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DAS MITSUBISHI ELECTRIC MAGAZIN

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Facetten des Lichts / Blindenfußball / Inspiration / Gateways / Heimat / Künstliche Intelligenz / Werte und Normen / Monarchfalter


Yokoso irasshaimase – Herzlich willkommen! In der siebten Ausgabe unseres Magazins changes dreht sich alles um das Thema Orientierung. Der beste Beweis dafür ist dieses Vorwort, das Sie auf das Heft einstimmt – und Ihnen eine erste Orientierung gibt, was Sie erwartet. Zuerst folgen wir dem Licht und lernen verschiedene Aspekte kennen, die häufig ein Schattendasein führen. Danach geht es ins Stadion. Beim Blindenfußball geht es heiß her. Wir erklären, wie sich die Spieler auf dem Feld zurechtfinden. Damit Sie wissen, was Sie in Zukunft erwartet, haben wir die Mitsubishi Electric Forschungszentren besucht. Wir geben Ihnen eine kleine Vorschau auf das, was uns mit dem autonomen Fahren und der künstlichen Intelligenz erwartet. Außerdem haben wir einen Designer gefragt, woher er seine Inspiration bezieht und was gutes Design für ihn ausmacht. Anschließend geht es dann nach Hause in die Heimat, die für viele Menschen ein wichtiger Bezugspunkt ist, wenn es darum geht, das eigene Leben auszurichten. Und dann verraten wir Ihnen noch, was der Monarchfalter auf der Titelseite mit unserem Thema zu tun hat. Freuen Sie sich also auf diese und viele weitere spannende Geschichten – wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unseres neuen Heftes! Ihre changes-Redaktion


Wieso heißt es eigentlich Orientierung? »Orientierung« leitet sich vom lateinischen Wort »oriens« ab, Osten. Im Mittelalter ging es interessanterweise nicht um das »Sichorientieren«, sondern darum, Dinge auszurichten, zu orientieren – und zwar nach Osten. So mussten bis zum Konzil von Trient (1545 bis 1563) alle Kirchen mit dem Chor nach Osten zeigen, in Richtung Jerusalem und der aufgehenden Sonne als Sinnbild für die Auferstehung von Jesus Christus. Der »Orient« befindet sich auf alten Landkarten übrigens immer oben, Jerusalem als Heilige Stadt oft in der Mitte. Erst mit dem Erscheinen des Kompasses wurden Karten eingenordet.


Polarisiertes Licht lässt nicht nur (wie hier abgebildet) Kristalle leuchten, sondern hilft auch vielen Tieren, sich trotz bewÜlktem Himmel am Sonnenstand zu orientieren.


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Zum Licht > Orientierung >>

Zum Licht Wohl kaum etwas ist so wichtig zur Orientierung wie das Licht. So lässt uns die Sonne morgens wissen, wo Osten ist. Mittags zeigt sie uns den Süden und am Abend den Westen. Den Norden markiert das Licht von Stella Polaris, dem Polarstern, das 430 Jahre durch den Raum reist, bevor es die Erde erreicht. Sogar Vögel kennen den Fixstern und nutzen ihn, um sich auf ihren Wanderungen zu orientieren. Über Jahrhunderte folgten Seefahrer dem Schein von Sonne und Sternen, um über die Weltmeere zu segeln. Später halfen ihnen das Leuchten und die Blinkabfolgen von Leuchttürmen und Fahrwassermarkierungen, um sicher zurück in den Hafen zu finden. Interessanterweise ist das Licht selber gar nicht sichtbar. Erst wenn es auf einen Gegenstand trifft und reflektiert wird, sehen wir es. Dabei reflektieren zum Beispiel Blätter besonders viel grünes Licht und Ketchup besonders viel rotes Licht. Dieses gelangt durch die Pupille auf die Netzhaut, wo es unsere Sehnerven reizt und vom Gehirn zu einem Abbild der Realität geformt wird. Selbst bei Neu­mond sind wir so noch in der Lage, uns in der Dunkelheit zurecht­zufinden. Natürlich orientieren wir uns auch per Gehör und über unseren Tastsinn – die Augen erleichtern es uns aber ungemein zu erkennen, wo wir uns genau befinden und womit wir es gerade zu tun haben. Sogar Einzeller wie das Augentierchen navigieren mithilfe von Licht, um eine möglichst effiziente Fotosynthese zu betreiben. Licht hilft auch in Liebesangelegenheiten. Was dem Menschen der romantische Kerzenschein, ist dem weiblichen Glühwürmchen das Luziferin, das seinen Hinterleib leuchten lässt, um ein männliches Würmchen anzulocken. Sich dem Licht zuzuwenden, muss aber nicht immer ein Happy End haben. Findet ein Tiefsee-Fischlein Gefallen an einem unwiderstehlichen Leuchten, endet es schnell zwischen den spitzen Zähnen des Tiefsee-Anglerfisches, der seine Beute mithilfe biolumineszenter Bakterien an seine Angel lockt. Und auch wir Menschen seien gewarnt: So heißt es von Personen, die eine Nahtoderfahrung hatten, dass man in den letzten Momenten seines Lebens ein helles Licht sehe – was Neurowissenschaftler allerdings nur auf den vorübergehenden Verlust von Hirnfunktionen zurückführen. <<


Das niederländische Social Design Lab »Studio Roosegaarde« hat sich Gedanken gemacht, wie man Radfahrern im Dunkeln die Orientierung erleichtert. Die Lösung sind phosphoreszierende Steine, die in den Radwegbelag eingebracht werden. Sie tanken tagsüber Sonnenlicht und geben es nachts langsam wieder ab, sodass man auch ohne Straßenbeleuchtung sicher nach Hause kommt.


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Die Sonne sendet nicht nur Licht zur Erde, sondern auch den Sonnenwind, einen Strom elektrisch geladener Teilchen. Wenn diese auf die Erdatmosph채re treffen, ionisieren sie Stickstoff- und Sauerstoffatome. Bei der Deionisierung, nur einen kurzen Moment sp채ter, entsteht das Polarlicht. Die Inuit hielten es f체r eine Br체cke ins Jenseits, die von Toten mit Fackeln beleuchtet wird, um Verstorbenen Orientierung zu geben.



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Die Larven von Drosophila melanogaster, besser bekannt als Fruchtfliege, orientieren sich vom Licht weg – ganz ohne Augen. Das »Sehen« übernehmen lichtempfindliche Nervenzellen unter der Körperoberfläche. Wird es zu hell, suchen sie sich schnell wieder ein dunkles Plätzchen. So gehen sie schädlichem Sonnenlicht, Austrocknung und Fressfeinden aus dem Weg.


Meeresleuchten ist ein Naturphänomen, das es rund um den Globus gibt. Wenn es nach den Plänen des französischen Start-ups Glowee geht, holen wir uns das Meeresleuchten bald in die gute Stube, wo die lumineszenten Mikroorganismen in organischen Lichtsystemen die elektrische Beleuchtung ersetzen sollen.


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Wie konnten die Wikinger bis nach Grönland und Nordamerika navigieren? Der Sigurd-Legende nach nutzten sie dazu einen »sólarsteinn«, einen Sonnenstein, vermutlich aus dem durchsichtigen Mineral Kalzit. Die Steine ermöglichen es, den Stand der Sonne zu ermitteln – sogar bei Bewölkung. Kalzit spaltet Licht in zwei Strahlen auf. Sieht man durch einen solchen Stein hindurch, sieht man alles doppelt – auch das Sonnenlicht. Dreht man den Stein, gelangt man irgendwann zu einer Position, in der beide Strahlen die gleiche Intensität haben. Dann ist der Kristall exakt in Richtung Sonne ausgerichtet. Forschern gelang dies sogar noch 40 Minuten nach Sonnenuntergang.


