Stücke 2017 - Mülheimer Theatertage NRW

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Stücke

42. Mülheimer Theatertage NRW

13. Mai – 3. Juni

2017 www.stuecke.de


Stücke 2017

42. Mülheimer Theatertage NRW

13. Mai – 3. Juni 2017

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Samstag, 13. Mai, 19.30 Uhr Olga Bach Die Vernichtung Konzert Theater Bern Mittwoch, 17. Mai + Donnerstag, 18. Mai, 19.30 Uhr Clemens J. Setz Vereinte Nationen Nationaltheater Mannheim Samstag, 20. Mai + Sonntag, 21. Mai, 19.30 Uhr Anne Lepper Mädchen in Not Nationaltheater Mannheim Freitag, 26. Mai, 19.30 Uhr Samstag, 27. Mai, 18.00 + 20.30 Uhr Ferdinand Schmalz der thermale widerstand Schauspielhaus Zürich Sonntag, 28. Mai, 18.00 Uhr Elfriede Jelinek Wut Münchner Kammerspiele Mittwoch, 31. Mai + Donnerstag, 1. Juni, 19.30 Uhr Milo Rau Empire IIPM / Zürcher Theater Spektakel / Schaubühne am Lehniner Platz / steirischer herbst Freitag, 2. Juni + Samstag, 3. Juni, 19.30 Uhr Konstantin Küspert europa verteidigen ETA Hoffmann Theater Bamberg


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Auswahlgremium, Jury, Preise

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Übersetzerwerkstatt

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Fremdsprachige Gastspiele

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Kalender

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Kooperationen

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Publikumsgespräche, Festival-Blog

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Spielstätten, Karten

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Impressum


Was? Tun?

Lügen sind die neuen Fakten, Abschottung ist die neue Willkommenskultur, Rechtspopulismus die neue Mitte. Soviel zu den Trends 2016/17 – und jetzt macht mal schön Kunst. Geht das überhaupt? Was kann das Theater ausrichten, wenn Politik und Gesellschaft derart ins Schlingern geraten? Es kann Fragen stellen, nachspüren, analysieren, einen Reflexionsraum bieten – und diese kostbare Freiheit wissen die überwiegend jungen Autor*innen der diesjährigen „Stücke“ eindrucksvoll zu nutzen. Auffallend ist dabei die ernsthafte Auseinandersetzung mit der Gewaltförmigkeit der Verhältnisse, der oft diffuse, aber dringliche Wunsch nach Veränderung und der mitunter leise, aber immer entlarvende Humor. In der Stückentwicklung der jüngsten Autorin, „Die Vernichtung“ von Olga Bach, wirkt an der partytauglichen Oberfläche alles intakt. Darunter aber brodelt etwas Unberechenbares, quälend Kaputtes. Im Zentrum ihres zeitdiagnostischen Endzeittableaus stehen drei privilegierte, selbstgerechte junge Hedonist*innen. Sie leiden an Langeweile, Orientierungs- und Ereignislosigkeit. Ihr Überdruss mündet dabei in einen Flirt mit faschistoidem Denken und brutalem Exzess. Die strukturelle Gewalt, die dem kapitalistischen System innewohnt, und die Frage, wie diese in die Menschen hinein diffundiert, untersucht auch Clemens J. Setz in seinem ersten Theaterstück „Vereinte Nationen“. Der bisher vor allem für seine Prosa bekannte Autor zeigt in diesem beunruhigenden Kammerspiel eine Klein­ familie, die mit einem sehr speziellen Geschäftsmodell Erfolge feiert: Die Eltern filmen mit versteckter Kamera, wie ihre kleine Tochter geschimpft und bestraft wird – Publikumswünsche inklusive. Ohne moralischen Druck seziert Setz das Verhältnis von privat und öffentlich, Realität und Performance, Erziehung und Missbrauch. Gegen die Zurichtung der Menschen zu funktionierenden Profitmaschinen schickt der bereits Mülheim-erfahrene Dramatiker Ferdinand Schmalz einen revolutionären Bademeister ins Rennen. In „der thermale widerstand“ überträgt er die Grundwidersprüche der Marktwirtschaft in den skurrilen Kosmos eines Kurbads, das zum Wellnesstempel aufgemotzt werden soll. Weil aber das Sein das Bewusstsein bestimmt, ist es naturgemäß schwierig, die bräsigen Badegäste von der Notwendigkeit der Revolte zu überzeugen. Einen streng dokumentarischen Ansatz verfolgen Milo Rau und sein internationales Ensemble in „Empire“. Im dritten Teil der „Europa-Trilogie“ werden die Biografien von vier Schauspieler*innen zu einem Panorama der Umbruchs-, Flucht-, Vertreibungs- und 2

Exilerzählungen verdichtet. Zugleich spürt der Abend dem Zusammenwirken von Biografie und Bühnenrolle nach und reflektiert so die Grenzen der Darstellbarkeit. Der Begriff „deutschprachig“ wird in dieser Produktion sinnvoll erweitert: Die Schauspieler*innen sprechen Arabisch, Kurdisch, Rumänisch und Griechisch, ergänzt durch Übertitel auf Deutsch – ein Ansatz, der nicht nur dem Thema gerecht wird, sondern vor allem der Realität im Einwanderungsland. Eine europäische Geschichte der Gewalt erzählt auch Konstantin Küspert, ebenfalls neu in Mülheim, in seinem Stück „europa verteidigen“: von den Eroberungen der Wikinger, der Römer und der Kreuzfahrer über den Völkermord an den Herero und die Verbrechen der Wehrmacht bis hin zu einer düster-komischen Zukunftsvision europäischer Grenzsicherung. Damit verwebt Küspert zwei weitere Erzählstränge: Statements heutiger Europa-Kritiker*innen wie auch -Verteidiger*innen und eine rotzige Überschreibung des Europa-Mythos. Elfriede Jelinek, die Autorin mit der meisten Mülheim-Erfahrung, nimmt ebenfalls einen realen Gewaltexzess zum Anlass für umfassende Reflexionen: Ihr Stück „Wut“ entstand als Reaktion auf die Terroranschläge auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ sowie auf einen jüdischen Supermarkt in Paris. Auf 140 Seiten untersucht sie Propaganda, Denkfaulheiten und Gefühlswallungen. WutMenschen aller Couleur kommen zu Wort und wettern lautstark für beziehungsweise gegen Religion, universelle Werte, Dschihad, Fremdenhass, Abgrenzung und Solidarität. In seiner Analyse ähnlich fundamental, dabei aber skurril märchenhaft ist „Mädchen in Not“ von Anne Lepper, die zum zweiten Mal in Mülheim dabei ist. Lepper verlegt die Geschichte einer versuchten Emanzipation in eine patriarchale, zwanghafte Comicwelt, in der Mütter, Männer, Puppen und die ominöse „Gesellschaft der Freunde des Verbrechens“ ihr Unwesen treiben. Bis zur Kenntlichkeit überzeichnet, führt sie eine Gesellschaft vor, die mit Normabweichungen weit schlechter klar kommt, als sie vorgibt. Die dramatischen Formen reichen in diesem Jahr vom dokumentarischen Ansatz bis zum Kammerspiel, von der Stückentwicklung im Team bis zur collagehaften Textfläche. Es sind offene Versuchsanordnungen, tragikomische Kämpfe mit dem Zeitgeist, sprachliche Verdichtungen einer unendlich fordernden Wirklichkeit. Die Stücke liefern Denkangebote. Manchmal soll Denken ja Konsequenzen haben. Cornelia Fiedler 3


