GoSixt, Cote d'Azur

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Monaco, Nizza, CANNES, St. Tropez

blaues

Business, Laufsteg und Kultur. Die ewig junge Côte d’Azur erfindet sich immer wieder neu. Ob Urlauber oder Unternehmer: Alle wollen Glamour for ever Von Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer (Fotos) 14 go sixt Rubrik


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Monaco, Nizza, CANNES, St. Tropez

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Business, Laufsteg und Kultur. Die ewig junge Côte d’Azur erfindet sich immer wieder neu. Ob Urlauber oder Unternehmer: Alle wollen Glamour for ever Von Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer (Fotos) 14 go sixt Rubrik


Malerische Natur: Azurblaues Licht färbt die Seealpen und das Meer ein. Blick auf den Hafen von Nizza unterhalb der Küstenstraße Basse Corniche

Wunder côte Rubrik d’azur go go sixt sixt 15 15


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Majestätische Pracht: „Träume erfüllen wir nebenbei. Im Service müssen wir perfekt sein.“ Goldene Ausschweifung im königlichen „Salle Empire“ des Hôtel de Paris, Monaco

Das blaue WunderIsit non ullan vent ipsum er inim zzrit, quiscilit prat venisci duisci essim dolorti onse dasdlöklöasdklöaksdlökasödklöaksdlököalsdklöakö

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Crazy Cannes: Marketingprofis sorgen f端r jede Menge nackten Bohei auf der Croisette. PS-Parade mit freiz端gigen K端hlerfiguren aus Anlass der MIP-TV-Messe 2007. Rubrik go sixt 19



Zwei Stile, eine Kultur: Weiße Belle-Époque-Fassade des Ritz-Carlton-Hotels in Cannes und pastellfarbene Patinafront eines Bürgerhauses in Nizza.


NOBEL-MARINA PORT GRIMAUD Was aus 500 Meter Höhe wie eine elegant geschwungene Megacity wirkt, zeigt am Boden romantischen Charme. Zweistöckige Minichalets mit Luxusyachten direkt vor der Terrassentür verbreiten mediterranes Flair und kuschelige Marinakultur.


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Lounge-Kunst: „Man muss glücklich machen, um glücklich zu bleiben.“ Antike Poollandschaft im weitläufigen Hotel Palais Maeterlinck, Nizza


Patron-Kunst: „Bei mir ist der Kunde nicht König. Meine Gäste sind Freunde.“ Patrice de Colmont, Inhaber der Strandbar „Le Club 55“, Saint Tropez


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PETRA HALL, Verlegerin, Nizza „Die Riviera/Côte d’Azur-Zeitung ist Heimat für unsere Leser.“

Bernard Lambert, Hotelmanager, Monaco „Es gibt Wettbewerb mit Cannes, aber nur wir haben Topevents.“

Jean-Yves Le Graverend, Makler, Cannes „Wir vermitteln Locations und Lebensart, keine Immobilien.“

Tim Sanders, Makler, Saint Paul „Die Russen wollen nicht das Beste, sondern das Teuerste.“

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echs Uhr früh. Langsam hellt sich die Nacht auf, weicht das Dunkel einem blassen Grau, gibt der Horizont erste Blicke aufs Meer frei. Place de Contenaire, Yachthafen Cap Ferrat. Tampen klingeln sanft an den Segelmasten. Violette Dunstschleier hüllen die Seealpen und die Schirmpinien ein, und aus dem Mer Méditerranée steigt der Feuerball auf. Die Glamourküste trainiert für einen neuen Sommertag. Magie am Morgen. Bonjour, Côte d’Azur. Schön, dass es dich noch gibt. Wer glaubt, dass der unendliche Touristenstrom der Blechlawinen und die aufgepeitschten Wellen der Motoryachten den legendären Landstrich zwischen Monaco und Saint-Tro-

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pez unter sich begraben haben, erlebt sein blaues Wunder: Die Azurküste lebt! Davon singen ganz unterschiedliche Liebhaber der „Côte“ ihr Chanson. Die quirlige Verlegerin Petra Hall aus Nizza, die mit ihren drei Ausgaben der Riviera/Côte d’Azur-Zeitung die Infoquelle Nummer eins ist; oder der mächtige Vorstandsvorsitzende Bernard Lambert von der Hotel- und Casino-Gruppe Société des Bains de Mer (SBM), der Monaco neu ausrichtet; die cleveren Makler des Immobilientycoons John Taylor aus Cannes und Saint Paul, die ihren Klienten millionenschwere Filetstücke besorgen; oder der legere Gastronom Patrice de Colmont vom „Club 55“ aus Saint-Tropez, der mit Brigitte Bardot aufgewachsen ist. Nizza, Monaco, Cannes, Saint-Tropez: Die Côte d’Azur erfindet sich immer wieder neu, lockt Unternehmer, Urlauber



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PETRA HALL, Verlegerin Die Journalistin und Selfmade-

und das große Geld an. Natürlich sind die guten alten Zeiten immer noch gültig: Die weltgrößte Fernsehmesse Mip-TV im April und das mondänste Filmfestival im Mai halten den Eventruf von Cannes lebendig, und der Formel-1-Grand-Prix im Mai und die Monaco Yacht Show im September verkaufen das Fürstentum rund um den Erdball. Das hat nicht mehr den großen Kulturglanz der 50er- und 60er-Jahre. Längst sorgen etwa in Cannes Marketingprofis für jede Menge nackten Bohei um Motor­shows oder Medienmessen auf der Croisette. Aber der internationale Medienhype hält „La Côte“ in den Schlagzeilen, frischt das Klischee der Schönen und Reichen auf. Doch hinter diesem Getöse hat die Côte d’Azur heimlich Fahrt zu anderen Ufern aufgenommen – neue Macher bestimmen den Rhythmus, ob in Monaco oder der Metropole Nizza. Hier regiert unter anderen die Verlegerin und Chefredakteurin der Riviera/Côte d’Azur-Zeitung. In ihrem Mediterra-Verlag erscheinen drei Ausgaben in Deutsch, Englisch und Italienisch (siehe S. 42), die eine Gesamtauflage von 70.000 Exemplaren erreichen, und die Riviera/Côte d’Azur-Zeitung ist mit 39 Prozent Marktanteil der Marktführer deutschsprachiger Publikationen an der Côte d’Azur – noch vor Bild, Spiegel oder FAZ. 450.000 Leser an der Côte schätzen nicht nur die Poltik-, Kultur, Society- und Tourismusinfos sowie die Kleinanzeigen, sondern vor allem die unabhängige Berichterstattung. Wenn der französische Platzhirsch, die große Tageszeitung Nice-Matin, zu brisanten Themen für deutsche und andere Haus- oder Appartementbesitzer wie Kriminalität, Steuern oder Wegerecht mal wieder wohlfeil schweigt, berichtet Petra Hall. Der Polizeipräsident von Nizza zischt ihr dann schon mal zu, dass „Sie keine gute Werbung für Nizza“ mache und verweigert Auskünfte. Ihre Erfahrungen aus dem Machokosmos einer italienischen Ehe helfen ihr damit umzugehen. „Immer zum Ranghöchsten gehen“, lacht sie, „damit kommt man im Süden gut voran.“ Nizzas Bürgermeister jedenfalls hat sich ihr noch nie verweigert. „Wir sind halt eine journalistische ServiceZeitung und Heimat für unsere Leser.“ Die Riviera/Côte d’AzurZeitung ist eine Institution. Wie die Agenten des Immobilientycoons John Taylor aus Cannes. „55, Croisette“ lautet die imageträchtige Adresse des Hauptsitzes. Und wie der 31-jährige Marketingchef Jean-Yves Le Graverand mit eleganter Ray-Ban-Sonnenbrille vorm Office steht, mit der weißen Belle-Époque-Fassade des Ritz-Carlton im Rücken, ist man nicht sicher: Gab es erst Cannes und dann John Taylor oder umgekehrt? Jedenfalls kennen die Tayloristen die Côte d’Azur wie kein anderer. Ihr Gründer John Taylor kam John-Taylor-Objekt in St. Paul: „Makler sind Therapeuten.“

