GoSixt 010/2008

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Herbst 2008

EUR

GSeSerie O5 TOP

DIE

HILTON HOTELS

entspannen & entdecken

go sixt

entspannen & entdecken

Nr. 010

Nr. 010

herbst 2008

sir cliff richard n mercedes slk n monaco n hilton-hotels n botschafter kotenev

PORTIMÃO

Sir Cliff Richard: Mr. Evergreen stürmt zum 50. Bühnenjubiläum die hitparaden.

MONACO Prinz Albert II: der monegassische regent trimmt die metropole auf öko-zukunft.

GUILIn

maos erben: cHinas reisbauern bieten magische ausblicke auf einzigartige landschaften.


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2 go sixt Rubrik


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welcome welc

Regine Sixt Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Herbst!

Liebe Freunde von Sixt, „Der Herbst ist immer unsere beste Zeit“, befand schon Johann Wolfgang von Goethe. Und er hatte Recht: Der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit, in der sich die Natur in den schönsten Farben präsentiert. Und es ist die Jahreszeit, in der wir alle die Ereignisse des Sommers Revue passieren lassen. Die Fußball-Europameisterschaft, die Olympischen Spiele und viele weitere wundervolle Veranstaltungen. An großen und spannenden Begebenheiten, die uns berührten und bewegten, mangelte es wahrhaftig nicht. Natürlich hatten manche Ereignisse auch ihre Schattenseiten. Aber auf eines konnten wir uns stets verlassen: den gewohnt perfekten Service von Sixt. Unser Unternehmen steuert weiter auf Erfolgskurs. Im ersten Halbjahr haben wir die wirtschaftlichen Herausforderungen angenommen und uns konsequent weiterentwickelt. Dabei schaue ich optimistisch in die Zukunft. Denn Sixt ist ein unkonventionelles Unternehmen, das sich stets an den Wünschen und Bedürfnissen seiner Kunden orientiert und immer neue Ideen entwickelt. Beste Beispiele dafür sind die schnelle und bequeme Fahrzeuganmietung per Online-Check-in oder unser Carsharing-Angebot SIXTI Car Club in Berlin, das perfekt auf die Mobilitätsbedürfnisse junger Großstädter zugeschnitten ist. Darüber hinaus ist der „Spirit of Mobility“, der all unser Handeln bestimmt, international spürbar: Automobile Mobilität auf höchstem Niveau und zu günstigen Preisen bieten wir in mehr als 85 Ländern weltweit. Der Erfolg von Sixt macht mich stolz und glücklich. Umso mehr sehe ich es aber als persönliches Anliegen, denjenigen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns: den notleidenden Kindern auf der ganzen Welt. Die Regine Sixt Kinderhilfe e.V. hat in den vergangenen acht Jahren zahlreichen Kindern geholfen und ihre „Tränchen getrocknet“. Dabei haben wir dafür gesorgt, dass jeder gespendete Euro auch dort ankam, wo er benötigt wird – etwa in Indien, wo wir mit der Organisation „Ärzte für die Dritte Welt“ sogenannte „rollende Kliniken“ für eine ärztliche Versorgung auch in entlegenen Gegenden angeschafft haben. Darüber hinaus freue ich mich, dass wir die Aktion „Ein Herz für Kinder“ anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens unterstützen. Wir haben uns ein Gewinnspiel ausgedacht, an dem alle unsere Kunden in den deutschen Vermietstationen teilnehmen und einen Mercedes GLK gewinnen können. Der Erlös kommt in voller Höhe der Aktion „Ein Herz für Kinder“ zugute. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn möglichst viele Menschen teilnehmen, um den Kindern dieser Welt zu helfen. Das Gewinnerfahrzeug wird auf der Jubiläumsgala am 6. Dezember 2008 überreicht. Ganz besonders freue ich mich nun auf den Herbst, denn bei uns bricht bald die fünfte Jahreszeit an – die Zeit des Oktoberfestes und damit des unbeschwerten Feierns. Für Sixt hat die Wies’n, wie wir in München sagen, jedoch noch eine andere Bedeutung: Wir setzen alles daran, damit unsere Kunden bei ihrem Festbesuch mobil bleiben und mit den schönsten Ferienautos an ihr Ziel kommen. Und ganz nebenbei können Sie dann – etwa mit einem Cabrio – einen Ausflug in das Münchner Umland unternehmen, die Herbstsonne genießen und einen Spaziergang durch das bunte und raschelnde Herbstlaub machen. Der Herbst wird eine schöne Zeit, da bin ich sicher. Und – frei nach Goethe – wünsche ich Ihnen allen, dass es die beste Zeit wird.

Herzlichst Ihre Regine Sixt

editorial go sixt 3


Sir Cliff Richard auf seiner Oliven- und Wein-Quinta bei Portimão: „Ich bin kein Mister mehr – weder im Pass noch auf der Kreditkarte.“

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Herausgeberin Regine Sixt (V.i.S.d.P.) Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach · Telefon: +49 (0)89 744 44-0 · Telefax: +49 (0)89 744 44-843 55 · www.sixt.com Verlag Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0)40 37 50-11 13 Telefax: +49 (0)1212 515 61 40 26 · www.bfhh.de Chefredakteur Wolfgang Timpe · artDirector Uwe C. Beyer · Layout Friederike Sattler Mitarbeiter dieser Ausgabe: Carsten Anhalt, Daniela Baetz, Gerda Harda Brandt, Daniela Erdmann, Daniela Fois (Schlussredaktion), Jan Keith, Michael Link, Sonja Magnus, Angela Oelckers, Eduard Prinz von Anhalt, Angelika Zanggl FOTOGRAFen: Erol Gurian (München), www.gurian.de; Sebastian Widmann (Hamburg), www.sebastianwidmann.de Anzeigen: Soundbay Communications Ltd. · Wittenbergerstr. 17, 04129 Leipzig · Telefon: +49 (0)341 33 77-600 · Telefax:+49 (0)341 33 77-112 · www.soundbay.co.uk Druck + Versand: Neef + Stumme GmbH & Co. KG · Druck und Verlag · Schillerstraße 2, 29378 Wittingen · Telefon: +49 (0)5831 23-0 Telefax: +49 (0)5831 23-100 · www.neef-stumme.de REPRO: 4mat Media · Arvato · Kleine Reichenstraße 1 · 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0)40 76 79 36-22 Telefax: +49 (0)40 76 79 36-28 · E-Mail: eva.claas@4mat-media.de · www.mohnmedia.de © GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Geschäftsführer: Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer; Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfotos: Sebastian Widmann; Udo Bojahr; Rob Broek

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foto: sebastian widmann

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3 WELCOME Herausgeberin Regine Sixt über ein „Ein Herz für Kinder“, Unternehmenserfolge und die Wiesn 8 LOUNGE News: Verlosung Mercedes GLK für Regine Sixt Kinderhilfe e. V., Radisson SAS Zürich und Carmondo-Partnerschaft 12 My way I Prinz Albert II von Monaco: Wie der Regent das Côte-d’Azur-Paradies in eine grüne Zukunft führt 22 My way II Besuch bei Sir Cliff Richard an der Algarve: Mr. Evergreen feiert sein 50-jähriges Bühnenjubiläum und sein Publikum 34 STYLE WOMEN Purple Rose: Der Herbst hüllt seine modischen Auftritte in violetten Glanz 36 STYLE MEN Brown Sugar: Tschüs Schwarz! Die Herren des guten Geschmacks tragen in diesem Herbst vor allem Braun 38 cruisen VW Tiguan trifft Veredler: Hans-Jürgen Abt und seine Tuning-Schmiede Abt Sportsline 46 TRAVEL I Schiffs- und Wandertour in Guilin: China entfaltet seine einzigartige Natur-Magie in den Reisterrassen des Südens 60 HI-END Stil trifft Design: Urushi-Schalen, Berwin&Wolff-Dirndls, Kahn-Brillen und Jensen-Toaster 64 RELAX TOP-5-Hilton: Die Edel-Häuser in Amsterdam, Frankfurt, Prag, Antwerpen und Stockholm locken mit „Minibreaks in Europe“ 74 MY WAY III Interview: Eduard Prinz von Anhalt sprach mit Russlands Botschafter Vladimir Kotenev 84 TRAVEL II Bier- und Hochzeitszentrum Qingdao: Warum die Deutschen und Kaiser Wilhem an Chinas Ostküste allgegenwärtig sind 94 ANTI AGING Neue Wellness-Serie mit Dr. Claudia de Brabandt: Der ewige Traum vom Jungbrunnen 96 ARTS Schauen & staunen: die Neu-Entdeckung von Vincent van Gogh in Wien und der Kulturblick auf Disneys Welt in München 98 CULTURE Hören & lesen: Rhett Butler, Barack Obama und Angelika Taschen inhalt go sixt 5




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Lounge Lou

gewinnen und

gutes tun Mit nur zwei Euro können alle SixtKunden Kindern ihre „Tränchen trocknen“. Die Regine Sixt ­Kinderhilfe e.V. und MercedesBenz verlosen zum 30-jährigen Jubiläum von „Ein Herz für Kinder“ einen Mercedes-Benz GLK. 8 go sixt Rubrik

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Am 1. O s-Benz und die .V. ercede starten M ixt Kinderhilfe e Regine S hen trocknen“ . GLK „Tränc es neuen der d g n u s lo e in die Ver er wird liv Gala am n in w e G r De Kinder“- zogen. r ü f z r e ge „Ein H ber 2008 m e z e D . 6


Einmischen und helfen! „Ein Herz für Kinder“ feiert 30. Geburtstag. Mit der Aktion ­„Tränchen trocknen“ startet die Regine Sixt Kinderhilfe e.V. eine große Spendeninitiative

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ir mischen uns ein, wo Kinder Hilfe brauchen.“ Dieser Leitsatz der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ von der „Bild“-Zeitung gilt auch für die Aktionen von „Tränchen trocknen“ von der Regine Sixt Kinderhilfe e.V. Zusammen mit MercedesBenz startet Sixt aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums eine große Promotion­-aktion für „Ein Herz für Kinder“ (siehe links), deren Erlöse auf der großen „Ein Herz für Kinder“-Gala am 6. Dezember überreicht und der Gewinner des Mercedes-Benz GLK gezogen werden. Ab 1. Oktober werden in Zusammenarbeit mit der „Bild“-Zeitung Prominente beim Ausfül­len der Sixt-Gewinnspielkarte an den SixtCountern fotografiert und auf den lokalen Seiten der jeweiligen „Bild“-Ausgabe veröffentlicht. Ferner weisen an Flughäfen, Bahnhöfen und 350 Stadtbüros große Werbeplakate mit dem Motto „Mit Vollgas nach Berlin zu ,Ein Herz für Kinder‘“ auf die große Gala zum 30. Geburtstag hin. Das ZDF überträgt die glanzvolle JubiläumsShow mit vielen internationalen Stars live aus dem Berliner Axel-Springer-Haus, die Thomas Gottschalk moderieren wird.

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ie Regine Sixt Kinderhilfe e.V. „Tränchen trocknen“ und Mercedes-Benz starten eine gemeinsame Aktion für die Hilfsorganisation der „Bild“Zeitung „Ein Herz für Kinder“, die 30-jähriges Jubiläum feiert. Ab 1. Oktober startet Sixt die Promotion für die „Tränchen trocknen“-Aktion: An allen deutschen Sixt-Stationen an Flughäfen, Bahnhöfen und 350 Stadtbüros sowie an den Sixt-Stationen in Österreich, der Schweiz, auf Mallorca und in Nizza liegen Gewinnspielkarten aus, die für zwei Euro verkauft und in Losboxen gesammelt werden. Mercedes-Benz wird an SixtStationen GLK „Bluetec Hybird“-Showcars präsentieren, und herzförmige „Tränchen trocknen“-Luftballons verkünden das orangene Band der Hilfe. Der Erlös wird am 6. Dezember auf der „Ein Herz für Kinder“-Gala in Berlin übergeben und der GLK-Gewinner live gezogen. Gewinnen und Gutes tun. Tränchen trocknen eben.

Spendenkonto: FOTO: DAIMLER AG

MERCEDES-BENZ GLK BLUETEC HYBRID: Der neue GLK ist der Star bei den Kompakt-SUVs. Er vereint die Bluetec-VierzylinderDieselgeneration mit einem Hybridmodul. Er leistet 224 PS und bietet mit 560 Nm das weltweit höchste Gesamtdrehmoment seiner Klasse. Der GLK BLUETEC HYBRID beschleunigt in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 215 km/h. Trotz dieser Fahrleistungen verbraucht er nur 5,9 l/100km und erzielt weltweit den niedrigsten CO2-Ausstoß von SUVs mit 157 g/km. Der GLK bietet Autospaß und grünes Fahren.

Regine Sixt Kinderhilfe e.V.

Konto 744 44 74, BLZ 700 700 10 Deutsche Bank AG München Stichwort: Tränchen trocknen www.regine-sixt-kinderhilfe.de news go sixt 9


radisson sas zürich airport

LEGERER STIL & LIFESTYLE Das neu eröffnete Radisson SAS Zürich Airport trumpft mit Sixt-Service auf.

FOTOs: rezidor hotel group

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Moderne Restaurantkultur und eleganter Schlafkomfort: „Wir wollen ein ,Place to be’ sein.“

Die wahren Autoexperten

INTERNET-BASIERTE LÖSUNGEN Carmondo – die Seite, auf der Sie Autoexperten finden und von ihnen profitieren.

CarmondoVorstandschef Konstantin Sixt: „Wir sind führend beim Setzen von Trends.“

User bestimmen den Content: www.carmondo.de 10 go sixt news

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ixt hat entschieden, das innovative Autoportal Carmondo zu entwickeln. Konstantin Sixt, der zweite Sohn von Unternehmensgründer Erich Sixt, ist Vorstandsvorsitzender von Carmondo, einer Tochter der Sixt AG für internet-basierte Lösungen und Technologien in der Mobilitätsbranche. Mit seinem ehrgeizigen Team plant er den Markt für Auto-Communities innerhalb der nächsten Jahre anzuführen. Carmondo hat sich als Ziel gesetzt, die wich­ tigste, unabhängige digitale Schnittstelle zwischen dem Automobilmarkt und seinen Kunden zu werden. Passende Beratung beim Autokauf ist für Konstantin Sixt entscheidend: „Je besser wir die Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche unserer Kunden verstehen, desto stärker wird sich unsere Marktposition verbessern. Empfehlungen werden das mächtigste Instrument zur Bildung von Meinungen in der Zukunft sein, und Sixt ist immer führend beim Setzen von Trends und

bietet keine veralteten Konzepte. Deshalb errichten wir Carmondo.“ Die Idee und der Aufbau sind sehr innovativ. Carmondo macht vollen Gebrauch von den technischen Stärken von Web 2.0 und den Prinzipien der Gruppenintelligenz zum Nutzen seiner User. Bei der Benutzung der Plattform können die Mitglieder die das Auto betreffenden Informationen mit anderen ähnlich gesinnten Mitgliedern austauschen und diskutieren – unabhängig von den Interessen der Hersteller Zusätzlich haben die Autofahrer nicht nur Gelegenheit, ihr technisches Wissen öffentlich zu präsentieren, sondern auch ihre Autos. Die Erfahrung von Autofahrern für Autofahrer wird sogar honoriert: Mitglieder der Community, die sich als wahre Experten in einem Fachbereich oder einer besonderen Automarke beweisen, werden von der Community zu „Auto-Experten“ gewählt. Laut Konstantin Sixt und seinem jungen Projektteam ist Carmondo insbesondere fokussiert auf die Bedürfnisse ihrer User. Autosicherheitstrainings und Treffen von Testern werden ständig überall in Deutschland organisiert. Und als Partnerunternehmen von Sixt kann Carmondo davon profitieren, indem sie ihren Mitgliedern interessante neue Autos vorstellen. Alexander Beyer

fotos: Sixt/Carmondo

in kosmopolitsches Ambiente und sorgfältig abgestimmtes Hoteldesign erwarten den anspruchsvollen Reisenden im neuen Radissons SAS Hotel, Zürich Airport. General Manager Werner Knechtli sieht der Zusammenarbeit mit Sixt erwartungsvoll entgegen: „Als einziges Hotel direkt im Flughafen liegt uns viel an einer engen Partnerschaft mit Sixt, um den Bedürfnissen unserer Gäste noch besser und umfassend entsprechen zu können. Der Limousine Service, der von Sixt für Geschäftsreisende angeboten wird, die verschiedene Termine in der Stadt Zürich oder im Umland wahrnehmen wollen, dürfte gefragt sein.“ Das einzigartige Business- und Lifestyle-Hotel hat direktem Zugang zu den Flughafen-Terminals und dem SBB-Bahnhof, und die 330 Zimmer und Suiten prägen individuelle Einrichtungsstile. Neben neuen Restaurant-Konzepten ragt aus dem Angebot auch der elegante „Pace“-Fitnessclub mit seinem atemberaubendem Blick ins zehnstöckige Atrium heraus. Sixt und Radisson SAS setzen jedoch nicht nur auf Airport-Gäste, sondern auch auf Weekend-Kurzurlauber. Hotelchef Knechtli: „Wir wollen ein ,Place to be’ sein und empfehlen unseren Gästen gerne die breite Angebotspalette unseres Partners Sixt für Entdeckungsfahrten etwa ins Zürcher Hinterland, zum Rheinfall oder in die Zentralschweiz.“


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My MyWay

DER Grüne PRINZ

Alle debattieren über Kyoto, Prinz Albert II. von Monaco ­unterschreibt es. Der Monarch packt die umweltpolitische Zukunft des Fürstentums mit seinen Superreichen an. Der Regent will nicht nur das schnöde Mammon-Image ­polieren, sondern auch ökologische Fakten schaffen.

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Prinz Albert II. of monaco foundation

FOTO: EFE/Zipi DPA; Udo bojahr

„Ich habe beschlossen, eine Stiftung zu gründen, deren Zweck dem Schutz der Umwelt und der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung dient: die Prinz Albert II. von Monaco Stftung.“ Der Schwerpunkt liegt auf drei großen Herausforderungen: dem Klimawandel und der Entwicklung erneuerbarer Energien, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Wasserwirtschaft (u.a. die Verbesserung des weltweiten Zugangs zu sauberem Wasser und die Bekämpfung der Wüstenbildung). Die Stiftung unterstützt über 65 internationale Projekte mit insgesamt mehr als 12 Millionen Euro – speziell in den Polarregionen, im Mittelmeerraum und in den am wenigsten entwickelten Ländern. www.visitmonaco.com/pa2f

MONACO CRUISE. Prinz Albert II. von Monaco vor der berühmten Kulisse seines Fürstentums: Statt gesichtsloser Appartementblöcke soll in Monaco ein neuer Ökostadtteil entstehen, der wie ein Cap an der Côte-d’Azur ins Meer hinausragen soll – mit einem Kulturtempelprojekt wie Sidneys Oper.

