Eyewear Issue 4

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esprit.com | et17354

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Rolf Spectacles – Design is a weapon – Barton Perreira – Graz – Eyewear Boutique

DEUTSCHE AUSGABE

EYEWEAR BOUTIQUE Light up your life

ROLF SPECTACLES

Die Selbermacher aus Tyrol

DESIGN IS A WEAPON

Fabian Hofmann vs. Tobias Wandrup

GRAZ

Graeme Mulcahy im Dialog

COLLECTION CHECK

Patty Perreira über ihre neue Kollektion

TOP-NOTCH SHOOTINGS > Dark Sight > Good Hair Day > RX Freaks > Bonfire & Vanity > Casual Friday

Issue 04

Charmant GmbH Europe - www.charmant.de - Tel.:08131 38280

THE VISIONARY MAGAZINE

Classics Revisited: Oakley Frogskins / Editor’s Choice: Mykita Rio / Feature Creature: Polaroid Best under the sun / Retail Profile: Kraft Augenoptik / New Tech: bollé b-thin active design / Movie Award: Willems Wonderglasses / New in town: Reiz Sunglasses

Nr 04 – 1 /2012 D& AT: EUR 6 CH: CHF 9


Introducing the World’s 1st GPS Micro Optics Display for Alpine Goggles

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MOD Live Features: Speed, Distance, Altitude, Vertical, Jump Stats, GPS Location, Chrono/Tracker, Date/Time, Temperature, Run Count, Widescreen, Bluetooth Low Energy Remote Control, Navigation, Caller ID, Text Messaging, MP3 Song Playlists, Wireless Compatibility with Select Wearable Sports Video Cameras, User Configurable Dashboard. More MOD Live Apps available.

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CONTENT

S

Editor

A quick warm-up

EDITOR’S CHOICE Mykita Rio

EYEWEAR_iPAD_MAGAZINE Welcome to our flip media

G

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A

Graeme Mulcahy über Perfektion und zeitlose Designs

Z

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13 dunkle Träume

SIGHT

Graphics George Popov Bartholomäus Kaszubowski Frédéric Wiegand Contributors Nada Carls Valerie Kurth Agi Habryka Philipp Reul Photographers

120 B O N F I R E _ & _ V A N I T Y 15 super hot metal frames

Markus Diefenbacher Stefan Dongus Mert Dürümoglu Denis Ignatov Estelle Klawitter

132 K R A F T _ A U G E N O P T I K Schwäbische Präzision und kosmopOlitische Avantgarde

Manuel Mittelpunkt Tobias Schult

138 M O V I E _ A W A R D Precious X Willems Wonderglasses

English Version

Proofreading Kathrin Dreckmann Online Editor

140 B L A S T_F R O M _T H E _PA S T Oakley Blacklight Frogskins

D

DEUTSCHE AUSGABE

EYEWEAR BOUTIQUE LIGHT UP YOUR LIFE

ROLF SPECTACLES

DIE SELBERMACHER AUS TYROL

DESIGN IS A WEAPON

FABIAN HOFMANN VS. TOBIAS WANDRUP

GRAZ

GRAEME MULCAHY IM DIALOG

COLLECTION CHECK

PATTY PERREIRA ÜBER IHRE NEUE KOLLEKTION

TOP-NOTCH SHOOTINGS > DARK SIGHT > GOOD HAIR DAY > RX FREAKS > BONFIRE & VANITY > CASUAL FRIDAY

CLASSICS REVISITED: OAKLEY FROGSKINS / EDITOR’S CHOICE: MYKITA RIO / FEATURE CREATURE: POLAROID BEST UNDER THE SUN / RETAIL PROFILE: KRAFT AUGENOPTIK / NEW TECH: BOLLÉ B-THIN ACTIVE DESIGN / MOVIE AWARD: WILLEMS WONDERGLASSES / NEW IN TOWN: REIZ SUNGLASSES

presse@eyewear-magazine.com

ENGLISCHE Ausgabe

iPad Version

Publisher

142

80

Monday Publishing GmbH Kamekestr. 20– 22

C R O S S

F I R E

LIGHT UP YOUR LIFE

ROLF SPECTACLES FROM HUMBLE BEGINNINGS

DESIGN IS A WEAPON

FABIAN HOFMANN VS. TOBIAS WANDRUP

GRAZ

GRAEME MULCAHY IS TALKING

COLLECTION CHECK

PATTY PERREIRA ABOUT HER NEW COLLECTION

TOP-NOTCH SHOOTINGS > DARK SIGHT > GOOD HAIR DAY > RX FREAKS > BONFIRE & VANITY > CASUAL FRIDAY

CLASSICS REVISITED: OAKLEY FROGSKINS / EDITOR’S CHOICE: MYKITA RIO / FEATURE CREATURE: POLAROID BEST UNDER THE SUN / RETAIL PROFILE: KRAFT AUGENOPTIK / NEW TECH: BOLLÉ B-THIN ACTIVE DESIGN / MOVIE AWARD: WILLEMS WONDERGLASSES / NEW IN TOWN: REIZ SUNGLASSES

Nr 04 – 1 /2012 EUR 10

www.eyewear-magazine.com Geschäftsführer

Cover Photo

Stefan Dongus

Denis Ignatov

Holger von Krosigk Diese Zeitschrift und alle in ihr

FEMALE RX SHOoTING

bollé b-thin active design – Glasbausteine waren gestern

158 C A S U A L _ F R I D A Y Fabian Hofmann vs. Tobias Wandrup

E

ENGLISH ISSUE

EYEWEAR BOUTIQUE

f: +49.(0)221.945267-27

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ASSESSMENT_CENTER

THE VISIONARY MAGAZINE

50672 Köln

BARTON-PERREIRA

Nr 04 – 1 /2012 D& AT: EUR 6 CH: CHF 9

Philipp Reul

t: +49.(0)221.945267-11

Ein Praktikant im Multitasking Mode

THE VISIONARY MAGAZINE

www.moxienetwork.de

20 BRILLEN – alles nur nicht langweilig

84

Deutsche Ausgabe

Translation Dirk Vogel

2012 Styles im Collection Check

48

paukstat@eyewear-magazine.com

Charmant GmbH Europe - www.charmant.de - Tel.:08131 38280

DARK

These glasses light up your life

Till Paukstat

esprit.com | et17354

Reiz Sunglasses

Die Selbermacher im Interview auf der Almhütte

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Art Direction

Charmant GmbH Europe - www.charmant.de - Tel.:08131 38280

NEW_ IN_TOWN

R O L F SPEC TACL E S

m: +49.(0)151.14271817

esprit.com | et17354

32

R

52 62 RX FREAKS

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dongus@eyewear-magazine.com

ROLF SPECTACLES – DESIGN IS A WEAPON – BARTON PERREIRA – GRAZ – EYEWEAR BOUTIQUE

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Stefan Dongus

ISSUE 04

W

ROLF SPECTACLES – DESIGN IS A WEAPON – BARTON PERREIRA – GRAZ – EYEWEAR BOUTIQUE

E

ISSUE 04

N

EYEWEAR BOUTIQUE

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CONTENT

Eyewear für Sport und danach

Vertrieb

enthaltenen Beiträge dürfen ohne

DPV Network GmbH

vorherige schriftliche Erlaubnis des

Postfach 570 412

Verlags in keiner Weise weiterver-

22773 Hamburg

wertet oder in elektronische Daten-

www.dpv-network.de

banken aufgenommen werden. Ein Antrag auf Genehmigung für die

Druck

Verwendung des urheberrechtlich

F&W Mediencenter GmbH

geschützten Materials sowie für

Holzhauser Feld 2

die Reproduktion von Auszügen in

83361 Kienberg

anderen Werken muss beim Verlag

www.fw-medien.de

gestellt werden. Die hier abgedruckten Ansichten entsprechen nicht

EYEWEAR

unbedingt denen des Herausgebers.

erscheint drei Mal im Jahr.

Alle Rechte vorbehalten.


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Y O U S E E

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WWW.C LAIR EG OLD SMITH. C OM

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“Eyegun” von Tobias Wandrup

© mikli diffusion France 2011

Photos Calixte Moisan

editorial

Welcome to our Design Issue Was haben Brillen und Printmagazine gemeinsam? Sie leben von

schon im Bereich Nano-Technologie ab. Kleinste Veränderungen haben

gutem Design. Doch obwohl man dieses Ethos eigentlich auf alle Pro-

massiven Einfluss auf die Wirkung der Brille. Und auch auf die des Men-

dukte übertragen kann – Legenden wie Dieter Rams (Braun) oder Jona-

schen, der sie trägt.

than Ive (Apple)­würden hier ein Ausrufezeichen setzen –, kommt dem

Einer unserer größten Artikel der aktuellen Ausgabe widmet sich da-

Design-Prozess bei Brillen und Magazinen eine besondere Bedeutung

her auch explizit diesem Thema. Dafür haben wir zwei Experten einge-

zu. Nehmen wir als Beispiel unsere aktuelle Ausgabe. 172 Seiten mussten

laden, die nicht nur am Mousepad eine gute Figur machen, sondern auch

dafür designt werden, also ganze 11,868 qm. Für unsere iPad Version, die

mit Stift, Schere und Papier gut umgehen können. Das bewiesen sie uns

in englischer Ausführung ab der aktuellen Ausgabe erhältlich ist, kom-

bei beim Kreativ-Shooting im Fotostudio – wir waren beeindruckt! Das

men dann noch mal 30 qm im virtuellen Raum dazu – angereichert mit

Thema zieht sich aber auch durch andere Artikel dieser Ausgabe. Rolf

Videos, Website-Links und vertiefenden Inhalten.

Spectacles, bekannt für Holzbrillen, nehmen sich nun auch mit dem Ma-

Das Design auf unseren Seiten ist nicht beliebig, denn ein Magazin ist wie eine schöne Wohnung, bei der sich die Einzelteile zu einem

terial Stein einer design-technischen Herausforderung an. Patty Perreira erklärt uns, was sie sich beim Design ihrer neuen Kollektion gedacht hat,

stimmigen Gesamtbild zusammenfügen. Ein roter Faden durchzieht das

Reiz zeigt uns, dass sie auch Sonnenbrillen designen können, Oakley

Magazin von der ersten bis zur letzten Seite. Und doch erfindet sich das

hat mit der Frogskin in den 80er Jahren ein Modell gelauncht, dessen

Design von Ausgabe zu Ausgabe immer wieder aufs Neue. Denn mit

Design zwar seither unverändert ist, sich aber in den vielen Special Edi-

dem Layout ist es wie mit der Mode – beide sind einem ständigen Ent-

tions dennoch immer wieder neu erfindet. Und auch der Optiker Andreas

wicklungsprozess unterworfen. Wir gehen mit der Zeit, auch wenn wir

Kraft, den wir für diese Ausgabe in Stuttgart besuchten, erwiese sich als

uns die Zeitlosigkeit zum Ziel gesetzt haben.

Kreativer mit viel Liebe zum Brillen-Design.

Die Anforderungen an das Design von Brillen sind andere. Hier

Nirgends fließen all diese Bereiche eindrucksvoller zusammen als bei

steht eine Funktionalität im Vordergrund, welche seit jeher den gestal-

unseren Shootings. Hier sind Fotografen, Make-up Artists, Set-Designer

terischen Rahmen vorgibt – und zwar einen, der zwei Gläser mit einer

und Stylisten am Werk, die dafür sorgen, dass das Design der Brillen im

Brücke verbindet und in einem Bügel endet, der die Brille auf dem Kopf

Magazin eine Art kreativer Erweiterung erfährt. Manuel Mittelpunkt de-

hält. Es gab natürlich mehr oder weniger visionäre Designer, die dieses

signte mit Licht, Estelle Klawitter mit Haaren, Tobias Schult mit Feuer,

Grundgerüst zugunsten neuer Geometrien hinter sich gelassen haben.

Denis Ignatov mit Farbstimmungen und Mert Dürümoglu mit Projek-

Aber sind wir mal ehrlich, jeder dieser Versuche endete bislang in Pein-

tionen. Trotz dieser aufwendigen Inszenierungen haben alle Shootings

lichkeiten. Brillen-Design ist schließlich sensibel und spielt sich fast

doch eine gemeinsame Aussage – die Brille ist der Star. Und das ist gut so. SD

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www.mikli.com


NEWS

Funk | A Foxy 20th Birthday! Ein verrückter Fuchs, dieser Dieter Funk. Exzentrik trifft auf Kreativität – und das seit 20 Jahren! Bereits im ersten Lehrjahr zum Augenoptiker begann der Münchener seine eigenen Brillenmodelle zu designen, bevor er 1992 Funk Royal Optics gründete. Als deutsches Indie-Label mit internationalem Niveau und krassen Sonnenbrillen­modellen, die nicht auf Jedermanns Nase passen wollen, startete er seinen Weg: vom abgehobenen Design zum Sportmarkt und zurück zur Augenoptik. Und weil Nicht-Jedermanns-Style gern zum Trendsetting erkoren wird, war er der Mann der Stunde: Dieter, der Funk-Fuchs. Not everybody’s darling, dafür für Kenner umso mehr ein Pionier. Und wirklich wundern darf es einen nicht, denn wer bitte kommt darauf, dass Horny, Scum und Pervert mit Kriemhield, Pommes Schranke und Double Cheese in einer Liga spielen? Das gefällt auch namhaften Individualisten wie Busta Rhymes, Peter Fox oder Miss Platnum, die sich gern mit Funkmodellen schmücken. Den kreativen Modellnamen ist Funk

Cool Cats X Super

bis heute treu geblieben. Die drei Kollektionen Funk Food, Funk Royal und Sashee Schuster sind Stilreisen der 20er und 90er Jahre, die dem Freak oder der Sekretärin gleichermaßen etwas bieten. Für das Jubiläumsjahr 2012 bringt

Abgesehen davon, dass Cool Cats ein unglaublich geiler Name für ein

FUNK neben diverser neuer Acetatkreationen erstmals auch wieder Metall

musikalisch-künstlerisches-und-T-Shirt-vertreibendes Kollektiv ist, ist

und Acetat-Metall Fassungen auf den Markt. Wir gratulieren und sagen es mit

auch in jedem Fall klar, dass es zu einem solchen Kollektiv die passende

den Worten der „Absoluten Beginner“: Füchse sind eben keine Rudeltiere.

Signature-Brille braucht. Cool Cats ohne eigene Sonnenbrille wäre ir-

www.funk-eyewear.com

gendwie wie Super Glasses ohne Retro. Deswegen hat das italienische Sonnenbrillenlabel Super sich die Jungs aus der Labelfamilie um Ed Banger geschnappt und sich das fehlende Puzzlestück perfektionierter Coolness basteln lassen. Und das Ergebnis überzeugt durchaus: das Gestell zackig, eckig, futuristisch und fasst süpercüüle blaue Gläser. Als kleines ExtraGoodie findet sich das Cool Cats Logo am Bügel und das war es dann auch schon fast. Die Farbpalette ist mit Schwarz und Mattschwarz eng gestrickt und setzt damit noch mal ein Ausrufezeichen hinter die Definition von Understatement und Coolness. Join the family, be cool. So einfach ist das. www.retrosuperfuture.com

Shwood X Pendleton

pour les femmes ...

