GoSixt 03/12, Gosixt Magazin

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go sixt relax & discover

GO

Nr. 25/26 herbst 2012

metropole münchen n familie sixt n bmw-vertriebschef karsten engel n Startenor michael Schade n sacher-chefin elisabeth gürtler n

RELAX & DISCOVER

N r . 2 5 / 2 6 h er b s t 2 0 1 2 E U R 4 , 8 0

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FAMILIEn-Gen

Innovation und Wachstum: Seit vier Generationen baut Familie Sixt mit lust und leidenschaft den Welt-erfolg. 100 Jahre Sixt, Mobilität trifft Zukunft.

100 Jahre Sixt

mobilität trifft Zukunft

münchen 1912: Von der Kutsche zum Automobil – vorreiter der Mobilität.

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münchen 2012: vom Leasing bis zum CARSHARING – moderne Mobilität.


G G L IT Z E R N D. F E S T L I C H . W U N D E RS C H Ö N . FEIERN S IE D IE FE S T TAG E MI T U N S Erleben Sie unvergessliche Festtage mit Familie oder Freunden. Wählen Sie eines der vielen Arrangements und genießen Sie mit dem Hilton HHonors Markenportfolio das einzigartige Ambiente sowie die leckere Festtagsküche. Oder lassen Sie sich von den schönsten Weihnachtsmärkten in Europa verzaubern! Alle Jahre wieder – einfach wunderschön. BUCHUNG ONLINE UNTER HILTON.DE/FESTTAGE ODER TELEFONISCH UNTER ANGABE DES STICHWORTES „SIXT-FEST TAGE“ 00 800 - 444 58 667 (GEBÜHRENFREI)* Unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie unter hilton.de/festtage *aus dem europäischen Festnetz


GO welcome

Liebe Freunde der Sixt-Family,

Regine Sixt

Ich liebe die Überholspur!

ganz ehrlich: Ich liebe die Überholspur. Ist das Leben nicht eine Autobahn? Immer unterwegs sein zu neuen Zielen, beweglich bleiben und das Steuer selbst in der Hand haben – das sind doch perfekte Bilder für alle, die in ihrem Leben etwas erreichen wollen. Wenn ich heute, im 100. Jahr des Bestehens von Sixt zurückblicke, ziehen wunderbare Erinnerungen an mir vorbei, wie wir ein Ziel nach dem anderen erreicht haben. Und mehr noch: In unseren wildesten Träumen hätten mein Mann Erich Sixt und ich uns zu Beginn unserer Tätigkeit nicht ausmalen können, wo wir heute stehen: Weltweit präsent in 105 Ländern, eine Flotte von 225.000 Fahrzeugen, und unsere beiden Söhne voller Engagement im Management von Sixt, damit wir jeden Tag mit neuen Ideen und Ambitionen durchstarten. Ja, Sixt steht unter einem guten Stern. Das ganze Unternehmen befindet sich auf der Überholspur und fährt einen Erfolg nach dem anderen ein. Und das alles wäre ohne unsere Mitarbeiter nicht möglich gewesen. Eigentlich hätten wir uns nach so einem rasanten Kurs durch die letzten hundert Jahre durchaus eine Auszeit verdient – eine Auszeit, wie sie in diesem Heft beschrieben ist. Aber Stillstand bei Sixt gibt es höchstens als kurzen Boxenstopp, um sich fit für die nächste Etappe zu machen. Wenn Sie in dieser GoSixt mit uns auf große Fahrt gehen, dann kommen Sie zuerst nach Salzburg, wo Sie den Mozart-Tenor Michael Schade kennenlernen und die Chefin Elisbath Gürtler von den legendären Sacher-Hotels an der Salzach und in Wien. Haben wir nicht diesen wunderschönen Planeten geschenkt bekommen, um immer wieder von den feinsten und schönsten Plätzen neu überrascht zu werden? Und vielleicht reisen wir ja nicht, um anzukommen, sondern um immer wieder Neues zu entdecken: Die Welt in allen ihren Aspekten und Neues in uns selbst. Unterwegs sein heißt für mich: lebendig zu sein. Jenseits aller Routinen neue Perspektiven einzunehmen. Begeisternden Menschen zu begegnen. Dazu zu lernen. Mich zuhause zu fühlen, wo auch immer ich gerade bin. Ich freue mich, wenn Sie dieses Heft dazu inspiriert, neue Facetten des Lebens zu entdecken. Tauchen Sie ein in diese wunderbare Welt! Ihre

editorial go sixt 3


„Wir haben diese neuen Räume geschaffen, damit die Künstler die Möglichkeit haben, ihre Visionen ohne jegliche räumliche Beschränkung ausleben zu können“: Galerist Thaddaeus Ropac über sein 2.000 Quadratmeter großes, neues Ausstellungsgelände im Pariser Quartier Pantin.

Rub Rubrik

GO

Herausgeberin Regine Sixt, Sixt Marketing, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach Telefon: +49 (0)89 744 44-4247 · Telefax: +49 (0)89 744 44-843 55 · www.sixt.de Verlag Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg Telefon: +49 (0)40 767-556 76 · Mail: timpe@gosixt.de · www.gosixt.de Chefredakteur Wolfgang Timpe · Art director Sophia Talina Wenzel · Layout Svenja Peters Mitarbeiter dieser Ausgabe: Carsten Anhalt, Martha Bitter (Schlussred.), Gerda Harda Brandt, Boris Grbavac, Markus Herbst, Danijela Kesetovic, Patricia Massó, Pascal Morché, Angela Oelckers, Julia von Perfall, Svenja Peters, Colette Richartz, Christoph Santner, Regine Sixt, Daniela Theumer, Wolfgang Timpe FOTOGRAFen: Erol Gurian, München (www.gurian.de); Christina Körte, Hamburg (www.christinakoerte.de); Wolfgang Timpe, Hamburg (www.wolfgangtimpe.com); Sebastian Widmann, München (www.sebastianwidmann.de) · Mario Ziegler, Berlin (www.marioziegler.com) Anzeigen: AVC Media UG · Kantstr. 30 · 04275 Leipzig · T. +49 (0)341 27 197 222 · F. +49 (0)341 27 197 101 M: +49 177 8488795 · Kontakt: guido.schulz@avcmedia.de · www.avcmedia.de, Druck + Versand: Mohn media Mohndruck GmbH · Carl-Bertelsmann-Straße 161M, 33311 Gütersloh REPRO: Appel Grafik Hamburg GmbH & Co. KG · Alter Wall 55 · 20457 Hamburg Telefon: +49 (0) 65 68 55-0 · www.appel-grafik.de © GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH. Verleger & Geschäftsführer: Wolfgang Timpe Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfoto: Erol Gurian, Archiv Sixt

4 go sixt INHALT


i n d i e s e m h ef t 003 WELCOME Herausgeberin

Regine Sixt über 100 Jahre Sixt: „Ich liebe die Überholspur.“

046 100 jahre Sixt III MY WAY:

CEO Erich Sixt im Interview: Rendite, Jazz und Vertrauen.

086 reportage Mann mit PS-Stil:

BMW-Vertriebschef Karsten Engel. 094 ART Anselm Kiefer & Joseph

008 LOUNGE Leasing-Vorstand

Dr. Rudolf Rizzolli im Gespräch; Sixt-Offensive USA; Projekte Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung. 014 City München leuchtet:

Fotos: Galerie Thaddaeus Ropac; Mario Ziegler.

052 Style Herbst: Casual moments;

Klasse: Weiß ist das neue Schwarz; Freude: Color-Blocking für kalte Tage; Sehnsucht: Indian Summer; Himmel & Erde: blau-braune Männerstyles.

Ein smarter Metropolen-Essay. 025 Jüdische Gemeinde: Interview mit Dr. Charlotte Knobloch 030 Prinz Leopold von Bayern: Hundert Jahre Sixt!

062 100 jahre Sixt IV PORTRAIT: Nahaufnahme Regine Sixt, Front­ frau und PR-Queen des Global Players: „Ständig unter Strom.“

034 100 jahre Sixt I CHRONIK:

066 100 jahre Sixt V REPORT: Die

Ein Familien-Märchen – das Sixt-Jahrhundert von 1912–2012. 042 100 jahre Sixt II FUTURE:

Für Alexander & Konstantin Sixt sowie den Sixt-Vorstand hat die Zukunft längst begonnen. „2015 sind wir Nr. 1 in Europa.“

Beuys in Paris, Matisse & Co. in Essen, David Hockney in Köln. 098 interview Hotel-Sacher-Chefin

Elisabeth Gürtler im Gespräch. 106 CULTURE Mythos „Bild“, Ikone

Jennifer Lopez, 300-SL-Legende.

Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Tränchen trocknen“. 068 Hi End Hitech-Uhren, Lifestyle-

Accessoires & Luxury Hotels. 076 My way Tenor und Familienfan:

Opern-Star Michael Schade.

Michael Schade: „Regine Sixt ist total involviert und total laid back. Sie ist eine ungeheure Powerfrau, hat einen enormen Ehrgeiz, ist ein eiskalter Manager, aber hat vor allem ein irrsinnig warmes Herz!“ INHALT go sixt 5


Achtung Gespiegelt!

100 JAHRE ALT. UND IMMER NOCH VON TOPMODELLEN UMGEBEN. 100 Jahre Erfolg – dafür braucht es großartige Ideen, Konsequenz, Mut – und den richtigen Partner. Wir gratulieren der Familie Sixt und allen Mitarbeitern zum Jubiläum und bedanken uns ganz herzlich für die großartige Zusammenarbeit im Streben nach Mobilität. Auf die nächsten hundert Jahre gemeinsamer automobiler Leidenschaft.

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Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 12,9–3,8 l/100 km. CO2-Emission in g/km (kombiniert): 303–99 g/km. Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.


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Freude am Fahren


GO sixt news

»Stärkerer Wettbewerb!« Kundenvertrauen. „Die Rate und eine faire Rückgabe sind wichtig.“

Interview mit Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand der Sixt Leasing AG. Herr Rizzolli, wie sehen Sie den Status quo der Sixt Leasing AG? Die Sixt Leasing hat in den letzten Jahren einen erheblichen und stetig steigenden Beitrag zum Gesamtergebnis der Sixt AG beigetragen. Dies kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern ist das Resultat der sehr guten Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einem Marktumfeld, das von steigendem Wettbewerbsdruck gezeichnet ist, sind wir aufgefordert, nicht mit dem Geleisteten zufrieden zu sein, sondern uns fortwährend weiterzuentwickeln und notwendige Veränderungen proaktiv anzugehen. Was sind gegenwärtig denn die Stärken der Sixt Leasing? „Geht nicht, gibt’s nicht“ war und ist die Devise. Unsere Kunden und deren Wünsche stehen im Mittelpunkt, was so viel heißt, dass wir kein starres Angebot haben, sondern bereit sind, uns an den Prozessen und Rahmenbedingungen unserer Kunden zu orientieren. Welche Ziele haben Sie sich für die Sixt Leasing gesetzt und wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Die Schwerpunkte sind vielfältig, das Ziel aber eindeutig: Wir wollen wachsen, und dabei unsere Profitabilität und unseren Ertrag nachhaltig stabi8 go sixt Lounge

lisieren – und wenn möglich auch ausbauen. Ein Schwerpunkt oder eine Maßnahme an sich reicht dafür nicht aus. Deswegen sei hier exemplarisch unser Privat- und Gewerbekunden-Onlineportal genannt, über welches wir uns eine neue Kundengruppe erschließen wollen, die heute nach wie vor sehr profitabel ist. Was muss oder wird sich auf diesem Weg für die Sixt Leasing ändern? Nachhaltigkeit funktioniert immer nur mit hoher Kundenzufriedenheit. Diese müssen wir fortwährend überprüfen und bereit sein, unsere Organisation und Prozesse proaktiv zu verändern, wenn dies notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen. Dies wurde in der Vergangenheit sehr gut gemacht und muss auch heute nach wie vor unser Anspruch sein. Haben Sie persönliche Erfahrungen mit dem Leasing? Worauf legen Sie besonderen Wert? Ja. Ich habe sowohl Lease Cars als Firmenwagen, aber auch als Privatwagen gefahren. Wie vielen Kunden war mir vor allem die Rate sehr wichtig und natürlich eine faire Rückgabe. Welches Verhältnis haben Sie zum Auto? Objekt der Faszination oder eher der Arbeit? das Interview führte Boris Grbavac Absolut Beides.


BestE

Konditionen! Das Institut Innofact AG bestätigt Sixt Leasing als g ­ ünstigste Adresse für ­Privatkunden- und Kleingewerbe-Leasing. Neuer Coup: die „Vario-Finanzierung“.

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nd „beste Adresse“ schließt auch Internet-Adressen mit ein. Denn selbst Online-Portale wie Meinauto.de können mit den Preisen der Sixt Leasing nicht mithalten. Von 100 getesteten Modellen konnte die Sixt Leasing bei 69 Fahrzeugen die günstigsten Leasingkonditionen anbieten. 77 Prozent der bei Sixt angebotenen Modelle konnten von der Konkurrenz nicht unterboten werden. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstitutes In­ no­fact AG, das einen Vergleich und eine Beurteilung von Neuwagen-Leasing durchgeführt hat. Die Konkurrenz kann sich dabei sehen lassen. Getestet wurde bei Sixt Leasing, den jeweiligen Hersteller/Bank-Webseiten, Meinauto.de und ALD. Die Stichprobe umfasste jeweils zwei Modelle der Top 50 der meistverkauften Fahrzeuge nach Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes. Die berücksichtigten Faktoren waren Laufzeit (36 Monate), Laufleistung (10.000 km) und die Mietsonderzahlung (10 Prozent des Listeneinkaufspreises), die für alle Modelle der 18 Hersteller einheitlich waren. Das Ergebnis ist für Sixt Leasing ein Beweis für die optimale Kostenstruktur und Nutzung der Synergien. Denn bei Sixt spart der Kunde im Durchschnitt 21 Prozent gegenüber der Leasingrate der Konkurrenz. Beim Skoda Fabia Kombi etwa erzielten wir eine Ersparnis von 113 € im Monat. Das ist 56 Prozent günstiger als das nächstbeste Angebot. Aber auch bei Premiummarken wie BMW, VW oder Audi bietet Sixt Leasing Kostenersparnis

von über 30 Prozent. Doch Sixt Leasing bietet nicht nur die günstigsten Raten, sondern auch das flexibelste Angebot. Mit dem neuen Produkt „Vario-Finanzierung“ sensibilisiert Sixt Privatkunden und Kleingewerbetreibende neuerdings für das Leasing. Hatte das Leasing an sich mit dem Ruf zu kämpfen, keinen Fahrzeugbesitz nach Ablauf des Vertrages zu ermöglichen, verbindet die VarioFinanzierung mit der Kaufoption die Vorteile der klassischen Finanzierung mit den Vorteilen des Leasings.

»Sixt Leasing kann kein Konkurrent unterbieten.«

Konkret bedeutet das, dass die Kunden während der Nutzungsdauer die günstigeren Leasingraten zahlen und sich am Ende der Laufzeit entscheiden können,

ob sie das Fahrzeug einfach zurückgeben, oder über eine vorab definierte Schlussrate kaufen. Wer sich also für Autofinanzierung oder Barkauf interessiert, findet mit der Vario Finanzierung von Sixt Leasing eine attraktive Lösung. Innofact testete dabei auch diese Finanzierungsoption, unter anderem bei carcredit.de und check24.de, mit einem ähnlich positiven Ergebnis. 54 Modelle gibt es bei der Vario-Finanzierung von Sixt Leasing günstiger als bei der Konkurrenz. Die durchschnittliche Erspar-

nis beträgt hier 12 Prozent der GesamtFinanzierungskosten. Das Geheimnis dieser Konditionen ist die Einkaufsmacht von Sixt – dem größten herstellerübergreifenden Fahrzeugeinkäufer Europas. Dadurch besitzen wir eine exzellente Position bei Verhandlungen mit Herstellern und Händlern und erhalten deutlich bessere Rabatte beim Einkauf der Fahrzeuge als es ein einzelner Kunde könnte. Der Kunde profitiert somit von besonders günstigen Konditionen und spart auch den Aufwand für Konditionsverhandlungen bei seinem Händler vor Ort. Dabei kann er sicher sein, dass er keine Re-Importe oder Mietfahrzeuge erhält, sondern ausschließlich deutsche Neufahrzeuge mit voller Hersteller-Garantie und der Möglichkeit, das Wunschfahrzeug frei zu konfigurieren. Dabei ist Sixt Leasing nachweislich auch günstiger als die Leasing- und Finanzierungsangebote vieler großer Banken und Leasinggesellschaften. Das Ergebnis der Studie offenbart für Sixt auch einen wichtigen Trend. Privatkunden und Kleingewerbetreibende holen sich Ihre Angebote nicht mehr in Autohäusern oder direkt beim Hersteller, sondern nutzen Vergleichsportale im Internet, um das günstigste Angebot zu finden. Und gerade dort kann Sixt Leasing punkten. Dass die Kunden bei Sixt Leasing nicht nur die besten Konditionen erhalten, sondern auch einen Service mit hoher Qualität, das hat auch der TÜV Saarland festgestellt und uns ein Qualitätssiegel mit überdurchschnittlich guter BewerBoris Grbavac tung verliehen. lounge go sixt 9


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NEWS

Welcome Atlanta!

Sixt ist jetzt im US-Bundesstaat Georgia mit eigener Station am verkehrsreichsten Flughafen der Welt vertreten.

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ixt weitet seine Präsenz in den USA auf einen neuen Bundesstaat aus: Der Autovermieter, der in Florida bereits über ein ganzes Netz verfügt, eröffnet nun auch eine Station in Atlanta, der Hauptstadt von Georgia. Sie befindet sich direkt am HartsfieldJackson Airport (ATL) im Mietwagenzentrum und bietet für Geschäftsreisende wie Urlauber eine große Bandbreite an Fahrzeugen. Dazu gehören BMW, Mercedes-Benz, Volks­ wagen und Volvo genauso wie Ford, Chevrolet, Toyota und Nissan. Sixt-Kunden können bei einer Anmietung nun auch in Atlanta von den Vorzügen des OnlineCheck-in, des ­Sixt-Kundenkartenprogramms Car Express und der zentralen Rechnungsstellung für Firmenkunden profitieren. Die Station hat – wie alle Sixt-Airport-Stationen in den USA – rund um die Uhr geöffnet. Für Sixt bedeutet die neue Station einen wichtigen Meilenstein bei der Expansion in den Vereinigten Staaten. Insgesamt verfügt das Unternehmen nun in den USA über sechs Stationen an zentralen Standorten wie Miami Beach sowie den Flughäfen von Miami (MIA), Fort Lauderdale (FLL), Orlando (MCO) und Palm Beach (PBI). Der Hartsfield-Jackson Airport gilt als der verkehrsreichste Flughafen der Welt, außerdem ist er die Heimat von Delta Air Lines, einem Kooperationspartner von Sixt. Deren Kunden profitieren von dem neuen Standort in besonderer Weise: Sie können bei jeder Anmietung eines Sixt-Autos 500 SkyMiles (Bonusmeilen im Programm von Delta Air Lines) sammeln. Als Partner aller großen Fluggesellschaften und Hotelketten belohnt Sixt Anmietungen mit Bonuspunkten und -meilen 10 go sixt lounge

Detlev Pätsch, COO Sixt AG: Die neue Sixt-Station in Georgia ist ein Meilenstein.

des jeweiligen Bonusprogramms. Dazu gehören zum Beispiel United Mileage Plus, US Airways Dividend Miles, Lufthansa Miles & More, Air France Flying Blue, SMILES, Multiplus, Hilton HHonors und Starwood Starpoints. Wer heute schon von Deutschland aus seinen Mietwagen für die nächste USA-Reise vorbuchen will, hat es denkbar einfach: Die Autos von Sixt sind unter der Adresse www.sixt.de online und über die Hotline mit der Nummer 01805/ 25 25 25 telefonisch selbstverständlich rund um die Uhr buchbar. Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG, freut sich ganz besonders über den Neuzuwachs:

»Georgia ist bereits der zweite Bundesstaat, in dem Sixt vertreten ist. Damit setzen wir die ­Erschließung des attraktiven US-Markts zügig, aber mit Augenmaß fort. Das US-Geschäft liegt bislang über unseren Erwartungen, was auch daran liegt, dass sich neben vielen europäischen Kunden auch immer mehr Kunden aus Nord- und Südamerika für ein Sixt-Auto entscheiden.«


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NEWS

Da wächst Gutes auf der Wiesn! Das Lady-Netzwerk der Damenwiesn auf dem Münchner Oktoberfest hat wieder eifrig für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung gespendet.

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egendär und nicht wegzudenken aus dem Kalender ist Regine’s Damenwiesn. Wenn Regine Sixt dazu einlädt, kommen einflussreiche Power-Ladies aus Politik, Wirtschaft und Medien auch von weit her, um gemeinsam etwas zu bewegen: Über 1 000 Frauen verschrieben sich erneut dem großen Ziel, so viele Tränchen wie möglich zu trocknen. Dass dies weltweit von Jahr zu Jahr mehr gelingt, ist auch dem Engagement der Mitarbeiter vor Ort in den 105 Sixt-Ländern zu verdanken. So wird garantiert, dass jeder einzelne Cent ohne Abzug direkt bei den Kindern ankommt. Das weltweite Sixt-

Know-how, schnell, fokussiert und effizient zu agieren, kommt also in hohem Maße den Kindern zugute, die in den Projekten leben, die von der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung unterstützt werden. Gerade auch in den vielen weltweiten Einsätzen nach Naturkatastrophen und bei Hungersnöten sind die Logistik und die schnelle Einsatzbereitschaft von Sixt unbezahlbar. Dem jährlich wachsenden ideellen und finanziellen Engagement der Damenwiesn ist es zu verdanken, dass Jahr für Jahr noch mehr Initiativen rund um den Globus gefördert werden können. Und neben der Damenwiesn ermöglicht Regine Sixt betroffenen Kindern vor Ort

eine große Freude und einen Lichtblick in Krankheit und Not: Die Kinderwiesn trocknet nicht nur Tränchen, sondern zaubert ein Lachen in Gesichter, die sonst von frühem Leid geprägt sind. So sind Damen- und Kinderwiesn das perfekte Match und der Beweis für das Gute in der Welt. Gemeinsam pack markus herbst ma’s! Spendenkonto Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung Konto 746 500 800 BLZ 700 700 10 Deutsche Bank München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de

Fröhliche

Kinderwiesn 2012 Über 300 Gäste aus den Münchner Kliniken, der BjörnSchulz-Stiftung Berlin sowie aus den Krebsstationen in Stuttgart, Köln, Erlangen, Freiburg und Augsburg genossen ein paar unbeschwerte Stunden fernab vom Klinik-Alltag bei der diesjährigen Kinderwiesn auf dem Oktoberfest. Nach einer Stärkung im Hippodrom ging es für die Gruppen raus auf’s Festgelände. Dort konnten die Kinder – für einige zum ersten Mal – Karussellfahren, sich beim Autoscooter versuchen, und als Andenken eine Rose schießen. Dank der tatkräftigen Unterstützung engagierter Sixt-Mitarbeiter und Sponsoren ist der Tag zu einem tollen Erlebnis für Groß und Klein geworden. Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung freut sich, so viele Kinder glücklich gemacht zu haben. „Wir hatten einen wunderschönen Tag und die Kinder waren begeistert,“ so Frau Brengmann von der Uniklinik Köln.


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DER CITROËN DS3 So viel Design, Technologie und Komfort passen in keine Schublade, aber in den CITROËN DS3 ULTRA PRESTIGE mit maximaler Ausstattung. Ein echter Hingucker eben – und wie alle CITROËN DS3 Modelle typisch untypisch. Denn ihre unzähligen Farbkombinationen von Dach und Karosserie, die farblich abgestimmten Felgen und eine Vielzahl von Interieurvarianten machen jeden CITROËN DS3 zu etwas ganz Besonderem. Und das besonders günstig – zum Beispiel als CITROËN DS3 VTi 82 ab 14.950,– €*. CRÉATIVE TECHNOLOGIE

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Kraftstoffverbrauch kombiniert von 6,7 bis 3,4 l/100 km. CO2-Emissionen kombiniert von 155 bis 87g/km (VO EG 715/2007).


GO CITY

MÜNCHEn LEUCHTET.

Metropole München: Heimat von Siemens, Sixt und BMW: Die kosmopolitische Landeshauptstadt gibt sich ­anspruchsvoll und entspannt, traditionsbewusst und ­modern, deutsch und italienisch. Nur beim Fußball verstehen sie rechts und links der Isar keinen Spaß. Von Pascal Morché und Sebastian Widmann (Fotos)


Skyline mit Leuchtturm. „Go Downtown Miami, cross Biscayne Bay. Dort liegt die Zukunft, dort spielt die Musik, dort gibt’s die Kunst von morgen.” Blick aus Hubschrauberanflug auf Insel Key Biscane vor den Toren Miamis.


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CITY

Die Ikone Münchner Architektur-Avantgarde. Die BMW-Welt der Kult-Architekten von Coop-Himmelb(l)au wie die Allianz-Arena von Herzog & de Meuron repräsentieren spektakulären Architektur-Mut und respektieren die Sehnsucht der Münchner, dass kein Gebäude höher sein soll als die Frauenkirche. Man liebt seine Silhouette aus Kuppeln und Kirchen der Altstadt. Modernität unbedingt ja, aber nicht auf Kosten des Heimatgefühls.

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CITY

MÜNCHEN strahlt.

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Natur- und Hippie-Mekka Englischer Garten. Vor gut 200 Jahren im Zuge der französischen Revolution angelegt, repräsentiert die grüne Lunge Münchens ein halb verwildertes Paradies samt lässiger Sonnen- und Frischluftanbeter.

MÜNCHEN LEBT. 18 go sixt MÜNCHEN


TRAVEL CITY

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CITY

Am Fuße der Alpen. Nur hier konnte die so genannte Lichtgestalt Franz Beckenbauer im vormals monarchistischen Bayern zum Kaiser aufsteigen. München glänzt: Das gilt für goldene Escada-Knöpfe und die Edel-Boutiquen auf der Maximilianstraße wie fürs kosmopolitische Luxushotel Bayerischer Hof – Moderne triftt Heimatliebe.

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Mediterranes Lebensgefühl: München ist die nördlichste Stadt Italiens und pflegt das Dolcefarniente, das Laissez-faire des Flaneurs.


SEHEN UND GESEHEN WERDEN.

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m eine Stadt wirklich zu begreifen, vertraut man am besten dem Blick des Fremden. Was der Einheimische für alltäglich hält, das kann für den Gast die Offenbarung sein. Mancher Ort wird, mit anderen Augen besehen, zum Wahrzeichen einer Lebensart und eines Lebensgefühls, eigentümlich und plausibel zugleich. Wer nach Müchen kommt, der wundert sich schnell, wie italienisch das hier alles ist, hier im Süden. Vom Norden aus betrachtet, ist München die nördlichste Stadt Italiens – ein hübscher topographischer Begriff, allerdings ist er in seiner Sehnsucht nur einseitig anwendbar. Dass München die südlichste Stadt Deutschlands ist, diese Erkenntnis wird zwischen Verona und Palermo niemanden verwundern. Was aber ist es, dass diese Stadt so italienisch macht, dass es sie zur nördlichsten Stadt Italiens bringt? Zunächst ist es die geographische Selbstbestimmung der Münchner. Dem Norden, der für sie gleich im Dachauer Moor beginnt, drehten sie schon immer den Rücken zu, überzeugt davon, dass das Siegestor auf der Ludwigstraße, erbaut nach dem Konstantinbogen in Rom, die Einlasspforte in das gelobte südliche Land ist. Die Kompassnadel des Münchners weist nach Italien. Auf der kürzesten Strecke über Garmisch und den Zirler Berg sind es vom Münchner Marienplatz aus genau 173,1 Kilometer bis zur italienischen Grenze auf dem Brennerpass, und vom Münchner Flughafen werden mehr Destinationen in Italien angeflogen als Städte innerhalb Deutschlands. Ist es da ein Wunder, dass sich der Münchner Bozen, Trento und Verona näher fühlt als Fulda, Göttingen oder Hannover? Das war schon immer so. Die Bayern, ein Mischvolk aus Kelten, Raetoromanen, Römern und Germanen, haben sich aus dieser Erbmasse und aus ihrer geographischen Lage heraus mit den norditalienischen Regionen eng verzahnt. Handelsbeziehungen mit dem Land, wo die Zitronen blühen gab es schon früh, denn aus Italien importiert wurde gerne. Zuerst Lebensmittel, Gewürze, Stoffe – dann Kultur, Kunst, Baustile, Oper und Design. Vor allem aber mediterranes Lebensgefühl: Das Dolcefarniente, jenes Laisser-faire des Flaneurs. Und eben dieser Münchner Flaneur. Er braucht zum Ausüben seiner Tätigkeit den Boulevard und schönes Wetter, was manche Föntage auf geradezu surreale Art bieten, wenn es in Norddeutschland regnet und 15 Grad kälter ist. Ja, im Tages­ ablauf des Münchners kommt dann neben dem Tun das Schauen nicht zu kurz. Die zwei Maxime, am besten mit dem Leben umzugehen – beziehungsweise recht lässig durch dasselbe zu kommen – stammen denn auch von zwei Urmünchnern: „Schaun mer mal“ (Franz Beckenbauer) und „A bisserl was geht immer“ (Helmut Dietl’s „Monaco Franze“). Wenn das nicht eine mediterrane Lebenssicht ist! Apropos Italien: Nicht einmal die bayerischen Wirtshäuser können in München zahlenmäßig mit den italimünchen go sixt 21


Das einzig Unbezahlbare an ihm: der Fahrspaß. Die Panamera Platinum Edition. Zahlt sich in Glücksmomenten aus: unser Leasingangebot zum Beispiel für die Panamera Diesel Platinum Edition.

UPE: EUR 82.206,–* Laufzeit: 36 Monate Laufleistung: 20.000 km p. a. Einmalige Sonderzahlung: EUR 14.220,– Monatliche Leasingrate: EUR 790,– * Ein Angebot der Porsche Financial Services GmbH & Co. KG; gültig bei Vertragsabschluss und Fahrzeugübernahme bis 31.12.2012 in teilnehmenden Porsche Zentren. Preisangaben inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Überführungskosten. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

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Renaturierung der Isar:

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Badende Familien, grillende Jugendliche, und jede Menge Flanierer und OutdoorSurfer bevölkern die größte innerstädtische Grünanlage der Welt.

berte, (das Sohn Michael klug zu einem Feinkost- und Catering-Imperium ausbaute); und wo Alfons Schuhbeck sein kulinarisches Paradies aus Schweinsbraten mit Ingwer gründete und, ja, wo die berühmteste Bar Deutschlands, das „Schumann’s“ so tut, als sei sie allabendlich ein Bollwerk gegen die sogenannte Bussi-Bussi-Gesellschaft. München, das war (und ist!) eine Stadt, in der Paradiesvögel zweifellos eher eine Chance haben als anderswo.

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enischen Restaurants mithalten. In München, von dem der Norweger (!) Henrik Ibsen sagte, dass es die einzige Stadt sei, in der es sich neben Rom zu leben lohne, eröffnete 1890 die „Osteria Bavaria“ (heute „Osteria Italiana“), Deutschlands erste Trattoria überhaupt. In München eröffnete 1977 mit „Rosario“ der erste italienische Steh-Imbiss; von hier nahm der Erfolg der Espresso-Barkette „Segafredo“ seinen Anfang, und es scheint geradezu logisch: Auch die Lattemacchiatisierung und Aperol-Spriz-Flutung der Republik nahmen von München ihren Ausgang. Nun ist Italien nicht erst mit der Küche an die Isar gekommen, wo ja auch das Tantris vor 41 Jahren als erste Gourmetschmiede eröffnete; wo Gerd Käfer ein kulinarisches Disneyland zau24 go sixt MÜNCHEN

in Käfer ist eben (auch) urmünchnerisch, so wie es ein Rudolph Mooshammer einst war; und so wie ein Thomas Gottschalk eben beim Bayerischen Rundfunk das mediale Lebenslicht erblickte und nicht im NDR – dort mögen seriösere Nachrichten-Typen vom Schlage eines Ulrich Wickert herkommen. Ja, selbst eine Lichtgestalt wie Franz Beckenbauer konnte wahrscheinlich nur im vormals monarchistischen Bayern zum Kaiser aufsteigen – einem brav-biederen, ordentlichen Uwe Seeler wäre das im Norden nie gelungen. „München leuchtet“, schrieb einst der Wahlmünchner Thomas Mann – vielleicht würde er heute relativieren: München glänzt! Ja, an der Isar glänzt alles mehr, als im Rest der Republik: Das gilt für goldene Escada-Knöpfe und Boutiquen auf der Maximilianstraße oder den wunderschönen Bayerischen Hof ebenso wie für die Tatsache, dass die Metropole München selbst gerne glänzt: mit geringen Arbeitslosenzahlen, höchsten Bildungschancen, besten Pisa-Ergebnissen und den vordersten Plätzen im europäischen Universitäts-Ranking. Nun aber, für das Bonmot von der nördlichsten Stadt Italiens braucht man sich nicht auf die Leopoldstraße als „Gelati-Allee“ mit ihren vielen Eisdielen in heutiger Zeit zu berufen. In München war man immer italiensüchtig. Jedenfalls die, die hier etwas zu sagen und zu bauen hatten, die Wittelsbacher.


„LEUCHTET EWIG!“ Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, über 100 Jahre Sixt und München.

Dr. Charlotte Knobloch: „Ich bin Regine Sixt persönlich dankbar, für ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft, die sie in Israel zeigt, und bewundere ihre Charity-Projekte für Kinder.”

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ie italienische Gattin des Kurfürsten Ferdinand Maria importierte aus ihrer Heimat nicht nur 1653 die brandneue Kunstform Oper nach München und somit erstmals nach Deutschland. Das italophile Herrscherpaar bestellte auch italienische Architekten wie Viscardi, Agostino Barelli oder Enrico Zuccali zum Bau von Schloss Nymphenburg, von Stadtpalais und der Theatinerkirche. Die Sinnlichkeit von Barock und Rokoko wurden in München – wie nirgendwo sonst in Deutschland – auch deshalb so dankbar aufgesogen, weil diese Kunst- und Lebensformen so fern von jedem protestantischen Puritanismus und jeder preußischen Askese sind. Die Münchner als naive Arkadier zeigten (und zeigen!) stets gerne, dass sie nicht zur Selbstkasteiung neigen. Ein schlechtes Gewissen, dem Dasein einige Freude abzugewinnen, braucht sich deshalb hier auch heute nie jemand zu machen. Dass dabei in den Biergärten der Stadt tatsächlich das Lebensmotto „Laptop und Lederhose“ wörtlich genommen wird, davon kann sich jeder in München überzeugen. Faul ist hier niemand – nur eben eher ein bisserl entspannt.

DR. CHARLOTTE KNOBLOCH

1932 in München geboren, ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, seit 2003 Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses und seit 2005 Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses. Von 2006 bis 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Charlotte Knobloch ist verwitwet und hat drei Kinder.

„Ich gratuliere Sixt zu dieser ganz und gar unglaublichen Erfolgsgeschichte. Dieses Unternehmen fing doch ganz klein und münchnerisch an und ist in einhundert Jahren zu so einer erfolgreichen, globalen Marke gewachsen. Ja, Sixt ist ein Münchner Familienunternehmen von Weltformat. Auf bayerisch heißt’s ja auch ‚sigst, das ist Sixt!’, ‚sieh, das ist Sixt!’. Doch Spaß und bayerisches Wortspiel beiseite: Ich hege große Bewunderung für die Menschlichkeit und Wirtschaftsethik, die in diesem internationalen Unternehmen herrschen, und die neben unternehmerischem Geschick den Erfolg von Sixt erklären. Regine Sixt bin ich natürlich auch persönlich sehr dankbar für ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft, die sie in Israel zeigt und für ihre vielen, höchst effektiven CharityProjekte, bei denen sie sich für kranke und notleidende Kinder einsetzt. Das breite, soziale Engagement der Familie Sixt, gerade auch für Projekte unserer jüdischen Gemeinde hier in München, ist wirklich außergewöhnlich. Allen Gästen, die heute unsere 2006 eröffnete Synagoge besuchen, zeige ich die beiden wunderschönen, großen Leuchter, die uns Regine Sixt in ihrer Großzügigkeit gespendet hat. Solch ein Geschenk bleibt ewig; leuchtet ewig! Ja, und dass ich als ganz gewöhnliche Kundin natürlich nur bei Sixt ein Auto miete, ist doch eigentlich selbstverständlich. Die Freundlichkeit, die jeder einzelne Mitarbeiter auch bei größtem Stress an einem der orangefarbenen Sixt-Schalter dem Kunden entgegenbringt, sie ist schon bewundernswert und nicht alltäglich. Ich bin absolut ein Autofan und bekomme bei der großen Auswahl, die mir die stets hochmoderne Fahrzeugflotte von Sixt bietet, auch jedes Auto, das ich mir vor der Fahrt erträume.”


gröSSenwahn und Genusslust!

„Bunte“-Lifestyle-Reporterin Daniela von Theumer über Lebensgefühl und Modelust der MünchnerInnen.

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ünchen ist sexy, international, unaufgeregt und opulent! Wer etwas anderes behauptet, und das sind hauptsächlich Hamburger und Berliner, war schon lange nicht mehr in der Stadt, oder will es einfach nicht wahr haben! Fangen wir mit der Sexiness dieser Stadt an. Die Münchnerin genießt ihr Leben schon zum Frühstück auf HighDaniela von Theumer heels, während die Hanseatin flache Loafers bevorzugt und die Berlinerin alles an den Füßen trägt, nur schick sollte es nicht sein. Das klingt nach Klischee, trifft aber den Kern. Die Münchnerin zeigt gerne, was sie hat und steht dazu. Modetechnisch ist sie eine „Fashionista“. Kein Trend geht an ihr vorüber, ohne ihn ausprobiert zu haben. Sie liest nicht nur Modezeitschriften, sondern lebt sie auch. Während Lederleggings an der Isar ausverkauft sind, werden sie wohl in Hamburg zum Ladenhü-

ter, und in Berlin müssen sie getragen wie nach einem Bombenangriff aussehen, um verkauft zu werden. Die Münchnerin lässt sich äußerlich ungern auf etwas festlegen. Präferiert die Hamburgerin den unterkühlten Charme des Jil Sander Looks und die Berlinerin alles, was keinen Namen hat, so mischt man in der heimlichen Hauptstadt, munter alle Designer durcheinander. Ein Kleid von Zara mit einem Mantel aus dem Internet von yoox.com und einer Tasche von Jimmy Choo. Auch schmucktechnisch darf es für die Münchnerin gern ein bisschen mehr sein. Schon zum Frühstück in „Schumann’s Tagebar“ oder im „Hugos“ darf es glitzern. Dabei ist es egal, ob es um üppigen Modeschmuck oder kostbare Pretiosen geht. In der Hafenstadt dagegen verlässt das Geschmeide, mit Ausnahme der obligatorischen Perlenkette, nur in Ausnahmefällen den dunklen Safe, der in Berlin erst gar nicht gebraucht wird. Protzig, nein! Lässig. Alles was schön ist, darf auch gezeigt werden. Das gilt auch für die Autos. Nirgendwo in Deutschland cruisen mehr Bentleys, Porsches und Aston Martins, vorzugsweise Cabrios, durch die Stadt. Bestaunt und fotografiert werden sie nur von den Touristen aus aller Welt. Für Reichtum muss man sich hier nicht schämen, er darf gezeigt werden. Auch wenn der Auftritt manchmal mehr Schein als Sein ist. Who cares!

Fashionista-City. Die Münchnerin genießt ihr Leben schon zum Frühstück auf Highheels, während die Hanseatin flache Loafers bevorzugt und die Berlinerin alles an den Füßen trägt – nur schick sollte es nicht sein.


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abei haben sich die Münchner nie dem Neuen verschlossen. Ja, häufig war ihre Stadt Pilotprojekt für gesellschaftliches Konsum- und Arbeitsverhalten bevor dieses dann in Rest-Deutschland implantiert wurde. Was kaum jemand weiß: Die erste deutsche Filiale von McDonalds eröffnete 1971 in München; der erste deutsche IKEA eröffnete 1974 in Eching bei München. Natürlich, das war die Aufbruchsstimmung der 70er-Jahre im vergangenen Jahrhundert. In dieser Melange, die in München aus Olympischen Spielen, Rainer-Werner Fassbinder und jenem Mann bestand, der Bayern zum führenden Standort der Hightech-Industrie machte und nach dem (zur Verwunderung vieler anderer Deutscher) der Flughafen in München-Erding benannt ist: Franz-Josef Strauß. Der architektonische Einfluss ­dieser Jahre aus Otl-Aicher-Design und frühen Ingo-Maurer-Lampen; aus Olympia-Zeltdach und dem faszinierenden „Vierzylinder“ genannten BMW-Verwaltungsgebäude ist bis heute deutlich ­spürbar in München. An moderner Architektur ist nicht so wirklich viel seither dazugekommen. Was aber dazukam, das ist zweifellos atemberaubend wie die Allianz-Arena von Herzog & de Meuron oder die BMW-Welt der Architekten von Coop-Himmelb(l)au.

Das gilt auch für die Promi-Szene. Hier umarmt jeder jeden. Fußballer umarmen Modedesignerinnen, die umarmen Starschauspielerinnen, und die umarmen Dax-Vorstände – und echte Prinzessinnen umarmen die anderen. Wenn es Nacht wird an der Isar, geht die Party erst richtig los. So als würde es kein Morgen mehr geben – Job hin oder her. Die Innenstadt ist das Szene-Bermudadreieck: Das legendäre „P1“, das „Heart“ und das „Call me Drella“.Wer drin ist, ist in. Da trifft man neben den Normalos auch die Schnösel-Szene, die schon mal 1 000 Euro für Champagner ausgibt, der dann per Schubkarre zum Tisch gefahren wird! Dekadent, ja! Aber auch das gehört zu dieser Stadt: kranker Größenwahn und genussvolle Größenlust gehen Hand in Hand. Auch das Vorurteil, München sei provinziell und verschlafen, ist ein ein

»Louis Vuitton eröffnet an der Isar seinen dritten Flagshipstore nach Paris und London. München ist hip.« alter Zopf. So lässt Louis Vuitton gerade seinen dritten Flagshipstore, nach Paris und London, in der Maximilian­straße gegenüber der Oper entstehen. Auf 1 500 m² gibt es permanente Kunstausstellungen, ebenso wie einen exklusiven Showroom zu bestaunen. Die neue Dimension einer LuxusConsumer-Erlebniswelt! Überdimensional wird auch der Abercrombie&Fitch-Store in der Sendlingerstraße. 3 300 m², drei Stockwerke, wovon alleine über zwei Stockwerke eine Videoleinwand installiert ist, hat Ende Oktober ihre Pforten geöffnet. Kein Wunder, nirgendwo in Deutschland wird mehr Geld von internationalen Gästen ausgegeben als hier. München ist hip! So hip, dass die Stil-Zeitschrift „Monocle“ München zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärt, das Berliner „Lifestylemagazin“ die Isar-Stadt zur angesagtesten Partylocation nach Ibiza kürte, und das Kunstmagazin „Monopol“ in München das Epizentrum des deutschen Designs sieht! Aber auch diese Zahlen der Superlative beeindrucken den Münchner nicht. Seine Stadt ruht in sich und lässt sich durch nichts irritieren.