Vereinte Nationen

Die Vernichtung

Olga Bach

Clemens J. Setz

Eine Stückentwicklung mit Ersan Mondtag

Nationaltheater Mannheim

Konzert Theater Bern Mittwoch 17. Mai 19.30 Uhr

Samstag 13. Mai 19.30 Uhr

Wo könnte man die antreffen? Im Fegefeuer von Dantes „Göttlicher Komödie“ oder nach Jahren der Läuterung vielleicht doch schon im Paradies? Ersan Mondtag hat zusammen mit der Berliner Autorin Olga Bach und Schauspieler*innen des Konzert Theater Bern eine elysische Apokalypse entwickelt. Mondtag, der neben der Regie auch für Bühne und Kostüme zuständig war, überrascht mit einem wuchernden Garten Eden und Thirtysomethings in floralen Ganzkörperbodies. Sie sehen aus wie die Landschaft, die sie umgibt. Manchmal muss man sie suchen, so sehr sind sie eins mit der Umgebung, der sie so gerne ihren Stempel aufdrücken würden. „Wir würden etwas Beunruhigendes machen, etwas was sich sonst keiner traut. Wer weiß, vielleicht würden dann alle möglichen Leute uns nachmachen, wir würden eine Welle damit lostreten“, sagt einer von ihnen. Es hört sich aber so an, als würde keiner der ängstlichen Paradiesvögel, mit denen Bach/ Mondtag ihre eigene Generation skizzieren, jemals ernst machen. Vielleicht haben sie ja Mit bereits bemerkt, dass das Leben sich so Jonas Grundner-Culemann hohl anfühlt, weil sie sich alle Wünsche Lukas Hupfeld Deleila Piasko erfüllen können. Was nun? KörperoptiSebastian Schneider mierung, Drogen, Sex oder alles gleichzeitig, bevor man wieder eines dieser Regie, Bühne und Kostüme schier unsichtbaren Kleinorganismen Ersan Mondtag Mitarbeit Bühne und Kostüme in einem faszinierenden tableau vivant Paula Wellmann wird?

Eigentlich lieben Anton und Karin ihre Tochter. Wie die Idee entstanden ist, die „kleine süße Maus“ bei spezifischen Erziehungssituationen zu filmen und diese Stadthalle Sequenzen übers Internet zu verkaufen, das Studio erzählt Clemens J. Setz in seinem ersten Theaterstück nicht. Doch das perfide Geschäftsmodell hat eingeschlagen. „Den Ton kannst du vor den Vereinten Nationen anschlagen, aber nicht bei mir“, herrscht der Vater in der ­ersten Szene die 7-jährige Martina an, die stumm und trotzig vor dem vollen Teller sitzt und partout nicht aufessen will. Für diesen (titel­ gebenden) Spruch und seine überzeugende Performance wird Karin ihren Mann ­wenig später loben: „Ich meine, wie geil ist das. Also wirklich. Ist dir das einfach so eingefallen?“ Der Zuspruch von außen ist nicht Mit weniger euphorisch: Die Kundschaft Holly Bratek wächst, das Familiengeschäft floriert Julia Duda und bald schon taucht der Wunsch auf, Nina Gamet David Lau neben „Natural-Szenen“ auch Aufträge Anne-Marie Lux entgegenzunehmen. Wie wärs z.B. daDavid Müller mit, das gesamte Spielzeug direkt vor den Augen des Kindes zu verbrennen? Regie Tim Egloff Als Strafe für eine Tat, die noch zu Ausstattung (er)finden wäre … Thea Hoffmann-Axthelm Clemens J. Setz erzählt gnadenlos Licht ­präzise und ohne moralischen Druck. ­ Damian Chmielarz Dramaturgie Wann ist das Verhältnis von PrivatCarolin Losch sphäre und Öffentlichkeit, Realität und Performance, Tätern und Opfern www.nationaltheatergekippt? Wo beginnt der Missbrauch? mannheim.de – Setz überlässt die Bewertung und die Anteilnahme dem Publikum. Donnerstag 18. Mai 19.30 Uhr

Stadthalle Theatersaal

Lichtdesign Rainer Casper Jürgen Berger Dramaturgie Eva-Maria Bertschy

www.konzerttheaterbern.ch

Dagmar Walser

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Mädchen in Not

der thermale widerstand

Anne Lepper

Ferdinand Schmalz

Nationaltheater Mannheim

Schauspielhaus Zürich

Samstag 20. Mai 19.30 Uhr

Freitag 26. Mai 19.30 Uhr

Männer bringen’s nicht, soviel steht fest. Aber was ist die Alternative? Anne Leppers störrische Protagonistin namens Baby hat die Schnauze voll vom Patriarchat. Und von Stadthalle dessen Repräsentanten. Und von der rape Studio culture. Und vom Reproduktionszwang. „Ich bin mündig, obwohl ich dazu eigentlich nicht erzogen wurde“, eröffnet die junge Frau ihrem Freund sowie ihrem Zweitlover, „ab jetzt mache ich was ich will und ich will mit einer Puppe als Mann nach Italien.“ Bäm! Nimm dies, gesellschaftlicher Normierungszwang! Die Männer reagieren panisch, fürchten um den Fortbestand der Spezies und beschließen, sich, als Puppen verkleidet, wieder in Babys ­Leben einzuschleusen. Weil aber Beziehungsdramen nie isoliert vom System ablaufen, geistert zudem die „Gesellschaft der Freunde des Verbrechens“ durch Leppers komisch düstere Kunstwelt, ein völlig verpeiltes, rassistisches, mörderisches Kollektiv auf der Mit Suche nach dem nächsten Sündenbock. Julius Forster In der Regie von Dominic Friedel am Michael Fuchs Sabine Fürst Nationaltheater Mannheim besteht die Anne-Marie Lux Menschheit selbst aus schlacksigen Hannah Müller Marionetten an unsichtbaren Fäden. Menschliche Züge zeigen allein die Regie Dominic Friedel dienstbereiten Puppen. Lepper, bereits Bühne und Kostüme 2012 mit „Käthe Hermann“ in Mülheim Peter Schickart dabei, gelingt eine bittere, hochaktuelle Dramaturgie Diagnose unserer Gesellschaft, die mit Stefanie Gottfried Normabweichungen weit schlechter www.nationaltheater- klar kommt, als sie vorgibt: bilderstark, mannheim.de skurril verzerrt und sprachlich genial reduziert wie im Comic.