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Unternehmerin (57) – geschieden, zwei Töchter, Katrin (32) und Carola (27) – hält die publizistische Fahne der Unabhängigkeit an der Côte d’Azur hoch. Ihre Riviera/Côte d’Azur-Zeitung erscheint in Deutsch, Italienisch und Englisch. Sie lebt in Nizza und liebt den Joggingpfad rund um Cap Ferrat.

1855 als Gärtner zu den Nobelmenschen nach Cannes, spähte für sie Grundstücke zum Niederlassen aus und begann 1864 mit der Maklertätigkeit (siehe S. 42). Seitdem sind Königshäuser und VIPs Stammkunden.

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och das reine Vermarkten von Objekten reicht heute an der Côte nicht mehr. Le Graverend: „Wir verkaufen Locations und Lifestyle, keine Immobilien.“ Natürlich gelten Gesetze rund um den Erdball: Lage, Lage, Lage. Aber das wisse jeder und damit alleine könne man heute nicht mehr erfolgreich sein. „Wir reagieren auf die Mobilität unserer Kunden. Heute treffen Businessleute keine Hausentscheidung mehr fürs Leben“, bilanziert Le Graverend. Deshalb biete John Taylor neben dem Maklergeschäft zwei weitere Säulen mit dem Saisonvermietungsgeschäft von Häusern und Appartements sowie Hausverwaltungen an. „Die Mobilität der Menschen fordert von uns umfassende Kompetenz: Full-service.“ Und viel Fingerspitzengefühl für die individuellen Wünsche der Kunden wie beim zirka 15 Minuten von Cannes entfernten Prachtobjekt in Mougins, dem ehemaligen Landsitz des Formel-1-Stars Nelson Piquet. Mit seinen 600 Quadratmetern Wohnfläche, 9.000 Quadratmetern Grundstück, atemberaubend authentischen, provenzalischem Interieur soll es 5,9 Millionen Euro am Markt erzielen. Obwohl die Klasse des Objekts stimmt, ist es aufwändig zu vermarkten. „Alle wollen totale Privatheit“, sagt Le Graverend. Aber wer seine Ruhe haben will, nimmt der fünf oder 15 Minuten Fahrzeit an die Croisette in Kauf? „Wir wissen nie was der Kunde in dem Objekt sieht. Wir Makler müssen den Sound seiner Wünsche kennenlernen, wie ein Therapeut in ihn hineinhorchen.“ Doch das eine Topkriterium ist für ihn das Unterwegssein: „Mobilitätswünsche bestimmen am Ende die Kaufentscheidung.“ Wie schnell komme ich zu Freunden, Kunst und Kultur? Wie schnell bin ich am Airport Nizza? Die Côte d’Azur hat John-Taylor-Objekt in Mougins: „Alle wollen totale Privatheit.“


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Barocke Gladiolenorgie In Heinz’ Restaurant „Mas Provençal“ zelebrieren SuperVIPs und Normalos relaxte Dinner.

HEINZ MATSCHUCK, Gastronom, Èze Jeden Morgen putzt Inhaber Heinz Matschuck die Kräutertöpfe, die seine Gäste am Abend vorher direkt am Tisch fürs Diner geplündert haben. Das Restaurant „Mas Provençal“ in Èze ist Kult. Der 1959 ausgewanderte Berliner und frühere Oberkellner des Hôtel de Paris serviert sein leckeres provenzalisches Menü unter üppigen barocken Gladiolenampeln, die von selbst gebauten kleinen Wasserbrunnen frisch gehalten werden. SuperVIPs von Fürst Albert II. bis Shakira und Normalos genießen die persönliche und warmherzige Atmosphäre. 30 go sixt côte d’azur

sich neben den Residents und Saisonurlaubern vor allem zum Weekend-Dorado entwickelt. Dass sieht auch Michael Schneider so, Frankreich-Geschäftsführer vom Mietwagenservice Sixt (siehe Kasten S. 44). Sein Urteil basiert auf Zahlen. „Der Markt an der Côte d’Azur ist nach dem Großraum Paris der zweitgrößte in Frankreich. Am Flughafen Nizza vermieten wir sogar mehr Fahrzeuge als am Airport Charles de Gaulle in Paris-Roissy“, sagt der kosmopolitische Manager. Auch an der Sonnenküste bestätigt sich ein globaler Trend. Alle Urlaubsdestinationen, die es schaffen, sich übers reine Saisongeschäft hinweg ganzjährig zu vermarkten, übernehmen die Führungsrolle beim regionalen wirtschaftlichen Aufschwung. Für Schneider bestätigt La Côte da die Regel: „Geschäftsreisende, hochklassiger Tourismus und eine starke ,German Community ‘ bestimmen die Nachfrage nach Premiumfahrzeugen und erstklassigem Service. Für ganz Frankreich und damit auch für Sixt ist diese Region ein Wachstumssektor.“ Und der Nobelstreifen zwischen Monaco und Saint-Tropez bietet globales Miteinander. Mobilitätsmanager Schneider: „Das Markenzeichen der Côte d’Azur ist für mich die Internationalität der Region. Hier kann sich jeder zu Hause fühlen und nach seiner Facon leben. Das Blau dieser Region, das Zusammenspiel der Farben, bilden eine einzigartige Kulisse für ein spezielles Lebensgefühl.“ Der zurückhaltende luxuriöse Landlebenstil prägt das Tagesgeschäft von Tim Sanders, John-Taylor-Mann im Gebiet rund um das romantische Dorf Saint-Paul im Hinterland von Nizza. Als wir mit dem 55-Jährigen auf der Außenterrasse des Hotels „Colombe d’Or“, am Ortseingang von Saint-Paul, treffen, wird deutlich, was er meint. „Rund um Saint-Paul haben wir es mit