Klopf auf Holz und alles wird gut! Passt irgendwie, und trotzdem wird es so oder so ähnlich im Hause Shwood wohl nicht geheißen haben. Denn die Jungs aus Beaverton in Oregeon postulieren ein anderes Mission Statement: a simple experiment with nature. So fing es nämlich an, als sie mit einem Ast, einem rostigen Scharnier und ein paar Gläsern aus dem Laden um die Ecke herumschraubten. Dabei herausgekommen sind tolle und garantiert trendfreie Rahmen aus dem Holz des Madrone Tree oder Arbutus, der übersetzt unglaulicherweise Erdbeerbaum heißt und vorrangig in Nordamerika und Kanada vorkommt. Wer also mehr auf handgemachten Individualismus steht, darf sich interessiert an die Jungs wenden, die ihre Brillen in liebevoller Eigenproduktion herstellen. Jetzt veröffentlichen die Naturburschen Kollabos, in denen sie sich mit der Traditionsweberei Pendleton aus Oregon zusammentaten. Vom verarbeiteten Kirschholz bis zum Faden des Etuis ist an dieser Zusammenarbeit alles 100% aus Orgeon – die Macher beider Seiten inklusive! Ein Americana Muster der Pendleton’schen Tradition ziert als Schnitzerei die Bügel des hölzernen Rahmen und das gewebte Säckchen als Eco-Etui gibt es außerdem dazu! We love it! www.shwoodshop.com

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FOSSIL (EUROPE) GMBH - 08661-622-6055

NEWS

Mykita x Moncler Für das Berliner Label Mykita hieß es: ab in die Berge! Denn die aktuelle Zusammenarbeit mit dem italienschen Bergsportartikelhersteller Moncler sollte sich in die Höhen der Berge und die Tiefen ihre Historie begeben. Man blickt dabei auf die erste Bezwingung des K2 im Jahr 1954, dem zweithöchsten Berg der Welt. Den Helden von damals namens Lino Lacedelli und Achille Compagnoni wird nun die späte Ehre erwiesen, indem zwei nach ihnen benannten Modelle entwickelt wurden. Die Lino und die Achille sind Style und Funktion in einem – sowohl für den Aufstieg wie auch für die Abfahrt oder das reine Aprés-Skiing geeignet. Die beiden Unisex Modelle sind dabei moderne Gegenentwürfe früherer Gletscherbrillen. Leicht, belastbar und aus dem von Mykita patentierten und erstmal bei Brillen verwendeten Material Mylon kommen die Modelle in den Moncler-Farben Rot und Blau, angelehnt an ihre typischen Daunenjacken sowie auch in Schwarz heraus. www.mykita.com

Ain’t no Sunshine

pro Jahr die Sonne und demnach sei die Nachfrage nach Sonnenbrillen eher gering. Aber man gibt sich weltoffen und bekennt, dass die Welt durchaus über die Grenzen des Mutterlandes des Brillen- und Möbeldesigns hinaus geht und wagt sich nun erstmals seit der Labelgründung 2008 an eine Sonnenbrillenkollektion. Kein Hollywood oder Las Vegas, kein Glitter, kein Drama – einfach nordischer Minimalismus, klassische Designlinien und Aluminium – das sind die „Sun’s of Kilsgaard“, die im Februar 2012 released werden. Die Kollektion umfasst drei Modelle, unaufgeregt in Schwarz, Grau und Silber aus Alu und mit Azetatbügeln. In

Giovanni Ribisi for Barton Perreira

einer Auflage von 400 Stück pro Style werden die Sun’s ausschließlich bei ausgewählten Kilsgaard Dealern offeriert. Und so schön reduziert

Das Sonnenbrillen Luxuslabel Barton Perreira setzt auf das Vogue-Prin-

möchten wir an dieser Stelle noch einen der Kilsgaard-Väter zitieren: no

zip: ein Promi auf dem Cover schafft Must-Have Kredibilität und weckt

bullshit – just passion and aluminium. So true und vielen Dank.

die Neugier. Da hat es nicht geschadet, dass Promis wie La Lopez und

www.kilsgaard-eyewear.com

Herr Pitt bereits auf ihre Designs aufmerksam geworden sind. Jetzt holte sich das Designerteam Patty Parreira und Bill Barton den Schauspieler und Designliebhaber Giovanni Ribisi an Bord, um mit ihm gemeinsam zwei Sonnenbrillenmodelle zu entwerfen. Ribisi wurde bekannt durch die Serie „Friends“ und schaffte den Durchbruch in Filmen wie „Der Soldat James Ryan“, „Lost in Translation“ und „Avatar“. Die beiden Unisex Modelle „Giovanni“ und „Ribisi“ kommen in zeitloser, klassischer Manier und, so wie der Schauspieler betont, sie sind das Ergebnis eines egoistischen Wunsches: sie sollten die neue Lieblingsbrillen des Gastdesigners werden! Die Farbpalette geht von Schwarz bis Champagner bis zu „hornfarbenen“ Varianten, natürlich sind die wertigen Brillen handgefertigt und die Gläser aus Vintage Mineralglas. Und um der Highclass Liga treu zu bleiben, sind die Modelle ausschließlich über exklusive Luxusläden wie Barneys New York, Neiman Marcus oder dem Barton Perreira FlagshipStore in Aspen erhältlich. Also: im nächsten Skiurlaub in Aspen dran denken! www.bartonperreira.com

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Texte: Nada Carls

Nach den Angaben des Labels Kilsgaard scheint in Dänemark fünf Minuten


E d i t o r ’ s C h o i ce

Kl are K ante – filigr aner Schnit t

Wir machen kleine Brillen. Mit der Auswahl einer Brille für unsere Editor's Choice ist das ja immer so eine Sache.

gelauncht. Eine Kollektion, die sich durch extra-

Vollfarbgläser mit Polfilter runden den schlich-

vagante, zeitgenössische Silhouetten und eine

ten Look der Brille ab und sorgen für ein ange-

Gefühlte unendlich viele tolle Brillen stehen

außergewöhnliche Farbvielfalt auszeichnet. Aus

nehm warmes Licht, an das man sich nicht lange

zur Auswahl und machen Entscheidungen alles

dieser Serie kommt unsere Editor's Choice der

gewöhnen muss. Die Brille ist in insgesamt vier

andere als leicht. Dennoch haben wir es mal

aktuellen Ausgabe – die Mykita „Rio“.

Colorways zu haben: Von klassischem Schwarz,

wieder geschafft, ein wahrhaft würdiges Modell

Eine große, eckige Acetat-Sonnenbrille mit

über knalliges Rot und trendy Taupe hin zu

aus der Masse herauszusuchen. Die Wahl fiel

vielzitierten „Kanten“, die aber durch ihren fast

zurückhaltendem Tobago. Die „Rio“ ist in allen

schlussendlich auf eine Sonnenbrille des Berli-

filigranen Rahmen und den schmalen Steg in

Mykita Shops sowie in ausgewählten Depart-

ner Labels Mykita, das seit geraumer Zeit immer

keinem Gesicht zu dominant wirkt. Die moder-

mentstores und Optikergeschäften erhältlich:

wieder mit innovativen Designs und technisch

ne Mykita Gelenktechnologie verleiht der Brille

Nichts wie hin da!

ausgefeilten Ideen auf sich aufmerksam macht.

einen spannenden Look und sorgt überdies für

Vor kurzem erst wurde die No. 2 Collection

einen komfortablen, straffen Sitz am Kopf. Die

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www.colibris.eu

made in germany


ml 1802 mlindberg indberg 1802

EYEWEAR AD FÜR DAS IP Z MAGA INE IM T EK IR D T R IST AB SOFO ER IM D O SK IO ZEITUNGSK ERHÄLTLICH APP-STORE —

E YEWEAR GOES IPAD JOIN OUR NEW FLIP MAGAZINE

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Ab dieser Ausgabe gibt es EYEWEAR in der englischen Version auch für das iPad. In der digitalen Form unseres Magazins darf der Leser sich an Inhalten erfreuen, die über das Print-Magazin hinausgehen. Zusätzlich zu den redaktionellen Inhalten enthält das iPad-Magazin viele interaktive Features wie animierte Artikel, spannende Slide-Shows, eingebettete Videos und Links, die weiterführende Infomationen bieten. In einem Making-Of, sieht man z.B. wie ein Fotoshooting entsteht oder man schaut sich ein Video zu einer Story an. Einmal abonniert aktualisiert sich das Magazin mit jedem neuen Release. Somit ist der Leser in Sachen Eyewear Couture immer auf dem Laufenden – überall auf der Welt.

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F E AT U R E C R E AT U R E

F E AT U R E C R E AT U R E

POL AROID

„BEST UNDER THE SUN COLLECTION“ Manchmal lohnt sich „ein Blick zurück“ eben doch. Ganz besonders dann, wenn man auf ein so umfangreiches Portfolio zurückblicken kann wie Polaroid Eyewear. Die neue „Best under the sun“ Kollektion umfasst in zwei Releases insgesamt 20 der stylischsten Brillen, die Polaroid Eyewar in den vergangenen 80 Jahren auf den Markt gebracht hat. Jede einzelne Brille ist inspiriert durch eine der Dekaden zwischen 1930 und 1980. Am ursprünglichen Design der Brillen wurde nichts verändert, lediglich wurden die neusten und innovativsten Materialien verwendet, um die Sonnenbrillen

Brillen von innen nach auSSen 1940 Buddy | 1950 Jive | 1950 Broadway 1960 Rider | 1960 Twist | 1970 Vegas 1970 Sophia | 1975 Seventy-Five 1980 Wave | 1980 Vice

im zeitgemäßen Licht erstrahlen zu lassen. Alle Brillen der Kollektion sind in jeweils zwei Colorways erhältlich und kommen mit Polaroids „Premium UltraSight“ polarisierten Gläsern. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern schützen die Augen auch bestmöglich vor UV-Strahlen. Wir laden Euch ein, mit uns auf Zeitreise zu gehen und einen Blick auf einige Modelle der „Best under the sun“ Kollektion zu werfen.

Fotos: Stefan Dongus, Markus Diefenbacher

Betritt man Kraft Augenoptik ist man fast geneigt, einen Mai-Tai zu bestellen. Das Interieur erinnert mit seinen gemütlichen Lounge-Sofas und der stylischen Deko eher an einen Düsseldorfer Club als an ein schwäbisches Optiker-Fachgeschäft. Trotz des modernen Ambientes in seinem Laden legt Inhaber Andreas Kraft viel Wert auf Tradition. Die Optiker-Leidenschaft hat er praktisch mit der Muttermilch aufge­sogen und er lebt sie konsequent in der Beziehung mit seinen Kunden, seinen Mitarbeitern und seinen Produkten aus. Und diese Leidenschaft erwartet er auch von anderen. Was ihn persönlich nicht überzeugt, schafft auch nicht den Weg in seine Regale. Brands müssen schon das gewisse Etwas haben, damit bei Andreas der Funke überspringt. Qualität und Service sind für den Schwaben ein Hygienefaktor, sein Anspruch geht aber weit darüber hinaus: er will, dass der Brillenkauf zu einem Genuss für Leib und Seele wird. Und so etwas spricht sich natürlich schnell herum. Was seine Kunden sonst noch erwarten dürfen, hat er uns im Interview verraten.

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Int e rv iew

Int e rv iew

Gerade mal seit 2007 ist der internationale Brillenkosmos um ein Designerlabel reicher. Der Australier Graeme Mulcahy überzeugt Brillen-Connaisseure weltweit mit seinen frischen und dennoch zeitlosen Designs. Führende Händler haben ihre Sortimente bereits um Graz Brillen bereichert und auch ehemalige Wegbegleiter aus der Eyewear Industry geizen nicht mit Komplimenten für den australischen Designer, der bereits vor zehn Jahren anfing, Brillen für die unterschiedlichsten Labels zu designen, darunter Marken wie AM, Ksubi und Paul Smith.

G r aeme – M u l c a h y – a . k . a . G r a z – ü be r – P e r f e k t i o n u n d – z ei t l o s e – D e s ig n s

Dabei gibt sich Graz völlig unglamourös. Luxuriöse Logos und Celebtrity-Cases sucht man bei seinen Brillen

Woher kam die Idee zu Graz Eyewear? Wann hast Du die Marke gestartet und was war die Motivation dahinter?

vergebens. Vielmehr legt der Designer Wert auf Perfekti-

Ich habe die Marke GRAZ im Jahr

on in der Verarbeitung und zeitlose Designs – seine Mo-

2007 ins Leben gerufen. Anfangs

delle sollen den Käufer für viele Jahre begleiten können.

gab es nur zwei Rahmen, die nicht

Solch – ein –schneller–Aufstieg –weck t–unsere–Auf-

kommerziell zu erwerben waren.

merksamkeit–und –wir–forderten– Gr a z–auf,–unsere

Ich machte die Brillen nur für mich,

Neu gier d e – im – EYEWEAR– In t erv ie w–z u – b ef r ied i gen .

für meine Freunde und für den Rest meines Netzwerks, also für Leute, denen meine vorherige Arbeit gefiel. Die Resonanz war gut und meine

Graeme Mulcahy, wie kamst Du zu dem Pseudonym „Graz“?

Leute waren begeistert, meine Designästhetik und Handwerkskunst kaufen und genießen zu können. Ich hatte eine Erleuchtung: Es war

Der Name „Graz“ ist eine Art Slang in Australien. Wir kür-

meine Bestimmung, Brillen zu designen und dem Handwerk mein

zen hier alles ab. Wenn jemand also Warren heißt, nennen

Leben zu widmen. Das habe ich seitdem auch nie bereut. Und ich

wir ihn „Waz“ oder Sharon wird zu „Shaz“. Und so wurde

befinde mich noch ganz am Anfang eines monumentalen Gesamt-

aus Graeme ganz einfach „Graz“. Als heran­wachsender Teen-

werks. Eines Tages kann ich hoffentlich auf eine der einzig­artigen,

ager wurde ich den Leuten fast immer als „Graz“ vorgestellt.

bekanntesten und angesehensten Brillen-Marken aller Zeiten

Schon bald kannten mich die Leute nur noch so und ab dem

zurückblicken.

Alter von zwölf Jahren stellte ich mich selbst immer so vor – also entwickelte der Name eine Art Eigendynamik. Sogar meine engsten Freunde hatten keine Ahnung, wer dieser Graeme sein sollte. Also hat der Name mich gefunden – und nicht umgekehrt! Er ist also kein Pseudonym oder Künstlername, sondern einfach der Titel, unter dem mein Umfeld mich kennt, seitdem ich denken kann.

Abgesehen von der Brillenbranche, woher kommt Deine Inspiration? Mein größter Einfluss ist einfach ALLES. Ich werde weniger inspiriert von einer Sache oder einem Thema, sondern von der ganzen Evolution drum herum. Warum sollte ich das in einem Satz vereinfachen? Die komplexe Schönheit, die sich jeden Moment in jedem „Ding“ auf dieser Welt zeigt, ist Inspiration und Schaffensprozess für sich.

K.M.C

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Int e rv iew

»Das erste Mal« Graz im Kurzsteckbrief

Was waren seit der spontanen Gründung der Marke im Jahr 2007 die größten Herausforderungen?

An welche Art von Leuten richten sich Deine Brillendesigns? Wer ist Deine wichtigste Zielgruppe?