Ferdinand Schmalz hat für sein neues Stück ein Thermalbad mit Sanierungsstau als Dampfzelle der politischen Ökonomie gewählt. Wellness hat Konjunktur. Schließlich müssen die ausgebrannten ArbeitnehmerRinglokschuppen körper möglichst rasch wieder funktionabel in Schuss gebracht werden. Der überschaubare Ort hat Platz für die ganze Marktwirtschaft und ihre Zielkonflikte. Kurverwalterin Roswitha möchte mit Investorenmillionen in die Luxusliga der Wellnessbranche aufsteigen, und hat leider übersehen, dass solche Körpertempel später von jüngerem Personal geführt werden. Der neue Bademeister Hannes will zwar auch ein neues Bad, träumt aber von einer sozialen Utopie: Er will nicht nur Burnout-Opfer wieder für das konkurrenzwirtschaftliche Existenzdrama fit päppeln, sondern versteht das Thermalbad als neue Polis eines „zweckfreien, nicht funktionierenden körpers“, der eben Mit Klaus Brömmelmeier nicht an der dauernden Optimierung Fritz Fenne arbeitet, sondern im Gegenteil den körDagna Litzenberger Vinet perlichen Ungehorsam pflegt: „wir forLena Schwarz dern eine neue faulheit.“ Allerdings hat Siggi Schwientek Jirka Zett der Bade­theoretiker seinen ThermalAufstand ohne die erforderlichen revoluRegie tionären Massen geplant. Ausgerechnet Barbara Falter die „kureutinnen und kureuten“ zeigen Bühne Dominik Freynschlag am Ende keine Lust auf eine kommende Kostüme Gemeinschaft im „diskursbad“ und Noelle Brühwiler schon gar nicht auf den „feuchten traum Musik von einem bademeister“. So endet Sandro Corbat Licht Hannes nach kurzem Handgemenge, Daniel Leuenberger erdrosselt mit einem Badetuch.

Sonntag 21. Mai 19.30 Uhr

Samstag 27. Mai 18.00 und 20.30 Uhr

Dramaturgie Gwendolyne Melchinger

Cornelia Fiedler

www.schauspielhaus.ch

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Franz Wille


Wut

Empire

Elfriede Jelinek

Milo Rau

Münchner Kammerspiele

IIPM / Zürcher Theater Spektakel / Schaubühne am Lehniner Platz / steirischer herbst

Sonntag 28. Mai 18.00 Uhr

Mittwoch 31. Mai 19.30 Uhr

„Wut“ heißt Elfriede Jelineks neuer Theatertext lakonisch – und verdichtet damit, in einem grandiosen 114-seitigen Schreibanfall, das Grundrauschen unserer Zeit. Getreu dem Motto „In der Wut gibt es keinen Zweifel; man erkennt in diesem Zustand ja nichts mehr“, kommen IS-Terroristen und Pegidisten, Religionsverfechter wie -verächter, „Wutbürger“ aus der Mitte und von allen erdenklichen Rändern gleicher­maßen zu Wort. Und ihre rhetorischen Figuren lappen bewusst ineinander. Manchmal erschließt sich erst nach mehreren Satz­kaskaden, wer eigentlich gerade spricht. ­Die Wut der IS-Terro­risten auf den Westen steht neben der Wut des westlichen Wohlstandsbürgers auf die Mit Daniel Lommatzsch griechischen Staatsschuldenkrisler, Jelena Kuljic´ um sich anschließend im Furor des Thomas Hauser antiken ­Griechen-Heroen Herakles Julia Riedler fortzuschreiben, der im Wahn seine Annette Paulmann Franz Rogowski Familie auslöscht. Konkret entstand Zeynep Bozbay Jelineks Text zwar in Reaktion auf die Sowie Terroranschläge vom Januar 2015 auf Thomas Kürstner das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und Sebastian Vogel Nicolas Stemann einen jüdischen Supermarkt in Paris. Aber bekanntermaßen hat die „Wut“ Regie sich seither ja leider nicht minimiert, Nicolas Stemann sondern ist – im Gegenteil – noch aktuBühne Katrin Nottrodt eller geworden. Auch in diesem Sinne Kostüme schreiben der Uraufführungsregisseur Katrin Wolfermann Nicolas Stemann und das Ensemble Live-Video der Münchner Kammerspiele den Text Claudia Lehmann, Vanessa Ivan Lilli Thalgott auf der Bühne mit szenischen Mitteln Video scharfsichtig fort.

Vier Schauspieler denken in Milo Raus ­„Empire“ über die Dialektik von Wirklichkeit und Kunst nach: Akillas Karazissis wuchs zur Zeit der griechischen Militärjunta in Stadthalle Thessaloniki auf, bevor er 1975 zum StuStudio dium nach „Fassbinderdeutschland“ kam. Maia Morgenstern – Leiterin des Jüdischen Theaters Bukarest – erinnert sich an die Demonstrationen gegen die Ceaus˛escu-Diktatur Ende 1989. Auch der syrische Schauspieler Rami Khalaf beteiligte sich, 22 Jahre später, in seiner Heimat an Demonstrationen – gegen das Assad-Regime. Und der Kurde Ramo Ali wurde monatelang in einem von Assads berüchtigten Foltergefängnissen in Palmyra verhört, bevor er nach Deutschland flüchtete. Mit Ramo Ali Im dritten und letzten Teil seiner Akillas Karazissis „Europa-­Trilogie“ verdichtet der Rami Khalaf Mülheim-Debütant Milo Rau nicht nur Maia Morgenstern individuelle Biografien zu einem überKonzept, Text und Regie greifenden Geschichtspanorama und Milo Rau spiegelt die geschickt komponierten Musik Umbruchs-, Flucht-, Vertreibungs- und Eleni Karaindrou Exilerzählungen der Bühnenakteure in Dramaturgie und Recherche Stefan Bläske, Mirjam Knapp strukturell vergleichbaren Erfahrungen Bühne und Kostüme der Eltern- beziehungsweise GroßAnton Lukas elterngeneration. Sondern indem die Video Darsteller zudem abendfüllend mit dem Marc Stephan Ton und Sounddesign Verhältnis zwischen der eigenen BiograJens Baudisch fie und ihren jeweiligen Bühnenrollen Technik spielen, reflektieren sie auch über das Aymrik Pech Medium Theater: über Repräsentation, Produktionsleitung Mascha Euchner-Martinez Authentizität, echte und falsche Tränen Eva-Karen Tittmann und die Grenzen der Darstellbarkeit.

