Quell 26

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Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben Winter 2012|13

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Feuer

Erde

Wasser

Luft

Genossenschaften in Sachen alternative Energien

Mit der richtigen Ernährung Haarausfall stoppen

Wasser Symposium – das Heilmittel der Zukunft

Philosophische Betrachtungen von Kerstin M. Pöhler: Alter und Tod

Seite 5

Seite 10

Seite 12

Seite 15

Fotos: Feuer - Jürgen Kern | Erde - Michael Rogall | Wasser - St. Leonhardsquelle | Luft - Rudolf Mayer-Finkes | Cover - Berghotel Schatzalp | Kasten - Paolo da Pozzo - Friauliche Dolomiten

Reiselust mit den vier Elementen Urlaub im Zeichen von Feuer, Erde, Wasser und Luft bringt uns wieder in Balance und schenkt uns Energie

Schatzalp in Davos

Das Universal-Genie Leonardo da Vinci formulierte vor rund 500 Jahren die Erkenntnis: „Der Mensch wird von den Alten eine Welt im Kleinen genannt und das ist gut gesagt, denn der Mensch besteht ja aus Erde, Wasser, Luft und Feuer und daher ist ihm der Körper der Erde ähnlich.“ Nach der Temperamente Medizin, wie sie von griechischen, jüdischen, christlichen und islamischen Ärzten praktiziert wurde (siehe Kasten rechts) stellen sich Gesundheit und Wohlbefinden immer dann ein, wenn sich die vier Qualitäten beziehungsweise Elemente in etwa die Waage halten. Wer gesund bleiben oder werden will, der sollte den Ausgleich seines Temperaments anstreben. Und dabei hilft uns die Umwelt, denn dort sind die Elemente in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden.

Wasser – die sanfte Kraft, die Ausgleich schafft Wasser spielt für den Körper in mehrfacher Hinsicht eine elementare Rolle: Zunächst besteht der Mensch zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser und wenn der Flüssigkeitshaushalt aus den Fugen gerät, dann hat das gravierende Nachteile. Bereits bei einem Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent kann das Denken wesentlich schwerer fallen. In früheren Zeiten fuhren Menschen zu heilsamen Quellen, um dort zu regenerieren. Auch heute kennen Gesundheitsbewusste die Stellen, wo wohlschmeckendes oder heilkräftiges Wasser aus der Erde heraussprudelt und sie suchen diese regelmäßig auf – entweder, um dort einige Tage zu bleiben oder wenigstens ihren Vorrat an wohlschmeckendem Wasser aufzufüllen. >>Fortsetzung auf Seite 2

Die Temperamente

Die vier Elemente gehören zu den Grundlagen der Temperamente-Medizin, wie sie seit der Antike gelehrt wurde. Sie verknüpft die Elemente mit den Temperamenten so: Die Luft entspricht dem Sanguinischen (dem Genießenden), das Feuer dem Cholerischen (dem Tätigen), das Wasser dem Melancholischen (dem Sehnsüchtigen) und die Erde dem Phlegmatischen (dem Leidenden). i QC26E10


Liebe Leserinnen und Leser,

Feuer 4

Berge erraten und Quell-Preise gewinnen

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Bürger-Energieanlagen und BürgerInitiativen

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Die drei Weisen und der Weihnachtsstern

Erde 6

Jamie Oliver der deutschen Schulküche: Carola Petrone und ihr Team „il Cielo“

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Mit der richtigen Ernährung Haarausfall stoppen

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Schmuck, der Energie schenkt: kraftvolle Worte und platonische Körper

Wasser

Herzlich Andrea Tichy

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Informationen im Internet

An vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf weiterführende Informationen im Internet hin. Dahinter finden Sie den sogenannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Seiten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünschten Hintergrundinformation weitergeleitet.

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Handeln statt reden: Lammsbräu motiviert Kinder für die Umwelt

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Jäger, Forscher, Abenteurer: Explorers Club in New York

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Sieben Sachen zum Schöner machen: Das ideale Geschenk-Set

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Kerstin M. Pöhler: Alter und Tod – werde du selbst

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WasserSymposium – das Heilmittel der Zukunft

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Was in der Luft liegt: Trends – Prognosen. Garten-Lust

<< Fortsetzung von Seite 1

das Wasser-Symposium, das die St. Leonhards-Stiftung Anfang September in Bad Füssing organisierte, war für Wasser-Fans ein Groß-Ereignis: Neun hochkarätige Referenten präsentierten ihre neuesten Erkenntnisse in Hinblick auf die Heilkraft des Wassers. Und natürlich war auch die Quell-Redaktion mit dabei, um über die wichtigsten Neuigkeiten in Sachen Wasser zu berichten. Eine Zusammenfassung finden Sie auf den Seiten 12 und 13. Wie sehr das Thema Wasser interessiert, das konnte ich am folgenden Tag an der Bushaltestelle von Bad Füssing erleben, als ich zufälligerweise die Bekanntschaft mit der Symposiums-Besucherin Wally S. machte. Sie erzählte mir, dass sie zwölf Stunden aus Bernburg an der Saale angereist wäre, um die Referenten des Symposiums hören zu können. Dieses Engagement hat mich zutiefst beeindruckt und aufs Neue bestätigt, wie sehr doch das Element Wasser uns Menschen bewegt.

Luft

Vier Elemente – Vier Ziele Wasser: Falkenhof – Lebendiges Wasser für innen und außen Das Biohotel Falkenhof ist europaweit das erste Haus, das äußerliche Thermalbadekur, innerliche Trinkkur und biologische Ernährung unter einem Dach bietet. Das Bad Füssinger Thermalwasser, das dort aus der hauseigenen Panorama-Therme sprudelt, ist hinsichtlich seiner Mineralienzusammensetzung in Europa einzigartig: Das schwefelhaltige Wasser kann den Organismus umstimmen und damit die körpereigenen Abwehrkräfte wiederherstellen. www.hotel-falkenhof.de

Fasten-Wandern: Im Kontakt mit dem Element Erde können wir uns im wahrsten Sinne des Wortes wieder „erden“ und uns unseres Körpers besinnen.

Doch nicht nur das Wasser, das wir trinken, auch das Wasser, mit dem wir uns umgeben, kann auf uns einen heilsamen Einfluss ausüben. Stichwort Wasserfälle oder Meeresküsten: Sie gehören zu den Orten, an denen sich der Mensch ganz besonders gut von Stress erholen kann. Der Grund: In der Umgebung von Wasserfällen oder vom Meer befinden sich besonders viele negativ geladene Teilchen (Elektronen) in der Luft, die auf den Körper wie Antioxidantien wirken. Sie sind so etwas wie eine Anti-AgingKur für den Körper und an Wasserfällen oder am Meer zum Nulltarif zu bekommen. Feuer – kraftvoller Push für die Lebensenergie Viele Menschen fühlen sich von den Zumutungen des Alltags zunehmend überfordert. „Mehr Energie!“ könnte ein zeitgemäßes Stoßgebet lauten. Wohl kaum etwas anderes vermag uns so sehr aus der Reserve zu locken, wie die Sonne. Kaum zeigt sich ein Sonnenstrahl am Himmel, bevölkern sich Straßencafés und Biergärten und die Stimmung steigt. Wir alle sind Sonnenwesen, die sich wie die Pflanzen dem Licht zuwenden. Leider ist jedoch die Anzahl an energiespendenden Sonnenstunden in Deutschland ungerecht verteilt. Die meisten Sonnenstunden gibt es im Südwesten und im Nordosten sowie an den Küsten von Nord- und Ostsee. In ihrem jetzt neu erschienenen Buch „ReiseLust mit den vier Elementen“ stellt Quell-Reiseexpertin Martina Guthmann besonders schöne und leicht zu erreichende Sonnenziele in und um Deutschland vor. Erde – das nährende, stabilisierende Element „Man muss die magische Kraft einer Windschutzscheibe bewundern, dass sie einen so von der Schöpfung abzutrennen vermag“, schreibt der Literat Erhart Kästner. Möglicherweise hat es mit der Entfremdung der Menschen von der Natur zu tun, dass sie das Wandern nun wieder entdecken. Ob an der Küste, im Mittelgebirge oder hinauf zu Alpen-Gipfeln: Das Wandern ist eine wirksame Methode, um mit sich, der Natur und den Mitmenschen ins Reine zu kommen. Martina Guthmann hat in ihrem Buch wunderbare Wander-Ziele zusammengestellt, die symptomatisch für diesen Reise-Trend stehen. Das Schöne daran: Man braucht keine großen Voraussetzungen in Sachen Kondition oder Ausrüstung zu erfüllen, um mit dem Wandern beginnen zu können. Luft – Einladung zum tief Durchatmen Wie häufig verhalten wir Menschen uns kurzatmig und kommen gar nicht dazu, richtig Luft zu holen – um unsere Lebensumstände vielleicht mit mehr Abstand und Ruhe zu betrachten? Die Einladung zum tiefen Durchatmen ergeht in „Reiselust“ an vielen Stellen: In Luftkur- und Wintersportorten kann sich der Leser mit Sauerstoff erster Güte auftanken und seinen Kopf für neue Gedanken freimachen. Doch auch „Stadtluft“, die bekanntlich „frei macht“, kann neue Energie schenken. Denn Städte sind kulturelle Biotope, die immer wieder für schöne Überraschungen gut sind. Und für den, der sich wie ein Schwamm mit neuen Anregungen vollgesaugt hat, wird es zum Ausgleich irgendwann wieder Zeit, an einem Ort der Kraft zur Ruhe zu kommen. Orte der Kraft gibt es an vielen Stellen, auch in Großstädten. Die Tipps, die Martina Guthmann zusammengestellt hat, gewähren Einblicke in die Lieblingsziele der Quell-Redaktion. Viele der Reiseziele sind von den Mitgliedern der Quell-Redaktion erprobt und häufig auch mit der Kamera festgehalten worden. Martina Guthmann hat die Tipps durch ihre eigenen Recherchen ergänzt und erweitert und damit eine Fülle an Inspirationen geschaffen, die beim Lesen immer wieder den Impuls auslösen, sofort die Koffer zu packen und loszufahren. i QC26E13

Feuer: Sylt – Für jeden mit dem Zug erreichbar Mit jährlich rund 1 900 Stunden scheint auf Sylt die Sonne um 180 Stunden länger als im Durchschnitt von Deutschland. Das vom Golfstrom beeinflusste Seeklima wird nicht nur von Erholungssuchenden als besonders angenehm empfunden. Die „Syltrose“ übersät weite Teile der Insel mit Tupfen zauberhafen Rosarots. Der Ort Westerland ist IC-Bahnhof. Eine Intercity-Verbindung führt mehrmals täglich quer durch Deutschland nach Sylt. Hoteltipp: Dorfhotel Sylt, www.dorfhotel.com Erde: Natur- und Tierbeobachtungs-Wandertouren Den Pfiff des Murmeltiers nicht nur hören, sondern das Tier dabei auch zu beobachten und alle wichtigen Informationen von einem Experten zu erfahren – das ermöglichen die Nature Watch-Wanderungen durch die Tiroler Naturparks, die von den Nature Watch Partnerhotels in Tirol angeboten werden. Erfahrene und speziell ausgebildete Nature Watch-Guides helfen beim Entdecken schon selten gewordener tierischer Bergbewohner. www.nature-watch.at Luft: Solarlifte in Graubünden Der erste Solarskilift der Welt wurde im Jahr 2011 im Safiental in Graubünden eröffnet. Er steht in dem kleinen Bergdorf Tenna im Naturpark Beverin. Die sonnenbegünstigte Lage des Tales legte den Einsatz der Sonnenenergie nahe und dass sich nun der neue Solarlift über den Verkauf des überschüssigen Stroms selbst refinanziert, freut nicht nur die Einwohner, sondern auch Menschen, die gerne Skifahren, dies aber umso lieber mit gutem Gewissen tun. www.solarlift.ch

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Martina Guthmann

Reiselust mit den vier Elementen. Mehr als 100 Reise-Ziele im Zeichen von Wasser, Feuer, Erde und Luft ISBN 978-3-9812667-9-5 Quell Edition, 22,90 Euro*. Erscheinungstermin: 1.12.2012. Bestellen Sie noch vor dem 1. Dezember 2012 und sichern Sie sich einen Subskriptionspreis von 19,90 Euro*. T 0221 - 21 29 14 oder im Quell-Shop www.quell-shop.de i QC26E12 *versandkostenfrei

Fotos: Barbara R. Schütz | www.hotel-falkenhof.de | www.dorfhotel.com | Reinhard Hölzl - www.nature-watch.at | www.solarlift.ch | Helmut Claus

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Dinge, die uns begeistern

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Feuer & Flamme Buchtipp

Karaffe aus Recycling-Glas Hässliche Flaschen aus Plastik haben auf der gepflegten Tafel nichts zu suchen: Erstens sind sie schlecht für die Qualität des Getränks, da Stoffe aus dem Kunststoff in die Flüssigkeit wandern können, was sich durch einen dumpf-bitteren Nachgeschmack bemerkbar machen kann (ganz abgesehen von den Risiken für die Gesundheit, die von PET-Flaschen ausgehen können). Zweitens sind Plastik-Flaschen eine Beleidigung für das Auge. Absolut geschmacksneutral ist das Material Glas, aus dem diese formschöne Karaffe gefertigt ist. Sie eignet sich für kalte Getränke aller Art – beispielsweise für Leitungswasser, Säfte oder Schorle. Das Besondere an der Karaffe: Sie ist mundgeblasen aus Recyclinglas hergestellt und verpackt in einer Geschenk-Box aus recycelter Pappe. Aufgrund dieses nachhaltigen Zusatznutzens eignet sie sich ganz besonders als Geschenk für Umweltbewusste. Der Preis: 26 Euro plus Versand. Zu bestellen im Quell-Shop unter T 0221 - 21 29 14 oder www.quell-shop.de. i QC26F05

Süße Sinnlichkeiten mit Biss Lockerer, luftiger Puffreis mit gepufften Dinkelkernen, verfeinert und umhüllt mit köstlicher Schokolade. Die knusperleichten Häppchen werden mit Rohrohrzucker und Honig hergestellt, anstelle von raffiniertem Zucker. Alle Zutaten sind rein biologisch. Ob als schmackhaftes Mitbringsel oder kleine Nascherei für zwischendurch: Jede der drei Crac‘O choc- Sorten ist für den Schokoladenliebhaber ein unvergleichlicher Genuss mit Biss. www.pural.de i QC26F01

Wer von dem permanenten zu Viel und zu Schnell die Nase voll hat, der sollte mal einen Blick in das Buch „Das einfache Leben – vom Glück des Wenigen“ werfen. Es beschreibt auf wohltuende Weise den probaten Weg aus dem Hamsterrad: Die eigenen Ansprüche und somit die (Lebenshaltungs-)Kosten zu senken. Einfach wohltuend!