Der Mangel an Zeit. Ein Großteil meiner Zeit wird von

Die Zielgruppe findet meine Brillen von selbst, da muss ich

Name GRAZ

lächerlich simplen Geschäftsabläufen in Anspruch genom-

nicht speziell darauf abzielen. Warum sollte man sich auch

San Francisco, USA

men. Alles, was eine Firma so am Laufen hält. Sachen, die

auf eine bestimmte Zielgruppe beschränken? Sobald ein

man braucht, um eine Marke aufzubauen und um Produkte

Design produziert wird, nimmt es ein „Eigenleben“ an und

zu verkaufen. Leider bleibt daher nur sehr wenig Zeit für

baut seine eigene Beziehung zu den Leuten auf, die es mögen.

Designs und kreative Arbeit – die eigentlichen Gründe, die

Sich in einen derart schönen und natürlichen Prozess ein-

schaft? In den Augen

Firma aufzubauen.

zumischen, wäre der reine Wahnsinn. Es ist nicht mein Ziel,

Metallica.

Obwohl Du sehr viele Dinge alleine abwickeln musst, ist Graz aber keine „Ein-Mann-Vorstellung“, oder? Wer sind die wichtigsten Unterstützer von Graz?

Alter Jung/Weise

Geburtsort

Ausbildung Die StraSSe, Fehler,

Enttäuschungen, Niemand und das Internet.

Der erste Wohnort? In meinem Körper.

„etwas zu verkaufen“, sondern „etwas zu schaffen“, das man

Die erste selbst gekaufte Platte?

Die erste Beschäftigung nach dem Aufstehen?

Duschen, meditieren, Kaffee.

auch verkaufen kann.

Die Wand anstarren.

Aus welchen drei Gründen sollten die Leute Brillen von Graz tragen?

Website? Google. Meditation.

Die erste Leiden-

Die erste Aufgabe im Büro?

Deine täglich zuerst aufgerufene

Die erste Tätigkeit nach Feierabend?

Der erste Platz in der Liste der besten Brillen-

Die wichtigsten Leute hinter meinem Unternehmen sind

Weil man sie unwiderstehlich findet, weil man unter kurz-

label? GLCO.

die Händler und ihre Kunden. Sie vollenden meinen Design-

zeitigem Gedächtnisverlust leidet und seine Brille verlegt

ner werden wolltest?-Neugierig, hungrig und komplett

Kreislauf und wässern meine Wurzeln, damit meine Marke

hat und weil man sie unwiderstehlich findet – hatte ich das

ohne Ahnung.

Früchte tragen kann.

bereits erwähnt?

Die ersten selbst entworfenen und her-

gestellten Brillen? Die waren furchtbar. Aber niemand

Graeme Mulcahy a.k.a. Graz, vielen Dank. MERIK

Der erste Moment, in dem Du Brillendesig-

hat sie nachgemacht.

Sehr gerne, EYEWEAR Magazine.

Die ersten Brillen, die Du entwor-

fen, aber nicht produziert hast? Ein komplett aus Linse bestehender Helm.

Was ist das Besondere an Deiner 2012 Kollektion? Das wirklich Besondere an meiner Kollektion für 2012, sowie allen Designs von Graz, kann man nicht in Worte fassen. Wenn ich so etwas Großartiges in einen Satz fassen könnte, wäre es wohl kaum richtig toll. Der wahre Zauber entfaltet sich, wenn Leute die Produkte selbst erleben. Das ist eine Anziehungskraft, die man nicht erklären kann. Die Brillen sind einfach sehr angenehme Begleiter. So wie der netteste Typ, den man sich vorstellen kann – nur eben als Brille. Wer ihn kennenlernt, sieht das bestimmt genauso.

Was ist Dein Lieblingsmaterial? Mein Lieblingsmaterial gibt es noch nicht. Ich werde es aber

OTIS

bald erfinden. Es wird sich an die Gesetze der Natur halten

JOEL

und besondere Eigenschaften haben, die perfekt für Brillendesigns sind und sich mit vielen verschiedenen Oberflächenstrukturen versehen lassen. Vielleicht wird das Material sogar essbar. Momentan arbeite ich sehr gerne mit Acetat und einer bestimmten Art von Magnesium.

J.R.G.

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31


NEW IN TOWn

here comes the sun  Sun gl a sse s by R e i z

1

2

„Moderne Brillenkunst“ hat sich das deutsche Label Reiz auf die Fahnen geschrieben. Und genau dazu gehören nun einmal auch Sonnenbrillen. Gedacht, gesagt, getan: Reiz, die vereinzelt schon mal Limited Edition Sunglasses an den Connaisseur verkauften, machen Die Perfektionisten aus dem Schwabenland beweisen

jetzt serienmäßig auch in Sonnenbrillen und launchen demnächst die erste hauseigene Sonnenbrillenserie namens „Lovely Sun“. Den

bereits beim Release gute Manieren und handeln nach dem

Anfang machen vier verschiedene Modelle aus Cellulose Acetat in

Prinzip „Ladies first“: Die „Lovely Sun“ Serie umfasst neben

jeweils vier frischen Colorways mit rück­flächenentspiegelten CR 39 Gläsern, die richtig Lust auf Sommer machen. Die edle Material Haptik des Acetats steht den optischen Brillen um nichts nach. Die Wirkung der Formen und die Kombination der Farbtöne sind auf-

einem Uni­sexmodell drei reine Damen­modelle, für deren

1 Mithra

Namen übrigens Sonnengottheiten verschiedener Kulturen

2 Utu 3 Inti

und Mythologien Pate standen. Utu, Inti, Surya und Mithra

4 Surya

wurden schon bei den Sumerern, den Inka, den Hindus und den Römer verehrt und sind die Stars in unserem „New in

fallend und kraftvoll, dabei aber schmeichelnd und fließend. Reiz versteckt sich mit diesem Release nicht im Mainstream Einheitsbrei,

town“ – bitte auch für Monotheisten.

sondern bekennt Farbe und spricht mit seinen Styles eine einzigartige

Die Brillen sind, wie der Name schon sagt, Lovely“. Und die

und klare Ansage in Sachen Fashion Sunglasses 2012 aus.

Kollektion ist, wie üblich bei Reiz, „handmade in Germany“ und ab März 2012 bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich. Göttlich!

Text: Philipp Reul | Fotos: Stefan Dongus

3

4

32

33


Prada „SPR 510“

34 Jacket: Tiger of Sweden

Dress and belt: by Malene Birger

DARK SIGHT

Diesel „DL 0007“


L R

36 Moscot „Zelig“ ic! berlin „très chic“

Dress: Liebig, jewelry: Bjørg

Three-piece suit, shirt and belt: Filippa K


L Serengeti „Lorenzo“ R COLIBRI'S „Rita“

39

Dress: Liebig

Suit: Drykorn, shirt: Filippa K


L Polaroid „F8202C“ R Silhouette „Adventurer Modell“

41

Dress: "See by Chloe" seen at TK Ma x x , jewelry: Ti Sento Milano

Dress: "See by Chloe" seen at TK Ma x x , jewelry: Sabrina Dehoff


Blouse and shorts: by Malene Birger

Shirt: Filippa K, pants: Drykorn

L Hoffmann Natural Eyewear „Urban 11“ R Oliver Peoples „QV 5203-S“

42

43


Mosley Tribes „MT6029-S“ Oliver Goldsmith „Camp“

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Blouse and pants: by Malene Birger, rings: Sabrina Dehoff, necklace: COS

Shirts and pants: Filippa K, cardigan: Fred Perry


Dress: by Malene Birger, bracelet: Sabrina Dehoff

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K

Alain Mikli „AL 10690201“ photographer

mert / www.facebook.com/ mertphoto

production

bushart & söhne fotoproduktion

models

molly bladskog@spin model management caroline lossberg@mega model agency berlin marcelo alcaide@izaio models fabian schweizer@option model agency

46

styling

sarah sharon karsten / www.nude-agency.de

hair/ make-up

henriette höft/ www.blossommanagement.de with products from aveda and chanel


Kilsgaard "Sun 2 . 0"

Metropolitan "8205"

ic! berlin "Arthur"

Götti "Alba"

Hoven "Excuse"

Fossil "Maddox 3"

Paul Frank "Intuition"

Marc O'Polo "506019"

THE

ASSESSMENT CENTER (Telephone rings) Caller: „Hi, is this the EYEWEAR Magazine? I’d like to apply for an internship!“ Eyewear Mag: „Alright, here’s our minimum task for interns: Take 50 pictures with different sunglasses, use yourself as the model, take care of postproduction, arrange the layout for the print magazine and finally produce a video for our iPad version. You have one day! Got it? Perform well and you got the job ... perhaps.“

Pics: Markus Diefenbacher

Martin&Martin "Wim"

Maybach "The Duke II"

Zuerihorn "Aron doesn't imagine fashion"

Mykita "Luna"

Oakley "Eyepatch 2"

Reiz "Lech"

Persol "3023"

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Mosley Tribes "Kayligh 2"

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Trussardi "TR 12500"

Whiteout & Clare "Kondensator"

Graz "j.j.h."

Rolf "Primula 06"

Sashee Schuster "Hilarius"

Hoffmann Natural Eyewear "2164"

Stark Eyes "PL 1030"

Orgreen "Mr. White"

e Watch th ewearey n o eo vid com magazine. magazin d a iP or in our —

Serengeti "Lorenzo"

Martin&Martin "Wolfram"

Eschenbach Optik GmbH · Schopenhauerstraße 10 · 90409 Nürnberg · www.humphreys-eyewear.com

50


Int e rv iew

Und wie bei fast allen richtig guten Geschichten beginnt auch diese mit Liebe: diejenige von Marija „Mary“ Iljazovic und Roland Wolf, die füreinander und für gemeinsame Visionen steht. Zusammen mit ihren Geschwistern, Christian Wolf und Martin Iljazovic, wagt das Paar 2007 den Schritt in eine Welt voller Intuitionen. Voller Leidenschaft, dennoch kreditlos und mit einfachsten Mitteln arbeiten die Vier, mit handwerklichem Geschick, monatelang in der Lechaschauer Idylle an der Produktion und dem Design von Brillengestellen, die zu 100% aus Holz hergestellt werden. Mit Laubsägearbeiten in elterlichen Kellerräumen und einer ausrangierten und umgebauten Melkmaschine startet das kreative Unterfangen des ROLF Spectacles Teams. In den darauffolgenden zweieinhalb Jahren wird probiert,

ROLF Spectacles Synonym für Holz, Herz und Chuzpe

gesägt, gefeilt und geklotzt. Sie sind überzeugt von ihrer Idee, nicht zuletzt wegen des Aspekts der Nachhaltigkeit. Holzbrillen werden ihre Zukunft – dessen sind sie sich sicher. Als die vier Tiroler 2009 mit einem Wohnmobil, einem selbst

Text: Agi Habryka People Pics: Runimation Pictures Woodstone Pics: Stefan Dongus

gebauten Messestand, dem letzten zusammengekratzten Geld und einem Koffer voller Prototypen in die französische Hauptstadt rollen, ahnt noch niemand von ihnen, dass dieser Besuch der Fachmesse „Silmo“ ihr Leben verändern wird. Völlig überraschend gewinnen die österreichischen Newcomer den Oscar unter den Brillendesigner-Preisen, den begehrten „Silmo d´Or“, in der Kategorie „Frame Technological Innovation“. Und hier sei noch ein Vorurteil explizit zu widerlegen: Jeder, der an dieser Stelle der Geschichte bereits über die Rückkehr der Vier in ihr Dörfchen nachdenkt und sich ein gemütliches Lagerfeuer, à la Asterix und Obelix, in den malerischen Tiroler Bergen erträumt, der wird enttäuscht sein. Mit ihrer Heimkehr nach Lecheschau beginnt für die vier Freunde der wahre Trubel. Noch bevor die erste Bestellliste abgearbeitet ist, wandern bereits neue Auszeichnungen in die Tiroler Vitrinen. Und heute, im Jahr 2012, sind die Tage der Kelleraura passé. ROLF Spectacles produziert mittlerweile in einer Lagerhalle, neue Mitarbeiter sind eingestellt, der Maschinenpark wird

Im schönen Tiroler Lechaschau, im idylli-

laufend erweitert und verbessert und eine Produkt-Neuerung

schen Bezirk Reutte, leben rund 1.900 Ein-

gibt es auch: Die ersten Holzbrillen, mit Schiefer überzogen,

wohner. Lechaschau hat eine Fläche von

werden erfolgreich gelauncht. Solch ein österreichisches Märchen konnte zuletzt nur Sissy aufweisen. Die Erfolgsstory

sechs Quadratkilometern und liegt auf

der Tiroler weckte unser Vertrauen und unsere Neugierde.

einer Seehöhe von 846 Metern. Das kleine

Wir fragten bei Roland Wolf nach.

Örtchen ist eine Naturparkgemeinde – ländlich, gesäumt mit vielen interessanten Plätzen. Wer aber eine Bergeinöde vermutet, der irrt gewaltig. Immerhin ist Lechaschau

Roland Wolf, Optiker und Oldtimer-Fan. Roland ist ein Weitermacher, der Mann hinter dem Brand. Geht nicht, gibts nicht, so könnte wohl sein Credo lauten. Brille: Dino 41 – woodstone autumn white

die Heimat der Gewinner des Silmo d´Or 2009 und 2010 und damit ein Quell ungebrochener Inspiration und Kreativität.

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53


Int e rv iew

Int e rv iew

Und wenn das Holz Feuchtigkeit aufnimmt, quillt es auf. Wird

samen und eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sind unsere

dem Holz die Feuchtigkeit entzogen, schwindet das Material.

Fassungen mit einer Versiegelung versehen, die sie vor Feuch-

Damit das Brillengestell in Form bleibt, muss der Rohstoff

tigkeit und UV-Strahlung schützen. Nach Unfällen mit Brüchen

sorgfältig ausgewählt werden. Eigens entwickelte Technologien

oder Abschürfungen können Rolf Brillen beim Optiker oder in

bringen das Holz in die richtige Form und eliminieren einen

unserer Brillenklinik erneuert werden. Wir versuchen, jede

möglichen Verzug und Verspannungen im Material.

Fassung zu reparieren und genesen zu ihrem Besitzer zu entlassen.

Wir bevorzugen Hölzer, die in unseren Breitengraden wachsen.

Welches Holz bevorzugt ihr? Und warum?

Wie lange habt ihr herumexperimentiert, bis der erste Prototyp fertig gestellt war?

Leider können für die Brillenfertigung nicht blindlings beliebige

Im Jahr 2007 haben wir im Keller mit einfachsten Werkzeugen

Hölzer verwendet werden. Attraktiv war für uns von Anfang an

begonnen, Brillenfassungen zu schnitzen. Der erste Prototyp

Räuchereiche. In Europa ist sie die dunkelste Holzart mit einer

war bereits nach einem Monat fertig gestellt, das Ergebnis war

interessanten Geschichte. Während der Baum über Jahrhunderte

jedoch nicht zufriedenstellend. Nun mussten wir uns viele

im Moor eingebettet war, ist er eine Verbindung eingegangen,

Sachen aneignen. CNC fräsen, Pressverfahren entwickeln und

die für das Nachdunkeln verantwortlich ist.

neue Maschinen bauen. Auf der „Opti 2009“ stellten wir weitere

Braucht das Material „Holz“ eine eher derbere Optik?

Prototypen vor. Zum ersten Mal konnten wir die Reaktionen

Die Optik wird von der Holzart vorgegeben. Während Räuche-

Qualität der Brillen blieb aufgrund unpräziser Verarbeitung aus.

auf das Produkt abschätzen. Es begeisterte, doch die erwünschte

reiche zum Beispiel eine grobe Textur aufweist und die Ober­

Ohne Chancen bei den Banken drohte das Projekt trotz positiver

fläche nahezu rustikal ist, weist Ahorn eine glatte Struktur auf.

