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YIN UND YANG ODER DIE KUNST DER BALANCE
EINBLICKE IN DIE KOMMENDE AUSSTELLUNG
„THE ALCHEMIST – SELECTED WORKS BY ARTHUR UNGER“
Arthur Ungers künstlerischer Erfolg beruht jedoch nicht nur auf seinen Tuschearbeiten, sondern auch auf seinen Bildern auf elektrolytischem Kupfer.
Im Zentrum der Ausstellung The Alchemist – Selected Works by Arthur Unger, die ab dem 28. April im MNHA zu besichtigen sein wird, steht der luxemburgische Künstler Arthur Unger.
Arthur Ungers Kunst ist von der taoistischen Philosophie und der Idee der ausgleichenden Kräfte Yin und Yang inspiriert. Unger veranschaulicht diese Philosophie durch die Verwendung der Elemente
Feuer und Wasser in seinen Kunstwerken. Das Element Feuer spielt vor allem in seinen Kupferbildern, den sogenannten Pyrochimiogrammen, eine bedeutende Rolle. Durch den Einsatz von Tinte und Feuer auf elektrolytischen Kupferplatten erzeugt der Künstler eindrucksvolle, teilweise sehr monumentale abstrakte Kompositionen. In seinen meisterhaften Tuschebildern auf Papier betont Arthur Unger hingegen das Element Wasser. Mit der Technik der Tuschemalerei arbeitet er bereits seit seinen künstlerischen Anfängen in den frühen 1960er-Jahren.
Der heute 92-jährige Arthur Unger kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Künstler zurückblicken. Ungers Abenteuergeist und sein Interesse an anderen Kulturen haben ihn dazu bewegt, zahlreiche Orte auf der ganzen Welt zu bereisen, darunter Zentral- und Westafrika sowie China. Eine sehr besondere Rolle in Arthur Ungers Karriere spielt jedoch auch Paris. In der Kunstszene der französischen Hauptstadt konnte der Künstler ab Mitte der 1960er-Jahre wertvolle Kontakte knüpfen.
MICHEL TAPIÉ, BEGRÜNDER
DER INFORMELLEN KUNST
Ein wichtiger Wendepunkt in seiner künstlerischen Laufbahn war das Jahr 1970, als er den französischen Kunstkritiker Michel Tapié kennenlernte. Dieser gilt als Begründer der Informellen Kunst (französisch: art informel) und ist Autor der berühmten Publikation Un Art Autre. Michel Tapié hatte einen erheblichen Einfluss auf die frühe künstlerische Entwicklung von Arthur Unger und fungierte als wichtige Schlüsselfigur für weitere Begegnungen in Ungers Leben, darunter auch die mit seinem späteren langjährigen Kurator und Freund Ante Glibota. Mit seinen sogenannten Psychogrammen, die hauptsächlich in den 1970er- und
80er-Jahren entstanden sind, traf Unger den Zeitgeist des damaligen Paris. Seine Werke wiesen deutliche Ähnlichkeiten mit den Arbeiten der französischen subjektiven, nicht formalen Malerei aus dieser Zeit auf. Arthur Ungers künstlerischer Erfolg beruht jedoch nicht nur auf seinen Tuschearbeiten, sondern auch