Die Umwelt gehört uns allen. es ist unsere pflicht, sie zu schützen! Im Restaurant „Melanzane“ werden fangfrischer Fisch und schönste Abendstimmungen

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GO Rubrik FOTO: fürstenpalast Monaco/DPA

MONACO PRACHT. Glanz und Gold des

PROJEKT klima retten

„Meine Reise war ein außergewöhnliches menschliches Abenteuer“, fasst Monacos Fürst Albert II. seine Hundeschlitten-Expedition zum Nordpol zusammen. Seine Mission: Warnung vor der globalen Erwärmung, zu deren Erforschung und Bekämpfung sich seine Umweltstiftung engagiert. Die Reise unternahm er auch in Erinnerung an seinen Großvater, Albert I. Der hatte als Ozeanograph Anfang des 20. Jahrhunderts die damals kaum bekannte nordische Insel Spitzbergen erkundet, ein Inventar der dortigen Meeresfauna angelegt und Gletscher erforscht. So hat sich die Eismasse der Arktis in den vergangenen zehn Jahren um neun Prozent verringert.

PROJEKT artenvielfalt

Zum Tag der Biodiversität, der Artenvielfalt, ließ Prinz Albert II. einige vom Aussterben bedrohte Bartgeier frei, um deren Wiederansiedlung in den Seealpen zu ermöglichen. Ferner unterstützt die Stiftung u. a. Projekte zur Bekämpfung der Entwaldung und gegen den Verlust der biologischen Vielfalt in Brasilien, Kongo Siberut und Indonesien. Zusammen mit der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai werden weltweit eine Milliarde Bäume zur Wiederaufforstung von natürlichem Lebensraum gepflanzt. 14 go sixt Rubrik

Fürstentums Monaco spiegelt sich in der Belle-Epoque-Kathedrale, der Oper von Monaco.


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foto: opéra de monte carlo

zwang ist kein guter begleiter für wirkliche veränderungen.

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ich bewundere Martin luther king und wollte Schauspieler wie John wayne werden.

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MONACO SEHNSUCHT. Der ewige Blick auf Marina, Meer und Sonne von den Terrassen der JahrhundertwendeResidenzen: Klasse und Tradition. 16 go sixt monaco


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MONACO KULT. Ein Fürst hat maritime Pflichten: Prinz Albert II. auf dem „Admiralsschiff“ des MonacoYachtclubs im Hafen Hercule zur Eröffnung der „Classic Week“ für historische Boote und Yachten.

PROJEKT CO2 senken

MONACO MEETING. First-class-Tagungshotel Le Meridian Beach Plaza: Direkt am Felshang gelegenes Luxushaus mit Open Lounge und exklusivem Blick auf Palmen und Meer. interview go sixt 17

FOTOs: udo bojahr; Franz Chavaroche/Maxppp/DPA; lukasmaton/istockphoto.com

FOTO: Starwood Hotels and Resorts Worldwide Inc

Die Prinz Albert II. Foundation unterstützt als Partner das „Projekt Globus“ des US-Premiummagazins „Travel + Leisure“. Am 19. September wird als Kick-off in New York im Chelsea Arts Tower eine Ausstellung mit Künstlern eröffnet, die das „Project Globe“ fördern wie Stöckelschuhgott Manolo Blahnik oder die Konzeptkünstlerin Laurie Simmons. Die Promis versteigern Objekte und Werke, die Erlöse kommen Projekten zur Senkung von CO2 zu gute. „Project Globe“ und die Prinz Albert II. Foundation wollen das Bewusstsein für unsere natürliche Umwelt und ihre Bedrohungen schärfen. http://princealbertfoundation.org


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MONACO RACE: Jedes Jahr im Mai schaut die Formel-1 in Monte-Carlo vorbei – und der Monarch übergibt traditionell den Siegerpokal wie 2007 an Fernando Alonso.

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sche und für Monaco und seine Vielfachmillionäre nahezu revolutionäre Zeichen: „Nicht nur Monaco muss sich ändern. Wir alle müssen unsere Gewohnheiten ändern“, erklärt Prinz Albert II., und jeder, jeder Einzelne für sich selbst müsse sich bewusst machen, dass die Erde nur so lebenswert fortbestehen werde, wenn sich einfach „jeder ändert“. Punkt. Der Prinz hat gesprochen und unterschreibt als wichtiges außenpolitischen Signal das Kyoto-Protokoll. Auf Amerikas Unterschrift wartet die Welt immer noch – und die Erde ächzt unter den fortgesetzt angeheizten Treibhausgasen und immer heftiger wütenden Klimaveränderungen. Klar, wird mancher Kritiker einwenden, dass es ja für ein kleines Land auch eine Kleinigkeit sei, eine Kyoto-Unterschrift zu leisten, da der Monarch für sein gut zwei Quadratkilometer großes Monaco ohne eigene Industrie keine Arbeitskosten erhöhe und auch keine eigenen Arbeitsplätze vernichte. Doch dem widerspricht der Souverän gar nicht. Er stehe zu seinem, wie er es nennt, „moralischen Imperativ“, Kyoto zu unterzeichnen, wolle „aber niemanden zwingen“ es ihm gleich zu tun. Druck führe zu nichts Gutem. Aber er werde die FOTO: udo bojahr

onaco ist vielleicht nicht das größte Land der Welt“, schmunzelt Prinz Albert II. von Monaco, „aber ich will deutlich ­machen, dass es zu den innovatvisten beim Thema Umwelt gehört.“ Und der Regent legt noch einen drauf, damit es auch ja niemand für eine aristokratische Gutemorgenlaune des Prinzen hält: „Die Umwelt gehört uns allen, und es ist unsere Pflicht, sie zu schützen.“ Der smarte monegassische Chef kann knallhart und moralisch glasklar sein. Etwas über drei Jahre ist der Monarch jetzt nach dem Tod des legendären Fürst Rainier III. im Amt, und das Fürstentum an der Côte d’Azur hat sich im Eiltempo verändert, nachhaltig verändert. Der Regent trimmt sein Fürstentum konsequent auf Ökozukunft und profiliert sich so als grüner Prinz. Mit der Gründung der Prinz Albert II. Foundation bald nach seinem Regierungsantritt setzte er unmissverständlich umweltpoliti-

FOTO: jens büttner/DPA

ich verabscheue überheblichkeit, Eifersucht und unaufrichtigkeit!

Monaco Relax:

Stille traumhafte Bade­buchten wie der Plage de la Mala – nur einen Steinwurf von Monte-Carlo entfernt. 18 go sixt monaco



PRINZ ALBERT II. VON MONACO

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FOTO: nebinger-piovanotto/DPA

MONACO ÖFFENTLICH. Prinz Albert II. von Monaco bei seiner Rede auf dem Empfang zu seinem 50. Geburtstag am 14. März vor dem GrimaldiPalast, Monte-Carlo.

umweltpolitischen Hausaufgaben an der eigenen Küste und mit der von ihm gegründeten Umweltstiftung, der Prince Albert II. of Moanco Foundation (siehe Infobox S. 13), machen. Man solle ihn doch bitte später mal an seinen Taten messen – und der Anfang seiner Regierungszeit dokumentiert Seriosität und Tempo. Der Fürst belässt es nicht bei grünen Worten und moralischen Taten. Monaco platzt aus allen Nähten, sieht seine Zukunft auf dem Meer. Die Fehler der Vergangenheit will Prinz Albert II. dabei nicht wiederholen. Statt gesichtsloser Appartementblöcke soll im Fürstentum ein neuer ökoorientierter Stadtteil entstehen, der wie ein Cap an der Côte d’Azur ins Meer hinausragen soll – ein schwimmendes Quartier für 4000 Menschen. Die Investitionen belaufen sich angeblich auf rund acht Milliarden Euro. Dabei ist dem Monarchen das Beste gerade gut genug. Sir Norman Foster, Frank Gehry, Ieoh Ming Pei, Rem Koolhaas oder Daniel Libeskind: Das internationale Who is Who der Stararchitektenszene gibt sich bei Prinz Albert II. die Klinke in die Hand. Ende 2008 soll der Siegerentwurf gekürt werden. Und nicht zu vergessen, nicht nur schön und einzigartig soll es sein, sondern auch grün. Wo früher Betonpfeiler ohne Rücksicht auf Strömungen und Flora in den Meeresboden gerammt wurden, soll das sensible maritime Ökosystem vor Monacos Küste diesmal möglichst geschont werden. außerdem soll das neue Stadtviertel ohne die typischen Monaco-Insignien Rolls Royce, Bugatti, Ferrari auskommen. Ab in die Tiefgarage – Elektrobusse und Fahrräder sollen das Straßenbild dann bestimmen. Und, so Monacos Städtebau- und Umweltminister Robert Calcagno: „Monaco ist eine historische europäische Stadt, die an ihrer Kultur und ihrer Landschaft hängt. Es steht außer Frage: Hier wird kein neues Hongkong gebaut.” Maximal 38 Meter dürfen die neuen Gebäude aus dem Wasser ragen. Da weinen die Investoren, die bei Quadratmeterpreisen von zirka 40.000 Euro von fetten Zinsen träumten und im sonst so hochhausklotzenden Monaco andere Vermarktungshöhen gewohnt sind. Prinz Albert II. nimmt seine ökologischen Überzeugungen offenbar ernst. Glaubwürdigkeit ist für ihn zentral. So hat er inzwischen viele Kritiker mit seiner 2006 gegründeten Umweltstiftung überzeugen können. Der Einsatz seiner Prince Albert ­II. von Monaco Foundation zur Untersu20 go sixt monaco

Seit über drei Jahren führt Prinz Albert II. von Monaco das Fürstentum an der Côte d’Azur nach dem Tod des Vaters Fürst Rainier III. Der 50-Jährige, dem Protokoll und Protz wenig bedeuten, führt den reichen Zwergstaat eher wie ein väterlich-jugendlicher CEO der Monaco AG. Er setzt auf Effizienz und strebt Transparenz im früher als Geld­wäsche-Dorado verrufenen Paradies am Mittelmeer an und ringt Frankreich gleich nach Dienstantritt mehr Unabhängigkeit ab. Der Regent hat in den USA studiert, in Ämtern und Büros Erfahrungen gesammelt und ist viel gereist. Bei fünf Winterspielen war Albert im Bob-Team mit dabei. Im Unterschied zu seinen Schwestern Caroline und Stéphanie hielt er sich aus den Schlagzeilen heraus. Als die togolesiche Stewardess Nicole Coste den gemeinsamen Sohn bekannt macht, erkennt Prinz Albert II. sein Kind schnell an. Heirat ausgeschlossen. Ob es seine aktuelle Lebensgefährtin, die südafrikanische Schwimmerin Charlene Wittstock, auf den Thron von Grace Kelly schafft? Prinz Albert II. schließt nichts aus.

chung des Klimawandels und der Artenvielfalt (siehe Kästen S. 14) finden ebenso Anerkennung wie sein Charity-Einsatz für Kunst und Ausstellungen von Künstlern für eine gesündere Umwelt wie beim „Global Project“ (siehe Infobox S. 15). Vorbei die Zeiten, als das Paradies an der Côte dAzur sich nur auf den Leuchttürmen der Belle-Époque--Vergangenheit und den fast steuerfrei wohlig lebenden Zugereisten ausruhte. Klar, die Markenzeichen Yachthafen und Casino, Rallye Monte-Carlo und die Hochkultur in der verschwenderisch ausgestatteten Opéra de Monaco von 1879 (das einzige Opernhaus der Welt, wo man bei Matineen durch große Torbögen aufs Mittelmer schauen kann!) sowie den eleganttraditionellen Edelherbergen wie das Hôtel de Paris. Prinz Albert II. gilt als umgänglicher Diplomat, dem laute Töne zuwider sind und der zuhören kann. Er selbst sagt von sich, er verabscheue „Eifersucht, Überheblichkeit und Unaufrichtigkeit“. Sein ­offener, für einen Landesvater erstaunlich lässiger Charakter mag amerikanisches Erbe sein (siehe Vita oben). Dass er als Idol den USBürgerrechtler Martin Luther King nennt und früher Cowboy oder Schauspieler wie John Wayne werden wollte, passt. Der umweltbewusste Monarch will die Nachhaltigkeit der von seiner Umwelt-Stiftung geförderten Projekte für jeden Einzelnen als mutmachendes Beispiel sehen. „Zwang ist kein guter Begleiter für wirkliche Veränderungen“, sagte der Monarch mal mit Blick auf die Nichtunterzeichner des Kyoto-Protokolls. Der Fürst setzt – ganz im Sinne seiner amerikanischen Way-of-Life-Philosophie – auf die Kraft der Selbsterkenntnis und Selbstveränderung: „Die heutige Umweltsituation zwingt jeden von uns, Maßnahmen zu ergreifen, wenn der Planet für künftige Generationen erhalten bleiben soll. Mobilisierung ist ein Schlüsselelement.“ Grüne Personality. wolfgang timpe

ONLINE

Auf der informativen Website princealbertfoundation.org werden neue Projekte der Prince Albert II. Foundation vorgestellt und wichtige Ökonews aus aller Welt zu den Themen Klima, Artenvielfalt und Wasser. Allgemeines zur Umweltstiftung auf: www.fpa2.mc/en


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MyWay My

RELAXT RÄKELT SICH SIR CLIFF auf dem SLK 200 in der Auffahrt zu seiner Quinta, ein Weingut in Guia an der Algarve bei Portimão: „Ich wollte unbedingt eine lebendige Farm, auf der gelebt und gearbeitet wird. Keinen sterilen Vorzeige-Sommersitz eines Prominenten.“

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Mr.

Evergreen

Sir Cliff Richard. Der Pop-Rock-S채nger feiert im Herbst sein 50. B체hnenjubil채um: mit einer Tour, neuen Hits und jungen Klassikern. Sir, thank you for the moments! Von Wolfgang Timpe und Sebastian Widmann (Fotos)

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Liebevoll restauriertes Hauptgebäude mit Pool und Natur­ garten: „Ich habe keine Heimat. Die Welt ist mein Zuhause.“

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e’re all goin on a summer holiday / No more workin’ for a week or two / Fun and laughter on our summer holiday / No more worries for me and you / For a week or two.“ Geben Sie zu: Ihre Hüften haben eben beim Lesen sanft mitgeswingt und Sie haben mitgesummt! Dieser ewigjunge Ohrwurm „Summer Holiday“ von Sir Cliff Richard aus dem Jahre 1963 hat sich ebenso in die menschliche Schlagerfestplatte gebrannt wie „Rote Lippen soll man küssen“ aus dem gleichen Jahr, „Congratulations“ von 1968 oder „We Don’t Talk Anymore“ von 1979 sowie „Some People“ von 1987. Stop! Wir befinden uns in keiner Oldiehitparade, sondern auf Youtube. Das Video „Summer Holiday“ zum Beispiel ist ein Klickhit. Wahre Popgiganten tragen Personality und kein Verfallsdatum. Es scheint diese unverfälscht-leichte Lust auf Sommerfrische in Cliff Richards Stimme zu sein, die dem Song seine Aura verleiht. Und während im Video der junge Cliff mit Elvis-Schmalztolle einen roten Doppeldeckerbus durch die Sommer-Countryside bugsiert, enttarnt sich ein Geheimnis von Cliff Richard: Fit, prächtig und souverän ist er in die Jahre gekommen, stolze 68 wird er im Oktober sein, aber einem Engel gleich surft der Londoner immer noch wie ein Adonis des Pop-Rock in die Herzen reifer und selbstbewusster Frauen wie auch junger YoutubeMädchenseelen. Er ist jedoch 45 Jahre nach der „Summer Holi24 go sixt cruisen

Einem Engel gleich surft der Adonis des PopRock in die Herzen reifer und selbstbewusster Frauen wie auch junger Mädchenseelen.


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Vom Balkon seiner Küche aus blickt Cliff Ricard auf die Weinhänge seiner Farm Quinta do Moinho: „Apropos Liebesbriefe. Wenn ich morgen aufhöre, hat mein Sekretär noch 15 Jahre Arbeit. Die Fans interessieren sich enorm für mein Leben und erzählen mir ihr Leben.“

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Cliff Richard in Zahlen 200 Alben und 119 Chartsingles hat er veröffentlicht. Dabei hält er den einsamen Rekord,

43 Songs in den TOP-20 der englischen Charts platziert zu haben. 1999 verbucht ­

Cliff Richard mit „Millennium Prayer“ seinen 14. Nummer-Eins-Hit in England. Und 2006 beschert ihm die Single „21st Century Christmas“ Platz 2 in England. Damit ist Cliff Richard der einzige Künstler weltweit, der in 5 aufeinanderfolgenden Jahrzehnten einen Top-Ten-Hit hatte. Zusammen mit Elton John hält er die Besucherrekorde in den Konzerthallen Englands.

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day“-Premiere keine Oldie-Jukebox, sondern Songs, Stimme und Ausstrahlung sind im einfachen Sinn des Wortes für immer jung. Sir Cliff Richard ist Mr. Evergreen. Der Planet sticht. Wir durchqueren das Örtchen Guia in der Provinz Albufeira, einen Steinwurf vom pittoresken Hafenstädtchen Portimão entfernt. Hier an der Algarve rollen wir entspannt im offenen Mercedes-Benz-Roadster SLK 200 Kompressor die Auffahrt zur „Quinta do Moinho“ hoch – eine üppige Olivenbaumallee entlang. Am Patio erwarten uns ausladende Bougainvillea-Büsche, links von uns döst im mediterranen Mittagslicht die schneeweiße, sehr gut erhaltene Mühle auf dem saftig grünen Rasen vor sich hin. Und Hausherr Sir Cliff Richard begrüßt uns lächelnd. „How do you do. Are you fine?“ Gut, nach gut 250 Kilometer feinstem mediterranen Cabriofahren von Lissabon nach Guia, auf das Weingut des All-time-Popstars.