„Unsere neuen Stars sind jetzt junge Businesspeople, die ständig unterwegs sind.“ Blick von der Terrasse des Hotel Palais Maeterlinck, Nizza

dem Countryside-Käufertyp zu tun. Unsere Klientel hier in der Region ist an Rückzug und lokalem Leben interessiert.“ Edles Landhaus-Setting im provanzalischen Stil, gediegene Interieurs und große herrschaftliche Grundstücke werden bevorzugt. „Engländer sind Kolonialisten“, analysiert er mit feinstem britischen Humor, deshalb „fühlen sie sich in Saint-Paul wohl.“ Seine Klientel kommt mehrheitlich aus Großbritannien, Skandinavien und Deutschland. Keine allgegenwärtigen Russen? „Sie sind an stilvollem Luxus und Landleben nicht interessiert. Die Russen kaufen nicht das Beste, sondern das Teuerste“, schmunzelt er leicht erschrocken über seine klaren Worte. Aber im Maklergeschäft müsse man „ehrlich sein“, und es sei „nun mal so, wie es ist“. Und ein erfolgreicher Projektentwickler aus Frankfurt, der ungenannt bleiben möchte, und dessen Traumanwesen mit Pool und unverbaubarem Blick auf Saint-Paul und die Küste bei Nizza Tim Sanders für elf Millionen Euro verkaufen soll, sekundiert. „Die neuen Reichen aus Moskau oder St. Petersburg wollen partout goldene Wasserhähne und Marmor, Marmor, Marmor.“ Für Verlegerin Hall hat „jede Region der Côte d’Azur ihren eigenen Jetset“, und für Makler Sanders drücken sich die Lebenskonzepte von Menschen durch die Wahl des Wohnorts aus. So würden sich Russen eben vornehmlich in Cannes, Cap Antibes oder Cap Ferrat niederlassen. Die dort sowieso schon exorbitanten Immobilienpreise jazzen neureiche Russen noch nach oben. Knallt das mal irgendwann durch die Decke? „Nein“, für Tim Sanders prosperiert es weiter, „weil das Angebot in dem Mikromarkt Cap Ferrat superknapp ist.“ Und je knapper das Gut, desto radikaler bestimme halt der Markt den Preis. Wer am meisten zahlt, bekommt

das Objekt der Begierde. Die teuerste Villa, die John Taylor vermittelt hat, überschritt mühelos die Schallmauer von 30 Millionen Euro. Cap Ferrat: überteuert, piekfein und mondän.

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och die Nobellandzunge kann zum Glück seiner Anwohner und Gäste auch ganz anders. Wenn Verlegerin Petra Hall abschalten will, legt sie ihren himmelblauen Jogginganzug an und tauscht den Dienst-BMW gegen ein Mercedes CLK-Cabrio ein. Dann cruist sie von Nizza aus auf der Corniche Moyenne – auf „meinem kleinen Gute-Laune-Umweg“ – über das hochgelegene Èze und das Hafenstädtchen Beaulieu nach Cap Ferrat. Anderthalb Stun­den joggen rund um die Halbinsel. „Das ist meine Côte d’Azur“, ruft sie beim Anblick des pittoresken Plage Passable aus, „auf Cap Ferrat gibt es noch wilde Orchideen und wilden Spargel.“ Höhepunkt ihrer Tour ist, wenn sie um die Klippenspitze biegt. „Hier riecht es nach Cuxhaven“, strahlt die gebürtige Hamburgerin über den an der Côte seltenen Duft nach Fisch und Algen. Nein, das sei kein Heimweh. Nach 17 Jahren Italien und 16 Jahren Côte d’Azur habe sie mit Hamburgs Stadtteil Othmarschen mindestens drei Heimatregionen, aber „ich schaffe mir überall meine Welt“, resümiert die geschäftige Chefredakteurin. Petra Hall setzt die Reporter im beschaulichen Bergdorf Èze ab. Den ursprünglichen Plan, heute noch zu arbeiten, hat sie längst aufgegeben. Die Nizzardin freut sich darauf, die Einkäufe vom Markt in Nizza zum eigenen Kräuterquark zu komponieren, sich mit einer Zeitung zurückzuziehen und einen der seltenen Abende ohne Galatermin oder Redaktionsarbeit in ihrer Wohnung zu verbringen. „Schreiben Sie, dass Nizza eine côte d’azur go sixt 31


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Hôtel de Paris Stammgäste pflegen und auf die neue Finanzelite bauen.

Exklusiv-Gespräch

„MONACO HAT SPIRIT“ Bernard Lambert, CEO der Hotel- und Casinogruppe SBM, über Gäste, New Economy und Tradition

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ir sind einzigartig in Europa. Unser Hôtel de Paris ist ein Palast mit 143 Jahren lebendiger Geschichte. Unsere Tradition ist unser Markenzeichen.“ Na, ist denn Bernard Lambert, Vorstandsvorsitzender der monegassischen Société des Bains de Mer (SBM), etwa arrogant? Nein, Monsieur Le Directeur Général ist nur unendlich selbstbewusst, setzt seinen gewinnenden Charme ein und legt nach: „Tradition ist aber nur ein Markenzeichen. Das andere ist der junge Spirit von Monaco und von unseren Hotels und Casinos. Wir haben es mit einer total neuen, extrem mobilen Klientel zu tun.“ Bernard Lambert will Stammgäste pflegen und im Jetzt und Morgen ganz auf die junge Finanz­elite aus Italien, Russland und den Metropolen Westeuropas bauen. Der Boss der börsennotierten SBM-Gruppe – Mehrheitsgesellschafter mit 69 Prozent die Regierung von Monaco – führt rund um den Globus fünf Superhotels und Großcasinos, den Monte-Carlo-Country-Club und viele Golfclubs. Und er verantwortet das SBM-Immobilienbusiness und ist Chef von weltweit 3.500 Mitarbeitern. Wie der neue Regent Fürst Albert II. von Monaco sieht Lambert die Zukunft vom Hotel- und Casinobusiness im globalen Markt. „Wir setzen auf aggressives Marketing, sind mit allen wichtigen Hotel-Reservierungssystemen wie The Leading Hotels of the World verbunden. Networking macht heute Umsatz!“ So arbeitet Lambert mit den „Big Players“ im Casinobusiness von Las Vegas und Macao zusammen. Glamour allein sichert keine Gewinne, aber Tradition schafft einmaligen individuellen Erlebnischarakter. Der Mann kann auch desillusionierend wirken: „Träume erfüllen 32 go sixt Rubrik

wir nebenbei. Wir müssen in Kommunikation und Service perfekt sein. Die junge New Economy verzeiht keine Dienstleistungsfehler. Dann gehen sie zu Wettbewerbern nach Cap Ferrat oder Cannes. Unser Service arbeitet präzise und flexibel. Das macht uns erfolgreich.“ Und was macht für den Topmanager Lambert nun persönlich das Einmalige an der Edelherberge Hôtel de Paris aus? „Wenn ich unsere Lobby betrete, atme ich Geschichte und Tradition, Glamour und Opulenz. Das bietet niemand.“ Tja, stimmt. SBM-Chef Bernard Lambert, ein Klassiker mit junger WOLFGANG TIMPE Marketingpower.

