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sommer 2008
EUR 4 , 8 0
GTOP O5 Serie Se DIE
BUSINESS HOTELS
premium-Häuser MIT SIXT-STATION
Nr. 009
sommer 2008
mille miglia n audi Rs 6 avant n kai pflaume n peking n schlossfestspiele thurn und taxis
entspannen & entdecken
go sixt
entspannen & entdecken
Nr. 009
mille miglia
rein ins vergnügen: die EWIG JUNGE oldtimer-rallye elektrisiert ITALIENS autovolk.
pullach Ab ins gelände: Tv-star kai pflaume macht mit dem kraftprotz audi rS 6 AVANT dicke backen.
Peking
auf nach utopia: CHINA jagt olympische Baurekorde und gönnt sich rebellische künstler.
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welcome welc
Regine Sixt Ich wünsche Ihnen einen herrlichen Sommer!
Liebe Freunde von Sixt, wer erinnert sich nicht gerne an das „Sommermärchen“ während der Fußballweltmeisterschaft 2006? Wer hat die vielen tausend fröhlich feiernden Fußballfans aus aller Welt, das Bilderbuchwetter und den leidenschaftlichen Fußball der deutschen Elf nicht mehr vor Augen? Ein solches „Sommermärchen“ könnte sich vom 7. bis 29. Juni 2008 wiederholen, wenn in der Schweiz und in Österreich die Fußball-Europameisterschaft ausgespielt wird. Sixt hat sich als Marktführer in Österreich und an führender Stelle in der Schweiz auf die Fußball-EM eingestellt, und wir freuen uns schon sehr darauf. Wir sind mit unserer Flotte bestens vorbereitet, begleitet von einem breiten Serviceangebot, das unseren Wettbewerbern immer mindestens einen Schritt voraus ist. Unsere Kunden können also auch während der Fußball-EM in den beiden Alpenländern auf den gewohnt hohen Standard von Sixt vertrauen. Im Rahmen unserer Expansionsstrategie hat Sixt seine Präsenz auch in den boomenden Wachstumsmärkten, allen voran China, erhöht. Unsere Kunden können also auch beim zweiten sportlichen Großereignis des Jahres – den am 8. August 2008 beginnenden Olympischen Spielen – auf unser Angebot zurückgreifen. Ein weiteres Highlight im Sommer ist die Mille Miglia. Das Rennen, das 1927 zum ersten Mal ausgetragen wurde, führte einst knapp 1.600 km über öffentliche Straßen durch die herrlichen Landschaften der Lombardei, des Veneto, der Emilia-Romagna, von San Marino, Urbino, Umbrien, Florenz und der Toskana. „La corsa pui bella del mondo“ – die legendären 1000 Meilen von Brescia nach Rom und zurück – und Sixt war als exklusiver Mietwagenpartner bei der Mille Miglia dabei. 375 Oldtimer der schönsten Art wurden begleitet von über 100 Sixt Mercedes-Benz-Fahrzeugen und sorgten somit für einen reibungslosen Ablauf. Besonders aufregend war natürlich, dass wir das Geschehen nicht nur als Zuschauer, sondern auch als Rallyefahrer begleiten durften. Die Menschen sind das Faszinierende an der Mille Miglia, Straßenrekordhalter Stirling Moss sagte: „Sie haben den Enthusiasmus, das war es, was uns einst packte!“ Den Motorlärm noch in den Ohren, bereiten wir uns auf die Festspielzeit vor, auf die Salzburger Sommerfestspiele, Festspiele Bayreuth und die Festspiele Verona. Besonders die Regensburger Schlossfestspiele, initiiert von der so wundervollen Fürstin Gloria von Thurn und Taxis – ein Juwel für Bayern, ein Juwel in meinem Leben. Ich wünsche Ihnen einen herrlichen Sommer und danke Ihnen für Ihr bisheriges Vertrauen. Herzlichst Ihre Regine Sixt
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Herausgeberin Regine Sixt (V.i.S.d.P.) Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach · Telefon: +49 (0)89 744.44-0 · Telefax: +49 (0 89 744.44-843.55 · www.sixt.com Verlag Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0)40 37.50-11.13 Telefax: +49 (0)1212 515.61.40.26 · www.bfhh.de Chefredakteur Wolfgang Timpe · Creative Director Uwe C. Beyer · Layout Friederike Sattler Mitarbeiter dieser Ausgabe: Carsten Anhalt, Daniela Baetz, Gerda Harda Brandt, Daniela Erdmann, Daniela Fois (Schlussredaktion), Jan Keith, Michael Link, Angela Oelckers, Colette E. Richartz, Johannes Schweikle, Angelika Zanggl FOTOGRAFen: Erol Gurian (München), www.gurian.de; Sebastian Widmann (Hamburg), www.sebastianwidmann.de Anzeigen: Soundbay Communications Ltd. · Wittenbergerstr. 17, 04129 Leipzig · Telefon: +49 (0)341 33.77-600 · Telefax:+49 (0)341 33.77-112 · www.soundbay.co.uk Druck + Versand: Neef + Stumme GmbH & Co. KG · Druck und Verlag · Schillerstraße 2, 29378 Wittingen · Telefon: +49 (0)5831 23-0 · Telefax: +49 (0)5831 23-100 · www.neef-stumme.de REPRO: 4mat Media · Arvato · Kleine Reichenstraße 1 · 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0)40 76.79.36-22 · Telefax: +49 (0)40 76.79.36-28 · E-Mail: eva.claas@4mat-media.de · www.mohnmedia.de © GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Geschäftsführer: Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer; Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfotos: Erol Gurian, Sebastian Widmann
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fotos: sebastian widmann
14 CRUISEN I Brescia, Rom, Brescia – die Oldtimer-Rallye Mille Miglia lässt Italiens Autoherzen höherschlagen 24 CRUISEN II Premium-Partnerschaft: Sixt auf der Mille Miglia
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3 WELCOME Herausgeberin Regine Sixt über sportliche Ziele und Begeisterung 8 LOUNGE News: Auszeichnungen fürs Sixt-Leasing, Partner Austria Airlines und: Kindertränchen trocknen 26 Travel I Peking: Die 16-Millionen-Metropole feiert die brutale Dynamik des Aufschwungs 44 Travel II Aufschwung: Navi oder Chauffeur? Chinas Firmenbosse setzen auf Leasing-Service von Sixt 48 Travel III Männer-Strapazen: mit Mao die Chinesische Mauer erklimmen 52 STYLE MEN Stilvoll sporten: Im Megasommer mit Olympia und Fußball-EM kommt Legeres bei ihm cool 54 STYLE WOMEN Clutch & Klunker – in heißen Zeiten tragen Amazonen kühlen Schimmer 56 MY WAY I Superstar Kai Pflaume: „Die Dinge sind nie zu mir gekommen, ich bin zu den Dingen gegangen.“ 66 HI-END Hermès-Bolide trifft Yoga-Matte: Bugatti, Loewe, Boss Green, TAG Heuer 70 RELAX TOP-5-Businesshotels: Premium-Bettenburgen in Köln, München, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf 76 CULTURE I Kandinsky statt Podolski: Schalten Sie doch mal mit Kunst ab – in Basel 84 CULTURE II Schlossfestspiele Thurn und Taxis – Fürstin Gloria hat sie alle: Liza Minnelli, Till Brönner, Montserrat Caballé ... 90 MY WAY II „Ich gehöre zu den Übeltätern“: Architekt Meinhard von Gerkan über Megacitys und Autofahren 98 HARDCOVER Bücher, Bücher, Bücher: Kochen & Kammeier, Catwalk & Couture, Wellness & Workouts, BMW-Welt & Beton inhalt go sixt 5
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Gut zu wissen: Sixt AG Zusammen mit Lizenznehmern und Partnern ist die Sixt AG mit 3.500 ServicePoints in über 85 Ländern vertreten. Das 1912 gegründete Unternehmen mit Sitz in Pullach bei München ist Marktführer in Deutschland und Österreich und einer der größten herstellerunabhängigen Full-Service-Leasing-Anbieter. Die Sixt-Gruppe erwirtschaftete Umsatzerlöse von 1,57 Milliarden Euro im Jahr 2007 und beschäftigt weltweit über 2.200 Mitarbeiter.
ORANGE-Grüne Dienstwagen Auszeichnungen spornen an. Die Sixt Leasing AG kassiert wertvolle Preise, und für die Kunden zahlt sich’s aus. Zwei Erfolgsformeln: gute Konditionen, gute Flottensteuerung.
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er investiert, kassiert. Zum dritten Mal hintereinander wurde die Sixt Leasing AG von den Prüfern der Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest als bester Privatleasing-Anbieter gekürt. Die Erfolgsformeln für das Leasingbusiness: internetbasierte Flottensteuerung und preisgünstiges Privatleasing. Die Sixt Leasing AG, eine der größten hersteller- und bankenunabhängigen Leasinggesellschaften, bietet privaten Autokäufern häufig den preisgünstigsten Weg zum neuen Fahrzeug. Bei zehn von elf getesteten Automodellen schneidet Sixt Leasing bei der Stiftung Warentest als Sieger ab. Für HansNorbert Topp, Vertriebsvorstand der Sixt AG, ist Leasing ein attraktiver Wachstumsmarkt: „Privatleasing ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Verglichen mit einem Bankkredit oder der Eigenfinanzierung stellt Leasing oftmals die günstigste Finanzierungsform dar. Grundsätzlich sollten langlebige Wirt-
schaftsgüter wie PKW mit Blick auf Kosten langfristig durch Leasing finanziert werden. Sixt bietet dazu mit dem Privatleasing ein exzellentes Produkt. Unsere Kunden profitieren von günstigen Leasingkonditionen, einem transparenten und fairen Rückgabeprozess und einer umfassenden Betreuung. Wir freuen uns, dass dieses Angebot zum wiederholten Mal von unabhängigen Experten ausgezeichnet worden ist.“
Leasing ist Alternative zum Neukauf Geprüft wurden 25 herstellereigene und unabhängige Finanzierungs- und Leasingangebote vom Klein- bis zum Geländewagen. Die Bewertung orientiert sich an der durchschnittlichen Monatsrate, die der Kunde über drei oder vier Jahre zu zahlen hat. Zudem wurde ein Gegenwartswert berechnet, der die Finanzierungsangebote mit dem Barkauf vergleichbar macht. Der Gegenwartswert
»Sixt nutzt konsequent seine Stärken der Größenvorteile beim Einkauf und der Herstellerunabhängigkeit, um Vorteile für seine Kunden zu erzielen.« Jörg Martin Grünberg, Vertriebsvorstand Sixt Leasing AG 8 go sixt Rubrik
aufgeschlüsselt nach einzelnen Fahrzeugklassen liegt das Angebot von Sixt Leasing überwiegend vorn. Die Testmodelle von Audi, BMW, Citroën, Ford, Opel, Renault, Toyota und VW (Polo, Touran) können Privatkunden bei Sixt Leasing zu den günstigsten Konditionen beziehen. Jörg Martin Grünberg, Vertriebsvorstand der Sixt Leasing AG, setzt auf Unabhängigkeit: „Sixt nutzt seine Stärken wie Herstellerunabhängigkeit oder Größenvorteile beim Einkauf konsequent, um Vorteile für seine Kunden zu erzielen. Die Zahl der Privatkunden, die Leasing als interessante Alternative zum Kauf entdecken, wird weiter stetig wachsen.“ Neue Tools der „internetbasierten Flottensteuerung“ zeigen Wirkung: Innovative Funktionen verbessern die CO2-Bilanz des Fuhrparks, sorgen für mehr Transparenz, für geringeren Schadstoffausstoß und führen direkt zu sinkenden Kosten. In den internetbasierten Flottensteuerungssystemen „LeasingCenter“ und „FleetControl“ können Fuhrparkmanager ab sofort den KohlendioxidAusstoß (CO2) der Fahrzeugflotte dokumentieren.
„LeasingCenter“ fördert CO2-Flotte
„Finanztest“-Sieger VW Touran von Sixt: Leasing schlägt die klassische Drei-Wege-Finanzierung.
Das Programm „LeasingCenter“ von Sixt Leasing bietet dienstwagenberechtigten Mitarbeitern eines Unternehmens die Möglichkeit, ihr Wunschfahrzeug online zu konfigurieren und zu bestellen. Dabei werden die spezifischen Dienstwagenregelungen des Unternehmens (Car Policy) zugrunde gelegt. Der erweiterte Konfigurator (siehe Illustration oben) ist nun in der Lage, nur Fahrzeuge anzuzeigen, die einen bestimmten CO2-Ausstoß nicht überschreiten. Alternativ kann das System die Fahrzeugvorauswahl auch nach Höhe des Kraftstoffverbrauchs treffen. Auf Wunsch des Arbeitgebers lässt sich mit dem LeasingCenter auch ein innovatives Bonus-Malus-System einführen, das die Mitarbeiter motiviert, einen schadstoffarmen Dienstwagen auszuwählen. Dabei legt der Arbeitgeber zunächst einen Bonus oder Malus für bestimmte Kohlendioxidwerte fest. Entscheidet sich ein Mitarbeiter für ein Fahrzeug mit ge-
Ökofaktor Internet: Im Sixt-LeasingCenter wird vom Kunden der gewünschte CO2-Wert für den Fuhrpark hinterlegt.
www.sixt-leasing.de ringem CO2-Ausstoß, erhält er vom Arbeitgeber einen Bonus auf den Firmenzuschuss zur Leasingrate. Dadurch sinkt der Eigenanteil des Mitarbeiters. Umgekehrt erhöht sich der Eigenanteil, wenn der Mitarbeiter ein Fahrzeug mit hohem CO2-Wert wählt. In diesem Fall wird automatisch ein Malus auf seinen Firmenzuschuss kalkuliert. Die firmenspezifische Bonus-MalusRegelung wird im LeasingCenter hinterlegt, so dass die Kalkulation des Eigenanteils mit dem entsprechenden Bonus oder Malus je nach CO2-Ausstoß des Fahrzeugs automatisch erfolgt. Durch diese innovative Lösung können Unternehmen ihre Mitarbeiter motivieren, auf umweltfreundliche Dienstwagen umzusteigen. „FleetControl“ ist das Online-Reportingtool für Fuhrparkmanager, in dem die CO2-Bilanz jedes einzelnen Fahrzeugs sowie der gesamten Flotte ausgewiesen werden kann. Für Vertriebsvorstand Jörg Martin Grünberg ein klarer Wettbewerbsvorteil: „Die Stärke von Sixt Leasing besteht im umfassenden Service rund um die Flottensteuerung, den wir durch Innovationen laufend erweitern. Die neuen Online-Anwendungen bieten den Fuhrparkmanagern ein Rundumpaket, mit dem die Fahrzeugflotte umweltfreundlich und verbrauchsarm gesteuert werden kann. Dadurch reduzieren sich zugleich die Mobilitätskosten des Unternehmens spürbar.“
»Privatleasing ist auf dem Vormarsch. Sixt-Kunden profitieren von günstigen Leasingkonditionen und einem transparenten Rückgabeprozess.« Hans-Norbert Topp, Vertriebsvorstand Sixt AG
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foto: volkswagen media services
berücksichtigt zum einen den heutigen Wert künftiger Monats- und Abschlussraten. Zum anderen bildet er den geschätzten Restwert des Leasingfahrzeugs nach Vertragsablauf ab. Wie stark die Finanzierungsangebote voneinander abweichen können, verdeutlicht „Finanztest“ am Beispiel des VW Touran. Während die Monatsrate für den VW Touran von Sixt Leasing 138 Euro und der Gegenwartswert 22.160 Euro betragen, steigt die monatliche Belastung im günstigsten Angebot der sogenannten Drei-Wege-Finanzierung auf 246 Euro (Gegenwartswert: 23.258 Euro) – und bei der günstigsten klassischen Finanzierung sogar auf 549 Euro (Gegenwartswert: 23.273 Euro). Der Kaufpreis liegt bei 23.300 Euro. Auch
Sixt – exklusiver Partner der AUA Ihre Vorteile: 1. Buchen Sie den SixtMietwagen bequem direkt im Anschluss an die Flugbuchung – online unter AUA.com oder offline durch Weiterschaltung Ihres Calls zu Sixt; 2. Als Firstclass- oder HON-Circle-Kunde können Sie sich in Wien mit einem der acht Sixt-MercedesR-Klasse-Fahrzeugen der Vorfeldflotte direkt zum Flugzeug bringen lassen.
„Wir wollen gesund wachsen“ Andreas Bierwirth, Chief Commercial Officer beim Sixt-Partner Austrian Airlines (AUA), über grünes Fliegen und neue Märkte.
Dr. Andreas Bierwirth (37) wurde in Lünen geboren und studierte nach einer Bankausbildung Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Uni Münster. Nach Stationen als Geschäftsführer Eurowings und Marketingleiter Lufthansa Passage ist er CCO im Vorstand der Austrian Airlines AG.
Zur Flotte 2007 setzte AUA 2,5 Milliarden Euro um, erzielte einen Gewinn von 3,3 Mio. Euro. 100 Flugzeuge transportierten 10,8 Mio. Passagiere. Die AUA hat 8.000 Mitarbeiter.
Aber nur Heimweh und toller Service reichen doch nicht? Natürlich nicht allein. Besonders die geografische Lage zu den Zukunftsmärkten im Nahen und Mittleren Osten sowie zu den angrenzenden osteuropäischen Staaten ist ein solides Fundament für unseren Erfolg als Netzcarrier. Hinzu kommt, dass wir auf diesen Stärken aufbauend eine attraktive Rolle im Rahmen der Konsolidierung im Luftverkehr einnehmen und ich überzeugt bin, zum Zeitpunkt eines strategischen Fensters für einen nachhaltigen strukturellen Umbau des Unternehmens eingetreten zu sein. Bei aller Wertschätzung zur vorherigen Tätigkeit: Die Annahme einer so großen unternehmerischen Herausforderung ist sehr reizvoll gewesen. Was macht eigentlich ein Chief Commercial Officer, ein CCO? Er kümmert sich zum Beispiel um das Streckennetz der Austrian Air-
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lines, um die Auswahl geeigneter Abflugzeiten und der richtigen Flugzeugtypen, um die angebotenen Preise, den weltweiten Vertrieb, das Produkt, das Marketing und die Luftfracht sowie um unsere Chartertochter Lauda Air. Auch die Aufsicht unserer strategisch interessanten Beteiligung an Ukra ine International gehört dazu. Was ist der Unterschied zur Marketing-Tätigkeit bei Lufthansa? Als CCO der deutlich kleineren Austrian Airlines verantworte ich mit meinen Vorstandskollegen den Gesamterfolg, und nur daran werden wir gemessen. Damit ergibt sich eine ganzheitlichere Perspektive, aus der ich meine Bereichsleiter inhaltlich mitnehmen und in die richtige Zielrichtung motivieren muss. Mit wem ist AUA vergleichbar? AUA ist einzigartig. Unsere Stärken ist eindeutig die höchste Serviceorientierung unter den europäischen Airlines, und unserem Anspruch der österreichischen Identität folgend, bieten wir auch das beste Essen an Bord. Die geo grafische Lage zu den Zukunftsmärkten wurde uns dabei als Geschenk in die Wiege gelegt. So können wir viele Verkehrsströme über Wien mit einer kürzeren Flugzeit und damit günstiger als unsere Mitbewerber über alternative Hubs anbieten. Zudem sind wir Partner des Miles&More-Systems, unsere Meilen zählen auch zur Erlangung des HON-Status.
Und wo gibt’s Schwächen? Diese entstehen aus der kleinen Unternehmensgröße. Uns fehlt es in interkontinentalen Märkten an Vertriebsstärke. Ebenso ist unsere Verhandlungsstärke gegenüber Lieferanten häufig viel zu gering, um ähnlich attraktive Preise wie unsere Mitbewerber zu erlangen. Dies führt zu einer im Vergleich höheren Kostenstruktur. Wo sind die AUA-Kernmärkte? Unser Heimatmarkt ist neben Österreich vor allem Westeuropa. Unsere Zielmärkte sind in Osteuropa und am Golf. Mit dem zunehmenden Wirtschaftswachstum vor Ort werden jedoch auch diese Märkte als Quellmärkte sehr interessant. Mit zehn ausgewählten Interkontinentalzielen in Nordamerika und Asien sind wir zwar ein Nischencarrier auf langen Strecken, wollen jedoch mit unserem überzeugenden Produkt auch hier punkten. Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie? Das Unternehmen auf einen dauerhaften Erfolgspfad zu bringen und mit gesunden Ergebnissen zu wachsen. Dies war dem Unternehmen in der 50-jährigen Geschichte nur selten vergönnt. Wie ökologisch kann Fliegen sein?