„Ich war fünf Jahre vor den Beatles da.“ Wie spricht man einen zum Sir geadelten Superstar eigentlich an? Mit vollem Namen? „Man ruft mich Sir Cliff. Ich bin kein Mister mehr – weder im Pass noch auf der Kreditkarte, aber fürs Gespräch nennen Sie mich bitte Cliff.“ Nach so einem Heartbreaker kann die Begegnung mit Sir Cliff Richard ja nur noch spannend und locker werden. Cliff führt uns durch einen kleinen Torbogen in sein mediterranes Paradies. Türkisblau döst der Pool mit Luftmatratze vor sich hin, ein wilder geordneter Natur-Garten umgarnt das 350 Jahre alte Hauptgebäude. Wir nehmen in den ausladenden blaugelben Loungesofas auf der Terrasse Platz, blau-gelbe Kacheln verzieren die weiß getünchten Fassaden. Warum überhaupt ein Weingut? „Ich wollte unbedingt eine lebendige Farm, auf der gelebt und gearbeitet wird. Keinen sterilen Vorzeige-Sommersitz eines Prominenten“, erläutert Cliff. Sympathisch, unkompliziert, direkt, locker. Das Eis ist gebrochen. Wir haben Mr. Nice Guy vor uns. Keine Selbstverständlickeit im Popbusiness, denn wir haben Sir Ciff Richard Superstar vor uns. Der Mann hält viele All-time-Rekorde: So hat er mehr Alben verkauft als Elvis Presley oder die Beatles. „Sie müssen sich nicht wundern“, lächelt er charmant, „als die Beatles 1963 bekannt wurden, war ich schon fünf Jahre lang im Geschäft.“ Spricht’s und lächelt zufrieden in sich hinein. Das mit den Alben hat übrigens keine Marketingfirma einfach behauptet, sondern das britische Pendant zu RTLs „Ultimativer Chartshow“ penibel errechnet. „Das kann mir keiner nehmen, drauf bin ich wirklich stolz“, sagt der Charmeur mit ergriffener Stimme – ehrliche Anerkennung von Erfolgen und einem ungeheuren Fleiß.

MERCEDES SLK 200 in Zahlen 500.000 Roadster sind bislang vom SLK200 seit 1996 verkauft worden. Das Facelift 2008 hat dem ersten Cabrio mit versenkbarem Stahlklappdach eine neue Kompressor-Leistung mit 184 PS beschert, die ihn in 8,0 Sekunden von Null auf 100 km/h bringt. Immerhin flotte 234 km/h schafft der Vierzylindermotor. Und beim SLK nie die 470 Euro fürs Heizungsgebläse in den Kopfstützen sparen. Cruisen plus Wellness!

Mit Elton John Besucherrekorde halten. Wussten Sie’s? Der Mann hat sagenhafte 1938 Mal rund um den Globus auf Platz eins gestanden, hat über 200 Alben veröffentlicht, 119 Chart-Singles produziert und allein von 1958 bis 1969 unfassbare 43 Singles in den englischen Top20-Charts platziert. Kein Wunder, dass Cliff Richard zusammen mit Elton John alle Besucherrekorde von Auftritten in britischen Konzertsälen hält: Cliff Richard Superstar. Der Mann ist ein Performer! Und die Frauen von18 bis 88 Jahre liegen ihm zu Füßen. „Apropos Liebesbriefe. Wenn ich morgen aufhören würde, hätte mein Sekretär noch 15 Jahre Arbeit. Die Fans interessieren sich enorm für mein Leben und erzählen mir ihr Leben.“ Dass der rockige Popbarde nicht als Schlagerhansel abgetan wird, sondern bei aller Schmusigkeit vieler Titel ein cruisen go sixt 27


GO MyWay

„Ich wurde die britische Antwort auf Elvis genannt. Aber du kannst keine Karriere nachmachen.“

­ oprocker geblieben ist, scheint Teil des Erfolgs zu sein. P Als er 1958 mit „Move it“ seinen Durchbruch hat, wird er mit Elvis Presley verglichen. Weniger ist mehr, denkt Cliff schon damals und konzentriert sich auf das, was er gut kann: intelligent entertainen. Er entwickelt sein persönliches Markenzeichen, den gehobenen PopRock-Schmusesong mit einem ganz eigenen CliffRichard-Rhythmus, dem Cliff-Mood. „Ich wurde die britische Antwort auf Elvis genannt“, erinnert er sich und sagt: „Du kannst aber keine Karriere nachmachen.“ So wurde er kein Rock’n’Roll-Nachmacher, sondern sein eigenes Markenzeichen: Cliff Richard.

„Ich war nie ein richtiger Hippie.“ Während in den 60er Jahren die Popkünstler­szene über freie Liebe, freien Sex, Peace und inspirierendes Marihuana debattierte, arbeitete Cliff Richard. Der als Harry Rodger Webb im Oktober 1940 im indischen Lucknow geborene Brite, wächst in London auf und muss früh die Erziehungsknute vom Vater akzeptieren. „Wir waren extrem arm. Ich konnte mir keine Spirenzchen leisten und meine Musik konnte ich nur ­machen, weil ich brav meine Lehre in der Fernsehapparateindustrie machte.“ Die Popkarriere war dem Vater suspekt („er hat mir beigebracht, nach Gut und Böse zu unterscheiden“). Und wie kommt es, dass er auf dem Cover des Albums „Wired For Sound“ von 1981 wie ein Bob-Dylan-Verschnitt mit langen Haaren im Profil posiert? „Das war der optische Zeitgeist. Ich war nie ein richtiger Hippie“, sagt Cliff mit ehrlicher Überzeugung. Da er durch seine strengen Eltern nie mit Drogen und anderen Popsüchten in Berührung gekommen sei, habe er sie auch nie vermisst. Er schwört, dass er „bis heute noch nie einen Joint geraucht habe“. Sein Vater 28 go sixt cruisen

sei zwar streng gewesen, habe ihn aber nie geschlagen: „He never beat me but he hit me, push me.“ Die Disziplin, ein weiteres Markenzeichen von Sir Cliff Richard, erbt er vom Vater. Auch deshalb gibt er sich nicht mit bloßen Revivalkonzerten zufrieden, sondern präsentiert seinen Fans immer auch neue Stücke. „I’m a singer and a singer is a tryer, have to be a tryer!“ Und wie von magischer Selbstbehauptung angetrieben sagt er dramatisch: „Try, try, try.“ Es stimmt eben doch: Ohne Fleiß kein Preis. „Ich hatte nie ein Energieproblem“,

50 jahre Bühne Sir cliff hits in deutschland 1963 „Rote Lippen soll man küssen“ war sieben Wochen lang auf Platz eins der deutschen Charts. 1965 „Das ist die Frage aller Fragen“, die deutsche Version von „Spanish Harlem“ von Ben E. King von 1961, belegt vier Wochen lang Platz eins. 1968 „Congratulations“ wird zwar kein Nummer-einsHit in Deutschland, aber ist bis heute sein Markenzeichen und nie aus den Playlisten von Radiostationen und Geburtstagsfeiern verschwunden. Mit „Congratulations“ belegte er 1968 für Großbritannien beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson 1972 Platz zwei . 1979 „We Don’t Talk anymore“ schafft es für fünf Wochen auf Platz eins in Deutschland und Großbritannien. 2008 Am 10. November startet in der Wembley-Arena aus Anlass seines 50. Bühnenjubiläums „50th Anniversary – The Time Machine Tour“.


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GO MyWay

„Meine Spiritualität kommt aus dem Mittleren Osten. Von dort kommt Jesus. Buddha, Jesus, Mohammed, alle suchen Liebe und Wahrheit, aber nur Jesus ist der direkte Sohn von Gott.“

erläutert Cliff. Tja, da ist das eine Markenzeichen Cliff Richards: der saubere integre Vorzeigesänger, der Traum der Schwiegermütter in den 60er- und 70er Jahren. Sauber? Cliff runzelt die Stirn? „Warum muss man dirty sein, dreckig sein?“ Das sei doch kein Wert an sich. „Mir ist wichtig, dass ich mit meiner Musik, mit meinen Songs glaubwürdig bin. Und ich versuche immer, mich zu unterscheiden. Das ist mein Markenzeichen. Meine Musik gibt es nur einmal.“

„Have a browse! Enjoy!“ Und wie kommt es zu so viel gelassener Mitte? Der frühe Tod seines Vaters 1961, Cliff ist mal gerade 21 Jahre alt, „löste bei mir eine Suche aus“. Er ist jung und die Beschäftigung mit dem Tod lässt ihn zum gläubigen Christen werden. „Meine Spiritualität kommt aus dem Mittleren Osten. Von dort kommt Jesus. Buddha, Jesus, Mohammed – alle suchen Liebe und Wahrheit, aber nur Jesus ist der direkte Sohn von Gott.“ Er schaut in mein staunendes Gesicht. „Keine Angst“, lacht er, „ich höre keine Stimmen von Gott.“ Aber warum glaubt er? „Meine romantische Seite an mir. Dass hier jetzt die Vögel so einmalig zwitschern, kann nicht nur Ergebnis von Wissenschaft sein. Da muss es mehr geben.“ Und wo fühlt sich Sir Cliff Richard nun Zuhause? In seiner Villa auf Barbados, auf seinem Landsitz in ­Surrey 22 Meilen von London entfernt, oder hier auf seiner 30 go sixt cruisen

Quinta an der Algarve? „Ich habe keine Heimat“, antwortet Cliff, „die Welt ist mein Zuhause.“ Wie heißt es doch so zeitgemäß auf seiner Website, in der die Fans bloggen, und er immer wieder kleine Reports aus seinem Alltagsleben einstellt: „Have a browse! Enjoy!“ Cliff Richard 2008. Ein erfahrener großer Popjunge, der immer noch einfach nur unterhalten will und viele Menschen über die Musik einfach an seinem Glück teilhaben lassen will, das er es aus der Armut in den Pophimmel geschafft hat – über fünf Jahrzehnte. That’s entertainment. Ein sympathischer, auf dem Boden gebliebener Superstar („ich wollte nie mehr sein, als ich bin“), den vor allem drei Eigenschaften auszeichnen: Er ist locker, nicht taktisch und hat sich seinen jungenhaften Charme bewahrt. Und wie, mein Gott, hält sich der bald 68-Jährige fit? „Ich spiele dreimal die Woche am Montag, Mittwoch und Freitag um 14 Uhr bei brütender Hitze hier auf meinem eigenen Tenniscourt. Das reicht, ich brauche keine Muckibude“, und lächelt. „Have a good ride“, ruft er uns zum Abschied hinterher, während wir langsam die Olivenauffahrt seiner Quinta do Moinho hinuntercruisen. Die Konturen von Cliff im blauen Leinenhemd verschwimmen in der Ferne, vermischen sich mit dem blauen portugiesischen Mittelmeerhimmel und langsam tritt wieder Sir Cliff Richard auf die Bühne: Elegantes smartes Lächeln, leicht geöffnetes weißes Leinenhemd vor elegischem blauen Himmel, charmante Geheimratsecken – so kommt der ewige Sound romantischer Jugend leger von seinem aktuellen Single-Cover daher: „Thank You For A Lifetime“. Der Dauer­chartjäger und ehrgeizige Disziplinfanatiker poprockt mit seinem gefühlvollen Tour-Leadsong lebendiger und jünger als je zuvor in den Webäther. Man kann den Song kostenlos downloaden. Ach Cliff, wir denken an Sie, wenn am 10. November Sir Cliff Richard in der Wembley-Arena von London vor Tausenden von Fans nach einigen neuen Songs wieder sein unvergleichliches „Summer Holiday“ den Schönen der Nacht ­wunderbar leicht­füßig entgegenhaucht. Sicher hören wir uns in der nächsten Dekade wieder – vielleicht mit einem neuen Chartbreaker. Und wenn nicht? Auch nicht schlimm, Sir. Sie sind doch Mr. Evergreen, Sir. Neue Single zur Tour: Chart stürmen. Bye, bye, Cliff.


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RED ALERT Must-have Bag der Saison ist wieder die „Marcello“, diesmal aus rotem Kroko. WWW.CARTIER.DE

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AUFGEBLÜHT Lasst Blumen sprechen: von Stilgefühl und Ewigkeit. In Emaille am Revers. WWW.CHANEL.DE

TIEFE BLICKE Der herbst wird bunt

Sechs Farbpaletten bietet die Kollektion „Tuxedo forever“. Hier glühen in Rosenfarben Ombres Lumieres Nr.2.

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RAFFINESSE Verspielte Details mit Rüschen und Besätzen machen den Bolero zum modischen Hingucker. WWW.NOANOA.COM

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HÄNDE WEG LEBENSFREUDE Die Entwürfe von Gabriele Strehle stehen für perfekten Schnitt, edles Material und liebevolle Details. Zusammen mit dem leuchtenden Violett macht das entschieden gute Laune.WWW.STRENESSE.COM

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der neue look

BROWN SUGAR Braun ist das neue Schwarz: Wer als Mann modisch etwas auf sich hält, hat jetzt mindestens einen Anzug in Hellbraun, Mittelbraun oder Dunkelbraun. Keine Sorge, mit ein bisschen Mut zu farbigen Accessoires sieht das keinesfalls aus wie ein Sack Kartoffeln. Gelb zum Beispiel wirkt frisch, und pastellige Hemdenfarben sind perfekt zu Braun. Nur die Schuhe sollten dunkler sein als der Anzug.

MUT ZUM HUT Gelb ist natürlich der Knaller. Aber in dezenterer Farbe ist Hut jetzt wieder ein notwendiges Accessoire. WWW.BALDESSARINI.COM

RASANT Klare Sicht und gute Fahrt auch in Kleinwagen garantiert die klassische Brille von Ferrari.

KEIN SOFTIE

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Ein Mann, der einen braunen Samtanzug trägt ist kein Softie, sondern modisch ganz weit vorn. WWW.BOSS.DE

ANALOG Wenn schon Infos auf Papier herumtragen, dann bitte mit Stil. Besser als ein Datenstick sieht die Ledertasche allemal aus. WWW.BALDINI.IT

KOMProMISSLOS Ein männlicher Stilklassiker ist die „Carree Homme 3HD“ aus Edelstahl mit braunem Lederband. WWW.PIERRECARDINUHR.DE

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Lifestyle Life

Der

Down

sizer

Hans-Jürgen Abt mit seinem Abt Tiguan in den Wiesen vorm Firmensitz von Abt Sportsline: „Früher waren Autos nackt. Gut, mal tiefergelegt und harte Federung, aber das war’s schon. Heute liefern wir dagegen maßgeschneiderte Autos für Individualisten.“

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Hans-Jürgen Abt ist der Boss vom weltweit größten Audi- und VW-Zulieferer. Die Tuning-Schmiede aus Kempten macht aus Serienautos Hightech-Boliden. Seine Erfolgsformel: downsizen. Mehr Power bei weniger Verbrauch und weniger CO2-Ausstoß. Ein Abt, ein Tiguan. Von Wolfgang Timpe und Erol Gurian (Fotos)

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„Wir machen Mode auf Rädern, die der Nachbar nicht tragen soll.“

Testen, testen, testen. Firmenchef Hans-Jürgen Abt auf der ADAC-Versuchsstrecke in Kempten: „Wir sind Dienstleister, wir können uns unzufriedene Kunden nicht leisten.“ 40 go sixt Rubrik


Designte Details bestimmen das Outfit des Abt Tiguan: „Der Hersteller ist unser stärkster Wettbewerber. Wir sind zwar mit seiner Produktlinie verbunden, aber wir müssen Eigenes bieten, immer noch einen draufsetzen.“

W

ir sind Dienstleister, wir können uns unzufriedene Kunden nicht leisten,“ sagt Hans-Jürgen Abt, zusammen mit seinem Rennfahrer-Bruder Christian, Chef der Veredelungsschmiede Abt Sportsline aus Kempten im Allgäu. Die Tuningexperten sind mit ihren Markenprodukten der weltweit größte Zulieferer von Audi, VW, Seat und Škoda. Ein Erfolgsgarant, neben dem Ingenieurs-Know-how und der Design- kompetenz, brummt gerade direkt neben uns in der Zwei-Millionen-Euro teuren Motorenentwicklungs- und Testhalle. „Hier können wir den Dauerlauf eines Motors mit 300 km/h simulieren“, sagt der Firmenchef nicht ohne Stolz, und schiebt nach: „testen, testen, testen“. Denn erst durch diese Dauersimulationen könne man Fehler finden und für Laufsicherheit und Haltbarkeit sorgen. Hier wurde auch der Kompressormotor für den Audi R8 von 420 auf 530 PS getrimmt und dann auf Herz und Nieren bis zur Marktreife geprüft. Ein Motorendesigner-Schmuckstück Marke Abt. Der aktuelle Renner im Kemptener Racingstall kommt jedoch mit Understatement daher, ist kein trummiger Machobolide, sondern eine smarte Erfolgsnummer: der Abt Tiguan. Das Kompakt-SUV lässt nicht nur Frauenherzen höher schlagen – über 70 Prozent der Tiguan-Besitzer sind Fahrerinnen! –, sondern begeistert auch den privat Audi A6 fahrenden Firmenchef. „Der Tiguan fährt sich total easy“, erzählt er dem Reporter, während wir bei knalligstem Sonnenschein durch die Allgäuwiesen vor den Toren von Abt Sportsline in Kempten cruisen. „Man bekommt wahnsinnig viel hinein, hat durch das hohe Fahrwerk wie in den großen SUVs eine tolle Verkehrsübersicht tuning go sixt 41


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„Ich wollte weg vom Renn-Image, eine eigene Marke schaffen.“ – aber eben kompakt.“ Sagt’s und gibt dem Tiguan mit „Abt Power S“-Paket (von 140 auf 200 PS hochgetunt) mal leichtfüßig Zunder unter den weißen Blechhintern. „Es ist das perfekte Stadtauto“, begeistert er sich weiter, „man fühlt sich enorm mit dem Auto verbunden, es lässt sich federleicht und direkt lenken, und das Sichtfeld ist enorm breit.“ Das sei neben dem flotten Design auch ein Hauptgrund, warum Frauen den Tiguan so sexy fänden. Ein Abt, ein Tiguan. Was ist denn nun das aktuelle Erfolgsgeheimnis der Tüftler und Cardesigner aus dem Allgäu? „Dass ich Anfang der 90er Jahre weg von unserem früheren Abt-Sport, dem Renn-Image weg wollte. Früher waren Autos doch nackt. Gut, mal tiefer gelegt und eine harte Federung. Das war ’s schon. Heute liefern wir dagegen maßgeschneiderte Autos für Individualisten.“ Machen das aber die Hersteller mit ihrer Modellvielfalt nicht auch schon, für jeden FahrerInnen-Typ das entsprechende Modell? „Ja, aber die müssen Masse verkaufen. Wir produzieren für die Nische. Wir sind Trendsetter. Abt Sportsline macht Mode auf Rädern, die der Nachbar nicht unbedingt tragen soll.“ Eine Idee, ein Markt. Und doch noch mal. Neben den klassischen Konkurrenten, den anderen Tuning-Schmieden wie AMG, Schnitzer, Brabus oder Irmscher jagen die Hersteller doch mit ihren Sportboliden

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ab Werk den Abts dieser Republik Kunden ab und setzen Abt Sportsline unter Druck? „Ja, der Hersteller ist unser stärkster Wettbewerber. Wir sind zwar mit seiner Produktlinie verbunden, aber wir müssen Eigenes bieten, immer noch einen draufsetzen.“ Und das ist neben den Abt-Erkennungszeichen wie 4-Rohr-Endschalldämpfer oder die mit Carbon verfeinerte AbtSchnauze (siehe Infobox S. 44) vor allem auch die Aufrüstung des Motors. „Bei uns steht Leistung im Vordergrund“, erzählt Abt, „aber unser Markenzeichen ist das Downsizen. Wir liefern mehr Power bei weniger Verbrauch und weniger CO2-Ausstoß. das ist unsere ureigene Ingenieursleistung.“ Dazu komme dann natürlich schon auch Hightechdesign bei Kühlergrill, Felgen-Outfit und Endrohre-Gestaltung. „Wir müssen uns abheben“, sagt der Downsizer.