Die Münchner Silhouette soll eben auch weiterhin nicht geprägt sein durch moderne Turmbauten, sondern vor allem durch die Kirchen und Kuppeln der Altstadt. Ein Bürgerentscheid von 2004 legte eine kategorische Begrenzung von 100 Metern Höhe bei Hochhäusern fest. Nichts darf hier höher wachsen als die Türme der Münchner Frauenkirche. Und so bleibt das klassische Postkartenmotiv der Theatinerkirche vor der Altstadt und den im klaren Fönlicht oft zum Greifen nahen Alpen im Hintergrund weiterhin prägend für das München-Bild. Im ständigen Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne entscheidet sich der Münchner nicht selten für die Tradition. Sie gibt ihm ja auch recht: Von Italienwahn und Italienliebe der bayerischen Kurfürsten und Könige zeugen in München ja nicht nur Fassaden und Straßennamen, die auszusprechen mancher Hamburger bereits Schwierigkeiten hat. Ja, es gibt ­Hanseaten, die das Einwohnermeldeamt phonetisch in der Pocki- und nicht in der Poccistraße suchen. Es ist eben schon verblüffend, dass der vom „Bauwurm“ befallene König Ludwig I. sich von seinem Stararchitekten Leo von Klenze halb Florenz in München nachbauen und seine Ludwigstraße von italienischen Renaissancepalästen säumen ließ. Der eigensinnige König (sein Nachfolger Ludwig II. war bekanntlich noch eigensinniger) erreichte, dass bei Münchnern und vielen Touristen inzwischen einiges zum Missverständnis gerät: Sie meinen dann, der Palazzo Pitti und die Loggia dei Lanzi in Florenz seien Kopien der Münchner Residenz und der Feldherrnhalle und nicht umgekehrt. Schon immer funktionierte eben in München das Kinderspiel verkehrte Welt – gerne umbenannt in bessere Welt: Wer sich hier absolut wie in Florenz fühlen möchte, den schickt man am besten ins Lehnbachhaus, wo Sir Norman Foster gerade mit gelbgoldglänzener, moderner Architektur einen Kontrapunkt zum Brandhorstmuseum des Architektendumünchen go sixt 27


6,5 5°

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Fehmarn N54° 24.0462 E11° 6.714

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os Sauerbruch Hutton setzt. Max Frisch schwärmte nicht zu unrecht, dass in dieser Stadt eine Lebensfreude sei, „die aus dem Süden heraufklingt; eine fast italienische Helle muss ihre Architektur umspielt haben.“

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un, italienische Helle, man braucht sie nicht nur in einem architektonischen Little Italy mit gelb leuchtenden Barockfassaden von früher zu suchen – und zu finden. Die Liebe, vielleicht gar Lust am Repräsentativen wie am Repräsentieren prägt die Münchner, ihre Stadt und auch ihre Kultur: Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern und dem der Oper hat die Stadt drei Spitzenorchester, (wovon jenes der Münchner Oper soeben zum besten Opernorchester der Welt gekürt wurde!) – aber keinen wirklich guten Konzertsaal. Und verlassen Dirigenten wie Christian Thielemann oder Kent Nagano die Stadt in Richtung Norden, so findet sich gleichwertiger Star-Ersatz an der Isar sehr schnell. Besonders die Oper ist im internationalen Vergleich Spitze. Spielt in einer Liga mit Wien, der Mailänder Scala oder der New Yorker Met. Dass sie aber auch vor allem in einem so atemberaubend schönen Haus wie dem Nationaltheater beheimatet ist, auch das ist wieder typisch München.

Kruzifix noch a mal: „Es sagen leider so viele Menschen blau-weiß zu unserem Bayern, dabei heißt es doch weiß-blau!”

Nach dem Krieg war das Opernhaus ausgebombt und man hätte den Rest (so wie in Hamburg, Köln oder sonst überall) abreißen und durch einen neuen Zweckbau ersetzen können. Nicht so im restaurativen München, wo man – zum Glück! – das

„DA GEHT MEIN HERZ AUF!“ Für Leopold Prinz von Bayern, Prinz „Poldi“, Ur-Ur-Enkel von König Ludwig I., ist Sixt eine mobile Selbstverständlichkeit.

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as? - Kaum zu glauben! Das Unternehmen Sixt wird schon 100 Jahre alt?” Der Prinz gibt sich überrascht: „Ja, konnte man denn 1912 schon Autos mieten?” Man konnte! Ein Deutz-Landaulet war das erste Auto von Sixt. „Ich gratuliere dem Unternehmen und der Familie Sixt von ganzem Herzen!”, sagt Leopold Prinz von Bayern, Ur-Ur-Urenkel von König Ludwig I. Seit 14 Jahren ist Prinz „Poldi”internationaler Markenrepräsentant für BMW und somit „bin ich in der glücklichen Lage, immer wenn ich ein Auto brauche, bei BMW anzurufen.” Aber wenn „ich dann doch einmal einen Leihwagen miete, dann natürlich nur bei Sixt”. Warum? „Die Mitarbeiter dort am Schalter sind immer so sympathisch und freundlich. Die Fahrzeuge sind immer so neu und sehr oft auch von BMW”. Ja, und außerdem sei Sixt „ein Unternehmen, das ganz einfach auf geniale Weise Werbung macht. Werbung, die einen schmunzeln und lachen lässt”, sagt Prinz Leopold. „Deshalb ist Sixt auch so präsent im Bewusstsein der Menschen. Besonders seit den vergangenen 25 Jahren.” Bayerisch weiss-blau und Sixt orange, das passe doch einfach sehr gut zusammen und „deshalb gehört Sixt bei allem internationalen Erfolg einfach zu München”. Der traditionsbewusste Prinz Poldi ist immer wieder überrascht, „dass so viele Menschen blau-weiss, statt wie es richtig heißt weiss-blau sagen”, und dass sie meist auch

nicht wissen, „dass das Münchner Oktoberfest auf die Hochzeitsfeierlichkeiten von meinem Ur-Ur-Urgroßvater und seiner Frau Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810 zurückgeht.“ Doch Prinz Leopold ist auch Leopold Prinz von Bayern ein Mann von heute. „Für mich ist der Erfolg des Unternehmens Sixt ein gutes Beispiel für das innovationsfreudige, zukunftsorientierte und moderne München.” Und seine persönliche Beziehung zum Jubilar aus Pullach bei München? „Ich kenne Erich Sixt natürlich schon lange von vielen Oldtimer-Rallyes, die wir gemeinsam gefahren sind. Der Mann ist klug und schnell – im Kopf und auf der Straße”, erinnert sich der Ex-DTM-Rennfahrer. Ist Prinz Leopold von Bayern dem bayerischen Brauchtum nah? „Natürlich, ich bin ein ganz, ganz großer Traktorfan. Oldtimer von Lanz, Deutz, Hanomag oder sogar von Porsche – da geht mein Herz auf. Ich liebe den ,Klang dieser Maschinen’”. Es sei etwas „Urgewaltiges, damit übers Feld zu fahren. Schade”, gibt der 69-jährige Spross des Bayerischen Königshauses mit monarchistischem Augenzwinkern zu bedenken: „Leider verleiht Sixt keine Traktoren. Da wäre ich ein guter Kunde.”


„REGINE, ICH­ MIETE NIRGENDWO ANDERS!“ GoSixt sprach mit Michael Käfer, VIP-Gastronom aus München, über 100 Jahre­ ­Sixt.

Michael Käfer

GoSixt: An was denken Sie bei Sixt? Michael Käfer: An ein weltweit operierendes Unternehmen, das in meiner Heimatstadt München seinen Ursprung hat.

Wieviel München ist in Sixt? Viel! Der Erfolg von Sixt beweist, dass Unternehmertum in München aktiv, kreativ und immer innovativ war und ist. Sixt beweist auch, dass man hier an der Isar unternehmerisch über den Tellerrand hinaussieht, deshalb stellt Sixt auch München dar. Aber das gilt natürlich auch für andere Unternehmen wie BMW, Siemens oder Linde. Oder Käfer. Gibt es da Parallelen? Sicher gibt es Parallelen. Käfer und Sixt sind beides Familienunternehmen. Beide sind geprägt von großen, starken Unternehmerpersönlichkeiten. Bei Sixt von Erich; bei Käfer von meinem Vater Gerd. Sie handeln mit Gourmet-Produkten. Haben Autos auch etwas Kulinarisches? Ich glaube schon. Sixt und Käfer, wir handeln ja beide mit Genuss und müssen uns beide auch stets erneut auf den sich ändernden Zeitgeist einstellen. Fingerfood beim einen, DriveNow beim anderen. Die Welt und die Gesellschaft ändern sich immer, und mich faszinieren Gespräche mit Erich Sixt über solche Veränderungen. Das ist dann Unternehmertum pur. Da kann man wirklich nur von lernen. Welche Ansprüche stellen Sie, wenn Sie ein Auto mieten? Meine Ansprüche sind da nicht sehr hoch. Ich will, dass ein Auto von A nach B fährt. Deshalb miete ich eher günstigere und kleinere Fahrzeuge, die reichen doch völlig in Städten, denn da brauche ich sie ja meistens. Das Wichtigste aber ist immer ein Navi, aber auch das haben ja heute fast alle Sixt-Autos (und lacht herzlich). Ich kann nur sagen: Regine, ich miete nirgendwo anders! Und wie sehen Sie die Zukunft? Positiv! Und ich kann mir heute schon sehr gut vorstellen, wie meine Söhne in 50 Jahren die 150-Jahr-Feier von Sixt ausrichten werden.

Laptop und Lederhose. Faul ist in München niemand – nur eben ein bisserl entspannt!

schöne Haus vor 50 Jahren genau so wieder aufbaute, wie es zuvor gewesen war. Da mag jeder für sich selbst entscheiden: Entspringt solches Denken nun nur einem konservativen Blick zurück oder ist es nicht doch eher Resultat eines verantwortungsvollen Geschichtsbewusstseins zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger. Auf jeden Fall ist dieses Denken stets kulinarisch anspruchsvoll, traditionsbewusst und sinnlich.

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ben genauso sinnlich, wie die atemberaubend schöne Natur der Bayerischen Voralpenlandschaft, die den Planeten München umgibt. Eine Natur, die es dem Münchner seit jeher leichtmachte, seine Sehnsucht nach Schönheit zu trainieren – eine Natur auch, die er sich sehr bewusst in seine Stadt holte: Was München auf gut acht Kilometern Flusslänge an Isar-Renaturierung geschafft hat, neiden inzwischen Metropolen wie Wien und Paris. Man staunt eben nicht schlecht, wenn man hier badende Familien, grillende Jugendliche und jede Menge Flanierer und Outdoorsportler inmitten der Stadt am Isar-Strand zu sehen bekommt. Sehen und gesehen werden, das gilt auch im Englischen Garten, der vor gut 200 Jah-

MICHAEL KÄFER 1958 in München geboren, ist Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Feinkost Käfer GmbH. Das Unternehmen wurde 1930 von seinen Großeltern Paul und Elsa Käfer in München als kleines Kolonialwarengeschäft gegründet und durch seinen Vater Gerd Käfer um ein Restaurant und einen Feinkostsupermarkt weiter ausgebaut. Unter der Führung von Michael Käfer beschäftigt das Unternehmen heute rund 1 000 Mitarbeiter und erlöste 2011 einen Jahresumsatz von 125 Millionen Euro. Feinkost Käfer teilt sich heute in die Bereiche Feinkost, Gastronomie, Partyservice und Lizenzen. Der Käfer-Partyservice betreut jährlich etwa 300.000 Gäste auf über 2 000 Veranstaltungen. Michael Käfer ist verheiratet und hat zwei Söhne. münchen go sixt 31


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CITY

Sinn und Sinnlichkeit. Barock und Rokoko wurden in München auch deshalb so dankbar aufgesogen, weil diese Kunst- und Lebensformen so weit weg von preußischer Askese sind.

ren im Zuge der französischen Revolution angelegt wurde, weshalb er statt eines höfisch-strengen Parks ein freies, halb verwildertes Paradies vorspiegelt. Heute ist der Englische Garten in München mit seinen 4,17 Quadratkilometern Fläche die größte innerstädtische Grünanlage der Welt. Natürliche Landschaft quasi als Fälschung gelang selten so perfekt und schön. Sie wurde hier zum Laufsteg für Müßiggänger, zur Plattform für Selbstdarsteller, die auf einer Welle an einem romantischen Wasserfall wie Beachboys – und girls surfen, oder zur Bühne für gemütliche Biergartenabende am Chinesischen Turm. Auch jenseits der Oktoberfestzeit fordert die Blaskapelle dort kategorisch: „Ein Prosit der Gemütlichkeit!“ Ja, gemütlich kann er sein, der Münchner.

Münchner sich außer über einen Stau am Mittleren Ring groß aufregen? Einen Wert dieses schönen Münchens schätzt er nämlich ganz besonders: den Freizeitwert. Also: „Bleibn mer do? Gehn mer Skifahrn am Wochenende? Oder fahrn mer an den Gardasee?“ Passt scho. Italien ist doch so nah. München glänzt – und leuchtet!

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ber auch verdammt ungemütlich. Besonders dann, wenn das Maß aller Dinge – der FC Bayern – mal nicht die Nummer Eins ist. Auch FCB-Präsident Uli Hoeneß wird dann ungemütlich. Schließlichj sind die Fußball-Bayern doch taktisch wie ästhetisch herausragend, besetzt mit den besten (selbstverständlich auch teuersten) Solisten des fußballspielenden Erdballs. Und sie sind mit 185.000 Mitgliedern sowieso einer der größten und reichsten Sportvereine der Welt. Kurz: Der FC Bayern hat an der Spitze der Liga zu stehen, hat Meister zu sein! Das ist in München eine Art Naturgesetz. Und wenn es gebrochen wird, dann ist das durchaus mal ein Grund, dass es an der Isar kein Prosit auf die Gemütlichkeit gibt. Aber sonst? Worüber soll der

Kosmopolitischer Glanz und Tradition. Das noble Fünfsterne-Hotel Bayerischer Hof mit seiner romantisch gestylten Poollandschaft symbolisiert weltläufigen Lifestyle und Heimatliebe.



Willst du greife gle


schneller an dein Ziel, eich zum Sixt-Mobil!


GO HISTORY

Sixt unter einem guten Stern: Erfolgreiche Vermarktung von First-Class-Limousinen-Service in den 60er und 70er Jahren.

kennen sie das sixt-gen? Von Wolfgang Timpe

36 go sixt sixt 1912–2012


Martin Sixt

Um dem Geheimnis des Sixt-Erfolgs auf die Spur zu kommen, surfen Sie doch mal durch diese kleine Sixt-Chronik von 1912–2012. Hundert Jahre unabhängiger Unternehmergeist – und Spaß, an der Spitze zu sein.

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rfolg braucht Verrücktheit und Persönlichkeit und manchmal auch: Männer. Oder war es einfach nur eine Crazy idea, dass Martin Sixt anno 1912, als alle noch mehrheitlich mit der Pferdedroschke herumkutschierten (wie in der Zeitgeist-Anzeige der Werbeagentur Jung von Matt eine Seite vorher), nicht nur aufs Automobil, sondern auch noch auf Autovermietung setzte? Weit gefehlt. Nein, es war einfach Wagemut und Lust auf Innovation und wackerer Unternehmergeist, die Martin Sixt zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit drei Wagen, einem Luxus-Gefährt Deutz-Landaulet und zwei Mercedes-Autos sein Abenteuer Autovermietung starten ließ. Heute, just 100 Jahre später, zählt die Sixt-Flotte in 105 Ländern lockere 225.000 Fahrzeuge, die Sixt-Autovermietung ist Marktführer in Deutschland und mehreren Ländern Europas, und das Unternehmen wird von Erich und Regine Sixt sowie ihren Söhnen Alexander und Konstantin nun schon in vierter Generation erfolgreich geführt. Familie baut Zukunft.

Emailleschild-Werbung Sixt: Nach dem 1. Weltkrieg das Unternehmen wieder neu aufgebaut.

Das Geheimnis des Erfolgs ist das Sixt-Gen: Ob erst Martin, dann Hans oder heute Erich Sixt, CEO der Sixt AG – alle drei Vermietpatrons sind vor allem zu allererst unabhängige ­Unternehmer. Banken? Am liebsten nie. Hohe Eigenkapitalquote schärft das Verantwortungsgefühl und lässt beweglich bleiben ohne Kreditabhängigkeit. Zweitens kennen alle SixtEigner brutalen Erfolgsdruck und existenziellen Überlebenskampf. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wird die gesamte Flotte konfisziert. Und als 1919 kein Auto mehr da ist, eröffnet die Ehefrau von Martin Sixt flugs ein Kaffeehaus in München, hat natürlich Erfolg damit, und blitzschnell werden wieder die ersten Mietfahrzeuge angeschafft. Es ist jener unternehmerische Instinkt, der die Sixt-Männer und -Frauen das Richtige zum richtigen Zeitpunkt tun lässt. So chauffiert Hans Sixt, Erichs Vater, 1946 als „Export-Taxi“ die Offiziere und Mitglieder der US-Armee, und schon 1948 zieren neue Medien die Sixt-Wagen: das Autoradio. Technologische Ingenieursbegeisterung zieht sich wie ein kreativer Faden durch die Geschichte der Sixt-Autovermietung. technik schafft Zukunft. Sixt 1912–2012 go sixt 37


Ab in den Süden: Wiederaufbau-Deutschland entdeckt den Spaß an automobilen Ferien.

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nd Erich Sixt, der 1969 die Geschäfte übernimmt, hat nichts Besseres zu tun, als mal eben das Auto-Leasing in Europa zu erfinden und einzuführen. Und zwar erfolgreich – logo. Erster sein, besser sein, immer an den Kunden und den perfekten freundlichen Service denken. Und: Gewinn machen! Um damit nicht nur für Freude bei den Eignern beziehungsweise heute den Aktionären zu sorgen, sondern vor allem um das erarbeitete Firmenvermögen immer auch wieder technologisch und wachstumsorientiert in die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft des Unternehmen zu stecken. Nur so kann man nach dem Börsengang 1986, dessen Ertrag vollständig ins unternehmerische WachsLust auf Mobilität: Erfolgreicher Limousinenservice für Reiselustige.

Cabrio-Vermietung in Südfrankreich: Früh in die Flotte in Urlaubsregionen investiert. 38 go sixt sixt 1912–2012


Alexander Sixt, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung und Strategie der Sixt AG: Das innovative Carsharing-Produkt DriveNow eingeführt.

DriveNow-Flotte mit Minis und 1er-BMWs: Erster sein, besser sein, immer an den Kunden und perfekten freundlichen Service denken.

tum investiert wurde, nun inzwischen in 105 Ländern rund um den Globus Sixt-Wagen mieten. Und dass das mit internationaler Aufmerksamkeit und globaler Anerkennung der unternehmerischen Leistung geschieht, dafür sorgt seit 1976 das von Regine Sixt operativ eigenständig geführte Internationale Marketing und Lizenz- und Partnerbusiness – plus ihre in aller Welt helfende CharityOrganisation „Tränchen trocknen“, die Regine Sixt Kinderhilfe-Stiftung. Helfen, wo andere außer Stande sind, sich selbst zu helfen. Und rund um die Uhr arbeiten, nein: leben für das seit 100 Jahren von den Männern und Frauen der Familien Sixt gemeinsam geprägte Family Business Sixt Autovermietung. charakter schmiedet den Unternehmenserfolg.

Und was die Eltern an unternehmerischer Passion vorgelebt haben, machen Alexander und Konstantin auf ihre Weise. Nach ihrem Wirtschaftsstudium u.a. in Paris und London steigen sie ins Sixt-Unternehmen ein. Sie schreiben sich wie Konstantin Sixt als Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG mal eben das Multimedia- und Internetbusiness und Alexander Sixt als Geschäftsführer Konzernentwicklung und Strategie der Sixt AG die Carsharing-Offensive DriveNow auf ihre jungen dynamischen Unternehmer-Fahnen. Ach, was soll man lange chronistenpflichtig darum herum schreiben, wenn das weltweit erfolgreiche Sixt-Gen doch auch knapp funktioniert: Veränderung und Erneuerung ist ein Sixt-Erfolgsgeheimnis. Happy 100 years of Sixt! Innovation schafft zukunft.

Konstantin Sixt, Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG: Von Anfang an aufs Internet gesetzt, über das heute über 50 Prozent des Sixt-Umsatzes generiert wird. sixt 1912–2012 go sixt 39


Zum 100. schenken wir euch eine neue Fahrzeugkategorie.

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Europa Die Operation Zukunft hat begonnen. Die Sixt AG, Markt­ führer in Deutschland, will neue Marktanteile in Spanien, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-­Ländern gewinnen. Alle aus der Familie Sixt arbeiten in führenden ­Positionen der Aktiengesellschaft – im Vorstand und in den Bereichen Marketing, Innovationen und Konzernentwicklung. Erfolgsmotto: Keiner mischt sich beim anderen ein.

Fotos: erol gurian

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rfolgreich ist derjenige, der besessen ist, einem Ziel nachjagt und den Grundsätzen eines ehrbaren Kaufmanns folgt.“ Kurz, klar, präzise. Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt AG, leitet seine Unternehmergrundsätze aus dem gelebten Erfolg ab. In 2012 begeht das börsennotierte mittelständische Unternehmen Sixt sein 100-jähriges Firmenjubiläum. Feiern? Stolz sein? „Es ist kein Verdienst, dass Sixt 100 Jahre besteht“, sagt CEO Erich Sixt, und sein fester Blick hinter buschigen Augenbrauen lässt keinen Widerspruch zu. „Un­ser Sinnen und Handeln dreht sich nur um den Kunden, der jeden Tag am Schalter über unser Schicksal entscheidet. Dem Kunden ist vollkommen egal, ob wir ein Jahr oder hundert Jahre existieren. Er will guten Service und ein vernünftiges Produkt haben und einen akzeptablen Preis bezahlen. Darum müssen wir uns kümmern, und nicht uns auf die Schultern klopfen.“ Punkt. Es spricht der Mann, der Sixt zum Marktführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz gemacht hat und dem Unternehmen seit dem Börsengang 1986 fast jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten beschert hat. So kennt man

Erich Sixt: uneitel, kundenorientiert und erfolgshungrig. Und so legt der Vorstandsvorsitzende für seine Vorstandskollegen, Führungskräfte und alle Sixt-Mitarbeiter einen „durchaus engagierten“ Masterplan auf: „Wir sind in Deutschland Marktführer mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent an Flughäfen und von rund 30 Prozent im gesamten Land. In Europa hingegen liegen wir nur bei 15 Prozent. Das ist jetzt deutlich auszubauen. Ich habe bei uns im Unternehmen das Ziel ausgegeben, dass wir in drei Jahren in Europa die Nummer eins sein werden.“ Die Operation Zukunft hat schon längst begonnen. Immer schön sich selbst treu bleiben. Ziele vereinbaren, sie erreichen, weitermachen. Von diesem immer nach vorne drängenden Unternehmergeist ist nicht nur Patron Erich durch seine Eltern und Großeltern infiziert worden, sondern der hat die ganze Familie erfasst. Regine Sixt, im Mobilitätskonzern mitverantwortlich für das internationale Marketing und ­Expansion und auf der ganzen Welt in der Reise-, Hotel- und Tourismusindustrie „bekannt wie ein bunter Hund“ (Regine Sixt), über ihren Suchtfaktor Arbeit: „Ich habe den Sixt-Spirit durch meinen Mann und meine wunderbaren

„Meine Frau und ich waren von Anfang an ein Team. Wir haben Sixt in die Welt hinausgetragen“: Erich und Regine Sixt mit ihren Söhnen Alexander und Konstantin (re.). sixt ag go sixt 43


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My Way

Schwiegereltern mitbekommen – nicht durch Blut, aber durch Einatmen. Das ist das Sixt-Gen.“ Und ihr Mann ergänzt: „Meine Frau und ich waren von Anfang an ein Team. Wir haben halt Tag und Nacht gearbeitet und Sixt in die Welt hinausgetragen.“ Und, wie ist es mit dem vielzitierten Klischee der starken Frau hinterm erfolgreichen Mann? „Das wäre schön“, schmunzelt Erich Sixt, „meine Frau steht vor, neben und hinter mir.“ Und damit es nicht zu locker wird, schiebt er im strikten Tonfall nach, der schon ahnen lässt, wie konsequent der graumelierte Siegertyp Ziele verwirklicht: „Für meine Frau und mich wie auch für meine beiden Söhne gilt ein ehernes Sixt-Gesetz: Wir mischen uns nicht in die Verantwortungsbereiche des anderen ein. Das gebietet der Respekt und die Achtung voreinander.“ Ja, ja, inzwischen ist aus dem Tandem Erich und Regine Sixt eine veritable Viererbande geworden. Die beiden Söhne Alexander, 32, und Konstantin, 29, studierten Betriebswirtschaft in Genf, Paris und London, sprechen beide fließend französisch und englisch, und leiten eigenverantwortlich Unternehmensbereiche. Sie verkörpern auch strategisch-inhaltlich das Thema Zukunft. Während sich Alexander Sixt, zuvor bei Roland Berger, als Leiter der Konzernentwicklung um „Prozessund Kostenoptimierungen zum Wohle unserer Kunden und unserer eigenen Effizienz“ kümmert und die „strategische Weiterentwicklung des Unternehmens“ bewertet, verantwortet Konstantin Sixt das gesamte Feld der Innovationen. Als „Wir setzen auf effizientes Online-Marketing. So bauen wir unsere Bekanntheit aus und treiben unsere internationale Expansion mit den Mitteln des Internets voran.“ Konstantin Sixt, Geschäftsführer E-Commerce, Sixt AG

Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG, Geschäftsführer der Sixt e-ventures und der Autohaus 24-Koperation mit dem Axel Springer Verlag führt er das gesamte Online- und Internetbusiness von Sixt. Die hochgelegte Europa-Latte von CEO Erich Sixt teilen die beiden zu hundert Prozent. Analyst Alexander Sixt: „Unsere strategische Positionierung in 105 Ländern der Welt ist wichtig und richtig. Aber rund 75 Prozent des gesamten Marktvolumens in Europa findet in den Kernregionen wie

Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Spanien, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Ländern statt. Dort spielt in den kommenden drei Jahren für uns strategisch die Musik.“ Und Offensivgeist Konstantin Sixt ergänzt: „Wir „Rund 75 Prozent des gesamten Marktvolumens in Europa findet u. a. in den Kernregionen wie Deutschland, Spanien oder Frankreich statt. Dort spielt für uns strategisch die Musik.“ Alexander Sixt, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung und Strategie, Sixt AG

setzen auf effizientes Online-Marketing. So bauen wir unsere Bekanntheit aus und treiben unsere internationale Expansion mit den Mitteln des Internets voran.“ Idee oder Wirklichkeit? Fakten gefällig? Die Sixt AG erwirtschaftet inzwischen über 50 Prozent ihres Umsatzes über das Internet. Die Jagd auf neue Marktanteile in Europa ist im Gange. Mit Alexander und Konstantin Sixt arbeitet nun schon die 4. Generation an verantwortlicher Stelle im Unternehmen. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1912 mit „Sixt Auto­fahr­ten“ von Gründer Martin Sixt (siehe Chronik S. 36), wurde dann von dessen Sohn Hans 1927 übernommen und von ihm nach dem 2. Weltkrieg mit drei geretteten Fahrzeugen als „Sixt Auto“ wieder gestartet. Unter Erich Sixt begann 1969 der Aufbau des Leasing-Geschäfts und nach dem Börsengang 1986 als Sixt AG die weltweite Expansion. Das ehrgeizige Projekt, 2015 Mietwagen-Nummer-eins in Europa zu sein, beflügelt auch Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG. Nachdem wir Marktführer in den deutschsprachigen Ländern sind und weltweit kostenorientiert unseren Markteintritt hinter uns haben, greifen wir jetzt in Europa noch mal richtig an“, befeuert Pätsch die Sixt-Offensive. Der Flottenchef für Ein- und Verkauf der Fahrzeuge wie auch den Service an Stationen und Countern begleitet den Sixt-Erfolg seit dem Börsengang 1986. Seine Bilanz: „Langfristige Orientierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß. Deshalb bin ich hier.“ Analyse, Optimierung, Umsetzung. Auch Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand der Sixt Leasing AG, fasziniert an Sixt, „dass ich hier

Sixt-Kampagnen „Freuheit“ und „The Germans?“an Airports: „Wir haben immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt.“

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18.02.2010 15:19:17 Uhr


„Langfristige Orientierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß.“

service, Einkauf, verkauf Detlev Pätsch, Vorstand Operations und Fleet: „Jetzt greifen wir in Europa noch mal richtig an.“

konditionen, fristen, Kosten Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen, Sixt AG: „Die operative Performance ist mindestens genau so wichtig wie die Zukunft.“

Präsenz, Partner, Produkte Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand Sixt Leasing AG: „Wir wollen innovative Fuhrparklösungen und unser Privatkunden-Angebot ausbauen.“

als Unternehmer im Unternehmen agieren kann“. Das vom CEO ausgerufene Spitzenziel für Europa spornt auch das Vorstandsmitglied und den Leasing-Chef an. „Auch wir in der Leasing wollen unsere Marktanteile vor allem auf der Basis innovativer und kostenoptimierter Fuhrparklösungen ausbauen. Zudem setzen wir auf ein starkes Wachstum bei Privatund Gewerbekunden, für die wir ein starkes Produktangebot gepaart mit unserer Markenbekanntheit bieten.“ Und für Rizzolli gibt keine Firma wie Sixt, „wo heute entschieden und sofort morgen absolut konsequent umgesetzt wird“. Und der von Roland Berger gekommene Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen der Sixt AG, hat Lust auf das „unternehmerische Unternehmen Sixt“, dessen Finanzkonzepte er schmieden muss, und das „durch die hohe Eigenkapitalquote“ kaufmännisch seriös angegangen werden kann. Gleichzeitig, wie könnte es beim Verantwortlichen für Finanzen und Controlling anders sein, „ist die operative Performance mindestens genau so wichtig wie die Zukunft“. Klar, immer schön realistisch bleiben. Umsatz und Ertrag werden heute gemacht. Die Aktionäre danken es. Und Konstantin Sixt ergänzt: „Was uns von Wettbewerbern unterscheidet und auch wesentlich den Erfolg von Sixt mit ausmacht, ist, dass unsere Mitarbeiter den unternehmerischen Geist und die Dynamik verinnerlicht haben.“ Das gelte heute und in Zukunft. Und apropos Seriosität, die für Alexander Sixt eine wichtige Säule darstellt: „Die zentrale Herausforderung ist immer noch die Frage der Bescheidenheit. Wir haben nicht wie andere große Akquisitionen getätigt, um die Börse zu beeindrucken. Wir haben bei uns immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt. Das Erfolgsprinzip der vergangenen Jahre war das konservative Wirtschaften.“ „Meine Söhne haben Recht. Am Ende des Tages“, so Erich Sixt, „zählt nicht die Größe, sondern der Ertrag.“ (s. Interview S. 47) Und wie steht Sixt in 100 Jahren da? „Die Frage ist falsch gestellt“, knurrt das operative Alter Ego. Wieso? „Im Autovermietgeschäft denkt man absolut kurzfristig. Fünf Jahre sind bereits eine Ewigkeit.“ Willkommen im börsennotierten Unwolfgang timpe ternehmerclub Zukunft – der Sixt AG. sixt ag go sixt 45


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My Way

Vorstandsvorsitzender Erich Sixt: „Es gehört zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Risiken einzugehen.“

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Ein Unternehmer denkt frei.

ich bin nonkonformist! Mietwagen-König Erich Sixt kann Erfolg. Der Vorstandsvorsitzende der Sixt AG im Gespräch mit GoSixt-­Chefredakteur Wolfgang Timpe über Rendite, Jazz und Vertrauen.

D

as Büro vom Vorstandsvorsitzenden Erich Sixt in Pullach bei München ist die Erfindung von Understatement. Hier dokumentieren keine Luxusgüter oder etwa ManagerEitelkeiten vordergründig den Business­erfolg. Schreibtisch, Konferenztisch, Ausblick in die Natur der Isarlandschaft. Erich Sixt kommt wie ein Diener im Mietwagengarten des Herrn daher. Binder leger geöffnet, in der Sakkotasche jede Menge Sixt-Werbekugelschreiber – kein Montblanc-Masterpiece oder ähnliche Topmanager-Persönlichkeitshilfen. „Statussymbole bedeuten mir nichts. Ich bin Unternehmer.“ So einfach, so klar. Lesen Sie mal.

Fotos: kurt bauer

herr sixt, wie wird man eigentlich erfolgreicher unternehmer?

Indem man sein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre abbricht. (lacht) Im Ernst: Man versucht, in der klassischen BWL-Lehre mit statistischen Methoden das Handeln des Marktes zu erklären; man entwickelt Charts und Kurven, berechnet Preise und Nachfrage und glaubt, alles mit mathematischen Modellen greifen zu können. Man verkennt, dass die Handelnden im Wirtschaftsleben stattdessen von Ehrgeiz und Lust an der Macht getrieben werden. Menschen verhalten sich nicht rational, sondern bedauerlicherweise sehr emotional. für was interessierten sie sich in den 60er-jahren denn? Ich hatte damals viel mehr Spaß an Philosophie und Psychologie. Das waren spannende Themen. Es gab keinen Numerus Clausus, ich konnte mich ungestört in den geisteswissenschaftlichen Seminaren herumtreiben. Halt Studium generale. Davon habe ich profitiert. Zu Beginn hing ich noch der Illusion nach, dass man im Sinne der Aufklärung Kants der Wahrheit auf die

Schliche kommen kann. Er hat immerhin versucht, zu retten, was zu retten ist, bevor wir ins Chaos stürzen. (lacht) Ich schätze Kant, weil er einen Wendepunkt im Denken erklärt hat. sie gelten als fan des philosophen karl popper, der im gegensatz zu kant postulierte, dass der mensch nichts weiss.

Das Poppersche Denken basiert auf Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Und: „Wir haben keine Antworten, wir können

„Als Unternehmer ist man frei. Es ist ein Vergnügen, sein Schicksal selbst zu gestalten.“ nur Fragen stellen.“ Dieser Zweig des griechischen Denkens, des Zweifels und des Nichtwissens, hat sich leider nicht durchgesetzt, sondern der von Aristoteles und Platon, den Besitzern der Wahrheit. Deswegen ist seit der Athener Zeit, seit über 2500 Jahren so viel Unglück über die Menschen hereingebrochen. Auch Christen haben sich immer im Besitz der Wahrheit geglaubt. Unglück ereignet sich durch eine Missachtung des Fragens. Wir können nie wissen, nur vermuten, wir sollten viel öfter viel mehr Fragen stellen. damit zählten sie damals zur minderheit. sokrates und popper waren für die so genannten 68er ein rotes tuch. fragen taugten nicht für demonstrationen. fühlten sie sich damals als aussenseiter?

Schauen Sie, 1968 hatte ich mein Studium geschmissen und arbeitete schon im elterlichen Unternehmen mit. Da hatte ich portrait go sixt 47


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My Way

zwangsläufig andere Interessen. Aber Sie haben schon Recht, dass die Denkschule der 68er mir überhaupt nicht gefallen hat. Für sie gab es nur schwarz und weiß. Wer in ihren Augen etwas falsch sah, sollte bekehrt werden. Der 68er sagt: „Ich habe Recht.“ Meine Haltung ist: Wir sind irrende Menschen. Ich kann mich täuschen. Vielleicht hat ein Freund, ein Gesprächspartner oder ein Mitarbeiter Recht. Lasst uns miteinander reden.

davor zu scheitern, keinen unternehmerischen erfolg zu haben,

warum haben sie bei so viel leidenschaft für philosophie

ist das nicht die koketterie eines erfolgreichen, für den geld

überhaupt bwl studiert? haben ihre eltern sie gedrängt?

nicht ganz so wichtig ist?

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Schon mein Großvater, der 1912 in München einen Mietwagenverleih aufgebaut hat, war Unternehmer. Ich bekam von klein auf mit, wie frei man als Unternehmer ist. Es ist ein Vergnügen, sein Schicksal selbst zu gestalten! Nota bene: mit meiner Frau zusammen.

Ja klar, der mit genug Geld hat immer leicht reden. Aber für mich stimmt der Satz. Als ich 1968 begann, hatte ich kein Geld, aber die 200 Autos meines Vaters und ein bescheidenes Hauptabteilungsleitergehalt und war weit weg von Geltungssucht. Wenn Sie Geld als sehr wichtig empfinden, werden Sie nie erfolgreich sein, und Sie bekommen Angst. Angst ist lähmendes Gift. Dann neigt man dazu, auf seinem Geld zu hocken, nichts zu riskieren. In gewisser Weise muss der Unternehmer sogar Geld verachten, weil er es sonst nicht einsetzen, nicht investieren kann. Ich habe schon Phasen gehabt, wo ich alles eingesetzt habe, wo es hieß: alles oder nichts. Bei meinem ersten Leasing-Geschäft hatte ich einfach ein Telex an den Vorstand von Krauss-Maffei geschickt. Ich könne den Fuhrpark besser verwalten und kostengünstiger managen. Er hat mir einfach vertraut, und wir haben uns verstanden. Ich kam also mit einem Mietvertrag von 200 Mercedes für drei Jahre nach Hause. Ich war ein Draufgänger und hatte meine Flotte mit einem Schlag verdoppelt. So weit, so gut. Ich war ’69 ein junger Bub und hatte nur vollkommen vergessen, dass ich die 200 Mercedes ja auch bezahlen muss. Von einer Sekunde zur anderen brauchte ich einen Kredit über 500.000 D-Mark. Trotz der 200 Fahrzeuge als Gegenwart war das auch damals fast unmöglich. Auch hier half mir das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist gebaut, hätte es ihn mit erwischt.

„Ich war ’69 ein junger Bub und hatte vollkommen vergessen, dass man 200 Leasing-Pkw für Krauss-Maffei bei Mercedes ja auch bezahlen muss.“ viele unternehmerkinder haben daran schwer zu tragen, sind von beruf sohn. sie hatten offenbar spass daran. wie passt das zu ihrer geisteswissenschaftlichen neugier?

Das passt besser zusammen, als Sie denken. Philosophisches Denken heißt Staunen, der Welt offen gegenüber stehen, und sie als ein phantastisches Wunder begreifen. Es ist doch ein tolles Geschenk, dass man sehr viel aus sich machen kann. Ein Unternehmer denkt unbewusst philosophisch, nämlich extrem frei. Er sollte für jede Idee zu haben sein, und er wird, wenn er schlau ist, auch die verrückteste Idee überprüfen. Ein Unternehmer hat ein Vergnügen am Denken und daran, sich selbst zu verwirklichen. Der Unternehmer ist Philosoph. Er denkt im freien Fall. (lacht herzlich)

... ... ich habe es nie wichtig gefunden, viel Geld zu haben. Wenn Sie als Unternehmer scheitern, verlieren Sie viel Geld. Aber die Vorstellung fand ich damals nicht schlimm. Um ein vernünftiges und glückliches Leben zu führen, braucht man genügend aber nicht viel Geld. viel geld zu verbrennen

nassforsches auftreten zahlt sich eben aus.

Mich interessiert bis heute das Vergnügen am Abenteuer. Ein Bergsteiger hat vielleicht mal sekundenlang Furcht vor dem nächsten Schritt, wenn es ihn instinktiv packt. Für mich gehört es zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Risiken einzugehen. Bis zum Börsengang 1986 haftete ich ja mit meinem letzten Hosenknopf für Sixt. Beim Scheitern eines Großprojekts wäre ich am Ende gewesen. Das prägt und hat aber einen großen Vorteil: Sie werden vorsichtiger. Ein unternehmerischer Fehltritt kann den Tod bringen, und es ist für mich eine existenzielle Erfahrung, die mich geprägt hat und meine Demut wach hält, die aber eben auch so ungeheuer spannend ist. Inzwischen habe ich sieben Wirtschaftskrisen hinter mir und seit 1968 kein Jahr ohne Gewinn gewirtschaftet. Nur einmal war es eng. Als ich in der Ölkrise 1973 am autofreien Sonntag auf die A9 fuhr und wirklich alleine unterwegs war. Ich hatte nicht wahrhaben wollen, dass keiner Auto fährt. Da fuhr ich rechts ran und dachte: Erich, das war’s mit Mietwagen.

sie übernahmen sixt vom vater mit 200 fahrzeugen und führen heute als vorstandsvorsitzender eine flotte von weltweit über

in deutschland haben sie das leasinggeschäft mit fahrzeugen

225.000 fahrzeugen. hatten sie keine angst, als sie mit nur 24

erfunden. wie kamen sie darauf?

jahren den elterlichen betrieb plötzlich leiten mussten?

Gut geklaut – aus Amerika. Ich glaubte einfach daran: Was dort funktioniert, muss auch hier gehen. Für mich als Unternehmer waren die USA schon immer spannend, waren uns Europäern mit ihren Ideen weit voraus. Mein Vater hat schon vor dem­­­

Angst? Das ist ein typisch deutsches Wort und mir viel zu negativ. Angst ist doch ein seelischer Grundzustand (schmunzelt). Mal im Ernst: Wovor sollte ich denn Angst haben? 48 go sixt portrait


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My Way

Unternehmer Erich Sixt: „Mir half das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist gebaut, hätte es ihn mit erwischt.“

Erich Sixt Erich Sixt übernimmt als 24-Jähriger vom Vater 1968 das MietwagenFamilienunternehmen, das von seinem Groß­ vater 1912 gegründet wurde. Er startet mit 200 Wagen und baut in den vergangenen 44 Jahren die Marke Sixt zu einem Mobilitätsdienstleister rund um den Erdball aus. Seine Frau Regine erschließt den internatio­ nalen Tourismusmarkt und 1986 platziert Erich Sixt das Unternehmen an der Börse; die Familie ist Mehrheitseigner. Heute rollen über 225.000 Fahrzeuge für Sixt und die legendären frechen Sixt-Werbekampagnen mit Angela Merkels

Cabrio-Sturmfrisur oder der Ex-Ministerin Ulla Schmidt samt gestohle­ nem Dienstwagen in Alicante („Mit einem Sixt-Wagen wäre das nicht passiert”) sorgen für Furore. Frech, dynamisch, effizient, kundenorientiert. Der Dienstleister mit dem „spirit of mobility” ist Marktführer in den deutschsprachigen Ländern und inzwischen mit Sixt International in über 105 Ländern vertreten. Erich und Regine Sixt haben zwei Söhne: Alexander (32) und Konstantin (29), die beide im Unternehmen mitarbeiten. Dieses Jahr feiert Sixt 100-jähriges Firmenjubiläum.

2. Weltkrieg mit Amerikanern zusammengearbeitet, mit Reisebüro-Ketten, die US-Touristen nach Deutschland schickten. sie sollen als 18-jähriger alleine sixt-paris gestemmt haben?

Was heißt Sixt-Paris? Von Frühjahr bis Herbst war ich in Paris eine One-Man-Show, habe die Autos gewaschen, sie vollgetankt und nachts zum damaligen Flughafen Le Bourget gefahren – in der Spitze 100 Autos. Es gab ja noch keine Counter damals, und so sorgte ich dafür, dass die Airlines wie Pan Am im Flugzeug die Passagiere ausrufen ließen und die Stewardessen verkündeten: „Mr. Miller on your arrive at Le Bourget your rented car is waiting for you. Go to the information desk.“ Da stand ich dann mit meinen Mietverträgen und kassierte für eine volle Tankfüllung. Den Autoschlüssel gaben die Kunden dann bei den Airline-Mitarbeitern ab. eine frühe form der ich-ag.