Es ist ein Ziel, das Fliegen noch grüner zu machen. Doch der Kondensstreifen am Himmel, das Symbol für Schadstoffausstoß, verklärt, dass wir heute schon das grünste Verkehrsmittel sind.
fotos: austrian airlines
Zur Person
Herr Bierwirth, warum sind Sie von Lufthansa zur smarten Austrian Airlines gewechselt? Der Familienmittelpunkt meines Elternhauses liegt hier in Österreich, und ich schätze den österreichischen Flag Carrier, denn schon mit zwölf Jahren habe ich meinen ersten Cockpit-Mitflug an Bord einer Austrian Airlines DC-9 von Frankfurt nach Klagenfurt erlebt. Darüber hinaus bewundere ich die extreme Serviceorientierung der Gesellschaft und bin stolz, diese nun mit zu verantworten.
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Neue DiamondCounter
Die Regine Sixt Kinderhilfe e.V. und die Aktion „Ein Herz für Kinder“ sowie der Masomo e.V haben mit Spendengeldern 90 Kindern und 30 Pflegemüttern eine neue Heimat und neue Ausund Fortbildungsmöglichkeiten geschaffen.
Sixt eröffnet Counter in Köln, Frankfurt/M., Hamburg und Stuttgart Nach dem Airport München werden jetzt im Juli auch an den Flughäfen in Hamburg und Stuttgart und im August dann In Frankfurt/Main und Köln neue Diamond-Counter eröffnet. Exklusiv für die Inhaber der Sixt-DiamondCard und der LufthansaHON-Circle-Card erwartet die Gäste Firstclass-Service. Getränke und Zeitungen stehen zum Refreshing am VIP-Counter zur Verfügung, und das Fahrzeug steht direkt vor der Tür – kein lästiger Gang zum Parkhaus mehr. Die Diamond-Counter haben werktäglich von 6 bis 20 Uhr geöffnet. Sonderleistung: Für Meetings kann ein Besprechungsraum mit Beamer, Flip-Chart und Leinwand genutzt werden.
Extra-Service für AirportMeetings: die neuen Sixt-Diamond-Counter
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regine Sixt kinderhilfe e.v.
Tansania: eine Schule für Mwanza Bücher, Computer, Spielzimmer: Dank der Regine Sixt Kinderhilfe läuten für viele Kinder jetzt die Schulglocken.
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as Projekt hat sich im letzten Jahr sehr positiv entwickelt. Krönender Abschluss war die offizielle Eröffnung der Starehe Nursery School am 16. Januar 2008. Nach monatelanger Vorbereitung und langem Probebetrieb konnten die kleinen Vorschüler ihre Räume endlich vollständig in Besitz nehmen. Matthias Sander, Sprecher der Masomo e. V., die das Schulprojekt vor Ort in Mwanza, Tansania, koordiniert und betreut, strahlt vor Freude. Derzeit werden rund 30 Kinder aus dem Starehe Children’s Home vormittags unterrichtet. Nachmittags werden die Räume von rund 60 älteren Kindern aus dem Waisenhaus im Alter zwischen sieben und 18 Jahren für Lern- und Spielkurse genutzt. Außerdem erledigen diese Kinder ihre Hausaufgaben in der Schule. Während der Mittagsstunden haben die Pflegemütter des Waisenhauses Gelegenheit, angeleitet von den Lehrerinnen, ihre Englischkenntnisse zu erweitern. Insgesamt hat sich die Schule binnen kurzer Zeit zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags von rund 90 Kindern und 30 Pflegemüttern entwickelt. Durch die großzügige Unterstützung von der Regine Sixt Kinderhilfe e.V., der Aktion „Ein Herz für Kinder“ und weiterer engagierter Partner wie der deutschen
Botschaft in Daressalam haben wir bereits in der ersten Arbeitsphase vor Ort mehr erreicht als ursprünglich erhofft. Das Schulgebäude wurde wie geplant in knapp acht Monaten errichtet. Die Ausstattung konnte an die Bedürfnisse der jungen Schüler angepasst werden. So wurden alle Schulmöbel individuell angefertigt. Durch gezielte Zuwendungen für die Ausstattung der Schule konnten wir nicht nur einen soliden Grundstock an Lern- und Lehrmaterial wie Schulbücher, Arbeitsfibeln, Blöcke oder Stifte, sondern auch zahlreiche Sportgeräte und Spielzeuge anschaffen. Darüber hinaus konnten wir bereits unseren großen Computerraum einrichten. Bildung ist Zukunft – überall auf der Welt und besonders in Afrika!
Spendenkonto: Regine Sixt Kinderhilfe e.V.
Konto 744 44 74, BLZ 700 700 10 Deutsche Bank AG München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de
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GRAN TOURI Brescia–Rom–Brescia: Die legendäre Rundfahrt ist das schönste Straßenrennen der Welt – ein Volksfest und ein Festival des Automobils. V on W o l fgang T im p e und S e bastian W idmann ( F otos )
PS-ARTISTEN „Man muss bei Rot über die Ampel fahren, weil sonst der Motor überhitzt.“ Pilot Mosack im Lancia Aurelia B24 Spider von 1955 vor den bischöflichen Mauern der Kathedrale von Urbino.
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GIPFELSTÜRMER „Ich habe zu viel Gas gegeben, war in den Bergen nicht sensibel genug.“ Ruggero Magnoni, Vizepräsident der Investmentbank Lehmann Brothers, über seinen abgesoffenen Motor.
Porsche 356 A Coupé 1600S in den Gassen von Urbino: „Wer die Mille Miglia einmal erlebt hat, kann nicht mehr auf sie verzichten.“ 16 go sixt Mille Miglia
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KOLBENGEFÜHL „Keine Elektronik! Du musst dem Motor anhören, wie gut es ihm geht.“ Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen über das authentische Mille-Miglia-Gefühl.
Auftakt zur 81. Mille Miglia auf der Piazza della Loggia, Brescia: „Ich freue mich jetzt schon auf Schnee oder Regen am Passo della Futa.“ Mille Miglia go sixt 17
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VOLKSFEST Beim Gasgeben fallen in den engen Gassen die Ziegel vom Dach. Spalierfahren vor der Banda Musicale Cittadina di Ravenna für den Talbot Lago T26 Grand S von 1949.
Mittagsankunft auf der Piazza del Popolo von Ravenna: Die Marschkapelle spielt auf und alle sind aus dem Oldtimer-Häuschen.
RWE-Vorstandsboss Jürgen Großmann (l.) im Bentley Speed Six von 1927: „Ich fühle mich sportlich, ohne sportlich zu sein.“
Ferrari-Rot und historische Helme: Die Mille Miglia feiert ihre eigene Geschichte.
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Mille-Miglia-2008-Star Mika Häkkinen: „Ich liebe die Körperlichkeit dieses Rennens.“
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ika, hierher! Mika, schau mich an! Mika, prego, un autografo, ein Autogramm! Die Hysterie vor dem klassizistischen Säuleneingang des Theaters von Brescia schwappt über. Il popolo, das Volk, ist nicht mehr zu halten. Fast zehn Jahre liegt jetzt schon die letzte Formel-1-Weltmeisterschaft von Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes zurück, aber der 39-jährige Finne ist ein Idol – weltweit und bei den Italienern auch. Na klar, hinter Papst Benedikt XVI. und Enzo Ferrari. Dass der zweimalige König der Formel 1 bei Italiens berühmtem Straßenautorennen, der „Mille Miglia“, die 1.000 Meilen Brescia–Rom–Brescia, mitfährt, versetzt das Land der Tifosi und Ferraristi in begeisterte Leidenschaft. Autos sind Kulturgüter, Autofahren ist Leben, und autofahrende Persönlichkeiten wie Mika sind angehimmelte Vorbilder – Personality trägt PS. Umgekehrt wird erst recht ein Auftritt daraus: PS zeigt Persönlichkeit. Die schnellen und rassigen Oldtimer der legendären Rundfahrt Mille Miglia – alles Sportwagen, die zwischen 1927 und 1957 gebaut wurden – erzählen jedes Jahr im Mai, dass das Auto früher jenseits aller CW-Werte und elektronischem ABS-ESP-Schnickschnack zu den wirklich Schönen der Landstraße gehörte. Ob ein historischer OM 665 SS von 1930, ein Ferrari 166 MM/195 S von 1949, ein endlos langer Talbot Lago T26 Grand S von 1949 oder die legendären Flügeltüren-MercedesSportwagen 300 SL aus den 50er-Jahren: Sie erzählen Automobilmärchen aus leidenschaftlichen Ingenieurzeiten, als die Kotflügel noch eine langgestreckte und wohlgeformte Blechhymne ans Weib waren und die fast auspufflosen Knatterkisten schon von Ferne mit ihrem Motorsound signalisierten: Hier bin ich, das Automobil, die Freude am Fahren. Doch reine Oldtimer-Nostalgie macht die Mille Miglia noch nicht zum schönsten Straßenrennen der Welt. Seit am 26. März 1927 erstmals die dreitägige Rundfahrt Brescia–Rom–Brescia gestartet wurde und mit ihr der schnelle Reisesportwagen für Langstrecken, der GT, der Gran Tourismo, erfunden wurde (siehe Kasten S. 20), lebt die Rundfahrt von ihren pittoresken Ortsdurchfahrten von Verona über Rom, Siena oder Florenz; und auch von den extremen Bergtouren und Wetterumschwüngen – plus die Begeisterung der Italiener fürs Autofahren. Die Mille Miglia ist kein Renncircuit wie der Nürburgring oder Formel-1Kurse, sondern ein Straßenrennen. Das macht ihren einzigartigen Reiz für viele Fans aus aller Welt und besonders für die Einheimischen aus. Die Landstraßenrundfahrt ist ein Volksfest der Automobilisten wie die Tour de France fürs fahrradverrückte Frankreich. Auch heute, wo man zwar nicht mehr den Rennrekorden eines Rudolf Caracciola oder Stirling Moss auf Mercedes hinterherjagt, wird man im Straßenverkehr Italiens knallhart gefordert. Im Wettbewerb muss man heute präzise cruisen, muss man bestimmte Strecken in vorgeschriebenen Zeiten zurücklegen und vor allem eins: ankommen! Wahrlich keine Selbstverständlichkeit. So muss Ruggero Magnoni, im Werktagsjob Vizepräsident der Investmentbank Lehmann Brothers, nach den steilen Anstiegen nach San Marino seinen Mechaniker Gianni bitten, alle Zündkerzen zu wechseln. „Ich habe zu viel Gas gegeben, war in den Bergen nicht sensibel genug.“ Sein 57er Alfa Romeo Giulietta Sprint ist motortechnisch halt fürs Geradeausrasen konzipiert und nicht für kleintourige zähe Berganstiege. Wer da zu wenig Gefühl im Fuß zeigt, säuft ab. Prinz Leopold von Bayern, BMW-Markenbotschafter und Rennfahrer, der bei der 81. Mille Miglia mit Startnummer 81 in einem strahlend blauen BMW 328 von 1937 mitfährt, kennt die Tricks der Straßenrundfahrt, die nicht nur über
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NACHTRENNEN Erste Zeitprüfung im idyllischen Rivoltella am Gardasee.
Kulttour durchs nächtliche Verona: Route lesen im Aston Martin DB3 S von 1955 vor dem Kolosseum.
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Einzigartig: ein Bugatti Type 37 A von 1928 im Parc Fermé in Brescia.
GO Cruisen Stock und Stein, sondern auch durch die engen Gassen der historischen Städte führt. „Man muss bei Rot über die Ampel fahren, weil sonst der Motor überhitzt“, sagt der Mille-MigliaProfi, der zum 10. Mal dabei ist. „Ich freue mich jetzt schon auf Schnee oder Regen am Passo della Futa. Das ist hier keine Opatour, und die Stimmung der Italiener ist einfach einmalig“, schwärmt BMW-Poldi. Wer aus der Ferne daran zweifelt und die historische Rundfahrt für ein Privatvergnügen gelangweilter reicher Männer mit superteuren Autos hält, wird spätestens in Verona und Ravenna eines Besseren belehrt. Viva Italia! Tausende säumen den Corso de la Puerta Nuova zum Platz vor dem Kolosseum in Verona, wo die Piloten bei ihren ersten Nachtprüfungen von Hostessen der Autovermietung Sixt, die die kommenden fünf Jahre Hauptsponsor der Mille Miglia sein wird (siehe Kasten S. 24), mit eisgekühlten Red-Bull-Drinks fürs Durchhalten versorgt werden. Und im-
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mer wieder brandet tosender Beifall auf, wenn die glänzenden Oldtimer mit ohrenbetäubendem Lärm vorüberknattern und das röhrende Nachbrennen des überschüssigen Benzins den typischen PS-Sound in die Altstadtgassen bläst und die Luft in den 9. Monat der Benzinschwangerschaft schickt. Da wird, zur
rivoltella VERONA
montichiari
castiglione delle stiviere
OSTIGLIA mantova
PONTELAGOSCURO
reggio emilia
FERRARA
MODENA
Viva Italia!
Für die Mille Miglia wird der Gran-TourismoWagen, der GT, erfunden. In den 1920er-Jahren war die „Targa Florio“ auf Sizilien das wichtigste Sportwagenrennen. Die Targa-FlorioSiege von Mercedes gegen die als unschlagbar geltenden Italiener fanden sehr viel Beachtung. Am 26. März 1927 startete dann das erste 1000-MeilenRennen, die „Mille Miglia“, und der Begriff „Gran Tourismo“, kurz GT, der schnelle Reisesportwagen für Langstrecken, war erfunden. Die Mille Miglia gilt als Klassiker unter den Langstreckenrennen. Die Geschichte der Mille Miglia beginnt im Dezember 1925. Vier junge Männer aus Brescia beschließen, ihre Heimatstadt zu einem Zentrum des Motorsports zu machen. Es sollte ein Straßenrennen zumeist 20 go sixt Mille Miglia
ARGENTA BOLOGNA MONGHIDORO PASSO DELLA PASSO DELLA
RAVENNA
RATICOSA FUTA GAMBETTOLA SAN MARINO MERCANTINO DI CONCA
FLORENZ
URBINO GOLA DEL FURLO POGGIBONSI
SIENA BUONCONVENTO
OSTERIA DEL GATTO
PIENZA S. QUIRICO D’ORCIA
RADICOFANI
Assisi SPOLETO Terni LEONESSA
VITERBO PASSO DEL CIMINO RONCIGLIONE
ROM
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über unbefestigte Landstraßen werden und in Brescia starten und enden. Dreizehn Jahre später wird Rom als Wendepunkt der Strecke, der bis heute ein Highlight der Mille Miglia ist, festgelegt. Als Streckenlänge ergaben sich ungefähr 1000 USMeilen, wobei man als Begründung für die Längeneinheit in Meilen auf die alten Römer verwiesen hat, die doch auch schon in Meilen gemessen hätten. Im März 1927 fiel dann der Startschuss für 77 Wagen. Die Premiere des Rennens gewann ein O.M. aus Brescia in einer Zeit von 21:04:48 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 77 km/h. Seit der Premiere 1927 gewannen fast ausschließlich Italiener auf einheimischen Fabrikaten wie Alfa Romeo, Lancia und Ferrari, jedoch konnte auch Mercedes zweimal gewinnen, 1931 mit Rudolf Caracciola und 1955 mit Stirling Moss. Dieser startete um 7:22 Uhr morgens mit der Startnummer 722 mit einem Mercedes-Benz 300 SLR und erreichte nach 10:07:48 Stunden das Ziel. Die dabei erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 157,62 km/h war die schnellste, die hier jemals gefahren wurde. Im Jahre 1957 fand die Mille Miglia zunächst zum letzten Mal statt, da am 12. Mai ein schwerer Unfall des Spaniers Alfonso de Portago mehrere Todesopfer gefordert hatte. Seit 1977 gibt’s jeweils im Mai als „Mille Miglia Storica“ eine jährliche Neuauflage mit historischen Fahrzeugen, die in ähnlicher Form damals teilgenommen hatten. Hierbei wird nicht mehr auf Höchstgeschwindigkeit gefahren, sondern auf Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit.
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Hand anlegen: Mechaniker Gianni macht den 57er Alfa Romeo Giulietta Sprint Veloce von Ruggero Magnoni wieder fit.
reinen Freude der Fans, auch gerne mal extra im Leerlauf kräftig aufs Gaspedal getreten, damit der Nick-Knatterton-Sound der Blechkisten lange nachhallt. Und bei der Einfahrt nach Ravenna am darauffolgenden Mittag guckt man in den schmalen Gassen immer wieder ängstlich nach oben, weil beim Gasgeben schon mal ein paar lose Ziegel von den Dächern fallen. Beifall, immer wieder Beifall, und auf der Piazza del Popolo spielt die Marschkapelle Banda Musicale Cittadina di Ravenna gnadenlos gegen das Brummen der Motoren an. König Auto regiert. Die Mille Miglia ist ein Festival des Automobils. Die Italiener feiern ein Volksfest der Mobilität – und die Piloten die Natur des Autofahrens.
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ch liebe die Körperlichkeit dieses Rennens”, sagt Mika Häkkinen, „und in meinem 300 SL brauche ich noch richtig Kraft zum Bremsen.“ Und mit Blick auf ABS und EPS setzt er nach: „Keine Elektronik! Du musst dem Motor anhören, wie es ihm geht. Ich kann in diesem Wagen das Autofahren noch physisch spüren. Das ist ein ästhetischer Genuss.“ Wer will schon einem Weltmeister widersprechen? Und auch fürs feine Ego funktioniert die Mille Miglia. Der RWE-Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann, der in einem Bentley Speed Six von 1927 mitfährt, sieht es lässig: „Ich fühle mich bei der Mille Miglia sportlich, ohne sportlich zu sein.“ Tradition trifft Leidenschaft, Tradition meets Passion, lautet der treffende Claim von Sixt für die Mille Miglia. Und echte Konvertiten sind auch dabei. „Ich bin selber alt, ich brauche kein olles Auto fahren“, war die Überzeugung des Münchner Unternehmers Thomas Haffa. Doch als er das erste Mal das BMW 507 Cabrio aus dem Jahr 1957 sah, war’s um alte Vorurteile geschehen. „Ich habe bei meiner Diva eine Ausnahme gemacht. Aber richtig verliebt bin ich in meinen 507er erst, seit ich die Mille Miglia fahre. Wer sie einmal erlebt hat, kann nicht mehr auf sie verzichten.“ Doch nur gemütlich ist nicht. Immer wieder wird zwischendurch dem Rennaffen Zucker gegeben. Dann hängt man sich hinter den Motorradpolizisten, der den Gegenverkehr mit Blaulicht in den Graben drängt, und die Mille-Miglia-Karawane gibt richtig Gas. Man jagt auch schon mal mit 180 km/h durch Straßendörfer und Landschaften, in denen die Italiener mit Picknickkorb und Klappstuhl begeistert klatschen, wenn die PS-Karawane vorüberjagt. Die von allen Auspufftöpfen 22 go sixt Mille Miglia
befreiten Rennwagen scheren sich nicht um CO2-Regeln. Die Könige der Landstraße geben einfach Stoff. Spaß pur – fürs Publikum und die Piloten. Übrigens ein bisschen Formel 1 ist überall. Nicht nur dass alle 371 teilnehmenden Exquisitwagen im Parc Fermé aufgereiht sind wie die Neuzeitboliden, es dürfen auch nur Originalersatzteile verwendet werden. Carsten Krukenkamp, einer von 150 FIVA-Stewarts bei der Mille Miglia, wacht penibel über die Einhaltung der strengen Regeln. Versucht denn jemand zu schummeln? „Immer wieder. Ein Münchner Zahnarzt ließ sich seinen Ferrari GT nachbauen, weil er sein Original schonen wollte. Ich habe ihn wieder nach Hause geschickt, und er war um 500.000 Euro Nachbaukosten ärmer ohne Fahrvergnügen.“ Nur echt zählt. Und echte Enttäuschungen müssen die Stewarts auch bereiten. Als ein Teilnehmer stolz mit seinem eine Million Euro teuren Ferrari 750 GT vorfuhr, zog Krukenkamp, dem Vergaser, Getriebe und Bremsanlage merkwürdig vorkamen, seinen italienischen Ferrari-Stewart hinzu. Dessen Kommentar vernichtete kurz und knapp das vermeintliche Liebhaberstück: „We never built this car.“ Wertverluste kommen manchmal über Nacht. Ein Phänomen prägt die diesjährige Mille Miglia. Wo immer er auftaucht, verursacht Mika Häkkinen leidenschaftliches Ausrasten seiner Fangemeinde wie bei einer Boygroup. Warum ist der smarte Stille, der globale Mr. Mercedes, denn immer noch so populär? „We did a good job.“ Punkt. Tja, so sind sie, die Finnen. Einfach einen guten Job gemacht. Lässiges Understatement des Erfolgreichen. Und so ist er auch nicht enttäuscht, dass am Ende der Rundfahrt 2008 mit seinem 300 SL W194 nur Platz 296 von 303 angekommenen Startern dabei herauskommt. „Im Gegenteil, immerhin sind 68 Wagen ausgeschieden“, schmunzelt der Ex-Weltmeister und betont noch einmal: „Bei der Mille Miglia ist der Weg das Ziel. Sie ist fantastisch, einzigartig, das reine GT-Vergnügen.“ Ach ja, sorry, Gran Tourismo. Langstreckenrennen fahren mit zeitlos schönen PS-Kisten. Nur cruisen zählt. Auf dem Weg zurück, vorbei am Gardasee und den Brenner-Pass hinauf, hängen wir noch den einzigartigen MilleMiglia-Eindrücken nach. Was macht den Unterschied zum gewöhnlichen Italientrip aus? Sagt man Toskana, fallen einem die wunderschönen Italien-Klischees aus stolzen Zypressen, grünen Weinhängen, majestätischen Bergdörfern und historischen Städten ein. Doch ein Bild als Lebenselixier der Erholung fehlt darin: Mobilität, das Erlebnis, diese einzigartige Natur und die reiche Kultur Italiens mit dem Auto zu erleben. Wir sagen künftig einfach „Mille Miglia“ – aus Freude am Fahren, an bella Italia und an den leidenschaftlichen Menschen. Winken für den Mille-MigliaTross von Ferrara nach Ravenna: Triumphfahrt für Porsche 356 A 1500 GS von 1956.