„Wir haben es in unseren Hotels mit einer total neuen, extrem mobilen Klientel zu tun.“ Bernard Lambert, CEO der SBM-Gruppe, Monaco.

Belle-Époque-Glanz „Wenn ich unsere Lobby betrete, atme ich Geschichte, Glamour und Opulenz.“


GO Travel Blanker Glücksbringer „The Horse“ Wenn Spieler ins Casino gehen, streicheln sie erst das Knie der Pferdestatue mit Ludwig XIV. Fortuna soll gnädig sein.

tolle Stadt ist. Und dass sie wieder richtig schön wird, wenn alle Bauarbeiten vorbei sind. Der Rest der Côte d’Azur wird dann neidisch sein.“ Augenzwinkernd steigt sie in den Wagen, ein herzliches „Au revoir, und viel Spaß mit Heinz!“ ruft sie, winkt kurz und die roten Rücklichter des CLK-Cabrios verschwinden im Seealpentunnel hinter der Brücke von Èze auf der Nationalstraße 7, der Corniche Moyenne. Ein Sommertag aus dem Bilderbuch neigt sich dem Ende entgegen. Noch kurz einen Aperitif auf der Terrasse vom Schloss-Hotel „Château Eza“ mit einmalig steilen Blicken aufs abendliche Mer Méditerranée und dann: Auf zu Heinz! Petra Hall hatte ihn empfohlen und einfach nur eine „einzigartige Überraschung“ versprochen, aber was den Gast beim Betreten des „Mas Provencal“ erwartet, ist eine Restaurantwundertüte, die jedes Prachtgewächshaus in den Schatten stellt. Blumenalarm! Das „Mas Provencal“ ist eine Hymne an die Schnittblume, eine Orgie aus orangefarbenen Gladio­ len, die ausufernd von den Blumenampeln wie Kronleuchter über die Tische ragen und von kleinen Springbrunnen befeuchtet werden. Dazu gesellen sich stimmig einzelne Tischinseln vor der rauschenden, großen tropischen Wasserfallwand. Und die farblich orange abgestimmte, barocke Tischdekoration und der Terrakottaboden schaffen schönste Landhausatmosphäre der Provence.

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chöpfer dieses gärtnerischen Gastro-Kleinods ist auch das Markenzeichen des „Mas Provencal“: Patron Heinz (s. S. 30). Stolz präsentiert er sein riesiges Gästebuch, eine Very-VIP-Liste: Fürst Albert II., Samy Davis Jr., Prinzessin Stephanie, König Gustav von Schweden und, ja, Heinz kann auch jünger: Shakira. Als sie das vorzügliche provenzalische Menü mit zartestem Lamm genossen hatte, so die Legende, brachte sie zusammen mit dem herrlich schmalzigen Alleinunterhalter Felice aus Süditalien die Blumenampeln fast zum Einsturz. Tische mussten verschoben, Gäste umgesetzt werden, und das Blumenhaus an der Route Nationale 7 wurde zum bebenden Diskotempel. Eine schöne Schnurre. Bei unserem Besuch sind am großen runden Mitteltisch die 39-jährige Carole mit ihrer Clique aus Valbonne bei Nizza zu Gast. Carole hat Geburtstag, die Stimmung ist schon während des Essens prächtig. Doch als Felice den San-Remo-Sieger von 1958, „Volare ... Cantare ...“, ins Mikro röhrt und dann „Formidable“ von Charles Aznavour schluchzt, gibt’s kein Halten mehr. Felice hat die Damen erobert, die Herren der Tafelrunde aus Valbonne müssen spuren, und von da an wird in der Gladiolenlaube geschwooft bis zum Abwinken. Prominente, Wirtschaftsbosse und Normalsterbliche sind verrückt nach Heinz und seinem „Mas Provencal“. Glamour trifft Gassenhauer, Exzellenz findet familiäre Heimeligkeit. Das „Mas Provencal“ ist eine einzigartige Mischung aus Besenwirtschaft und Barockrestaurant. „Mein Restaurant ist mein Leben. Und ich könnte nach Dubai oder Moskau gehen, ein Scheich und ein Ölmanager côte d’azur go sixt 33


GO Travel wollen, dass ich mein Konzept dort verwirkliche. Das macht mich sehr stolz. Irgendwann mache ich es auch.“ Nun ja, mit 66 Jahren muss er sich ranhalten. Auf jeden Fall hat seine unternehmerische Selbstständigkeit über den früheren Angestelltenjob gesiegt, denn Heinz war Oberkellner im „Grill“ des Hôtel de Paris im Fürstentum Monaco. Zu jenen Zeiten, als der Stadtstaat noch Synonym für Steuerflüchtlinge und Hollywoodstars war. Unter dem Vorstandsvorsitzenden der Hotel- und Casinogruppe Société Générale des Bains de Mer (SBM), Bernard Lambert, hat sich das monegassische Nervenzentrum Monte-Carlo über sein Image als Steuer- und Spielerparadies hinaus weiterentwickelt. Für den SBM-Boss Lambert sind die good old Glamourzeiten zwar gut für die „historische Seele“ von Monaco, aber wenig hilfreich beim Geschäft. „Unsere neuen Stars sind jetzt junge Business­people, die ständig unterwegs sind,“ skizziert Lambert im Exklusivgespräch mit GoSixt den neuen Spirit of mobility (siehe S. 32). Und die anderen Nobelhäuser entlang der Côte? „Es gibt Wettbewerb mit Cannes und Cap Ferrat, aber nur wir haben Topevents.“ Und auch hinter der Fassade von Monacos Port

Herkules tut sich was. Im teuersten Yachthafen der Welt möchten sich immer Jüngere immer öfter vom weißen Motorboot­ einerlei absetzen. Die Lösung: Yachtraketen von „Wally“.

Loungebar „Miramar Beach“, Cannes: „Vergnügen, Freizeit, Tempo“.

