Sommer 2010
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www.quell-online.de
Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben
Feuer
Erde
Wasser
Luft
Begeisternd: Schmuck aus der Tagua-Nuss.
Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens.
Jungbrunnen für die Zellerneuerung.
Die Welt durch kreative Ideen verbessern.
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Energiesparen zu Hause
Fotos: Feuer: Monika Frei-Herrmann; Erde: Rudolf Ullrich - fotolia.com; Wasser: Ortrud Stegner; Luft: Sekem; Cover: John Fedele - fotolia.com
Für Mieter wie auch für Hauseigentümer gibt es viele Möglichkeiten, Umwelt und Geldbeutel zu entlasten. Jetzt ist die beste Zeit für Energiespar-Maßnahmen.
Beim Wäschetrocknen sollte jeder der kann, wieder die gute alte Wäscheleine nutzen. Damit lässt sich beim Waschen und Trocknen die höchste Stromersparnis erzielen.
Wenn die Sonne lockt und das Einkuscheln zu Hause endlich vorbei ist, dann ist die beste Zeit, um über Energiespar-Maßnahmen nachzudenken. Denn der warme Sommer ist schneller als uns lieb ist wieder vorüber. Dann gilt es Vorsorge getroffen zu haben, sowohl als Mieter als auch als Eigentümer seiner vier Wände. Die einfachsten und am schnellsten umzusetzenden Möglichkeiten, um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen, beginnen bei der Art und dem Gebrauch von elektrischen Haushaltsgeräten. Der Blick auf das Baujahr von Waschmaschine, Kühlschrank oder Geschirrspüler genügt oft schon, um Stromfresser zu entlarven. Denn die Technik elektrischer Geräte hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt, der Stromverbrauch drastisch reduziert. Laut der Verbraucherzeitschrift Ökotest lohnt es sich, schon zehn Jahre alte Kühl- und Gefriergeräte aufs Altenteil zu schicken. Aktuelle Spitzen-
modelle der sparsamsten Energieeffizienzklasse A++ benötigen nur noch halb so viel Energie wie ihre zehn Jahre alten Vorgänger. Auch Kleingeräte sind Meister im Energiesparen. Im Express-Wasserkocher beispielsweise lässt sich Wasser nicht nur deutlich schneller als auf der Kochstelle erhitzen, sondern auch mit wesentlich weniger Energie. Für bewusste Verbraucher, die möglichst viel Energie und damit CO2 einsparen möchten, hat der Ökostrom-Anbieter Entega Energiespartipps zusammengetragen, die den gesamten Stromverbrauch im Haushalt abdecken. Es ist eine bunte Vielfalt von Tipps, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. "Weniger Energie verbrauchen – ohne Einschränkungen", so lautet die Devise des Darmstädter Energiedienstleisters. >>Fortsetzung auf Seite 2
Öko-Zuschuss gegen Stromfresser Unter den Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern, Kühl- und Gefrierschränken gibt es ein gewaltiges Potenzial an Stromfressern. Rund die Hälfte ihrer Verbrauchsenergie lässt sich durch neue Modelle der Effizienzklasse A++ einsparen. Unter Quell-Lesern verlost der Ökostrom-Anbieter Entega fünf Gutscheine à 50 Euro zum Kauf von energieschonenden Haushaltsgeräten. Mehr dazu auf Seite 16.
Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 1993 stieß ich im Rahmen der ersten "world organic cotton-Konferenz" erstmals auf die Kraft, die Einzelkämpfer mit ihren Visionen entfalten können. Als Journalistin eines Wirtschaftsmagazins bestaunte ich auf der Sekem-Farm biologisch angebaute Baumwolle und hörte mir ungläubig die erstaunliche Geschichte von Ibrahim Abouleish an, der als studierter Biologe seine österreichische Wahlheimat verlassen hatte, um mit Hilfe seiner Familie und anthroposophischen Weggefährten ein Stück Wüste in Ägypten urbar zu machen. Mittlerweile hat der Menschen- und Umweltfreund Abouleish den alternativen Nobelpreis erhalten und seine Sekem-Farm ist so arriviert, dass sie in Ägypten Maßstäbe für den Bio-Anbau von Baumwolle setzt. Noch mehr: beim noblen World Economic Forum in Davos ist Sekem als "Outstanding Social Entrepreneur" seit einigen Jahren ständig vertreten und dient der Inspiration der weltweiten Wirtschafts-Elite. Die erstaunlichen Beispiele der "sozialen Unternehmer", die wir ab Seite 14 vorstellen, wurden in Davos von der "Schwab Foundation for Social Entrepreneurship" zusammengetragen. Ich finde: Ein Ideenaustausch über Vorurteile hinweg kann die Welt nur voranbringen. Herzlich Andrea Tichy
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Informationen im Internet An vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf weiterführende Informationen im Internet hin. Dahinter finden Sie den so genannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Seiten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünschten Hintergrundinformation weitergeleitet.
Feuer
Erde
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Dinge, die uns begeistern: Schmuck aus der Tagua-Nuss oder Tropföl.
6
Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens.
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Die Wüste blüht: Duft von Feuer und Wasser.
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Die Lebensenergie zum „Strömen“ bringen.
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Schlankschlemmen mit schnellen Snacks.
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Reisen: Schloss-Träume und Traum-Gärten.
<< Fortsetzung von Seite 1
Wasser 5 10 11 12
Jungbrunnen für die Zellerneuerung. Plastic Planet: Die dunkle Seite der Kunststoffe. Die lebendigen Quellen von Wiesbaden. Neumarkter Lammsbräu: Tue Gutes und trinke es.
Luft 13
Die heilende Kraft des Singens.
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Social Entrepreneurs: Die Welt durch kreative Ideen verbessern.
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Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.
Interview Kein Ausstieg vom Ausstieg bei der Atomenergie
Albert Filbert ist Vorstandsvorsitzender der HSE in Darmstadt, deren Tochter Entega einer der größten Ökostrom-Anbieter in Deutschland ist.
Es lohnt sich, alle elektrischen Geräte, die nicht genutzt werden, ganz abzuschalten. Auch der Stand-by-Modus frisst Strom.
Stichwort Stand-by-Modus: Je nach Ausstattung verursacht der Stand-by-Modus von Fernsehern, Computern, Druckern oder Stereoanlagen Kosten von bis zu 130 Euro jährlich. Schaltbare Steckerleisten sorgen dafür, dass diese Geräte nach dem Abschalten tatsächlich vom Stromnetz getrennt werden. Um sicher zu gehen, dass das Ladegerät des Handys nach dem Aufladen keinen Strom mehr verbraucht, sollte es aus der Steckdose gezogen werden. Stichwort Kochen und Backen: Wer Kochgeschirr wählt, dessen Durchmesser zur Herdplatte passt, einen gut schließenden Deckel darauf setzt und die Nachwärme nutzt, indem er fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit die Platte abschaltet, der kann tagtäglich Energie sparen. Kühlschränke sollten keinesfalls direkt neben dem Herd platziert werden, da dessen Wärmeausstrahlung zusätzlich Kühlenergie nötig macht. Der beste Ort für ein Gefriergerät ist ein unbeheizter Raum wie der Keller. Regelmäßiges Abtauen spart Strom, da der Energieverbrauch mit jedem Millimeter Reifschicht um sechs Prozent steigt. Beim Wäschetrocknen sollte jeder der kann, die gute alte Wäscheleine nutzen. Damit lässt sich beim Waschen und Trocknen die höchste Stromersparnis erzielen. Ganz abgesehen davon fühlt sich die Wäsche nach dem Trocknen an der Sonne wunderbar frisch und angenehm an. Wer im Sommer eine Klimaanlage einsetzt, der sollte Dauerlüften vermeiden und besser fünf Minuten lang Stoßlüften. Kurz aber gründlich gilt auch im Winter beim Heizen: Dabei sind jedoch vorher die Raumthermostate auf Frostsicherung zu stellen, sonst läuft die Heizung zu Hochtouren auf. Wer die Nebenkostenabrechungen von Dauer- und Stoßlüftern miteinander vergleicht, der liest schwarz auf weiß, wie viel Geld das Stoßlüften sparen kann. Beim Heizen und beim Warmwasser lässt sich am meisten sparen Bewohner von Altbauten zucken oft zusammen, wenn sie ihre persönliche C02-Bilanz ermitteln. Selbst wenn sie alle Zimmer mit Energiesparlampen beleuchten, den Weg zur Arbeit per Pedale zurücklegen und vegetarisch essen, zählen sie noch lange nicht zu den Klimaschützern. Der Grund: Sie wohnen unter schlecht isolierten Dächern sowie hinter ungedämmten Fassaden und heizen mit alter Technik. Da Heizung und Warmwasser aber hierzulande bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs eines Haushalts ausmachen, rächt es sich rasch, wenn die Wärme durch fehlende Isolierung oder ineffiziente Anlagentechnik verloren geht. Die Deutsche Energieagentur sieht für ein typisches altes Einfamilienhaus eine Einsparmöglichkeit von rund 75 Prozent bei Heizenergie und Heizkosten – durch Wärmedämmung (36 Prozent), neue Fenster (16 Prozent), neue Heizung (10 Prozent), optimiertes Heizungspumpensystem (3 Prozent). Die energetische Sanierung von Häusern rechnet sich fast immer: Die entstehenden Kosten werden durch die eingesparten Energiekosten ausgeglichen. Mieter sollten sich deshalb vor der Entscheidung für eine neue Wohnung oder ein neues Haus vom Vermieter einen Energieausweis vorlegen lassen. Ein derartiger Energiepass gibt Hinweise auf die zu erwartenden Heizkosten. Hausbesitzer können sich fachkundigen Rat zum Thema Energiesparen, Energieeffizienz oder Heizungsmodernisierung beispielsweise beim Energiedienstleister Entega holen. T 0800 - 062 55 67 oder unter www.entega.de/energiesparen. i QC16F01
Quell: Die Bundesregierung will im Herbst entscheiden, ob Atomkraftwerke länger am Netz bleiben können, um Zeit für den Ausbau erneuerbarer Energien zu gewinnen. Ist das eine geeignete Maßnahme, um Ökostrom zu befördern? Albert Filbert: Nein. Mit dem Ausstieg vom Ausstieg wird das Oligopol der Großkonzerne weiter fortgeschrieben, es werden Einstiegsmöglichkeiten von Wettbewerbern im Erzeugungsmarkt wie auch umweltfreundlichere Technologien verhindert. Der Staat greift einseitig in den Wettbewerb ein, wenn er längere Laufzeiten ermöglicht. Seit zehn Jahren ist der Ausstieg aus der Atomenergie Gesetz. Alle Akteure in der Energiewirtschaft haben sich darauf eingerichtet und ihre Investitionen entsprechend geplant und getätigt – mit Ausnahme der vier großen Energieunternehmen. Die Bundesregierung zementiert deren Marktmacht, weil mit Atomstrom der Um- und Ausbau einer klimabewussteren Energieerzeugung verhindert wird. Die Laufzeitverlängerung ist ein wettbewerbswidriger Eingriff der Politik auch in die Investitionen unseres Konzerns. Quell: Verbraucherschützer werfen dem Ökostrom vor, durch die Einspeiseverordnung die Energiekunden über Gebühr zu belasten. Werden die Strompreise ohne Atomstrom dann noch teurer? Albert Filbert: Billigen Atomstrom gab und gibt es nur für die Produzenten, nicht aber für die Kunden, da der Strompreis durch die letzte produzierende Einheit und damit das teuerste Kraftwerk bestimmt wird. Quell: In der Regierung wird nun darüber gestritten, wie viel länger die Meiler am Netz bleiben. Albert Filbert: Die beste Lösung ist es, wie bislang gesetzlich festgelegt, längstens bis 2022 aus der Atomenergie auszusteigen. Darauf haben sich die Unternehmen eingerichet. Wenn dies anders entschieden wird, sind die Mehrerlöse abzuschöpfen. Ich schlage hierfür ein Kernenergieeinspeisegesetz vor. Quell: Was soll dies bringen? Albert Filbert: Mit einem Kernenergieeinspeisegesetz werden die Gewinne aus den Kernkraftwerken abgeschöpft und wettbewerbsneutral nach dem Prinzip des Erneuerbare Energiegesetz behandelt – jedoch werden die Kunden nicht zusätzlich belastet, sondern entsprechend ihres Verbrauchs entlastet. Immerhin geht es um 6 Milliarden Euro pro Jahr. Quell: Gehen ohne Atomstrom die Lichter aus? Albert Filbert: Klare Antwort: Nein. Zahlreiche Gutachten belegen, dass wir bei Fortdauer des Ausstiegsgesetzes keine neuen konventionellen Kraftwerke brauchen. Erst bis 2030 ist der Zubau von neuen Kraftwerken notwendig und dies wohlgemerkt beim Ausstieg aus der Kernenergie. i QC16F02
Das Energielabel Seit 1998 müssen viele Haushaltsgeräte mit einem Energielabel gekennzeichnet werden. Es gibt Auskunft über den Energieverbrauch und andere Eigenschaften des Geräts.
Fotos: Helmut Claus; Andreas Fechner; Taffi, H-J Paulsen - fotolia.com
02 Quell 16.2010
Dinge, die uns begeistern Unser SommerSchmuckTipp:
Schmuck aus der Tagua-Nuss, dem Öko-Elfenbein
Quell 16.2010
Feuer & Flamme
Sonnenpflege für sensible Haut Sonnenschutz ist Vertrauenssache. NaturkosmetikMarke Eubiona ist nun mit einem wasserfesten Sonnenschutz auf den Markt gekommen, der zu 100 Prozent aus mineralischen UVA/UVB-Filtern besteht und völlig ohne Nanotechnologie, synthetische Lichtschutzfilter oder Farb-, Duftund Konservierungsmittel auskommt. Die Eubiona Sonnencremes mit den Lichtschutzfaktoren 20 beziehungsweise 30 ziehen schnell ein und fetten kaum. Bio-Sheabutter und Bio-Granatapfel pflegen die Haut intensiv, schützen vor Feuchtigkeitsverlust und beugen der Hautalterung vor. In Kombination mit der kühlenden und Haut beruhigenden Bio-Aloe Vera der After Sun Lotion sorgt Eubiona Sonnenschutz für eine gesunde und zauberhafte Bräune auf gepflegter Haut. Als einer der ersten Hersteller entwickelte Eubiona den 30er Lichtschutzfaktor nach den neuen i QC16F05 Empfehlungen der Europäischen Kommission.