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Sixt auf der Mille Miglia tradition meets passion :
Sixt ist exklusiver Mietwagenpartner beim Straßenautorennen Mille Miglia.
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Unternehmer und Autonarren – Pilot Erich Sixt und Sohn Konstantin im Mercedes 300 SL W198-I von 1956: aus Freude am Fahren.
Pilot Karl-Josef Bode mit Rennnummer 147 im Jaguar XK 120 OTS von 1953.
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ür Erich Sixt und Sohn Konstantin war die Mille Miglia 2008 wie jedes Jahr viel Spaß und eine große Herausforderung. Mit ihrer Mercedes-Benz-Legende, dem Flügeltüren-Mercedes 300 SL W198-I Gran Tourismo von 1956, starteten sie am Donnerstagabend, 15. Mai, in Brescia im Feld mit 370 anderen Oldtimer-Rennwagen und mussten unterwegs und an den Stationen Verona, Ferrara, Rom, Siena und Florenz viele Zeit- und Sonderprüfungen ablegen, bevor sie dann nach drei Tagen und Nächten am Sonntag wieder in der lombardischen Metropole Brescia angekommen sind. Doch fürs Unternehmen Sixt war die Mille Miglia 2008 eine Premiere. Motto: „Tradition meets Passion“, für die 1912 gegründete Autovermietung ein gelungener Auftritt. Und für Regine Sixt und ihr Team war es „logistisch eine Riesenherausforderung, auf einer 1.600-km-Strecke in immer gleicher Qualität präsent zu sein“. Die Teilnehmer bekamen von Sixt Rucksäcke mit Rennverpflegung, Klemmbretter für die Unterlagen der Zeitprüfungen; Rennlogos mit den Wagennummern mussten organisiert und Logos platziert sowie Anzeigen (siehe Bild oben) gestaltet werden. Und: Die Koordination des exklusiven Sixt-Limousinen-Service für alle Teilnehmer von den jeweiligen Startund-Ziel-Punkten zu den jeweiligen Hotels. „Wir haben es geschafft. Alle waren mit uns zufrieden und wir haben mit einem Event global unser Sixt-Branding erhöht“, bilanziert Regine Sixt. Besondere Freude bereiteten die SixtHostessen den Oldtimer-Piloten des legendären Straßenrennens, als die feschen Damen in orange-weißen T-Shirts eiskalte Drinks servierten, ihnen neue Energie spendierten. Sixt verlieh der Mille Miglia Flügel – the spirit of mobility.
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Travel Trav
immer grösser, immer gewaltiger
Central Business District Peking – der wuchtige Wolkenkratzer des Shangri-La-Hotels duckt sich unter dem mächtigen Neubauskelett des chinesischen Fernsehens CCTV: „Schaut her, wir sind Weltmetropole!“
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HERZLICH WILLKOMMEN
Die Olympia-Stadt Peking baut sich fit für die Zukunft. Trotz Tibetstreit und Erdbebendrama: In der 16-Millionen-Metropole mit Dauerdunst erleben Künstler neue Freiheiten und eine neureiche Mittelschicht die brutale Dynamik des Aufschwungs. Unterm Smog feiert die Jeunesse dorée. Von Jan Keith und erol gurian (Fotos)
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„Shin Kong Place“, Shoppingmall: Junge Leute feiern ihren frischen Reichtum.
Gucci-Taschen wedeln stolz über die Stockwerke. Glück und Wohlstand
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Tiananmen-Platz – Schleier der blutigen Erinnerung an die 1989 niedergeschlagene Revolte.
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Die Pekinger sind nicht sentimental. FAMILIE
Rentnerin Yang Hui Fang, 61, vor ihrer 23-qm-Wohnung im Hutong-Viertel, Peking: „Man hat unsere Kultur kaputt gemacht, aber das ist nicht schlimm. Ich ziehe gerne in eine komfortablere Wohnung.“
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Peking-Pop-Art vor Busenskulptur „Bubble Girl“ des Künstlers Shu Yong im Viertel Dashanzi: „Touristen posieren lachend vor zweitklassigen Kunstwerken.“
Maler Rao Songqing auf der Vernissage seiner Ausstellung in der Galerie „Yan Club“, Peking: „Heute werden wir nur noch selten von der Regierung kontrolliert.“ 32 go sixt peking
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KUNST
„Kunst verdient Geld und schafft ein positives Image.“
Chinesischer Malerstar Rao Songqing, 37, in seinem Atelier: ein zerstörerisch anmutender Duktus von Anselm Kiefer.
Maler Zhang Quan Yu, 28, im Atelier des Künstlerdorfs Songzhuang: Suche nach Freiheit und Inspiration.
leich wird er uns rammen, das ist klar. Die Reifen quietschen, die Hupe dröhnt, und Herr Zhang, unser Fahrer, stößt einen Fluch aus: „Pi Yan“, Arschloch. Zehn Spuren hat diese Prachtstraße, die Chang An Avenue, die in Ost-WestRichtung durch den Central Business District verläuft. Genug Platz für alle, könnte man meinen. Aber nein. Jeder kämpft mit seinem Gefährt um Territorium, verteidigt sein kleines Stück Straße, als gehe es um Leben und Tod. Kein Wunder, dass dem unvorbereiteten Westler sekündlich der Atem stockt. Es ist unsere erste Fahrt durch Peking. Rechts und links türmen sich Gebäude in den Himmel. Und vor uns: ein Wirrwarr aus Blech und Smog. Träge wie eine Wüstenkarawane schieben sich die Autos in Richtung City, schneller als 30 km/h fährt niemand. Als sei den Fahrern Sten Nadolnys „Die Entdeckung der Langsamkeit“ verordnet worden. Und doch herrscht Chaos: Ohne Rücksicht auf Vorfahrtsregeln steuern Autos aufeinander zu, schneiden sich brutal, und Pekings Mobilisten zanken sich, spielen sich à la halbstarke Jungs auf, um im allerletzten Moment doch noch auszuweichen. Herr Zhang hat da seine Regel: „Nur wer am längsten und lautesten hupt, setzt sich durch.“ Er sagt diesen Satz mit großem Autofahrerernst, doch jetzt hilft seine Verkehrsweisheit nicht mehr. Ein entgegenkommendes Taxi will links auf eine blockierte Einfahrt biegen, stellt sich quer zur Fahrbahn. Ja, ist der denn verrückt? Die Blechlawine, nein, ganz Peking kommt zum Stehen. Aufregung. Tumult. Und wir mittendrin, auf dem Rücksitz von Herrn Zhangs schwarzem Buick. Herr Zhang hupt, alle hupen. Empört legt er seine Stirn in Falten, öffnet das Fenster und bewirft den Bösewicht mit: „Ni Mama“ – du Mama. Krieg der Autos, meine Güte, was für eine Stadt. Peking, kurz vor den Olympischen Spielen 2008. 16 Millionen Einwohner, ein schier endlos wuchernder Moloch. Der Wirtschaftsboom und die bald beginnenden Sportspiele haben eine Dynamik entfacht, die den Besucher überwältigt. Bürotürme schießen in die Höhe – Raketen aus Glas und Stahl. Breitere Straßen, längere U-Bahnnetze, nichts bleibt, wie es ist. Altes wird abgerissen, Neues aufgebaut, möglichst schnell, möglichst ohne Kompromisse. Der dynamische Zusammenprall von Kapitalismus und Kommunismus setzt ungeheure Energien frei. Noch nie war Peking spannender, noch nie war die Luft schlimmer: Drei Millionen Autos bevölkern Peking, täglich werden 1.200 neue zugelassen. Der Smog, dieser blasse Dunst, raubt der Kulisse ihre Farben, lässt sie unter einem milchigen Schleier verschwinden. Ein Mix aus Baustellenschmutz, Wüstensand und Autoabgasen legt sich auf Haut und Lippen der Menschen. So schmeckt Chinas Zukunft: trocken und staubig. Doch die Pekinger meckern nicht, sie staunen einfach nur. Was zum Teufel passiert da mit ihrer Heimatstadt? Vorbei die Zeiten, als das Stadtbild dominiert wurde von bedrückenden Betonwüsten sowjetischer Bauart. Als Peking mittelalterlich und deprimierend anmutete. Längst sind die Westinsignien wie Starbucks, Ikea und McDonald’s in eine der ältesten Kulturen der Welt eingezogen. Peking verändert sich so rasant, dass auch die Bewohner sich kaum noch zurechtfinden. Häuserfassaden oder Straßenzüge, an denen man sich im Viertel orientierte, verschwinden und werden durch Neues ersetzt. Tempo, Tempo. Immer größer, immer gewaltiger. Als wolle die Stadt mit staubiger, aber stolz geschwellter Brust ihren Besuchern zurufen: Schaut her, wir sind jetzt Weltmetropole! Wang Nan verschlägt es den Atem. Ihm, der sein ganzes Leben in Peking verbracht hat. Zur Schule ging er hier und dann peking go sixt 33
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magische sport-skulptur Das gigantische Olympiastadion in Peking der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron: Noch nie war Peking spannender, noch nie war die Luft schlimmer. 34 go sixt peking
Fitmachen f端r die Wettbewerbe im Vogelnest: herausgeputzt wie ein pubertierender Teenie.
Sagenumwobener Lama-Tempel: Das Alte dient höchstens als Kulisse, und alles soll, bitteschön, tipptopp aussehen.
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auf die Polizeiakademie. Ein eintöniges Dasein, vom zentralistischen China auf eine starre Gleichförmigkeit reduziert. Strammstehen, streng blicken, loyal zur Partei sein. „Früher war die Stadt ruhiger, langsamer, und wir hatten wenig Geld.“ Vorbei. Heute ist der ehemalige Polizist Millionär. Reich geworden in einem Land, das lange Zeit keinen Reichtum zuließ. Doch seitdem die Marktwirtschaft nicht mehr der Inbegriff des Bösen ist, scheint alles möglich. Jetzt sitzt er da, der Millionär, spielt aufgeregt mit seinen Fingern und sagt: „Ich wollte gar nicht reich werden. Es ist einfach so passiert.“
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r spricht diese Worte, und man glaubt sie ihm. Wie er so dasitzt mit seinem No-Name-Jackett, sein Körper immer in Bewegung, seine Lippen, die immer wieder ein Lächeln formen, da spürt man: Der ist einer, der auf dem Boden geblieben ist, keiner, der mit einer Rolex prahlt, keiner, der seiner Frau jede Woche eine neue Louis-Vuitton-Tasche schenkt. Nein, Wang ist ein bescheidener, cleverer Mann geblieben. Mit dem Kauf und Verkauf von Wohnungen in Shanghai ist er Ende der 90er-Jahre zu Geld gekommen. Und wundert sich heute noch, wie einfach das ging: „Als sich der Wert meiner allerersten
Wohnung innerhalb eines Jahres verdoppelte, da dachte ich nur: Das gibt’s doch nicht!“ 2003 schlägt der Selfmade-Aufsteiger dann in Peking zu. Wegen der Sars-Krise, der Infektionskrankheit mit atypischer Lungenentzündung, bleiben die Touristen weg, flüchten die Städter aufs Land. Die Immobilienpreise sind im Keller, das ist die Zeit derer, die Kapital haben. Wang Nan kauft einen ganzen Block, 25 Wohnungen in unmittelbarer Nähe des Himmelstempels. Superlage, Superpreis. Er eröffnet ein Boutiquehotel mit 65 Zimmern, das RJ Brown, „ideal für die Bedürfnisse von Europäern“, wie er sagt, vermietet den Rest und freut sich darüber, dass der ganze Komplex heute das Drei- bis Vierfache wert ist. In eine der Wohnungen ist er selbst eingezogen. Mit leisem Stolz zeigt der Unternehmer sie uns. Man schreitet durch die Tür – und betritt eine andere Welt. Ist das noch China? 150 Quadratmeter Wohnfläche, Kachel- und Holzfußböden, schicke Einbauküche. Die Schränke, die Betten, das Bad, sie könnten von einem schwedischen Einrichter stammen. Eine geräumige Wohnung ohne Luxus, ohne Schnickschnack. Man lässt sich fallen in gemütliche Sofas und lauscht der 14-jährigen Tochter Wu Jia beim Klavierspiel. „Für Elise“ von Beethoven. Tja, was auch sonst. Ren Wing, Wangs Frau, peking go sixt 35
3.000 Jahre alte chinesische Spiel- und Esskultur ringt mit westlichen Fastfood-Insignien: Seit China sich unter Deng Xiaoping dem Kapitalismus geöffnet hat, blüht es auf. Erst Shanghai, jetzt Peking – ein beispielloser Aufstieg, einfach so.
serviert nicht etwa Tee, sondern Tonic in Plastikbechern. Am Regal kleben Micky-Maus-Bilder. Willkommen im Westen. So sieht es also aus, das neue Leben der wohlhabenden Pekinger. Und die Menschen lernen, nicht nur Geld zu verdienen, sondern es auch genussvoll aus dem Fenster zu werfen. Sie tun’s in den unzähligen Shoppingmalls – wie etwa im „Shin Kong Place“ im Chaoyang District. Wer hier einkauft, gehört zur neuen, wohlhabenden Schicht. Blusen für 500 Euro – Prada, Chanel, Bottega Veneta. 938 Marken aus aller Welt, so wirbt der Store-Guide, verteilt auf sechs Stockwerke. Hauptdarsteller in diesem Luxustheater sind junge Frauen, die mit GucciEinkaufstaschen wedelnd über die Stockwerke stolzieren. Bühnenreife Auftritte der Jeunesse dorée. Und wenn die Damen müde sind, begeben sie sich ins „The Café“ im Erdgeschoss, essen Törtchen, feiern ihren frischen Reichtum.
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ie neue Konsumlust spiegelt sich auch im schweren Leben des alten Peking. Viele Jahrzehnte hausten die Menschen auf engstem Raum in ärmlichen Rundhöfen, ohne Kanalisation, ohne Strom. Dazu kam die Besatzung durch die Japaner, Repressalien durchs kommunistische Regime, Maos Kulturrevolution, Hunger, eine zermürbende Monotonie des Lebens. Doch seitdem China unter Deng Xiaoping sich dem Kapitalismus geöffnet hat, blüht es auf. Erst Shanghai, jetzt Peking. Ein beispielloser Aufstieg, als hätte jemand den Lichtschalter angeknipst. Einfach so. Und wer das visionäre Peking, das Morgen sehen und spüren will, der fährt weit in den Osten der Stadt, zum Dashanzi District, zu jener ehemaligen Munitionsfabrik, die DDR-Archi36 go sixt peking
tekten einst entworfen haben und die irgendwann sich selbst überlebt hat wie einst das frühere Ostdeutschland. „798“ heißt das Gelände, ein Ort, an dem sich die Pekinger Kunstszene einquartiert hat. Man schlendert vorbei an klaren, funktionalen Bauten, an Blöcken im Bauhaus-Stil, in denen schwitzende Arbeiter mit müden Gesichtern einst ihren Dienst verrichteten. Heute ist die Fabrik Pekings Szenevariante von New Yorks Künstlerstadtteil Soho. Hier eine Skulptur mit überdimensionalen Brüsten, dort ein Ölgemälde mit einem Stinkefinger zeigenden Schulmädchen in Uniform. Protest? Vielleicht. Zhao Weidong, der die Schulmädchenbilder geschaffen hat, formuliert es so: „Ich will aufzeigen, wie Chinas Jugend heute denkt und fühlt.“ Früher war Zhao Lehrer, schmiss irgendwann hin und stellt heute im „798“ aus, „dem besten Ort für meine Kunst“, wie er sagt. Kreativität, wohin man schaut. Graffitikünstler sprühen Fabelwesen an die Wand, und gleich gegenüber im „Yan Club“ klirren die Sektgläser – Vernissage in einer der angesagtesten Galerien Pekings. Großformatige Bilder zieren die Wände, düstere, graue Farben und kräftige Pinselstriche formen entrückte Landschaften. Das sind die Werke von Rao Songqing. Er gehört zu jenen aufstrebenden Künstlern, für die sich bereits Kuratoren und Kunstliebhaber aus Europa interessieren. Und inmitten der Bilder, die an den dumpfen, fast depressiv wirkenden, zerstörerischen Duktus Anselm Kiefers erinnern, steht Bing Bing, die Chefin des „Yan Club“. Eine Frau der Tat, eine stadtbekannte Galeristin. Geschäftig hetzt sie quer durch den Ausstellungsraum, das Handy immer am Ohr. Bing Bing war die Erste, die sich 2001 in Dashanzi ansiedelte. Ihr Konzept: Tagsüber soll der „Yan Club“ Galerie sein und abends ein Club, in dem alle mög-
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Straßenszene im Central Business District in Peking; Seitenblick auf das neu entstehende Gebäude des chinesischen Fernsehens CCTV, China Center TV: Pekinger meckern nicht, sie staunen nur.
lichen Events stattfinden. „Neulich hat sogar Udo Lindenberg bei uns gesungen“, sagt sie. Ihre Partys sind berühmt, ebenso ihr Gespür für Künstler mit Zukunft. Und sie ist eine Rockclub-Legende. 1997, als es noch keine Livemusik in der Stadt gab, gründete Sängerin Bing Bing das „Jam House“. Pekings Künstler und Musiker strömten in ihren Laden, nur dort konnten sie sich ausleben. Es waren die Übriggebliebenen der 89er-Revolte. Sie genossen die Nächte mit Bing Bing, jener Frau, die eine so unbändige Lebensfreude versprühte und mit der sich das Leben nach dem Massaker vom 4. Juni auf dem Tiananmen-Platz so anfühlte, als habe die Revolte doch noch gesiegt. Eine Illusion, natürlich. Und den Club gibt es auch nicht mehr, 2003 wurde er abgerissen. Bing Bing gründete ein exklusives Restaurant in einem Hofhaus, das „Source“, und eben diese Galerie. Doch zufrieden ist sie nicht. „Wissen Sie“, sagt sie, „als ich vor Jahren hier in Dashanzi anfing, war niemand da. Wir waren ungestört.“ Und jetzt? Touristen strömen in die Galerien, posieren lachend vor den Werken und schießen Erinnerungsfotos; zweitklassige KünstHausaltar der Rentnerin Yang Hui Fang im Hutong-Viertel: ein ganzes Leben mit Familie in einer winzigen Kammer verbracht.