Das kann man so sagen. Ich war 18 und hatte Spaß daran, die­ se Riesenverantwortung zu tragen. Natürlich hat mich geprägt zu sehen, was alles möglich ist. Ich war gezwungen, mich selbst zu organisieren. Das war total spannend. sie brechen auch mal regeln. die konvention, als chef nichts mit mitarbeiterinnen in der firma anzufangen, haben sie ignoriert. sie arbeiten seit jahren erfolgreich mit ihrer frau zusammen. wie klappt das?

„Wenn man Geld als sehr ­wichtig empfindet, wird man nicht erfolgreich sein.“

Vorsicht! Partnerschaften von Menschen, die in direkter Hierarchielinie miteinander arbeiten, finde ich nicht gut. Unser Erfolg ist, dass wir eine klare Aufgabenverteilung gehabt haben. Jeder von uns hatte schon immer sein eigenes Aufgabengebiet mit eigenen Mitarbeitern. Mitarbeitern, die meiner Frau verantwortlich waren und nicht mir. Anders geht es nicht.


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wie haben sie sich kennengelernt, wann haben sie geheiratet?

Wir haben vereinbart, nicht übereinander zu sprechen. Und unser Hochzeitstag wird nicht bekannt gegeben. Na gut: Gestern. genialer trick, um jung zu bleiben?

Stimmt. Meinen letzten Geburtstag habe ich mit 50 gefeiert, dann habe ich das Geburtstagsfeiern eingestellt. gibt es so etwas wie treue im globalen big business?

Natürlich, Loyalität und Partnerschaft. Es gibt eine Ethik im Geschäftsleben. Mit dem früheren Daimler-Vorstand Werner Niefer habe ich mal einen Handshake-Vertrag über 500 Millionen D-Mark geschlossen. Vertrauen ist alles. Der unterschriftsreife Vertrag der Hausjuristen kam ein Jahr später, als alle Leasingwagen schon weiterverkauft waren. man muss sich offenbar als entrepreneur immer neu erfinden?

Ein guter Unternehmer ist immer Nonkonformist, kein Spießer, immer offen für Neues. Wie sagte Karl Valentin: „Links herum denken.“ Nicht politisch, sondern seinen Gedanken freien Lauf lassen und sie neu ordnen. Ich bin dankbar, dass ich in Freiheit aufgewachsen bin. Meinem Vater, der klassischer Unternehmer war, verdanke ich viel. Der hatte nie im Leben eine Versicherung. Er sagte: „So lange ich auf zwei Füßen stehe, kann ich mich ernähren. Und wenn nicht, bin ich tot.“ In dieser Geisteshaltung bin ich groß geworden. Ich kenne kein Sicherheitsdenken. sie mögen klassische musik und oper. aufgewachsen sind sie jedoch mit jazz und rock’n’roll. woran hängt ihr herz?

SATZANFÄNGE Erich Sixt

Aus der Finanzkrise ... ... muss man gestärkt hervorgehen. Sie zwingt einen dazu, alles wieder in Frage zu stellen. Das ist das Positive. Wenn’s einem gut geht, besteht die Gefahr, dass man faul wird und nicht mehr radikal denkt. Meine größte Enttäuschung ... ... gibt es nicht. Enttäuscht kann nur sein, wer eine große Erwartungshaltung hat. Die habe ich aber nicht. Der Nikos Kazantzakis, Alexis Zorbas, hat auf seinem Grabstein stehen: „Ich fürchte nichts. Ich erwarte nichts.“ Der Mercedes 300 SL mit Flügeltüren ... ... ist ein geniales Auto, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. In kürzester Zeit von 20 Mann entwickelt und gebaut – ohne Windkanal und Computer. Der neue SLS AMG sieht genauso aus. Ein zeitloser Klassiker. Erfolg ist ... ... der Feind des Erfolgs. Die größte Gefahr ist, sich selbst zu überschätzen. Demut bewahren! 50 go sixt Rubrik

Rock’n’Roll ist Pöbel. Ich bin Jazzer. In meiner Jugend spielte ich Schlagzeug und verdiente mir nachts zur Studienzeit 150 DMark pro Auftritt. Dave Brubeck und Miles Davis verkörperten mein Lebensgefühl – auch heute noch. Wagner und seine verquere Ideologie konnten wir damals nicht akzeptieren. heute hören sie beim autofahren »tristans« walkürenritt.

„Der ,Tristan’ macht süchtig. Die Musik klopft an Türen, die uns verschlossen sind.“ Der „Tristan“ ist das einzig ehrliche Werk von Wagner, eine Revolution in der Musik. Der Tristan-Akkord ist einmalig, macht einfach süchtig. „Tristan“ ist ein metaphysisches Erlebnis. Die Musik trägt sie hinweg und klopft an Türen, die uns verschlossen sind. „Tristan“ hebt uns über das momentane irdische Dasein hinweg. sie sind pilot und fliegen gern mal allein im nachtflug über den atlantik. ihr freund und air-berlin-aufsichtsratsmitglied joachim hunold sagt: erich spinnt. ihm kann übel werden und niemand kann helfen.

Fliegen tut der Autopilot und schlecht wird dem Piloten nur im Kino. In Saint-Exupérys Roman „Nachtflug“ ist das fantastische Gefühl beschrieben, den Sternen so unglaublich nah zu sein. Es hat, ich wiederhole mich gerne, viel mit Freiheit zu tun. Nur Freiheit sorgt dafür, dass wir uns selbst bestimmen können. fühlen sie sich frei, wenn sie einsam sind?

Na klar. Das ist nichts Seltsames. Einsamkeit brauchen alle Menschen, damit sie mal zur Besinnung kommen.


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GO MY WAY

Akribie und Leidenschaft 62 go sixt Portrait

bestimmen das Epizentrum der Powerfrau. Geht es anderen durch ihr Tun gut, geht und tut es Sixt gut. Dann kann Regine Sixt auch ganz bei sich sein.


ständig

unter Strom Regine Sixt, Unternehmerin, Marketing-PRQueen und Frontfrau des Global Player, steht ständig unter Strom. Immer. Annäherung an einen kreativen Vulkan. Von Wolfgang Timpe

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unter wehen die dunklen Haare im Wind, dezent glänzt das goldene Herz an der Kette, warm strahlt das sonnige Ich im mediterranen Licht; leger lehnt die zarte Silhouette im weißen Kostüm an der Balustrade am Strand von Tel Aviv. Meditative Ruhe, glücklicher Augenblick: Regine Sixt, Unternehmerin und quirlige Kommunikations-Queen des Global Player, die immer mindestens zehn Projekte gleichzeitig erfindet und diese dann an zehn verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig persönlich betreut? Das Bild bannt nur das gelassene Epizentrum einer warmherzigen Turbofrau, die im Arbeitsalltag ständig unter Strom fürs Unternehmen Sixt steht. Mit der gleichen Akribie und Leidenschaft kann sie abtauchen und abhauen und für Familie, Freunde oder Geschäftspartner hinreißende Dinner oder rauschhafte EntspannungsEvents organisieren wie zum Formel-1-Grand-Prix in Monaco in der eigenen Villa bei Nizza oder bei opulenten Abendessen

mit kosmopolitischen Dinner-Speakern, die Geist und Herz der Eingeladenen rühren. Ja, die berufliche Powerfrau Regine Sixt kann auch Ferien! Aber bitteschön immer im Dienste der Familie oder der Gäste oder der Sixt-Partner. Geht es anderen durch ihr Tun gut, geht und tut es Sixt gut. Dann kann Regine Sixt auch ganz bei sich sein. So konsequent die Marketingmacherin berufliche Entscheidungen exekutieren und Freunde und Sixt-Partner zum Mitmachen freundlich zwingen kann, so weit und so groß ist ihr Herz besonders, wenn es um Kinder geht, die krank sind oder es umständehalber schlecht getroffen haben. Da kämpft sie mit ihrer Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung (siehe Seite 66) wie eine Löwin um ihre Brut und gerne auch für alle Kinder in der Welt. Ein weicher Punkt im harten Business, der einen Charakterzug von Regine wie auch Erich Sixt beleuchtet und auch den beiden Söhnen erfolgreich mit auf den Weg gegeben wurde: Demut. Demut vor den eigenen Erfolgen, die morgen vielleicht nicht mehr zählen, und der Dank dafür, es mit Eifer und Fortune zu Wohlstand und Glück gebracht zu haben.

Portrait go sixt 63


Regine Sixt und HH Ahmed Bin Saeed Al-Maktoum, Chairman and CEO Emirates, member of the Royal Family of Dubai: Sie legt halt meist ein Höllentempo vor, dem auf Dauer nur the best of the best gewachsen sind. Auch im Genießen!

Jährliches Spitzentreffen von über 1000 NetzwerkFrauen auf der „Damenwiesn“ auf dem Oktoberfest: Sich vergnügen und Spenden sammeln für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung mit Sängerin Vicky Leandros, ­„Bunte“-Chefin Patricia Riekel, Werbeikone Verona Pooth, Designerin Lilly Becker und Model Franziska Knuppe.

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o Regine Sixt draufsteht, ist auch immer Regine Sixt drin. Da sind die Kommunikations-Queen aus Pullach und Startrainer Jürgen Klopp von ­Borussia Dortmund wie Geschwister im mentalen Rausch: immer volle Leidenschaft, immer volles Risiko, immer volle Dienstleistung für Sixt-Kunden und Sixt-Partner – und, wie „Kloppo“ so unnachahmlich formuliert: die Gier nach Erfolg. Immer höher, immer weiter, nicht für die Geschichtsbücher, sondern für das eigene Wohlfühlen, den eigenen Spaß und das gedeihliche Auskommen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Nur wer sich bewegt, spürt sich.

für jahrzehntelange Liebe und dauerhaft wachsenden Erfolg von Sixt. Dass die Frontfrau Regine 1979 erst Alexander und dann 1982 Konstantin auf die Welt und schon Ende der 70er Jahre Beruf und Familie unter einen Hut bringt, ist für die frühe Erfindung von Multitasking geschenkt. Einfach nur Glück genießen und weitermachen – mit Sixt. Die frühe Begegnung mit Erich Sixt, der 1969 das Unternehmen vom Vater Hans übernimmt und in Deutschland das Leasing-System erfindet, und die Geburt der beiden Söhne sind die zwei ewigen Glückssäulen in ihrem Leben. Wie sagt doch Erich Sixt über sich und seine Frau: „Seit dem 50. feiern wir keine Geburts- und Hochzeitstage mehr“, lacht der Patron. Das hält jung.

Gerade das Sixt-Gen, diese positive Besessenheit, sich immer wieder selbst zu überraschen und beim Sich-Selbst-Überholen auch ruhig mal Purzelbäume zu schlagen, und andere mit zu ziehen und zu begeistern, macht es der Magna Marketing aus Pullach so schwer, 100 Jahre Sixt zu feiern. Jubiläumsreden, Rückblicke und Selbstbelobigungen? Fehlanzeige. Lieber Geld und Leidenschaft in neue Sixt-Serviceprodukte, neue Sixt-Länder oder neue unternehmerische Investitionen wie das Carsharing-System DriveNow oder das autohaus24.dePortal für günstigen Neuwagenkauf stecken. Regine Sixt und ihr knochensachliches Männer-Trio mit Familienpatron Erich sowie den Söhnen Alexander und Konstantin schaut lieber nach vorne und gestaltet das Neue, die Zukunft.

Für Regine Sixt gibt es keine Trennung von Arbeiten und Leben, von 24/7-Job für Sixt, für ihren Mann, für ihre Söhne, für alljährlich über 1 000 Netzwerk-Frauen auf der Münchner Damenwiesn zum Oktoberfest und für persönliche Freundinnen, Freunde und beste Bekannte. Regine Sixt lebt und arbeitet ganzheitlich, strebt immer das Perfekte an und arbeitet immer am Anschlag. Doch auch das Energiebündel Regine Sixt muss davor kapitulieren, dass – wie gerne würde sie das ändern! – der Tag nur schnöde 24 Stunden hat. Und so kommt es bei der Fülle von Ideen und Aufgaben und dem Tag-undNacht-Arbeiten in allen Weltzeitzonen (Sixt ist in 105 Ländern rund um den Globus präsent) dazu, dass, um in ihrem individuellen Arbeitsschwung nicht gebremst zu werden, mancher Freund, Mitarbeiter oder Partner halt immer wieder mal frühmorgens ran muss. Regine Sixt richtet sich nicht nach Konventionen. Zu früh, zu spät, Wochenende? Gibt es nicht. Ein Immer-im-Einsatz-Lied, dessen Melodie auch Hans-Reiner Schröder singen kann. „Wenn ich morgens mal zwischen fünf und sieben Uhr einen Anruf auf meinem Handy von Unbekannt bekomme“, lacht der Berliner BMW-Chef und selbst Marketing-Experte, „weiß ich, dass Regine Sixt dran ist.

Denn das begleitet Regine Sixt, seit sie in den ausgehenden 70er Jahren bei Sixt unter anderen die US-amerikanischen Airlines betreute. Und wie klappt die Zusammenarbeit von den beiden Eheleuten im Unternehmen? „Ja, das geht“, sagt Erich Sixt, „aber nur, weil wir uns nie in die Verantwortungsbereiche und die Teams des anderen einmischen.“ Konsequent gelebte Freiheit und Respekt vorm anderen – die Grundlage 64 go sixt portrait


Nur wer sich bewegt, spürt sich. Das finde ich wunderschön, dass eine Unternehmerin sich so persönlich um Themen und die Details kümmert. Ich finde das einfach klasse!“ Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Die Rund-um-dieUhr-Aktive ist nicht nur eine höchst agile Kümmerin, Unternehmerin und Managerin, sondern die nie enden wollende Energie der rasenden Macherin verlängert sich bruchlos ins Private, das immer auch lustvolles Networking ist. Sie legt halt meistens ein Höllentempo vor, dem auf Dauer nur the best of

»Wenn mein Handy mal morgens um 5 Uhr ­klingelt, ist Regine dran.« the best gewachsen sind. Auch im Genießen! So sorgt unter anderem die Liebe zu Richard Wagner und den Bayreuther Festspielen oder zur zeitgenössischen Kunst eines Nam June Paik oder die Hingabe an den Skulpturen-Gott Giacometti für eine kreative Balance durch das Schöne. Wer erlebt, wie Regine Sixt etwa mit Ahmed Bin Al-Maktoum, Chairman und CEO von Sixt-Partner Emirates, aus vollstem Herzen lacht oder mit dem „Jedermann“-Schauspiel-Berserker Ben Becker und der Schlagersängerin Vicky Leandros in Berlin auf den Tischen des Kult­ restaurants Borchardt tanzt, der spürt, wieso die Vollpower im Marketing-Furor von Regine Sixt blüht. Wer könnte diese Eigenschaften der Persönlichkeit von Mrs. Jekyll und Mrs. Hyde pointierter und glaubwürdiger formulieren als Dr. Maria Furtwängler, selbst eine Dauerumtriebige im Film-, Fernseh-, Society- und Mutter-Business: „Regine Sixt hat eine Energie und Durchsetzungskraft, von der ich bestenfalls ein Viertel habe. Ihre Schonungslosigkeit, Dinge umzusetzen, weil sie es kann und will, ist beispielhaft für uns Frauen. Toll. Sie hat eine Chuzpe, die sonst nicht so viele Frauen haben.“

E

s ist dieser Regine-Sixt-Kosmos aus leidenschaftlichem Engagement und unausweichlicher Konsequenz, von der nicht nur Mitarbeiter auch gerne mal seufzend erzählen (wer will schon immer mit Tempo 250 km/h durch Büroflure rasen!), sondern auch ihr familiäres Männer-Trio mit Erich und den Söhnen Alexander und Konstantin ein fortgesetztes Lied singen kann. Auf die berühmte Klischeefrage nach der starken Frau hinter einem erfolgreichen Mann sagt Erich Sixt mit seinem berühmten Grübchenschmunzeln und einem leicht erschöpft-liebevollem Strahlen in den Augen: „Hinter mir wäre ja schön. Meine Frau steht vor, neben und hinter mir.“ Und wer unvorbereitet in den Bannstrahl des Powerpakets gerät, fühlt sich schnell mal wie im Hyperschleudergang einer Waschmaschine. Was kümmert mich meine Idee von gestern, heute habe ich erstens eine andere, und zweitens ist sie besser.

Höchste Auszeichnung in Bayern: Erich und Regine Sixt erhalten von Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden für wirtschaftlichen Erfolg und soziales Engagement.

Regine Sixt schaut nicht nach Aufwand und Ertrag, ja, sie mag keine Zufriedenheit mit einer gefundenen Lösung. Denn eine Gewissheit treibt die Marke Regine Sixt immer wieder von Neuem zu neuen Ufern: Was Besseres als das eben Beschlossene gibt es immer. Nur Unzufriedenheit mit dem Erreichten sorgt für das nachhaltige Beschäftigen mit erfolgreicheren Lösungen für Kunden, Partner und Freunde – und, wie konnte das auch nur ansatzweise in den Hintergrund treten: für das Unternehmen Sixt. Die weibliche Ikone des erfolgreichsten familiengeprägten Mietwagen- und Leasingbusiness’, eine gesellschaftliche Leuchtfackel und im Dauer-Charity-Einsatz für Kinder, deren Tränchen getrocknet werden sollen. Das Geheimnis ihres Erfolgs und ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Anerkennung durch Dritte? Energie. Regine Sixt hat Hummeln im Hintern und ist verliebt in die Zukunft, ins Machen und ins Unternehmen – und in ihre Männer. Auch das Trio wird nach so vielen Jahrzehnten des zusammen Arbeitens und Lebens immer wieder mal neu von ihr überrascht – vom kreativen Vulkan. Portrait go sixt 65


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„Ein Lächeln ins Gesicht zaubern“ Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Tränchen trocknen” unterstützt weltweit Bildungs- und Hilfsprojekte für Kinder in Not.

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s kann vorkommen, dass niemand vor Regine Sixt sicher ist – im Dienste ihres persönlich wichtigsten Anliegens: Kinder sollen lachen können. Und sei es auch nur für einen Augenblick, falls schwerste Krankheit oder schwierigste Lebensumstände dafür sorgen, dass Tränen fließen. Nur folgerichtig, dass sie für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung das Motto „Tränchen trocknen” ausgegeben hat. „Wer sagt eigentlich, dass es so sein muss, wie es ist? Warum leiden, hungern und sterben Kinder in aller Welt im Minutentakt?” „Was wir heute angesichts von medizinischem und technischem Fortschritt brauchen, ist ein Fortschritt unserer Herzen”, fordert sie von sich und von jedem einzelnen. Die Menschenfischerin sammelt bei jeder sich bietenden Gelegenheit Geld für hilfebedürftige Kinder und Projekte – bei den eigenen Mitarbeitern, den Sixt-Partnern und auf VIP-Events oder eigenen „Tränchen trocknen”-Veranstaltungen wie unter an-

66 go sixt tränchen trocknen

deren die jährliche „Damenwiesn” zum Oktoberfest mit über 1 000 Netzwerkfrauen aus aller Welt. Und ob mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele, mit Israels Präsident Shimon Peres bei den Opern-Open-Air-Festspielen in Masada am Roten Meer oder mit Filmstars wie Catherine Deneuve bei den Filmfestspielen von Cannes: Immer nutzt Regine Sixt ihre eigene Bekanntheit als Unternehmerin und den persönlichen Kontakt zu Führungskräften aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien, um für die finanzielle Hilfe zur Hilfe für Kinder zu kämpfen. „Es war einmal im Jahr 2000”, beschreibt Regine Sixt ihr Kinderhilfe-Märchen, „da träumte ich von meiner eigenen weltweit tätigen Kinderhilfe Stiftung. Und der Traum hat sich erfüllt.” Während zu Beginn vor allem die Hilfe für krebskranke Kinder und die medizinisch betreuenden Institutionen in München und Deutschland im Mittelpunkt standen, ging es ent-


sprechend dem globalen Engagement von Sixt schnell in die Welt hinaus.

S

o wurde 2006 von der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung das erste Kinderheim mit Ganztagsschule in Lambarene, Gabun gebaut. Ab 2007 folgten dann Jahr für Jahr und mit immer besserer Ausstattung der Stiftung – auch durch den ehrenamtlichen Einsatz von Sixt-Mitarbeitern in aller Welt – neue Projekte wie ein Kinderkrankenhaus im Armenviertel von Guayaquil in Ecuador, eine Kindertagesstätte auf Barbados oder der Kindergarten „Little Lambs” in Cape Town in Südafrika oder eine Schulklasse mit Internet-PCs im Hadassah Medical Center in Jerusalem, Israel.

Regine-Sixt-Kinderhilfe-Stiftung-Projekte: Jährliche Kinderwiesn mit über 300 Kindern aus Deutschland, Schul und Bildungs-Projekte wie Kindergärten in Bayern, Israel, Afrika und Vietnam oder eine Tagesschule auf Barbados.

»Wir brauchen einen Fortschritt der herzen.« Regine Sixt

Spendenkonto: Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung Konto 746 500 800 BLZ 700 700 10 Deutsche Bank München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de

Das jüngste Projekt hat Anfang 2012 in Vietnam begonnen. Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung finanziert gemeinsam mit der Dariu Foundation des Schweizer Verlagshauses Ringier in dem Distrikt Luc Sy Thanh in der ärmlichen Region Vinh Long den Bau eines Kindergartens. Damit soll für insgesamt 120 Kinder eine Betreuung geschaffen werden, die es ihren Eltern ermöglicht, einer ganztätigen Arbeit nachzugehen, und so die familiäre finanzielle Situation und auch die Ausbildungschancen ihrer Kinder zu verbessern. Neben diesen existenziellen Sachhilfen finden aber auch immer wieder Ausflüge für krebskranke Kinder statt, auf denen Kinderwünsche erfüllt werden und die Regine Sixt getreu ihrem Stiftungs-Motto immer neu immer wieder antreiben: „Ich möchte mit unserer Hilfe und der Unterstützung unserer Partner und Freunde ein Lächeln ins Gesicht der Kinder zaubern und ihre ,Tränchen trocknen’.” Für ihr Engagement mit der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung und für den unternehmerischen Erfolg erhielten Regine und Erich Sixt vergangenes Jahr von Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden für wirtschaftlichen Erfolg und sozia­ wolfgang timpe les Engagement.


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GO MY WAY

Sänger und Dirigent. „Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein Handwerk. Augen erzählen immer inneren Ausdruck. Und jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als Sänger muss man sich dem Dirigenten emotional stellen.“

76 go sixt Interview


kaiser

stimme Prinz Tamino aus der „Zauberflöte” ist sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der ­Dauergast bei den Salzburger Festspielen immer öfter große dramatische Königsrollen wie „Idomeneo” an. Der Deutsch-­Kanadier Michael Schade ist ein geerdeter ­Mozart-Tenor mit Weltgeltung, dessen Stimme die Zuhörer in den Amadeus-Himmel führt. Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

PARis go sixt 77


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»Mozart fordert eine Konzentration auf die Schönheit des Klangs!«

D

er Mann kann bei klarer Stimme, hoch oben zwischen Kopf- und Bauchstimme, die Spannung halten. Selten. Eine Kunst! Gestatten, Tenor, MozartTenor Michael Schade. Der singende Prinz, der den „Zauberflöten“-Tamino spielt und singt auf allen großen Weltbühnen – von der Metropolitan Opera in New York bis zur Mailänder Scala und immer wieder auf den Salzburger Festspielen. Dann schwebt der Familienmensch Michael Schade mit seiner Frau und Managerin Dee McKee und einer kleinen Abordnung ihrer Acht-Kinder-Schar im Seehotel Winkler am Wallersee bei Salzburg ein. Für den leidenschaftlichen Autofahrer und SUV-Fan („mein alter Ford Excursion ist immer noch besser als vier Autos für acht Kinder“) ist dann Sommerfrische und abends vom Urlaub beflügelte Leichtigkeit des Singens beim Festival der Künste in der Barockstadt Salzburg angesagt. Seine SUV-Abenteuer hin und deutsche Frühstücksleidenschaft her: Der Prinz Tamino aus der „Zauberflöte“ ist einfach sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der ­Dauergast bei den Salzburger Festspielen – seit 1994 – immer öfter große dramatische Königsrollen wie „Idomeneo” an – ob an der Wiener Staatsoper oder auf dem kleinen Rest der einzigartigen Opernbühnen rund um den Globus. Ach, was heißt ­Königsrolle, der Deutsch-­Kanadier ist die Kaiser-Stimme der modernen Opern-Zeiten. Michael Schade, ein geerdeter Mo­zartTenor mit Weltgeltung, dessen Stimme die Zuhörer in den Wolfgang-Amadeus-Himmel führt! Hören Sie mal.

herr schade, bei den salzburger festspielen brillierten sie in

»das

labyrinth«, dem »zweyten theil« der »zauberflöte« und gelten als bester mozart-tenor. was haben sie, was andere tenöre nicht haben? Die Stimme eines Mozart-Tenors zeichnet sich durch einen ganz gesunden natürlichen Klang aus. Man muss eine Fähigkeit haben, in der Höhe, im so genannten Passagio, der Enge der Stimme zwischen Kopf- und Bruststimme, eine große Kontrolle über seine Stimme zu erreichen. Hier steht Mozart für große Emotionen und für seine oft beschriebene Zerbrechlichkeit der Liebe, die eben auch von einem Tenor gesungen wird. Das sind Momente, wo man singt, in denen nicht viel passiert, und die Leute sich aus den Logen nach vorne lehnen, weil sie fühlen: Das kenne ich oder das ist schön. Noch einmal: Um das so singen zu

78 go sixt interview


Blaue Stunde Salzburg. Audi-Meeting in Havanna-Schwarz am Ufer der Salzach vor Müllner-Kirche auf dem malerischen Hügel: „Es wäre doch für Spitzenunternehmen wie Sixt, Audi oder Hapag-Lloyd einfach, nur Golfturniere zu veranstalten. Aber sie engagieren sich in der Kultur. Das finde ich toll.“

Audi A8 3.0 TDI Quattro Eine kräftige Dynamik für sportliches ­Fah­ren und ein elegantes Limousinen­ reisen prägen den Stil des Audi A8 3.0 TDI Quattro. Lässig kann man die 250 PS bis zu 243 km/h Höchstgeschwindigkeit auf den Asphalt bringen und geschmeidig mit der 8-Gang-Automatik Tiptronic zügig in 7,8 Sek. auf 100 km/h kommen. Ein flotter Langstrecken-Cruiser der Luxusklasse. Interview go sixt 79


Family-Shooting am Wallersee. Nur vier von zehn: Audi-Fan und Familienmensch Michael Schade mit seiner Frau Dee McKee und den Kindern Jane (li.) und Stella. Der Tenor lebt mit seiner Frau und Managerin in Toronto und Wien. Eine Patchwork-Großfamilie mit acht Kindern. Gemeinsam haben sie die Tochter Stella (5) sowie die Kinder Laura (22), Ellie (20), Jane (15) und Thomas (13) von Dee McKee (46) und die Kinder Sophie (16) und die Zwillinge Lisbet und Nikolaus (9) von Michael Schade. (47).

»Wir sind keine Elite. Wir haben doch kein SnobismusMeter an der Operntür.«


Michael Schade wächst als Sohn deutscher Eltern mit seinen Geschwistern Johannes und Isabelle in Genf auf, wo der Vater als Ingenieur arbei­ tet. 1977 zieht die Familie nach Toronto, als der Vater ein Angebot des kanadischen Nickelkonzern Inco annimmt. Der MozartTenor beginnt seine internationale Ge­ sangs- und Opernkarriere 1988 mit einem gewonnenen Oratorien-Wettbewerb in New York (noch als Master’s-Student am Courtis Institute of Music in Philadelphia/ USA), singt 1990 noch als Student Händels „Messiah” in der Carnegie Hall. Und nach seinem Tamino in der „Zauberflöte” 1991 in Bologna wird Schade 1992 Ensemblemit­ glied der Wiener Staatsoper. Es folgen seit 1994 regelmäßige Engagements bei den Salzburger Festspielen und umjubelte Auf­ tritte u.a. an der Mailänder Scala oder der Metropolitan Opera New York. können, muss man große Legato-Bögen singen, zu denen eine große Kontrolle über den Atem gehört. Und es bedarf wirklich einer Konzentration auf die Schönheit des Klangs. und warum sind tenöre oftmals nicht nur einfach gut, sondern bekommen auch noch einen heldenstatus? braucht man als stimmwunder heldenverehrung?

Freizeit-Look vor der Salzburg-Legende „Zum Goldenen

Die braucht man nicht. Es ist halt nur offenbar so, dass wir etwas machen, was andere nicht so oft machen. Unser Singen ist ein wenig so wie Seiltanzen. Wir schweben in gewissen Höhen und können dort die Spannung halten, wo der normale Mensch selten ist. Vielleicht werden wir deswegen ein wenig angehimmelt.

Hirsch“ kurz vor einem TV-Auftritt: „Das Opernpublikum soll Spaß haben oder sich richtig ärgern. In jedem Fall wünsche ich es mir aufgeweckt, mitgerissen und begeistert.“

seit sommer 1994 sind sie regelmässig künstlerischer gast bei

»Erst kommt das Wort und wird dann durch die Musik schöner gemacht.« brauchen sie das?

Nein, aber Sie werden mich nicht dazu bringen zu leugnen, dass Applaus eine schöne Sache ist. Was mich an meinem Beruf jeden Tag neu bewegt und ich jeden Tag sehr dahinter her bin, dass Worte durch Musik schöner gemacht werden. Denn das Wort kommt zuerst, besonders in der deutschsprachigen Musik. Es gibt eine Oper von Richard Strauss, „Ca priccio“, wo es den ganzen Abend darum geht, was zuerst kam: das Wort oder der Ton. Ich bin einer, der sagt: Prima le parole dopo la musica – erst das Wort, dann die Musik –, auch wenn ich als Sänger und Musiker durch die Welt gehe. Denken Sie an Heine, Goethe oder Rilke: Es ist immer so, dass das Wort zuerst kommt und dann durch die Musik schöner gemacht wird.

den salzburger festspielen. was hat salzburg, was wien, new york, paris, mailand oder toronto nicht haben?

Man muss unterscheiden. Salzburg ist ein Sommerfestival. Das spielt immer dann, wenn die großen Opernhäuser wie New Yorks Met oder Londons Covent Garden, wie die Mailänder Scala oder die Wiener Staatsoper geschlossen haben. Und so hat Salzburg die Chance wie bei einer Olympiade die Besten der Besten zu holen. Und das steckt alle an und ist der Anspruch, den schon Herbert von Karajan und Max Reinhardt hier gestellt haben. Dazu kommt die Schönheit und die Idylle des Ortes, dass man hier so entspannt leben und arbeiten kann, dass die Besten der Besten eben auch zusammentrommelt – und dass sie kommen! apropos mozart. was reizt sie an diesen soft-macho-rollen? Der Tamino aus der „Zauberflöte“ ist ja jemand, der aus der Prinzenwelt auf einmal in eine ganz andere Welt verzaubert wird, wo sein ganzer Status nichts mehr gilt. Sprich: Er muss erst mal durch Menschlichkeit und durch Arbeit die Liebe erkämpfen. Es wird ihm nichts mehr gegeben. Zum Beispiel

Interview go sixt 81


»Die Aktie Mozart ist eben ein Dauerrenner!« Kommt Worte, ich singe Euch!

Mozarttenor und Autofan Michael Schade auf der Motorhaube eines Audi A8 am Ufer des Wallersees bei Salzburg: „Prinz Tamino aus der ,Zauberflöte’ ist einfach meine Traumrolle.“

trifft er den Papageno und der fragt: „Wer bist Du?“ Und da sagt Tamino: „Ich bin ein Prinz.“ Sagt Papageno: „Ein Prinz? Das ist mir zu hoch. Da musst Du dich schon näher erklären, damit ich dich verstehe.“ Das ist damals 1791 natürlich eine riesige Ohrfeige gegen die Monarchie gewesen. warum überhaupt heute partituren und libretti aus dem 18. jahrhundert? was hat das mit der gegenwart zu tun? sind opernsänger ein relikt aus alter zeit?

Natürlich nicht. Es gibt nur zwei Arten von Musik: gute und schlechte Musik. Und Klassik bedeutet nichts anderes, als dass die Musik den Test der Zeit überstanden hat. Wir spielen auch „Porgy and Bess“ von George Gershwin. Das ist Jazz und eine wunderbare Oper. Und auch Opern von modernen Komponisten wie Benjamin Britten etwa werden gespielt und sind gut. Die Stücke der Gegenwart haben aber eben den Test der Zeit noch nicht überstanden. Es sind eben noch keine Klassiker. Im übrigen: Die Menschen haben doch auch schon vor 300 Jahren Wiener Schnitzel gegessen. Das war damals ein Renner und wird es auch immer bleiben. Und so ist die Aktie Mozart eben ein Dauerrenner. Und Mozart ist ein bedeutendes Handwerk, wo wir uns ganz kräftig über Liebe, Verrat und alle Themen des modernen Alltagslebens unterhalten können. sie singen in konzerten ja auch durchaus avantgardistische lieder und schätzen artifizielle musik. ist mozart ihre pop-seite?

Noch einmal: Ich unterscheide nicht zwischen Pop und Oper, sondern nur gute von schlechter Musik. aber sie gehörebn doch zu einer kunstelite?

Ich bin sehr froh, meinen Beruf in Oper und Konzert zu ver82 go sixt interview

Satzanfänge Michael schade

Glück empfinde ich ... wenn ich meine Familie um mich habe. Bücher sind ... oft ein Problem. Ein Buch muss mich in den ersten fünf Seiten packen wie bei guten Mafia-Romanen. Ich dulde nichts Langweiliges. Singen löst ... die Seele. Karriere bedeutet ... keinen Anspruch darauf zu haben, sondern die Ehre zu haben, eine Laufbahn anzugehen. Demut sollte ... man unbedingt haben, denn man ist als Mensch ein Nichts, nur ein Stück Natur. Kinder-Buggys sind ... höchstkomplizierte Konstruktionen von Physikern, durch die man StressToleranz erlernen kann. Meine Wurzeln liegen ... ganz


eindeutig beim deutschen Frühstück. Mozarts Prinz Tamino in der „Zauberflöte“ ... ist mein bester Freund, meine Tür ins glorreiche Reich der Musik. Ihm bin ich ewig dankbar. Es ist meine Traumrolle. Sie hat alles, wofür ich stehe: Lyri­ sche Ausdruckskraft mit natürlicher Stimmführung. Mozarts König Idomeneo ... ist einer der wunderbaren komplizierten Protagonisten einer Opera Seria. Soll er seinen Sohn für sein Land opfern, oder soll er den Sohn verstecken und dabei dem Land den Rücken zukehren. Wen liebt er mehr als König: den Sohn oder das Land. Eine endlose Quelle des Lernens und des Dramas. Autofahren kann ... leider jeder, sollte jedoch unbedingt geliebt werden. Denn es ist Ausdruck von

persönlicher Freiheit. Mein alter Ford Excursion SUV ... ist ein Ozonloch auf Rädern, was immer noch besser ist, als mit vier Autos acht Kinder zu fahren. Ein Sänger ist ... ein sehr narzißtisches Lebewesen, das den Leuten generell Freude bringt. Dessen muss er sich bewusst sein, weil er sonst ein Kanarienvogel ist, der sich im Spiegel nur noch selbst sieht und mit keinem mehr redet. Als Sänger ist es wahnsinnig wichtig, geerdet zu sein, gerade weil wir als Sänger über der Erde schweben. Kanada ist ... ganz anders als die USA und hat eine irrsinnige Freiheit, eine Größe und eine gewisse Unschuld. Kanada hat ein so riesiges Potenzial, aber leidet leider wie Österreich unter Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber dem großen Nachbarn.

Meine Ehefrau Dee McKee ist ... wie jede gute Ehefrau ein Top-Manager, gerade bei unseren acht Kindern. Und wenn man dann noch zusammen arbeiten kann, ist das ein großes Glück und eine besondere Ehre. Die Liebe ist ... für mich meine Frau Dee McKee. Liebe ist vor allem: ein Verb! Man muss daran arbeiten. Und am Ende ist Lieben mehr Geben als Nehmen. Das Reisen im Flugzeug ... ist wunderbar. Je länger der Flug, um so besser geht es mir. Noch keine E-Mails; es ist ein zeitloses Dahinschweben von einer Welt in die andere. Ein Tenor und Sex ... ja! Ein Tenor braucht kein Viagra. Romantik und Kitsch ... sind Cousins. Sie geben sich die Hand, und man muss sehr aufpassen, sie zu trennen.


WeiSS-violette Sommerblumenparade an den Balkonen im idyllischen Seehotel Winkler – Ferienheimat für die Familie von Michael Schade: „Man fährt an den Wallersee wie in die Sommerfrische. Ich springe in den klaren See hinein und komme als anderer Mensch heraus.“ Seehotel Winkler. Geführt von Familie Bauer, Uferstr. 32, A-5202 Neumarkt am Wallersee; T. +43 6216/5270; www.winkler.at

bringen. Wir sind keine Elite. Oper ist generell für jeden entdeckbar. Wir Opernsänger haben doch kein Snobismusmeter an der Tür, wo man nur aus einer bestimmten Kulturszene Einlass findet. Im Gegenteil: Mich hat damals als junger Student wie so viele „La Bohème“ von Giacomo Puccini wahnsinnig berührt! Das sind einfach Opern, die gehen einem durch Mark und Bein wie auch „La Traviata“, weil sie vom wirklichen Leben sprechen. Sicher ist es gut, als Kind schon viel Klassik zu hören. Aber vor allem als Student und junger Liebender, wo sich die wirklichen Probleme des Lebens offenbaren, sollte man noch mal richtig in die Opern hineinhören.

»Ich hoffe, dass ich ein großer Bordeaux bleibe und noch ein paar Jahre vor mir habe.« sie tauschen ihre prinzenrollen immer öfter gegen königsfiguren wie

»titus«

oder

»idomeneo«

und die anderen. Dadurch, dass ich permanent in der Welt herumachse, bedarf es einer Familie, die mitmacht. Sonst können wir alle einpacken. Es hat aber auch enormen Charme mit Toronto und Wien, dass wir neben unserem Haus in Toronto auch unsere Wohnung in Wien und so immer einen Fuß in Europa haben. Man kann an diesen beiden Orten wunderschön leben. sie haben in ihrer karriere mit allen grossen gearbeitet, mit claudio abado, nikolaus harnoncourt, simon rattle oder christian thielemann. gibt es einen lieblungsdiktator mit taktstock?

Ich habe einige Lieblingsdirigenten, bin jedoch am stärksten geprägt durch Nikolaus Harnoncourt. Der ist ein guter Diktator in dem Sinne, dass er genau weiß, was er will. Und wir als Sänger, das ist die Kehrseite von dem, was wir machen. Wir haben genau das umzusetzen, was ein Dirigent gerne haben möchte: welche Farbe, welches Tempo. Doch die Kehrseite davon ist auch, dass wir etwas anbieten. Und wenn es gefällt, dürfen wir es machen. Falls nicht, fällt es unter den Tisch.

ein. wollen sie mit einem neuen

gesangsprofil noch mal neu durchstarten?

also ist der dirigent der chef.

Eine Opernstimme und eine Karriere sollten so sein wie ein guter Wein. Es gibt Tropfen, die kann man lagern und sie werden immer besser, reifer. Ich hoffe, dass ich ein großer Bordeaux bleibe und noch ein paar Jahre vor mir habe. Und meine jetzigen Vorhaben hin zu dramatischeren Fächern sind eine ganz normale, wundervolle künstlerische Entwicklung, aber ich werde nie dem schönen Teil Mozarts aus dem Wege gehen.

Oh ja, der Dirigent ist das A und O. Er ist der Kapitän vom Schiff und hat genau zu sagen, wie die Segel stehen. Es gibt Dirigenten, da wird man gefragt, und andere, bei denen man weg ist, wenn man nicht sofort macht, was sie sagen.

was hat ein könig, was ein prinz nicht hat?

Erfahrung.

man muss gehorchen. führt das zu einer professionellen demut?

Ich bin zwar easy, doch dulde ich keine Dummheit. Aber alle vier Dirigenten, die sie genannt haben, schaffen Musik auf höchstem Niveau und haben den Teufel im Leib. Und es ist unsere Aufgabe als Sänger, diesen Dirigenten aus dem Herzen zu lesen und umzusetzen, was sie wollen.

sie haben auch zuhause mit ihrer frau und managerin dee mckee und den acht kindern ein eigenes patchwork-familien-könig-

wie kommuniziert ein sänger mit dem dirigenten?

reich. wer regiert an den zwei wohnsitzen in toronto und wien?

Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein Handwerk. Augen erzählen immer inneren Ausdruck. Jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als Sänger muss man sich dem Dirigenten emotional stellen.

