Breuninger Frühlingsmagazin

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BReuninger Magazin

f r 端 h j a h r / s o m m e r 2 011


inhalt

mode

active

the look

24 Ballettwunder – Solisten des Stuttgarter Balletts zeigen uns die aktuellen Looks.

4 völlig entspannt – für Männer, die selbstverständlich und gleichzeitig modern aussehen wollen. 5 lässig unterwegs – die Cargochino, das unverzichtbare Pendant zur Jeans.

60 run-way – auch in der Bewegung gut und funktional gekleidet.

36 the ivy style – Blazer, Polokragen, Falten- röcke, Desert-Boots: Wir feiern das Comeback des College-Looks – elegant und obercool.

Kolumne

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EDITORIAL

accessories 8 gut betucht – bekennen Sie Farbe! 12 aufforderung zum tanz – Ballerinas und Männerschuhe für Frauen. 13 eins, zwei, wechselschritT – Glamour für nackte Füße.

essay 6 jetzt lächeln sie doch mal!

kultur 10 Das Hermès-Carré – das berühmteste Seidentuch der Welt.

trend 9 zart besaitet – statt T-Shirt: Seidenblusen in zarten Farben. 14 alles in blau – die Trendfarbe der Saison.

47 SHINE ON – über den Dächern von Los Angeles: Lauren Hutton zeigt klassische Looks – und ihr berühmtes Lächeln.

interview

22 Breuninger news – unsere absoluten Neuheiten, – lauter besondere Dinge, die Sie zum Lächeln bringen. 61 Breuninger E-Shop – das besondere Breuninger-Einkaufserlebnis direkt bei Ihnen zuhause.

PREMIUM 16 the 50s Style – die angemessene Balance zwischen nackter Haut und gut angezogen sein.

19 nichts für mauerblümchen – zarte Blumenmuster zum Utility-Look.

Most wanted

34 hugo boss – Die Übershow – Der Mode konzern ist nicht nur berühmt für seine aus ladenden Kollektionen: Die Fashion-Shows besitzen unübertroffenen Glamour-Faktor.

15 Lieblingsstücke – Breuninger Head of Styling Martina Haberbosch stellt ihre Must-Haves der Saison vor.

beauty 58 mut zur farbe – ohne Farblack geht dieses Jahr nichts mehr.

Artikelbezeichnungen, Häuser und Preisangaben Breuninger setzt Zeichen, wenn ein Artikel nicht in allen Häusern erhältlich ist. Die Abkürzungen: Er = Erfurt, Fr = Freiburg, Ka = Karlsruhe, Lb = Ludwigsburg, Lp = Leipzig, Mtz = Main-Taunus-Zentrum, Nü = Nürnberg, Rt = Reutlingen, Si = Sindelfingen, St = Stuttgart. Alle Preise gelten für Normalgrößen. Übergrößenaufschlag ab Größe 28, 56 und 110. Preisänderungen vorbehalten. Breuninger übernimmt keine Haftung für Preisänderungen des Herstellers sowie für Farb-, Form- und Bildabweichungen. Alle Angebote gelten nur, solange der Vorrat reicht.

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gewinnspiel

News

18 farbe bekennen – bunte Chinos für mutige Männer.

20 eine pastellfarbene Versuchung – außen knusprig, innen weich und gefüllt: über die Entstehung eines himmlischen Gebäcks.

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47 Lauren Hutton – im Gespräch über Buschmänner, Schönheitsfehler und das Modelgeschäft.

17 dream teams – Schuhe und Handtaschen sollen zusammen passen – aber nicht zu perfekt.

REPORT

63 das lächeln der frauen – Autor Marc Fischer über das, was Frauen wirklich anziehend macht.

Der Rabatt wird an der Kasse abgezogen. Die Card-Vorteile in dieser Werbung sind gültig bis 30.03.2011.

IMPRESSUM HERAUSGEBER: E. Breuninger GmbH & Co. Marktstraße 1–3, 70173 Stuttgart Tel.: 0711/211-0 Chefredaktion: Daniel Ohr und Carsten Hendrich E. Breuninger GmbH & Co. Marktstraße 1–3, 70173 Stuttgart redaktion: Katharina von der Leyen konzept / art-direktion: Chang Lin projektleitung: Valentina Prvulovic´ anzeigenleitung: Simone Leisinger E. Breuninger GmbH & Co. Marktstraße 1–3, 70173 Stuttgart Druck: Stark Druck GmbH + Co. KG Im Altgefäll 9, 75181 Pforzheim


editorial

SMILE

der Frühling bringt es an den Tag: Unser Lächeln hält wieder länger, die Laune steigt entsprechend den Außentemperaturen, das ganze Leben fällt einem irgendwie leichter. Pünktlich zur neuen Jahreszeit halten Sie das zweite Breuninger Magazin in den Händen, mit dem wir Ihnen schon mal ein bisschen Lust auf Sommer und Sonne machen wollen. Wir haben für Sie Lauren Hutton fotografiert, eine der großen Ikonen der 70er Jahre mit dem immer noch strahlendsten, markantesten Lächeln – wobei sie im Interview mit uns erzählt, wie gerade diese berühmteste Zahnlücke der Welt fast verhindert hätte, dass sie als Model überhaupt Karriere machte. Sie weigerte sich, die Zahnlücke korrigieren zu lassen und wurde gerade deshalb zum Star: Weil es immer mehr um ihre Persönlichkeit ging als um ein absolut perfektes Äußeres. Ganz ähnlich ist es übrigens bei den Tänzern des Stuttgarter Balletts, immerhin eine der weltweit bedeutendsten Compagnien: Wie spektakulär war dieser Fototermin! Die Tänzerinnen und Tänzer tanzten, sprangen, knieten und sanken dahin ... Das mitwirkende Team, Stylisten, Visagisten, Fotograf oder Breuninger-Mitarbeiter wollten sich nicht trennen, keiner konnte sich sattsehen. Musste man auch nicht: In diesem Jahr feiert das Stuttgarter Ballett sein 50-jähriges Bestehen mit fulminanten Aufführungen, der Spielplan ist dichter denn je: Es gibt viel zu sehen. Auch bei uns. Ich hoffe, Sie freuen sich mit uns über alles, was Frühling und Sommer mit sich bringen – die Wärme, die Leichtigkeit, das Strahlen. Ich hoffe sehr, dass wir Sie zum Lächeln bringen können. Denn schließlich ist Ihr Lächeln das beste Accessoire, das es gibt.

Sehr herzlich,

Willy Oergel, Mitglied der Unternehmensleitung

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Völlig entspannt Für Männer, die selbstverständlich aussehen wollen – perfekt, reduziert, simpel und dadurch ausgesprochen modern. Sehr cool: der Cardigan zur Jeans. Fieldjacket, € 99,99, auch in Oliv. Strickcardigan, € 49,95, auch in Anthrazit, Graumeliert, Schwarz. Shirt, Halbarm, € 15,95, in verschiedenen Farben. Jeans, € 59,99. Alles von E.B.Company. Desertboots, € 124,99, von Clarks, nur in St.

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Lässig unterwegs Taillierter Blazer zur ultracoolen Cargochino: das unverzichtbare Pendant zur Jeans, urban und äußerst feminin kombiniert – das Gegenteil von spieSSig. Streifenblazer, € 99,99. Blumenbluse, € 59,99, Für Card-Kunden nur € 49,99. Cargohose, € 69,99. Tasche, € 129,95. Schnürschuh, used, € 79,95, auch in Grau. Alles von Suzanna.

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essay Smile 6


E

in warmes Lächeln ist das Beste, was wir zu bieten haben. Es macht sympathisch, fordert dazu auf, es zu erwidern, es entwaffnet, wirkt mildernd, tröstlich und entspannend auf alle Beteiligten, motiviert gleichzeitig und hilft uns, mit völlig Unbekannten in Kontakt zu treten. Es sollte unsere leichteste Übung sein, denn: Lächeln ist angeboren. Wobei das so genannte „Engelslächeln“ von Babys – obwohl hinreißend – noch kein richtiges Lächeln ist, sondern nur eine Art Muskelreflex. Das bewusste Anlächeln einer anderen Person – ein „geschenktes Lächeln“ also – wird auch „soziales Lächeln“ genannt und passiert erst ab dem zweiten Lebensmonat: Und schon gibt es bei Eltern, Großmüttern und Anverwandten kein Halten mehr. Und so lernen wir bald, dass uns ein Lächeln weit bringen kann. Es ist außerdem ansteckend und international: Weltweit bedeutet Lächeln das Gleiche; es gibt keinen Ort, nirgends,

Varianten. Gründe zu lächeln gibt es viele: aus Verlegenheit, zur Beruhigung, zur Sympathiegewinnung, aus Freude, aus Angst oder Nervosität, aus Schadenfreude. Lächeln ist nicht generell Ausdruck guter Laune, sondern vor allem ein ausgesprochen soziales Signal, wie der österreichische Verhaltensforscher Irenäus EiblEibesfeldt untersuchte: Angefangen hat es wohl bei unseren Vorfahren als Beschwichtigungssignal, wenn ein anderer böse wurde. Affen zeigen das bis heute. „Wenn Affen einem Gegner gegenüber unterwürfig sind, zeigen sie die Zähne in einer Art Lächeln, um ihn zu besänftigen“, sagt Nicole Krämer, Professorin für Sozialpsychologie der Universität Duisburg-Essen. Interessanterweise würden auch Frauen diese Geste zeigen, wenn sie sich ihrem Gegenüber unterlegen fühlten: Mit diesem Verhalten versuchten auch sie, den anderen zu beschwichtigen. Männer lächeln grundsätzlich weniger als Frauen, vor allem im Berufsalltag, wie die Forschung herausgefunden

„Na, aber richtig! Nicht so aufgesetzt!“ Aber mit dem Lächeln ist das so eine Sache: Lächeln auf Bestellung funktioniert meist nicht wirklich. Mit hochgezogenen Mundwinkeln ist es nicht getan; nur bei einem Lächeln, das von innen kommt, bilden sich um die Augen kleine Fältchen. Das einzige Mal, dass man sich Krähenfüße wirklich wünschen sollte: Ohne die sieht man beim Lächeln aus wie eine Stewardess oder der „Joker“ aus Batman, maskenhaft und grimassenartig. Ein weiterer Hinweis ist die Dauer eines Lächelns: Hält es länger als fünf Sekunden, ist es wahrscheinlich nicht echt, sondern ein Täuschungsmanöver, das eingesetzt wird, um den anderen eine positive Absicht oder Einstellung vorzuspielen. Und erstaunlicherweise wirkt so ein falsches Lächeln merkwürdig unangenehm und kränkend. Eine nonverbale Lüge eben. „Immer nur lächeln und immer vergnügt, Immer zufrieden, wie’s immer sich fügt. Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen,

Jetzt lächeln Sie doch mal!