Stellen Sie sich mal vor, Sie stehen in einem völlig dunklen Raum, haben die Augen geschlossen und drehen sich ein paar Mal um die eigene Achse. Jetzt sind Sie völlig orientierungslos. Würden Sie sich trauen, spontan loszurennen, einfach so? Mit sieben weiteren Personen in Ihrer unmittelbaren Umgebung? Drei von ihnen haben das gleiche Ziel wie Sie, einen Ball in das gegnerische Tor zu befördern. Aber wo ist der Ball? Wo ist das Tor? Ist der Laufweg frei? Wann renne ich gegen die Bande? Und woher weiß ich, wer zu meinem Team gehört? Das sind die Herausforderungen, die jeder Blindenfußballer mit Bravour löst. Möchten Sie wissen, wie? Dann lesen Sie weiter …


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Ich komme!

Wenn die Blindenfußball-Mannschaft von Borussia Dortmund aufläuft, ertönen keine Fangesänge und keine Pauken, kein rhythmisches Klatschen, keine Anfeuerungsrufe und auch keine 25.000 Kehlen auf einer Südtribüne, die »Heja BVB« singen. Stattdessen herrscht eine Atmosphäre wie auf dem Centre Court in Wimbledon: Nur wenn ein Tor fällt, wird geklatscht und natürlich auch gejubelt. Das ist nur einer von vielen kleinen Unterschieden, der den Blindenfußball von dem der Sehenden unterscheidet, aber ein ganz wesentlicher. Denn wer nicht sehen kann, wo das gegnerische Tor ist, wo sich die eigenen Mitspieler befinden und von wo aus die Gegner anrauschen, muss sich voll und ganz auf sein Gehör verlassen und auch verlassen können. Mehr noch als der »normale« Fußball ist der Blindenfußball ein Mannschaftssport, der von der Kommunikation und der Zusammenarbeit der Teammitglieder lebt. Zur Mannschaft gehören nicht nur vier blinde Feldspieler, sondern auch drei Sehende. Das sind der Torwart, der Trainer an der Seitenlinie und ein Tor-Guide hinter dem gegnerischen Tor. Als Rufer geben sie den Feldspielern Hinweise und Anweisungen, aber dazu später mehr. Dieses Teamwork untereinander, unabhängig davon, ob man sehen kann oder nicht, macht den Blindenfußball für Hasan Caglikalp zu etwas ganz Besonderem: »Der Sport bringt mir persönlich sehr viel«, sagt er, »man ist

und bleibt eine Gemeinschaft, egal, ob man gewinnt oder verliert, wir sind wie eine große Familie.«

Ein Sommermärchen – auch für den Blindenfußball Caglikalp ist deutscher Blindenfußballer der ersten Stunde. Menschen wie ihm ist es zu verdanken, dass es den organisierten Blindenfußball überhaupt gibt. Als die Blindenfußball-Bundesliga am 11. Mai die zwölfte Saison startete, stand auch er wieder auf dem Platz. Mit seinen 50 Jahren ist er mittlerweile der älteste Spieler der Liga. Seit 2006, dem Jahr des »Sommermärchens« mit der Fußball-WM im eigenen Land, ist er dabei.

Mehr noch als der »normale« Fußball ist der Blindenfußball ein Mannschaftssport, der von der Kommunikation und der Zusammenarbeit der Teammitglieder lebt. Vor seiner Fußballkarriere war er als erfolgreicher Torballer sogar mehrfacher Deutscher Meister. Die FußballEuphorie, die 2006 durchs Land schwappte, hat damals aber auch ihn und ein paar Torball-Kollegen erfasst. In ganz Deutschland schlossen sich damals Blinde und Sehbehinderte zusammen, um Fußball zu spielen und selbst ihrer größten Leidenschaft nachzugehen. Hasan Caglikalp fasst noch einmal seine Motivation zur damaligen Zeit zusammen: »Die Affinität zum Sport und


Hier gehts zur Sache Egal ob Tempo oder Körpereinsatz – der Blindenfußball spielt mit dem der Sehenden in einer Liga.

zum Fußball hatte ich schon immer. In meiner Schulzeit habe ich auf einem Ascheplatz gepölt und danach erfolgreich Torball gespielt. Als Sportfunktionär und Trainer hatte ich einfach Lust, mal Fußball auszuprobieren und habe direkt weitere Torballer begeistern können. Für mich beginnt mit Fußball der Leistungssport, meine Mitstreiter und ich wollten an diesem Punkt einfach den nächsten Schritt wagen.« Tatsächlich ist der Blindenfußball in vielerlei Hinsicht eine echte Höchstleistung. Wer bei Blindenfußball an sehbehinderte Menschen denkt, die sich vorsichtig mit weißen Stöcken über den grünen Rasen tasten, liegt völlig falsch: Beim Blindenfußball geht es richtig zur Sache.

Großes Kino auf dem Kleinfeld Auf einem 20 mal 40 Meter großen Kleinfeld treten zwei Mannschaften mit vier blinden Feldspielern an. Die Längsseiten sind durch Banden begrenzt. Sie sollen verhindern, dass der Ball das Spielfeld verlässt, und dürfen aktiv mit ins Spiel einbezogen werden. Es gibt kein Abseits, auch das macht das Spiel schnell. Gespielt wird auf Hockeytore, die etwa 3,6 Meter breit und 2,1 Meter hoch sind. Ein Spiel geht über zwei Halbzeiten à 20 Minuten, unterbrochen von einer zehnminütigen Pause. Im Ball befinden sich Rasseln. Durch sie wird das Spielgerät akustisch wahrnehmbar und lässt sich orten. Sie machen ihn außerdem schwerer, was ein willkommener Nebeneffekt ist, denn dadurch springt der Ball weniger hoch und lässt sich besser kontrollieren.

In den Zweikämpfen geht es oftmals heiß her. Deshalb tragen die Spieler einen Kopfschutz, der mögliche Verletzungen bei Zusammenstößen verhindern soll. Zusätzlich tragen die Spieler lichtundurchlässige Brillen, die eine möglicherweise vorhandene Restsehfähigkeit neutralisieren und für Chancengleichheit auf dem Feld sorgen. Eine weitere Schutzmaßnahme ist die Voy!-Regel: Voy! ist Spanisch und heißt »Ich komme!«. Der Ausruf soll die Spieler vor Zusammenstößen bewahren. Nähert sich ein gegnerischer Spieler demjenigen mit dem Ball, muss er durch Voy!-Rufe auf sich aufmerksam machen, sobald er ihm auf fünf bis drei Meter nahe gekommen ist. Verstöße werden als Foul geahndet.

Der Sport verlangt den Spielern einiges ab Die Fußballer müssen aber nicht nur einstecken können, sondern auch eine ganze Menge an weiteren Fähigkeiten mitbringen: »Als Spieler braucht man ein enormes Orientierungsvermögen, eine extrem schnelle Auffassungs­ gabe und einen inneren Kompass, um sich blitzschnell die eigene Position auf dem Platz, die der Mitspieler, die der Gegner, die des Balls und die des Tores zu vergegenwärtigen. Gleichzeitig muss man aber auch schon den weiteren Spielablauf abschätzen, auf sein Team, die Rufer und die Voy!-Rufe der anderen achten«, fasst Hasan Caglikalp die Anforderungen an einen Spieler zusammen. Dass der Blindenfußball im Leistungssport angekommen ist, zeigt auch das »Tor des Monats« vom August 2018. Der durch einen Unfall erblindete Torschütze ist Serdal Celebi vom FC St. Pauli, der erst die gegnerischen


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Die Blindenfußball-Bundesliga Die Liga wurde 2008 ins Leben gerufen und ist bis heute der einzige organisierte nationale Blinden­fußball-Wettbewerb. Sie wird von der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) unterstützt.