„Wir berechnen unsere Erfolge.“ Vom Vater wurde er einfach „ins kalte Wasser“ geworfen. Nach der Friss-und-Stirb-Methode habe er sich alles von der Pike auf angeignet, verbrachte Lehrzeit auch in den USA („da habe ich ein Gespür für die Marke, für Qualität und Leistung kennengelernt“) und sieht es als größten Erfolg an, dass er mit dem Umswitchen auf Abt Sportsline von der reinen Rennwagenbude zum Motorendeign-Lifestyleprodukt seinen unternehmerischen Meisterbrief gemacht hat. Und die Rennkarriere? Schließlich ist Bruder Christian Abt international anerkannt. „Ach, wissen Sie“, lächelt er entspannt, „man begehrt immer, was man nicht hat. Aber mein Bruder und ich ergänzen uns prima und mein Teamleiterjob beim Audi-Sport-Team-Abt und den DTM-Rennen reicht mir völlig für meine Racing-Lust.“

Der 10-Zylinder-Bi-Turbo-Motor von Abt mit 700 PS und 800 Newtonmeter und 250 km/h: „Nicht rasen. Cruisen auf höchstem Niveau.“



GO Lifestyle Und um die Zukunft von Abt Sportsline ist dem lockeren Chef und Leiter des Audi-Sport-Team-Abt, das die Rennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) für Audi managt nicht bange. Der Audisportteamchef, leger und komplett in Boss gekleidet („ich bin Boss-minded“) der gerade – zwischen zwei DTM-Rennen – gut erholt und braun gebrannt von einem Mallorca-Trip wiedergekommen ist. Und die aktuellen Energiekrisendebatten um Biodiesel, Hybridmotoren und CO2-Reduktionen? „Das Schlimmste sind emotionale Debatten“, sagt er, die würden zu nix führen außer zu Vorurteilen. „Wir leben nicht von Emotionen, sondern von Kalkulationen. Wir berechnen unsere Erfolge, sonst würden unsere Motorleistungen, unser Service und unser Design nicht weltweit funktionieren.“ Ja trotzdem, was ist den nun mit Verbrauch, CO2 und spritsparenden Motoren? „Solange es Autos gibt, möchte der Kunde Leistung. Wir können hier in Kempten schon den 200-PS-Motor mit Fünf-Liter-Verbrauch produzieren. Wenn die Nachfrage kommt, befriedigen wir sie.“ Ist das gnadenloser Verkäufer-Optimismus? „Quatsch“, erregt sich der Tüftler. Es gäbe kurzfristig immer eine „falsche Hysterie“ in Sachen Umwelt oder Rohstoffversorgung. Aber die Themen sind doch Realität? „Absolut, ohne den Druck des Marktes hätten wir keine Katalysatoren. Mich stört aber die Aufgeregtheit.“ Man solle sich als Ingenieur gefälligst „den Mund abputzen und die Themen systematisch abarbeiten“, so Abt, dann löse sich alles von alleine. Und wird gesellschaftspolitisch: „Wir haben als Deutsche in der Industrie viel zu wenig Selbstbewusstsein. Wir sind die Weltmeister im Entwickeln und Erfinden wie zum Beispiel bei erneuerbaren Energien, aber das Geschäft, die Serie, das Volumen, die industrielle Produktion machen andere. Wir nörgeln uns in Wirtschaft und Gesellschaft deutsche Erfolge kaputt.“

„Wir finanzieren Wachstum durch Ertrag.“ Sorgt denn der Druck der Hersteller wie Audi, VW, Seat und auch Skoda nicht mit ihren vielen Modellen für einen ungeheuren Kapitalbedarf und Erfolgsdruck? „ Ja, aber das spornt uns an und macht Spaß. Wir gelten als die lockeren Jungs aus dem Allgäu. Bei uns wird viel gelacht.“ Noch einmal, bei aller Lockerheit: Wächst der Konkurrenzdruck mit den eigenen Audi&Co.-Partnern nicht gewaltig? „Ja, aber auch noch mal: Das macht Spaß. Wir sind im Neuwagengeschäft und müssen die Modellvielfalt der Hersteller mitgehen. Wir haben es jedoch auch einfacher, weil wir exklusive Nischen-Fahrzeuge herstellen. Abt ist Abt.“ Apropos Nische: Ein endlos reicher Russe liebte seinen Audi V8 von 1989, wollte aber jetzt mit einem S8-Innenleben unter der Haube protzen. „Das war der Hammer“, entfährt es Abt heute noch. Der alte V8 wurde entkernt und alle neuen Audi-Abt-Hightechteile eingepasst. Quanta costa? 250.000 Euro. Hans-Jürgen Abt gibt sich auch deshalb so gelassen, „weil wir noch jede Menge Märkte zu erschließen haben wie USA, Indien oder China“. Man gehe aber einen Schritt nach dem anderen, wolle „gesund wachsen“. Da kann sich der 48-jährige Firmenboss sogar mal geringeres Umsatzwachstum vorstellen, wenn nur die Rendite von rund fünfzehn Prozent stimmt. „Wir wollen jedes Jahr rund zehn Prozent wachsen, aber eben nicht um jeden Preis. Wir finanzieren unseren Aufschwung, unser Wachstum durch Ertrag und nicht mit Krediten.“ So viel mittelständisches Unternehmer-Selbstbewusstsein aus dem Allgäu soll schon von Kempten in die Welt hinausgehen. Ein Abt, ein Wort. 44 go sixt tuning

TOP 10:

Lexikon der AbtSportsline-marken 1. Abt-Schnauze ... ... markanter aggressiver Kühlergrill

2. Frontspoiler-Lippe ... ... der Kantenabschluss mit Renn-Carbonleiste

3. Body-Kit ... ... Gesamtveredelung des Serienfahrzeugs

4. 4-Rohr-Endschalldämpfer ... ... vier polierte Rennsport-Auspuffrohre mit Extrasound

5. Heckflügel-Design ... ... Rennoutfit für bessere Bodenhaftung und besseren Abtrieb

6. Kotflügel-Luftschlitze ... ... intensivere Lüftung des hochgetunten Motors

7. Abt-Seitenleisten ... ... dynamisches Renndesign an den Seitenpartien

8. Power-, Power S- und Power R-Paket ... ... normales und gehobenes Motortuning plus RennsportVersion für die Straße: bis 700 PS und 300 km/h schnell

9. Downsizing ... ... Abt-Power-IS-Technik: mehr PS bei weniger Verbrauch und CO2-Ausstoß

10. Heckschürze ... ... sportlich-weibliches Design mit gerundeten Luftschlitzen

Info

Die Veredelungsschmiede aus Kempten ist der weltweit größte Zulieferer für die VW-Gruppe (VW, Audi, Seat und Skoda). Das Familienunternehmen wird in 4. Generation von den beiden Brüdern HansJürgen und Christian Abt geführt. Die Tuning-Designschmiede beschäftigt 180 Mitarbeiter, betreibt in 60 Ländern Abt-Filialen und verfügt in Deutschland über 160 Stützpunkte in Audi- und VW-Centern. Die Abt-Kunden können das Servicenetz von 1.800 Händlern nutzen. Mit dem globalen Zubehörvertrieb von Felgen über KühlergrillVarianten bis zu getunten Hightech-Motoren setzt Abt Sportsline rund 40 Millionen Euro im Jahr um und erzielt eine Umsatzrendite von über 15 Prozent.



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GUILIN HERZLICH WILLKOMMEN

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Das „Rückgrat des Drachens“ bei Pingan: Über viele Quadratkilometer schlängeln sich die Reisterrassen wie mächtige Rückenwirbel eines Drachens um die Berghänge. Das Volk der Dong hat sie angelegt und gepflegt.

Peking? Shanghai? China kann ganz anders. Tauchen Sie ein in die märchenhaften Reisterrassen von Dazhai oder versenken Sie sich in die Nebelgemälde auf dem majestätischen Strom Lijiang: eine Wanderung durch den archaischen Süden, eine Parade prächtiger Formen. Von Jan Keith (Text) und erol gurian (Fotos) china go sixt 47


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Tropische Kalksteinkegel stehen Spalier am Strom Lijiang: „Der Fluss gleicht einem seidenen grünen Band, und die Hügel sind wie türkisfarbene Haarnadeln aus Jade.“

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Wasser

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Der Weg

Büffel helfen bei der schweren Arbeit in den Reisfeldern von Dazhai: Alles, was dorthin gebracht werden muss, erfolgt zu Fuß und zu Pferd.

Yao-Frauen beim Sticken von Souvenirs: Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle.

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or uns liegt eine Biegung, und für einen Moment scheint es, als steuere unser Boot direkt auf das Flussufer zu. Der Kapitän zündet sich eine weitere Zigarette an, Rauchschwaden ziehen durch seine Kabine. Ein tiefer Zug, ein kurzes Zögern, dann endlich zieht er an einem Hebel, drosselt die Maschinen. Der Bug senkt sich leicht, eine scharfe Rechtskurve und plötzlich tritt die Kulisse, die vorhin noch schüchtern in der Ferne verharrte, majestätisch an den Uferrand. Karstberge, tropische Kalksteinkegel stehen Spalier, bizarr und schön säumen sie den Strom, eine Parade der prächtigen Formen. Ab und zu gleiten Bambusflöße an uns vorbei, auf ihnen Fischer mit müden Gesichtern auf dem Weg zurück in ihre Dörfer. Einzelne Holzhütten tauchen an den Ufern auf und verschwinden sogleich wieder. Wasserbüffel grasen im Gestrüpp und schenken uns keine Beachtung. Wir gleiten durch diese einzigartige Landschaft und wünschten, wir würden nie ankommen. Der Lijiang ist ein stiller Fluss, ruhig und makellos fließt er dahin, seine Oberfläche glatt wie ein Brett, und eine Bootsfahrt auf ihm ist ideal, um sich dem Rhythmus dieser Landschaft hinzugeben. Wir sind unterwegs im Süden Chinas in der autonomen Region Guangxi, weit weg von Metropolen wie Peking oder Shanghai. Eine ländliche Gegend, in der die Zeit stehen geblieben ist. Oder nein: Sie hat sich nur dem langsamen Fließen des Lijiang untergeordnet. Eine Region voller Poesie. Seit Generationen lobpreisen Dichter und Maler die Landschaft am Lijiang mit ihren zylindergestaltigen Bergen. So schrieb Han Yu, ein großer Dichter und Essayist der TangDynastie: „Der Fluss gleicht einem seidenen grünen


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GO Travel Nebenerwerb: Kormoran-Fischer am Lijiang.

Delikatesse: Hühnerfüße für die Brühe.

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Reisfelder bei Yangshuo; alte Yao-Frau: „Das Leben auf dem Land ist mühsam, aber ich will kein anderes.“

Band, und die Hügel sind wie türkisfarbene Haarnadeln aus Jade.“ Es ist eine Landschaft, die herzeigt, was sie hat: Der Fluss, der im Norden von Guangxi entspringt und 437 Kilometer später bei Wuzhou in den Xijiang mündet, die Berge, malerische Reisfelder, alte Dörfer – und die Stadt Guilin, 670.000 Einwohner, am Lijiang gelegen. Ex-US-Präsident Richard ­Nixon ließ sich verzaubern: „Ich habe mehr als 80 Länder und 100 Städte besucht. Aber keine Stadt übertrifft die Schönheit von Guilin. Sie ist eine leuchtende Perle in China.“ Dort, in Guilin, sind wir heute Morgen gestartet. Und nun fahren wir flussabwärts in südliche Richtung. Nebel hat sich wie ausgeworfene Fischernetze über die Berggipfel gelegt. Manche der grün behaarten Bergkegel gehen vollends verloren hinter diesem milchigen Schleier. Am Ufer hohes Schilf, Bäume, dazwischen lugen hin und wieder Holzdächer. Nach etwa drei Stunden erreichen wir unser Ziel: Yangshuo. Die Stadt ist ein Treffpunkt von Reisenden aus aller Welt, eine Art Backpacker-Kolonie. Touristisch, ja. Und doch lädt Yangshuo zum Verweilen ein. Kormoran-Fischer hocken nach getaner Arbeit am Ufer und verdienen ein paar Yuan dazu, indem sie sich fotografieren lassen. Man bummelt auf der autofreien Xie-Jie-Gasse, der „Straße der Ausländer“, wie die Einheimischen sie nennen – vorbei an Hotels, Cafés und Souvenirläden, die Schlangenschnaps verkaufen. Händler bieten ihre Waren an: Postkarten, Kunsthandwerk – der Tourismus ist hier längst zur wichtigsten Einnahmequelle geworden. Noch einen Tee zur Stärkung, dann wollen wir weiterziehen, ins Hinterland. Ein Minibus bringt uns dorthin. Wir fahren über eine vierspu52 go sixt china

rige Straße vorbei an einer Kulisse, der man ansieht, dass sie immerhin 300.000 Menschen beherbergt. Hupende Autos, Fahrräder, Mopeds, Busse, eine quirlige Stadt. Schon bald biegen wir rechts ab und auf einmal befinden wir uns in einer anderen Welt. Der Verkehr verebbt, die Geräusche verstummen, der Asphalt verschwindet. Der Minibus quält sich durch den Matsch, der Regen hat den Weg in einen Schlammpfad verwandelt. Im Hintergrund thronen noch immer jene einzigartigen Berge, erhaben und königlich. Rechts und links Bauernhäuser, manche aus gesichtslosem Beton, andere aus alten Ziegelsteinen, wie etwa das Haus des 66-jährigen Bauers Pang Wen Si.S Seit seiner Geburt lebt Herr Pang schon in diesem Haus mit seinen feuchten Mauern und bröckelndem Putz. Und was hat er in all den Jahren nicht alles schon erlebt! Ernten, die verloren gingen, weil der Lijiang und sein Nebenfluss Yu Long über die Ufer traten; die eigenen Kinder, die hungerten, weil nicht genug Geld da war. Und das Schlimmste: Betteln musste er, drüben in Yangshuo, Tag für Tag, um seine Familie zu ernähren. Zu schlecht war der Verdienst als Landwirt, zu klein seine Felder. „Das Leben als Bauer auf dem Land ist mühsam“, sagt Herr Pang. „Und trotzdem wollte und will ich kein anderes Leben.“ Er sagt es, und man glaubt es ihm. Seine Worte sind unverfälscht, nicht auswendig gelernt für die Touristen, die immer wieder seinen Hof besuchen. Die Menschen, die Herr Pang für ein paar Minuten in sein Leben lässt, sind Rucksackreisende auf Fahrrädern, Familien in Minibussen, Interessierte aus aller Welt. Ihnen erzählt er dann von seinen Mandarinen,



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Berglandschaften wie in chinesischen Tusche­zeichnungen: In den Reisterrassen von Dazhai klingt die Stille.

DAS TAL

Pampelmusen, Orangen und Erdnüssen, die er anbaut; von seinem kleinen Reisfeld am Ufer des Yu-Long-Flusses, von seinem heutigen Leben, das so viel besser ist als noch vor 20 Jahren – und von seinen fünf Kindern, die alle hinausgezogen sind in die große Stadt, in die Zwölf-Millionen-Metropole Shenzhen. Dort schuften sie in Fabriken und hoffen auf ein besseres Leben. „Wie schön es wäre, wenn sie zurück kämen“, sagt Herr Pang. „Seit 13 Generationen lebt meine Familie in diesem Haus. Und ich hoffe, auch die 14. bleibt der Tradition treu.“ Die meisten Jungen verlassen die Gegend, sie wollen nichts wissen vom Bauernleben. Zurück bleiben die Alten – und diese fantastischen Berglandschaften, die aussehen wie chinesische Tusche-

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zeichnungen. Es sind Bilder voller Melancholie, die sich vor uns ausbreiten, sinnverwirrende Panoramen, fremd und schön, umschmeichelt vom Nebel. Pingan zum Beispiel. Ein Dorf, 100 Kilometer nordwestlich von Guilin, zu erreichen über eine kurvige Straße, die sich entlang einer Schlucht zieht. Kurz vor unserem Ziel müssen wir unser Auto abstellen und eine halbe Stunde den Berg hinaufwandern, dann sind wir da: Pingan. Holzhäuser säumen den Kamm jener atemberaubenden Reisterrassen, die die Menschen hier „Rückgrat des Drachens“ nennen. Über viele Quadratkilometer schlängeln sich die Terrassen wie riesige Wirbel eines Drachens um die Berghänge. Das Volk der Dong hat sie über Jahrhunderte angelegt und gepflegt. Es sind malerische


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GO Travel Chiffren einer uralten Kultur. Und mittendrin liegt dieses 600 Jahre Dorf der Zhuang-Minderheit, das sich dramatisch und doch so liebevoll an die steilen Hänge schmiegt. Man läuft vorbei an den einfachen, selbst gebauten Holzhäusern. In den Wohnräumen köchelt das Essen über offenem Feuer, durch das Erdgeschoss laufen Hühner und Schweine. Man begegnet Bauern mit ihren Maultieren, am Wegesrand hocken ZhuangFrauen in traditioneller Tracht – schwarzer Rock, magentafarbenes Oberteil – und verkaufen geröstete Skorpione, gestampfte Bohnen oder gedämpften klebrigen Reis. Die Zhuang sind die größte ethnische Minderheit Chinas und gehören zu den 56 offiziell anerkannten Nationalitäten des Landes. Über 90 Prozent der Zhuang leben hier in der Region Guangxi. Sie haben ihre eigene Sprache, ihre eigene Kultur, glauben an die Kraft gigantischer Bäume und betörend schöner Höhlen. Auch Pang Yu Yu ist eine Zhuang. Sie steht jetzt in der Küche des Lanyuege-Hotels, dessen Chefin sie ist, wirft Hühnerfüße in eine Brühe, „eine Delikatesse“, sagt sie. Die Küche ist voller Menschen, Gemüse brutzelt in den Pfannen, Dampf entweicht aus Töpfen. Der Geruch, ein wilder Mix aus Kräutern, Gewürzen und Zigarettenqualm. Gleich gibt es Abendessen für die Touristen. Es sind nicht viele. Eine Familie aus Berlin, ein französisches Paar, eine Backpackerin aus Australien. Mehr nicht.