Crèmeweiß und zart gemasert schmeichelt Tagua leicht gebräunter Haut und passt wunderbar zur Sommergarderobe. Die Tagua oder Steinnuss ist der Samen der in Ecuador beheimateten Elfenbeinpflanze. Diese besondere Palme bildet jährlich etwa 20 Früchte mit bis zu 50 Zentimeter Durchmesser. Im Inneren dieser Früchte sitzen dicht gepackt die hühnereigroßen Samen. Durch einen aufwändigen Ernte- und Trocknungsprozess werden diese Samen steinhart. Seit Jahrhunderten stellen die Ecuadorianer Zierkämme, Knöpfe und Schmuckstücke aus Tagua her. In der Blüte des Seehandels war Tagua weltweit ein beliebter Ersatz für teures Elfenbein. Durch das lang erkämpfte internationale Handelsverbot für Elfenbein und eine Rückbesinnung auf natürliche Materialien wurde die Tagua-Nuss wiederentdeckt und ihr Anbau wird heute von Umweltorganisationen gefördert: In den Feuchtsavannen Ecuadors gedeiht die Elfenbein-Pflanze prächtig und schafft Schatten für Weidetiere. Die Weiter-Verarbeitung der Nuss erfordert aufwändige Handarbeit und will erlernt sein, so entstehen neue und traditionelle Arbeitsplätze in Ecuador. Die Schmuckmanufaktur Martin Guthmann kooperiert schon seit Mitte der 1990er Jahre mit ecuadoriansichen Handwerksbetrieben. Die Tagua-Tropfen mit den Riefen werden in Ecuador geschnitzt, in der Pforzheimer Schmuckmanufaktur wird mit alten Werkzeugen die Filigran-Tülpchen-Aufhängung für den Ohrring geformt, 89 Euro. Preis für den Tagua-Anhänger: 54 Euro, zusammen mit der Kette aus Oxyd veredeltem Silber 99 Euro. Zu bestellen unter 069 - 21 99 40 40 oder www.quell-online.de i QC16F03
Quell Wein-Tipp Fotos: Weingut Graf von Kanitz; Monika Frei-Herrmann; Pural; Ralf Perey; Josh Westrich
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Die Geschichte des Weinguts Graf von Kanitz ist lang, schließlich reichen seine Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert. Die neueste Erfolgsgeschichte dagegen ist kurz und knackig: Seitdem Kurt Gabelmann die Verantwortung für Weinberge und Keller übernommen hat, ist die Qualitätssteigerung auf allen Ebenen spürbar. Seit 2004 beweist der VDP-Betrieb, der schon Ende der 1960er Jahre auf ökologischen Anbau setzte und 1992 Mitglied bei ECOVIN wurde, dass auch im äußersten Westen des Rheingaus Rieslinge von exzellenter Qualität produziert werden können. Der 2008er Lorcher Pfaffenwies Kabinett hat völlig zurecht das Finale des Riesling Cups der Zeitschrift „Feinschmecker“ erreicht – unter 348 Konkurrenten, zumeist Spätlesen und „Großen Gewächsen“. Tatsächlich ist dieser Riesling nicht nur ein hocheleganter Wein mit allen Qualitäten, die man sich von einem Rheingauer wünschen kann, er ist für mich ein Phänomen: Ein – so seltsam das klingen mag – „Farbwein“. Beim Verkosten lösen seine Aromen bei mir starke Farbeindrücke aus. „Synästhesie“ heißt dieses Phänomen in der Psychologie. Fangen wir bei der Nase an: Die wunderbar citrischen Töne erzeugen in mir das Bild „Grün“ – was nichts mit Unreife zu tun hat, sondern mit Leichtigkeit und Jugend. Sobald ich den Wein auf der Zunge habe, wandelt sich der Farbeindruck ins Gelbe: Da ist zum einen der klassische Rheingauer Honigton, umspielt von Quitte und reiner, heller Beerigkeit. Mein ganzer Gaumen atmet intensiv „Goldgelb“. Im Mittelspiel taucht eine zarte Lavendelnote auf, bevor der Abgang mit einem erneuten Aufblühen der Citruskomponente eingeleitet wird. Der Riesling besticht durch feines Säurespiel (S: 7,4, RZ: 6,3, A: 12,0), bleibt lebhaft auf der Zunge und ist nachhaltig ohne „satt“ zu machen. Ein bestechend schöner Wein, der mit 7,80 Euro auch einen erfreulichen Preis hat. Das Weingut – www.weingutgraf-von-kanitz.de – beliefert gerne Bioläden. Christian Schneider i QC16F04
Alte Rosen
Bodega-Tumbler: Das Glas für viele Gelegenheiten Schon Genießer und Dichterfürst Goethe wusste, dass Wasser aus bestimmten Gläsern ganz besonders gut schmeckt. Auch die Franzosen sind sich der besonderen Wirkung von Glasformen auf Wein oder Wasser bewusst. Aus Frankreich stammt denn auch dieses dekorative verre à eau mit weißen Ornamenten, das sich aber nicht nur als Wasserglas einsetzen lässt: In diesem Glas lässt sich wunderbar ein Süppchen an einem Dinner-Abend aus der Küche servieren. Auch ein Nachtisch macht sich im „Bodega Tumbler“ sehr gut. Ursprünglich in den spanischen Bodegas benutzt, mundet daraus auch der süffige Quell-Wein hervorragend. Die Bodegagläser gibt es in zwei Größen. Niedrig: Breite (oben): 80 mm; Höhe: 58 mm. Der Preis: sechs Französische Trinkgläser zu 29,40 Euro plus Versandkosten. Hoch: Die großen Gläser sind mit einer französischen Gravur verziert: Amour und Bonheur, das bedeutet Liebe und Glück. Breite (oben): 85 mm, Höhe: 120 mm. Der Preis: sechs große französische Trinkgläser zu 35,40 Euro plus Versandkosten. Verpackt sind die sechs Gläser in einem Karton. Zu bestellen im Quell-Shop oder unter 0221 - 21 29 14. i QC16F06
Den edlen Charakter alter Rosensorten spiegelt der prächtige Bildband „Alte Rosen“ in künstlerischem Anspruch und Druckqualität wider. Die Fotos stammen von dem renommierten Pflanzenfotografen Josh Westrich und die Texte von dem französischen Rosenpapst Francois Joyaux. Für den 256 Seiten zählenden Pracht-Band wurden die Autoren kürzlich mit dem Deutschen Gartenbuchpreis 2010 ausgezeichnet. Es fehlt beim Blättern und sich in die Schönheit der Blumen Versenken nur noch der betörende Duft alter Rosen.
Josh Westrich, Francois Joyaux Alte Rosen Leinenband im Schmuckschuber 256 Seiten, 36 x 30 cm 120 farbige Abbildungen Fackelträger Verlag GmbH ISBN: 978-3-7716-4426-0 Preis: 148 Euro
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04 Quell 16.2010
Feuer
Duft von Feuer und Wasser Es ist heiß, so heiß und steinig, so steinig. Das Leben flieht, nur der Sand lebt im Wind. Und doch: Ein kurzer Regen und die Wüste blüht, sie duftet verführerisch und die Farben explodieren.
Fächerpalmen, Rückzugsorte des Lebens.
Das Veilchen der kurzen Nacht kann nur Tage leben.
Es ist so eine Art Bratpfanne mit Steinen, durch die wir uns bewegen – der Joshua-Nationalpark in Kalifornien. Er gilt als einer der heißesten Orte der Welt; Sand, Staub, Steine, Felsen; und dann wieder Sand, Staub, Steine, Felsen. Freunde hatten uns gewarnt vor der Mondlandschaft; Park-Ranger die Mitnahme von Wasser angeraten, mindestens acht Liter pro Tag sollen wir trinken, um der Luft entgegenzuwirken, die uns entgegenschlägt, als stünde hinter dem nächsten Hügelkamm Gottes größter Heißluftfön. Und doch – wir betreten eine Wüste der Wunder, der Farben, der Düfte und der Blumen und Blüten. Es hat, sagen die Chroniken, zum erstenmal seit wohl zwei Jahrzehnten geregnet. Regen, ach was, ein dünner, kaum spürbarer Dunst war es gewesen. Und doch: Wenn Wasser auf Feuer trifft, dann blühen die Steine. Es ist, als ob das gemächliche Leben der Pflanzen sich beschleunigt hätte, ein ganzes Jahr ist wie ein Tag, es gilt in Stunden nachzuholen, wozu andernorts Monate zu verfügung stehen: Wachsen, blühen, bestäuben, vermehren, aufsaugen, Schößlinge verbreiten, die wenigen Insekten und Vögel anlocken mit Farben, die so grell und bunt sind, als ob die große Kitschfabrik zum Pinsel gegriffen hätte. Was wie totes, längst vertrocknetes Holz wirkt, fast versteinert – setzt helles
Farbe ist das Leben und lockt die wenigen Insekten.
Der Brunnen in der Wüste, der Mensch und Tier Leben schenkt.
Grün an, legt ein frisches Stachelkleid an, treibt zwischen den Widerhaken der Stacheln lockende gelbe Blüten hervor – eine ganze Welt toter Kakteen, der Cholla-Kaktus, beginnt zu blühen und zu leben. Ein strenger, harziger Duft liegt in der Luft, die Ureinwohner, wenige Indianer in der leblosen Welt, haben aus diesem Gedörr Dutzende von Medikamenten destilliert, sogar gegen Krebs sollen sie wirken, sagen moderne Pharmazeuten. Rauchbusch heißt ein dürrer Strauch, der so dünn wirkt wie weißer Rauch und explosiv ist, weil sein Gehölz mit Wachs gegen das Austrocknen überzogen ist: Wir erleben ihn elastisch, grün, das Tote lebt und wie. Wir wagen kaum aufzutreten, winzige Blüten bedecken den Boden, sie sind nur wenige Millimeter im Durchmesser, aber die Wüste ist gelb und es duftet, es duftet. Jeder Schritt zerstört ein lebensgieriges Miniuniversum. Einst zogen die Mormonen auf ihrem Weg nach Westen durch diese Wüstenei und es war so heiß und es fehlte an Wasser und die Pferde starben. Sie trafen auf einen noch nie gesehenen Baum, bis zu 18 Meter streckt er seine Arme in den wolkenlosen, immer trockenen Himmel und am Ende seiner Arme ein Büschel lanzenartiger Blätter. Sie nannten ihn Joushua-Baum, weil er wie Joushua, der Diener Mose, seinem Volk den Weg zu weisen schien in das gelobte Land. Was sie nicht sahen, waren die Blütenstände des harten, knarzigen Baumes und seiner wenigen Arme – 40 Zentimeter lange fleischige Blütenstände, üppig, wie das Frucht gewordene Versprechen, dass das gelobte Land schon hinter dem nächsten silbern funkelnden Granitfelsen läge. Später retteten sich Goldsucher in den Fächerschatten majestätischer Palmen, sie nahmen den Sand in den Mund, denn wo die Palmen ihre breiten Wurzeln verbreiten ist er wenige Zentimeter unter der Oberfläche feucht. Feucht? Wir hören ein Brünnlein plätschern, ein kleiner Bach fließt über den Sand, sammelt sich in einem natürlichen Becken aus härtestem Granit, ein Kolibri flattert und schießt pfeilschnell davon zur nächsten Blüte. In wenigen Tagen wird es schon wieder anders sein, das Leben versteckt sich wieder, zieht sich zurück, verschwindet hinter brechender Trockenheit und knarrender Dürre, vielleicht wieder für Jahrzehnte. Das Leben in der Wüste hat Warten gelernt, geduldiges Warten auf den nächsten Regen. Dann wird es wieder leben, schnell, bunt hektisch. i QC16F08
Der Cholla-Kaktus galt den Indianern als Apotheke.
Felsspalten entpuppen sich als Blumentröge der Natur.
Der Duft der Wüste: totes Gehölz beginnt zu leben, der Sand scheint zu blühen. Jeder Schritt zerstört ein lebensgieriges Universum aus Farben und Blüten.
Fotos: Roland Tichy
Fasskakteen auf Granit, als ob der härteste Stein blüht.
Den Jungbrunnen zu finden, das ist ein Traum, der die Menschen seit jeher bewegt. Molke aus Stuten- und Ziegenmilch sowie bestimmte „lebendige Wässer“ können die Zellerneuerung des Organismus anregen und damit in der Krebsvorsorge eine wichtige Rolle spielen.
Quell 16.2010
Wasser
Jungbrunnen für die Zellerneuerung Das zerstörerische Rad der Zeit aufzuhalten oder vielleicht sogar zurückzudrehen, um unserem Körper und unserem Aussehen möglichst lang andauernde Jugendlichkeit zu bescheren, ist ein menschliches Bedürfnis, das der Kosmetikindustrie Jahr für Jahr Milliarden von Euros an Umsatz beschert. Nicht erst heutzutage, auch schon in früheren Zeiten waren ewige Jugend und Schutz vor dem Alter Vorstellungen, die auf die Menschen große Anziehungskraft ausübten. Der RenaissanceMaler Lucas Cranach hat im Jahr 1546 seine Vorstellung eines Jungbrunnens festgehalten: Von der einen Seite steigen alte Frauen ins Wasser und verlassen es auf der anderen Seite verjüngt. Jungbrunnen „lebendiges Wasser“ Wenn man den Jungbrunnen mit der Fähigkeit der Zellerneuerung gleichsetzt, dann könnte man auch die Quellen St. Leonhard, die Lichtquelle, die Quelle St. Georg sowie Aqua Sola als Jungbrunnen bezeichnen. Denn diese Quellen der Stephanskirchener St. Leonhardsquelle GmbH & Co KG beinhalten besonders viele Frequenzen, die für die Zellerneuerung des Körpers eine wichtige Rolle spielen. (Wie das funktioniert, beziehungsweise gemessen wird, können Sie auf Seite 6 in der Randspalte unter „Bioresonanz nach Paul Schmidt" nachlesen). Im Grazer Institut für Biosensorik und Bioenergetische Umweltforschung (IBBU) analysierte die Biophysikerin Dr. Noemi Kempe diese Wässer nach der Bioresonanz-Methode und wies für die oben genannten Wässer die für die Zellerneuerung besonders wichtigen Schwingungsfrequenzen nach. Der Bioresonanz-Forscher Dr. Diethard Stelzl erklärt das Phänomen der Zellerneuerung so: In unserem Gehirn gibt es einen „inneren Heiler“, ein Gehirnareal, das mit der Epiphyse (Zirbeldrüse) verbunden ist. Die Epiphyse ist für die Produktion des Anti-Aging-Hormons Melatonin zuständig. Wenn Melatonin fehlt, kann sich Schlafmangel einstellen und der Körper findet nicht mehr die Ruhe, um im Schlaf die nötigen Reparaturmechanismen durchzuführen. Der „innere Heiler“ und damit auch die Epiphyse wird über die Frequenzen 12,5; 22,5; 69; 79,5; 93; 93,5 sowie 97,5 aktiv angeregt. Einen hohen Stellenwert für die Zellerneuerung hat allerdings auch die Energie eines Wassers, die sich in Bovis-Einheiten audrücken lässt. Hat ein Wasser weniger als 7.000 Bovis Energie – das ist der Energie-Level, den ein gesunder Körper mindestens aufweist – dann können diese Frequenzen nach Aussage von Dr. Stelzl zu körperlichen Störungen führen. Hat ein Wasser mehr als 7.000 Bovis Energie – und das ist bei allen der hier vorgestellten Wässern der Fall – dann aktivieren sie die Zellerneuerung. Die Zellerneuerung spielt eine wichtige Rolle in der Krebsvorsorge und für den Heilungsprozess nach einer Krebserkrankung. StuZi Molke: Immunschutz aus dem Kühlregal Es gibt aber auch noch ein anderes Lebensmittel, das außergewöhnliche Effekte für die Zellerneuerung zeigen kann: die aus Stuten- und Ziegenmilch gemischte StuZiMolke der St. Leonhardsbetriebe. Aus historischen Überlieferungen und den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft ist bekannt, dass Stutenmilch aufgrund ihres hohen Gehalts an Immunglobulinen (Antikörpern), Glykoproteinen und Vitamin C das natürliche Abwehrsystem stärkt. Darüber hinaus wirkt die fettarme Milch
Die Frequenzen der Zellerneuerung Für die Zellerneuerung des Körpers spielen sieben Frequenzen eine besondere Rolle. Es sind dies die Frequenzen 12,5 Fotos: Ortrud Stegner
22,5 69 79,5 93 93,5 97,5
Die Quelle St. Leonhard, die Lichtquelle, die Quelle St. Georg, Aqua Sola sowie die aus Stuten- und Ziegenmilch hergestellte StuZi-Molke beinhalten besonders viele dieser Frequenzen.
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Schon in früheren Zeiten waren ewige Jugend und Schutz vor dem Alter Vorstellungen, die auf die Menschen große Anziehungskraft ausübten. Der Renaissance-Maler Lucas Cranach hat im Jahr 1546 seine Vorstellung eines Jungbrunnens festgehalten.