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ler ziehen ein und preisen ihren Kitsch an. „Am meisten aber stört mich, dass ich Teil des Establishments geworden bin.“ Das ist sie nicht gewohnt. Schließlich war sie es, die in den 90ern manchmal spätnachts auf die Bühne ihres legendären „Jam House“ trat und zusammen mit Cui Jian sang, jenem Pionier der chinesischen Rockmusik und Symbolfigur der Protestbewegung. Wo ist er also, der Geist der Avantgarde? Das Künstlerviertel der Zukunft? Bing Bing weiß es: „Fahren Sie nach Songzhuan“, sagt sie zum Abschied. Herr Zhang bringt uns hin. Eine Stunde Fahrt, immer Richtung Norden. Wir passieren gesichtslose Büro- und Wohnkomplexe, die sich an den Ringstraßen drängen, 2., 3., 4., 5. Ring – Kleinstädte innerhalb der Stadt, jede mit eigenen Zentren, Shoppingmalls, Parks, Geschäften. Immer gleich und doch immer anders. Dann sind wir da.
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ongzhuan, ein Dorf mit einer breiten, öden Hauptstraße, auf der sich flache Bauten aneinanderreihen. Getrocknete Enten baumeln an Wäscheleinen, drüben verkaufen sie Esels-Döner. Und doch ist dieser Ort, der jede Idylle vermissen lässt, für viele der schönste in ganz Peking. 2.000 Künstler haben sich hier angesiedelt, aus ganz China ziehen sie hier hin. Jeder von ihnen auf der Suche nach Freiheit, nach Inspiration. Sie leben und arbeiten auf alten Fabrikgeländen oder in Reihenateliers aus Betonfertigteilen. Auch Rao Songqing hat hier sein Atelier, jener Künstler, dessen Werke wir bei Bing Bing schon gesehen haben. Ein großer, lichtdurchfluteter Raum, an den Wänden reihen sich seine Werke. Im Schrank stehen Bildbände europäischer Künstler. Draußen parkt ein nagelneuer Ford Focus. Rao gehört zu denen, die es geschafft haben. Er fährt mit einem Pinsel über die Leinwand, verfeinert ein fast fertiges Bild. Dann schenkt er Tee nach. „Früher wurden wir von der Regierung ständig kontrolliert“, sagt Rao, der vor 12 Jahren nach Songzhuan kam. „Heute kommt das nur noch selten vor.“ Man könne inzwischen in Ruhe arbeiten, ohne Angst zu haben. Die Regierung habe erkannt, „dass man mit Kunst Geld verdient – und ein positives Image schafft“. So fördere der Staat mittlerweile sogar diverse Projekte, drüben in Dashanzi etwa. Alles soll glänzen bis zur Olympiade, natürlich auch die Kunst. Zurück im Stadtviertel mit seinen breiten
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GO Travel Prachtstraßen, weitläufigen Plätzen und futuristischen Hochhäusern im Central Business District. War Peking schon mal anders als jetzt? Herausgeputzt, aufgedonnert, wie ein pubertierender Teenie, der sich zurecht macht für den Diskoabend.
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nd dann biegt Herr Zhang um die Ecke, und plötzlich ist alles anders. Man fühlt sich um 300 Jahre zurückversetzt. Der Wagen quetscht sich durch ein Labyrinth enger Gassen, der Hutongs, und als wir aussteigen, sind die Geräusche verstummt. Kein Hupen mehr, keine singenden Handys. Es ist so still, als sei man in einem Dorf auf dem Land. Man läuft vorbei an alten Hofhäusern, die aus der Qing-Dynastie stammen, andere sind 70 Jahre alte Zweckbauten aus Ziegelstein – wie etwa das Haus von Yang Hui Fang. Die 61-Jährige hat ihr ganzes Leben mit ihrer Familie in dieser winzigen Kam-
mer verbracht. Ein einfaches, ärmliches Leben auf 23 Quadratmetern. Der Putz bröckelt von den Wänden, die sich in all den Jahren braun verfärbt haben. Rost frisst sich an den Abzugsrohren entlang. Es riecht nach Feuchtigkeit und Schimmel, Toilette und Dusche gibt es nicht. 20 Prozent der Pekinger leben noch in solchen Behausungen, früher waren es noch viel mehr. Nach und nach hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren das alte Peking, von dem ohnehin nicht mehr allzu viel übrig war, abreißen lassen – und siedelte 100.000 Menschen in Hochhausghettos um. Zum Beispiel nach Wangjing, einem der größten Wohnquartiere der Stadt. Manche gingen freiwillig, andere nur unter Protest. Frau Yang sagt zwar: „Man hat unsere Kultur kaputt gemacht.“ Angst, dass auch bald ihr Hutong-Viertel abgerissen wird, hat sie jedoch nicht. Im Gegenteil. „Das wäre nicht schlimm. Ich würde gerne in eine komfortablere Wohnung zie-
Gestylte Mischung aus Teehaus, Galerie und Restaurant im „Green T. House“ der Künstlerin „JinR“ im Pekinger Stadtviertel Xiang Jiang: neobarocker Club von Philippe Stark designt.
PEKING TOP-HOTELS & Restaurants Top-Hotels: China World Hotel 1 Jianguomenwai Dajie Beijing 100004 Tel.: + 86 10 65.05.22.66 www.shangri-la.com Das 5-Sterne-Haus befindet sich in guter Lage mitten im Central Business District. Vor allem die Lobby ist spektakulär: glitzernde Kronleuchter, prunkvolles chinesisches Interieur, Marmorboden. 2003 wurde das Hotel, das zur Shangri-La-Gruppe gehört, gründlich renoviert. Von den Zimmern der oberen Stockwerke hat man einen wunderbaren Blick auf das HochhausPanorama. Im Restaurant „Aria“ wird westliche Spitzenküche serviert. The Peninsula 8 Goldfish Lane Wangfujing Beijing 100006 Tel: +86 10 85.16.28.88 40 go sixt Rubrik
www.beijing. peninsula.com Gelegen in der Nähe der Verbotenen Stadt, setzt das Hotel Maßstäbe für exklusives Wohnen. Schon die Fassade mit ihrem Zierbogen fällt auf. Drinnen spannt sich eine weiße Marmorbrücke über die Lobby, wo sich diverse Shops von Tiffany bis Louis Vuitton befinden. Auch das Untergeschoss mit seinen Geschäften und Restaurants lädt zum Bummeln ein. RJ Brown 19 XinNong Street TianQiao Beijing 100050 Tel: +86 10 83.13.33.38 Das Boutique-Hotel in unmittelbarer Nähe des Himmelstempels ist eine günstige Alternative zu den Luxushäusern der großen Ketten. Der Charme liegt vor allem in der familiären Atmosphäre. Jeder Gast wird vom freundlichen Personal
persönlich begrüßt, das sich auch gerne Zeit für einen Plausch nimmt. Die Zimmer sind einfach, aber sauber – und mit kostenlosem Internetzugang ausgestattet.
Top-Restaurants: The Source 14 Banchang Hutong Suoth Luogu Xiang, Kuan Road; Xicheng District, Beijing 100032 Tel: +86 10 64.00.37.36 Mail: source_ beijing@hotmail.com, Web: www.yanclub.com Bing Bing, die Inhaberin, ist eine stadtbekannte Galeristin. Ihr Restaurant, untergebracht in einem aufwendig restaurierten Hofhaus mitten im Houhai-Viertel, gehört zu den besten der Stadt. Klassisches CourtyardAmbiente, englischsprachige Bedienung, ausgezeichnete chinesische Küche. Es stimmt einfach alles. Wer nicht vorbestellt, hat
allerdings keine Chance auf einen Tisch. Pure Lotus Holiday Inn Lido Beijig 6 Jiangtai Road Chaoyang District Beijing 100004 Tel: +86 10 87.03.66.68 Ein vegetarisches Restaurant mit einer wunderbar modernen, gemütlichen Einrichtung. Serviert werden fantasievolle Gerichte wie etwa vegetarische Hühnchen, Spare-Ribs oder Fisch. Die berühmte Speisekarte gibt es jetzt nur noch in Übergröße, weil sie zuvor dauernd gestohlen wurde. Selbst bekennende Fleischesser werden nichts vermissen. Tai Shou Si 14 San Yuan Li Zhaoyang-District Beijing 100006 Tel: +86 10 84.48.66.68 Klassisches Roast-DuckRestaurant, in das vor allem die Pekinger gerne gehen. Die Peking-Ente,
deren Zubereitung gestandene vier Tage dauert, schmeckt sensationell. Man sollte reservieren, aber es gibt so viele Tische, dass man auch ohne Voranmeldung eine Chance hat. Wer nett fragt, darf auch mal einen Blick auf den Spezialofen in der Küche werfen: Dort hängen die Enten über einem Feuer. Nuage 22 Qianhai Lake East Bank Xicheng District Beijing 100006 Tel: +86 10 64.01.95.81 www.nuage.com.cn Ein vietnamesisches Restaurant, das mit toller Küche und einer ebensolchen Einrichtung glänzt. Es liegt direkt am Houhai-Lake, und der Blick von der berühmten Dachterrasse auf den See und die Hutongs ist sensationell. Allerdings muss man dafür einen Aufpreis von 20 Prozent bezahlen.
GO Travel hen.“ Die Pekinger sind nicht sentimental. Natürlich sind sie stolz auf ihre Kultur, auf ihre Geschichte. Aber das Alte dient höchstens als Kulisse und soll, bitteschön, tipptopp aussehen. Und das tut sie. Die vielen Teehäuser, die Märkte, die renovierten Hutongs. Sagenumwobene religiöse Stätten wie der Lamaoder der Himmelstempel. Und natürlich die Verbotene Stadt, mit 800 Gebäuden und 9.000 Räumen der größte Kaiserpalast der Welt, ein Meisterwerk der chinesischen Architektur. 3.000 Jahre alt ist Pekings Geschichte, und deren spärlicher Rest gehört ebenso zum Bühnenbild der Stadt wie die neuen monumentalen Protzbauten: Paul Andreus Opernhaus, das aussieht wie ein überdimensionales Ei, oder der neue Flughafenterminal 3, eine gigantische Konstruktion aus Glas und Stahl in Drachenform von Stararchitekt Norman Foster.
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ine unheimliche Metamorphose. Wie wird es weitergehen? Was bringt die Zukunft? Vielleicht ist es gerade diese Unsicherheit, die vor allem die neue, wohlhabende Mittelschicht dazu antreibt, ihr Leben auszukosten. Abends strömen sie in ihre Restaurants, in ihre Clubs, die manchmal so cool sind wie angesagte Szeneläden in New York oder London. Das „Green T. House“ etwa, eine stylische Mischung aus Teehaus, Restaurant und Galerie, deren Chefin JinR, Ms. Zhang Jin Jie, eine weltweit gefeierte Köchin ist. Oder das „Lan“ mit seinen Bildern an den Decken, Spiegeln und Brokaten, ein opulenter neobarocker Club, designt von Philippe Starck. Bis in die Morgenstunden sind die Pekinger unterwegs, mischen sich unter die Touristen am Houhai-See, dort, wo eine Bar neben der anderen um Gäste wirbt. Livemusik, überall. Latin oder China-Pop, Jazz oder Rock. Menschen schlendern an den lärmenden Läden vorbei, Liebespaare halten sich an den Händen. Der Houhai-See leuchtet rot und gelb im Licht all der Bars entlang des Ufers. Nachtschwärmer in ihren Tretbooten kreuzen hin und her. Man spaziert auf die andere Seite des Sees, keine dröhnenden Boxen mehr, keine flackernden Lichter. Man sitzt in winzigen Cafés, in denen manchmal nur vier Gäste Platz finden. Oasen der Ruhe. Und in der Frühe offenbart sich den Gästen aus Deutschland ein Wunder. Nach einer verregneten Nacht kehren die Farben zurück in die Stadt. Der Smog verflüchtigt sich, Grün und Blau überall, ein magischer Morgen. Herr Zhang hält den Wagen an. Was ist jetzt? „Nichts weiter“, sagt Herr Zhang. „Ich lasse nur die Frau über die Straße gehen.“ Er lächelt. Die Frau lächelt zurück. Peking kann sehr friedlich sein.
IM NÄCHSTEN GO SIXT Freuen Sie sich auf die spektakuläre Reportage aus dem Süden Chinas. „GoSixt“-Autor Jan Keith und Fotograf Erol Gurian nehmen Sie mit zur atemberaubenden Schiffspassage auf dem Fluss Lijiang und zu den märchenhaften Naturgemälden der Reisterrassen von Ping’an: „das Rückgrat des Drachens“. 42 go sixt peking
PEKING TOP Bars & CLUBS Lan Twin Towers, 12B Jianguomen Waidajie, Chaoyang-District Beijing 100022 Tel: +86 10 51.09.60.12 www.lanbeijing.com Ein opulenter neobarocker Club mit Bildern an den Decken, Spiegeln und Brokaten, designt von Philippe Starck. Er liegt etwas unpassend im 4. Stock eines Shoppingcenters, und doch ist er alles andere als gewöhnlich. Man speist in Separees, die aussehen wie mongolische Jurten. Später tummeln sich die Schönen der Nacht an den Tischen, bekannte DJs legen auf und es wird getanzt. Red Capital Club 66 Dongsi Jiutiao Dongcheng District Beijing 100007 Tel: +86 10 84.01.61.52 Der Club verbreitet ein kommunistisches Flair der 50er-Jahre und ist eine Institution in Peking. Man sitzt in wuchtigen Sesseln und wird bedient von Kellnern in Rotgardistenuniformen. Der Raum ist überdekoriert mit Mao-Erinnerungsstücken – Büsten, Bildern, Figuren. Jeder Cocktail bezieht sich in irgendeiner Weise auf den Großen Vorsitzenden. Aria Bar China World Hotel 1 Jianguomenwai Dajie Beijing 100004 Tel.:+ 86 10 65.05.22.66 www.shangri-la.com Die perfekte Ergänzung zum Besuch im Aria-Restaurant des China World Hotels. Die Ein-
richtung ist ein gelungener Mix aus alter Eleganz und modernem Design. Die Weinkarte überzeugt durch die originelle und erlesene Auswahl. Man sitzt in gemütlichen Sesseln und lauscht den Klängen der Jazz-Band. Green T. House 6 Gongtixilu, ChaoyangDistrict, Beijing 100027 Tel.: +86 10 65.52.83.10 www.green-t-house.com Eine extravagante Mischung aus Galerie, Restaurant und Teehaus. Chefin JinR ist eine weltweit gefeierte Köchin. Die Speisen werden kunstvoll dekoriert, die Keramik mit Zweigen, Steinen und Blütenblättern malerisch drapiert. Auch Musik ist ein wichtiger Bestandteil des Gesamtkunstwerks. Manchmal setzt sich JinR persönlich an ihr traditionelles chinesisches Saiteninstrument und spielt den Gästen zum Dessert auf. Mittlerweile hat auch außerhalb der Stadt eine zweite Filiale eröffnet. Buffalo Club 6 Lotus Lane, Shi Sha Hai Beijing 100006 Tel.: +86 10 66.17.22.42 www.buffalostone.cn Wer lateinamerikanische Musik mag, ist hier genau richtig. Eine ausgezeichnete Latin-Band spielt Samba, Salsa oder Bossa Nova bis tief in die Nacht. Manchmal steht auch Jazz auf dem Programm. Vom 2. Stock aus hat man einen schönen Blick auf den Houhai-See.
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Sixt Peking
Leasing-Pioniere im reich der Mitte
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easing ist nicht gleich Leasing. Diese Erfahrung müssen international operierende Unternehmen machen, wenn sie in anderen Ländern Firmenfahrzeuge für ihre Mitarbeiter beschaffen müssen. Je weiter von der Heimat entfernt, desto abweichender scheinen die Geschäftspraktiken zu sein – ein deutscher Fuhrparkmanager in China wird dies jedenfalls so empfinden. Die Chance, im Reich der Mitte ein Leasingangebot für „Global Player“ zu etablieren, das nach den Prinzipien des vertrauten heimischen Marktes funktioniert, hat die Sixt AG jetzt genutzt. Bevor Sixt in Peking über den Franchisepartner SaikeSite eine Filiale eröffnete, gab es kein Leasing, wie man es aus dem Westen kennt, sondern eine Art Langzeitmiete mit hohen Kosten für den Kunden. Denn die bis dahin übliche Praxis in China rechnete sich so: Listenpreis dividiert durch die Anzahl der Monate, die das Auto geleast wird, ergibt die monatliche Rate. „Nach drei Jahren hatte man das Auto quasi vollständig abbezahlt“, sagt Rüdiger Proske, der als Director Franchise für Sixt die Niederlassung in Peking mit aufgebaut hat. Der komplette Service war in dieser Gebühr zwar enthalten, aber eben auch Dienstleistungen, die der Firmenkunde im Einzelfall vielleicht nicht benötigt oder selbst günstiger abschließen kann. Der Restwert spielte bei den sogenannten Leasingangeboten der meist lokalen chinesischen Anbieter bisher keine Rolle, weil es im schnelllebigen chinesischen Markt keine verlässlichen Daten über den Wert eines Gebrauchtwagens gibt wie bei Schwacke oder Jato in Deutschland. Sixt hat diesen Service für die Kunden in China eingeführt. „In Fernost können wir zeigen, was wir draufhaben. Wir wollen unseren Kunden in China die gleiche Qualität bieten wie in Europa“, sagt Vertriebsvorstand Hans-Norbert Topp. Beim Leasing legt Sixt dort dieselbe Kalkulation zugrunde, wie sie Fuhrparkverantwortliche aus Deutschland kennen. „Zunächst stellen wir die Finanzierung um: Wir kalkulieren einen Restwert für das Fahrzeug, so dass
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die monatliche Leasingrate des Kunden sinkt“, sagt Proske. Zudem will Sixt auch in China ein modulares Serviceangebot aufbauen. Der Leasingnehmer kann die Bausteine auswählen, die er benötigt. Bislang gehören dazu Versicherungspolicen und ein Werkstattservice, zukünftig sollen auch noch Tankkarten und Reifen hinzukommen. Da hauptsächlich in China produzierte europäische Marken verleast werden, also VW, Audi, BMW und Mercedes, sind die Beschaffungskosten günstiger als in Deutschland. Für einen Audi A6 mache der Preisvorteil rund 10.000 Euro aus, der sich – trotz der in China höheren Zinsen – in einer vergleichsweise günstigeren Leasingrate widerspiegelt. Anders als in Deutschland beinhaltet der Leasingvertrag in China einen festen Chauffeur. Selbst den Firmenwagen zu lenken, ist dort auch unterhalb der Vorstandsebene unüblich. Deswegen und auch wegen des Limousinen-Service, den Sixt in China jetzt anbietet (Interview S. 46), bildet das Unternehmen vor Ort Chauffeure aus, die über Grundkenntnisse in Englisch verfügen. Für den Chauffeur-Service, den Sixt in China neben Leasing als zweites Kernprodukt anbietet, konnten bereits die Hotelkette Kempinski und die Fluggesellschaft Emirates gewonnen werden. Hierfür kommen Premium-Marken wie Audi, BMW und Mercedes zum Einsatz. Noch werden in Asien viele Firmenfahrzeuge gekauft statt geleast. Auch deswegen sieht Sixt einen großen Markt für seine Dienstleistungen. In China zählt er Siemens und Hitachi bereits zu seinen Kunden, frisch besiegelt ist eine Zusammenarbeit mit Volkswagen China: 100 Einheiten wird Sixt an den Hersteller verleasen. Die Ausstattung der Fahrzeuge ist im Reich der Mitte hochwertig und eher amerikanisch geprägt. Ein Interieur aus Leder gehört ebenso dazu wie eine Klimaanlage. Unüblich ist das bei uns so wichtige Navigationsgerät, aber dafür gibt es in China ja den Chauffeur.