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eit 1999 betreibt Frau Pang nun schon dieses Gästehaus mit seinen 21 Zimmern, wovon die meisten einen herrlichen Blick über die Reisterrassen bieten. Sie sitzt da, ihr Baby im Arm, ihr Körper immer sanft in Bewegung, und erzählt von früher, von einer Zeit, als sich nur wenige Fremde in diese Abgeschiedenheit wagten. Früher, das waren die Schweine, Hühner, die Büffel auf ihrem Bauernhof, das Reisfeld hoch oben auf einem der Hänge. Das waren fabelhafte Sommer, die sie fischend am Fluss verbrachte. Und heute? „Uns geht es zwar besser, aber jetzt ist die Konkurrenz im Dorf groß. Es gibt viele Gästehäuser, und immer wieder kommt es zu Streit.“ Es geht ums Geldverdienen, natürlich. Um Neid und Missgunst. Aber es geht auch um jene Idylle, die Frau Pang in ihrer Jugend so genoss, und die jetzt, da der Tourismus immer mehr anzieht, verloren zu gehen droht. Und doch gibt es sie noch, diese Abgeschiedenheit, die Frau Pang so liebt, und sie erzählt uns wo: „Wandern Sie bis nach Dazhai“, sagt sie. „Dann wissen Sie, was ich meine.“ Gleich am nächsten Morgen brechen wir auf. Begleitet werden wir von Frau Pangs Schwiegermutter, Liao Rong Hua. Für 130 Yuan, 0,83 Euro, trägt sie die schwere Fotoausrüstung, tapfer und ausdauernd. Uns ist das unangenehm. Eine 54-jährige Frau, die unser Gepäck schleppt? Aber 130 Yuan sind gutes Geld für die Menschen hier. Frau Liaos Angebot abzulehnen, wäre unhöflich, ja unverschämt gewesen. Und wir sind froh, eine Ortskundige dabei zu haben. Denn der Weg führt quer durch die Terrassenlandschaft, über steile Berghänge und schmale Pfade. Vor uns liegen fünf Stunden Wanderung. Wir begegnen Bauern, die mit Ochsen ihre Felder pflügen, Frauen, die schwere Strohballen wuchten. Alles, was in die Dörfer oder Reisfelder gebracht werden muss, erfolgt zu Fuß, per Esel oder Pferd. Wie auch sonst? Die nächste Straße, die von Autos befahren werden kann, liegt mehrere Stunden entfernt. Auf unserem Weg passieren wir nur eine einzige Ortschaft: Zhong Liu, ein Yao-Dorf. Die Yaos sind ein Bergvolk, sie leben im nördlichen

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hoffnung

Hausfassaden auf der Xie-Jie-Straße in Yangshuo, ländliches Dorfstillleben: Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle.


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Jao-Frau mit Enkel in Pingan: „Wandern Sie bis Dazhai!“

Reisterrassen Service Unterkünfte: Bravo Hotel 14 Ronghu Nanlu, Guilin Tel.: +86 773 282 3950 Komfortables Hotel mit Marmor in den Badezimmern. Von manchen Zimmern hat man eine gute Aussicht auf den Li-Fluss. Die hauseigenen Restaurants, die chinesische, japanische und westliche Küche bieten, haben einen guten Ruf. Osmanthus Hotel 451 South Zongshan Road Guilin; Tel.: +86 773 383 4300 Günstige Alternative zu den hochpreisigen Hotels in Guilin. Die Zimmer sind sauber, und man hat einen herrlichen Blick auf den Taohua-Fluss. Zu Fuß erreicht man in nur 20 Minuten die Innenstadt mit ihren Geschäften und Restaurants. Abends kann man über den nahe gelegenen Nachtmarkt schlendern. Mei Jing Lou Gasthaus Dazhai, Longshen Tel.: +86 773 758 5678 Etwas außerhalb von Dazhai gelegen, ist diese Unterkunft ein schöner Ort, um in Ruhe das Reisterrassen-Panorama zu genießen. Manche Zimmer verfügen über eigene Badezimmer. Allerdings: keine Heizung, so dass es je nach Jahreszeit immerhin empfindlich kalt sein kann.

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Lanyuege Hotel Pingan, Longshen Tel.: +86 773 758 3005 Einfache Herberge mit 23 Zimmern, davon sind 20 klimatisiert. Der Charme liegt in der familiären Atmosphäre. Die Wirtin empfängt ihre Gäste persönlich, das Essen ist gut. Man hat einen wunderbaren Blick über das Dorf und die Reisterrassen.

Laos, in Vietnam, in Myanmar – und eben hier im Süden Chinas. Ein alter steiniger Weg schlängelt sich den Hügel hinauf, Rinder, Esel, Hühner teilen sich den engen Pfad, der durch die Siedlung immer bergauf führt. Nur Satellitenschüsseln auf den Dächern bezeugen, dass wir uns im Heute befinden. „Zhong Liu ist ein sehr armes Dorf“, erzählt Frau Liao. „Es gibt hier kein fließendes Wasser, die Menschen schöpfen es aus dem Fluss am Fuße des Dorfes.“ Immer wieder begegnet man den Yao-Frauen in ihrer traditionell roten Kleidung auf dem Weg runter zum Fluss. Es sind stolze, emsige Wesen, die einem da entgegen kommen. Sie sehen ja auch wahrlich spektakulär aus: Die Yao-Frauen wickeln ihr langes, glänzend schwarzes Haar wie einen Turban um ihre Köpfe. Mit 16 wird ihr Haar einmal abgeschnitten, als Zeichen für die Reife. Danach lassen sie es wachsen bis zu ihrem Lebensende. Die Großmutter bewahrt das geschnittene Haar der Yao-Mädchen gut auf, denn später bei der Heirat ist es wichtiger Teil der Mitgift. „Wir müssen weiter“, ruft Frau Liao. „Es wird bald dunkel werden.“ Wir kämpfen uns einen steilen Bergkamm hoch. Noch immer krallen sich hartnäckige Wolken an die Hänge, versperren uns die Sicht. Liegt dort unten vielleicht unser Ziel? Der Weg ist jetzt noch schmaler, noch matschiger. Man muss höllisch aufpassen, um nicht abzurutschen. Die Beine wiegen schwer. „Nicht mehr lange“, beruhigt uns Frau Liao. Der Nebel lichtet sich zart, am Horizont erscheinen Zauberberge. Unter uns breitet sich ein Tal aus. Zwischen Wolkenfetzen linsen Holzhäuser hervor, vorsichtig, die Fremden aufmerksam musternd. Unser Ziel: Dazhai. Ein kleiner Fluss, eine alte Holzbrücke, Männer, die einen Esel beladen. Nur zwei Minuten, dann ist die Szenerie wieder hinter weißen Nebelschleiern verschwunden. Jetzt verstehen wir, was Frau Pang meinte. In den Reisterrassen von Dazhai klingt die Stille.

Anreise Guilin:

Von Peking und anderen großen Städten fliegen Air China, China Southern Airlines und Hainan Airlines mehrmals täglich nach Guilin. Anreise Reisterrassen Vom Busbahnhof in Longshen fahren mehrmals täglich zwischen 7:40 und 17 Uhr Busse zu den Reisterrassen nach Pingan. Die Fahrt dauert bis zu eineinhalb Stunden. Unterwegs wird am Eingang des Tals das Eintrittsgeld kassiert. Tipp Reisterrassen Vom Parkplatz am Ortseingang von Pingan sind es noch 30 Minuten Fußmarsch bis ins Dorf. Es geht bergauf, so dass es sich empfiehlt, sich von den einheimischen Frauen das Gepäck tragen zu lassen (sie warten am Parkplatz auf Kunden). Sie sind es gewohnt, schwere Lasten zu tragen – und freuen sich über jeden Yuan, den sie dazuverdienen können.

China Tours ist Deutschlands führender Spezialveranstalter für Chinareisen – und bietet eines der umfassendsten und abwechslungsreichsten China-Programme am deutschen Markt. Dazu gehören neben Rund- und Studienreisen, Aktivreisen und Städtereisen (zum Beispiel nach Peking) auch individuell kombinierbare Reisebausteine sowie Module für Geschäftsreisen. Im Vordergrund steht für China Tours die Philosophie, innovative Reiseideen zu schaffen, mit denen die Kunden einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen des faszinierenden Landes werfen können. Der Hamburger Spezialveranstalter wurde 1998 von dem Chinesen Liu Guosheng gegründet. Er und sein heute 30-köpfiges Team kennen sich in China bestens aus, pflegen enge Kontakte zu allen wichtigen Institutionen des Landes und sind stets über neueste Entwicklungen vor Ort informiert. Liu Guosheng: „Die Zusammenstellung einer China-Reise nach individuellen Kundenwünschen ist für uns eine tägliche Herausforde-

rung. Dies erreichen wir durch innovative Reiseideen, bei denen unsere Kunden die Menschen auf ihren Wegen durch das Land kennenlernen.“ Für Buchungen und Anfragen: China Tours Wandsbeker Allee 72 22041 Hamburg Tel.: 040 – 81 97 38-0 Fax: 040 – 81 97 38 88 E-Mail: Info@ChinaTours.de www.ChinaTours.de

China-Tours-Chef Liu Guosheng: „innovative Ideen für Kunden“.


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HighEnd Hig

lack-könig Rhus verniciflua, der Lackbaum. Sein Saft wird im süd­chinesischen Kunsthandwerk für die Lackiertechnik „Urushi“ genutzt. Der Bremer Urushi-Künstler Manfred Schmid schafft mit seinen flachen Schalen und bauchigen Dosen aus feinsten Hölzern und dem tiefschwarzen Hochglanzlack funkelnde Preziosen für die Ewigkeit. Nur Nörgler grummeln über die Preise ab 4 000 Euro. Zeit ist Geld, und Handarbeit braucht Zeit! Nur 30 Objekte schafft Artist Schmid durch die unzähligen Spachtel- und Polierprozesse pro Jahr. Dafür verströmen seine UrushiSchalen aber auch einzigartiges entspanntes Wohlfühlen. Manfred Schmid ist ein Lack-König. www.urushi.de

wiesnprinzessinnen Wiesn-Zeit, Dirndl-Zeit. Kein Oktoberfest-Besuch auf der Münchner Theresienwiese ohne das Marken­zeichen bayerischer Lebensfreude und modernem coolen Brauchtum. Die Edelschneider von Berwin & Wolff haben rechtzeitig zur Herbstgaudi ihre jüngsten Kreationen aus Wollspitze, Stretch-JacquardMieder, Lurexfäden und Organza-Borte gezaubert. Dirndl und Dame sind ein Must-have! www.berwin.de

feder-fürst

fotos: Faber-castell; Berwin & wolff ag; URUSHI, Manfred schmidt;

Im Rausch der Tinte: Mit dem aktuellen „Pen of the Year 2008“ aus der Graf-von-Faber-Castell-Kollektion haben die Schreibwerkzeug-Künstler aus Stein bei Nürnberg wieder mal Fürstliches vorgelegt. Feinstes indisches Satinholz im Fischgratmuster umhüllt den Schaft – bernsteinfarben strahlt die Holzpatina. Nüchterne Zahlen lassen glänzende Werte aufscheinen: Die 84 handgefertigten Satin-Rechtecke und die platinierten Metallbeschläge sind der brillante Auftakt zur handeingeschriebenen 18-Karat-Bicolor-Goldfeder. Ein exklusiver Feder-Fürst. www.Graf-von-Faber-Castell.com



GO HighEnd

natur-Glamour Der Mann schaut auf Fotos immer ernst: Shu Uemura. Und der Hollywood-Star-Hairdresser und Make-up-Stilist führt gute Gründe dafür an: „Ich möchte die Leute mit Herzlichkeit und Freundlichkeit überraschen, wenn sie mich wirklich treffen.“ Na, das kann dauern. Doch das macht nichts, denn seine „Shu Uemura“-Serie „Art of Hair“ aus Shampoo, Conditioner und Maske macht aus jeder Frau einen Leinwandstar – eine gefühlten. Und noch einen Text vom Meister des Natur-Glamours: „Man darf nie aufhören, zu verbessern und Neues zu erschaffen.“ Großes japanisches Ehrenwort. www.loreal.de

Schon beim Toasten fängt das Stil-Leben an. Vorbei die Zeit bauchiger Weißblech- oder Plaste-und-Elaste-Röster, die den Frühstückstisch zur Brötchen-Verklappung degradierten. Die dänische Edelschmiede Jacob Jensen™ hat jetzt zwei gebürstete Edelstahl-Bruzzler, den One-Flat-Toaster und den Flatbed-Toaster, aufgelegt, die das tägliche WohlfühlFrühstück inszenieren. Nicht nur das schlichte Danish Design funkelt den gerösteten Weißbrotfan an, sondern blaue futuristische LED-Lichter läuten den Countdown für den perfekt gerösteten Vierkantteig oder den Brötchenlaib ein. Wunderschöne neue Brötchen-Welt! www.jacobjensen.com

titan-sonne Die Fußball-Karriere ist vorbei, der Model-Aufstieg beginnt. Torwart-Titan Oliver Kahn ist nach seinem Abschiedsspiel in der Münchner Allianz-Arena im Kicker-Olymp. Jetzt wird er nicht nur Taktikkommentare fürs ZDF abliefern, sondern auch den Blick fürs Wesentliche schärfen. Der Balllegende hat Eschenbach-Optik jetzt die Edition TITANflex Sun gewidmet. Die Eschenbach-Künstler haben die eiskalte Liaison aus Sport und Lifestyle geschmiedet. www.eschenbach-optik.com 62 go sixt style

fotos: shuuemuraartpfhair.com; Titanflex sun, eschenbach-optik; jakob jensen

stahl-bräune



GO

SERIE (4) EXZELLENTE HOTEL-oasen

hilton hotels

Relax Rela

Lobby-Pavillon im Hilton Amsterdam: herbstliche Sonnentage genießen.

Feine Ausflüge Besuchen Sie doch mal Europas Metropolen. Ob Amsterdams Grachten oder Kaffeehäuser in Prag: Hiltons Programm „Mini Breaks in Europe“ bietet individuelle Klasse und attraktiven Service.

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s lag schon immer in unserer Verantwortung, die Erde mit dem Licht und der Wärme der Gastfreundschaft zu erfüllen, und dies wird auch immer so bleiben“, brachte Gründer Conrad Hilton die Philosophie der weltweiten Premiumhäuser auf den Punkt. Ein Selbstverständnis, das auch die heute verantwortliche Hilton-Familie auf ihre Fahnen schreibt – und mit kundenorientierten Incentive-Angeboten für aufregende und günstige Hotel-Erlebnisse sorgt. Das Programm „Mini Breaks in Europe“ bietet nicht nur den klassischen Business- und Resort-Service, sondern auch attraktives Weekend-Leisure in den Kulturmetropolen des Kontinents. Langschläfer-Frühstück bis ultimo mit regionalen Klassikern, Late-check-out bis 18 Uhr und spezielle Frühbucherrabatte sowie Kinder im Extrazimmer zum halben Preis. Das Aktionsprogramm „Mini Breaks“ ermöglicht feine Ausflüge in die europäischen Zentren und entspanntes ­Cocooning in Edelherbergen. Entdecken Sie Europa – allein, zu zweit oder mit Großfamilie. Have a break, have a Hilton! 64 go sixt hotels


Hilton Amsterdam Hotel, Amsterdam, Niederlande www.hilton.de

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ussten Sie eigentlich schon, dass unter diesem Dach John Lennon und Yoko Ono anno 1969 ihre Popköpfe ins Kissen gekuschelt haben? Nein? Macht nichts, Sie ruhen auch so entspannt und gediegen im klassisch-modernen Hilton-AmsterdamHotel. Dass die Edelherberge direkt an einer Gracht liegt, ist gut. Noch besser ist, dass man nur zwei Minuten zum Van-Gogh-Museum, fünf zum Rembrandtschen Rijksmuseum und nur fünfzehn Minuten in die Innenstadt braucht. Mehr erlebnisreiche, entspannte Fußläufigkeit ist selten in Metropolen. Da genußvolle Kultur- und Stadtbesichtigungsarbeit auch ihren relaxten Ausgleich braucht, können Sie entweder entspannt herbstliche Sonnentage im Lobby-„Pavillon“ zum grünen Patio hin genießen oder im Health- und Fitness-Center ihre gewohnte Spannkraft zurückgewinnen. Doch nicht nur Wochenend-Städtereisende, auch Fulltime-workaholics kommen auf ihre Kosten. Das hoteleigene Business-Center mit seinen 21 Versammlungsräumen, in denen sie – wie auch in allen 271 Zimmern – W-LAN-Zugang erhalten, bietet mit seiner Executive Lounge erholsames Geschäftsambiente. Ach ja, und das italienische Restaurant lockt mit Sternequalität. Fazit: Wenn Sie sich vom Grachten-Surfen, Rembrandt-Staunen und Ajax-AmsterdamGenießen erholen müssen, ist dies citynahe First-class-Haus Ihre Wellness-Adresse.

Infos: Hilton Amsterdam Hotel; Apollolaan 138, Amsterdam1077 BG, Niederlande Tel.: +31 (0)20 710-60 00, Fax: +31 (2)20 710-60 80, E-Mail: info.amsterdam@hilton.com Buchen: www.hilton.de/amsterdam

Mit dem Bonusprogramm Hilton HHonors® sammelt man erstens Hotelpunkte und zweitens Flugmeilen bei über 2800 Hotels und über 50 Airline-Partnern weltweit. Und seit über zehn Jahren ist Sixt schon Preferred Partner of Hilton HHonors®, man kann sich also wechselseitig Bonuspunkte gutschreiben lassen. www.hilton.de/AboutHHonors

Fotos: hilton international 2008

coole drinks, exzellente rooms: klassischer Ausstattungsstil und W-LanZugang in allen 271 Zimmern.

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GO Relax Hilton Frankfurt Hotel fRankfurt/Main, Deutschland www.hilton.de

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Das New-York-Gefühl Die weitläufige Atrium-Lobby und der durchgestylte Executive-LoungeMeeting-Room bieten luxuriösen Business-Chick.

eutschlands Banken- und Finanzzentrum Frankfurt am Main ist die Drehscheibe fürs große Geld und unter anderen auch Sitz der Europäischen Zentralbank, die über den harten Euro und das Verhältnis zum kriselnden Dollar wacht. Da sich in der Regel den ganzen Tag alles um Business & Co. dreht, sorgt das „Pacific Colors“, das Restaurant mit exklusiver kalifornischer Küche auf der Terrasse des Hilton Frankfurt Hotels, für angenehmes Wegträumen in den USSonnenstaat. Der 342-Zimmer-Luxuspalast in der hessischen Messestadt kann aber auch hervorragend als Sprungbrett für einen Kurzurlaub mit Großstadtflair zum Shoppen genutzt werden. Oder man schaut hinter die vordergründigen Börsen- und Businessfassaden Frankfurts und entdeckt lebendige Kulturgeschichte (Paulskirche und Kaiserdom), lässt sich von den über 40 Museen in der Hessenmetropole inspirieren oder nimmt aus Fun an einer Führung durch die Frankfurter Börse teil. Und wenn man ums Arbeiten einfach nicht herum kommt, sollte man im schicken Executive-Lounge-MeetingRoom des Hilton mit seiner designten Ausstattung und hellen Atmosphäre das Markenzeichen der Region testen: Weine aus dem Rhein-Main-Gebiet. Weinprobe los! Fazit: Frankfurt am Main ist Business – fast immer. Dann ist dieses Edelhaus Ihr Topspot. Und wenn Sie mal Abwechslung suchen? Ab ins Taxi und zur Museums­ meile am Main. Extraklasse! Infos: Hilton Frankfurt Hotel; Hochstraße 4, 60313 Frankfurt am Main; Tel.: +49 (0)69 133 800 0, Fax: +49 (0)69 133 820 E-Mail: sales.frankfurt@hilton.com Buchen: www.hilton.de/frankfurt

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Das donald-Duck-gefühl: Wer den ultimativen Wolkenkratzer-Kick sucht, wählt die einzigartige Präsidenten-Suite.