Buchtipp
Aqua Sola enthält natürliches Jod und kann die Selbstheilungskräfte des Körpers stimulieren.
verdauungsfördernd und wird bei Neurodermitis, Schuppenflechte und sogar bei der Krebsnachsorge eingesetzt. Aus diesem Grund gilt die rare Stutenmilch bei den Bauern schon immer als Geheimtipp in Sachen Gesundheit. Auch die Ziegenmilch glänzt durch eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften. Sie ist leicht verdaulich und zeigt besonders positive Effekte bei Magen- und Darmproblemen, aber auch bei Leber- und Nierenleiden oder Problemen mit Haut und Haar. In einer Kurz-Studie über das Bioresonanzverhalten der StuZi-Molke fand Dr. Diethard Stelzl kürzlich heraus: Nach dem Trinken der Molke zeigte sich in der Resonanzanalyse mit dem Rayometer PS 10 bei der Mehrheit von 20 untersuchten Personen „sehr starke Resonanz oder starke Resonanz“ bei den Frequenzen der Zellerneuerung. „Von den bekannten Antikrebs = Zellerneuerungsfrequenzen sind in der der Molke alle in eindrucksvollem Maße enthalten“, so interpretiert Dr. Stelzl das Untersuchungsergebnis. Und er fügt erläuternd hinzu: „Krebszellen leben in der Dunkelheit und durch Eigengärung, abgeschnitten vom normalen Zellstoffwechsel. Stuten- und Ziegenmilchprodukte ändern diese Situation, stellen das Licht in den Zellen wieder her und schwächen die Funktion der Krebszellen." In ihrer Zusammensetzung ist StuZi-Molke eine Innovation, die es in dieser Form weltweit noch nicht gab. Bislang ist nämlich noch niemand darauf gekommen, Stutenmilch und Ziegenmilch zu „StuZi“ zu mischen und daraus Molke, Frischkäse oder Weichkäse zu produzieren. Vater der ungewöhnlichen Milchprodukte ist Johann Abfalter, Inhaber der Stephanskirchener St. Leonhardsquelle GmbH & Co. KG. Seine Idee: Rare Stutenmilch mit der gesundheitlich ebenfalls sehr zuträglichen, aber in größeren Mengen verfügbaren Ziegenmilch zu mischen. „Dadurch werden die Produkte für jedermann bezahlbar“, so Abfalter. Die Zellerneuerung zu unterstützen, bleibt damit kein Privileg der Eliten. i QC16W01
Diethard Stelzl Über die Lichtkraft der Farben in unserer Nahrung Dr. Diethard Stelzl ist Heiler und Huna-Lehrer sowie ganzheitlicher Kreativberater und Dozent in der Erwachsenenbildung. In seinen Vorträgen und Seminaren beschäftigt er sich insbesondere mit Fragen der Bioresonanz und mit den energetischen Auswirkungen von Licht und Farben auf den menschlichen Organismus. 224 Seiten Verlag: Via Nova ISBN 978-3-936486-55-1 Preis: 24,50 Euro
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Andrea Tichy Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit Dieses Buch handelt von der Heilkraft lebendigen Wassers und den vielfältigen Einsatzbereichen der Wasserapotheke. Mit journalistischem Spürsinn und professioneller Recherche sind wir jeder sich uns bietenden Quelle nachgegangen und haben Experten befragt. Unser Ergebnis: Im lebendigen Wasser liegt der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. 200 Seiten, Quell Edition ISBN 978-3-9812667-0-2 Preis: 19,90 Euro i QC16W03
06 Quell 16.2010
Erde
Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens "Der Tod sitzt im Darm", so weiß der Volksmund. Für unsere Gesundheit ist viel gewonnen, wenn wir diesem sensiblen Mittelpunkt unseres Immunsystems Gutes tun. Von Dipl. Oecotrophologin Eva Deppe.
Bioresonanz nach Paul Schmidt Die älteste Art von Resonanz ist das Sonnenlicht. Trifft Licht als elektromagnetische Welle auf unsere Haut, werden Regulationen wie etwa die Pigmentbildung ausgelöst. Im medizinischen Bereich bedeutet Bioresonanz die Suche und die Gabe all jener Frequenzen, die für die Regulation des Organismus notwendig sind. Neben dem schmalen Frequenzband des Sonnenlichts existieren auch andere Frequenzen, die andere Regulationen auslösen. Paul Schmidt war es, der bereits 1976 diese Zusammenhänge erkannte. Er beschäftigte sich intensiv mit der Frage, wie Frequenzen regulativ auf den gesamten Körper einwirken können. Mit den Bioresonanzgeräten kann unter anderem getestet werden, ob eine Belastung durch Elektrosmog, eine geologische Störzone, Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen vorliegt oder wie es um den Säure-Basen-Haushalt steht. Auch kann getestet werden, ob Wasser die Qualität hat, die unser Körper benötigt. Zur therapeutischen Anwendung dieses bioenergetischen Verfahrens gehört etwa der Ausgleich von Energiedefiziten, die Harmonisierung von Organsystemen, die Harmonisierung von Allergenen oder die Unterstützung bei komplexem Krankheitsgeschen. Seit 1982 beschäftigt sich die Rayonex Schwingungstechnik in Lennestadt sehr erfolgreich mit dem Verfahren der Bioresonanz nach Paul Schmidt. Auf Basis dieses Verfahrens entwickelte Rayonex energetisch optimierte Nahrungsergänzungsmittel, portable wie stationäre Bioresonanzgeräte, betreibt ein Therapiezentrum sowie eine Heilpraktikerschule mit Parallelausbildung zur Bioresonanz nach Paul Schmidt. Überregional bekannt sind die Gebäude der Rayonex, die in Pyramidenform und nach den Prinzipien der Bioresonanz nach Paul Schmidt errichtet wurden. Hierfür gewann Rayonex im April 2009 den "EnergieOscar" unter 5136 Bewerbern. www.rayonex.de; www.paulschmidt-akademie.de
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Die gesunde Darmschleimhaut ist ein dichtes Maschennetz. Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung bilden sich Lücken; die Barriere gegen unerwünschte Stoffe beginnt zu lecken.
Unser Darm ist schlauer als wir denken: Er arbeitet wie ein zweites Gehirn, indem er uns Signale gibt, was für uns gut oder schlecht ist. Er ist ein Domizil für Gefühle; Er wirkt wie ein Türwächter, indem er unerwünschte Eindringlinge identifiziert und verhindert, dass schädliche Stoffe in die Blutbahn gelangen. Er verwandelt Essen und Trinken in Nährstoffe und versorgt unseren Körper mit Energie. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, ist der Darm wie ein Wunderwerk aufgebaut. Rund 100 Millionen Nervenzellen – mehr als im Rückenmark – überwachen das Geschehen im Verdauungstrakt. Würde man den Darm aufklappen und ausbreiten, käme man auf eine Fläche von 300 - 500 m2. Der Darm ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die bei den körpereigenen Abwehrkräften eine entscheidende Rolle spielt und die durch eine komplexe Darmflora besiedelt ist. Diese Darmflora gilt es besonders zu schützen. Die Darmflora: mehr als nur Bakterien Die Darmflora kann aus bis zu 400 verschiedenen Bakterienstämmen bestehen – aus Milchsäurebakterien wie Lactobacillen, Bifodobakterin, Enterokokken, aber auch aus gesunden Coli-Bakterien. Bakterien leben mit den Menschen in einer Symbiose mit gegenseitigem Nutzen. Babys kommen steril auf die Welt. Erst während der Geburt und durch das Stillen werden sie mit Darmbakterien ausgestattet, die ihren Darm wie einen Rasenteppich besiedeln. Aufgrund zahlreicher Einflüsse wird dieser Prozess jedoch frühzeitig gestört. Umweltbelastungen, Fehlernährung, Medikamente, besonders Antibiotika, Konservierungsstoffe, aber auch die Reizüberflutung, physischer und psychischer Stress machen schon in der Kindheit der Darmflora den Garaus. Die Folge: Die Tür steht offen für Fremdkeime wie Pilze und Fäulnisbakterien. Sie breiten sich übermäßig im Darm aus. Sind sie einmal in unserem Organismus, beginnen sie, fortlaufend gärende und saure Stoffe aus unverdauten Nahrungsresten zu produzieren – nichts anderes als „saure Gifte“, die unseren Stoffwechsel ungünstig beeinflussen und zur Übersäuerung führen. Vergleichbar mit dem Regenwald Normalerweise ist die Darmschleimhaut ein dichtes Maschennetz, das große Moleküle nicht passieren lässt. Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung jedoch werden die Maschen infolge der ständigen Schleimhautbelastungen immer größer, so dass immer mehr und vor allem auch große Moleküle das Netz durchdringen können. So gelangen unverdaute Eiweißbestandteile und unerwünschte Abbauprodukte der Bakterien über die Darmschleimhaut in die Blutbahn und zu anderen Regionen des Organismus. Unverträglichkeiten und Allergien (zum Beispiel Zöliakie oder Laktoseintoleranz) und Entzündungen („Reizdarm“) können die Folge sein. Der Darm hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Leck. Die Medizin bezeichnet dieses Phänomen daher als „Leaky-Gut-Syndrom“. Hinzu kommt, dass ein leckender Darm nicht mehr ausreichend Immunzellen produzieren kann. Die Folge ist eine Schwächung des Immunsystems. Mit dem Darm verhält es sich wie mit dem Regenwald. Fehlen der Humusschicht wichtige, der Vegetation förderliche Mikroorganismen, kommt es zur Erosion. Genau dieses Phänomen tritt bei einer fehlbesiedelten Darmflora ein. Fehlen der Darmschleimhaut die Mikroorganismen, die für ein gesundes Milieu sorgen, wird sie abgetragen. Sie dünnt aus und kann ihre Funktionen nicht mehr erfüllen. Um die natürliche Barrierefunktion des Darms wiederherzustellen, sollten dem Or-
ganismus gesunde, lebende Bakterien in Form von Probiotika zugeführt werden, wie beispielsweise Rayoflora von Rayonex. Probiotika sind Präparate, die lebensfähige, gesunde Bakterien enthalten („probiotische Mikroorganismen“). Probiotische Mikroorganismen können das Gleichgewicht in unserer Darmflora beeinflussen. Dadurch verändert sich das Milieu im Darm positiv, so dass krankmachende Bakterien, Fäulnisbakterien, Pilze und Krankheitserreger auf natürliche Weise verdrängt werden. Ein gutes Probiotikum zeichnet sich durch eine Mischung vieler verschiedener Bakterienstämme aus. Denn ein Bakterienstamm allein kann eine fehlbesiedelte Darmflora nicht regenerieren. Auch ist die Konzentration an Bakterien ausschlaggebend. Sie sollte 109 Keime pro Gramm betragen. Zucker, Aromen und Konservierungsstoffe haben in einem Probiotikum nichts zu suchen. Im Gegenteil, sie verhindern die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Der Grund: Zucker ist für Gärungsbakterien und Pilze der Hauptenergielieferant und einer der stärksten Säurebildner. Deshalb sollte der Zuckerkonsum auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Konservierungsstoffe hemmen das Wachstum von Bakterien. Folglich ist es nicht möglich, eine gesunde Bakterienflora aufzubauen, wenn diese gleichzeitig immer wieder durch Konservierungsstoffe geschädigt wird. Die Bedeutung einer angepassten Ernährung Um den Aufbau einer gesunden Darmflora nicht zu behindern, sollten Sie gärungsfördernde Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen, besonders zu Beginn einer Darmflora aufbauenden Therapie. Gärungsprozesse führen zu Blähungen und zur Bildung von Säuren und behindern darüber hinaus die Vermehrung gesunder Bakterien. Zu den Lebensmitteln, die Gärungsprozesse fördern, zählen: Milch, Hefe (frisches Brot, Gebäck), rohes Getreide (z.B. Müsli), Kohl, Hülsenfrüchte oder Blattsalate. Die Verträglichkeit von Lebensmitteln, Getränken und Speisen ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Jeder muss selbst ausprobieren, was ihm bekommt und welche Lebensmittel besonders zu Gärungsprozessen, sprich Blähungen, führen. Wünschenswert ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Denn Ballaststoffe sind die Lebensgrundlage der Darmbakterien. Bei Menschen, deren Darmflora fehlbesiedelt ist, lösen Ballaststoffe jedoch Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl aus. Zu Beginn einer Darmflora aufbauenden Therapie sollte der Ballaststoffgehalt der Nahrung daher gering sein. Da aber Ballaststoffe den Nährboden für die gesunden Bakterien bilden, sollte die Ernährung zunehmend ballaststoffreicher werden. i QC16E03
Besonders ballaststoffreiche Lebensmittel sind Vollkornbrot und Vollkorn-Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Kohl, Trockenobst, Nüsse, Beeren oder Blattsalat.
Rayoflora Zum Aufbau einer gesunden Darmschleimhaut eignen sich Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Rayoflora von Rayonex. Rayoflora enthält eine ausgewogene Kombination rein pflanzlicher Ballaststoffe und probiotischer Mikroorganismen (elf Bakterienkulturen). Die Bakterienkonzentration beträgt mindestens 1x109 pro Gramm. Rayoflora basiert auf den Prinzipien der Bioresonanz nach Paul Schmidt. www.rayoflora.de
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Fotos: Rayoflora; Rudolf Ullrich, Thomas Linfl - fotolia
Firmengebäude der Rayonex in Pyramidenform
„Strömen“ kann man an den meisten Energiepunkten selbst, man kann aber auch „strömen“ lassen. Effekt: Der Körper harmonisiert sich selbst.
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Strömen im Falkenhof
Die Lebensenergie zum Strömen bringen Im Wasser-Kurhotel Falkenhof in Bad Füssing wird erstmals ein gesamtheitliches Konzept praktiziert, das Energieblockaden wirkungsvoll beseitigen kann: Durch die Kombination der asiatischen Selbstheilungstechnik Jin Shin Jyutsu mit Bad Füssinger Thermalwasser für die äußere und „lebendigem Wasser“ für die innere Anwendung lässt sich der aus der Balance geratene Organismus wieder ins Gleichgewicht bringen.