Resonanz zu scheitern. Durch finanzielle Unterstützung un-

Ist Holz nicht vergänglich? Sprich: Hat meine Brille eine begrenzte Lebensdauer?

serer Familien konnten wir fortfahren und in neue Maschinen und noch optimalere Produktionsweisen investieren. Im August

Natürlich sind auch ROLF-Brillen nicht unsterblich. Doch wenn

2009 wurde die erste perfekte ROLF-Brille zum „Silmo d'Or“

man ein bisschen darauf achtet, ist die ROLF-Brille über viele

eingereicht. Die Nomination war für uns schon unglaublich –

Jahre ein treuer Begleiter. Um den Alterungsprozess zu verlang-

der Sieg unfassbar.

Roland, warum Holz?

Marija „Mary“ Iljazovic, Designerin und Programmiererin. Mit einem Händchen für Trends & Zeitloses – was definitiv nur auf den ersten Blick als Widerspruch erscheint. Brille: Primula 08 Akazie geräuchert / robinie steamed

Holz ist ein interessantes Material, es fand bei uns schon immer viel Verwendung im privaten Bereich. Als wir gestartet haben, war es noch ein wenig verwendetes Material in der Branche. Nur wenige Materialien sind so zeitlos wie Holz. Schon immer wurde Holz in den unterschiedlichsten Arten verarbeitet, ob als Pfeilspitze, Bilderrahmen, Kunstwerk oder als Möbelstück. Es genießt eine hohe Bedeutung. Wer würde einen Stuhl aus Metall oder Kunststoff einem Holzstuhl vorziehen? Ein guter Wein kommt ja schließlich auch aus einem Holzfass.

Mit welchen Herausforderungen und Problemen muss man bei der Verarbeitung von Holz rechnen? Bei der langen Wachstumsphase entwickelt der Baum seine einzigartige Struktur, die sich in Festigkeit, Größe und Textur unterscheidet. Damit wird schnell klar, dass das Material indi­ viduell zu behandeln ist. Holz ist kein homogenes Material. Man muss die richtigen Werkzeuge wählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen und um das Material in Form bringen und bearbeiten zu können.

Ist Holz nicht ein extrem „lebendiges“ Material und dadurch auch Veränderungsprozessen ausgeliefert?

Christian Wolf, grafisches Hirn der Firma und Versiegelungs-Profi. Von der Webpage über die GestellOberflächenversiegelungstechnik – Christian ist Perfektionist und Werbetrommelrührer. Brille: Commander 03 Walnuss / Walnut

Ganz genau. Holz lebt. Diese Eigenschaft macht es aber auch interessant. Manche Holzarten werden mit der Zeit heller, andere dunkeln nach.

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Int e rv iew

Benutzt ihr bestimmte Maschinen für die Herstellung? Was hat es auf sich mit der Melkmaschine? Kommt die noch zum Einsatz?

Arbeitsplätze stehen ebenso dahinter. Unser Motto lautet: „Wo

Unsere Brillen sind eigenständig, was Material und Fertigungstech-

heiten etwas schaffen und sogar die Region damit fördern kann.

nik anbelangt. Es müssen fast alle Maschinen speziell konstruiert

Outsourcing ist nicht immer notwendig.

und umgebaut werden. In der Anfangsphase wurden Mopedbremsen,

andere aufhören, fangen wir an. Gerne möchten wir kreativen Köpfen zeigen, dass man mit den bei uns vorhandenen Gegeben-

alte Zylinder und vieles mehr aus Geldmangel provisorisch zu

Ihr seid weit entfernt vom klassischen Model-Look eurer Anzeigenmotive – warum?

Maschinen für die Produktion umfunktioniert. Ein Beispiel hierfür

Wir wollen ehrlich transportieren, wer wir sind und was wir ma-

ist unsere Silk-Cut 300, die den für unsere Verglasung speziell

chen. Zum einen sind wir keine Models; wir haben lediglich Spaß

hergestellten Faden fertigt. Sie wurde ausschließlich aus gebrauchten

mit dem, was wir machen. Zum anderen geht es für uns nicht

Teilen eines befreundeten Schrotthändlers gebaut und fertigt bis

„nur“ um eine Brille. Es steckt sehr viel mehr dahinter.

zu können, wurden aus dem Wohnzimmertisch und der Melk­

Es zieht sich ein ländliches Image der Kampagnenbilder durch alle Motive.

heute alle ROLF-Fäden. Um damals die ersten Formteile biegen maschine des Nachbarn, welcher die Bauernschaft aufgegeben hat,

Wir wollen mit unseren kulturellen Wurzeln verbunden mit neuen

die Hölzer gepresst. Verwendung findet die Presse bis heute noch.

fotografischen Techniken den Kampagnen einen eigenständigen

Auch der Weg zur Steinbrille hat so begonnen. Mittlerweile kom-

Charakter verleihen. ROLF soll auch an der Bildsprache erkannt

men aber präzise Maschinen zum Einsatz bis die Fassungen in hoch

werden.

Wie definiert ihr eure Zielgruppe?

sensible Hände geraten, die sie weiter verarbeiten.

Wer designt im Team die Brillen?

Künstler, Ärzte, Architekten, technisch Begeisterte, Individualisten.

Für das Design der Fassungen ist zum Großteil Mary verantwort-

Es sind Menschen, die das Besondere suchen und sich abseits des

lich. Auch Christian und ich versuchen uns gelegentlich beim

Mainstreams etwas Einzigartiges gönnen wollen. Wir denken, ein

Zeichnen neuer Modelle.

ROLF-Träger ist ein Individualist, der ein Feingefühl für Design

Wie hat der Markt auf die ersten Holzbrillen in Österreich reagiert?

und Technik besitzt und sich in allen Schichten finden lässt – vom

Verhalten. Die Österreicher haben die Holzbrille nur zögernd

Inzwischen ist die Konkurrenz ja groß und es gibt mehrere Holzbrillenhersteller. Was unterscheidet euch von euren Mitbewerbern?

Künstler über den Mechaniker bis zum Banker.

angenommen.

Und wie waren die ersten Reaktionen international? Im Ausland zeigten die Optiker mehr Risikobereitschaft für ein

Wir gehen keine Kompromisse ein, um unseren Vorstellungen

neues Produkt. Nach dem Gewinn des „Silmo d'Or 2009“ konnten

von der perfekten Holzbrille gerecht zu werden. Weder bei der

wir weltweit Kunden für uns gewinnen. Darauf aufbauend gelang

Materialwahl, noch bei der Funktion des Gelenkes. Letzteres ist

es uns, unseren Platz am Optikmarkt zu definieren.

schraubenlos, wartungsfrei und mit einer Stoppfunktion versehen,

Die Bildsprache eurer Kampagnen ist sehr speziell. Wer entwirft diese Ideen?

die den Kontakt des Bügels mit dem Glas verhindert. Zudem hält das Gelenk den Bügel im offenen und geschlossenen Zustand in der

Für das Marketing ist hauptsächlich Christian zuständig. Zusammen

richtigen Position und verhindert ein selbstständiges Auf- und

mit einem weiteren kreativen Kopf, Robert Eder von runimation.

Zuklappen. Unsere Verglasungsmethode ermöglicht ein span-

com, der die Szenen mit der Kamera erfasst, haben wir immer sehr

nungsfreies Einsetzen des Glases, ohne die Fassung zertrennen zu

viel Spaß.

müssen. Auch unterscheidet uns die Präzision, mit der ROLF-

Und welche Imagephilosophie steckt und steht dahinter?

Fassungen gefertigt werden. Die Größe der Kollektion, unser

Wir setzen auf Regionalität. Es ist uns sehr wichtig, den Leuten zu

Design, unser Image und die konsequente Weiterentwicklung

zeigen, wer wir sind, wo wir sind und dass wir mit dieser maleri-

grenzen uns ab.

schen Landschaft verbunden sind. Regionalität ist jedoch für uns

Letztes Jahr habt ihr eine neue Brille auf den Markt gebracht, die mit Schiefer beschichtet ist.

nicht nur ein Marketingtool – eine hausinterne Produktion und

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Werkstoffen, die unserer Philosophie entsprechen. Der Reiz war für uns, uns an einem Material zu versuchen, das noch nicht am Markt war. Vor circa einem Jahr entsprang die Idee, eine Brille aus Stein zu entwickeln.

Wie schwierig ist die „Paarung“ von Stein und Holz? Schiefer bröckelt, splittert ab und bricht aus. Diese Eigenschaften ließen uns an der Machbarkeit unseres Projektes zweifeln. Um die Struktur des Steins beim Pressvorgang nicht zu zerstören, wurden neue Technologien entwickelt. Auch der Verschleiß der Werkzeuge und die Bearbeitungsdauer der „Woodstone“ sind höher als bei

Martin Iljazovic, Tuning-Experte. Begeistert mit echten FrisierSkills. Da passiert es schon mal, das ein altes Moped herhalten muss, um als eine wertvolle ROLF Spectacles Maschine in den Produktionsprozess eingebaut zu werden. Brille: Consul 06 Räuchereiche-Ahorn / bog oak - walnut

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reinen Holzbrillen.

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„Rolf Woodstone“ – Weltinnovation: Holz mit Schiefer beschichtet

Was unterscheidet dieses Modell qualitativ von der „einfachen“ Holzbrille?

Welcher Teil der Produktion erfolgt per Hand, welcher wird maschinell erledigt?

Stein ist für uns die perfekte Ergänzung zu Holz- und Bambusfassun-

Eine reibungslose Funktion des Gelenkes setzt eine hohe

gen, da auch Stein über einzigartige Strukturen verfügt, die in diesem

Genauigkeit voraus. Diese und Teile der Fassung werden

Fall in tausenden von Jahren entstanden sind. Der blättrige Aufbau

maschinell gefräst. Der aufwendige Teil liegt in der händi-

des Schiefers verleiht der Fassung eine lebendige, edel erscheinende

schen Bearbeitung.

Wie viele Modelle released ihr pro Jahr?

Oberfläche.

Zu den Produktionsabläufen: Wie lange benötigt ihr für die Herstellung eines Modells?

Jährlich präsentieren wir circa zehn neue Modelle.

Zwischen Rohling und fertiger Brille liegen 78 Arbeitsschritte. Mehrere

Wenn du eure Brillen erklären müsstest, welche Attribute würdest du hervorheben?

Stunden Arbeit und hohes handwerkliches Geschick sind von Nöten,

Einzigartig, leicht, hoher Tragekomfort, ausdrucksstark,

um eine Rolf Brille zu fertigen. Insbesondere Schleifarbeiten, die hohe

nachhaltig, schraubenlos, wartungsfrei, authentisch, lebendig,

Konzentration und Genauigkeit voraussetzen, werden von geübten

innovative Technik, qualitativ hochwertig, antistatisch, anti-

Händen durchgeführt.

allergisch, hausintern produziert, handmade in Tirol.

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© Silhouette / valid until 01. 2014

Int e rv iew

Holz sticht

Wir hoffen, dass unsere Brillen auch ohne Logo erkannt werden. Wir

Euer erster ROLF-Shop ist in einer alten Tankstelle untergebracht? Wie kam es zu dieser UmbauIdee?

glauben auch, dass ein Logo die Struktur und den Fluss der Fassung stören

Die Tankstelle in Reutte ist sehr zentral gelegen und war

würde. Oft werden stundenlange Diskussionen geführt, ob an der

viele Jahre lehr stehend und drohte zu verfallen. Mit ihren

Innen­seite der Bügel zusätzliche Informationen angebracht werden sollen

gold beschichteten Fensterrahmen und den großen Fenster­

Ihr verzichtet auf Branding? Oder ist eurer Logo so dezent untergebracht, dass man es auf den ersten Blick nicht sieht?

und meist sind wir alle der gleichen Meinung: die Fassungen sollen

scheiben hat sie ihren ganz eigenen Charme. Wir finden,

möglichst wenig mit Informationen und Branding „verletzt“ werden.

das sind optimale Voraussetzungen, um den Leuten in der

Wie viel Understatement steckt in diesem Marktauftreten?

Umgebung die Holzbrille präsentieren zu können.

Wie ist das Feedback von den Brillenträgern? Gibt es auch Kritik?

Die Brille ist kein Statussymbol, sie unterstreicht unverfälscht die Persönlichkeit des Trägers.

Du erwähntest bereits, dass das Scharnier aus Holz ist und auch gänzlich ohne Schrauben auskommt. Wie ist das möglich?

Wir erhalten durchweg positive Resonanz bezüglich Halt-

Von Beginn an setzten wir uns das Ziel, ein wartungsfreies und

Brille zu besitzen, der wird auf Dauer keine Freude haben.

schraubenloses Gelenk aus Holz zu entwickeln. Diese Aufgabe erwies

Es ist wichtig, bei der Beratung die Brille richtig zu kommu-

sich anfangs als fast unlösbar. Nach etlichen Varianten und Fehlver-

nizieren.

barkeit und Tragekomfort. Doch, wer denkt, eine Titanflex

Eure Inspiration?

suchen ist es uns allerdings gelungen, die optimale Lösung zu finden. Der Holzwerkstoff ist geschichtet und zeichnet sich durch seine Härte

Die liegt in dem, was uns umgibt. So tragen zum Beispiel

und Stabilität aus. Für die Verarbeitung werden Präzisionsmaschinen

alle Fassungen Oldtimer Namen – das ist eine Leidenschaft

verwendet, die im Tausendstelbereich arbeiten. Nur so ist es möglich,

von uns.

Wo soll die Reise hingehen?

eine optimale Funktion zu erreichen, die beim Öffnen und Schließen des Bügels spürbar ist.

Zu vielen neuen technischen Innovationen, Materialien,

Wie steht es mit dem Gewicht? Wie „schwer“ ist so eine Brille? Und ist sie aus Holz leichter als Kunststoffgestelle oder gar schwerer?

Modellen. Wir wollen ein kleiner unabhängiger Betrieb bleiben und

Die Fassungen wiegen zwischen neun und 15 Gramm. Holz ist in

weiter­hin Brillen herstellen, die unseren Vorstellungen

Visionen?

Relation zu seiner Masse gesehen einer der leichtesten Werkstoffe. Was

entsprechen.

kann man schon ins Wasser werfen und es schwimmt?

www.rolf-spectacles.com

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Design and quality made in Austria | www.silhouette.com | visit us on

61


62 63 L R

Rolf »chibli 06« Martin&Martin »Hagen«

RX FRĒÅk$

P h o t o s by D eni s I gnat ov | d eni si gnat ov. d e


64 65 L Zuerihorn »Aron doesn't imagine fashion« R Salt »Clark«


LEF T TO RIGHT REIZ »ODER« Mykita »Decades De vendra« Paul Smith »Ne ver assume« Rolf »Consul 03«

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LEF T TO RIGHT Tru Trussardi »TR 12500« Tru Trussardi »TR 12501« starck e yes »PL 1001« Willems Wonderglasses »Charlot te«

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LEFT TO RIGHT Mykita »Decades Phoebe« Barton Perreira »Barrett« Martin&Martin »Wendelin« Kilsgaard »21.6/13«

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LEF T TO RIGHT Blutsgeschwister Wonderglasses »Albatros Beach« Göt ti »Allan« Göt ti »Anna« Reiz »Lech«

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Pic: Stefan Dongus

THE PERFECT MATCH i c ! ber lin » irr li cht – chrome «

C.T.K. CTK is abbreviaaon of Contech Korea Co., LTD. CTK is a manufacturer of color contact lens located in South Korea. CTK is building a good reputaaon for its quality, variety of design and careful customizaaon to customer's request(OEM design&packing)

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Collection Check

B a r t o n Perreir a

Collection Check

Wie steht es um die Gläserqualität?