Bio Wasch Ball Es klingt unglaublich: Man nimmt einen Ball, der mit Keramikkugeln gefüllt ist und wäscht damit seine Wäsche. Diese wird schon bei lediglich 30 Grad sauber und riecht gut – ganz ohne Phosphate, Detergentien (waschaktive Substanzen) oder sonstige Chemie, die die Umwelt belasten. Zu kaufen im Naturkosthandel oder zu bestellen im Quell-Shop unter T 0221 - 21 29 14 oder www.quell-shop.de. Unsere freundliche Kundenberaterin Ulrike Perey hat selbst schon Erfahrungen mit dem Bio Wasch Ball gesammelt und berät Sie gerne. Der Preis: 39,95 Euro i QC26F04

John Lane Das einfache Leben Broschiert: 150 Seiten Verlag: Aurum ISBN: 978-3-801-600-0 Preis: 16,95 Euro i QC26F03

Biosophie: Nahrung und Intelligenz

Fotos: Ralf Perey | Pural | Gerold Steinbacher - www.sapio.de | Benno Klandt

Basile Teberekides, Ökologe und Pionier der Bio- und Rohkostszene, hat eine „biosophische“ Denkrichtung begründet und macht sich für Quell Gedanken über die Wichtigkeit der Ernährung für unser Leben:

Es kann kein Aufblühen der Intelligenz sein, wenn das Erkannte nicht das Erlebte ist. Wenn man wiederum die Wichtigkeit der Lebensmittel für das Leben erkannt hat, dass nämlich die Lebensmittel selbst die Information für das Leben bereithalten – dann ist es schwer zu leugnen, dass das, was wir uns einverleiben in unmittelbarer Verbindung mit unserer inneren Gefühlslage, Unternehmungsbereitschaft und schöpferischer Lebenslust steht. Es hat also sehr viel mit Intelligenz zu tun – die Physiologie des Körpers – ja den Körper selbst zu erforschen, zu erkennen und ihn dann seinen Bedürfnissen entsprechend zu behandeln. Die energische Betonung der Umsetzung dessen, was gedanklich als richtig erkannt – dass Denken und Handeln nicht getrennt, sondern in Einheit ein umso höheres Potenzial besitzen. Je vollkommener die Lebensmittel, die man sich einverleibt, desto sinnvoller (im wahrsten Sinne des Wortes), gesunder und bejahender gestaltet sich unser Leben. Ein fragmentiertes Leben hat sicher nicht nur die Nahrung als Ursache, aber die Auswirkungen auf Körper und Geist sind nicht zu verkennen. Dies nun zu erkennen und entsprechend zu handeln würde ich „Aufwachen der Intelligenz“ nennen – die Verwobenheit von Allem. „Ex Hypnos“ – raus aus dem Schlaf – so nannten die Antiken die Intelligenz. Raus aus dem Schlaf, raus aus der Hypnose, in der sich viele von uns befinden, von dem Selbst gelöst und nicht mehr in die Lage versetzbar, das Wichtige, das Unmittelbare zu erkennen. Es gibt wenige Handlungen, die so unmittelbar, so intim zu nennen sind, wie die Einverleibung unserer Lebensmittel. Das sollte uns um so wacher, umso aufmerksamer stimmen, wenn es darum geht, unsere Lebensmittel frei von Pestizid, Fungizid und Gentechnik zu halten. i QC26F02

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LEMONGRASS LUFTERFRISCHER Erleben und genießen Sie den anregen den Duft unseres Lufterfrischers Lemongrass. Der dezent-natürliche Duft nach frischem Zitronengras schafft eine angenehme Raumatmosphäre, inspiriert die Sinne und weckt neue Energien.

W E I T E R E D Ü F T E : F L O W E R - L AV E N D E R - L O T U S R O S E - TA N G E R I N E & S P I C E S - W I L D O R C H I D

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feuer

Fünf Gewinne für Quell-Leser a | Buch: Reiselust Lassen Sie sich von der „Reiselust" anstecken und gewinnen Sie eines von fünf Büchern. Siehe Seite 2 b | Sieben Sachen zum Schöner machen

c | Buch: HaarSprechStunde Lassen Sie sich kompetent von der „HaarSprechStunde" beraten und gewinnen Sie eines von fünf Büchern. Siehe Seite 10 d | Buch: Einen Sommer lang Lassen Sie sich von dem Roman herausfordern und gewinnen Sie einen von fünf. Siehe Seite 15

Foto: Martina Guthmann

Der Inhalt des Sets bildet die Grundausstattung natürlicher Schönheitspflege. Gewinnen Sie eines davon. Siehe Seite 7

Berge erraten und gewinnen Dieses Foto ist auf der dritten Etappe des Weitwanderwegs von München nach Venedig entstanden. An diesem Alpenüberquerungsprojekt beteiligen sich Mitarbeiter und Freunde der Quell-Redaktion. Erraten Sie, welche Berge es zeigt?

e|F oto-Kalender 2013: Spiegelung Lassen Sie sich Monat für Monat vom Farben- und Formenspiel der Wasseroberfläche verzaubern und gewinnen Sie einen von fünf Kalendern. Siehe Seite 16

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Welche Berglandschaft zeigt das Foto?

Preisfrage

A | Die Berge in Appenzell | Schweiz (max 2 500 m)

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Bildrätsel Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben des Preises an, den Sie gewinnen möchten. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2013.

B | Die Berge im Friaul | Italien (max 2 200 m)

C | Die Berge am Rand der Dolomiten | Südtirol (max. 3 300 m) D | Die Berge im Chiemgau | Deutschland (max 1 900 m)


Bürger-Energieanlagen Bei der Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien mit Solaranlagen, Windkraftanlagen oder Heizkraftwerken beteiligen sich in allen deutschen Regionen immer mehr Bürger lokal an der Energiewende. Dr. Jürgen Kern berichtet aus eigener Erfahrung. Die Energiegewinnung ist eine zu wichtige Angelegenheit, um sie nur den überregionalen Großkonzernen zu überlassen. Nach Schätzungen sind diese in Deutschland auch nur mit etwa sieben Prozent an der Nutzung der erneuerbaren Energien beteiligt. Der mit Abstand größte Teil verteilt sich heute schon auf Stadtwerke, Kommunen und Bürger. Als Bürger-Energieanlagen werden dabei Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien bezeichnet, die Bürger gemeinschaftlich planen, betreiben und/oder finanzieren. Die Bürger können so zum Beispiel von der gesetzlich gesicherten Einspeisevergütung für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien profitieren oder preiswert und umweltgerecht heizen. Bürger-Energieanlagen sind in dreifacher Hinsicht regional verwurzelt: • Die Bürger, die sich beteiligen stammen aus der Region. • Die Betreibergesellschaft hat ihren Sitz in der Region. • Die Bürger-Energieanlage wird in der Region errichtet. Als Rechtsform für die Bürger-Energieanlagen sind besonders drei Möglichkeiten geeignet: die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die Mischform aus der Gesellschaft mit beschränkter Haftung und der Kommanditgesellschaft (GmbH & Co. KG) sowie die eingetragene Genossenschaft (eG). Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts Am schnellsten, einfachsten und kostengünstigsten ist die Gründung einer GbR. Diese besonders bei Solar-Gemeinschaftsanlagen beliebte Urform einer Gesellschaft kann prinzipiell von zwei Personen am Küchentisch geschaffen werden. Durch einen schriftlichen Gesellschaftervertrag wird der Gesellschaft aber eine solide Basis gegeben und die Handhabung schwieriger Situationen geregelt. Der größte Nachteil einer GbR besteht darin, dass die Gesellschafter in vollem Umfang mit ihrem Privatvermögen haften. Aus diesem Grund sollte bei der Erstellung der Energieanlage auf die Risikobegrenzung, etwa durch geeignete Versicherungen und die Auswahl eines erfahrenen Installateurs, geachtet werden. Um die Haftungsrisiken weiter zu minimieren, sind einige Solar-Gemeinschaftsanlagen dazu übergegangen, eine GbR mit der Gründung eines eingetragenen Vereins zu kombinieren. Der Verein wird von der GbR mit der Betriebsführung der Anlage betraut und haftet lediglich mit dem Vereinsvermögen. Ein Beispiel dazu: In der baden-württembergischen Gemeinde Mauer (4.000 Einwohner), dem Heimatort des Autors, wurden 2003 und 2005 nach einer Initiative der lokalen Agenda-Gruppe zwei GbRs gegründet und zwei PhotovoltaikGemeinschaftsanlagen errichtet. An der 30-kW-Anlage auf dem Dach der Grundschule konnten 150 Anteile für je 466 Euro an 45 Gesellschafter verkauft werden, bei der 14-kW-Anlage auf dem Dach der Sport- und Kulturhalle 120 Anteile für je 410 Euro an 36 Gesellschafter. Die Gesellschafter leisten damit einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz und nach einer Laufzeit von 20 Jahren hat sich ihr finanzieller Beitrag mehr als verdoppelt.

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Feuer

Photovoltaikanlage

Gründung einer GmbH & Co. KG Auch größere Anlagen für Photovoltaik, Windkraft oder Biomasse werden als BürgerEnergieanlagen realisiert. Mit zunehmender Investitionssumme werden die Projekte aber komplexer und eine hauptamtliche Geschäftsführung wird erforderlich. Dies erfordert eine Rechtsform, die zum einen die Haftung der Beteiligten beschränkt und zum anderen die Einbindung vieler Kapitalgeber erleichtert. Diese Anforderung erfüllt im Gegensatz zur GbR die GmbH & Co. KG. Die Haftung der GmbHGesellschafter ist bei dieser Gesellschaftsform auf ihre Kapitaleinlage beschränkt. Dem großen Vorteil der beschränkten Haftung steht ein deutlich höherer Gründungs- und Verwaltungsaufwand entgegen. Ein Beispiel dazu: Die Bioenergie Steinfurt GmbH & Co. KG betreibt in SteinfurtHollich im Münsterland seit Ende 2005 eine Gemeinschaftsbiogasanlage. 46 Landwirte und 23 nur mit Kapital beteiligte weitere Bürger haben in ein Anlagenkonzept investiert, das von und mit den Landwirten und der örtlichen Raiffeisen-Genossenschaft sowie dem Landwirtschaftlichen Ortsverein organisiert und entwickelt wurde. Mit der erzeugten thermischen Energie werden Schulen, zwei Altenwohnheime, das Freibad und Verwaltungsgebäude beheizt. Unter optimalen Bedingungen können so jährlich bis zu 400.000 Liter Heizöl ersetzt werden. Der erzeugte Strom wird in das Stromnetz eingespeist und entsprechend vergütet. Die beteiligten Bürger profitieren an ihren Kommanditanteilen und die beteiligten Landwirte durch langfristige Biomasse-Lieferverträge. Technisch innovativ war die deutschlandweit erste Biogas-Pipeline, in der das Gas zu den vier Kilometer entfernten Blockheizkraftwerken transportiert wird. Gründung einer Genossenschaft Neben der GmbH & Co. KG hat sich die eingetragene Genossenschaft (eG) als Rechtsform für größere Bürger-Energieanlagen durchgesetzt. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland bereits etwa 330 Energiegenossenschaften. Eine eG unterliegt dem Genossenschaftsgesetz. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der Kapitaleinlage. Die Haftung der Mitglieder kann wie bei der GmbH & Co. KG auf ihre Kapitaleinlage beschränkt werden. Den Vorteilen einer eG steht ein hoher Gründungsaufwand gegenüber. Bevor die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgen kann, wird sie von dem zuständigen Genossenschaftsverband geprüft (Businessplan, Satzung etc). Dieser intensiven Prüfung ist es aber auch zu verdanken, dass die eG die insolvenzsicherste Rechtsform ist. Ein Beispiel dazu: Ziel der Energiegenossenschaft Lieberhausen eG in einem Ortsteil von Gummersbach war es, die Bürger langfristig zu einem stabilen Preis mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Dazu wurden ein Holzhackschnitzel-Heizwerk und ein Nahwärmenetz errichtet. Hauseigentümer von 85 Gebäuden erwarben einen Genossenschaftsanteil für 1.050 Euro und das Land Nordrhein-Westfalen gab einen Zuschuss von 40 Prozent. Während man auf der politischen Bühne über die Energiewende, das Abschalten von Atomkraftwerken und Endlagerstätten diskutiert, wird in vielen Kommunen die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung mithilfe von Bürger-Energieanlagen bereits selbst in die Hand genommen und tatkräftig umgesetzt. Bürger-Energieanlagen als Form der Bürgerbeteiligung verteilen nicht nur die Kosten, sie sorgen auch für Teilhabe am finanziellen Gewinn und bieten vor allem die Möglichkeit, die Zukunft der Region mitzugestalten. i QC26F07

Fotos: Jürgen Kern | Grafik Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

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Genossenschaften gründen Info-CD „Von der Idee zur eG", ein Leitfaden zur Gründung einer Genossenschaft, herausgegeben vom DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e.V., Berlin 2009. Diese CD-Rom ist kostenfrei über www.neuegenossenschaften.de erhältlich und gibt auch einen Überblick über andere Gesellschaftsformen. Internetseiten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit Informationen für Verbraucher zur Geldanlage allgemein und zur Prospektpflicht. Außerdem kann Einsicht in hinterlegte Verkaufsprospekte genommen werden. www.bafin.de Internetseite des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, auf der sich ein Gestattungsvertragsmuster findet mit dazugehörigen Erläuterungen – unter anderem zu vergaberechtlichen Fragestellungen. www.dstgb.de Informations- und Beratungsplattform für erneuerbare Energien in NRW, die auch für Betreiber von Bürger-Energieanlagen eine Anlaufstelle bietet. www.energiedialog.nrw.de

Handlungsleitfäden zu Bürger-Energieanlagen finden sich auch unter anderem hier: • Sächsische Energieagentur GmbH: Bürgersolaranlagen in Sachsen, unter www.solarportal-sachsen.de

Grundschule in Mauer mit einer Leistung von 30 kWp

• w indcomm schleswigholstein Netzwerkagentur Windenergie: Windcomm Leitfaden Bürgerwindpark, unter www.windcomm.de • Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.: Wege zum Bioenergiedorf – Leitfaden, 2011, unter www.nachwachsenderohstoffe.de

Biogasanlage

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Jamie Oliver der deutschen Schulküche

Erde

Übergewicht und gestörtes Essverhalten zählen heute in Deutschland zu den häufigsten und am schnellsten ansteigenden Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Eine große Chance, diesem Teufelskreis entgegenzuwirken, steckt in einem gesunden Mittagessen, das Kindern in der Schule angeboten wird. Martina Guthmann hat sich in einem bayerischen Vorzeigebetrieb in Sachen gesunder Schulverpflegung umgesehen.