Fotos: Dominik Parzinger
Jiro Murai war nach exzessivem Lebensstil physisch und psychisch am Ende. Aufgegeben von seinen Freunden, von seiner Familie und von seinen Ärzten zog sich der Seidenraupenzüchter in die Einsamkeit einer Berghütte zurück. Acht Tage lang fastete und meditierte der 26jährige Japaner. Er probierte verschiedene Fingerpositionen aus, so genannte Mudras, die er in Büchern großer Heilkundiger gefunden hatte. Und er staunte, was dadurch mit seinem Körper geschah. Er verlor immer wieder das Bewusstsein, es wurde ihm von Tag zu Tag kälter, bis es ihm auf einmal so heiß wurde, als würde er in einem lodernden Ofen stecken. Nach der Hitze – so berichtete er später – empfand er plötzlich große innere Ruhe. Als seine Familie wieder zu ihm kam, war er gesund. Das war vor etwas mehr als hundert Jahren. Mittlerweile wird die von Jiro Murai entwickelte Kunst des Jin Shin Jyutsu auch hierzulande immer häufiger praktiziert. Jin Shin Jyutsu ist eine Methode, durch Auflegen der Hände auf bestimmte Energiepunkte Blockaden zu lösen. Weil das japanische Wort kompliziert ist, wird die Methode oft „Strömen“ genannt. „Strömen fördert auf sanfteste Weise die körperliche, geistige und seelische Gesundheit“, so weiß Kordula Wider aus Erfahrung. Die ausgebildete Jin Shin Jyutsu-Praktikerin wendet im Biohotel Falkenhof diese Methode des Handauflegens an und kann damit überzeugende Erfolge verzeichnen. „Jahrelang habe ich mit Beschwerden an der Milz laboriert, nach nur wenigen Jin Shin Jyutsu-Sitzungen im Falkenhof ist alles wie verflogen“, so berichtet beispielsweise Thomas H. von seinen Erfahrungen. Harmonisierendes Thermalwasser Der Falkenhof bietet ein ganz besonderes Umfeld, um die Effekte des Strömens zu unterstützen. Denn auch das Bad Füssinger Thermalwasser, das im Falkenhof in der hauseigenen Therme sprudelt, kann dem Organismus dabei helfen, Blockaden zu beseitigen und die körpereigenen Abwehrkräfte wieder herzustellen. Konkret kann das Thermalwasser zu Stoffwechselanregung und Entsäuerung des Körpers führen, es regeneriert bei ernährungs- und umweltbedingtem Stress, ist hilfreich bei Erschöpfungszuständen und beugt Zivilisationskrankheiten vor. Es hat seinen Grund im Thermalwasser, warum die niederbayerische Stadt Bad Füssing Deutschlands erfolgreichster Kurort mit den meisten Übernachtungen ist – und im Falkenhof sind die äußeren Anwendungen mit dem Thermalwasser ein besonderer Genuss: In der Panoramatherme im 3. Stock des Gebäudes finden alle Sinne gleichermaßen Erholung. Das beruhigende Plätschern erfreut lärmgeschädigte Ohren. Die frische Luft lässt frei durchatmen. Das Grün und der alte Baumbestand des Gartens schmeicheln den Augen. Quellwasser mit homöopathischer Wirkung „Alles fließt“: der Grundsatz der antiken Griechen, der sich im Sinne der Informationsmedizin auch mit „alles schwingt“ interpretieren lässt, fin-
Das gleichzeitige Berühren und Halten von zwei Energieschlössern wird „Strömen“ genannt.
det im Falkenhof auch beim Trinken Anwendung. In unbegrenzter Menge können sich die Gäste des Falkenhofs nämlich auch an „lebendigem Wasser“ satt trinken. Das Sortiment der St. Leonhardsbetriebe – von der Leonhardsquelle bis zur Mondquelle, von Aqua Sola bis zur Lichtquelle – trägt nämlich auch Informationen in sich, die sich harmonisierend auf den Körper auswirken können. Im Prinzip wirken diese Wässer wie homöopathische Mittel. Sie enthalten bestimmte Schwingungsfrequenzen, die auf verschiedene Körperbereiche ausstrahlen und vorhandene Blockaden beseitigen können. Diese Schwingungsfrequenzen des Wassers treten in Harmonie mit genau den Körperbereichen, die über die gleichen Schwingungsfrequenzen verfügen. Es ist wie bei Stimmgabeln, bei denen ebenfalls Gleiches von Gleichem zum Schwingen angeregt wird. Auf diese Weise lassen sich „verstimmte“ oder zu schwach schwingende Körperbereiche wieder vitalisieren. Daumen-Halten als Anti-Stress-Mittel In diesem Ambiente des Fließens wird das Strömen zum besonderen Genuss: Kordula Wider und Ingrid Kohlpaintner praktizieren es nicht als Technik, sondern als eine Kunst, die viel mit Intuition und Inspiration, mit Mitgefühl und Erfahrung zu tun hat. Im Lauf der Jahre haben sie ihre Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Beschwerden ihrer Gäste und den dahinter stehenden Themen zu erkennen, immer mehr verfeinert. Dennoch ist Jin Shin Jyutsu kein elitäres Geheimwissen. Die Technik selbst ist leicht und einfach anzuwenden, deshalb gibt Kordula Wider ihr Jin Shin Jyutsu-Wissen auch gerne an andere weiter. Die Gäste des Falkenhofs können im Rahmen ihres Aufenthalts die Griffe erlernen, die ihnen besonders gut tun; wer will, kann auch Prinzipielles über die 26 „Energieschlösser“ erfahren. Das alte Erfahrungswissen solch heilsamer Griffe hat sich übrigens auch im europäischen Kulturraum erhalten. So vertreibt das sprichwörtliche „Daumen-Halten“ Sorgen und stoppt unnötiges Grübeln. Versuchen Sie es doch mal bei passender Gelegenheit! i QC16E07
Der Bad Füssinger Falkenhof ist das europaweit einzige Biohotel mit eigener Heiltherme. Begleitet von einer Trinkkur mit den lebendigen Wässern der St. Leonhardsquelle bietet der Falkenhof alle Möglichkeiten ausgiebig zu entspannen. Im Falkenhof steht die individuelle Gästebetreuung im Vordergrund: Sie können gemäß ihrer Wünsche und Bedürfnisse aus einer großen Bandbreite an Möglichkeiten wählen: vom Seele-Baumeln-Lassen in der Panoramatherme bis hin zu Anwendungen wie dem "Strömen". Unterstützt wird der Regenerations-Effekt von einer Genussküche, die ausschließlich ökologisch erzeugte Lebensmittel verwendet. Bio-Vitalhotel Falkenhof Paracelsusstrasse 4 D-94072 Bad Füssing T +49 - 8531 - 97 43 www.hotel-falkenhof.de info@hotel-falkenhof.de i QC16E04
Gewinnen Sie ein Buch übers Strömen Für Quell-Leser hat der Südwest Verlag fünf Exemplare des Buches „ Jin Shin Jyutsu“ bereitgestellt. Preisfrage: Wie heißt der japanische Meister, der diese Kunst der Selbstheilung neu belebt hat? Füllen Sie das Gewinnspielformular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Strömen Einsendeschluss ist der 15. August 2010.
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Waltraud Riegger-Krause Jin Shin Jyutsu Die Kunst der Selbstheilung praktisch nutzen. Set aus Buch und 48 Karten im Faltetui 96 Seiten, Südwest Verlag ISBN: 978-3-517-08479-4 Preis: 16,95 Euro
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Schloss-Träume und Traum-Gärten Nachhaltig reisen heißt auch, die Zinsen unserer europäischen Kultur wertzuschätzen. Lassen Sie sich dazu anregen, in Schlössern Urlaub machen oder für einen Tag die Seele baumeln zu lassen und ein Gespür dafür zu bekommen, dass Nachhaltigkeit weit über Generationen hinauswirkt. Von Martina Guthmann.
Kennen Sie Schloss Neuschwanstein, Schloss Nymphenburg oder die Würzburger Residenz? Die bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen sind einzigartige Stätten der Kunst, Kultur und Geschichte. Einige genießen Weltruf und sind von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Ruhe und Erholung bieten die weitläufigen historischen Parkanlagen – im Sommer mit reicher Blütenpracht. i QC16E08
Tipp 2: Schloss Burgscheidungen: Lust auf eine Zeitreise ins Barock? Über dem sächsischen Unstruttal erhebt sich majestätisch die 1722 in ein Barockschloss umgestaltete Burg, die jährlich zum „Sonnenball – les arts du baroque“ einlädt. Wer keine Karte mehr für dieses faszinierende Gesamtkunstwerk von Musik, Theater, Malerei, Kostüm und Tanz ergattert, kann einfach zur „Generalprobe“ am Vortag kommen oder sich von den sympathischen Schlossbesitzern in einer ruhigeren Stunde das Schloss zeigen lassen. i QC16E09
Es war ein Adliger, der den Begriff der „Nachhaltigkeit“ das erste Mal prägte. Vor dem Hintergrund einer Holznot formulierte der kursächsische Oberberg-Hauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645 - 1714) Regeln, nach denen die Forstwirtschaft künftig zu betreiben sei: „Wird derhalben die größte Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holzes anzustellen / daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse (im Sinne von Wesen, Dasein) nicht bleiben mag.“ Was für den heutigen Leser fast unverständlich erscheint, ist nichts anderes als die Forderung, in einem Jahr nur so viel Holz zu schlagen, wie im selben Zeitraum nachwachsen kann. Sein große Popularität erreichte der Begriff durch die von den Vereinten Nationen eingerichtete Brundlandt-Kommission. Sie verwendete den Ausdruck „Nachhaltigkeit“ im Sinne einer Bestandssicherung für nachfolgende Generationen, als sie 1987 von einer Entwicklung sprach, „welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Auch wenn der feudale Lebensstil im ersten Moment in einer Zeitung für nachhaltigen Lebensstil deplaziert wirkt, gibt es doch erstaunliche Parallelen zwischen dem Gedankengut, das die heutigen Schlossbesitzer und nachhaltig motivierte Konsumenten bewegt. Prinz Charles ist in England ein Trendsetter im Anbau und in der Verarbeitung von ökologischen Lebensmitteln. Ernst Schrempf, der Eigentümer von Schloss Thanegg zu Moosheim, hat sein mehr als 850 Jahre altes herrschaftliches Gemäuer durch Energiespar-Know-How zu einem „Niedrigenergie-Schloss“ umgewandelt, von dem zu erwarten ist, dass es ohne ein Loch in das Heizkosten-Budget seiner Besitzer zu brennen, die nächsten Jahrhunderte übersteht. Kurzfristiges Denken und der Unterhalt eines Schlosses schließen sich aus und so lassen sich in den hier vorgestellten Schlössern nachhaltige Anregungen sammeln. Beispielsweise saisonal und regional zu speisen, wie das Schlossherrenpaar Forytta dies in Mecklenburg seinen Gästen anbietet. Oder einen Musterhof für biologische Landwirtschaft zu besichtigen, wie ihn das Ehepaar von Küster im ehemals schlesischen Schloss Lomnitz aufgebaut haben. Auch wenn Nachhaltigkeit im Sinne des Unterhalts von Schlössern eine mühsame Aufgabe ist – es wirkt immer inspirierend zu sehen, dass Werte und Visionen die Generationen überdauern können. i QC16E13
Fürstlich schlafen im Schloss Mahrin
Deutschland
Buchtipp: Wunderschöne „Schlosshotels und Herrenhäuser in Österreich und den ehemaligen Kronländern“ gibt es kostenlos zu bestellen unter: Schlosshotels & Herrenhäuser, A-5020 Salzburg, Moosstraße 60, T +43 (0) 662/83 06 81 41, info@schlosshotels.co.at, www.schlosshotels.co.at
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Schloss Marihn – ein kleines Paradies in Mecklenburg
Schloss Thanegg mit „grünem“ Schlossgeist
Das sensibel sanierte Schloss aus dem 19. Jahrhundert und sein über 30 ha großer Park verleihen dem winzigen Dorf Marihn eine wahrhaft herrschaftliche Wirkung. Nicht ohne Grund wurde Marihn – unweit der Mecklenburgischen Seenplatte und des Müritz-Nationalparks – als erster Gemeinde Ostdeutschlands 2007 das Prädikat „citta-slow“– lebenswerte Stadt verliehen: Der Gast logiert im historischen Gemäuer. Die zwei Doppelzimmer und vier Suiten des Schlosses sind mit einem perfekten Mix aus Antiquitäten und moderner Kunst eingerichtet. Wenn in Deutschlands größtem David-Austin-Rosengarten die weltberühmten englischen Rosen blühen, wirkt der Duft geradezu betörend. Die in die weitläufige Parklandschaft eingebetteten Themengärten verzaubern aber auch zu jeder anderen Jahreszeit. Abends sind die Gäste an der Tafel des Schlossherrenpaares Forytta herzlich willkommen. Sonja Forytta kümmert sich persönlich um ihre Gäste, gibt Tipps für den Tag und gestaltet das abendliche Menü. Gespeist wird saisonal und regional nach der Philosophie von Slow Food, bereichert durch Produkte der im Park lebenden Bresse-Hühner und durch Kräuter und Blüten aus dem Schloss-Garten. i QC16E11
Idyllisch prunkt dieses Traumschlösschen in den Alpen und ist beispielhaft für die nachhaltige Rekonstruktion geschichtsträchtiger Bausubstanz. Und die klingt wie ein modernes Märchen: Als kleiner Bauernbub hatte Ernst Schrempf in den verfallenden Teilen des Schlosses Thanegg gespielt. Dessen Schlossherren, die Grafen zu Moosheim, waren von 1495 an die Lehnsherren seiner Vorfahren gewesen. Viele Jahre später zog es den mittlerweile erfolgreichen Elektrotechniker in sein Dorf zurück. Zusammen mit seiner Frau Gerlinde kaufte er 1984 das desolate Schloss. Aus einem aussichtslos erscheinenden Projekt wurde in über einem Vierteljahrhundert harter Arbeit ein familienfreundliches Schlosshotel, mit einem ganz besonderen Schloss-„Geist“. Der trägt nämlich grün: Für das umweltschonende Energie-Konzept von Schloss Thanegg bekam Ernst Schrempf einen Umweltpreis, den „Energy Globe Award“, verliehen. Daneben gibt es aber noch andere Schlossgeister: Einer heißt Sportsgeist und auch diesen teilt die sympathische Hoteliersfamilie gerne mit ihren Gästen. Aufgrund seiner ausgezeichneten Küche erlangte das Haus 4-Sterne-Niveau und es gehört zu den historic hotels of Europe. i QC16E12
Foto: Ulrich Schrader, Deutschland - Rainer Meissle, Österreich - Archiv Schlosshotels & Herrenhäuser
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Sieben Gewinne für Quell-Leser
Schweiz Schloss Schadau am Thuner See – Traumschloss für Romantiker
Foto: Schweiz - Cindy Zeller, Polen - Archiv Stiftung „Dolina Pałaców i Ogrodów“, Frankreich - Denis Pourcher
Kitschig, ja fast surreal wirkt Schloss Schadau, wenn man sich ihm mit dem Schiff vom Thuner See her nähert. Und genau deswegen ist das zu den bedeutendsten Gebäuden des Historismus zählende Schloss ein Ort, um dem Alltag zu entfliehen und über den Realitäten zu schweben. Im Gourmet-Restaurant etwa kann man sich mit einem fürstlichen Frühstück oder Abendessen verwöhnen lassen. Der englische Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert, der das Schloss umgibt, lockt mit botanischen Sensationen und einem atemberaubenden Blick auf die Kulisse der Berner Alpen. Er gehört zu den schönsten Gärten der Alpenregion. An Architekturzitaten aus verschiedensten Stil-Epochen wurde auf Schloss Schadau nicht gespart und jeder Gast darf das verrückte, liebenswerte Schlösschen mit den 78 Räumen, der Bibliothek, den Balkönchen, Türmchen, Treppen oder der Veranda für sich persönlich entdecken. Zum Glück: Schicksalsgebeutelt stand das Schloss 1925 „herrenlos“ vor dem Verfall und kurz vor dem Abriss. Die schweizerischen Denkmalpflege befand, das Schloss passe nicht in die Schweizer Schlösser-Architektur. Da rang sich in letzter Sekunde die Stadt Thun zum Kauf durch und investiert seither in den Erhalt von Landschaftspark, Schloss und der kleinen Kirche Scherzlingen – einem schon seit den Karolingern urkundlich nachgewiesenen Sakral-, Kraft- und Wallfahrtsort. Rund um den Thuner See liegen noch unzählige andere Sehenswürdigkeiten, darunter fünf Schlösser, viele Kirchen – und immer wieder der phantastische Blick auf „Eiger, Mönch und Jungfrau“. i QC16E17
Polen
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Schloss Lomnitz – Erhalt eines Kulturschatzes
Château de La Canière in der Auvergne
Wenn die Schlossherrin Frau von Küster erzählt, wie sie vor knapp 20 Jahren auf das verfallene Gutshaus der Vorfahren ihres heutigen Mannes gestoßen ist, wird Geschichte lebendig. Die Wende und die Öffnung Polens nach Westen kamen gerade noch rechtzeitig für den Erhalt des schlesischen Kulturschatzes. Mit einer klaren Vision startete das junge Paar das Projekt. Von Küster: „Unser erstes Ziel war die Rettung des Schlosses, doch wir merkten schnell, dass dies nur mit der Rettung der umliegenden Natur- und Kulturlandschaft und der Unterstützung der Landbevölkerung einhergehen kann.“ Die von Küsters trugen nachhaltiges Gedankengut in die verödeten Strukturen, bauten das Gut in seiner ursprünglichen Bedeutung als Lebensmittelpunkt für eine ganze Region wieder auf. Heute wartet das am Fuße der Schneekoppe im Riesengebirge liegende Schloss mit einem familiär geführten Hotel und einem gemütlichen Restaurant auf; die Gäste können von hier aus direkt zu Besichtigungen in einer der schlösserreichsten Regionen Europas starten. Der Gutshof mit Werkstätten, Hofladen und Schauküche steht kurz vor der Eröffnung. i QC16E16
Es gibt Orte und Momente von fast unwirklicher Ausstrahlung. Und das sind Momente, in denen ein Journalist beinahe geneigt ist, Orte wie das Château de la Canière für sich zu behalten. Ganz in der Nähe von Vichy und der Vulkankette des Puy de Dôme – in einer der authentischsten und ursprünglichsten Region Frankreichs – liegt dieses Kleinod eines Schlosses. Wer hier herkommt, schätzt die Ruhe und Zurückgezogenheit, auch wenn die nächste Oper oder die nächste Rennbahn gar nicht weit entfernt wären. Bezaubernd sind die natürliche Vielfalt des intakten Naturraums, die in voller Kraft stehenden Misch- und Nadelwälder, die saftigen Wiesen, die vulkanischen und die kalten Quellen, die ungezähmten natürlichen Flussläufe. Mitten in dieser ursprünglichen Landschaft steht ein in Perfektion gestaltetes Schloss mit insgesamt nur 26 Zimmern und Suiten, alle so sehr verschieden, dass sich hinter jeder Türe ein ganz besonderer Charme entfaltet. In der Auvergne wird die französische Küche in ihrer Raffinesse gepflegt. Das Essen im Schloss ist ein Traum wie das Schloss selbst. Mit Worten schwer zu beschreiben – hier lässt sich leben wie Gott in Frankreich. i QC16E15
•A Schloss Schadau 2 mal für 2 Personen eine ganztägige Schifffahrt auf dem Thuner See mit GourmetFrühstück in Schloss Schadau. www.schloss-schadau.ch r oder •B Schloss Marihn 2 Übernachtungen inklusive Frühstück für 2 Personen, ein Abendmenü mit den Schlossherren Forytta sowie eine Führung durch den Garten von Marihn. www.schlossmarihn.com oder •C Schloss Thannegg 2 Übernachtungen für 2 Personen mit Frühstück und Dachstein-Sommercard. www.schloss-thannegg.at oder •D Schloss Lomnitz 2 Übernachtungen für 2 Personen und ein romantische 3-Gänge-Candle-Ligtht-Dinner in Schloss Lomnitz. www.palac-lomnica.pl oder •E Château de la Canière 2 Übernachtungen für 2 Personen mit Diner am 1. Abend, ein geschichtlicher Überblick durch den Schlossherrn Marc Monier in der Bibliothek sowie ein gemeinsamer Spaziergang durch den Schlosswald. www.chateau-la-caniere.com oder •F Bayerische Schlösser Fünf mal ein 14-Tagesticket der Bayerischen Schlösserverwaltung für 2 Personen, freier Eintritt in alle 45 staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen in Bayern. www.schloesser.bayern.de oder •G Schloss Burgscheidungen 10 Schloss-Führungen mit anschließender Einladung ins Schlosscafé. www.schloss-burgscheidungen.de
Preisfrage Wer prägte erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit? Füllen Sie das GewinnspielFormular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Traumschloss. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten. Einsendeschluss ist der 15. August 2010.
