MUSEUM
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Nr. 27 6,80 €
Winter 2016
MAGAZIN M USEUM.DE
Das Humboldt Forum im neuen alten Berliner Schloss
Foto: Andreas Utsch / photocase.de
In diesem Heft
Seite
Museum für Hamburgische Geschichte 5 MUSEUMSWELT 14 Humboldt Forum im neuen alten 18 Berliner Schloss Puppenmuseum Falkenstein 32 Collectors Club Berlin 38 Kloster Memleben 46 Straßenbahnwelt Stuttgart 54 Staatliches Museum Schwerin/ 60 Ludwigslust/ Güstrow Gutenberg-Museum 68 LVR-Industriemuseum 74 Freilichtmuseum Glentleiten 80 Das Kunstmuseum St.Gallen 86 Ziegeleipark Mildenberg 94 Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven 100 RUHR MUSEUM IN ESSEN 106 Museen im Stift Neuzelle 114 Nationales Militärmuseum der Niederlande 122 Städtische Galerie Rosenheim 126 Mühlhäuser Museen 132 KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU 140 Max-Pechstein-Museum Gipsformerei der SMB 148 Ausstellungen und Termine 162
MAGAZIN MUSEUM.DE
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riginal oder Replik?
Die heutige Digitalfotografie hat mit der Verbreitung über das Internet regelrecht zu einer Bildinflation geführt. Natürlich ist auch ein Foto ein Original. Als ich mich inhaltlich mit der Gipsformerei der Staatlichen Museen Berlin beschäftigte, eröffnete sich beim Thema Original/Replikat doch ein ganz neuer Betrachtungswinkel. Seit fast 200 Jahren fertigt die Gipsformerei Kunstrepliken für Museen aus allen Regionen der Welt an. Einen eigenen Wert stellen die vielen tausend Formen dar, die sich im Laufe der Zeit im Depot angesammelt haben. Besonders faszinierend finde ich den Gedanken, dass manche Originale zerstört wurden und von Ihnen nur noch die Abgussform existiert – ein prominentes Beispiel hierfür ist die Quadriga auf dem Brandenburger Tor. Traditionelles Kunsthandwerk wird wie selbstverständlich an die nächsten Generationen weiter gegeben. Damit setzt sich auch eine dauerhafte Erfolgsgeschichte fort – geschrie-
ben von Menschen, die mit viel Geduld und Sinn für Details Repliken erschaffen, die von den Originalen kaum zu unterscheiden sind. Kein Auftrag gleicht dem anderen. Täglich kommen die Mitarbeiter buchstäblich mit sämtlichen Kulturen und Epochen in Berührung. Der Arbeitstag endet nicht mit dem Herunterfahren des Arbeitsrechners, sondern mit dem zufriedenen Blick auf neu erschaffene Skulpturen, an denen sich später auch Gäste in den Museen erfreuen. Für besonders empfindliche Objekte steht der Werkstatt in Zusammenarbeit mit der TU Berlin ein berührungsloses Verfahren zur Erfassung der Originale zur Verfügung. Die Verfahren entwickeln sich weiter und ergänzen den handwerklichen Teil der Arbeit. Seit Jahren träume ich davon, irgendwann ein „Museum der Museen“ zu gründen. Völlig ernüchtert musste ich jetzt feststellen, dass es das Universalmuseum schon seit zwei Jahrhunderten gibt: Die Gipsformerei der Staatlichen Museen in Berlin. Herzlichst, Ihr Uwe Strauch
Re.: Miguel Helfrich, Leiter der Gipsformerei – Staatliche Museen zu Berlin. Li.: Uwe Strauch (Gründer museum.de) Titelseite: Foyer, © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum / Architekt: Franco Stella mit FS HUF PG
Ausgabe Nr. 27
Herausgeber
Ostwall 2
Telefon 02801-9882072
museum@mailmuseum.de
Druck: Strube Druck & Medien
Dezember 2016
Uwe Strauch, Dipl.-Inf. TU
46509 Xanten
Telefax 02801-9882073
www.museum.de
Vers.: Dialogzentrum Rhein-Ruhr
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„Kein Bier ohne Alster“ Information strukturieren mit Licht Museum für Hamburgische Geschichte Autorin: Wiebke Lang, ERCO GmbH
Das Museum für Stadtgeschichte in Hamburg feiert die Brauereikultur in Hamburg mit einer Sonderausstellung, die bis zum 12. März läuft. Den Ausstellungsmachern ist es gelungen, die vielfältigen Exponate zu diesem außergewöhnlichen Nischenthema überraschend, unterhaltsam und sinnlich erfahrbar zu machen – mit einem Leitsystem aus poppigen Grafiken und pointiertem Akzentlicht von ERCO.
„Er trank Bier – sieben Becher. Sein Geist entspannte sich, er wurde ausgelassen. Sein Herz war froh, sein Gesicht strahlte.“ Mit Zitaten wie dieser Schilderung des sumerischen Königs Gilgamesch aus dem Jahr 2600 v. Chr. empfängt die aktuelle Sonderausstellung „Kein Bier ohne Alster“ seine Besucher. Anlässlich des
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500jährigen Jubiläums des deutschen Reinheitsgebots thematisiert die Ausstellung die Brauereitradition in Norddeutschland. Was viele Liebhaber des Gerstensafts nicht wissen: Vom 13. bis zum 17. Jahrhundert war nicht der Süden Deutschlands, sondern Hamburg das europäische Zentrum der Bierherstellung. Zu dieser Zeit wurden etwa 500 bis 1000 Liter Bier pro Jahr und Kopf konsumiert, also mindestens zwei Liter pro Tag. Allerdings nicht nur in Form des erfrischenden Feierabendgetränks, sondern auch als Grundnahrungsmittel, etwa als Biersuppe zum Frühstück. Solche und ähnliche überraschende Einblicke in die lokale Brautradition bietet nun dieses kuratorische Kleinod im Museum für Hamburgische Stadtgeschichte. Das Museum – 1908 gegründet und heute eines der größten stadthistorischen Museen Europas – logiert seit 1922 in dem Gebäude des Hamburger Architekten Fritz Schumacher, unweit der Reeperbahn in Sankt Pauli. Für den Kurator Dr. Ralf Wiechmann ist es bei der Themenfindung wichtig, immer einen Bezug zur Gegenwart der Besucher herzustellen. Das gelingt dem Historiker mit seiner neuen Sonderausstellung „Kein Bier ohne Alster“: Auf nur 620 m2 spannt die Schau den Bogen von der Brauereikultur im alten Ägypten über das Mittelalter bis
Kurator Dr. Ralf Wiechmann vom Museum für Hamburgische Geschichte und die beiden Ausstellungsgestalter von IIID brand communication, Volker von Baczko und Oliver Thomas (von links), vor einem Braukessel aus dem 18. Jh.
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Oliver Thomas, Gründer des Hamburger Designstudios IIID brand communication. Ihre Lösung: Konzentration aufs Wesentliche durch die Inszenierung einer minimalistischen „Black Box“. Zunächst wurden die Fenster abgehangen, um durch die Reduktion störenden Tageslichts einen klaren Fokus schaffen. Die Integration schwarzer Kuben im Raum vervielfältigt die Ausstellungsfläche, dunkel graue Wände beruhigen den Hintergrund hinter den heterogenen Formen, Materialien und Themen. heute – mit rund 400 völlig heterogenen Exponaten. Dazu gehören etwa ein originaler Brauereikessel aus dem 18. Jahrhundert, botanische Darstellungen von Hopfen und Malz, hochkarätige Stillleben aus dem 17. Jahrhundert, historische Trinkgefäße bis hin zu Reklametafeln aus den 1950ern und Produkten aktuell angesagter Craft-Bier-Marken. Leitsystem mit Grafik und Licht Dieser inhaltlichen und formalen Vielfalt auf kleinem Raum Herr zu werden – darin lag die größte Herausforderung an das Ausstellungsdesign, berichten die Ausstellungsdesigner Volker von Baczko und
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Doch wie wird die Dramaturgie in dem dicht bestückten Raum verständlich? Um die Besucher durch die Ausstellung zu führen, entwickelten von Baczko und Thomas ein charmantes Leitsystem aus nur zwei Designelementen: Beginnend bei einem der zentralen Exponate im Zentrum des Ausstellungsraums, einem bauchigen Brauereikessel aus Kupfer, führen markante gelbe Linien über den Boden und Wände hinauf zu den Ausstellungstexten. Diese “Bierpfade“ strukturieren 11 lose chronologisch gegliederte Themenkomplexe rund um Brauereiprozess und Bierkultur: etwa „Fass und Fassmacher“, „Kneipen und Trinkhallen“ oder „Das Brauhaus der Hanse“. Das zweite
Gestaltungselement ist eine kontrastreich akzentuierende Beleuchtung mit nur einer einzigen Leuchtenfamilie, den kompakten Light Board Strahlern von ERCO. Struktur und Priorisierung durch sechs Lichtverteilungen Ganz ohne Allgemeinbeleuchtung, allein durch pointierte, achsen- und rotationssymmetrische Akzente schafft das Licht Orientierung im Raum. Mit der beinah kompletten Klaviatur der ERCO Lichtverteilungen – von narrow spot über spot, flood und oval flood bis hin zu wallwash – werden Exponate und Objektensembles individuell in Szene gesetzt: Strahler mit linearer Lichtverteilung beispielsweise unterstreichen die markanten gelben Leitlinien, eine Art abstrahierte Bierleitungen. Die Lichtverteilung spot sorgt für eine präzise Beleuchtung der gelben Ausstellungstexte und größerer Kunstwerke. Während die engen narrow spot Lichtkegel filigrane historische Zeichnungen an der dunklen Wand exakt modellieren, bietet die breite Lichtverteilung flood die perfekte Bühne für ein knallrotes historisches Brauereifahrzeug. An den Außenwänden fassen oval flood und flood
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Der Eingang: Neugierig machen
Wänden eine langgestreckte Vitrine mit historischen Exponaten, unter anderem dem Grabstein eines römischen Bierbrauers und dem Grundriss einer Klosterbrauerei. Auf der dunkelgrauen Wand durch akzentuierende Beleuchtung hervorgehoben, geben die Texte in exakten linearen Lichtkegeln eine Richtung vor, die den Besucher in den Ausstellungsraum leitet. So schafft es diese szenografische Ouvertüre, trotz des hinter zwei schweren Brandschutztüren versteckten Eingangs auf das außergewöhnliche Ausstellungsthema neugierig zu machen. „Exponate schlicht nebeneinander aufzureihen, funktioniert heute nicht mehr.“ konstatiert Kurator Dr. Ralf Wiechmann. „Zeitgemäße Ausstellungsszenografie bedeutet, die Besucher neugierig zu machen, Überraschungen anzubieten, etwas offen zu lassen.“
Im Gang vor dem Ausstellungseingang säumen großformatige Zitate an den
Die Themenkuben: Durchblicke mit hohem Sehkomfort
Zitate und Grafiken dekorativ und rhythmisch. Und damit auch der hintere Ausstellungsbereich Beachtung findet, sind die Wände am Ende des Raumes wiederum gleichmäßig mit wallwash geflutet. Den Gesetzen der Wahrnehmungspsychologie folgend, wird der Raum durch Licht gestaffelt, Informationen durch verschiedene Beleuchtungsniveaus visuell strukturiert und hierarchisiert. „Das wahrnehmungsorientierte Lichtkonzept ist wesentlicher Bestandteil des Ausstellungsdesigns.“ sagt Oliver Thomas. „Bei der Entwicklung dieser Ausstellung haben wir realisiert, dass die Strahler mit ihren wechselbaren Linsen praktische Werkzeuge sind, mit denen sich Räume flexibel gestalten lassen.“
Zum intuitiven Entdecken der Zusammenhänge tragen die kleinen Fenster und semitransparente Gazestreifen in den Kuben bei. Die individuellen Akzente, gut abgeblendet und streulichtfrei auf das jeweilige Exponat gerichtet, heben Wichtiges hervor und lassen weniger wichtige Objekte zurücktreten. Darüber hinaus verstärkt die differenzierte Beleuchtung den Eindruck von Raumtiefe. Angelehnt an den historischen Brauereikessel, das zentrale Exponat zu Beginn der Ausstellung, dominiert ein glänzen-
der, kupferfarbener Bodenbelag das Innere vieler Kuben. Die druckvolle Flutung der kompakten Innenräume mit Lichtverteilung flood markieren die Bedeutung der Themenkuben. Dabei ist die Lichtqualität für jedes einzelne Objekt entscheidend: Mit verglastem
Panoramafenster und linearer Beleuchtung lädt ein zentraler Kubus zum Verweilen ein. Zu sehen ist das ausladende Modell einer historischen Hamburger Brauereianlage, dessen liebevoll ausgearbeiteten Details durch das exakt modellierende LED-Licht plastisch hervortreten. Aufgrund der guten Blendungsbegrenzung lässt sich die Lichtquelle, zwei Strahler mit linearer Lichtverteilung an der Decke über dem Kubus, kaum ausmachen. „Das Modell steht seit den 1990er Jahren in unserer Dauerausstellung, doch dank des präzisen Lichts kommt das Exponat
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Alle Fotos: © ERCO GmbH, www.erco.com. Fotografie: Sebastian Mayer, Berlin
erst hier in der Sonderausstellung wirklich zur Geltung.“ freut sich Dr. Wiechmann.
Optimales Licht für anspruchsvolle Objekte
Die Raumwände: Rhythmus durch Licht
Stolz präsentiert Dr. Ralf Wiechmann das wertvollste Exponat der Ausstellung: Das Vanitas-Stillleben aus dem 17. Jahrhundert, eine Leihgabe der Hamburger Kunsthalle, zeigt ein Glas Bier neben angebissenem Brot. Der goldene Gerstensaft perlt noch wie frisch gezapft, doch der weiße Bierschaum beginnt schon, leicht in sich zusammen zu fallen – ein Hinweis auf die Vergänglichkeit des irdischen Lebens.
Gerahmt werden die schwarzen Ausstellungskuben von überdimensionalen Zitaten an den Wänden. Im Wechsel schaffen spot und oval flood Lichtverteilungen einen dynamischen visuellen Rhythmus, der die Besucher an den Wänden entlang leitet. Hier wurde auch ein grafisch anmutendes Mobile installiert, das die Zutaten der Bierherstellung durch Piktogramme aus lasergeschnittenem Aluminium zeigt. Durch einen Ventilator stetig in Bewegung, bietet die Low-Tech-Installation ein spannendes Schattenspiel an der Wand – mit weichen, diffusen Schatten auf der einen und randscharfen Schatten auf der anderen Seite. Am Ende des Ausstellungsraums zeigt sich einmal mehr die Bedeutung beleuchteter vertikaler Flächen für die Wahrnehmung des Menschen: „Die gleichmäßig geflutete Rückwand gibt die Richtung vor, indem sie die Betrachter sogartig in den hinteren Raumbereich zieht.“, so Volker von Baczko.
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Trotz des insgesamt geringen Beleuchtungsniveaus sind auch anspruchsvolle Objekte wie diese präzise und mit hervorragender Farbwiedergabe in Szene gesetzt. Dafür sind die Light Board Strahler mit 12W und warmweißem Licht für eine wohnliche und zugleich objektschonende Raumatmosphäre ausgestattet. Durch das weitgehend UV- und infrarotfreie Licht lässt sich der schädigende Einfluss photochemischer und thermodynamischer Prozesse minimieren, die Materialien und Farben angreifen. Die Strahler für besonders lichtempfindliche Grafiken, die nur 50 Lux ausgesetzt werden dürfen,
sind mit nur 4W Anschlussleistung ausgestattet, um die anspruchsvollen Objekte mit dem minimal notwendigen Akzentlicht fokussiert und streulichtfrei zu beleuchten. Die Resonanz sei sehr positiv, berichtet Dr. Ralf Wiechmann. Viele Besucher seien verblüfft von den vielen neuen Erkenntnissen zur lokalen Bierkultur. Der große Zulauf beweist, dass auch kleinere Kulturinstitutionen und außergewöhnliche Ausstellungsthemen auch mit einfachen Mitteln und moderne Konzepten Aufmerksamkeit schaffen können. Über die Autorin: Wiebke Lang leitet die Redaktion der ERCO GmbH. Als Diplomdesignerin und Journalistin schreibt sie seit knapp 15 Jahren über Themen der Gestaltung im Kontext soziokultureller Entwicklungen, über Lichtplanung, Design, Architektur und visuelle Kommunikation. ERCO Leuchten GmbH Brockhauser Weg 80-82 58507 Lüdenscheid www.erco.com info.de@erco.com
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MUSEUMSWELT
Liste der ausstellenden Museen auf dem Museums-Gemeinschaftsstand bei der ITB vom 8.-12. März 2016, Halle 10.2 Anmeldefrist für Museen ist der 1.3.2017. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unter itb@museum.de.
Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft Dülferstraße 1 01069 Dresden www.stsg.de Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg Domplatz 9 06217 Merseburg www.merseburg.de/de/schloss.html
MAUERMUSEUM - MUSEUM HAUS AM CHECKPOINT CHARLIE Friedrichstaße 43-45 10969 Berlin www.mauermuseum.de
Panorama Museum Am Schlachtberg 9 06567 Bad Frankenhausen www.panorama-museum.de
Sender- und Funktechnik Museum Königs Wusterhausen Funkerberg 20 Senderhaus 1 15711 Königs Wusterhausen www.rundfunkstadt.de
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Schlossbezirk 1 07407 Rudolstadt www.heidecksburg.de
Museum Himmlisches Theater STIFTUNG STIFT NEUZELLE Stiftsplatz 7 15898 Neuzelle www.stift-neuzelle.de
Kunstsammlungen Zwickau Max-Pecht-Museum Lessingstraße 1 08058 Zwickau www.kunstsammlungen-zwickau.de
Kloster Chorin Amt Chorin 11a 16230 Chorin www.kloster-chorin.org
Musikinstrumenten-Museum Bienengarten 2 08258 Markneukirchen www.museum-markneukirchen.de Collectors Club Berlin Eichendorffstraße 18 10115 Berlin www.collectorsclub.berlin Museum für Kommunikation Berlin Leipziger Str. 16 10117 Berlin www.mfk-berlin.de Deutsche Kinemathek Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Str. 2 10785 Berlin www.deutsche-kinemathek.de
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Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraße 7 10963 Berlin www.gropiusbau.de
ZIEGELEIPARK Mildenberg Ziegelei 10 16792 Zehdenick OT Mildenberg www.ziegeleipark.de Kulturhistorisches Museum im Dominikanerkloster Uckerwiek 813 17291 Prenzlau www.dominikanerkloster-prenzlau.de
Staatliches Museum Schwerin / Ludwigslust / Güstrow Alter Garten 3 19055 Schwerin www.museum-schwerin.de Polizeimuseum Hamburg Carl-Cohn-Straße 39 22297 Hamburg www.polizeimuseum.hamburg.de Puppenmuseum Falkenstein Grotiusweg 79 22587 Hamburg - Blankenese www.elke-droescher.de Steinzeitpark Dithmarschen Bahnhofstr. 31 25767 Albersdorf Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven Columbusstraße 65 27568 Bremerhaven www.dah-bremerhaven.de
Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH Im Kraftwerk 17449 Peenemünde www.peenemünde.de
Heinz Nixdorf MuseumsForum Fürstenallee 7 33102 Paderborn www.hnf.de
STRALSUND MUSEUM Mönchstraße 38 18439 Stralsund www.stralsund-museum.de
Städtisches Museum Braunschweig Steintorwall 14 38100 Braunschweig www.braunschweig.de/museum
Kulturhistorisches Museum Magdeburg Otto-von-Guericke-Str. 68 - 73 39104 Magdeburg www.khm-magdeburg.de RUHR MUSEUM UNESCO-Welterbe Zollverein Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14] Gelsenkirchener Str. 181 45309 Essen www.ruhrmuseum.de LVR-Industriemuseum Hansastraße 18 46049 Oberhausen www.industriemuseum.lvr.de Mühlenhof-Freilichtmuseum Theo-Breider-Weg 1 48149 Münster www.muehlenhof-muenster.org
Farina Duftmuseum Obenmarspforten 21 50667 Köln www.Farina1709.com Museum Achse, Rad und Wagen Ohlerhammer 51674 Wiehl www.AchseRadWagen.de Naturzentrum Eifel Urftstr. 2 - 4 53947 Nettersheim www.naturzentrum-eifel.de Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier Weberbach 25 54290 Trier www.stadtbibliothek-weberbach.de Dr.-Hanns-Simon-Stiftung Haus Beda Bedaplatz 1 54634 Bitburg www.haus-beda.de Foto: © cameris
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Ludwig Museum Koblenz Danzier Freiheit 1 56068 Koblenz www.ludwigmuseum.org Museum Boppard Kurfürstliche Burg Burgplatz 2 56154 Boppard www.museum-boppard.de
Kunsthalle Würth Lange Straße 35 74523 Schwäbisch Hall www.kunst.wuerth.com
Keltenwelt am Glauberg Am Glauberg 1 63695 Glauburg www.verein-keltenwelten.de
Johanniterkirche Im Weiler 1 74523 Schwäbisch Hall www.kunst.wuerth.com
Gräfliche Sammlung Schloss Erbach Marktplatz 7 64711 Erbach im Odenwald www.schloss-erbach.de
Museum Würth Reinhold-Würth-Straße 15 74653 Künzelsau-Gaisbach www.kunst.wuerth.com
Deutsches Elfenbeinmuseum Marktplatz 7 64711 Erbach im Odenwald www.elfenbeinmuseum.de
Auto und Technik Museum Sinsheim Museumsplatz 74889 Sinsheim www.technik-museum.de
TECHNIK MUSEUM SPEYER Am Technik Museum 67346 Speyer www.technik-museum.de
Freilichtmuseum Glentleiten An der Glentleiten 4 82439 Großweil www.glentleiten.de
Kurpfälzisches Museum Hauptstr. 97 69117 Heidelberg www.museum-heidelberg.de Strassenbahnwelt Stuttgart Veielbrunnenweg 3 70372 Stuttgart www.strassenbahnwelt.com Silcher-Museum Silcherstraße 49 71384 Weinstadt-Schnait www.silcher-museum.de
Foto: © elxeneize
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Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. Berliner Straße 12 73729 Esslingen am Neckar www.gesellschaft-vfg.de
Städtische Galerie Rosenheim Max-Bram-Platz 2 83022 Rosenheim www.galerie.rosenheim.de
Museum Hopfen Bier Gut Gabrieliplatz 1 91174 Spalt www.hopfenbiergut.de
Elektronikmuseum Tettnang Montfortstraße 41 88069 Tettnang www.museum-tettnang.de
Museen Weißenburg Martin-Luther-Platz 3-5 91781 Weißenburg i. Bay. www.museen-weissenburg.de
Keltenmuseen Heuneburg Holzgasse 6 88518 Herbertingen www.heuneburg.de
RömerMuseum Weißenburg Martin-Luther-Platz 3-5 91781 Weißenburg i. Bay. www.museen-weissenburg.de
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren Kirchplatz 10 89143 Blaubeuren www.urmu.de
Burg Pappenheim Gräflich Pappenheim`sche Verwaltung Dr. Wilhelm-Kraft-Weg 15 91788 Pappenheim www.grafschaft-pappenheim.de Porzellanicon Staatliches Museum für Porzellan Werner-Schürer-Platz 1 95100 Selb www.porzellanikon.org
Gemeinnützige Stiftung Schloss Weissenstein Schloss 1 96178 Pommersfelden www.schloss-weissenstein.de Mühlhäuser Museen Kristanplatz 7 99974 Mühlhausen www.mhl-museen.de Nationaal Militair Museum Verlengde Paltzerweg 1 NL-3768 MX Soest www.nmm.nl Museum St. Veit, 1 Museum - 7 Themen Hauptplatz 29 AT-9300 St. Veit an der Glan www.museum-stveit.at www.verkehrsmuseum-stveit.at Kunstmuseum St. Gallen Museumstrasse 32 CH-9000 St.Gallen www.kunstmuseumsg.ch
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Das Humboldt Forum im neuen alten Berliner Schloss Von Forschergeist durchdrungen, Gesellschaft verstehen ‌bei freiem Eintritt Autorin: Nicola Janusch 18
Ein Gebäude – viele Konzepte, viele Ideen und Wünsche Nach jahrelangen heißen Diskussionen zwischen leidenschaftlichen Befürwortern und ebensolchen Gegnern wurde im Juli 2002 der Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum beschlossen. Dem voraus ging die Erstellung eines Nutzungskonzepts für das fertige Gebäude von der internationalen Expertenkommission „Historische Mitte Berlins“. Es vergingen noch einmal etliche Jahre, in denen Vorbereitungen getroffen wurden und erneut über den Sinn des Wiederaufbaus debattiert wurde, bis im Juni 2013 die Grundsteinlegung erfolgte. Schließlich plante der Architekt Franco Stella über dem Grundriss des historischen Schlosses den neuen Bau mit der dreiseitig rekonstruierten Barock-Fassade und dem modernen Abschluss im Osten zur Spree hin. Gedacht war ein Nebeneinander der außereuropäischen Sammlungen im Humboldt Forum und der europäischen auf der Museumsinsel, somit also eine Schau der Kulturen der Welt in der Mitte Berlins. Das Ganze sollte ergänzt werden durch die Humboldt-Universität, Bibliotheken (ab 2009 das Museum des Ortes) und einen Veranstaltungsbereich in der Agora, mit dessen Konzeption der Schweizer Martin Heller beauftragt wurde, zuvor künstlerischer Direktor der Expo 2002 und Intendant der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009. Er legte mit seinem Team im Juni 2013, pünktlich zur Grundsteinlegung, sein Konzept vor, indem er sich nicht auf das Veranstaltungsprogramm in der Agora beschränkte, sondern auch ein Leitbild für das gesamte Forum vorstellte. Demzufolge sollte das Forum ein „Ort kultureller Begegnung und Orientierung“ sein, an dem das Verbindende der Kulturen und ein Verständnis unserer Welt durch eine vergleichende Betrachtung vermittelt würden. Ein Gebäude – weniger Nutzer, eine Einheit Langsam wächst zusammen, was zusammen gehört, die Konturen werden geschärft, ein harmonischer Organismus entsteht. Getrennt hat man sich inzwischen von der Zentral- und Landesbibliothek, für die es ein anderes Gebäude geben soll, und
der geplanten Zweigstelle der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen, die sich sehr spezialisiert lediglich an ein Fachpublikum wendet. Auch für sie wird eine andere Lösung gesucht.
unserer Welt mit ihren universalen Vernetzungen und Abhängigkeiten, wobei die Sichtweise verschiedener Kulturen sowie ihre jeweiligen Reaktionen auf existenzielle Fragen vorgestellt werden sollen.
Das riesenhafte Gebäude (184 m mal 117 m Grundfläche, ca. 44.300 m2 Nutzfläche) teilen sich nun also als Hauptnutzer die Staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin mit den Sammlungen Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst (OG 2 und 3) auf etwa 24.000 m2, das Land Berlin mit seinem Chefkurator Paul Spies für eine Berlin-Ausstellung (1. OG), die Humboldt Universität (ebenfalls 1. OG), sowie die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum als Eigentümerin und Bauherrin mit einem neuen „Museum des Ortes“ (EG und Kellergeschoss). Darüber hinaus sind Räume für Gastronomie auf verschiedenen Stockwerken und Gewerbeflächen im Erdgeschoss geplant. Veranstaltungen sollen unter anderem in den Höfen und der Eingangshalle stattfinden.
Und diesem hohen Anspruch entspricht in der Umsetzung eine disziplinübergreifende Betrachtungsweise, die durch vielfältige Kooperationen und die Einbeziehung der Berliner Sammlungen erfüllt werden soll.
Konzept der Gründungsintendanz, am 02. November 2016 „Ideen können wir nur nutzen, wenn sie in vielen Köpfen lebendig werden.“ (Alexander von Humboldt) Im Herbst letzten Jahres haben die drei Gründungsintendanten des Humboldt Forums – Neil MacGregor, Hermann Parzinger und Horst Bredekamp – ihre Arbeit aufgenommen. Am 2. November haben sie nun Ihr Konzept vorgestellt. Aufgabe war es, für das Humboldt Forum im Berliner Schloss ein inhaltliches Konzept zu erstellen, das auf der Basis bisheriger Planungen und Leitgedanken aufbaut und dabei die Partner des Forums mit ihren Aktivitäten schlüssig verknüpft. Die Intendanten wurden beauftragt, thematische Schwerpunkte zu erarbeiten sowie die Zusammenarbeit vor Ort zu stärken. Unter der Fragestellung „Was kann das Humboldt Forum denn nun für seine Besucher leisten?“ haben die Gründungsintendanten eine für Museen ungewöhnliche Herangehensweise entworfen: Ausgehend von den Objekten der Sammlungen, die neu und anders gelesen werden sollen, werden weltumspannende Themen betrachtet. Vermittelt werden soll quasi eine Weltschau, ein Verständnis
Für das eigenständige Erforschen von Objekten und Themen wird als zentraler Vermittlungsbereich im Haus die Humboldt Akademie in der bel étage neben Berlin-Ausstellung und den Räumen der Humboldt Universität eingerichtet. Als verbindendes Element für das gesamte Forum soll die Kulturtechnik des Sammelns und die aktive Aneignung von Wissen den Besucher neugierig machen und in den Bann ziehen. So soll er an diesem Ort auch die Gebr. Humboldt kennenlernen. Hier beginnt der Besucher seine „Reise“ und hier kann er sie auch wieder beenden. So nimmt er den Geist Humboldts mit auf seinen Besuch.
Nächste Doppelseite: Im Mai 2015 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters berufen: Neil MacGregor, vormaliger Herausgeber des Burlington Magazine in London und Direktor der Londoner National Gallery sowie des British Museum, ist Leiter der Gründungsintendanz Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin und ehemaliger Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts Horst Bredekamp, Professor der Kunstgeschichte sowie Sprecher des Exzellenzclusters „Bild Wissen Gestaltung“ an der Humboldt Universität Berlin „Die Zusammenarbeit – die Gespräche, Planungen und das Ausloten der Möglichkeiten – war sehr schön“ so MacGregor, und die zufriedene Hochstimmung, das kameradschaftliche Miteinander sprechen für sich. Foto: © Humboldt Forum Kultur GmbH/David von Becker Foto Oben rechts: © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum. Foto links: © Babelsberger.
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Neil MacGregor Monika GrĂźtters Hermann Parzinger Horst Bredekamp
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Ausstellungen und Veranstaltungen, performative Aspekte, Tanz, Film, Literatur, Musik und Theater, auch darin unterscheidet sich das Humboldt Forum von herkömmlichen musealen Einrichtungen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters kommentierte in Ihrer Rede, dass der Vermittlung eine ganz entscheidende Rolle zukomme. Oft sei es so, dass mehr Kuratoren an einer Ausstellung beteiligt sind, als es Vermittler gibt. Sie hoffe, dass das Humboldt Forum hier beispielhaft für den Rest der Republik sein werde.
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Und noch eine Ausnahme: Das Forum soll offen für alle – Touristen und Berliner sein. „Alle sollen kommen!“ Und zwar bei freiem Eintritt! Denn: „Sammlungen erfüllen nur ihren Zweck, wenn Sie von möglichst vielen Menschen gesehen werden.“ Und auch die Berliner sollen nicht nur einmal kommen („Wir (die Politik) sind am Zuge, möglich zu machen, was Sie vorschlagen“ erklärt die Kulturstaatsministerin und „Ich muss mich dafür stark machen.“).