Richtig essen lernen • Essen lernt man von Vorbildern, etwa von den Eltern aber auch Freunden. • Gesundheitsargumente sind problematisch, denn Kinder denken nicht langfristig (Bsp. Zahnarzt, Osteoperose). • Verbote machen ungesunde Lebensmittel erst interessant und fördern eher noch die Ausbildung von Vorlieben. Wesentlich besser sind positive Botschaften. • Dazu motivieren, mal Neues, Anderes auszuprobieren. • 30 bis 70 Prozent des Übergewichts sind genetisch bedingt, aber auch kulturelle Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle.

Regeln einführen • Feste Zeiten für Ernährung, Entspannung und Bewegung einplanen. • Schlafmangel ist ein Risiko für Übergewicht. • Regelmäßig frühstücken: Gemäß einer Studie verbessern sich die Schulnoten nach Einführung des Schulfrühstück.

Gesundheitsbildung Gemäß der UN-Kinderrechtekonvention (Art. 24 e) sollen die Vertragsstaaten sicherstellen, dass allen Teilen der Gesellschaft Grundkenntnisse über die Gesundheit und Ernährung des Kindes vermittelt werden, dass diese Zugang zu der entsprechenden Schulung haben und dass sie bei der Anwendung dieser Grundkenntnisse Unterstützung erhalten. Die UN-Kinderschutzbeauftragte Marlene Rupprecht plädiert dafür, dass sich jeder Lehrer und jede Schule in Sachen Ernährungswissen Freiräume schafft und dass Kochen wieder als Unterrichtsfach eingeführt wird.

Zu einem alarmierenden Ergebnis kommt die sogenannte KIGGS Studie des Robert-Koch-Institutes: Laut dieser Studie zur gesundheitlichen Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland hat sich seit den 1980er Jahren der Anteil übergewichtiger Kinder verdoppelt. Als Hauptursachen werden die veränderten Lebensbedingungen vieler Familien ausgemacht. Längere Unterrichtszeiten bei den Kindern und sich wandelnde Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen bei den Eltern führen zu einer veränderten Esskultur. Familienmahlzeiten werden immer seltener, Kinder und Jugendliche versorgen sich häufig selbst mit schnell verfügbaren aber nährstoffarmen und kalorienreichen Mahlzeiten. Irreführende Werbung, missverständliche Deklarationen auf Fertigprodukten und falsche Sparsamkeit tragen ihr Übriges dazu bei, dass Deutschlands Kinder immer dicker und kränker werden. „Eine riesengroße Chance, diesem Teufelskreis entgegenzuwirken, steckt jetzt in der Einführung von Ganztagsschulen“, sagt Andrea Lambeck von der Plattform Ernährung und Bewegung peb, dem europaweit größten Netzwerk von Politik, Wirtschaft und Verbänden zur Vorbeugung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Mit einer gesunden, bezahlbaren, warmen und leckeren Mittagsverpflegung in Schulen könnten alle Kindern – unabhängig von Schicht und familiärer Situation – zumindest einmal am Tag in den Genuss einer gesunden Mahlzeit kommen. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus: Bei der Umsetzung von Konzepten wie G8 wurden Schulküchen stiefmütterlich behandelt, wenig Unterstützung floss in Ausbildung und Beratung der Verantwortlichen. Geld für Küchenneu- und Umbau ist meist knapp und so wie Deutschlands Fernsehköche in Modellschulküchen agieren, sieht die Realität eher nicht aus. Die Preise für Schulessen variieren stark: Während in Bayern ein Schulessen bis zu 4,20 Euro kosten darf, sind es in Hamburg 3,50, in Berlin nur etwas über 2 Euro. „il Cielo“ – himmlische Genuss-Erlebnisse Vielerorts ist deshalb kreative Eigeninitiative gefragt, wenn es um die gesunde Ernährung der Kinder außer Haus geht. Dass gesunde Mittagsbetreuung von Kindern „Schule“ machen kann, zeigt das Konzept des Verpflegungs- und Beratungsunternehmens „il Cielo“. Seine Gründerin Carola Petrone begann als Mutter die Spielkameraden ihrer Kinder zu bekochen. Ihr Anspruch war 100 Prozent frisches und biologisches Essen, als sie vor sieben Jahren mit der Verpflegung eines Kindergartens begann. Die gute Qualität, der herrliche Geschmack und ihr Organisationstalent waren der Anfang ihrer Erfolgsgeschichte. Heute bekocht ihr Team „il Cielo“ in fünf Schulen und 25 Kindergärten im Umkreis von München täglich 3 000 Schüler. Petrone: „Wenn es gut schmeckt, kommen die Kinder ganz automatisch auf den Geschmack für gesunde Ernährung. Wir haben uns „il Cielo“ – der Himmel – genannt, weil wir den Kindern genau diese Freude am Essen vermitteln wollen.“ Trotz des schönen Namens: Carola Petrone bleibt auf dem Boden der Tatsachen: „Um ein frisches biologisches Schulessen für rund vier Euro anbieten zu können, muss man vieles richtig machen. Angefangen bei den Investitionen in die richtige Küchenausstattung, über eine ausgewogene und wirtschaftliche Speisenplan-Erstellung bis hin zur Wahl regionaler Lieferanten. Viele Schulmensen-Betreiber aus ganz Deutschland fragen Petrone: Wie schafft Ihr das? Die engagierte Mutter gibt ihr Know-how dann gerne an andere weiter.

Das Team „il Cielo“ um Carola Petrone bekocht in fünf Schulen und 25 Kindergärten im Umkreis von München täglich 3 000 Schüler.

Und weil jede Schule anders ist, sieht die Beratung von Fall zu Fall unterschiedlich aus. Das beginnt bei ganz pragmatischen Fragen, etwa wie man die Kosten für eine Aufwärmküche spart und besser in eine Ausstattung zum Frischkochen investiert. Da geht es auch um Tipps zur Beschaffung bei regionalen Herstellern oder um die Vermeidung des Wegwerfens wertvoller Lebensmittel. Gerade das Reste-Management kann durch eine spezielle Software genau gesteuert werden. Für kleine Küchen bietet „il Cielo" Lösungsansätze an, wie sie die komplette Verwaltungsarbeit kostengünstig auslagern und im Back-Office zum Beispiel die Küche samt Speiseplanung, Einkauf und Personal verwalten lassen können. Eine nachhaltige Esskultur vermitteln Was Carola Petrone antreibt, wird spätestens dann klar, wenn man sie mit ihrer Familie beim Essen erlebt, ihr Mann ist Pächter des „Il Plonner“, einem Dorfgasthaus in Oberpfaffenhofen: Es ist der Wunsch, Kindern eine nachhaltige Esskultur zu vermitteln, „denn ein gesundes, respektvolles und natürliches Verhältnis zu Lebensmitteln, zum Körperbewusstsein und zum Umweltbewusstsein ist der Dreh- und Angelpunkt jeder Kultur", so Carola Petrone. Den Spitznamen „die Jamie Oliver der deutschen Schulküche“ hat sich Carola Petrone nicht selbst verpasst, obwohl er gut zu ihr passt, nur zieht sie ihre Kreise bislang eher im Stillen. Der englische Star-Koch Jamie Oliver hingegen hatte unter großer Anteilnahme der Presse versucht, die Schulverpflegung in Großbritannien zu reformieren. Was gar nicht so leicht ist, wie seine Erfahrungen zeigen. i QC26E02

Adressen

Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb): www.ernaehrung-undbewegung.de Deutsches Netzwerk Schulverpflegung e.V. (DNSV e.V.): www.schulverpflegungev. net

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„Wenn es gut schmeckt, kommen die Kinder ganz automatisch auf den Geschmack für gesunde Ernährung."

Fotos: Martina Guthmann

Beratung für die Einrichtung und das Management bei der Umstellung auf 100 Prozent Bio in der Küche: www.ilcielo.de


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Wasser

Für Sie probiert!

Handeln statt reden Die Neumarkter Lammsbräu motiviert Kinder für ein umweltbewusstes Leben Im Rahmen der Neumarkter Umwelt-Kinderakademie, die von bioVerum initiiert wurde und von der Stadt Neumarkt und der Neumarkter Lammsbräu unterstützt wird, setzen sich Kinder aus dem Raum Neumarkt für aktiven Umweltschutz ein. Inspiriert hat sie die Schülerinitiative Plant-for-the-Planet, die im Januar 2007 ins Leben gerufen wurde. Der damals 9-jährige Felix Finkbeiner hielt ein Schulreferat über die Klimakrise und entwarf, inspiriert von Wangari Maathai, die in Afrika 30 Millionen Bäume gepflanzt hatte, die Vision, Kinder könnten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen, um auf diese Weise einen CO2-Ausgleich zu schaffen. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich Plant-for-the-Planet zu einer weltweiten Bewegung: Derzeit verfolgen ca. 100 000 Kinder in über 100 Ländern dieses Ziel. Die Neumarkter Umwelt-Kinderakademie fand erstmals im Jahr 2011 statt. Dieses Jahr erarbeiteten die Schüler und Schülerinnen einen umfangreichen Aktivitätenkatalog, der in die Kategorien Schulprojekte, Ernährung, Natur und Umwelt, Einkaufen, Mobilität, soziale Gerechtigkeit, Verhalten und Kommunikation eingeteilt ist. Als erstes großes Projekt konnte jetzt in Kooperation mit der Stadt Neumarkt und den Neumarkter Schulen der „KlimaTag Neumarkt“ umgesetzt werden. Unter dem Motto „Helft uns Kindern, unsere Erde zu schützen!“ wurde ein Fünf-Punkte-

Plan beschlossen, der an jedem Donnerstag an den Schulen, in den Familien und bei allen engagierten Neumarktern konsequent umgesetzt werden soll. Die fünf Klimaschutz-Gebote lauten: 1. Vermeidet weite Transportwege – kauft saisonal und regional ein! 2. Esst kein Fleisch aus industrieller Massentierhaltung – kauft Fleisch aus artgerechter, regionaler Tierhaltung! 3. Reduziert den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden – kauft mehr echte Bio-Lebensmittel, nicht vom Discounter! 4. Esst weniger Fleisch – drei Mal pro Woche ist genug! 5. Werft keine Lebensmittel weg – kauft nachhaltiger ein, nehmt Qualität statt Billigprodukte und verwertet Reste! Mit der Neumarkter Lammsbräu und bioVerum gibt es gleich zwei Unternehmen vor Ort, die dieses Schülervorhaben tatkräftig unterstützen. Für den Bio-Pionier Lammsbräu eine Selbstverständlichkeit. „Diese Initiative zeigt, dass Klimaschutz ganz einfach ist und jeder dazu beitragen kann, wenn er nur will“, freut sich Generalbevollmächtigte Susanne Horn. „Denn die Zukunft von morgen ist das Zuhause unserer Kinder von heute!“ i QC26W03

Zwei neue Bio-Limonaden wurden im Herbst vorgestellt. now Birne Hopfen erinnert schon im Duft an frischen Hopfen und reife Zitrusfrüchte. Der echte Naturdoldenhopfen aus Spalt verleiht auch dem Geschmack eine dezente Hopfennote. Fein abgerundet mit mildem Birnensaft, einem Spritzer Zitronensaft und Kräuterextrakten schmeckt now Birne Hopfen fruchtig-frisch. Im Ganzen verwendete Bio-Grapefruits sorgen bei now Grape Fruit für den natürlichen und puren Grapefruitgeschmack. Wie auch bei den anderen sechs now Bio-Limonaden werden für die neuen now Bio-Limonaden ausschließlich Zutaten aus kontrolliertem, ökologischem Landbau sowie natürliches Bio-Mineralwasser verwendet. www.drinknow.de

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Fotos: Lammsbräu

Jetzt bewerben! Bereits zum 12. Mal vergibt die Neumarkter Lammsbräu 2013 ihren Nachhaltigkeitspreis. Ob Privatpersonen, Institutionen, Unternehmen oder Medienvertreter – die Bio-Pioniere belohnen Initiativen, die sich dauerhaft für eine lebenswerte Zukunft engagieren mit einem Preisgeld von 10.000 Euro. Der Preis ist deutschlandweit ausgeschrieben. Die Bewerbungsunterlagen stehen im Internet unter www.lammsbraeu.de zum Download bereit oder können direkt bei der Neumarkter Lammbräu angefordert werden (info@lammsbraeu.de). Die Bewerbungsfrist läuft bis 30. März 2013. i QC26W02

Sieben Sachen zum Schöner machen

Fotos: Monika Frei-Herrmann

Das Set bildet die Grundausstattung natürlicher Schönheitspflege: Mit der Haarbürste von Michael Rogall lassen sich Haar- und Kopfhautprobleme einfach wegbürsten. Die Naturmolke-Schampoos schenken dem Haar besonders viel Feuchtigkeit. Und der Vinaigre de Toilette lässt sich sowohl als Haarwasser, als auch als Gesichtwasser oder als Tonikum für die Körperpflege verwenden. Verpackt ist das alles in einem handgefertigten Kosmetikbeutel – das ideale Geschenk für qualitätsbewusste Puristen.