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Die dunkle Seite der Kunststoffe Der Film und das Buch „Plastic Planet“ führen uns drastisch vor Augen, welch hohen Preis wir für den Komfortgewinn durch Kunststoffe zahlen.
Buchtipp:
Gerhard Pretting, Werner Boote Plastic Planet 222 Seiten orange-press 2010 ISBN 978-3-936086-47-8 Preis: 20,- Euro www.orange-press.com
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Alternative zum Plastik
Die „Emil-Flaschen“ aus Glas bieten Eltern die Gewissheit, ihre Kinder beim Trinken von unerwünschten Stoffen fernzuhalten – und zugleich die Umwelt zu schützen. Und auch die Verletzungsgefahr ist kein Problem, da die Flaschen durch einen Isolierbecher und einen Stoffbeutel vor Bruch wirkungsvoll geschützt werden. Die Emil Vertriebs GmbH in Watzenberg bietet die Trinkflaschen, die auch von Erwachsenen gerne genutzt werden, in Größen von 400 ml und 500 ml an. Preis: 13,99 Euro Bestellung an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder Fax 069 - 21 99 49 42 oder Tel 069 - 21 99 49 40 oder direkt im Internet-Shop www.quell-online.de
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Das Forschungsschiff Alguita unterwegs im Pazifik...
... und beim Plastik-Fischen.
Die Probe bringt erschreckende Ergebnisse.
Plastik statt Plankton: Begonnen hatte alles im Jahr 1997. Der Schiffskapitän Charles Moore und sein Team nahmen am Transpec Rennen teil, einem Segelwettbewerb, der von Los Angeles nach Hawaii führt. Der Wettkampf war spannend, Moores Schiff schaffte knapp 20 Knoten, und die Mannschaft erreichte am Ende den dritten Platz. Zufrieden machten sie sich auf den Heimweg, und da sie Zeit und Treibstoff genug hatten, beschlossen sie, durch den Nordpazifikwirbel zurück zu ihrem Heimathafen Long Beach in Kalifornien zu schippern. Dieser riesige Wirbel im Pazifischen Ozean liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Hawaii und dem Festland. Normalerweise meiden Schiffe diese Route, denn im Wirbel gibt es für die Fischer wenig zu fangen und für die Segler zu wenig Wind, um ordentlich voranzukommen. Aber so einsam sie auch sein mochten und so weit weg sie sich von der Zivilisation auch befanden, Teile dieser Zivilisation waren stets präsent. Immer, wenn Moore ins Wasser blickte, sah er nicht traumhafte, unberührte Natur, sondern Zahnbürsten, Plastikflaschen, Windeln, Plastiktüten, Baseballkappen und anderen Müll an sich vorbeitreiben. Pazifischer Müllstrudel: So groß wie Mitteleuropa Der subtropische Wirbel des nordpazifischen Ozeans durchmisst eine weite Strecke des Pazifiks. Das Wasser fließt dort in einer langsamen Schleife im Uhrzeigersinn. Die Winde sind hier schwach und die Strömung treibt alle schwimmenden Stoffe in das energiearme Zentrum des Wirbels. Hier gibt es nur wenige Inseln, wo das Treibgut angespült werden kann. Folglich bleibt es im Wirbel – und das in erstaunlichen Mengen. Wieder an Land, beginnt Moore seine Erfahrungen mit dem Ozeanografen Curtis Ebbesmeyer auszutauschen, einem der führenden Experten auf diesem Gebiet. Basierend auf den Berechnungen von Ebbesmeyer versucht Charles Moore die Tragweite seiner Beobachtugen einzuschätzen. Aus Wasserpro-
Charles Moore, der Entdecker des pazifischen Müllstrudels
Das Plastik wandert die Nahrungskette hinauf.
ben errechnete Moore ein anzunehmendes Gewicht von ungefähr 3 Millionen Tonnen Plastik, das tausende Kilometer abseits der Zivilisation herum schwamm. Weitere Expeditionen zum Pazifischen Müllstrudel, etwa durch das Greenpeace-Schiff Esperanza folgten. Anfang 2008 war der riesige Müllstrudel, bekannt als "Great Pacific Garbage Patch" laut Schätzungen etwa so groß wie Texas oder Mitteleuropa. 60 mal so viel Plastik wie Plankton Das an der Oberfläche schwimmende Plastik ist zwar am leichtesten auszumachen und stört das ästhetische Empfinden der Menschen am nachhaltigsten, es stellt aber nur die Spitze des Müllberges dar. Dabei ist die Vorstellung, dass da ein Müllgebirge im Wasser treibe nicht wirklich passend, meint Kapitän Charles Moore. Die wahre Katastrophe spiele sich unter der Oberfläche ab. Etwa siebzig Prozent des gesamten Plastikabfalls sinken auf den Meeresgrund ab, wie holländische Wissenschaftler errechnet haben. Nach ihren Analysen kommen auf einen Quadratmeter Meeresboden jeweils 110 einzelne Plastikteile. Allein für die Nordsee ergibt das einen Bodenbelag von enormen 600.000 Tonnen Kunststoff. Durch die Einwirkung von Sonne, Wasser, Steinen und Wellenbewegungen wird der Plastikmüll in immer kleinere Teilchen zermahlen, bis nur noch eine Art Pulver übrig ist. Auch jene Gebiete, die bislang noch als unberührt galten, wie zum Beispiel die Antarktis, werden erreicht und verschmutzt von der gigantischen Müllschleuder, so Charles Moore. Am Ende landet das Plastik auf unseren Tellern Der subtropische Wirbel ist nun ein Ort, an dem es kaum Nahrung für Lebewesen gibt, weswegen die Gegend von kommerziell verwertbaren Tieren wie dem Thunfisch gemieden wird. Und aus dem gleichen Grund meiden auch die Fischer diese Gegend. Was es dort aber gibt, sind so genannte Filtrierer. Das sind winzige Tierchen, die ihre Nahrung, das Phytoplankton, aus vorbeiströmendem Wasser herausfiltern. Dieses Plankton entsteht jeden Tag durch das Sonnenlicht an der Oberfläche des Wassers und wird jeden Tag von den kleinen Tierchen aufgenommen. Wenn aber das Plastik vom Plankton nicht mehr unterscheidbar ist, ja mehr noch, wenn es mittlerweile in diesem Gebiet mehr Plastik als Plankton gibt, dann passiert Folgendes: Die Filtrierer ziehen aus dem Wasser statt dem Plankton die winzigen Plastikmoleküle und so gelangt das Plastik in die Nahrungskette. Moore hat ausgerechnet, dass dort 1998 mehr als sechsmal so viel Plastik im Meer trieb wie Plankton. Das war vor gut zehn Jahren. Heute, so Charles Moore, betrage das Verhältnis bereits schätzungsweise 60:1. Erschwerend kommt hinzu, dass sich in diesen Plastikteilchen die verschiedensten giftigen Substanzen anreichern. Charles Moore zieht das Fazit: "Unser Müll mutierte zu kleinen Giftpillen, die in das maritime System eindringen. Ein Tier frisst das andere, und am Schluss landet unser Abfall, angereichert mit den verschiedensten Industriegiften, wieder auf unseren Tellern." i QC16W06
Fotos: Neue Sentimental Film, Monika Frei-Herrmann, thomaskirschner.com
Wer sich für die Folgen unserer Konsum-Gesellschaft interessiert, dem seien sowohl der Film als auch das Buch „Plastic Planet“ dringend empfohlen. Angesichts der weit reichenden Auswirkungen unseres KunststoffKonsums kommt dem Zuschauer/dem Leser das kalte Grauen. Der rechts stehende Beitrag ist (in gekürzter Form) dem Kapitel „Plastik ersetzt Plankton“ entnommen.
Mit ihren 26 heißen Thermalquellen hütet die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden einen wertvollen Schatz, von dem sich Gesundheitsbewusste kostenlos bedienen können.
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Wasser
Ausflugstipp:
Der Kochbrunnen am Kranzplatz ist nicht nur Wiesbadens Wahrzeichen, sondern auch ein oft frequentierter Ort von Gesundheitsbewussten. Denn aus der ergiebigen Quelle sprudelt Thermalwasser, dem man eine ganze Reihe von Gesundheitseffekten zuschreibt: So soll das salzhaltige Wasser bei Erkältungen und Halsschmerzen wohltuende Wirkung zeigen, die Verdauungsorgane anregen und aufgrund seines Calciumsgehalts gegen Osteoporose vorbeugen. So mancher Wiesbadener schwört auf das Hausrezept, jeden Tag prophylaktisch 200 ml Kochbrunnen-Wasser zu trinken. Denn dieses Wasser ist eine Rarität, wie man sie selten findet: Das Wasser steigt aus eigener Kraft aus der Tiefe, beinhaltet viele Mineralstoffe, wird nicht aufbereitet und bringt somit Qualitäten mit, die es als „lebendiges Wasser“ auszeichnen. Und „lebendiges Wasser“ kann für die Gesundheit besondere Effekte bieten: es kann vom Körper besser als industriell aufbereitetes Wasser aufgenommen werden und kann die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften fördern. Bei solch stark mineralhaltigen Wässern wie dem Kochbrunnen kann dessen Lebendigkeit dafür sorgen, dass überschüssige Mineralstoffe direkt aus dem Körper abtransportiert werden, so dass diese nicht abgelagert werden und Probleme verursachen. In der Vergangenheit waren Trinkkuren mit Wässern wie dem Kochbrunnenwasser eine häufig angewendete Heilmethode. Historische Abbildungen geben noch
Wasserverkostung am Schläferskopf-Brunnen
Wiesbadens lebendige Quellen
Fotos: Dr. Thomas Weichel, Stadtarchiv Wiesbaden, Andrea Tichy
heute einen Eindruck wieder, wie dieses Kurwesen früher praktiziert wurde: So genannte Brunnenmädchen schöpften das Heilwasser aus der Quelle und reichten es den Gästen, die es anschließend in kleinen Schlucken beim Flanieren um den Kranzplatz tranken. Der Dichterfürst Goethe zählte zu den Nutznießern des Wiesbadener Wassers ebenso wie der Schriftsteller Fjodor Dostojewski oder der Komponist Richard Wagner. Heute können sich Gesundheitsbewusste an dem achteckigen Quelltempel selber bedienen. Bewusstsein für das historische Quellen-Erbe Wiesbaden ist eine Stadt, die sich des Wertes ihrer historischen Quellen durchaus bewusst ist. Während Städte wie Frankfurt am Main ihre Jahrhunderte lang genutzten Heilquellen wie etwa das Wasser des Grindbrunnens unbeachtet im Erdreich versickern lassen, setzt sich die hessische Landeshauptstadt aktiv dafür ein, ihren Bürgern und Besuchern den Zugang zu den Quellenschätzen möglich zu machen. Ein Beispiel für dieses Engagement ist die so genannte Drei-Lilien-Quelle. Ihre Fassung gilt als Zeugnis des reinen Jugendstils in Wiesbaden. Im früher verwahrlosten Quellraum haben Renovierungsarbeiten begonnen und demnächst soll die historische Quellen-Anlage an der Hinterseite des Hotels Schwarzer Bock in neuer Pracht für die Bürger offen stehen. Wer heute einen Rundgang zu den Bunnnen unternimmt, der kann den alten Glanz von Wiesbaden noch erahnen: Das ehemalige Palasthotel am Kranzplatz zeugt vom Boom des Kurwesens, das Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erlebte. Die Bevölkerung wuchs damals rasant und im Jahr 1905 zählte die „Weltkurstadt“ mehr als 100.000 Einwohner. Noch 200 Jahre früher lebten in der im Grunde ungünstig gelegenen Stadt – kein Zugang zu einem Fluss, kein leichter Zugriff auf Trinkwasser – weniger als 1.000 Menschen. Was Wiesbaden damals wie heute dennoch so attraktiv macht, sind seine Thermalquellen, die zu den heißesten in Europa zählen und von ihrem Mengenaufkommen nur noch mit Kurstädten wie Karlsbad zu vergleichen sind. Schon von den Römern und Kelten wurden die Quellen geschätzt und sie sprudeln nach wie vor in ungebrochener Kraft mit einem Volumen von täglich zwei Millionen Litern. 25.000 Jahre altes Wasser Besondere geologische Gegebenheiten lassen das aus 2.000 Metern Tiefe aufsteigende Thermalwasser entlang einer Linie parallel zur Lang- und Saalgasse an die Oberfläche treten. Wie Perlen auf einer Schnur sind dort die fünf Hauptquellen – Salmquelle, Kochbrunnen, Große und Kleine Adlerquelle, Schützenhofquelle – aufgereiht. Rund 25.000 Jahre braucht das Thermalwasser des Kochbrunnens, um nach dem Abregnen aus der Erde wieder nach oben zu steigen. Seine hohe Temperatur resultiert aus unterirdischen Magma-Herden. Auf seinem Weg durch die Spaltenzone des Oberrheingrabens reichert sich das Wasser mit Calcium, Magnesium, Strontium, Eisen, Mangan und Kohlensäure an. In jedem Liter sind bis zu 8,6 Gramm Salze gelöst, deswegen werden die Wiesbadener Quellen auch Natrium-Chlorid-Thermen genannt. Früher wurden aus den Salzen Lutsch-Pastillen gepresst. Heute gibt es Seifen zu kaufen, in denen eine kleine Menge des täglich anfallenden Salzes verarbeitet wird. Doch die Schätze Wiesbadens lassen sich auch ohne Geldbeutel nutzen. Ein Trinkbecher oder eine Trinkflasche genügt, um die gesundheitlichen Wirkungen des Wiesbadener Thermalwassers für sich zu erschließen. i QC16W09
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Weil der Stadtkern von Wiesbaden auf einem Geflecht von heißen Mineralquellen sitzt, wurde die Versorgung mit Trinkwasser mit dem Wachstum der Stadt immer mehr zum Problem. Um die florierende Kurstadt mit genügend Trinkwasser versorgen zu können, starteten die Stadtväter von Wiesbaden im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein aufwändiges und kostspieliges Abenteuer: In die Felsschichten des Taunusabhangs nahe Wiesbaden ließen sie kilometerlange Stollen trei-
Wiesbadener Quellenspaziergang Kochbrunnen Über den Geschmack des Kochbrunnenwassers meinte einst Sir Francis Head, ein pensionierter Major der englischen Armee, es schmecke wie Hühnerbrühe. Er frage sich ernstlich, warum das gemeine Volk sich der Mühe unterziehen sollte, eine schlechte Suppe zu bereiten, „wo ihm doch der große Vorratstopf von Mutter Natur Besseres liefert.“ Die chemische Analyse des Wassers ist nachzulesen unter i QC16W07 Kochbrunnenspringer Hier lassen sich die Sinterablagerungen deutlich erkennen, für die Wiesbaden in der Römerzeit bekannt war und die als „Mattiakische Kugeln“ zum Färben von Haaren benutzt wurden. Der rötlich-gelbe Belag wächst jährlich um sieben Zentimeter. Er muss oft entfernt werden, damit er den muschelförmigen Brunnen nicht erdrückt. Hotel Schwarzer Bock Nur der „Schwarze Bock“, das „Hotel Rose“ und das ehemalige „Palasthotel“ erinnern noch an die Hochzeiten der Wiesbadener Badekultur. Im Hotel Schwarzer Bock zeugt ein historischer Trinkbrunnen, der mit Kochbrunnenwasser gespeist wird, vom hohen Stellenwert, den die Hotelgäste Trinkkuren zuschrieben. Bäckerbrunnen Bäcker holten sich hier warmes Brauchwasser und gaben dem Brunnen seinen Namen. Das 1906 fertig gestellte Gebäude wurde so angelegt, dass drei Fuhrleute ihre Fässer gleichzeitig füllen konnten – das kostbare Thermalwasser wurde anschließend an die Besitzer kleiner Hotels und Pensionen geliefert. Doch auch die Bewohner und Handwerker des ganzen Viertels schöpften hier warmes Wasser für ihren Haushalt. Schützenhofquelle Das Wasser der Schützenhofquelle ist deutlich kälter und ärmer an Mineralien als das der anderen Wiesbadener Thermalquellen. Es wird durch kaltes Süßwasser verdünnt und auf 49° C abgekühlt. Die badefreudigen Römer gründeten dort die erste Thermenanlage. Später errichteten Kelten der Quellgöttin Sirona ein Heiligtum. Im Mittelalter schätzten die damaligen Badeärzte das als mild und heilkräftig beschriebene Wasser. Faulbrunnen Der Faulbrunnen verdankt seinen Namen dem darin gelösten Schwefelwasserstoff. Diesem Wasser wird eine positive Wirkung auf Leber, Galle und Darm zugeschrieben. Deshalb eignet es sich für Trinkkuren. Die chemische Analyse des Faulbrunnenwassers ist nachzulesen unter i QC16W08
ben und stießen dabei tatsächlich auf bestes, weiches Trinkwasser. Dieses Trinkwasser ist so rein, dass es keiner Behandlung durch die Wasserwerke bedarf und speist noch immer ein Drittel der Wasserhähne der hessischen Landeshauptstadt. Im Prinzip kann aber jeder Wiesbadener in den Genuss des kostbaren Nass kommen: Beim Schläferskopf-Brunnen nahe der Fasanerie lässt sich das unbehandelte Trinkwasser aus den Stollen von jedermann kostenlos abzapfen.