Zu einem echten Lächeln gehören Krähenfüße, sonst wirkt es nicht – und trotzdem ist nichts kleidsamer und verführerischer als das. v o n K at h a r i n a v o n d e r L e y e n

wo ein Lächeln nicht verstanden wird. Es gehört nicht einfach nur zu den wichtigsten menschlichen Begrüßungsritualen, sondern ist eine unserer grundlegendsten Kommunikationsformen. Außerdem macht es fröhlich: Der Mensch lächelt, wenn er glücklich ist, gleichzeitig macht auch das Lächeln glücklich, weil dabei die entsprechenden Emotionen entstehen und im Gehirn Endorphine produziert werden. Wenn wir uns gut fühlen, entsteht ein Lächeln, bei dem die Mundwinkel nach oben gehen und die Augenringmuskeln sich zusammenziehen. Der Herzschlag beschleunigt sich, Muskeln entspannen sich, der Hautwiderstand ändert sich und die feinen Bewegungen unserer Glieder werden geschmeidiger. Das Hirn nimmt diese vom Körper ausgesandten Daten auf und erzeugt auf ihnen die Empfindungen des Glücks. Wer allerdings einfach nur loskichert, erlebt dadurch noch kein Glück: Glück und Lächeln haben auch mit einer inneren Haltung zu tun. Weshalb der Philosoph Hellmut Plessner das Lächeln denn auch als „Mimik des Geistes“ bezeichnete. Das echte, entspannte und freundliche Lächeln ist dabei nur eine von einem guten Dutzend

hat. Und: „Führungskräfte lächeln prinzipiell weniger“, sagt die Wissenschaftlerin. „Je höher der Status, desto weniger wird gelächelt.“ Bei Männern wird das klaglos hingenommen. Wenn dagegen Frauen in Führungspositionen sich in dieser Weise an männliches Verhalten angleichen würden, gäbe es ein Problem, so Nicole Krämer: „Wenn Frauen lächeln, gilt das als normal. Lächeln sie nicht, gelten sie gleich als unfreundlich.“ So erkläre sie sich auch, dass über Angela Merkels herunterhängende Mundwinkel geredet wird, bei Ex-Vizekanzler und -Außenminister Frank-Walter Steinmeier aber niemand ein Wort darüber verlor, ob dieser aufgrund dieser speziellen Physiognomie der Mundwinkel möglicherweise als uncharmant empfunden wurde.

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aum ein Satz kann so prompt schlechte Laune auslösen wie die Aufforderung: „Jetzt lächel’ doch mal!“ Die meisten von uns haben das dabei immer wieder zu hören bekommen – bei Familien- oder Schulfotos sowieso, in der Pubertät oft sogar täglich. Manchmal gab man sich sogar Mühe, verzog die Mundwinkel nach oben, um gleich wieder gemaßregelt zu werden:

Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand etwas an“, heißt es in Franz Lehars Operette „Das Land des Lächelns“. 1923 mag das noch funktioniert haben, neuere Studien belegen allerdings, dass erzwungenes Dauerlächeln ausgesprochen ungesund ist. Der Emotionsforscher Dieter Zapf von der Universität Frankfurt hat herausgefunden, dass Berufslächlern, die permanent Freundlichkeit ausstrahlen müssen und dadurch unter Lächelzwang stehen, Bluthochdruck, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Probleme drohen (die Sorge um die eigene Gesundheit mag also der Grund sein, warum die Service-Kultur hierzulande so rapide bergab geht). Nicht ohne Grund werden Profilächler wie Heidi Klum oder Lauren Hutton fürs emotional-überzeugende Zähnezeigen so hoch bezahlt: Wie Schauspieler haben sie gelernt, passend zum Lächeln das Richtige zu fühlen. Denn Gefühl muss es ausdrücken, warm und spontan soll es wirken, damit es echt aussieht. Derlei bewusst und überzeugend zu steuern, vermögen nur etwa 10 % der Menschen. Für alle anderen wusste Winston Churchill eine gute Lösung: „Wenn man nicht lächeln kann, sollte man grinsen. Wenn man nicht grinsen kann, sollte man sich für eine Zeit nicht blicken lassen.“

Weltweit bedeutet Lächeln das Gleiche; es gibt keinen Ort, nirgends, wo ein Lächeln nicht verstanden wird. Smile 7


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gut betucht

Ein Hauch von Farbe um den Hals macht aus jedem simplen T-Shirt einen modischen Auftritt.

1) Tuch, € 149,95, von Codello, nur in Fr, Nü, St. 2 ) Tuch, € 69,95, von Shingora, nicht in Er, Lp, Rt. 3 ) Tuch, € 79,95, von Lilienfels, nicht in Er, Lp, Rt. 4 ) Tuch, € 35,95, gepatcht, von Suzanna. 5 ) Tuch, € 99,95, von Codello, nicht in Er, Ka, Lp, Rt. 6 ) Tuch, € 29,95, von Fraas. 7 ) Tuch, € 99,95, von Codello, nicht in Er, Ka, Lp, Rt. 8 ) Tuch, € 79,95, von Lilienfels, nicht in Er, Lp, Rt. 9 ) Tuch, € 19,95, auch in Braun, Schwarz, von Darling Harbour. 10 ) Tuch, € 49,95, Seide, von Fraas. 11) Tuch, € 49,95, Seide, von Fraas. 12 ) Tuch, € 79,95, von Lilienfels, nicht in Er, Lp, Rt. Smile 8


trend

zart besaitet

Lässig wie ein T-Shirt, aber unendlich eleganter sind die seidenen Blusen in weichen Farben: Passen zu allem, machen alles edler. Von links nach rechts: Rüschenbluse Schwarz, € 189,95, von Lilienfels. Schluppenbluse Pink, € 129,95, von 0039 Italy. Bluse Blau, € 149,00, 10 % Rabatt, von 0039 Italy. Bluse Creme, € 149,95, von 0039 Italy. Rüschenbluse Oliv, € 129,00, 10 % Rabatt, von 0039 Italy. Rüschenbluse Taupe, € 169,95, von Van Laack.

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kultur

Das HermEs CarrE Das quadratische Seidentuch ist nicht einfach ein Tuch – es ist eine Legende. Seit 1937 gibt es das 90 x 90 cm große, bunt illustrierte Tuch mit dem handgenähten Rollsaum, das in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder neu erfunden und interpretiert wurde.

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1937 – in dem Jahr des 100-jährigen Bestehens der Firma Hermès – wurde das erste der berühmten Seidentücher produziert: Es hieß Jeu des omnibus et Dames blanches und feierte die Einführung der öffentlichen Omnibusse in Paris. Robert Dumas, Nachfahre der vierten Generation Hermès, überwachte persönlich die Produktion der Seidentücher von Anfang bis Ende und ließ aus der chinesischen Rohseide einen Stoff weben, der doppelt so dick und schwer war wie die üblichen Seidenschals auf dem Markt – damals wie heute. Anschließend wurden sie einzeln mit Pflanzenfarben bedruckt, wobei jede einzelne Farbe einen Monat trocknen musste, bevor eine weitere hinzugefügt wurde: Den Designern standen über 200.000 Farben zur Auswahl, manche der komplexen Designs bestehen aus über 35 verschiedenen Farben.


Seit über 70 Jahren gehört das Hermès-Carré zu den Key Pieces des französischen Modeunternehmens. Es gibt mittlerweile über 1.500 Designs – wobei nicht mehr alle heute noch erhältlich sind –, die Farbpalette im Siebdruckverfahren umfasst mehr als 75.000 Nuancen und wird in der eigenen Seidentuchdruckerei in Lyon hergestellt, die 1937 gegründet wurde. Das Carré etablierte sich umgehend zum französischen Kulturgut: „Das Hermès-Carré wurde immer als eigenständiges Objekt betrachtet, nicht einfach nur als Accessoire“, sagt Pierre-Alexis Dumas, Kreativdirektor der Hermès-Gruppe und in sechster Generation Nachkomme der Gründerfamilie. „Es ist ein perfekt komponiertes Objekt, völlig autonom, das ganz für sich allein steht.“ Ein Objekt der Begierde, ein Sammlerstück, für das – gerade bei älteren Editionen – auf Auktionen teilweise astronomische Preise gezahlt werden. Seit seinen Anfängen kamen ein paar unterschiedliche Formate oder Materialveränderungen dazu – ein 45 cm2-Gavroche kam heraus oder ein 140 x 140 cm großer Schal, immer aus Seide und manchmal noch mit beigemischtem Kaschmir oder Versionen in Krepp, Chiffon oder Twill. 1980 wurde das klassische Tuch plissiert, was die farbenfrohen Designs auf kaleidoskopische Weise in Bewegung versetzte; 2001 wurde das quadratische Tuch in ein rechteckiges verlängert. Die ständige Suche nach dem Außergewöhnlichen führte zur Suche nach den besten Materialien auf der ganzen Welt. Heute kommt die Seide, die dem Hermès-Carré seine ganz eigene Haptik verleiht, aus Brasilien. Die Seidenstränge werden nach Perrin an zwei Familienunternehmen

Von links nach rechts: Carré Fluide „Brides de Gala bayadère“, Jersey und Seide; 90 x 90 cm, € 440,00. Carré Fluide „Quadrige“, Jersey und Seide, 90 x 90 cm, € 440,00. beide von hErmÈs.

geliefert, die seit einem halben Jahrhundert die Seide für Hermès weben. Das Material wird anschließend in einer Seifenlauge aus Olivenöl gewaschen und dann in einer riesigen, einer Mangel ähnlichen Maschine gepresst und schließlich zu 150 m langen Rollen verarbeitet, die dann auf Drucktische aufgezogen werden. Genauso aufwändig wie die Produktion ist die Kreation: Vom Entwurf bis zum fertigen Carré vergehen gewöhnlich zwei Jahre. Von Anfang an wurden bedeutende Künstler und Grafikdesigner wie Philippe Ledoux, Henri de Linarés, Kermit Oliver, Annie Faivre, Dimitri Rybalchenko oder der chinesische Künstler Ding Yi eingeladen, ein Carrédesign zu entwerfen. Anhand des Entwurfs schlagen die Koloristen anschließend Farbsysteme vor, wobei jede einzelne Farbe im Team ausführlich diskutiert wird: „Unsere Farbrecherche ist unglaublich perfektionistisch“, sagt PierreAlexis Dumas. „Vielleicht übertreiben wir ja, aber genau das ist es, was die Persönlichkeit und Einzigartigkeit unserer Kollektion ausmacht.“ Die Farben werden noch immer größtenteils per Hand gemischt und gekocht, für jeden Ton gibt es ein eigenes exaktes Rezept. Auf die Seidentwillrollen werden einzelne Rahmen gelegt, einer nach dem anderen, und während des Druckprozesses wird jeweils eine neue Farbe hinzugefügt. Langsam, aber sicher wird das eigentliche Design immer deutlicher. Zum Schluss ist ein deutlicher Rand zu erkennen – dort, wo der Hermès-typische Rollsaum per Hand vernäht wird. Pro Jahr kommen zwei Kollektionen mit je circa 12 Tüchern auf den Markt – davon je sechs neue Entwürfe und sechs Neuauflagen älterer Editionen.

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ie Hermès-Carrés altern schön. Vom Tragen bekommen sie Patina, die ihnen steht – zum ehrfürchtigen Wegpacken in die orangene Schachtel sind sie zu schade. Es macht ihnen nichts aus, wenn sie ein bisschen grober behandelt werden: Keineswegs lassen sie sich hauptsächlich als Kopftuch tragen, wie Grace Kelly oder die englische Königin das Hermès-Carré vornehmlich einsetzten, oder als Halstuch, wie unsere Großmütter es trugen. Es taugt außerdem als Haarband, Gürtel, als sexy Top, Krawatte, Minirock, Piratentuch oder Impromptu-Tasche. Was man mit dem edlen Seidenviereck alles anstellen kann, zeigt die Kampagne „J’aime mon carré“ (ich liebe mein Carré) unter www.jaimemoncarre.com: Elf überzeugte Carréträger und -trägerinnen tobten sich in London, Paris und Tokio bei verschiedenen Fotoshootings mit etwa 250 Tüchern, zwei Hunden und 79 Vögeln aus und zeigten, was alles geht – eine wundervolle bunte Hommage an das berühmteste, älteste, modernste, bunteste Seidentuch der Welt: das Hermès-Carré.