Die Teams in der Saison 2019 MTV Stuttgart (Deutscher Meister 2018) FC St. Pauli FC Schalke 04 Borussia Dortmund SFBG Blista Marburg PSV Köln & FC Viktoria Berlin (als Spielgemeinschaft)

Hasan Caglikalp Dortmunder Ur­gestein seit 2006. Die Brille dient der Chancengleichheit auf dem Platz, der Kopfschutz der eigenen Gesundheit.

Weitere Infos finden Sie auf: www.blinden-fussball.de

Spieler des MTV Stuttgart ausdribbelte und dann noch den Torwart überwand, als er den Ball mit einem Hammerschuss oben links in der Ecke versenkte. Das Tor widmete Celebi hinterher übrigens allen Blindenfußballern, denn die sind auch vereinsübergreifend eine ganz große Familie. <<

Wie funktioniert das mit der Orientierung auf dem Platz? changes: Der Platz verfügt über Markierungen für den Strafraum, einen Sechs- und einen Achtmeterpunkt sowie eine Mittellinie mit Anstoßkreis, die aber nur den Sehenden als Orientierung dienen. Wie finden sich die Spieler auf dem Feld zurecht? Hasan Caglikalp: »Das meiste läuft über die Ohren. Der Ball rasselt, so weiß man immer, wo sich der ballführende Spieler gerade befindet. Als erfahrener Spieler besitzt man aber auch eine Art inneren Kompass, sodass man eine ungefähre Ahnung hat, wer und was sich gerade wo befindet und wo man selber ist. In der Halle hilft auch noch die Akustik der Wände. Am wichtigsten sind aber die Rufer, die uns mit allen nötigen Infos versorgen.« changes: Können Sie uns das mit den Rufern kurz erklären?

Hasan Caglikalp: »Jede Mannschaft hat drei sehende Rufer, die uns Tipps und Anweisungen geben. Das sind der Tor-Guide hinter dem gegnerischen Tor, der den Angriff koordi­ niert, der Trainer an der Mittellinie für das Mittelfeld und unser eigener Torwart für die Abwehr. Jeder ist für ein Drittel des Spielfeldes zuständig und darf Anweisungen nur geben, wenn sich der Ball in seiner Zone befindet, ansonsten kann Teamfoul gepfiffen werden.« changes: Woher wissen Sie, ob sich Ihnen gerade ein Mitspieler oder ein Gegner nähert? Hasan Caglikalp: »Auch darauf achten natürlich die Rufer. Man kennt aber auch die Laufwege der eigenen Leute und deren Stimmen. Außerdem müssen sich gegnerische Spieler mit einem »Voy!« bemerkbar machen, wenn sie sich dem ballspielenden Spieler nähern. Sowieso wird ständig kommuniziert.« changes: Ist das Publikum beim Blindenfußball deshalb so still? Hasan Caglikalp: »Ja, natürlich, sonst hören wir ja den Ball und die Rufer nicht. Aber Torjubel ist natürlich immer okay.«


Das weiße Blatt füllen Designer Naoya Tsukamoto im Interview Jeder Designprozess beginnt mit einer Aufgabe. Vor dem Designer liegt ein weißes Blatt Papier, daneben gespitzte Bleistifte oder ein paar bunte Copic-Marker. Bei diesem einen Blatt wird es nicht bleiben. Viele weitere folgen und jedes einzelne will gefüllt werden. Doch wie kommen die Ideen in den Kopf des Designers und von dort auf das Papier? Was gibt Designern Inspiration und Orientierung? Wir haben Naoya Tsukamoto gefragt, Senior Designer im Industrial Design Center von Mitsubishi Electric.


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Designer Naoya Tsukamoto im Interview > Orientierung >>

» Einen Großteil meiner Inspiration beziehe ich tatsächlich aus Mangas, Animes und Videospielen, die ich in meiner Kindheit gesehen habe.«

changes Woran orientieren Sie sich, wenn Sie ein neues Produkt entwerfen? Naoya Tsukamoto Ich stelle mir vor, ich wäre der erste Kunde des Produktes. Was wären meine Erwartungen, wo würde ich welche Elemente verorten und so weiter. Ich mache meine Entwürfe ja nicht für mich, sie sollen die Nutzer weiterbringen. changes Wodurch zeichnet sich gutes Design für Sie aus? Naoya Tsukamoto Es sollte schon ikonisch sein, eigenständig für sich selbst stehen, auf das Wesentliche reduziert, und ja, ruhig auch ein wenig geheimnisvoll. changes Was ist erfahrungsgemäß immer die größte Herausforderung beim Produktdesign? Naoya Tsukamoto Klare Antwort: Zu wenig Zeit. changes Welche Einflüsse fließen in Ihre Arbeit ein, woher beziehen Sie Ihre Inspiration? Naoya Tsukamoto Mein Hintergrund als Automobilingenieur beeinflusst natürlich auch meine Entwürfe hier im Industriedesign-Bereich. Einen Großteil meiner Inspiration beziehe ich aber tatsächlich auch aus Mangas, Animes und Videospielen, die ich in meiner Kindheit gesehen habe. changes Was glauben Sie, was in Zukunft die wichtigsten Trends für das Industriedesign sein werden? Naoya Tsukamoto Zum einen denke ich, dass am Nutzer in Zukunft kein Weg mehr vorbeiführt, wenn man ein gutes Design schaffen will. Ihn werden wir zukünftig sicher noch mehr als heute berücksichtigen und am Prozess beteiligen. Ein Punkt, der mehr die Herstellung betrifft, ist sicher der Übergang von der aufwendigen

Spritzgussfertigung zum CNC- und 3-D-Druck, die unsere Entwürfe viel früher anfassbar und erlebbar machen. changes Was sind Ihre persönlichen Top 3 der Produktdesigns? Naoya Tsukamoto Eine schwierige Frage (…) bei Autos ganz klar der Ferrari Testarossa. Ich mag die Audemars Piguet Royal Oak, die zu ihrer Zeit das Uhrendesign auf den Kopf stellte. Und den Aeron Chair, der hat es sogar ins Museum of Modern Art geschafft. changes Welchen Designer bewundern Sie persönlich am meisten? Naoya Tsukamoto Das sind einige, zum Beispiel die Autodesigner Giorgetto Giugiaro oder Marcello Gandini, der die Lam­borghini Miura und Countach entworfen hat, Philippe Starck, Gérald Genta mit seinen Entwürfen für Uhren – die Royal Oak stammt übrigens auch von ihm – oder Luigi Colani. Ich bewundere sie alle, eine klare Nummer eins habe ich nicht. changes Welches Produkt, das Sie entworfen haben oder an dem Sie mitgearbeitet haben, könnten wir kennen? Naoya Tsukamoto Zum Beispiel die Drahterodiermaschinen aus der MV-S/R-Serie, der MP-Serie oder der MX-Serie, aber auch die Senkerodiermaschinen aus der EA-S-Serie und Laserbearbeitungsmaschinen aus der eX-F-Serie. changes Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Woran arbeiten Sie gerade? Naoya Tsukamoto Momentan arbeiten wir am Aufbau einer einheitlichen, wiedererkennbaren Mitsubishi Electric Designsprache für Verarbeitungsmaschinen der nächsten Generation – eine sehr spannende und herausfordernde Aufgabe. changes Herr Tsukamoto: Vielen Dank für das Gespräch. <<