Stadthalle Theatersaal

Donnerstag 1. Juni 19.30 Uhr

Claudia Lehmann Licht Christine Wahl Jürgen Tulzer Musik Thomas Kürstner, Sebastian Vogel Dramaturgie Benjamin von Blomberg

In arabischer, griechischer, Christine Wahl kurdischer und rumänischer Sprache mit deutschen Übertiteln www.international-institute.de

www.muenchner-kammerspiele.de 8

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europa verteidigen

Konstantin Küspert

ETA Hoffmann Theater Bamberg Auswahlgremium Freitag 2. Juni 19.30 Uhr

Jürgen Berger Freier Journalist und Theaterkritiker, Heidelberg

Drei Erzählstränge verwebt Konstantin Küspert bei seinem sarkastischen Versuch, Europa zu verteidigen. Da wären zum einen ein paar Leute von heute, die in ihren StateTheater an der Ruhr ments unter anderem die populäre EuropaKritik bündeln: Bürokratiekritik, Elitenüberdruss, repressive Wirtschaftsdominanz oder notorische Drittweltausbeutung. In einem zweiten Strang geht es zurück in die Geschichte. Der kleine Kontinent ruht auf einer beeindruckenden Gewalthistorie: Von den pragmatischen Wikinger-Schlagetots über die Kreuzfahrer, deren Christentum ein bequemer Vorwand für Wirtschaftskriege war, bis zu den Römern mit ihren afrikanischen Expeditionen reicht eine dicke Blutspur ins ­ 20. Jahrhundert, als Kaiser ­Wilhelm und seine zackigen Militärs auch mal europäische Kolonialmacht spielten und Hereros ausrotten gingen. Bis ein paar Jahre später Hitler die europäische Welt mit einem Weltkrieg überzog, der nur mit Hilfe einiger anderer Kontinente wieder ausgetreten werden Mit Ronja Losert konnte. Marie Nest Auch ein Blick in den Mythos macht Nicolas Garin nicht unbedingt Mut: Hervorgegangen Bertram Maxim Gärtner ist Europa aus der Vergewaltigung einer Stefan Hartmann gelangweilten phönizischen Prinzessin, Regie die in einem Anfall von UnternehCilli Drexel mungslust auf den falschen Stier setzt Bühne und Kostüme und einen Haufen Völker gebiert, die Christina Mrosek Dramaturgie sich die nächsten paar tausend Jahre Olivier Garofalo nicht ungeschickt bekämpfen werden. Warum also Europa verteidigen? www.theater.bamberg.de Das müssen wir schon selber wissen! Samstag 3. Juni 19.30 Uhr

Cornelia Fiedler Freie Kulturjournalistin, München/Köln Christine Wahl Freie Journalistin und Theaterkritikerin, Berlin Dagmar Walser Theaterkritikerin und Redakteurin bei SRF2Kultur, Basel Dr. Franz Wille Theater heute, Berlin

Jury zur Vergabe des Mülheimer Dramatikerpreises 2017 Cornelia Fiedler Sprecherin des Auswahlgremiums Vier weitere Juror*innen werden berufen. Die öffentlich geführte Jury-Diskussion zur Vergabe des Mülheimer Dramatikerpreises findet am Samstag, dem 3. Juni, ab ca. 22.15 Uhr im Theater an der Ruhr statt.

Publikumspreis Der Publikumspreis der „Stücke 2017“ wird am Ende des Festivals an den Autor bzw. die Autorin desjenigen Stücks vergeben, das vom Publikum am besten bewertet wurde. Dieser Preis ist ein undotierter Ehrenpreis.

Franz Wille

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Fremdsprachige Gastspiele Sonntag 14. Mai, 16.00 Uhr Ringlokschuppen

Carsten Brandau Trójka na głowie (Dreier steht Kopf) Staatliches Puppentheater „Te˛ cza“, Słupsk, Polen

Die Übersetzerwerkstatt, zu der die „Stücke“ gemeinsam mit dem Internationalen Theaterinstitut (ITI) bisher alle zwei Jahre eingeladen haben, wird ab sofort jährlich stattfinden. So haben Übersetzer*innen die Gelegenheit, Stücke aus allen Jahrgängen des Festivals zu sehen. Auch der Diskurs über die Bedeutung von Theatertexten und aktuelle Fragen der Übersetzungsarbeit gewinnt dadurch an Kontinuität und Lebendigkeit. Schließlich wandelt sich der Textbegriff im Theater ständig. Dies stellt die Übersetzer*innen permanent ­ vor neue Herausforderungen. Deshalb wird die Übersetzerwerkstatt um zwei Expert*innen aus Theater­ praxis und Wissenschaft erweitert. Sie werden die Arbeit der Übersetzer*innen in Mülheim begleiten und in einer öffentlichen Veranstaltung im Kontext aktueller theoretischer Positionen betrachten.

Seit 1999 laden die „Stücke“ ausländische Inszenierungen von Stücken ein, die im Rahmen der Übersetzerwerkstatt übersetzt wurden. In diesem Jahr ist dies erstmals ein Kinderstück: „Dreier steht Kopf“ von Carsten Brandau. Das Stück erzählt von EINER und ZWEIER, die ein geordnetes Leben führen, aber insgeheim davon träumen, aus der Ordnung auszubrechen. Zum Glück gibt es da noch DREIER. Der widersetzt sich den Regeln und bringt dadurch etwas in Bewegung. Die Übersetzung des Preisträgerstücks von 2015 stammt von Iwona Nowacka. Ab 7 Jahren In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die Teilnehmer*innen der diesjährigen Übersetzerwerkstatt, die vom 12. bis zum 21. Mai 2017 stattfindet, sind: Claire Carnin (Frankreich), Manyazewal Endeshaw (Äthiopien), Martina Fernández Polcuch (Argentinien), Ibrahim Marazka (Palästina), Mykola Lipisivitskyi (Ukraine), Dagmar Radová (Tschechische Republik), Marc Silberman (USA), Martina Vannayová (Slowakei), Elise Wilk (Rumänien), Xuan Sun (China) sowie Nagata Shino (Japan).

Freitag 19. Mai, 20.30 Uhr Theater an der Ruhr

Mudar Alhaggi Deine Liebe ist Feuer Eine Koproduktion von Ruhrfestspiele Recklinghausen und Theater an der Ruhr

Ziel der Werkstatt ist und bleibt es, auf internationaler Ebene die Auseinandersetzung mit neuer deutschsprachiger Dramatik zu fördern. Die „Stücke“ bieten die einmalige Chance, im Rahmen des Festivals nicht nur an Theatertexten zu arbeiten, sondern sie auch auf der Bühne zu erleben. So entstehen Impulse für ihre Übersetzung und spätere Aufführung in den Heimatländern der Übersetzer*innen. Die Übersetzerwerkstatt wird durch Begegnungen mit Autor*innen, Verleger*innen, Kritiker*innen und Theaterschaffenden ergänzt. Sie ­sollen dazu beitragen, das kulturelle und politische Umfeld der Stücke und des gegenwärtigen deutschsprachigen Theaters besser zu verstehen.