Wie man ein Hermès-Carré bindet Am 2. April 2011 findet bei Breuninger in Stuttgart eine französische Lehrstunde der besonderen Art statt: In der Hermès Boutique im Erdgeschoss zeigt Ihnen eine Mitarbeiterin von Hermès Paris, auf welche Weisen sich das Carré binden und knoten lässt – danach muss Ihnen garantiert niemand mehr etwas vormachen.

„Brides de Gala Bayadère“ – diese Bayadère-Version des berühmten Carré Brides de Gala aus dem Hermès-Archiv bietet die leichte Neuinterpretation dieses Motivs in Seidenjersey, dessen unglaubliche Geschmeidigkeit und Leichtigkeit der Bewegung zahlreiche Trageweisen zulassen. Design: Hugo Grygkar. Die „Quadrige“ ist ein traditionelles Motiv des Designers Pierre Péron, das erstmals 1973 herauskam: Wie Teile eines Puzzles sind die vier graphisch stilisierten Pferdeköpfe mit dem Zaumzeug verwoben, die klare Farbgebung sorgt für ein unverwechselbares, hochmodernes 70s-Gefühl. Smile 11


START

Aufforderung zum Tanz

Trend des Jahres: mädchenhafte Ballerinas und schmale Männerschuhe für Frauen in Nude-Farben. Von links nach rechts: Schnürer zweifarbig, € 79,95, auch in Dunkelblau und Schlamm, von Darling Harbour. Schnürer, mit Satin-Schnürriemen, Velours, € 129,95, auch in Schwarz, von Donna Carolina, nur in Lb, Si, St. Schnürer Flügelnaht, € 99,95, auch in Mittelbraun, von Belmondo. Ballerina mit Veloursstitching, € 299,00, von Unützer, nur in St. Ballerina Velours, Kappe in Schlangenprägung, € 159,95, von Pretty Ballerina, nicht in Er, Lp, Rt. Schnürer, spitz, € 319,00, auch in Schlamm, von Strenesse Gabriele Strehle, nur in St. Ballerina Camouflage Velours, € 79,95, auch in Leo, von Suzanna. Ballerina Velours, € 99,95, auch in Korallrot, von Unisa. Smile Smile1212

Alle Artikel online bestellbar, außer Unützer.


START

Eins, zwei, Wechselschritt ! Glamour für nackte Füße – Sandalen und aparte Clogs sorgen für festen, aber sexy Stand.

Von links nach rechts: Clog vorne offen, Velours, € 119,95, von Unisa, nur in Lb, Si, St. Clog vorne offen, Schließe, € 89,95, von Suzanna. Sandale, Nieten, € 159,95, von Kennel & Schmenger, nicht in Er, Lp, Rt. Sandale, Schmucksteine, € 139,00, auch in Braun, von Mer Du Sud Voyage, nur in MTZ, St, erhältlich ab 21.03. Sandale, Nieten/Steine, € 229,00, von Boss Orange, nur in Ka, Lp, MTZ, Nü, St. Sandale, Perlenschmuck, € 149,95, von Apepazza, nur in Lb, Si, St. Clog vorne geschlossen, Camouflage, € 99,95, von Softclox, nur in Ka, Lb, MTZ, Si, St. Clog vorne geschlossen, € 199,00, auch in Schwarz, von UGG Australia, nur in St. Smile Smile 13


alles in blau !

Falls Sie sich in diesem Jahr an keine andere Farbe herantrauen: Blau ist das farbthema der saison.

Von links nach rechts: Seidentop mit Spitzentasche, € 149,95, von Steffen Schraut, nur in St. Tasche mit Kettenhenkel, € 199,95, von Abro. Ringelkleid, € 189,00, von Marc Cain. Lederjacke, € 259,95, Für Card-Kunden nur € 229,95, auch in dunklem Cognac, von Suzanna. Chino, € 119,90, von Marc O’Polo. Bluse mit Pünktchen, € 159,00, von Luisa Cerano. Bluse uni mit Volants, €129,95* € 99,95, auch in Jeansblau, Weiß, Rauchblau, von Lilienfels. Tuch, € 79,95, von Lilienfels. Jeansshorts, € 159,95, von Closed. Sandalette, Velours, € 249,90, von Joop, nur in St. * Früherer Verkaufspreis in einem unserer Häuser.

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most wanted

Tunikabluse von Malvin Längst nicht mehr nur für Strand, Hippies oder Bohemians: Die Tunika ist der Sommerklassiker. Mit den kupferfarbenen Ornamenten ist sie angezogen genug fürs Berufsleben und mysteriös genug für abends. € 129,95.

Nagellack von uslu airlines Der coolste Nagellack der Saison: das speziell kreierte Breuninger-Rot aus der unglaublichen Farbvielfalt des Kult-Kosmetiklabels uslu airlines, dessen Farben nach weltweiten Flughäfen benannt sind. Das Breuninger-Rot heißt nach dem Flughafen Stuttgart „STR“. € 21,00. Nicht in Er, MTZ.

Tasche von Yves Saint Laurent Dieses Jahr kann es gar nicht bunt genug werden: Die Beuteltasche „Borsa Roady Bag“ in flashigem Blau hat echte Signalwirkung und verstaut absolut alles, was man so braucht im Leben. € 1.395,00. Nur in St.

Veloursledermantel von Arma Wildleder für alle, die Abenteuer bestehen wollen – nichts schöner als das, elegant wie sportlich, lässt sich alles damit machen (außer Spaziergängen im Regen). Macht aus jeder alten Jeans ein Outfit. € 429,95, Für Card-Kunden nur € 389,95. Nicht in Er, Rt.

Schal von Leigh & Luca Für kalte, für warme und für alle Tage: Madonna und Lauren Hutton verlassen das Haus nicht mehr ohne die Kult-Schals von Leigh & Luca aus Baumwolle mit Seide und eleganten, geflockten Applikationen. € 209,95. Nur in St.

VolantTop von Suzanna Lässig und gleichzeitig unbeschreiblich weiblich: Top in sanftem Weiß mit Spitze und zarten Volants. Passt zu praktisch allem und jedem. € 39,99, Für Card-Kunden nur € 29,99, auch in Schwarz.

Punktetasche von Envirosax Coole Pixelmotive für alle, denen es nie zu bunt wird: Diesen Sommer lieben wir Farben! Die umweltfreundliche Einkaufstasche ist eine Sonderedition exklusiv für Breuninger. € 8,49.

Cargochino von joe’s Die Chino erobert gerade wieder die ganze Welt: neu interpretiert und mit Cargotaschen endgültig weg vom Spießerimage. Passt wunderbar zu weichen, femininen Seidenblusen. 10 % Rabatt. € 169,95,

Weste von René Lezard Westen verleihen jedem Outfit das gewisse Etwas. In Trendfarbe Khaki ergänzen Sie den Safaristyle. € 299,95.

Kette von H.Stern Wie Sonnenkringel wirkt der Anhänger aus 18-karätigem Gold des „Königs der Juwelen“, H.Stern: Die Kette aus der Kollektion „H.Stern und Grupo Corpo“ ist eine Hommage an die berühmte brasilianische Tanzgruppe – die fließende Energie des Tanzes wird in einem soliden Schmuckstück festgehalten. € 4.400,00, nur in St (Breuninger Karlspassage).

LieblingsstÜcke Martina Haberbosch, Head of Styling bei Breuninger, hat die absoluten Must-Haves herausgesucht: lauter Basics, die das Leben ein bisschen schöner machen – und Sie zum Lächeln bringen. Alle Artikel online bestellbar, außer H.Stern.

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premium

THE 5 0 s ARE BAC K Bei warmen Temperaturen eine angemessene Balance zwischen „nackter Haut“ und „angemessen angezogen“ zu finden, ist nicht ganz leicht – mit dem Style der 50er Jahre kann nichts schiefgehen.

Es hätte Sophia Loren oder Marilyn Monroe gefallen: das schwarz-weiße Punktekleid von Dolce&Gabbana. Der Sitz ist perfekt, Kurven werden gerade richtig unterstrichen, gepaart mit der Clutch von Yves Saint Laurent und den High Heels von Ferragamo ist man der absolute Star, wo man auch hinkommt. Das Hemdblusenkleid mal nicht im Safaristil, sondern frisch und interessant interpretiert: Das Kleid mit Gürtel im Fotoprint von Akris löst sofortige Sommerstimmung aus, nicht nur wegen der Hafenansicht von Capri. Unaufgeregt mädchenhaft, aber hinreißend mit mittelblauen Ballerinas von Ferragamo und der hellblauen Clutch von Miu Miu.

Sie links: Kleid, € 975,00, von Dolce&Gabbana. Clutch, € 325,00, von Yves Saint Laurent. High Heels, € 390,00, von Ferragamo. Sie rechts: Kleid mit Gürtel, € 1850,00, von Akris. Clutch, € 225,00, von Miu Miu. Ballerina, € 295,00, von Ferragamo. Alles nur in St. Alle Artikel online bestellbar, außer Miu Miu.

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Die Designer sprühen nur so vor prächtigen Tönen – suchen Sie sich also Begleiter mit Eyecatcher-Potential. Kein langlebiges Schwarz und Grau, das zu allem passt, denn in diesem Sommer wird alles wunderbar bunt! Die Form der „Roady“-Bag von Yves Saint Laurent ist so zeitlos, dass man sie glatt übersehen könnte – wäre da nicht das leuchtend schöne Mittelblau. Passend dazu die gestreiften Wedges von Antonio Marras. Die kalbslederne cognacfarbene Chloé-Tasche „Marcie“ ist natürlich nicht zu schlagen in Verbindung mit der Sandale mit Korkabsatz – ebenfalls von Chloé. Die Sommertasche von Etro ist zu phantasievoll und verspielt, um zickig zu sein – und erinnert doch sehr an die 50er Jahre. Perfekt zusammen mit den Missoni-Wedges mit dem bunten Farbverlauf. Die geschlossene Plateausandale von Antonio Marras gehört geradezu zu der wunderbar schlichten Tasche von Yves Saint Laurent im dunklen Cognacton.

dream teams Dass Schuhe und Handtasche zusammenpassen müssen, ist eine alte Stilregel. Anders als in den 50er und 60er Jahren müssen sie heutzutage aber nicht zu gut zusammenpassen, nicht unbedingt aus einer Kollektion sein, nicht ganz genau die gleiche Farbe haben.

Von Links nach rechts: Tasche, € 1095,00. Schuh, € 545,00. beides von Chloé. Tasche, € 895,00, von Yves Saint Laurent. Wedge, € 335,00, von Antonio Marras. Wedge, € 290,00, von Missoni. Tasche, € 515,00, von Etro. Tasche, € 1.495,00, von Yves Saint Laurent. Schuh, € 375,00, von Antonio Marras. Alles nur in St.

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trend

Farbe bekennen !

Die Zeiten des ausschließlichen Beige, Grau und Graubeige für Männer sind vorbei: Mut zur Farbe, liebe Herren – ob unten oder oben spielt dabei keine Rolle.