Mainstream oder Avantgarde?

Wir benutzen nur die hochwertigsten japanischen Gläser aus

Irgendwo dazwischen. Um wirklich erfolgreich zu sein, muss

Mineralglas, Nylite und polarisiertem CR-39.

innerhalb der Kollektion ein harmonisches Gleichgewicht

herrschen.

Was sind die Farbthemen der Kollektion?

Einzigartige Strukturen, satte Juweltöne und gesättigte Farbtöne aus der Natur stehen im Zentrum meiner Designs.

Worin unterscheidet sich Deine Kollektion von anderen Labels?

Das Augenmerk von Barton Perreira auf Handwerk und un-

Welche sind Deine Lieblingsmodelle?

sere ausgefeilte Ästhetik nach dem Motto „weniger ist mehr“.

Nelson, Wonderlust und Bouvier und … Ribisi. Ich liebe die

P A T T Y - ü b e r - i h r e

Ribisi. Sie sieht bei Männern und Frauen gleichermaßen toll

Wie sieht es mit BP-Läden aus?

akt u e ll e - - K o ll e kt i o n

aus. Ich selbst trage sie in der Farbe Heroine Chic mit Mine-

Momentan haben wir einen Laden in Aspen, Colorado.

ralgläsern in Vintage Green.

Welche berühmten Persönlichkeiten tragen BP?

Fotos: Stefan Dongus & Markus Diefenbacher Artwork: Ollanksi

Wie ist die Kollektion nach Geschlechtern geteilt?

Viele berühmte Gesichter tragen inzwischen Barton Perreira:

30% maskulin, 40% feminin und 30% unisex.

Brad Pitt, Angelina Jolie, David Beckham, Orlando Bloom,

Jennifer Lopez, Heidi Klum. Snoop Dogg … und viele andere.

Welche Art von Leuten wünscht Du Dir als Träger von BP?

Ohne BP – was ist Dein Lieblings-Label?

Liebhaber guten Stils, Provokateure in Sachen Mode mit

Vintage … ich liebe makellose Handwerkskunst.

einem hohen Gespür für Luxus, anspruchsvolle Trendsetter,

die neue Entdeckungen lieben!

Eine sehr diplomatische Antwort. Danke.

Patty, was inspiriert Dich? So ziemlich alles. Und ich habe einen sehr dehnbaren Geschmack … Liebe, Leben, Musik … einfach alles! Und allen Widrigkeiten zum Trotz, Arbeiten, treibt mich zu Bestleistungen an!

Was hat die Designs Deiner neuen Kollektion beeinflusst? Die Popkultur der 60er Jahre mit ihren klassischen amerikani-

»Ich liebe die Bouvier, da sie den anspruchsvollen Style einer Jackie O feiert und den Style der 60er Jahre repräsentiert.«

schen Styles, die Architektur des 20. Jahrhunderts, das „Goldene Zeitalter“ Hollywoods, sowie eine Reihe exklusiver Materialien.

Wie viele Stücke umfasst die neue Kollektion? Es gibt neun Sonnenbrillen und elf Korrekturmodelle, obwohl viele der optischen Brillen auch toll als Sonnenbrillen aussehen – also bieten wir sie auch als Sonnenbrillenversion an.

Mit welchen Materialien spielt ihr?

» Die Zeak gefällt mir wegen ihrer fehler­ losen Konstruktion und ihrem von der Straße inspirierten Styling.«

»An der Cassady gefällt mir ihre poetische Reinheit. Und ultradünne Gläser aus Zyl sorgen für ein hohes Maß an Luxus.«

Titan, Beta-Titan, Japanisches Zyl sowie Einlagen aus Karbonfaser, Schlangenhaut und Leopardendruck-Folien, für die Barton Perreira bekannt ist.

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81

»Ich mag die Cenci wegen ihrem Mod-Chic in Kombination mit luxuriösem Hippie-Glamour und weil sie gut zur Jahreszeit passt.«


Collection Check

Collection Check

» Mir gefällt die Nelson wegen ihrer klassischen Kontur, die es ästhetisch gesehen auf den Punkt bringt.«

»An der Landon schätze ich die exklusiven Materialien. Das Zusammenspiel zwischen Titan und Zyl sorgt für flüssige Formen und schmuckvollen Minimalismus.« »Ich mag die Wonderlust, da sie das Image der französischen Popkultur der 60er Jahre einfängt und bewusst mit viel SexAppeal zu provozieren weiß.«

»Die Barrett ist meisterhaft von Hand gefertigt und verbindet moderne und klassische Formgebung.« 82

»An der Neville gefällt mir ihre bewährte Form mit präzise ausgewogenen Proportionen.«

»Die Skyler bietet Einfachheit und eigenwilligen Style ohne Reue.«

» Von der Ribisi kann ich nicht genug bekommen wegen ihrer Mischung aus klassischem VintageStyle und Avantgarde. Ich glaube, sie ist richtungs­weisend genug um einen neuen Trend einzuläuten.«

» Die Patsy ist das Beste aus zwei Welten – ideal für Mädchen wie Jungen.« 83


CROSSFIRE

CROSSFIRE

Neue Ideen sind super. Wettbewerb auch. Das gilt beiderseits und gleichermaßen für Design wie für Journalismus. Und hier kommt die Idee, vielleicht nicht neu, aber super: sperre zwei Designer erfolgreicher designorientierter Brillen­labels in ein Studio und erzwinge den Dialog! Wir denken dabei an kreative Köpfe und progressive Pioniere, die Design lieben und leben. So wie Fabian Hofmann aus Berlin und Tobias Wandrup aus Kopenhagen. Beide sind freie Designer und Mitgründer sowie Chefdesigner großartiger Brillenlabels. Fabian, studierter Architekt und akribischer Ästhet, stellt seinen smarten Kopf im Kreativdepartment von Whiteout & Glare zur Verfügung. Tobias ist von Hause aus Industriedesigner und beim dänischen Label Ørgreen der Mann für die kreative Konzeption. Ein Aufeinander­ treffen kann da doch nur ein Feuerwerk informativer Ästhetik werden! Aber was wäre, wenn sich ein vermeintlich fruchtbarer Dialog zu einer rivalisierenden Battle der Kreativkompetenzen und Designeitelkeiten entwickeln würde? Wir wagen den Schritt auf das Design-Schlachtfeld. Denn es ist Crossfire: Fabian Hofmann vs. Tobias Wandrup.

Text: Nada Carls Photos: Tobias Schult Illustrations: Fabian Hofmann

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CROSSFIRE

CROSSFIRE

Fabian Hofmann 45 Jahre Schweizer

Tobias Wandrup 40 Jahre Däne

Ausbildung?

Die elektronischen Produktserien vom Apple Design-Team um

Ausbildung?

Dein wichtigstes Design-Werkzeug?

Ich bin studierter Architekt und habe seit meinem Diplom immer

Jonathan Ives.

Industriedesign in der Danish Design School Kopenhagen

Stift, Computer und Entwürfe in meinem Kopf.

als Designer gearbeitet.

Dein wichtigstes Design-Werkzeug?

Das besondere an Ørgreen?

Bereiche jenseits der Brille, in denen Du als Designer tätig warst?

Mein Kopf.

Bereiche jenseits der Brille, in denen Du als Designer tätig warst?

Das besondere an Whiteout & Glare?

Ich habe schon immer Ideen entwickelt und Visionen verwirklicht.

zen Titan und die Brillen sind sehr leicht, zweitens: die Dynamik

Ich hatte früher eine Designagentur, die spezialisiert war auf Möbel

Bei uns sind die Designs anfangs fett und dreidimensional. Wir

Seit 15 Jahren habe ich mein eigenes Designstudio, in dem ich

der Kollektion und drittens: die Farbstellungen.

und Gebrauchsgegenstände aus Porzellan, Glas aber auch Textilde-

formen unsere Gestelle und deswegen werden sie auch niemals

Möbel, Alltagsgegenstände, Elektronik, Trolleys oder auch Tauch-

Ørgreen Bestseller?

Das lässt sich in drei Punkte zusammenfassen: Erstens: wir benut-

sign, Brillen und Uhrendesign. Auch die Gestaltung von Innenräu-

leicht aussehen. Selbst wenn sie leicht sind! Es fängt immer mit

geräte entworfen habe.

Unseren Durchbruch hatten wir vor sechs Jahren auf der Silmo mit

men wie Messeinszenierungen, Flagship Stores – eben Architektur

einem Block an und dann nehmen wir solange etwas weg, bis die

Bis zum heutigen Tag entworfene Brillen?

zwei Modellen, deren Design durch die 53er Corvette inspiriert

im engen Zusammenhang mit Produkten und Produktwelten.

Form entsteht.

Bestimmt mehr als 1000 Entwürfe.

war. Auch die zweifarbige Airline mit den leicht gebogenen Bügeln

Bis zum heutigen Tag entworfene Brillen?

Whiteout & Glare Bestseller?

Bester Designer?

tragen eine klare Ørgreen Signature.

Hunderte, wenn nicht sogar schon Tausend.

Volt / Isolator, Mountain / Aiguille Verte

Kaerholm, Jacobsen, Wegner und Panton und natürlich die Eames-

Was gefällt Dir an Whiteout & Glare?

Bester Designer?

Was gefällt Dir an Ørgreen?

Brüder.

Man sieht der Marke deutlich an, dass Fabian ein versierter Desig-

Definitiv Ray & Charles Eames, was für ein Klischee! Aber auch

Der einzigartige Weg, aus zweidimensionalen Materialien etwas

Bestes Designprodukt?

ner ist. Die Brillen von Whiteout & Gare sind sehr skulptural und

Verner Panton und neuzeitlich Marc Newson und Konstantin Krcic.

Räumliches zu schaffen. und natürlich die fröhlichen und todsiche-

Der DB9 von Aston Martin ist ganz weit oben, genau wie der Egg

ganzheitlich geformt – mit den besonderen Scharnieren sind sie

Bestes Designprodukt?

ren Farbkombinationen. Respekt!

Chair. Und selbstverständlich hat Apple eine neue zeitgenössische

einzigartig und persönlich.

Die Glasfiberserien von R&CE.

Und was ist an Euren Designs besser?

Dimension begründet.

Und was ist an Euren Designs besser?

Bestes Designlabel?

Dass sie nicht zu verbessern sind ;-)

Bestes Designlabel?

Das lass ich zwar lieber die Träger entscheiden, aber generell sage

Porsche 911 – immer noch das gleiche Design in Neuauflagen.

ich: die Qualität und das leichte Gewicht.

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CROSSFIRE

CROSSFIRE

O

rt des Geschehens ist das Studio 69 in Berlin Moabit. Es ist Freitag der 18. November. Tobias kommt mit dem Flieger aus Kopenhagen, Fabian mit dem Fahrrad aus Mitte. Beide haben ein paar Tools mitgebracht, um live einen Beweis ihrer Design-Skills geben zu können. Aber wie wird die Interaktion sein? Konfrontation oder Kooperation? Zwei Chef-Designer konkurrierender Brillen­ label. Da sollten Wettbewerb und Positionskämpfe doch vorprogrammiert sein … Doch es kommt anders als gedacht: man kennt sich von hier und da, man mag sich und stellt schnell fest, dass man sein heimisches Sofa mit dem gleichen beige-braunen, dänischen Designstöffchen der 60er „Hallingdal“ hat beziehen lassen. Bevor das Kampfkonzept zu wackeln beginnt, und die beiden in den Cruisemodus schalten, helfen wir ein wenig nach. Eine Bastel-Battle soll das Feuer schüren und die Frage beantworten, wer die tough­ ere Designwaffe aus dem Ärmel schüttelt. Da die beiden Multitasker sind, nutzen sie die Bastelstunde, um sich gegenseitig auf den Zahn zu fühlen. Auf die Pappen, Stifte, Kleber – los!

Zeit, Geld und negative Energie kosten kann. Solchen Fällen sollte

Fabian: Für mich ist es so und ich denke, das gilt für dich auch, Tobias,

sich ein gutes Anwaltbüro widmen, aber man selbst sollte darauf nicht

ich sehe mich in erster Linie nicht nur als Brillendesigner, sondern als

zu viel Energie verwenden.

Designer. Architektur, Möbel und all die anderen Dinge, die ich entwerfe – da ist Brillendesign nur eine Sache. Und ich mache es in erster Linie,

Fabian: Du hast gerade etwas erwähnt,

weil es im Design nichts gibt, was

dass sehr interessant ist: die Sache mit

so nah am menschlichen Körper,

den Kreisen, in denen wir uns bewegen.

so ergonomisch ist, nichts, dass

Für Leute, die nicht im Sonnenbrillen-

das Aussehen eines Menschen so

Tobias: Hast Du schon Erfahrungen mit

geschäft arbeiten bzw. das Sonnenbrillen-

beeinflusst – eine Brille kann deine

Copycats und Nachahmern gemacht?

Design-Handwerk nicht kennen, ist

Persönlichkeit verwandeln und das

das vielleicht schwer zu verstehen. Es

macht es so spannend. Natürlich

gibt einen großen Unterschied

ist es auch ein Fashion Topic, ein

Fabian: Eher nicht und offen gesagt – ich habe auch keine Angst davor. Whiteout &

zwischen den Brillenunternehmern

Hilfsmittel für Anonymität und ein

Glare ist noch relativ jung und auch noch

und uns, den Brillendesignern. Wir

medizinisches Funktionsmittel.

nicht so lange dabei wie ihr mit Ørgreen.

sind ein kleiner Kreis von Leuten mit

Ihr seid sehr viel präsenter auf dem Markt

ähnlichen Ideen und wir sind alle

Tobias: Und das vergessen die

und deshalb vermutlich eher im Fokus von

Konkurrenten, aber gleichzeitig auch

Designer oft – dass Brillen als medi­

Nachahmern. Ich denke, wenn man wie

eine Familie. Wir treffen uns auf den

zinische Sehhilfe entstanden sind.

wir mit aufwendiger Technik und teuren

Messen in Mailand und Paris und man

Manchmal sind die Brillen so sehr

Materialien arbeitet, kommt das Kopieren

kennt sich einfach schon seit vielen

von Aussehen und Konzeption

seltener vor. Und man merkt sofort, wenn

Jahren. Und deshalb kopiert man sich

gesteuert, dass sie kaum noch „funktionieren“, z.B. wenn die

jemand mit billigen Materialien kopiert – damit haben wir quasi einen

auch nicht untereinander und jeder,

eingebauten Kopierschutz. Mich interessiert das eigentlich auch nicht.

der es tut, würde nur noch schwerlich

Gläser viel zu klein sind. Durch das

Wenn irgendjemand meine Arbeit kopiert, bin ich mit den Gedanken

ernst genommen werden. Und das

Brillenbusiness habe ich gelernt,

sowieso schon längst im nächsten Projekt.

gleiche gilt für die andere Art Brillen-

in vielerlei Hinsicht konzeptionell

hersteller, die durchaus gute Brillen

zu arbeiten. Du musst das können,

Tobias: Ich sehe das auch so. Wir haben bei Ørgreen zum Glück mittler­

machen, aber eine völlig andere DNA

besonders, wenn du große Kollek­

weile weniger Probleme damit als noch vor einigen Jahren. Da sah es so

haben. Wenn also ein italienisches

tionen entwirfst. Wenn ich das

aus, als würde sich jeder an unserer Signatur bedienen. Aber wir bewe-

Label seine großen Logos auf dänische

Konstrukt erst einmal entworfen

gen uns zum Glück verstärkt in„unseren“ Kreisen, in denen man sich

Designgestelle druckt – wer nimmt

kennt und die Arbeit des anderen respektiert. Heute weiß ich, dass man

ihnen das ab?