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GO Relax Hilton Prague Hotel Prag, tschechische Republik www.hilton.de

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arocke Heimeligkeit dürfen Sie vom Hilton Prague Hotel mit seinen 788 Zimmern, den 33 W-Lan-fähigen Konferenzräumen und der hoteleigenen Kongresshalle für über 1500 Gäste nicht erwarten. Warum auch? Die bestens erhaltene, hinreißende Altstadt von Prag liegt vor der Haustür der sachlich-kühlen Businessherberge. Und immer wieder gelingt es den Hilton-Designern in diesem klassischen Geschäftshotel bunte überraschende Akzente zu setzen. Da kontrastiert etwa der quietschfidele, bunt gestaltete Vivaldi-Meeting-Room mit der gnadenlos sachlichen Messing-Strenge der „Maze“-Bare. Einheizen sollen ja hoffentlich auch die Cocktails. Und wenn schon groß, dann bitte richtig. Im hauseigenen Casino kann man das mühsam errungene Kleingeld bei Roulette, Black Jack, Poker und an einarmigen Banditen erneut einsetzen. Und falls man verliert, spendet die einmalige Kulisse des historischen Prag Trost. In dieser pulsierenden Metropole sollte man alle Moldau-Brücken und ihre einzigartigen Blicke auf die Stadt entdecken, aber auch in typischen Eckkneipen das echte Pilsener genießen. Und wer Zuhause bleiben möchte? Der kann im „CzecHouse Grill and Rotisserie“ des Hilton Prague die kalorienreichen, regionalen Köstlichkeiten der tschechischen Küche testen. Den Absacker gibt’s bei Livemusik und perfekten Drinks in der „Zest Bar“.

Kontrastreiche Eleganz: Farbenfroher Vivaldi-Meeting-Room gesellt sich z­ um kühlen Marmor- und Messingambiente der „Maze“-Bar.

Fazit: Neben der zentralen Lage an der Moldau und großzügigen Pool- und Wellnessangeboten überzeugt das gut ausgestattete Großhotel durch hoch­ wertige Konferenzangebote, moderne Gastronomie und kühle Eleganz.

Infos: Hilton Prague Hotel; Pobrezni 1, Prag, 186 00, Tschechische Republik Tel.: +42 02 24 84 11 11, Fax: +42 02 24 84 23 78 E-Mail: guestcentre.prague@hilton.com, Buchen: www.hilton.de/prague

Schöne Flatscreen-Träume! Der King-Executive-Plus-Room entwickelt seine Aura auf der weißen Kingsize-Wolke. Einfach hinlegen und wegdämmern.

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Belle-Epoque-Pracht

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Königlichen Glanz und kosmopolitische Souveränität strahlt die Jahrhundertwende-Fassade des Hilton Antwerp Hotel aus.

Hilton Antwerp Hotel, Antwerpen, Belgien www.hilton.de

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til ist durch nichts zu ersetzen als durch Stil – plus Tradition! Am Groenplaats residiert das traditionsreiche Hilton Antwerp Hotel. Hier trumpft jedes Detail groß auf: In den prachtvoll eingerichteten Zimmern spiegelt sich die Historie Belgiens wie auch dieses erhabenen Hauses wider. Besonders Belgiens größter Veranstaltungsraum, der hauseigene Saal „Belle Epoque“, färbt auf jede hier ausgerichtete Business-Veranstaltung mit seinem prächtigen Interieur und ausladendem Dekors ab. Das Stadtpalais bietet mit seinen 14 Tagungsräumen für bis zu 200 Personen auch eine intime Atmosphäe für geschäftliche Meetings. In den Pausen lässt sich auf der großzügigen Terrasse mit Blick auf die Kathedrale Notre Dame speisen. Und wenn es – ja, das kommt vor im schönen Antwerpen – mal regnen sollte oder kühle Herbst­abende ziehen herauf, kann man unter die verglasten Bögen des „Terrace Cafés“ ausweichen. Kein Antwerpen-Ausflug ohne Besuch im nahe gelegenen National Maritime Museum, in dem man die wechselvolle Geschichte der Metropole Antwerpen und die belgische Kolonialvergangenheit aufsaugen kann. Auch falls die Businesstermine drängen: Nehmen Sie sich zum FünfUhr-Tee mal kurz frei und ziehen in die Cafés in den Gassen der Altstadt.

Fazit: Egal ob Businesstrip oder Wochend-Städtetour: Dieses einzig­ artige exklusive Belle-Epoque-Nobelhaus ist schon allein eine WohnAffaire wert – plus stilvolles Konferenztagen im Empire-Ambiente.

Infos: Hilton Antwerp Hotel; Groenplaats, Antwerpen 2000, Belgien Tel.: +32 (0)3 204 12 12, Fax: +32 (0)3 204 1 213 E-Mail: info_antwerp@hilton.com; Buchen: www.hilton.de/antwerp 70 go sixt hotels

Brokat-zauber: Ein dezent-royaler, belgischer Antik­stil prägt die Ausstattung der Business-Suite.


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Elegant: Das Styling von Executive-Room und Breakfast-Lounge spielt mit nordischer Einfachheit.

Hilton STockholm Slussen Hotel Stockholm, sChweden www.hilton.de

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ie spinnen, die Schweden. Kinderstar Pippi Langstrumpf, Kickergott Zlatan Ibrahimovic, Kult-Möbelhaus Ikea: alle drei herzerfrischend verrückt. Und alle drei weltweit geliebt und anerkannt für das Einfache, für die klare Eleganz: Lachen, Tore, Wohnspaß. Nicht wundern, richtige Kultur können die Nordlichter auch: souveräne Royalities ohne Skandale, und der Stockholmer Königspalast gehört zum Weltkulturerbe – und die Königliche Oper („Kungliga Operan“) ist Nationalbühne, liegt im zentralen Stadtbezirk Norrmalm und strahlt mit ihrer klaren klassizistischen Architektur erfolgreich gegen das Licht des Nordens an. Nicht nur gucken: rein­ gehen! Höchste Qualität. So überrascht es auch nicht, dass das Hilton Stockholm Slussen Hotel, das auf der Insel Södermalm zu Hause ist und an der ruhigen Bucht Riddarfjärden liegt, auf einfache Klasse und reduziertes Design setzt. Nur zwei Gehminuten entfernt von der Altstadt und der Bootsanlegestelle zum Vergnügungspark Gröna Lund mit Freilichtbühne für Popgrößen wie Paul McCartney kommt das nordisch gestaltete Luxushaus als komfortabler Rückzugsort für Business- wie für Wochendreisende daher. Im Restaurant „Panorama“ können Sie moderne leichte Küche genießen, während im typisch schwedischen Restaurant „Eken Matsal“ vor allem das Beef à la Rydberg überzeugt. Fazit: In den 264 Zimmern und 19 Suiten erwartet den Gast kuschelige Sachlichkeit und im Businesscenter High-tech-Präsentationstechnik. Infos: Hilton Stockholm Slussen Hotel; Guldgränd 8 Box 15270, 10465 Stockholm, Schweden Tel.: +46 (0)8 51 73 53-00, Fax: +46 (0)8 51 73 53-11 Info: stockholm-slussen@hilton.com; Buchen: www.hilton.de/stockholm

Knisternde Kamin-Lounge Von den Cocktailsesseln und Kuschelsofas der Executive-Lounge mit großem Kamin blickt man über die Bucht des Riddarfjärden.

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MyWay MyW

Der russische Botschafter Vladimir Kotenev gab Eduard Prinz von Anhalt exklusiv für GoSixt ein Interview. Sie sprachen über Autos, Vertrauen und das sensible Thema Beutekunst.

»Wir teilen christliche Werte«

Von Prinz Eduard von Anhalt und Sebastian Widmann (Fotos)

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Eduard Prinz von Anhalt: Exzellenz, ich möchte mit einer persönlichen Frage beginnen. Meine Mutter lernte in ihrer Schulzeit neben Französisch auch Russisch, weil die Beziehungen so eng und bedeutend waren. Wird das irgendwann wieder so sein? Vladimir Kotenev: Das wird es, ich hoffe schon. Außer während zwei Zeitabschnitten in der Geschichte, in der unsere beiden Nationen gegeneinander gekämpft haben, gab es immer wieder Perioden, wo Russland und Deutschland für Europa und die Welt unentbehrlich waren, und diese Beziehungen haben sich in jüngster Zeit wieder intensiv entwickelt. Im Verhältnis zur gigantischen Größe Russlands ist Ihr Land relativ dünn besiedelt, und da interessiert es mich als Nachfahren von Zarin Katharina der Großen, ob Russland wieder einmal das Einwanderungsland wie Mitte/Ende des 18. Jahrhundert werden wird. Ich schätze ja, und der Anfang ist bereits gemacht. Wir sind ein Einwanderungsland für Menschen aus den früheren Sowjetischen Republiken, ganz besonders für die aus dem zentralasiatischen und kaukasischen Raum. Ich denke, in nicht allzu ferner Zukunft werden wir uns noch mehr öffnen, um Arbeitskräfte aus aller Welt aufnehmen zu können. Viele Manager, die in den höheren Etagen der Banken und Konzerne arbeiten, sind Amerikaner, Deutsche, Engländer, Franzosen. Wir haben alleine aus Deutschland 4600 Firmen, die aktiv auf dem russischen Markt sind. Im vorigen Jahr siedelte sich in Kaluga das Werk von VW an, das Bosch-Siemens-Hausgeräte-Werk in St. Petersburg baut weitere zwei Montagehallen, und das sind nur einige Beispiele. Nehmen wir allein Sibirien mit seinen unermesslichen Möglichkeiten. Es ist dünn besiedelt und bietet Kohlevorräte für die Welt für die nächsten 800 Jahre. Ich stimme Ihnen zu, Hoheit, dass wir nicht nur die EU-Europäer, sondern auch manche Deutsche überzeugen müssen, dass Russland Teil des Europäischen Kontinents, der europäischen Kultur war und ist. Wir teilen ja christliche Werte mit den EU-Europäern. Wir haben schon längst angeboten, visumfrei zueinander zu reisen, aber Brüssel kann das noch nicht akzeptieren. Dabei sind ja gerade die Russen große Reisefanatiker, kann man fast sagen. Man trifft sie überall, sie genießen die Möglichkeiten, heute überall hinreisen zu können. Das ist wahr. Und auch das verbindet unsere Nationen. Wir holen natürlich genauso Vieles nach, wie unsere Partner und Nachbarn aus den neuen Bundesländern, die bedingt durch sozialistische Staatsordnung, in der wir autark leben mussten, nicht in die weite Welt reisen durften. Die Russen, die ja nun

viel zahlungskräftiger geworden sind, sind sehr willkommene Gäste überall auf der Welt. Ist es nicht überraschend, dass Russland so schnell einen Mittelstand erlangt hat, der sich das heute auch leisten kann? Ich würde das noch nicht als Mittelstand bezeichnen. Mittelstand als ökonomischen Begriff würden wir in Russland sehr begrüßen, und wir arbeiten hartnäckig daran, möglichst viele kleinere und mittlere Unternehmen zu bekommen, welche dann Teile des wirtschaftlichen Rückgrats in Russland bilden, wie man es in Deutschland vorfindet. Wir könnten jetzt eher von einer „Mittelklasse“ sprechen, welche wirklich dementsprechend verdient. Das sind vor allen Dingen die gut bezahlten Angestellten von Banken und Unternehmen. Auch der Staat gibt mehr Geld für seine Beamten aus. Selbst in den entlegenen Regionen verdienen die Menschen heute relativ viel, und das gibt uns die Möglichkeit, unsere Reisefreiheit zu genießen.

Sibirien hat unermess‑ liche Möglichkeiten. Es bietet Kohlevorräte für die Welt für die nächsten 800 Jahre.

Wo verbringt der russische Botschafter seine Ferien, eher in West-Europa, in der Heimat, in der Ferne? Das ist sehr unterschiedlich. Meine Frau und ich reisen sehr gerne, haben aber leider nicht so viel Zeit dafür. Ich bin ein reisender Botschafter und somit zu vielen Terminen in den Bundesländern unterwegs. Wir nutzen dann die Möglichkeit, an meine offiziellen Termine noch ein Wochenende anzuhängen, und lernen so weitere Teile Deutschlands kennen, obwohl ich, wie Sie wissen, dieses Land schon seit vielen Jahren kenne. Wenn uns mehr Zeit bleibt, fahren wir im Winter Ski, gerne in Österreich, aber auch GarmischPartenkirchen bietet sehr viel. Im Frühjahr und Herbst fahren wir auch gerne ans Meer. Eher Mittelmeer oder noch weiter weg? (lacht) Wir fahren am liebsten dahin, wo es schön warm ist! Vor ein paar Monaten waren wir in Thailand. Es ist für uns immer sehr spannend, die Menschen auch in solchen Teilen der Welt kennenzulernen, zu beobachten. Und natürlich müssen auch noch ein paar Tage für die Familie in Russland übrig bleiben. Aber im Sommer sind die Wochenenden an der Ost- oder Nordsee sehr attraktiv! interview go sixt 75


GO MyWay Waren Sie schon mal in Sotschi? Wie sind die Skigebiete? Natürlich war ich in Sotschi, aber leider noch nicht auf einer Skipiste. Fast alle Russen kennen Sotschi als Sommerurlaubs­ort, sozusagen als Badeort der Nation. Dort haben meine Frau und ich uns übrigens kennengelernt. Wir studierten zwar an der gleichen Universität zusammen, sind uns dort nicht über den Weg gelaufen, aber dann in Sotschi. Freuen Sie sich auf die Olympischen Spiele 2014 dort? Ja, sehr! Das wird nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung dieser großen und wichtigen europäischen Region bringen, die Winterspiele werden ein schönes Symbol werden für das ganze Russland. Wir sind ein zielstrebiges, dynamisches Land und genau solche Weltereignisse werden dem Land und dem Volk sehr gut tun. Sie und Ihre Frau, die als eine der elegantesten und schönsten Frauen der deutschen Gesellschaft gilt, sind ja ein, ich möchte sagen, fester Bestandteil der Berliner und deutschen Gesellschaft. Sie präsentieren sich gerne in der Gesellschaft und veranstalten ja auch selber eines der größten und schönsten Feste Berlins. Es geht uns nicht nur um gesellschaftliches Leben, sondern um die Netzwerke, die wir dort knüpfen. Bei solchen Events treffen wir so viele interessante und wichtige Menschen, mit denen ich dann über Politik, Wirtschaft und Kultur reden und so die Beziehungen zwischen unseren Ländern fördern und vorantreiben kann. Was die Veranstaltungen in der Botschaft anbelangt, verfolgen diese genau die gleichen Ziele, nämlich Menschen beider Länder zusammen zu bringen und das neue aufstrebende Russland zu präsentieren. Dafür ist dieses wun-

derbare Gebäude, unsere Botschaft, natürlich ein ausgezeichneter Rahmen. Den nutzen wir sehr gerne unter anderem für den traditionellen russisch-deutschen Ball der Politik, Wirtschaft und Kultur. Das kann ich bestätigen, denn ich hatte ja auch schon die Ehre, dabei sein zu können. Welchen Stellenwert hat Berlin heute grundsätzlich für die Diplomatie? Kann man Berlin als diplomatischen Schwerpunkt bezeichnen? Man sollte das nicht nur diplomatisch betrachten, sondern auch politisch und wirtschaftlich. Ich würde das so formulieren: Für die russische Politik insgesamt sind natürlich solche Orte wie New York als Hauptsitz der UN, und Washington und Peking als Zentren der amerikanischen und chinesischen Politik sehr wichtig. Aber wenn man das ganze Volumen der Beziehungen betrachtet, das heißt Bereiche wie Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, den humanitären Sektor, den Jugendaustausch, Schüleraustausch, da, nehme ich an, liegt Deutschland mit Abstand an erster Stelle als russischer Partner in der Welt. Exzellenz, Sie sprechen ein hervorragendes Deutsch, und ich treffe immer wieder Mitbürger von Ihnen, die wirklich gut Deutsch sprechen. Unsere beiden Länder rücken immer mehr zusammen, wir werden einander immer wichtiger, die Ressourcen Russlands werden für uns eines Tages lebensnotwendig sein. Sollte man an deutschen Schulen das Erlernen der russischen Sprache nicht wesentlich mehr fördern? Ich stimme Ihnen zu. Aber erstaunlicherweise geht das Angebot, unsere Sprache zu erlernen in den letzten Jahren zurück. Das können wir uns auch nicht erklären. Zumal wir in Deutschland rund drei Millionen Ex-Sowjets haben, die ja zum großen

Seine Exzellenz der russische Botschafter Vladimir Kotenev im Gespräch mit Seiner Hoheit Eduard Prinz von Anhalt in Berlin: „Für deutsche Nachwuchskräfte in der Wirtschaft wäre es ganz wichtig, der russischen Sprache mächtig zu sein.“

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Lassen wir die Erbsenzählerei! Weltunternehmen wie Mercedes und Lukoil, BMW oder Gazprom, General Electric oder Telekom sind immer dabei.