Wie funktioniert ein Gateway? Im Internet der Dinge (englisch Internet of Things, IoT) kommunizieren verschiedenste Geräte miteinander. Ein Gateway ist eine Hard- oder Softwarekomponente, die unterschiedliche technische Systeme miteinander verbindet. Das können Steuerungen, Sensoren und intelligente Geräte auf der einen und eine IoT-Plattform (Cloud) auf der anderen Seite sein. Ein Beispiel aus dem Privatbereich ist etwa die intelligente Gebäudeautomation mit der Vernetzung von zum Beispiel Licht, Heizung, Rollläden, Energiemanagement und Sicherheitstechnik. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gateways beherrschen IoT-Gateways neben dem gewöhnlichen Datentransfer

weitere Funktionen. Als vollwertige Computerplatt­ formen können sie beispielsweise zusätzlich die eigenständige Steuerung der einzelnen Komponenten oder die Kontrolle des Datenflusses übernehmen. Deshalb werden IoT-Gateways auch intelligente Gateways genannt. Die dezentrale Datenverarbeitung durch das IoT-Gateway am Rand des Netzwerks (an der Edge) wird auch als Edge Computing bezeichnet, weil die Datenverarbeitung nicht wie beim sogenannten Cloud Computing in der Cloud beziehungsweise einer IoT-Plattform erfolgt. <<

2 Übersetzung der Sensorprotokolle Im Gateway laufen diese Daten zusammen und werden in eine einheitliche Sprache übersetzt.

1 Sammlung von Sensordaten IoT-Systeme können mehrere Tausend Sensoren umfassen, die Helligkeit und Temperatur, Lärm und Partikel, Positionen oder die Betriebszustände von Maschinen und Systemen registrieren. Diese Daten werden an das Gateway gesendet.

3 Datenfilterung und -verarbeitung Das IoT-Gateway analysiert die Daten lokal onboard, filtert irrelevante Routinedaten heraus und gibt eigenständig Steuerbefehle (sog. Edge Computing).


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Gateways > Orientierung >>

Ausgezeichnet: die loT-Gateways der XS-5-Serie Die Mitsubishi Electric Communication Gateways aus der XS-5-Serie sind IoT-Gateways für den professionellen und den industriellen Einsatz. Als Schnittstelle konvertieren sie verschiedene Geräteprotokolle innerhalb eines lokalen Netzwerks in eine einheitliche Sprache. Zusätzlich ermöglichen sie besondere IoT-Anwendungen und verfügen über verschiedene Sicherheitsfunktionen für einen sicheren Datentransfer zwischen IoT-System und Cloud. Die Gateways wurden für Anwendungen in Fabriken sowie großen Gebäuden und Anlagen konzipiert und sind äußerst energieeffizient. Daneben können sie aber auch infrastrukturelle Sicherheitsfunktionen übernehmen, etwa die Fernüberwachung von See- und Fluss­ wasserständen. Außerdem kommen sie zur Fehlerprognose in Solarund Wind­energieanlagen zum Einsatz. Übrigens: Unsere Gateways überzeugen nicht nur mit inneren Werten, sondern sehen auch noch gut aus. Deshalb wurden sie beim Red Dot Design Award in der Kategorie Produktdesign mit der höchsten Auszeichnung des Wettbewerbs als »Best of the Best« ausgezeichnet. <<

XS-5-Serie Die IoT-Gateways aggregieren Daten, übersetzen zwischen Protokollen und verarbeiten die Daten vor einer möglichen Weiterleitung an die Cloud (Edge-Funktionalität).



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Heimat > Orientierung >>

Hei | mat, die Es gibt einen Ort, der für fast jeden Menschen einen Fixpunkt im Leben bildet: seine Heimat. Heimat gibt heute vielen Menschen Orientierung und liegt wieder voll im Trend. Aber warum eigentlich? Die Fahrt über die Elbbrücken in das Herz von Hamburg. Der Anblick des Kölner Doms oder die Sicht auf die schneebedeckten Alpen am Horizont. Der Duft von

Heimat ist wieder mehr als Jägerzaun und Gartenzwerg Muttis Apfelkuchen oder von hohen Tannen, die im Wind rauschen – all das lässt viele Menschen das gute Gefühl erleben, wieder zu Hause zu sein, zurück in der Heimat. Heimat ist mehr als Jägerzaun und Gartenzwerg: 92 Prozent der Deutschen stehen dem Begriff mittlerweile positiv gegenüber. Aber warum gab es in den letzten Jahren diese massive Rückbesinnung auf die Heimat? Wieso kaufen wir bevorzugt Obst und Gemüse von regionalen Erzeugern? Weshalb ist Dialekt wieder sexy? Und warum gibt es jetzt eigene Heimatministerien?

Heimat – der ganz persönliche Rückzugsort Für die Renaissance des Heimatbekenntnisses gibt es mehrere Gründe. Zum einen haben wir heute mehr Freiräume denn je. Es gibt weniger Regeln und Grenzen

für jeden Einzelnen. Die althergebrachten Konventionen mag man als einengend empfinden. Gleichzeitig bildeten sie aber auch allgemeingültige Leitplanken, die Orientierung boten. Ihr Wegfall ist einerseits gut, verunsichert und stresst den Menschen aber auch. Der Hauptgrund für die Renaissance der Heimat als Orientierungshilfe und Rückzugsort dürfte der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel unserer Zeit sein. Mit Globalisierung, Finanzkrise, Digitalisierung und Klimawandel erleben wir heute einen Umbruch, der alles Dagewesene, alles Erreichte und alle Sicherheiten infrage stellt. Wenn die Welt um einen herum immer indifferenter und schneller wird, beschäftigt man sich zwangsläufig mit der eigenen Identität, um seinen Platz zu finden und seine Zugehörigkeit zu definieren. Dabei besinnt man sich dann wieder auf die eigenen Wurzeln.

Heimat ist retro – im doppelten Sinn Das war übrigens schon einmal so: Das Wort Heimat wurde erst im 19. Jahrhundert populär, als sich die Lebensräume und der Lebensalltag der Menschen durch die Technisierung und Industrialisierung sowie durch die Verstädterung, die Landflucht und die ersten Auswanderungswellen so sehr veränderten, dass sie sich entfremdet fühlten. Der Sozialwissenschaftler Ralf Dahrendorf beschreibt dieses Phänomen wie folgt, und obwohl er sich dabei auf die Globalisierung bezieht, könnte das Zitat genauso zum 19. Jahrhundert passen: »Während bestimmte


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Heimat > Orientierung >>

wirtschaftliche Tätigkeiten immer weitere Räume zu ihrer Entfaltung brauchen und dabei jede Bodenhaftung verlieren, suchen Menschen immer kleinere Räume, in denen sie sich zu Hause fühlen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln können.«

Ganz frisch – die neue Heimatliebe Viele Menschen sehnen sich also in dieser Situation nach Geborgenheit. Und je größer die Veränderungen sind, desto deutlicher zeigt sich dieses Grundbedürfnis. Die Unsicherheit und Instabilität wollen sie durch die Rückbesinnung auf etwas Altbekanntes wiederherstellen, das ihnen schon früher Orientierung gab. Sie suchen nach einem Anker, besinnen sich auf ihre Wurzeln und finden dabei Halt in der Heimat. Die Heimat ist der kleine Raum, an dem man sich zu Hause und zugehörig fühlen kann und zu dem man

immer wieder gerne zurückkehrt. Sie ist der Gegenentwurf zur bedrohten, globalisierten und technisierten Welt, in der es kaum noch Verlässlichkeiten gibt.