Tobias Wandrup

habe, kann ich mich kreativ austoben. Und ich wende diese Arbeitsweise auch im Möbel- und

sich durch seine eigene Brand-DNA etwas aufbaut, das die Leute mit dem Label verbinden. Wenn beispielsweise ein großes Sonnenbrillen­

Tobias: Im Prinzip sollte man dem Ganzen auch gar nicht so viel Auf­

Produktdesign an. Es hat großen Einfluss, wenn du Arbeitsweisen in

label, das mit seiner klassischen Pilotenbrille bekannt und erfolgreich

merksamkeit schenken und bloß nicht versuchen, alles mitzu­

verschiedene Arbeitswelten übertragen kannst und das ist einer der

wurde, auf einmal mit einem typischen Titanium-Gestell wie von

bekommen, was um einen herum passiert. Als Designer schaue ich

Hauptgründe, warum ich nicht nur Brillen designe. Sonst bleibt man

Ørgreen auf den Markt kommt, fällt das den Leuten auf.

nicht dauernd, was „die Anderen“ machen, sondern versuche lieber

irgendwann hängen und kommt nicht weiter. Anders ist es, wenn

für mich vorwärts zu kommen. Früher kannte ich zum Beispiel Arne

du ein Retrolabel hast, aber wir haben höhere Ansprüche. Und du

Fabian: Ich habe die Brillen gesehen und ich sage dazu nur: sie haben

Jacobsen nicht, was man als Däne und Designer schon sollte. Aber

musst auf so vieles achten: ein asiatischer Kopf hat eine ganz andere

lediglich versucht, wie eure Brillen auszusehen. Ich glaube aber nicht,

was solls? Ich sehe viel auf meinen Reisen und lasse mich davon

Form als der eines Europäers. Und als das Allerwichtigste gilt es, die

dass sie jemand kaufen würde.

inspirieren. Und wenn ich etwas entworfen habe, schaue ich natürlich

Kommunikation der Augen und Augenbrauen zu unterstreichen. Wir

bei den Mitbewerbern, dass sie nicht etwas Ähnliches anbieten. Aber

kommunizieren mit der Augenpartie, die Augenbraue rundet den Rah­

Tobias: Und selbst wenn es so wäre! Klar, haben wir uns darüber

ich versuche mich in erster Linie auf mich zu konzen­trieren.

men oben ab. Das muss man auf jeden Fall beachten!

geärgert und auch etwas dagegen unternommen: wir haben ihnen in einem Magazin veröffentlichen Artikel angeboten, dass sie sich,

Während ihres Austauschs über ihre Erfahrungen

Fabian: Wir arbeiten intuitiv, was die Funktionalität angeht, d.h. gute

wenn sie weiteres Interesse und Fragen zu unseren Modellen haben,

und Meinungen über Kopisten und das „eigene Ding“

Scharniere, das richtige Material, antiallergisch – solche Dinge hat man

gibt es in unserer Studio-Arena Amüsantes zu beo­

im Kopf. Die zweite Sache ist die der „Funktionalität. Gemeint ist da­

gerne per Email bei uns melden können.

mit, dass man mit dem Gesicht „interagiert“. Man kann mit einer Brille

bachten. Beim Scribbeln, Schnibbeln und Kleben lugt Fabian: Und sie haben nie geantwortet! Tobias: Aber im Ernst, man muss schon darauf reagieren und etwas

ein Gesicht „kaputtmachen“ oder positiv hervorheben, denn Augen

der Eine dem Anderen immer wieder auf die Bastelage. Sie batteln sich also doch! Mögen die Herren

sind die Fenster zum Menschen, die in sein Inneres blicken lassen.

Designer fortfahren!

Einige Leute benutzen Brillen auch als Filter, um ernster oder böser auszusehen, sich unverletzbarer zu machen. Ist dir das schon einmal

unternehmen. Und sich vor allem darüber im Klaren sein, dass es viel

Fabian Hofmann

aufgefallen? Noch eine Funktion im weiteren Sinn.

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CROSSFIRE

Tobias: Bei einer meiner Vorlesungen habe ich einmal zwei Studen-

CROSSFIRE

Beide lachen. Also, sie verstehen sich offensichtlich

ten ihre Brillen tauschen lassen. Der gesamte Kurs hat angefangen zu

gut. Und ein Blick auf beiderlei Bastelergebnisse zeigt,

lachen, weil beide kaum wiederzuerkennen waren. Das zeigt, wie sehr

dass auch hier künstlicher Wettbewerb keinen Sinn

eine Brille den Charakter unterstreicht.

macht. Ob Tobias’ Revolver oder Fabians Uzi, hier herrscht ein kreatives Remis in Sachen Sonnenbrillen-

Fabian: Die Wahrnehmung ist tatsächlich erstaunlich, genauso die Selbstwahrnehmung. Wenn Leute zu Whiteout & Glare in den Laden kommen und sagen, sie hätten gerne eine neue Brille, greifen sie meist

Fabian: Du betrachtest das aus Designersicht! Aber ein Kunde freut

waffen. Vielleicht mal kurz etwas zu Markt vs. Design,

Tobias: Wir machen unsere klassischen, eckigen Rahmen jetzt schon

Inspirationen, Arbeitsweise und Designprozess? Wir

in der dritten Generation. Immer und immer wieder und jedes Mal in

haben gehört, das seien Designer-Lieblingsthemen …

wenig anders.

automatisch zu einem fast identischen Modell. Wenn sie mit einem

sich vielleicht, wenn er einen billigere Brille mit einem so gut kopierten

eckigen Modell hereinkamen, werden sie sich sicher wieder ein Nerd-

Scharnier bekommt, die nach IC! Berlin aussieht. Mal ehrlich, nicht

Tobias: Nach fast 20 Jahren im Business muss ich offen sagen, dass ich

Fabian: Ahaa! So á la „Helium Reloaded” oder „1.0“, „2.0“ …

jeder kann es sich leisten. Ich kann das verstehen, auch wenn ich es nicht

es etwas leid bin, Dinge zu entwerfen, die einer Nachfrage entsprin-

okay finde. Label und Design, das gehört für mich zusammen. Aber

gen. Das gilt für alle Bereiche, in denen ich tätig bin. Mein Ziel ist es in

Tobias: Wir bringen sie immer wieder mit einem neuen Namen und in

Tobias: Der Käufer kann sich beim Kauf einer Design-Brille nicht ganz

viele denken, Design bedeutet, Dinge schön zu machen, aber das ist es

der Zukunft Dinge zu entwerfen, die ich perfektioniere. Klassiker von

anderen Farben heraus, aber eigentlich weiß jeder, dass es eine Neu-

so leicht orientieren wie beispielsweise beim Möbelkauf. Da gibt es drei

nicht! Wenn also jemand zu mir kommt und sagt, dass er gerne eine

zeitlosem Wert designen und sich erst danach um jemanden bemühen,

auflage desselben Modells ist. Und zum Thema Inspiration kann ich

Modell aussuchen.

Kategorien: 1. billig und funktional, 2. Look-a-like Design, bei dem

„echte“ Designerbrille von Tom Ford haben möchte, dann reden wir

vorne alles schick ist und hinten siehst du Schrauben und Holzplatten,

der das Ergebnis dann vielleicht auf den Markt bringen möchte.

nur immer wieder sagen: es ist schwer zu sagen, wie es passiert. Meist

hier von etwas völlig Anderem. Natürlich ist Tom Ford ein Designer,

unbemerkt, die kleinen Dinge, irgendwas bleibt da hängen. Ich habe

und dann gibt es 3. die richtige Design-Szene, bei der es nur um Design

aber das ist das Geschäft mit den Lizenzen. Designerlabels wie Ørgreen,

Fabian: Aber eigentlich bist du doch in der Mitte. Auf der einen Seite

immer meine Kamera dabei und wenn ich anschließend durch die

geht und jedes Detail super geplant und verarbeitet wurde wie bei

Whiteout & Glare, Mykita oder Lindberg haben ihr unverkennbares

hast du deine eigenes Designbüro und auf der anderen Seite bist du

Bilder skippe, passiert es auch manchmal, dass mich davon etwas kickt.

Jacobsens Egg Chair oder Swan Chair. Man will es kaufen, weil es so

Universum in ihrer gesamten DNA: im Gesamtlook, in den Kam­

Teil eines ein erfolgreichen Brillenlabels. Ich bin froh, dass es bei mir

detailgetreu und original gearbeitet wurde. In der Brillenbranche ist es

pagnen, in den Messeständen – überall!

genauso ist. Und zum Glück sind wir nicht wie in der Modebranche

Fabian: So ist es. Es kann aber auch so simpel sein: du guckst etwas an

mit schnelllebigen, modischen Produkten konfrontiert, denen es an

und da ist es, wie ein richtig cooles Auto aus den 60ern zum Beispiel.

ähnlich. Wenn man einen Lindberg oder ic! Berlin kauft, dann aufgrund des besonderen Scharniersystems. Und ich würde mir bescheu-

Tobias: Das stimmt tatsächlich. Und was ich auch ganz früh gemerkt habe,

Nachhaltigkeit fehlt. Und auch im Möbelbusiness ist Design anders, das

Wir haben beide schon eine Kollektion mit Autos gemacht. Autos haben

ert vorkommen, wenn ich eine von ic! Berlin „inspirierte“ Brille kaufen

als ich einmal etwas entwarf, das anderen gefallen sollte, es aber nicht

läuft wesentlich langsamer. Wenn du da nach drei Jahren Pause wieder

Augen und Gesichter und man kopiert das nicht nur einfach, man fühlt

würde!

geklappt hat. Ich muss die Dinge so machen, dass sie mir gefallen, dann

zu einer der großen Messen gehst, hat sich da nicht viel getan. Ein lang­

sich rein und saugt den Style förmlich auf. Oder ich sehe mitten in der

gefallen sie auch anderen. Manchmal ist es auch echt interessant, wie uns

samerer Markt, der deinen Entwürfen aber auch einen höheren Wert

Nacht etwas über Ausgrabungen im Fernsehen und möchte etwas zur

beispielsweise Händler wahrnehmen bzw. uns sagen, wer wir eigentlich

gibt. Wir haben bei Whiteout & Glare auch Modelle, die wir seit fünf

Archäologie machen. Ich würde allerdings nie darauf kommen daraus

sind. „Euer letztes Model, das wart irgendwie nicht ihr.“ Aha  ...

Jahren im Programm haben und die immer noch gut laufen.

„The Egytian Collection“ mit Pyramiden zu machen.

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CROSSFIRE

Prescription for Style. © Oakley Icon Ltd, 2012

So funktioniert es nicht! Für viele ist die Inspiration auch gar nicht

Fabian: Wir kommen aus völlig unterschiedlichen Richtungen, zwi-

offensichtlich, für uns schon.

schen Ørgreen und Whiteout & Glare Designs gibt es einen klaren und unverwechselbaren Unterschied. Wenn Tobias ein Modell skizziert,

Tobias: Henryk, Gregor und ich, das sind wir drei Ørgreen Macher,

dann sieht man, wie dynamisch und schnell er das tut. Er weiß genau,

arbeiten ähnlich wie Journalisten: wir fangen mit Worten an. Wir

was er da macht, jeder Strich sitzt. Leicht, schnell, dynamisch – und

setzen uns zusammen und reden darüber, in welche Richtung es bei der

das sieht man den Brillen an. Bei Whiteout & Glare ist das völlig

nächsten Kollektion gehen soll. Womit ich arbeite, hängt auch davon

anders, denn wir „bildhauern“ unsere Modelle aus einem Block. Das ist

ab, wie viel Zeit ich zur Verfügung habe. Mit Stift und Paper wird es in

auch der Grund, warum unsere Brillen niemals superleichtgewichtig

jedem Fall immer kreativer, doch letztlich landet es eh im Computer.

aussehen werden, das würde auch nicht funktionieren. Bei uns geht’s

Wenn ich also Zeit sparen will, mach ich es gleich digital.

um Dreidimensionales, um Massives – aus einem Block wird so viel weggeschnitten, bis das übrigbleibt, was nötig ist. Am Ende sind unsere

Fabian: Wenn ich reise, dann genieße ich es in meinem Sketchbook zu

Modelle zwar auch überraschend leicht, aber sie sehen nicht so aus! Bei

doodlen. Man fängt einfach an und es spielt keine Rolle, was am Ende

Ørgreen ist alles leicht und sieht auch so aus. Trotz des reduzierten An-

dabei herauskommt. Das macht das analoge Arbeiten wesentlich kreativer.

satzes, durch das mehrfach gefaltete Titanium entsteht selbst bei euch

Am Computer weiß ich schon vorher, was ich machen will. Das geht

noch der Eindruck von Dreidimensionalität.

dann schnell und dreckig: zack, zack, zack. Lustigerweise läuft es bei uns Okay. Selbst aus dem markantesten Unterschied

genauso wie bei Ørgreen: drei Männer, jeder hat seinen Aufgabenbereich

wird hier auf den letzten Zügen noch eine Gemeinsam-

und wir reden vorher alle gemeinsam darüber. Ich würde nie etwas entwerfen und erst danach meine Kollegen fragen, ob es ihnen gefällt.

keit gefunden – die unabhängige Designerzunft eben.

So viel Einigkeit und gegenseitige Zustimmung macht die Begegnung der vermeintlichen Konkurrenten eher zu einem kuscheligen Beisammensein. Vielleicht eine klitzekleine Kontroverse zum Schluss? Ørgreen vs. Whiteout & Glare? Wir wittern eine Chance.

Wir haben zwei unterschiedliche Menschen mit individuellen Arbeitsweisen kennen gelernt. Dennoch überwiegen die Gemeinsamkeiten und Parallelen. Fabian und Tobias, beide sind vom Design getrieben. Und wir spüren, Design ist für beide kein „9to5 Ding“, sondern eine Lebensaufgabe. Firmen brauchen solche Kreativköpfe, die der DNA einer Company einen unverkennbaren Stempel aufsetzen. Denn was stellt den Wert einer Marke dar, wenn nicht das individuelle Design einer Marke? Rohstoffe sind für jedermann zugänglich, Fertigungsprozesse und Know-How lassen sich adaptieren, Vertriebsstrukturen durch Manpower aufbauen, aber das Design einer Marke kann auf eine unverwechselbare Positionierung einzahlen und die Marke begehrlich machen. Design is a weapon!