Auf dem rund 300 Meter langen Fußweg vom Parkplatz Fasanerie bis zum Brunnen herrscht häufig reger Verkehr mit Handkarren und Fahrrädern, die mit großen Wasserkanistern beladen sind. Kein Wunder: schmeckt doch das Wasser vom SchläferskopfBrunnen frisch und appetitlich und lässt sich auch bestens zum Teekochen einsetzen. Auch ohne große Ausrüstung fürs Wasserholen ist der Schläferskopf-Brunnen ein lohnendes Ziel: Hier lässt sich an Ort und Stelle Wasser verkosten.
Tue Gutes und trinke es!
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Effektive Mikroorganismen Mikroorganismen begleiten unser Leben überall. In degenerativer Form, wie zum Beispiel als als Schimmel oder in aufbauender Form, wie zum Beispiel als Milchsäurebakterien in der Joghurtherstellung. Der Japaner Prof. Teruo Higa entdeckte mit den Effektiven Mikroorganismen (EM) eine Symbiose aus 80 aufbauenden, also regenerativ wirkenden Mikroorganismen, die alle aus der Lebensmittelherstellung stammen. Die Neumarkter Lammsbräu hat diese EM-Stammlösung mit ihrer wertvollen und 100% ökologischen BiobierWürze und weiteren natürlichen Rohstoffen verfeinert und so EM-Produkte für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche entwickelt. Erfahren Sie, wie Sie durch EM die Kraft der Natur nutzen können. Mehr Infos unter www.bioverum.de.
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Ob naturtrüb oder gefiltert – in den Lammsbräu Bio-Bieren bleiben alle gesunden pflanzlichen Wirkstoffe enthalten und garantieren so vollen Geschmack und beste Qualität.
Wie ein Sternekoch, so bereitet die Neumarkter Lammsbräu ihre Bio-Biere nur aus feinsten Zutaten, nach eigener Rezeptur und streng nach den zehn ökologischen Brau-Geboten zu, die der Bio-Pionier als eigenen Anspruch definiert hat. Neben den Bio-Rohstoffen machen das gute Quellwasser der Lammsbräu und der traditionelle Brauprozess, mit dem Verzicht auf jegliche Hilfsmittel zur Färbung oder Steigerung der Haltbarkeit, die besondere, reine Qualität und den vollen Geschmack der Lammsbräu Bio-Biere aus. Besonders stolz sind die Oberpfälzer darauf, dank ihrer eigenen Bio-Mälzerei – und das ist einmalig in Deutschland – von der Malzerzeugung bis hin zur Abfüllung den Entstehungsprozess ihrer Produkte 100%ig in den eigenen Händen zu halten. Denn schon in der Malzerzeugung, wenn das gekeimte Getreide auf der Darre schonend getrocknet wird, liegt das Geheimnis von unterschiedlichen Geschmacksnuancen und Färbungen. Malz und Quellwasser ergeben die Würze, die im Läuterbottich von den Malztrebern getrennt wird. Der Malztreber ist übrigens bei den Bio-Bauern als natürliches Futter- und Düngemittel sehr beliebt. Auch die Bierwürze ist wichtiger Bestandteil für ein weiteres, innovatives Produkt aus dem Hause Lammsbräu. Kombiniert mit einer Stammlösung aus Effektiven Mikroorganismen werden daraus natürliche, regenerative EM-Produkte für Haushalt, Garten, Körperpflege, Landwirtschaft und Tierpflege. Die geläuterte Bierwürze kommt jetzt in den traditionellen Kupferkessel, dem Wahrzeichen jeder Brauerei. Während sie hier unter Aufsicht der Braumeister circa eineinhalb Stunden köchelt, wird je nach Rezeptur die ge-
wünschte Menge Hopfen zugegeben. Der frische, naturbelassene Doldenhopfen, der von umliegenden fränkischen Bio-Hopfenbauern geerntet wird, verleiht dem Bier seine herbe Note. Bei Lammsbräu wird dieser kostbare Rohstoff als ganze Dolde verwendet und nicht in Form von Hopfenextrakt oder Hopfenpulver beigefügt. Mit dem Hopfen hat die Bierwürze nach einer sanften Abkühlungsphase ihre Vollendung erreicht. Um den Malzzucker zu Alkohol zu vergären, fügen die Braumeister nun die selbst gezüchtete Bierhefe hinzu. Die Lammsbräu setzt die Hefe ohne jegliche Zusätze oder gentechnisch veränderte Kulturen an und nährt sie ausschließlich mit der eigenen Bio-Bierwürze. So entsteht eine ökologische Frischhefe, die wie auch der Malztreber als Basis für innovative, gesundheitsfördernde Produkte aus dem Hause Lammsbräu dient. Ohne künstliche Beschleunigung gärt und reift das BioBier nun im Gärkeller, je nach Sorte bis zu 90 Tage. Wann der beliebte Urstoff, das EdelPils, die Weisse, das Dunkel, das Dinkel oder jede andere der 18 Bier-Spezialitäten zur Abfüllung bereit ist, entscheiden die Braumeister, die das Bier auf seinem Gärprozess begleiten und regelmäßig verkosten. Hier im Gärkeller entstehen auch die nachweislich gesunden alkoholfreien Biere der Neumarkter Lammsbräu. Durch einen selbst entwickelten Prozess wird die Bierwürze fermentiert, ohne dabei Alkohol entstehen zu lassen. Das garantiert den typischen, würzigen Geschmack und hat den Vorteil, dass – im Unterschied zu den meisten anderen alkoholfreien Bieren in Deutschland – der Alkohol nicht nachträglich künstlich entzogen werden muss.
Fotos: Lammsbräu
Nur die besten Rohstoffe aus ökologischem Landbau werden von über 100 Bauern aus der Region bei der Neumarkter Lammsbräu angeliefert. Mit Brautradition und Leidenschaft entstehen daraus 18 verschiedene köstliche Bio-Biere – und so einiges mehr.
Schlankschlemmen mit schnellen Snacks Lesen Sie Monika Frei-Herrmanns Tagebuch: Nie mehr Übergewicht unter www.quell-online.de
Wenn nach dem Abnehmen der Alltag eingekehrt ist, dann gilt es vor allem, das Erreichte zu halten. QuellGestalterin Monika Frei-Herrmann hat mit der schnellen Schlank-Küche vor einem Jahr mehr als zehn Kilo abgenommen und hat es sich zum Ziel gesetzt, nie mehr in die alten Gewohnheitsmuster zu verfallen. Mit den leckeren Cremes und Pürees bleibt sie ihren neuen Ernährungsprinzipien treu – auch dann, wenn es superschnell gehen soll oder wenn sie keine Gelegenheit zum Kochen hat. Denn die Snacks lassen sich überall mit hinnehmen.
Buch-Tipp 7ZgcY BZnZg Bdc^`V ;gZ^"=ZggbVcc
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Bernd Meyer, Rezepte Monika Frei-Herrmann, Fotos Jeder Mensch isst anders Kochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen. 64 Seiten mit vielen Bildern und Rezepten, in praktischer Spiralbindung mit Schutzfolie, also küchentauglich. ISBN 978-3-9812667-2-6 Quell Edition Preis: 14,90 Euro Bestellungen an Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069 - 21 99 49 40 oder online im Quell-Shop
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Avocado-Apfel-Püree
Thunfisch-Creme
Kichererbsen-Püree
Zutaten: 6 TL Körnermischung (Kürbis- und Sonnenblumenkerne), 1 Avocado, 1 Apfel. Alles im Mixer pürieren, würzen mit Natursalz, Pfeffer aus der Mühle, anrichten auf einer Scheibe Roggenvollkornbrot. Mit Kresse oder Kräutern garnieren.
Zutaten: 100 g Thunfisch, 3 TL Kapern, 3 TL Zwiebel, 5 Oliven, 1 Avocado, 1 EL Essig, 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer. Thunfisch mit den anderen Zutaten im Mixer pürieren und abschmecken. Auf Salat oder Roggenvollkornbrot sevieren.
Zutaten: 140 g Kichererbsen aus dem Glas, 100 g Kräuter (Petersilie, Koriandergrün, Pfefferminze), 2 Knoblauchzehen, Kreuzkümmel, Pfeffer, Chili, heller Essig, 2 EL Öl, Salz. Kichererbsen und Knoblauch in etwas Öl anschwitzen. Kräuter dazugeben und pürieren. Abschmecken mit Salz, Kreuzkümmel, getrocknetem Chili und Pfeffer. Ein paar Tropfen Essig. Mit Rosenblättern oder Kapuzinerkresse servieren. Beilage: Salat und (geröstetes) Roggenbrot. i QC16F10
Fotos: Monika Frei-Herrmann
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Luft
Die Welt ist Klang oder – der Ton macht die Musik
Büchertipp
Über die heilende Kraft des Singens Wer kennt es nicht, das alte Sprichwort: „Der Ton macht die Musik“. Und tatsächlich, im Laufe der Zeit stellt man fest, dass es wirklich nicht nur auf Worte ankommt, ob man innerlich berührt, in den Bann geschlagen oder verletzt wird. Es ist vor allem auch der Klang der Stimme, auf die es ankommt. Klänge bewegen sowohl Herz und Verstand und beeinflussen damit unser Bewusstsein und Unterbewusstsein zugleich. Von Eva von Hase-Mihalik. Schon seit Beginn der Menschheit war die Stimme das Instrument, um sich in Ritualen und Zeremonien seiner selbst zu vergewissern, ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen und um Einfluss auf die Natur und ihre Gezeiten zu nehmen. Noch heute wird in schamanischen Traditionen der Gesang des Schamanen zum Heilen von Krankheiten eingesetzt. Die in Indien gesungenen, jahrtausende alten Sanskrit Mantren sollen vor allem durch die Klangstruktur der Worte eine heilende Wirkung haben. Deswegen ist heute das „chanten“ von Mantras auch in westlichen Kulturen ein neuer Trend in spirituellen Kreisen. Nach hinduistischer Vorstellung haben die Klangmuster immer wiederkehrender Verse und deren Melodien eine befreiende Wirkung auf Körper und Geist. Sie sollen dabei helfen, Ängste und Verspannungen aufzulösen, das beruhigende Urvertrauen und die Verbindung zum universellen Göttlichen wiederherstellen. Und das ist, wie neueste medizinische Forschungen zeigen, wissenschaftlich nachvollziehbar – für fast alle Arten von Gesang. Mit hoch sensiblen Messungen des Herzschlags wies der Schweizer Mediziner Prof. Maximilian Moser nach, wie sich durch Singen und Musizieren der Herz-Rhythmus reguliert und sich auf das gesamte rhythmische System des Körpers harmonisierend auswirkt. Der Musiktherapeut Wolfgang Bossinger, Autor des bemerkenswerten Buches über „Die heilende Kraft des Singens“, beschreibt im Zusammenhang mit Mosers Forschung den körperlichen Rhythmus als regelrechtes Netzwerk fein aufeinander abgestimmter Schwingungsvorgänge.