Was ist Heimat? Fragt man die Menschen, was sie mit dem Begriff Heimat verbinden, ist das für die meisten die Familie (45 %). Danach folgen der Wohnort (16 %), der Geburtsort (15 %) und Deutschland (14 %). Nur 6 % nennen ihre Freunde, und lediglich 4 % verbinden nichts mit dem Begriff. Dabei zeigt sich, dass Heimat noch nicht einmal lokal verortet sein muss: Home is where your heart is. Was Heimat letztlich für einen persönlich bedeutet, erfährt man meistens erst, wenn man sie verlässt. Je weiter man sich von ihr entfernt, desto mehr wird man sie vermissen. Dann wird aus Heimatliebe Heimweh. Da ist es gut, dass man meistens an diesen Fixpunkt im Leben zurückkehren kann. <<


Weltbürger, Europäer oder Deutscher – wie würden Sie sich bezeichnen, als was fühlen Sie sich?*

Nicht gern

Gern

43 Als Deutscher

Unentschieden Es kommt darauf an

Als Weltbürger

21

Als Einwohner meines Bundeslandes

Wie gern haben es die Deutschen, wenn ein Garten mit Gartenzwergen geschmückt ist?*

Als Einwohner meiner Stadt/ meines Dorfes

17

* © Statista 2019

Als Europäer

* 1 Prozent: »Weiß nicht/ keine Angabe«, © Statista 2019

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Heimweh: Von 100 Befragten, die auf ihrer letzten Reise etwas vermisst haben nannten

* © 2018 Stiftung für Zukunftsfragen

Heimat royal: Deutschlands häufigste Königinnen*

8 Kartoffelköniginnen

6 Apfelköniginnen

* gem. Deutsche Königinnen e. V.

6 Weinköniginnen

6 Rosenköniginnen

5 Heideköniginnen

3 Bierköniginnen

3 Waldköniginnen


Mitsubishi Electric »Maisart«

Auch die KI lernt nie aus Was ist künstliche Intelligenz?

Im Industrie-PC MELIPC ermöglicht Maisart Mustererkennung die lokale Echtzeit-Datenanalyse auf EDGE-Basis ohne Serverunterstützung und Netzwerk­ beanspruchung.

Maisart lässt die hochpräzisen Erodiermaschinen aus der SV-P-Serie mit proprietärer KI-Technologie bis zu 30 % schneller arbeiten.

Schon in Stanley Kubricks Film »2001: Odyssee im Weltraum« gibt es eine künstliche Intelligenz (KI), die wesentliche KI-Fähigkeiten wie Fehlererkennung, Steuerung, Spracherkennung und Sprachausgabe voraussieht. 1997 schlägt der Schachcomputer Deep Blue den Schachweltmeister Garri Kasparow. Im wesentlich komplexeren Brettspiel Go gewinnt die künstliche Intelligenz AlphaGo 2016 gegen den Koreaner Lee Sedol, einen der besten Spieler der Welt, mit 4:1. Schon im Jahr darauf verliert AlphaGo gegen das Nachfolgeprogramm AlphaGo Zero, das den Vorgänger 100:0 schlägt. Doch trotz aller Fortschritte ist es bis heute nicht annähernd gelungen, den menschlichen Geist in Form einer denkenden Maschine nachzubauen. Künstliche Intelligenz, englisch Artificial Intelligence oder kurz AI, ist ein Forschungsgebiet der Informatik, das versucht, die menschliche Wahrnehmung und mensch­ liches Handeln durch Computerprogramme nachzubilden. Wesentliche Aspekte sind daher die Automatisierung von intelligentem Verhalten und das maschinelle Lernen. KI beschreibt den Versuch, bestimmte mensch­ liche Entscheidungsstrukturen in Form von Algorithmen so nachzubilden, dass ein Computer in die Lage versetzt wird, eigenständig Probleme zu bearbeiten. Eine Maschine, die intelligent reagiert und sich wie ein Mensch verhält, ist aber weiterhin fern jeder Realität. So müssen Kleinstkinder nur wenige Katzen sehen, um das Konzept Katze zu verstehen - ganz gleich, ob Stofftier, Zeichnung oder echtes Tier. Im Gegensatz dazu benötigen Computer noch Hunderte bis Tausende Trainings-

versuche und ein entsprechendes Feedback, bis sie zu einer Unterscheidung in der Lage sind. Gleichwohl gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, in denen KI zum Einsatz kommt.

Die KI-Lösungen von Mitsubishi Electric In vielen Produkten von Mitsubishi Electric kommt schon heute künstliche Intelligenz zum Einsatz. Die gesamte Bandbreite dieser KI-Technologien versammelt Mitsubishi Electric unter der Dachmarke Maisart. Getreu dem Unternehmensgrundsatz »Original AI technology makes everything smart« (KI-Technologie macht alles »smart«) nutzt Mitsubishi Electric eigene KI-Lösungen und Edge Computing, um intelligentere Produkte und höhere Sicherheit, mehr Benutzerfreundlichkeit und noch mehr Komfort im Alltag zu schaffen. Im Rahmen der KI fokussieren sich die Entwicklungsaktivitäten von Mitsubishi Electric auf: • kompakte Deep-Learning-Algorithmen • effizientes Reinforcement Learning und • leistungsstarke Big-Data-Zeitreihenanalysen Ziel der Entwicklungsarbeit von Mitsubishi Electric ist es, KI-Systeme zu wesentlich geringeren Kosten und mit geringeren Server- und Netzwerkanforderungen als herkömmliche Systeme zu entwickeln, bei denen ein Server enorme Datenmengen sammeln muss. (Siehe auch Infokasten rechts.) Willkommener Nebeneffekt: So entsteht eine hochsichere Rechnerumgebung, die das Hochladen von vertraulichen Informationen auf Server überflüssig macht und die auch ohne Netzwerkverbindung funktioniert. <<


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Künstliche Intelligenz > Orientierung >>

Deep Learning In einem neuronalen Netzwerk wird das menschliche Gehirn als mathematisches Modell nachgebildet. Herkömmliches Machine Learning steigert dessen Leistung, wobei der maschinelle Lernalgorithmus erhebliche Rechenkosten verursacht und Speicher erfordert. Mitsubishi Electric hat mithilfe effektiverer Netzwerkstrukturund Berechnungsmodelle einen neuartigen Deep-Learning-Algorithmus entwickelt, der eine kompaktere KI mit der gleichen Inferenzleistung einer herkömmlichen KI realisiert. Mit unserer kompakten AI lassen sich die Rechenkosten und der Speicherbedarf für die Bilderkennung um 90 Prozent reduzieren. Reinforcement Learning Computer handeln in der Regel nach einem vom Menschen erstellten Programm. Mit Reinforcement Learning kann ein Computer eigenständig lernen, Situationen zu verstehen, eigene Regeln aufzustellen und Maßnahmen zu ergreifen. Dazu muss er wie ein Mensch Erfahrungen sammeln, wozu auch gescheiterte Versuche zählen. Rein praktisch unternimmt ein Computer beim Verstärkungslernen wiederholt Handlungsversuche, die anschließend danach bewertet werden, wie gut das Ziel erreicht wurde. Er überarbeitet seine Entscheidungen, um eine höhere Bewertung zu erhalten, und kommt dem Ziel so allmählich immer näher. Data Analysis Big Data (Datenmengen, die zu groß, zu komplex, zu kurzlebig oder zu unstrukturiert sind, um sie mit herkömmlichen Formen der Datenverarbeitung auszuwerten) sind Daten, die von Menschen oder Dingen (z. B. Gerätesensoren) erzeugt werden können. Vor allem letztere nehmen mit zunehmender Verbreitung des Internets der Dinge (IoT) rasant zu. Viel Aufmerksamkeit wird daher dem Edge Computing gewidmet, das diese Daten mit AI-High-Level-Großdatenanalyse ohne Cloud-Nutzung und ohne Belastung der Datenkommunikation schnell und zuverlässig auf lokaler Ebene verarbeiten kann.