In „Deine Liebe ist Feuer“ fließen Alhaggis persönliche Erfahrungen des Krieges in Syrien, des Verlusts der Heimat und des Exils ein. Inszeniert wird es von Rafat Alzakout, dem Regisseur der satirischen Puppentheater-Serie „Top Goon“, die sich gegen das syrische Regime richtete und international Aufsehen erregte. Ein performativer Vortrag über die Serie findet unmittelbar vor der Aufführung, am 19. Mai um 19.30 Uhr, im Theater an der Ruhr statt.

Eine Veranstaltung des ITI Deutschland und der Mülheimer Theatertage NRW. Die Übersetzerwerkstatt 2017 wird gefördert vom Goethe-Institut.

Aufführung in arabischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Lecture Performance von Rafat Alzakout und Christin Lüttich in arabischer und deutscher Sprache. 12

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Rahmenprogramm

Rahmenprogramm

Übersetzerwerkstatt


Stadthalle

Theater an der Ruhr

Ringlokschuppen

Sonntag 14. Mai Montag 15. Mai Dienstag 16. Mai

16 Uhr Carsten Brandau Trójka na głowie (Dreier steht Kopf) 9 und 11 Uhr Tina Müller Dickhäuter

KinderStücke

9 und 11 Uhr Marc Becker Die Glücksforscher

16 Uhr Roland Schimmelpfennig Die Biene im Kopf

Mittwoch 19.30 Uhr 17. Mai Clemens J. Setz Vereinte Nationen

9 und 11 Uhr Roland Schimmelpfennig Die Biene im Kopf 10 und 17 Uhr Verena Güntner Es bringen

Donnerstag 19.30 Uhr 18. Mai Clemens J. Setz Vereinte Nationen Freitag 19. Mai

9 und 11 Uhr Julia Penner Der dicke Sternschnuppe 9.00 und 11.30 Uhr Georg Piller, Nadja Sieger + Ensemble Aus die Maus ca. 13 Uhr Jurydebatte KinderStücke 20.30 Uhr Mudar Alhaggi Deine Liebe ist Feuer

Samstag 19.30 Uhr 20. Mai Anne Lepper Mädchen in Not Sonntag 19.30 Uhr 21. Mai Anne Lepper Mädchen in Not Freitag 26. Mai

19.30 Uhr Ferdinand Schmalz der thermale widerstand

Samstag 27 . Mai

18.00 und 20.30 Uhr Ferdinand Schmalz der thermale widerstand

Sonntag 18.00 Uhr 28 . Mai Elfriede Jelinek Wut Mittwoch 19.30 Uhr 31. Mai Milo Rau Empire Donnerstag 19.30 Uhr 1. Juni Milo Rau Empire Freitag 2. Juni

19.30 Uhr Konstantin Küspert europa verteidigen

Samstag 3. Juni

19.30 Uhr Konstantin Küspert europa verteidigen

Stücke

ca. 22.00 Uhr Jurydebatte Stücke

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Rahmenprogramm

Festival-Kalender

Samstag 19.30 Uhr 13. Mai Olga Bach Die Vernichtung


Kooperationen

Heidelberger Stückemarkt

Publikumsgespräche

Seit 2012 kooperieren die Mülheimer Theatertage NRW mit dem Heidelberger Stückemarkt. Die Preisträger*innen des Kinderund Jugendtheaters werden im Folgejahr beim jeweils anderen Festival gezeigt. So wird der Gewinner des Heidelberger JugendStückePreises 2016, eine Bühnenfassung von Verena Güntners preisgekröntem Roman „Es bringen“, am Mittwoch, dem 17. Mai um 10 und 17 Uhr im Ringlok– schuppen zu sehen sein. Die Inszenierung des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf zeigt auf eindrückliche Weise, wie anstrengend es sein kann, als Jugendlicher seinen Platz in der Welt zu finden. Ab 14 Jahren

Zu jeder Inszenierung besteht die Möglichkeit, mit den Autor*innen der eingeladenen Stücke sowie den gastierenden Ensembles ins Gespräch zu kommen. Die Moderation der Publikumsgespräche sowie der finalen, öffentlich geführten und live im Internet übertragenen Jurydebatte übernimmt in diesem Jahr bereits zum dritten Mal Michael Laages.

Festival-Blog Im „Stücke“-Blog schauen Studierende verschiedener Fachrichtungen hinter die Kulissen des Festivals. Die Blogger*innen Isabelle Bach, Tobias Bergmann, Natalie Broschat, Marie Eberhardt, Chantal Otterbein, Henrike Reintjes, Arne Schüttler, Pia Soldan-Bank, Cornelius Stiegemann, Erika Walter und Victoria Weich kommen von verschiedenen Hochschulen an Rhein und Ruhr, aber auch aus Gießen und München. In Wort, Ton und Bild begleiten sie die „Stücke 2017“ und zeigen ihre ganz persönlichen Perspektiven auf das Geschehen auf, vor, neben und hinter der Bühne. Unterstützt werden sie von der Kulturjournalistin Sarah Heppekausen, der Theaterwissenschaftlerin Laura Strack und dem Videojournalisten Alexander Viktorin. Der Blog ist erreichbar über www.stuecke.de und www.kultiversum.de.

Szenentaucher Ein fester Bestandteil des Rahmenprogramms sind mittlerweile die „Szenentaucher“. Studierende und Absolventen des Studiengangs Schauspiel der Folkwang Universität der Künste hatten sich bereits in den vergangenen Jahren mit Stücken von Preisträger*innen aus 40 Jahren „Stücke“Geschichte szenisch auseinandergesetzt. Auch in diesem Jahr erarbeiten Studierende kurze Szenen, die vor einigen Vorstellungen des Wettbewerbsprogramms zu sehen sein werden. Als Grundlage dienen diesmal keine Stücke, die im Wettbewerb gezeigt wurden oder werden, sondern andere Texte derjenigen Autor*innen, die zu den „Stücken 2017“ eingeladen sind.