1. Kosmetikbeutel, jeder ein handgearbeitetes Unikat aus strapazierfähigem festem Stoff in elegantem Blatt- und Streifen-Muster, wahlweise in den Farben Sand oder Türkis/Beige, Innenfutter uni Sand. 2. Naturhaarbürste von Michael Rogall und 3. Reinigungsbürste. 4. Shampoo (200 ml) wahlweise in Naturmolke, Brennnessel-Molke, Joghurt-Molke oder Hanf-Molke. Vinaigre de Toilette-Set, bestehend aus: 5. Vinaigre de Toilette (50 ml), wahlweiser Duft Orangenblüte oder Veilchen. 6. Glasflakon zum Befüllen mit verdünntem Vinaigre de Toilette. i QC26W04 7. Booklet: Vinaigre de Toilette – Quell natürlicher Schönheit.

Nachhaltiges Handeln wird belohnt Mit dem Nachhaltigkeitspreis fördert die Neumarkter Lammsbräu Initiativen für eine lebenswerte Zukunft.

Bestellung Siebenteiliges Schönheits-Set 1. Kosmetikbeutel Sandtöne Türkis/Beige 2. Naturhaarbürste 3. Reinigungsbürste 4. Shampoo (200 ml) Naturmolke Brennnessel-Molke Joghurt-Molke Hanf-Molke 5. Vinaigre de Toilette Orangenblüte Veilchen 6. Glasflakon 7. Booklet: Vinaigre de Toilette Preis: 99,90 Euro* Einfach Postkarte mit den gewünschten Produkten an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder Fax 0221 - 24 17 53 oder T 0221 - 21 29 14 oder direkt im Internet-Shop www.quell-shop.de Kennwort: Schönheits-Set * zuzüglich Versandkosten


08 Quell 26.2012|13

Feuer

Die drei Weisen und Der Stern von Bethlehem soll dafür gesorgt haben, dass die drei Weisen aus dem Morgenland den Weg fanden um den neu geborenen König der Juden zu finden. Was für ein Phänomen

Venus und Jupiter am 13. März 2012. Etwa so könnte das Zusammentreffen von Saturn und Jupiter damals ausgesehen haben.

Jupiter und Saturn in einer sehr seltenen Konstellation Alle 20 Jahre überholt der Riesenplanet Jupiter seinen äußeren Nachbarplaneten Saturn. Hin und wieder kommt es aber zu einem außergewöhnlichen Schauspiel, indem sich Jupiter und Saturn drei Mal nacheinander sehr nahe kommen. Solche seltene „große Konjunktionen” waren 1682/83, 1940/41 und 1980/81 zu beobachten. Das nächste Ereignis dieser Art wird erst wieder in den Jahren 2238/39 stattfinden. Wenn man davon ausgeht, dass die drei Weisen aus dem Morgenland jeweils abends und in der ersten Nachthälfte reisten, stand in der Tat dieses Planetenpaar im Süden, so dass sie es stets vor ihren Augen hatten. Als sie dann in Bethlehem eintrafen, „stand der Stern oben über, da das Kindlein war”. Diese Bibelstelle könnte durchaus so gedeutet werden, dass die Planeten in diesen Tagen ihre Bewegungsrichtung umkehrten und damit gegenüber den Fixsternen still standen. Die erste Konjunktion fand am 24. Mai des Jahres 7 v. Chr. statt. Möglicherweise brachen die Weisen bereits um diese Zeit auf, da sie wussten, dass etwas ganz Besonderes geschehen würde. Der erste Stillstand der Planeten fand Mitte Juli, der zweite Vorübergang am 3. Oktober statt. Ende Oktober standen Jupiter und Saturn zum zweiten Mal still. Möglicherweise waren die Weisen jetzt in Bethlehem. Am 5. Dezember überholte Jupiter zum dritten Mal den Saturn. Die Abweichung des Jahres (7 v. Chr., statt 0) ergibt keinen Widerspruch, denn die Geschichtsforschung hat nachgewiesen, dass König Herodes bereits im Jahr 4 v. Chr. starb. Zu dieser Zeit muss aber Christus bereits auf der Welt gewesen sein.

Komet Hale-Bopp im Mai 1997 in der Abenddämmerung. Durch Jahrhunderte hindurch wurde der Weihnachtsstern als Stern mit einem runden Schweif dargestellt – genau wie ein Komet.


der Weihnachtsstern

Quell 26.2012|13

09

Feuer

verbirgt sich hinter dem Weihnachtsstern und was passierte damals – vor etwa 2000 Jahren – am nächtlichen Himmel? Von Dr. Andreas Walker

Darstellung eines Engels mit einem Schweifstern in einer Kirche.

Was geschah genau vor etwa 2000 Jahren am Sternenhimmel?

Jeweils am 6. Januar wird das Fest der Heiligen Drei Könige gefeiert. Der Stern von Bethlehem soll dafür gesorgt haben, dass die drei Weisen aus dem Morgenland den Weg fanden, um den neu geborenen König der Juden zu finden. Diese Geschichte ist zur Weihnachtszeit jeweils in unzähligen Krippen mit dem bekannten Weihnachtsstern darüber, dargestellt. Im Jahre 1304 malte der italienische Künstler Giotto di Bordone auf seiner Krippendarstellung den Halley’schen Kometen, der zu dieser Zeit mit bloßem Auge sichtbar war. Diese Darstellung – ein Stern mit kürzerem oder längerem Schweif – wurde seit damals übernommen und hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Seltene Planetenkonstellation Was verbirgt sich für ein Phänomen hinter dem Weihnachtsstern und was passierte damals – vor etwa 2000 Jahren – am nächtlichen Himmel? War der Weihnachtsstern ein übernatürliches Ereignis oder existiert ein realer Hintergrund dafür? Forschungen haben gezeigt, dass zur Zeit von Christi Geburt sich die

Planeten Jupiter und Saturn in einer sehr seltenen Konstellation befanden. Sehr interessant ist die Tatsache, dass der Jupiter als Königsstern, der Saturn als Stern der Juden galt. Zudem wurde das Sternbild der Fische, in dem ein sehr nahes Zusammentreffen dieser beiden Planeten stattfand, Palästina zugeordnet. Aus diesen astrologischen Zuordnungen könnten die Weisen aus dem Morgenland den Schluss gezogen haben, dass ein König der Juden geboren worden war. Die Heiligen Drei Könige werden oft auch als Magier oder die drei Weisen bezeichnet. Durch eine fehlerhafte Bibelübersetzung wurden sie Könige genannt. Der Ausdruck „Magier” oder „Weisen” ist viel zutreffender, denn sie stammten aus einer noblen Gesellschaftsschicht des babylonischen Hofes und hatten die Funktion von Priestern, die gleichzeitig auf den Gebieten der Astronomie und Astrologie ausgebildet waren. Zu dieser Zeit war das mesopotamische Babylon (im heutigen Irak) die astronomische und astrologische Hochburg des nahen Ostens. Durch das Studium der Sternkonstellationen sollten wichtige Ereignisse, die die Menschen betrafen, im Voraus erkannt oder bei einem Unglück wenn möglich abgewendet werden.

Ein Komet kommt als Weihnachtsstern kaum in Frage, da solche Himmelskörper als Unglücksboten gedeutet wurden.

Fotos: Andreas Walker

Durch das Studium der Sternkonstellationen sollten wichtige Ereignisse, die die Menschen betrafen, im Voraus erkannt oder bei einem Unglück wenn möglich abgewendet werden.

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War der Weihnachtsstern ein Komet? Durch Jahrhunderte hindurch wurde der Weihnachtsstern als Stern mit einem runden Schweif dargestellt. Damit ist er jedoch vor allem einem Kometen sehr ähnlich. Kometen sind riesige Brocken aus gefrorenen Gasen und Staubteilchen – eine Art „schmutziger Riesenschneebälle”, die gigantische Strecken im Kosmos zurücklegen. Könnte zur Zeit von Christi Geburt ein Komet aufgetaucht sein? Unmöglich ist so etwas nicht. Allerdings sind solche kosmischen Vagabunden auch in der heutigen Zeit mit modernsten Methoden meistens erst Monate vorher auszumachen, da sie völlig unvorhersehbar aus den unendlichen Weiten des Weltalls auftauchen um danach meistens für immer wieder zu verschwinden. Nur wenige Kometen sind periodisch, da sie von der Gravitation der Sonne eingefangen wurden. Der bekannteste davon ist der „Halley’sche” Komet, der alle 76 Jahre unser Sonnensystem besucht und 1986 zu sehen war. Der Jahrhundertkomet „Hale-Bopp”, der uns 1997 besuchte wird erst in etwa 2500 Jahren wieder zurückkehren. Auch wenn das Aussehen der Darstellungen des Weihnachtssterns einem Kometen sehr ähnelt, fällt ein Komet als Kandidat mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Kometen wurden nämlich als Unglücksboten angesehen, so dass man davon ausgehen kann, dass eine solche Erscheinung kaum jemanden in eine freudige Erwartung eines schönen Ereignisses versetzt hätte.

Zur Weihnachtszeit prangen jeweils Sterne mit Schweifen am „künstlichen Weihnachtsi QC26F08 himmel”.


Mit der richtigen Ernährung Haarausfall stoppen

10 Quell 26.2012|13

Erde

Haarausfall bedeutet für die Betroffenen eine starke psychische Belastung. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Haare ausfallen können. Falsche Ernährung und damit verbundener Mineralstoffmangel ist eine häufige Ursache.

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Mehr als 100 Experten-Tipps zur effektiven Selbsthilfe bei Haarausfall, Schuppen und geschädigtem Haar

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Die richtige Bürste Eine Bürste mit Wildschweinborsten ist ein Problemlöser in Sachen Haargesundheit: Sie hilft gegen Schuppen, fettiges oder trockenes Haar und schafft bei Haarausfall einen gesunden Boden für neues Wachstum. Doch Bürste ist nicht gleich Bürste: Bei einer guten Bürste sind immer kurze und lange Borsten in den Holzkörper eingezogen. Die langen Wildschweinhaare dringen durch das Haar bis zur Kopfhaut vor, lösen dort Schuppen und Ablagerungen, während die kurzen Borsten diese aufnehmen und aus dem Haar abtransportieren. Für das perfekte Gleiten müssen die Borsten etwas auseinander gesetzt sein. Die von Michael Rogall entwickelte Haarbürste (inklusive Bürstenreiniger) gibt es im Quell-Shop für 55 Euro. i QC23E15

Serie HaarSprechStunde

Test Brauchen Sie zusätzliche Nährstoffe? Wenn Sie die nachfolgenden Punkte mit Ja beantworten können, brauchen Sie sicher keine ergänzenden Nährstoffe. Sollte aber nur ein Punkt mit Nein beantwortet werden, sollten Sie Ihre Ernährung mit zusätzlichen Nährstoffen ergänzen. Sie ernähren sich von biologischen Produkten, essen abwechslungsreich, kochen täglich selber frisch und Nährstoffe schonend.

Ihr Darm funktioniert bestens. Alle wichtigen Darmbakterien sind darin vorhanden und Sie erneuern diese von Zeit zu Zeit.

Sie rauchen nicht und trinken fast keinen Alkohol.

Sie führen regelmäßig Entsäuerungskuren durch.

Sie haben Stress im Griff.

Übersicht Säuren und wodurch sie entstehen Säuren

Entstehung

• Titelgeschichte Die HaarSprechStunde QC23E18 • Die fünf wichtigsten Tipps vom Haarpraktiker QC23E16 • Haare färben ohne Chemie QC24E06 • Problemlöser Haarbürste QC25E05

Essigsäure

Zucker

Milchsäure

Sport und Fitness

Schwefelsäure

Schweinefleisch, Käse

Salpetersäure

Schweinefleisch, Käse

Acetylsalizylsäure

Schmerztabletten

Gerb-/Chlorogensäure

Kaffee, Schwarztee

Nikotinsäure

Zigaretten

Kohlensäure

Getränke

Phosphorsäure

Getränke

Salzsäure

Stress, Angst, Ärger

Genügend trinken Die Haare sind als Verlängerung des Stoffwechsels anzusehen. Das, was den Körper übersäuert, das schadet auch der Haarpracht. Ein schnell umzusetzender Tipp in Sachen Haargesundheit ist, genug Flüssigkeit aufzunehmen. Immerhin bestehen die Haare zu 20 Prozent aus Wasser und auch die Haarwurzel benötigt Wasser, um ausreichend mit Nährstoffen versorgt und von Schadstoffen befreit zu werden. In Sachen Flüssigkeitsaufnahme – damit ist nicht Kaffee und nicht Schwarztee, sondern wirklich Wasser gemeint – gibt es ganz unterschiedliche Mengenangaben. Die Empfehlung von Haarpraktiker Michael Rogall lautet: „Trinken Sie so viel Wasser, wie Sie bequem konsumieren können. Denn jeder Mensch besitzt einen individuell gearteten Stoffwechsel.“ Die Folgen der Übersäuerung Frauen entgiften von Natur aus regelmäßig über ihre Regelblutung. Männer hingegen müssen selbst dafür sorgen, dass ihr Körper Säuren, Schlacken und Gifte ausscheidet. Sie müssen regelmäßig schwitzen, um die angestauten Säuren ausscheiden zu können und zusätzlich regelmäßig ergänzende Mineralstoffe zuführen, um die Säuren im Körper zu neutralisieren. Sobald bei Frauen die Periode aussetzt, scheiden auch sie keine Säuren mehr aus. Sie geraten dann ebenso wie die Männer in Gefahr, zu übersäuern und die Schlackensalze zu speichern. Am schnellsten kann man nach Erfahrung von Michael Rogall diesen Wechsel an den Haaren der Frau erkennen. Zunächst ändert sich die Haarstruktur. Das Haar wird trockener. Grund dafür ist der veränderte Hormonhaushalt und der niedrigere pH-Wert durch die Übersäuerung. Zusätzlich fällt es stärker aus, um in vielen Fällen grau nachzuwachsen. Für die Entsäuerung benötigt der Körper eine ausreichende Menge an Mineralstoffen, auch Basen genannt. Basen sind in der Lage, die Säuren zu neutralisieren, damit diese den Organen nicht schaden. Erhält der Organismus über die Nahrungszufuhr zu wenig basische Stoffe, entnimmt er die benötigte Menge seinen eigenen Basendepots. Hierzu zählen: Bindegewebe, Fingernagelboden, Knochen, Knorpel, Sehnen, Zähne und Haarboden.