Kontakthof Hotel Colombe d’Or: „Engländer sind Kolonialisten.“

Petra Halls Lieblingsort Cap Ferrat: „Ich schaffe mir meine Welt.“ 34 go sixt côte d’azur

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ie neuen Helden der New Economy der internationalen Finanzzentren können sich die maritimen Cruise Missiles des monegassischen Starreeders Luca Bassani leisten. In seinen lässig gestylten „Wally“-Powerbooten trifft Speed auf Stil. Reeder Luca Bassani in der exklusiven GoSixt-Reportage (siehe S. 46) auf seiner schwarz-roten „70 wallypower“ in der Bucht von Cap d’Ail: „,Wally’ ist eine Provokation. Es bedeutet aufsässig. Wally-Boote haben nicht diesen konservativen weißen Duft. Wally steht für Vergnügen, Freizeit, Tempo und Leichtigkeit.“ Der Stoff der Powerbootträume von jungen Aufsteigern oder jung gebliebenen Vorstandsbossen. Dieser neue Mix der Côte-d’Azur-Fans und Monaco-Liebhaber findet auch ein Zuhause am anderen Ende der Küste in Sain-Tropez. 1955 eröffnen im Vorgarten ihres Strandhauses die Eltern von Patrice de Colmont einfach die Saftbude „Le Club

Eglise Notre Dame de l’Annonciation, Nizza: „Alles wird schön.“


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Pastellträume: das selige Gauloises-Gefühl der frühen Jahre. Blick über Nizzas Hafeneinfahrt auf die Lichterkette der Promenade des Anglais

55“, damit durstige Strandhippies und Lebemenschen aus dem nahen Fischerdorf Saint-Tropez (siehe S. 38) sich laben konnten. Und als Brigitte Bardot und Gunter Sachs, Stars der Lifestylefächer Pin up und Playboy, hereinschauten, wurde „Club 55“ Kult und der Plage de Pampelonne das Symbol vom Lebenund-leben-lassen. Dass dieser Geist weiterlebt, verdankt die globale Club-55-Gemeinde Patrice. Der smarte Savoir-vivre-Patron führt die Mutter aller neuzeitlichen Loungeversionen persönlich und sehr klar. „Bei mir ist der Kunde nicht König. Meine Gäste sind Freunde.“ Auch wenn er sie nicht kennt und sie das erste Mal da sind. „Ich möchte hier mit meinen Gästen für uns eine entspannte magische Atmosphäre entwickeln. Es soll für ein paar Stunden eine einzigartige Erfahrung sein.“

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e Club 55“ und „Hôtel de Paris“, zwei Seiten derselben Côte-d’Azur-Medaille. Hier die Cross-overFangemeinde am Plage de Pampelonne, dort die jungen Businesspeople und das soignierte Opernund Casinopublikum. Die Glamourküste erfindet sich immer wieder neu und bewahrt dank der Macher und der Natur ihre Faszination, den einmaligen Charme des Südens. Wenn mittags bei Patrice das Sonnenlicht durchs Bambusdach blitzt und sich das Himmelblau in den Wassergläsern spiegelt, dann kommt die Seele bei sich selbst an. Wasser, Himmel, Licht: das selige Gauloises-Gefühl der frühen Jahre. Ja und die Hauptstadt der Seealpenküste, die immer wieder von Kriminalität und Verfall gebeutelte Göttin namens Nizza? Sie arbeitet hart an der Rückeroberung des Glücks. Der Baulärm an dem nach fünf Jahren fast fertig restaurierten Boulevard Jean Jaurès verkündet dröhnend neuen Wirtschaftsmut.

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Und neu eröffnete Nobelboutiquen von Dolce & Gabbana bis Prada, noch mit Baustaubpatina überzogen, verkünden die herbeigesehnte Ankunft der jungen Geldbarone aus den Finanzmetropolen. Nizza macht sich schick fürs 21. Jahrhundert – und verzaubert doch mit klassischen Werten. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Boulevard Maurice Mae­ terlinck, Corniche Basse. Die Uferstraße schlängelt sich zu Nizzas Hafen hinunter. Wenn das Mer Méditerranée am Ende des Tages den glutroten Sonnenball verschlingt, eine leichte Brise das Gesicht kühlt, und das Azurblau flimmert, dann schlägt die Stunde der morbiden Madame. Dann reihen sich am Horizont die Lichter des Prachtboulevards Promenade des Anglais wie eine stolze Perlenschnur am Horizont auf, und die Gründerzeitfassaden stolzer Bürgerhäuser legen das pastellfarbene Leuchten mediterraner Nizza-Dämmerung an. Côte d’Azur, mon amour. Au revoir, auf ein Wiedersehen. Das blaue Wunder blüht. Immer wieder, immer anders, immer neu. Au revoir. Der Tag geht, La Côte kommt.

Strandbistro „Club 55“ Wasser, Himmel, Licht: das ewige GauloiseGefühl der Côte d’Azur.


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m sich im sonnenverwöhnten Saint-Tropez mit seinen überkandidelten Prominenten und mehrstöckigen Luxusyachten zu behaupten, muss man als bescheidenes CabrioCoupé pfiffige Tricks anwenden: Personality schlägt Protz. Diese Reifeprüfung hat der Peugeot 307 cc bei seiner Abenteuertour durch SaintTropez und in die nahegelegenen Hügel elegant bestanden. Zum Luftholen und längeren Einstimmen auf die PS-gewaltige Herausforderung im Hafen blieb ihm keine Zeit. Gleich der erste Catwalk-Kontakt mit der rassigen rot-weißen Luxusyacht FIGI von Stardesigner Guy Couach musste der kleine Peugeot-Freund alle Register ziehen. Denn seinen durchzugsstarken 136 PS setzt das FIGI-Powerboot mal eben zweimal 2.000 PS entgegen. Aber kolossale Größe hat ihren Preis. Mal gerade schlappe 32

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Knoten, 59 km/h, erreicht der Meeresflitzer. Da macht David 307 cc mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h gegen den FIGI-Goliath richtig Boden gut. Und spontanen Beifall der Gaffer und Flaneure im Hafen von Saint-Tropez erntet der graublaue Metallic-Cruiser, als er sich flink der FIGI-Konkurrenz stellt und einparkt. Denn zur Überraschung aller kann die klare und pointierte Linienführung den Designwettbewerb lässig aufnehmen. Für Besserwisser und Mäkler sei noch darauf hingewiesen: Der Peugeot 307 cc ist in der Anschaffung mit rund 27.000 Euro halb so teuer wie die Miete der FIGI-Yacht – für eine Woche! Zum Glück hat jedes Schaulaufen mal eine Ende, und man kann sich ganz dem Laisser-faire und dem maritimen Charme des kleinen Fischerdorfes Saint-Tropez hingeben, den es sich bis heute bewahrt hat. Zur Hochsaison jedoch nur tagsüber,