Fotos: Ute Prang, Ralf Emmerich
Durch Gesang und Musik die Körper-Rhythmen harmonisieren In uns schwingen Nervenimpulse im Rhythmus von Millisekunden. Atmung, Herzschlag und Blutdruck vollziehen sich im Sekundenbereich, andere Körperfunktionen vollziehen sich in viel längeren Intervallen. Körperliche und seelische Gesundheit hat viel zu tun mit dem harmonischen Zusammenspiel dieser Körper-Rhythmen. Wenn dieses durcheinander gerät, werden wir krank. Phantastischerweise ist es nach diesen Studien möglich, mit Gesang und Musik dazu beizutragen, diese körperlichen Rhythmen zu harmonisieren. Kinder im Vorschulalter zeigten in einer Untersuchung („Singen in der Kindheit“, von Adamek und Blank), dass regelmäßiges Singen sowohl die Koordination, als auch eine bessere Sprachentwicklung ermöglicht. Es fördert die Intelligenz, die soziale Kompetenz und wirkt präventiv gegen Gewalt. Leider ist es allerdings so, dass Musik heute eines der Unterrichtsfächer ist, die am häufigsten ausfallen. Doch ein Bundesland, Nordrhein-Westfalen, hat sich mit seiner
Initiative in Münster mit dem Projekt "Jedem Kind seine Stimme (JEKISS)" zu einem Vorreiter für eine Entwicklung gemacht, die bundesweit beispielhaft sein sollte: Ziel dieses Projekts ist es, jedes Grundschulkind unabhängig von Bildung, Kultur oder sozialem Stand mit Gesang zu erreichen. Zentraler Ansatzpunkt von JEKISS ist eine Kombination von Förderung des Kinderchors und Lehrerfortbildung. Die Kinder, die bereits im Schulchor sind, erfahren die intensivste Förderung. Sie lernen über aktives Singen, Bewegen, Spielen und Sprechen, wie sie die eigene Stimme einsetzen können. Und sie sind dann in ihren Klassen quasi die Keimzellen der singenden Klasse. Sie sind die Fixpunkte, an denen sich die anderen Mitschüler orientieren können. Alle Lehrer der Schule – egal ob sie normalerweise Mathematik, Sprachen oder Sport unterrichten – werden über Fortbildungen einer Musikschule musikalisch so geschult, dass sie täglich zusammen mit ihren Schülern Sing- und Bewegungsspiele einüben können. Den Schülern bringt das so viel Spaß, dass sie das Singen einklagen, wenn ein Lehrer das inzwischen tägliche Ritual vergisst. Sie sind konzentrierter und ruhiger im Unterricht. Auch Lehrer berichten, dass sie durch das tägliche Singen insgesamt zufriedener und weniger gestresst sind. Schlüsselrolle Atmung Eine Schlüsselrolle für die gesundheitsfördernde Wirkung des Singens scheint hierbei in der Veränderung des Atemrhythmus zu liegen. Viele Menschen atmen zu flach und nutzen nur einen Teil ihres Lungenvolumens. Singen unterstützt die richtige Atmung. Denn beim Singen atmen wir unwillkürlich tiefer. So wird der Organismus mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Außerdem werden die Gehirnchemie und die hormonellen Kreisläufe beeinflusst. So kommt es bereits nach rund 15 Minuten Singen zu einer Reduktion des Stresshormons Adrenalin und zur Produktion eines regelrechten Glückscocktails aus Botenstoffen wie Serotonin und Noradrenalin. Der Musikforscher Karl Adamek behauptet sogar: „Die volle Entfaltung unserer Singfähigkeit hat mit unserer Zukunftsfähigkeit als Menschen zu tun, mit unserer Fähigkeit zu Mitgefühl, Freundlichkeit, Empathie, Selbstverantwortung und Selbstgenügsamkeit, also entscheidenden Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben". Also – frei nach Wolfgang Bossinger: singen, chanten oder rappen Sie bei allen sich bietenden Gelegenheiten – im Chor, in der Badewanne, beim Autofahren oder einem Karaoke-Wettbewerb. Es tut Ihnen und auch Ihrer Umgebung gut. i QC16L03 Vorreiter Initiative in Münster mit dem Projekt „Jedem Kind seine Stimme (JEKISS)“.
Wolfgang Bossinger Die heilende Kraft des Singens Von den Ursprüngen bis zu modernen Erkenntnissen über die soziale, gesundheitsfördernde Wirkung von Gesang. 335 Seiten Traumzeit-Verlag 2006 ISBN 978-3933825612 Preis: 26,90 Euro
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Links: Jedem Kind seine Stimme (JEKISS) Bericht über die Aktivitäten der Stadt Münster : www.muenster.de/stadt/ musikschule/ Filmbeitrag über die musikalischen Grundschulen der Stadt Neuss: www.youtube.com/ watch?v=RBnS1fB0ufk
Dr. Karl Adamek Als Pionier der Stimmforschung und der heilsamen Kraft des Singens versteht sich Dr. Karl Adamek als Wegbereiter einer neuen Kultur des Singens. Die Webseiten bieten Informationen zu den Inhalten seiner Kursangebote, der Ausbildung „Psychoresonanztraining mit der Stimme“, so wie zu den eigenen wissenschaflichen Forschungen, Projekten und Initiativen zum gemeinsamen Singen. www.karladamek.de/
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Luft
Fahrräder für Afrika: Die Welt durch kreative Ideen verbessern Vor zehn Jahren noch wurde der Begriff „Social Entrepreneurs“ nur an wenigen Universitäten benutzt. Heute sprießen weltweit Unternehmen aus dem Boden, denen es auf kreative Weise gelingt, einen scheinbaren Widerspruch miteinander zu versöhnen: einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Welt zu leisten und damit Geld zu verdienen.
Sekem
Die Wüste zum Blühen bringen Es war ein ödes Stück Wüste, auf dem sich Ibrahim Abouleish im Jahr 1977 ansiedelte, um seinen ägyptischen Landsleuten ein Stück Hoffnung zu bringen. Kaum jemand hätte darauf gewettet, dass der studierte Pharmakologe es schafft, dieses Ödland zum Gedeihen zu bringen. Er war der erste, der versuchte, biodynamische Anbaumethoden auf Wüstenland zum Einsatz zu bringen. Eine Methode, die davon ausgeht, dass organischer Anbau fruchtbare Bodenstrukturen schafft, die Biodiversität verbessert und nur wieder verwertbaren Abfall erzeugt. Anfang der 1990er Jahre war Ibrahim Abouleish wieder der erste, als es darum ging, Bio-Baumwolle in Demeter-Qualität anzubauen. Aus diesem Experiment entwickelte er zusammen mit dem ägyptischen Landwirtschaftsministerium eine neue Methode des Pflanzenschutzes, die den Pestizideinsatz beim BaumwollAnbau auf weniger als 10 Prozent reduziert. Im letzten Jahrzehnt ist Sekem exponentiell gewachsen und in Ägypten zum Marktführer in Sachen Öko-Produkte geworden. Mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht das international agierende Unternehmen mittlerweile auf dem ägyptischen Markt – einem Markt, in dem sich das ÖkoBewusstsein erst noch entwickeln musste. In Sachen Nachhaltigkeit in der Ökologie und im Sozialen hat Ibrahim Abouleish mit seiner SekemFarm viele Samenkörner gepflanzt. www.sekem.com i QC16L11
Gump & Drahtesel
A Single Drop for Safe Water
Fahrräder für Afrika sammeln
Zugang zu sauberem Wasser eröffnen
Der Schweizer Paolo Richter hat mit „Gump & Drahtesel“ sein Hobby, alte Fahrräder zu sammeln und wieder fahrtüchtig zu machen, zum Wohl arbeitsloser Menschen in der Schweiz und Mobilität suchenden Afrikanern zu einem sehr erfolgreichen Geschäftsmodell weiterentwickelt. Jährlich nehmen 750 Erwerbslose an seinen Workshops teil und lernen dort, unter anderem Fahrräder, die in der ganzen Schweiz gesammelt werden, aufzubereiten und zu verkaufen: Rare Modelle oder Fahrräder in besonders gutem Zustand werden zu höheren Preisen in der Schweiz verkauft; der Großteil der Räder geht jedoch nach Afrika, wo sie zu sehr günstigen Preisen angeboten werden und dort billige und CO2-freie Mobilität ermöglichen. Darüber hinaus hat „Gump- & Drahtesel” so genannte „Voiturettes” entwickelt, dreirädrige Gefährte, die sich zum Transport von Lasten und den in Afrika so häufigen Minenopfern einsetzen lassen. Mit seinem Geschäftsmodell erzielt Paolo Richter sowohl in der Schweiz als auch in Afrika positive Effekte. So beträgt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz derzeit vier Prozent und Langzeitarbeitslosigkeit führt dort – wie auch in allen anderen Industrieländern oft zu sozialer Ausgrenzung. In Afrika sind die Arbeitslosenzahlen höher. Durch verbesserte Mobilität wird es den Menschen in ländlichen Gebieten eher möglich, einen Job zu bekommen. Für seine soziale Innovation wurde Paolo Richter im Jahr 2009 in der Schweiz mit dem Titel „Social Entrepreneur of the Year“ geehrt. www.gump-drahtesel.ch i QC16L13
Eigentlich hatte die Gründerin Gemma Bulos beruflich mit Wasser nichts am Hut. Weil die ehemalige Musikerin und Lehrerin per Zufall dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 entging, beschloss sie aus Dankbarkeit ihr Leben fortan einer Sache zu widmen, die sie als friedensstiftend ansah: Dem Zugang zu sauberem Wasser. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 1,2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugriff auf sauberes Trinkwasser haben; 80 Prozent der Krankheiten in der Dritten Welt werden durch unsauberes Wasser ausgelöst. Inspiriert von ihrer Mission, den Menschen zu sauberem Trinkwasser zu verhelfen, komponierte Gemma Bulos das Lied „We Rise“ und mobilisierte mit ihrer Überzeugung, dass es nur einen Tropfen braucht, um eine Welle zu erzeugen, mehr als 100 Städte in 60 Ländern, am 21. September 2004 ihr Lied zu singen. Das Preisgeld, das sie als Ehrung für diese Aktion des „Millionen-Stimmen-Chors“ bekam, setzte Gemma Bulos als Startkapital für „A Single Drop for Safe Water“ (ASDSW) ein. Die Organisation hilft Kommunen dabei, ihre eigene Trinkwasserversorgung aufzubauen und diese zu betreiben. Beraten werden sie dabei von unabhängigen, lokal-agierenden Experten, die sich in Sachen einfacher, bezahlbarer Wasserbehandlungs-Technologien auskennen. Seit seinem Start im Jahr 2006 hat ASDSW auf den Philippinen mehr als 40 Wasser-Projekte ins Leben gerufen. Das Entscheidende dabei: Die gesamte Wertschöpfungskette bleibt in der Hand der Kommunen. Gewinne werden dafür verwendet, Löhne zu bezahlen und das System zu warten und auszubauen. www.asdforsafewater.org i QC16L12
Planet Read
Nicht-Leser zum Lesen bringen Indien ist noch immer ein Land der Analphabeten, obwohl es in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat: Während im Jahr 1991 lediglich 52 Prozent der über sieben Jahre alten Bevölkerung des Lesens mächtig war, stieg der Anteil bis 2001 auf 65 Prozent. Für Brig Kothari jedoch geht diese Entwicklung zu langsam und so entwarf der Ingenieur ein System, mit dessen Hilfe es schwachen Lesern gelingt, ihre Lesefähigkeit zu erhöhen. Die Schlüsselinnovation von Planet Read ist einfach und wirkungsvoll: Die Organisation lässt populäre Sendungen des indischen Staatsfernsehens mit Untertiteln versehen und konfrontiert so die Zuschauer mit gesprochener Schrift. Die Untertitel sind so perfekt mit dem Audio-Trak synchronisiert, dass der Zuschauer genau das lesen kann, was er gerade hört. „Same Language Subtitling“ (SLS) ist ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, fügt sich in die Alltagskultur ein und ist zudem sehr effektiv. Studien haben herausgefunden, dass die Lesefähigkeit von Schülern von 25 Prozent auf 56 Prozent anstieg, wenn sie pro Woche 30 Minuten lang SLS lasen. Aufgrund dieser überzeugenden Erfolge plant Planet Read die Einführung von SLS auch in anderen Ländern. www.planetread.org i QC16L04
Aravind Eye Hospital
Gerade in Entwicklungsländern ist Blindheit eine weit verbreitete Krankheit. 90 Prozent der weltweit rund 45 Millionen Blinden leben dort und sind in ihrem Alltag auf fremde Hilfe angewiesen. Dabei wäre es in vielen Fällen einfach, eine Augenkrankheit zu heilen: Rund 20 US-Dollar kostet die Operation des Grauen Stars in Entwicklungsländern. Die indische Organisation Aravind hat ein Modell entwickelt, von dem mittlerweile Millionen blinder Menschen profitiert haben. Das Konzept: Nur Personen, die es sich leisten können, zahlen für die Behandlung; alle anderen werden kostenlos therapiert und von den zahlenden Patienten mitfinanziert. Rund 270 Augenkliniken arbeiten derzeit weltweit nach diesem Modell. Gegründet wurde das Aravind Augenhospital im Jahr 1976 von dem Augenchi-rurgen Dr. G. Venkataswamy. Er selbst führte aus kleinsten Anfängen bis zu seinem Tod im Jahr 2006 mehr als 100.000 erfolgreiche Augenoperationen durch. Heute wird Aravind von einem Team um Thularisiraj Ravilla geführt, das die Organisation zum weltweit größten Anbieter für Augengesundheit entwickelt hat. www.aravind.org i QC16L05
Hero RATs
Medikamente für die Dritte Welt entwickeln
Durch Ratten Landminen entschärfen
Die Versorgung mit Arzneimitteln ist weltweit höchst ungerecht verteilt. Schätzungen gehen davon aus, dass in die Bekämpfung von Krankheiten, die weltweit 90 Prozent des Krankheitsgeschehens ausmachen, nur 10 Prozent der Gesundheitsausgaben fließen. Die Ärmsten der Armen sind für die Pharmaindustrie keine lohnende Zielgruppe. In der Dritten Welt weit verbreitete Infektionskrankheiten wie die Afrikanische Schlafkrankheit sind in den Industrieländern weitgehend unbekannt. Das Institute for OneWorld Health ist das erste phamazeutische Non-Profit-Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Seine Mission: Sichere, wirkungsvolle und kostengünstige Medikamente für Menschen mit Infektionskrankeiten in der Dritten Welt zu entwickeln. Beispiel Malaria: Während die herkömmliche Artemisinin-Kombinationstherapie, die von der WHO als Mittel der ersten Wahl für die Akutbehandlung der Malaria empfohlen wird, noch vor kurzem mehr als 25 Dollar teuer war, gelang es dem Institute for OneWorld Health die Kosten des Wirkstoffs um das 10-fache zu senken. Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation von Dr. Victoria Hale, einer studierten Pharmakologin, die es versteht, Universitäten und Unternehmen dazu zu motivieren, geistiges Eigentum sowie Geldspenden in das Institute for OneWorld Health einzubringen. Die Bill und Melinda Gates Foundation gehört ebenfalls zu den Spendern. www.oneworldhealth.org i QC16L06
Durch eine ungewöhnliche Methode hat der Belgier Bart Weetjens in Mosambik und Tansania viel menschliches Leid vermieden. In beiden Ländern sind Landminen ein großes Problem. Sie mit modernen Technologien aufzuspüren ist teurer und oftmals mit dem Einsatz ausländischer Experten verbunden. Dabei arbeiten die in den Ländern verbreiteten afrikanischen Riesenratten mit ihren feinen Nasen viel effektiver. Mit seiner Organisation namens APOPO hat Bart Weetjens eine Methode entwickelt, Ratten so zu trainieren, dass sie mit ihrer empfindlichen Nase Landminen durch den Geruch ihrer Sprengstoffe erkennen. Mit einem Gewicht von bis zu 1,5 kg sind die afrikanischen Riesenratten zu leicht, um bei ihrer Arbeit selbst in die Luft zu fliegen. Innerhalb von 20 Minuten schafft es eine Minensuch-Ratte, ein Areal von 100 Quadratmetern nach Landminen abzusuchen – das ist doppelt so viel wie ein menschlicher Minensucher in einem ganzen Tag bewältigen kann. Da die von APOPO trainierten Ratten mit ihrer Effizienz schon viele Menschenleben gerettet haben, hat man ihnen den Namen „HeroRATs “ gegeben. Noch mehr: Seit neuerem werden die heldenhaften Ratten auch daraufhin trainiert, Tuberkulose zu erkennen. Studien in Tansania zeigten, dass die HeroRATs die Erkennungs-Raten in vier Kliniken in Dar Es Salaam um 31 Prozent steigern konnten. Auf die Ratten warten noch weitere Aufgaben. www.herorat.org i QC16L07