Die Königin! Ich habe das große Glück, mit Dee die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Das geht natürlich nur durch ein Mitdenken und ein gegenseitiges Achten auf sich 84 go sixt interview


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egerndorf am Starnberger See. Eine Landschaft zum Schwärmen, getaucht in ein grelles frisches Herbstlicht, das der Kitsch nicht zu unrecht golden nennt. Da sind die geschwungenen Formen der Hügel; die harmonischen Flächen der Felder; die sanfte, doch kraftvolle Linienführung der Wiesen. Dazu eine Kapelle auf einer Anhöhe, die ehrfürchtig „Maria Dank“ heißt. Ja, das ist Bayern von seiner schönsten Seite. Vor der Kapelle hält ein Auto. Nein, ein weißes Cabriolet. Seine Schönheit macht ebenso sprachlos wie die Landschaft. Auch hier, Geschwungene Formen, kraftvolle Linien, sanft gewölbte Flächen. Das Cabrio passt in die Landschaft. Mehr noch, es scheint Teil dieser Landschaft zu sein. Auch dieses Fahrzeug zeigt Bayern von seiner schönsten Seite, ein BMW. Eine Design-Ikone: Ein BMW 507! Baujahr 1955, 150 PS. Bis 1959 gebaut, fand dieser exklusive Wagen 251 Besitzer. Bei Autoliebhabern gilt er noch immer als einer der schönsten BMW aller Zeiten. Sein Sammlerwert ist dementsprechend: Der BMW 507 gehört zu den gesuchtesten und kostbarsten Oldtimern auf dem Markt. Kürzlich hat ein Fahrzeug für eine Million Euro den Besitzer gewechselt. Cremeweiße Verführung von 1955: Das bayerische, weiß-blaue Logo garantiert seit fast 100 Jahren Sportlichkeit, Fortschritt und außergewöhnliches Design. Es steht für höchste Ingen­ ieurskunst, Innovation und technische Revolution. 88 go sixt reportage

Der Mann, der jetzt aus dem Cabriolet steigt und das Glück hat, diesen hinreißend schönen BMW 507 manchmal auf OldtimerRallyes zu fahren, heißt Karsten Engel. Als Bereichsleiter Vertrieb der BMW Group für Deutschland ist er zuständig für den Verkauf nicht nur von BMW, sondern auch der erfolgreichen


»ich hatte immer Autos im Kopf.«

Marke MINI. Keine unbedeutende Tätigkeit: Schließlich ist Deutschland nach USA und China der drittgrößte Markt für BMW. Allein 2012 wurden hier bis August 181.521 BMW und MINI Fahrzeuge verkauft! Nun klingt der Job des Vertriebschefs eines Weltunternehmens wie BMW zunächst nach

»Der schönste BMW aller Zeiten.« kühlem Management, trockenen Zahlen und nüchternen Bilanzen. Wäre da nicht der Mensch hinter den Zahlen, der Mensch Karsten Engel. Der entpuppt sich im Gespräch sehr bald als ein Mann mit großer Leidenschaft für Kunst und Kultur: „Als ich vor zehn Jahren in dieser Gegend ein Haus suchte, sagte der Makler: Hier in der Straße ist eine Buchhandlung. Kaufen sie sich von Oskar Maria Graf ,Das Leben meiner Mutter’. Es spielt hier, dann wissen sie, wo sie wohnen.“ Engel folgte dem Rat und las jenes Buch, das Graf im New Yorker Exil schrieb, und das zuerst 1940 auf englisch erschien. Darin findet sich auch die präzise Beschreibung jener bayerischen Landschaft, wie sie sich einem an diesem schönen Herbsttag 2012 vor der „Maria-Dank“-Kapelle bietet: „Wie noch einmal so weit weggeschoben verschwammen die Gipfel der fernen Alpen in zartem, milchfarbigem Dunst. In der Nähe aber war die Luft

glasklar, kein Windhauch bewegte sie und jedes Ding, das sie umschloß, ob Feld, ob Wald, ob Hügel oder Haus, erschien dem Auge fast überdeutlich. Nicht ein Wölkchen stand im ausgeblaßten Himmel.“ Soweit Oskar Maria Graf. Ein bayerischer Herbsttag hier in Degerndorf unweit von Berg am Starnberger See, die Alpen in zartem milchfarbigem Dunst. So wahr wie diese Beschreibung nach 72 Jahren ist, so ist auch ein jeder BMW ein wahres Stück dieses schönen – auch wirtschaftlich so erfolgreichen – Bayerns. Ja, das bayerische, weiß-blaue Logo auf der Motorhaube, es garantiert seit fast 100 Jahren Sportlichkeit, Fortschritt und außergewöhnliches Design; es steht für höchste Ingenieurskunst, gelebte Innovation und technische Revolution – und es erinnert eben auch daran, dass BMW Bayerische Motoren Werke heißt. Auch wenn Karsten Engel aus Hannover stammt, so war er doch schon 1980 für ein BWL-Studium nach München gekommen. „Ich hatte immer Autos im Kopf“, lacht der charismatische 54-jährige Manager und blinzelt ins grelle, bayerische Sonnenlicht dieser glasklaren Luft. Nachdem Engel 1984 seine Diplomarbeit über Autos geschrieben hatte, tat er das für ihn damals Nächstliegende: „Ich bewarb mich bei BMW und wurde auf Anhieb genommen.“ Der Münchner Autobauer ließ ihn nicht mehr los. Nach vier Jahren im Controlling des Unternehmens („ein guter Einstieg; man hat mit allen betrieblichen Strukturen zu tun und arbeitet mit Menschen, die in Hierarchien höher stehen“) wird Engel 1989 Motorsportdirektor von BMW. „Viele DTM-Meisterreportage go sixt 89


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schaften. Jedes Wochenende an einem anderen Ort.“ Nach dieser umtriebigen Zeit folgten, 1994, sesshaftere Jahre in Fernost, „der ältere Sohn war gerade geboren, der jüngere kam in Südostasien zu Welt“.

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ass Engel Präsident von BMW in Südkorea und später in Thailand wurde, davon zeugt heute ein Dolch in seinem Münchner Büro, „ein Geschenk des Königs von Nepal anlässlich einer BMWEröffnung in Kathmandu“. Noch immer habe der Erfolg deutscher Autobauer in Fernost viel damit zu tun, „dass wir in China oder Südkorea klassische, deutsche Tugenden wie Disziplin, Fleiß und Kreativität finden und diese Länder ebenfalls eine starke Affinität zu diesen Tugenden haben.“ Ehefrau Nicole, „sie fährt einen BMW X 3, ideal wenn man Einkaufen muss und Kinder hat“, war auch in Fernost immer dabei und heute nimmt sie manchmal (übrigens höchst erfolgreich) mit ihrem Mann gemeinsam in einem BMW an Oldtimer-Rallyes wie der Mille Miglia oder der Bodensee Classic teil. „Dann befolge ich wirklich, was meine Frau sagt, denn“, lacht Karsten Engel nach achtzehn Ehejah-

ren, „sie hat ja die Roadmap auf dem Schoß, und ich muss mich nach ihr richten.“ Nun, die vielleicht wichtigere Roadmap, jene des Lebens, sie führte Engel im Februar 2002 auf den Stuhl des Vertriebschefs für BMW und der hauseigenen Marke MINI in Deutschland. Eine Position mit Verantwortung für mehr als 6 000 Mitarbeiter im Bereich Vertrieb. „Allein 350 arbeiten direkt mit mir in der Münchner Zentrale.“ Hier kann man nun einen ganz anderen Karsten Engel treffen als jenen Privatmann an der „Maria Dank“-Kapelle am Starnberger See. Das Polohemd ist gegen den Business-Anzug getauscht. In wenigen Tagen steht in Dubai die Markteinführung der neuesten Stil- und Technik-Ikone des Unternehmens bevor: Der BMW M6 ist die Krönung des Premium-Segments. Wieder ein Cabriolet. Wieder vollkommene Schönheit. Wieder absolute Höchstleistung und Effizienz: 560 PS. 250 km/h. Der Preis: rund 135.000 Euro. M6, das höchste Maß an Innovation und modernem Fahrzeug-Design spiegelt sich im Tiefgaragen-Neonlicht der Münchner BMW-Welt, während man im Gespräch mit dem Manager Engel schnell spürt: Ein Vertriebschef in dieser Liga muss kreativ und visionär sein; er

Runde Dynamik, kraftvolle Wölbungen, reduziertes Armaturendesign: BMW 507, Baujahr 1955, 150 PS, nur 251 exklusive Edelexemplare gebaut. Wo das Retrooriginal BMW 507dynamischen Charakter mit konservativer weiblicher Formgebung auszeichnet, kommt sein jüngster Bruder im Ingenieursgeist wie ein gestylter Macho daher: BMW M6 Cabrio, 560 PS, 250 km/h, rund 135.000 Euro. Wo der BMW 507 seine Form wie in Zeitlupe im Raum entfaltet und Oldtimer-Understatementcharakter pflegt, schießen die feinen langgezogenen Kanten und der gestreckte Körper des BMW M6 wie ein Felix Baumgartner mit Schallgeschwindigkeit durchs gemütliche Starnberger Land. 90 go sixt Reportage


SATZANFÄNGE

KARSTEN ENGEL

Für mich ist BMW ... gelebte Innovation, große Tradition und wirklich genau wie der Slogan heißt: Freude am Fah­ ren. Wenn ich keinen BMW fahre ... sitze ich wahrscheinlich auf meinem Mountainbike und quäle mich über Alpenpässe. Kunden lernen ein neues Auto ... am besten bei einer intensiven Probefahrt kennen, denn die wird immer unverzichtbar bleiben. Der klassische Vertriebsweg ... über den selbstständigen BMWVertragshändler bleibt nach wie vor die wichtigste Rolle beim Fahrzeugverkauf. BMW i3 und i8 Modelle sind ... perfekt für die zukünftigen Mobilitäts-

ansprüche in Großstädten konzipiert. Stünde ich nochmal im Jahr 1984, dann ... würde ich mehr für mein Examen tun. Die Zukunft des Automobils sehe ich ... als eine Herausforderung neuer Technologien. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen ... wird es leider weiterhin geben. Mobilität beginnt ... im Kopf. Dass Frauen nicht einparken können ... halte ich für ein bösartiges Vorurteil. Der Unterschied zwischen Mode und Stil ... ist so kompliziert, dass sie da meine Frau fragen sollten.

ELEKTROMOBILITÄT UND DRIVENOW „Im Großkundengeschäft ist die Bereitschaft, den BMW i3 in die Flotte aufzunehmen, sehr hoch. Elektromobilität hat im urbanen Raum Zukunft und wird hier eine zunehmende Bedeutung im Fuhrpark- und Flottenmanagement gewinnen. Wir gehen auch davon aus, dass gerade für Elektroautos, Carpool- und Carsharing-Konzepte wie DriveNow wichtig sein werden.” DriveNow ist in München im Juni 2011 mit einer Flotte von 300 MINI und BMW 1er Modellen gestartet. Es folgten die Städte: Berlin (400 Fahrzeuge), Düsseldorf (150) und Köln (250 Fahrzeuge ab Sept. 2012). Aktuell sind in den Städten rund 45.000 Mitglieder bei DriveNow registriert.

Roadmap des Lebens beim Rallyefahren mit Ehefrau und Co-Pilotin Nicole: „Dann befolge ich wirklich, was meine Frau sagt.“

Reportage go sixt 91


VITA KARSTEN ENGEL 1958: geboren in Hannover. 1985-1985: Studium der

Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-­MaximiliansUniversität München; Diplomkaufmann. 1985–1989:Verschiedene Stationen im Bereich Controlling der BMW AG. 1989–1994: Motorsportdirektor, BMW M GmbH. 1994–1998: Regionalmanager Südostasien der BMW AG. 1998–2000: Präsident der BMW und Rover Korea Ltd. 2000–2002: Präsident BMW Thailand / Präsident BMW Werk Thailand. Dolmetscher Leiter der BMW Niederlassung München. 2005–2007: Vorstandsvorsitzender A.T.U. Auto Teile Unger GmbH. 2008–2009: Bereichsleiter Aftersales-Vertriebswegestrategie der BMW Group Seit 2009: Bereichsleiter Vertrieb Deutschland der BMW Group. muss immer einen Schritt voraus denken. „Wir verbinden Tradition und Vision miteinander.“ BMW gelingt das, weil BMW Wurzeln hat. Ja, im M6 von 2012 scheint der Mythos aus Technik und Schönheit eines BMW 507 Cabrio von 1955 weiterzuleben. „Gewiss, es wird weiter Verbrennungsmotoren geben. Jedoch mit immer deutlich weniger CO²-Ausstoß, denn ein hocheffizienter Dieselmotor ist immer noch das Beste für weite Strecken“, da ist sich Karsten Engel sicher und erwähnt nicht ohne Stolz, dass „der Benzinverbrauch bei allen BMWModellen seit 2007 um rund 28 Prozent gesenkt wurde.“ Aber natürlich heißt das neue Verständnis von Mobilität BMWi. „Der i3, weil rein elektrisch angetrieben, ist vollkommen emissionsfrei“, schwärmt Engel, und der i8 mit seinem Plugin-Hybrid-Konzept verkörpere „die Realität gewordene Vision eines zeitgemäßen, nachhaltigen Sportwagens“. Neue Herausforderungen würden heute an ein Auto gestellt – und auch an den Vertrieb von Autos. „Wir werden BMW-iFahrzeuge künftig über ein Mehr-Kanal-Modell vertreiben“, erklärt der Manager mit der Begeisterung des erfolgreichen Vertriebschefs. Kunden könnten zukünftig ihr gewünschtes Auto nicht nur in ausgewählten Handelsbetrieben, sondern auch im Internet und durch einen mobilen Verkaufsaußendienst, den Mobile Sales Force kennenlernen und erwerben. Optimal dabei: „Alle drei Vertriebsschienen sind miteinander vernetzt“, so dass der Kunde sie jederzeit wechseln könne, erklärt Engel das Konzept und ist sich dennoch sicher: „Der 92 go sixt Reportage

unabhängige, mittelständische Handelspartner, mit dem der interessierte Kunde vor allem jederzeit eine Probefahrt vereinbaren könne, bleibt das Rückgrat des Vertriebs. „Eine der Stärken von BMW sind in Deutschland 200 Handelspartner mit ihren über 600 Betrieben.“ Und weil der Anteil neuester BMW innerhalb der gesamten Fahrzeugflotte von Sixt fast 25 Prozent ausmacht, ergänzt Karsten Engel: „Natürlich ist jede Fahrt mit einem Leihwagen eine potenzielle Probefahrt.“ Und: So mancher habe sich schon durch das DriveNow-Carsharing-Konzept, bei dem man seit 2011 in München, Berlin und Düsseldorf völlig unkompliziert per App und Smartphone einen MINI oder BMW 1er anmieten kann, in diese kleinen Fahrzeugtypen verliebt.

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it dem Erfolg des MINI hatte eigentlich niemand gerechnet als BMW die Stilikone des Jahres 1959 als eigenständige Marke 2001 wieder aufleben ließ.“ Gerade MINI-Käufer aber hätten inzwischen eine sehr enge, emotionale Beziehung zu ihrem Auto. „Oft geben sie ihnen sogar Namen. Sagen ‚mein Mucki muss in die Werkstatt’ oder ‚Johnny braucht neue Reifen’“. Solche Emotionen müsse man seitens der Vertragshändler unbedingt pflegen. Was aber auch gar nicht so schwer fällt. Denn BMW, das offenbart sich dem Außenstehenden recht schnell, ist ein internationales Weltunternehmen mit großer Emotionalität und bayerischer Identität – und zu der gehört eben auch weiß-blau-bayerische Lebensfreude: Auf der Straße komprimiert zur „Freude am Fahren“. Wie Karsten Engel von „vernetztem Vertrieb“, von „Evolution und Revolution in der Elektromobilität“ spricht und vom „Heimatmarkt“ schwärmt, so begeistert er sich für Opern von Wagner und Verdi und erzählt, wie eindrucksvoll Kent Nagano, der derzeitige Generalmusikdirektor der Münchner Oper, ihm bei einer Privatführung den neuen Konzertsaal in Montreal erklärte. Karsten Engel ist ein Auto-Manager, der eben auch in Musik und Literatur zuhause ist. Und denkt er an den Starnberger See, an Berg, wo König Ludwig II ertrank, so fragt er auch seinen Besucher: „Haben Sie ,Mittelreich’ von Sepp Bierbichler gelesen?“ Ja, das sei ein ganz anderes Bild der Menschen vom Starnberger See verglichen mit Oskar Maria Grafs Roman. Die Menschen seien eben andere als damals, wie die BMW-Fahrer eben auch. Und doch ist die bayerische Landschaft immer die selbe geblieben, so wie BMW immer ein gutes Stück Bayern blieb: gelebte Identität. Dass ganz Europa einmal zu einem abendländischen Disneyland werden könne, glaubt Engel nicht: „Die süddeutsche Automobilindustrie ist mit Abstand Weltmarktführer“, und überhaupt sei die Innovationskraft des Mittelstands in Deutschland weltweit einmalig. Dann aber wird Karsten Engel ernst und aus seinem Optimismus wird Realismus, oder wie er sagt „interessierte Sorge“: „Wenn wir die Innovationskraft des deutschen Mittelstandes zerstören, dann geht die Substanz des Staates Deutschland verloren.“ Entspannung, besser das Abschalten „interessierter Sorge“, das kann Karsten Engel übrigens nicht nur beim Autofahren der hauseigenen Schmuckstücke. Mit Ausdauer, Kraft und Disziplin, also jenen Primärtugenden eines erfolgreichen Managers, findet Engel am besten Entspannung auf seinem Montainbike. Bei einer Alpenüberquerung „da wird der Kopf sehr schnell frei“. Vor allem bei acht Grad Steigung auf 1 000 Höhenmetern. „Dann zählt, wie immer im Leben, nur das eine: Nicht aufgeben!“


»Bei acht Grad Steigung auf 1.000 ­Höhenmetern zählt nur eins: Nicht aufgeben!«

BMW-Vertriebsprofi Karsten Engel: „Der Benzinverbrauch wurde bei allen BMW-Modellen seit 1997 um rund 28 Prozent gesenkt.“

reportage go sixt 93


GO ART

Raum & Rausch

010 Anselm Kiefer – die bösen Mûtter; 2007–2011 Oil, emulsion, acrylic, shellac, chalk, branches, wood and iron on canvas. 380 x 560 x 100 cm; © Anselm Kiefer; Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Paris-Salzburg Photo credit: Charles Duprat

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ragil schweben die Holzklappstühle an der über fünf Meter breiten Monumental-Leinwand und werden wie in einem John-Ford-Western von Wüstenbüscheln umspielt. Was durch die räumlich gestaltete Fluchtperspektive im Vordergrund und die grauschwarz-braunen Erdtöne eine düstere Atmosphäre aufbaut, wird durch lebendiges Formenspiel im und das tänzelnde Buschgras zu einer widersprüchlichen Botschaft, zu einem optimistischen Zweifel. Es erzeugt beim Betrachter jene menschliche Unbehaustheit, die sich durch das Werk von Anselm Kiefer zieht. Hier, in seinem Werk „Die bösen Mütter 2007–2011“

kommt die melancholische Aura jedoch mit einer augenzwinkernden Leichtigkeit daher, die sich nicht nur in den schwebenden Stühlen, sondern auch im fröhlich und kraftvoll ­wirkenden Pastellgrün der transparenten durchsichtigen Gartenstühle ausdrückt. Eine optimistische Patina, die Sehnsucht nach Freiheit, Raum und Rausch weckt. Manchmal kann Kunst und ihre Ausstrahlung es ganz einfach haben, wenn sie großzügig Raum bekommt; wenn der opulente Space dem Werk ermöglicht, seine Energie zu entfalten, eine Ausstrahlung zu gewinnen. Wenn Raum und Rausch sich so kreativ verbünden, dann hat ein Galerist mit seinen Räumlich-

009 Anselm Kiefer Für Rabbi Löw 2010–2012 Oil, emulsion, acrylic, shellac, sediment of an electrolysis, chalk, iron and salt on canvas 380 x 560 x 72 cm; © Anselm Kiefer; Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Paris-Salzburg Photo credit: Charles Duprat

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David HOCKNEY „The Arrival of Spring in Woldgate, East Yorkshire in 2011 (Twenty Eleven) – 2 January 2011!“(1 Zeichnung aus einem 52 -teiligen Werk); IPad - Zeichnung auf Papier; 144,14 x 107,95 cm © David Hockney

keiten ein Kunstwunder vollbracht: Die Kunst kann atmen. Der Schöpfer dieser einzigartigen KieferPräsentation ist der Galerist Thaddaeus Ropac, der mit dem Werkblock „Die Ungeborenen“ von Anselm Kiefer soeben seine neuen Galerieräume im Pariser Stadtteil Pantin eingeweiht hat. Auf über 5 000 Quadratmetern Gesamtfläche und über 2 500 Quadratmetern Ausstelllungsfläche hat es der Magier aus Salzburg geschafft, im kunstbessenen Paris einen Paukenschlag zu landen. Was war seine Idee für die neuen Räumlichkeiten, seiner inzwischen dritten Galerie nach Salzburg und seiner smarten Galerie im Pariser Stadtviertel Marais? „Wir haben diese neuen Räume geschaffen, damit die Künstler die Möglichkeit haben, ihre Visionen ohne jegliche räumliche Einschränkung ausleben zu können.“ Und wie! Denn nicht nur Kiefers „Böse Mütter“ laden die großzügige Leere in den Galerieräumen von Pantin mit anregender Spannung auf, sondern der Werkzyklus „Die Ungeborenen“ kann mit sich selbst kommunizieren. Etwa die sibyllinische, ebenfalls ausladende Waage-Installation „Für Rabbi Löw“, das im 90-Gradwinkel zu den „Bösen Müttern“ hängt und mit seiner meditativen Atmosphäre von Balance für heitere Entspannung sorgt. Kommunizierende Kunströhren dank Thaddaeus Ropac. Auf dem Rückweg von Paris kann man sich als Kontrapunkt zu Raum und

Anselm Kiefer – die ungeborenen / Joseph Beuys – Iphigenie Galerie Thaddaeus Ropac / Paris-Pantin 14.10.2012 – 27.01.2013
 Galerie Thaddaeus Ropac, 69 Avenue du Général Leclerc; 93500 Pantin T. +33 (0)5 58 90 110 Di.–Sa., 10–19 Uhr www.ropacpantin.com 96 go sixt Herbstausstellungen

Rausch in der Galerie Thaddaeus Ropac in Pantin der knalligen Kraft und spielerischen Leichtigkeit der iPad-Kunst der lebenden Kalifornien-Legende David Hockney im Museum Ludwig in Köln hingeben. Was für ein Kontrast, was für eine künstlerische Parallelwelt. Dort der Anselm-Kiefer-Kosmos von Leben und

Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten Museum Folkwang / Essen 29.09.2012 – 13.01.2013 Museum Folkwang Museumsplatz 1 45128 Essen T. +49 (0)2018845 444/000 info@museum-folkwang. essen.de

Tod, Nähe und Distanz, und hier das immer naiver anmutende und trotzdem so viel Kraft und Gestaltungswillen ausstrahlende Oeuvre von Hockney, das in der Tradition seiner kalifornischen Poolbilder folgerichtig „A Bigger Picture“ heißt, als Fortschreibung der früheren „Bigger Splash“-Serie aus den 60er Jah-

www.folkwang-im-farbenrausch.de David Hockney – A bigger picture Museum Ludwig / Köln 27.10.2012 – 03.02.2012 Museum Ludwig Heinrich-Böll-Platz 50667 Köln T. +49 (0)221 221 261 65 Di.–So., 10–18 Uhr

info@museum-ludwig.de lwww.museum-ludwig.de

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farbe & konzept ren. Wo Hockney virtuos das Kunstleben in eine einzige fließende Bewegung bringt, in der die violetten Töne, etwa im Bild „The Arrival of Spring in Woldgate“, den Spaß am Sein festhalten. So wie David Hockney seine künstlerische Handschrift von plakativer Farbe und kalifornischem Leger-livingKonzept im wieder neu variiert, so verzaubern etwa Edvard Munch oder ein Georges Braque in der Essener Expressionistenschau „Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten“ mit ihrer jeweils stillen Präsenz von kraftvollem Strich und präziser Persönlichkeit, der Ausstrahlung ihrer farbigen Blitzlichtaufnahmen von Seelenzuständen. Die Eleganz und Souveränität, mit der etwa Munch Porträts wie von Harry Graf Kessler von 1906 auf die Leinwand gebannt hat, zeigt: Größe und Personality. gerda harda brandt

Georges BRAQUE Le port de l‘Estaque, 1906; Der Hafen wvon L‘Estaque; Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich; © VG Bild-Kunst, Bonn 2011; © Foto: SIK Zürich (J. P. Kuhn)

edvard MUNCH Harry Graf Kessler, 1906 Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie © bpk/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; © Foto: Jörg P. Anders

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GO MY WAY

Moderne Managerin. Die Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler mit Jack-Russel-Welpe Ella wurde von den renommierten Hotelmachern von Leading Hotels of The World mit dem „Leading Legends Award“ für exzellente Luxushotellerie geehrt: „Unsere Visionen im Sinne unserer Gäste immer weiter tragen.“ 98 go sixt Hotel sacher Salzburg


my Way

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EINE RUNDE SACHER.

Jeder kennt sie: die Sacher-Torte. Und sie ­verantwortet seit Jahrzehnten den weltweiten Erfolg des Kult-Gebäcks wie auch der legendären Sacher-Hotels in Wien und Salzburg: Elisabeth Gürtler. Im Wintergarten an der Salzach traf GoSixt-Chefredakteur Wolfgang Timpe die Grand Dame und plauderte mit ihr über Gäste, Tradition und Moderne. Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

Hotel sacher Salzburg go sixt 99


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TRAVEL

»Tradition sollte sich immer der Zeit anpassen. Neues muss Platz haben.«

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n der Hotellobby herrscht geschäftige Intimität. Die messingbeschlagene Doppelglastür schwingt auf und mit souveränen Schritten bestimmt die gelassene Dame die Stimmung im Foyer – in ihrem gelben Chiffonkleid mit schwarzen Punkten und anthrazitfarbener Kaschmirjacke sowie großer Ledertasche und kleinem Hund an der Leine. Der Raum füllt sich mit Energie, die Angestellten wirken noch konzentrierter und bereit, diesem besonderen Gast jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Elisabeth Gürtler, Inhaberin und Managerin der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg und Lordwächterin über die runde Weltmarke aus Schokolade und Marillenmarmelade: die Sacher-Torte. Nein, Kaiserin Sacher ist keine k.u.k.-Regentin, sondern eine legere dynamische Grand Dame. Einen kleinen Moment später, nach salopper Damentoilette in intimer Ecke, so viel Zeit fürs kleine Schöne muss sein, sitzt Elisabeth Gürtler im Sessel des orange-weiß designten, hellen Wintergartens vom Hotel Sacher Salzburg. Und immer dabei

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und immer wieder mal den Schoß fordernd: Ella. Die sieben Monate alte, quicklebendige Jack-Russel-Hündin zaubert der eh schon entspannten Beschützerin ein Strahlen in die Augen. So lässt sich mit der Sacher-Chefin gelassen über Pferde, Geld und Management sowie über Gäste, Tradition und Modernität plaudern. Elisabeth Gürtler, eine Nahaufnahme.

Frau Gürtler, sie führen die Hotels Sacher in Wien und Salzburg sowie das Unternehmen Sacher mit seinen Produkten und Cafés unter anderem in Graz und Innsbruck. Wie bekommen Sie es mit ihren 62 jungen Jahren hin, als 7/24-Managerin so blendend auszuschauen? Als Frau ist man eitel und versucht, wenn man schon so viel arbeitet, dass man das zumindest nicht sieht. Eine 62-Jährige kann nicht mehr schön aussehen, aber sie sollte gepflegt und entspannt aussehen. Niemand braucht eine abgehetzte Frau.


Elisabeth Gürtler Sie kennt sie alle. Ob Adelige oder Neureiche, Politiker oder Staatsoberhäupter, ob Künstler oder Religionsführer, ob Traditionalisten oder Avantgardisten: Elisabeth Gürtler ist mit ihren Kindern Alexandra, 37, und Georg, 33, Inhaberin der weltberühmten SacherHotels in Wien und Salzburg. Ob Dalai Lama, Simon Rattle oder Cecilia Bartoli, sie alle fühlten sich nicht nur zu Festspielzeiten im Sacher Salzburg oder Wien bestens familiär und persönlich betreut. Die 62-jährige Grand Dame der Hotellerie, vor kurzem erst mit dem „Leading Legends Award” für exzellente Luxushotellerie ausgezeichnet, beherrscht die kreative Verbindung von Klassik und Moderne, von einem traditionsreichen Hotel Sacher von 1866 wie in Salzburg und einer Lifestyle-Hotelphilosophie, die auf exklusive Einzigartigkeit achtet.

Auch keinen abgehetzten Mann, oder? Bei Männern ist man etwas großzügiger. Damen sollen hingegen attraktiv sein, jemanden verwöhnen können, eine gute Hausfrau und gute Gastgeberin und immer charmant sein. Dazu muss man relaxt sein. Das sollte man sich jedenfalls immer selbst aufoktroyieren.

Haben Sie Disziplin mal als Last empfunden? Ach wissen Sie, man ist es ja einfach nicht immer. Wenn man aber weiß, dass es von außen von einem so verlangt wird, dann muss man sich halt zusammennehmen.

»Man kann überhaupt nur ­erfolgreich arbeiten, wenn man es mit Freude tut.« Das ist doch eine männliche Tugend, dass ... ... im Ernst? Es ist eine männliche Tugend, sich zusammenzunehmen? Ich glaube, vor allem Frauen nehmen sich sehr zusammen. Wenn eine Frau Kinder und einen Haushalt hat, wenn sie allein dadurch schon gestresst ist, erwartet der Mann trotzdem, dass sie nichts anderes als ihn im Kopf hat.

Sorgt vielleicht auch leidenschaftlich gelebte Arbeit zur mentalen Fitness, zu einer inneren und äuSSeren Mitte?

Man kann überhaupt nur erfolgreich arbeiten, wenn man es mit Freude tut. Ich habe ein großes Glück in meinem Leben, dass ich meine Arbeit gerne mache. Wenn ich unsere Hotels manage, habe ich es ja nicht mit abgewrackten Buden zu tun. Es sind wunderbare Häuser an den besten Plätzen der Welt wie in Wien und hier in Salzburg, und ich kann mich mit lauter schönen Dingen beschäftigen. Und wenn ich meinen zweiten Beruf, meine Pferde, um mich habe, darf ich mich beruflich mit meinem Hobby beschäftigen. Das ist einfach wunderbar.

Inwiefern Hobby? Ich bin die Leiterin, die Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule in Wien. Viele Jahre lang habe ich als Dressurreiterin in der österreichischen Mannschaft geritten, auch in Aachen. Ich habe Reiten als Leistungssport betrieben und habe damit aufgehört, als ich nach dem Tode meines Mannes damals die Hotels übernommen habe. Dass ich jetzt mit der Spanischen Hofreitschule in einer anderen Form wieder mit Pferden zu tun habe, kann man nur als Glücksfall bezeichnen.

als ehemalige Dressurreiterin haben sie natürlich keine Probleme mit der Disziplin ... ... ja, das stimmt! (lacht) Nun, ich habe heute Bereiter und Oberbereiter für die Pferde, aber ich darf sie managen.

Was haben Pferde, was Menschen nicht haben? Pferde sind Teil meines Lebens. Mit fünf habe ich das erste Mal auf einem Pferd gesessen, und es war schon damals das Hotel Sacher salzburg go sixt 101


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city

Hotel Sacher Salzburg, direkt an der Salzach und mit Blick auf die Festung Hohensalzburg aus dem 11. Jahrhundert gelegen: „Wir machen keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am österreichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.“

Einzige, was ich wollte. Mein Vater hatte mir ein Pferd versprochen, wenn ich 14 bin und in der Schule Vorzug habe. Und ich schaffte den Vorzug und habe das Pferd bekommen. Und dann sagte er: ,Wenn Du ab jetzt keinen Vorzug mehr schaffst, ist das Pferd wieder weg.’ Also habe ich wieder gelernt und wieder gelernt und immer mein Pferd behalten. Na, und dann habe ich einen Reiter geheiratet. Wir haben eine wunderschöne Reiterehe geführt. Die Pferde waren mein Leben!

Was ist denn ein Vorzug? Man erreicht den Vorzug, wenn der Notendurchschnitt unter 1,5 ist. Man musste also mehr Einser als Zweier haben und ein Dreier bedeutete so viel wie zwei Zweier.

Disziplin kennen sie also von kindesbeinen an? Ja, ich musste wahnsinnig viel arbeiten, um mein Pferd zu behalten, was mir absolut wichtig war. Es war schon ein Nervenkitzel. Denn immer hing das Damoklesschwert über mir, dass das Pferd wieder weg sein konnte. Aber ich habe es für mich und mein Pferd gemacht, nicht für meinen Vater.

Sie sind studierte Diplomkauffrau und haben einen Faible fürs Marketing. für Ihre SacherHotels haben sie den Begriff »Trendition« geprägt, eine kreative wortkombination aus 102 go sixt hotel sacher salzburg

Trend und Tradi­tion. Wie erfinden sie so etwas? Wenn man die Marke Sacher betreut, merkt man schnell, dass viele Menschen mit dieser Marke das Wort Tradition verbinden, aber auch Samt, Plüsch und Museum. Und in einem Museum möchte niemand Zuhause sein. Ein Hotel lebt von den Menschen, die dort wohnen. In ein Museum gehe ich hinein, schaue es mir an, gehe wieder. Und gerade weil die Marke Sacher diese Assoziationen weckt, müssen Sie einen Lifestyle, etwas Trendiges präsentieren. Und Trend und Tradition ergab für mich dann ganz natürlich Trendition.

»Die Marke Sacher braucht ­Lifestyle, etwas Trendiges, nicht Samt, Plüsch und Museum.« Aber wie sind sie darauf gekommen? Durch Gespräche mit Menschen, die die Sacher-Häuser nicht kennen. Die haben mich so gefragt, als ob gleich die Kaiserin Sissi aus unseren Häusern springen würde. Gerade im amerikanischen Markt ist mir bewusst geworden, welche Inhalte die Marke Sacher impliziert. Und das ist schlecht. Natürlich haben wir viel Tradition, aber Tradition darf nicht stehen bleiben. Tradition muss sich immer wieder der Zeit anpassen. Das


Gute, das Erhaltenswerte muss man bewahren, aber all das, was nur Ausfluss einer Zeit und überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist, davon muss man sich dann verabschieden und es durch etwas Neues ersetzen. Neben der Tradition, die wichtig ist, muss Neues auch Platz haben. Man spürt die Geschichte in Häusern mit Tradition, als ob man vielleicht sogar schon einmal dort war. Das sind die guten Gefühle von Tradition, aber alle schlechten Gefühle von Tradition wie Sand, Staub oder Altmodisches, das muss man wegräumen.

Für Traditionalisten eine Provokation? Es gibt viele, die sagen, dass Tradition etwas toll Bequemes ist. Ich muss doch überhaupt nichts ändern. Manche Menschen genießen das! Ich glaube, dass diese Leute falsch liegen. Gäste suchen das nicht wirklich zu hundert Prozent. Sie suchen Kunst, sie suchen gute alte Gebräuche, aber in ihrem ureigensten Lebensbereich möchten sie in Wahrheit mit zeitgemäßen Dingen umgeben sein. Die Gäste wollen eben kein altes Radio haben, sondern sie erwarten ein Wireless-LAN, neuestes Flatscreen-TV, rundherum einen Stereo-Surround-Sound und eine Docking-Station; und sie wollen auch nicht von alten muffigen Farben umgeben sein, sondern sie wollen es hell, leicht, clean. Alles sollte Frische und Leichtigkeit ausstrahlen.

Sie sprechen vom Handwerk, was viele Tradi­ tions­häuser nicht befolgen. Wie sind sie in diesem inhaltlichen Konzept-Sinn jung geblieben? Woher bekommen sie Ihre Anregungen? Wenn man reist, sieht man, was einem gefällt und was sein soll und nicht sein soll. Und: Wenn man mit Gästen spricht, erfährt man am besten, was sein und was nicht sein soll.

Aber die Umsetzung ist die hohe Kunst, Traditionelles und Modernes zu vereinigen. Man muss es eben richtig umsetzen. Manche machen einfach alles neu und ruinieren die Atmosphäre eines Hauses. Unser Hotel Sacher Salzburg ist 1866 und in Wien 1876 entstanden. Wenn ich da mit dem Bagger hinein fahre und alles, was alt ist, wegräume, und daraus ein Designhotel mache, ist das eben der falsche Weg. Ich muss definieren: Was kann frisch sein, was muss ich erhalten. Man braucht dafür ein gewisses Verständnis von Kunst, Architektur und Geschichte. Ich muss wissen, wen ich damit beauftrage. Wenn ich etwa einen Architekten nehme, der einfach nur einem Trend nachfolgt, ohne den richtigen Bezug zur Geschichte und zur Architektur zu haben, so zerstöre ich wahrscheinlich. Man muss aucheine Wertschätzung für gute Architektur, für Proportionen, für den Goldenen Schnitt haben. Wenn nicht, macht man mehr kaputt, als dass man Gutes tut.

Zählt für die Diplomkauffrau nur die Ästhetik? Wie bitte? Selbstverständlich ist es legitim, Gewinne zu machen. Man soll sie nur nicht privat verbrauchen. Man braucht die Gewinne, um immer wieder investieren zu können. Nur wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit. Nur wenn ich richtig investiere, rechnen sich die investierten Gewinne wieder.

Warum strahlt dieser Wintergarten Sacher-Atmosphäre aus, obwohl vieles neu ist? Das ist kein historischer Raum. Der ist mal angebaut worden, aber wir haben den Marmorboden aus der historischen Halle übernommen, haben die Sachertradition von Terrakotta, Schwarz und Beige im Boden durchgezogen und haben ihn mit einer Gartenarchitektur im Stil des Sacher, aber mit frischen Farben und zeitgemäßem Dekors ausgestattet. Wir machen

Superior-Junior-Suite, Badezimmer-TV-Lounge und ­Barock-Suite im Sacher Salzburg: „Man braucht Gewinne, um sie immer wieder zu investieren. Nur wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit.” hotel sacher salzburg go sixt 103


keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am österreichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.

Apropos Zeit. Die frühere Leiterin anna Sacher rauchte Zigarren, hatte hunderte von Hunden um sich und regierte mit dem Motto: „Der Herr im Haus bin ich.“ Wie führen Sie? Ich versuche, die Dirigentin des Hauses zu sein, die alle arbeiten und die beste Performance bieten lässt; den Mitarbeitern die Richtung weist, aber alle in Ruhe arbeiten lässt. Man muss dem Management wie hier in Salzburg, wo ich nicht jeden Tag sein kann, viel Vertrauen schenken und es frei arbeiten lassen. Das Korrektiv sind die Zahlen. Wenn die Zahlen stimmen, können alle ganz in Ruhe arbeiten. Stimmen sie nicht, mische ich mich ein. Und natürlich gibt es auch eine Corporate Identity, eine Linie, wie das Sacher hier in Salzburg oder in Wien geführt werden soll. Das muss eingehalten werden.

sind Frauen bessere Hoteliers als Männer? Wissen Sie, Frauen vergeben sich nichts, wenn sie Dinge tun, die ein Mann eher nicht tun würde. Ich gehe auch in eine Besenkammer und schaue, ob dort Ordnung ist. Natürlich gehe ich von Tisch zu Tisch, wenn ich im Haus bin, und begrüße die Gäste, sage „Grüß Gott“ und frage, ob alles in Ordnung ist. Das klingt bei einer Frau anders, als wenn der Mann das fragt: „Sind Sie zufrieden?“ Wir Frauen kommunizieren mit dem Gast auf einer anderen Ebene. Wir bekommen die ehrlicheren Antworten.

Das Unternehmen Sacher gehört Ihnen ... ... nein! Ich bin die Angestellte meiner Kinder Alexandra und Georg. Am Anfang, als beide minderjährig waren, gab es keine andere Chance, als das für sie zu tun. Mittlerweile sind sie

Sacher-Schoko-Spezialitäten; Elisabeth Gürtler vor zeit­ genössischer Fotocollage-Kunst von Gabriele Seethaler im Foyer Sacher-Salzburg: „Aus der Mischung von Tradition und Antiquitäten mit Modernem und Neuem ergibt sich Spannung.“

groß und erwachsen, arbeiten auch im Hotel. Es gehört auch zur Verantwortung dazu, dass man sich darüber Gedanken macht, wie lange man eigentlich wirklich richtig an einem Platz ist und wann ein Jüngerer die Aufgabe besser erfüllen kann. Mit 62 ist man nicht mehr jung! Gerade in einem Hotel muss man spüren, was der Zug der Zeit ist. Ich spüre nicht, was die 25-Jährigen erwarten – eine Erbengeneration, die sich unsere Sacher-Hotels leisten können. Man muss sehr kritisch zu sich selbst sein. Ich gebe gerne aus der Erfahrung heraus Ratschläge, bin auch für einen bestimmten Teil der Gäste die richtige Ansprechpartnerin, aber für die Gesamtverantwortung ist es jetzt die richtige Zeit, an meine Kinder abzugeben.

Apropos zug der zeit. In Sacher-Badezimmern ist im Spiegel ein TV eingelassen. Warum das? Das ist die Technik unserer Zeit. Der Gast arbeitet tagsüber hart, macht sich im Bad für den Abend zurecht und will die die Nachrichten sehen. Die sieht er nicht, wenn der Fernseher nicht im Bad ist. Es ist zuerst Service für den Gast und nicht Design. Es gibt so genannte Hip-Hotels. Das wollen wir nicht sein. Wir stehen zu dem, was wir sind. Sacher Salzburg und Wien sind historische alte Gebäude, aber gerade aus der Mischung von traditioneller Bauweise und Antiquitäten mit Modernem, Frischem, Neuem ergibt sich Spannung.

Und wie bleibt die sacher-torte Kult? Eine Torte muss saftig sein. Es gibt genügend Torten, auch imitierte Sacher-Torten, da staubt es Ihnen aus den Ohren heraus. Insbesondere, wenn die Torte eine Woche alt ist. Die Original-Sacher-Torte ist nach drei Wochen noch saftig. Das ist das gesamte Geheimnis des Erfolgs bis heute und der Grund, warum wir sie in die ganze Welt verschicken.


Danke, dass Ihr uns dankeschön. Hoffnung gebt! dankeschön.

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GO CULTURE

THE MERCEDES BENZ Kult sehen

Der Fotograf René Staud kann’s. Wie er in diesem wunderbaren Lookbook den Betrachter im Kult des Mercedes-Benz 300 SL versinken lässt, hat Klasse. Die Physiognomie der Karosse und der Charakter des grandiosen Auto-Ingenieursstück ist erste Liga. Bilder von perfekter Werbe-Ikonografie – plus: Seele! The Mercedes-Benz 300 SL Book; Photographs by René Staud; teNeues-Verlag 2012; Hardcover; 304 Seiten; 200 farbige Fotografien; Text u.a. in DE, EN, FR; 98,00 Euro.

CD TIPP

BUCH TIPP

„Ain’t it funny?“ Ja! Wunderbarer Muntermacher-Song. Hitsampler machen müde, aber wenn sie dann wie JLo’s „Dance again ...“-Album the Best versammeln, heißt es nur: Weghören, Reingrooven. Eine feine Latina-Hip-Hop-R&BReise mit prächtig gesungenen Eyecatchern von Jennifer Lopez. Besser als Red Bull.

Zurück in die Zukunft. Oder warum fühlt es sich nicht museal an, wenn man sich in den tollen Schwarz-weißReportagefotos von Harry Benson verliert, der die Fab Four ab 1964 intimst begleitet hat. Schlüssellochbilder mit Zeitgeistglück der 60er.

R&B hören

Biografie surfen Es ist wie früher, wenn man mit der Trix-Eisenbahn die große weite Welt ins Kinderzimmer geholt hat. Blättern, blättern, blättern. Suchtpotenzial! Im kiloschweren Reprint der „Bild”-Zeitung von Juni 1952 bis März 2012 über die Wellen der eigenen Biografie surfen: Schah-Demos, Ölkrise, Attentate ... Grelle „Bild”-Schlagzeilen, lebendiges Erinnerungskino: ein Genuss! Das BILD-Buch; Hrsg. Kai Diekmann; Autoren: Stefan Aust, Ferdinand von Schirach, Sebastian Turner, Franz Josef Wagner; Taschen-Verlag, 2012; ­Hardcover; 37,2 x 53 cm; 748 Seiten; 99,99 Euro 106 go sixt CULTURE

DANCE AGAIN ... THE HITS; Jennifer Lopez; Sony Music; CD + DVD; 16,99 Euro

Pop lesen

THE BEATLES; Tom Rob Smith; Taschen-Verlag 2012; Hardcover in Schlagkassette; 272 S.; 31,2 x 44 cm; 500 Euro


„TESTMAGAZIN“, Ausgabe 01/2010

Männerfreundschaft. Für gute, gewachsene Beziehungen. XACT PROFESSIONAL Wenn es um attraktives Aussehen geht, haben Männer ihren eigenen Kopf. Und denken damit natürlich auch über den Körper nach. Denn anspruchsvolle Haar- und Körperpflege setzt Top-Technologie voraus. Das ideale Duo: MC 9542 Wet &Dry Profi-Haarschneider fürs Kopfhaar und MT 6742 ProfiMultihaarschneideset für den Körper. Zwei echte Innovationen zum wahlweisen Nass- und Trockeneinsatz. Dazu sind beide bestens bestückt: 8 Aufsteckkämme (2–20 mm Schnittlänge) und 6 LED-Akku-Anzeige beim MC 9542 sowie 3 wechselbare Styling-Sets (Haar- & Bartschneider, Shaver) plus 7 Aufsteckkämme beim MT 6742. So sieht perfekte Pflege aus! Mehr Informationen unter: www.grundig.de/xact

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108 go sixt CULTURE


go sixt relax & discover

GO

Nr. 25/26 herbst 2012

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RELAX & DISCOVER

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Innovation und Wachstum: Seit vier Generationen baut Familie Sixt mit lust und leidenschaft den Welt-erfolg. 100 Jahre Sixt, Mobilität trifft Zukunft.