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wenn sich das Sehen-und-gesehen-werden-Personal an den Stränden der Plage de Pampelonne von Ramatuelle der Sonne, dem Meer und den kultigen Loungebars vom „Tahiti“ und „Bora Bora“ oder „Club 55“ und „Key West Beach“ hingibt. Dann spürt man in den Gassen des trubeligen Saint-Tropez, wie der touristische Sound abklingt und die Menschen, die

hier leben und arbeiten, wieder den mediterranen Rhythmus bestimmen. Relaxen. Und wenn man vom Blick auf den Hafen nicht lassen und trotzdem das dörfliche Kleinstadtmilieu atmen möchte, kann man die Terrasse des Bistros „Le Grand Joseph“ – 1, Place de l’Hôtel de Ville; Tel. +33 (0) 4 94 97 01 66 – aufsuchen, einen vorzüglichen Cesar ’s Salad und gut gekühlten Chardonnay genießen. Auch die asiatische und thailändische Küche überzeugt. Hier perlt das Alltagsleben des gegenüber gelegenen Rathauses mit seinen Mitarbeitern und ihren Vespas vorüber, Galerien und Boutiquen gehen ihrem Tagesgeschäft nach. Das heißt im Juli und August: vorbereiten auf den abendlichen Ansturm der Sommergäste. Dann spielen alle verrückt. Da werden in Saint-Tropez jede neue Saison alle Rekorde in Schöner, Größer, Teurer, Stärker, David gegen Goliath: Die Linienführung des 136 PS starken kleinen Peugeot-Freundes kann mit der FIGI-Yacht und ihren zweimal 2.000 PS lässig konkurrieren.

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Peugeot 307 Cabrio trifft auf dem Catwalk von Saint-Tropez heiße Yachten und coole Locations. Ein Sommerausflug Von Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer (Fotos)

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Die lärmende Flaniermeute zieht parterre vorüber, man schlürft entspannt den Cocktail.

EIN PEUGEOT FÜR ALLE FÄLLE Keine Angst vor Nobeladressen: Mit dem Peugeot 307 cc ist man immer angemessen gekleidet, wie hier zum Défilé am königlichen Entrée des Luxushotels „Villa Belrose“ in den Hügeln von SaintTropez. Und bei Bedarf kann der kecke Dandy sich sogar in fixen 25 Sekunden ausziehen, sein Blechdach einklappen. Der 2.0-Liter-Diesel-Motor schnurrt mit seinen 136 PS wie ein Benziner und meistert souverän alle Straßenprofile. Das Highlight steckt jedoch unter der Haube, im Kofferraum. 250 gestandene Liter schluckt das Cabrio-Coupé bei geöffnetem Dach. Da sehen die großen Cabrio-Faltdachbrüder ganz alt aus.

besser gebrochen. Um nicht die Übersicht zu verlieren und kühlen Kopf zu bewahren, sollte man zum Aperitif sich frühzeitig einen Platz auf dem Handtuchbalkon der Bar des Hotels Sube im ersten Stock sichern. Fern von der lärmenden Flaniermeute parterre kann man gelassen den Cocktail schlürfen, die Eitelkeitsparade von Rolls-Royce-Cabrios oder Ferraris mit gläserner Motorhaube verfolgen. Und man hat über die schunkelnden Masten der Segelyachten hinweg einen traumhaften Blick über die Bucht von Saint-Tropez bis zum Esterell-Gebirge, hinter dem irgendwann die Sonne versinkt. Sommerausflüge und -urlaube leben an manchen Tagen davon, dass man sich willenlos und entspannt von einer Lokalität zur nächsten hangelt, wobei man in so einem Fall das schneeweiße, designte Nobelrestaurant „L’Escale“ mit seinem Sandboden und exklusiven Yachtanblicken testen sollte. Oder man sagt dem ganzen Abendrummel mit Yachtengucken, Menschenmustern, Selberflanieren rund um die Hafenmole ade, schnappt sich Auto oder Taxi und fährt nach Gassin vor den Toren Saint-Tropez’. Hier residiert in den Hügeln das elegante und stilvolle Relais&Châteaux-Haus „Villa Belrose“, von dessen Terrasse aus einen der atemberaubende Blick über Saint-Tropez’ Bucht Richtung Saint-Maxime in den abendlichen Bann schlägt. Blaue Stunde.

Top locations Hotel Villa belrose Boulevard des Crêtes – La Grande Bastide, 83580 Gassin; Tel. +33 (0) 4 94 55 97 97 Fax:+33 (0) 4 94 55 97 98; www.relaischateaux.fr/ belrose Exklusiv ragt das LuxusRelais&Châteaux-Domizil „Belrose“ heraus. Majestätisch thront es auf einem Hang vor den Toren von Saint-Tropez. Das Spitzenhaus der deutschen Althoff Hotels & Residences bietet jeden Komfort und engagierten persönlichen Service. Ein strahlender Hotel-Diamant. 40 go sixt cÔte d’azur

Bar im Hotel Sube 15, quai de Suffren 83990 Saint-Tropez; Tel. +33 (0) 4 94 97 30 04, Fax:+33 (0) 4 94 54 89 08; www.hotel-sube.com Wer nicht auf dem schmalen Handtuchbalkon der Bar des Hotels „Sube“ gesessen hat, kennt SaintTropez nicht. Nur aus dieser exklusiven Loge bietet sich beim Aperitif der Panoramablick über den Yachthafen mit untergehender Sonne, auf die PS-Parade aus RollsRoyce und die supereitlen St.-Trop-VIPs. Kultort für Voyeure und Romantiker.

restaurant l’escale Port de Saint-Tropez 83990 Saint-Tropez Tel. +33 (0) 4 9497 00 63 Fax: +33 (0) 4 94 97 77 50 www.joseph-sainttropez.com Traumhafter Blick durchs offene Panoramafenster auf den Hafenstrip, weiß gestylte Inneneinrichtung auf kristallenem Sand, frische Fischküche, gute Weine zu vertretbaren Preisen – unter HotspotAspekten. Das Restaurant „Joseph L’Escale“ am Pier der Superyachten ist eine Symphonie in Weiß.

Sundowner-Café „Senequier“ an der Hafenmeile: Yachten gucken, Menschen mustern, selber flanieren.


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GOService GO Cruising

john-taylor-Countryvilla, Saint paul 300

Wohnfläche, 8.000 m² Grundstück, 5,3 Millionen Euro.

immobilien

luxusexperten Gründer John Taylor landet mit 20 Jahren in Cannes, arbeitet als Gärtner, bringt den ersten Eukalyptusbaum an die Côte d’Azur und hält für seine Herrschaften immer Ausschau nach tollen Grundstücken – anno 1854. Das war die Grundlage seiner Maklerkarriere. Seit 1864 steht John Taylor für hochwertigste Luxusimmobilien in den besten Lagen rund um den Erdball. Allein an der Côte vermarkten 80 Agenten an 23 Standorten die Küste und ihr Hinterland. Neben der Maklerei organisiert John Taylor noch Vermietungen von Villen und Wohnungen und managt Hausverwaltungen.