Eine gesunde Ernährung mit vielen Mineralstoffen zeigt sich auf den ersten Blick in der Haarpracht.

Bisher erschienen:

www.naturfriseurfinder.quell-online.de www.naturfriseursuche.de

Sie haben keine Heißhungerattacken auf Süßigkeiten und/oder Junk-Food.

60 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren, ist ganz normal. Jedes Jahr beobachtet der Haarpraktiker Michael Rogall aufs Neue, wie zum Frühlingsanfang zwischen März und Mai und zum Herbstbeginn zwischen September und November manchem seiner Kunden verstärkt Haare ausfallen. Dieses Phänomen tritt nach einem heißen Sommer besonders stark auf. Dabei kann die Ernährung im Sommer eine Rolle spielen. Etwa weil die Menschen im Sommer oft weniger essen und trinken und der Körper somit über weniger Vitamine und Mineralstoffe verfügt. Denn merkwürdigerweise beobachtet Michael Rogall gerade nach den Feiertagen im Winter das umgekehrte Phänomen: Ab Mitte Januar sprießen die Haare bei manchen seiner Kunden schneller und kräftiger als sonst. Seine Erklärung: Die gehaltvolle Ernährung mit vielen Nüssen und getrockneten Früchten und die Ruhe zur Jahreswende machen sich in Form von schöneren Haaren bemerkbar.

Diese Säuren sind nur durch Mineralien (Basen) abzupuffern und zu neutralisieren. Werden diese Basen nicht zugeführt, plündert der Körper die Mineraldepots. Zunächst dort, wo es dem Körper am wenigstens weh tut: Aus der Haut, den Haaren und Fingernägeln.

Übersäuerung abbauen durch Basenbäder Basensalzbäder können Säuren aus dem Bindegewebe ziehen. Wichtig beim Basenbaden ist, dass man lange – etwa eine Stunde – im warmen Basenbad bleibt und dabei vorsichtig die Orangenhaut mit einer Bürste massiert. Auch Lymphdrainagen und Algenpackungen, wie sie erfahrene Kosmetikerinnen anwenden, können Wunder wirken. Algen wirken entsäuernd und mineralisieren gleichzeitig die Haut. Durch die Lymphdrainage können altes Gewebswasser und Schlackenansammlungen aus der Bindehaut hinaus gepumpt und verstoffwechselt werden. Säuren konsequent aus dem Weg gehen Am wichtigsten ist aber, der Säureflut vorzubeugen und das funktioniert durch eine Reihe von Maßnahmen. Zunächst geht es darum, so säurearm wie möglich zu leben und sich von Zeit zu Zeit eine Entschlackungskur zu gönnen. Zu achten ist außerdem auf eine ausreichende Zufuhr an Mineralien, wie etwa die grüne Alge Spirulina. Auch Basengetränke können gute Dienste leisten. Wer Säurebildnern konsequent aus dem Weg geht, der hat in Sachen Haarpracht schon viel gewonnen (siehe auch Kasten: Säuren und wodurch sie entstehen). i QC26E03

Fotos: Michael Rogall

Mehr als 100 Experten-Tipps zur effektiven Selbsthilfe bei Haarausfall, Kopfschuppen und geschädigtem Haar ISBN 978-3-9812667-8-8 Quell Edition, 200 Seiten Preis: 22,90 Euro* T 0221 - 21 29 14 oder im www.quell-shop.de *versandkostenfrei i QC23E17


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Erde

Schmuck, der Energie schenkt In einer Zeit, in der – vom Kunst-Licht bis zum Handy – viele Dinge echte Energieräuber sind, sollten wir uns mit schönen Dingen schmücken, die uns optisch gefallen und zusätzlich mit positiver Energie aufladen. Auf dieser Seite haben wir Schmuckstücke mit besonderen Fähigkeiten zusammengestellt: Ringe mit kraftvollen Worten und platonische Körper in perfekter Symmetrie als Anhänger. Es gibt nur fünf regelmäßige dreidimensionale Körper, die sich aus lauter gleichen symmetrischen Seiten-Flächen konstruieren lassen. Zu dieser verblüffenden Erkenntnis kam Platon vor mehr als 2.500 Jahren und er schuf dadurch die grundlegende Basis für die naturwissenschaftliche Erklärung der Welt. Nach dem griechischen Philosophen sind daher auch diese fünf symmetrischen Körper benannt. Der wohl vertrauteste ist der Würfel, nach seinen sechs quadratischen Seitenflächen heißt er auf griechisch Hexaeder. Auch die vier weiteren platonischen Körper sind nach der Zahl ihrer Flächen benannt: Beim Tetraeder sind es vier, beim Oktaeder acht und beim Ikosaeder sogar 20 gleichseitige Dreiecke. Eine besondere Komplexität hat der Dodokaeder, der aus 12 Fünfecken besteht. Die Erkenntnis, dass alle Materie atomare Strukturen aufweist, führte Platon dazu, jedem der vier Grundelemente Feuer, Wasser, Erde und Luft auch eine bestimmte geometrische Form zuzuordnen. Die Erde wird durch einen Hexaeder verkörpert, das Wasser entspricht einem Ikosaeder, das Feuer stellt einen Tetraeder dar und die Luft einen Oktaeder. Was alles hinter diesen geometrischen Symmetriewundern steckt – von der Astronomie über die Geomantie bis zur modernen Physik, eröffnet sich bis heute nicht gänzlich der Wissenschaft. Die kosmische Harmonie eines platonischen Körpers spüren dafür sensible Menschen sofort, denn die Symmetrie scheint Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren, die ursprüngliche

Ordnung und Energie wiederherzustellen, die eigene Mitte zu finden. Dadurch, dass die Flächen in der Schmuckkreation offen sind, kann man hindurchschauen und die Formen von innen erleben. Mit diesen Energie-Wundern aus Silber kann man sich auch selber einfach mal eine Freude zu machen! Die Kraft der Worte – starke Worte für den Neuanfang und die Liebe Worte setzen Prozesse in Gang, sind Energien, auf die wir reagieren. Worte können tief treffen, unsere Gedanken und unser Körpergefühl bestimmen, uns erregen oder beruhigen, uns lähmen oder uns Kraft geben. Beschriftet man Gläser mit positiven Worten, bilden die Wasserkristalle wundervolle Formen aus, je angenehmer die Worte sind, desto ästhetischer und schöner zeigen sich die kristallinen Strukturen. Worte, die man immer bei sich trägt, sind vielleicht mit Schutzengeln vergleichbar. Schenken wir einem Menschen liebe Worte in Schmuck, erhöhen wir sein Energieniveau – immer dann, wenn er ihn trägt. Dafür bedarf es gar nicht vieler Worte, vor allem, wenn man sich dabei an Goethe orientiert: Welche Worte könnten besser Mut machen als „Frisch gewagt ist halb gewonnen“? Und was könnte schöner sein, als diese Worte geschenkt zu bekommen: „Ach wie sehn ich mich nach Dir“? Die Edelstahl-Ringe eignen sich auch als Partnerschmuck zum Ausdruck der stärkenden Verbundenheit – und sind auch in großen Größen erhältlich.

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Ohrschmuck Passend zu den Anhängern gibt es Ohrringe, die mit beiden platonischen Körpern perfekt harmonieren: Sie haben eine Pyramidenstruktur und entsprechen jeweils einem halben Oktaeder. Preis: 59 Euro

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Ring-Sprüche Ach, wie sehn ich mich nach dir Kleiner Engel! Nur im Traum, Nur im Traum erscheine mir! Ob ich da gleich viel erleide, Bang um dich mit Geistern streite Und erwachend atme kaum. Ach, wie sehn ich mich nach dir, Ach, wie teuer bist du mir, Selbst in einem schweren Traum. An die Erwählte

Oktaeder aus acht gleichseitigen Dreiecken, in der platonischen Lehre dem Element Luft zugeordnet. Anhänger Silber 925: 59 Euro, i QC26E08 Kette aus Edelstahl, 45 cm lang: 20 Euro

Frisch gewagt ist schon gewonnen, Halb ist schon mein Werk vollbracht! Sterne leuchten mir wie Sonnen, Nur dem Feigen ist es Nacht. Wär ich müßig dir zur Seite, Drückte noch der Kummer mich; Doch in aller dieser Weite Wirk ich rasch und nur für dich. Johann Wolfgang von Goethe

Schmuck-Bestellung Ringe aus Edelstahl

Fotos: Miartina Guthmann

in den Größen: 17, 18, 19, 20, 21 – auch als Partnerringe geeignet – mit den Ring-Sprüchen „Frisch gewagt ist halb gewonnen“ 6 mm breit: 69 Euro oder „Ach wie sehn ich mich nach Dir“ 10 mm breit: 79 Euro

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aus vier gleichseitigen Dreiecken, in der platonischen Lehre dem Element Feuer zugeordnet. Anhänger Silber 925: 59 Euro, Kette aus Edelstahl, 45 cm lang: 20 Euro i QC26E07

Der Schmuck kommt aus der Pforzheimer Schmuckmanufaktur Martin Guthmann, wird unter Berücksichtigung der deutschen Umweltvorgaben und ohne soziale Ungerechtigkeit gefertigt. Den Schmuck gibt es im Quell-Shop zu kaufen. Bestellung unter T 069 - 69 86 68 05 oder www.quell-online.de

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Wasser

WasserSymposium – Als „Heilmittel der Zukunft“ wurde Wasser auf einem hochkarätig besetzten Symposium am 10. September in Bad Füssing diskutiert. Moderiert vom Pfarrer Jürgen Fliege konnten die Teilnehmer in die faszinierende Welt der Wasserforschung eintauchen. Neun namhafte Referenten präsentierten ihre aktuellen Erkenntnisse bezüglich der faszinierenden Fähigkeiten von Wasser. Für Menschen, die Prävention betreiben oder ein

Moderation Jürgen Fliege

Die Vorträge zum Nachhören Jeden der in Bad Füssing gehaltenen Vorträge gibt es als Einzel-DVD (zum Preis von 5 Euro) oder als „Best-of“Zusammenfassung (120 Minuten zum Preis von 10 Euro). Die DVDs im Einzelnen: • Jürgen Fliege: Wasser und Spiritualität • Dr. Kirsten Deutschländer: Quantenmedizin und Wasser • Dr. Michael Zeller: Präventionsmedizin: Gesunde Ernährung und gesundes Wasser • E. und M. Baumgartner: Das Phänomen der Lichtwässer • Prof. Dr. Bernd-Helmut Kröplin: Welt im Tropfen • Dr. Jörg Hildebrandt: Vom (Heil-)wasser zum homöopathischen Heilmittel • Prof. Dr. André-Michael Beer: Trinkkuren: einst, heute und morgen • Dr. Manfred Schleyer: Lebensquell Wasser • Dr. Axel Weber: Wasser in der Krebstherapie • Podiumsdiskussion: Wasser – das natürliche Heilmittel der Zukunft. • „Best-of“-Zusammenfassung aller Vorträge Zu bestellen zzgl. Versandkosten im Quell-Shop unter www.quell-online.de oder T 0221 - 21 29 14.

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Jede Menge Diskussionsstoff bezüglich der Heilkraft von Wasser bot das II. Wasser-Symposium in Bad Füssing.