Von oben nach unten: Chino Grün, € 99,90, reine Baumwolle, von Marc O’Polo. Chino Beige, € 59,99, Für CardKunden nur € 49,99, reine Baumwolle, von E.B.Company. Chino Blau, € 89,95, reine Baumwolle, von Scotch & Soda. Chino Gelb, € 99,99, reine Baumwolle, von Tommy Hilfiger. Chino Grau, € 69,95, reine Baumwolle, von Strokesman’s. Chino Stein, € 79,95, reine Baumwolle, von Cinque. Smile 18


trend

Nichts für Mauerblümchen Entdecken Sie Ihre weibliche Seite mit zarten Blumenmustern – perfekt zu Jeans, Chinos, Cargohosen und Sandalen.

Von links nach rechts: Bluse Blumenprint, € 39,99, von Suzanna. Blumenbluse, € 269,95, von Johnny Was, nur in Nü, St. Millefleurbluse, € 129,95, von 0039 Italy. Millefleurbluse, € 289,95, von St. Emile. Bluse Blumenprint, € 39,99, von Suzanna. Bluse Blumenprint mit Rüsche, € 49,99, von Darling Harbour.

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report

eine pastellfarbene Versuchung Sie sind relativ klein, außen knusprig, aber elastisch, innen glatt und weich mit einer cremigen Füllung, die die zwei pastellfarbenen Hälften zusammenhält. Sie sind süß, aber nicht zu süß, und wenn man sie im Mund behält, lösen sie sich auf – übrig bleibt der Hauch eines Geschmacks. Sie heißen Macarons, ein Wort, das wirklich zu ihrer Beschaffenheit passt, wenn man es sich auf der Zunge zergehen lässt.

In Frankreich sind Macarons berühmt, wofür vor allem die elegante französische Konditorei „Ladurée“ verantwortlich war. Dabei stammen sie eigentlich aus Italien, erfunden 1533 von dem Koch von Katharina di Medici anlässlich ihrer Hochzeit mit dem Herzog von Orleans, der 1547 schließlich als Henry II zum König von Frankreich gekrönt wurde. Das Wort „Macaron“ hat übrigens den gleichen Ursprung wie „Maccaroni“ – beides bedeutet „feiner Teig“. In der Schweiz nennt man sie Luxemburgerli,

aber das klingt fast zu profan. Die ersten Macarons waren ein einfaches Gebäck aus Mandelpulver, Eiweiß und Zucker. Viele Städte in Frankreich haben ihre eigene „Macaron-Geschichte“ – in Nancy wurde die Enkelin von Katharina di Medici angeblich nur mit Macarons vor dem Verhungern gerettet, während Louis XIV und seine Angetraute Marie-Therese zu ihrer Hochzeit 1660 in Saint-Jean-de-Luz mit Macarons verwöhnt wurden. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aus Macarons eine Art Sandwich, der

v o n K at h a r i n a v o n d e r L e y e n Smile 20


ter, Süße und Vanille, im Regal liegen ein paar – ebenso hausgemachte – Brezeln, aber die kommen nicht in den Verkauf: Die essen die Konditoren zwischendurch selber, denn ununterbrochen Kuchen hält auf die Dauer niemand aus, egal, wie wunderbar die Zutaten sind. Isst sie denn noch Süßes? Sie lacht. „Sehr viel“, sagt sie. „Wenn das anders und ich nicht mehr neugierig auf Süßes wäre, könnte ich auch nichts Neues mehr entwickeln.“

mit einer cremigen Füllung zusammengehalten wird: Pierre Desfontains, der Enkel des berühmten Konditors Louis Ernest Ladurée kam auf die Idee, sie mit einer Schokoladencreme zu füllen und zusammenzukleben. Seitdem gelten Macarons als französisches Nationalgebäck.

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an muss erwachsen werden, um Macarons zu lieben. Für die meisten Kinder ist dieses Baiser-Gebäck zu flüchtig, zu wenig handfest. Macarons sind kein „Keks“ mit Füllung – sie sind eine Idee von einer Süßigkeit, etwas Flüchtiges, etwas, von dem man nicht satt wird, das einem nicht schwer im Magen liegt. So würde Chiffon schmecken, wenn er denn einen Geschmack hätte. Auch außerhalb von Frankreich hat das edle Gebäck mittlerweile seinen Siegeszug angetreten, obwohl Macarons noch immer schwer zu bekommen sind, weil ihre Herstellungsart einigermaßen mühsam ist und sie gleichzeitig schwierig zu importieren sind, weil sie sich nicht lange halten. Das war kein Hinderungsgrund, höchstens eine Herausforderung für Dieter Schenk, den Produktionsleiter der Breuninger Confiserie in Stuttgart: Er ist ständig auf der Suche nach exklusiven Süßwaren, speziellen Schokoladen, importiert Tartes und Torten und besucht überall Messen, stets auf der Suche nach dem ganz Besonderen, dem Überragenden, dem ganz Neuen. Und so wollte er die Macarons nicht einfach den Franzosen überlassen: In der Breuninger Confiserie, wo man Herausforderungen liebt und sucht, werden mittlerweile circa 700 Macarons am Tag hergestellt – per Hand. Es ist die ruhige, sehr präzise Hand einer japanischen Confiseurin, mit der sie 1400 gleich große Baiserschalen auf die Backbleche spritzt. „Mehr schaffe ich leider nicht“, sagt Tomomi Sugimoto mit einem entschuldigenden Lächeln (wer dabei je mehr als zwei Bleche simpler Vanillekipferl hergestellt hat, weiß, dass ein Normalsterblicher nach spätestens 400 Gebäckstücken ein Macaron-Trauma entwickeln würde, von dem er sich zu Lebzeiten nicht mehr erholen würde). „Dafür muss man ein Faible und eine Leidenschaft haben“, sagt Dieter Schenk. „Die Herstellung von Macarons ist schwere Arbeit, bei der man sich die ganze Zeit sehr konzentrieren muss, damit keine Fehler passieren.“ Dieter Schenk hatte lange nach einer geeigneten Konditorin gesucht und fand sie schließlich im Café des Frankfurter Palmengartens. Ursprünglich stammt sie aus der sehr modernen japanischen Hafenstadt Kōbe, wo sie ihren Beruf auch erlernte – „aber ich wollte unbedingt nach Europa, das Arbeitsmaterial ist hier viel schöner“, sagt sie. Sie ging nach Köln, dann nach Düsseldorf; und jetzt ist sie Macaron-Spezialistin bei Breuninger in Stuttgart. Morgens um sechs fängt Frau Sugimoto an, die bunten Baisers herzustellen, während um sie herum feine Apfel-Tartes, Cremetorten, Sandkuchen, Trüffel und Schokoladen handgemacht werden. Es duftet nach But-

Die Herstellung von Macarons ist trickreich – sie müssen frisch sein, aber nicht zu frisch, und möglichst bald gegessen werden.

Das Grundrezept der Macarons besteht bis heute aus Eiweiß, Mandelpulver und Puder- und Kristallzucker. Mittlerweile gibt es sie allerdings in einer großen, sehr differenzierten Auswahl von Farben und Geschmacksrichtungen. Im Hause Breuninger gehören Karamell, Himbeer, Pistazie, Vanille, Mokka und Schokolade zu den Klassikern. Die Vielfalt wird dabei ständig weiterentwickelt, und zu jeder neuen Saison werden bei Breuninger zusätzliche Geschmacksrichtungen kreiert und angeboten, wie z. B. Mango oder Zitrone im Sommer, Bratapfel oder Glühwein im Winter. Die Zubereitung der Macarons ist etwas trickreich – tatsächlich schwierig genug, um erwachsene Profiköche zum Nervenzusammenbruch zu treiben: Sie müssen frisch sein, aber nicht zu frisch, weil das Aroma der Creme einen Tag braucht, um die Baiserhälften zu durchziehen – die dann aber möglichst bald gegessen werden sollten, damit sie nicht hart werden. Die Baisermasse mit der Konsistenz von dickflüssiger Lava wird aufgespritzt und muss dann eine Zeitlang auf großen Backblechen trocknen, damit sich eine dünne Haut bilden kann – nur dann bleibt beim Backen die Form erhalten: rund, etwas größer als das frühere 5-MarkStück. Dann werden die Macarons ganz kurz bei 200 Grad gebacken. In der Zwischenzeit wird die jeweilige Creme zubereitet, butterweich und köstlich, in einer Konsistenz, in der man gerne versinken würde. In manchen Rezepten wird die bunte Farbe der Macarons ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe geschuldet – nicht so bei Breuninger. Das Grün der Pistazien-Macarons etwa kommt zwar nicht von den Pistazien – deren Pigment ist viel zu schwach: Stattdessen wird ein bisschen Spinatpulver verwendet, das grünt sehr grün und ist außerdem gesund. Das Pink der Himbeer-Macarons dagegen kommt von pulverisierter Roter Beete. In die empfindliche Baisermasse oder die Creme kommen keinerlei Konservierungsstoffe, nichts, was nicht ganz und gar natürlich wäre. Der frische Mangogeschmack wird beispielsweise durch ein natürliches Fruchtgranulat intensiviert, das Dieter Schenk auf einer Messe in Köln entdeckt hat und neben einem kleinen Glas mit Blattgold steht, mit dem manche Macarons dekoriert werden: „Wir arbeiten wirklich nur mit den besten Rohstoffen, die ich finden kann“, sagt er. Ob das das Geheimnis der unglaublichen, zartschmelzenden, knusprig-elastischen Breuninger Macarons ist? „In all den Jahren, in denen ich bei Breuninger bin, hat noch nie jemand gesagt, dass wir billigere Materialien verwenden sollen“, sagt Dieter Schenk, „sondern immer nur das Beste.“ Smile 21


news

absolute Neuheiten

Wir sind ständig auf der Suche für Sie nach Besonderheiten, nach Objekten der Begierde, nach Dingen, die Sie zum Lächeln bringen können, von bekannten oder unbekannten, coolen oder feinen Designern.

SAINT TROPEZ

uslu airlines

Benannt nach dem JetsetParadies Südfrankreichs, kommt das Modelabel Saint Tropez dabei aus dem dänischen Hellebæk bei Kopenhagen. Die junge, anspruchsvolle Kollektion besteht aus lauter Lieblingsstücken wie vor allem detailverliebtem Strick, aber auch sexy Röhren, casual Jacken oder romantischen Blusen.

Keine Fluglinie, sondern ein absolutes Kultkosmetiklabel aus Berlin: Must-have-Nagellacke in schier unerschöpflicher Farbenvielfalt, je bunter, desto lieber. Alle sind nach weltweiten Flughäfen benannt – mit ihren Zielfarben haben sie mehr Destinations auf dem Flugplan als internationale Fluglinien. Musiker, DJs, Künstler und Designer kooperieren immer wieder mit dem Kosmetiklabel und leihen den besten neuen Produkten ihren Namen. In dieser Saison erscheint die Breuninger-Special-Edition im typischen Rot – benannt nach dem Stuttgarter Flughafen „STR“. Exklusiv nur bei Breuninger.

Campomaggi

MCM

Handgemachte Handtaschen im Vintagelook, einzigartig und ganz saisonunabhängig: Taschen fürs Leben, die alles miterleben wollen und mit der Zeit immer noch schöner werden.

Zum 35. Jubiläum von MCM kommt die Viseto Heritage Collection heraus: cognacfarbene Taschen, Shopper und Gepäckstücke aus edlem Kalbsleder mit pyramidenförmigen Nieten und kontrastierenden Borten – echtes Vintagedesign in luxuriösem Look für anspruchsvolle Trend- und Jetsetter.

Current Elliott Seit seiner Gründung 2008 sorgt das coole Denimlabel aus L. A. nicht nur bei Hollywoodstars wie Cameron Diaz oder Sarah Jessica Parker für Furore. Alle Stücke der Kollektion glänzen mit einer einzigartigen Vintageoptik – ob lässig, bequem oder sexy: Hier findet jede Frau ihre neue Lieblingsjeans!