Foto:

JOHN TAYLOR 55, la Croisette, 06400 Cannes Tel. +33 (0) 4 97 06 65 65 Fax: +33 (0) 4 93 39 13 65 www.john-taylor.fr

Top 5 STRANDBARS réserve de la mala Plage de la Mala, 06320 Cap d‘Ail; Tel. +33 (0) 4 93 78 21 56, Fax : +33 (0) 4 93 78 29 42; www.capresort. com/reserve Fünf Minuten SerpentinenFußweg, kleine Privatbucht, kein Auto stört, türkisfarbenes Wasser, ausladende weiße Bambus­chairs, Lounge-Hits aus London: cocooning! Edeltipp: Thunfischcarpaccio (17 Euro), Flasche Chablis (38 Euro).

miramar beach 64, la Croisette, 06400 Cannes; Tel. +33 (0) 4 93 94 24 74, Fax: +33 (0) 4 93 43 83 71; www.miramarplage-cannes.com Rhythmischer Discopop, Soundkulisse der Croisette, lange Cocktailkarte, fläzige OutdoorChaiselongues, frische Gladiolen, Bikiniausblicke via Bucht von Cannes: cool! Drinktipp: Glas DelamotteChampagner (12 Euro).

BÜCHER D

er Prachtband präsentiert die Starzeiten an der Côte d’Azur in brillanten Reportagefotos – als Frauen wie Claudia Cardinale noch Formen und Format zeigten und Männer à la Cary Grant Charme versprühten. „Riviera Cocktail“, Edward Quinn; 256 S., Verlag te Neues, 156 DuotoneFotos, Hardcover; 78 Euro

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er ohne den hippen Bar-, Hotel- und Restaurantführer mit seinen verführenden Glamourfotos an die Côte d’Azur fährt, ist selber schuld. Lassen Sie sich verführen: vom Provence-Hotel Villa Marie in Ramatuelle oder der Alain-Ducasse-Lounge „Spoon Byblos“ in St. Tropez. Echt cool ... „Cool Spots Côte d’Azur“, Maia Francisco; Verlag te Neues, 136 S., 130 Farbfotos, Flexicover; 14,90 Euro

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Havana Place Colbert 83120 Ste. Maxime Tel. +33 (0)6 84 30 38 17 www.havanaplage.com Einen Steinwurf vom Casino und Park mit Karussell entfernt, lässige SalsaKlänge, verwittertes ChéGuevara-Porträt hinter der Theke, familiäre Atmosphäre, freundlicher Service von Inhaber Olivier: lässig! Lunchtipp: frische Salate zu freundlichen Preisen.

Le Beauvallon beach Boulevard des Collines, Beauvallon-Grimaud, 83120 Ste. Maxime; Tel. +33 (0) 4 94 55 78 88, Fax: +33 (0) 4 94 55 78 78; www.hotellebeauvallon.com Beachbar des Palasthotels „Beauvallon“, gedämpfter Barjazz: fein! Tipp: Bei edlen Krustentieren bietet sich hier mit der Dämmerung das perfekte AzurSchauspiel der Côte. Ein One&Only-Gemälde in Blau.

Le Club 55 Plage de Pampelonne, BP 55, 83350 Ramatuelle; Tel. +33 (0) 4 94 55 55 55, Fax: +33 (0) 4 94 79 85 00 www.leclub55.com Schneeweiße Sitzecken, hellblaue Azurtischdecken, verwitterte Bambusdächer, schlichte, gute provenzalische Küche, charmanter Gastgeber Patrice: relaxed! Lunchtipp: Tagessalat, selbst gebackenes Brot, ein Glas Chardonnay (18 Euro).

D’AZUR ZEITUNG RIVIERA/ CÔTE

P

etra Hall, Verlegerin und Chefredakteurin der deutschsprachigen Riviera/ Côte d’Azur-Zeitung aus Nizza schätzt klare Ansagen: „Wir hinterfragen das neue Wegerecht mit seinen Nachteilen für Hausbesitzer oder recherchieren den Kriminalitätsanstieg am Airport Nizza, während der Platzhirsch, die Tageszeitung ,Nice-Matin‘, mal wieder schweigt“, ereifert sich die 57-Jährige. Im Learning-by-doing-Verfahren hat sich die freie Journalistin ihr kleines Verlagsimperium erarbeitet. Am 12. Juni 1992 erscheint die Erstausgabe der Riviera/ Côte d’Azur-Zeitung mit News, Kultur- und Freizeittipps, Tourismusinfos, Ter-

minen, Kleinanzeigen und Nachrichten – in Deutsch für Deutsche. Die Marktlücke ist gefunden. Nach zwei Saisonausgaben im ersten Jahr gibt’s 800 Abonnenten. Heute hat die Infobibel der Deutschen an der Côte eine Auflage von 70.000 Exemplaren und erscheint inzwischen seit 2002 („The Riviera Times“) und 2003 („Corriere della Costa Azzurra“) in drei Sprachen, 16 Mitarbeiter stemmen die Ausgaben. Petra Hall: „Für unsere Leser sind wir ein lebendiges Stück Heimat geworden.“ Zum 15-jährigen Jubiläum im Juni gibt’s ein Fest in Monaco.

Und worauf ist sie nach 15 Jahren besonders stolz? „Wenn ich von der neuesten Ausgabe die letzte Seite zur Druckerei sende.“ Mediterra verlag 8, av. Jean Moulin 06340 Drap/Nice Tel. +33 (0) 4 93 27 60 02, Fax: +33 (0) 4 93 54 10 45 www. mediterra.com


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GO Service Hotel Palais Maeterlinck

Antikes Luxusflair an Nizzas Steilküste der Basse Corniche.

Top 5 HOTELS Hotel de Paris Place du Casino 98000 Monaco Tel. +377 98 06 30 00 Fax: +377 98 06 59 13 www.lhw.com/deparis.com

Wollen Sie sich mal als Prinz oder Prinzessin fühlen? Das Hôtel de Paris bietet die perfekte Melange aus FirstClass-Hotelkultur, perfektem (Business-)Service und Spitzengourmet­angeboten. Es muss nicht der DreiSterne-Tempel „Le Louis XV.“ von Alain Ducasse sein. Es reicht das „ordinäre“ Lunchbuffet im „Grill“, um insbesondere Meeresträumen und Süßspeisenopern zu erliegen. Zimmer ab 399 Euro, Suiten ab 710 Euro. Tipp: Schon bei einer Übernachtung bekommen Sie die Goldcard, die freien Eintritt zum First-Class-Spa „Les Thermes Marins de Monte-Carlo“, freien CasinoEintritt und 50 % Green-feeRabatt für den Monte-CarloGolf- und den Monte-CarloCountry-Club beinhaltet.