Falschfahrer auf dem Pfad der Tugend Werte und Normen

Andere Länder, andere Sitten Für gewöhnlich ist es eine gute Idee, sich an die Kinderstube zu halten. Werte und Normen, wie man sie von klein auf vermittelt bekommt, geben Rückhalt und Orientierung im gemeinsamen Zusammenleben. Bis man eines Tages nach Japan reist und zum Geisterfahrer auf dem Pfad der Tugend wird … Einer der vielleicht häufigsten Sätze, die man von seinen Eltern gehört hat, ist: »Jetzt putz dir endlich mal richtig die Nase und hör auf, immer hochzuziehen!« In Japan ist das genau umgekehrt. Hier heißt es: »Steck bitte das Taschentuch weg und zieh die Nase hoch wie alle anderen auch!« Öffentliches Schnäuzen gilt als rücksichtslos, verbreitet man doch damit seine Schnupfenbazillen. Deshalb zieht man sich zum Naseputzen dorthin zurück, wo es niemand sehen und hören kann, also etwa auf eine Toilette. Auch ein Niesen sollte man, so gut es geht, unterdrücken. Wer erkältet ist, trägt aus Höflichkeit und Respekt einen Mundschutz, um niemanden anzustecken. Ein weiterer Satz, den auch Sie unter Umständen von Ihren Eltern beim gemeinsamen Essen gehört haben, ist: »Schlürf nicht so!« Wer seine Suppe hingegen in Japan nicht schlürft, erweckt schnell den Eindruck,

dass es ihm nicht schmeckt. Hier gehört Schlürfen im wahrsten Sinne des Wortes zum guten Ton und wird als Kompliment an die Küche verstanden. Wer aber seine Einweg-Holzstäbchen vor dem Essen laut und sichtbar gegeneinander reibt, um die Holzsplitter am Ende zu entfernen, tappt direkt ins nächste Fettnäpfchen: Das macht man nur, wenn man auf Billigware aufmerksam machen will. Rülpsen ist übrigens auch in Japan verpönt. Beim Zahlen am Ende des Restaurantbesuchs muss man einen weiteren kulturellen Unterschied beachten: Wer hierzulande einen guten Service bekommen hat und kein Trinkgeld gibt, gilt schnell als Pfennigfuchser und nimmersatter Entenklemmer. Im Land der aufgehenden Sonne verfinstert sich selbige schnell wieder, wenn Sie dem Kellner, so wie Sie es als großzügiger Westeuropäer gewohnt sind, ein Trinkgeld für seine Dienste geben möchten. Trinkgeld wird von Japanern als Beleidigung aufgefasst und ist gar nicht gerne gesehen. In Japan sind Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und guter Service Selbstverständlichkeiten, die keines weiteren Dankeschöns bedürfen. Es soll sogar vorgekommen sein, dass Kellner (und auch Taxifahrer) ihren Gästen auf der Straße hinterhergelaufen sind, um ihnen das Trinkgeld zurückzugeben. Apropos Taxi: Auch wenn Sie es von zu Hause aus


26 27 gewohnt sind, die Tür eines Taxis selber zu öffnen, weil nur die wenigsten Fahrer schnurstracks aus dem Wagen springen, um Ihnen zuvorzukommen, lassen Sie dies bitte. In Japan öffnen die Türen wie von Geisterhand, und zwar elektrisch. Falls Sie für die Fahrt vom Restaurant in Ihr Hotel kein Taxi, sondern die U-Bahn nutzen, machen Sie sich auf einen weiteren kulturellen Unterschied gefasst: Die Zeit im Zug mal eben zum Telefonieren zu nutzen, mag in Deutschland noch toleriert werden, wenn man nicht zu laut und nicht zu sehr über Intimitäten spricht. Im japanischen Nahverkehr, aber auch in der Öffentlich­ keit, sind laute Telefonate gar nicht gern gesehen. Mehr noch: Die U-Bahn ist wirklich zum Schlafen da! Für Einheimische ist es völlig normal, in der Bahn die Augen zu schließen und ein Nickerchen zu machen. Die arbeitende Bevölkerung ist früh und viel auf den Beinen und macht sich erst spätabends wieder auf den Heimweg. Hinweisschilder weisen deshalb darauf hin, dass Handyklingeln und Telefonate unterwegs un­erwünscht sind. Das Gleiche gilt für laute Gespräche und für lautes Lachen. Wenn Sie nach der langen Fahrt noch Lust auf einen Snack oder einen Kaffee to go haben, finden Sie an den Bahnhöfen eine reiche Auswahl. Aber denken Sie an zwei Dinge: Zählen Sie um Himmels willen nicht das Wechselgeld nach, da Sie dem Verkäufer damit einen Betrug unterstellen. Und essen oder trinken Sie Ihren

Streichen Sie das akademische Viertel aus Ihrem Repertoire

Werte und Normen > Orientierung >>

Trinkgeld geben

U-Bahn fahren

!

!

!

! Nase putzen

Suppe essen

! ! !

!

Verabredungen

Wechselgeld annehmen

! !

!

! 12:00

Richtig verbeugen

!

!

!

!

Kauf bloß nicht im Gehen. Das gilt als unanständig, weil Essen in Japan einen ausgesprochen hohen Stellenwert einnimmt. Kennen Sie noch den Satz »Sei bloß pünktlich!« aus Ihrer Jugend? Auch das ist in Japan, Sie können es sich denken, ein wenig anders. Streichen Sie das akademi­ sche Viertel aus Ihrem Repertoire: Es ist gerade noch akzeptabel, wenn man exakt zur verabredeten Zeit erscheint. Besser, man kommt fünf bis zehn Minuten zu früh, oder noch besser, eine halbe Stunde früher. Das Wort »Nein« sollten Sie für die Dauer Ihres Aufent­ haltes übrigens auch vergessen. Da wären wir beim Punkt direkte Kommunikation wie in Deutschland versus die indirekte Kommunikation des Lesens zwischen den Zeilen wie in Japan. Aber das ist eine lange, ganz andere Geschichte, die wir Ihnen vielleicht in einer der nächsten Ausgaben erzählen … <<

–20°

15°

30°

45°

15 ° Eshaku Diese Verbeugung reicht für informelle Anlässe und unter Gleichrangigen, etwa Freunden oder Arbeitskollegen. 30 ° Keirei Dies ist die angemessene Variante für formellere Anlässe, erste Treffen, Geschäftstermine oder Personen von höherem Rang. 45 ° Saikeirei Die Saikeirei ist die höflichste und respektvollste Verbeugung und erfolgt als aufrichtige Entschuldigung oder beim Besuch eines Tempels.