china TOWN Sixt-FranchiseDirector Rüdiger Proske: „Wir senken die monatlichen Leasing-Raten für die Kunden.“ china go sixt 45
GO Sixt Peking
„kunden mögen den sixt-service“ Interview mit Tim Yang, Managing Director von Sixt in China
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eking, Central Business District. Wir fahren auf einer zehnspurigen Hauptstraße, vorbei an futuristischen Bürotürmen. Baukräne, Baugruben, Zäune und Kräne, wohin man auch schaut. Das Business-Viertel wächst rasant, fast über Nacht entstehen neue Gebäude, entworfen von angesagten Architekten aus dem Westen. Immer mehr internationale Unternehmen lassen sich im Viertel nieder, steuern von hier aus ihr China-Geschäft. Wir halten vor einem neuen Bürokomplex. Mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock, und wir sind da. Hier hat Sixt China seinen Hauptsitz. Ein lichtdurchflutetes Großraumbüro, Menschen an ihren Rechnern und ein freundlicher Mann, der uns die
Seit wann ist Sixt in China? Seit vergangenem Jahr. 2007 haben wir die ersten Mitarbeiter in Peking einge-stellt, starteten im Oktober das Geschäft mit nur fünf Autos, und heute sind es schon 122 Fahrzeuge. Vertre-ten sind wir neben Peking auch in Guangzhou, Suzhou und Changchun. Sie wachsen schnell … ... oh, ja, und wir könnten auch noch schneller. Doch zunächst wollen wir behutsam vorgehen, ausloten, was geht und was nicht geht. Unser Ziel sind 3.500 Fahrzeuge in fünf Jahren. Das werden wir locker schaffen, davon bin ich überzeugt. Wie sieht Ihr Geschäfts modell für China aus? Wir konzentrieren uns vor allem auf den Leasingmarkt. In Asien kennt man dieses Modell bisher kaum, nur rund drei Prozent der Wagen sind geleast. Zum Vergleich: In Europa sind es gut 35 Prozent. Aus diesen Zahlen kann man schon das enorme Wachstumspotenzial im asiatischen Raum herauslesen. Das gilt insbesondere für China, wo die Wirtschaft gerade einen riesigen Sprung nach oben macht. 46 go sixt china
Warum lohnt es sich für ein chinesisches Unternehmen, die Firmenwagen bei Sixt zu leasen? Viele Unternehmen in China wurden in den vergangenen Jahren in Aktiengesellschaften umgewandelt. Das zwingt sie dazu, effizient zu wirtschaften, also auch Kosten einzudämmen. Die Rendite muss schließlich stimmen, sonst murren die Aktionäre. Mit dem Leasingmodell kann ein Unternehmen richtig viel Geld einsparen. Der teure Kauf von Firmenwagen fällt weg, die Liquidität wird geschont, die Kosten sind viel besser kalkulierbar. Und am Ende der Laufzeit von zwei oder drei Jahren gibt man das Auto einfach an uns zurück. Wie kommt das LeasingModell in China bisher an? Wir sind sehr zufrieden. Unser Modell spricht sich herum. Einer unserer ersten Kunden war zum Beispiel der Chef eines großen Elektronikkonzerns. Wenig später haben wir weitere Folgeaufträge bekommen. Offenbar hatte der Kunde uns weiterempfohlen. Die Mund-zu-MundPropaganda funktioniert also hervorragend. Die Kunden mögen vor allem unseren Service: Wer bei uns least,
Tim Yang, Managing Director von Sixt China: „Die Mund-zu-MundPropaganda funktioniert hervorragend.“
Hand schüttelt. Das ist Tim Yang, Managing Director von Sixt in China. Vom Schreibtisch aus hat er einen herrlichen Blick über die Stadt und blickt im Interview in die Zukunft:
bekommt das komplette Sorglos-Paket. Wir übernehmen die Wartung und alle Versicherungen, der Kunde muss sich um nichts mehr kümmern. Wer gehört zu Ihren Hauptkunden? Namhafte Unternehmen wie Kempinski, Hitachi, Siemens, HSBC, FAW-VW oder auch CCTV, das chinesische Staatsfernsehen. Wie sieht es denn mit dem klassischen Geschäftsfeld, der Autovermietung, aus? Natürlich vermieten wir auch Autos, jedoch nur vereinzelt. In China dürfen Ausländer, die hier nicht leben, kein Auto fahren. Das schränkt leider unseren Kundenkreis ein. Dafür bieten wir einen ausgezeichneten Chauffeur-Service. Wie sieht der konkret aus? Es sind die kleinen Dinge, die unseren Chauffeur-Service ausmachen. Der Fahrer bringt unseren Kunden nicht nur sicher von A nach B, sondern er spricht auch Englisch, so dass er bestens auf individuelle Wünsche eingehen kann. Selbstverständlich kümmert er sich um das Gepäck – oder hat einen Regenschirm parat, wenn es darauf ankommt.
Unsere Fahrzeuge sind immer neu und werden – im Gegensatz etwa zu den Taxis auf Pekings Straßen – optimal gewartet. In einem SixtWagen fühlt man sich einfach gut aufgehoben. Und welche Kundschaft nimmt Ihren ChauffeurService in Anspruch? Meistens sind es Geschäftsleute aus dem Ausland. Aber auch bei den Chinesen wächst das Interesse. Welche Automodelle bieten Sie in China an? Die Palette ist breit, natürlich sind es vor allem die Luxusmodelle, die beim ChauffeurService zum Einsatz kommen: Audi A6 oder BMW- und Mercedes-Modelle. Welcher Typ ist beliebt? Der Audi A6. Fast jeder Autoliebhaber in China träumt davon, in einem zu fahren. Wieso das? Weil seit vielen Jahrzehnten die Offiziellen der Stadt und der Regierung Audis fahren. Audi war sozusagen das erste Westauto in China, ein Wagen, der das Stadtbild Pekings geprägt hat. Für viele Chinesen ist er einfach nur Kult – auch heute noch.
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Mao hat einmal gesagt ... ... „wer noch nie die Große Mauer erklommen hat, ist kein richtiger Mann.“ Heute versuchen wir, richtige Männer zu sein.
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ir haben vorgesorgt. Unser Rucksack ist vollgestopft mit Wasser, Sandwiches, Karten, Kameras, Notizbüchern, Reiseführern, Sonnencreme. Wir haben feste Schuhe an und dicke Jacken dabei. Irgendwer hat erzählt, dass es richtig kalt werden kann da oben. Kein Problem für uns. Es kann also losgehen. Der Weg zur Mauer führt vorbei am Yuanyang-See. Es geht bergauf, und eine Händlerin zeigt uns die Richtung: „Folgen Sie einfach immer weiter diesem Hang.“ Der Wind frischt auf, vertreibt die Wolken, und die Morgensonne schenkt der Szene-
Abschnitt Simatai der Chinesischen „Mauer der 10.000 Li“, 5.000 Kilometer lang: ein erhabenes Gefühl. 48 go sixt Travel
rie kräftige Farben. Braun und Grün, eine urwüchsige, bergige Landschaft. Der Weg macht eine Biegung nach rechts, noch ein paar Treppenstufen, dann sind wir da. Der erste Schritt auf der berühmten Chinesischen Mauer: ein erhabenes Gefühl. Außer uns sind kaum Menschen zu sehen. Die meisten Touristen tummeln sich an einem anderen Mauerabschnitt drüben in Badaling. Lärmende Straßenhändler gibt es dort, Restaurants, Karussells, Souvenirstände. Hier in Simatai aber herrscht Stille, und wir haben einen freien Blick auf die Mauer, die sich in dramatischen Windungen und steilen Aufstiegen über die Bergrücken zieht. Quer
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DIE CHINESISCHE MAUER Der Mauerabschnitt bei Simatai liegt 110 Kilometer nordöstlich von Peking. An den Wochenenden verkehren Touristenbusse der Linie D vom Beijing Sightseeing Bus Centre (Tiananmen-Platz) sowie von der Südkathedrale am Xuanwumen nach Simatai; Tel. +86 10 83.53.11.11 – ein Taxi Peking–Simatai–Peking kostet für den ganzen Tag 40 Euro.
5,4 Kilometer langer Mauerabschnitt Simatai: Schaffen wir das?
durch China schlängelt sich die einstige Verteidigungslinie, von der Grenze zu Nordkorea durch die innere Mongolei bis in den Nordwesten in die Provinz Xinjiang. Ein gigantischer Bau, errichtet zum Schutz vor den mongolischen Reitervölkern. An manchen Stellen ist die Mauer nicht viel mehr als ein staubiger Rest, an anderen wurde sie touristengerecht aufgepeppt. Die Chinesen nennen sie die „Mauer der 10.000 Li“. Ein „Li“ entspricht einem halben Kilometer. Aber wie lang sie genau ist, das weiß niemand so genau.
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ir sind überrascht, wie anstrengend eine Wanderung auf dem majestätischen Bauwerk ist. Die Beine werden schwerer, die Treppenstufen führen immer steiler die Berge hinauf. Wir lassen uns Zeit, ruhen uns in den Wachtürmen aus, die sich alle 500 Meter gegen den Horizont stemmen. Und dann weiter, rechts und links Gestrüpp, Pfirsich- und Aprikosenbäume. Immer wieder verschwindet die Mauer hinter Bergkämmen, taucht an anderer Stelle wieder auf, bis sie sich in weiter Ferne verliert. Fotostopp. Eine Frau setzt sich zu uns. Sie ist uns gefolgt und kramt jetzt in ihrer Tasche: T-Shirts mit Maueraufdruck, Mützen, Broschüren in Englisch und Deutsch. Du Guirong ist Verkäuferin. Die Leute hier sind arm und Touristen eine gute Einnahmequelle. Manchmal begleitet sie die Wanderer für mehrere Stunden, bis sie in
einem günstigen Moment endlich ihre Waren anbietet. „Man muss Geduld haben“, sagt sie. Wir erlösen sie und kaufen ein T-Shirt. Wir müssen weiter. 5,4 Kilometer lang ist unser Mauerabschnitt bei Simatai. Schaffen wir das? Gebaut wurde er zu Beginn der Ming-Dynastie im Jahre 1368 – und ist besonders tückisch. An manchen Stellen sei die Mauer nur 40 bis 50 Zentimeter breit und führe entlang einer 500 Meter tiefen Schlucht, sagt unser Guide. „Nichts für Leute mit Höhenangst.“
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nd nichts für Leute mit schweren Rucksäcken, denken wir, wollen aber nicht meckern. Die Mauer zu bauen dürfte viel schlimmer gewesen sein als unsere kleine Wanderung. Angeblich schufteten während der Qin-Dynastie vor über 2.000 Jahren hunderttausende Arbeiter an der allerersten, ursprünglichen Mauer. Zehn Jahre brauchten sie und verbauten 180 Millionen Kubikmeter gestampfte Erde. Eine Legende erzählt, dass auch Arbeiterknochen zum Baumaterial gehörten. Skeptisch prüfen wir, wohin wir treten. Wir keuchen, Schweiß perlt von unserer Stirn. Wie lange noch? „Etwa vier Stunden“, sagt unser Guide. Die Mittagssonne raubt der Landschaft ihre Farben. Jemand hat tonnenschwere Gewichte an unsere Beine gehängt, unsere Wanderphasen werden immer kürzer, unsere Pausen immer länger. Plötzlich fragt einer: „Wie lange braucht man zurück zum Parkplatz?“ Unser Guide: „Etwa eine Stunde, geht ja viel bergab.“ „Sollen wir umkehren?“ Wir blicken grübelnd auf die drei Bergkämme, die noch vor uns liegen. Einer steiler als der andere. Niemand sagt etwas. Aber die Entscheidung ist längst gefallen: Zu richtigen Männern werden wir ein anderes Mal.
Der besondere Übernachtungs-Tipp: Commune by the Great Wall Kempinski Exit at Shuiguan, Badaling Highway, Beijing 102102 P.R.C.; Tel.: +86 10 81.18.18.88, www.kempinski.com Direkt an der berühmten Chinesischen Mauer, nahe dem Abschnitt Shuiguan gelegen, ist dieses einzigartige Kempinski-Domizil gelegen. Es bietet eine spektakuläre Ansammlung zeitgenössischer Architektur – entworfen von zwölf asiatischen Architekten. Für ihr avantgardistisches Projekt erhielt die Initiatorin, die chinesische Unternehmerin Zhang Xin, den Spezialpreis der Architektur-Biennale von Venedig. 2005 übernahm Kempinski das Management und baute weitere Villen. Wohnen in Natur! 50 go sixt Rubrik
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LÄSSIGrbeitete, unaufDas wird ein sportlicher Megasommer: Europameisterschaft im Fußball, Olympiade in China, jede Menge Tennis. Da will Mann sich nicht als Couchpotato erwischen lassen. Er legt sich lieber ein paar coole sportliche Accessoires zu, dopt sich mit Apfelschorle und steigt aufs Rad. Oder kickt im Park. Egal – Hauptsache, Bewegung!
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GOOOOOAL! Lektion eins der helvetischen Fußballsprache: Tor = Goal. Das Schweizer Männerlabel Strellson entwarf das Trikot dazu. WWW.STRELLSON.COM
„Man muss dem Mann ansehen, dass er etwas erreicht hat in seinem Leben. Nicht vordergründig, aber dennoch auf den ersten Blick.“ Das ist das Credo von Heinz Dressler, der „Eduard Dressler“, das bayerische Haus für Herrenmode, in zweiter Generation führt (im Foto links, rechts: Brandmanager Dieter Reinert). Seit 1929 steht das Unternehmen für beste Schneiderkunst und fertigt nur in Deutschland. „Wir verleihen jedem Produkt die Souveränität, den Charme, die Silhouette und die Qualität einer Maßanfertigung“, so Heinz Dressler. „Für uns ist das eine Verpflichtung. Was eine außergewöhnliche Kollektion ausmacht, ist der Scharfsinn, beim Blick auf das Ganze nicht die Details aus dem Auge zu verlieren. Das gilt für Business-Anzüge genauso wie für Casual. Da sind wir im besten Sinne klassisch!“ Style man go sixt 53
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MyWay
Wölfe im Schafspelz
Der Mann ist das Gesicht von SAT.1, und jedes Mädchen in Deutschland träumt davon, dass er an ihrer Tür klingelt: Kai Pflaume. Der nette Fernsehstar von nebenan und sein Audi RS 6 Avant können knallhart sein. 56 go sixt Rubrik 56 go sixt CRUISEN
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„Ich kann mich schnell einarbeiten. Die Dinge sind nie zu mir gekommen. Ich bin zu den Dingen gegangen.“
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arina strahlt ihr strahlendstes Lächeln. Schüchtern rückt die 19-Jährige an den Fernsehstar heran, der gerade vor der Waldwirtschaft in Großhesselohe bei München-Pullach vom Audi-Dach heruntergesprungen ist, auf dem er für ein Foto posiert hat. Und Marinas Schwester Eva zückt die Kamera, und zack, ist Deutschlands beliebtester Schwiegersohn samt Abiturientin aus dem Isartal im Digi-Poesiealbum festgehalten. Die Mädels sind stolz wie Bolle und superhappy über den Schnappschuss mit ihrem Idol. Warum sie kaum eine Folge von „Nur die Liebe zählt“ verpassen? „Weil ich jedes Mal wieder heulen muss, wenn zwei sich finden“, lacht Marina. Und, ist das nicht langweilig, wenn man die Ergebnisse der SAT.1-Kontaktbörse schon vorher kennt? „Ach was“, guckt Eva irritiert, „im Kino heult man doch bei tollen Liebesfilmen auch gerne immer wieder. Jemanden fürs Leben zu finden oder an Enttäuschungen Anteil zu nehmen, ist doch das Schönste der Welt.“ Wo Teenies Recht haben, haben sie Recht, und für Kai Pflaume liegt der Fall sowieso klar: „Ich freue mich für das Glück der anderen.“ Und Marina besteht natürlich noch darauf, dass „wir auch vor allem wegen Kai gucken“. Tja, der Mann ist eben Mr. Right, der Traum aller Töchter und Schwiegermütter von Cottbus bis Köln. Und wovon träumt Marina, die zurzeit keinen festen Freund hat? „Is doch klar man, wovon alle träumen: dass Kai klingelt und eine Liebesbotschaft dabeihat.“ Was war eigentlich zuerst
da: Kai Pflaume oder die Liebe? Der Mann ist das Gesicht von SAT.1, nein, SAT.1 ist Kai Pflaume. Der smarte Moderator ist, wofür Unternehmen weltweit Milliarden investieren: ein Spitzenprodukt. „Ich bin eine Marke und bewege mich im Massenmarkt.“ Punkt. Der Mann hat eine Bestimmtheit, die um so mehr verblüfft, weil sie sich mit einer sehr warmherzigen Ausstrahlung verbindet. Es ist offenbar jene Mischung aus souveräner Gelassenheit und zielgerichteter Klarheit im Auftreten, die ihn zu Kai-Pflaume-Superstar mit Bodenhaftung machen. Ob er nun seit über 15 Jahren die Kult-Kupplung „Nur die Liebe zählt“ tritt, der deutschen Kickergemeinde den UefaCup kompetent erläutert oder unzählige SAT.1-Sonderevents und jede Menge Stefan-Raab-Spaßsendungen auf Pro 7 mit seiner Moderation veredelt: Immer wirkt das Fernsehprodukt und Kai Pflaume bleibt sich treu. Wie geht das? Was steckt hinter dem kuschelig-smarten Schwiegersohnimage? Vielleicht das Aufwachsen des gebürtigen Hallensers im Osten, in Leipzig? „Ich habe jedenfalls nie vergessen, wo ich herkomme“, sagt er, „und habe mir immer auch ein vernünftiges Verhältnis zum Geld bewahrt.“ Das sagen viele, aber ihm nimmt man es ab. Und auch sein Spaß an teuren Hightech-Geräten wie dem trendigen City- und Geländeroller Segway, dem Firstclass-Mountainbike von Steppenwolf oder auch seine coole Jeanslinie Boss Orange machen ihn noch lange nicht zur Lifestyle-Litfaßsäule. Kai Pflaume genießt Technik und dass er die Straßenrennsportvariante, den Audi RS 6 Avant, fährt, liegt auch daran,
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schlummern unter der sepangblauen Haube des Audi RS 6 Avant. Ein hochexplosives Formel-1-Gemisch: 10 Zylinder reihen sich auf, und zur FSI-Direkteinspritzung und zum klassischen Allradantrieb kommt – ja, der kleine Unterschied macht dicke Sprünge! – die Biturbo-Aufladung. Sie presst den Piloten (nicht Fahrer!) in die sich dem Körper anpassenden Gelkissen des Sitzes und lässt mit 650 Newtonmetern in 4,6 Sekunden auf 100 km/h den Magen in die Waden rutschen. Bei 250 km/h wird elektronisch abgewinkt. Rennfahrer-Feeling. Und die extrabreiten 20-Zoll-Räder im 5-Speichen-Design (275/35 R 20) verpassen dem Supersportcar feinste Puschen für den coolen PS-Catwalk. Emotion trifft Marke.