cool nrg International
Experten sind sich einig: Das wirkungsvollste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist Energiesparen. Auch wenn dabei das Augenmerk vor allem auf die Industrienationen gelegt wird, gibt es ein erstaunlich großes Sparpotenzial auch bei den armen Menschen in der Dritten Welt. Fürs Kochen und für die Beleuchtung werden in den Entwicklungsländern häufig besonders uneffiziente Methoden eingesetzt. Dies ist ein Feld, bei dem die australische Firma cool nrg International ansetzt. Das von Nic Frances gegründete Unternehmen entwickelt innovative Energiespar-Aktionen, die weltweit Millionen von Menschen erreichen. Im so genannten „Luz Verde“-Projekt beispielsweise werden 30 Millionen Energiesparlampen kostenlos in Mexiko verteilt. Finanziert wird diese Aktion durch die Schaffung von Emissionszertifikaten, die dann an CO2-Erzeuger verkauft werden; rund sieben Millionen t C02-Emissionen sollen durch die Energiesparlampen-Aktion vermieden werden. Für den ehemaligen Börsenmakler Nic Frances liegt es nahe, kreative Finanzinstrumente einzusetzen. Doch statt die Welt an den Abgrund zu treiben wie einige seiner ehemaligen Kollegen, setzt er sein Finanz-Know-How nutzbringend für die Umwelt und die Menschen ein. www.coolnrg.com i QC16L08
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Luft
Blinden die Sehkraft zurückgeben
Institute for OneWorld Health
Mit Energiesparlampen den Klimawandel bekämpfen
Quell 16.2010
Ciudad Saludable
Müll zu Geld machen Albina Ruiz ist eine bemerkenswerte Frau. Als Tochter armer Eltern im peruanischen Dschungel aufgewachsen, hat sie sich in den vergangenen 20 Jahren zur gefeierten Legionsfigur der peruanischen Slums entwickelt. Ihr Anliegen ist es, die Slums lebenswerter zu gestalten und sie setzt dabei beim scheinbar Wertlosesten an: beim Müll. Denn Müll und der Umgang mit ihm ist ein schwerwiegendes Problem in dem südamerikanischen Andenstaat. Als die studierte Umweltingenieurin ihre Arbeit in Cono Norte, einem der größten Slums von Lima startete, wurden dort täglich einige tausend Tonnen Abfall produziert, von denen aber nur rund die Hälfte von der kommunalen Müllabfuhr entsorgt wurden. Der Rest verwandelte sich in stinkende Müllhalden, wurde entlang der Straßen oder sogar in Flüssen verstreut, aus denen arme Leute ihr Trinkwasser holten. Eine Situation, wie sie in vielen Ländern zu finden ist. Albina Ruiz’s Geschäftsmodell ist es, das Müllsammeln zu einem lohnenden Geschäft zu verwandeln. Heute hat die mittlerweile hochdekorierte Müllsammlerin rund 1.500 Mitstreiter mobilisiert, die durch ihre Arbeit die Lebensbedingungen von mehr als sechs Millionen Menschen deutlich verbessern. Dafür sind die Slumbewohner sogar bereit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu zahlen. Für den Gegenwert von einer Flasche Bier monatlich bekommen sie den Müll-Service von Ciudad Saludable; wer pünktlich zahlt bekommt – für jedermann sichtbar – einen Baum vor seinem Haus gepflanzt. www.ciudadsaludable.org/en i QC16L09
Effektvolle Stiftungsarbeit: Es war Hilde Schwabs Gefühl, dass dem Geist von Davos (nämlich Konzernchefs, Wissenschaftler, Regierungsvertreter und Vertreter der Religionen an einem Ort zusammenzubringen), etwas fehlt, wenn nicht auch Innovatoren, die an der Basis daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, daran teilnehmen können. Mit der Unterstützung ihres Mannes gründete sie die „Schwab Foundation for Social Entrepreneurship”, die sich als die „Stimme für soziale Innovationen” betrachtet. Seither veröffentlicht die Stiftung jedes Jahr ein Kompendium, das die Idee und die Erfolge im sozialen Bereich tätiger Unternehmer der ganzen Welt beschreibt: In diesem Jahr sind es 171. Je nach geografischer Herkunft zielen diese Sozial-Innovatoren auf verschiedene Problemkreise. „In den Entwicklungsländern sind es vor allem existenzielle Fragen, wie sauberes Wasser, Schulbildung für Mädchen, Zugang zu Medikamenten, landwirtschaftlichen Geräten oder solarbetriebenen Lampen, die die Innovatoren antreiben”, resümiert Hilde Schwab. In den Industrieländern sind hingegen Herausforderungen wie Kinder- oder Altenbetreuung sowie die Beschäftigung jugendlicher Arbeitslose die treibende Kraft für soziale Innovationen. „Die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit, die wir sozialen Innovatoren verschaffen, hilft ihnen sehr”, beschreibt Hilde Schwab den Erfolg ihrer Stiftungsarbeit. Jedes Jahr werden die „Social Entrepreneurs of the Year” durch einen Festakt in ihrem Land ausgezeichnet, der den Geehrten große Beachtung durch Fernsehen und Presse verschafft. Dieses Jahr fand die Ehrung allerdings nur im kleinen Kreis statt und ging an einen Deutschen, der bereits große Bekanntheit genießt: Aufgrund seiner Gründung von „Foodwatch”, einer Organisation, die auf die Stärkung der Konsumentenrechte im Nahrungsmittelmarkt zielt, wurde Thilo Bode als „Social Entrepreneur of the Year 2009” geehrt. www.schwabfound.org
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Was in der Luft liegt Die Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 15: • Flow-Erlebnis: Spiekeroog. A: Veronika S., Straelen; B: Wolfgang P., München; C: Elke F., Graal-Müritz; D: Herbert M., Oberhaindfing; E: Erwin W., Weichering; F: Winfried S., Passau; G: Marjaleena N.-B., Bremen; H: Renate V., Petersberg; I: Silvia K. Berlin • Lebendiges Wasser: Claudia B., Essen; • Eggensberger: Allgäu Regina G., Meddersheim;
Gewinnen Sie einen Öko-Zuschuss Unter Quell-Lesern verlost der Ökostrom-Anbieter Entega fünf Öko-Zuschüsse im Wert von jeweils 50,- Euro. Voraussetzung ist der Kauf eines energiesparenden Haushaltsgerätes mit folgenden Einstufungen: Waschmaschine: A-A-A; A-A-B Trockner: A Geschirrspüler: A-A-A Kühl- oder Gefriergerät: A++ Tipps zur Gerätewahl finden Sie unter www.entega.de/ foerderpaket. So geht's: Senden Sie eine Kopie der Rechnung und des EU-Energielabels per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt Kennwort: Öko-Zuschuss Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010. i QC16L14
Gewinnen Sie ein Wochenende im Biohotel Alter Wirt Grünwald an der Isar ist ein perfekter Ausgangsort, um sowohl die Bayerische Landeshauptstadt als auch das zauberhafte Voralpenland zu erkunden – und im Alten Wirt finden Gäste ein traditionsreiches und zugleich modernes Haus, das Urlauben, Tagen oder Essen zum Erlebnis macht. Der engagiert geführte Familienbetrieb setzt kompromisslos auf "Bio": Die nach baubiologischen Kriterien renovierten Zimmer sorgen für Wohlfühlklima durch Böden aus geölter Kastanie, Möbel aus heimischen Hölzern und metallfreie Naturbetten. Die Küche überzeugt Traditionalisten wie Experimentierfreudige. Appetit auf einen echt bayerischen Schweinsbraten, mit Dunkelbier glasiert? Oder vielleicht Risotto mit Bärlauch und Zucchini aus dem Hartkäselaib geschöpft? Beim Alten Wirt kommen nur Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau in den Topf: Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Mehl, ja sogar Öl und Gewürze. Bei der Auswahl richtet sich Chefkoch Karsten Bessai auch nach der Jahreszeit.
Besiege die Inflation Schon vor drei Jahren hat unser Finanz-Experte Manfred Gburek das leidige Thema Inflation aufgenommen. Die Insider Tipps, die er in unserem Booklet zusammengestellt hat, sind aktueller denn je: Denn die Milliarden an Bürgschaften, die aller Wahrscheinlichkeit nach für Griechenland gezahlt werden und später womöglich auch für Portugal, Italien, Spanien oder Irland müssen ja irgendwo herkommen. In der Vergangenheit hat es für den Staat immer noch ein Allheilmittel gegeben, um trotz leerer Kassen seinen monetären Verpflichtungen nachzukommen: die Notenpresse anzuwerfen. Auch wenn die wunderbare Geldvermehrung im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft eleganter als früher erfolgt, zieht diese Notmaßnahme unweigerlich eine Folge nach sich: Inflation, sprich Geldentwertung. Aufgrund ihrer leidvollen Erfahrung mit mehreren Inflationen, die sie ihrer Vermögen beraubt haben, reagieren die Deutschen bei diesem Thema immer noch höchst sensibel. Auch wenn die Politik zu beschwichtigen versucht, gibt es im Grunde nur ein Mittel: Selbst aktiv werden und Vorsorge vor der Geldentwertung zu treffen. Die Tipps von Manfred Gburek helfen dabei.
Bezugsquellen Seite 1 und 2 Entega T 0800 - 78 00 777 Seite 3, 5, 12 Tagua-Schmuck und Quell-Bücher T 069 - 21 99 49 40 Seite 5 St. Leonhardsbetriebe T 08031 - 230 05 - 0 Seite 6 Rayonex T 02721 - 6006 - 0 Seite 7 Bio-Vitalhotel Falkenhof T 085 - 31 97 43 Seite 10 Emil-Vertriebs GmbH T 08574-91044 Seite 12 Lammsbräu T 09181 - 4 04 - 0
Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und Lebensweise Ausgabe 16 Sommer 2010 Quell Verlag GmbH
Geschäftsführung/ Chefredaktion Andrea Tichy Redaktion Saalgasse 12 60311 Frankfurt am Main T 069 - 21 99 49 40 F 069 - 21 99 49 42 info@quell-online.de www.quell-online.de
Edition Quell: Besiege die Inflation. Die 84 besten InsiderTipps des Finanzexperten Manfred Gburek. Zu bestellen für eine Schutzgebühr von 5,90 Euro bei der Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069-21994040 oder im Shop von www.quell-online.de
i QC16L15 Mitarbeit Eva Deppe, Regina Eisele, Martina Guthmann, Eva Hase-Mihalik, Rainer Hoffmann, Christine Mattauch, Ruth Meier, Annecatrin Pantel, Ralf Perey, Dr. Christian Schneider.
Zwei unterschiedliche Gasträume stehen fürs Genießen zur Wahl und bei schönem Wetter locken der urige Biergarten oder die lauschige Terrasse. Geschlossene Gesellschaften können sich im idyllischen Apfelgarten verwöhnen lassen. Für Eilige bietet der Alte Wirt "Bio-Fastfood": Werktags gibt es hier mittags außergewöhnliche Imbisse, auch zum Mitnehmen. Biohotel Alter Wirt GmbH, Marktplatz 1, 82031 Grünwald, T 089 - 64 19 34 0, F 089 - 64 19 34 99, www.alterwirt.de, info@alterwirt.de Frage: In welchem Flusstal liegt Grünwald? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Alter Wirt. Einsendeschluss ist der 15. August 2010. Das Biohotel Alter Wirt ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 60 Häusern in fünf Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info i QC16L17
Seismograph – Was Deutschland bewegt Hybridkonsumenten Ich traf Karin beim Kaffee im allerneuesten EdelBio-Supermarkt der Stadt, inmitten eines entstehenden Stadtteils: Ganze Häuserzeilen von neugebauten Eigentums- und Mietwohnungen, hübsch bunt, alles prima geplant, inklusive der notwendigen Infrastruktur. Apotheke, Büroraumangebot, spezielle Lofts für Arztpraxen, Tankstellen und, natürlich, Einkaufsmöglichkeiten. Das Ganze hat gehobenes Niveau. Hierher ziehen junge Familien mit überdurchschnittlichem Einkommen und aufstiegsorientierte Singles: Leute, die Ansprüche ans Leben haben, ans Essen und Trinken zumal. Die Gegend ist ein natürliches Habitat für „Lohas“, jene Besserverdienenden, die dem „lifestile of health and sustainability“ anhängen. Der Bio-Supermarkt mit dem dazugehörenden netten Cafe ist nicht zufällig das heimliche Herz des Quartiers. Karin fiel mir auf, weil sie ein sehr hübsches Leinenkostüm trug, mit einem netten Lächeln charmant an ihrem Caffe Latte nippte – und, mitten im Bio-Paradies, ihren ökologisch korrekten Einkauf in den Plastiktüten einer Ladenkette verstaut hatte, die mein alter 68er-Freund Hans schlicht als „Schweinediscounter“ bezeichnet: einer der berüchtigten four letter-Märkte, in denen man eher eine Multikulti-Kundschaft aus dem erweiterten Prekariat als Lohas erwartet. Ob sie denn auch da kaufe, frage ich, nachdem sie auf meine schüchterne Gesprächsanknüpfung freundlich eingegangen war. „Klar“, sagt Karin. „Mein Mann ist Lehrer und ich hab derzeit Auszeit für das Kind. Man muss das schließlich auch bezahlen können.“ Und – mit Verschwörerblick – sie hasse Papiertüten. Aber das Angebot hier im Bio-Markt sei „schon super“, speziell für Leo, ihren Kleinen. Was sie denn beim Discounter kaufe? Karin überlegt nicht lange: italienisches Olivenöl (von einem Markenanbieter, „total günstig“), Parmaschinken („der beste, den man noch bezahlen kann“), Süßstoff, Gurkenkonserven, Klopa-
Gestaltung/ Bildredaktion Monika Frei-Herrmann Gestaltung | Foto | Kunst Leinsamenweg 43 50933 Köln T 02 21 - 4 97 23 33 F 02 21 - 4 97 23 36 monika.frei@quell-online.de www.frei-herrmann.de
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pier, Reinigungsmittel, manchmal Weine und Sonderangebote. Von den Bio-Angeboten bei Obst und Gemüse, die es auch hier gibt, lässt sie jedoch die Finger. Ihre Einkaufsroutine (mit dem Auto) ist: erst der zwei Kilometer entfernte Discounter, dann der Bio-Markt. Hier kauft sie, was ihr fürs Leben wirklich wichtig erscheint: Paprika, Tomaten, Ananas, Äpfel, Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Brot… Karin nippt lächelnd am Kaffee. Ob sie das nicht als inkonsequent empfinde, schließlich sei sie doch in ihrer Einstellung eindeutig öko? „Nö, wieso denn? Klar bin ich öko.“ Naja, was man über den Discounter so höre, sei doch alles andere als sympathisch. Karin zuckt mit den Achseln. „Das ist wie mit dem Hybrid-Auto, das wir fahren: die Technologie der Zukunft. Für den Übergang. Klar, Benzin – fossiler Brennstoff – ist im Prinzip daneben. Aber man braucht eben beides, bislang. Ich bin eine Hybrid-Konsumentin. Mein Bio funktioniert nur zusammen mit dem Billigheimer.“ Karin lacht, rafft ihre Billigheimer-Tüten mit den Biowaren zusammen und geht. Ich bleibe vor meinem Kaffee sitzen und überlege, was ich eben erlebt habe: Die vollendete Schizophrenie oder den ultimativen Trend? Wohl Letzteres. Wer „Öko“ sagt, muss sich in diesen Tagen fragen, wie sich die Nachsilben reimen: Ökologie und Ökonomie können die Allerwenigsten so peinlich genau trennen wie den Müll vor der Haustür. Selbst manche Besserverdienende nicht.
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Dr. Christian Schneider ist Soziologe und Psychologe in Frankfurt am Main. Für Quell beobachtet er die Trends in der Gesellschaft.
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