Und weil man nicht erwarten könne, dass alle zu uns kommen, wird das Humboldt Forum auch mit Aktionen hinaus in das Stadtgebiet und zu den Menschen gehen. Auch wenn dies (noch) nicht explizit herausgestellt wird, ist das Konzept auch damit zukunftsweisend und modern, dass es die Prinzipien einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in sich trägt. Inhalte und Wertebildung, Methoden und Kompetenzentwicklung sowie das Aufzeigen von Handlungsoptionen und Aus-
wirkungen des eigenen Handelns, wobei eine Teilhabe für alle ermöglicht werden soll, werden durch den auf Nachhaltigkeit angelegten Bau und Betrieb ergänzt zu einem organischen Ganzen. Doch „vielleicht die wichtigste Mission des Humboldt Forums“ sei, so Parzinger, „Respekt und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu vermitteln.“ Es sollen „die Verflechtungen aufgezeigt und die Angst vor dem Fremden genommen werden.“ Darüber hinaus ist wohl die Botschaft,
dass diese Kulturen Antworten auf globale Fragestellungen der Menschheit gefunden haben, von denen wir lernen können und müssen. So sollen die Ursprungsländer der Exponate auch selbst in den Ausstellungen zu Wort kommen. Eine Zusammenarbeit mit Kuratoren aus diesen Ländern ist bereits für einzelne Projekte in der Vergangenheit erfolgt. Zukünftig wird dies ein wichtiger Aspekt sein, der auch die Bereitschaft zur Diskussion über koloniales Sammeln und die Rückgabe von Objekten voraussetzt – eine Verant-
wortung, der sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bereits stellt. Und die Darstellung dieser Geschichte des kolonialen Sammelns sowie einer eurozentrischen Denkweise sollen damit auch ihren Platz im Humboldt Forum haben. Angedacht ist darüber hinaus, mit Sonderausstellungen hinaus in die Ursprungsländer zu gehen. Bild oben: Ansicht von der Süd-Ost-Seite © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum / Architekt: Franco Stella mit FS HUF PG
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Der Werdegang: 17. Apr 2002 Vorstellung Nutzungskonzept für ein „Humboldtforum“ im Schloss durch internationale Expertenkom- mission „Historische Mitte Berlins“ Jul 2002 Abstimmung im Bundestag zugunsten des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses Nov 2008 Ende Architektenwettbewerb Mitte 2009 Gründung Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum als Eigentümerin und Bauherrin Jul 2009 - Jan 2010 Werkstattausstellung „Anders zur Welt kommen“ im Alten Museum Anf. 2011 - Jun 2013 Martin Heller als Projektleiter für die Agora als Veranstaltungsbereich Frühjahr 2011 Eröffnung der Humboldt Box 2012 - 2015 Humboldt Lab Dahlem als „Probebühne“ für künftige Ausstellungen 12. Jun 2013 Grundsteinlegung für den Schlossbau
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I Portal 1 II Portal 2 III Portal 3 IV Portal 4 V Portal 5 A Empfangs- und Veranstaltungsbereich B Passage C Schlüterhof Kellergeschoss 1 Schlosskeller, Archäologisches Fenster
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Museum des Ortes Skulpturensaal Restaurant der Kontinente Bistro der Kulturen/Café Museumsshop/Buchladen Kasse
1. Obergeschoss Staatliche Museen zu Berlin (SMB) Humboldt-Universität (HU) 9 Ausstellung „Berlin und die Welt“
Dachgeschoss 12 Dachrestaurant Abbildung: idealisierte Darstellung © Golden Section Graphics GmbH Linke Seite, oben: Schlüterhof Unten: Ansicht von der Nord-West-Seite Bilder: © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum
2. Obergeschoss (SMB) 10 Ethnologisches Museum Erdgeschoss Multifunktionssaal (500 Plätze) Auditorium (600 Plätze) Seminarräume 2 Sonderausstellungen
12. Jun 2013 Feb 2015 12. Jun 2015 Herbst 2015 01. Feb 2016 18. Jul 2016 02. Nov 2016
3. Obergeschoss (SMB) 11 Museum für Asiatische Kunst Ethnologisches Museum
Vorstellung Konzept von Martin Heller Ausscheiden Zentral- und Landesbibliothek Berlin, dafür Berlin-Ausstellung Richtfest neue Gründungsintendanz aus Neil MacGregor, Hermann Parzinger und Horst Bredekamp (berufen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, zunächst bis Herbst 2017) Paul Spies neuer Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin und damit Chefintendant des Landes Berlin für Berlin-Ausstellung Präsentation Konzept von Paul Spies Präsentation Konzept der Gründungsintendanz des Humboldt Forums
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Probebühnen: Wie das Ganze aussehen könnte ist derzeit gleich an zwei Orten zu erleben: in der Humboldt Box und im Martin-Gropius-Bau, Berlin. In den nächsten Jahren werden die Gründungsintendanten die Präsentation der Sammlungen für das Humboldt Forum weiterentwickeln. Im Vorfeld sollen bereits die Herangehensweise und die Methoden ausgetestet werden. Wie schon in den Jahren 2012 bis 2015 das Humboldt Lab Dahlem mit seinen Einzelschauen als „Probebühne“ für die Präsentation der Staatlichen Sammlungen im Forum diente, wird nun die Ausstellungsreihe „Open the Box – Be Humboldt“ in der Humboldt Box eine Art Experimentierfläche für die künftigen Ausstellungen bieten. Hier werden bis zu drei Präsentationen jährlich jeweils über zwei Etagen zu sehen sein, von denen die erste Anfang November eröffnete. „Extreme! Natur und Kultur am Humboldtstrom“ erschließt durch Objekte aus Kunst, Religion und Natur
Oben links: Visualisierungsbeispiel für den Raum „Krieg“ in der geplanten Berlin-Ausstellung, © Kulturprojekte Berlin GmbH Oben rechts: Totenbündel mit der Bestattung eines Mannes. Ychsma, 900–1470 n. Chr., Peru, Chuquitanta Ethnologisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin Mitte: Ausstellung „+ultra. gestaltung schafft wissen“ im Martin-Gropius-Bau Berlin. Foto: Jan Konitzki Unten: Datenbank von menschlichen Gesichtern und mimischem Muskelspiel dient der experimentellen Erforschung des Gesichtsausdrucks und kann therapeutisch oder chirurgisch Anwendung finden. Fotos: Jan Konitzki Foro rechte Seite: Foto: Heike Zappe, Humboldt-Universität zu Berlin
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von der Küste Perus etwa das Klima am Humboldtstrom, das Naturphänomen El Nino mit seinen Auswirkungen im Land sowie weltweit und die Grundsatzfrage, ob die Weltgemeinschaft in einem solchen Fall helfend eingreifen soll. Oder es werden die Meeresströmungen thematisiert – vom Humboldtstrom zum Great Pacific Garbage Patch, der im Nordpazifik den Kunststoff-Müll zusammentreibt und bereits die Größe von Zentraleuropa erreicht hat. (zu sehen bis 26.02.2017) Im Martin-Gropius-Bau eröffnete Ende September die Ausstellung „+ultra. gestaltung schafft wissen“ vom Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplinäres Labor“ der Humboldt Universität Berlin konzipiert, dessen Sprecher Horst Bredekamp ist. Die Ausstellung ist eine Vorstellung der Ergebnisse der Arbeit des Exzellenzclusters unter der Fragestellung: „Welche Wirkkräfte auf den Menschen und seine Umwelt entwickeln Bilder, Materialien, Dinge und Stoffe?“. Es wird gezeigt, dass sich durch neue Materialien und Werkzeuge der Gestaltung das Denken und die wissenschaftliche Forschung selbst verändern. Das Bild wird also als Wiedergabe und zugleich als auf unsere Wahrnehmung zurückwirkender Akteur von Erkenntnisprozessen verstanden. Die Ausstellung zeigt also die Fragestellungen und die Ergebnisse wissenschaftlichen Arbeitens und zugleich finden Vorträge und Workshops in der Ausstellung statt.
Spiritus Rektor: Mit ihrem Konzept stellen die Intendanten das Humboldt Forum in die Tradition seiner Namensgeber, der Gebrüder Humboldt. Alexander von Humboldt, der Reisende, steht für die Neugier des Forschenden, eine interdisziplinäre Untersuchung und Beschreibung der Welt sowie der Beziehungen Mensch und Umwelt, Wilhelm, der preußische Politiker, für eine fächerübergreifende Kombination von Forschung und Lehre. Beide gemeinsam vertraten ein gleichberechtigtes, respektvolles Nebeneinander der Kulturen. Sie strebten danach, den Zugang zu Wissen und Forschung allen Bevölkerungsgruppen zu öffnen. Zugleich knüpft das Forum an seine Ursprünge der Kunstkammer des Berliner Schlosses an, in der die Sammlungen ursprünglich vereint waren. Mit ihren Naturalia, Scientifica und Artificialia aus verschiedenen Ländern stellte sie sowohl eine Art Archiv der Welt dar, als auch einen Studienraum, in dem die Objekte geordnet, aber auch ausprobiert werden konnten. Gottfried Wilhelm Leibniz bezeichnete die Kunstkammer als Ort mit ungeahnten Möglichkeiten für die Produktion und Vermittlung von Wissen; er plädierte für ein Theatrum naturae et artis, das zugleich
der Anschauung wie der Arbeit mit den Objekten gewidmet sein sollte, Kunstkammer wie auch Labor, und das für ihn auch eine „Vergnügungsstätte des Wissens“ darstellte. („Er war der tiefgründigste und wildeste Denker, der jemals über Museen nachgedacht hat.“ so Bredekamp) Forscherdrang und Weltoffenheit, interdisziplinäre Betrachtung und eigenständiges Erforschen ausgehend von den Objekten und ihrem Kontext sollen die Leitlinien des Forums sein. Naturund Kulturwissenschaft sollen wieder vereinigt werden, um Gesellschaft verstehen zu können, um Themen, die uns alle angehen, umfänglich begreifbar zu machen. Dies sei das Alleinstellungsmerkmal des Humboldt Forums, meint Parzinger.
Zur Ausstellung ist das Spiel „Game(+ultra)“ entwickelt worden, das per Smartphone in der Ausstellung gespielt werden kann. Es dauert zwischen 15 und 60 Minuten und bietet ein Frage-und-AntwortSuch-Spiel mit kurzen Informationen zusätzlich zu den Texten der Ausstellung und dem Wegweiser, den der Besucher am Eingang erhält. (bis 08.01.2017 zu sehen) Andere Veranstaltungen und Aktionen sollen bereits in der Zeit bis zur Eröffnung stattfinden, so bspw. ein Pop-up-Kino oder ein Kooperationsprojekt mit der IGA Marzahn. Und auch einzelne Objekte der Sammlungen, die bereits für den Umzug vorbereitet werden, sollen an anderen Orten sichtbar bleiben.
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Blick in die zukünftige Ausstellungsgestaltung Oben: Museum des Ortes - Blick in den Skulpturensaal, Entwurf, Stand Juni 2015 Unten: Museum des Ortes - Blick in den zukünftig zugänglichen Schlosskeller, Entwurf, Stand Juni 2015 © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum / Ausstellungsgestaltung: Ralph Appelbaum Associates / malsyteufel / Architekt: Franco Stella mit FS HUF PG
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Rechts: Ethnologisches Museum, Sammlungspräsentation „Amerikanische Archäologie“, © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker Abschied von Dahlem: Die Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für asiatische Kunst schließen am 08. Januar. Der Abbau der Sammlungen ist bereits seit Anfang des Jahres im Gange. Viele tausend Objekte werden gesichtet, restauriert und verpackt.
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Konzept von Paul Spies und seinem Team, am 18. Juli 2016 Die Berlin-Ausstellung im 1. Obergeschoss mit rund 4.000 m2 Fläche soll die Verbindung bilden zwischen dem Grund und Boden des Humboldt Forums als historischem Ort, der im Keller und im Erdgeschoss thematisiert wird, und den oberen beiden Stockwerken, in denen „die Welt ausgestellt“ wird. Die übergreifende Fragestellung sei also: Warum und wie ist die Welt anwesend in Berlin und welche Verflechtungen gibt es zwischen Berlin und der Welt? Vielleicht ist dies die Argumentation dafür, dass ein solches Forum in Berlin seine Berechtigung hat, ohne sich anmaßend als „die Welthauptstadt“ darstellen zu wollen. Vielmehr soll Berlin exemplarisch für die Metropolen der Welt stehen. Diese Fragen sollen nicht in einer geschlossenen chronologischen Abfolge beantwortet werden, sondern ebenso, wie die weltweiten Verflechtungen an sich dynamisch sind, soll auch die Präsentation dynamisch sein, die dabei weniger durch eine typisch museale Schau von Objekten in Vitrinen bestimmt werden wird. Für 9 Aspekte der Vernetzung einer Metropole wie Berlin mit der Welt, jeweils in einem eigenen Ausstellungsraum verortet, werden aktuelle Fragestellungen aufgegriffen und historisch vertieft. So wird es z.B. im Raum „Migration“ um die weltweiten Migrations-Netzwerke gehen, die als Mehrwert gesehen werden können; aber es sollen auch die Probleme und Irritationen diskutiert werden. Im Bereich „Mode“ wird es u.a. um die Globalisierung der Textilproduktion gehen und die Arbeitsbedingungen, die heute in den produzierenden Ländern nicht viel anders sind als in der westlichen Welt des 19. Jahrhunderts. Das „Vergnügen“ soll eine sinnliche Erfahrung werden („Bei uns werden die Besucher in der Ausstellung tanzen.“), und hier wird es auch eine Cafeteria geben. Im Themenraum „Sprache und Sprachwissenschaft“ werden die sehr schönen Sprachkabinen zum unverhofften Einsatz kommen, die für die ursprünglich geplante Ausstellung „Welt der Sprachen“ der Zentral- und Landesbibliothek im Humboldt Forum entwickelt wurden. Als weitere Aspekte sind geplant: Berlin Bilder, Revolution, Freiräume, Grenzen und Krieg. Der Zwischenflügel, der Beginn und Ende der Ausstellung verbindet,
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hinaus Aussichtspunkte den Blick in die städtische Umgebung mit ihren Verbindungen und Bezügen ermöglichen.
Geschafft! Das Konzept der Gründungsintendanz sei das eines Weltkulturen-Museums und kaum zu toppen, meint die Kulturstaatsministerin. Der Besucher werde als „Weltbürger“ angesprochen, denn „uns verbindet mehr als uns trennt“. Und dabei habe sich am Zeit- und Kostenplan nichts geändert, so die hoch erfreute Monika Grütters. Ende 2019 soll eröffnet werden. Als jährlichen Haushalt müsse man von einer Summe von etwa 50 Mio. € ausgehen. Dies sei nicht zu viel, verglichen mit etwa einem Opernhaus, das ein ähnliches Budget hätte, oder dem Museum of Metropolitan Art in New York, das über ein Budget von mehr als 100 Mio. Dollar verfügt.
Fotos: © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum
wird in besonderem Maße der Partizipation gewidmet sein. Paul Spies sieht die Berlin-Ausstellung als ein Zentrum im Gebäude, von dem aus Verbindungen zu den anderen Ausstellungen geschaffen werden. Der Besucher soll in 45 Minuten die Botschaften der Ausstellung klar erfassen können, um dann noch Zeit und Energie für die anderen Ausstellungen zu haben. Er wird aber auch die Möglichkeit haben, tiefer einzusteigen. Darüber hinaus soll die Ausstellung als ein „Informationsbüro für andere Orte in der Stadt“ fungieren. Die Besucher sollen sich von zu Hause aus oder im Stadtraum digital weiterhin mit den Themen beschäftigen. Angestrebt ist sogar eine digital vernetzte weltweite Community. Auch Paul Spies und sein Team wollen mit vielfältigen Partnern kooperieren, angefangen vom Museum Europäischer Kulturen bis hin zu den Berliner Bezirksmuseen.
Die übrigen Partner: Die Humboldt-Universität hat bereits Mitte letzten Jahres einen Einblick in ihre Planungen für ein Humboldt Labor im Schloss gegeben. Der Uni stehen im 1. OG etwa 1.000 m2 zur Verfügung, ein großer Saal und mehrere daran anschließende Räume. Hier sollen Wechselausstellungen begleitet von Veranstaltungen
stattfinden. Auch hier soll von den Objekten der eigenen Universitätssammlung ausgegangen werden, um die Formen der wissenschaftlichen Arbeit einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen: Wie wird wissenschaftlich gearbeitet? Mit welchen Fragen beschäftigen sich Forscher weltweit? Und welche Rolle spielt Wissenschaft in unser aller Alltag? Man kann sich also eine Universität vorstellen, die sich für jeden öffnet und jeden einlädt, teilzuhaben am ansonsten hinter Türen verborgenen Spezialistenwissen. Passend zu den Experimenten in der eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit, soll hier auch mit experimentellen Ausstellungsformen gespielt werden. Das Museum des Ortes wird auf etwa 1.500 m2 Fläche Ausstellungen und Veranstaltungen zur 700jährigen Geschichte des Schlossplatzes präsentiert. Thematisiert werden die Bauten, die mit ihnen verbundenen geschichtlichen Ereignisse sowie die Symbolik des Ortes. Die archäologischen Überreste und Grabungsfunde von der Schlossbaustelle werden im Kellergeschoss präsentiert. Ein dritter Aspekt schließlich, der im Skulpturensaal – dem ehemaligen Gigantentreppenhaus – seinen Ort findet, ist das Wirken des Schlossbaumeisters Andreas Schlüter und seine Bedeutung für die europäische Architektur und Bildhauerkunst. Im gesamten Gebäude sollen darüber
Die Methoden und das Selbstverständnis seien neu, ebenfalls die Auseinandersetzung mit den Sammlungen und die moralische und völkerrechtliche Dimension sowie das ernsthafte Erforschen der Herkunftsgeschichten der Objekte. Und es sei mit Blick auf die Krisen und Ängste, die gegenwärtig überall zu spüren sind, richtig, insbesondere Themen wie Religion mit einzubinden. „Das derzeit ambitionierteste Kulturvorhaben unseres Landes“ habe sich mit diesem Konzept von der Politik emanzipiert und stünde nun auf eigenen Beinen (Grütters).
Autorin, museum.de: Nicola Janusch, Kulturmanagerin und Kommunikation museum.de, Berlin
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Das „Hohe Elbufer“ ist eine in Europa einzigartig urbane Kulturlandschaft mit zahlreichen reizvollen Parkanlagen und einem Landschaftsschutzgebiet. Hier, hoch über dem Blankeneser Elbufer steht Hamburgs eindrucksvollstes Landhaus aus den Zwanziger Jahren. Die weiße Villa, von Karl Schneider 1923 im Stil des Neuen Sachlichen Bauens errichtet, gehört zu den architektonischen Kostbarkeiten der Hansestadt: die Klarheit der mehrteiligen Komposition und die harmonische Korrespondenz des Bauwerks mit der es umgebenden Natur machen das Landhaus am Falkenstein zu einer Ikone der modernen Architektur. Schon 1925 veröffentlichte Walter Gropius das Landhaus im ersten Band der ‚bauhausbücher‘ und es sollte neben dem Chile-Haus zum meistveröffentlichten Hamburger Gebäude des 20. Jahrhunderts werden. Ebenso ist der phantastische Blick vom hohen Elbufer bis weit ins ‚Alte Land‘ eine Attraktion für Hamburger und Touristen gleichermaßen. Als Elke Dröscher 1984 das einzigartige Bauwerk entdeckte, befand es sich in einem total verwahrlosten Zustand; es hatte jahrelang leer gestanden und war nur durch einen Zufall dem Abriss entkommen. Dennoch war es für sie ‚Liebe auf den ersten Blick‘ und nach Verhandlungen mit der Hansestadt übernahm Elke Dröscher die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen und eröffnete im Mai 1986 mit ihrer Sammlung das Puppenmuseum Falkenstein. Bereits von außen gibt das große gebogene Panoramafenster im Erdgeschoß den Blick ins Museum frei und nimmt auch die ganze weite Elblandschaft förmlich in das Haus hinein.
Kleine Lebenswelten in einer Ikone der modernen Architektur Puppenmuseum Falkenstein, Hamburg - Blankenese. Autorin: Elke Dröscher 32
Die Welt der kleinen Dinge im Puppenmuseum Falkenstein stellt eine Kulturgeschichte europäischer Lebenswelten aus drei Jahrhunderten dar. Die Sammlung zeigt nicht nur eine nostalgische Miniaturwelt aus Spitzen, Samt und Seide, sondern historische und kulturelle Aspekte einer bürgerlichen Welt des ausgehenden 18.Jahrhunderts bis in die 50er Jahre des 20.Jahrhunderts. Der Gedanke, im Wesen und Gestalt der europäischen Spielpuppe und ihrem
Links: Teilansicht des Bauwerkes mit dem signifikanten viergeschossigen Turm und der außergewöhnlichen Halbrundscheibe. Rechts: Die große Gliederkörper-Puppe mit Porzellankopf um 1900 ‘spielt‘ mit einer Miniaturpuppenstube und kleinen Zinnguss-Möbelchen.