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Spielstätten, Karten

Kontakt Festivalleitung: Stephanie Steinberg Tel. 0208-455 41 13 steinberg@stuecke.de

Stadthalle (Theatersaal und Studio) Theodor-Heuss-Platz 1, 45479 Mülheim an der Ruhr Theater an der Ruhr im Raffelbergpark Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr

Organisation: Melanie Menzel Tel. 0208-455 41 24 menzel@stuecke.de

Ringlokschuppen Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr

www.stuecke.de www.kinderstuecke.de Kartenvorverkauf ab 25. März 2017 Bei allen AD-ticket-Vorverkaufsstellen (www.adticket.de/Vorverkaufsstellen.html) Hotline 0180 – 605 04 00 (0,20 Euro/Anruf, Mobilfunkpreis max. 0,60 Euro) Online unter www.adticket.de

Impressum Herausgeber: Mülheimer Theatertage NRW Akazienallee 61 D-45478 Mülheim an der Ruhr

In Mülheim: Touristinfo im MedienHaus, Synagogenplatz 3 Tel. 0208 – 960 960

Redaktion: Katharina Wild Janna Röper Redaktionsschluss: 8. März 2017 Änderungen vorbehalten Design-Konzept, Gestaltung: serres, design. Hattingen

Eintrittspreise Stadthalle Mülheim, Theatersaal Preisstufe 1: Reihe 1 – 7 37,00 Euro Preisstufe 2: Reihe 8 – 15 32,00 Euro Preisstufe 3: Reihe 16 – 20 24,00 Euro

Fotonachweis Stücke 4 Birgit Hupfeld 5/6 Christian Kleiner 7 Raphael Hadad 8 Thomas Aurin 9 Marc Stephan 10 Martin Kaufhold 13 Magda Tramer Mohammed Badra 16 Sebastian Hoppe 17 Alexander Viktorin privat, Sarah Grimaud Yana Wernicke Fotonachweis KinderStücke 4 Tanja Dorendorf / T+T Fotografie 5 Stephan Walzl 6 Pedro Malinowski 7 Uwe Lewandowski 8 David Baltzer

Für die Vorstellungen in den anderen Spielstätten gilt ein Einheitspreis von 24,00 Euro bei freier Platzwahl. Ermäßigungen 40% Ermäßigung für Schüler*innen, Studierende, Schwerbehinderte (ab 70% GdB) und Inhaber*innen des Mülheim-Passes. „Stücke“-Abo: 20% Rabatt auf den Gesamtpreis bei Kartenkauf für sieben Stücke. Zu erwerben bei allen ­AD-ticket-Vorverkaufsstellen sowie der Touristinfo im MedienHaus. Für auswärtige Kund*innen Ticketversand per Post möglich (nur beim Kauf des Abos). Kontakt: Sandra Vella, Mo - Fr 8.00 - 12.30 Uhr, Tel. 0208 - 455 41 08 Rahmenprogramm Trójka na głowie (Dreier steht Kopf) (S.13): 6,00 Euro / erm. 3,00 Euro Deine Liebe ist Feuer (S.13) und Es bringen (S.16): 13,00 Euro / erm. 6,00 Euro 18

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Veranstalter

Gefördert von


Kinder-

Stücke

1 5. - 1 9. Mai

Mülheim

2017

an der Ruhr

www.kinderstuecke.de


KinderStücke 201 7-

Mülheimer KinderStückePreis

1 5.- 1 9. Mai 1

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Spielstätten, Karten, Theaterpädagogik

Montag, 15. Mai, 9 und 11 Uhr Tina Müller Dickhäuter Theater Fallalpha, Zürich Dienstag, 16. Mai, 9 und 11 Uhr Marc Becker Die Glücksforscher Oldenburgisches Staatstheater Dienstag, 16. Mai, 16 Uhr Mittwoch, 17. Mai, 9 und 11 Uhr Roland Schimmelpfennig Die Biene im Kopf Consol Theater Gelsenkirchen Donnerstag, 18. Mai, 9 und 11 Uhr Julia Penner Der dicke Sternschnuppe Theater Osnabrück Freitag, 19. Mai, 9.00 und 11.30 Uhr Georg Piller, Nadja Sieger und Ensemble Aus die Maus Grips Theater Berlin Auswahlgremium, Jury, Jugend-Jury

Extra Staatliches Puppentheater „Te˛ cza“ aus Słupsk (Polen) Trójka na głowie (Dreier steht Kopf) Sonntag, 14. Mai, 16 Uhr


Spielstätten Theater an der Ruhr Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr Ringlokschuppen Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr

Karten

Für Schülergruppen ist der Eintritt frei. Reservierungen ab 20. März ausschließlich bei Kristin Posekardt Telefon: 0208 - 455 41 28 Mo - Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr kinder@stuecke.de Eintritt für alle anderen: Kinder 3,00 Euro, Erwachsene 6,00 Euro Vorverkauf: Touristinfo im MedienHaus, Synagogenplatz 3, 45468 Mülheim und bei allen AD-ticket-Vorverkaufsstellen, www.adticket.de

Theaterpädagogi k Als Vorbereitung auf die Vorstellungsbesuche bieten wir 45-minütige theaterpädagogische Workshops zu ausgewählten Stücken an. Die von Lisa Hetzel geleiteten Workshops sind spielpraktische Einführungen in Verbindung mit dem Besuch einer Vorstellung der „KinderStücke“. Außerdem gibt es nach jeder Aufführung die Möglichkeit, mit den Autor*innen und den gastierenden Ensembles ins Gespräch zu kommen. Sie geben Auskunft über ihre Arbeit und beantworten Fragen zum Stück. Ab 20. März Kartenreservierung, Buchung der Workshops, Anmeldung zum Publikumsgespräch, Beratung und Information: Kristin Posekardt Telefon: 0208 - 455 41 28 Mo - Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr kinder@stuecke.de 1


Die ei nsame Spitze und die Frage d er Förderung Wir haben, im achten Jahr der KinderStücke, eine gute Spitze mit den fünf ausgewählten Stücken, aber darunter ein nur schmales Mittelfeld aus den diesmal ca. dreißig diskutierten und gesichteten Stücken. Kein schwaches, aber ein zu schmales Mittelfeld, in dem sich nicht allzu viele Qualitätsstücke finden lassen, von denen man sich unbedingt mehr wünscht. Inhaltlich fällt in diesem Jahrgang die verstärkte Hinwendung zu Außenseiter-Geschichten in Variationen auf: Kinder, die sich aus schwierigen Verhältnissen wegträumen (Roland Schimmelpfennigs „Die Biene im Kopf“), einen schweren Verlust verarbeiten müssen (Julia ­Penners „Der dicke Sternschnuppe“) oder sich ihrer Gruppe nicht zu­ gehörig fühlen (Tina Müllers „Dickhäuter“). Auch erwachsene Außenseiter, wie die im letzten Winter in den Städten besonders auch Kinderaugen sichtbaren Obdachlosen, sind ein wichtiges Thema, das in „Aus die Maus“ vom Berliner Grips Theater als Aufforderung zum Nicht-einfachweggucken gezeigt wird. In gewisser Weise steht „Die Glücksforscher“ von Marc Becker mit den Untersuchungen zum gelingenden Leben dazu in einer Korrespondenz. Die ausgewählten Theaterstücke behandeln diese Variationen von Außenseitern ernsthaft und zugleich mit einem Humor, der für das zugewandte Miteinander steht und die Aufmerksamkeit füreinander fördert. Es geht indes nicht um Tendenzen, die freilich auch etwas aus der Gesellschaft abbilden und erkennen lassen, sondern in erster Linie um Qualität für das Theater, um die Weiterentwicklung der Stücke für Kinder und die wünschenswerte Erweiterung dieses Felds insgesamt. Alle fünf Autoren (beim Grips Theater handelt es sich um das Autoren-Duo Nadja Sieger und Georg Piller in Zusammenarbeit mit dem Ensemble) sind zum ersten Mal bei den KinderStücken vertreten. Roland Schimmelpfennig war freilich seit der ersten Teilnahme im Jahr 2000 bereits neun Mal mit seinen Werken in Mülheim und kehrt nun mit seinem ersten Stück für Kinder zurück. Dass der – neben Lutz Hübner – meistgespielte Theaterautor der Gegenwart nun in diesem Wettbewerb steht, ist außerordentlich zu begrüßen. Warum sollen auf den Bühnen mit ihren anderen Themen längst gestandene Dramatiker – wie im letzten Jahr auch Sybille Berg – nicht auch für das Publikum der Sechs-bisZwölfjährigen schreiben, wie es für die KinderStücke definiert ist? Die beim Stückeschreiben bereits gemachten Erfahrungen sind auf jeden Fall auch den Stücken für Kinder dienlich – Bewährtes könnte sich noch 2