Schweizer Markenkochgeschirr in schlichter Eleganz: Ohne Schnörkel, mit edlem Stahl macht gutes Kochen doppelt Spaß. Das funktionelle Design setzt neue Glanzlichter in der Küche.

SCHUNK & ROSENFELD Das Modelabel Schunk & Rosenfeld der Designer Olga Schunk und Ewgenji Rosenfeld ist seit 2007 ein Synonym für coolen Luxus, Exklusivität und sexy Natürlichkeit. Körpernahe Schnitte in qualitativ hochwertiger Verarbeitung von edlen Materialien sorgen für einen urbanen und gleichzeitig luxuriösen Look.

ARQUEONAUTAS ist lässige, hochwertige und funktionale Bekleidung für jeden Tag. Die Kollektionen werden in Zusammenarbeit mit marinearchäologischen Tauchern, die zu den weltweit besten und erfolgreichsten gehören, entwickelt: „crewtested“ von Abenteurern für Abenteurer. Smile 22

1991 in Italien gegründet mit dem Ziel, eine italienisch-raffinierte, aber trotzdem klassische Modelinie auf den Markt zu bringen. Der Look ist entschlossen, charakteristisch und dabei stets ungezwungen; die ästhetische Richtung ist eine neue Art von Luxus, der deutlich in den Details und den wertvollen Stoffen zum Ausdruck kommt, ebenso wie im Schnitt und in der Verarbeitung der Kleidungsstücke.


aber dabei adrett. Mac hen Sie

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Ballettwunder Körper wie gemalt, Persönlichkeiten wie im Film, technische Brillanz, gepaart mit darstellerischer Präsenz und dramatischer Ausdruckskraft.

FOTO: ANDERS OVERGAARD Text: KATHARINA VON DER LEYEN

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s ist schwer, nicht in mädchenhafte Schwärmerei zu verfallen, wenn man über das Stuttgarter Ballett spricht. Seit den 60er Jahren, seit der damalige Ballettdirektor John Cranko das Haus übernommen hatte, gehört es zu den weltweit führenden Ballettensembles. Cranko veränderte die Welt des klassischen Tanzes, indem er die kühle, entrückte, intellektuelle Balletttradition in herzzerreißendes Theater umwandelte: Überall wurde bald vom „Stuttgarter Ballettwunder“ gesprochen. John Cranko förderte nicht nur die Technik der Compagnie, sondern die einzelnen Künstler, förderte die besonderen Stärken der jeweiligen Tänzer und ermutigte sie, selbst zu choreographieren. 1971 gründete er die John Cranko Schule, um Nachwuchstänzern die Gelegenheit zu geben, in direktem Kontakt mit der Compagnie ihre Ausbildung zu absolvieren – heute gehört sie zu den weltweit bedeutendsten Ballettschulen. Angeführt von der brasilianischen Primaballerina Marcia Haydée – die als eine der großen Ballerinen des 20. Jahrhunderts gilt und auch immer für ihre schauspielerischen Fähigkeiten berühmt war –, wurde Stuttgart zu einer Schmiede schlicht umwerfender Künstlerpersönlichkeiten, aus der große Namen wie John Neumeier, Jiří Kylián oder auch William Forsythe hervorgingen, heute einer der wichtigsten Choreographen der Welt.

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von links nach rechts: Damiano Pettenella trägt ein Sakko, € 299,95, eine Weste, € 99,95, ein Hemd, € 149,95, und eine Jeans, € 159,95. Alles von Patrizia Pepe, nur in St. Sue Jin Kang trägt ein Top Chiffon lang, € 239,95, ein Top mit Steinen, € 349,95, und eine Lederhose mit Bundfalte, € 769,95. Alles von Schumacher, nur in St. Renee Wright trägt eine Tunikabluse, € 269,95, von Shiva Diva, nicht in Er, Rt, und eine Jeans, € 259,95, von J Brand, nur in Ka, Lb, MTZ, St. Miriam Kacerova trägt einen Blazer, naturgold, € 419,95, ein Top, € 119,95, und eine Hose, € 229,95. Alles von Patrizia Pepe, nur in Lb, St.

Alle Artikel dieser Fotostrecke online bestellbar, außer Patrizia Pepe (für Herren) und Gucci.

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DIESE SEITE von links nach rechts: Roland Havlica trägt einen Blouson mit Kapuze, € 429,95, eine Sweatjacke, € 229,95, nicht in Er, MTZ, Rt, Si, Und eine Chino, € 159,95, nur in Nü, St. Alles von Stone Island. Friedemann Vogel trägt eine Lederjacke, € 699,95, nicht in Er, Lp, MTZ, Rt, ein Ringelshirt, € 59,95, nur in Ka, Lb, St, und eine Chino, € 159,95, nicht in Er, Lp, MTZ, Rt. Alles von Closed. rechte SEite: Alicia Amatriain trägt Ein 50-er-Jahre-Kleid mit Blumendruck, € 549,95, von Alice+ Olivia, nur in St.

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ach dem Tod John Crankos 1973 glaubte zuerst niemand so recht an den Fortbestand des Stuttgarter Balletts. Dass es heute zu seinem 50-jährigen Bestehen besser dasteht als je zuvor, ist auch das Verdienst von Marcia Haydée, die unter John Cranko zur Primaballerina wurde, und zu deren Tanzpartnern Rudolf Nurejew, Mikhail Baryshnikov und vor allem Richard Cragun gehörten. 1976 wurde sie Ballettdirektorin. Sie setzte die gezielte Förderung des Nachwuchses fort und sammelte einen phänomenalen Mitarbeiterstab um sich, aus dem auch Reid Anderson hervorgegangen ist, der ihr Nachfolger wurde und seit mittlerweile 15 Jahren Ballettintendant des Stuttgarter Balletts ist. Das Repertoire ist geradezu unglaublich vielfältig, die Tänzer werden in den unterschiedlichsten Rollen gefordert – der Traum vieler Tänzer in anderen Compagnien.

Seit 50 Jahren gehört Stuttgart zu den weltweit führenden Ballettensembles

Die Stadt hat Glück mit ihrem Ballett, aber gleichzeitig kann sich die Compagnie zu ihrem Publikum beglückwünschen: Die Stuttgarter lieben ihr Ballett. „Wenn man so geliebt wird, tanzt es sich gleich viel besser“, sagt ein Tänzer des Staatsballetts Berlin. „Jeder Tänzer will einmal nach Stuttgart, weil man von der Stadt so gut behandelt wird.“ Das mag der Grund sein, weshalb die Stuttgarter Tänzer und Choreographen ihre Compagnie ihrerseits so lieben – manch ein Tänzer aus anderen Ballett-Compagnien mag spöttisch behaupten, die Identifikation der Stuttgarter mit ihrem Haus ginge „weit über das Normale hinaus“, aber der Neid im Unterton ist nicht zu überhören. Vielleicht sehen die Tänzer des Stuttgarter Balletts ihre Compagnie ja wirklich ein wenig verklärt – warum auch nicht? Mehr als die meisten anderen Ballett-Compagnien wirkt das Stuttgarter Ballett wie ein eigener Kosmos. Nicht nur der Geruch von Schweiß, Blut und Tränen erinnert an ein Internat: Die Tänzer bleiben sehr unter sich und verbringen ihre freie Zeit miteinander, verlieben sich abwechselnd ineinander (gut, dass das Ensemble recht groß ist) oder heiraten gar andere Tänzer aus der Compagnie. Weggehen fällt schwer: Viele kommen immer wieder. Selbst ein 25-jähriger ehemaliger Tänzer, der nach zehn Jahren hartem Training feststellen musste, dass er Arthrose in den Füßen hat und also alle Träume von einer verheißungsvoll begonnenen Tanzkarriere begraben musste, bleibt nach einer Ausbildung im Kulturmanagement dem Haus verhaftet – nun eben in neuer Position. Keine andere Compagnie, so scheint es, gibt den Tänzern so sehr das Gefühl, sie seien entwickSmile 27


Die Tänzer des Stuttgarter Balletts sind gleichermassen gutaussehend, virtuos und sexy

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lungsfähige Ausnahmetalente. Tatsächlich ist die Riege der Ersten Solisten spektakulär. Darüber hinaus besteht die Compagnie aus ausgesprochen gutaussehenden Tänzern, gleichermaßen virtuos und sehr sexy, ohne sich dabei auf ganz junge Tänzer festzulegen: Das Alter der Tänzer rangiert zwischen 18 und 43. Sicherlich ist das Repertoire in Cranko’scher Manier sehr männerrollenfreundlich – andererseits ist die Spanierin Alicia Amatriain unübersehbar, in deren Körper kein Knochen zu sein scheint, so biegsam ist sie (und die noch dazu über ein für Ballerinen geradezu ungewöhnliches komisches Talent verfügt), wie auch die brillante Koreanerin Sue Jin Kang, die von allen anderen Tänzern so ehrfürchtig behandelt wird wie eine Mutter Oberin. Der Compagnie-Star Friedemann Vogel mit seiner atemberaubenden Statur, einem sehr schönen Körper und der fast unverständlichen Leichtigkeit im Ausdruck ist sogar Stuttgarter – und geradezu erstaunlich nett und undivenhaft, „ein unglaublich netter Kerl“, wie es ein Kollege ausdrückt. „Ihn live zu sehen“, schrieb jemand, dem es offenbar die Sprache verschlagen hatte, unter ein Video einer seiner Darbietungen bei YouTube, „ist einfach ...


linke SEITE: William Moore trägt ein Jerseyhemd, € 750,00, und eine Hose, € 285,00. Beides von Gucci, nur in St. diese seite: Daniel Camargo trägt ein Jeanshemd, € 199,95, und eine Cargopant, € 199,95. Beides von Polo Ralph Lauren, nur in St. Alessandra Tognoloni trägt ein Jerseykleid, € 500,00, von Etro, nur in St.

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von links nach RECHTS: Jason Reilly trägt ein Sakko, € 249,95, von Drykorn, nicht in Er, Lp, Rt, eine Chino, € 99,95, von Knowledge Cotton, nur in Fr, St, und ein Shirt, € 59,95, von Closed, nicht in Er, Lp, MTZ, Rt. Myriam Simon trägt ein Tunikakleid, € 249,95, von Charlotte Sparre, nur in Lb, Nü, St. Alessandra Tognoloni trägt eine Batikbluse, € 189,95, von Joyce Girls. Daniel Camargo trägt ein Sakko, € 179,95, ein Karohemd, € 89,95, und eine Chino, € 129,95. Alles von Hugo, nur in St. Anais Bueno Garces trägt ein Kleid Seidenstretch, € 429,95, von Hale Bob, nur in Nü, St.

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einfach ... wow.“ Schlicht umwerfend auch der magnetische Marijn Rademaker, der aussieht wie ein Disney-Prinz und ein sehr weites Spektrum perfekter Interpretationen unterschiedlichster Rollen beherrscht, der Kanadier Jason Reilly, einer der seltenen Alleskönner, der dabei ausgesprochen modern wirkt, oder der Engländer William Moore, der 2005 von der Royal Ballet School in London kam und bereits vier Jahre später mit zarten 25 zum Solisten ernannt wurde. „Williams Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt, im klassischen wie im modernen Tanz“, erklärte Reid Anderson in einem Interview den unglaublich schnellen Aufstieg des ernsten jungen Tänzers. „Er hat eine brillante Technik, ist ein exzellenter Partner, besitzt schauspielerische Fähigkeiten ... und vor allem besitzt er das gewisse Etwas, das John Cranko immer schlicht „It“ nannte. William erhellt die gesamte Bühne, sobald er nur einen Fuß darauf setzt.“ Reid Anderson legt großen Wert auf die Pflege von John Crankos Erbe: Neben Uraufführungen neuer Werke und der Stärkung des Repertoires im Bereich der modernen Klassik und der zeitgenössischen Choreographie hat er stets das Werk Crankos als Schwerpunkt im Spielplan des Stuttgarter Balletts platziert und studiert außerdem dessen Ballette weltweit an den großen Bühnen ein.