Hausstand ein Spiegelbild vergangener Epochen zu sehen, ist naheliegend: Die Geschichte der Puppe veranschaulicht zugleich die Entwicklung der Mode und den Wandel des Schönheitsideals und ist somit ein bildhaftes Modell der gesellschaftlichen Entwicklung. Mit Hingabe und Sorgfalt wurden die Puppen nach der neuesten Mode eingekleidet und lassen somit die aufwändige Raffinesse der Schnitte und des Materials vergangener Epochen erkennen. Von der Krinoline bis zum Petticoat, den natürlich auch die Barbie der 60er Jahre trug, zeigt die Puppenwelt deutlich den Kleiderstil und
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das Frauenbild, welche gesellschaftlich der jeweiligen Konvention entsprachen. Der ständige Wandel von Putzsucht und Repräsentation zu einfacher Kleidung vollzog sich von Generation zu Generation. Die Damen stellten mit ihrer kostbaren Toilette den Reichtum und gesellschaftlichen Status der Familie zur Schau, und sogar die kleinen Mädchen und ihre Puppen wurden entsprechend herausgeputzt. Jede Puppengeneration, ob Holz, Papiermaché, Wachs oder Porzellan zeigt die modischen Neuheiten nicht nur in Frisur und Garderobe, sondern auch in Körperform und Gesichtsbemalung.
In ihrer vornehmen Blässe mit zart rosigen Wangen entsprachen die glasierten Porzellanköpfe ganz dem Zeitgeschmack des Biedermeiers, während die Biskuitkopfpuppen mit blonden Mohair-Locken und großen Glasaugen die idealisierte Kindfrau-Gestalt der Jahrhundertwende darstellt. Als Reaktion auf diese lockengeschmückten und aufgeputzten Puppenschönheiten entstanden um 1910 in der Reformbewegung des anbrechenden ‚pädagogischen Zeitalters‘ die einfachen, natürlichen und kindgerechten Puppen von Käthe Kruse, aber auch die sogenannten
Charakterkopfpuppen einiger namhafter Manufakturen. Anhand der chronologisch inszenierten Puppenstuben, -häuser, -küchen, -läden und Puppen sowie der zugeordneten zeitgenössischen Kinderbildnisse wird die kulturgeschichtliche Veränderung der vergan-genen zweihundert Jahre besonders sichtbar und begreifbar: In der Guckkastenwelt der Puppenstuben ist im Kleinen zu erkennen was in vergangenen Zeiten zu einem bürgerlichen Hausstand gehörte. Jedes Detail der Einrichtung ist absolut originalgetreu gefer-
tigt worden, denn Puppe und Stube dienten seit Jahrhunderten der Belehrung. Mit Hilfe dieser Lehrmittel erfuhren heranwachsende Mädchen, worüber ein ‘ordentlicher Haushalt‘ verfügen sollte und lernten ihre zukünftige Aufgabe als Hausfrau beizeiten wortwörtlich begreifen. Bereits Mitte des 18.Jahrhunderts erläuterte der Augsburger Historiker Paul von Stetten: „Bei der Erziehung der Mädgen muß ich der Spiehl-Sachen gedenken, mit welche manche spiehlten, biß sie Bräute wurden, nemlich der sogenannten Dockenhäuser. Darin war alles, was zu einem Hause und einer Hauß-Haltung gehörte, im kleinen vorgestellt, und manche trieben dabey die Ueppigkeit so weit, daß ein solches Spiehl-Werk gegen tausend Gulden und mehr zu stehen kam.“ Waren die Puppenstuben zu ihrer Entstehungszeit eine Anleitung, so sind sie für heutige Kinder eine Möglichkeit des lebendigen Erlebens von Geschichten und Geschichte. Ein Blick in die kleinen Lebenswelten antiker Puppenstuben lädt zum Entdecken und Verweilen ein: kaum eine museale Rekonstruktion oder zeitgenössische
Linke Seite: Oben: Zwei französische Puppendamen und eine deutsche Wachspuppe der 1880er Jahre tätigen ihre Einkäufe in der reich bestückten ÉPICERIE (franz. für Feinkostgeschäft). Rechte Seite, Oben: Sanft und ‚puppenhaft‘ wirkt das Gesicht der deutschen Biskuitkopf-Puppe mit ausdrucksstarken Glasaugen aus der Zeit um 1885. Mitte: Aus zartem Porzellan ist die kleine Biedermeier-Puppe gegossen und ebenso zerbrechlich wie die nur ein Zentimeter hohen mundgeblasenen Fadengläser. Unten: Eine elegant und fein gearbeitete Möbelgruppe mit Samtpolsterung und Messingverzierungen im Stil des Neoklassizismus aus dem Erzgebirge.
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Darstellungen können beispielsweise das Ambiente einer damaligen Küche derartig lebendig wiedergeben wie Puppenküchen. Der Charme und historische Wert aller Puppenküchen, gleichgültig welcher Epoche oder Stilrichtung sie entstammen, liegt im Detail- und Materialreichtum der längst ‘entsorgten‘ Geräte wie Mörser, Trichter, Puddingformen aus Steingut, Keramik, Zinn, Kupfer oder Holz. Profane
Gegenstände der Alltagskultur wie Reisigbesen oder ähnliche Objekte wurden selten bewahrt und entschwinden somit aus unserem kulturellen Gedächtnis. Aber auch die kunstfertig geschnitzten und liebevoll im Zeitgeist bemalten kleinen Möbel sind ein Beispiel von hoher Handwerkskunst und Tradition. Die Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände der Puppenstuben folgten
dem Zeitgeschmack: Biedermeier, Zweites Rokoko, Historismus mit Neorenaissance bzw. dem so genannten altdeutschen Stil und Neobarock, Jugendstil, Neoklassizismus. Sogar Stilrichtungen wie die Neue Sachlichkeit und Bauhaus sind in nahezu perfekten Miniaturkopien in den Puppenstuben zu entdecken. So wurde 1929 in der Deutschen Spielwarenzeitung unter dem Titel Bauhaus in der Puppenstube berichtet: „Die Puppenwelt ahmt die Welt der Großen nach. Was in dieser modern ist, darf in jener nicht fehlen. Kann es wundernehmen, dass der Stil der »Neuen Sachlichkeit« auch in die Puppenstube einzieht? – Erhard & Söhne haben dem Rechnung getragen: Sie bringen als Neuheiten schlicht und gut geformte Metall-Puppenmöbel, die in einem Haus mit flachem Dach gezeigt werden. Da gibt es Klubmöbel mit Lederpolstern von größter Behaglichkeit und weltmännischer Eleganz; daneben stoffbespannte Stühle und Ruhebetten im modernsten Konstruktionsstil, der den Namen ‚Bauhaus’ auf die Lippen zwingt. Als besonders zeitgemäß fallen einige gute elektrische Stehlampen auf, außerdem zweckmäßige Kakteenständer, für die reizende kleine Kakteen geliefert werden, ein Lesetisch mit elektrischer Lampe, Steh- und Hängegongs und andere Luxusdinge, die das feine Puppenhaus nicht entbehren kann.“ Noch heute wird die Phantasie beim Betrachten der Puppenstuben angeregt: die vielen, längst vergessenen Details rufen bei älteren Besuchern Erinnerungen hervor und bei Jugendlichen wird vergangenes Leben konkret. Somit ist ein ‚Lehrmittel‘ auch nach vielen Generatio-nen immer noch anschaulich und wirksam. PUPPENMUSEUM FALKENSTEIN Grotiusweg 79 – im Sven-Simon-Park 22587 Hamburg - Blankenese Telefon: 0 40/81 05 82 elke.droescher@t-online.de www.elke-droescher.de Linke Seite, Oben: Eine Puppenküche aus der 2.Hälfte des 19.Jahrhundert mit kunstfertig gedrechselten und Brandmalerei versehenen Möbelchen. Unten: In dem reich ausgestatteten großbürgerlichen Puppen-Salon zeigt sich die opulente Lebenswelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Rechte Seite: In der Weihnachtszeit vermitteln kleine Weihnachtsbäume, bunte Kerzen und verheißungsvolle Päckchen in den Puppenstuben Festtagsstimmung. Unten: Innen- und Außenansicht des Museums. Alle Fotos: © Elke Dröscher
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Der Wahrhaftigkeit begegnen Einblicke in das Wirken der Kunstgesellschaft Collectors Club Berlin. Autorin: Jana Mila Noritsch
Kunst ist intim, ehrlich und bewegend. Das ist ihre Werthaftigkeit und ihre spürbare Beständigkeit. Wem es gelingt, in das Atelier eines ernsthaften Künstlers eingeladen zu werden, dem begegnet eine Souveränität und ein Respekt vor der eigenen Arbeit, wie sie nirgends anders zu finden sind. Hier gibt es eine andere Welt, einen ungestörten Raum der Wahrhaftigkeit: Wille, Mut, Konzentration, Fertigkeit, Fehlbarkeit, Motivation, Kreativitätsfluss, Umsetzung. Wie der Künstler dorthin gelangt ist? Viele Jahre lang nutzte er jeden Tag, um sein Handwerk zu perfektionieren, sein Selbst in der Welt kennenzulernen und schließlich Momente des Durchbruchs zu erreichen – der heilig-euphorische Moment, wenn die Leinwand spricht, wenn der Pinsel und die ganze Welt unmerklich geworden sind, wenn im Zustand des Flow die Übersetzung auf den Malgrund gelingt. „Das Verlorensein-Gefühl beginnt eher bei der Rückkehr in die ‚normale‘ Alltagswelt, weil dort so viel Ablenkung vom wirklichen Leben ist“, bekundet der Maler Matthias Moseke im Nachhall des Schaffensprozesses.
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Wie sollen wir den monetären Wert einer solchen Arbeit messen? Kann es möglich sein, die vielen Stimmen in Fachliteratur, Magazinen, im Internet zu ‚lesen‘, einzuordnen und den unzähligen Ausstellungseinladungen zu folgen? Wer schreibt die Kunstgeschichtsbücher? Welche Macht hat Kunst in soziopolitischen Systemen und welche Bedeutung für den einzelnen Betrachter? Fühlen wir uns frei im Schaffen und in der Rezeption – oder sind wir verhaftet in lehrenden Schubladen und vom Entertainment getriebenen Marketingstrukturen? Wie mutig und offen können wir Betrachter überhaupt sein, um eine Resonanz von Kunst in uns selbst zuzulassen, und welches Maß an innerer Bewegtheit ertragen wir?
„Mutuum Auxilium 1“ © Juana Anzellini, Mixed Media auf Leinwand, 2x 50x170cm, 2015
Als „Voraussetzung weiterer Entfaltung“1 wird die Exposition beschrieben. An diesem Punkt, wenn das Werk in die öffentliche Schau kommt, hat der Künstler bestenfalls, aber auch – merklich – nicht
immer, bereits einen Abnabelungsprozess zu seiner Arbeit vollzogen. Mit Respekt sollten wir sein Angebot der Öffnung und
Möglichkeit zur Bereicherung annehmen. Denn nur so finden wir Orientierung im Ideenraum der Kunst, unsere Gefühle ent-
einen Lahmen trägt. Mithilfe des Gelähmten kann der Blinde gewissermaßen ‚sehen‘, während durch letzteren der andere wiederum in die Lage versetzt wird, sich fortzubewegen. Wir können uns schwer anmaßen, Werke einzuordnen, ohne die Künstler mit einzubeziehen. In Berlin hat die Künstlerin das Malerduo moseke&pelda5 getroffen. Matthias Moseke und Mathias Pelda arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam am selben Werk. „Künstler zu sein, bedeutet, mit der Ungewissheit Freundschaft zu schließen“, sagt Pelda6 . Zu dritt haben sie an der Staffelei besagte ‚horizontale Qualität‘ erlebt und gemeinsam unter anderem das Bild „Monkey Party“7 gemalt. Initiiert hat das Ateliertreffen Pauline Vengeon: „Wer weiß, wem oder worauf er vertrauen kann, bringt die Dinge voran.“ Das Tanzperformance-Duo Laura Kreitmann & Daniel Paiva De Miranda sowie der Maler/Performer Rafael Jaén begannen, intuitiv zu den im ganzen Raum stehenden Bildern zu tanzen. Die Maler nahmen den Moment wahr und begannen, das Geschehen auf Leinwand zu bringen. Am dritten März-Wochenende 2017 wird diese, inzwischen über Monate andauernde, Zusammenarbeit im Palais am Festungsgraben (Theaterbühne & Galerie) erstmals öffentlich gezeigt. „Monkey Party“ © moseke&pelda und Juana Anzellini, 2016, 187x160cm, Öl/LW
scheiden zu lassen und nicht gestresst-hektisch nach dem Marktwert zu schielen. Die achtsame Bewegung des Blicks verbindet ganz unterschiedliche Wahrnehmungen, auch jenseits des Sichtbaren. Künstler können unsere Perspektiven lenken und Themen aus dem Toten Winkel holen. Und – noch wichtiger – sie haben das Vermögen, uns eine Akzeptanz der Dunkelheit, der verdeckten Elemente, der entzogenen Anschaubarkeit abzugewinnen. Dabei erst bemerken wir, wie durchtränkt wir sind vom Anspruch des allumfassenden Wissens, des Perfektionismus, des schnellen Informationskonsums und dem Wohl und Weh unserer permanen-
ten Erreichbarkeit. „Meine Perspektive in Bezug auf Blindheit in der Kunst ist eine, die den „blind spot“ im Blick anerkennt. Wir sind alle in gewisser Weise blind, nur wollen/können wir dies nicht akzeptieren.“2 Die kolumbianische Malerin Juana Anzellini beschäftigt sich seit Langem mit diesem Thema – in Bezug auf äußerliche und innere Blindheit. In ihrer Erarbeitung kristallisiert sich eine „horizontale Qualität zwischen den Menschen“ heraus. Ein Zeugnis ist ihr aktuelles Werk „Mutuum Auxilium“4 . Anzellini verbindet hier technisch zwei komplementäre Kunstbereiche (Malerei, Grafik) und zeigt einen blinden Mann, der
__________________________ 1 Vgl. Duden 2 Juana Anzellini (www.juana-anzellini.com), Interview November 2016 3 ebd. 4 Zentraler Bestandteil im gleichnamigen Kunstprojekt „Mutuum Auxilium: Das soziale Miteinander im Zusammenspiel künstlerischer Medien“. („Mutuum Auxilium“ zu Dt. „gegenseitige Unterstützung“) Eine originale Version des Sinnbildes ist in der Alten Universitätsbibliothek in Greifswald zu finden. 5 Künstlerduo moseke&pelda: www.painting.berlin 6 Mathias Pelda www.pelda.de 7 Infos: www.collectorsclub.berlin/news / Presse-/Anmeldung: kommunikation@theater-im-palais.de Am Festungsgraben 1, Berlin 10117.
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Was ist es uns wert? Was ist uns der Ideen- oder Bildraum aus Farben und Komposition wert, das Angebot, sich dort entwickeln zu können, ganz Sie selbst zu sein? Kunst ist für Betrachter wie Künstler eine ganz private, sehr intime Angelegenheit. „Ich glaube, dass Menschen eine gewisse Anmut und Ehrlichkeit und Heiligkeit umgibt. […] Und das kann man sehen, wenn man selbst ruhig genug ist.“8 In den Porträtbildern zur Menschlichkeit von Georg Wachberg, wie auch in den MixedMedia-Arbeiten von Jaya Suberg9 , stellen sich uns Ängste, Schmerz und Trauer als ehrliche Momente im Leben und in der Vergänglichkeit dar. Mit Ausstrahlung und Aura, mit der Wirkkraft des Seins in der Welt beschäftigt sich schon sehr lange der Maler und Druckgrafiker Andreas Kramer10 : Welche Form hat die unauslöschliche Liebe, welche Figur das Lied der Sehnsucht? Ausgelöst durch den berühmten Anblick der Laura stilisierte Petraca zeitlebens diese weibliche Figur zur –akzeptiert– unerreichbaren Quelle und Mündung seiner Dichtung. Kramer überträgt die emotionale Kraft aus Petracas Texten in einen figurativen Satz von Lettern und in bemerkenswert farbkomponierte Holzschnitte.
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__________________________ 8 Georg Wachberg im Interview mit der Agentur www. meerdesguten.com, Wiesbaden, 2016, vgl. https://vimeo.com/157579678 (www.wachberg.at) 9 Jaya Suberg, digitalArt, MixedMedia, jayasu-berlin.de 10 Andreas Kramer www.andreas-kramer.eu/buch.html 11 Philipp Hennevogl www.philipp-hennevogl.de 12 Ofer Lellouche www.oferlellouche.com 13 Johanna Schoenfelder https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johanna_Schoenfelder (http://berlin-kunstprojekt.strikingly.com) 14 Baback Tscharandabi www.tscharandabi.com 15 Siegfried Grauwinkel Sammlung disponibel: www.grauwinkel.de
16 Holger Döring’s wunderbar erfrischende Galerie in Herten F+J: www.fridanormajeane.de 17 Jan Buchmayer http://www.zero-project.org/buchmayer.html 18 Alex und John Gailla www.ajgailla.com 19 Benjamin Burkard www.benjamin-burkard.de 20 Liana Nakashidze, Mirian Gomeli http://www.artists.de/iberart.html 21 Ciro Chávez unter anderem in der Sammlung Olaf Schirms www.sammlung-schirm.de 22 Rainer Jacob www.rainer-jacob.de 23 Unsere Empfehlung: Zilkens Fine Art Insurance, Köln.