SERVO™ Sport-Inspired Frames for Every Day

DESIGN FOR A REASON 92


EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

Photographer: Manuel Mittelpunkt Stefan Dongus

2

1

4

3

1 D&G „3076“ 2 Burberry „B 4107“ 3 Chanel „5219“ 4 Chanel „5210“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

1 4

2 5

3 6

1 ic! berlin „die wetterfahne“ 2 Sashee Schuster „Alfred“ 3 Blutsgeschwister Wonderglasses „Expedition Everest“ 4 Oscar Magnuson „Allan“ 5 Oscar Magnuson „Eva“ 6 Mosley Tribes „MT6030-S“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

1

2

3

1 FOSSIL „Nadine 3 P PS4786345“ 2 FOSSIL „Maddox 3, PS4030224“ 3 FOSSIL „Fame 3 P , PS4796515“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

1

4

2 6 3

5

1 Tru Trussardi „TR 12821“ 2 Tom Ford „Martina“ 3 Trussardi dal 1911 „TD 15702“ 4 Tom Ford „Sebastian“ 5 Tru Trussardi „TR 12822“ 6 Tom Ford „Islay“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

4

1

2

5

3

1 Moscot „Vilda“ 2 Paul Frank „Indigo Intuition“ 3 Paul Frank „Friday Night Nation(s)“ 4 Whiteout & Glare „Transformator“ 5 Whiteout & Glare „Kondensator“ 6 Whiteout & Glare „Transistor“

6

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

4

1

2

5

3

6

1 2 3 4 5 6

104

Versace „2124“ Esprit „ET17778“ Ray-Ban „3025 Aviator“ Dolce & Gabbana „DG 2102“ Persol „2405-S“ Prada „SPS 52N“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

1

3

2

1 Persol „3023-S“ 2 Persol „3018-S“ 3 Leisure Society by Shane Baum „Casuarina“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

4

1

2

4

4

3

1 Cazal „9037“ 2 Cazal „9034“ 3 Cazal „9033“ 4 Cazal „9036“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

4 1

5 2

3

6

1 Brendel „906009“ 2 Brendel „906010“ 3 Brendel „906004“ 4 Oliver Goldsmith „Berny 1967“ 5 Oliver Goldsmith „Orbison 1964“ 6 Oliver Goldsmith „Fuz 1966“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

3

1

2

4

1 2 3 4

Kilsgaard „Sun 3.0“ Kilsgaard „Sun 1.0“ Hoffmann Natural Eyewear „Urban 12“ Hoffmann Natural Eyewear „V7407“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

1 3

4

2

1 starck eyes „PL1038“ 3 starck eyes „PL1040“ 3 starck eyes „PL1030“ 4 starck eyes „PL1032“

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EYEWEAR BOUTIQUE

EYEWEAR BOUTIQUE

2 3

4

1

1 Ray-Ban „RB 4171“ 2 Ray-Ban „Wayfarer RB 2140“ 3 Oakley „Dispatch II“ 4 Oakley „Pampered“

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EYEWEAR BOUTIQUE

1

2

1 Mexx „6263“ 2 Mexx „6149“ 3 Esprit „ET17782“

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CAZAL 9036

3


Bogner »7 35018«

ic! berlin »Samstag« ic! berlin »Sensuelle« L R P h o t os by To bia s S chult | w w w. t o b ia s s chult. co m

Bonfire VanitY 121


122 123 Mont Blanc »361S«

Oliver Peoples »Teardrop«


124 125 L Graz »r .a .b .« R Graz »Joel«

Paul Frank »Prismism«


126 127 Polaroid »Se vent y-Five« in gold & silver

Blutsgeschwister Wonderglasses »Memories of Me xico«


128 129 Maybach »The Patron I«

L Maybach »The Duke II« R Maybach »The Monarch II«


130 131

Jee Vice »Catchy«


R e ta i l P r o f i l e

R e ta i l P r o f i l e

K  r a f t  Au g e n o p t i k Schwäbische Präzision X Cosmopolitische Avantgarde

Aufwärmen, Brille aufsetzen, Probelesen, Zahlen nicht vergessen, Wiederkommen

Text: Valerie Kurth Fotos: Stefan Dongus

Andreas, schön, dass Du für unser Retail Profile zur Verfügung stehst. Unabhängig von Deinem Beruf. Was inspiriert Dich?

Was reizt Dich am Beruf des Optikers?

Länder, Menschen, Abenteuer. Mit dem Boot rausfahren zum Angeln

Produkt, das einen mit seinem Kunden so stark verbindet wie eine Brille.

Brillen sind einzigartige Produkte. Ich glaube, es gibt kaum ein anderes

und durch die südnorwegischen Schären cruisen. Im Yukon Schnee-

Fast alles geschieht aus einer Hand und ist sehr persönlich: die Beratung,

höhlen bauen und auf Polarlichter warten. Ein nächtliches Bad in heißen

der Sehtest, die Auswahl, die eigene Werkstattarbeit. Richtig inszeniert

Schwefelquellen, im nordkalifornischen Niemandsland während dir

erfährt man ein sehr direktes und authentisches Einkaufserlebnis.

jemand den indianischen Sternenhimmel erklärt.  Schwäbische Präzision als solider Grundstein für ein lifestyle-orientiertes Produkt

Betritt man Kraft Augenoptik ist man fast geneigt, einen Mai-Tai zu bestellen. Das Interieur erinnert mit seinen gemütlichen Lounge-Sofas und der stylischen Deko eher an einen Düsseldorfer Club als an ein schwäbisches Optiker-Fachgeschäft. Trotz des modernen Ambientes in seinem Laden legt Inhaber Andreas Kraft viel Wert auf Tradition. Die Optiker-Leidenschaft hat er praktisch mit der Muttermilch aufge­sogen und er lebt sie konsequent in der Beziehung mit seinen Kunden, seinen Mitarbeitern und seinen Produkten aus. Und diese Leidenschaft erwartet er auch von anderen. Was ihn persönlich nicht überzeugt, schafft auch nicht den Weg in seine Regale. Brands müssen schon das gewisse Etwas haben, damit bei Andreas der Funke überspringt. Qualität und Service sind für den Schwaben ein Hygienefaktor, sein Anspruch geht aber weit darüber hinaus: er will, dass der Brillenkauf zu einem Genuss für Leib und Seele wird. Und so etwas spricht sich natürlich schnell herum. Was seine Kunden sonst noch erwarten dürfen, hat er uns im Interview verraten.

Ihr habt mehrere Standorte. Führt ihr dort unterschiedliche Sortimente für verschiedene Zielgruppen oder ist es das gleiche Konzept einfach an unterschiedlichen Locations?

Das klingt sehr romantisch. Offensichtlich bist du jemand, der sinnliche Erfahrungen schätzt. Wie kam es dazu, dass du Optiker geworden bist?

Wir haben keine von Marketingexperten vorgegebene Zielgruppe, die wir

Das hat bei uns Familientradition und muss wohl in den Genen liegen.

erreichen müssen. Natürlich stellen wir uns so auf, dass wir für unser Um-

Meine Mutter saß während ihrer Ausbildung mit mir hochschwanger

feld und für unsere Kunden attraktiv sind. Dabei fragen wir uns, was wir

im Kontaktlinsen-Kurs, ich wurde als „Schwarzhörer“ bezeichnet. Mein

als Kunde erwarten würden, und wie wir das am besten für den jewei-

Großvater hat meine Großmutter in den 1920ern in einer damaligen

ligen Standort umsetzen können. Das Grundkonzept ist immer gleich.

Stuttgarter Brillenfabrikation kennengelernt. Die gute Dame feiert in

Wir haben jeweils eine Basiskollektion und dazu die passenden Vari-

diesen Tagen ihren 100. Geburtstag. Sie hat nach dem Zweiten Welt-

ablen, die von den Geschäftsführen der Standorte ausgewählt werden.

krieg den Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt. Dies fort-

Um das Erscheinungsbild einheitlich zu gestalten, gibt es eine „No-Go“

zuführen, neu zu beleben und zu interpretieren, ist für mich eine tolle

­Liste – also Produkte von Firmen, die wir unseren Kunden nicht zumu-

Herausforderung.

ten wollen, und mit denen wir uns auch nicht identifizieren können.

Ein spannender Ansatz. Wie würdest Du Deine Geschäfts­ philosophie beschreiben? Als Realökonom bin ich meinen Kunden, meinen Mitarbeitern und dem Produkt verpflichtet Wir halten das Gleichgewicht zwischen Pioniergeist und Tradition und verfügen über einen ausgeprägten Ehrgeiz, es jeden Tag noch besser zu machen als der Mitbewerber.

Von wegen Systemgeschäft - Ladenbau made in Eigenregie

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R e ta i l P r o f i l e

R e ta i l P r o f i l e

Einen Mai-Tai und eine Mykita bitte

Macht auch in Medien. „Hands off Andreas!“

Was macht Kraft Augenoptik denn zu etwas Besonderem?

Welche Styles werden 2012 Akzente setzen?

In unserem Laden sollen sich nicht nur die Kunden wohlfühlen, sondern

Letztendlich steht und fällt alles mit dem Team. Ich bin verdammt stolz

Wir befinden uns definitiv an einem Wendepunkt. In den letzten fünf Jah-

auch die Mitarbeiter. Ich freue mich jeden Tag aufs Neue in den Laden zu

auf unsere Mannschaft. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter sind an die

ren war recht klar, was Sache ist – ausdrucksstarke kräftige Kunststoffas-

gehen. Das ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Eine gemütli-

Sicher wissen Deine Kunden das zu schätzen. Wer kauft Brillen bei euch? Sind es nur Stuttgarter oder kommen eure Kunden auch von weiter her?

zehn Jahre im Unternehmen und gestalten unseren Auftritt aktiv mit.

sungen, meist bestehend aus einer Melange aus den Farben Schwarz und

che Loftatmosphäre halte ich für angebrachter als ein klinisch weißes Kris-

Alle Menschen die Spaß an der Brille haben: Politiker, Schauspieler,

Das macht uns authentisch und schafft eine hohe Kundenbindung.

Braun. Der Markt dürstet nach etwas Neuem, aber zurzeit kann noch keiner

tall- und Spiegel-Kabinett. Diesen hygienisch übermotivierten und kahlen

Ärzte, Architekten, Autoren, Manager und Kreativschaffende kom-

sagen, was tatsächlich funktionieren wird. Das führt zu mehr Experimen-

Ladenbau verstehe ich sowieso nicht. Was soll das? Das geht doch komplett

men gerne zu uns, wenn sie auf der Suche nach etwas Besonderem

Schaut man sich in Deinem Geschäft um, fällt einem sofort Dein selektives Markenportfolio auf. Welche Labels schaffen den Sprung in euer Geschäft?

tierfreude in der Brillenmode und zu einer neuen Vielfalt. Langsam wird

an der menschlichen Befindlichkeit vorbei. Das Magazin ist ein schönes

sind. Darunter sind natürlich viele Stuttgarter, die ihren Heimvor-

die Metallbrille in ihrer ursprünglichen Form wiederentdeckt. Anstatt nur

Mittel, die eigene Gedankenwelt zu kommunizieren und dem Kunden Ein-

teil nutzen, aber auch ein großer überregionaler Kundenstamm, der

mit einem dünnen, recht zweidimensionalem Blech zu arbeiten, bevorzugt

blicke zu geben, die sich ihm sonst vielleicht nicht erschließen würden.

Brands brauchen eine echte Geschichte, a bissel Herzblut bitte – da

man wieder Profildraht, Blenden und geprägte Fassungsteile. Man spielt

müssen leidenschaftliche Macher dahinterstehen und nicht nur Namen.

mit pantoskopischen und runden Formen der 1920er und 1930er, kokettiert

Wenn dann noch Design, Qualität und Preis-Leistung stimmen, perfekt!

mit Anleihen der 1950/1960er wie z. B. den Cateyes. Insgesamt wird mehr Lebendigkeit erzielt durch dezente Farbgebungen und aufwendige Details,

Was sind aus deiner Sicht aktuelle Newcomer, kleine Marken, die Potential haben?

die sich erst auf den zweiten Blick erschließen. Bei den Sonnenbrillen lässt der neue Stil eine Reminiszenz der 1990er erkennen.

Garrett Leight, der Sohn des Oliver People Founders Larry Leight, kommt mit einer neuen Kollektion. Auf den ersten Blick nichts Neues, aber sehr schön umgesetzt. West-Coast Klassiker im Zeitgeist-Gewand. Wer es lieber architektonischer mag, sollte die dänische Marke Kilsgaard unter die Lupe nehmen. Die Brillen aus Aluminium sind echte Gesichts-

Vor dem Ethanol-Kamin stehen zwei gemütliche Sofas, auf dem Tisch liegen Magazine, darunter sogar ein eigenes Kundenmaga­ zin. Das alles ist schon recht ungewöhnlich für einen Optiker. Was motiviert Dich dazu?

bei seinem heimischen Optikern nicht die passende Auswahl findet.

» Brands brauchen eine echte Geschichte, a bissel Herzblut bitte – da müssen leiden­ schaftliche Macher dahinter­ stehen und nicht nur Namen.«

Es kann schon mal vorkommen, dass ich einen Anruf aus dem EMI Music Headquarter bekomme: „ ... wir sind mit 'nem Act für den Komet nominiert, mach mir zur Veranstaltung 'ne passende Brille zum Outfit ... such mir was raus!“. Das Ding geht ohne Anprobe raus. Als Bestätigung bekomme ich meist ein Poloraid per Post, mit einem kurzen Gruß: „Sensationell! Danke.“

Eine schöne Bestätigung für Deine Arbeit. Zählst Du auch Stars und Sternchen zu Deiner Kundschaft? Und wem würdest Du gerne mal eine Brille verkaufen?

schmeichler. Ein ebenfalls interessantes Projekt ist die Collaboration zwischen DITA Eyewear und dem New Yorker Modemacher Thome Browne. Tragbar bis experimentell, immer mit einem kleinen Schlag ins off – das macht die Debüt-Kollektion recht spannend.

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R e ta i l P r o f i l e

Es kommt schon vor, dass wir für Stars was machen, aber wir forcieren das nicht speziell. US Comedian Ben Gleib hat bei den letzten Grammys eine Brille von uns getragen. Und in dem einen oder anderen Musikvideo sieht man schon mal etwas von uns. Schön war die Einladung von Mando Diao, als sie im Rahmen ihrer Tour in Stuttgart waren. Sie hatten keine Zeit, in den Laden zu kommen, also sind wir mit einer Vorauswahl im Musterkoffer Backstage in die Schleierhalle. Die Jungs hatten einen Mordsspaß, während ihres Soundchecks zu shoppen. Grundsätzlich freuen wir uns über jeden, der uns das Vertrauen schenkt, ihn beraten zu dürfen. Da haben wir keine Präferenzen diesbezüglich.

Was ist mit Winfried Kretschmann? Warum nicht ... ;-)

» Wir halten das Gleichgewicht zwischen Pioniergeist und Tradition mit dem starken Ehrgeiz, es jeden Tag noch besser zu machen als der Mitbewerber.« Seit ein paar Jahren sieht man Dich auf Messen nicht nur als Besucher, sondern auch als Aussteller. Mit Deinem Label Wonder­glasses bist Du bereits recht präsent. Wie kam es dazu? Letztendlich war es das Ergebnis einer weinseligen Nacht. Wonderglasses entstammt einer Kollaboration mit dem Stuttgarter Modelabel Blutsgeschwister anlässlich der Berliner Fashion Week 2008. Es war eigentlich nur ein Experiment, das in der Zwischenzeit jedoch so gut funktioniert, dass es kaum noch ein Zurück gibt.

Wie sieht Deiner Meinung nach die Zukunft der Branche aus? Der Zenit der Brille als Massenware ist überschritten. Ebenso werden es Betriebe schwer haben, die versuchen, simplen Grundnutzen als exklusiven Artikel zu verkaufen. Die Möglichkeiten, eine Brille immer stärker zu personalisieren wird auch das zukünftige Kaufverhalten beein­flussen.  Nur Labels mit Leidenschaft schaffen den Weg in die ‚Frame of Fame‘

Qualität und Sehkomfort gewinnen deutlich an Bedeutung. So wie wir immer mehr darauf achten, was wir essen und von wem es kommt, ­werden wir auch verstärkten Wert darauf legen, mit was wir „schauen“.