100 Jahre Sixt

mobilität trifft Zukunft

münchen 1912: Von der Kutsche zum Automobil – vorreiter der Mobilität.

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münchen 2012: vom Leasing bis zum CARSHARING – moderne Mobilität.


G G L IT Z E R N D. F E S T L I C H . W U N D E RS C H Ö N . FEIERN S IE D IE FE S T TAG E MI T U N S Erleben Sie unvergessliche Festtage mit Familie oder Freunden. Wählen Sie eines der vielen Arrangements und genießen Sie mit dem Hilton HHonors Markenportfolio das einzigartige Ambiente sowie die leckere Festtagsküche. Oder lassen Sie sich von den schönsten Weihnachtsmärkten in Europa verzaubern! Alle Jahre wieder – einfach wunderschön. BUCHUNG ONLINE UNTER HILTON.DE/FESTTAGE ODER TELEFONISCH UNTER ANGABE DES STICHWORTES „SIXT-FEST TAGE“ 00 800 - 444 58 667 (GEBÜHRENFREI)* Unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie unter hilton.de/festtage *aus dem europäischen Festnetz


GO welcome

Liebe Freunde der Sixt-Family,

Regine Sixt

Ich liebe die Überholspur!

ganz ehrlich: Ich liebe die Überholspur. Ist das Leben nicht eine Autobahn? Immer unterwegs sein zu neuen Zielen, beweglich bleiben und das Steuer selbst in der Hand haben – das sind doch perfekte Bilder für alle, die in ihrem Leben etwas erreichen wollen. Wenn ich heute, im 100. Jahr des Bestehens von Sixt zurückblicke, ziehen wunderbare Erinnerungen an mir vorbei, wie wir ein Ziel nach dem anderen erreicht haben. Und mehr noch: In unseren wildesten Träumen hätten mein Mann Erich Sixt und ich uns zu Beginn unserer Tätigkeit nicht ausmalen können, wo wir heute stehen: Weltweit präsent in 105 Ländern, eine Flotte von 225.000 Fahrzeugen, und unsere beiden Söhne voller Engagement im Management von Sixt, damit wir jeden Tag mit neuen Ideen und Ambitionen durchstarten. Ja, Sixt steht unter einem guten Stern. Das ganze Unternehmen befindet sich auf der Überholspur und fährt einen Erfolg nach dem anderen ein. Und das alles wäre ohne unsere Mitarbeiter nicht möglich gewesen. Eigentlich hätten wir uns nach so einem rasanten Kurs durch die letzten hundert Jahre durchaus eine Auszeit verdient – eine Auszeit, wie sie in diesem Heft beschrieben ist. Aber Stillstand bei Sixt gibt es höchstens als kurzen Boxenstopp, um sich fit für die nächste Etappe zu machen. Wenn Sie in dieser GoSixt mit uns auf große Fahrt gehen, dann kommen Sie zuerst nach Salzburg, wo Sie den Mozart-Tenor Michael Schade kennenlernen und die Chefin Elisbath Gürtler von den legendären Sacher-Hotels an der Salzach und in Wien. Haben wir nicht diesen wunderschönen Planeten geschenkt bekommen, um immer wieder von den feinsten und schönsten Plätzen neu überrascht zu werden? Und vielleicht reisen wir ja nicht, um anzukommen, sondern um immer wieder Neues zu entdecken: Die Welt in allen ihren Aspekten und Neues in uns selbst. Unterwegs sein heißt für mich: lebendig zu sein. Jenseits aller Routinen neue Perspektiven einzunehmen. Begeisternden Menschen zu begegnen. Dazu zu lernen. Mich zuhause zu fühlen, wo auch immer ich gerade bin. Ich freue mich, wenn Sie dieses Heft dazu inspiriert, neue Facetten des Lebens zu entdecken. Tauchen Sie ein in diese wunderbare Welt! Ihre

editorial go sixt 3


„Wir haben diese neuen Räume geschaffen, damit die Künstler die Möglichkeit haben, ihre Visionen ohne jegliche räumliche Beschränkung ausleben zu können“: Galerist Thaddaeus Ropac über sein 2.000 Quadratmeter großes, neues Ausstellungsgelände im Pariser Quartier Pantin.

Rub Rubrik

GO

Herausgeberin Regine Sixt, Sixt Marketing, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach Telefon: +49 (0)89 744 44-4247 · Telefax: +49 (0)89 744 44-843 55 · www.sixt.de Verlag Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg Telefon: +49 (0)40 767-556 76 · Mail: timpe@gosixt.de · www.gosixt.de Chefredakteur Wolfgang Timpe · Art director Sophia Talina Wenzel · Layout Svenja Peters Mitarbeiter dieser Ausgabe: Carsten Anhalt, Martha Bitter (Schlussred.), Gerda Harda Brandt, Boris Grbavac, Markus Herbst, Danijela Kesetovic, Patricia Massó, Pascal Morché, Angela Oelckers, Julia von Perfall, Svenja Peters, Colette Richartz, Christoph Santner, Regine Sixt, Daniela Theumer, Wolfgang Timpe FOTOGRAFen: Erol Gurian, München (www.gurian.de); Christina Körte, Hamburg (www.christinakoerte.de); Wolfgang Timpe, Hamburg (www.wolfgangtimpe.com); Sebastian Widmann, München (www.sebastianwidmann.de) · Mario Ziegler, Berlin (www.marioziegler.com) Anzeigen: AVC Media UG · Kantstr. 30 · 04275 Leipzig · T. +49 (0)341 27 197 222 · F. +49 (0)341 27 197 101 M: +49 177 8488795 · Kontakt: guido.schulz@avcmedia.de · www.avcmedia.de, Druck + Versand: Mohn media Mohndruck GmbH · Carl-Bertelsmann-Straße 161M, 33311 Gütersloh REPRO: Appel Grafik Hamburg GmbH & Co. KG · Alter Wall 55 · 20457 Hamburg Telefon: +49 (0) 65 68 55-0 · www.appel-grafik.de © GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH. Verleger & Geschäftsführer: Wolfgang Timpe Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfoto: Erol Gurian, Archiv Sixt

4 go sixt INHALT


i n d i e s e m h ef t 003 WELCOME Herausgeberin

Regine Sixt über 100 Jahre Sixt: „Ich liebe die Überholspur.“

046 100 jahre Sixt III MY WAY:

CEO Erich Sixt im Interview: Rendite, Jazz und Vertrauen.

086 reportage Mann mit PS-Stil:

BMW-Vertriebschef Karsten Engel. 094 ART Anselm Kiefer & Joseph

008 LOUNGE Leasing-Vorstand

Dr. Rudolf Rizzolli im Gespräch; Sixt-Offensive USA; Projekte Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung. 014 City München leuchtet:

Fotos: Galerie Thaddaeus Ropac; Mario Ziegler.

052 Style Herbst: Casual moments;

Klasse: Weiß ist das neue Schwarz; Freude: Color-Blocking für kalte Tage; Sehnsucht: Indian Summer; Himmel & Erde: blau-braune Männerstyles.

Ein smarter Metropolen-Essay. 025 Jüdische Gemeinde: Interview mit Dr. Charlotte Knobloch 030 Prinz Leopold von Bayern: Hundert Jahre Sixt!

062 100 jahre Sixt IV PORTRAIT: Nahaufnahme Regine Sixt, Front­ frau und PR-Queen des Global Players: „Ständig unter Strom.“

034 100 jahre Sixt I CHRONIK:

066 100 jahre Sixt V REPORT: Die

Ein Familien-Märchen – das Sixt-Jahrhundert von 1912–2012. 042 100 jahre Sixt II FUTURE:

Für Alexander & Konstantin Sixt sowie den Sixt-Vorstand hat die Zukunft längst begonnen. „2015 sind wir Nr. 1 in Europa.“

Beuys in Paris, Matisse & Co. in Essen, David Hockney in Köln. 098 interview Hotel-Sacher-Chefin

Elisabeth Gürtler im Gespräch. 106 CULTURE Mythos „Bild“, Ikone

Jennifer Lopez, 300-SL-Legende.

Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Tränchen trocknen“. 068 Hi End Hitech-Uhren, Lifestyle-

Accessoires & Luxury Hotels. 076 My way Tenor und Familienfan:

Opern-Star Michael Schade.

Michael Schade: „Regine Sixt ist total involviert und total laid back. Sie ist eine ungeheure Powerfrau, hat einen enormen Ehrgeiz, ist ein eiskalter Manager, aber hat vor allem ein irrsinnig warmes Herz!“ INHALT go sixt 5


Achtung Gespiegelt!

100 JAHRE ALT. UND IMMER NOCH VON TOPMODELLEN UMGEBEN. 100 Jahre Erfolg – dafür braucht es großartige Ideen, Konsequenz, Mut – und den richtigen Partner. Wir gratulieren der Familie Sixt und allen Mitarbeitern zum Jubiläum und bedanken uns ganz herzlich für die großartige Zusammenarbeit im Streben nach Mobilität. Auf die nächsten hundert Jahre gemeinsamer automobiler Leidenschaft.

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Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 12,9–3,8 l/100 km. CO2-Emission in g/km (kombiniert): 303–99 g/km. Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.


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Freude am Fahren


GO sixt news

»Stärkerer Wettbewerb!« Kundenvertrauen. „Die Rate und eine faire Rückgabe sind wichtig.“

Interview mit Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand der Sixt Leasing AG. Herr Rizzolli, wie sehen Sie den Status quo der Sixt Leasing AG? Die Sixt Leasing hat in den letzten Jahren einen erheblichen und stetig steigenden Beitrag zum Gesamtergebnis der Sixt AG beigetragen. Dies kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern ist das Resultat der sehr guten Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einem Marktumfeld, das von steigendem Wettbewerbsdruck gezeichnet ist, sind wir aufgefordert, nicht mit dem Geleisteten zufrieden zu sein, sondern uns fortwährend weiterzuentwickeln und notwendige Veränderungen proaktiv anzugehen. Was sind gegenwärtig denn die Stärken der Sixt Leasing? „Geht nicht, gibt’s nicht“ war und ist die Devise. Unsere Kunden und deren Wünsche stehen im Mittelpunkt, was so viel heißt, dass wir kein starres Angebot haben, sondern bereit sind, uns an den Prozessen und Rahmenbedingungen unserer Kunden zu orientieren. Welche Ziele haben Sie sich für die Sixt Leasing gesetzt und wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Die Schwerpunkte sind vielfältig, das Ziel aber eindeutig: Wir wollen wachsen, und dabei unsere Profitabilität und unseren Ertrag nachhaltig stabi8 go sixt Lounge

lisieren – und wenn möglich auch ausbauen. Ein Schwerpunkt oder eine Maßnahme an sich reicht dafür nicht aus. Deswegen sei hier exemplarisch unser Privat- und Gewerbekunden-Onlineportal genannt, über welches wir uns eine neue Kundengruppe erschließen wollen, die heute nach wie vor sehr profitabel ist. Was muss oder wird sich auf diesem Weg für die Sixt Leasing ändern? Nachhaltigkeit funktioniert immer nur mit hoher Kundenzufriedenheit. Diese müssen wir fortwährend überprüfen und bereit sein, unsere Organisation und Prozesse proaktiv zu verändern, wenn dies notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen. Dies wurde in der Vergangenheit sehr gut gemacht und muss auch heute nach wie vor unser Anspruch sein. Haben Sie persönliche Erfahrungen mit dem Leasing? Worauf legen Sie besonderen Wert? Ja. Ich habe sowohl Lease Cars als Firmenwagen, aber auch als Privatwagen gefahren. Wie vielen Kunden war mir vor allem die Rate sehr wichtig und natürlich eine faire Rückgabe. Welches Verhältnis haben Sie zum Auto? Objekt der Faszination oder eher der Arbeit? das Interview führte Boris Grbavac Absolut Beides.


BestE

Konditionen! Das Institut Innofact AG bestätigt Sixt Leasing als g ­ ünstigste Adresse für ­Privatkunden- und Kleingewerbe-Leasing. Neuer Coup: die „Vario-Finanzierung“.

U

nd „beste Adresse“ schließt auch Internet-Adressen mit ein. Denn selbst Online-Portale wie Meinauto.de können mit den Preisen der Sixt Leasing nicht mithalten. Von 100 getesteten Modellen konnte die Sixt Leasing bei 69 Fahrzeugen die günstigsten Leasingkonditionen anbieten. 77 Prozent der bei Sixt angebotenen Modelle konnten von der Konkurrenz nicht unterboten werden. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstitutes In­ no­fact AG, das einen Vergleich und eine Beurteilung von Neuwagen-Leasing durchgeführt hat. Die Konkurrenz kann sich dabei sehen lassen. Getestet wurde bei Sixt Leasing, den jeweiligen Hersteller/Bank-Webseiten, Meinauto.de und ALD. Die Stichprobe umfasste jeweils zwei Modelle der Top 50 der meistverkauften Fahrzeuge nach Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes. Die berücksichtigten Faktoren waren Laufzeit (36 Monate), Laufleistung (10.000 km) und die Mietsonderzahlung (10 Prozent des Listeneinkaufspreises), die für alle Modelle der 18 Hersteller einheitlich waren. Das Ergebnis ist für Sixt Leasing ein Beweis für die optimale Kostenstruktur und Nutzung der Synergien. Denn bei Sixt spart der Kunde im Durchschnitt 21 Prozent gegenüber der Leasingrate der Konkurrenz. Beim Skoda Fabia Kombi etwa erzielten wir eine Ersparnis von 113 € im Monat. Das ist 56 Prozent günstiger als das nächstbeste Angebot. Aber auch bei Premiummarken wie BMW, VW oder Audi bietet Sixt Leasing Kostenersparnis

von über 30 Prozent. Doch Sixt Leasing bietet nicht nur die günstigsten Raten, sondern auch das flexibelste Angebot. Mit dem neuen Produkt „Vario-Finanzierung“ sensibilisiert Sixt Privatkunden und Kleingewerbetreibende neuerdings für das Leasing. Hatte das Leasing an sich mit dem Ruf zu kämpfen, keinen Fahrzeugbesitz nach Ablauf des Vertrages zu ermöglichen, verbindet die VarioFinanzierung mit der Kaufoption die Vorteile der klassischen Finanzierung mit den Vorteilen des Leasings.

»Sixt Leasing kann kein Konkurrent unterbieten.«

Konkret bedeutet das, dass die Kunden während der Nutzungsdauer die günstigeren Leasingraten zahlen und sich am Ende der Laufzeit entscheiden können,

ob sie das Fahrzeug einfach zurückgeben, oder über eine vorab definierte Schlussrate kaufen. Wer sich also für Autofinanzierung oder Barkauf interessiert, findet mit der Vario Finanzierung von Sixt Leasing eine attraktive Lösung. Innofact testete dabei auch diese Finanzierungsoption, unter anderem bei carcredit.de und check24.de, mit einem ähnlich positiven Ergebnis. 54 Modelle gibt es bei der Vario-Finanzierung von Sixt Leasing günstiger als bei der Konkurrenz. Die durchschnittliche Erspar-

nis beträgt hier 12 Prozent der GesamtFinanzierungskosten. Das Geheimnis dieser Konditionen ist die Einkaufsmacht von Sixt – dem größten herstellerübergreifenden Fahrzeugeinkäufer Europas. Dadurch besitzen wir eine exzellente Position bei Verhandlungen mit Herstellern und Händlern und erhalten deutlich bessere Rabatte beim Einkauf der Fahrzeuge als es ein einzelner Kunde könnte. Der Kunde profitiert somit von besonders günstigen Konditionen und spart auch den Aufwand für Konditionsverhandlungen bei seinem Händler vor Ort. Dabei kann er sicher sein, dass er keine Re-Importe oder Mietfahrzeuge erhält, sondern ausschließlich deutsche Neufahrzeuge mit voller Hersteller-Garantie und der Möglichkeit, das Wunschfahrzeug frei zu konfigurieren. Dabei ist Sixt Leasing nachweislich auch günstiger als die Leasing- und Finanzierungsangebote vieler großer Banken und Leasinggesellschaften. Das Ergebnis der Studie offenbart für Sixt auch einen wichtigen Trend. Privatkunden und Kleingewerbetreibende holen sich Ihre Angebote nicht mehr in Autohäusern oder direkt beim Hersteller, sondern nutzen Vergleichsportale im Internet, um das günstigste Angebot zu finden. Und gerade dort kann Sixt Leasing punkten. Dass die Kunden bei Sixt Leasing nicht nur die besten Konditionen erhalten, sondern auch einen Service mit hoher Qualität, das hat auch der TÜV Saarland festgestellt und uns ein Qualitätssiegel mit überdurchschnittlich guter BewerBoris Grbavac tung verliehen. lounge go sixt 9


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NEWS

Welcome Atlanta!

Sixt ist jetzt im US-Bundesstaat Georgia mit eigener Station am verkehrsreichsten Flughafen der Welt vertreten.

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ixt weitet seine Präsenz in den USA auf einen neuen Bundesstaat aus: Der Autovermieter, der in Florida bereits über ein ganzes Netz verfügt, eröffnet nun auch eine Station in Atlanta, der Hauptstadt von Georgia. Sie befindet sich direkt am HartsfieldJackson Airport (ATL) im Mietwagenzentrum und bietet für Geschäftsreisende wie Urlauber eine große Bandbreite an Fahrzeugen. Dazu gehören BMW, Mercedes-Benz, Volks­ wagen und Volvo genauso wie Ford, Chevrolet, Toyota und Nissan. Sixt-Kunden können bei einer Anmietung nun auch in Atlanta von den Vorzügen des OnlineCheck-in, des ­Sixt-Kundenkartenprogramms Car Express und der zentralen Rechnungsstellung für Firmenkunden profitieren. Die Station hat – wie alle Sixt-Airport-Stationen in den USA – rund um die Uhr geöffnet. Für Sixt bedeutet die neue Station einen wichtigen Meilenstein bei der Expansion in den Vereinigten Staaten. Insgesamt verfügt das Unternehmen nun in den USA über sechs Stationen an zentralen Standorten wie Miami Beach sowie den Flughäfen von Miami (MIA), Fort Lauderdale (FLL), Orlando (MCO) und Palm Beach (PBI). Der Hartsfield-Jackson Airport gilt als der verkehrsreichste Flughafen der Welt, außerdem ist er die Heimat von Delta Air Lines, einem Kooperationspartner von Sixt. Deren Kunden profitieren von dem neuen Standort in besonderer Weise: Sie können bei jeder Anmietung eines Sixt-Autos 500 SkyMiles (Bonusmeilen im Programm von Delta Air Lines) sammeln. Als Partner aller großen Fluggesellschaften und Hotelketten belohnt Sixt Anmietungen mit Bonuspunkten und -meilen 10 go sixt lounge

Detlev Pätsch, COO Sixt AG: Die neue Sixt-Station in Georgia ist ein Meilenstein.

des jeweiligen Bonusprogramms. Dazu gehören zum Beispiel United Mileage Plus, US Airways Dividend Miles, Lufthansa Miles & More, Air France Flying Blue, SMILES, Multiplus, Hilton HHonors und Starwood Starpoints. Wer heute schon von Deutschland aus seinen Mietwagen für die nächste USA-Reise vorbuchen will, hat es denkbar einfach: Die Autos von Sixt sind unter der Adresse www.sixt.de online und über die Hotline mit der Nummer 01805/ 25 25 25 telefonisch selbstverständlich rund um die Uhr buchbar. Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG, freut sich ganz besonders über den Neuzuwachs:

»Georgia ist bereits der zweite Bundesstaat, in dem Sixt vertreten ist. Damit setzen wir die ­Erschließung des attraktiven US-Markts zügig, aber mit Augenmaß fort. Das US-Geschäft liegt bislang über unseren Erwartungen, was auch daran liegt, dass sich neben vielen europäischen Kunden auch immer mehr Kunden aus Nord- und Südamerika für ein Sixt-Auto entscheiden.«


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NEWS

Da wächst Gutes auf der Wiesn! Das Lady-Netzwerk der Damenwiesn auf dem Münchner Oktoberfest hat wieder eifrig für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung gespendet.

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egendär und nicht wegzudenken aus dem Kalender ist Regine’s Damenwiesn. Wenn Regine Sixt dazu einlädt, kommen einflussreiche Power-Ladies aus Politik, Wirtschaft und Medien auch von weit her, um gemeinsam etwas zu bewegen: Über 1 000 Frauen verschrieben sich erneut dem großen Ziel, so viele Tränchen wie möglich zu trocknen. Dass dies weltweit von Jahr zu Jahr mehr gelingt, ist auch dem Engagement der Mitarbeiter vor Ort in den 105 Sixt-Ländern zu verdanken. So wird garantiert, dass jeder einzelne Cent ohne Abzug direkt bei den Kindern ankommt. Das weltweite Sixt-

Know-how, schnell, fokussiert und effizient zu agieren, kommt also in hohem Maße den Kindern zugute, die in den Projekten leben, die von der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung unterstützt werden. Gerade auch in den vielen weltweiten Einsätzen nach Naturkatastrophen und bei Hungersnöten sind die Logistik und die schnelle Einsatzbereitschaft von Sixt unbezahlbar. Dem jährlich wachsenden ideellen und finanziellen Engagement der Damenwiesn ist es zu verdanken, dass Jahr für Jahr noch mehr Initiativen rund um den Globus gefördert werden können. Und neben der Damenwiesn ermöglicht Regine Sixt betroffenen Kindern vor Ort

eine große Freude und einen Lichtblick in Krankheit und Not: Die Kinderwiesn trocknet nicht nur Tränchen, sondern zaubert ein Lachen in Gesichter, die sonst von frühem Leid geprägt sind. So sind Damen- und Kinderwiesn das perfekte Match und der Beweis für das Gute in der Welt. Gemeinsam pack markus herbst ma’s! Spendenkonto Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung Konto 746 500 800 BLZ 700 700 10 Deutsche Bank München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de

Fröhliche

Kinderwiesn 2012 Über 300 Gäste aus den Münchner Kliniken, der BjörnSchulz-Stiftung Berlin sowie aus den Krebsstationen in Stuttgart, Köln, Erlangen, Freiburg und Augsburg genossen ein paar unbeschwerte Stunden fernab vom Klinik-Alltag bei der diesjährigen Kinderwiesn auf dem Oktoberfest. Nach einer Stärkung im Hippodrom ging es für die Gruppen raus auf’s Festgelände. Dort konnten die Kinder – für einige zum ersten Mal – Karussellfahren, sich beim Autoscooter versuchen, und als Andenken eine Rose schießen. Dank der tatkräftigen Unterstützung engagierter Sixt-Mitarbeiter und Sponsoren ist der Tag zu einem tollen Erlebnis für Groß und Klein geworden. Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung freut sich, so viele Kinder glücklich gemacht zu haben. „Wir hatten einen wunderschönen Tag und die Kinder waren begeistert,“ so Frau Brengmann von der Uniklinik Köln.


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DER CITROËN DS3 So viel Design, Technologie und Komfort passen in keine Schublade, aber in den CITROËN DS3 ULTRA PRESTIGE mit maximaler Ausstattung. Ein echter Hingucker eben – und wie alle CITROËN DS3 Modelle typisch untypisch. Denn ihre unzähligen Farbkombinationen von Dach und Karosserie, die farblich abgestimmten Felgen und eine Vielzahl von Interieurvarianten machen jeden CITROËN DS3 zu etwas ganz Besonderem. Und das besonders günstig – zum Beispiel als CITROËN DS3 VTi 82 ab 14.950,– €*. CRÉATIVE TECHNOLOGIE

*UVP der CITROËN DEUTSCHLAND GmbH zzgl. Fracht. Privatkundenangebot bei allen teilnehmenden Händlern, gültig bis 31.12. 2012. Abb. zeigt evtl. Sonderausstattung/höherwertige Ausstattung.

Kraftstoffverbrauch kombiniert von 6,7 bis 3,4 l/100 km. CO2-Emissionen kombiniert von 155 bis 87g/km (VO EG 715/2007).


GO CITY

MÜNCHEn LEUCHTET.

Metropole München: Heimat von Siemens, Sixt und BMW: Die kosmopolitische Landeshauptstadt gibt sich ­anspruchsvoll und entspannt, traditionsbewusst und ­modern, deutsch und italienisch. Nur beim Fußball verstehen sie rechts und links der Isar keinen Spaß. Von Pascal Morché und Sebastian Widmann (Fotos)


Skyline mit Leuchtturm. „Go Downtown Miami, cross Biscayne Bay. Dort liegt die Zukunft, dort spielt die Musik, dort gibt’s die Kunst von morgen.” Blick aus Hubschrauberanflug auf Insel Key Biscane vor den Toren Miamis.


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CITY

Die Ikone Münchner Architektur-Avantgarde. Die BMW-Welt der Kult-Architekten von Coop-Himmelb(l)au wie die Allianz-Arena von Herzog & de Meuron repräsentieren spektakulären Architektur-Mut und respektieren die Sehnsucht der Münchner, dass kein Gebäude höher sein soll als die Frauenkirche. Man liebt seine Silhouette aus Kuppeln und Kirchen der Altstadt. Modernität unbedingt ja, aber nicht auf Kosten des Heimatgefühls.

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MÜNCHEN strahlt.

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Natur- und Hippie-Mekka Englischer Garten. Vor gut 200 Jahren im Zuge der französischen Revolution angelegt, repräsentiert die grüne Lunge Münchens ein halb verwildertes Paradies samt lässiger Sonnen- und Frischluftanbeter.

MÜNCHEN LEBT. 18 go sixt MÜNCHEN


TRAVEL CITY

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Am Fuße der Alpen. Nur hier konnte die so genannte Lichtgestalt Franz Beckenbauer im vormals monarchistischen Bayern zum Kaiser aufsteigen. München glänzt: Das gilt für goldene Escada-Knöpfe und die Edel-Boutiquen auf der Maximilianstraße wie fürs kosmopolitische Luxushotel Bayerischer Hof – Moderne triftt Heimatliebe.

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Mediterranes Lebensgefühl: München ist die nördlichste Stadt Italiens und pflegt das Dolcefarniente, das Laissez-faire des Flaneurs.


SEHEN UND GESEHEN WERDEN.

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m eine Stadt wirklich zu begreifen, vertraut man am besten dem Blick des Fremden. Was der Einheimische für alltäglich hält, das kann für den Gast die Offenbarung sein. Mancher Ort wird, mit anderen Augen besehen, zum Wahrzeichen einer Lebensart und eines Lebensgefühls, eigentümlich und plausibel zugleich. Wer nach Müchen kommt, der wundert sich schnell, wie italienisch das hier alles ist, hier im Süden. Vom Norden aus betrachtet, ist München die nördlichste Stadt Italiens – ein hübscher topographischer Begriff, allerdings ist er in seiner Sehnsucht nur einseitig anwendbar. Dass München die südlichste Stadt Deutschlands ist, diese Erkenntnis wird zwischen Verona und Palermo niemanden verwundern. Was aber ist es, dass diese Stadt so italienisch macht, dass es sie zur nördlichsten Stadt Italiens bringt? Zunächst ist es die geographische Selbstbestimmung der Münchner. Dem Norden, der für sie gleich im Dachauer Moor beginnt, drehten sie schon immer den Rücken zu, überzeugt davon, dass das Siegestor auf der Ludwigstraße, erbaut nach dem Konstantinbogen in Rom, die Einlasspforte in das gelobte südliche Land ist. Die Kompassnadel des Münchners weist nach Italien. Auf der kürzesten Strecke über Garmisch und den Zirler Berg sind es vom Münchner Marienplatz aus genau 173,1 Kilometer bis zur italienischen Grenze auf dem Brennerpass, und vom Münchner Flughafen werden mehr Destinationen in Italien angeflogen als Städte innerhalb Deutschlands. Ist es da ein Wunder, dass sich der Münchner Bozen, Trento und Verona näher fühlt als Fulda, Göttingen oder Hannover? Das war schon immer so. Die Bayern, ein Mischvolk aus Kelten, Raetoromanen, Römern und Germanen, haben sich aus dieser Erbmasse und aus ihrer geographischen Lage heraus mit den norditalienischen Regionen eng verzahnt. Handelsbeziehungen mit dem Land, wo die Zitronen blühen gab es schon früh, denn aus Italien importiert wurde gerne. Zuerst Lebensmittel, Gewürze, Stoffe – dann Kultur, Kunst, Baustile, Oper und Design. Vor allem aber mediterranes Lebensgefühl: Das Dolcefarniente, jenes Laisser-faire des Flaneurs. Und eben dieser Münchner Flaneur. Er braucht zum Ausüben seiner Tätigkeit den Boulevard und schönes Wetter, was manche Föntage auf geradezu surreale Art bieten, wenn es in Norddeutschland regnet und 15 Grad kälter ist. Ja, im Tages­ ablauf des Münchners kommt dann neben dem Tun das Schauen nicht zu kurz. Die zwei Maxime, am besten mit dem Leben umzugehen – beziehungsweise recht lässig durch dasselbe zu kommen – stammen denn auch von zwei Urmünchnern: „Schaun mer mal“ (Franz Beckenbauer) und „A bisserl was geht immer“ (Helmut Dietl’s „Monaco Franze“). Wenn das nicht eine mediterrane Lebenssicht ist! Apropos Italien: Nicht einmal die bayerischen Wirtshäuser können in München zahlenmäßig mit den italimünchen go sixt 21


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Renaturierung der Isar:

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Badende Familien, grillende Jugendliche, und jede Menge Flanierer und OutdoorSurfer bevölkern die größte innerstädtische Grünanlage der Welt.

berte, (das Sohn Michael klug zu einem Feinkost- und Catering-Imperium ausbaute); und wo Alfons Schuhbeck sein kulinarisches Paradies aus Schweinsbraten mit Ingwer gründete und, ja, wo die berühmteste Bar Deutschlands, das „Schumann’s“ so tut, als sei sie allabendlich ein Bollwerk gegen die sogenannte Bussi-Bussi-Gesellschaft. München, das war (und ist!) eine Stadt, in der Paradiesvögel zweifellos eher eine Chance haben als anderswo.

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enischen Restaurants mithalten. In München, von dem der Norweger (!) Henrik Ibsen sagte, dass es die einzige Stadt sei, in der es sich neben Rom zu leben lohne, eröffnete 1890 die „Osteria Bavaria“ (heute „Osteria Italiana“), Deutschlands erste Trattoria überhaupt. In München eröffnete 1977 mit „Rosario“ der erste italienische Steh-Imbiss; von hier nahm der Erfolg der Espresso-Barkette „Segafredo“ seinen Anfang, und es scheint geradezu logisch: Auch die Lattemacchiatisierung und Aperol-Spriz-Flutung der Republik nahmen von München ihren Ausgang. Nun ist Italien nicht erst mit der Küche an die Isar gekommen, wo ja auch das Tantris vor 41 Jahren als erste Gourmetschmiede eröffnete; wo Gerd Käfer ein kulinarisches Disneyland zau24 go sixt MÜNCHEN

in Käfer ist eben (auch) urmünchnerisch, so wie es ein Rudolph Mooshammer einst war; und so wie ein Thomas Gottschalk eben beim Bayerischen Rundfunk das mediale Lebenslicht erblickte und nicht im NDR – dort mögen seriösere Nachrichten-Typen vom Schlage eines Ulrich Wickert herkommen. Ja, selbst eine Lichtgestalt wie Franz Beckenbauer konnte wahrscheinlich nur im vormals monarchistischen Bayern zum Kaiser aufsteigen – einem brav-biederen, ordentlichen Uwe Seeler wäre das im Norden nie gelungen. „München leuchtet“, schrieb einst der Wahlmünchner Thomas Mann – vielleicht würde er heute relativieren: München glänzt! Ja, an der Isar glänzt alles mehr, als im Rest der Republik: Das gilt für goldene Escada-Knöpfe und Boutiquen auf der Maximilianstraße oder den wunderschönen Bayerischen Hof ebenso wie für die Tatsache, dass die Metropole München selbst gerne glänzt: mit geringen Arbeitslosenzahlen, höchsten Bildungschancen, besten Pisa-Ergebnissen und den vordersten Plätzen im europäischen Universitäts-Ranking. Nun aber, für das Bonmot von der nördlichsten Stadt Italiens braucht man sich nicht auf die Leopoldstraße als „Gelati-Allee“ mit ihren vielen Eisdielen in heutiger Zeit zu berufen. In München war man immer italiensüchtig. Jedenfalls die, die hier etwas zu sagen und zu bauen hatten, die Wittelsbacher.


„LEUCHTET EWIG!“ Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, über 100 Jahre Sixt und München.

Dr. Charlotte Knobloch: „Ich bin Regine Sixt persönlich dankbar, für ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft, die sie in Israel zeigt, und bewundere ihre Charity-Projekte für Kinder.”

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ie italienische Gattin des Kurfürsten Ferdinand Maria importierte aus ihrer Heimat nicht nur 1653 die brandneue Kunstform Oper nach München und somit erstmals nach Deutschland. Das italophile Herrscherpaar bestellte auch italienische Architekten wie Viscardi, Agostino Barelli oder Enrico Zuccali zum Bau von Schloss Nymphenburg, von Stadtpalais und der Theatinerkirche. Die Sinnlichkeit von Barock und Rokoko wurden in München – wie nirgendwo sonst in Deutschland – auch deshalb so dankbar aufgesogen, weil diese Kunst- und Lebensformen so fern von jedem protestantischen Puritanismus und jeder preußischen Askese sind. Die Münchner als naive Arkadier zeigten (und zeigen!) stets gerne, dass sie nicht zur Selbstkasteiung neigen. Ein schlechtes Gewissen, dem Dasein einige Freude abzugewinnen, braucht sich deshalb hier auch heute nie jemand zu machen. Dass dabei in den Biergärten der Stadt tatsächlich das Lebensmotto „Laptop und Lederhose“ wörtlich genommen wird, davon kann sich jeder in München überzeugen. Faul ist hier niemand – nur eben eher ein bisserl entspannt.

DR. CHARLOTTE KNOBLOCH

1932 in München geboren, ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, seit 2003 Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses und seit 2005 Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses. Von 2006 bis 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Charlotte Knobloch ist verwitwet und hat drei Kinder.

„Ich gratuliere Sixt zu dieser ganz und gar unglaublichen Erfolgsgeschichte. Dieses Unternehmen fing doch ganz klein und münchnerisch an und ist in einhundert Jahren zu so einer erfolgreichen, globalen Marke gewachsen. Ja, Sixt ist ein Münchner Familienunternehmen von Weltformat. Auf bayerisch heißt’s ja auch ‚sigst, das ist Sixt!’, ‚sieh, das ist Sixt!’. Doch Spaß und bayerisches Wortspiel beiseite: Ich hege große Bewunderung für die Menschlichkeit und Wirtschaftsethik, die in diesem internationalen Unternehmen herrschen, und die neben unternehmerischem Geschick den Erfolg von Sixt erklären. Regine Sixt bin ich natürlich auch persönlich sehr dankbar für ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft, die sie in Israel zeigt und für ihre vielen, höchst effektiven CharityProjekte, bei denen sie sich für kranke und notleidende Kinder einsetzt. Das breite, soziale Engagement der Familie Sixt, gerade auch für Projekte unserer jüdischen Gemeinde hier in München, ist wirklich außergewöhnlich. Allen Gästen, die heute unsere 2006 eröffnete Synagoge besuchen, zeige ich die beiden wunderschönen, großen Leuchter, die uns Regine Sixt in ihrer Großzügigkeit gespendet hat. Solch ein Geschenk bleibt ewig; leuchtet ewig! Ja, und dass ich als ganz gewöhnliche Kundin natürlich nur bei Sixt ein Auto miete, ist doch eigentlich selbstverständlich. Die Freundlichkeit, die jeder einzelne Mitarbeiter auch bei größtem Stress an einem der orangefarbenen Sixt-Schalter dem Kunden entgegenbringt, sie ist schon bewundernswert und nicht alltäglich. Ich bin absolut ein Autofan und bekomme bei der großen Auswahl, die mir die stets hochmoderne Fahrzeugflotte von Sixt bietet, auch jedes Auto, das ich mir vor der Fahrt erträume.”


gröSSenwahn und Genusslust!

„Bunte“-Lifestyle-Reporterin Daniela von Theumer über Lebensgefühl und Modelust der MünchnerInnen.

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ünchen ist sexy, international, unaufgeregt und opulent! Wer etwas anderes behauptet, und das sind hauptsächlich Hamburger und Berliner, war schon lange nicht mehr in der Stadt, oder will es einfach nicht wahr haben! Fangen wir mit der Sexiness dieser Stadt an. Die Münchnerin genießt ihr Leben schon zum Frühstück auf HighDaniela von Theumer heels, während die Hanseatin flache Loafers bevorzugt und die Berlinerin alles an den Füßen trägt, nur schick sollte es nicht sein. Das klingt nach Klischee, trifft aber den Kern. Die Münchnerin zeigt gerne, was sie hat und steht dazu. Modetechnisch ist sie eine „Fashionista“. Kein Trend geht an ihr vorüber, ohne ihn ausprobiert zu haben. Sie liest nicht nur Modezeitschriften, sondern lebt sie auch. Während Lederleggings an der Isar ausverkauft sind, werden sie wohl in Hamburg zum Ladenhü-

ter, und in Berlin müssen sie getragen wie nach einem Bombenangriff aussehen, um verkauft zu werden. Die Münchnerin lässt sich äußerlich ungern auf etwas festlegen. Präferiert die Hamburgerin den unterkühlten Charme des Jil Sander Looks und die Berlinerin alles, was keinen Namen hat, so mischt man in der heimlichen Hauptstadt, munter alle Designer durcheinander. Ein Kleid von Zara mit einem Mantel aus dem Internet von yoox.com und einer Tasche von Jimmy Choo. Auch schmucktechnisch darf es für die Münchnerin gern ein bisschen mehr sein. Schon zum Frühstück in „Schumann’s Tagebar“ oder im „Hugos“ darf es glitzern. Dabei ist es egal, ob es um üppigen Modeschmuck oder kostbare Pretiosen geht. In der Hafenstadt dagegen verlässt das Geschmeide, mit Ausnahme der obligatorischen Perlenkette, nur in Ausnahmefällen den dunklen Safe, der in Berlin erst gar nicht gebraucht wird. Protzig, nein! Lässig. Alles was schön ist, darf auch gezeigt werden. Das gilt auch für die Autos. Nirgendwo in Deutschland cruisen mehr Bentleys, Porsches und Aston Martins, vorzugsweise Cabrios, durch die Stadt. Bestaunt und fotografiert werden sie nur von den Touristen aus aller Welt. Für Reichtum muss man sich hier nicht schämen, er darf gezeigt werden. Auch wenn der Auftritt manchmal mehr Schein als Sein ist. Who cares!

Fashionista-City. Die Münchnerin genießt ihr Leben schon zum Frühstück auf Highheels, während die Hanseatin flache Loafers bevorzugt und die Berlinerin alles an den Füßen trägt – nur schick sollte es nicht sein.


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abei haben sich die Münchner nie dem Neuen verschlossen. Ja, häufig war ihre Stadt Pilotprojekt für gesellschaftliches Konsum- und Arbeitsverhalten bevor dieses dann in Rest-Deutschland implantiert wurde. Was kaum jemand weiß: Die erste deutsche Filiale von McDonalds eröffnete 1971 in München; der erste deutsche IKEA eröffnete 1974 in Eching bei München. Natürlich, das war die Aufbruchsstimmung der 70er-Jahre im vergangenen Jahrhundert. In dieser Melange, die in München aus Olympischen Spielen, Rainer-Werner Fassbinder und jenem Mann bestand, der Bayern zum führenden Standort der Hightech-Industrie machte und nach dem (zur Verwunderung vieler anderer Deutscher) der Flughafen in München-Erding benannt ist: Franz-Josef Strauß. Der architektonische Einfluss ­dieser Jahre aus Otl-Aicher-Design und frühen Ingo-Maurer-Lampen; aus Olympia-Zeltdach und dem faszinierenden „Vierzylinder“ genannten BMW-Verwaltungsgebäude ist bis heute deutlich ­spürbar in München. An moderner Architektur ist nicht so wirklich viel seither dazugekommen. Was aber dazukam, das ist zweifellos atemberaubend wie die Allianz-Arena von Herzog & de Meuron oder die BMW-Welt der Architekten von Coop-Himmelb(l)au.

Das gilt auch für die Promi-Szene. Hier umarmt jeder jeden. Fußballer umarmen Modedesignerinnen, die umarmen Starschauspielerinnen, und die umarmen Dax-Vorstände – und echte Prinzessinnen umarmen die anderen. Wenn es Nacht wird an der Isar, geht die Party erst richtig los. So als würde es kein Morgen mehr geben – Job hin oder her. Die Innenstadt ist das Szene-Bermudadreieck: Das legendäre „P1“, das „Heart“ und das „Call me Drella“.Wer drin ist, ist in. Da trifft man neben den Normalos auch die Schnösel-Szene, die schon mal 1 000 Euro für Champagner ausgibt, der dann per Schubkarre zum Tisch gefahren wird! Dekadent, ja! Aber auch das gehört zu dieser Stadt: kranker Größenwahn und genussvolle Größenlust gehen Hand in Hand. Auch das Vorurteil, München sei provinziell und verschlafen, ist ein ein

»Louis Vuitton eröffnet an der Isar seinen dritten Flagshipstore nach Paris und London. München ist hip.« alter Zopf. So lässt Louis Vuitton gerade seinen dritten Flagshipstore, nach Paris und London, in der Maximilian­straße gegenüber der Oper entstehen. Auf 1 500 m² gibt es permanente Kunstausstellungen, ebenso wie einen exklusiven Showroom zu bestaunen. Die neue Dimension einer LuxusConsumer-Erlebniswelt! Überdimensional wird auch der Abercrombie&Fitch-Store in der Sendlingerstraße. 3 300 m², drei Stockwerke, wovon alleine über zwei Stockwerke eine Videoleinwand installiert ist, hat Ende Oktober ihre Pforten geöffnet. Kein Wunder, nirgendwo in Deutschland wird mehr Geld von internationalen Gästen ausgegeben als hier. München ist hip! So hip, dass die Stil-Zeitschrift „Monocle“ München zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärt, das Berliner „Lifestylemagazin“ die Isar-Stadt zur angesagtesten Partylocation nach Ibiza kürte, und das Kunstmagazin „Monopol“ in München das Epizentrum des deutschen Designs sieht! Aber auch diese Zahlen der Superlative beeindrucken den Münchner nicht. Seine Stadt ruht in sich und lässt sich durch nichts irritieren.