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Kai Pflaume wird am 27. Mai 1967 in Halle geboren und wächst mit Bruder Ralph in Leipzig auf. Nach Abi und Volksarmee-Wehrdienst auf Rügen studiert Pflaume ab 1988 Informatik in Magdeburg. Noch vor dem Mauerfall verlässt er über Ungarn im Herbst 1989 die DDR, beginnt in Frankfurt/ Main eine Banklehre, arbeitet als Wertpapierkaufmann. 1991 beginnt mit einem Kandidatenauftritt bei „Herzblatt“ seine TV-Karriere. Seit über 15 Jahren moderiert er „Nur die Liebe zählt“, viele SAT.1- und Pro-7Sondersendungen und seit 2006 auch die SAT.1-Uefa-Cup-Übertragungen. Kai Pflaume ist knapp 12 Jahre mit Ehefrau Ilke verheiratet, und sie haben die Söhne Marvin (10) und Leon (7).
dass „der Sound die Erotik beim Autofahren“ ausmache. Die zehn Zylinder und 580 PS des Superboliden und die Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h interessieren ihn nicht die Bohne. „Geradeaus fahren kann jeder“, bekennt er lapidar. Eher reizt ihn schon „der Wolf im Schafspelz“, denn wenn der sepangblaue Kombibolide seine zwei Biturbo-Lader aktiviert und mit 650 Newtonmetern in 4,6 Sekunden auf 100 km/h jagt und Porsche & Co. stehen lässt, findet er das nett. Noch wichtiger ist ihm aber schon das physische Kribbeln, wenn die Motorpower ihn in den Gelkissen-Sportfahrersitz presst. Dann ist für ihn die Voraussetzung eines Spitzenprodukts erfüllt: „Emotion trifft Marke.“ Und der CO2-Ausstoß von 333 g/km beim Audi-Roadrunner? „Das ist ein wichtiges Umweltthema. Aber die 333 g/km sind doch im Verhältnis zu den 580 PS durchaus vertretbar“, lächelt er leise. Wichtiger ist ihm, dass man in der höchstwertigen Understatementkutsche auch noch seine Hightech-Freizeitausrüstung und Frau und Kinder unterbringen kann („Zuhause ist für mich da, wo meine Familie ist“). Das findet der überzeugt treue Ehemann „enorm praktisch“. Apropos treu: Flirtet Kai Pflaume? „Nein. Ich habe keinen Anlass dazu, und das Risiko, dass es funken könnte, will ich gar nicht erst eingehen.“ Den virtuellen Liebeskitzel sucht er nicht. Als wir auf der Donnersbergbrücke mitten in München Fotoaufnahmen mit ihm und dem Audi RS 6 Avant machen und die Münchner granteln wollen, weil wir den Fußweg zusperren, werden sie sofort handzahm, als sie Kai Pflaume erkennen. „Ach so, Sie sind das. Dann macht mal schön. Ist das eine Überraschung für jemanden?“ Nicht nur für die Passanten ist Kai Pflaume Popstar, auch für die Polizisten im Streifenwagen, die sich sorgen, weil wir den Radweg blockieren. Sie lächeln ihn an und geben sich großzügig: „In 20 Minuten sind Sie aber
weg hier.“ Versprochen. „Alles, was Uniform trägt“, lacht der Moderator, „gehört zu meinem Stammpublikum.“ Ob Flugbegleiter, Krankenhausmitarbeiter, Polizisten oder Feuerwehrleute: Kai Pflaume ist Cross-over, der Mann für alle Altersstufen, ein Mann der Mitte. Zur grundsätzlichen Sympathie für die CDU bekennt er sich, aber parteipolitisch vereinnahmen lassen möchte er sich nicht. „Ich möchte niemals festgelegt werden“, bekennt er. Das meint der TV-Tausendsassa beruflich („ich habe immer Lust auf Neues“), aber auch politisch. Das sorgt für unterhaltsame Distanz. So kommentiert er die Medienaufgeregtheiten über das busenfreizügige Dekolleté von Kanzlerin Angela Merkel bei einer Operneröffnung in Norwegen: „Ich fand die Debatte bemerkenswert. Es gab Leute, die sich erschrocken haben, dass sie es doch mit einer Frau zu tun haben.“ An der Bundeskanzlerin imponiert ihm, wie sie ihren weiblichen Charme einsetzt, um männliche Politbonzen wie die G-8-Regierungschefs in Heiligendamm um ihren Finger zu wickeln und nachhaltige Umweltzugeständnisse von Bush & Co. zu bekommen. Das klare Zusteuern auf kurzfristige Ziele,
Kai Pflaume vorm Kult-Biergarten „WaWi“, der Waldwirtschaft in Großhesselohe bei Pullach: „Der Sound ist die Erotik beim Autofahren.“
„Es ist besser, Trends zu setzen, als ihnen hinterherzulaufen.“ 6262go gosixt sixtCRUISEN Rubrik
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die man sich vorgenommen hat, prägen den Erfolgsmenschen Kai Pflaume. Als er merkt, dass er in der DDR mit seinen Vorstellungen vom Leben nicht weiterkommt, verlässt er sie vor dem Mauerfall. Und als er spürt, dass seine Moderations- und Kommunikationstalente wesentlich stärker sind als seine gewählten Ausbildungs- und Berufsziele als Informatiker beziehungsweise Bankkaufmann und Wertpapierhändler in Frankfurt am Main, schmeißt er hin. Kai, der knallharte Macher. Er schaut immer nach vorne, ganz selten zurück. „Ich denke positiv.“ Auch deshalb sei er nicht am DDR-Dauerthema Stasi interessiert. Er schöpft Kraft aus sich. „Ich kann mich sehr schnell in Dinge einarbeiten“, erzählt er mit Blick auf seine ersten Bankerjobs nach dem Ankommen bei Verwandten im Westen, „aber die Dinge sind nie zu mir gekommen. Ich bin zu den Dingen gegangen.“ Dabei geht er schon früh als Twen Risiken ein. So, als er sich in Leipzig als Erster eine westliche Minipli-Frisur beim Devisen-Coiffeur im Interhotel zwirbeln ließ und damals viele Schmähungen ertragen musste. „Es ist immer besser, Trends zu setzen“, sagt er über seine frühen Mode- und Modelerfahrungen im DDR-Leipzig der 80er-Jahre, „als ihnen hinterherzulaufen.“ Kai, der lässige Egotyp, der nur so viel Eitelkeit zulässt, dass „ich meiner Umwelt optisch nicht zur Last falle“. Und ohne
Lockerheit gibt’s keinen Erfolg. Kai Pflaume ist als Ossi nach fast 20 Jahren Westleben ein „gesamtdeutscher“ Moderator. Er ist nicht nur seine eigene Marke, sondern immer stärker die einzige Marke des Privatsenders SAT.1. Penibel achtet der disziplinierte Fernseh- und Personalityarbeiter darauf, sich nicht festlegen zu lassen. Für den Selfmadestar heißt das jedoch nicht Beliebigkeit, sondern Offenheit für Neues. Der Hallenser aus Leipzig, der in München lebt, hat sich seine Identität durch sich hindurch geschaffen. Kai Pflaume ist ein Mann mit Eigenschaften, immer auf Entdeckungsreise zu sich selbst. Ein Unikat im deutschen Fernsehbusiness. Auf der Donnersbergbrücke kommen Mittfünfziger vorbei und erkennen ihn. „Lassen Sie sich nicht stören. Wir schauen weiter Ihre Sendung.“ Eine Popmarke ganz bei sich.
Satzanfänge Der sächsische Slang ... ... ist nicht der erotischste Dialekt, aber immer für einen Gag gut. Die lukrativste Aktie ist ... ... die, die man vor vielen Jahren preiswert gekauft hat, die man immer noch besitzt und die seitdem enorm an Wert zugelegt hat – wie meine Boss-Aktien. Eitelkeit ... ... pflege ich nur, um meiner Umwelt optisch nicht zur Last zu fallen. Die Debatte ums Dekolleté von Angela Merkel ... ... fand ich bemerkenswert. Es gab Leute, die sich erschrocken haben, dass sie es doch mit einer Frau zu tun haben. Lifestyle ist ... ... seinen eigenen Weg gefunden zu haben und sich spontan das eine oder andere ermöglichen zu können. Der Soli-Zuschlag könnte ... ... (er schmunzelt) irgendwann auch mal dem Westen Deutschlands zugute kommen. Gas geben bedeutet mir ... ... sich nie auf dem Erreichten auszuruhen. Wenn ich aufs Mountainbike steige ... ... setze ich immer einen Helm auf und ziehe Handschuhe an. Machos sind für mich ... ... Männer, die im Leben noch nicht alles verstanden haben. Wenn’s um Schuhe geht ... ... schaue ich gerne bei anderen, ob sie auch gepflegt sind.
„Ich bin eine Marke und bewege mich im Massenmarkt.“ 6464go gosixt sixtCRUISEN Rubrik
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Hig HighEnd
Funkelndes Art déco
Stoffwechsel Sommer, Sonne, Yoga. Denkt man an Italien, regiert das Klischee: Knorrige Olivenbäume dösen über azurblauem Mittelmeer und weit schweift der Blick dem Horizont entgegen – zu Recht! Dafür müssen Sie nicht nach bella Italia reisen. Die feinen Stoffkreateure von C&C Milano fertigen sinnliche Belcanto-Opern aus Leinen – wie die Yoga-Matratze aus gestreiftem Maremma-Leinen, die Zierkissen „Aragosta“ oder der Überwurf „Sgarzolino Maché“ in Blockstreifen. Exklusive Naturgarne erzeugen hochwertige Home-Accessoires, mediterrane Fantasien in Weiß, Creme und Grau, die schon beim Schauen für Entspannung sorgen. Und die Meditation setzt, ganz ohne Yoga, schon mit dem Berühren ein. www.cec-milano.com
Weiße Nächte sind lang. Die Brillanz der Swarovski-StrassSteine provoziert diamantene Träume der Damen-Geschenkserie Crystal World Collection der Accessoire-Könige von Loewe. „Diamonds Are The Girls’ Best Friend“, trällerte schon Marilyn Monroe unnachahmlich – und das blitzende Feuerzeugkostüm assistiert dem Art-déco-Schminkspiegel aus weißem Nappaleder, eingefasst mit Chromelementen. Funkelnde Personalities zur wohlfeilen Damenbegleitung an lauen Sommerabenden. www.loewe.com
Hermès-Juwel
Bitte anschnallen. 1.001 PS und 1.250 Newtonmeter peitschen den Bugatti Veyron16.4 FBG par Hermès in 2,7 Sekunden auf 100 km/h; und der 16-Zylindermotor sowie vier Abgasturbolader mit 64 Ventilen schaffen die Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h. Wer es rennsportlich etwas teurer mag und exklusive Handarbeit für gediegene Ausstattung liebt, der kommt beim Hermès-Bugatti auf seine Kosten. 1,55 Millionen Euro – zuzüglich landesüblicher Steuern – kostet die Schmuckschatulle im feinsten Outfit des Modehauses Hermès. Teuerstes Leder- und Seidenmaterial verarbeiteten die Pariser Edeldesigner für Interieur-Oberflächen, Sitze und Reiseutensilien. Nicht anfassen, nur schauen! Das erste Straßenexemplar rollt erst Ende 2008 aus der Studiogarage. www.bugatti.com
fotos: bugatti; cec-milano; Loewe
distinguierte Klasse: Die Hermès-Edeldesigner kombinieren helle Leder- und Seidenutensilien mit dem Chocolate-Ton der Karosserie.
GO HighEnd
Tee-Time The winner takes it all. Das Platin-Schmuckaccessoire „Golftee“ ziert die Siegerliste des Wettbewerbs „Platin für Männer 2007“ von der Platingilde Deutschland. Es entspricht den Originalmaßen eines Tees, baumelt souverän am schwarzen Kautschukband und glänzt mit einem ovalen schwarzen Diamanten. Mit der Schmuckhülse können Understatement-Fans ihr funkelndes Abschlag-Schmuckstück am Hals tarnen. The winner takes platinum.
High Score Edle Übersicht. Die Hamburger Designerin Trixi Gronau verzückt das penible Golferherz mit dem PierreScorecard-Etui. In wertigem Tejusschwarz und Tejusblau kann man auch schwächeren Einloch-Ergebnissen einen feinen Auftritt verschaffen. Ordnung macht das Handicap. www.trixi-gronau.de
Early Birdie Abschlag TAG Heuer. Mit Golferlegende Tiger Woods haben die Feinmechaniker des Edel- und Sportuhrenherstellers die erste professionelle Golfuhr entwickelt, die den ergonomischen Anforderungen eines Golfspielers Rechnung trägt – man vergisst sie beim Schwung. Die Gehäusemischung aus Titan und Edelstahl ziert ein flexibles Silikon-Kautschuk-Band, brilliert mit hoher Stoßfestigkeit von 5.000 G und hat ein kratzfestes Saphirglas. Ja und? Nur noch einlochen! www.tagheuer.com
Hole-in-one Weiße Aufschneider. Die Golf-Sportswear-Serie Boss Green präsentiert erstmals eine Accessoire-Linie mit Schuhen und Taschen. Die Fairway-Stars mit grünen Applikationen pushen das Grün zum Laufsteg. Das Golfbag prunkt mit weichem PVC auf feinstem Kalbsleder über die Anlage und der grün-weiße Leisetreter gibt Stand beim Hole-in-one-Versuch. www.hugoboss.com
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fotos: Platininfo; Tag Heuer; Hugo Boss; Trixi gronau
www.platininfo.de
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INNSIDE Premium, FRANKFURT-NIEDERRAD INTERCONTINENTAL, DÜSSELDORF PALACE hotel, BERLIN ARABELLASheraton GRAND HOTEL, MÜNCHEN HYATT HOTEL, KÖLN
BusinessFluchten
Ob neue Sachlichkeit oder klassische Eleganz – bei unseren Premium-BusinessHotels gilt: Sixt-InhouseService verwöhnt die Gäste.
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anchmal sind die Dinge ganz einfach: In hochwertigen modernen Businesshotels liegen oft die Qualität der Zimmerausstattung und des Tagungs- und Konferenzangebots sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis dicht beieinander. Doch die von uns ausgewählten fünf Edelhotels in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin, München und Köln bieten attraktive Extraleistungen. Über Buchen oder Nichtbuchen entscheidet oft der kleine Unterschied. Was hebt unsere fünf Luxusherbergen aus dem großen, erstklassigen deutschen Angebot heraus? Ein Counter! Alle fünf Premiumhäuser verwöhnen ihre Gäste mit einer Inhouse-Autovermietung, einer Sixt-Station im Haus. Dies ermöglicht den Kunden, ihr Auto vor der Zimmertür abzugeben oder ihren Mietwagen vom Bett aus zu buchen – entspanntes Businesswohnen. Persönlicher Service und Kundenzufriedenheit prägen die fünf Firstclass-Hotels. Sie bieten den spirit of mobility.
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fotos: rolf nieländer, inex communications
TOP 5 BUSINESS HOTELS
INNSIDE Premium Hotel frankfurt-Niederrad, www.innside.de
Z Lobby-Design: Das Innside Premium Niederrad bietet spektakuläre und großzügige Suiten und Konferenzräume.
eige mir deine Lobby, und ich sage dir, wer du bist: stylisch, hochwertig, klar, großzügig. Das Innside Premium Hotel in Frankfurts Bürostadt Niederrad bietet Businesskunden mit seinen 146 Studios und Suiten individuellen hervorragenden Schlafkomfort und neueste Hightech-Konferenztechnik plus moderne Badlandschaften mit Luxusausstattung wie zum Beispiel Regenduschen. Die Domizile sind lichtdurchflutet und spektakulär gestaltet, da verspricht der supercoole und künstlerisch gestylte Lobbybereich zu Recht stilvollen modernen Businesswohnkomfort. Es reichen heute für ein Businesspitzenhaus nicht nur technische Topangebote wie Flatscreen-Fernseher, Highspeed-DSL und W-Lan-Angebote aus, sondern erst Special services wie zum Beispiel kostenlose Premiere-Filmprogramme, attraktive Bar- und Wellnessbereiche sorgen für beste Stimmung. Tagen Sie gut.
Fazit: Sachliche Eleganz, ein frischer Look und perfekter Schlafkomfort prägen das Studio- und SuitenHotel im Businessdistrikt Niederrad – plus modernste Konferenztechnik und Highsport-Geräte. Infos: Innside Premium Hotel, Frankfurt-Niederrad; Deutschland; Tel.: +49 (0)69 677.32-0, Fax: + 49 (0)69 677.32-222, E-Mail: frankfurt.niederrad@innside.de
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INTERCONTINENTAL DÜSSELDORF
atemraubende Transparenz: die lichtdurchflutete Atriumlobby an der Prachtmeile Kö.
www.intercontinental.com
foto: InterContinental Hotels Group
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eben, arbeiten, entspannen: Diesen Dreiklang gehobener Spitzenhotellerie im Businesssegment bietet der 2005 neu eröffnete Edelpalast InterContinental Düsseldorf. Auf der Prachtstraße Königsallee, im Epizentrum der Flaneure und Luxusboutiquen, beeindruckt das Haus die Logisgäste schon mit seinem Entrée. Die über mehrere Stockwerke offene Atriumlobby signalisiert lichtdurchflutete Transparenz. Die 254 Zimmer und 32 Suiten erfüllen mit ihren feinen Materialien und modernem Wohndesign höchste Ansprüche, und die 14 Tagungsräume mit einem 750 Quadratmeter großen Ballsaal machen alle Tagungsansprüche und feierlichen Businessevents möglich. Dass sich Businessgäste beim Fitness-Topanbieter Holmes Place Health Club auf 4.000 Quadratmetern entstressen können, setzt das i-Tüpfelchen aufs Vorzeigehotel der Rheinmetropole.
Fazit: Das Superior-Haus besticht durch klassische Eleganz und höchsten Wohnkomfort mit exquisiten Dining- und Weinangeboten. Infos: InterContinental, Düsseldorf, Königsallee 59 40215 Düsseldorf; Tel.: +49 (0)211 82.85-0 Fax: +49 (0)211 82.85-1111
PALACE HOTEL, BERLIN www.palace.de und Gedächtniskirche gelegen – nicht nur Veranstaltungsräume für bis zu 1.000 Teilnehmer, sondern auch leibliche Spitzenleistungen. Ein MichelinStern und 18 Gault-Millau-Punkte zieren die Küche von Maître Matthias Buchholz im Restaurant „First Floor“. Und neben dem individuellen Luxusservice im Businesshaus können die Profis mit ihrem Gourmet Catering By Palace Hotel Berlin auch außer Haus Familienfeiern und hochwertige Firmenevents für bis zu 1.500 Personen
Klassisch tagen: in edlem Ambiente erfolgreiche Strategien besprechen. 72 go sixt Rubrik
ausrichten. Business trifft individuelle Spitzenqualität. Fazit: Was will man mehr? Sterneküche, exklusive Tagungsangebote und klassisch-edles Hotelambiente – plus mediterranes Palace-SPA. Versuchen! Infos: Palace Hotel Berlin Budapester Str. 45, 10787 Berlin Tel.: +49 (0)30 25.02-0, Fax.: +49 (0)30 25.02-1119; E-Mail: hotel@palace.de Buchen: www.palace.de/buchung.php
klassisch loungen: in feinen Fauteuils entspannte Businessgespräche führen.
fotos: Hotel palace berlin
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usiness heißt auch relaxen und sich zurückziehen, genießen und feiern. Im privat geführten Gourmetund Tagungshaus Palace Hotel Berlin ergänzen eine Firstclass-Gastronomie, eine entspannte Wellnessatmosphäre und ein sachlich-edles Design der 282 Zimmer und Suiten die professionelle Tagungskultur. Auf rund 2.400 Quadratmetern bietet der Businesshotspot in der Mitte der Hauptstadt – zwischen Ku’damm
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Arabellasheraton Grand Hotel, münchen
www.starwoodhotels.com/sheraton
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uxuriöse, schlichte Eleganz prägt die Häuser der Hyatt-Gruppe. Das SuperiorHaus in Köln, direkt am rechten Rheinufer gelegen, bietet jedoch darüber hinaus mit seinem einmaligen Ausblick auf den Kölner Dom und die Stadtsilhouette individuellen Glanz – und der Joggingpfad entlang des Rheins herausragende sportive Exklusiverlebnisse. Neben den 306 Gästezimmern und Suiten sowie den neun Veranstaltungsräumen inklusive neuester Tagungstechnik punktet das Fünfsternegeschäftshotel mit seiner Spitzenlage. Es liegt fußläufig zum Eventtempel Kölnarena und der KölnMesse. Und der Flughafen Köln/Bonn ist vom Hotel aus in nur 15 Minuten mit dem Auto erreichbar – mobile Businessbedürfnisse vermählen sich mit Premiumwohnen.
Fazit: Der persönliche Charme des Hauses und der Panoramablick über München bis zu den Alpen bieten einzigartige Living- und Hotelerlebnisse. Infos: ArabellaSheraton Grand Hotel, München, Arabellastraße 6, 81925 München; Tel.: +49 (0) 92.64-0, Fax: +49 (0)89 92.64-8699; Info: grandhotel. muenchen@arabellasheraton.com
HYATT regency hotel, KÖLN www.cologne.regency.hyatt.de
Fazit: Direkt am Rhein glänzt das Hyatt Köln mit Business-Tools und Outdoor-Kultur-Aktivitäten. Infos: Hyatt Regency, Köln; Kennedy-Ufer 2a 50679 Köln; Tel.: +49 (0)221 828.12.34, Fax: +49 (0)221 828.13.70; E-Mail: cologne.regency@hyatt.com 74 go sixt traumhotels
Zimmer mit Dom-Aussicht: schlichter Living-Luxus in großzügigen Hyatt-Suiten.
foto:hyatt corporation
atmosphärische einzigartigkeit: stilvoll bayerisches Savoir-vivre erleben.
foto: arabella starwood hotels & Resorts
it spielerischer Leichtigkeit erreicht die Edelherberge im noblen Münchner Stadtteil Bogenhausen, was viele Grand Hotels vergeblich versuchen: Tradition trifft Moderne. Das ArabellaSheraton Grandhotel schafft die kreative und lebendige Verbindung zwischen großbürgerlicher exklusiver Belle-Epoque-Klasse und persönlicher Hotelatmosphäre der Extraklasse. Denn mit seinen 629 Zimmern und 28 Suiten erzeugt das luxuriöse Großstadthotel in jeder Location seines Hauses intime, individuelle Wohlfühlstimmung. Ob die innovative Küche des renommierten Gourmetrestaurants „Die Ente vom Lehel“, die Weitläufigkeit der 21 Veranstaltungsräume oder das individuelle Altira-SPA: Im Firstclass-Tempel ArabelaSheraton Grand Hotel München beginnt für Businessgäste der Urlaub schon beim Konferieren.