Welt im Tropfen – Das Gedächtnis des Wassers

Gesunde Ernährung und gesundes Wasser

Prof. Dr. Bernd-Helmut Kröplin war bis 2010 Leiter des Instituts für Statik und Dynamik der Luftund Raumfahrtkonstruktionen der Universität Stuttgart. Seit mehr als zehn Jahren erforscht er mithilfe der Dunkelfeld-Fotografie, wie Wasser auf Informationen reagiert. In der Ausstellung „Welt im Tropfen“ demonstrierte er seine Ergebnisse auf anschauliche Weise und in seinem Vortrag konnte er zeigen, dass in Wasser eingelegte Bucheckern, Bartnelken oder Maiglöckchen im Dunkelfeld-Bild jeweils ähnliche Wasserbilder erzeugen. „Die Bilder sind nicht identisch, zeigen aber innerhalb der Reihe eine große Ähnlichkeit.“ Durch seine Bilder kann er belegen: Wasser hat ein Gedächtnis und kann Informationen auf ganz unterschiedlichen Wegen aufnehmen. So kann sogar das Körperwasser des Menschen mit Trinkwasser kommunizieren. Konkret bedeutet dies, dass bei einem Versuch, bei dem mehrere Personen zur gleichen Zeit, am gleichen Ort mit dem identischen Wasser Tropfenbilder anfertigten, diese Bilder – je nach Person – ganz unterschiedlich aussehen, aber für die einzelnen Personen charakteristisch sind. Auch Wassertropfen, die nebeneinander aufgetropft werden, sich aber nicht berühren, können miteinander kommunizieren. www.weltimtropfen.de

„Kümmern Sie sich um Ihre Gesundheit durch Vorbeugungsmaßnahmen, Verhütungsmaßnahmen und auch Früherkennungsmaßnahmen, damit wir dorthin kommen, dass wir ein Leben lang auf einem möglichst hohen Leistungsniveau bleiben können“, lautete die Botschaft von Dr. Michael Zeller, Chefarzt der neuen Abteilung und Praxis für Urologie der Johannesbad Fachklinik in Bad Füssing. Unsere Gesellschaft stirbt in erster Linie an Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, so der ganzheitlich arbeitende Mediziner. Dabei sind 70 Prozent der Risikofaktoren beeinflussbar, wie etwa die Ernährung oder das Rauchen. Das Trinken von lebendigem Wasser spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn die Cluster – die Ansammlungen von Wassermolekülen – von lebendigem Wasser sind so klein, dass sie in die Zelle eindringen können, diese mit Nährstoffen versorgen und entgiften können. 75 Prozent unseres Körperwassers befindet sich in den Zellen. Die Cluster von industriell bearbeitetem Wasser sind dagegen zu groß, um über die „Aqua-Porine“, die Wasser-Poren, in die Zellen gelangen zu können. Auf die Frage, wie viel jeder trinken soll, formuliert Dr. Zeller die Faustregel: „Entscheidend ist, was der Körper braucht. Unten sollen 1,5 Liter rauskommen.“ www.johannesbad-fachklinik.de

Trinkkuren: einst, heute und morgen

Vom (Heil-)wasser zum Heilmittel

„Trinkkuren haben eine ganz lange Tradition, ganz klar eine wissenschaftliche Basis und man kennt die Indikationen und Kontraindikationen“ so Prof. Dr. André-Michael Beer, Chefarzt der Abteilung für Naturheilkunde der Klinik Blankenstein in Hattingen und Leiter des Bereiches Naturheilkunde und Gesundheitsprävention an der Ruhr-Universität Bochum. Anhand der Trinkkurforschung stellte er die umfassenden Einsatzgebiete von Heilwässern und Mineralwässern dar. Entsprechend der in den Wässern enthaltenen Minerale (nicht: „Mineralien“, das ist laut Professor Beer ein „Unwort“) können Wässer bei ganz unterschiedlichen Indikationen eingesetzt werden. Die Indikationen reichen von der chronischen Ostipation (chronischen Verstopfung) bis zur Prophylaxe vor Infektionen mit pathogenen Keimen, von der Harnwegsinfektion bis zur Neurodermitis. Die Trinkkur ist heute nach wir vor ein wichtiges Therapeutikum bei einer Reihe von Indikationen mit einer guten wissenschaftlichen Beweislage. Allerdings ist die freie Forschung mit Erkenntnisgewinn für Trinkkuren aufgrund von Bürokratie und hohen Kosten derzeit kaum möglich. Kongresse wie in Bad Füssing sind ein wertvoller Baustein für den Erhalt und die Förderung der Trinkkur. www.naturheilkunde.klinikum-Bochum.de

Dr. Jörg Hildebrandt ist Arzt für Augenheilkunde und Klassische Homöopathie in St. Pölten. In der Homöopathie spielt die sogenannte Arzneimittel-Selbsterfahrung eine wichtige Rolle: Gesunde Menschen nehmen für einige Tage ein homöopathisches Heilmittel und beobachten an sich selbst die Symptome, die daraus resultieren. Diese Selbsterfahrungen werden gesammelt und aus den von einer Reihe von Testern wahrgenommenen Symptomen können dann Aussagen bezüglich des Einsatzes eines Heilmittels gemacht werden, da die Symptome der gesunden Probanden mit denen der zu behandelnden Patienten identisch sind. Auch Wässer können Symptome hervorrufen, so etwa das „Sanicula Aqua“, das bekannteste in der Homöopathie verwendete Wasser. Aus der Tatsache, dass Wässer wie Heilmittel wirken können, leitete Dr. Hildebrandt die Schlussfolgerungen ab: „Das Wasser hin und wieder zu wechseln entspricht unserem Naturell als Jäger und Sammler.“ Die Konsumenten bzw. Patienten sollten darauf achten: „Tut mir das Wasser gut?“ Denn es kann durchaus sein, dass bei einem von einem Arzt empfohlenen Heilwasser die Dosis bereits erreicht ist. „Der Mensch ist bis jetzt noch das wichtigste Messinstrument“, weiß Dr. Hildebrandt. www.members.aon.at/arzt/

Fotos: Privat | Kay Plaschke

„Wenn man fragt, was ist Leben überhaupt, dann kommt man auf Wasser“, sagte Jürgen Fliege in seinem Einführungsvortrag. „Wasser ist nicht nur Wasser, sondern die Lehrerin eines gelungenen Lebens“, ist der Pfarrer, TVModerator und Publizist überzeugt und untermauert dies mit der Philosophie des chinesischen Weisen Laotse, der das Wesen des Wassers in 81 Sprüchen beschrieben hat. „Dem Wasser seine Geheimnisse abzulauschen, um sie dann zu beherzigen“, ist nach Jürgen Fliege der tiefere Sinn des Wasser-Symposiums in Bad Füssing.


– Quell des Lebens

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Wasser

Gesundheitsproblem in den Griff bekommen möchten, bringt die aktuelle Wasserstudie von Dr. Axel Weber besondere Anregung. Der Chefarzt der Klinik Marinus am Stein konnte zeigen, dass sich alleine durch das Trinken von „lebendigem Wasser“ die Belastung des Körpers mit freien Radikalen deutlich absenken lässt. Freie Radikale werden mit der Entstehung von mehr als 50 Krankheiten in Verbindung gebracht.

Aktuelle Wasserstudie: Wasser in der Krebstherapie

Aufbruch in eine neue Welt der Medizin

Dr. Axel Weber Chefarzt der Klinik Marinus am Stein in Brannenburg am Inn präsentierte seine aktuelle Studie: „Wasser in der Krebstherapie. Über die Senkung der freien Radikale bei Tumorpatienten.“ Ausgangspunkt der Studie war die „Entwicklung in der Medizin, die von der Zunahme der Bedeutung von komplementären Tumortherapien in der Behandlung von Krebspatienten“ geprägt ist. Dazu kommt die „Suche nach Behandlungsformen, die keine wesentlichen Nebenwirkungen zeigen und unterstützend ein hilfreicher Aspekt im Gesamttherapiekonzept sein können.“ Die Methode der Studie war „empirisch-analytisch“. Das Gesamttherapiekonzept umfasste schulmedizinische Behandlung plus komplementäre Tumormaßnahmen.

„Was fehlt in der Sichtweise der Schulmedizin?“ fragte die Fachärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Akupunktur Dr. Kirsten Deutschländer in ihrem Vortrag. Ihre Antwort lautete: „Es fehlt die Sichtweise, dass der Mensch ein hochkomplexes Energiefeld ist, das massiv mit seiner Umgebung wechselwirkt.“ Das Wasser im Körper der Menschen – und das Gehirn besteht beispielsweise zu 90 Prozent aus Wasser – empfängt Informationen aus dem Raum über elektromagnetische Felder, reagiert auf energetische Schwingungen (Gedanken, Gefühle, Worte, Musik, Licht) und schwingt im Rhythmus des Herzschlages. „Wir sind eingebunden in die Natur und in die kosmische Ordnung“, ist die Publizistin mit 20jähriger medizinischer Berufspraxis überzeugt. www.deutschlaender-seminare.de

Die Bedeutung der freien Radikale Freie Radikale (= Moleküle mit unausgewogener Ladung) greifen normal strukturierte Moleküle an und bedrohen deren Status. Je höher die Zahl der freien Radikale, desto größer die Gefahr einer Unordnung. Wobei Unordnung die Störung des gesamten Stoffwechsels mit (fatalen) Folgen für den Gesundheitszustand des Patienten bedeutet. Freie Radikale werden mit der Entstehung von mehr als 50 Krankheiten in Verbindung gebracht. Beobachtung von Trinkkuren bei der Behandlung von Tumorpatienten Für die Wasserstudie eingesetzt wurden Wässer mit einer hohen Zellverfügbarkeit („lebendiges“ Wasser in Form der sieben Wässer der St. Leonhards-Quellen). Denn mit lebendigem Wasser lassen sich bessere Behandlungserfolge erzielen als mit „normalem Wasser“. Im Sensoriktest konnten sich die Patienten ihr individuelles Wasser gemäß ihrer rein subjektiven Empfindung aussuchen. Wobei ein Grundsatz des Sensorik-Tests lautet: Je weicher und angenehmer sich das Wasser im Mund anfühlt, umso besser ist es für das Wohlbefinden. Drei Kontrollgruppen von Patienten: mit Vitamin C, Selen und oder Wasser In der Studie untersucht wurden über einen Zeitraum von 1,5 Jahren 270 Patienten (ausschließlich Tumorpatienten mit einem Durchschnittsalter von 68,3 Jahren; 63 Prozent der Patienten waren weiblich und 37 Prozent männlich). Dabei wurden jeweils drei Kontrollgruppen von Patienten gebildet. Bei allen Kontrollgruppen wurden am Aufnahmetag die freien Radikale bestimmt. Kontrollgruppe I erhielt in den folgenden zwei Wochen eine Behandlung mit Vitamin C-Infusionen und Selen-Infusionen (2x wöchentlich 7,5 g Vitamin C sowie 2 x wöchentlich 500 µg Selen). Kontrollgruppe II erhielt zusätzlich zu den Vitamin C- und Selen-Infusionen täglich 1,5 Liter Wasser der St. Leonhards Quelle (entsprechend der individuellen Auswahl durch den Sensoriktest). Kontrollgruppe III erhielt keine Vitamin C- und Selen-Infusionen, sondern täglich nur 1,5 Liter Wasser der St. Leonhards Quelle. Alle zwei Tage (insgesamt 6 mal in zwei Wochen) wurden mit dem Gerät Form - CR 2000 die freien Radikale bestimmt (in der Maßeinheit Carr: U). Die Verläufe der Senkung der freien Radikale

Die Ergebnisse der Kontrollgruppen II und III sind fast identisch Durch die alleinige Anwendung von Selen und Vitamin C gingen in der Kontrollgruppe I die freien Radikale schon in kurzer Zeit von durchschnittlich 528 Carr: U auf 296 Carr: U zurück. Patienten sollten Vitamin C und Selen als Infusionen erhalten. Doch es ist anzunehmen, dass die freien Radikale nach der Entlassung aus der klinischen Behandlung wieder ansteigen können. Die besten Ergebnisse ließen sich durch eine Kombination von Selen, Vitamin C und lebendigem Wasser (entsprechend dem Sensoriktest) erzielen: Bei Kontrollgruppe II sanken die freien Radikale von durchschnittlich 512 Carr: U auf 210 Carr: U. Bei der alleinigen Anwendung von 1,5 Liter lebendigem Wasser bei Kontrollgruppe III gingen die freien Radikale von durchschnittlich 521 Carr: U auf 212 Carr: U zurück. Die Studie zeigt: Lebendiges Wasser erbringt „sehr gutes Ergebnis“. Das Fazit von Dr. Weber lautet: „Durch Anwendung von lebendigem Wasser (entsprechend dem Sensoriktest) werden bei der Senkung der freien Radikale sehr gute Ergebnisse erzielt. Es erscheint uns deshalb wichtig, im Rahmen von komplementären Tumortherapien lebendiges Wasser zu empfehlen, da damit ein weiterer Schritt hin zu einfachen und für jeden Patienten praktikablen Anwendungen vollzogen ist.“ www.klinik-marinus.com

Das Phänomen der Lichtwässer Erich und Monika Baumgartner spezialisierten sich nach intensiver radiästhetischer und geomantischer Ausbildung in Österreich und in Deutschland auf die Themen Wasser, Kraftplätze und Lichtwasser. Sie untersuchten und dokumentierten mehr als 700 Lichtwasserorte in 14 Ländern Mitteleuropas. Nach ihrer Erkenntnis ist Lichtwasser Wasser mit den höchsten „rechstdrehenden Anteilen“. Es ist sehr selten, eine geologische Besonderheit der Natur und zu allen „sieben Lichtfrequenzen resonant“. Über 88 Prozent der Lichtwasserorte wirken im Bereich körperlicher Leiden und rund 12 Prozent im geistigen Bereich. Nur an 8 Prozent der Lichtwasserorte kommt Wasser in Form einer Quelle zutage, „das ist eigentlich die Ausnahme“. Bei den restlichen Orten spricht man von der „Ortqualität Lichtwasser“. www.sein.de

Lebensquell Wasser – Beziehung zum Leben Dr. Manfred Schleyer ist Leiter des Instituts für Strömungswissenschaften in Herrischried. Mit Hilfe der Methodik, Wasserqualität aufgrund von Strömungsprozessen und Gestaltbildern sichtbar zu machen, hat das Institut schon viele Wässer analysiert und konnte zeigen, dass sich Wässer mit eingeschränktem Strömungsverhalten auch negativ auf lebendige Organismen auswirken. Auch ging Dr. Schleyer der Frage nach, ob sich negative Einflüsse auf Wasser durch Behandlungsgeräte rückgängig machen lassen. Seine bisherige Erkenntnis: Es gibt keine Behandlung, die negative Effekte wieder aufheben kann. „Hochwertige, belebende Wässer sind unersetzbar“, so Manfred Schleyer. „Wir sind aufgefordert, uns für den Erhalt, die Bewahrung und Weitergabe dieser Qualitäten einzusetzen“. www.stroemungsinstitut.de

Geheimnis der Schwingungen des Wassers Alexander Lauterwasser erforscht Schwingungs- und Resonanzphänomene und erregt mit seinem Film-Vortrag „Wasser-Klang-Bilder – Das Geheimnis von Schwingungen im Wasser“ immer wieder Aufsehen. Er demonstrierte in Bad Füssing die außerordentliche Sensibilität von Wasser für Schwingungen und zeigte Phänomene schwingender Wassertropfen, stehender Wellen und Wasser-Klang-Bildern von Musik. Die universelle Resonanzfähigkeit des Wassers wurde so zum Erlebnis. Alexander Lauterwasser studierte Philosophie und Psychologie. Seit 1984 beschäftigt er sich mit Fragen der Morphogenes (Kymatik/Visualisierung von Klängen und Wellen) und macht eigene Experimente und Forschungen über den Gestaltbildeprozess von Schwingungen. www.wasserklangbilder.de