Gemeinsam werden wir zur Kunstbiennale am 11. Mai 2017 eine Gruppenausstellung im Centro Internazionale Della Grafica Di Venezia eröffnen (Biennale di Venezia: www.collectorsclub.berlin/news). Die künstlerischen Annäherungen an Wahrhaftigkeit sind weltweit so vielfältig, dass Liebhaber jeden Genres eine Vertiefung in die Kraft und Schönheit von Werken erfahren können. Deshalb sind wir, der Collectors Club Berlin, gerne für Fragen à la Couleur offen. Wärmstens empfohlen seien noch die Linolschnitte von Philipp Hennevogl11 , Ofer Lellouche’s 12 Holzschnitte mit der Kettensäge, die Radierungen von Johanna Schoenfelder13, die wir 2014 neben anderen grafischen Künstlern kontrastreich im Klarsichtbetongebäude der David Chipperfield Architekten in Berlin inszeniert haben, die konkreten Farbflächen, Linien und Kreise von Baback Tscharandabi14, die Sammlung disponibel von Siegfried Grauwinkel14 in Berlin, ein Galeriebesuch bei Hengevoss-Dürkopp in Hamburg oder
bei F+N im Ruhrgebiet16, für Freunde der Frankfurter Schule die informell-expressiven Arbeiten von Yanes (Jan Buchmayer)17, Objekte und Zeichnungen von den Brüdern Alex und John Gailla18, den neugierig-fotografischen Blick von Edgar Leciejewski bei Jarmuschek+Partner, die farbintensive Auseinandersetzung zur Beziehung zwischen Maschine und menschlichem Dasein von Benjamin Burkard19, die klassisch-georgische Schule von Liana Nakashidze und Mirian Gomeli20, die filigranen Skulpturen von Ciro Chávez221 und die (Eis-)Objekte des Bildhauers Rainer Jacob22. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Ausstellungsräumen fördern wir als Kunstgesellschaft und kreatives Netzwerk den Austausch zwischen Sammlern, jungen Kunstinteressierten, Galeristen und Künstlern zugunsten einer höheren Achtsamkeit gegenüber relevanter Kunst. In Salons, Ateliergesprächen, Galerieausstellungen, Fachkonferenzen, auf Messen und durch Publikationen
Linke Seite: Andreas Kramer: links: „Eppure Si“, Holzschnitt auf LW, 81x140cm, 2012; Mitte: „Sette poesie d´amore“, Originalholzschnitte und Typografische Kompositionen, Texte von Francesco Petrarca („Canzoniere“), Holzschnitte gedruckt: Werkstatt der Scuola Internazionale di Grafica in Venedig, rechts: „L´aurA“, Holzschnitt, Typografische Komposition, Aquarell, mit Alberto Casiraghy, Edizioni Pulcinoelefante © Andreas Kramer Rechte Seite: Oben: cma © Baback Tscharandabi, 2013, 160x150cm, Öl/LW Unten: “Vitango” © Jaya Suberg, 2015, 70x90cm, digitalArt auf Fineartpaper Hahnemühle-PhotoRag
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„Walküre“ © Ciro Chávez, 2016, 114x100x63cm, Materialmischung (Detailaufnahme).
begleiten wir Sammler und ihre Themen kontinuierlich, verbinden Menschen in Gesprächen und entdecken gemeinsam durch Begegnungen mit Kunstschaffenden deren Arbeiten. Dabei wird immer wieder deutlich, dass Sammler nur wenige Kenntnisse vom Galeristenberuf haben, den Kunstmarkt durch die stets neuen Trends als verwirrend empfinden und dankbar sind für die zwanglose Annäherung an Kunstwerke. Wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist, die Begleitung und Förderung von Künstlern durch Sammler zu unterstützen. Wir beraten Künstler zudem sowohl juristisch als auch in Bezug auf Galerien, Pressearbeit, Kunstversicherungen23, Auktionen u.v.m.. Sind Sammler von der jeweiligen künstlerischen Position überzeugt und vertrauen unserer Reputation, schließen sich die Kreise. Wir vermitteln Kunstwerke des 20./21. Jahrhunderts, präsentieren Arbeiten aus Privatbesitz oder organisieren Sammlungsveräußerungen. Unser Augenmerk liegt nah bei den Interessen
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und Fragen der Sammler und jungen Interessierten – Leidenschaft und Wertschätzung sind unsere prinzipiellen Inhalte. Die Teilhabe an der persönlichen Stringenz im Werden eines Künstlers führt in einen lebendigen Dialog mit der Kunst und uns selbst.
Gründerin des Collectors Club Berlin, Jana M. Noritsch. Foto: © Nils Homann
Collectos Club Berlin Eichendorffstraße 18, D-10115 Berlin Management: Jana M. Noritsch Telefon +49 (0) 30 23 616 766 contact@collectorsclub.berlin http://www.collectorsclub.berlin
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Kloster Memleben Autorin: Andrea Knopik
Im flackernden Kerzenlicht erklingen in der Krypta leise Gesänge. Zarte Lichtstrahlen fallen durch kleine Fenster auf die schwarze Mönchskleidung. Die Brüder, mit demütig gesenktem Haupt, stehen andächtig nach Osten gerichtet und folgen tiefer Konzentration. Benediktiner waren es, die sich bereits im 10. Jahrhundert in Memleben niederließen. Mit der Klostergründung, veranlasst durch Kaiser Otto II. und seiner Gemahlin, Kaiserin Theophanu, übernahm der Konvent an einem bedeutenden Ort die Memorialpflege für die Ottonen. Denn Memleben war als Pfalz und Sterbeort König Heinrichs I. und Kaiser Otto des Großen bereits vor der Errichtung des Klosters Schauplatz europäischer Geschichte. Heute geht man davon aus, dass Kaiser Otto II. dieses Benediktinerkloster in der Tradition seiner Vorfahren als seine eigene Grablege vorgesehen hatte, was die monumentale Dimension der Kirche aus dem 10. Jahrhundert erklärt. Das Kloster Memleben entwickelte sich in kurzer Zeit zu einer bedeutenden Reichsabtei, die zwar ab 1015 einige Rückschläge erfahren musste, welche letztlich aber bis in das 16. Jahrhundert bestand. Krypta. Foto: © Andreas Stedtler
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Einzigartig ist Memleben noch heute durch die Reste der Monumentalkirche des 10. Jahrhunderts sowie durch die prächtige Ruine der zweiten Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die spätromanische Krypta dieser Kirche ist im Originalzustand erhalten und übt auf viele Betrachter eine besondere Anziehungskraft aus. Nach der über Jahrhunderte andauernden landwirtschaftlichen Nutzung der Klostergebäude und der Nutzung des Areals durch ein Volkseigenes Gut in der DDR hatte die Gemeinde Memleben sowie ein Förderverein nach 1989 die Verantwortung für das historische Erbe des Klosters übernommen. Der erfolgreiche Aufbau eines Museums, die Durchführung denkmalpflegerischer Sicherungsmaßnahmen, die Entwicklung museumspädagogischer Angebote und die Organisation von Kulturveranstaltungen zeigten eine solche positive Resonanz, die bald nicht mehr durch einen ehrenamtlich geführten Verein zu bewerkstelligen war. Hinzu kamen die baulichen und denkmalpflegerischen Erhaltungsmaßnahmen, die die Klostergebäude samt der Krypta, der Kirche aus dem 10. und aus dem 13. Jahrhundert mit sich brachten. Das Bewusstsein aller Beteiligten um dieses besondere historische Erbe von nationaler Bedeutung führte letztlich zu den positiven Entscheidungen, die in die Gründung einer Stiftung mündeten. Die Gemeinde Memleben errichtete die gemeinnützige und private Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben, die von der Stiftungsaufsicht des Landes Sachsen-Anhalt anerkannt wurde. Das Land Sachsen-Anhalt gab landwirtschaftliche Nutzflächen im direkten Umfeld des Klosters hinzu. Die seit nunmehr acht Jahren bestehende Stiftung wird heute durch den Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, als ersten Stiftungsvorstand und die Museumsleiterin, Andrea Knopik, als zweiten Stiftungsvorstand geleitet. Zweck der Stiftung ist vor allem der Erhalt und die Förderung von Kloster und Kaiserpfalz Memleben unter denkmalpflegerischen, historischen und kulturellen Gesichtspunkten. Ein Kuratorium und ein wissenschaftlicher Beirat unterstützen zusätzlich die Stiftungsarbeit unter anderem bei der Entwicklung langfristiger Projekte. Oben: Luftbild von der Klosteranlage von Südwesten Mitte: Grundriss der Monumentalkirche des 10. Jahrhunderts. Fotos: © Frank Boxler
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Titel: Blick aus dem Klostergarten zu den Arkaden
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Der Stiftungsvorstand Götz Ulrich: Für die Saale-Unstrut-Region war die Stiftungsgründung ein Segen. Das Kloster Memleben ist historisch von hohem Wert und touristisch aus unserer Region nicht mehr wegzudenken. Andrea Knopik: Ein Denkmal von einer solchen Dimension und Bedeutung zu erhalten, ist eine große Herausforderung, die mich als Kunsthistorikerin reizt. Vor allem aber liegt es mir am Herzen, die historischen Gemäuer mit Leben zu füllen.
Götz Ulrich
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Andrea Knopik
MUSEUM KLOSTER UND KAISERPFALZ MEMLEBEN
DER HEIL HEILIGE BENEDIKT DIE OTTONEN UND D
Sonderausstellung vom 7. 5. bis . 10. 2018 im Kloster Memleben
Ausstellung Herrschertod
Ein wesentlicher Aufgabenbereich neben den oben genannten allgemeinen Punkten ist die Museumsarbeit. In den Gemäuern der einstigen Klosteranlage befindet sich heute das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben. Dort beleuchten Ausstellungsbereiche verschiedene Aspekte von der Archäologie über die Geschichte, die Gartenkunde bis hin zum Alltag in einem Benediktinerkloster. Besondere Bedeutung nimmt in Memleben der Herrschertod ein, dem ein spezieller Ausstellungsbereich gewidmet ist.
Im Jahr 2018 soll die besondere Beziehung zwischen Herrschertum und der Klosterlandschaft in einer Sonderausstellung herausgestellt werden. Unter dem Titel Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen findet dann eine Sonderausstellung statt, die sich in das Jahresthema der Klosterwelten zum 25jährigen Jubiläum der Straße der Romanik integriert. Ein begleitendes Korrespondenzortprojekt bündelt das direkte Klosterumfeld an Saale und Unstrut und führt dem Gast die Klosterlandschaft bildlich vor Augen.
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Seit bereits fünf Jahren wird der Museumsbetrieb durch eine aktive Kooperation mit der Abtei Münsterschwarzach belebt. Ein bekannter Vertreter der fränkischen Abtei ist Pater Anselm Grün, der zu den regelmäßige Gästen des Klosters in Memleben zählt. Für ein besonderes Angebot kommen einige seiner Mitbrüder in jedem Jahr nach Memleben und leben für einen begrenzten Zeitraum hier ihren Alltag, laden zu thematischen Gesprächsrunden und zum Gebet in die Krypta ein. Mit diesen Einblicken schließt sich in der Krypta von Memleben der Kreis zwischen der Vergangenheit und Gegenwart. Der benediktinische Geist, der seit dem 10. Jahrhundert den Ort belebt und beeinflusst, ist auch heute präsent.
Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben Thomas-Müntzer-Str. 48 06642 Kaiserpfalz / OT Memleben Tel: 034672 / 60274 www.kloster-memleben.de info@kloster-memleben.de
Belebtes Kloster: Andacht in der spätromanischen Krypta. Foto © Marko Prosch
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Nachdem das alte Straßenbahnmuseum in Zuffenhausen seine Pforten schließen musste, fand es eine neue Heimat in dem restaurierten Depot in Stuttgart Bad Cannstatt. Im Juli 2009 eröffnete die Straßenbahnwelt Stuttgart in einem historischen, denkmalgeschützten Gebäude von 1929. Es wurde darauf geachtet, dass sich die neu hinzugefügten Bauelemente für die Nutzung als Ausstellungsraum der überlieferten Bausubstanz unterordnen. Im Ergebnis ist ein Raum entstanden, der den ursprünglichen Zweck und die jahrzehntelange Nutzung als Straßenbahndepot deutlich erkennen lässt. Die sichtbaren Gebrauchsspuren an Wänden und Böden, Schienen quer durch das Museum oder gar die Fahrerleitungen an der Decke sind da nur ein paar Beispiele. Es wird aber nicht so getan, als ob die Straßenbahnwelt die nahtlose Fortsetzung des früheren Depots sei: Hier ist etwas Neues entstanden, mit einem einzigartigen Ambiente, das jeden Besuch und jede Veranstaltung besonders macht. Die große Halle auf der unteren Ebene ist heute die Heimat von über 20 Straßenbahnexponaten. Auf über 2.500 qm wird hier die Geschichte der Straßenbahnen vom ersten Pferdewagen bis zum GT4 eindrucksvoll präsentiert. Der Charme vergangener Zeiten spiegelt sich in diesen Ausstellungsstücken, den noch vorhandenen Gleisen, den Fahrleitungen und nicht zuletzt im Oldtimerbetrieb wider. Auch durch erlebbare Themeninseln und Wechselausstellungen wird dem Besucher die faszinierende Welt der Straßenbahnen nahe gebracht.
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Straßenbahnwelt Stuttgart Autorin: Viola Gerndt
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Oldtimerfahrten Die Straßenbahnwelt Stuttgart beherbergt eine der bundesweit größten regionalen Sammlungen zur Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs. Einige der Museumsfahrzeuge sind fahrbereit und kommen auf der sonntäglich verkehrenden Linie 23E als Bus-Oldtimer zum Einsatz. Außerdem gibt es Fahrten mit Straßenbahn-Oldtimern rund um das Museum herum. Sie können aber auch für individuelle Sonderfahrten gemietet werden. Egal ob Hochzeit, runder Geburtstag, Vereins- oder Betriebsausflug – ein Anlass findet sich immer!
Café Alte Achse Das Café „Alte Achse“, ebenso rustikal wie behaglich eingerichtet in einem Straßenbahn-Beiwagen von 1926, bietet Platz für 28 Personen. Eine Einkehr bildet den stimmungsvollen Auftakt oder Ausklang Ihrer privaten Sonderfahrt mit historischen Straßenbahnen oder Omnibussen. Das Café lässt sich aber auch getrennt
buchen, etwa für Geburtstagsfeiern in einem nicht alltäglichen Ambiente. Es ist eine Voranmeldung inkl. Speisenbestellung erforderlich. Für größere Gruppen stehen das „Bistro Meterspur“ oder die „Große Halle“ der Straßenbahnwelt zur Verfügung. Der Verein SHB Seit bald dreißig Jahren widmet sich der Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. , kurz SHB, der Geschichte des ÖPNV in der Region Stuttgart. Durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder konnten zahlreiche historische Fahrzeuge und andere Sachzeugnisse restauriert und ein reichhaltiges Verkehrsarchiv geschaffen werden. 1989 wurde mit Unterstützung der SSB in Gerlingen ein erstes kleines Straßenbahnmuseum eröffnet, das 1995 nach Zuffenhausen umzog und schließlich 2009 in der Straßenbahnwelt Stuttgart in Bad Cannstatt aufging. Hier bringen sich die Vereinsmitglieder auf vielfältige Weise ein. Unterhaltsame und lehrreiche Führungen stehen ebenso auf dem Programm wie die Organisation von Sonderfahrten auf Schiene und Straße, die Fortentwicklung der Ausstellung oder die Bewirtung der Besucher im Bistro „Meterspur“.
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Die Straßenbahnwelt als Location Wir bieten unsere Ausstellungshalle, die sogenannte „Große Halle“, auch zum Vermieten als Location an. Die historische Kulisse mit den Straßenbahnoldtimern eignet sich hervorragend für Hochzeiten, Konferenzen, Geburtstage, Vernissagen, Modenschauen, Jubiläen, Firmenfeiern und vieles mehr. Freuen Sie sich auf unvergessliche Stunden und überraschen Sie Ihre Gäste – erleben Sie ein Stück Stuttgarter Geschichte! Unsere maximale Kapazität beträgt 150 Personen. Sie haben die Möglichkeit, mit Ihren eigenen Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten. Durch die individuelle Gestaltung der Freifläche gleicht keine Feier der anderen. Neben der Großen Halle bieten wir für kleinere Veranstaltungen auch unser Foyer an. Stehempfänge, Geburtstage oder auch Präsentationen können hier abgehalten werden. Klassische Nebenräume können wir nicht anbieten, allerdings können Sie unsere Bahnen als Workshopräume nutzen. Gruppen mit bis zu 20 Personen finden in vier authentischen Waggons Platz. Ein Innenhof rundet die Location ab. Im Sommer haben Sie hier eine sehr schöne Möglichkeit, Ihre Veranstaltung im Freien zu feiern. Die Location kann im Zeitraum von April bis Oktober gemietet werden.
Öffnungszeiten Mittwoch 10 - 17 Uhr Donnerstag 10 - 17 Uhr Sonntag 10 - 17 Uhr An allen Sonntagen findet der Oldtimerbetrieb statt. Führungen werden an allen Öffnungstagen angeboten. Wir bitten um vorherige Anmeldung. Führungen außerhalb der Öffnungstage sind möglich.
Straßenbahnwelt Stuttgart Veielbrunnenweg 3 70372 Stuttgart Telefon: 0711 7885-7770 info@strassenbahnwelt.com www.strassenbahnwelt.com
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Kunst / Landschaft mit weitem Horizont Herzogliche Schätze in Mecklenburg-Vorpommern
1882 wurde in Schwerin das jüngste fürstliche Museum unter den namhaften deutschen Häusern eingeweiht. Malerisch am Schweriner See gelegen, bildet es mit Schloss, Theater, Kollegiengebäude und Altem Palais ein reizvolles Ensemble und damit einen einmaligen Platz des Historismus in Deutschland. Dieses „Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ ist für den Weltkulturerbetitel der UNESCO nominiert. Die Schweriner Kunstsammlungen sind bis heute durch eine der hochrangigsten europäischen Sammlungen holländischer und flämischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt, zusammengetragen von den mecklenburgischen Herzögen. Sie erwarben Kunstwerke von weltberühmten Meistern wie Rubens, Rembrandt und Jan Brueghel d. Ä.