HOTEL PALAIS MAETERLINcK

MEER ERLEBEN

„Man muss glücklich sein, um glücklich zu machen, und man muss glücklich machen, um glücklich zu bleiben.“ Die Poesie des belgischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Maurice Maeterlinck (1862-1949) blitzt noch heute auf in den weitläufigen antiken Parkfluchten sowie dem Steilhang am Cap de Nice hinunter zur Küste. Das Meer erleben beginnt mit den Suiteterrassen, von denen man am Horizont die Fähren nach Korsika vorbeiziehen sieht. Und im Osten geht hinterm Leuchtturm von Cap Ferrat die Sonne auf und im Westen über Nizza unter. Eine Oase des Lichts.

Le Suffren Hotel 16, Place du Marché 83310 Port Grimaud Tel. +33 (0) 4 94 55 15 05 Fax: +33 (0) 4 94 55 15 06 www.silencehotel.com Wie schläft man auf einer Segelyacht ohne Schaukeln? Ausprobieren im „Le Suffren“ von Port Grimaud. Mitten zwischen den Segelklippern auf den PortGrimaud-Kanälen mit Venedigbrücken liegt das charmante Boutiquehotel, in dem alle „Superieure“-, „Charme“- und „Luxe“Zimmer Balkon oder Blick auf Kanäle und Brücken der pittoresken Luxusmarina mit

Dorfcharakter haben. Zimmer ab 90 bzw. 120 Euro (Kanalblick). La maison Blanche Place des Lices 83990 St. Tropez Tel. +33 (0) 4 94 97 52 66 Fax: +33 (0) 4 94 97 89 23 www.hotellamaison blanche.com Im St.-Trop-Lifestyle leben und nicht übernachten? Testen Sie das „Maison Blanche“ im Herzen von St. Tropez an der Place des Lices, die am frühen Abend die heimischen Boulescliquen bevölkern. Das coole schneeweiße Styledomizil ist très chic und bietet ab Happy-Hour-Zeit in der urbanen Outdoor-Lounge bis früh morgens hippe Musik und noch hippere Gäste. Zi. ab 168 Euro. Hotel 3,14 5, rue François Einesy 06400 Cannes Tel. +33 (0) 4 92 99 72 00 Fax: +33 (0) 4 92 99 72 12 www.3-14hotel.com Einmal nach Afrika und zurück? Nur durchs Schlafen? Dann ab ins verrückte „3,14“ in Croisette-Nähe in Cannes. Die fünf Etagen der individuellen Designorgie sind den fünf Kontinenten nachem-pfunden. Crazy! Zimmer ab 150 Euro, Suiten ab 550 Euro. Hotel Palais Maeterlincck 30, Bd. Maurice Maeterlinck, Basse Corniche, 06300 Nizza; Tel. +33 (0)4 92 00 72 00, Fax: +33 (0)4 92 04 18 10; www.palaismaeterlinck.com

Was will man mehr? Direkter Anschluss an die Basse Corniche (5 Min. nach Nizza oder nach Villefranche sur Mer!), totale Ruhe auf den Zimmern und Terrassen sowie am Riesenpool mit Antikcharme. Das PalaisHotel besticht durch Lage, Lage, Lage – und ein sehr gutes Frühstück mit Traumblick aufs Meer. Zimmer ab 245 Euro, Suiten ab 450 Euro. Aktionspreise erfragen; bis zu 35 % Nachlass!

Côte d’Azur Nizza-Airport Terminal 1/Terminal 2 06200 Nice Tel. +33 (0) 4 93 21 48 87 Mo.–So. 7:30–23:59 Uhr Nizza-City 1, promenade des Anglais 06200 Nice Tel. +33 (0) 4 93 16 89 51 Mo.–Sa. 9–13 + 14–19 Uhr Cap Ferrat Port de Plaisance de St Jean 06230 St-Jean-Cap-Ferrat Tel. +33 (0) 8 20 00 74 98 Mo.–Sa. 9:30–18 Uhr Monaco/Cap d’Ail Port de Cap d‘Ail/ Mariott 06320 Cap d‘Ail Tel. +33 (0)4 93 86 55 29 Mo.–Fr. 9–12 + 13–18 Uhr Cannes 50, boulevard de la Croisette 06400 Cannes Tel. +33 (0) 4 93 99 05 20 Mo.–Sa. 8:30–12:30 + 14–18 Uhr; So. 9–13 Uhr Saint-Tropez 3, Rue Jean Mermoz 83990 Saint-Tropez +33 (0) 4 94 54 22 00 Mo. Fr. 9–19 Uhr Sa. 10–13 + 14–17:30 Uhr

Alles auf Wachstum!

Sixt-France-Chef M. Schneider über Wettbewerb und Service

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nsere Wachstumsraten sind zwei­ stellig und wir wollen das Tempo noch erhöhen.“ Michael Schneider, Geschäftsführer von Sixt-Frankreich, ist in den Aufschwung verliebt. Nizza und die Côte d’Azur sind die Powerpuscher für Steigerungsraten. Eine groß angelegte Cabrio-Offensive vom Peugeot 307 cc bis zum BMW6er-Cabrio soll besonders die „German Community“ an der Sonnenküste ansprechen. Schneider: „Der Markt an der Côte ist nach Paris der zweitgrößte. Mit unserer kunden­orientierten Philosophie ,Pay economy – rent first class’ bieten wir maßgeschneiderte Individualität an. Das ist ein klarer Wett-

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bewerbsvorteil.“ Wenn alles so glatt läuft wie am Nizza-Airport, muss Schneider sich um den Sixt-Service keine Sorgen machen. Wie Mitarbeiterin Souad Frahtia abends spontan ein Cabrio organisierte (alle Wagen sind vermietet!), hatte Klasse. Sie ahnte, welcher Klient wohl zwei Tage aufs Cabrio „verzichten“ könnte. Beide Telefone am Ohr, Abstimmung mit Chefin und Klient, Autowäsche anschieben, und nach 30 Minuten fährt man als Kunde zufrieden vom Hof. Klienten kennen, Kunden bedienen. Souad Frahtia bleibt immer locker, hat jederzeit ein Lächeln übrig. Ihr Multitasking-Geheimnis hat sie nicht verraten, vielleicht the spirit of mobility.

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Sixt-FrankreichChef Michael Schneider und Sixt-NizzaAirportMitarbeiterin Souad Frahtia


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