Die Münchner Silhouette soll eben auch weiterhin nicht geprägt sein durch moderne Turmbauten, sondern vor allem durch die Kirchen und Kuppeln der Altstadt. Ein Bürgerentscheid von 2004 legte eine kategorische Begrenzung von 100 Metern Höhe bei Hochhäusern fest. Nichts darf hier höher wachsen als die Türme der Münchner Frauenkirche. Und so bleibt das klassische Postkartenmotiv der Theatinerkirche vor der Altstadt und den im klaren Fönlicht oft zum Greifen nahen Alpen im Hintergrund weiterhin prägend für das München-Bild. Im ständigen Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne entscheidet sich der Münchner nicht selten für die Tradition. Sie gibt ihm ja auch recht: Von Italienwahn und Italienliebe der bayerischen Kurfürsten und Könige zeugen in München ja nicht nur Fassaden und Straßennamen, die auszusprechen mancher Hamburger bereits Schwierigkeiten hat. Ja, es gibt ­Hanseaten, die das Einwohnermeldeamt phonetisch in der Pocki- und nicht in der Poccistraße suchen. Es ist eben schon verblüffend, dass der vom „Bauwurm“ befallene König Ludwig I. sich von seinem Stararchitekten Leo von Klenze halb Florenz in München nachbauen und seine Ludwigstraße von italienischen Renaissancepalästen säumen ließ. Der eigensinnige König (sein Nachfolger Ludwig II. war bekanntlich noch eigensinniger) erreichte, dass bei Münchnern und vielen Touristen inzwischen einiges zum Missverständnis gerät: Sie meinen dann, der Palazzo Pitti und die Loggia dei Lanzi in Florenz seien Kopien der Münchner Residenz und der Feldherrnhalle und nicht umgekehrt. Schon immer funktionierte eben in München das Kinderspiel verkehrte Welt – gerne umbenannt in bessere Welt: Wer sich hier absolut wie in Florenz fühlen möchte, den schickt man am besten ins Lehnbachhaus, wo Sir Norman Foster gerade mit gelbgoldglänzener, moderner Architektur einen Kontrapunkt zum Brandhorstmuseum des Architektendumünchen go sixt 27


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os Sauerbruch Hutton setzt. Max Frisch schwärmte nicht zu unrecht, dass in dieser Stadt eine Lebensfreude sei, „die aus dem Süden heraufklingt; eine fast italienische Helle muss ihre Architektur umspielt haben.“

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un, italienische Helle, man braucht sie nicht nur in einem architektonischen Little Italy mit gelb leuchtenden Barockfassaden von früher zu suchen – und zu finden. Die Liebe, vielleicht gar Lust am Repräsentativen wie am Repräsentieren prägt die Münchner, ihre Stadt und auch ihre Kultur: Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern und dem der Oper hat die Stadt drei Spitzenorchester, (wovon jenes der Münchner Oper soeben zum besten Opernorchester der Welt gekürt wurde!) – aber keinen wirklich guten Konzertsaal. Und verlassen Dirigenten wie Christian Thielemann oder Kent Nagano die Stadt in Richtung Norden, so findet sich gleichwertiger Star-Ersatz an der Isar sehr schnell. Besonders die Oper ist im internationalen Vergleich Spitze. Spielt in einer Liga mit Wien, der Mailänder Scala oder der New Yorker Met. Dass sie aber auch vor allem in einem so atemberaubend schönen Haus wie dem Nationaltheater beheimatet ist, auch das ist wieder typisch München.

Kruzifix noch a mal: „Es sagen leider so viele Menschen blau-weiß zu unserem Bayern, dabei heißt es doch weiß-blau!”

Nach dem Krieg war das Opernhaus ausgebombt und man hätte den Rest (so wie in Hamburg, Köln oder sonst überall) abreißen und durch einen neuen Zweckbau ersetzen können. Nicht so im restaurativen München, wo man – zum Glück! – das

„DA GEHT MEIN HERZ AUF!“ Für Leopold Prinz von Bayern, Prinz „Poldi“, Ur-Ur-Enkel von König Ludwig I., ist Sixt eine mobile Selbstverständlichkeit.

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as? - Kaum zu glauben! Das Unternehmen Sixt wird schon 100 Jahre alt?” Der Prinz gibt sich überrascht: „Ja, konnte man denn 1912 schon Autos mieten?” Man konnte! Ein Deutz-Landaulet war das erste Auto von Sixt. „Ich gratuliere dem Unternehmen und der Familie Sixt von ganzem Herzen!”, sagt Leopold Prinz von Bayern, Ur-Ur-Urenkel von König Ludwig I. Seit 14 Jahren ist Prinz „Poldi”internationaler Markenrepräsentant für BMW und somit „bin ich in der glücklichen Lage, immer wenn ich ein Auto brauche, bei BMW anzurufen.” Aber wenn „ich dann doch einmal einen Leihwagen miete, dann natürlich nur bei Sixt”. Warum? „Die Mitarbeiter dort am Schalter sind immer so sympathisch und freundlich. Die Fahrzeuge sind immer so neu und sehr oft auch von BMW”. Ja, und außerdem sei Sixt „ein Unternehmen, das ganz einfach auf geniale Weise Werbung macht. Werbung, die einen schmunzeln und lachen lässt”, sagt Prinz Leopold. „Deshalb ist Sixt auch so präsent im Bewusstsein der Menschen. Besonders seit den vergangenen 25 Jahren.” Bayerisch weiss-blau und Sixt orange, das passe doch einfach sehr gut zusammen und „deshalb gehört Sixt bei allem internationalen Erfolg einfach zu München”. Der traditionsbewusste Prinz Poldi ist immer wieder überrascht, „dass so viele Menschen blau-weiss, statt wie es richtig heißt weiss-blau sagen”, und dass sie meist auch

nicht wissen, „dass das Münchner Oktoberfest auf die Hochzeitsfeierlichkeiten von meinem Ur-Ur-Urgroßvater und seiner Frau Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810 zurückgeht.“ Doch Prinz Leopold ist auch Leopold Prinz von Bayern ein Mann von heute. „Für mich ist der Erfolg des Unternehmens Sixt ein gutes Beispiel für das innovationsfreudige, zukunftsorientierte und moderne München.” Und seine persönliche Beziehung zum Jubilar aus Pullach bei München? „Ich kenne Erich Sixt natürlich schon lange von vielen Oldtimer-Rallyes, die wir gemeinsam gefahren sind. Der Mann ist klug und schnell – im Kopf und auf der Straße”, erinnert sich der Ex-DTM-Rennfahrer. Ist Prinz Leopold von Bayern dem bayerischen Brauchtum nah? „Natürlich, ich bin ein ganz, ganz großer Traktorfan. Oldtimer von Lanz, Deutz, Hanomag oder sogar von Porsche – da geht mein Herz auf. Ich liebe den ,Klang dieser Maschinen’”. Es sei etwas „Urgewaltiges, damit übers Feld zu fahren. Schade”, gibt der 69-jährige Spross des Bayerischen Königshauses mit monarchistischem Augenzwinkern zu bedenken: „Leider verleiht Sixt keine Traktoren. Da wäre ich ein guter Kunde.”


„REGINE, ICH­ MIETE NIRGENDWO ANDERS!“ GoSixt sprach mit Michael Käfer, VIP-Gastronom aus München, über 100 Jahre­ ­Sixt.

Michael Käfer

GoSixt: An was denken Sie bei Sixt? Michael Käfer: An ein weltweit operierendes Unternehmen, das in meiner Heimatstadt München seinen Ursprung hat.

Wieviel München ist in Sixt? Viel! Der Erfolg von Sixt beweist, dass Unternehmertum in München aktiv, kreativ und immer innovativ war und ist. Sixt beweist auch, dass man hier an der Isar unternehmerisch über den Tellerrand hinaussieht, deshalb stellt Sixt auch München dar. Aber das gilt natürlich auch für andere Unternehmen wie BMW, Siemens oder Linde. Oder Käfer. Gibt es da Parallelen? Sicher gibt es Parallelen. Käfer und Sixt sind beides Familienunternehmen. Beide sind geprägt von großen, starken Unternehmerpersönlichkeiten. Bei Sixt von Erich; bei Käfer von meinem Vater Gerd. Sie handeln mit Gourmet-Produkten. Haben Autos auch etwas Kulinarisches? Ich glaube schon. Sixt und Käfer, wir handeln ja beide mit Genuss und müssen uns beide auch stets erneut auf den sich ändernden Zeitgeist einstellen. Fingerfood beim einen, DriveNow beim anderen. Die Welt und die Gesellschaft ändern sich immer, und mich faszinieren Gespräche mit Erich Sixt über solche Veränderungen. Das ist dann Unternehmertum pur. Da kann man wirklich nur von lernen. Welche Ansprüche stellen Sie, wenn Sie ein Auto mieten? Meine Ansprüche sind da nicht sehr hoch. Ich will, dass ein Auto von A nach B fährt. Deshalb miete ich eher günstigere und kleinere Fahrzeuge, die reichen doch völlig in Städten, denn da brauche ich sie ja meistens. Das Wichtigste aber ist immer ein Navi, aber auch das haben ja heute fast alle Sixt-Autos (und lacht herzlich). Ich kann nur sagen: Regine, ich miete nirgendwo anders! Und wie sehen Sie die Zukunft? Positiv! Und ich kann mir heute schon sehr gut vorstellen, wie meine Söhne in 50 Jahren die 150-Jahr-Feier von Sixt ausrichten werden.

Laptop und Lederhose. Faul ist in München niemand – nur eben ein bisserl entspannt!

schöne Haus vor 50 Jahren genau so wieder aufbaute, wie es zuvor gewesen war. Da mag jeder für sich selbst entscheiden: Entspringt solches Denken nun nur einem konservativen Blick zurück oder ist es nicht doch eher Resultat eines verantwortungsvollen Geschichtsbewusstseins zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger. Auf jeden Fall ist dieses Denken stets kulinarisch anspruchsvoll, traditionsbewusst und sinnlich.

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ben genauso sinnlich, wie die atemberaubend schöne Natur der Bayerischen Voralpenlandschaft, die den Planeten München umgibt. Eine Natur, die es dem Münchner seit jeher leichtmachte, seine Sehnsucht nach Schönheit zu trainieren – eine Natur auch, die er sich sehr bewusst in seine Stadt holte: Was München auf gut acht Kilometern Flusslänge an Isar-Renaturierung geschafft hat, neiden inzwischen Metropolen wie Wien und Paris. Man staunt eben nicht schlecht, wenn man hier badende Familien, grillende Jugendliche und jede Menge Flanierer und Outdoorsportler inmitten der Stadt am Isar-Strand zu sehen bekommt. Sehen und gesehen werden, das gilt auch im Englischen Garten, der vor gut 200 Jah-

MICHAEL KÄFER 1958 in München geboren, ist Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Feinkost Käfer GmbH. Das Unternehmen wurde 1930 von seinen Großeltern Paul und Elsa Käfer in München als kleines Kolonialwarengeschäft gegründet und durch seinen Vater Gerd Käfer um ein Restaurant und einen Feinkostsupermarkt weiter ausgebaut. Unter der Führung von Michael Käfer beschäftigt das Unternehmen heute rund 1 000 Mitarbeiter und erlöste 2011 einen Jahresumsatz von 125 Millionen Euro. Feinkost Käfer teilt sich heute in die Bereiche Feinkost, Gastronomie, Partyservice und Lizenzen. Der Käfer-Partyservice betreut jährlich etwa 300.000 Gäste auf über 2 000 Veranstaltungen. Michael Käfer ist verheiratet und hat zwei Söhne. münchen go sixt 31


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Sinn und Sinnlichkeit. Barock und Rokoko wurden in München auch deshalb so dankbar aufgesogen, weil diese Kunst- und Lebensformen so weit weg von preußischer Askese sind.

ren im Zuge der französischen Revolution angelegt wurde, weshalb er statt eines höfisch-strengen Parks ein freies, halb verwildertes Paradies vorspiegelt. Heute ist der Englische Garten in München mit seinen 4,17 Quadratkilometern Fläche die größte innerstädtische Grünanlage der Welt. Natürliche Landschaft quasi als Fälschung gelang selten so perfekt und schön. Sie wurde hier zum Laufsteg für Müßiggänger, zur Plattform für Selbstdarsteller, die auf einer Welle an einem romantischen Wasserfall wie Beachboys – und girls surfen, oder zur Bühne für gemütliche Biergartenabende am Chinesischen Turm. Auch jenseits der Oktoberfestzeit fordert die Blaskapelle dort kategorisch: „Ein Prosit der Gemütlichkeit!“ Ja, gemütlich kann er sein, der Münchner.

Münchner sich außer über einen Stau am Mittleren Ring groß aufregen? Einen Wert dieses schönen Münchens schätzt er nämlich ganz besonders: den Freizeitwert. Also: „Bleibn mer do? Gehn mer Skifahrn am Wochenende? Oder fahrn mer an den Gardasee?“ Passt scho. Italien ist doch so nah. München glänzt – und leuchtet!

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ber auch verdammt ungemütlich. Besonders dann, wenn das Maß aller Dinge – der FC Bayern – mal nicht die Nummer Eins ist. Auch FCB-Präsident Uli Hoeneß wird dann ungemütlich. Schließlichj sind die Fußball-Bayern doch taktisch wie ästhetisch herausragend, besetzt mit den besten (selbstverständlich auch teuersten) Solisten des fußballspielenden Erdballs. Und sie sind mit 185.000 Mitgliedern sowieso einer der größten und reichsten Sportvereine der Welt. Kurz: Der FC Bayern hat an der Spitze der Liga zu stehen, hat Meister zu sein! Das ist in München eine Art Naturgesetz. Und wenn es gebrochen wird, dann ist das durchaus mal ein Grund, dass es an der Isar kein Prosit auf die Gemütlichkeit gibt. Aber sonst? Worüber soll der

Kosmopolitischer Glanz und Tradition. Das noble Fünfsterne-Hotel Bayerischer Hof mit seiner romantisch gestylten Poollandschaft symbolisiert weltläufigen Lifestyle und Heimatliebe.


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Sixt unter einem guten Stern: Erfolgreiche Vermarktung von First-Class-Limousinen-Service in den 60er und 70er Jahren.

kennen sie das sixt-gen? Von Wolfgang Timpe

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Martin Sixt

Um dem Geheimnis des Sixt-Erfolgs auf die Spur zu kommen, surfen Sie doch mal durch diese kleine Sixt-Chronik von 1912–2012. Hundert Jahre unabhängiger Unternehmergeist – und Spaß, an der Spitze zu sein.

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rfolg braucht Verrücktheit und Persönlichkeit und manchmal auch: Männer. Oder war es einfach nur eine Crazy idea, dass Martin Sixt anno 1912, als alle noch mehrheitlich mit der Pferdedroschke herumkutschierten (wie in der Zeitgeist-Anzeige der Werbeagentur Jung von Matt eine Seite vorher), nicht nur aufs Automobil, sondern auch noch auf Autovermietung setzte? Weit gefehlt. Nein, es war einfach Wagemut und Lust auf Innovation und wackerer Unternehmergeist, die Martin Sixt zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit drei Wagen, einem Luxus-Gefährt Deutz-Landaulet und zwei Mercedes-Autos sein Abenteuer Autovermietung starten ließ. Heute, just 100 Jahre später, zählt die Sixt-Flotte in 105 Ländern lockere 225.000 Fahrzeuge, die Sixt-Autovermietung ist Marktführer in Deutschland und mehreren Ländern Europas, und das Unternehmen wird von Erich und Regine Sixt sowie ihren Söhnen Alexander und Konstantin nun schon in vierter Generation erfolgreich geführt. Familie baut Zukunft.

Emailleschild-Werbung Sixt: Nach dem 1. Weltkrieg das Unternehmen wieder neu aufgebaut.

Das Geheimnis des Erfolgs ist das Sixt-Gen: Ob erst Martin, dann Hans oder heute Erich Sixt, CEO der Sixt AG – alle drei Vermietpatrons sind vor allem zu allererst unabhängige ­Unternehmer. Banken? Am liebsten nie. Hohe Eigenkapitalquote schärft das Verantwortungsgefühl und lässt beweglich bleiben ohne Kreditabhängigkeit. Zweitens kennen alle SixtEigner brutalen Erfolgsdruck und existenziellen Überlebenskampf. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wird die gesamte Flotte konfisziert. Und als 1919 kein Auto mehr da ist, eröffnet die Ehefrau von Martin Sixt flugs ein Kaffeehaus in München, hat natürlich Erfolg damit, und blitzschnell werden wieder die ersten Mietfahrzeuge angeschafft. Es ist jener unternehmerische Instinkt, der die Sixt-Männer und -Frauen das Richtige zum richtigen Zeitpunkt tun lässt. So chauffiert Hans Sixt, Erichs Vater, 1946 als „Export-Taxi“ die Offiziere und Mitglieder der US-Armee, und schon 1948 zieren neue Medien die Sixt-Wagen: das Autoradio. Technologische Ingenieursbegeisterung zieht sich wie ein kreativer Faden durch die Geschichte der Sixt-Autovermietung. technik schafft Zukunft. Sixt 1912–2012 go sixt 37


Ab in den Süden: Wiederaufbau-Deutschland entdeckt den Spaß an automobilen Ferien.

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nd Erich Sixt, der 1969 die Geschäfte übernimmt, hat nichts Besseres zu tun, als mal eben das Auto-Leasing in Europa zu erfinden und einzuführen. Und zwar erfolgreich – logo. Erster sein, besser sein, immer an den Kunden und den perfekten freundlichen Service denken. Und: Gewinn machen! Um damit nicht nur für Freude bei den Eignern beziehungsweise heute den Aktionären zu sorgen, sondern vor allem um das erarbeitete Firmenvermögen immer auch wieder technologisch und wachstumsorientiert in die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft des Unternehmen zu stecken. Nur so kann man nach dem Börsengang 1986, dessen Ertrag vollständig ins unternehmerische WachsLust auf Mobilität: Erfolgreicher Limousinenservice für Reiselustige.

Cabrio-Vermietung in Südfrankreich: Früh in die Flotte in Urlaubsregionen investiert. 38 go sixt sixt 1912–2012


Alexander Sixt, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung und Strategie der Sixt AG: Das innovative Carsharing-Produkt DriveNow eingeführt.

DriveNow-Flotte mit Minis und 1er-BMWs: Erster sein, besser sein, immer an den Kunden und perfekten freundlichen Service denken.

tum investiert wurde, nun inzwischen in 105 Ländern rund um den Globus Sixt-Wagen mieten. Und dass das mit internationaler Aufmerksamkeit und globaler Anerkennung der unternehmerischen Leistung geschieht, dafür sorgt seit 1976 das von Regine Sixt operativ eigenständig geführte Internationale Marketing und Lizenz- und Partnerbusiness – plus ihre in aller Welt helfende CharityOrganisation „Tränchen trocknen“, die Regine Sixt Kinderhilfe-Stiftung. Helfen, wo andere außer Stande sind, sich selbst zu helfen. Und rund um die Uhr arbeiten, nein: leben für das seit 100 Jahren von den Männern und Frauen der Familien Sixt gemeinsam geprägte Family Business Sixt Autovermietung. charakter schmiedet den Unternehmenserfolg.

Und was die Eltern an unternehmerischer Passion vorgelebt haben, machen Alexander und Konstantin auf ihre Weise. Nach ihrem Wirtschaftsstudium u.a. in Paris und London steigen sie ins Sixt-Unternehmen ein. Sie schreiben sich wie Konstantin Sixt als Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG mal eben das Multimedia- und Internetbusiness und Alexander Sixt als Geschäftsführer Konzernentwicklung und Strategie der Sixt AG die Carsharing-Offensive DriveNow auf ihre jungen dynamischen Unternehmer-Fahnen. Ach, was soll man lange chronistenpflichtig darum herum schreiben, wenn das weltweit erfolgreiche Sixt-Gen doch auch knapp funktioniert: Veränderung und Erneuerung ist ein Sixt-Erfolgsgeheimnis. Happy 100 years of Sixt! Innovation schafft zukunft.

Konstantin Sixt, Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG: Von Anfang an aufs Internet gesetzt, über das heute über 50 Prozent des Sixt-Umsatzes generiert wird. sixt 1912–2012 go sixt 39


Zum 100. schenken wir euch eine neue Fahrzeugkategorie.

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Mercedes-Benz gratuliert zu einem Jahrhundert Sixt: mit dem neuen CLS 63 AMG Shooting Brake. www.mercedes-benz.de/cls-shootingbrake

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 14,0/7,8/10,1 l/100 km; CO₂ -Emissionen kombiniert: 235 g/km. Die Angaben sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Das abgebildete Fahrzeug enthält


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Kunde: Mercedes-Benz Produkt: „CLS-Klasse – Shooting Brake“ Titel/Objekt: Go Sixt Jubiläumsschrift 100 Jahre Sixt


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2015 sind wir

No.1in

Europa Die Operation Zukunft hat begonnen. Die Sixt AG, Markt­ führer in Deutschland, will neue Marktanteile in Spanien, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-­Ländern gewinnen. Alle aus der Familie Sixt arbeiten in führenden ­Positionen der Aktiengesellschaft – im Vorstand und in den Bereichen Marketing, Innovationen und Konzernentwicklung. Erfolgsmotto: Keiner mischt sich beim anderen ein.

Fotos: erol gurian

E

rfolgreich ist derjenige, der besessen ist, einem Ziel nachjagt und den Grundsätzen eines ehrbaren Kaufmanns folgt.“ Kurz, klar, präzise. Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt AG, leitet seine Unternehmergrundsätze aus dem gelebten Erfolg ab. In 2012 begeht das börsennotierte mittelständische Unternehmen Sixt sein 100-jähriges Firmenjubiläum. Feiern? Stolz sein? „Es ist kein Verdienst, dass Sixt 100 Jahre besteht“, sagt CEO Erich Sixt, und sein fester Blick hinter buschigen Augenbrauen lässt keinen Widerspruch zu. „Un­ser Sinnen und Handeln dreht sich nur um den Kunden, der jeden Tag am Schalter über unser Schicksal entscheidet. Dem Kunden ist vollkommen egal, ob wir ein Jahr oder hundert Jahre existieren. Er will guten Service und ein vernünftiges Produkt haben und einen akzeptablen Preis bezahlen. Darum müssen wir uns kümmern, und nicht uns auf die Schultern klopfen.“ Punkt. Es spricht der Mann, der Sixt zum Marktführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz gemacht hat und dem Unternehmen seit dem Börsengang 1986 fast jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten beschert hat. So kennt man

Erich Sixt: uneitel, kundenorientiert und erfolgshungrig. Und so legt der Vorstandsvorsitzende für seine Vorstandskollegen, Führungskräfte und alle Sixt-Mitarbeiter einen „durchaus engagierten“ Masterplan auf: „Wir sind in Deutschland Marktführer mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent an Flughäfen und von rund 30 Prozent im gesamten Land. In Europa hingegen liegen wir nur bei 15 Prozent. Das ist jetzt deutlich auszubauen. Ich habe bei uns im Unternehmen das Ziel ausgegeben, dass wir in drei Jahren in Europa die Nummer eins sein werden.“ Die Operation Zukunft hat schon längst begonnen. Immer schön sich selbst treu bleiben. Ziele vereinbaren, sie erreichen, weitermachen. Von diesem immer nach vorne drängenden Unternehmergeist ist nicht nur Patron Erich durch seine Eltern und Großeltern infiziert worden, sondern der hat die ganze Familie erfasst. Regine Sixt, im Mobilitätskonzern mitverantwortlich für das internationale Marketing und ­Expansion und auf der ganzen Welt in der Reise-, Hotel- und Tourismusindustrie „bekannt wie ein bunter Hund“ (Regine Sixt), über ihren Suchtfaktor Arbeit: „Ich habe den Sixt-Spirit durch meinen Mann und meine wunderbaren

„Meine Frau und ich waren von Anfang an ein Team. Wir haben Sixt in die Welt hinausgetragen“: Erich und Regine Sixt mit ihren Söhnen Alexander und Konstantin (re.). sixt ag go sixt 43


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Schwiegereltern mitbekommen – nicht durch Blut, aber durch Einatmen. Das ist das Sixt-Gen.“ Und ihr Mann ergänzt: „Meine Frau und ich waren von Anfang an ein Team. Wir haben halt Tag und Nacht gearbeitet und Sixt in die Welt hinausgetragen.“ Und, wie ist es mit dem vielzitierten Klischee der starken Frau hinterm erfolgreichen Mann? „Das wäre schön“, schmunzelt Erich Sixt, „meine Frau steht vor, neben und hinter mir.“ Und damit es nicht zu locker wird, schiebt er im strikten Tonfall nach, der schon ahnen lässt, wie konsequent der graumelierte Siegertyp Ziele verwirklicht: „Für meine Frau und mich wie auch für meine beiden Söhne gilt ein ehernes Sixt-Gesetz: Wir mischen uns nicht in die Verantwortungsbereiche des anderen ein. Das gebietet der Respekt und die Achtung voreinander.“ Ja, ja, inzwischen ist aus dem Tandem Erich und Regine Sixt eine veritable Viererbande geworden. Die beiden Söhne Alexander, 32, und Konstantin, 29, studierten Betriebswirtschaft in Genf, Paris und London, sprechen beide fließend französisch und englisch, und leiten eigenverantwortlich Unternehmensbereiche. Sie verkörpern auch strategisch-inhaltlich das Thema Zukunft. Während sich Alexander Sixt, zuvor bei Roland Berger, als Leiter der Konzernentwicklung um „Prozessund Kostenoptimierungen zum Wohle unserer Kunden und unserer eigenen Effizienz“ kümmert und die „strategische Weiterentwicklung des Unternehmens“ bewertet, verantwortet Konstantin Sixt das gesamte Feld der Innovationen. Als „Wir setzen auf effizientes Online-Marketing. So bauen wir unsere Bekanntheit aus und treiben unsere internationale Expansion mit den Mitteln des Internets voran.“ Konstantin Sixt, Geschäftsführer E-Commerce, Sixt AG

Geschäftsführer E-Commerce der Sixt AG, Geschäftsführer der Sixt e-ventures und der Autohaus 24-Koperation mit dem Axel Springer Verlag führt er das gesamte Online- und Internetbusiness von Sixt. Die hochgelegte Europa-Latte von CEO Erich Sixt teilen die beiden zu hundert Prozent. Analyst Alexander Sixt: „Unsere strategische Positionierung in 105 Ländern der Welt ist wichtig und richtig. Aber rund 75 Prozent des gesamten Marktvolumens in Europa findet in den Kernregionen wie

Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Spanien, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Ländern statt. Dort spielt in den kommenden drei Jahren für uns strategisch die Musik.“ Und Offensivgeist Konstantin Sixt ergänzt: „Wir „Rund 75 Prozent des gesamten Marktvolumens in Europa findet u. a. in den Kernregionen wie Deutschland, Spanien oder Frankreich statt. Dort spielt für uns strategisch die Musik.“ Alexander Sixt, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung und Strategie, Sixt AG

setzen auf effizientes Online-Marketing. So bauen wir unsere Bekanntheit aus und treiben unsere internationale Expansion mit den Mitteln des Internets voran.“ Idee oder Wirklichkeit? Fakten gefällig? Die Sixt AG erwirtschaftet inzwischen über 50 Prozent ihres Umsatzes über das Internet. Die Jagd auf neue Marktanteile in Europa ist im Gange. Mit Alexander und Konstantin Sixt arbeitet nun schon die 4. Generation an verantwortlicher Stelle im Unternehmen. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1912 mit „Sixt Auto­fahr­ten“ von Gründer Martin Sixt (siehe Chronik S. 36), wurde dann von dessen Sohn Hans 1927 übernommen und von ihm nach dem 2. Weltkrieg mit drei geretteten Fahrzeugen als „Sixt Auto“ wieder gestartet. Unter Erich Sixt begann 1969 der Aufbau des Leasing-Geschäfts und nach dem Börsengang 1986 als Sixt AG die weltweite Expansion. Das ehrgeizige Projekt, 2015 Mietwagen-Nummer-eins in Europa zu sein, beflügelt auch Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG. Nachdem wir Marktführer in den deutschsprachigen Ländern sind und weltweit kostenorientiert unseren Markteintritt hinter uns haben, greifen wir jetzt in Europa noch mal richtig an“, befeuert Pätsch die Sixt-Offensive. Der Flottenchef für Ein- und Verkauf der Fahrzeuge wie auch den Service an Stationen und Countern begleitet den Sixt-Erfolg seit dem Börsengang 1986. Seine Bilanz: „Langfristige Orientierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß. Deshalb bin ich hier.“ Analyse, Optimierung, Umsetzung. Auch Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand der Sixt Leasing AG, fasziniert an Sixt, „dass ich hier

Sixt-Kampagnen „Freuheit“ und „The Germans?“an Airports: „Wir haben immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt.“

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18.02.2010 15:19:17 Uhr


„Langfristige Orientierung, Flexibilität und Geschwindigkeit in Entscheidungen – auch mal die schnelle Korrektur – machen einfach Spaß.“

service, Einkauf, verkauf Detlev Pätsch, Vorstand Operations und Fleet: „Jetzt greifen wir in Europa noch mal richtig an.“

konditionen, fristen, Kosten Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen, Sixt AG: „Die operative Performance ist mindestens genau so wichtig wie die Zukunft.“

Präsenz, Partner, Produkte Dr. Rudolf Rizzolli, Vorstand Sixt Leasing AG: „Wir wollen innovative Fuhrparklösungen und unser Privatkunden-Angebot ausbauen.“

als Unternehmer im Unternehmen agieren kann“. Das vom CEO ausgerufene Spitzenziel für Europa spornt auch das Vorstandsmitglied und den Leasing-Chef an. „Auch wir in der Leasing wollen unsere Marktanteile vor allem auf der Basis innovativer und kostenoptimierter Fuhrparklösungen ausbauen. Zudem setzen wir auf ein starkes Wachstum bei Privatund Gewerbekunden, für die wir ein starkes Produktangebot gepaart mit unserer Markenbekanntheit bieten.“ Und für Rizzolli gibt keine Firma wie Sixt, „wo heute entschieden und sofort morgen absolut konsequent umgesetzt wird“. Und der von Roland Berger gekommene Dr. Julian zu Putlitz, Vorstand Finanzen der Sixt AG, hat Lust auf das „unternehmerische Unternehmen Sixt“, dessen Finanzkonzepte er schmieden muss, und das „durch die hohe Eigenkapitalquote“ kaufmännisch seriös angegangen werden kann. Gleichzeitig, wie könnte es beim Verantwortlichen für Finanzen und Controlling anders sein, „ist die operative Performance mindestens genau so wichtig wie die Zukunft“. Klar, immer schön realistisch bleiben. Umsatz und Ertrag werden heute gemacht. Die Aktionäre danken es. Und Konstantin Sixt ergänzt: „Was uns von Wettbewerbern unterscheidet und auch wesentlich den Erfolg von Sixt mit ausmacht, ist, dass unsere Mitarbeiter den unternehmerischen Geist und die Dynamik verinnerlicht haben.“ Das gelte heute und in Zukunft. Und apropos Seriosität, die für Alexander Sixt eine wichtige Säule darstellt: „Die zentrale Herausforderung ist immer noch die Frage der Bescheidenheit. Wir haben nicht wie andere große Akquisitionen getätigt, um die Börse zu beeindrucken. Wir haben bei uns immer aufs eigene organische Wachstum gesetzt. Das Erfolgsprinzip der vergangenen Jahre war das konservative Wirtschaften.“ „Meine Söhne haben Recht. Am Ende des Tages“, so Erich Sixt, „zählt nicht die Größe, sondern der Ertrag.“ (s. Interview S. 47) Und wie steht Sixt in 100 Jahren da? „Die Frage ist falsch gestellt“, knurrt das operative Alter Ego. Wieso? „Im Autovermietgeschäft denkt man absolut kurzfristig. Fünf Jahre sind bereits eine Ewigkeit.“ Willkommen im börsennotierten Unwolfgang timpe ternehmerclub Zukunft – der Sixt AG. sixt ag go sixt 45


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Vorstandsvorsitzender Erich Sixt: „Es gehört zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Risiken einzugehen.“

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Ein Unternehmer denkt frei.

ich bin nonkonformist! Mietwagen-König Erich Sixt kann Erfolg. Der Vorstandsvorsitzende der Sixt AG im Gespräch mit GoSixt-­Chefredakteur Wolfgang Timpe über Rendite, Jazz und Vertrauen.

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as Büro vom Vorstandsvorsitzenden Erich Sixt in Pullach bei München ist die Erfindung von Understatement. Hier dokumentieren keine Luxusgüter oder etwa ManagerEitelkeiten vordergründig den Business­erfolg. Schreibtisch, Konferenztisch, Ausblick in die Natur der Isarlandschaft. Erich Sixt kommt wie ein Diener im Mietwagengarten des Herrn daher. Binder leger geöffnet, in der Sakkotasche jede Menge Sixt-Werbekugelschreiber – kein Montblanc-Masterpiece oder ähnliche Topmanager-Persönlichkeitshilfen. „Statussymbole bedeuten mir nichts. Ich bin Unternehmer.“ So einfach, so klar. Lesen Sie mal.

Fotos: kurt bauer

herr sixt, wie wird man eigentlich erfolgreicher unternehmer?

Indem man sein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre abbricht. (lacht) Im Ernst: Man versucht, in der klassischen BWL-Lehre mit statistischen Methoden das Handeln des Marktes zu erklären; man entwickelt Charts und Kurven, berechnet Preise und Nachfrage und glaubt, alles mit mathematischen Modellen greifen zu können. Man verkennt, dass die Handelnden im Wirtschaftsleben stattdessen von Ehrgeiz und Lust an der Macht getrieben werden. Menschen verhalten sich nicht rational, sondern bedauerlicherweise sehr emotional. für was interessierten sie sich in den 60er-jahren denn? Ich hatte damals viel mehr Spaß an Philosophie und Psychologie. Das waren spannende Themen. Es gab keinen Numerus Clausus, ich konnte mich ungestört in den geisteswissenschaftlichen Seminaren herumtreiben. Halt Studium generale. Davon habe ich profitiert. Zu Beginn hing ich noch der Illusion nach, dass man im Sinne der Aufklärung Kants der Wahrheit auf die

Schliche kommen kann. Er hat immerhin versucht, zu retten, was zu retten ist, bevor wir ins Chaos stürzen. (lacht) Ich schätze Kant, weil er einen Wendepunkt im Denken erklärt hat. sie gelten als fan des philosophen karl popper, der im gegensatz zu kant postulierte, dass der mensch nichts weiss.

Das Poppersche Denken basiert auf Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Und: „Wir haben keine Antworten, wir können

„Als Unternehmer ist man frei. Es ist ein Vergnügen, sein Schicksal selbst zu gestalten.“ nur Fragen stellen.“ Dieser Zweig des griechischen Denkens, des Zweifels und des Nichtwissens, hat sich leider nicht durchgesetzt, sondern der von Aristoteles und Platon, den Besitzern der Wahrheit. Deswegen ist seit der Athener Zeit, seit über 2500 Jahren so viel Unglück über die Menschen hereingebrochen. Auch Christen haben sich immer im Besitz der Wahrheit geglaubt. Unglück ereignet sich durch eine Missachtung des Fragens. Wir können nie wissen, nur vermuten, wir sollten viel öfter viel mehr Fragen stellen. damit zählten sie damals zur minderheit. sokrates und popper waren für die so genannten 68er ein rotes tuch. fragen taugten nicht für demonstrationen. fühlten sie sich damals als aussenseiter?

Schauen Sie, 1968 hatte ich mein Studium geschmissen und arbeitete schon im elterlichen Unternehmen mit. Da hatte ich portrait go sixt 47


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zwangsläufig andere Interessen. Aber Sie haben schon Recht, dass die Denkschule der 68er mir überhaupt nicht gefallen hat. Für sie gab es nur schwarz und weiß. Wer in ihren Augen etwas falsch sah, sollte bekehrt werden. Der 68er sagt: „Ich habe Recht.“ Meine Haltung ist: Wir sind irrende Menschen. Ich kann mich täuschen. Vielleicht hat ein Freund, ein Gesprächspartner oder ein Mitarbeiter Recht. Lasst uns miteinander reden.

davor zu scheitern, keinen unternehmerischen erfolg zu haben,

warum haben sie bei so viel leidenschaft für philosophie

ist das nicht die koketterie eines erfolgreichen, für den geld

überhaupt bwl studiert? haben ihre eltern sie gedrängt?

nicht ganz so wichtig ist?

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Schon mein Großvater, der 1912 in München einen Mietwagenverleih aufgebaut hat, war Unternehmer. Ich bekam von klein auf mit, wie frei man als Unternehmer ist. Es ist ein Vergnügen, sein Schicksal selbst zu gestalten! Nota bene: mit meiner Frau zusammen.

Ja klar, der mit genug Geld hat immer leicht reden. Aber für mich stimmt der Satz. Als ich 1968 begann, hatte ich kein Geld, aber die 200 Autos meines Vaters und ein bescheidenes Hauptabteilungsleitergehalt und war weit weg von Geltungssucht. Wenn Sie Geld als sehr wichtig empfinden, werden Sie nie erfolgreich sein, und Sie bekommen Angst. Angst ist lähmendes Gift. Dann neigt man dazu, auf seinem Geld zu hocken, nichts zu riskieren. In gewisser Weise muss der Unternehmer sogar Geld verachten, weil er es sonst nicht einsetzen, nicht investieren kann. Ich habe schon Phasen gehabt, wo ich alles eingesetzt habe, wo es hieß: alles oder nichts. Bei meinem ersten Leasing-Geschäft hatte ich einfach ein Telex an den Vorstand von Krauss-Maffei geschickt. Ich könne den Fuhrpark besser verwalten und kostengünstiger managen. Er hat mir einfach vertraut, und wir haben uns verstanden. Ich kam also mit einem Mietvertrag von 200 Mercedes für drei Jahre nach Hause. Ich war ein Draufgänger und hatte meine Flotte mit einem Schlag verdoppelt. So weit, so gut. Ich war ’69 ein junger Bub und hatte nur vollkommen vergessen, dass ich die 200 Mercedes ja auch bezahlen muss. Von einer Sekunde zur anderen brauchte ich einen Kredit über 500.000 D-Mark. Trotz der 200 Fahrzeuge als Gegenwart war das auch damals fast unmöglich. Auch hier half mir das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist gebaut, hätte es ihn mit erwischt.

„Ich war ’69 ein junger Bub und hatte vollkommen vergessen, dass man 200 Leasing-Pkw für Krauss-Maffei bei Mercedes ja auch bezahlen muss.“ viele unternehmerkinder haben daran schwer zu tragen, sind von beruf sohn. sie hatten offenbar spass daran. wie passt das zu ihrer geisteswissenschaftlichen neugier?

Das passt besser zusammen, als Sie denken. Philosophisches Denken heißt Staunen, der Welt offen gegenüber stehen, und sie als ein phantastisches Wunder begreifen. Es ist doch ein tolles Geschenk, dass man sehr viel aus sich machen kann. Ein Unternehmer denkt unbewusst philosophisch, nämlich extrem frei. Er sollte für jede Idee zu haben sein, und er wird, wenn er schlau ist, auch die verrückteste Idee überprüfen. Ein Unternehmer hat ein Vergnügen am Denken und daran, sich selbst zu verwirklichen. Der Unternehmer ist Philosoph. Er denkt im freien Fall. (lacht herzlich)

... ... ich habe es nie wichtig gefunden, viel Geld zu haben. Wenn Sie als Unternehmer scheitern, verlieren Sie viel Geld. Aber die Vorstellung fand ich damals nicht schlimm. Um ein vernünftiges und glückliches Leben zu führen, braucht man genügend aber nicht viel Geld. viel geld zu verbrennen

nassforsches auftreten zahlt sich eben aus.

Mich interessiert bis heute das Vergnügen am Abenteuer. Ein Bergsteiger hat vielleicht mal sekundenlang Furcht vor dem nächsten Schritt, wenn es ihn instinktiv packt. Für mich gehört es zum unternehmerischen Abenteuer, ständig kalkulierte Risiken einzugehen. Bis zum Börsengang 1986 haftete ich ja mit meinem letzten Hosenknopf für Sixt. Beim Scheitern eines Großprojekts wäre ich am Ende gewesen. Das prägt und hat aber einen großen Vorteil: Sie werden vorsichtiger. Ein unternehmerischer Fehltritt kann den Tod bringen, und es ist für mich eine existenzielle Erfahrung, die mich geprägt hat und meine Demut wach hält, die aber eben auch so ungeheuer spannend ist. Inzwischen habe ich sieben Wirtschaftskrisen hinter mir und seit 1968 kein Jahr ohne Gewinn gewirtschaftet. Nur einmal war es eng. Als ich in der Ölkrise 1973 am autofreien Sonntag auf die A9 fuhr und wirklich alleine unterwegs war. Ich hatte nicht wahrhaben wollen, dass keiner Auto fährt. Da fuhr ich rechts ran und dachte: Erich, das war’s mit Mietwagen.

sie übernahmen sixt vom vater mit 200 fahrzeugen und führen heute als vorstandsvorsitzender eine flotte von weltweit über

in deutschland haben sie das leasinggeschäft mit fahrzeugen

225.000 fahrzeugen. hatten sie keine angst, als sie mit nur 24

erfunden. wie kamen sie darauf?

jahren den elterlichen betrieb plötzlich leiten mussten?

Gut geklaut – aus Amerika. Ich glaubte einfach daran: Was dort funktioniert, muss auch hier gehen. Für mich als Unternehmer waren die USA schon immer spannend, waren uns Europäern mit ihren Ideen weit voraus. Mein Vater hat schon vor dem­­­

Angst? Das ist ein typisch deutsches Wort und mir viel zu negativ. Angst ist doch ein seelischer Grundzustand (schmunzelt). Mal im Ernst: Wovor sollte ich denn Angst haben? 48 go sixt portrait


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Unternehmer Erich Sixt: „Mir half das Vertrauen des Bankers, der mir vertraute. Hätte ich Mist gebaut, hätte es ihn mit erwischt.“

Erich Sixt Erich Sixt übernimmt als 24-Jähriger vom Vater 1968 das MietwagenFamilienunternehmen, das von seinem Groß­ vater 1912 gegründet wurde. Er startet mit 200 Wagen und baut in den vergangenen 44 Jahren die Marke Sixt zu einem Mobilitätsdienstleister rund um den Erdball aus. Seine Frau Regine erschließt den internatio­ nalen Tourismusmarkt und 1986 platziert Erich Sixt das Unternehmen an der Börse; die Familie ist Mehrheitseigner. Heute rollen über 225.000 Fahrzeuge für Sixt und die legendären frechen Sixt-Werbekampagnen mit Angela Merkels

Cabrio-Sturmfrisur oder der Ex-Ministerin Ulla Schmidt samt gestohle­ nem Dienstwagen in Alicante („Mit einem Sixt-Wagen wäre das nicht passiert”) sorgen für Furore. Frech, dynamisch, effizient, kundenorientiert. Der Dienstleister mit dem „spirit of mobility” ist Marktführer in den deutschsprachigen Ländern und inzwischen mit Sixt International in über 105 Ländern vertreten. Erich und Regine Sixt haben zwei Söhne: Alexander (32) und Konstantin (29), die beide im Unternehmen mitarbeiten. Dieses Jahr feiert Sixt 100-jähriges Firmenjubiläum.

2. Weltkrieg mit Amerikanern zusammengearbeitet, mit Reisebüro-Ketten, die US-Touristen nach Deutschland schickten. sie sollen als 18-jähriger alleine sixt-paris gestemmt haben?

Was heißt Sixt-Paris? Von Frühjahr bis Herbst war ich in Paris eine One-Man-Show, habe die Autos gewaschen, sie vollgetankt und nachts zum damaligen Flughafen Le Bourget gefahren – in der Spitze 100 Autos. Es gab ja noch keine Counter damals, und so sorgte ich dafür, dass die Airlines wie Pan Am im Flugzeug die Passagiere ausrufen ließen und die Stewardessen verkündeten: „Mr. Miller on your arrive at Le Bourget your rented car is waiting for you. Go to the information desk.“ Da stand ich dann mit meinen Mietverträgen und kassierte für eine volle Tankfüllung. Den Autoschlüssel gaben die Kunden dann bei den Airline-Mitarbeitern ab. eine frühe form der ich-ag.