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Culture Cult
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er Weg zu Picasso führt an zwei Störchen vorbei. Sie staksen über eine blühende Wiese, im Hintergrund führt eine Allee zu einem Landsitz, und wir fragen uns, ob wir die falsche Straßenbahn genommen haben. Aber da kommt schon eine ausgesucht höfliche Stimme aus dem Lautsprecher der Linie 6: „Sehr geehrte Besucher der Fondation Beyeler! Sie können beim übernächsten Halt unmittelbar vor dem Eingang des Museums aussteigen.“ Jetzt sind es nur noch ein paar Schritte
durch einen englischen Park, vorbei an einer mächtigen Blutbuche und hinein in den klaren Bau des großen Architekten Renzo Piano, der sich bescheiden mit nur einem Stockwerk in die Landschaft fügt. Und da hängen sie, die Bilder der bedeutendsten Maler der klassischen Moderne: Miró und van Gogh, Kandinsky und Cézanne, und natürlich Picasso. Von dem verglasten Wintergarten fällt der Blick auf Weinberge und die 200 Bäume, die Christo einst in Folie verpackt hat. Kaum irgendwo auf der Welt wird Kunst in einem schöneren Rahmen gezeigt. Durch das Glasdach fällt natürliches Licht,
fotoS: T. DIX, Sammlung Beyeler, Basel
Kunsttempel der klassischen Moderne – Entrée Fondation Beyeler, Ausstellungsraum „Amerikaner“: Der ständige Kontakt mit Fremden bewahrt diese reiche Stadt vor selbstgefälliger Bräsigkeit.
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Kunstsammler Beyeler: „Basel hat das Augenmaß für Proportionen nicht verloren.“
Rahmenprogramm Kandinsky statt Podolski: Die Fußball-EM lockt Tausende in die Schweiz und nach Österreich. Schalten Sie doch mal mit Kunst ab – in Basel Vo n
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foto: fkienas/istockphoto.com
Basel, Rheinufer
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Foto: © Serge Hasenböhler
Ausstellung „Action Painting“, Fondation Beyeler: „A1“ von John M. Armleder; Grifola Frondosa 2006; Mixed Media auf Leinwand, 3 x 15 Meter.
Foto: Sammlung Beyeler, Basel/Riehen
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Für 65 Millionen Schweizer Franken baute er ein Museum für die Bilder aus seinem Privatbesitz. Triptychon „Le bassin aux nymphéas“ („Der Seerosenweiher“), um 1917–20, Claude Monet; Öl auf Leinwand; 2 x 9 Meter (je Tafel 2 x 3 Meter)
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rnst Beyeler hat sein eigenes Museum. Der hagere Herr ist 1921 in Basel geboren. Er trägt volles weißes Haar und eine markante Nase in einem wachen Gesicht. 1947 trug er als junger Galerist seine erste Ausstellung zusammen: japanische Farbholzschnitte, von denen einer damals 3.000 Schweizer Franken kostete. Heute sind sie das Hundertfache wert. Beyeler erkannte früh, welche Künstler sich dank ihrer Qualität durchsetzen würden. Picasso gestattete ihm, unter seinen Werken frei auszuwählen – Beyeler kaufte ihm 26 Bilder ab. Mit dem weltweiten Kunsthandel verdiente er so viel, dass er sich zu einer Stiftung entschloss: Für 65 Millionen Schweizer Franken baute er Mitte der 90er-Jahre ein Museum für die Bilder aus seinem Privatbesitz. „Das Leben ist zu kurz, um sich mit schlechten Dingen zu umgeben“, sagt Ernst Beyeler. Dieser Grundsatz gilt bei ihm für Kunst und Natur, für Wein und Essen. Seine hellen Augen sehen unbeirrbar klar und blicken trotzdem freundlich. Als junger Kunsthändler, das gibt er unumwunden zu, schien ihm Basel zu klein. Er glaubte, in eine der großen Metropolen ziehen zu müssen, wenigstens nach Zürich. „Aber dann ging es hier immer ganz nett weiter“ – im Vergleich zum Basler Understatement ist das britische Angeberei. Und Beyeler erkannte die Vorzüge seiner 170.000 Einwohner kleinen Vaterstadt: „Basel hat das Augenmaß und den Sinn für Proportionen nicht
Basel-Auftritt von Monets „Seerosenweiher“: „Zweimal im Jahr Weltstadt, sonst ein Dorf.“ 78 go sixt basel – fussball-em
verloren.“ Wenn der Galerist aus Paris oder London zurückkam, schätzte er „den ruhigen Ort abseits, an dem ich Distanz gewinnen und neue Projekte angehen konnte“. Er liebt die Natur, die nur ein paar Straßenbahnhaltestellen entfernt liegt. Früher ging er nachmittags zum Skifahren in den Schwarzwald oder ruderte auf dem Rhein. Heute kommt jedes Jahr die Crème der Kunstsammler und Galeristen von New York bis Tokio nach Basel: Im Juni wird auf der Messe „ART Basel“ so ziemlich alles an zeitgenössischer Kunst gezeigt, was teuer und hoffentlich gut ist. Ernst Beyeler hat die „ART“ 1971 mitgegründet, und mittlerweile ist in der Kulturstadt Basel nur eine Messe noch wichtiger: die für Uhren und Schmuck. Jeder Juwelier dieser Welt, der auf sich hält, muss im April nach Basel, wo in dieser Zeit die Hotelzimmer das Dreifache kosten, und auch jenseits der Grenze lässt sich bis Freiburg jedes Bett vermieten. „Zweimal im Jahr sind wir eine Weltstadt, sonst ein Dorf“, sagt der Wirt des Restaurants „Kunsthalle“, bei dem sich die Sammlerszene trifft. Die Straßenbahn mit den beiden aufgemalten Basilisken rattert über die Mittlere Brücke. Diese führt seit dem 13. Jahrhundert über den Rhein und machte Basel im Mittelalter zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt: Zwischen Bodensee und Nordsee führten nur wenige Stege über den Strom. Ab Basel ist der Rhein schiffbar, der Hafen gilt als einziger Zugang der Schweiz zum Meer. Der ständige Kontakt mit Fremden bewahrt diese reiche Stadt vor selbstgefälliger Bräsigkeit. Wäh-
foto: © N. Bräuning, Sammlung Beyeler, Basel
der „Seerosenweiher“ von Claude Monet hat eine ganze Wand für sich allein bekommen. Noch nicht einmal ein Lichtschalter lenkt vom Bild ab, an der Stirnseite gibt eine Glasfront den Blick frei zu einem Teich, der in der Natur die Kunst fortsetzt. Ein Kind patscht gegen die Scheibe, weil draußen Enten dümpeln, und auf dem hellen Parkett stehen großzügige, weiße Sofas. Ein Besucher mit Fahrradhelm unterm Arm sitzt da und lässt die Bilder auf sich wirken. Willkommen in Basel, der kleinen Großstadt, die sich in der Mitte Europas versteckt; die seit der Renaissance emsig Kunstschätze sammelt, aber diese so entspannt präsentiert, dass Hochkultur nicht anstrengt. Nur der Rhein beugt hier sein Knie. In den Gassen der Altstadt, zwischen Innenhofkneipen und dem mittelalterlichen Münster, werben Plakate: „Vom Sofa ins Museum in 30 Sekunden“.
Bonvivant Ernst Beyeler: „Das Leben ist zu kurz, um sich mit schlechten Dingen zu umgeben.“
Foto: © 2008, Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala Florence
„La Grande Julie“, Fernand Léger; 1945, Öl auf Leinwand, 111,8 x 127,3 cm – Sonderausstellung „Paris – New York“, Fondation Beyeler, 01.06.–07.09.2008
rend der Reformation jagten die selbstbewussten Basler Bürger den Fürstbischof aus seinem Palais, behielten aber den Bischofsstab als Stadtwappen. Protestanten aus Frankreich und Italien flohen ins reformierte Basel, und sie brachten die Grundlage für jahrhundertelangen Wohlstand mit: die Seidenbandweberei. Aus dem Färben der Schmuckbänder entwickelte sich die chemische Industrie, die heute noch 30.000 Arbeitsplätze bietet. Hier machten die Familien der gehobenen Gesellschaft ihr Vermögen. Man nennt sie den „Basler Teig“, die Hoffmanns, die Staehelins und die Vischers, „Vischer mit Vögeli-Vau“. Ernst Beyeler gehört nicht zu ihnen. „Ich habe mich nicht hineingedrängt. Man war freier, wenn man ihre Rituale nicht mitmachen musste“, sagt er zurückhaltend, „über ihre Geschäftspartner im Ausland haben sie dann erfahren, was meine Galerie bedeutet.“ Heute mieten die Hoffmanns Räume im Museum, wenn sie einen Geburtstagsempfang geben. Der Sinn für Kunst und Kultur ruht in Basel auf einem soliden Fundament. 1460 wurde hier die älteste Universität der Schweiz feierlich eröffnet. Der Gelehrte Basilius Amerbach sammelte im 16. Jahrhundert Zeichnungen, Goldschmiedearbeiten und anderes, was „der Menschengeist Interessantes hervorgebracht hat“. 1661 erwarb die Stadt sein Kabinett und 80 go sixt basel – fussball-em
legte damit den Grundstein für die älteste öffentlich zugängliche Kunstsammlung der Welt. Bei so viel Geist will auch das Geld nicht ausgeschlossen sein. Es gründet Stiftungen, wie etwa der Chemieriese Hoffmann-La Roche: Er ließ den Stararchitekten Mario Botta ein Museum ans Rheinufer bauen, in dem die verrückten Maschinen von Jean Tinguely ausgestellt sind, die „Luminator“ oder „Klamauk“ heißen und die der Künstler aus Schrott zusammengesetzt hat. Der junge Tinguely machte im Basler Kaufhaus „Globus“ eine Lehre als Dekorateur, wurde wegen fehlender Disziplin entlassen und hielt später mit seinen Plastiken der Wegwerfgesellschaft den Spiegel vor. Ernst Beyeler legt noch eine Wurzel für den Kunstsinn der Basler frei: die Fasnacht. Am Montagmorgen nach Aschermittwoch beginnt Punkt vier Uhr der Morgenstreich. Mit dem Glockenschlag erlischt in den Gassen die Beleuchtung, dumpfe Trommeln und hohe Piccolopfeifen füllen die tiefe Dunkelheit. Jede Musikgruppe trägt eine große Laterne, die aufwändig mit Bildern und Versen bemalt wurde. Wer hier mitmachen will, muss mehr können als trinken. Die Spottverse, die hier Schnitzelbänke heißen, reiben sich an den Ungereimtheiten der Welt: „Da verspottet der Basler Witz in einem Reim den amerikanischen Präsidenten und einen hiesigen Fußballspieler“, sagt
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Wien
Salzburg
Basel
H E I C R R E Ö S T
Zürich Innsbruck
Bern
SCHWEIZ
Fußball-EM-Fieber bei den Alpennachbarn: Teamspirit an acht EM-Spielorten und an 30 Sixt-Stationen.
Genf
Ernst Beyeler. „Unsere Fasnacht hat ein hohes Niveau und eine ursprüngliche Kraft bewahrt.“ Umgekehrt bewahrt das sinnliche Volksfest der Fasnacht diese Stadt vor einem elitären Kunstverständnis. Für Beyeler gehört auch der FC Basel zum Kulturgut: „Es geht um das Spiel, selbst wenn kaum noch ein Basler in der Mannschaft ist.“ Und auch beim Sport, um den sich im Juni alles bei der Fußball-EM drehen wird, ist die Stadt sich treu geblieben: Das Stadion, in dem das Eröffnungsspiel stattfindet, stammt von den Basler Stararchitekten Herzog und de Meuron. Sie haben es mit halbdurchsichtigen Waben verkleidet. Tagsüber sieht das sehr nach Plastik aus. Aber am Abend, unter Flutlicht, wird die Arena zu einem schwebenden Leuchtkörper in den Vereinsfarben Rot und Blau. Stadion-Kunst.
INSIDE BASEL Museen:
Fondation Beyeler: Für die bedeutendsten Werke der klassischen Moderne hat der Architekt Renzo Piano ein geniales Museum geschaffen. Baselstr. 101, 4125 Riehen – bei Basel; Tel.: +41 61 645.97.00; www.beyeler.com; täglich geöffnet Kunstmuseum Basel: Überwältigende Sammlung vom 14. Jahrhundert bis zur Pop-Art. St. Alban-Anlage 16, 4010 Basel, Tel.: +41 61 206.62.62; www. kunstmuseumbasel.ch; Mo. geschlossen; freier Eintritt am ersten Sonntag im Monat Museum Jean Tinguely: Ratternde Maschinenskulpturen und blinkende Großplastiken lassen die ganze Familie staunen. Grenzacherstraße/Solitudepark, 4002 Basel; Tel.: +41 61 81.93.20; www.tinguely.ch; Mo. und Di. geschlossen
Informationen:
Basel Tourismus, Aeschenvorstadt 36, 4002 Basel; Tel.: +41 61 268.68.68; Fax: +41 61 268.68.70; www.baseltourismus.ch; Schweiz-Tourismus: +41 (0)800 10.02.00.30 (kostenlos) Führer: „Basel erfassen, erleben, genießen“, Hannes Bertschi; Stadtführer mit ausführlichen 82 go sixt basel – Fussball-em
Klagenfurt
Infos und kompakt-historischem Überblick; Friedrich Reinhardt Verlag; 249 S.; 13,50 Euro
Hotel-Tipp:
Im Traditionshotel Les Trois Rois sind schon Goethe und Napoleon abgestiegen. Ein Basler Unternehmer hat das FünfsterneHaus am Rhein mit gewaltigem Aufwand restaurieren lassen. Die Küche im Restaurant „Cheval Blanc“ hat ihren Michelin-Stern verdient, die stilvolle Bar bietet
SIXT ÖSTERREICH & SCHWEIZ Graz Kärntner Str. 44 8020 Graz +43 316 28.36.00 +43 316 28.36.00.22
Wien Airport (Schwechat) Ankunftshalle 1300 Wien-Schwechat +43 800 20.24.27 +43 1 700.73.65.38
Genève (Genf) Ville 1, Place de la Navigation 1201 Genève +41 22 908.04.60 +41 22 908.04.64
Graz Airport Verkaufskoje E3.06/3 8073 Feldkirchen/ Graz +43 316 24.41.58 +43 316 24.35.52
Wien City (Südbahnhof) Wiedner Guertel 1A 1040 Wien +43 800 20.24.27 +43 1 50.36.61.89
Lausanne 34, Chemin de Mornex 1003 Lausanne +41 21 634.29.27 +41 21 329.10.84
Innsbruck Airport Fürstenweg 180 6026 Innsbruck +43 512 29.29.39 +43 512 29.29.39.15 Klagenfurt Airport 9020 Klagenfurt +43 463 42.06.40 +43 463 42.06.39 Linz Bahnhof Bahnhofplatz 3–6 4021 Linz +43 732 66.11.70 +43 732 30.55.30.10 Linz-Hörsching Airport 4063 Linz-Hörsching +43 732 305.53.00 +43 732 305.53.010 LinzKleinmünchen Zeppelinstr. 1 4030 Linz +43 732 305.53.00 +43 732 305.53.010 Rankweil Lehenweg 10 6830 Rankweil +43 5522 441.23 +43 5522 44.12.34
einen unvergesslichen Blick über den Fluss; DZ ab 324 Euro; Grandhotel Les Trois Rois, Blumenrain 8, CH-4001 Basel, Tel.: +41 61 260.50.50, Fax: +41 61 260.50.60, www.lestroisrois.com
Genuss zum Schluss:
Confiserie Schiesser: Tradi tionscafé zum Schwelgen in Nostalgie, mit herrlichem Blick über den Marktplatz; Marktplatz 19, Tel.: +41 61 261.60.77
Salzburg Airport Innsvbrucker Bundesstr.105 5020 Salzburg +43 662 85.60.51 +43 662 85.60.51.10 Villach Kärntner Bundesstraße 17 9586 Villach-Fürnitz +43 4257 234.00 +43 4257 234.04
Wien Westbahnhof Felberstr. 1150 Wien +43 800 20.24.27 +43 1 892.05.75 Wien-Kagran Wagramer Str. 177 1220 Wien +43 1 259.34.54 +43 1 25.93.45.49 Wien-Vösendorf Ortsstraße 18 A 2331 Vösendorf +43 1 699.55.85.51 +43 1 699.55.85.15 Basel Airport Euroairport 4030 Basel +41 61 325.15.40 +41 61 325.15.42 Basel Badischer Bahnhof Schwarzwaldall. 242 4058 Basel +41 61 683.59.89 +41 61 683.59.85 Bern Seftigenstrasse 90 3007 Bern +41 31 371.71.00 +41 31 964.08.59
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Fulminantes Finale „Im weißen Rössl“ von 2007, Schloss St. Emmeram: „Die Festspiele sind ein Hammer.“
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Ein aufregendes Open-Air-Spektakel mit Liza Minnelli und Till Brönner bietet Fürstin Gloria mit den Thurn und Taxis Schlossfestspielen Regensburg 2008. von wolfgang timpe
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lar, die legendären Sommerfestspiele in Verona, Salzburg oder Bayreuth sind für viele Kulturhungrige Meilensteine im jährlichen Eventkalender. Doch ein feines Open-Air-Spektakel in der Weltkulturerbe-Stadt Regensburg mausert sich vom respektierten Newcomer zu einem absolut hochkarätigen, internationalen Catwalk aus Klassik, Oper, Operette und Musical sowie Jazz, Rock, Pop und Cross-over-Musik: die Thurn und Taxis Schlossfestspiele Regensburg 2008, vom 11. bis 23. Juli auf dem Familiensitz St. Emmeram. Was vor fünf Jahren mit smartem Operetten- und klassischem Konzert-Kolorit begann, schwingt sich in diesem Jahr endgültig zum Who’s who der weltweiten Musikstars auf. Hausherrin Fürstin Gloria kommt denn auch aus dem berechtigten Schwärmen nicht mehr heraus: „Die diesjährigen Schlossfestspiele sind ein echter Hammer“, jubelt sie. „Wir bieten jeden Tag ganz großes Kino. Live!“ Wer diese Eloge aufs eigene Festival vorschnell als eloquent überschäumende Begeisterung der als leidenschaftlich bekannten Thurn-und-Taxis-Chefin abtun möchte, sollte in Ruhe durchatmen und das Feuerwerk der Stars wirken lassen: Kulttrompeter Till Brönner gibt sich mit seiner Band ebenso die Ehre wie die Operndiva Montserrat Caballé (gerade frisch mit einem Echo-Musikpreis gekürt) oder der Geigeraufsteiger David Garrett, der sich mit seiner „Virtuoso“-CD als Chartbreaker profiliert und dessen Frühjahrstournee in nur einem Tag ausverkauft war. Ach
Sommerabend, Champagnerlaune, Eröffnungsoper „Carmen“: „Jeden Tag ganz großes Kino.“
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ja, eröffnet werden die diesjährigen Schlossfestspiele mit einer rassigen „Carmen“-Inszenierung der Staatsoper Breslau, die mit ihren fulminanten und lichtdramatischen Freilichtinszenierungen europaweit für Furore sorgt. Die Thurn und Taxis Schlossfestspiele verfolgen mit Festivalveranstalter Reinhard Söll eine erfolgreiche Outdoor-Balance zwischen bewährten Open-AirGassenhauern wie „Rivers Of Babylon“ mit Boney M. featuring Liz Mitchell und der mitreißenden physischen Dynamik der Weltmeister aus der Stepptanztruppe Magic of the Dance sowie dem 34-jährigen peruanischen Jungstartenor Juan Diego Florez, der begleitet vom Georgischen Kammerorchester Arien von Rossini bis Donizetti schmettern wird. Pardon, fast hätten wir in der Programmfülle der Musikeventtage auf Schloss St. Emmeram vergessen,
Gastgebende Fürstenfamilie Thurn und Taxis: Prinzessin Maria Theresia, Fürstin Gloria, Fürst Albert, Prinzessin Elisabeth (v. l.).