Botschafter Vladimir Kotenev in der Russischen Botschaft, Berlin: „Die Zeit ist längst reif, sich zu öffnen gen Osten.“

Teil Russisch als Muttersprache sprechen. Ganz wichtig für die Nachwuchskräfte in der Wirtschaft wäre es, der russischen Sprache mächtig zu sein. Genauso finde ich es wichtig, die gemeinsame Geschichte zu kennen. Ich war fasziniert, als Ex-Präsident Putin im Deutschen Bundestag in fließendem Deutsch unsere gemeinsame Geschichte geradezu heraufbeschworen hat und im Gegenzug kam von unseren Parlamentariern herzlich wenig zurück, was mich sehr enttäuschte. Fehlt uns Deutschen ein Geschichtsbewusstsein? Um eine erfolgreiche Zukunft bauen zu können, muss man doch die Vergangenheit kennen! Nun, was soll ich sagen? Auch wir waren wirklich enttäuscht, weil es praktisch keine Reaktionen auf diese großartige Rede gab. Man hatte wirklich mehr positive Resonanz erhofft, und so sind in diesen Jahren viele Chancen ungenutzt geblieben. Wenn man das riesige Russland und das kleine Europa mit seiner Ressourcen-Armut betrachtet, dann ist es doch nur logisch zu sagen, liebe Leute, wir haben eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Zukunft, die wir zusammen angehen sollten. Ich finde, es ist lebenswichtig für Deutschland und EU, sich mehr auf Russland zu fokussieren, das uns historisch und geografisch ja so nah ist! Wir haben Verständnis für die Ausrichtung nach Westen, die ja in den Entwicklungen des 2. Weltkrieges begründet war. Trotzdem: Die Zeit ist längst reif, sich zu öffnen gen Osten. Schauen Sie, was in den deutsch-polnischen Beziehungen geschieht, die sind viel offener geworden, es werden keine Feindbilder mehr 78 go sixt interview

gezeichnet von den Politikern und Medien. Es gehört in Deutschland inzwischen zum guten Ton, über polnische Nachbarn nicht abschätzend und respektlos zu berichten. Ich glaube, so muss das auch mit Russland geschehen. Exzellenz erlauben Sie mir zu einem ganz anderen Thema zu kommen. Fahren Sie selber Auto? Ja, ich fahre schon selber. Darf man fragen, welche Marke? Ich möchte hier keine Werbung machen, darf Ihnen aber sagen, dass ich einen deutschen Wagen fahre, privat und dienstlich. Der Fuhrpark der Botschaft besteht aus deutschen Autos. Ohne ein Unternehmen herausheben zu wollen, haben wir auch in Berlin aktiv daran gearbeitet, das Projekt VW in Russland zu fördern. Wir brauchen deutsche Autos. Die verkaufen sich in Russland so gut, dass wir es nicht schaffen, die Nachfrage zu befriedigen. Der Bedarf Russlands ist immens und über deutsche Qualität, die weiterhin geschätzt wird, müssen wir nicht lange reden. Wir müssen die richtige Balance finden! Was meinen Sie damit? Als eine hochkarätige deutsche Abordnung ihren Besuch in Sibirien ankündigte, besichtigte die Vorausdelegation einige der möglichen Unterbringungsmöglichkeiten für die Politiker. Dabei stieß man auf ein Schild mit der Aufschrift einer Gazprom-Tochter. Nun befürchtete man, die Delegation würde von Gazprom beherbergt und verzichtete auf die schöne Residenz. Dann muss man aber wohl umgekehrt die Deutschen


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Vladimir V. Kotenev Seine Exzellenz Vladimir V. Kotenev wurde 1957 in Moskau geboren. Er spricht Deutsch und Englisch und ist mit Ehefrau Maria S. Kotenev verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Kinder, die in Moskau leben. Der Diplomat absolvierte die Fakultät für internationale Beziehungen an der Moskauer Staatlichen Universität für internationale Beziehungen beim Ministerium für Auswärti‑ ge Angelegenheiten der UdSSR. Seit 5. April 2004 ist Vladimir V. Kotenev außerordentlicher und bevollmächtig‑ ter Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland.

beim Staatsbesuch des russischen Präsidenten bitten, statt mit Mercedes oder BMW die Wagenkolonne mit neutralen Toyotas zu bestücken. Dann meinetwegen! Fazit: Lassen wir die Erbsenzählerei! Weltunternehmen wie Mercedes oder Lukoil, BMW oder Gazprom, General Electric oder Telekom sind irgendwie immer dabei, aber Politik ist Politik und Wirtschaft ist Wirtschaft. Exzellenz, darf ich noch einmal privat werden: Womit halten Sie sich fit, denn Sie sehen so aus, als wären Sie es! Für ein volles Fitnessprogramm fehlt mir leider die Zeit. Immer wieder wollen mich wohlmeinende Menschen überreden, mit dem Golfen anzufangen, aber das ist in meiner Situation gar nicht machbar, denn selbst am Wochenende bin ich eingespannt. Ich schwimme jeden Tag und mache Gymnastik, ich versuche hin und wieder einmal Zeit auf dem Tennisplatz zu verbringen, und wenn wirklich einmal ein freier Tag ansteht, fahren meine Frau und ich gerne mit dem Rad nach BerlinGrunewald oder Potsdam, und bei schönem Wetter springe ich dann auch gerne mal in die Havel oder den Wannsee. Sie gehören nicht zu den harten Russen, die gerne mal im Winter im Eiswasser baden? (lacht) Wenn ich in Deutschland Eiswasser finden würde, dann vielleicht. Kommen wir noch einmal zu den Beziehungen unser beider Länder zurück. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten 80 go sixt interview

Missverständnisse? Wo ist da noch Aufklärungsbedarf? Grundsätzlich: In die richtige Richtung reisen! Die Deutschen sollten viel mehr nach Russland reisen, um zu erleben, dass all die Ängste und Vorurteile der Nachkriegsära in heutiger Zeit völlig unbegründet sind. Diese Ängste werden geschürt und aufrecht erhalten von einigen Medien. Es ist natürlich leichter, die Ursprünge der Probleme dieser Welt und Europas im bösen Verhalten Russlands zu suchen, statt sie zu analysieren, was eigentlich die wahren Gründe dafür sind. Ich rede von den verschiedensten Erscheinungen, auch von der Globalisierung, die sowohl Chance als auch Herausforderung für uns alle ist. Es ist leicht, zu sagen, da, das ist der böse Nachbar, der russische Bär. Glauben Sie mir, ich rede mit Tausenden und Abertausenden von Menschen und die allermeisten haben gar keine Ängste. Nur, wenn diese Leute jeden Tag im Fernsehen und den Printmedien irgendwelche negativen Nachrichten über Russland eingeflößt bekommen, dann wird es zur Gewohnheit, negativ zu denken und das, finde ich, müssen wir überwinden. Wem kann daran liegen, einen Keil zwischen unsere Länder zu treiben, welche dunklen Mächte sind da am Werk? Wir versuchen hier eine Antwort auf eine Frage zu finden, die sehr komplex ist. Es liegt an der Entwicklung unserer Beziehungen, an der sehr dynamischen Entwicklung Russlands, es liegt womöglich daran, dass Russlandkorrespondenten nicht erst seit zwei, drei Jahren in Russland leben, sondern manchmal schon seit zehn Jahren und da ist die Berichterstattung nicht mehr gegeben wie in der frischen Phase ihrer Arbeit. Es liegt auch daran, dass die Redakteure in Deutschland von die-

Wer jeden Tag durch die Medien negative Nachrichten über Russland eingeflößt bekommt, denkt negativ. Das müssen wir überwinden.

sen Korrespondenten gar keine positive Berichterstattung erwarten. Leider war es nach der Wende, nach dem Zerfall der Sowjetunion, häufig so, dass die Russen selber Stoff für negative Schlagzeilen geliefert haben. Ich hoffe, unser wirtschaftliches Wachstum, unsere politische Orientierung, unsere Weltoffenheit werden dazu beitragen, dass die Situation in deutschen Redaktionen sich ändert. Ich bin durch meinen geschichtlichen Hintergrund in einer Sonderposition, aber selbst dem geschichtlich uninteressierten Deutschen sollte klar sein, dass Russland kein sozialistisches Land mehr ist, sondern eine Kaufmannsnation, die ihre Ressourcen, wie alle anderen Kaufmannsnationen auch, entsprechend teuer verkauft. Rühren die Ängste daher, dass die ehemalige Sowjetunion ein einfacherer Geschäftspartner war, als es das Russland von heute für uns ist? Ich glaube, dass ein Teil der Ängste der Politiker daher kommt, dass sich das Land so rasant entwickelt. Dazu ist es ein großes Land, und es ist immer unbequem, wenn ein Großer neben dir sitzt. Und wenn dieser dann noch aufsteht, wirtschaftlich, um bei dem Bild zu bleiben, dann sind Ängste nur natürlich. Ich


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GO Myway gebe Ihnen Recht, dass die russischen Jungkapitalisten zu schnell kapitalistisch geworden sind und bereits genau so erfolgsorientiert geworden sind wie ihre Kollegen im Westen. Es gibt eine neue Art, vielleicht noch ungewohnte Konkurrenz zwischen uns, das gebe ich zu. Nichts desto trotz: Wir brauchen einander. Wir brauchen gegenseitiges Vertrauen und gegenseitige Verpflichtungen, die in jeder Hinsicht eingehalten werden müssen! In dieser gegenwärtigen Phase der deutschen Politik hat Ihr Außenminister Frank-Walter Steinmeier es kurz und bündig so formuliert: Zusammenarbeit für Modernisierung. Das kann eine sehr verantwortungsvolle und interessante Phase in unseren Beziehungen werden. In meiner Familie war die Beziehung zu Russland immer emotional geprägt, natürlich auch durch meine Urgroßtante Katharina. Ich kann mich an Erzählungen meiner Eltern erinnern, dass viele Mitglieder aus meiner umfangreichen Verwandtschaft durch Katharina II. nach Russland gegangen waren. Diese Emotionalität finde ich auch an anderer Stelle immer wieder. Wir gehören zwei sehr emotionalen Nationen an, sollten wir das Verhältnis nicht besser mehr versachlichen? Ich bin damit einverstanden. Wobei dieses Emotionale natürlich aus den vielfältigen Verwandtschaftsverhältnissen von früher herrührt. Wenn wir zum Beispiel eine Ausstellung im Martin-Gropiusbau in Berlin „Die Macht und Freundschaft“ verfolgt haben, dann wird ersichtlich, dass wir in zweieinhalb Jahrhunderten unserer gemeinsamen Geschichte sehr viele verwandtschaftliche Verbindungen auch außerhalb des Hochadels hatten. Als die Deutschen im Baltikum, an der Wolga gelebt haben oder in St. Petersburg und andersherum die Rus-

Wir vermissen ein bisschen die deutschen Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, von denen die russische Intelligenz früher profitiert hat.

sen in Weimar und Schleswig, das, Hoheit, war Europa! Das schuf Verbundenheit. Die Bürger in Russland setzten sich aus bis zu 160 verschiedenen Nationalitäten und Völkergruppen – auch aus Deutschen – zusammen. Da spielt Emotionalität eine allgegenwärtige Rolle. Während und nach dem 2. Weltkrieg freilich waren die Emotionen ganz andere. Unser Land wurde überfallen und mit einem Vernichtungskrieg überzogen. Wir trauern um 27 Millionen Menschen. Leider wird dieser Umstand in Deutschland oft vergessen. Wir beobachten viele Aktionen der Solidarität in Deutschland mit Menschen anderer Nationalitäten, sehr selten aber mit den Russen, Ukrainern, Weißrussen. Versucht man da etwas zu verdrängen? Doch das halte ich für falsch, genauso wie es wenig förderlich ist zu versuchen, jetzt die Geschichte umschreiben zu wollen. Diese Versuche beobachten wir immer wieder, auch hier in Deutschland. Werden nicht aber auch positive Zeichen ausgesendet? Es gibt Pläne, in diesem Herbst, den 50. Jahrestag der Rückgabe von Kunstschätzen, sogenannter Beutekunst, von der Sow82 go sixt interview

jet­union an die DDR zu feiern. Diese Feierlichkeiten werden im Pergamon-Museum stattfinden, einige Persönlichkeiten werden aus Russland eingeladen, vielleicht auch Zeitzeugen. Das, was damals geschah, war wirklich etwas Einmaliges in der Weltgeschichte, das wohl in der DDR bekannt war, jedoch im Westen Deutschlands verschwiegen und ignoriert wurde. Man hat damals insgesamt über 5,5 Millionen Gegenstände der Kunst, der Kultur, Archive usw. zurückgegeben. Nehmen Sie die Dresdner Galerie Alte Meister oder das Grüne Gewölbe. Da sind Schätze wieder untergebracht worden, die fast unmöglich in Geld zu messen sind. Manche Historiker in Russland sind der Meinung, wenn man alle Werke irgendwie einschätzen könnte, würde die Summe eine viel größere ergeben als die, die für den Marshallplan damals von den USA für Deutschland ausgegeben wurde. Man muss bedenken, damals, Ende der 50er Jahre war gerade die Sowjetunion wirtschaftlich noch durch die Folgen des 2.Weltkrieges sehr schwach. Die menschlichen Verluste und die Verluste an Material, Infrastruktur waren immens. Trotzdem hat man diese Schätze zurückgegeben und nicht an andere Länder verkauft. Auch sind mir großzügige Pläne des Verantwortlichen der Dresdener Museen, Herrn Roth bekannt, eine Ausstellung der Schätze der Alten Meister in St. Petersburg zu organisieren, ohne Leihgabengebühren als Zeichen der Würdigung dieses Datums. Bezüglich der Beutekunst bedarf es natürlich der Aufklärung, und da sind solche Feierlichkeiten genau das richtige Instrument, und diese Beutekunst-Diskussion bekommt eine ganz andere Gewichtung. Wichtig ist doch, dass man sich trifft und miteinander redet. Unglaublich viele russische Familien und ganz Russland natürlich haben durch Deutsche im Krieg unglaubliche Verluste erlitten, die vielleicht durch einen fairen Vergleich kompensiert werden könnten. Das ist richtig, und ich betone es noch einmal: Fast jede Familie in Russland hat durch diesen schrecklichen Krieg ein Familienmitglied verloren und trotzdem ist die Stimmung bei den Russen jetzt generell positiv, was die Deutschen anbelangt. Ganz besonders die jungen Menschen, die modernen Leute, die im Internet surfen, die Computerspiele zusammen mit ihren deutschen Nachbarn online spielen, sind weit, ganz weit davon entfernt, an den Krieg zu denken oder an irgendwelche Feindschaften den Deutschen gegenüber. Die sehen Deutschland als dynamische, technische, kulturelle Nation. Was wir natürlich so ein bisschen vermissen, das sind die deutschen Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, Schriftsteller, Poeten, von denen die russische Intelligenz in der Vergangenheit so oft profitiert hat. Das war eine gemeinsame intellektuelle Befruchtung unser beider Länder, wenn ich das so bildhaft sagen darf. Ich, glaube, das vermissen wir auch in Deutschland! Zum Abschluss noch eine Frage: Was, Exzellenz, wünschen Sie sich ganz persönlich für unsere Beziehungen? Ich wünsche, dass unsere Beziehungen wirklich das Niveau erreichen, welches sie verdienen. Dass es in unseren beiden Ländern keine zweifelnden Menschen mehr gibt! Dass die Menschen von der Wichtigkeit, und der Nützlichkeit unserer engen Beziehung zueinander überzeugt sind. Das ist ein fantastisches Schlusswort und ich wünsche uns allen einen wunderbaren Familien-Herbst. Das wünsche ich uns allen von ganzem Herzen!



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und jetzt k端ssen!

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Die Hafenstadt Qingdao ist Kult: für Hochzeitspaare und Hopfenanhänger. Ohne Strandfoto geht keine chinesische Ehe gut und ohne das von den Deutschen gegründete BierImperium „Tsingtao“ wäre die weltweite Gerstensaft-Szene ärmer. Von jan keith und erol gurian (Fotos)

Hochzeits-Starfotograf Sheng Zhi Xiang am „Strand 2“ fürs legendäre Vermählungs-Posing: Geduldig warten die Hochzeitspaare, bis sie dran sind. Idylle im Fünf-Minuten-Takt.

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„Tsingtao“-Bier-Abfüllstraße und Flaschen-Qualitätskontrolle in der früheren Germania-Brauerei: Von Qingdao aus, 800 Kilometer östlich von Peking, wird das chinesische Bier made in Germany in die gesamte Welt exportiert. Qingdao go sixt 87


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„Yum“-Restaurant und „Valley Wing“-Lobby mit Business-Center und Blick auf die Qingdao-Skyline von allen Zimmern im FünfSterne-Haus Shangri La: „Was die Chinesen hier in zehn Jahren geschaffen haben, übertrifft das deutsche Wirtschaftswunder.“

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ine grüne Armee von Flaschen läuft über das Förderband, wie zackige Soldaten bei einer Parade. Vorbei an Maschinen und Rohren, vorbei an zwei Damen mit riesigem Gesichtsschutz und Handschuhen. Lustlos verfolgen diese den Aufmarsch. Ab und zu picken sie sich eine Flasche heraus, mustern sie, und stellen sie wieder zurück. Es klirrt und klappert, klimpert und scheppert. Als würden tausende Menschen pausenlos mit ihren Gläsern anstoßen. Eine gigantische Sound-Party. Das Bier heißt „Tsingtao“ und wird hier hergestellt, in dieser Brauerei im chinesischen Qingdao. Aber das allein wäre ja nicht unbedingt der Rede wert. Und doch ist dieses Bier in den Buddeln, die da unaufhörlich marschieren und marschieren, ein ganz besonderes: Es ist deutsches Bier! Deutsches Bier in China? Ja, so ist es. Das heißt: Die Brauerei Tsingtao gehört schon lange nicht mehr den Deutschen, sondern den Aktionären an den Börsen von Hongkong und Shanghai. Auch die Volksrepublik China selbst hält einen gewichtigen Anteil an der Brauerei, übrigens der größten des Landes. Aber sie wurde damals, im Jahre 1903, von Deutschen gegründet. Und heute, über 100 Jahre später, wird Tsingtao noch immer nach deutschem Rezept gebraut wie

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einst – und in alle Welt exportiert. Chinesisches Bier made in Germany halt. Qingdao also. Eine Millionenstadt in der Provinz Shandong, 800 Kilometer östlich von Peking, direkt am Ufer des Gelben Meeres gelegen. Es gibt ein paar passable Strände, einen Hafen, gesichtslose Plattenbauten. Dazu eine hügelige Altstadt, eine stets frische Brise und einen Berg namens Lao Shan, den die Menschen aus der Stadt gerne an den Wochenenden aufsuchen. Sie besteigen ihn nicht zu Fuß, sondern in einer Seilbahn. Die Chinesen nennen Qingdao auch „Chinesische Schweiz“. Hierher also verschlug es die Deutschen im Jahre 1897. Sie kamen damals, weil Kaiser Wilhelm II. einen Stützpunkt im fernen Osten brauchte. Die Ermordung zweier deutscher Missionare nahmen sie zum Anlass, entrissen den Chinesen den Hafen und stellten das Leben in Qingdao auf den Kopf. Sie eröffneten die Brauerei an der Hauptmann-Müller-Straße, die heute Dengzhou Lu heißt, und statteten sie mit modernsten Maschinen der Firma Siemens aus. „Feinste helle Biere nach Pilsner und dunkle Biere nach Münchner Art“, versprach die Anzeige der „Germania“-Brauerei. Sie installierten elektrische Lei-

Hotel-Direktor Bernhard Wimmer vom Shangri La begrüßt deutsche Gäste mit bayerischem Akzent: „Willkommen in Qingdao.“


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GO Travel Mickey-MausHappening und Hochhaustürme an der hippen Strandpromenade von Qingdao: In den 80er Jahren für den Kapitalismus geöffnet, erzielt es heute zweistellige Wachstumsraten.

tungen, bauten eine Universität, eine Eisenbahn und viele schicke Villen. Die protzigste gehörte dem deutschen Gouverneur, dem kaiserlichen Statthalter Oskar von Truppel. Deutsche Heimat in der Fremde.