Brillante Technik, schauspielerische Fähigkeiten – und das gewisse Etwas

Im Februar wurde das Stuttgarter Ballett 50 Jahre alt. Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden mit furiosen Darbietungen begangen, die an „dionysische Leuchtfeuer“ erinnerten. Die Blütezeit des „Stuttgarter Ballettwunders“ ist noch lange nicht vorbei: Der Jubel kennt keine Grenzen.

das Stuttgarter Ballett am 2. april im Breuninger Flagship Store. Eine Kooperation der Extraklasse, deren Höhepunkt ein ganz besonderer Event am 2. April 2011 bildet: Von 12 bis 20 Uhr werden 8 hochkarätige Tänzer des Stuttgarter Ensembles alle zwei Stunden die Schaufenster des Stuttgarter Flagship Stores am Marktplatz mit einer eigens hierfür entwickelten Choreographie zum Leben erwecken. Unter der unverwechselbaren Handschrift des Choreographen-Teams Marco Goecke und Demis Volpi werden Besucher an diesem Tag neben vielen bekannten Gesichtern auch einige jüngere Talente der Compagnie in der ungewöhnlichen Kulisse entdecken: Anna Osadcenko, William Moore (Erste Solisten), Myriam Simon, Damiano Pettenella (Solisten), Alessandra Tognoloni, Roland Havlica (Halbsolisten); Anais Bueno Garces und Daniel Camargo (Corps de Ballet). Smile 32


linke seite: Sue Jin Kang trägt ein Bustierkleid, € 359,95, von Ananya, nur in Lb, Nü, St. DIESE SEITE: Anna Osadcenko trägt ein Kleid, Seide / Viskose, € 780,00, von Dolce& Gabbana, nur in St. Alexander Jones trägt eine Lederjacke, € 999,95, ein Shirt mit Marlon-Brando-Print, € 149,95, und eine Jeans, € 279,95. Alles von Dolce&Gabbana, nur in St.

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report

Die ÜberShow!

Zu jeder Saison aufs Neue landet ein Ufo auf der Fashion-Week Berlin, das die ganze Stadt in Aufruhr versetzt: die Show des Hauses Hugo Boss.

Stars werden von anderen Sternen eingeflogen, der Laufsteg glänzt galaktisch, das Licht strahlt unglaublich hell: High-End-Mode, High-End-Glamour, High-End-Entertainment. Zur Hugo-Show kommen alle, selbst Männer, die gewöhnlich nicht am Rande eines Laufstegs sitzen, um sich Mode anzusehen – weshalb es hier die längste First Row von allen gibt. Denn es geht nicht allein um Mode, sondern auch um die Party, das Drumherum, den Event, der alles andere in den Schatten stellt. Matthias Schweighöfer („Keinohrhasen“, „Der Rote Baron“, „Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki“), Lewis Hamilton, Tilda Swinton, Jasmin Tabatabai, Bettina Zimmermann waren dabei und sahen genau zu, auf welche Styles sie in der nächsten Saison keinesfalls verzichten können.

Franziska Knuppe

Matthias Schweighöfer und Freundin Ani Schromm

Bettina Zimmermann und nadine warmuth Smile 34


Lewis Hamilton und Tilda Swinton

Jasmin Tabatabai und Freund Andreas Pietschmann

Model Karolina Kurkova mit Ehemann Archie Drury

Karoline Herfurth

ChloĂŤ Sevigny Smile 35


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The IvY Style

Der College-Stil aus den USA der fr체hen 60er Jahre, als Kennedy Pr채sident wurde, Jazz das Radio eroberte, die SchulterPartien sich entspannten, die Krawatten schmaler wurden, taillierte Jackets mit Chinos kombiniert und Desert Boots ihren Weg in den Salon fanden. Hochwertige L채ssigkeit, die entspannt und dennoch perfekt angezogen wirkt. Foto: Morten bjarnhof

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linke seite: Shirtblazer gestreift, € 79,99, auch in Blau/ WeiSS, von Suzanna. Seidentop geringelt, € 169,95, von Steffen Schraut, nur in St. Jeans zum Krempeln mit Chinotaschen, € 69,95, auch in Stonewashed, von Suzanna. rechte seite Sie: Strickjacke, bedruckt mit Quastenmotiven, € 139,95, von Szen, nicht in Er, Rt. Jeans verkürzt, € 199,95, von Seven for all Mankind. Er: Doppelcardigan, € 119,95. Hemd kariert, € 79,95. Beides nur in Fr, Ka, Lb, Nü, St. Chino verkürzt, € 109,95, nur in St. Alles von Drykorn. Smile 39


linke seite, sie links: Blazer, € 179,90. Schal gepunktet, € 39,90. T-Shirt, Marine, € 34,90. Top Rippe, WeiSS, € 39,90. Chinoshort, € 99,90. Alles von Marc O’Polo. sie rechts: Jerseyblazer Military, € 299,95. T-Shirt, € 29,95. Cargohose schmal, € 179,95, Für Card-Kunden nur € 149,95. Alles von Drykorn. rechte seite, links: Sakko, € 229,95, mit Elbowpatch, reine Baumwolle. Karohemd, € 39,99, Langarm, reine Baumwolle, auch in Blau/Vichy, Dunkelblau/WeiSS, Grün/Rot, Rot/WeiSS, Blau. Cardigan, € 49,99, 10 % Rabatt, auch in Anthrazit, Navy, Petrol, Schwarz. Chino, € 69,95, reine Baumwolle. Alles von Strokesman’s. rechts: Sakko, € 199,90. Hemd Hellblau, € 69,90. Chino Khaki, € 99,90. Alles von Marc O’Polo.

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rechte seite sie links: Jeansjacke Bikerstyle, € 159,95, Für Card-Kunden nur € 119,95. Bluse Blumenmuster, halbarm, € 89,95. Cargoshort, € 99,95. Alles von Set. Sie rechts: Bluse Leoprint & Millefleursblümchen, € 89,95, von Malvin. Jeansrock, € 189,95, von Closed. Smile 42


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linke Seite sie: Shirtblazer, € 79,99, auch in Navy. Volantbluse, € 39,99, Langarm. Chino mit Gürtel und Bundfalte, € 69,95, auch in Marine. Alles von Suzanna. rechte seite links: Sakko, € 129,95. Chino, € 59,99, Für Card-Kunden nur € 49,99. Beides von E.B.COMPANY. rechts: Sakko, Leinenoptik mit Armpatches, € 279,95. Hemd, € 49,95, schmal, reine Baumwolle. Chino, € 79,95, reine Baumwolle. Alles von Cinque. Smile 44


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Longblazer, € 649,95. Bluse, € 299,95. Cargopant, € 299,95. Alles von Strenesse Gabriele Strehle, nicht in Er, Rt. Smile 46

Alle Artikel dieser Fotostrecke online bestellbar, außer Betty Barclay.


SHINE ON Es war Lauren Hutton, für die der Begriff „Supermodel“ erfunden wurde. In den 60er und 70er Jahren rissen sich die besten Fotografen und bedeutendsten Zeitschriften um die Frau mit der berühmtesten Zahnlücke der Welt. Die amerikanische „Vogue“ brachte „die Ikone des amerikanischen Stils“ 27-mal auf den Titel. Sie war das erste Model, das einen eine-Million-Dollar-Kosmetikvertrag bekam, und die erste, die mit 47 schaffte, was auSSer ihr noch niemandem gelungen ist: Ein erfolgreiches Comeback ins Model-Business. Foto: MORTEN BJARNHOF

Interview: Katharina von der Leyen

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linke seite: Sakko, € 349,95. Hemd, € 99,95. Chino, € 99,95. Alles von René Lezard, nicht in Fr, Nü, Rt. rechte seite: Seidentop mit Blüte, € 199,00. Strickjacke mit aufgenähtem Spitzenmuster, € 229,00. 7/8-Hose, € 149,00. Alles von Luisa Cerano. Smile 48


„Ich mochte meine Zahnlücke immer. Deshalb habe ich sie mir ebenso wenig korrigieren lassen wie meine Nase.“

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auren Hutton spielte in 57 Fernseh- und Kinofilmen mit und brachte vor ein paar Jahren ihre eigene, sehr erfolgreiche Kosmetiklinie heraus. Mit mittlerweile 67 Jahren arbeitet sie noch immer regelmäßig als Fotomodell. 2010 war sie an der Seite von David Duchovny und Demi Moore in dem Film „The Joneses“ zu sehen und erschien gleichzeitig auf drei Titelbildern amerikanischer Zeitschriften. Ihr Tatendrang scheint ungebrochen, und wer sie erlebt, der denkt gar nicht in Kategorien wie Alter. Lauren Hutton lebt seit 43 Jahren in New York im Stadtteil SoHo und hat seit acht Jahren ein kleines Haus in Venice Beach, Los Angeles. Sie sind 1,73 m, haben einen leichten Silberblick und eine deutliche Lücke zwischen den Schneidezähnen. Wie kamen Sie auf die Idee, Model zu werden? Nach der Highschool studierte ich zuerst Kunst in New Orleans. Nachts arbeitete ich als Kellnerin. Ich hatte nämlich ein Ziel: Ich wollte nach Afrika. Dafür wollte ich Geld verdienen. Ich dachte, das ginge am leichtesten als Model.

Kate Moss: Die 60er waren die Zeit der riesigen Deutschen und Schwedinnen, die meisten waren mindestens 1,80 m groß. Zuerst arbeitete ich ja auch nur als Hausmodell bei Dior für 50 Dollar am Tag. Bis ich dann hörte, dass Fotomodelle 50 Dollar die Stunde bekamen. Es gab damals fünf Agenturen in der Stadt, und ich arbeitete mich sozusagen von unten nach oben. Vier der Agenturen lehnten ab, aber ich hörte mir immer genau an, warum sie mich nicht wollten, um die gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Die letzte Agentur, die ich auf der Liste hatte, war die der großen Eileen Ford. Sie sah mich an, sah meine Fotos an und sagte dann, sie würde mich nehmen, ich solle aber meine Nase operieren und meine Zähne richten lassen. Wie man sieht, haben Sie nicht auf Eileen Ford gehört: Ihre ist wohl die berühmteste Zahnlücke der Welt. Ich mochte meine Zahnlücke immer. Deshalb habe ich sie mir ebenso wenig korrigieren lassen wie meine Nase. Und je länger ich im Geschäft war, desto sicherer war ich, dass ich beide schön so lassen sollte, wie sie waren.

Waren Sie dafür eigentlich nicht ein bisschen zu klein?

Sie waren über viele Jahre hinweg das Lieblingsmodel von Richard Avedon. Wie lernten Sie ihn kennen?