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Festspielprogramm Von der Operndiva Montserrat Caballé über Jazzikone Till Brönner bis zum US-Superstar Liza Minnelli: Die Thurn und Taxis SchlossFestspiele Regensburg 2008, vom 11.–23. Juli, sind ein Firstclass-Event.
Die Stars 2008 Spaß am Rollenspiel: Fürstin Gloria von Thurn und Taxis in Spielszene „Im weißen Rössl“.
das Extremhighlight zu erwähnen. Das Finale furioso wird allererstes Entertainment bieten und mit amerikanischer Glitzer-Pop-Wucht die ehrwürdigen Mauern im Schlosshof von St. Emmeram erzittern lassen. US-Weltstar Liza Minnelli gibt im beschaulichen Regensburg, mit seinem fürstlichen Thurn-und-TaxisMarkenzeichen, ihr einziges Europakonzert. Zusammen mit dem Las-Vegas-Showorchester wird die Judy-Garland-Tochter und langjährige Frank-SinatraKonzertpartnerin das Publikum betören und die heiligen Schlossgeister verzücken. Die Minnelli kommt. Ein Scoop im sommerlichen Festivaldeutschland.
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ei so viel Hollywood in Regensburg werden die Tourneestars 2008, die selber spielend Hallen füllen, noch zusätzlich aufgewertet. Das gilt für den 30er-Jahre-Edelcharmeur Max Raabe, mit seinem Palast-Orchester ebenso wie für das neue Chansonweib Barbara Schöneberger, die mit ihrem Berlin Pops Orchestra und ihrem Showprogramm „Und jetzt singt sie auch noch ...“ für herrlich nuancierte Zwischentöne sorgen wird. Jetzt aber Schluss mit dem People-VIP-Geklapper. Fast hätten wir ’s angesichts des bevölkerten Laufstegs mit hochkarätiger Musikkunst vergessen: Die Fürstin lässt’s gerne krachen. Dafür wird das Schlagerevent Boney M. featuring Liz Mitchell sorgen. Die Frontfrau der legendären Gruppe Boney M. wird mit den Popevergreens wie „Daddy Cool“ die Festivalbesucher zum Abhotten verführen. „Ich hoffe, der Heilige Petrus wird uns auch in diesem Jahr helfen, die tollen Abende trocken genießen zu können“, lacht Fürstin Gloria verschwörerisch. Für sie steht fest: „Die Shows im Schlosshof und die Pausen im Park mit dem wunderschön beleuchteten Schloss vermitteln eine einzigartige Atmosphäre. So ein Festivalambiente finden Sie nirgends auf der Welt“, ruft die Hausherrin. Über 30.000 Besucher geben der Initiantin recht. Und, überhaupt, Ihrer Durchlaucht widerspricht man sowieso nur äußerst ungern. Also, Vorhang auf fürs Klassikpopjazzopern-Happening zu Füßen von Schloss St. Emmeram 2008. 88 go sixt schlossfestspiele
Bizets „Carmen“ Festeröffnung mit Staatsoper Breslau; Fr./Sa., 11./12. Juli Montserrat Caballé Galaabend mit Arien aus frz. und ital. Opern sowie Liedern aus Spanien; So., 13. Juli Magic of Dance Irische Stepptanzshow mit 5 Weltmeistern; Mo., 14. Juli My Fair Lady Open-Air-Inszenierung, Theater Chemnitz; Di., 15. Juli Barbara Schöneberger Bühnenshow „Und jetzt singt sie auch noch ...“; Mi., 16. Juli
David garrett Der Stargeiger spielt Mendelssohn und mit Band u. a. Musik von Metallica; Do., 17. Juli Juan Diego Florez Der Startenor singt Arien von Rossini, Donizetti, Bellini & Verdi; Fr., 18. Juli Max Raabe Präsentiert mit PalastOrchester Programm „Heute Nacht oder nie!“, Sa., 19. Juli „Dornröschen“ Märchenoper mit Junge Kammeroper Köln; So., 20. Juli Till Brönner Deutschlands einziger Weltstar des Jazz; Mo., 21. Juli Boney M. featuring Liz Mitchell Party! Boney-M.-Frontfrau heizt mit allen Hits ein; Di., 22. Juli Liza Minnelli Abschlussevent mit USSuperstar und Las-VegasShoworchester; Mi., 23. Juli
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MEINHARD VON GERKAN wird 1935 im lettischen Riga geboren, verlebt seine Kindheit in Posen und wird als Vollwaise nach 1945 (Vater fällt im Krieg, Mutter stirbt auf der Flucht) bei Pflegeeltern in Hamburg aufgenommen. Nach dem Architekturstudium an der TU Braunschweig gründet er 1965 zusammen mit Volkwin Marg die Architektensozietät gmp – von Gerkan, Marg und Partner. Das erste große Prestigeprojekt war der Flughafen Berlin-Tegel. Es folgen zahlreiche Leuchtturmprojekte der Mobilität: Flughäfen, u. a. in Moskau und Hamburg, sowie der neue Berliner Hauptbahnhof. In China baut er zurzeit neben der Millionenmetropole Lingang noch Opernhäuser, Shoppingmalls und Kirchen sowie das neue Nationalmuseum in Peking. Meinhard von Gerkan (73) ist zum zweiten Mal verheiratet und hat aus beiden Ehen sechs Kinder.
Meinhard von Gerkan vor der S kizze von Lingang New City: „Die tragende Identität der Stadt ist Wasser.“
Der Hamburger Stararchitekt Meinhard von Gerkan erfindet vor den Toren Shanghais eine Millionenstadt vom Reißbrett. Sein Erfolgskonzept: mutige Ideen.
SIMCITY 2020 Von Wolfgang Timpe und Gerald Dunkel (Fotos)
Porträt go sixt 91
GO MyWay
»In einer künstlichen Stadt ist die Mitte der wertvollste Bauplatz. Da haben wir einen riesigen See erschaffen.«
Architektensozietät gmp, von Gerkan, Marg und Partner: „Ausnahmesituationen erfordern eigene neue Ideen.“ 92 go sixt Porträt
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o etwas gab es noch nie. Alle Bedingungen sind jungfräulich. Das Land ist flach wie ein Brett, eingedeicht, dem Meer abgewonnen; keine Vegetation, nur jede Menge Wasser. Lingang ist eine autarke Neuschöpfung. Die tragende Identität der Stadt ist Wasser.“ Der Architekt Meinhard von Gerkan und sein Hamburger Büro gmp (von Gerkan, Marg und Partner) bauen zurzeit vor den Toren Shanghais eine Hafenstadt für 800.000 Menschen – aus dem Nichts. Für von Gerkan die Stunde null. Der Stararchitekt, der für Deutschland jüngst den Berliner Hauptbahnhof erfunden hat und für China in Peking gerade das neue Nationalmuseum baut, erschafft Shanghais neue Hafenstadt Lingang New City aus einer Hand. Es ist ein Dreiklang: von der ersten urbanen Vorbildidee der mythischen Stadt Alexandria über die zweite Konzeptsäule einer europäischen wasserorientierten Großstadt wie Hamburg mit ganz eigenständigen, lebendigen Quartieren bis hin zum ausgeklügelten Verkehrsund Mobilitätskonzept. Fühlt sich von Gerkan wie ein moderner Ludwig II., als absolutistischer Bauherr? „Definitiv nein“, sagt der 73-Jährige mit klarem hanseatischen Understatement und lacht erfrischend, „aber ich freue mich über die Kumulation der Aufgaben zum Karriereende.“ Tja, was für eine Untertreibung. Was für eine Einzigartigkeit, eine Hafengroßstadt vom Reißbrett zu erfinden, wie das virtuelle Computerspiel SimCity – nur im realen Leben. Meinhard von Gerkan ist dank Auftrag von Shanghais Stadtoberen ein Baumeister am Chinesischen Meer. Und wie gewinnt man anno 2003 den Wettbewerb gegen 45 andere überall in der Welt erfolgreiche Architekten und Planungsbüros? „Wir haben von Anfang an das Gegenteil von dem gemacht, was die Chinesen bis dahin gut fanden“, erinnert sich der Großgewachsene mit langen Silberlocken schmunzelnd. In China war bis dahin häufig ein westlicher, amerikanischer Baustil mit vordergründig chinesischen, dekorativen Elementen kombiniert worden. „Wir haben keine Hochhäuser mit verspiegelten Glasfassaden und einer Cocktailkirsche obendrauf geplant“, so von Gerkan mit Blick auf Pagodendächer oder andere chinoise Applikationen. „Wir haben diese Frisörarchitektur entrümpelt und, wie es unser Stil bei gmp ist, auf seine Sinnfälligkeit und Funktionalität reduziert, haben eine fast minimalistische Architektur für Lingang geplant.“ Urbanes Wohnen in Quartieren mit Häusern aus natürlichen Materialien wie zum Beispiel Backstein. Das kam an. Es wird keinen Durchgangsverkehr geben. Die zweite zentrale Idee des Von-Gerkan-Konzepts war für chinesische Investoren und Stadtplaner sehr erklärungsbedürftig. Denn da, wo sich üblicherweise die renditeträchtigsten Filetstücke befinden, im baulich verdichteten Zentrum, plante der Revoluzzer einfach den riesigen Lake Dishui – mit einem beeindruckenden Durchmesser von 2,5 Kilometern und einer acht Kilometer langen Uferpromenade. „In einer künstlichen Stadt ist die Mitte der wertvollste Bauplatz. Da haben wir einen See erschaffen“, befindet er knapp. Und die von Verwaltungsregeln und Einspruchsklagen gebeutelte europäische Architektenseele stellte
GO MyWay fest, „dass die Chinesen offen für Neues sind, dass sie zuhören können und sehr, sehr schnell im Umsetzen sind“, so von Gerkan. Ihn hat „enorm überrascht“, mit „welcher Dynamik und Radikalität Chinesen ihre Ziele verfolgen können“. Klar, er hatte auch das Glück, „dass man nur in Ausnahmesituationen auf Bauherren trifft, die mitgehen mit den eigenen neuen Ideen“. Hat er denn zu keiner Zeit auch mal Angst vor solch einer Herkules-Aufgabe empfunden? „Keine Angst, aber Zweifel, dass bestimmte Vorgaben und Annahmen in der Umsetzung scheitern oder von manchen mutwillig behindert werden. Das kam mal vor, aber bislang ist die Bilanz überragend positiv.“ Und clever ist er auch, hat der Cityschöpfer doch den Investoren eine Sahne-1A-Lage mit der acht Kilometer langen Uferpromenade zum Vermarkten beschert. Ohne Mammon geht nix. „eine stadt ist ein prozess, kein zustand.“ Zum Markenzeichen der Baukunst von Gerkans gehört auch, dass das Büro gmp nicht nur aus ästhetischen Motiven reduziert baut, sondern immer auch auf die Nachhaltigkeit der Konstruktionen, die Verwendung natürlicher Materialien und die Berücksichtigung ökologischer Aspekte achtet. Dies gilt besonders für das Verkehrskonzept von Lingang. Für von Gerkan bestand die Herausforderung darin, mit den drei großen Ringstraßen den fließendenVerkehr aus den Wohngebieten
Meinhard von Gerkan vor seinem Haus an der Hamburger Elbchaussee: „Ich bin von der Dynamik und Radikalität überrascht.“
herauszuhalten. Diese liegen zentral im inneren Ring um den Lake Dishui herum und schließen zur Uferpromenade hin ohne Durchgangsverkehr ab. „Denken Sie an Paris oder London. Die größte Umweltsünde ist stehender Verkehr, der Dauerstau. Das Klima wird am wenigsten belastet, wenn der Verkehr fließt.“ Grüne Mobilität. Und mit dem 500 Meter tiefen Grüngürtel rund um die Wohngebiete mit einzelnen Stadtteilblocks von bis zu 13.000 Einwohnern (!) setzt Lingang neben dem zentralen See existenziell auf Freizeit und Erholung. Die Stadt der Zukunft muss atmen können. Doch wie vertragen sich Umwelt und Mobilität für einen Stadterbauer überhaupt? „Wir müssen das ja noch wachsende Bedürfnis nach Mobilität, die Lust auf Fortbewegung und die Freude, dass sich Menschen rund um den Erdball begegnen wollen, mit dem Schutz der Ressourcen auf unserer Erde in
von Gerkan ARCHITEKTUR Christus-Pavillon Volkenroda
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Reduziert und klar: Meinhard von Gerkan entwirft den Christus-Pavillon der EKD für die EXPO 2000 in Hannover. Nach der Weltausstellung wird der Pavillon im Kloster Volkenroda wieder aufgebaut.
chinesisches nationalmuseum Peking germanischer lloyd hamburg Christus-Pavillon Volkenroda Berliner HauptBahnhof Flughafen Moskau Commerzbank-Arena Frankfurt am Main Hamburger Flughafen Innendesign des Zuges Metropolitan olympia-stadion berlin 94 go sixt porträt
Hauptbahnhof Berlin Sachlich und funktional: Mit dem Berliner Hauptbahnhof kommt Meinhard von Gerkan als Architekt in die Schlagzeilen. Als der Bauherr, die Deutsche Bahn AG, seinen Entwurf aus Kostengründen verstümmelt, klagt der selbstbewusste Erfinder gegen das Unternehmen.
GO MyWay eine vernünftige Balance bringen.“ Und wie hält’s der Bahnhofsarchitekt selbst mit dem Automobil? „Beim Thema Sportwagen gehöre ich auch zu den Übeltätern“, lächelt von Gerkan vielsagend. Der Architekt der Mobilität baut in Lingang jedenfalls keine autogerechte, sondern eine menschenorientierte Stadt. Wer weiß, was 2020, wenn Lingang New City fertig sein und Meinhard von Gerkan 85 Jahre jung sein wird, für neue Ideen geboren sind, die heute noch niemand kennt. Für den Stadterfinder kein Problem. „Ein Haus ist irgendwann fertig, eine Stadt nie. Sie ist ein Prozess, kein Zustand.“
lingang New city
Die Liste der bei gmp in Bau befindlichen Projekte 2008 zieren 49 Aufträge von der Shoppingmall Anting in China bis zum Verwaltungsgebäude des Germanischen Lloyd in Hamburg. Und die Liste der in Planung befindlichen Projekte 2008 reicht von dem Bau des Siemens-Hauptsitzes in Shanghai bis zum vietnamesischen Nationalparlament in Hanoi. Gehört der 73-jährige Workaholic zu den unternehmerischen Persönlichkeiten, die einfach nicht loslassen können? „Absolut ja. Für mich ist es ein Alptraum, nicht mehr arbeiten zu dürfen oder zu können. In einem Großunternehmen wäre ich schon vor 13 Jahren ausgemustert worden.“ Nur das nicht. Eine seltsame Vorstellung: Es gäbe keinen Hauptbahnhof Berlin, keinen Christus-Pavillon in Volkenroda, keine neue Millionenmetropole Lingang New City in China. Und die Familie toleriert den Full-time-Arbeiter? „Inzwischen ja, weil sie bei Freunden sehen, was es anrichtet, wenn die Männer plötzlich zu Hause sind“, amüsiert er sich königlich. Der Architekt Meinhard von Gerkan zeichnet und entwirft noch. Und das ist gut so.
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„es ist ein alptraum, nicht mehr zu arbeiten.“
Vor den Toren Shanghais baut Meinhard von Gerkan eine neue Stadt vom Reißbrett für bis zu 800.000 Menschen: Lingang New City. Für den Hamburger Architekten ist es eine „radikale Neuschöpfung“: keine Erhebung, keine Vegetation, nur eingedeichtes Land mit Wasser. Das Zentrum der Stadt bildet ein großer See mit 2,5 Kilometer Durchmesser und einer acht Kilometer langen Uferpromenade. Die Futurecity ist ringförmig mit vielen Wasserläufen und einem 500 Meter tiefen Grüngürtel um den See herum gebaut. Der fließende Verkehr wird durch drei große Ringstraßen gesteuert. Im Wohn- und Freizeitbereich zum See hin wird es keinen Durchgangsverkehr geben. Allein bis 2010 sind Investitionen von 15 Milliarden Dollar geplant. 2020 soll Lingang New City fertig sein.
»Wir haben keine SpiegelglasHochhäuser mit Cocktailkirsche drauf geplant, sondern fast schon minimalistische Architektur.«
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gourmet-guide
heisse Oper Koch-Kunst statt Koch-Arena: Während sich Deutschland im TV um seinen Geschmack brutzelt, betört das opulente Bild- und Rezept-Meisterwerk „Thomas Kammeier – Das Kochbuch“ mit überzeugenden Wahrheiten. Das einfache Produkt ist die Seele am Herd, und gute Köche bringen sie zum Klingen. Der mit einem Michelin-Stern und 18 Gault-Millau-Punkten dekorierte Küchenchef vom Restaurant „Hugos“ in Berlin komponiert hinreißende Rezept-Opern für den Gaumen – wie die „Cavatelli“ mit Lauch, Pfifferlingen und Tomaten (Foto oben). Der Prachtband bietet eine Rezept-Oper und Maître Kammeier ein Gourmet-Libretto. OL
„365 Tage Fashion“, Prestel Verlag; Format: 17,5 x 24,5 cm; ISBN: 978-3-7913-3945-0; 736 Seiten, gebunden; 400 Farbabbildungen; Text in Deutsch; 29,90 Euro
„Thomas Kammeier – Das Kochbuch“, von Thomas Kammeier, Ingo Swoboda (Text) und Luzia Ellert (Fotos); Collection Rolf Heyne; ISBN: 978-3-89910-369-4; 319 Seiten, gebunden, ca. 250 Farb- und Schwarzweißabbildungen; Text in Deutsch; 49,90 Euro
mobilitäts-fibel
The BMW Spirit Photo: © BMW Welt, published by teNeues, Photo © 2008 Hubertus Hamm, www.hubertushamm.de
Spannende Essays, faszinierende Geschichte, aufregende Fotos: Das Buch über das neue Münchner Wahrzeichen, die „BMW Welt“, ist eine prächtig ausgestattete Ode an ihre Architekten – die Coop Himmel(b)lau – und an den Spirit der PSMobilität. Filmregisseur Fellini bekennt kraftvoll: „Der einzige Realist ist der Visionär.“ BMW – aus Spaß am Staunen. BRA „BMW Welt – Von der Vision zur Realität“, Gernot Brauer; teNeues-Verlag; ISBN: 978-3-8327-9231-2; 256 Seiten, gebunden; ca. 200 Farbabbildungen; Text in Deutsch und Englisch; 98,00 Euro 98 go sixt culture
Foto: Prestel Verlag
Für gute Timer ist es nie zu spät. Das Kalenderbuch „365 Tage Fashion“ präsentiert nicht nur Modemacher und Models, ihre Styles und Sprüche der vergangenen 100 Jahre, sondern erweckt sie durch treffsichere Aphorismen und Preziosen des Autors Pascal Morché zu feinsinniger Modephilosophie. „Ich mag den Gedanken, Kleider könnten nach Ende der Show ein Leben haben“, räumt Stardesigner Marc Jacobs ein. Schon passiert! In „365 Tage Fashion“ schlüpft die Catwalk-Kultur, auch durch brillante Fotos von Getty Images, in unterhaltsame Zeitgeschichte. WT
Fotos: © cool Hotels Spa and wellness, published by teneues; photo © 2007 courtesy Faena + Universe
Fotos: Luzia Ellert/Collection Rolf Heyne
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Kennen Sie das Aleenta Phuket in Phangnga in Thailand? Oder das Vatulele Island Resort auf den FidschiInseln? „Cool Hotels Spa & Wellness“ ist im Überangebot von Wohlfühlführern eine erholsame Ausnahmeerscheinung, weil das schmucke Kompen dium radikal auswählt und sich aufs Wesentliche besinnt: Lage, Preis, einzigartige Leistungen und, klar: traumhafte Sehnsuchtsbilder! Sie erzeugen ausgedehnte Illusionsreisen zu Rückzugsoasen oder einsamen Stränden. „Cool Hotels“ ist ein legeres Roadmovie für Ruhe suchende Workout-Seelen! GH „Cool Hotels Spa & Wellness“; teNeues-Verlag; ISBN: 978-3-83279243-5; 221 Seiten; Flexicover; ca. 220 Farbfotos; Text in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch; 19,90 Euro
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