Das kann man so sagen. Ich war 18 und hatte Spaß daran, die­ se Riesenverantwortung zu tragen. Natürlich hat mich geprägt zu sehen, was alles möglich ist. Ich war gezwungen, mich selbst zu organisieren. Das war total spannend. sie brechen auch mal regeln. die konvention, als chef nichts mit mitarbeiterinnen in der firma anzufangen, haben sie ignoriert. sie arbeiten seit jahren erfolgreich mit ihrer frau zusammen. wie klappt das?

„Wenn man Geld als sehr ­wichtig empfindet, wird man nicht erfolgreich sein.“

Vorsicht! Partnerschaften von Menschen, die in direkter Hierarchielinie miteinander arbeiten, finde ich nicht gut. Unser Erfolg ist, dass wir eine klare Aufgabenverteilung gehabt haben. Jeder von uns hatte schon immer sein eigenes Aufgabengebiet mit eigenen Mitarbeitern. Mitarbeitern, die meiner Frau verantwortlich waren und nicht mir. Anders geht es nicht.


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wie haben sie sich kennengelernt, wann haben sie geheiratet?

Wir haben vereinbart, nicht übereinander zu sprechen. Und unser Hochzeitstag wird nicht bekannt gegeben. Na gut: Gestern. genialer trick, um jung zu bleiben?

Stimmt. Meinen letzten Geburtstag habe ich mit 50 gefeiert, dann habe ich das Geburtstagsfeiern eingestellt. gibt es so etwas wie treue im globalen big business?

Natürlich, Loyalität und Partnerschaft. Es gibt eine Ethik im Geschäftsleben. Mit dem früheren Daimler-Vorstand Werner Niefer habe ich mal einen Handshake-Vertrag über 500 Millionen D-Mark geschlossen. Vertrauen ist alles. Der unterschriftsreife Vertrag der Hausjuristen kam ein Jahr später, als alle Leasingwagen schon weiterverkauft waren. man muss sich offenbar als entrepreneur immer neu erfinden?

Ein guter Unternehmer ist immer Nonkonformist, kein Spießer, immer offen für Neues. Wie sagte Karl Valentin: „Links herum denken.“ Nicht politisch, sondern seinen Gedanken freien Lauf lassen und sie neu ordnen. Ich bin dankbar, dass ich in Freiheit aufgewachsen bin. Meinem Vater, der klassischer Unternehmer war, verdanke ich viel. Der hatte nie im Leben eine Versicherung. Er sagte: „So lange ich auf zwei Füßen stehe, kann ich mich ernähren. Und wenn nicht, bin ich tot.“ In dieser Geisteshaltung bin ich groß geworden. Ich kenne kein Sicherheitsdenken. sie mögen klassische musik und oper. aufgewachsen sind sie jedoch mit jazz und rock’n’roll. woran hängt ihr herz?

SATZANFÄNGE Erich Sixt

Aus der Finanzkrise ... ... muss man gestärkt hervorgehen. Sie zwingt einen dazu, alles wieder in Frage zu stellen. Das ist das Positive. Wenn’s einem gut geht, besteht die Gefahr, dass man faul wird und nicht mehr radikal denkt. Meine größte Enttäuschung ... ... gibt es nicht. Enttäuscht kann nur sein, wer eine große Erwartungshaltung hat. Die habe ich aber nicht. Der Nikos Kazantzakis, Alexis Zorbas, hat auf seinem Grabstein stehen: „Ich fürchte nichts. Ich erwarte nichts.“ Der Mercedes 300 SL mit Flügeltüren ... ... ist ein geniales Auto, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. In kürzester Zeit von 20 Mann entwickelt und gebaut – ohne Windkanal und Computer. Der neue SLS AMG sieht genauso aus. Ein zeitloser Klassiker. Erfolg ist ... ... der Feind des Erfolgs. Die größte Gefahr ist, sich selbst zu überschätzen. Demut bewahren! 50 go sixt Rubrik

Rock’n’Roll ist Pöbel. Ich bin Jazzer. In meiner Jugend spielte ich Schlagzeug und verdiente mir nachts zur Studienzeit 150 DMark pro Auftritt. Dave Brubeck und Miles Davis verkörperten mein Lebensgefühl – auch heute noch. Wagner und seine verquere Ideologie konnten wir damals nicht akzeptieren. heute hören sie beim autofahren »tristans« walkürenritt.

„Der ,Tristan’ macht süchtig. Die Musik klopft an Türen, die uns verschlossen sind.“ Der „Tristan“ ist das einzig ehrliche Werk von Wagner, eine Revolution in der Musik. Der Tristan-Akkord ist einmalig, macht einfach süchtig. „Tristan“ ist ein metaphysisches Erlebnis. Die Musik trägt sie hinweg und klopft an Türen, die uns verschlossen sind. „Tristan“ hebt uns über das momentane irdische Dasein hinweg. sie sind pilot und fliegen gern mal allein im nachtflug über den atlantik. ihr freund und air-berlin-aufsichtsratsmitglied joachim hunold sagt: erich spinnt. ihm kann übel werden und niemand kann helfen.

Fliegen tut der Autopilot und schlecht wird dem Piloten nur im Kino. In Saint-Exupérys Roman „Nachtflug“ ist das fantastische Gefühl beschrieben, den Sternen so unglaublich nah zu sein. Es hat, ich wiederhole mich gerne, viel mit Freiheit zu tun. Nur Freiheit sorgt dafür, dass wir uns selbst bestimmen können. fühlen sie sich frei, wenn sie einsam sind?

Na klar. Das ist nichts Seltsames. Einsamkeit brauchen alle Menschen, damit sie mal zur Besinnung kommen.


Nach 100.000 Kilometern im Dauertest: Jedes Teil wird genau geprüft.

Testergebnis: Den können Sie mieten. AUTO BILD gratuliert Sixt zum 100-Jährigen!


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GO MY WAY

Akribie und Leidenschaft 62 go sixt Portrait

bestimmen das Epizentrum der Powerfrau. Geht es anderen durch ihr Tun gut, geht und tut es Sixt gut. Dann kann Regine Sixt auch ganz bei sich sein.


ständig

unter Strom Regine Sixt, Unternehmerin, Marketing-PRQueen und Frontfrau des Global Player, steht ständig unter Strom. Immer. Annäherung an einen kreativen Vulkan. Von Wolfgang Timpe

M

unter wehen die dunklen Haare im Wind, dezent glänzt das goldene Herz an der Kette, warm strahlt das sonnige Ich im mediterranen Licht; leger lehnt die zarte Silhouette im weißen Kostüm an der Balustrade am Strand von Tel Aviv. Meditative Ruhe, glücklicher Augenblick: Regine Sixt, Unternehmerin und quirlige Kommunikations-Queen des Global Player, die immer mindestens zehn Projekte gleichzeitig erfindet und diese dann an zehn verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig persönlich betreut? Das Bild bannt nur das gelassene Epizentrum einer warmherzigen Turbofrau, die im Arbeitsalltag ständig unter Strom fürs Unternehmen Sixt steht. Mit der gleichen Akribie und Leidenschaft kann sie abtauchen und abhauen und für Familie, Freunde oder Geschäftspartner hinreißende Dinner oder rauschhafte EntspannungsEvents organisieren wie zum Formel-1-Grand-Prix in Monaco in der eigenen Villa bei Nizza oder bei opulenten Abendessen

mit kosmopolitischen Dinner-Speakern, die Geist und Herz der Eingeladenen rühren. Ja, die berufliche Powerfrau Regine Sixt kann auch Ferien! Aber bitteschön immer im Dienste der Familie oder der Gäste oder der Sixt-Partner. Geht es anderen durch ihr Tun gut, geht und tut es Sixt gut. Dann kann Regine Sixt auch ganz bei sich sein. So konsequent die Marketingmacherin berufliche Entscheidungen exekutieren und Freunde und Sixt-Partner zum Mitmachen freundlich zwingen kann, so weit und so groß ist ihr Herz besonders, wenn es um Kinder geht, die krank sind oder es umständehalber schlecht getroffen haben. Da kämpft sie mit ihrer Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung (siehe Seite 66) wie eine Löwin um ihre Brut und gerne auch für alle Kinder in der Welt. Ein weicher Punkt im harten Business, der einen Charakterzug von Regine wie auch Erich Sixt beleuchtet und auch den beiden Söhnen erfolgreich mit auf den Weg gegeben wurde: Demut. Demut vor den eigenen Erfolgen, die morgen vielleicht nicht mehr zählen, und der Dank dafür, es mit Eifer und Fortune zu Wohlstand und Glück gebracht zu haben.

Portrait go sixt 63


Regine Sixt und HH Ahmed Bin Saeed Al-Maktoum, Chairman and CEO Emirates, member of the Royal Family of Dubai: Sie legt halt meist ein Höllentempo vor, dem auf Dauer nur the best of the best gewachsen sind. Auch im Genießen!

Jährliches Spitzentreffen von über 1000 NetzwerkFrauen auf der „Damenwiesn“ auf dem Oktoberfest: Sich vergnügen und Spenden sammeln für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung mit Sängerin Vicky Leandros, ­„Bunte“-Chefin Patricia Riekel, Werbeikone Verona Pooth, Designerin Lilly Becker und Model Franziska Knuppe.

W

o Regine Sixt draufsteht, ist auch immer Regine Sixt drin. Da sind die Kommunikations-Queen aus Pullach und Startrainer Jürgen Klopp von ­Borussia Dortmund wie Geschwister im mentalen Rausch: immer volle Leidenschaft, immer volles Risiko, immer volle Dienstleistung für Sixt-Kunden und Sixt-Partner – und, wie „Kloppo“ so unnachahmlich formuliert: die Gier nach Erfolg. Immer höher, immer weiter, nicht für die Geschichtsbücher, sondern für das eigene Wohlfühlen, den eigenen Spaß und das gedeihliche Auskommen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Nur wer sich bewegt, spürt sich.

für jahrzehntelange Liebe und dauerhaft wachsenden Erfolg von Sixt. Dass die Frontfrau Regine 1979 erst Alexander und dann 1982 Konstantin auf die Welt und schon Ende der 70er Jahre Beruf und Familie unter einen Hut bringt, ist für die frühe Erfindung von Multitasking geschenkt. Einfach nur Glück genießen und weitermachen – mit Sixt. Die frühe Begegnung mit Erich Sixt, der 1969 das Unternehmen vom Vater Hans übernimmt und in Deutschland das Leasing-System erfindet, und die Geburt der beiden Söhne sind die zwei ewigen Glückssäulen in ihrem Leben. Wie sagt doch Erich Sixt über sich und seine Frau: „Seit dem 50. feiern wir keine Geburts- und Hochzeitstage mehr“, lacht der Patron. Das hält jung.

Gerade das Sixt-Gen, diese positive Besessenheit, sich immer wieder selbst zu überraschen und beim Sich-Selbst-Überholen auch ruhig mal Purzelbäume zu schlagen, und andere mit zu ziehen und zu begeistern, macht es der Magna Marketing aus Pullach so schwer, 100 Jahre Sixt zu feiern. Jubiläumsreden, Rückblicke und Selbstbelobigungen? Fehlanzeige. Lieber Geld und Leidenschaft in neue Sixt-Serviceprodukte, neue Sixt-Länder oder neue unternehmerische Investitionen wie das Carsharing-System DriveNow oder das autohaus24.dePortal für günstigen Neuwagenkauf stecken. Regine Sixt und ihr knochensachliches Männer-Trio mit Familienpatron Erich sowie den Söhnen Alexander und Konstantin schaut lieber nach vorne und gestaltet das Neue, die Zukunft.

Für Regine Sixt gibt es keine Trennung von Arbeiten und Leben, von 24/7-Job für Sixt, für ihren Mann, für ihre Söhne, für alljährlich über 1 000 Netzwerk-Frauen auf der Münchner Damenwiesn zum Oktoberfest und für persönliche Freundinnen, Freunde und beste Bekannte. Regine Sixt lebt und arbeitet ganzheitlich, strebt immer das Perfekte an und arbeitet immer am Anschlag. Doch auch das Energiebündel Regine Sixt muss davor kapitulieren, dass – wie gerne würde sie das ändern! – der Tag nur schnöde 24 Stunden hat. Und so kommt es bei der Fülle von Ideen und Aufgaben und dem Tag-undNacht-Arbeiten in allen Weltzeitzonen (Sixt ist in 105 Ländern rund um den Globus präsent) dazu, dass, um in ihrem individuellen Arbeitsschwung nicht gebremst zu werden, mancher Freund, Mitarbeiter oder Partner halt immer wieder mal frühmorgens ran muss. Regine Sixt richtet sich nicht nach Konventionen. Zu früh, zu spät, Wochenende? Gibt es nicht. Ein Immer-im-Einsatz-Lied, dessen Melodie auch Hans-Reiner Schröder singen kann. „Wenn ich morgens mal zwischen fünf und sieben Uhr einen Anruf auf meinem Handy von Unbekannt bekomme“, lacht der Berliner BMW-Chef und selbst Marketing-Experte, „weiß ich, dass Regine Sixt dran ist.

Denn das begleitet Regine Sixt, seit sie in den ausgehenden 70er Jahren bei Sixt unter anderen die US-amerikanischen Airlines betreute. Und wie klappt die Zusammenarbeit von den beiden Eheleuten im Unternehmen? „Ja, das geht“, sagt Erich Sixt, „aber nur, weil wir uns nie in die Verantwortungsbereiche und die Teams des anderen einmischen.“ Konsequent gelebte Freiheit und Respekt vorm anderen – die Grundlage 64 go sixt portrait


Nur wer sich bewegt, spürt sich. Das finde ich wunderschön, dass eine Unternehmerin sich so persönlich um Themen und die Details kümmert. Ich finde das einfach klasse!“ Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Die Rund-um-dieUhr-Aktive ist nicht nur eine höchst agile Kümmerin, Unternehmerin und Managerin, sondern die nie enden wollende Energie der rasenden Macherin verlängert sich bruchlos ins Private, das immer auch lustvolles Networking ist. Sie legt halt meistens ein Höllentempo vor, dem auf Dauer nur the best of

»Wenn mein Handy mal morgens um 5 Uhr ­klingelt, ist Regine dran.« the best gewachsen sind. Auch im Genießen! So sorgt unter anderem die Liebe zu Richard Wagner und den Bayreuther Festspielen oder zur zeitgenössischen Kunst eines Nam June Paik oder die Hingabe an den Skulpturen-Gott Giacometti für eine kreative Balance durch das Schöne. Wer erlebt, wie Regine Sixt etwa mit Ahmed Bin Al-Maktoum, Chairman und CEO von Sixt-Partner Emirates, aus vollstem Herzen lacht oder mit dem „Jedermann“-Schauspiel-Berserker Ben Becker und der Schlagersängerin Vicky Leandros in Berlin auf den Tischen des Kult­ restaurants Borchardt tanzt, der spürt, wieso die Vollpower im Marketing-Furor von Regine Sixt blüht. Wer könnte diese Eigenschaften der Persönlichkeit von Mrs. Jekyll und Mrs. Hyde pointierter und glaubwürdiger formulieren als Dr. Maria Furtwängler, selbst eine Dauerumtriebige im Film-, Fernseh-, Society- und Mutter-Business: „Regine Sixt hat eine Energie und Durchsetzungskraft, von der ich bestenfalls ein Viertel habe. Ihre Schonungslosigkeit, Dinge umzusetzen, weil sie es kann und will, ist beispielhaft für uns Frauen. Toll. Sie hat eine Chuzpe, die sonst nicht so viele Frauen haben.“

E

s ist dieser Regine-Sixt-Kosmos aus leidenschaftlichem Engagement und unausweichlicher Konsequenz, von der nicht nur Mitarbeiter auch gerne mal seufzend erzählen (wer will schon immer mit Tempo 250 km/h durch Büroflure rasen!), sondern auch ihr familiäres Männer-Trio mit Erich und den Söhnen Alexander und Konstantin ein fortgesetztes Lied singen kann. Auf die berühmte Klischeefrage nach der starken Frau hinter einem erfolgreichen Mann sagt Erich Sixt mit seinem berühmten Grübchenschmunzeln und einem leicht erschöpft-liebevollem Strahlen in den Augen: „Hinter mir wäre ja schön. Meine Frau steht vor, neben und hinter mir.“ Und wer unvorbereitet in den Bannstrahl des Powerpakets gerät, fühlt sich schnell mal wie im Hyperschleudergang einer Waschmaschine. Was kümmert mich meine Idee von gestern, heute habe ich erstens eine andere, und zweitens ist sie besser.

Höchste Auszeichnung in Bayern: Erich und Regine Sixt erhalten von Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden für wirtschaftlichen Erfolg und soziales Engagement.

Regine Sixt schaut nicht nach Aufwand und Ertrag, ja, sie mag keine Zufriedenheit mit einer gefundenen Lösung. Denn eine Gewissheit treibt die Marke Regine Sixt immer wieder von Neuem zu neuen Ufern: Was Besseres als das eben Beschlossene gibt es immer. Nur Unzufriedenheit mit dem Erreichten sorgt für das nachhaltige Beschäftigen mit erfolgreicheren Lösungen für Kunden, Partner und Freunde – und, wie konnte das auch nur ansatzweise in den Hintergrund treten: für das Unternehmen Sixt. Die weibliche Ikone des erfolgreichsten familiengeprägten Mietwagen- und Leasingbusiness’, eine gesellschaftliche Leuchtfackel und im Dauer-Charity-Einsatz für Kinder, deren Tränchen getrocknet werden sollen. Das Geheimnis ihres Erfolgs und ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Anerkennung durch Dritte? Energie. Regine Sixt hat Hummeln im Hintern und ist verliebt in die Zukunft, ins Machen und ins Unternehmen – und in ihre Männer. Auch das Trio wird nach so vielen Jahrzehnten des zusammen Arbeitens und Lebens immer wieder mal neu von ihr überrascht – vom kreativen Vulkan. Portrait go sixt 65


GO

TRAVEL

„Ein Lächeln ins Gesicht zaubern“ Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung „Tränchen trocknen” unterstützt weltweit Bildungs- und Hilfsprojekte für Kinder in Not.

E

s kann vorkommen, dass niemand vor Regine Sixt sicher ist – im Dienste ihres persönlich wichtigsten Anliegens: Kinder sollen lachen können. Und sei es auch nur für einen Augenblick, falls schwerste Krankheit oder schwierigste Lebensumstände dafür sorgen, dass Tränen fließen. Nur folgerichtig, dass sie für die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung das Motto „Tränchen trocknen” ausgegeben hat. „Wer sagt eigentlich, dass es so sein muss, wie es ist? Warum leiden, hungern und sterben Kinder in aller Welt im Minutentakt?” „Was wir heute angesichts von medizinischem und technischem Fortschritt brauchen, ist ein Fortschritt unserer Herzen”, fordert sie von sich und von jedem einzelnen. Die Menschenfischerin sammelt bei jeder sich bietenden Gelegenheit Geld für hilfebedürftige Kinder und Projekte – bei den eigenen Mitarbeitern, den Sixt-Partnern und auf VIP-Events oder eigenen „Tränchen trocknen”-Veranstaltungen wie unter an-

66 go sixt tränchen trocknen

deren die jährliche „Damenwiesn” zum Oktoberfest mit über 1 000 Netzwerkfrauen aus aller Welt. Und ob mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele, mit Israels Präsident Shimon Peres bei den Opern-Open-Air-Festspielen in Masada am Roten Meer oder mit Filmstars wie Catherine Deneuve bei den Filmfestspielen von Cannes: Immer nutzt Regine Sixt ihre eigene Bekanntheit als Unternehmerin und den persönlichen Kontakt zu Führungskräften aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien, um für die finanzielle Hilfe zur Hilfe für Kinder zu kämpfen. „Es war einmal im Jahr 2000”, beschreibt Regine Sixt ihr Kinderhilfe-Märchen, „da träumte ich von meiner eigenen weltweit tätigen Kinderhilfe Stiftung. Und der Traum hat sich erfüllt.” Während zu Beginn vor allem die Hilfe für krebskranke Kinder und die medizinisch betreuenden Institutionen in München und Deutschland im Mittelpunkt standen, ging es ent-


sprechend dem globalen Engagement von Sixt schnell in die Welt hinaus.

S

o wurde 2006 von der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung das erste Kinderheim mit Ganztagsschule in Lambarene, Gabun gebaut. Ab 2007 folgten dann Jahr für Jahr und mit immer besserer Ausstattung der Stiftung – auch durch den ehrenamtlichen Einsatz von Sixt-Mitarbeitern in aller Welt – neue Projekte wie ein Kinderkrankenhaus im Armenviertel von Guayaquil in Ecuador, eine Kindertagesstätte auf Barbados oder der Kindergarten „Little Lambs” in Cape Town in Südafrika oder eine Schulklasse mit Internet-PCs im Hadassah Medical Center in Jerusalem, Israel.

Regine-Sixt-Kinderhilfe-Stiftung-Projekte: Jährliche Kinderwiesn mit über 300 Kindern aus Deutschland, Schul und Bildungs-Projekte wie Kindergärten in Bayern, Israel, Afrika und Vietnam oder eine Tagesschule auf Barbados.

»Wir brauchen einen Fortschritt der herzen.« Regine Sixt

Spendenkonto: Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung Konto 746 500 800 BLZ 700 700 10 Deutsche Bank München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de

Das jüngste Projekt hat Anfang 2012 in Vietnam begonnen. Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung finanziert gemeinsam mit der Dariu Foundation des Schweizer Verlagshauses Ringier in dem Distrikt Luc Sy Thanh in der ärmlichen Region Vinh Long den Bau eines Kindergartens. Damit soll für insgesamt 120 Kinder eine Betreuung geschaffen werden, die es ihren Eltern ermöglicht, einer ganztätigen Arbeit nachzugehen, und so die familiäre finanzielle Situation und auch die Ausbildungschancen ihrer Kinder zu verbessern. Neben diesen existenziellen Sachhilfen finden aber auch immer wieder Ausflüge für krebskranke Kinder statt, auf denen Kinderwünsche erfüllt werden und die Regine Sixt getreu ihrem Stiftungs-Motto immer neu immer wieder antreiben: „Ich möchte mit unserer Hilfe und der Unterstützung unserer Partner und Freunde ein Lächeln ins Gesicht der Kinder zaubern und ihre ,Tränchen trocknen’.” Für ihr Engagement mit der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung und für den unternehmerischen Erfolg erhielten Regine und Erich Sixt vergangenes Jahr von Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden für wirtschaftlichen Erfolg und sozia­ wolfgang timpe les Engagement.


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Sänger und Dirigent. „Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein Handwerk. Augen erzählen immer inneren Ausdruck. Und jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als Sänger muss man sich dem Dirigenten emotional stellen.“

76 go sixt Interview


kaiser

stimme Prinz Tamino aus der „Zauberflöte” ist sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der ­Dauergast bei den Salzburger Festspielen immer öfter große dramatische Königsrollen wie „Idomeneo” an. Der Deutsch-­Kanadier Michael Schade ist ein geerdeter ­Mozart-Tenor mit Weltgeltung, dessen Stimme die Zuhörer in den Amadeus-Himmel führt. Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

PARis go sixt 77


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»Mozart fordert eine Konzentration auf die Schönheit des Klangs!«

D

er Mann kann bei klarer Stimme, hoch oben zwischen Kopf- und Bauchstimme, die Spannung halten. Selten. Eine Kunst! Gestatten, Tenor, MozartTenor Michael Schade. Der singende Prinz, der den „Zauberflöten“-Tamino spielt und singt auf allen großen Weltbühnen – von der Metropolitan Opera in New York bis zur Mailänder Scala und immer wieder auf den Salzburger Festspielen. Dann schwebt der Familienmensch Michael Schade mit seiner Frau und Managerin Dee McKee und einer kleinen Abordnung ihrer Acht-Kinder-Schar im Seehotel Winkler am Wallersee bei Salzburg ein. Für den leidenschaftlichen Autofahrer und SUV-Fan („mein alter Ford Excursion ist immer noch besser als vier Autos für acht Kinder“) ist dann Sommerfrische und abends vom Urlaub beflügelte Leichtigkeit des Singens beim Festival der Künste in der Barockstadt Salzburg angesagt. Seine SUV-Abenteuer hin und deutsche Frühstücksleidenschaft her: Der Prinz Tamino aus der „Zauberflöte“ ist einfach sein ewig junges Meisterstück und Karrierepusher. Jetzt strebt der ­Dauergast bei den Salzburger Festspielen – seit 1994 – immer öfter große dramatische Königsrollen wie „Idomeneo” an – ob an der Wiener Staatsoper oder auf dem kleinen Rest der einzigartigen Opernbühnen rund um den Globus. Ach, was heißt ­Königsrolle, der Deutsch-­Kanadier ist die Kaiser-Stimme der modernen Opern-Zeiten. Michael Schade, ein geerdeter Mo­zartTenor mit Weltgeltung, dessen Stimme die Zuhörer in den Wolfgang-Amadeus-Himmel führt! Hören Sie mal.

herr schade, bei den salzburger festspielen brillierten sie in

»das

labyrinth«, dem »zweyten theil« der »zauberflöte« und gelten als bester mozart-tenor. was haben sie, was andere tenöre nicht haben? Die Stimme eines Mozart-Tenors zeichnet sich durch einen ganz gesunden natürlichen Klang aus. Man muss eine Fähigkeit haben, in der Höhe, im so genannten Passagio, der Enge der Stimme zwischen Kopf- und Bruststimme, eine große Kontrolle über seine Stimme zu erreichen. Hier steht Mozart für große Emotionen und für seine oft beschriebene Zerbrechlichkeit der Liebe, die eben auch von einem Tenor gesungen wird. Das sind Momente, wo man singt, in denen nicht viel passiert, und die Leute sich aus den Logen nach vorne lehnen, weil sie fühlen: Das kenne ich oder das ist schön. Noch einmal: Um das so singen zu

78 go sixt interview


Blaue Stunde Salzburg. Audi-Meeting in Havanna-Schwarz am Ufer der Salzach vor Müllner-Kirche auf dem malerischen Hügel: „Es wäre doch für Spitzenunternehmen wie Sixt, Audi oder Hapag-Lloyd einfach, nur Golfturniere zu veranstalten. Aber sie engagieren sich in der Kultur. Das finde ich toll.“

Audi A8 3.0 TDI Quattro Eine kräftige Dynamik für sportliches ­Fah­ren und ein elegantes Limousinen­ reisen prägen den Stil des Audi A8 3.0 TDI Quattro. Lässig kann man die 250 PS bis zu 243 km/h Höchstgeschwindigkeit auf den Asphalt bringen und geschmeidig mit der 8-Gang-Automatik Tiptronic zügig in 7,8 Sek. auf 100 km/h kommen. Ein flotter Langstrecken-Cruiser der Luxusklasse. Interview go sixt 79


Family-Shooting am Wallersee. Nur vier von zehn: Audi-Fan und Familienmensch Michael Schade mit seiner Frau Dee McKee und den Kindern Jane (li.) und Stella. Der Tenor lebt mit seiner Frau und Managerin in Toronto und Wien. Eine Patchwork-Großfamilie mit acht Kindern. Gemeinsam haben sie die Tochter Stella (5) sowie die Kinder Laura (22), Ellie (20), Jane (15) und Thomas (13) von Dee McKee (46) und die Kinder Sophie (16) und die Zwillinge Lisbet und Nikolaus (9) von Michael Schade. (47).

»Wir sind keine Elite. Wir haben doch kein SnobismusMeter an der Operntür.«


Michael Schade wächst als Sohn deutscher Eltern mit seinen Geschwistern Johannes und Isabelle in Genf auf, wo der Vater als Ingenieur arbei­ tet. 1977 zieht die Familie nach Toronto, als der Vater ein Angebot des kanadischen Nickelkonzern Inco annimmt. Der MozartTenor beginnt seine internationale Ge­ sangs- und Opernkarriere 1988 mit einem gewonnenen Oratorien-Wettbewerb in New York (noch als Master’s-Student am Courtis Institute of Music in Philadelphia/ USA), singt 1990 noch als Student Händels „Messiah” in der Carnegie Hall. Und nach seinem Tamino in der „Zauberflöte” 1991 in Bologna wird Schade 1992 Ensemblemit­ glied der Wiener Staatsoper. Es folgen seit 1994 regelmäßige Engagements bei den Salzburger Festspielen und umjubelte Auf­ tritte u.a. an der Mailänder Scala oder der Metropolitan Opera New York. können, muss man große Legato-Bögen singen, zu denen eine große Kontrolle über den Atem gehört. Und es bedarf wirklich einer Konzentration auf die Schönheit des Klangs. und warum sind tenöre oftmals nicht nur einfach gut, sondern bekommen auch noch einen heldenstatus? braucht man als stimmwunder heldenverehrung?

Freizeit-Look vor der Salzburg-Legende „Zum Goldenen

Die braucht man nicht. Es ist halt nur offenbar so, dass wir etwas machen, was andere nicht so oft machen. Unser Singen ist ein wenig so wie Seiltanzen. Wir schweben in gewissen Höhen und können dort die Spannung halten, wo der normale Mensch selten ist. Vielleicht werden wir deswegen ein wenig angehimmelt.

Hirsch“ kurz vor einem TV-Auftritt: „Das Opernpublikum soll Spaß haben oder sich richtig ärgern. In jedem Fall wünsche ich es mir aufgeweckt, mitgerissen und begeistert.“

seit sommer 1994 sind sie regelmässig künstlerischer gast bei

»Erst kommt das Wort und wird dann durch die Musik schöner gemacht.« brauchen sie das?

Nein, aber Sie werden mich nicht dazu bringen zu leugnen, dass Applaus eine schöne Sache ist. Was mich an meinem Beruf jeden Tag neu bewegt und ich jeden Tag sehr dahinter her bin, dass Worte durch Musik schöner gemacht werden. Denn das Wort kommt zuerst, besonders in der deutschsprachigen Musik. Es gibt eine Oper von Richard Strauss, „Ca priccio“, wo es den ganzen Abend darum geht, was zuerst kam: das Wort oder der Ton. Ich bin einer, der sagt: Prima le parole dopo la musica – erst das Wort, dann die Musik –, auch wenn ich als Sänger und Musiker durch die Welt gehe. Denken Sie an Heine, Goethe oder Rilke: Es ist immer so, dass das Wort zuerst kommt und dann durch die Musik schöner gemacht wird.

den salzburger festspielen. was hat salzburg, was wien, new york, paris, mailand oder toronto nicht haben?

Man muss unterscheiden. Salzburg ist ein Sommerfestival. Das spielt immer dann, wenn die großen Opernhäuser wie New Yorks Met oder Londons Covent Garden, wie die Mailänder Scala oder die Wiener Staatsoper geschlossen haben. Und so hat Salzburg die Chance wie bei einer Olympiade die Besten der Besten zu holen. Und das steckt alle an und ist der Anspruch, den schon Herbert von Karajan und Max Reinhardt hier gestellt haben. Dazu kommt die Schönheit und die Idylle des Ortes, dass man hier so entspannt leben und arbeiten kann, dass die Besten der Besten eben auch zusammentrommelt – und dass sie kommen! apropos mozart. was reizt sie an diesen soft-macho-rollen? Der Tamino aus der „Zauberflöte“ ist ja jemand, der aus der Prinzenwelt auf einmal in eine ganz andere Welt verzaubert wird, wo sein ganzer Status nichts mehr gilt. Sprich: Er muss erst mal durch Menschlichkeit und durch Arbeit die Liebe erkämpfen. Es wird ihm nichts mehr gegeben. Zum Beispiel

Interview go sixt 81


»Die Aktie Mozart ist eben ein Dauerrenner!« Kommt Worte, ich singe Euch!

Mozarttenor und Autofan Michael Schade auf der Motorhaube eines Audi A8 am Ufer des Wallersees bei Salzburg: „Prinz Tamino aus der ,Zauberflöte’ ist einfach meine Traumrolle.“

trifft er den Papageno und der fragt: „Wer bist Du?“ Und da sagt Tamino: „Ich bin ein Prinz.“ Sagt Papageno: „Ein Prinz? Das ist mir zu hoch. Da musst Du dich schon näher erklären, damit ich dich verstehe.“ Das ist damals 1791 natürlich eine riesige Ohrfeige gegen die Monarchie gewesen. warum überhaupt heute partituren und libretti aus dem 18. jahrhundert? was hat das mit der gegenwart zu tun? sind opernsänger ein relikt aus alter zeit?

Natürlich nicht. Es gibt nur zwei Arten von Musik: gute und schlechte Musik. Und Klassik bedeutet nichts anderes, als dass die Musik den Test der Zeit überstanden hat. Wir spielen auch „Porgy and Bess“ von George Gershwin. Das ist Jazz und eine wunderbare Oper. Und auch Opern von modernen Komponisten wie Benjamin Britten etwa werden gespielt und sind gut. Die Stücke der Gegenwart haben aber eben den Test der Zeit noch nicht überstanden. Es sind eben noch keine Klassiker. Im übrigen: Die Menschen haben doch auch schon vor 300 Jahren Wiener Schnitzel gegessen. Das war damals ein Renner und wird es auch immer bleiben. Und so ist die Aktie Mozart eben ein Dauerrenner. Und Mozart ist ein bedeutendes Handwerk, wo wir uns ganz kräftig über Liebe, Verrat und alle Themen des modernen Alltagslebens unterhalten können. sie singen in konzerten ja auch durchaus avantgardistische lieder und schätzen artifizielle musik. ist mozart ihre pop-seite?

Noch einmal: Ich unterscheide nicht zwischen Pop und Oper, sondern nur gute von schlechter Musik. aber sie gehörebn doch zu einer kunstelite?

Ich bin sehr froh, meinen Beruf in Oper und Konzert zu ver82 go sixt interview

Satzanfänge Michael schade

Glück empfinde ich ... wenn ich meine Familie um mich habe. Bücher sind ... oft ein Problem. Ein Buch muss mich in den ersten fünf Seiten packen wie bei guten Mafia-Romanen. Ich dulde nichts Langweiliges. Singen löst ... die Seele. Karriere bedeutet ... keinen Anspruch darauf zu haben, sondern die Ehre zu haben, eine Laufbahn anzugehen. Demut sollte ... man unbedingt haben, denn man ist als Mensch ein Nichts, nur ein Stück Natur. Kinder-Buggys sind ... höchstkomplizierte Konstruktionen von Physikern, durch die man StressToleranz erlernen kann. Meine Wurzeln liegen ... ganz


eindeutig beim deutschen Frühstück. Mozarts Prinz Tamino in der „Zauberflöte“ ... ist mein bester Freund, meine Tür ins glorreiche Reich der Musik. Ihm bin ich ewig dankbar. Es ist meine Traumrolle. Sie hat alles, wofür ich stehe: Lyri­ sche Ausdruckskraft mit natürlicher Stimmführung. Mozarts König Idomeneo ... ist einer der wunderbaren komplizierten Protagonisten einer Opera Seria. Soll er seinen Sohn für sein Land opfern, oder soll er den Sohn verstecken und dabei dem Land den Rücken zukehren. Wen liebt er mehr als König: den Sohn oder das Land. Eine endlose Quelle des Lernens und des Dramas. Autofahren kann ... leider jeder, sollte jedoch unbedingt geliebt werden. Denn es ist Ausdruck von

persönlicher Freiheit. Mein alter Ford Excursion SUV ... ist ein Ozonloch auf Rädern, was immer noch besser ist, als mit vier Autos acht Kinder zu fahren. Ein Sänger ist ... ein sehr narzißtisches Lebewesen, das den Leuten generell Freude bringt. Dessen muss er sich bewusst sein, weil er sonst ein Kanarienvogel ist, der sich im Spiegel nur noch selbst sieht und mit keinem mehr redet. Als Sänger ist es wahnsinnig wichtig, geerdet zu sein, gerade weil wir als Sänger über der Erde schweben. Kanada ist ... ganz anders als die USA und hat eine irrsinnige Freiheit, eine Größe und eine gewisse Unschuld. Kanada hat ein so riesiges Potenzial, aber leidet leider wie Österreich unter Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber dem großen Nachbarn.

Meine Ehefrau Dee McKee ist ... wie jede gute Ehefrau ein Top-Manager, gerade bei unseren acht Kindern. Und wenn man dann noch zusammen arbeiten kann, ist das ein großes Glück und eine besondere Ehre. Die Liebe ist ... für mich meine Frau Dee McKee. Liebe ist vor allem: ein Verb! Man muss daran arbeiten. Und am Ende ist Lieben mehr Geben als Nehmen. Das Reisen im Flugzeug ... ist wunderbar. Je länger der Flug, um so besser geht es mir. Noch keine E-Mails; es ist ein zeitloses Dahinschweben von einer Welt in die andere. Ein Tenor und Sex ... ja! Ein Tenor braucht kein Viagra. Romantik und Kitsch ... sind Cousins. Sie geben sich die Hand, und man muss sehr aufpassen, sie zu trennen.


WeiSS-violette Sommerblumenparade an den Balkonen im idyllischen Seehotel Winkler – Ferienheimat für die Familie von Michael Schade: „Man fährt an den Wallersee wie in die Sommerfrische. Ich springe in den klaren See hinein und komme als anderer Mensch heraus.“ Seehotel Winkler. Geführt von Familie Bauer, Uferstr. 32, A-5202 Neumarkt am Wallersee; T. +43 6216/5270; www.winkler.at

bringen. Wir sind keine Elite. Oper ist generell für jeden entdeckbar. Wir Opernsänger haben doch kein Snobismusmeter an der Tür, wo man nur aus einer bestimmten Kulturszene Einlass findet. Im Gegenteil: Mich hat damals als junger Student wie so viele „La Bohème“ von Giacomo Puccini wahnsinnig berührt! Das sind einfach Opern, die gehen einem durch Mark und Bein wie auch „La Traviata“, weil sie vom wirklichen Leben sprechen. Sicher ist es gut, als Kind schon viel Klassik zu hören. Aber vor allem als Student und junger Liebender, wo sich die wirklichen Probleme des Lebens offenbaren, sollte man noch mal richtig in die Opern hineinhören.

»Ich hoffe, dass ich ein großer Bordeaux bleibe und noch ein paar Jahre vor mir habe.« sie tauschen ihre prinzenrollen immer öfter gegen königsfiguren wie

»titus«

oder

»idomeneo«

und die anderen. Dadurch, dass ich permanent in der Welt herumachse, bedarf es einer Familie, die mitmacht. Sonst können wir alle einpacken. Es hat aber auch enormen Charme mit Toronto und Wien, dass wir neben unserem Haus in Toronto auch unsere Wohnung in Wien und so immer einen Fuß in Europa haben. Man kann an diesen beiden Orten wunderschön leben. sie haben in ihrer karriere mit allen grossen gearbeitet, mit claudio abado, nikolaus harnoncourt, simon rattle oder christian thielemann. gibt es einen lieblungsdiktator mit taktstock?

Ich habe einige Lieblingsdirigenten, bin jedoch am stärksten geprägt durch Nikolaus Harnoncourt. Der ist ein guter Diktator in dem Sinne, dass er genau weiß, was er will. Und wir als Sänger, das ist die Kehrseite von dem, was wir machen. Wir haben genau das umzusetzen, was ein Dirigent gerne haben möchte: welche Farbe, welches Tempo. Doch die Kehrseite davon ist auch, dass wir etwas anbieten. Und wenn es gefällt, dürfen wir es machen. Falls nicht, fällt es unter den Tisch.

ein. wollen sie mit einem neuen

gesangsprofil noch mal neu durchstarten?

also ist der dirigent der chef.

Eine Opernstimme und eine Karriere sollten so sein wie ein guter Wein. Es gibt Tropfen, die kann man lagern und sie werden immer besser, reifer. Ich hoffe, dass ich ein großer Bordeaux bleibe und noch ein paar Jahre vor mir habe. Und meine jetzigen Vorhaben hin zu dramatischeren Fächern sind eine ganz normale, wundervolle künstlerische Entwicklung, aber ich werde nie dem schönen Teil Mozarts aus dem Wege gehen.

Oh ja, der Dirigent ist das A und O. Er ist der Kapitän vom Schiff und hat genau zu sagen, wie die Segel stehen. Es gibt Dirigenten, da wird man gefragt, und andere, bei denen man weg ist, wenn man nicht sofort macht, was sie sagen.

was hat ein könig, was ein prinz nicht hat?

Erfahrung.

man muss gehorchen. führt das zu einer professionellen demut?

Ich bin zwar easy, doch dulde ich keine Dummheit. Aber alle vier Dirigenten, die sie genannt haben, schaffen Musik auf höchstem Niveau und haben den Teufel im Leib. Und es ist unsere Aufgabe als Sänger, diesen Dirigenten aus dem Herzen zu lesen und umzusetzen, was sie wollen.

sie haben auch zuhause mit ihrer frau und managerin dee mckee und den acht kindern ein eigenes patchwork-familien-könig-

wie kommuniziert ein sänger mit dem dirigenten?

reich. wer regiert an den zwei wohnsitzen in toronto und wien?

Ich schaue ihm mehr in die Augen als auf sein Handwerk. Augen erzählen immer inneren Ausdruck. Jeder Ausdruck ist Quelle großer Emotionen. Als Sänger muss man sich dem Dirigenten emotional stellen.

Die Königin! Ich habe das große Glück, mit Dee die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Das geht natürlich nur durch ein Mitdenken und ein gegenseitiges Achten auf sich 84 go sixt interview


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GO cruise

Romantische Spritztour. Ein wenig Demut gehört zum lässigen Rollout in den sanften Hügeln am Starnberger See, schließlich hat jüngst ein Bruder aus der kleinen feinen BMW-507-Serie eine schöne Kleinigkeit von einer Million Euro erbracht.