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Eine besondere Kostbarkeit ist die Torwache von Carel Fabritius, der die Delfter Lichtmalerei begründete und ein Œuvre von weltweit nur 13 Gemälden hinterließ. Zu den schönsten Genrebildern gehören die Dame am Cembalo von Frans van Mieris, Die Liebeskranke von Jan Steen und die Gemälde des Feinmalers Gerard Dou. Bemerkenswert sind die mit Bravour
gemalten Knabenköpfe von Frans Hals und die fünf Gemälde von Paulus Potter. Stillleben so brillanter Maler wie Pieter Claesz, Willem Claesz Heda, Jan Davidsz de Heem oder Willem Kalf faszinieren mit leuchtenden Kompositionen und kostbaren Arrangements. Für die holländische Marinemalerei stehen Namen wie Simon de Vlieger und Ludolf Backhuysen.
Linke Seite: Oben: Galerie Alte & Neue Meister Schwerin © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Michael Setzpfandt Unten: Frans Hals, Lachender Knabe mit Weinglas, ca. 1620 © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Gabriele Bröcker Rechte Seite: Carel Fabritius, Die Torwache, 1654 © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Elke Walford
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Ludolf Backhuysen, Bewegte See mit Schiffen vor Enkhuizen, um 1680 Š Staatliches Museum Schwerin, Foto: Elke Walford
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Seit 2013 bereichern 155 neue niederländische und flämische Gemälde der Schenkung Christoph Müller die große Schweriner Sammlung. Die Vielfalt der Meister, Stile und Epochen wird nun noch besser erlebbar. Das Schweriner Museum gehört damit zu den wichtigsten Referenzsammlungen für die Malerei dieser Epoche. Ein Spaziergang durch die Epochen Neben der großen Niederländersammlung weist Schwerin eine bedeutende Kollektion mit Werken des 18. Jahrhunderts auf, darunter die weltweit größte Sammlung des französischen Tiermalers Jean-Baptiste Oudry sowie Arbeiten aus künstlerischen Zentren wie Berlin oder Dresden, unter anderem von Antoine Pesne und Christian Wilhelm Ernst Dietrich. Oudrys Kunst ist mit 34 Gemälden und 43 Handzeichnungen in den Sammlungen
vertreten. Die ursprünglich für den Königlichen Botanischen Garten in Paris gemalte Serie exotischer Tiere wurde im Getty Museum Los Angeles restauriert und ist derzeit auf Schloss Ludwigslust und in Schwerin zu sehen, darunter die berühmte Nashorndame Clara. Für die Kunst des 19. Jahrhunderts steht der Romantiker Caspar David Friedrich. Der französische Porträtmaler François Gérard, ein Freund des Romanciers Honoré de Balzac, sowie namhafte mecklenburgische Künstler, darunter Carl Malchin, der wesentlich zur malerischen Entdeckung des Landes beitrug, führen den Spaziergang durch die Epochen fort. Während in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin ein Kabinett mit barocken Kunstwerken aus Elfenbein gezeigt wird, findet sich eine Vielzahl kunsthandwerklicher Stücke in den Schlössern Schwerin,
Ludwigslust und Güstrow, darunter Porzellane, vorrangig aus der Manufaktur Meissen, Keramiken, Glas, Gold- und Silberschmiedearbeiten, Möbel, Waffen sowie Münzen und Medaillen. Neuer Raum für die Moderne Schon seit der Eröffnung des Museums durch Friedrich Franz II. gehörte auch die regionale und internationale Kunst der Zeit zum Ausstellungs- und Sammlungskonzept des Museums. Seit Sommer 2016 bietet ein zweigeschossiger Erweiterungsbau mehr Platz für die Kunst der Moderne. In zwölf Themenbereichen werden namhafte Künstler des 20. Jahrhunderts wie Max Liebermann, Lovis Corinth, Pablo Picasso und Ernst Barlach vorgestellt. Auch Meisterwerke der mecklenburgischen Landschaftsmalerei sind zu sehen. In der DDR-Zeit gelang es Schwerin, fast ausschließlich nach kunsthistorischen Maßstäben zu sammeln. So entstand eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen zur zeitgenössischen figürlichen Malerei. Nach der Wende wurde diese um bedeutende westdeutsche und internationale künstlerische Positionen ergänzt. Daneben konnten in den letzten 20 Jahren große Bestände zu Marcel Duchamp, der konzeptuellen Kunst und der Farbmalerei zusammengetragen werden. Seit 2013 beherbergt die Galerie Alte & Neue Meister Schwerin die einzige Uecker-Sammlung in Norddeutschland. Ueckers international geachtete Kunst hat ihren Ursprung in der mecklenburgischen Landschaft. Die reliefartigen Nagelbilder, ein „Markenzeichen“ für Uecker, erinnern an wogende Kornfelder. Bemerkenswert ist eine Serie großformatiger Tücher, die Uecker für Schwerin auf dem Strand der Halbinsel Wustrow schuf. Die Werke nehmen Bezug auf das Flüchtlingsdrama in der Ostsee am Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Dialog zu diesem Zyklus stehen großformatige Skulpturen und Installationen des Künstlers.
Oben: Sammlung Alte Meister © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Michael Setzpfandt Unten: Oudrys Clara in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Michael Setzpfandt Rechts: Werke von Günther Uecker im Neubau © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Gabriele Bröcker
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Aus der Sammlung Neue Medien des Staatlichen Museums führt eine großformatige, mit Wasser gefüllte Skulptur von Jörg Herold Ueckers Thema fort: das Mahnmal für einen Matrosen erinnert in einer weniger biografisch gefärbten Erzählung an die Versenkung von drei Flüchtlingsschiffen auf der Ostsee. Videoinstallationen und Objekte von Aernout Mik, Ulrike Rosenbach, Daniel Spoerri und AK Dolven beenden den Gang durch die Epochen auf vergnügliche Weise. Ein vielseitiges Konzept von Sonderausstellungen ergänzt die Sammlungen der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin. Höhepunkt im Jahr 2017 ist die Ausstellung NETZWERK KUNST Otto Marseus van Schrieck und die Gelehrten (7. Juli bis 15. Oktober 2017). Erstmalig wird nicht nur die Schönheit von (Wald-) Stillleben thematisiert, sondern auch die Faszination des Unbekannten. Außerdem beleuchtet die Schau die heute vergessene Verbindung der Malerei mit der Wissenschaft des 17. Jahrhunderts: Die in Nahsicht wiedergegebenen Pflanzen und auf dem Waldboden lauernden Tiere entstanden vor dem Hintergrund zoologischer und botanischer Wissbegier.
Galerie Alte & Neue Meister Schwerin Staatliches Museum Schwerin/ Ludwigslust/ Güstrow Alter Garten 3 | 19055 Schwerin Infotelefon 0385 – 5958-100 Telefon 0385 – 5958-0 www.museum-schwerin.de info@museum-schwerin.de Öffnungszeiten 15.4. bis 14.10. Di – So 11 – 18 Uhr 15.10. bis 14.4. Di – So 11 – 17 Uhr Rendezvous Donnerstag 18 – 20 Uhr Führungen Sa 12 Uhr So 11 Uhr
Oben: Ulrike Rosenbach, Herakles, Herkules, King Kong … die Vorbilder der Mannsbilder, 1977 © Ulrike Rosenbach / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 Unten: Otto Marseus van Schrieck, Blaue Winden, Kröten und Insekten, 1660 © Staatliches Museum Schwerin, Foto: Elke Walford
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Jagdschloss Granitz Das Jagdschloss Granitz thront inmitten eines riesigen Waldgebiets auf Rügen. Die Ausstellung im Schloss berichtet über das spannende Leben der Inselfürsten und der Aufstieg auf den Schlossturm belohnt mit einer atemberaubenden Aussicht.
Schloss Hohenzieritz Königin Luise von Preußen starb 1810 im Alter von nur 34 Jahren in Hohenzieritz. Luise wurde zur Legende und ihr Sterbeort – das Arbeitszimmer ihres Vaters im Schloss – sehr bald nach ihrem Tod zu einer Erinnerungsstätte, die bis heute fasziniert.
Schloss Bothmer Südlich der Ostsee inmitten einer idyllischen Parkanlage liegt ein Juwel barocker Backsteinarchitektur. Entdecken Sie die moderne Ausstellung im Schloss Bothmer und die spektakuläre Festonallee.
FAUST EntryMuseum
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Archiv
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Museum
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Residenzschloss Ludwigslust Eingerahmt von Schlosspark und Kaskaden und erbaut 1776, gehört Schloss Ludwigslust zu den größten barocken Schlössern Norddeutschlands und war bis 1837 Zentrum der Hofhaltung zweier Herzöge. Seit Sanierung und Neugestaltung des Ostflügels des Schlosses im Frühjahr 2016 präsentiert dieser sich in frischer Pracht. In 18 neu konzipierten
Residenzschloss Güstrow Herzog Ulrich zu Mecklenburg ließ 1558 die herrschaftliche Residenz Schloss Güstrow errichten, eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Nordeuropas mit unerwartetem südländischem Charme. Eine der bedeutendsten musealen Mittelaltersammlungen Norddeutschlands sowie Gemälde, Skulpturen und Mobiliar der Renaissance und des Barocks lassen den Glanz des ehemaligen Fürstensitzes wieder aufleben.
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Residenzschloss Schwerin Das vieltürmige Schloss Schwerin zählt zu den bedeutendsten Architekturschöpfungen des romantischen Historismus in Europa. Malerisch eingebettet in den Burggarten zeigt sich der herrschaftliche Prunkbau aus dem 19. Jahrhundert von lokalen Traditionen und den französischen Schlössern an der Loire inspiriert.
Schloss Mirow Wie in einem vergessenen Schatzkästchen liegt Schloss Mirow in der Mecklenburgischen Seenplatte. Entdecken Sie italienischen Stuck, zarte Streublumen, friderizianisches Rokoko und eine einmalige handgestickte Tapete.
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Futura is future – Die Zukunft im Gutenberg-Museum Sonderschau FUTURA.DIE SCHRIFT im Gutenberg-Museum. Autorin: Dr. Annette Ludwig 68
Die erste deutsche Museumsausstellung, die der Futura gewidmet ist, wurde dieser Tage im Mainzer Gutenberg-Museum eröffnet. Allein in den ersten drei Tagen verfolgten rund 1000 Besucherinnen und Besucher, die zu Vernissage, Symposium und Magazin-Vorstellung gekommen waren, den Eröffnungsreigen. Wie keine andere Schrift markiert die Futura von Paul Renner den Aufbruch der gestalterischen Moderne der Zwanziger Jahre. Die Sonderschau versteht sich als Hommage an die Schrift „ihrer Zeit“, die nun ihren 90. Geburtstag feiern kann. Die Idee zu dieser besonderen Ausstellung, die in
Kooperation mit der Hochschule Mainz realisiert wurde, kommt aus dem Gutenberg-Museum, das zu den ältesten Druckmuseen der Welt zählt und jährlich mehr als 126.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt begrüßen kann. In Frankfurt am Main 1927 veröffentlicht, wurde die Futura schnell zum internationalen Bestseller und gelangte über die großen Metropolen sogar bis hinauf zum Mond. Bis heute wird sie gestalterisch im-
mer wieder neu entdeckt. Mit Stanley Kubrick machte die Futura Ende der 1960er Jahre sogar Filmkarriere: der amerikanische Regisseur wählte seine Lieblingsschrift für seine Filmplakate. Ihren ganz buchstäblichen Aufstieg erfuhr die Schrift mit der ersten Mondlandung 1969: Die Astronauten der Apollo 11 hinterließen auf dem Mond eine Plakette, auf der eine aus der Futura gesetzte Botschaft über die friedliche Absicht ihrer Mission informierte.
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Die Ausstellung beantwortet anhand der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte die Frage, warum gerade die Futura einen globalen „Siegeszug“ erlebte. Das Erfolgsgeheimnis der Grotesk lag in der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem Typografen Paul Renner, dem Unternehmer Georg Hartmann und dem Renner-Schüler Heinrich Jost, der als künstlerischer Leiter der Bauerschen Schriftgießerei tätig war. Auch der auf Fritz Wichert zurückgehende Name Futura, die „Zukünftige“, spielte hierbei eine nicht unwesentliche Rolle. Ihre Popularität lag aber auch darin begründet, dass die Schrift überdies auch in den internationalen Niederlassungen der Bauerschen Schriftgießerei hergestellt und vor Ort vertrieben werden konnte. Durch ihre Klarheit, Neutralität, Sachlichkeit, Eleganz und Lesbarkeit verkörperte die Futura die Ideale ihrer Zeit und konnte auch nach dem „Reklame-Frühling“ immer wieder neu und ästhetisch überzeugend eingesetzt werden. So erlebte sie durch die internationale Rezeption auch nach dem Zweiten Weltkrieg erneut einen geradezu kometenhaften Aufstieg. Die rund 280 Exponate umfassende Ausstellung ist in Form einer thematisch gegliederten Reise konzipiert, in der einzelne geographische Stationen wie Frankfurt, Hannover, München, Wien, Prag, Paris und New York die Koordinaten bilden. Sie basiert auf den gewachsenen Beständen des Gutenberg-Museums, das Ende 2010 rund 2.000 Schriftmuster aus dem Nachlass des Buchgestalters Philipp Bertheau (1927 – 2009) übernehmen konnte, und präsentiert wertvolle Leihgaben unter an-
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Blick in den Ausstellungsraum.
derem von Paul Renner, Hans Leistikow, Kurt Schwitters, Otto Neurath, Ladislav Sutnar und Paul Rand. Das „Weltmuseum der Druckkunst“ baut mit dieser Sonderausstellung seinen Schwerpunkt Typografie weiter aus, den es seit 2011 mit den preisgekrönten Sonderausstellungen
„Moving Types – Lettern in Bewegung“, „ON TYPE - Texte zur Typografie“, „Call for Type. New Typefaces/Neue Schriften“ etabliert. Ausstellungsbegleitend haben die Kuratorinnen Prof. Dr. Petra Eisele, Dr. Annette
Ludwig und Prof. Dr. Isabel Naegele das Buch FUTURA. DIE SCHRIFT herausgegeben, das im Mainzer Verlag Hermann Schmidt erschienen ist. Es umfasst 520 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und Schriftproben und wurde mit einem fadengehefteten Festeinband mit
Folienprägung und silbernem Kopfschnitt hergestellt (ISBN 978-3-87439-893-0). Um den Besuchern die „Zukünftige“ auch „aktiv“ nahezubringen, werden im Druckladen, der museumspädagogischen Abteilung des Gutenberg-Museums, zahlreiche Workshops zur Futura angebo-
ten. Zum Rahmenprogramm gehört darüber hinaus die partizipative Bildplattform „TYPE-TRAP“, mit der die weltweit größte Suche nach Anwendungsbeispielen der Futura auf Plakaten, Neonreklame, Schildern, Verpackungen, Büchern, Visitenkarten und Tattoos gestartet wurde.
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Die Schrift, die ihre Zukunft bereits im Namen trägt – das ist auch richtungsweisend für das Gutenberg-Museum, das sich mit einer didaktischen und architektonischen Modernisierung für die Zukunft rüstet. Mit der Präsentation des Siegerentwurfs der Hamburger DFZ-Architekten endete im Frühjahr die EU-weite Ausschreibung eines zweistufigen Architektenwettbewerbs. Bei der Entscheidung für ein modernes Museumsquartier mit einem skulpturalen ersten Bauabschnitt hatten die Verantwortlichen das Ziel – die weitere Globalisierung des Gutenberg-Museums - fest im Blick.
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Das Konzept von DFZ-Architekten sieht ein von allen Seiten frei zugängliches Gutenberg-Quartier aus Solitären vor, das sich, im Schatten des Mainzer Doms gelegen, in die Stadt integriert. Die „Gassenstruktur“ lässt den urbanen Raum durch das zum Teil auch unterirdisch angelegte Museum fließen und ermöglicht den Besuchern Zugang zu allen Bereichen: Dauer- und Wechselausstellung, Werkstätten, Museumspädagogik, Gutenberg-Bibliothek, Museums-Shop und Café. Durch dieses räumliche Konzept entsteht eine Dynamik, die das pulsierende Leben in einem Haus mit hoher Besucherfrequenz
adäquat widerspiegelt. Für den ersten Bauabschnitt, der als Fanal wirken soll, hat die Landeshauptstadt Mainz 5,1 Millionen Euro bereitgestellt, um die Bestände an der „Wiege des Buchdrucks“ adäquat zu präsentieren und zeitgemäß zu vermitteln. Unter dem Motto „Museum der Zukunft“ wird an einer Neukonzeption gearbeitet, die ein Haus der „stummen
Oben: Museum der Zukunft: Das „Gutenberg-Quartier“ des Büros DFZ-Architekten Rechts: Die Medienfassade des Gutenberg-Museums Alle Fotos: © Gutenberg-Museum
Bücher“ zu einem „Haus lebendiger Geschichte“ machen soll. Starres Abteilungsdenken und strenge Chronologie sollen einem variablen, modular angelegten Ausstellungskonzept mit Themenschwerpunkten weichen. Das bedeutet eine völlige Neuordnung und eine zukunftsfähige Neugestaltung der Dauerausstellung, bei der die Exponate anhand von Leitlinien klug miteinander vernetzt werden sollen, um „ihre“ Geschichte zu erzählen. Das „neue“ Museum soll vermitteln, dass auch die Medienrevolution, die wir heute erleben, auf dem Medienwandel basiert, der im 15. Jahrhundert durch Johannes Gutenberg in Mainz seinen Anfang nahm. Intendiert ist ein großer Brückenschlag: von den einzigartigen Sammlungen des Hauses in ihrer immensen Vielfalt bis hin zu den neuen Medien, und dies auch an der Schnittstelle zur zeitgenössischen (Druck-)Kunst und zum Design. Die Fortschreibung der Mediengeschichte fordert neuen Raum im „Museum der Zukunft“. Das Gutenberg-Museum will die globale Bedeutung Gutenbergs für
Gegenwart und Zukunft nachvollziehbar machen, Antworten auf neue Fragen finden und ein Forum für aktuelle Fragestellungen sein. Gleichzeitig soll das neue „Gutenberg-Quartier“ zu einem lebendigen Kulturzentrum im Herzen der Medien-Stadt Mainz werden.