einmal anders bewähren und zur Erweiterung der Stücke für Kinder beitragen. In diesem Zusammenhang des allzu schmalen Mittelfelds ein Wort zur Rolle der Förderungen für Stücke im Kindertheater. Anders als bei der großen Schwester in Mülheim, wo das Thema immer mal wieder zu Recht heiß und kritisch diskutiert wurde, sind Förderungen neuer Stücke für Kinder ein wesentliches Mittel und wichtiger Anreiz, dass solche Stücke mit einer für ein Thema sorgfältig durchdachten Dramaturgie überhaupt entstehen. Von einer Verflachung durch inflationäre Stückaufträge oder gar verschwenderischer ‚Über-Förderung’ kann da überhaupt keine Rede sein. Denn, wie gesagt, das Netz ist noch dünn – die Auswahljury würde gern fünfzig statt dreißig neue Stücke bewerten und die Spitze auf eine breitere Basis stellen können. Und es fällt dabei natürlich auf, dass beim Schreiben geförderte Stücke in Mülheim bei den Sichtungen weit vorn liegen und dann oft auch zu den eingeladenen Fünf gehören. Der Zusammenhang ist also mit Händen zu greifen. Welche Zielstellungen verbinden sich mit solchen Förderungen – ­ mal abgesehen davon, dass Autoren für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden? Als 1995 das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf Initiative des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik den alle zwei Jahre zu vergebenden Kindertheaterpreis stiftete, war in diesem Zusammenhang von „ästhetischer Erziehung“ die Rede. Das klang fast wie Schiller – und das ist ja nicht verkehrt. 2016 wurde das dann etwas anders formuliert, nämlich als „kulturelle Bildung“. Wir würden das Theater der neuen Stücke für Kinder noch etwas mehr auf den Punkt bringen wollen: nämlich dass es mit diesen neuen Stücken, vor allem wenn sie dann auch entsprechend inszeniert sind, die Befähigung zum Theatererlebnis entwickelt, fördert und weiter entwickelt. Das heißt die performative Fantasie wird angeregt, die Teilhabe des jungen Zuschauers, die gedankliche und gefühlsmäßige Partizipation – ein Sensorium des Theater-Erlebens, das ja durchaus nicht so selbstverständlich ist, wie es in mancher Rede schnell dahin gesagt ist. In diesem Gegenüber von Bühne und Publikum steht der Autor der KinderStücke als die kreative Instanz zwischen Theater-Erleben und Welt-Erkundung – und das bedarf ohne jede Einschränkung einer guten und klugen Förderung. Thomas Irmer 3


Montag, 15. Mai, 9 und 11 Uhr Theater an der Ruhr

Dienstag, 16. Mai, 9 und 11 Uhr Theater an der Ruhr

Tina Müller

Oldenburgisches Staatstheater

Dickhäuter Theater Fallalpha Zürich

Lou ist neu in der ganz normalen Klasse 2B von Frau Vögeli in der Grundschule am Tierberg. Sie ist fremd unter den vielen neuen Kindern – das macht ihr Angst, beflügelt aber auch ihre Fantasie. Ist sie am Ende gar ein Nashorn, das eigentlich in den Zoo gehört? Und haben die anderen Kinder und ihre Eltern nicht auch etwas von Tieren, so wie es der Name der Lehrerin und der Ort der Schule andeuten? Dann wäre ja alles halb so schlimm … „Lou ist doch ein Dickhäuter. Dickhäuter haben eine extrem dicke Haut. Die fühlen nichts … Die haben eine Grundschicht, die gibt ihnen Halt. Wie eine Stützunterwäsche. Es macht robust. Und reisst einen zusammen. Und jetzt kommt die Pflegeschicht. Sie pflegt die Grundschicht.“ Brigitta Soraperras Inszenierung mit zwei Schauspielern und einem mitspielenden Musiker setzt ganz auf die theatrale Kraft der Verwandlung mithilfe der Fantasie. Und sie regt zum Nachdenken über kleine Außenseiter in der Gemeinschaft an. Ein magisches Nashorngebilde und die wunderbaren Sounds von Andi Peter verleihen der Uraufführung von Tina Müllers erstem Stück für Kinder einen spielerischen Zauber. Thomas Irmer

Vielleicht das Thema für Alt wie Jung und zu jeder Zeit: Wie suche ich das Glück, ohne dabei unglücklich zu werden. Und was soll das überhaupt sein, „Glück“? Die Glücklichen leben es einfach und zucken mit den Schultern. Die Noch-Nicht-Glücklichen rätseln, feilschen, testen, bis sie glauben, es gefunden zu haben – und sind dann unglücklich, weil sie es gefunden haben. Der eine ist jetzt reich, aber gelangweilt, die andere bekommt Applaus, hat aber Alpträume. Hans im Glück tauschte sich arm und „hüpfte dann leicht davon“. Muss man arm sein, um glücklich zu werden? Helfen Glückskekse? Reicht es schon, mal gelobt zu werden? Die Wissenschaft muss her! Franzi und Didi gründen ein ganzes Forschungszentrum. Sie prüfen laut und gutgelaunt all die Fragen, die wir in stillen Momenten an uns selbst haben. Oliver Bukowski Mit: Lili Becker, Ramona Suresh, Yassin Trabelsi Regie: Marc Becker Bühne und Kostüme: Sandra Münchow Dramaturgie: Matthias Grön Ab 7 Jahren www.staatstheater.de