Auch wenn es hart auf hart kommt, was wird Kraft Augenoptik niemals tun? ... die Leidenschaft verlieren.

Andreas, vielen Dank für das Interview!

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M OV I E Awa r d

M OV I E Awa r d

Den Film gibt es auf eyewear-magazine.com im Brand Profile von Wonderglasses

Mit „Precious“ haut WONDERGLASSES in 2011 das eindrucksvollste Video eines Brillenlabels raus. In dem von Monica Menez produzierten Film fällt es dem Betrachter nahezu schwer, sich auf die inszenierte WILLEMS WONDERGLASSES Brillenkollektion zu konzentrieren – obschon die Fassungen unser aller Aufmerk samkeit verdienen. Das Video mutet in seiner Bildsprache sehr stilvoll an. Und es ist witzig! Vom Museum of Contemporary Art gab es einen Award fürs beste Creative Konzept 2011, von uns bekommt „Precious“ den EYEWEAR Movie Award der aktuellen Ausgabe. Einzig bleibt die Frage unbeantwortet, was Food-Fetisch denn nun mit Brillen zu tun hat? Egal.

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Precious

X

Willems Wonderglasses 139


Classics Revisited

Classics Revisited

Text: Philipp Reul | Fotos: Markus Diefenbacher

B LA C K L I G HT FRO G S K I N S Blast from the past

Die Oakley Frogskins, bitte mit „s“ am Ende, ist ein wahrer Klassiker. Die Brille mit ordentlich Hip Hop Background kommt direkt aus den achtziger Jahren und war somit die erste echte Lifestyle-Brille aus dem Hause Oakley. Erstmals gelauncht im Jahre 1985, avancierte die Frogskins schnell zum Verkaufsschlager. Dabei unterschied sich die Brille noch in einigen Details von derjenigen, die wir heute kennen und schätzen gelernt haben. So hatte das damalige

Seit dem Relaunch der Frogskins im Jahre 2007 gibt es die Sonnenbrille ausschließlich als streng limitierte Kollek-

Modell noch Metallscharniere und das Logo wurde auf den

tionen, die nicht mehr als 3.000 Brillen pro Colorway groß

Bügeln noch per Sieb afgedruckt. Erst ab den frühen neun-

und nur in ausgewählten Stores erhältlich sind. So etwas

ziger Jahren kamen die Frogskins dann mit formgepressten

bringt natürlich ein gewisses Maß an Exklusivität mit sich

Scharnieren und dem erhabenen Logo in die Stores. Und

und so verwundert es nicht, dass die Frogskins zum begehr-

schon damals gab es weit über 50 verschiedene Scheiben-

ten Sammlerobjekt geworden und dabei immer recht schnell

und Rahmenkombi­nationen.

vergriffen ist. Die Frogskins erreichte schließlich eine Art Metaebene, indem sie nämlich in den vergangenen Jahren als Inspirationsquelle für jüngere Oakley Modelle diente. So erinnern zum Beispiel die Jupiter (2008) und die Holbrook (2010) an den typischen Frogskins Style.

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»Die Frogskins erreichte schlieSSlich eine Art Metaebene, indem sie nämlich in den vergangenen Jahren als Inspi­rationsquelle für jüngere Oakley Modelle diente.« 141

Oakley präsentiert nun eine neue Limited Edition: Die Blacklight Frogskins - Eine Edition aus Schwarzlicht-reak­ tiven Farbkombos, die doch stark an die grelle Mode der Achtziger Jahre erinnert. In Zeiten der andauernden Retrowelle also genau das Richtige: Verschieden verspiegelte Gläser in Kombination mit den auffälligen Rahmenfarben machen die Frogskins zu einem echten Hingucker. Aber auch technisch können die Brillen glänzen. So wird in den aktuellen Kollektionen das O Matter Material im Rahmen verarbeitet, das sehr leicht ist und viel aushält. Und auch bei den Gläsern wurde nicht gespart: Oakley Plutonite Gläser garantieren UV-Rundumschutz und sorgen für klare Sicht. We like – bei An- und Abwesenheit von Schwarzlicht.


L Eller y Marc O’Graz Polo „503014“ R

Salt Holtz

GOOD

HAIP DAY P h o t o s by E s t elle K l awi t t er

Vintage Chloé

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T B

Kilsgaard „psb3 .1/3“ Kilsgaard „psb7.6/6“

T B

Goldknopf Couture, Barbara Schwarzer, Jewelry St ylist own

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Orgreen „Beatrix“ Orgreen „Charmer“


Hoffmann Natural E ye wear „215 3“

Reiz „Weide“ Reiz „Lech“ Reiz „Oder“

L Dolce & Gabbana

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starck eyes PL103 3

Bolongaro R Trevor Marc O'Polo 506037

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Sashee Schuster „Helga“

T B

Me tropolitan „8200“ Me tropolitan „8205“

Barbara Schwarzer

Guido Maria R Kretschmer Marc O'Polo 506037

L

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starck eyes PL103 3

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L Barton Perreira „Patsy“ R Leisure Socie t y by Shane Baum „Stanford“

L R

Barbara Schwarzer

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starck eyes PL103 3 Marc O'Polo 506037

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L R

Goldknopf Couture

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Whiteout & Glare „Hamptons Aquebogue“ Whiteout & Glare „Hamptons Quogue“

L R

starck eyes PL103 3 Marc O'Polo 506037

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htp.de

Cazal „4182“

Styling Claudia Melzer / www.portfoliopool.com/Claudia_Melzer MakeUpArtist & Hairstylist: Beatrice Soma / www.21agency.de (Beatrice Soma used products from "shu uemura" and "bumble and bumble") Hairstyling-Assistent: Marco Velardi, St.Pauli Blond / Düsseldorf Models IMM Europe, www.imm-models.com Julia Heil, Julia Bochinek and Anne Wunderlich Barbara Schwarzer

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www.metropolitan-eyewear.de

Photographer Estelle Klawitter / estelleklawitter.de Represented by grosserfotografen.com Photographers-Assistent: Lorena Hinz


New Tech

New Tech

W o r l d I n n ovat i o n i n t h e S p o r t g l a ss e s M a r k e t Lange Zeit gab es für Sportler mit starker Sehschwäche nur die Möglichkeit, mit Kontaktlinsen ihrem Sport nachzugehen. Brillen mit hoher Dioptrienzahl waren zu schwer und konnten insbesondere nicht mit dem bei sportlichen Aktivitäten gewünschten Style aufwarten. Doch damit ist jetzt Schluss! Mit Glasbausteinen muss keiner mehr seine Turnschuhe anziehen, denn bollé stellte Ende 2011 erstmalig seine exklusive Weltneuheit vor: b-thin active design RX. Und bollé ist überzeugt: b-thin active design ist eine wahre Innovation, die das Produktsegment der Sportbrillen revolutioniert, denn sie bringt eine Reihe von Dünn und federleicht: eine bollé b-thin active design mit 4 Dioptrien

bisher noch nicht dagewesen Vorteilen mit sich. Der Clou: die innovative Techno­ logie ermöglicht, in Sportbrillen mit einer Basiskurve 8-Verglasung selbst Seh­ stärken von +6,00 bis -8,00 Dioptrien zu korrigieren. So können Sonnenbrillen mit einer hohen Sehstärke bis zu 70 % dünner und bis zu 45 % leichter gestaltet werden als derzeit auf dem Markt befindliche Modelle. Doch der französische Sportbrillenhersteller gibt sich mit der Technologie alleine noch nicht zufrieden, sondern setzt auch auf Vielfalt und Flexibilität. So bietet bollé die weltweit größte Auswahl an verschreibungspflichtigen Sonnenbrillen mit Basiskurve 8-Verglasung. Die Gläser gibt es in zwei unterschiedlichen Materialien. Die Standard Polykarbonat Variante ist aus hochwertigem Harz gefertigt, wodurch die Brillengläser 20 Mal stoßfester und drei Mal leichter als Glas sind. Gleichzeitig bieten sie eine hervorragende optische Präzision und Sichtschärfe. Wer noch anspruchsvoller unterwegs ist, greift auf Trivex Gläser zurück. Diese sind nochmals 10 % leichter und stoßfester als Polycarbonat. Diese beiden Glastypen gibt es insgesamt 19 verschiedenen Glasvarianten – darunter auch polarisierende oder photochrome Gläser und Gläser mit Anti-Reflex-, Anti-Bruch- und Anti-KratzBeschichtung. Die b-thin active design Brillen bieten im mittleren Blickfeld perfekte Sicht, sowohl für die Erkennung von Farben als auch einzelner Details. Im peripheren Gesichtsfeld bleibt die Wahrnehmung seitlicher Bewegungen erhalten, was bei sportlichen Aktivitäten ausgesprochen wichtig ist. Mit dieser innovativen Technologie wird für Sportler, die auf Brillen mit Sehstärke angewiesen sind, eine neue Ära eingeläutet. Und wo kann der sehgeschwächte Sportler diese Wunderwaffe erwerben? Na klar, beim Optiker. Weitere Informationen unter www.bolle.com

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157


1 3

Du musst vor der Biketour noch an die Uni? Du willst beim Boarden auch im Gesicht adrett gekleidet sein? Du gehst nach dem Surfen noch einen doppelten Espresso Coretto trinken? Dann musst Du wohl zwei, drei oder noch mehr Sonnenbrillen ins Hip-Bag packen. Oder Du entscheidest Dich für eine unserer Multitalente. Denn es gibt sie: die Brillen, die man nur absetzen muss, wenn man schlafen geht. Sie sind auf der einen Seite sportlich-funktional, kommen auf der anderen Seite aber auch mit einer gehörigen Portion Style und Attitude daher. Wir zeigen Euch eine Selektion der selbst­ bewussten Allrounder. Einziges Problem: sie sind so gut, dass man doch mehrere davon haben muss!

Casual F r i day

4

P i cs : M anuel M i t t elpunk t S t efan D o n gus

2

1 Hoven “Big Risky” 2 Hoven “The One” 3 Hoven “Zeen” 4 Hoven “Mascara”

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3

1

1 Oakley “Jury” 2 Oakley “Dispatch” 3 Oakley “Dispatch II” 4 Oakley “Holbrook MotoGP”

4 2

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1 POC “Am” 2 POC “Do” 3 bollé “Bounty” 4 bollé “Rainier”

3

1

2

2

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4

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1

3

2 4

1 Scott “Lyric” 2 Scott “Stage” 3 Ashbury “Stella” 4 Ashbury “Cosa Nostra”

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JASON JESSEE

1

2

1 Triggernaut “Transmission” 2 Von Zipper “Drydog” 3 Dragon “Shield” 3

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THE ONLY BRAND THAT MATTERS


Außergewöhnliche Ergebnisse!

Querschnitt des Glases

Von +6,00 bis -8,00 bietet b-thin active design optische Lösungen für 99% aller Brillenträger Bis zu 45% leichtere und 72% dünnere Gläser

SK (Stärke an der Kante) SoZ ( Stärke an der optischen Zone)

Eine Freeform-Technologie, die Bestleistungen im Wettkampf garantiert

Mehr Infos unter www.bolle.com

Sabrina Jonnier I 2010 Downhill Weltmeisterschaft, 2. Platz

b-thin active design bietet das weltweit größte Korrekturprogramm für Sonnenbrillen mit Basis-8-Gestellen.


WIR ZEIGEN SIE ALLE Wir zeigen sie alle. Naja, fast alle. Um ehrlich zu sein, noch nicht mal „fast alle“. Der Kosmos hochwertiger Brillen und Sonnenbrillen scheint unendlich groß zu sein. Aber wir wollen einen guten Teil davon zeigen, eine feine Selektion – die neuesten und attraktivsten Modelle begehrenswerter Labels. Vielleicht schaffen wir es ja irgendwann, auch das gesamte Universum abzubilden, sozusagen die Enzyklopädie der Brillenindustrie, einen Eyewear-Almanach, ein optisches Tafelwerk. Spätestens dann werden wir unser Magazin jedoch per Sperrgut verschicken müssen. Ob dies zur nächsten Ausgabe schon gelingt, bleibt fraglich. Bei der Spedition haben wir vorsichtshalber schon mal angefragt. EYEWEAR 05 erscheint übrigens am 25. April 2012 – am Kiosk, beim Optiker, im Abo und im App-Store. Bis dahin wünschen wir gute Unterhaltung auf unserer Website. www.eyewear-magazine.com

Der Sammler. Ständig auf der Suche und immer fehlt etwas. Seine Erfüllung ist nicht der Besitz – sein Glück liegt darin, dass die Sammlung nie vollkommen ist. Er will suchen, ergänzen, selektieren und perfektionieren. Aber hey, es ist doch so einfach. Abo abschließen, 15 Euro zahlen (für drei Ausgaben) und nie wieder eine Ausgabe vom Eyewear Magazine verpassen. Es ist der RSS Feed für euren Briefkasten und Balsam für die Sammler-Seele. Fast schon zu einfach. Für Optiker haben wir spezielle Pakete mit mehreren Magazinen. Bitte anfragen unter presse@eyewear-magazine.com. Abonnentenanfragen außerhalb von Deutschland bitte ebenfalls per Mail verschicken. Abonnentenanfrage außerhalb von Deutschland bitte ebenfalls per Mail. Bestellschein Schicken An: Hiermit bestelle ich ein Jahresabo (drei Ausgaben) des Magazins EYEWEAR zum Preis von 15 Euro inklusive Versandkosten. Bitte freimachen

Vor- und Nachname*:

Oder Per Fax An: 0221/945267-27

Straße, Nr* :

PLZ, Ort*:

Telefon*:

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 Per Rechnung an oben genannte Adresse  Ich zahle per Bankeinzug

Antwort Geldinstitut Bankleitzahl

Kontonummer:

Datum, Unterschrift des Abonnenten: * Pflichtangaben

Monday Publishing GmbH EYEWEAR KamekestraSSe 20–22 50672 Köln

Monday Publishing GmbH EYEWEAR Kamekestraße 20–22 50672 Köln


esprit.com | et17354

D

Rolf Spectacles – Design is a weapon – Barton Perreira – Graz – Eyewear Boutique

DEUTSCHE AUSGABE

EYEWEAR BOUTIQUE Light up your life

ROLF SPECTACLES

Die Selbermacher aus Tyrol

DESIGN IS A WEAPON

Fabian Hofmann vs. Tobias Wandrup

GRAZ

Graeme Mulcahy im Dialog

COLLECTION CHECK

Patty Perreira über ihre neue Kollektion

TOP-NOTCH SHOOTINGS > Dark Sight > Good Hair Day > RX Freaks > Bonfire & Vanity > Casual Friday

Issue 04

Charmant GmbH Europe - www.charmant.de - Tel.:08131 38280

THE VISIONARY MAGAZINE

Classics Revisited: Oakley Frogskins / Editor’s Choice: Mykita Rio / Feature Creature: Polaroid Best under the sun / Retail Profile: Kraft Augenoptik / New Tech: bollé b-thin active design / Movie Award: Willems Wonderglasses / New in town: Reiz Sunglasses

Nr 04 – 1 /2012 D& AT: EUR 6 CH: CHF 9


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