Gutenberg-Museum Liebfrauenplatz 5 55116 Mainz Telefon: 06131/12-2640 / 12-26 44 gutenberg-museum@stadt.mainz.de www.gutenberg-museum.de
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Blick in das Foyer der Dauerausstellung „Schwerindustrie“ in der Zinkfabrik Altenberg
Das LVR-Industriemuseum Entdecken. Erleben. Mitmachen.
Wie war das damals im Rheinland, als noch unzählige Webstühle surrten und Schornsteine rauchten? Wie sah die Arbeit an einem Dampfhammer aus und wie hat die Industrialisierung das Leben der Menschen verändert? All das kann man heute noch hautnah nacherleben: im LVR-Industriemuseum. Sieben erlebnisreiche Ausflugsziele Das LVR-Industriemuseum umfasst sieben Museumsschauplätze im Rheinland. In zum Teil denkmalgeschützten Fabriken wird am authentischen Ort spannend und anschaulich die Ge-schichte der Industrie im Rheinland und der dort beschäftigten Menschen erzählt. Dabei stehen die zentralen Branchen Metall, Textil, Papier und Elektrizität im Mittelpunkt. Zu entdecken gibt es die Zinkfabrik Altenberg, die St. Antony-Hütte und das Museum Eisenheim in Oberhausen, die Textilfabrik
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Cromford in Ratingen, die Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen, die Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach, das Kraftwerk Ermen & Engels und den Oelchenshammer in Engelskirchen sowie die Tuchfabrik Müller in Euskirchen. In Oberhausen befinden sich darüber hinaus die Museumszentrale mit Direktion, Verwaltung, Depots, Bibliothek, Fotoarchiv und Werkstätten. Gründer und Träger des LVR-Industriemuseums ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR). Zinkfabrik Altenberg, Oberhausen Hier fühlt man den Pulsschlag aus Stahl. Aufstieg, Blütezeit und Krise des Ruhrgebiets, mit Millionen von Arbeitern und Tausenden von Schloten – all das können die Besucherinnen und Besucher noch spüren. Der Rundgang durch die Ausstellung „Schwerindustrie“ in der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg erzählt über
den Alltag von Männern und Frauen, die in der Eisen- und Stahlindustrie ‚malochten’, über die Macht der Industriebarone und über eine Region, die sich in wenigen Jahrzehnten vom Ackerland in das größte Industriezentrum der Welt verwandelte. Man trifft auf Kolosse wie einen zehn Meter hohen und 53 Tonnen schweren Dampfhammer und eine imposante Dampflokomotive. Drehbänke lassen Stahlspäne fliegen, Stahl wird lautstark zerrissen. Oder man testet seine Geschicklichkeit und Kraft mit den gleichen Aufgaben, die Lehrlinge bei der Aufnahmeprüfung in der Gutehoffnungshütte erfüllen mussten. St. Antony-Hütte, Oberhausen Sie ist die Geburtsstätte der Ruhrindustrie: die St. Antony-Hütte. 1758 floss hier erstmals im Ruhrgebiet Roheisen aus einem Hochofen. Heute erzählt sie-
vom spannenden Beginn der Eisen- und Stahlindustrie, von bedeutenden Innovationen und vom harten Leben der Menschen, die dort arbeiteten. Die Hütte ist auch Wiege des späteren Weltkonzerns Gutehoffnungshütte (GHH) und damit des MAN-Konzerns, der heute modernste LKW und Busse, Schiffsmotoren und Turbinen für den Weltmarkt produziert. Neben dem Museum entdecken die Gäste im LVR-Industriearchäologischen Park – Deutschlands erster seiner Art – auf einer rund 1.000 Quadratmeter großen Ausgrabungsstätte einmalige Relikte aus der Frühzeit der St. Antony Hütte. Um die Geschichte des einst pulsierenden Hüttenwerks noch lebendiger zu vermitteln, stellt das LVR-Industriemuseum für den Museums-rundgang eine mobile Applikation zur Verfügung, in der Gottlob Jacobi, der erste Hüttendirektor, als virtueller Besucherbegleiter erscheint. Eine Nebenstelle ist außerdem das Museum in der Siedlung Eisenheim in Oberhausen-Osterfeld. 1846 wurde Eisenheim von der Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel und Huyssen gegründet – das macht die Siedlung zur ältesten der zahllosen Arbeiter- und Zechenkolonien an der Ruhr. Heute erzählt das Museum Eisenheim von der Geschichte der Siedlung, dem Kampf gegen den Abriss und von Alltag und Leben in der Kolonie. Textilfabrik Cromford, Ratingen Die erste Fabrik auf dem europäischen Kontinent – sie steht in Ratingen. Heute ist die erste mechanische Baumwollspinnerei außerhalb Englands das weltweit einzige Museum, das die Verarbeitung vom Rohstoff Baumwolle zum fertigen Garn an originalgetreu nachgebauten Ma-schinen aus dem 18. Jahrhundert zeigt. Auch die Arbeitsbedingungen der Männer, Frauen und Kinder in den Spinnsälen sind Thema der Ausstellung in den Gebäuden, die der Fabrikant Johann Gottfried Brügelmann vor über 200 Jahren errichten ließ. Das prachtvolle Herrenhaus Cromford neben der Fabrik war die Schaltzentrale des einst bedeutenden Unternehmens und gleichzeitig bürgerliches Wohnhaus der Brügelmanns als eine der führenden Fabrikantenfamilien ihrer Zeit. Die Ausstellung über die Lebenswelten der Familie erzählt hier vom wirtschaftlichen Handeln in bewegten Zeiten zwischen FranzösiOben: Der Park um die St. Antony-Hütte Unten: originalgetreu nachgebauten Spinnmaschinen in der Textilfabrik Cromford
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scher Revolution, Napoleon und neuer Bürgerlichkeit, aber auch von ganz privaten Dingen – den Lieblingsspeisen, der Jagd, Heiratsabsichten, den Dienstboten oder den Vorbereitungen für ein Fest. Gesenkschmiede Hendrichs, Solingen Die historische Gesenkschmiede ist ein ganz besonderes Museum, denn hier wird noch richtig produziert. Hier können die Gäste erleben, wie die rot glühenden Spaltstücke unter lautem Getöse zu Scherenrohlingen geschmiedet werden, wie es knallt und bebt. Eine Museumsschere wird sogar vollständig in der Fabrik gefertigt. Schritt für Schritt lässt sich so nachvollziehen, wie sie entsteht. Der Umkleideraum mit den alten Spinden, der Waschraum, das Maschinenhaus oder das Kontor mit der klappernden Schreibmaschine – alles steht noch an seinem Platz und wartet darauf, entdeckt zu werden. Nebenan bietet die schmucke Firmenvilla von 1896 Einblicke in die Lebenswelt der Fabrikantenfamilie. Papiermühle Alte Dombach, Bergisch Gladbach Fachwerkhäuser in einer grünen Tallandschaft, Bachläufe und ein klapperndes Mühlrad – so empfängt die ehemalige Papiermühle Alte Dombach ihre Gäste. In Deutschlands größtem Papiermuseum geht es um die Herstellung und den Gebrauch von Papier in den vergangenen 200 Jahren. Besucherinnen und Besucher können das Mühlrad beim Antrieb des polternden Lumpenstampfwerks beobachten, die Entstehung einer Papierbahn auf einer Labor-Papiermaschine erleben und selbst ein Blatt Papier aus der Bütte schöpfen. Die PM4, eine Papiermaschine aus dem Jahr 1889, demonstriert mit ihren vierzig Metern Länge und fünf Metern Höhe den Fortschritt der Industrialisierung. Kraftwerk Ermen & Engels, Engelskirchen Auf den ersten Blick scheint es, als ob die Zeit stehen geblieben wäre: Die massigen Grauwacke-Gebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei Ermen & Engels säumen noch immer den früheren Fabrikhof. Und über die Eisenbahnschienen, die vom nahe gelegenen Bahnhof auf den Platz führen, könnte bald ein Güterzug mit einer Lieferung Baumwolle beim Alten Baumwoll-Lager vorfahren. Doch hier ist
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schon lange kein Faden mehr gesponnen worden. Ein „spannender“ Denkmalpfad vermittelt Besucherinnen und Besuchern hier heute einen lebendigen Eindruck davon, wie die Kraft des Flusses Agger seit 1903 in Strom verwandelt wurde. Zu besichtigen ist das imposante Wasserkraftwerk der Baumwollspinnerei Ermen & Engels mit seinen mächtigen Turbinen, das die Fabrik und den Ort mit Energie versorgte. Zwischen April und Oktober werden im früheren Zwirnereigebäude große Sonderausstellungen gezeigt. In Engelskirchen-Bickenbach befindet sich außerdem der Oelchenshammer. Er ist einer der letzten noch funktionsfähigen wasserbetriebenen Schmiedehämmer im Oberbergischen Land. Mit dem Stauteich, den historischen Wasserrädern und Essen vermittelt die über 200 Jahre alte Anlage ein lebendiges Bild, wie mit Feuer und Wasser Stahl produziert wurde. In der Schmiedesaison von April bis Oktober haben Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, das alte Handwerk kennenzulernen und dem Museumsschmied über die Schulter zu schauen. Tuchfabrik Müller, Euskirchen Wie vor hundert Jahren Stoffe entstanden, können Besucherinnen und Besucher bei einem Rundgang durch die ehemalige Tuchfabrik Müller erleben. Hier sieht es so aus, als hätten die Arbeiter gerade erst die Maschinen verlassen. Der vollständig erhaltene und in dieser Art europaweit einzigartige Fabrikkosmos bietet eine Reise in die Geschichte der Arbeit und der faszinierenden historischen Technik an. Beim Rundgang beginnen die rund hundert Jahre alten Textilmaschinen zu surren und demonstrieren, wie aus loser Wolle fertiges Tuch wird. Die imposante Krempelmaschine kämmt die Wolle, die mächtigen Spinnmaschinen machen daraus Fäden, die Webstühle donnern ohrenbetäubend und die schweren Webschützen schießen hin und her.
Linke Seite oben: Gesenkschmiede Hendrichs, Solingen Mitte: Papierschöpfen in der Papiermühle Alte Dombach Unten: Das Zwirnereigebäude ist Teil der denkmalgeschützten Baumwollspinnerei Ermen & Engels, die 1837 von Friedrich Engels sen. gegründet wurde. Rechts Oben: Tuchfabrik Müller - Die Dampfmaschine aus dem Jahr 1903 trieb bis 1961 alle Maschinen an. Unten: Ein Maschinenvorführer am Webstuhl in der Tuchfabrik Müller. Alle Fotos: © LVR-Industriemuseum
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Energiewenden – Wendezeiten Ausstellung im LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg ab Oktober 2017
Energiesystems, hier wurden Machtkämpfe um Kohle, Öl, Strom und Kernkraft ausgetragen, hier konzentriert sich bis heute der größte Kraftwerkspark Europas – auf der Stein- und der Braunkohle.
2018 schließt die letzte Steinkohlenzeche Deutschlands. Dieses Ereignis hat Symbolcharakter in Zeiten der „Energiewende“ und ist für das LVR-Industriemuseum Anlass, in einer Ausstellung ab dem 20. Oktober 2017 nicht nur einen Rückblick auf die deutsche Steinkohle zu werfen, sondern einen umfassenderen Blick auf Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Wandels von Energiesystemen. Für das Ruhrgebiet markiert 2018 das Ende von zwei bewegten Jahrhunderten einer auf der Kohle gegründeten Industrialisierungsgeschichte. Global gesehen ist das Zeitalter der Kohle aber noch in vollem Gange: Die weltweite Förderung hat Ausmaße erreicht, gegen die selbst die einstigen Höchstfördermengen des Ruhrreviers marginal erscheinen. Es ist heute aber offensichtlich, dass diese Entwicklung nicht zukunftsfähig ist und nur eine radikale Senkung des weltweiten Kohleverbrauchs in naher Zukunft die
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Risiken des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen halten wird. Bezugsraum für die Ausstellung ist die Region an Rhein und Ruhr. Sie illustriert mehr als jede andere europäische Region, wie die intensive Nutzung von Energieressourcen das Gesicht einer Kulturlandschaft prägt. An Rhein und Ruhr schlägt seit 200 Jahren das Herz des deutschen
Die Rhein-Ruhr-Region ist Knotenpunkt europaweiter Netze und weltweiter Energieströme, und erst die globale Betrachtung zeigt auch die Grenzen des fossilen Energiesystems auf. Daher werden in der Ausstellung globale Aspekte der Energie, insbesondere auch parallele Energiewenden in anderen Ländern zu Wort kommen, die teils andere Antworten auf die Energiefrage geben. Die Ausstellung „Energiewenden – Wen-
dezeiten“, die Rückblick und Ausblick miteinander verbindet, will im Ausstiegsjahr 2018 hierzu einen Beitrag leisten. Die Zinkfabrik Altenberg inmitten der Industrie- und Energieregion Rhein-Ruhr bietet sich hierfür als idealer Ort an. Das Ausstellungsprojekt wird von der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gefördert und unterstützt. Termin: 20. Oktober 2017 – 28. Oktober 2018 Ausstellungsort: LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg Hansastraße 20 46049 Oberhausen
Linke Seite, Links: Titelmotiv der Ausstellung „Energiewenden - Wendezeiten“ Rechts: Heizer im Kesselhaus der Zeche Sterkrade, 1928, LVR-Industriemuseum Unten: Landschaft mit Windrädern bei Kerken, Tobias Kleinebrahm/LVR-Fachbereich Umwelt
Eintritt: 6 €, erm. 5 €, Kombiticket mit Dauerausstellung 9 €, Kinder und Jugendliche frei
Rechte Seite: Im Bannkreis der Zwölf Apostel, Aquarell, Josef Kollenbroich, 1952, Foto: Jürgen Hoffmann, LVR-Industriemuseum
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 – 17 Uhr, samstags und sonntags 11 – 18 Uhr
Besucherinfos und Buchungen von Führungen bei kulturinfo rheinland unter: Tel.: 02234/9921-555 (Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 10-15 Uhr) oder per Mail an info@kulturinfo-rheinland.de www.industriemuseum.lvr.de
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Freilichtmuseum Glentleiten 60 historische Gebäude und ihre Geschichte. Autorin: Dr. Melanie Bauer
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Seit nun gut 40 Jahren wird im Freilichtmuseum Glentleiten hoch oberhalb des Kochelsees vermittelt, wie Oberbayerns Leben auf dem Land einst gewesen ist. Mit über 60 historischen Gebäuden, die an der Glentleiten wieder aufgebaut wurden, und mehr als 74.000 Objekten in der volkskundlichen Sachgutsammlung ist es
das größte Museum seiner Art in Südbayern. Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in den ländlichen Alltag der Menschen, in ihre Baukultur und Arbeitswelt. Die Häuser, Mühlen, Almen und Werkstätten liegen in einer nach historischen Vorbildern gepflegten Kulturlandschaft. Auf dem weitläufigen, abwechslungsreichen
Gelände findet man Gärten, Wälder und Weiden mit alten Tierrassen. Und immer wieder eröffnen sich spektakuläre Ausblicke auf die Berge und Seen Oberbayerns. Oben: Vom „Weißenbachgütl“, einem Kleinanwesen, dessen Bewohner von der Köhlerei und einer kleinen Landwirtschaft lebten, blickt man auf den Kochelsee und die umliegenden Berge.
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Handwerksvorführungen Ein ausgeklügeltes Vorführprogramm sorgt dafür, dass jeder Besucher hautnah erleben kann, wie etwa in der Seilerei ein Kälberstrick hergestellt wird, wie eine Spinnerin Wolle zu Fäden verdrillt oder wie ein im historischen Backhaus gebackenes Holzofenbrot schmeckt. Sein Duft zieht donnerstags den ganzen Vormittag lang durch das weitläufige, 40 Hektar große Areal. Weit über 20 Spezialisten - häufig einige der letzten ihres Standes - zeigen regelmäßig ihr handwerkliches Geschick und laden dazu ein, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu blicken. Oft fordern sie die Besucher auf, selbst einmal Hand anzulegen.
Mitmachangebote, Ferienprogramme und Co. Dies schätzen nicht zuletzt Familien mit Kindern. Speziell für diese Zielgruppe sind in den letzten Jahren zahlreiche Angebote zum Mitmachen und Aktivsein entstanden. „Samstags im Mirzn“ heißt z.B. das Programm im extra für die kleinen Museumsbesucher konzipierten „Haus zum Entdecken“, zu dem Kinder mit ihren Eltern jeden Sonnabend zwischen 13.00
Erlebnisse für Gruppen Die Kegelbahn ist aber auch für Gruppen ein besonderes Erlebnis. Nach einer Führung (buchbar auch mit Aktivelementen) durch das Museum lässt es sich im Biergarten am Salettl herrlich pausieren, regionale Spezialitäten wie Obatzda, Weißwürste oder Leberkäse genießen und nebenan gleich eine Kugel schieben. Da ist das „Hallo“ groß, wenn alle Neune fallen! Gemütlich zusammensitzen können Gruppen auch in der Museumsgaststätte mit Biergarten, wo man sich bayerische Gerichte wie deftiger Schweinsbraten oder köstlicher Apfelstrudel schmecken lassen kann. Der historische Kramerladen bietet hingegen die Atmosphäre eines „Tante-Emma-Ladens“ von früher. Hier kann man Schönes und Nützliches erstehen, aber auch kleine warme oder kalte Speisen und Getränke, Kaffee, Kuchen und Eis verzehren. In dem kleinen Laden geht es häufig quirlig zu.