(lacht) Das kann man wohl sagen: Ich war das kleinste Model meiner Zeit – das war ja lange vor

Nach neun Monaten bei der Ford Agency sollte ich bei „Vogue“ ein paar Kleider im Büro der gro-

ßen Diana Vreeland vorführen. Sie war damals die mächtigste Person der Modeindustrie. Ich saß auf dem Fensterbrett und beobachtete sie: sie hatte etwas von einem schönen Raubvogel – als Diana Vreeland sich mitten im Satz unterbrach und sagte: „Du da!“ Sie zeigte auf mich, ohne mich dabei anzusehen, und ich guckte sogar hinter mich, aus dem Fenster, weil ich so baff war, dass sie mich ansprach. „Du hast wirklich Präsenz!“, sagte sie. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete – ich war ein kleines Gör aus den Sümpfen Floridas und kannte das Wort nicht –, dachte aber, es sei etwas Gutes und antwortete: „Sie auch, Ma’am.“ Später sah sie mein Buch durch und meinte: „Ich schicke dich morgen zu Richard Avedon.“ Ich sagte ihr, ich wäre schon dreimal bei ihm gewesen, er würde mich nicht mögen: Ich hatte keine Ahnung, dass das, was die große Vreeland anordnete, in der Modewelt einfach Gesetz war. Diana Vreeland lächelte ganz leicht und sagte: „Diesmal wird er dich mögen.“ Am nächsten Tag hatte ich meinen ersten Job mit Richard Avedon. War das professionelle Liebe auf den ersten Blick? Nicht wirklich. Ich war völlig unerfahren und hatte echte Probleme damit, mich vor der Kamera natürlich zu bewegen. Irgendwann fragte Avedon ganz erschöpft, wo ich eigentlich aufgewachsen sei. Ich erzählte ihm, dass ich aus Smile 49


linke seite: Sakko Fischgrat, € 449,95, nur in St. Streifenhemd, € 99,95, nicht in Er, Ka, MTZ, Rt. Chino, € 129,95, nicht in Er, Fr, Ka. Strickkrawatte, € 69,95, nicht in Er. Alles von Windsor. rechte seite sie: Tunika mit Top, € 259,95. 7/8-Hose, € 189,95, mit Seitentaschen. Alles von St. Emile. Smile 50


„Die meisten Models sind genetische Freaks, sehr symmetrisch und perfekt proportioniert. Ich gehöre leider nicht dazu.“

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Florida käme, und er wollte wissen, was ich da immer so gemacht hätte. Ich sagte: „Wir haben in den Sümpfen gespielt und sind herumgesprungen.“ „Na dann“, sagte er, „spring!“ Das habe ich den Rest des Tages dann auch gemacht, quer über das weiße Papier, mit dem das Studio ausgelegt war. Drei Monate später kam die „Vogue“ heraus, in der ich über 14 Seiten hopste: Strahlend, mit breitem Lächeln – dabei wurde auf Modefotos damals nicht gelächelt. Seit diesem Tag habe ich ununterbrochen gearbeitet.

Muskeln und meine Gesichtsmuskeln zu trainieren und zu kontrollieren. Dadurch kann man sein Aussehen stark beeinflussen. Als ich anfing, gab es keine Visagisten, also sah ich mir die Kontaktbögen der Fotos von mir und anderern Models genau an, wie das Licht auf den Gesichtern wirkte – so etwas bringt einem niemand bei.

Sie haben mit allen großen Fotografen Ihrer Zeit gearbeitet, von Avedon über Irving Penn bis hin zu Steven Meisel und Mario Sorrenti. Hatten Sie von Anfang an das Zeug zum Supermodel?

Wenn ein Model länger als zwei Wochen nicht da war, galt es als tot, vorbei, vergessen. Dabei ist es so: Wenn man sich diese Auszeiten nimmt, entwickelt sich auch das Gesicht, weil man sich eben selbst weiterentwickelt. Reisen ist wie eine religiöse Erfahrung. Ich habe die Regeln immer – na, wenn nicht gebrochen, so doch gebogen. Ich hatte eben noch andere Ziele, als immer nur vor der Kamera zu stehen. Der Job hat mir dabei immer großen Spaß gemacht – es wäre ja blöd, diese Arbeit nicht gut zu finden, vor den Kameras genialer Fotografen zu stehen und den ganzen Tag erzählt zu bekommen, wie schön und fabelhaft man ist, und auch noch unglaublich viel Geld dafür zu bekommen! Aber ich habe Cham-

Wenn man nicht gerade eines dieser Mädchen ist, deren Gesicht so perfekt und ebenmäßig ist, dass jedes Stuhlbein sie fotografieren könnte, muss man den Job wirklich sorgfältig erlernen. Geborene Models sind fast so etwas wie genetische Freaks, haben einen kleinen Kopf, ein sehr symmetrisches Gesicht, unglaubliche Knochenstruktur und einen perfekt proportionierten Körper – sehr seltene Wesen wie Naomi Campbell. Ich gehöre nicht dazu: Aber ich habe nach und nach meinen Körper kennengelernt und auch, meine Smile 52

Hat Ihnen der Job Spaß gemacht? Sie sind immer wieder ausgebrochen: Sie waren das erste Model, das einfach mal drei Monate Ferien machte.

pagner, Make-up, falsche Wimpern und Mode nie mit dem richtigen Leben verwechselt. Für mich waren das nie etwas anderes als Requisiten meines Berufslebens. Was waren denn diese anderen Ziele, von denen Sie sprechen? Was mich interessiert hat – und noch immer interessiert -, sind die ursprünglichen Kulturen. Man findet sie am ehesten unter den Nomadenvölkern in Afrika oder Südamerika, den Buschmännern wie Pygmäen oder den Karamojong. Ich habe sie besucht und auch mit ihnen gelebt. Eine 20-jährige, weiße Frau, allein unter Buschmännern? Nicht ganz allein. Mit Bob Williamson, den ich sechs Monate nachdem ich in New York angekommen war, kennengelernt hatte. Er war ein athletischer, hochgebildeter Philosoph, der – wie ich dachte – einfach alles wusste. Ich habe mich in ihn verliebt, weil ich so viel von ihm lernen konnte und er – wie ich – die Welt kennenlernen wollte. Wir haben 30 Jahre lang zusammen die Welt bereist, wir sind 16 000 km in einem VW Käfer durch Afrika gefahren, um die Karamojong in Uganda zu finden. Ich habe eine Weile bei ihnen gelebt – 1,90 m große, lilaschwarze Menschen.


Wirklich harte Jungs. Sind Sie ohne Angst und Furcht? Bis ich 40 war, war ich ängstlich, aber gleichzeitig auch abenteuerlustig – und zwar mehr, als ich ängstlich war. Früher habe ich immer gedacht, dass ich sehr zart und verletzlich bin. Vielleicht, weil ich so aussah und mich alle anderen so einschätzten. Aber nach meinen ersten Abenteuern wusste ich, dass ich gar nicht so schwach bin, sondern im Gegenteil: ziemlich stark. Überstandene Gefahren vermitteln großes Selbstvertrauen. Trotz Ihrer Sehnsucht nach Abenteuern und Nomaden sind Sie immer wieder nach New York zurückgekehrt, um Ihren Job wieder aufzunehmen. Ich musste immer wieder zurück, weil ich immer wieder Geld verdienen musste. Wenn ich mich dann in New York wieder ins Rennen begab, hatte sich mein Gesicht verändert, mein Lächeln war echt, weil ich gerade lauter unglaubliche Sachen erlebt hatte. Sie haben das gesamte Model-Business revolutioniert, weil Sie sich geweigert haben, nur als hübscher Kleiderständer zur Verfügung zu stehen. Ich habe mich immer stark um das Finanzielle

„Bis ich 40 war, hielt ich mich für ziemlich ängstlich. Dann merkte ich: Das Gegenteil ist der Fall.“

gekümmert, was vor mir offenbar kein Model gemacht hat. Dadurch habe ich sehr schnell mehr verdient als alle anderen Mädchen. Z. B. hörte ich, dass Unterwäsche-Models zwei- bis dreihundert Dollar pro Stunde bekamen – was für uns „Vogue“-Models der Satz für einen ganzen Tag war: Dabei hatten wir deutlich weniger an als die Unterwäsche-Models, wenn wir in Bikinis fotografiert wurden. Ich sagte Eileen Ford, dass ich ab jetzt für 300 Dollar die Stunde Unterwäsche-Kataloge machen wolle. Sie jammerte: „Das kannst du nicht machen!“, weil „Vogue“-Models damals keine Kataloge machten. Also hatte ich für etwa sechs Monate den ganzen Markt für mich allein, dann zogen die anderen nach. Heutzutage sind Kampagnen für die DessousFirma „Victoria’s Secret“ der Beweis, dass man

es als Model geschafft hat – und große Verträge für große Firmen. Die gab es vor Ihnen ja auch nicht. Ich war 30 und das berühmteste Model der Welt – die anderen großen Mädchen wie Verushka, Twiggy oder Jean Shrimpton hatten längst aufgehört. Ich musste mir langsam mal überlegen, wie mein Ruhestand aussehen sollte. Dann las ich in der Zeitung einen Artikel über einen Baseballspieler, Catfish Hunter, der als Erster seiner Branche einen Vertrag mit einer Sportartikelfirma bekam – für eine Million Dollar. Er müsse jetzt so viel verdienen, sagte er, er sei schließlich in einem jugendorientierten Geschäft. Ich las Bob den Artikel vor und fragte, wie ich an so einen Vertrag kommen könnte, ich sei schließlich auch in einem jugendorientierten Geschäft. Ich weiß noch, wie er über seine Brille von den Börsenkursen hochsah und sagte: „Kosmetikfirmen. Die haben Geld. Von jetzt an machst du für niemanden mehr Kosmetikwerbung ohne Vertrag.“ Die Ford-Agentur war wieder einmal entsetzt, aber schließlich erzählte Richard Avedon dem Besitzer von Revlon davon, Charles Revson. Und so bekam ich 1972 den ersten Kosmetikvertrag für eine Million Dollar im Jahr. Smile 53


„Die heutigen Männer haben weniger Angst vor Frauen, weil sie von starken Frauen aufgezogen wurden.“

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Danach war das Model-Business nie wieder wie vorher: Sie waren das erste Model, das sich offiziell zu einer Marke machte. Die Branche drehte durch. Jerry Ford, Eileens Mann, handelte den Vertrag zusammen mit meinem Anwalt aus, und mein Einkommen verfünffachte sich, ich kam auf das Cover von „Newsweek“ und „Time“. Dann hatte Jerry eine sensationelle Idee, die wiederum sein Einkommen über Nacht verdreifachte: Er erhöhte die Provision der Models an ihn von 10 auf 20 Prozent und erfand die Kundenprovision. Das Model-Business ist die einzige Branche, glaube ich, in der der Agent von beiden Seiten bezahlt wird. Der Vertrag war so exklusiv, dass Sie überhaupt keine anderen Fotos nebenbei machen durften, was es heutzutage nicht mehr gibt. Nein, aber Filme. Ich drehte z. B. „Ein Mann für gewisse Stunden“, Richard Geres ersten Film, und bereiste in der übrigen Zeit die ganze Welt. Der Vertrag lief zehn Jahre und lief aus, als ich 40 wurde. Damals dachte man, danach wären Frauen sowieso so alt, dass sie kein Make-up mehr bräuchten. Mitte der 80er stellten Sie fest, dass Ihr Lebenspartner Bob Williamson 13 Millionen Dollar Ihres Vermögens an der Börse in den Sand gesetzt hatte und Sie außerdem seit Jahren betrog. Dass ich die bin, die ich bin, verdanke ich Bob genauso sehr wie meinen Genen. Wir waren 27 Jahre zusammen, und so vieles davon war absolut märchenhaft, aber ich habe auch zugelassen, dass er mich wie ein Kind behandelt hat. Der Vorfall mit dem Geld zwang mich, endlich erwachsen zu werden. Er war absolut brillant, aber ich habe gelernt, dass man seine Gelddinge niemandem zu 100 Prozent überlassen darf. Egal, wie sehr man ihn liebt.