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Lebendiges Wasser Den Begriff des „lebendigen Wassers“ gibt es in vielen Kulturen. In der Bibel ist „lebendiges Wasser“ an vielen Stellen erwähnt. Und für die Mikwe, das rituelle Tauchbad der Juden, darf lediglich „lebendiges Wasser“ natürlichen Ursprungs eingesetzt werden. Es darf nicht gepumpt, getragen oder geschöpft worden sein. Es gibt eine Reihe von WasserForschern, die sich mit der Frage auseinandergesetzt haben, welche Qualitäten die „Lebendigkeit“ ausmachen. Gereifte Arteserquelle Für Viktor Schauberger, den Pionier der Wasserforschung, hat Lebendigkeit viel mit der Reife des Wassers zu tun. Ein „reifes“ Wasser sprudelt als Arteserquelle aus eigener Kraft aus dem Erdreich – oftmals aus großen Tiefen. In dieser Hinsicht lässt sich Wasser mit lebendigen Organismen vergleichen. So wie ein Apfel Zeit braucht, um zu reifen oder der Mensch neun Monate braucht, um seine volle Lebenskraft bei der Geburt zu entfalten, so braucht auch Wasser nach den Erkenntnissen von Viktor Schauberger seine Zeit, bis es seine Qualitäten zur vollen Entwicklung gebracht hat. Informierende Heilimpulse Peter Ferreira, Biophysiker und Bestseller-Autor („Wasser und Salz“) setzt die Lebendigkeit eines Wassers mit seinem Informationsgehalt gleich, der für den menschlichen Körper Heilimpulse bedeutet. Insofern kann lebendiges Wasser wie ein homöopathisches Heilmittel wirken. Energie durch Elektronen Dr. René Hirschel, Umweltmediziner aus Günzburg, erklärt Lebendigkeit mit der Energie eines Wassers, die sich beispielsweise durch die Anzahl negativ geladener Teilchen – so genannten Elektronen – messen lässt. Elektronen können die Menschen aktivieren und oxidativem Stress entgegenwirken. Denn Elektronen sind so genannte „RadikalFänger“ und können freie Radikale unschädlich machen.

www.wassersymposien.info

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Jäger, Forscher, Abenteurer Antarktisexpedition von Reinhold Messner

Entdecker-Elite Auch unter Abenteurern gibt es Unterschiede: Besonders verdiente Clubangehörige ernennt der Vorstand des Explorers Club zu Ehrenmitgliedern. Die Auszeichnung ist auf 20 Personen begrenzt und gilt lebenslang. Gegenwärtig gehören zu ihnen: George Bass Der Unterwasser-Archäologe leitete die erste Expedition, bei der ein komplettes Schiffswrack geborgen wurde. Wade Davis Der Ethnologe lebte unter Ureinwohnern am Amazonas, in der Mongolei und in Neu Guinea.

Reinhold Messner Der Tiroler Extrembergsteiger bezwang als erster ohne Sauerstoff den Mount Everest. Edward Wilson Der Insektenforscher und Biologe beschrieb das Massensterben von Tier- und Pflanzenarten. Don Walsh Der Ozeanologe erforschte zusammen mit Jacques Piccard den pazifischen Marianengraben und hält zusammen mit ihm den Tieftauchrekord.

Da sage noch einer, es gäbe keine Helden mehr. Der grauhaarige Richard hat in China einen Gipfel erklommen, auf dem noch niemals vorher jemand war – während eines Blizzards, mit vollkommen unerfahrenen Sherpas. „Wie hoch war der Berg?“, will Lawrence wissen, ein eloquenter Banker, der in seiner Freizeit nach Schiffswracks sucht. „Och, nur ungefähr 3 000 Meter“, antwortet Richard bescheiden. Aber er zwinkert. Vielleicht hat er ein bisschen dick aufgetragen, um seinem Tischnachbarn zu imponieren. Beim „Members’ Dinner“ des ehrwürdigen Explorers Club in New York kann das schon mal passieren. Eine Villa in Manhattan Der Verein, gegründet 1904, ist eine Legende. Forscher, deren Namen in den USA jedes Kind kennt, waren Mitglieder: Flugpionier Charles Lindbergh, US-Präsident und Großwildjäger Theodore Roosevelt, Polarforscher Knud Rasmussen, Ballonfahrer Bertrand Piccard, die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin. Und viele, viele andere, die es in Wissenschaft und Forschung zu Ruhm und Ehre brachten. Hauptquartier ist eine Villa im Tudor-Stil, an der vornehmen Upper East Side von Manhattan, gleich um die Ecke von Prada und Cartier. Sie ist vollgestopft mit Souvenirs der besonderen Art – Beutestücke der erlauchten Mitgliedschaft. Riesige Holzschlitten und ein ausgestopfter Eisbär, Ölbilder und historische Fotos, Bronzeskulpturen und Marmorbüsten begleiten den Besucher beim Gang durchs Haus. Den Höhepunkt bildet der „Trophy Room“ unterm Dach, mit einer exotischen konservierten Menagerie – vom Löwen über den Pinguin bis zum Rhinozeros, und, unerhörterweise, dem Penis eines Pottwals. Der Club kennt keine Nachwuchssorgen Es sind Relikte aus einer anderen Zeit, auf Großwildjagd gehen heute nur noch wenige Abenteurer. Wer aber glaubt, dass heute nichts mehr zu entdecken sei, liegt falsch. Zwar gibt es nur noch wenige Gegenden auf dem Planeten, die noch kein Mensch betreten hat. Doch Flora und Fauna lassen sich heute ganz anders studieren, dem technischen Fortschritt sei Dank. Zudem sind die Tiefen der Ozeane noch größtenteils unerforscht. Und dann gibt es ja noch das Weltall – einige betuchte Clubmitglieder haben sich bereits auf Privatkosten ins All schießen lassen. Deshalb kennt der Club, anders als viele Traditionsvereine, auch keine Nachwuchssorgen. Mehr als 3 000 Mitglieder hat die Vereinigung, mit 32 Untergruppen – die deutsche sitzt in Berlin. Aufnahmevoraussetzung: Der Nachweis einer bedeutenden Expedition oder wissenschaftlichen Feldstudie, plus zwei Vereinsmitglieder als Bürgen. Ein Fünftel der Mitglieder sind Frauen Frauen sind erst seit 1981 zugelassen, machen aber immerhin bereits fast ein Fünftel der Mitgliedschaft aus. Es gab auch schon zwei Mal eine Präsidentin. Gegenwärtig führt Alan Nichols die Geschäfte, der durch Expeditionen in Tibet und China bekannt wurde. Er und seine Mitstreiter arbeiten hart daran, die glorreiche Vergangenheit des Clubs durch eine moderne Zukunft zu ergänzen – organisieren Jugend-

Die Mitgliederlounge

Das Foyer des Explorers Clubs Der Trophäenraum im New Yorker Clubhaus

Im Explorers Club in New York versammelt sich die Elite von Abenteurern, unter ihnen Reinhold Messner, der Tiroler Extrembergsteiger, der Kriegsreporter Henry Walsh und der Polarforscher Frederick Cook. Quell-Autorin Christine Mattauch hat sich in dessen ehrwürdigen Hallen umgesehen.

programme, wissenschaftliche Symposien, humanitäre Aktionen. Im Sommer 2010 reiste eine Clubdelegation mit Augenchirurgen nach Nepal, um am Grauen Star Erkrankte zu operieren. 202 nummerierte Fahnen besitzt der Club, die Mitglieder auf ihre Touren mitnehmen dürfen, wenn es der Vorstand erlaubt. Richard Byrd hatte eine dabei, als er über den Südpol flog; Roy Andrews, als er die Wüste Gobi durchquerte. Einige hängen heute im Vortragssaal, löchrig und ausgedient, auch sie Teil der Legende. Andere sind nach wie vor im Einsatz. Im Sommer 2010 gingen 35 auf Reisen, begleiteten Höhlenforscher auf die Roraima-Hochebene in Venezuela und Klimaspezialisten ins chinesische Gaoligongshan-Gebirge. Die Gründungsväter sind allesamt verwegene Kerle Gegründet wurde der Explorers Club von einer Gruppe verwegener Kerle, unter ihnen der Kriegsreporter Henry Walsh und Polarforscher Frederick Cook, der später fälschlicherweise behauptete, zum Nordpol vorgedrungen zu sein. Solche Flunkerei kam gar nicht so selten vor – manche Mitglieder konnten einfach nicht zugeben, dass sie ihr Ziel nicht erreicht hatten. Heute, im Zeitalter von Skype, GPS und Google Earth, lassen sich Aufschneidereien schnell entlarven. Für den Club ist die ruhmreiche Vergangenheit Lust und Last zugleich. Zehntausende von Exponaten haben die Entdecker ihrem Verein vermacht, darunter 13 000 Bücher und ein umfangreiches 16-Millimeter-Filmarchiv, das zu zerfallen droht, wenn es nicht digitalisiert wird. Aber wer soll das bezahlen? Unter Finanznot leidet der Club zwar nicht, denn er erhält immer wieder großzügige Spenden, aber die sind auch nötig, allein um das 1912 erbaute Haus mit seinen bunten Scheiben, Erkerchen und Türmchen zu erhalten. Die letzte Teilrenovierung kostete eine Million Dollar und schon wird wieder gesammelt. Grenzerfahrung Insekten essen Als Markenzeichen ist der leicht skurrile Großwildjäger-Mythos des Clubs mehr und mehr irreführend. Früher wollten die Entdecker Grenzerfahrungen machen – heute geht es ihnen um die Bewahrung des Planeten. Beim „Members’ Dinner" hält Ozeanforscher David Guggenheim einen eindrücklichen Vortrag über Korallenriffe, zeigt die Zerstörung des Tiefseezaubers nach Durchfahrt eines Trawlers, warnt vor Überfischung, wirbt für bewusste Ernährung. Auf den Mienen von Haudegen und Abenteuererinnen malt sich Betroffenheit und eine sagt leise: „Man kann ja bald gar nichts mehr essen.“ Das aber ist, wie der Explorers Club selbst demonstriert, ein Trugschluss. Denn eine Nahrungsquelle ist unerschöpflich: Insekten. In vielen Orten der Welt werden, wie Globetrotter wissen, Mehlwürmer, Spinnen und Heuschrecken delikat zubereitet. So werden sie der unerschrockenen Mitgliedschaft des Entdecker-Vereins dann auch serviert, beim Jahrestreffen im vornehmen Waldorf-Astoria. Es gibt sie eben doch noch, die Grenzerfahrung.

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Fotos: Craig Chesek © The Explorers Club | Hans-Joachim Bittner

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Das Buch

Motiv November aus dem Kalender Spiegelung 2013

Alter und Tod – werde du selbst

Der erfolgsverwöhnte Unternehmer Leonhard Zepp blickt nach einem intensiven und arbeitsreichen Berufsleben optimistisch in die Zukunft: Nun kann der lang ersehnte, neue Lebensabschnitt beginnen. Doch das erhoffte Glück will sich nicht einstellen: Seine Ehe ist zerrüttet, seine Kinder wenden sich von ihm ab, mit seinem Umfeld verbindet ihn nichts mehr. Doch er gibt nicht auf und wagt den Neubeginn. Er macht sich auf die Suche nach dem verlorenen Glück – einen Sommer lang.

Kerstin Maria Pöhler

Einen Sommer lang Roman

Der Mensch ist sich als einziges Lebewesen seiner Sterblichkeit bewusst und dieses Wissen beunruhigt zutiefst. Auf verschiedenste Weise versucht er die eigene Endlichkeit in philosophischen und religiösen Erklärungsversuchen zu bewältigen und stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens, wenn dieses durch den Tod ausgelöscht wird. Letztendlich prägt die Einstellung zum Tod auch die Lebensgestaltung des Menschen. Von Kerstin Maria Pöhler

Fotos: Monika Frei-Herrmann | Rudolf Mayer-Finkes

Die jungen Alten: Ab wann sind wir alt, oder besser gesagt, ab welchem Zeitpunkt fühlen wir uns alt? Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahrzehnten rapide angestiegen, in Deutschland beträgt sie bei Männern 78 Jahre und bei Frauen 82 Jahre. Die wenigsten bezeichnen sich als alt, wenn sie mit 65 in Rente gehen, denn mit diesem Wort verbinden die meisten Stagnation und Stillstand. Mit dem Ende des Berufslebens beginnt hingegen ein neuer Lebensabschnitt. Mit dem Wegfall der Arbeit stellen sich neue Lebensfragen, wie man die neu gewonnene Freiheit gestalten kann, zumal die meisten körperlich und geistig fit sind. Die Suche nach dem sinnerfüllten Tun rückt in den Vordergrund und die Aktivitäten der Junggebliebenen sind vielfältig: Sie reichen vom sozialen Engagement in einem Ehrenamt, über das Seniorenstudium bis hin zur Teilnahme bei der Seniorenolympiade. Allein bleiben möchte keiner: Ältere Menschen verlieben sich ineinander wie Jüngere auch, es gibt Kontaktbörsen im Internet, die Sehnsucht nach Sexualität ist noch lange nicht erloschen. Manche ziehen sogar in Wohn- oder Hausgemeinschaften zusammen. Man ist immer noch in den besten Jahren und so betrachtet, scheint dem Alter erst einmal der Schrecken genommen, vorausgesetzt man hat keine gesundheitlichen oder finanziellen Sorgen. Die Grenzen, die das Leben setzt, verschieben sich nach hinten, Sterben und Tod sind noch lange kein Thema. Die Welt steht einem immer noch offen, alt ist man noch lange nicht. Die Angst vor dem Ende Viele stürzen sich geradezu in Aktivitäten, als seien sie auf der Flucht vor sich selbst, die Terminkalender sind voll mit Verpflichtungen, immer öfter fällt das Wort Stress. Manche engagieren sich in Ehrenämtern bis zur körperlichen und geistigen Erschöpfung. Mit einer erfüllenden Beschäftigung hat das weniger zu tun, als mit einem drohenden Burn-out im Ruhestand. Altersweisheit sieht anders aus: Statt eins mit sich zu sein, sind diese Menschen außer sich, statt gelassen auf ihr Leben blicken zu können, machen sie weiter wie bisher, gefangen in ihren Lebenslügen, fremdbestimmt als Opfer eines Leistungsdenkens, das ohne Anerkennung nicht auskommt. Doch das Alter holt uns alle ein und macht die Endlichkeit im wahrsten Sinn des Wortes schmerzhaft bewusst, wenn körperliche Gebrechen und Krankheiten den Lebensradius einschränken und wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Vielleicht ist das der Moment, wo wir zum ersten Mal von uns sagen, wir seien alt. Es ist nicht leicht, Schmerz und Leiden als Teil des Lebens zu akzeptieren und es stellt sich die Frage, wie man trotzdem ein gutes Leben führen kann.