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eine Residenz liegt auf einer Anhöhe in der Altstadt. Sind wir noch in China? Das Prachtgebäude – eine Art königliches Schloss, nur etwas kleiner – könnte ebenso in Potsdam oder Dresden stehen. Drinnen überwiegend dunkles Holz, ein 1876 in Leipzig gebauter Blüthner-Flügel, Möbel aus der Stuttgarter Gerson & Wolff Hofmöbelfabrik. Eine mannshohe Standuhr von Junghans schmückt den mit rotem Teppich ausgelegten Eingangsbereich. Der Gouverneur ließ per Schiff alles aus der fernen Heimat kommen, was gut und teuer war. So schön ist es hier, dass sogar der große Vorsitzende Mao 1957 seine Sommerferien in diesem Haus verbrachte – mit Frau und Kind. Er ließ sich ein Bett, ein Bücherregal und ein Grammophon aus chinesischer Produktion bringen – und nutzte die deutsche Einrichtung. Siebzehn Jahre dauerte die deutsche Kolonialzeit, schon 1914 übernahmen die Japaner das Kommando. Und doch sieht Qingdao so aus als hätten deutsche Stadtplaner seit jeher gewirkt. Das alte Rathaus mit

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seinem wasserlosen Burggraben und der steinernen Brücke, das kaiserliche Gericht, die protestantische Christuskirche. Wer durch die Stadt spaziert, bekommt eine Ahnung, wie es damals gewesen sein muss: In den Kneipen tranken sie eben jenes Bier der „Germania Brauerei“, die Straßen hießen „Friedrichstraße“ oder „Kaiser-Wilhelm-Ufer“. Und die Berge an der Küste trugen Namen wie „Mattenstock“ oder „Dreizack“. Man schlendert auf Kopfsteinpflaster, vorbei an Fachwerkhäusern, Giebeln und Erkern, tritt auf deutsche Gullydeckel und liest mit Erstaunen eine Inschrift am Leuchtturm: „Deutsche fern von Heimatland, haben hier am fremden Strand, diesen Bau geschichtet. Schiffen soll er in der Not künden, wenn das Wetter droht.“ Und dies heimatliche Gefühl wird noch verstärkt, wenn man die Lobby betritt und von einem Herrn in deutscher Sprache begrüßt wird: „Willkommen in Qingdao.“ Der Mann heißt Bernhard Wimmer, ein waschechter Münchner, der Chef dieses Fünf-SternePalasts, des besten Hotels der Stadt. Jetzt sitzt er da, erzählt mit bayerischem Akzent vom olympischen Segelwettbewerb, der hier in Qingdao stattgefunden hat. Und vom Aufstieg der Stadt. „Was die Menschen hier innerhalb von zehn Jahren geschaffen haben, übertrifft bei weitem das einstige deutsche Wirt-

Bodybuilder am Strand Nummer 1: Die chinesische Variante von Kaliforniens Muscle Beach in Venice.


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schaftswunder“, sagt Wimmer. Als sich China in den 80er Jahren dem Kapitalismus öffnete, war Qingdao ganz vorne dabei. Mit Steuervergünstigungen und billigem Land lockte man ausländische Investoren an. Die Wirtschaft wächst seitdem zweistellig. Im Osten der Stadt türmen sich glasverspiegelte Bürokomplexe. Shopping Malls und Luxushotels entstehen. Das ist das neue Qingdao.

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s ist schon eine seltsame Mischung. Qingdao, nicht chinesisch, auch nicht deutsch, sondern ein wildes Durcheinander: Betonwüsten wie in der DDR, Gässchen wie in Süditalien, dazu futuristische Wolkenkratzer, verstopfte Stadtautobahnen und riesige Fabriken am Stadtrand. Und doch lieben die Chinesen diese Stadt, vor allem wegen der Strände. Am Strand Nummer 1, der so etwas ist wie die chinesische Variante von Kaliforniens Muscle Beach in Venice, demonstrieren ältere Herren an Langhanteln ihre Kraft. Und an Strand Nummer 2 tummeln sich die jungen Hochzeitspaare. Zu Hunderten strömen sie ans Ufer des Meeres, Tag für Tag, und posieren ganz in Weiß für das ultimative Hochzeitsfoto, das man in China schon Wochen vor der Trauung schießen lässt. Von weitem sehen die Paare aus wie eine Pinguin-Kolonie, wie man sie von Südafrikas Kapregion kennt. Geduldig warten sie, bis sie dran sind. Idylle im Fünf-Minuten-Takt. Eine bizarre Fast-Food-Romantik, bildlich festgehalten von Sheng Zhi Xiang, dem Fotografen. Sheng sieht mit seiner Fransenfrisur und stilechter 70er-Jahre-Sonnenbrille wie ein spleeniger Popstar aus. Jetzt hat er sich auf einem Felsen positioniert und gibt Anweisungen. Bitte lächeln! Und jetzt küssen! Klick. 300 bis 500 Euro kostet bei ihm das Hochzeits-

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paket. Fotos im Studio plus Shooting am Strand von Qingdao. „Die jungen Paare lieben das Meer als Hintergrund. Qingdao ist ideal für solche Bilder“, sagt er. Seine Hochzeitsgruppe ist heute extra aus De Zhou angereist, einer 300 Kilometer entfernten Stadt im Landesinneren. Manchmal fährt Sheng mit den Paaren noch rüber in die Altstadt, fotografiert sie in der europäisch-elitären Kulisse. Auf den Stufen der Christuskirche etwa. Mit dem Kirchturm im Hintergrund. „J.F. Weule, Bockenem im Harz“ steht in rostigen Lettern auf der Turmuhr. Exotik pur. Und wenn die Verliebten nach getaner Hochzeitsfotoarbeit in ihre Busse steigen, nach Hause fahren und langsam die Dunkelheit über die Stadt hereinbricht, schwärmen die Einheimischen aus – in ihre neuen Clubs und Restaurants. Auch in der Bar des Shangri-La-Hotels ist noch viel los. Zwei philippinische Frauen schmettern Hits internationaler Stars. Madonna, Kylie Minogue, Nora Jones. Am Tresen hocken die Schönen der Nacht, nippen an ihren Drinks. Tanzende Menschen, dröhnende Boxen. Beyoncé, Shakira. China ist ganz weit weg.

Qingdao Tipps Biermuseum und Brauerei „Tsingtao“: 56 Dengzhou Lu Qingdao 266071 Tel. +86 532 8388 3437 Das Geheimnis des „Tsingtao“-Biers liegt im Mineralwasser aus dem nahen Lao Shan. Die Brauerei nebst Museum kann täglich von 9 bis 16.30 Uhr besichtigt werden. Führungen durch die Anlagen und Einrichtungen der Brauerei sind nach telefonischer Anmeldung möglich.

Morgenappell für die Köche und den Service: mit Steuerver­ günstigungen Investoren angelockt.

Shangri la Hotel 9 Xiang Gang Zhong Lu Qingdao 266071 Tel.: +86 532 8388 3838 www.shangri-la.com Das Fünf-Sterne-Haus Shangri La liegt in der Neustadt von Qingdao und bietet den perfekten Service einer First-Class-Unterkunft. Von den luxuriösen Zimmern des Hauses haben die Gäste einen schönen Blick auf die Stadt. Und die Bar überzeugt auch als Disko.


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Anti-Aging Ant

DIE SERIE (1/4)

Dr. Claudia De brabanDT ist Gynäkolgin und Leiterin des Informationszentrums für Anti-Aging in Bielefeld. Exklusiv für die Leser von GoSixt berichtet die Expertin in einer Serie von neuesten Anti-Aging-Erfolgen. Johannisstr. 41, 33611 Bielefeld Tel.: +49 521 820 27 cleo_drbrabandt2003@hotmail.com

Der ewige Traum vom Jungbrunnen Iris Berben nimmt’s und Hollywood-Star Nick Nolte auch: den Powerstoff DHEA.

»Neue Anti-Aging-Konzepte verfolgen das Ziel, sich in jedem Alter jung zu fühlen. « gefühls für sein Leben schaffen. Äußerst bewährt hat sich auch der befristete Kalorienverzicht. Ebenfalls ist zu empfehlen, vorliegende Hormonstörungen auszugleichen. Die Empfehlung zur Einnahme des Powerstoffs DHEA (Dehydroepiandrosteron) gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Beide Geschlechter haben sowohl männliche als auch weibliche Hormone im Körper. Östradiol aus der Familie Östrogene, das typisch weibliche Hormon, wird sogar aus dem Männerhormon Testo94 go sixt wellness

steron direkt hergestellt. Deshalb können bei niedrigem DHEA im Körper sowohl Männer als auch Frauen einen Versuch starten, mit dieser Pille neue Kraft zu bekommen. Wie äußert sich dieser Powerschub? Zuerst kann der Hormonschub frischen Wind in das Sexleben bringen. Bei Männern führt der höhere Testosteronspiegel zu höherer Libido, außerdem fördern die männlichen Hormone natürlich die Potenz. Doch auch Frauen haben wieder mehr Lust auf Sex! Und warum macht DHEA auch noch schlank? Ähnlich wie das Wachstumshormon greift DHEA in den Fett, Zucker und Eiweißstoffwechsel ein. Unter DHEA-Einfluss wird Körperfett abgebaut, die Muskelmasse wächst. Das führt nicht nur dazu, dass die Fettpolster an Bauch und Hüfte abnehmen. Da auch die Fettanlagerungen, die später verkalken würden, abgebaut werden, sinkt das Arteriosklerose-Risiko. Nick Nolte (65), der US-Schauspieler, ließ sich Wachsturmhormone spritzen und schwört auf die „verjüngende Wirkung“. Und Iris Berben (55) tut’s auch: „Ich schlucke schon seit zehn Jahren das Anti-Aging-Hormon DHEA – und viele Vitamine. Kürzlich habe ich einen Arzt gefragt, was mit den Wechseljahren ist, weil ich nichts davon merke.“ Das Ziel eines jeden ist es, möglichst lange bei bester Gesundheit und Aktivität zu leben. Eine optimale Ernährung und ein gesundes Bewegungsprogramm sind die Basis. Man kann zwar die Zeit nicht anhalten. Aber möglichst lange aktiv und bei bester Gesundheit zu leben, darauf haben wir schon heute selbst starken Einfluss.

foto: Florea marius catalin/Istockphoto.com

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b in Paris, München, Mailand oder Hollywood – alle Stars sprechen davon: Hormone! Neue und alte Powerstoffe wie DHEA, Melantonin, HCG, Androstendion oder Pregnenolon verraten durch ihre magische Kraft, wovon viele Menschen träumen: ewige Jugend, weniger Falten, schlanke Körper oder Energie und Ausdauer steigern, Stress bekämpfen und für erholsamen Schlaf sorgen – durch eine ausgeglichene psychische Balance. Die Grundlagen der Anti-Aging-Medizin sind die sehr frühe Erkennung, Vorbeugung und Normalisierung altersbezogener Veränderungen. Sie führt zu einer gesünderen Lebensqualität als auch zu einer verlängerten Lebenserwartung. Der Traum vom Jungbrunnen ist so alt wie die Menschheit. Ein neues Anti-Aging-Konzept verfolgt das Ziel, sich jung in jedem Alter zu fühlen und wendet sich besonders an die stressgeplagte Zielgruppe der Manager. Warum altern manche Menschen früher und manche später? Das liegt an der individuellen Lebensweise und den Schlafgewohnheiten. Auch Alkohol und Nikotin sowie Ernährung und Stress haben starken Einfluss auf den Alterungsprozess. Durch eine gezielte Hormonbehandlung kann dem entgegen gewirkt werden. Welche Anti-Aging Maßnahmen können empfohlen werden? Das sind Maßnahmen des Lifestyles, des Stoffwechsels und des Hormonhaushalts. Stress sollte man vermeiden, gleichzeitig muss man für ausreichend Ruhe sorgen und Phasen des Wohl-



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Vincent van Gogh Fischerboote am Strand von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer, 1888, Öl auf Leinwand © Van Gogh Museum, Amsterdam – Vincent van Gogh Foundation

ausstellungen

leuchtend! Ob van Goghs packende Melancholie oder Disneys plakativer Strich: Ausstellungen leben von Überraschungen, und die bietet der Kunstherbst in Wien und München

claude coats Alice im Wunderland - Alice fällt durch das Kaninchenloch, 1951 © Disney Enterprises, Inc

Franz von Stuck Dissonanz, 1910 © Museum Villa Stuck, München

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er Name ist Programm: Les-Saintes-Maries-de-laMer. Der Belle-Epoque-Badeort an der französischen Mittelmeerküste klingt nach Sommer, Sonne und Stil und verströmt auch in Vincent van Goghs gleichnamigen Bild von 1888 gedeckte Heiterkeit. Der verrückte Van Gogh wird jetzt mit der großen Herbstausstellung „Van Gogh. Gezeichnete Bilder“ der Albertina in Wien ganz überraschend, ganz neu präsentiert. Neben 50 klassischen Van-Gogh-Gemälden werden 100 Aquarelle und Zeichnungen des großen Expressiven gezeigt. Das Zusammenspiel dramatischer Bilder vom provencalischen Landleben und die helle Stimmung des zeichnerischen Werks dokumentieren zwei Seiten: Wo die dicke Leinwandfarbe plakative Farben ins Bild wuchtet, spiegelt der feine Pinselstrich der Aquarelle die heitere Seite wider. Van Gogh wird so als Dr. Jekyll and Mr. Hyde des Impressionismus wahrnehmbar. Wenn auch auf ganz andere Weise korrigiert die multimediale Ausstellung „Disneys wunderbare Welt und ihre Wurzeln in der europäischen Kunst“ der Hypo-Kunsthalle in München landläufige Images. Gilt Disney doch als globales US-Symbol für Trash- und Comickultur dokumentiert die Zusammenschau verblüffende Korrespondenzen zum europäischen Hintergrund Walt Disneys – wie etwa in Claude Coats „Alice im Wunderland“-Illustration von 1951 und dem Franz-von-Stuck-Gemälde „Dissonanz“ von 1910. Die Herbstkunst leuchtet - in überraschenden Farben. Gerda Harda Brandt

Van Gogh. Gezeichnete Bilder. Albertina; bis 8. Dezember 2008; Albertinaplatz 1, 1010 Wien, ­Österreich, Tel.: +43 (0)1 534 83-0, Fax: +43 (0)1 534 83-430; Van Gogh Sonderöffnungszeiten: täglich von­ 9–19 Uhr, Mittwoch von 9–21 Uhr; www.albertina.at Disneys wunderbare Welt und ihre Wurzeln in der europäischen Kunst. Hypo-Kunsthalle;­ bis 25. Januar 2009; Theatinerstraße 8, 80333 München; Tel.: +49 (0) 89 22 44  12, Fax: +49 (0) 89    29 16 09 81; Öffnungszeiten: täglich von 10 –18 Uhr; www.hypo-kunsthalle.de


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Reisebuch

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„London – Hotels & More“ von Angelika Taschen; Taschen-Verlag; Text: Christine Samuelian; Softcover; 226 S.; ISBN: 978-3-8228-2409-2; In: Deutsch, Französisch, Englisch; 19.99 Euro

Hörbuch

aufgerufen

Fotos: Taschen.com, David crookes (2)

Sie waren noch nie in London, blättern in einem Hotel- und Reiseführer und fühlen sich sofort zu Hause? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Begeben Sie sich in die Hände der renommierten Hotelkritikerin Angelika Taschen und ihres Luxusbreviers „London“ aus der Reihe „Hotels and more“. Das Prachtwerk stellt ausgewählte Hotels vom Portobello Hotel in Notting Hill übers Soho Hotel bis zum Eleven Cadogan Gardens in Brompton vor. Der Leser wird in die Restaurants mit englischer Küche, trendige Bars und die Museumsklassiker an der Themse geführt. Die Wohlfühlfotos des englischen Fotografen David Crookes, handgemalte Stadtteilkarten und übersichtliche Kapitel runden den erfrischend gestylten Band ab. Und wenn alles nur ein Traum im Loungechair war? Macht nichts. Man kann zwei zusätzliche Postkarten heraustrennen und seinen Liebsten schreiben: Wir sollten FS mal nach London ...

Die besten Gedanken sind die, die ein Schlagwort formuliert: „Change!“ Barack Obama, der erste afroamerikanische USPräsidentschaftskandidat der Demokraten, hat damit sein Markenzeichen für den Politikwechsel in den USA gefunden – hin zu globalem Miteinander und ökologischer Verantwortung. Die Berliner Autoren, „Tagesspiegel“-Korrespondent Christoph von Marschall und Journalist Christian Blees, schärfen durch ihre Gespräche über Obama in Kombination mit Originalzitaten aus Obamas Reden das Profil des Hoffnungsträgers. Das Hörbuch ist ein Must-hear in 2008. PE „Barack Obama“; Christian Blees und Christoph von Marschall; Ein Gespräch mit Originalzitaten; Sprecher: Christoph von Marschall und Bodo Wolf; ISBN: 978-3-89964-307-7; 1 CD, 64 Minuten; 14.95 Euro www.audiobuch.com

Hörbuch

hingehaucht

„Vom Winde verweht“, von Margaret Mitchell; Sprecher: Ulrich Noethen Verlag: Hoffmann und Campe; ISBN: 978-3-455-30571-5; Inhalt: 34 CDs, 43 Stunden Spieldauer; 89,95 EURO

98 go sixt culture

Foto: Anke Beims/Hoffmann und Campe

Schon lange nichts mehr von der dramatischsten Romanze der Welt gehört? Mit einem 36-CD-starken Hörbuchschuber melden sich Scarlett O’Hara und Rhett Butler zurück. Für diejenigen, die noch nicht in den Genuss des Filmklassikers oder des Jahrhundertschmökers „Vom Winde verweht“ gekommen sind, ist das von Ulrich Noethen facettenreich und lebendig gelesene Werk eine glorreiche Alternative, den Kult-Stoff aufzuholen. Und Dauerliebhaber können ihre Südstaatenliebe jetzt überall hin mitnehmen. Die gedämpfte Stimme von Ulrich Noethen beflügelt dabei die eigene Phantasie, Charaktere und Szenen werden lebendig. Liebe gefällig? Einfach hinhören! FS


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