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Ab in den Süden Monarchfalter: tänzelnd nach Kanada und 4.000 km zurück Der Monarchfalter, dessen prächtige Flügel den Hefttitel zieren, wiegt noch nicht mal ein Gramm. Trotzdem fliegt er in zwölf Wochen bis zu 4.000 Kilometer weit quer über den nordamerikanischen Kontinent, um in Mexiko zu überwintern. Im Frühjahr machen sich dann mehrere Hundert Millionen Individuen auf den Rückweg. Unterwegs, etwa Anfang April, legen die Weibchen die ersten Eier am Rio Grande, bevor sie wenig später sterben. Daraus entwickelt sich die erste von drei Generationen, die jeweils nur etwa zwei Monate lang leben und weiter nach Norden wandern, bis sie ihre Sommerquartiere im Gebiet zwischen den Großen Seen und Neufundland erreichen. Im September ist es dann an der vierten, der sogenannten Methusalem-Generation, die bis zu acht Monate alt wird, den Rückweg anzutreten. Wie sich die Monarchfalter dabei orientieren, hat die Wissenschaft weitgehend geklärt: Die Schmetterlinge können mithilfe des Sonnenstandes und ihrer inneren Uhr Norden und Süden bestimmen. Das funktioniert auch bei bewölktem Himmel, denn die Facettenaugen der Falter nehmen dann immer noch das polarisierte Licht der Sonne wahr, das als ringförmiger Halo über dem Horizont steht. Zusätzlich können sie sich vermutlich auch am Magnetfeld der Erde orientieren. Ein ungelöstes Rätsel ist, wie die Insekten den Weg nach Norden und zurück in das nur wenige Hektar große Winterquartier finden, obwohl sie noch nie zuvor dort waren. Vermutlich werden die Zieldaten über alle vier Entwicklungsphasen (Ei – Raupe – Puppe – Schmetterling) von Generation zu Generation weitergegeben. Aber auch wenn die Wissenschaft noch keine Antwort darauf hat: Die Wanderfalter finden auch so ihren Weg. <<

Nordamerika

Golf von Mexiko

Karibik Pazifik

Endlich zu Hause Mitte November erreichen die Monarchfalter ihr Winterquartier im Michoacán-Hochland, etwa 120 km östlich von Mexico City. Hier in den Oyamel-Kiefernwäldern überwintert die östliche Population des Monarchfalters mit mehreren 100 Millionen Tieren auf einer Fläche von nur wenigen Hektar – Punktlandung!

Der NaturRaum bei Mitsubishi Electric Ein- und mehrjährige Stauden blühen das ganze Jahr über und liefern Schmetterlingen, Bienen und Hummeln reichlich Nahrung.


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Tierwanderungen > Orientierung >>

Großer Einsatz für die Kleinen Obwohl der Monarchfalter jedes Jahr zu Hunderten Millionen Tieren ausschwärmt, ist er vielfach bedroht. Das Insektensterben ist weltweit ein Thema – auch in Ratingen, am Sitz von Mitsubishi Electric. Mit der Erkenntnis, dass auch kleine Maßnahmen eine große Hilfe für Biene, Schmetterling und Co. sein können, wurde das Außengelände der Deutschlandzentrale von Mitsubishi Electric in Ratingen jetzt in ein kleines Biotop für Pflanzen, Insekten, Vögel und Reptilien verwandelt. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland entstand der NaturRaum, eine Mischung aus Staudengarten und Streuobstwiese. Eine lange Trockenmauer bietet Lebensraum für Eidechsen und andere wärmeliebende Tiere, die sich in den Spalten zwischen den Steinen verstecken können. Mitten durch die Landschaft schlängelt sich ein kleiner Bachlauf, der weiteren Tieren als Refugium dient. Insgesamt wurden 12 Obstbäume, 4 Mehrsortenobstbäume, 6 Beeren­ sträucher, 6 Lavendelhecken, 18 verschiedene Kräuter und 2.115 Stauden eingepflanzt. So entsteht jetzt nach und nach ein kleiner Rückzugsraum für die Natur, die hoffentlich zum Zuhause für viele Pflanzen und Tiere wird. Weitere Infos unter: www.nabu.de und www.deutschland-summt.de <<


Electric Planet Mitsubishi Electric ist einer der weltweit führenden Hersteller von elektronischen Produkten und Bauteilen für industrielle Anwendungen und viele Bereiche des täglichen Lebens. Mit unseren Produkten tragen wir zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei, die modern, gerecht und wohlhabend, aber vor dem Hintergrund von Erderwärmung, Ressourcen- und Energieknappheit auch umweltbewusst ist.

Sicherer fahren Cyber Defense Technology for Connected Cars Autonomes Fahren bedeutet vernetztes Fahren. In den meisten modernen Fahrzeugen ist schon heute eine sogenannte Haupteinheit verbaut. Das ist ein leistungsfähiger Computer, der verschiedenste Prozesse steuert, etwa die diversen Fahrer­ assistenzsysteme. Beim vernetzten und beim autonomen Fahren kommuniziert die Haupteinheit über das Internet mit weiteren Fahrzeugen und Datenbanken. Das macht sie anfällig für Cyberangriffe oder die

böswillige Fernsteuerung. Deshalb hat Mitsubishi Electric die Cyber Defense Technology for Connected Cars entwickelt. Die mehrschichtige Sicherheitstechnologie blockiert beispielsweise korrupte Zugriffsversuche von außen. Außerdem stellt sie ein sicheres Booten beim Hochfahren der Haupteinheit und damit die Software-Inte­ grität aller Fahrzeugsysteme sicher – mit maximalem Tempo und minimaler Pro­zessorbelastung. <<


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Electric Planet > Orientierung >>

Sicherer zurechtfinden

Sicherer leben

Dynamische Landschaftskartierung mit künstlicher Intelligenz

Mitsubishi Electric verbessert die Tsunami-Früherkennung

Autonomes Fahren erfordert hochpräzises Kartenmaterial. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, diese Karten aktuell zu halten. Mit dem Mobile Mapping System und der Automated-Mapping-Technologie hat Mitsubishi Electric das Problem gelöst.

Wenn ein Tsunami auf eine Küste zurollt, zählt jede Sekunde, um möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Experten gehen davon aus, dass dazu eine zehnminütige Vorwarnzeit reicht. Das heißt, die Welle muss spätestens aufgespürt werden, wenn sie noch zehn Minuten von der Küste entfernt ist. Bislang ist eine zuverlässige Tsunami-Früherkennung aber kaum möglich. Mit einem Hochfrequenzradar lassen sich Meeresströmungen in bis zu 50 Kilometer Entfernung von der Küste messen. Mitsubishi Electric hat dieses System jetzt so weiterentwickelt, dass es die Mehrfachwellenfronten eines Tsunamis durch Messung der Geschwindigkeit der Meeresoberfläche zuverlässig erkennt und die Höhe des Meeresspiegels mit einer Genauigkeit von plus/minus 25 Zentimeter schätzen kann. Auch die Laufrichtung der Welle lässt sich zuverlässig bestimmen. Zwei Eigenschaften machen das System besonders präzise: Zum einen fokussiert sich die Messmethode auf Tsu­nami-typische Wellenfronten mit hoher Strömungsgeschwindigkeit. Außerdem nutzt sie einen proprietären Algorithmus, um anhand der gesammelten Dopplergeschwindigkeiten der Wellenfrontdaten die Eigenschaften und die Höhe des Tsunamis abzuschätzen. Die Fehlalarmquote beträgt deshalb nur 0,1 Prozent.