„Aber wegen einer Krankheit, solange sie heilbar ist und den Geist nicht beeinträchtigt, werde ich nicht in den Tod gehen. Werde ich aber den Schmerz ohne Unterbrechung ertragen müssen, dann werde ich gehen, nicht wegen des Schmerzes an sich, sondern weil er mich an allem hindert, weswegen man lebt“, schreibt Seneca. Solange dem Menschen sein wacher Verstand bleibt und sein Leiden erträglich ist, kann er sein Leben sinnvoll im Miteinander mit anderen gestalten und der Vereinsamung entgegenwirken, denn gerade das Eingebundensein in erfüllende menschliche Beziehungen, seien es der Lebenspartner, die Familie oder die Freunde, wird im Alter immer wichtiger und damit die Konzentration auf das, was im Leben wesentlich ist, die Liebe. Das Glück des Alters Nicht festhalten, sondern loslassen können und damit eine Gelassenheit gegenüber der eigenen Endlichkeit zu entwickeln, ist sicherlich eine der größten Herausforderungen des Alters. Wer das schafft, darf sich weise und glücklich nennen. Die Einsicht, dass der Tod dem Leben einen sinnvolle „Dramaturgie“ von der Kindheit über die Jugend, das Erwachsenensein bis hin zum Alter geben kann, macht Hoffnung. Denn stellen wir uns vor, wir würden nicht mehr altern und unser jetziges Leben sei unendlich: Alles wäre beliebig, denn wir hätten Zeit ohne Ende, ob ich etwas heute oder morgen tue, diesen oder jenen Menschen liebe, wäre gleichgültig, endlose Wiederholungen und die Wiederkehr des Gleichen wären die Folge. Der Tod fordert uns heraus, unser Leben im Einklang mit uns und unsern Mitmenschen zu gestalten, uns zu entwickeln und zu reifen. Er fokussiert das Leben auf das Hier und Jetzt, auf die erfüllte Gegenwart. Überwinden wir die Angst vor dem Tod, so haben wir das Leben gewonnen. In diesem Sinne schreibt Epikur: „Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles was gut, und alles was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, in dem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt.“ Ganz gleich wie alt wir sind, wir können nichts auf später verschieben, der Sinn des Lebens ist das Leben selbst: Den Augenblick in seiner Einmaligkeit erleben, in ihm Erfüllung finden und am Ende des Lebens in ihm vergehen. So verstanden kann Vergänglichkeit Erlösung sein. Werde du selbst. i QC26L07

Ed ition

Kerstin Maria Poehler Einen Sommer lang Roman, Quell Verlag 328 Seiten, gebunden ISBN 978-3-9812667-5-7 Preis: 24,90 Euro e-book: 19,90 Euro

Die Autorin Kerstin Maria Pöhler wurde in Köln geboren. Sie studierte Musik und Germanistik und hat als Musiktheater-Regisseurin an bedeutenden Opernhäusern gearbeitet. Neben ihrer Regietätigkeit ist sie als Autorin tätig und verfasst Opernlibretti. In ihren Arbeiten widmet sie sich vor allem Menschen in Umbruchsituationen, die nach einem Neuanfang in ihrem Leben suchen. „Einen Sommer lang" ist ihr erster Roman. www.kerstin-maria-poehler.de

Buchbestellung Quell Verlag, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder oder T 0221 - 21 29 14 oder direkt im Internet-Shop www.quell-online.de/shop

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Was in der Luft liegt Gewinner Die Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 25: • Miramar: Schleswig-Holstein Heidi B., Gerlingen • Grosse Denker: 1179 A: Ingrid W., Neukirchen B: Gianna M., Bad Dürrheim C: Werner W., Neukirchen D: Michael A., Leverkusen E: Marika K., Rüssingen • Sonnentor: Cellulose Annette B., Freital; Olaf M., Wernigerode; Sabine W., Bensheim; Elfie R., Dörverden; Katja B., Meinerzhagen; Lena W., Filderstadt; Yvonne G., Schermbeck; Marianne J., Trunstadt; Ingrid M., Waren; Norbert M., Röttenbach. i QC26L01

Gewinnen Sie zwei Nächte im Taubers Bio Vitalhotel Die Hotelanlage von Taubers Bio Vitalhotel in St. Sigmund im Pustertal ist ein Kraftplatz – das ist an jedem Ort des Areals zu spüren – sowohl drinnen wie draußen. Die Bauweise folgt baubiologischen Erkenntnissen und vermeidet schädliche Energiekreuzungen; deshalb kann die Energie nach oben und unten und in alle Himmelsrichtungen frei zirkulieren. Alle verwendeten Lebensmittel sind zu 100 Prozent Bioqualität. Das Haus hat sich auf Gesundheitsprävention und gesunde Ernährung spezialisiert. So bietet die Hotelküche auch Allergikerkost, glutenfreie oder laktosefreie Verpflegung an. Da das Hoteliers-Ehepaar Gerd und Margit Tauber selbst Gemüse anbaut, entstehen weder Transportwege noch Qualitätsschwund. Im Taubers Bio Vitalhotel können die Gäste ihr Umweltgewissen völlig entlasten. Luftemissionen, Abwässer, Abfälle, Brauchwasser, Regenwasser: Für alles hat man dort schlaue, Mutter Natur entlastende Lösungen gefunden.

Garten-Lust von Elsemarie Maletzke

Dieses außergewöhnliche Kalenderprojekt der Fotografin Monika Frei-Herrmann lädt Sie dazu ein, die Wasseroberfläche in ihrer Vielfalt mit ganz anderen Augen zu betrachten und sich an ihrer Ästhetik zu erfreuen. Kalen der mit

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Natürlich an die eigene Kraftquelle

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Foto-Kalender 2013 Format: 42 cm x 30 cm Quell-Edition ISBN: 978-3-9815402-0-8 Preis: 19,90 Euro* * zuzüglich Versandkosten i QC25W03

Bezugsquellen Lammsbräu T 09181 - 40 4-0 St. Leonhardsbetriebe T 08031 - 230 05-0 Quell-Shop T 0221 - 21 29 14

Impressum Quell Die Kundenzeitung für nachhaltige Unternehmen und Produkte Winter 2012|13 Quell Verlag GmbH Saalgasse 12 60311 Frankfurt

Wer die „Vollkommenheit der Natur“ zu Rate zieht, entdeckt oft mit großer Leichtigkeit Altbekanntes wieder neu. Profundes Wissen verbunden mit einem ganzheitlichen Gesundheits-Ansatz stillt in „Natur & Heilen“ die Sehnsucht der Menschen nach einem naturgemäßen, bewussten und gesunden Leben. Es geht darum, die eigenen Heil- und Lebenskräfte zu stärken und sich lust- und freudvoll in Harmonie mit sich selbst und seiner Umwelt zu bewegen. Die Themenvielfalt dieser Monatszeitschrift regt zum Umdenken an: Geht vieles nicht auch einfacher und natürlicher, so dass Lebensfreude und Lebensqualität unsere Kraftquellen sind? Sinnvolle und lösungsorientierte Anregungen in den einzelnen Artikeln lassen sich jederzeit in den Alltag integrieren. Und ermöglichen ein erfülltes Leben. Komplexe Krankheitszusammenhänge werden leicht verständlich kommuniziert und auch umstrittene Themen werden beleuchtet. Dass Wissen inspirieren kann, zeigen alle Inhalte: Ob Naturheilkunde, ganzheitliche Therapien oder seelisches Wachstum, jeder Mensch geht einen individuellen Weg um gesund zu bleiben oder es zu werden. Durch die ständige Kommunikation der Leserinnen und Leser mit dem Redaktions- und Verlagsteam ist ein reger und informativer Austausch gewährleistet. Zwei kostenlose Probehefte sind erhältlich unter www.naturundheilen.de/gratishefte i QC26L02

Geschäftsführung/ Chefredaktion Andrea Tichy Redaktion Antonia Bäzol T 069 - 21 99 49 40 F 069 - 21 99 49 42 info@quell-online.de www.quell-online.de

Mitarbeit Martina Guthmann, Dr. Jürgen Kern, Elsemarie Maletzke, Christine Mattauch, Kerstin Maria Pöhler, Claudia Schwarzmaier, Basile Teberekides Dr. Andreas Walker.

Gestaltung/ Bildredaktion Monika Frei-Herrmann Gestaltung | Foto | Kunst Leinsamenweg 43 50933 Köln T 02 21 - 4 97 23 33 F 02 21 - 4 97 23 36 monika.frei@quell-online.de www.frei-herrmann.de

Die Natur kennt keine Irrtümer. Die Blattlaus hat darin ihren Platz ebenso wie das Purpurglöckchen, der Rittersporn und die Eisbegonie. Nein, nicht die Eisbegonie. Sie mag ein Geschöpf Gottes sein, aber Menschenwitz hat aus ihr eine florale Wasserleiche gemacht und sie kommt mir nicht in den Garten. Es gibt keine hässlichen Pflanzen, nur schlecht platzierte, belehrte mich einmal eine englische Gartenarchitektin. Trotzdem: Keine Eisbegonien, nirgends! Auch kein Kirschlorbeer, keine Leyland-Zypressen, keine Korkenzieherhasel. Pampasgras finde ich entbehrlich. Heidekraut? Nicht auf meinem Grab! Gärtner dürfen unchristlich, parteiisch und radikal sein. Es gibt Pflanzen, die sie ergötzen und solche, die sie verachten. So wie ihnen auch die erstaunlichsten Tiere willkommen sind: Die Florfliege, nach ihrem löblichen Appetit Blattlauslöwe genannt, oder die Erdkröte, die sich stoisch durch ganze Schneckenvölker mampft. Andere Tiere, die sich sonst einer gewissen Popularität erfreuen, sind im Garten hingegen nicht zu gebrauchen. Hunde kennen nur den Weg durch die Mitte. Katzen haben wenig Sinn für Neueinsaaten. Ich erinnere mich auch an ein Zwergkaninchen, das geduldig wartete, bis der Phlox durch den schützenden Drahtverhau

gewachsen war, um zierlich Männchen vor ihm zu machen und seine Blüte mit einem einzigen Schraps zu köpfen. Dennoch sollte im Zusammenspiel von Mensch und Tier eine gewisse Form gewahrt bleiben. Kultur kommt schließlich vom Kultivieren des Gartens. In einem Pflanzenkatalog, der die Blütenpracht seiner abgebildeten Rosenhecken weniger den Wundern der Natur als der Software von Photoshop verdankte, sah ich eine „Verpiss-Dich-Pflanze“ (Coleous-Canina-Hybride) angezeigt, eine südamerikanische BuntnesselArt, die angeblich Hunde, Katzen, Kaninchen und Marder vertreibt. Ich finde, das gehört sich nicht. Man kann Schädlinge fangen oder überlisten, vergiften, vergrämen oder sie in seinen Dienst pressen, indem man etwa ein Schneckengefängnis baut, wo die Schleimer ihren Kot als Dünger abliefern, doch man sollte einer unschuldigen Buntnessel nicht so einen schimpflichen Namen geben. Eines aber geht gar nicht: Die Pflanzen anderer Gärtner beleidigen. Man könnte ebenso gut ihre Kinder ohrfeigen. Über Geschmack lässt sich nicht streiten und manche lieben sie – obwohl der Natur wahrhaftig etliche Blumen besser geglückt sind als beispielsweise die Eisbegonie.

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Die vielseitige Autorin Elsemarie Maletzke liebt es, über Gartenkultur zu schreiben. In Titeln wie „Leidenschaftliche Gärtner" bringt sie ihre Begeisterung für das Grüne zum Ausdruck.

Anzeigen/Marketing • gast communication, Theresienstr. 38, 80333 München, T 089 - 21 56 80 83 gast-communication@quellonline.de • M.S.E. Medienservice Wolfgang Esper GmbH T 02431 - 98 62 38 wolfgang.esper@quell-online.de

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Fotos: birgit-bielefeld.de |Natur & Heilen | Monika Frei-Herrmann | Taubers Bio Vitalotel

Eisbegonien finde ich entbehrlich

Foto-Kalender 2013 Spiegelung

Januar

Das „Europa Wanderhotel" ist auch für Wintersportler bestens geeignet: Das Skigebiet Kronplatz erreichen Gäste kostenlos mit dem Zug. Das ISO 1401-zertifizierte Bio-Hotel ist der Südtiroler Umweltsiegel-Siegerbetrieb des Jahres 2012. Taubers Bio Vitalhotel, Pustertalerstr. 7, I-39030 St. Sigmund/Kiens, T +39 0474-56 95 00, F +39 0474 - 56 96 73, info@taubers-vitalhotel.com, www.taubers-vitalhotel.com Frage: In welcher italienischen Provinz liegt Taubers Bio Vitalhotel? Der Gewinner darf sich freuen auf zwei Übernachtungen für zwei Personen im DZ inkl. Vitalpension (=3/4 Pension) und je eine Schneeschuh- oder Winterwanderung. Lösung: Unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt Kennwort: Taubers Vitalhotel. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2013. Das Taubers Bio Vitalhotel ist Mitglied im Verein der Bio-Hotels. In über 75 Häusern in fünf Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent bioloi QC26L03 gisch. www.biohotels.info


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