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In Ihrem Gesicht ist kein Botox, kein Collagen und keine Hyaluronsäure, Sie haben nichts „machen lassen“ – dabei arbeiten und leben Sie doch in Hollywood, wo schon 25-jährige komplett „gemacht“ sind. Wie überleben Sie hier? Unsere Falten sind doch die Orden für das Leben, das wir gelebt haben. Sie zeigen, was wir durchgemacht haben und wer wir sein möchten. Und ich glaube inzwischen, dass diese glatten Gesichter bald nicht mehr gefragt sein werden: Gerade im Film sieht man das ja schon. Vor zehn Jahren gab es keine Rollen für Frauen über 35. Ab 36 wurde man als Urgroßmutter gecastet. Heute haben sogar Leute über 65 auf der Leinwand Sex: Das wäre undenkbar gewesen vor einiger Zeit. Woher dieser Wandel? Weil viel mehr Frauen in verantwortlichen Positionen in Hollywood sitzen, und die sind wenig interessiert daran, gute Rollen mit nichtssagenden Häschen zu besetzen. Frauen denken anders. Sie sind von Natur aus so programmiert, ein Kind 14 oder mehr Jahre lang aufzuziehen: Das macht sie zu Langzeitdenkern. Männer sind dagegen hierarchische Kurzzeitdenker nach dem Motto: Nieder mit der Antilope! Wir haben zwei Geschlechter und zwei unterschiedliche Gehirne, wir müssen unbedingt gleichberechtigt zusammenarbeiten. Dann wird es interessant, dann wird es konstruktiv. Sie klingen, als wären Sie sehr streng mit Männern. Ich liebe Männer. Man kann so viel Spaß mit ihnen haben. Sie haben so irre Ideen, erfinden Schiffe, Druckmaschinen und Flugzeuge – darin sind sie schwer zu schlagen. Natürlich haben sie ihre Grenzen, und sie haben lange darunter gelitten, dass sie die patriarchalischen Erwartungen des 20. Jahrhunderts – überlegen, unbesiegbar,

gerecht und perfekt zu sein – nicht erfüllen konnten. Auch wenn manche großen Männer es versucht haben und daran gestorben sind. In Wirklichkeit sind Männer seltsame, bizarre, aufregende, herrliche Freaks. Sie sind bei Weitem nicht so stark, stabil, zuverlässig, vernünftig, korrekt oder gründlich wie Frauen. Leider wurden die Frauen meiner Generation auch zu diesen falschen patriarchalischen Erwartungen erzogen und wurden dann wütend auf Männer, weil sie sich enttäuscht sahen. Haben die jetzigen Generationen es leichter? In dieser Beziehung schon: Sie haben gelernt, ihre Erwartungen besser an die Realität anzupassen. Männer haben weniger Angst vor Frauen, weil sie von starken, oft alleinerziehenden Müttern aufgezogen wurden und nicht mitansehen mussten, wie Frauen dominiert wurden. Deswegen ist es möglich, dass es in Deutschland eine Kanzlerin gibt oder in den USA fast eine Frau Präsidentin geworden wäre: weil die jungen Männer mit der Idee, einer Frau die Führung zu überlassen, nicht mehr so große Probleme haben. So sind sie ja aufgewachsen: Ihr Leben funktionierte, weil Mama den Laden geschmissen hat. Wären Sie gerne früher oder später auf die Welt gekommen? Ich war 13, als Rock’n’ Roll losging. Ich war 18, als die Pille herauskam. Ich war 21, als Acid in Umlauf kam, noch das Gute, das, das wirklich Spaß machte. Mit 64 durfte ich erleben, dass wir beinahe eine Frau zur Präsidentin der Vereinigten Staaten nominierten, mit 65 bekomme ich einen schwarzen Präsidenten. Ich würde sagen: Ich habe wirklich Glück gehabt mit dem Zeitpunkt meiner Geburt.


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Gewinnen Sie ein Spektakel der Sonderklasse im Stuttgarter Ballett. * 1. & 2. preis:

Zwei Karten für einen festlichen Ballettabend am 11. Juni 2011 und eine Übernachtung im Le Méridien Stuttgart inklusive Massage im Le Spa. der gewinn beinhaltet: zwei Karten für den Ballettabend CRANKO / VAN MANEN / BÉJART im Stuttgarter Ballett am Samstag, 11. Juni 2011. eine Übernachtung für zwei Personen im Doppelzimmer im Hotel Le Méridien Stuttgart inkl. Frühstück im Restaurant Le Cassoulet, Zugang zum Wellness- und Fitnesscenter Le Spa inkl. einer 25-minütigen klassischen Massage pro Person. Eigene Anreise.

Alexander Zaitsev, Filip Barankiewicz, Sue Jin Kang und Alicia Amatriain in John Crankos Initialen R.B.M.E.

Der Ballettabend CRANKO / VAN MANEN / BÉJART bringt herausragende Werke von drei Choreographen auf die Bühne, die die Stuttgarter Compagnie nachhaltig geprägt haben: Initialen R.B.M.E., die ureigene Liebeserklärung des Compagniegründers John Cranko an seine Tänzer; die Frank Bridge Variations des großen holländischen Meisters Hans van Manen, dessen besondere Sprache die Stuttgarter wie keine andere deutsche Compagnie beherrschen; und Maurice Béjarts Bolero, wobei das grandiose Musikstück von Maurice Ravel in der tänzerischen Umsetzung seine volle Gewalt entfaltet.

Als Gewinner wohnen Sie im 5-Sterne-Hotel Le Méridien Stuttgart – elegante Zimmer und Suiten mit modernster Ausstattung im Herzen Stuttgarts, vis-à-vis zum Schlossgarten und wenige Gehminuten vom Staatstheater entfernt. Genießen Sie diese zentrale Lage, die französische Küche des Restaurants Le Cassoulet und das hoteleigene Le Spa, das mit seinem schönen Wellness- und Fitnessbereich zum Entspannen und Regenerieren einlädt. www.lemeridienstuttgart.com

3.– 22. Preis: Uslu-SonderEdition breuninger-Nagellack Der coolste Nagellack der Saison: das speziell kreierte Breuninger-Rot aus der unglaublichen Farbvielfalt des Kult-Kosmetiklabels uslu airlines, dessen Farben nach weltweiten Flughäfen benannt sind. Das Breuninger-Rot heißt nach dem Flughafen Stuttgart „STR“.

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Gewinnfrage: Welcher Teil des Outfits ist auch ein Beruf? A) Ballerina B) blazer C) bluse *

Helfen Sie Ihrem Glück auf die Sprünge und folgen Sie online unter www.breuninger.com dem Button „Gewinnspiel“ oder geben Sie eine Postkarte mit dem Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Anschrift beim Breuninger-Kundenservice ab. Teilnahmeschluss ist der 19.03.2011.

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Die Benachrichtigung der Gewinner erfolgt schriftlich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme ist möglich ab 18 Jahren. Mitarbeiter der E. Breuninger GmbH & Co., ihre Angehörigen und Partnerfirmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.


kolumne

Das Lächeln der Frauen

EIN L ETZTES WORT v o n M a r c F i s c h e r (freier journalist & Autor)

iele Männer schwören auf Kusstechniken, Hintern, Brüste, Beine oder Augen, wenn’s darum geht, auf den ersten Blick das Wesen einer Frau zu erkennen, und darum, ob mit dieser Frau in Zukunft was anzufangen sei. Alles Quatsch. Worum’s allein geht, ist ihr Lächeln. Wenn das nicht stimmt, stimmt gar nichts. Weil’s dann keine Verbindung gibt. Nun ist es aber so, dass natürlich viel gelächelt wird auf der Welt. Praktisch immer und überall wird gelächelt, und oft nicht aus den richtigen Gründen: auf Fotos, in Filmen und der Werbung lachen Frauen, um ein Produkt zu verkaufen oder sich selbst; auf der Straße, in Clubs und Bars lachen sie, um dir zu gefallen oder bloß höflich zu sein, weil du in dem Café, in dem sie arbeiten, Stammgast bist. Was nicht schlimm ist, bloß: Wie findest du unter all den Strategie-Lächeln das richtige, für dich allein gelächelte? Das ist die Aufgabe, die ein Sherlock Holmes der Liebe zu lösen hat. Eine der Haupteigenschaften des richtigen Lächeln ist, dass es ungeplant entsteht, wie eine Gasexplosion oder ein vom Dach fallender Ziegelstein. Es ist ein Lächeln, über das die Frau nicht groß nachgedacht hat; eins, das selbst die Erfahrenste schüchtern und hilflos macht, weil es sie durcheinanderbringt. Eben noch hat sie sich mit dem Brötchenkauf, der Kleiderwahl oder bestmöglichen Drinkbestellung beschäftigt, auf einmal aber springt ihr das Lächeln dazwischen, fliegen ihre Lippen unkontrolliert Richtung Nase, verrutschen ihr die Haare, flattern ihr die Hände, zittern ihre Glieder, weil – du sie überrascht hast – du was gesagt oder getan hast, was nur sie versteht (und worauf sie vielleicht lange gewartet hat), oder

– eure Blicke sich genau in der Mitte trafen und dort explodierten und alles andere lahmlegten. Das ist das Lächeln, das du haben willst! Das ist das eventuell tollste Geschenk des Lebens, viel mehr als Kunst, Literatur und Lyrik erreichen können. Denn was nun entsteht, ist eine Mischung aus Magie und Chemie. Nennen wir es Magiechemie. Sie überkommt sie, wie es dich überkommt. Das Lächeln, das die Verbindung geschaffen hat, unterbricht einen kurzen Moment lang den ewig gleichen, ewig langweiligen Lauf der Dinge. Es ist eine Pausetaste; ein „Freeze“-Moment, als würde ein frisches Bild gemacht, das neue Möglichkeiten schafft: Wo eben nur ein Mensch war, sind nun zwei! Wo eben nur grau war, ist plötzlich alles voller Farben! Wo eben noch Gefangenschaft war, winkt nun Freiheit. O süße, mehr als alle Atomkraftwerke dieser Welt zusammen energieschaffende Kraft des Frauenlächelns! Entscheidend ist jetzt, wie es weitergeht. War es ein einmaliges Lächeln, eins, das wie eine zufällig perfekt aufeinandergefallene Tonfolge nicht zu wiederholen ist, weil es dann schon zur Masche würde? War es ein Lächeln, das dem, das wirklich zu dir passt, nur ähnelt, so dass du es verwechselt hast? Das müsst ihr nun herausfinden, bei so vielen Cafés, Abendessen, Spaziergängen, Schäferstündchen, wie dafür nötig sind. Manchmal geht’s schnell, manchmal dauert’s länger; manchmal siehst du das Lächeln fünfmal am Tag, manchmal nie wieder. Egal aber, was passiert, ein Gesetz gilt ewig: Wenn die Frau dich anlächelt, obwohl sie’s nicht muss; obwohl es ihr vielleicht Ärger bringt; obwohl sie nicht weiß, wo es hinführt; wenn sie dich also anlächelt, weil sie gar nicht anders kann – dann ist das ein gutes, das beste Lächeln, das vielleicht dein ganzes Leben verändern kann. Also pass auf, mein Freund. Smile 63



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