86 go sixt reportage


linien zum verlieben Wenn Mann, Landschaft und Automobil sich vermählen, schlägt ein brillanter Oldtimer elegante Funken: BMW 507. Der stolze Cruiser Karsten Engel, Bereichsleiter Vertrieb BMW Group Deutschland, genießt die Fahrt in der zeitlos schönen Majestät aus Form und Kurve. Von Pascal Morché und Erol Gurian (Fotos)

reportage go sixt 87


GO

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egerndorf am Starnberger See. Eine Landschaft zum Schwärmen, getaucht in ein grelles frisches Herbstlicht, das der Kitsch nicht zu unrecht golden nennt. Da sind die geschwungenen Formen der Hügel; die harmonischen Flächen der Felder; die sanfte, doch kraftvolle Linienführung der Wiesen. Dazu eine Kapelle auf einer Anhöhe, die ehrfürchtig „Maria Dank“ heißt. Ja, das ist Bayern von seiner schönsten Seite. Vor der Kapelle hält ein Auto. Nein, ein weißes Cabriolet. Seine Schönheit macht ebenso sprachlos wie die Landschaft. Auch hier, Geschwungene Formen, kraftvolle Linien, sanft gewölbte Flächen. Das Cabrio passt in die Landschaft. Mehr noch, es scheint Teil dieser Landschaft zu sein. Auch dieses Fahrzeug zeigt Bayern von seiner schönsten Seite, ein BMW. Eine Design-Ikone: Ein BMW 507! Baujahr 1955, 150 PS. Bis 1959 gebaut, fand dieser exklusive Wagen 251 Besitzer. Bei Autoliebhabern gilt er noch immer als einer der schönsten BMW aller Zeiten. Sein Sammlerwert ist dementsprechend: Der BMW 507 gehört zu den gesuchtesten und kostbarsten Oldtimern auf dem Markt. Kürzlich hat ein Fahrzeug für eine Million Euro den Besitzer gewechselt. Cremeweiße Verführung von 1955: Das bayerische, weiß-blaue Logo garantiert seit fast 100 Jahren Sportlichkeit, Fortschritt und außergewöhnliches Design. Es steht für höchste Ingen­ ieurskunst, Innovation und technische Revolution. 88 go sixt reportage

Der Mann, der jetzt aus dem Cabriolet steigt und das Glück hat, diesen hinreißend schönen BMW 507 manchmal auf OldtimerRallyes zu fahren, heißt Karsten Engel. Als Bereichsleiter Vertrieb der BMW Group für Deutschland ist er zuständig für den Verkauf nicht nur von BMW, sondern auch der erfolgreichen


»ich hatte immer Autos im Kopf.«

Marke MINI. Keine unbedeutende Tätigkeit: Schließlich ist Deutschland nach USA und China der drittgrößte Markt für BMW. Allein 2012 wurden hier bis August 181.521 BMW und MINI Fahrzeuge verkauft! Nun klingt der Job des Vertriebschefs eines Weltunternehmens wie BMW zunächst nach

»Der schönste BMW aller Zeiten.« kühlem Management, trockenen Zahlen und nüchternen Bilanzen. Wäre da nicht der Mensch hinter den Zahlen, der Mensch Karsten Engel. Der entpuppt sich im Gespräch sehr bald als ein Mann mit großer Leidenschaft für Kunst und Kultur: „Als ich vor zehn Jahren in dieser Gegend ein Haus suchte, sagte der Makler: Hier in der Straße ist eine Buchhandlung. Kaufen sie sich von Oskar Maria Graf ,Das Leben meiner Mutter’. Es spielt hier, dann wissen sie, wo sie wohnen.“ Engel folgte dem Rat und las jenes Buch, das Graf im New Yorker Exil schrieb, und das zuerst 1940 auf englisch erschien. Darin findet sich auch die präzise Beschreibung jener bayerischen Landschaft, wie sie sich einem an diesem schönen Herbsttag 2012 vor der „Maria-Dank“-Kapelle bietet: „Wie noch einmal so weit weggeschoben verschwammen die Gipfel der fernen Alpen in zartem, milchfarbigem Dunst. In der Nähe aber war die Luft

glasklar, kein Windhauch bewegte sie und jedes Ding, das sie umschloß, ob Feld, ob Wald, ob Hügel oder Haus, erschien dem Auge fast überdeutlich. Nicht ein Wölkchen stand im ausgeblaßten Himmel.“ Soweit Oskar Maria Graf. Ein bayerischer Herbsttag hier in Degerndorf unweit von Berg am Starnberger See, die Alpen in zartem milchfarbigem Dunst. So wahr wie diese Beschreibung nach 72 Jahren ist, so ist auch ein jeder BMW ein wahres Stück dieses schönen – auch wirtschaftlich so erfolgreichen – Bayerns. Ja, das bayerische, weiß-blaue Logo auf der Motorhaube, es garantiert seit fast 100 Jahren Sportlichkeit, Fortschritt und außergewöhnliches Design; es steht für höchste Ingenieurskunst, gelebte Innovation und technische Revolution – und es erinnert eben auch daran, dass BMW Bayerische Motoren Werke heißt. Auch wenn Karsten Engel aus Hannover stammt, so war er doch schon 1980 für ein BWL-Studium nach München gekommen. „Ich hatte immer Autos im Kopf“, lacht der charismatische 54-jährige Manager und blinzelt ins grelle, bayerische Sonnenlicht dieser glasklaren Luft. Nachdem Engel 1984 seine Diplomarbeit über Autos geschrieben hatte, tat er das für ihn damals Nächstliegende: „Ich bewarb mich bei BMW und wurde auf Anhieb genommen.“ Der Münchner Autobauer ließ ihn nicht mehr los. Nach vier Jahren im Controlling des Unternehmens („ein guter Einstieg; man hat mit allen betrieblichen Strukturen zu tun und arbeitet mit Menschen, die in Hierarchien höher stehen“) wird Engel 1989 Motorsportdirektor von BMW. „Viele DTM-Meisterreportage go sixt 89


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cruise

schaften. Jedes Wochenende an einem anderen Ort.“ Nach dieser umtriebigen Zeit folgten, 1994, sesshaftere Jahre in Fernost, „der ältere Sohn war gerade geboren, der jüngere kam in Südostasien zu Welt“.

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ass Engel Präsident von BMW in Südkorea und später in Thailand wurde, davon zeugt heute ein Dolch in seinem Münchner Büro, „ein Geschenk des Königs von Nepal anlässlich einer BMWEröffnung in Kathmandu“. Noch immer habe der Erfolg deutscher Autobauer in Fernost viel damit zu tun, „dass wir in China oder Südkorea klassische, deutsche Tugenden wie Disziplin, Fleiß und Kreativität finden und diese Länder ebenfalls eine starke Affinität zu diesen Tugenden haben.“ Ehefrau Nicole, „sie fährt einen BMW X 3, ideal wenn man Einkaufen muss und Kinder hat“, war auch in Fernost immer dabei und heute nimmt sie manchmal (übrigens höchst erfolgreich) mit ihrem Mann gemeinsam in einem BMW an Oldtimer-Rallyes wie der Mille Miglia oder der Bodensee Classic teil. „Dann befolge ich wirklich, was meine Frau sagt, denn“, lacht Karsten Engel nach achtzehn Ehejah-

ren, „sie hat ja die Roadmap auf dem Schoß, und ich muss mich nach ihr richten.“ Nun, die vielleicht wichtigere Roadmap, jene des Lebens, sie führte Engel im Februar 2002 auf den Stuhl des Vertriebschefs für BMW und der hauseigenen Marke MINI in Deutschland. Eine Position mit Verantwortung für mehr als 6 000 Mitarbeiter im Bereich Vertrieb. „Allein 350 arbeiten direkt mit mir in der Münchner Zentrale.“ Hier kann man nun einen ganz anderen Karsten Engel treffen als jenen Privatmann an der „Maria Dank“-Kapelle am Starnberger See. Das Polohemd ist gegen den Business-Anzug getauscht. In wenigen Tagen steht in Dubai die Markteinführung der neuesten Stil- und Technik-Ikone des Unternehmens bevor: Der BMW M6 ist die Krönung des Premium-Segments. Wieder ein Cabriolet. Wieder vollkommene Schönheit. Wieder absolute Höchstleistung und Effizienz: 560 PS. 250 km/h. Der Preis: rund 135.000 Euro. M6, das höchste Maß an Innovation und modernem Fahrzeug-Design spiegelt sich im Tiefgaragen-Neonlicht der Münchner BMW-Welt, während man im Gespräch mit dem Manager Engel schnell spürt: Ein Vertriebschef in dieser Liga muss kreativ und visionär sein; er

Runde Dynamik, kraftvolle Wölbungen, reduziertes Armaturendesign: BMW 507, Baujahr 1955, 150 PS, nur 251 exklusive Edelexemplare gebaut. Wo das Retrooriginal BMW 507dynamischen Charakter mit konservativer weiblicher Formgebung auszeichnet, kommt sein jüngster Bruder im Ingenieursgeist wie ein gestylter Macho daher: BMW M6 Cabrio, 560 PS, 250 km/h, rund 135.000 Euro. Wo der BMW 507 seine Form wie in Zeitlupe im Raum entfaltet und Oldtimer-Understatementcharakter pflegt, schießen die feinen langgezogenen Kanten und der gestreckte Körper des BMW M6 wie ein Felix Baumgartner mit Schallgeschwindigkeit durchs gemütliche Starnberger Land. 90 go sixt Reportage


SATZANFÄNGE

KARSTEN ENGEL

Für mich ist BMW ... gelebte Innovation, große Tradition und wirklich genau wie der Slogan heißt: Freude am Fah­ ren. Wenn ich keinen BMW fahre ... sitze ich wahrscheinlich auf meinem Mountainbike und quäle mich über Alpenpässe. Kunden lernen ein neues Auto ... am besten bei einer intensiven Probefahrt kennen, denn die wird immer unverzichtbar bleiben. Der klassische Vertriebsweg ... über den selbstständigen BMWVertragshändler bleibt nach wie vor die wichtigste Rolle beim Fahrzeugverkauf. BMW i3 und i8 Modelle sind ... perfekt für die zukünftigen Mobilitäts-

ansprüche in Großstädten konzipiert. Stünde ich nochmal im Jahr 1984, dann ... würde ich mehr für mein Examen tun. Die Zukunft des Automobils sehe ich ... als eine Herausforderung neuer Technologien. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen ... wird es leider weiterhin geben. Mobilität beginnt ... im Kopf. Dass Frauen nicht einparken können ... halte ich für ein bösartiges Vorurteil. Der Unterschied zwischen Mode und Stil ... ist so kompliziert, dass sie da meine Frau fragen sollten.

ELEKTROMOBILITÄT UND DRIVENOW „Im Großkundengeschäft ist die Bereitschaft, den BMW i3 in die Flotte aufzunehmen, sehr hoch. Elektromobilität hat im urbanen Raum Zukunft und wird hier eine zunehmende Bedeutung im Fuhrpark- und Flottenmanagement gewinnen. Wir gehen auch davon aus, dass gerade für Elektroautos, Carpool- und Carsharing-Konzepte wie DriveNow wichtig sein werden.” DriveNow ist in München im Juni 2011 mit einer Flotte von 300 MINI und BMW 1er Modellen gestartet. Es folgten die Städte: Berlin (400 Fahrzeuge), Düsseldorf (150) und Köln (250 Fahrzeuge ab Sept. 2012). Aktuell sind in den Städten rund 45.000 Mitglieder bei DriveNow registriert.

Roadmap des Lebens beim Rallyefahren mit Ehefrau und Co-Pilotin Nicole: „Dann befolge ich wirklich, was meine Frau sagt.“

Reportage go sixt 91


VITA KARSTEN ENGEL 1958: geboren in Hannover. 1985-1985: Studium der

Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-­MaximiliansUniversität München; Diplomkaufmann. 1985–1989:Verschiedene Stationen im Bereich Controlling der BMW AG. 1989–1994: Motorsportdirektor, BMW M GmbH. 1994–1998: Regionalmanager Südostasien der BMW AG. 1998–2000: Präsident der BMW und Rover Korea Ltd. 2000–2002: Präsident BMW Thailand / Präsident BMW Werk Thailand. Dolmetscher Leiter der BMW Niederlassung München. 2005–2007: Vorstandsvorsitzender A.T.U. Auto Teile Unger GmbH. 2008–2009: Bereichsleiter Aftersales-Vertriebswegestrategie der BMW Group Seit 2009: Bereichsleiter Vertrieb Deutschland der BMW Group. muss immer einen Schritt voraus denken. „Wir verbinden Tradition und Vision miteinander.“ BMW gelingt das, weil BMW Wurzeln hat. Ja, im M6 von 2012 scheint der Mythos aus Technik und Schönheit eines BMW 507 Cabrio von 1955 weiterzuleben. „Gewiss, es wird weiter Verbrennungsmotoren geben. Jedoch mit immer deutlich weniger CO²-Ausstoß, denn ein hocheffizienter Dieselmotor ist immer noch das Beste für weite Strecken“, da ist sich Karsten Engel sicher und erwähnt nicht ohne Stolz, dass „der Benzinverbrauch bei allen BMWModellen seit 2007 um rund 28 Prozent gesenkt wurde.“ Aber natürlich heißt das neue Verständnis von Mobilität BMWi. „Der i3, weil rein elektrisch angetrieben, ist vollkommen emissionsfrei“, schwärmt Engel, und der i8 mit seinem Plugin-Hybrid-Konzept verkörpere „die Realität gewordene Vision eines zeitgemäßen, nachhaltigen Sportwagens“. Neue Herausforderungen würden heute an ein Auto gestellt – und auch an den Vertrieb von Autos. „Wir werden BMW-iFahrzeuge künftig über ein Mehr-Kanal-Modell vertreiben“, erklärt der Manager mit der Begeisterung des erfolgreichen Vertriebschefs. Kunden könnten zukünftig ihr gewünschtes Auto nicht nur in ausgewählten Handelsbetrieben, sondern auch im Internet und durch einen mobilen Verkaufsaußendienst, den Mobile Sales Force kennenlernen und erwerben. Optimal dabei: „Alle drei Vertriebsschienen sind miteinander vernetzt“, so dass der Kunde sie jederzeit wechseln könne, erklärt Engel das Konzept und ist sich dennoch sicher: „Der 92 go sixt Reportage

unabhängige, mittelständische Handelspartner, mit dem der interessierte Kunde vor allem jederzeit eine Probefahrt vereinbaren könne, bleibt das Rückgrat des Vertriebs. „Eine der Stärken von BMW sind in Deutschland 200 Handelspartner mit ihren über 600 Betrieben.“ Und weil der Anteil neuester BMW innerhalb der gesamten Fahrzeugflotte von Sixt fast 25 Prozent ausmacht, ergänzt Karsten Engel: „Natürlich ist jede Fahrt mit einem Leihwagen eine potenzielle Probefahrt.“ Und: So mancher habe sich schon durch das DriveNow-Carsharing-Konzept, bei dem man seit 2011 in München, Berlin und Düsseldorf völlig unkompliziert per App und Smartphone einen MINI oder BMW 1er anmieten kann, in diese kleinen Fahrzeugtypen verliebt.

M

it dem Erfolg des MINI hatte eigentlich niemand gerechnet als BMW die Stilikone des Jahres 1959 als eigenständige Marke 2001 wieder aufleben ließ.“ Gerade MINI-Käufer aber hätten inzwischen eine sehr enge, emotionale Beziehung zu ihrem Auto. „Oft geben sie ihnen sogar Namen. Sagen ‚mein Mucki muss in die Werkstatt’ oder ‚Johnny braucht neue Reifen’“. Solche Emotionen müsse man seitens der Vertragshändler unbedingt pflegen. Was aber auch gar nicht so schwer fällt. Denn BMW, das offenbart sich dem Außenstehenden recht schnell, ist ein internationales Weltunternehmen mit großer Emotionalität und bayerischer Identität – und zu der gehört eben auch weiß-blau-bayerische Lebensfreude: Auf der Straße komprimiert zur „Freude am Fahren“. Wie Karsten Engel von „vernetztem Vertrieb“, von „Evolution und Revolution in der Elektromobilität“ spricht und vom „Heimatmarkt“ schwärmt, so begeistert er sich für Opern von Wagner und Verdi und erzählt, wie eindrucksvoll Kent Nagano, der derzeitige Generalmusikdirektor der Münchner Oper, ihm bei einer Privatführung den neuen Konzertsaal in Montreal erklärte. Karsten Engel ist ein Auto-Manager, der eben auch in Musik und Literatur zuhause ist. Und denkt er an den Starnberger See, an Berg, wo König Ludwig II ertrank, so fragt er auch seinen Besucher: „Haben Sie ,Mittelreich’ von Sepp Bierbichler gelesen?“ Ja, das sei ein ganz anderes Bild der Menschen vom Starnberger See verglichen mit Oskar Maria Grafs Roman. Die Menschen seien eben andere als damals, wie die BMW-Fahrer eben auch. Und doch ist die bayerische Landschaft immer die selbe geblieben, so wie BMW immer ein gutes Stück Bayern blieb: gelebte Identität. Dass ganz Europa einmal zu einem abendländischen Disneyland werden könne, glaubt Engel nicht: „Die süddeutsche Automobilindustrie ist mit Abstand Weltmarktführer“, und überhaupt sei die Innovationskraft des Mittelstands in Deutschland weltweit einmalig. Dann aber wird Karsten Engel ernst und aus seinem Optimismus wird Realismus, oder wie er sagt „interessierte Sorge“: „Wenn wir die Innovationskraft des deutschen Mittelstandes zerstören, dann geht die Substanz des Staates Deutschland verloren.“ Entspannung, besser das Abschalten „interessierter Sorge“, das kann Karsten Engel übrigens nicht nur beim Autofahren der hauseigenen Schmuckstücke. Mit Ausdauer, Kraft und Disziplin, also jenen Primärtugenden eines erfolgreichen Managers, findet Engel am besten Entspannung auf seinem Montainbike. Bei einer Alpenüberquerung „da wird der Kopf sehr schnell frei“. Vor allem bei acht Grad Steigung auf 1 000 Höhenmetern. „Dann zählt, wie immer im Leben, nur das eine: Nicht aufgeben!“


»Bei acht Grad Steigung auf 1.000 ­Höhenmetern zählt nur eins: Nicht aufgeben!«

BMW-Vertriebsprofi Karsten Engel: „Der Benzinverbrauch wurde bei allen BMW-Modellen seit 1997 um rund 28 Prozent gesenkt.“

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GO ART

Raum & Rausch

010 Anselm Kiefer – die bösen Mûtter; 2007–2011 Oil, emulsion, acrylic, shellac, chalk, branches, wood and iron on canvas. 380 x 560 x 100 cm; © Anselm Kiefer; Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Paris-Salzburg Photo credit: Charles Duprat

94 go sixt HERBSTAUSSTELLUNGEN


F

ragil schweben die Holzklappstühle an der über fünf Meter breiten Monumental-Leinwand und werden wie in einem John-Ford-Western von Wüstenbüscheln umspielt. Was durch die räumlich gestaltete Fluchtperspektive im Vordergrund und die grauschwarz-braunen Erdtöne eine düstere Atmosphäre aufbaut, wird durch lebendiges Formenspiel im und das tänzelnde Buschgras zu einer widersprüchlichen Botschaft, zu einem optimistischen Zweifel. Es erzeugt beim Betrachter jene menschliche Unbehaustheit, die sich durch das Werk von Anselm Kiefer zieht. Hier, in seinem Werk „Die bösen Mütter 2007–2011“

kommt die melancholische Aura jedoch mit einer augenzwinkernden Leichtigkeit daher, die sich nicht nur in den schwebenden Stühlen, sondern auch im fröhlich und kraftvoll ­wirkenden Pastellgrün der transparenten durchsichtigen Gartenstühle ausdrückt. Eine optimistische Patina, die Sehnsucht nach Freiheit, Raum und Rausch weckt. Manchmal kann Kunst und ihre Ausstrahlung es ganz einfach haben, wenn sie großzügig Raum bekommt; wenn der opulente Space dem Werk ermöglicht, seine Energie zu entfalten, eine Ausstrahlung zu gewinnen. Wenn Raum und Rausch sich so kreativ verbünden, dann hat ein Galerist mit seinen Räumlich-

009 Anselm Kiefer Für Rabbi Löw 2010–2012 Oil, emulsion, acrylic, shellac, sediment of an electrolysis, chalk, iron and salt on canvas 380 x 560 x 72 cm; © Anselm Kiefer; Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Paris-Salzburg Photo credit: Charles Duprat

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David HOCKNEY „The Arrival of Spring in Woldgate, East Yorkshire in 2011 (Twenty Eleven) – 2 January 2011!“(1 Zeichnung aus einem 52 -teiligen Werk); IPad - Zeichnung auf Papier; 144,14 x 107,95 cm © David Hockney

keiten ein Kunstwunder vollbracht: Die Kunst kann atmen. Der Schöpfer dieser einzigartigen KieferPräsentation ist der Galerist Thaddaeus Ropac, der mit dem Werkblock „Die Ungeborenen“ von Anselm Kiefer soeben seine neuen Galerieräume im Pariser Stadtteil Pantin eingeweiht hat. Auf über 5 000 Quadratmetern Gesamtfläche und über 2 500 Quadratmetern Ausstelllungsfläche hat es der Magier aus Salzburg geschafft, im kunstbessenen Paris einen Paukenschlag zu landen. Was war seine Idee für die neuen Räumlichkeiten, seiner inzwischen dritten Galerie nach Salzburg und seiner smarten Galerie im Pariser Stadtviertel Marais? „Wir haben diese neuen Räume geschaffen, damit die Künstler die Möglichkeit haben, ihre Visionen ohne jegliche räumliche Einschränkung ausleben zu können.“ Und wie! Denn nicht nur Kiefers „Böse Mütter“ laden die großzügige Leere in den Galerieräumen von Pantin mit anregender Spannung auf, sondern der Werkzyklus „Die Ungeborenen“ kann mit sich selbst kommunizieren. Etwa die sibyllinische, ebenfalls ausladende Waage-Installation „Für Rabbi Löw“, das im 90-Gradwinkel zu den „Bösen Müttern“ hängt und mit seiner meditativen Atmosphäre von Balance für heitere Entspannung sorgt. Kommunizierende Kunströhren dank Thaddaeus Ropac. Auf dem Rückweg von Paris kann man sich als Kontrapunkt zu Raum und

Anselm Kiefer – die ungeborenen / Joseph Beuys – Iphigenie Galerie Thaddaeus Ropac / Paris-Pantin 14.10.2012 – 27.01.2013
 Galerie Thaddaeus Ropac, 69 Avenue du Général Leclerc; 93500 Pantin T. +33 (0)5 58 90 110 Di.–Sa., 10–19 Uhr www.ropacpantin.com 96 go sixt Herbstausstellungen

Rausch in der Galerie Thaddaeus Ropac in Pantin der knalligen Kraft und spielerischen Leichtigkeit der iPad-Kunst der lebenden Kalifornien-Legende David Hockney im Museum Ludwig in Köln hingeben. Was für ein Kontrast, was für eine künstlerische Parallelwelt. Dort der Anselm-Kiefer-Kosmos von Leben und

Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten Museum Folkwang / Essen 29.09.2012 – 13.01.2013 Museum Folkwang Museumsplatz 1 45128 Essen T. +49 (0)2018845 444/000 info@museum-folkwang. essen.de

Tod, Nähe und Distanz, und hier das immer naiver anmutende und trotzdem so viel Kraft und Gestaltungswillen ausstrahlende Oeuvre von Hockney, das in der Tradition seiner kalifornischen Poolbilder folgerichtig „A Bigger Picture“ heißt, als Fortschreibung der früheren „Bigger Splash“-Serie aus den 60er Jah-

www.folkwang-im-farbenrausch.de David Hockney – A bigger picture Museum Ludwig / Köln 27.10.2012 – 03.02.2012 Museum Ludwig Heinrich-Böll-Platz 50667 Köln T. +49 (0)221 221 261 65 Di.–So., 10–18 Uhr

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farbe & konzept ren. Wo Hockney virtuos das Kunstleben in eine einzige fließende Bewegung bringt, in der die violetten Töne, etwa im Bild „The Arrival of Spring in Woldgate“, den Spaß am Sein festhalten. So wie David Hockney seine künstlerische Handschrift von plakativer Farbe und kalifornischem Leger-livingKonzept im wieder neu variiert, so verzaubern etwa Edvard Munch oder ein Georges Braque in der Essener Expressionistenschau „Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten“ mit ihrer jeweils stillen Präsenz von kraftvollem Strich und präziser Persönlichkeit, der Ausstrahlung ihrer farbigen Blitzlichtaufnahmen von Seelenzuständen. Die Eleganz und Souveränität, mit der etwa Munch Porträts wie von Harry Graf Kessler von 1906 auf die Leinwand gebannt hat, zeigt: Größe und Personality. gerda harda brandt

Georges BRAQUE Le port de l‘Estaque, 1906; Der Hafen wvon L‘Estaque; Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich; © VG Bild-Kunst, Bonn 2011; © Foto: SIK Zürich (J. P. Kuhn)

edvard MUNCH Harry Graf Kessler, 1906 Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie © bpk/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; © Foto: Jörg P. Anders

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GO MY WAY

Moderne Managerin. Die Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler mit Jack-Russel-Welpe Ella wurde von den renommierten Hotelmachern von Leading Hotels of The World mit dem „Leading Legends Award“ für exzellente Luxushotellerie geehrt: „Unsere Visionen im Sinne unserer Gäste immer weiter tragen.“ 98 go sixt Hotel sacher Salzburg


my Way

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EINE RUNDE SACHER.

Jeder kennt sie: die Sacher-Torte. Und sie ­verantwortet seit Jahrzehnten den weltweiten Erfolg des Kult-Gebäcks wie auch der legendären Sacher-Hotels in Wien und Salzburg: Elisabeth Gürtler. Im Wintergarten an der Salzach traf GoSixt-Chefredakteur Wolfgang Timpe die Grand Dame und plauderte mit ihr über Gäste, Tradition und Moderne. Von Wolfgang Timpe und Mario Ziegler (Fotos)

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TRAVEL

»Tradition sollte sich immer der Zeit anpassen. Neues muss Platz haben.«

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n der Hotellobby herrscht geschäftige Intimität. Die messingbeschlagene Doppelglastür schwingt auf und mit souveränen Schritten bestimmt die gelassene Dame die Stimmung im Foyer – in ihrem gelben Chiffonkleid mit schwarzen Punkten und anthrazitfarbener Kaschmirjacke sowie großer Ledertasche und kleinem Hund an der Leine. Der Raum füllt sich mit Energie, die Angestellten wirken noch konzentrierter und bereit, diesem besonderen Gast jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Elisabeth Gürtler, Inhaberin und Managerin der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg und Lordwächterin über die runde Weltmarke aus Schokolade und Marillenmarmelade: die Sacher-Torte. Nein, Kaiserin Sacher ist keine k.u.k.-Regentin, sondern eine legere dynamische Grand Dame. Einen kleinen Moment später, nach salopper Damentoilette in intimer Ecke, so viel Zeit fürs kleine Schöne muss sein, sitzt Elisabeth Gürtler im Sessel des orange-weiß designten, hellen Wintergartens vom Hotel Sacher Salzburg. Und immer dabei

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und immer wieder mal den Schoß fordernd: Ella. Die sieben Monate alte, quicklebendige Jack-Russel-Hündin zaubert der eh schon entspannten Beschützerin ein Strahlen in die Augen. So lässt sich mit der Sacher-Chefin gelassen über Pferde, Geld und Management sowie über Gäste, Tradition und Modernität plaudern. Elisabeth Gürtler, eine Nahaufnahme.

Frau Gürtler, sie führen die Hotels Sacher in Wien und Salzburg sowie das Unternehmen Sacher mit seinen Produkten und Cafés unter anderem in Graz und Innsbruck. Wie bekommen Sie es mit ihren 62 jungen Jahren hin, als 7/24-Managerin so blendend auszuschauen? Als Frau ist man eitel und versucht, wenn man schon so viel arbeitet, dass man das zumindest nicht sieht. Eine 62-Jährige kann nicht mehr schön aussehen, aber sie sollte gepflegt und entspannt aussehen. Niemand braucht eine abgehetzte Frau.


Elisabeth Gürtler Sie kennt sie alle. Ob Adelige oder Neureiche, Politiker oder Staatsoberhäupter, ob Künstler oder Religionsführer, ob Traditionalisten oder Avantgardisten: Elisabeth Gürtler ist mit ihren Kindern Alexandra, 37, und Georg, 33, Inhaberin der weltberühmten SacherHotels in Wien und Salzburg. Ob Dalai Lama, Simon Rattle oder Cecilia Bartoli, sie alle fühlten sich nicht nur zu Festspielzeiten im Sacher Salzburg oder Wien bestens familiär und persönlich betreut. Die 62-jährige Grand Dame der Hotellerie, vor kurzem erst mit dem „Leading Legends Award” für exzellente Luxushotellerie ausgezeichnet, beherrscht die kreative Verbindung von Klassik und Moderne, von einem traditionsreichen Hotel Sacher von 1866 wie in Salzburg und einer Lifestyle-Hotelphilosophie, die auf exklusive Einzigartigkeit achtet.

Auch keinen abgehetzten Mann, oder? Bei Männern ist man etwas großzügiger. Damen sollen hingegen attraktiv sein, jemanden verwöhnen können, eine gute Hausfrau und gute Gastgeberin und immer charmant sein. Dazu muss man relaxt sein. Das sollte man sich jedenfalls immer selbst aufoktroyieren.

Haben Sie Disziplin mal als Last empfunden? Ach wissen Sie, man ist es ja einfach nicht immer. Wenn man aber weiß, dass es von außen von einem so verlangt wird, dann muss man sich halt zusammennehmen.

»Man kann überhaupt nur ­erfolgreich arbeiten, wenn man es mit Freude tut.« Das ist doch eine männliche Tugend, dass ... ... im Ernst? Es ist eine männliche Tugend, sich zusammenzunehmen? Ich glaube, vor allem Frauen nehmen sich sehr zusammen. Wenn eine Frau Kinder und einen Haushalt hat, wenn sie allein dadurch schon gestresst ist, erwartet der Mann trotzdem, dass sie nichts anderes als ihn im Kopf hat.

Sorgt vielleicht auch leidenschaftlich gelebte Arbeit zur mentalen Fitness, zu einer inneren und äuSSeren Mitte?

Man kann überhaupt nur erfolgreich arbeiten, wenn man es mit Freude tut. Ich habe ein großes Glück in meinem Leben, dass ich meine Arbeit gerne mache. Wenn ich unsere Hotels manage, habe ich es ja nicht mit abgewrackten Buden zu tun. Es sind wunderbare Häuser an den besten Plätzen der Welt wie in Wien und hier in Salzburg, und ich kann mich mit lauter schönen Dingen beschäftigen. Und wenn ich meinen zweiten Beruf, meine Pferde, um mich habe, darf ich mich beruflich mit meinem Hobby beschäftigen. Das ist einfach wunderbar.

Inwiefern Hobby? Ich bin die Leiterin, die Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule in Wien. Viele Jahre lang habe ich als Dressurreiterin in der österreichischen Mannschaft geritten, auch in Aachen. Ich habe Reiten als Leistungssport betrieben und habe damit aufgehört, als ich nach dem Tode meines Mannes damals die Hotels übernommen habe. Dass ich jetzt mit der Spanischen Hofreitschule in einer anderen Form wieder mit Pferden zu tun habe, kann man nur als Glücksfall bezeichnen.

als ehemalige Dressurreiterin haben sie natürlich keine Probleme mit der Disziplin ... ... ja, das stimmt! (lacht) Nun, ich habe heute Bereiter und Oberbereiter für die Pferde, aber ich darf sie managen.

Was haben Pferde, was Menschen nicht haben? Pferde sind Teil meines Lebens. Mit fünf habe ich das erste Mal auf einem Pferd gesessen, und es war schon damals das Hotel Sacher salzburg go sixt 101


GO

city

Hotel Sacher Salzburg, direkt an der Salzach und mit Blick auf die Festung Hohensalzburg aus dem 11. Jahrhundert gelegen: „Wir machen keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am österreichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.“

Einzige, was ich wollte. Mein Vater hatte mir ein Pferd versprochen, wenn ich 14 bin und in der Schule Vorzug habe. Und ich schaffte den Vorzug und habe das Pferd bekommen. Und dann sagte er: ,Wenn Du ab jetzt keinen Vorzug mehr schaffst, ist das Pferd wieder weg.’ Also habe ich wieder gelernt und wieder gelernt und immer mein Pferd behalten. Na, und dann habe ich einen Reiter geheiratet. Wir haben eine wunderschöne Reiterehe geführt. Die Pferde waren mein Leben!

Was ist denn ein Vorzug? Man erreicht den Vorzug, wenn der Notendurchschnitt unter 1,5 ist. Man musste also mehr Einser als Zweier haben und ein Dreier bedeutete so viel wie zwei Zweier.

Disziplin kennen sie also von kindesbeinen an? Ja, ich musste wahnsinnig viel arbeiten, um mein Pferd zu behalten, was mir absolut wichtig war. Es war schon ein Nervenkitzel. Denn immer hing das Damoklesschwert über mir, dass das Pferd wieder weg sein konnte. Aber ich habe es für mich und mein Pferd gemacht, nicht für meinen Vater.

Sie sind studierte Diplomkauffrau und haben einen Faible fürs Marketing. für Ihre SacherHotels haben sie den Begriff »Trendition« geprägt, eine kreative wortkombination aus 102 go sixt hotel sacher salzburg

Trend und Tradi­tion. Wie erfinden sie so etwas? Wenn man die Marke Sacher betreut, merkt man schnell, dass viele Menschen mit dieser Marke das Wort Tradition verbinden, aber auch Samt, Plüsch und Museum. Und in einem Museum möchte niemand Zuhause sein. Ein Hotel lebt von den Menschen, die dort wohnen. In ein Museum gehe ich hinein, schaue es mir an, gehe wieder. Und gerade weil die Marke Sacher diese Assoziationen weckt, müssen Sie einen Lifestyle, etwas Trendiges präsentieren. Und Trend und Tradition ergab für mich dann ganz natürlich Trendition.

»Die Marke Sacher braucht ­Lifestyle, etwas Trendiges, nicht Samt, Plüsch und Museum.« Aber wie sind sie darauf gekommen? Durch Gespräche mit Menschen, die die Sacher-Häuser nicht kennen. Die haben mich so gefragt, als ob gleich die Kaiserin Sissi aus unseren Häusern springen würde. Gerade im amerikanischen Markt ist mir bewusst geworden, welche Inhalte die Marke Sacher impliziert. Und das ist schlecht. Natürlich haben wir viel Tradition, aber Tradition darf nicht stehen bleiben. Tradition muss sich immer wieder der Zeit anpassen. Das


Gute, das Erhaltenswerte muss man bewahren, aber all das, was nur Ausfluss einer Zeit und überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist, davon muss man sich dann verabschieden und es durch etwas Neues ersetzen. Neben der Tradition, die wichtig ist, muss Neues auch Platz haben. Man spürt die Geschichte in Häusern mit Tradition, als ob man vielleicht sogar schon einmal dort war. Das sind die guten Gefühle von Tradition, aber alle schlechten Gefühle von Tradition wie Sand, Staub oder Altmodisches, das muss man wegräumen.

Für Traditionalisten eine Provokation? Es gibt viele, die sagen, dass Tradition etwas toll Bequemes ist. Ich muss doch überhaupt nichts ändern. Manche Menschen genießen das! Ich glaube, dass diese Leute falsch liegen. Gäste suchen das nicht wirklich zu hundert Prozent. Sie suchen Kunst, sie suchen gute alte Gebräuche, aber in ihrem ureigensten Lebensbereich möchten sie in Wahrheit mit zeitgemäßen Dingen umgeben sein. Die Gäste wollen eben kein altes Radio haben, sondern sie erwarten ein Wireless-LAN, neuestes Flatscreen-TV, rundherum einen Stereo-Surround-Sound und eine Docking-Station; und sie wollen auch nicht von alten muffigen Farben umgeben sein, sondern sie wollen es hell, leicht, clean. Alles sollte Frische und Leichtigkeit ausstrahlen.

Sie sprechen vom Handwerk, was viele Tradi­ tions­häuser nicht befolgen. Wie sind sie in diesem inhaltlichen Konzept-Sinn jung geblieben? Woher bekommen sie Ihre Anregungen? Wenn man reist, sieht man, was einem gefällt und was sein soll und nicht sein soll. Und: Wenn man mit Gästen spricht, erfährt man am besten, was sein und was nicht sein soll.

Aber die Umsetzung ist die hohe Kunst, Traditionelles und Modernes zu vereinigen. Man muss es eben richtig umsetzen. Manche machen einfach alles neu und ruinieren die Atmosphäre eines Hauses. Unser Hotel Sacher Salzburg ist 1866 und in Wien 1876 entstanden. Wenn ich da mit dem Bagger hinein fahre und alles, was alt ist, wegräume, und daraus ein Designhotel mache, ist das eben der falsche Weg. Ich muss definieren: Was kann frisch sein, was muss ich erhalten. Man braucht dafür ein gewisses Verständnis von Kunst, Architektur und Geschichte. Ich muss wissen, wen ich damit beauftrage. Wenn ich etwa einen Architekten nehme, der einfach nur einem Trend nachfolgt, ohne den richtigen Bezug zur Geschichte und zur Architektur zu haben, so zerstöre ich wahrscheinlich. Man muss aucheine Wertschätzung für gute Architektur, für Proportionen, für den Goldenen Schnitt haben. Wenn nicht, macht man mehr kaputt, als dass man Gutes tut.

Zählt für die Diplomkauffrau nur die Ästhetik? Wie bitte? Selbstverständlich ist es legitim, Gewinne zu machen. Man soll sie nur nicht privat verbrauchen. Man braucht die Gewinne, um immer wieder investieren zu können. Nur wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit. Nur wenn ich richtig investiere, rechnen sich die investierten Gewinne wieder.

Warum strahlt dieser Wintergarten Sacher-Atmosphäre aus, obwohl vieles neu ist? Das ist kein historischer Raum. Der ist mal angebaut worden, aber wir haben den Marmorboden aus der historischen Halle übernommen, haben die Sachertradition von Terrakotta, Schwarz und Beige im Boden durchgezogen und haben ihn mit einer Gartenarchitektur im Stil des Sacher, aber mit frischen Farben und zeitgemäßem Dekors ausgestattet. Wir machen

Superior-Junior-Suite, Badezimmer-TV-Lounge und ­Barock-Suite im Sacher Salzburg: „Man braucht Gewinne, um sie immer wieder zu investieren. Nur wenn ich investiere, bleibe ich am Puls der Zeit.” hotel sacher salzburg go sixt 103


keinen Kitsch, sondern übersetzen das, was damals am österreichischen Hof gedacht war, in unsere heutige Zeit.

Apropos Zeit. Die frühere Leiterin anna Sacher rauchte Zigarren, hatte hunderte von Hunden um sich und regierte mit dem Motto: „Der Herr im Haus bin ich.“ Wie führen Sie? Ich versuche, die Dirigentin des Hauses zu sein, die alle arbeiten und die beste Performance bieten lässt; den Mitarbeitern die Richtung weist, aber alle in Ruhe arbeiten lässt. Man muss dem Management wie hier in Salzburg, wo ich nicht jeden Tag sein kann, viel Vertrauen schenken und es frei arbeiten lassen. Das Korrektiv sind die Zahlen. Wenn die Zahlen stimmen, können alle ganz in Ruhe arbeiten. Stimmen sie nicht, mische ich mich ein. Und natürlich gibt es auch eine Corporate Identity, eine Linie, wie das Sacher hier in Salzburg oder in Wien geführt werden soll. Das muss eingehalten werden.

sind Frauen bessere Hoteliers als Männer? Wissen Sie, Frauen vergeben sich nichts, wenn sie Dinge tun, die ein Mann eher nicht tun würde. Ich gehe auch in eine Besenkammer und schaue, ob dort Ordnung ist. Natürlich gehe ich von Tisch zu Tisch, wenn ich im Haus bin, und begrüße die Gäste, sage „Grüß Gott“ und frage, ob alles in Ordnung ist. Das klingt bei einer Frau anders, als wenn der Mann das fragt: „Sind Sie zufrieden?“ Wir Frauen kommunizieren mit dem Gast auf einer anderen Ebene. Wir bekommen die ehrlicheren Antworten.

Das Unternehmen Sacher gehört Ihnen ... ... nein! Ich bin die Angestellte meiner Kinder Alexandra und Georg. Am Anfang, als beide minderjährig waren, gab es keine andere Chance, als das für sie zu tun. Mittlerweile sind sie

Sacher-Schoko-Spezialitäten; Elisabeth Gürtler vor zeit­ genössischer Fotocollage-Kunst von Gabriele Seethaler im Foyer Sacher-Salzburg: „Aus der Mischung von Tradition und Antiquitäten mit Modernem und Neuem ergibt sich Spannung.“

groß und erwachsen, arbeiten auch im Hotel. Es gehört auch zur Verantwortung dazu, dass man sich darüber Gedanken macht, wie lange man eigentlich wirklich richtig an einem Platz ist und wann ein Jüngerer die Aufgabe besser erfüllen kann. Mit 62 ist man nicht mehr jung! Gerade in einem Hotel muss man spüren, was der Zug der Zeit ist. Ich spüre nicht, was die 25-Jährigen erwarten – eine Erbengeneration, die sich unsere Sacher-Hotels leisten können. Man muss sehr kritisch zu sich selbst sein. Ich gebe gerne aus der Erfahrung heraus Ratschläge, bin auch für einen bestimmten Teil der Gäste die richtige Ansprechpartnerin, aber für die Gesamtverantwortung ist es jetzt die richtige Zeit, an meine Kinder abzugeben.

Apropos zug der zeit. In Sacher-Badezimmern ist im Spiegel ein TV eingelassen. Warum das? Das ist die Technik unserer Zeit. Der Gast arbeitet tagsüber hart, macht sich im Bad für den Abend zurecht und will die die Nachrichten sehen. Die sieht er nicht, wenn der Fernseher nicht im Bad ist. Es ist zuerst Service für den Gast und nicht Design. Es gibt so genannte Hip-Hotels. Das wollen wir nicht sein. Wir stehen zu dem, was wir sind. Sacher Salzburg und Wien sind historische alte Gebäude, aber gerade aus der Mischung von traditioneller Bauweise und Antiquitäten mit Modernem, Frischem, Neuem ergibt sich Spannung.

Und wie bleibt die sacher-torte Kult? Eine Torte muss saftig sein. Es gibt genügend Torten, auch imitierte Sacher-Torten, da staubt es Ihnen aus den Ohren heraus. Insbesondere, wenn die Torte eine Woche alt ist. Die Original-Sacher-Torte ist nach drei Wochen noch saftig. Das ist das gesamte Geheimnis des Erfolgs bis heute und der Grund, warum wir sie in die ganze Welt verschicken.


Danke, dass Ihr uns dankeschön. Hoffnung gebt! dankeschön.

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Der Fotograf René Staud kann’s. Wie er in diesem wunderbaren Lookbook den Betrachter im Kult des Mercedes-Benz 300 SL versinken lässt, hat Klasse. Die Physiognomie der Karosse und der Charakter des grandiosen Auto-Ingenieursstück ist erste Liga. Bilder von perfekter Werbe-Ikonografie – plus: Seele! The Mercedes-Benz 300 SL Book; Photographs by René Staud; teNeues-Verlag 2012; Hardcover; 304 Seiten; 200 farbige Fotografien; Text u.a. in DE, EN, FR; 98,00 Euro.

CD TIPP

BUCH TIPP

„Ain’t it funny?“ Ja! Wunderbarer Muntermacher-Song. Hitsampler machen müde, aber wenn sie dann wie JLo’s „Dance again ...“-Album the Best versammeln, heißt es nur: Weghören, Reingrooven. Eine feine Latina-Hip-Hop-R&BReise mit prächtig gesungenen Eyecatchern von Jennifer Lopez. Besser als Red Bull.

Zurück in die Zukunft. Oder warum fühlt es sich nicht museal an, wenn man sich in den tollen Schwarz-weißReportagefotos von Harry Benson verliert, der die Fab Four ab 1964 intimst begleitet hat. Schlüssellochbilder mit Zeitgeistglück der 60er.

R&B hören

Biografie surfen Es ist wie früher, wenn man mit der Trix-Eisenbahn die große weite Welt ins Kinderzimmer geholt hat. Blättern, blättern, blättern. Suchtpotenzial! Im kiloschweren Reprint der „Bild”-Zeitung von Juni 1952 bis März 2012 über die Wellen der eigenen Biografie surfen: Schah-Demos, Ölkrise, Attentate ... Grelle „Bild”-Schlagzeilen, lebendiges Erinnerungskino: ein Genuss! Das BILD-Buch; Hrsg. Kai Diekmann; Autoren: Stefan Aust, Ferdinand von Schirach, Sebastian Turner, Franz Josef Wagner; Taschen-Verlag, 2012; ­Hardcover; 37,2 x 53 cm; 748 Seiten; 99,99 Euro 106 go sixt CULTURE

DANCE AGAIN ... THE HITS; Jennifer Lopez; Sony Music; CD + DVD; 16,99 Euro

Pop lesen

THE BEATLES; Tom Rob Smith; Taschen-Verlag 2012; Hardcover in Schlagkassette; 272 S.; 31,2 x 44 cm; 500 Euro


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