Das Mobile Mapping System wird dazu auf den Dächern von Fahrzeugen montiert, die täglich lange Strecken zurücklegen, etwa auf Lieferwagen. Eine Kombination von Sensoren, Kameras und Lasern sammelt während der Autofahrt Daten in Echtzeit (siehe Foto unten). Diese fließen anschließend in dynamische Karten ein. Dynamisch

bedeutet, dass mithilfe von künstlicher Intelligenz einzig und allein veränderte Informationen übernommen und aktualisiert werden, etwa neue Verkehrsschilder oder Fahrbahnmarkierungen. Mit dem Quasi-Zenith Satellite System und dem Centimeter Level Augmentation Service, der atmosphärische Signalstörungen augmentiert, liefert Mitsubishi Electric zusätzlich hochpräzise Positionsdaten, die uns dem lenkradlosen Auto ein weiteres Stückchen näher bringen. <<

Was bedeutet das in der Praxis? Die Geschwindigkeit eines Tsunamis hängt von der Meerestiefe und der Beschaffenheit des Meeresbodens ab. Nehmen wir also mal an, das Meer ist 50 Kilometer vor der Küste 300 Meter tief und der Tsunami noch 100 km/h schnell. Die erkannte Welle bräuchte von hier also noch mehr als 30 Minuten, bis sie auf die Küste trifft (sie verlangsamt sich ja weiter, während die Wellenhöhe ansteigt) – genug Zeit, um sich in festen Gebäuden oder auf höher gelegenem Terrain in Sicherheit zu bringen, sofern Alarm ausgelöst und alle Evakuierungspläne in Gang gesetzt werden. <<

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1 Durch ein unterseeisches Ereignis, etwa ein Seebeben oder einen Erdrutsch, werden im Epizentrum riesige Mengen Wasser verdrängt.

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Zunächst breiten sich die Schockwellen mit mehreren Hundert km/h aus. Dabei sind sie vielleicht 30 cm hoch.

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50 km vor der Küste erkennt das Mitsubishi Electric Hochfrequenzradar typische Tsunami-Muster und löst Alarm aus.

4 Im flacheren Wasser verlangsamen sich die Wellen. Sie überlagern sich gegen­seitig und schwellen bedrohlich an.

5 Schließlich erreichen sie die Küste, wo sich die vorgewarnten Menschen bereits in Sicherheit bringen konnten.


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Minithemen > Orientierung >>

Vierzig Jahre Mitsubishi Electric in Deutschland Wir sind guter Geschäftspartner, Arbeitgeber, Corporate Citizen und vieles mehr Vor 40 Jahren wurde in Düsseldorf die deutsche Niederlassung von Mitsubishi Electric gegründet. Das stetige Wachstum machte schon 1985 den Umzug ins benachbarte Ratingen erforderlich, wo 2015 alle Geschäftsbereiche in der neuen Deutschlandzentrale unter ein Dach zogen. Heute verfügt Mitsubishi Electric von der Nordsee bis zu den Alpen über insgesamt 14 Standorte in Deutschland, an denen wir uns jeden Tag für unsere Kunden ins Zeug legen, um das Leben der Menschen bei der Arbeit, zu Hause und unterwegs mit unseren Produkten und Leistungen zu bereichern. <<

Smart.

Spannend.

Schön.

Der changes.AWARD – der Schülerwettbewerb von Mitsubishi Electric

Unser Reisetipp für Tokio: das Mitsubishi Electric Zukunftslabor METoA

Mitsubishi Electric LES unterstützt die Hospizbewegung mit 10.000 Euro

In der neuen Ausgabe unseres Wettbewerbs dreht sich alles um das Thema »Umwelthelden gesucht«. Unter Anleitung unserer Coaches entwickeln Schülerinnen und Schüler clevere Geschäftsideen und können eine Reise nach Tokio gewinnen. Mehr dazu finden Sie unter: www.changes-award.de <<

Mitten auf Tokios Edelmeile Ginza können Sie einen Blick in die Zukunft werfen: METoA vermittelt Wissen zu aktuellen Themen und lädt mit aufwendigen Installationen zum Mitmachen ein. Am Ende wartet ein Bistro mit leckeren Snacks und Getränken. Schauen Sie vorbei, wenn Sie mal dort sind! Der Besuch ist kostenlos. www.metoa.jp/en <<

Um sterbende Menschen und ihre Angehörigen unterstützen zu können, sind die Hospize auf Spenden angewiesen. Ihren Einsatz möchten wir honorieren, denn gesellschaftliches Engagement ist tief in unserem Unternehmen verwurzelt, als gelebtes Changes for the Better – auch abseits unserer Geschäftsaktivitäten. <<

Publisher Mitsubishi Electric Europe B.V., Mitsubishi-Electric-Platz 1, 40882 Ratingen, Germany +49 (0) 21 02 4 86-0, mitsubishielectric.de, changes@meg.mee.com / Manager Georg Jennen / Design Miriam Hugo / Photo credits KW43 BRANDDESIGN (pp. 1, 16, 18, 27, 33, 35) Istockphoto (pp. 3, 7, 10, 20, 25, 31, 32), Dreamstime (p. 4-5), Alamy (p. 6), Gettyimages (p. 8-9), Shutterstock (pp. 11, 22), Borussia Dortmund (pp. 14, 15), Mitsubushi Electric Europe B.V. (pp. 17, 19, 24, 30, 33, 34), Red Dot (p. 19)


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(Des-)Orientierung in Zahlen > Orientierung >>

(Des-)Orientierung in Zahlen

2.843 Kilometer: Die Flugbegleiterin dachte an einen Scherz, als Christopher Paetkau auf dem Rollfeld, wo mehrere Maschinen abflugbereit standen, fragte, ob das Flugzeug nach Iqaluit (Westkanada) fliege, und sagte »Ja«. Erst bei einer Zwischenlandung an der Hudson Bay stellte sich heraus, dass er fälschlicherweise die Maschine nach Inuvik in Ostkanada bestiegen hatte. Paetkau nahm es mit Humor.

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Kilometer: Am Empfang eines Duisburger Reiseunternehmens staunte man nicht schlecht, als eine Frau aus Hamburg bei ihnen einchecken wollte. Das Problem: Statt der Adresse ihres Hotels auf Rügen hatte sie die des Veranstalters ins Navi eingegeben.

7.557 Kilometer: 1992 gehen im Nordpazifik drei Container mit fast 30.000 Quietscheentchen über Bord. Seitdem werden die »Friendly Floaters« von Ozeanografen verfolgt, um die Meeresströmungen besser zu verstehen. Die ersten erreichen nach acht Monaten Alaska. Nach 27.000 km Seeweg wird 2007 eines in England angespült, etwa 7.557 km vom eigentlichen Zielhafen Tacoma (USA) entfernt.

0,54 Meter betrug die Höhenabweichung beim Bau der Oberrheinbrücke, die von der Schweiz und Deutschland aus begonnen wurde. Der Grund: Die Höhe über Normalnull wird in der Schweiz zum Mittelmeer gemessen (–27 cm). Ein Vorzeichenfehler bei der geplanten Korrektur führte zur Verdoppelung der Abweichung.

Treffer ins Schwarze! Trotzdem muss Biathlet Andreas Birnbacher 2013 in die Strafrunde, denn er hatte auf die falschen Scheiben am Nachbarstand geschossen. Dabei befindet er sich in guter Gesellschaft: Auch Magdalena Neuner ist das schon passiert.

Kilometer: Bordeaux statt Porto – das bekam eine Dame aus Sachsen, die telefonisch einen Flug nach Porto buchen wollte und dabei gründlich missverstanden wurde. Das Amtsgericht Bad Cannstadt urteilte 2012, dass Kunden für die korrekte Aussprache verantwortlich sind, und sprach den Reiseveranstalter von Regressansprüchen frei.

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Tage dauerte es, bis eine Frau ihr Auto wiedergefunden hatte, das sie in Eile aus Versehen in einer privaten Münchener Tiefgarage abgestellt hatte.

17.034 Kilometer: Auch das soll schon vorgekommen sein – achten Sie auf das Flughafen­kürzel auf dem Ticket: SYD führt Sie zum Kingsford Smith International Airport von Sydney, Australien. Auch mit YQY landen Sie in Sydney. Hier heißt man Sie auf dem J. A. Douglas McCurdy Airport willkommen – allerdings 17.034 km vom fünften Kontinent entfernt in Nova Scotia, Kanada.



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