Die Glücksforscher Marc Becker

Mit: Romeo Meyer, Oriana Schrage, Andi Peter Regie: Brigitta Soraperra Bühne und Licht: Peter Hauser Kostüme: Corinne Jäggi Oeil extérieur: Susanne Vonarburg Produktionsleitung: Monika Manger Ab 7 Jahren www.fallalpha.ch

Inszenierung gefördert von Migros-Kulturprozent

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Gefördert von „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“

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Dienstag, 16. Mai, 16 Uhr Mittwoch, 17. Mai, 9 und 11 Uhr Ringlokschuppen

Donnerstag, 18. Mai, 9 und 11 Uhr Ringlokschuppen

Consol Theater Gelsenkirchen „Die Biene im Kopf“ ist die Geschichte eines kleinen Jungen, der in schwierigen Verhältnissen aufwächst und sich in einer harten, lieblosen Umgebung behaupten muss. Überall lauern Bedrohungen, zu Hause, draußen, auf dem Weg zur Schule und auch in seiner Klasse. Jeden Tag aufs Neue muss er sich diesen Herausforderungen stellen. Um in dieser Situation zu bestehen, fantasiert er sich seine Realität als Computerspiel. Dort verwandelt er sich in eine Biene. Die Hürden seines Alltags werden zu Leveln eines Abenteuerspiels, die er überwinden muss. Indem er die Widrigkeiten seines Lebens ins Fantastische überhöht, findet er für sich eine Lösung, die es ihm ermöglicht, sich in seiner Welt zu behaupten. Drei Schauspieler erzählen die Abenteuerreise des Jungen, seine Befreiung und Selbstbehauptung durchs Spielen in einer packenden, ausgelassenen und humorvollen Choreografie. Werner Mink Mit: Manuel Moser, Eric Rentmeister, Hinnerk Schichta Regie: Andrea Kramer Ausstattung: Matthias Winkler Dramaturgie: Sylvie Ebelt Ab 8 Jahren www.consoltheater.de

Die Bi ene im Kopf Ein Auftragswerk der Kunststiftung NRW

Roland Schimmelpfennig

Der dicke

Sternschnuppe Julia Penner

Theater Osnabrück Wer zu oft mit sich allein ist, der sollte sich was vorstellen können, um nicht einsam zu sein. Rudy (8) kann das, er hat Fantasie. So viel davon, dass er gut mit Stofftier Hamster reden kann, zu wenig aber, um seinen größten Wunsch zu erfüllen: Die Mutter soll wieder leben und bei ihm sein – denn Rudys Mutter ist gestorben. Wünschen hilft nicht, oder doch? Wenn, das weiß jeder, ist das Sache von Sternschnuppen. Also warten Hamster und Rudy auf eine. Und die kommt auch, nur … sie hat selbst Probleme. Sie ist noch ein junger Sternschnupp. Schnuppy heißt er, und er ist – dick aber nicht dick genug – noch nicht in der Lage, korrekt zu verglühen. Der Einfallswinkel zwischen Wolke, Abfahrt und Landebahn stimmt nicht, Energie fehlt, dies und das ist noch zu können. Ohne Glühen aber keine Wunsch­ erfüllung. Schnuppy kann keine Mutter wiederbeleben, er scheitert schon an einem Milchshake. Also machen sich Rudy und Hamster ­daran, Schnuppy zu trainieren. Sie arbeiten hart im Team und mit allen Mitteln (von Fön bis Frischhaltefolie). Aus dem Team werden Freunde, und wie nebenher klärt Julia Penner, wie sich aus struppigen Hamstern die Gattung der Goldhamster erhebt. Irdische Probleme, galaktische Fragen? Das Stück schafft beides in einem, auch wenn ein Wunsch offen bleiben muss. Oliver Bukowski Mit: Johanna Franke, Benjamin Werner, Jost op den Winkel Regie: Philipp Moschitz Bühne und Kostüme: Elisabeth Benning Musik: Billy Ray Schlag Dramaturgie: Jens Peters Ab 8 Jahren www.theater-osnabrueck.de

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Auswahlgremium

Freitag, 19. Mai, 9 und 11.30 Uhr Theater an der Ruhr

Georg Piller, Nadja Sieger und Ensemble

Oliver Bukowski Autor und Dozent, Berlin

Dr. Thomas Irmer Freier Autor und Journalist, Berlin

Aus die Grips Theater Berlin

Werner Mink Regisseur und Dramaturg, Berlin

Freitag, 1 9. Mai , ca. 1 3 Uhr

Jury-Debatte zur Vergabe des Mül hei mer KinderStückePreises201 7-

Maus

Eine Bühne. Ein als Maus verkleideter Zauberer. Er vermittelt Kindern im Rahmen einer Show, was es braucht, um glücklich zu sein. Doch sein Spiel wird abrupt unterbrochen, als eine verwahrloste Frau aus den ­Kulissen auftaucht. Es ist eine Obdachlose, die dort hinter der Bühne einen vorübergehenden Zufluchtsort gefunden hat. Plötzlich trifft Lebenstheorie auf Lebenspraxis. Indem beide den Bühnen­raum für sich beanspruchen, erfahren die Zuschauer mehr über die Situation der obdachlosen Frau: wie fragil so ein Menschenleben sein kann, wie schnell soziale Sicherheit in Verelendung umschlägt, wenn man erst einmal im Teufelskreis keine Wohnung = kein Job, kein Job = kein Geld angekommen ist. Daraus wieder zu entkommen, scheint fast aussichtslos. In einer Zeit, in der die Obdachlosenzahlen stetig steigen, sensibilisiert das Stück für die Not dieser Menschen und einen vorurteilsfreien Umgang mit ihnen. Und dies mit humorvoller Leichtigkeit, aber trotzdem ruppig und ohne zu beschönigen. Werner Mink

Di e Jury Dr. Thomas Irmer Sprecher des Auswahlgremiums

Zwei weitere Juror*innen werden berufen.

Die Jugend-Jury Die Jugend-Jury, die von Ludmilla Ebert theaterpädagogisch begleitet wird, liest alle nominierten Kinderstücke, sieht die Inszenierungen an und diskutiert Texte und Aufführungen. Am 19. Mai 2017 kürt sie ihre*n Preisträger*in.

Gastspi el

Am Sonntag, dem 14. Mai um 16 Uhr gastiert das Staatliche Puppentheater „Te˛ cza“ aus Słupsk (Polen) mit der Inszenierung „Trójka na głowie (Dreier steht Kopf)“ von Carsten Brandau im Ringlokschuppen. In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Mit: Frederic Phung und Regine Seidler Regie und Bühne: Nadja Sieger Kostüme: Gabriele Kortmann Dramaturgie: Nora Hoch Ab 8 Jahren www.grips-theater.de 8

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