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und 16.00 Uhr kommen können. Je nach Jahreszeit backt man gemeinsam auf dem Holzofen, weckt Sauerkraut ein oder wäscht wie vor 100 Jahren. Während der bayerischen Schulferien wird ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm geboten. Für unterschiedliche Altersstufen entwickelte Kindermuseumsführer ergänzen diese Angebote. Beliebt ist außerdem eine Partie auf der historischen Kegelbahn, die man mieten kann.
Historische Nutztierrassen wie das Murnau-Werdenfelser Rind gehรถren zum Gesamtkonzept des Museums dazu.
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Einzigartigkeit: Baugruppe Almwirtschaft Wer hingegen die Ruhe sucht, wird auch sie im Freilichtmuseum Glentleiten finden. Wie der Gang in eine andere Welt kommt es vielen Besuchern vor, wenn sie durch einen kleinen Schluchtwald in die Baugruppe zum Thema Almwirtschaft kommen. Hier erklingen nur die Kuhglocken der Murnau-Werdenfelser Rinder, die zwischen den Almkasern aus den bayerischen Alpen weiden. Jedes der 6 Einzelgebäude vermittelt einen Aspekt des Lebens in den Bergen - angefangen vom harten Arbeitsalltag der Sennerin bis zur sehr speziellen Funktion der Alm als Versteck für Wilderer und deren Munition. Für die Vermittlung dieser Inhalte sorgen spannend gestaltete Audio-Stationen in Verbindung mit Lichtspots. Kein anderes deutsches Freilichtmuseum präsentiert dieses Thema.
Oben: Im „Wagnerhäusl“ aus Brandstätt ist die Präsentation inklusiv gestaltet: mit zahlreichen Hörstationen und Texten in erhabener sowie Punktschrift. Unten: Das „Techniktal“ wird 2017 wiedereröffnet.
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Veranstaltungen Im Jahreslauf finden regelmäßig Aktionstage zur großen Themenvielfalt im Freilichtmuseum statt. 2017 erwartet die Besucher beispielsweise die Wiedereröffnung des Bereichs Technik und Gewerbe anlässlich des Deutschen Mühlentags am Pfingstmontag (5. Juni). Alle mit Wasser betriebenen Gewerke wie Wetzsteinmacherei, Sägewerk, Getreidemühle und Hammerschmiede werden im sogenannten Techniktal nach einer Generalüberholung wieder in Betrieb genommen. Im August veranstaltet das Museum eine Köhlerwoche (4. bis 12. August), im Herbst stehen ein ganzes Wochenende lang historische Apfel- und Birnensorten im Mittelpunkt (23./24. September), und nach der eingefahrenen Ernte wird selbstverständlich auch gefeiert, nämlich mit einem traditionellen Kirta (= Kirchweih), den man in Altbayern am 3. Sonntag im Oktober begeht (15./16. Oktober). Den Abschluss des reichhaltigen Veranstaltungsprogramms (alle Termine unter www.glentleiten.de/veranstaltungen) bildet der Glentleitner Christkindlmarkt mit
handgefertigten Waren aus der Region, stimmungsvoller Adventsmusik, geheizten Stuben, Topfenstriezl, Hollerpunsch und vielem mehr (1.-3. Dezember). In den kommenden Jahren wird sich das ca. 60-köpfige Museumsteam vermehrt dem Thema Barrierearmut widmen. Einige erste Schritte sind in diese Richtung bereits getan. So wurde ein historisches Kleinanwesen, in dem einst Wagner zu Hause waren, mit einer inklusiv gestalteten Präsentation ausgestaltet. Anhand zahlreicher Hörstationen, taktiler Texte und Grundrisse sowie Objekte zum Anfassen können nun Blinde, Sehbehinderte und Sehende gleichermaßen erfahren, wie das Leben einer Handwerkerfamilie während der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen ist. Diesen Weg hin zur gesellschaftlichen Teilhabe für alle will „die Glentleiten“ weiter beschreiten. Außerdem steht der Aufbau weiterer historischer Gebäude auf der Agenda. Besonders Höfe und wirtschaftliche Bauten aus dem nördlichen Oberbayern werden dabei in den Fokus rücken. Denn die Sammlungs- und Dokumentationstätig-
keiten des Freilichtmuseums Glentleiten umfassen den Bezirk Oberbayern in seiner Gänze, also auch die Gebiete nördlich von München. So wird dem schönst gelegenen Freilichtmuseum Deutschlands auch in den nächsten 40 Jahren die Arbeit nicht ausgehen. Fotos: Bezirk Oberbayern, Archiv Freilichtmuseum Glentleiten (Bäck, Koop, Nixdorf, Tunger)
Öffnungszeiten: Von Josefi bis Martini (19.3.-11.11.) Di-So, von Juni bis Ende September sowie an Feiertagen auch montags geöffnet. Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern An der Glentleiten 4 82439 Großweil www.glentleiten.de www.facebook.com/glentleiten
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Das Kunstmuseum St.Gallen Ein Muss für Kunstkenner und -geniesser, unweit vom schönen Bodensee. Autorin: Irina Wedlich
Das Kunstmuseum St.Gallen geniesst mit seinen attraktiven Wechselausstellungen zeitgenössischer und moderner Kunst internationale Ausstrahlung. Es beherbergt eine reiche Sammlung von Gemälden und Skulpturen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, die ab dem 21. Januar 2017 erstmals auch in einer Dauerausstellung gezeigt wird. Das 1877 von Johann Christoph Kunkler im neoklassizistischen Stil errichtete Gebäude lädt ein zum Flanieren durch die Kunst aus Vergangenheit und Gegenwart: Alt und Neu im Dialog ermöglichen ein abwechslungsreiches Kulturerlebnis,
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bei dem internationale Wechselausstellungen zu erleben sind oder Meisterwerke der Vergangenheit auf herausragende Vertreter zeitgenössischer Kunst treffen! Dank einer umfassenden Kunstvermittlung ist das Kunstmuseum St.Gallen ein attraktiver Ort der Begegnung mit Kunst von Gestern und Heute! Die Kunstzone in der Lokremise, die zweite «Spielstätte» des Kunstmuseums, dient als Kulturlabor für zeitgenössische Kunst. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Kinok und Tanz/Theater eröffnet faszinierende inhaltliche Synergien, der rohe Charakter des Innenraumes ermöglicht
prozessorientierte Ausstellungen sowie «Artist-in-Residence»-Projekte. “The Wondrous Museum of Nature” – Mark Dion’s wundersame Kunstinstallationen in den Räumen eines ehemaligen Naturmuseums Das Programm 2017 präsentiert Ausstellungen herausragender internationaler Kunstschaffender, darunter den US-amerikanischen Künstler Mark Dion. Mit seiner eigenwilligen künstlerischen ‹Forschungsarbeit›, seiner grossen Sammelleidenschaft und seinen präzisen ökologischen Fragestellungen thematisiert er
The Wondrous Museum of Nature (Bis 17. September 2017) realisiert Mark Dion seine eigene naturkundliche Sammlung – gleichsam ein Naturmuseum der etwas andern Art auf Zeit.
2017), die den Schweizer Künstler Ferdinand Gehr erstmals in einen Zusammenhang mit der internationalen Avantgarde stellt.
Ferdinand Gehr im Dialog mit Hans Arp und Henri Matisse Weitere grosse Namen im Jahresprogramm 2017 des Kunstmuseums St.Gallen sind Magali Reus, Marcia Hafif, Caro Niederer oder Georg Gatsas. Ein weiteres Highlight 2017 bietet die Ausstellung Arp Gehr Matisse (11. März – 27. August
Links: Kunstmuseum St. Gallen, Aussenansicht Foto: © Sebastian Stadler Mitte: Mobile Wilderness Unit - Wolf 2006 courtesy: the artist & Georg Kargl Fine Arts, Vienna Unten: Ferdinand Gehr, Dämonenfries Mittelbild Christus 1937, Privatsammlung
das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. Dabei stellt er überlieferte Denkund Lehrsysteme in Frage. Mit abgründigem Humor, philosophischer Schärfe und überraschender Sinnlichkeit verwandelt der Künstler den Ausstellungsraum in einen Parcours aus naturkundlichen Laboratorien, musealen Lagern und geheimnisvollen Jagdgebieten. Erstmals erhält der Künstler nun im Kunstmuseum St.Gallen die einmalige Gelegenheit, in einem ‹stillgelegten› Naturmuseum die bestehenden naturkundlichen Präsentationsstrukturen und wissenschaftlichen Kategorien zu befragen. Mit
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Anonymer Haarlemer Meister. Stilleben mit Austern um 1630. Kunstmuseum St.Gallen, Foto: Sebastian Stadler
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Mit Hans Arp (1986–1966) und Henri Matisse (1869–1954) tritt Gehr in der Ausstellung in Dialog mit zwei zentralen Künstlern der Klassischen Moderne. Die formalen und inhaltlichen Parallelen sind verblüffend und werden einen neuen Blick auf die Bildfindungen und die koloristischen Mittel von Ferdinand Gehr eröffnen. Mit Hans Arp verband den Künstler eine persönliche Bekanntschaft, seit der Holzschnitt Geranien (1928) Arps Interesse geweckt hatte und er den Urheber zu Beginn der 1950er Jahre unbedingt kennenlernen wollte. Die organischen Formen und die sinnbildliche Einbindung des Menschen in den Kreislauf der Natur, in kosmologische und religiöse Zusammenhänge finden sich in beider Schaffen. Das strahlende Kolorit wie die radikale Reduktion der Form in den späten papiers coupés von Henri Matisse zeigen eine starke Verbindung zur konzentrierten Form und leuchtenden Farbe im Werk Ferdinand Gehrs. Der herausragende Stellenwert des druckgraphischen Schaffens schliesslich verbindet alle drei Künstler:
Arps geistreiche Arpaden (1923), sein Zyklus Le soleil recerclé (1966), Jazz, eines der schönsten Künstlerbücher von Matisse aus dem Jahre 1947, und sämtliche, seit 1928 entstandenen Farbholzschnitte Gehrs werden in der St.Galler Ausstellung zu sehen sein. Endlich! Glanzlichter der Sammlung Einblicke in die reiche Sammlung des Museums ermöglicht erstmals eine umfangreiche Dauerausstellung. Unter dem Titel Endlich! Glanzlichter der Sammlung (Ab 21. Janaur 2017) präsentiert das Kunstmuseum unschätzbare Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Moderne. Nach dem Auszug der Naturabteilung kann das Kunstmuseum seine erstrangige Sammlung dem Publikum endlich in angemessener Form präsentieren. Unschätzbare Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Moderne, die meist in den unterirdischen Schatzkammern ein heimliches Dasein fristeten, werden in spannenden Gegenüberstellungen erstmals dauerhaft gezeigt.
Grossartige Schenkungen haben die St. Galler Sammlung jüngst mit einer Vielzahl hochkarätiger Werke erweitert. Ein Schwerpunkt dieser Neuzugänge liegt bei den Alten Meistern, die diese erste Dauerausstellung prominent eröffnen: Von Iselins spätgotischer Skulpturengruppe Marienkrönung (um 1500) aus Konstanz führt die altmeisterliche Spur über die Renaissance in Köln und Flandern zu den wunderbaren Landschaften und Stillleben aus Hollands ‹Goldenem Zeitalter›. Den italienischen Barock vertritt eine Reihe eindrücklicher Charakterköpfe, allen voran Baroccis Hl. Sebastian (um 1590/95). Glanzlichter bilden sodann die klassischen Positionen der französischen und deutschen Malerei im 19. Jahrhundert: Delacroix’ Romantik, Courbets Realismus, Corots Freilichtmalerei, Spitzwegs Idyllen, der Idealismus von Böcklin und Feuerbach. Augenschmaus pur garantiert der Impressionismus – natürlich einschliesslich Monets weltberühmtem Palazzo Contarini (1908). Hodler und die Kunst um 1900 beschliessen die eindrückliche Parade von Meisterwerken – an der Schwelle zur Moderne.
Oben: Barocci, Federico, Der heilige Sebastian (Studie), um 1557. Kunstmuseum St.Gallen Links: Monet Claude, Palazzo Contarini Venedig. 1908, Foto: © Sebastian Stadler Rechts: Hans Josephsohn Ohne Titel (Vreni) 1981 Foto: Ursula Hauser Collection, Switzerland © Archive Hauser & Wirth Collection, Switzerland
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Oben: Die Lokremise St.Gallen (Nachtansicht), Foto: © Stefan Rohner Unten: Pierre Bismuth, Milo Ventimiglia als Detective in Where Is Rocky II?, 2015. © 2016 Pierre Bismuth, Brüssel
lywoods. Beide erfinden die Welt immer wieder neu. In den verschachtelten Erzählsträngen lassen sich Realität und Fiktion schliesslich nicht mehr unterscheiden. Der temporeiche Film mit Stars wie Robert Knepper und Milo Ventimiglia mischt mit wunderbarem Sinn für Humor die Genres des Kinos. Letztlich ist die Geschichte eine Hommage an die Drehbuchautoren, welche die Welt Hollywoods als erste erfinden, bevor die Regisseure und Kameraleute die Bilder dazu abdrehen. Where is Rocky II? wird Ausgangspunkt der Ausstellung in der Lokremise sein. Pierre Bismuth wechselt seine Rolle, analysiert den eigenen Film und seine Konstruktion und wird wieder zu jenem profilierten Konzeptkünstler, der nach St.Gallen eingeladen wurde. Die Ausstellung in der Lokremise entsteht in enger Kooperation mit dem Kinok, wo der integrale Kinofilm Where is Rocky II? zu sehen sein wird. Body Doubles
Nam June Paik, der Vater der Videokunst, und Pipilotti Rist, die bedeutendste Videokünstlerin der Gegenwart, sind mit ebenfalls permanenten Installationen im Kunstmuseum St.Gallen ebenso präsent wie die Postminimal Art von Sol LeWitt, Richard Serra oder Keith Sonnier. Pierre Bismuth zu Gast in der Lokremise Als eigenständiger Satellit des Kunstmuseums fungiert die Kunstzone in der Lokremise – ein eigentliches Kulturlabor für zeitgenössische Kunst. Mit seinem industriellen Charakter ermöglicht es ortsspezifische, prozessorientierte oder interdisziplinäre Projekte, so in diesem Jahr u.a. mit der Ausstellungen Body Doubles (4. Februar - 25. Juni 2017) und einer Einzel-
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präsentation des Künstlers Pierre Bismuth (8. Juli - 12. November 2017). Am 69. Filmfestival in Locarno 2016 hatte der Kinofilm Where is Rocky II? des französischen Künstlers Pierre Bismuth (*1963 Neuilly sur Seine) die Europa Premiere. Seine Geschichte ist die Suche eines Privatdetektivs nach einem künstlichen Felsen des amerikanischen Künstlers Ed Ruscha (*1937), den dieser 1976 in der Mojave Wüste inmitten gleichartiger Steine setzte. Die BBC hatte damals den zugehörigen Dokumentarfilm gedreht, der die visuelle Grundlage liefert. Der mit allen Mitteln des Hollywoodkinos inszenierte Film von Pierre Bismuth ist gleichzeitig eine atemberaubende Fahrt durch die Freiheiten der konzeptuellen Kunst wie durch die einzigartigen Fiktionen Hol-
‹Körperdouble› wird in der Filmindustrie jener Akteur genannt, der für körperlich herausfordernde Aufnahmen wie Nacktszenen für den Hauptdarsteller einspringt. Die Ausstellung Body Doubles zielt indes weniger auf den Ersatzkörper, sie verweist auf den Körper als skulpturales Volumen, als physische Präsenz im Raum bzw. als Negativraum, der den Körper umgibt. Es ist die Spannung des einen zum andern, die die Ausstellung in der Lokremise sinnfällig veranschaulicht. In deren Zentrum stehen erstrangige Werkgruppen von Hans Josephsohn und Franz West aus der bedeutenden Kollektion der St.Galler Sammlerin Ursula Hauser. Erstmals überhaupt treffen die beiden Künstlerpersönlichkeiten in einer Ausstellung aufeinander. Raumgreifende Installationen von Pipilotti Rist und Urs Fischer erweitern das einzigartige Zwiegespräch körperlicher Bildhauerei. Kunstmuseum St.Gallen Museumstrasse 32 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 71 242 06 71 info@kunstmuseumsg.ch www.kunstmuseumsg.ch Öffnungszeiten Di - So 10 - 17 Uhr, Mi 10 - 20 Uhr
w r glauben ... an das Museum und an die Ausstellung, himmlisches Medium des Wahren, Schönen und Guten. Empfangen aus holder Kuratorinnen Hand spiegeln wir die dringliche Botschaft in glücklich gefundenen Bildern, geboren aus der Eingebung eines löblichen Augenblicks, gleichwohl zerredet in vielstimmigem Gezeter, dann ohne Hoffnung verworfen. Am dritten Tage aber auferstanden aus Papierkörben, hochlobend jetzt den Genius preisend. Endlich erscheint das erlöste Lächeln der Kuratoren,
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Der Ziegeleipark Mildenberg Lebendige Industrie- und Technikgeschichte
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Berlin zur Gründerzeit: die Stadt platzte aus allen Nähten, Millionen von Menschen strömten in die neue Reichshauptstadt. Damals brauchte das boomende Berlin vor allen Dingen eines: Baumaterial. Wie ein Glücksfall mutet es an, dass gerade zu dieser Zeit rund um Zehdenick riesige Tonlagerstätten gefunden wurden. Die Region entwickelte sich rasch zum größten Ziegeleirevier Europas.
Zur Blütezeit der Industrie wurden allein in einem Jahr rund 700 Millionen Ziegel produziert. Das reichte, um cirka 27.000 Mietwohnungen zu bauen. Ganze Stadtteile wie der Prenzlauer Berg oder Straßenzüge, wie die heutige Karl-Marx-Allee wurden mit Mildenberger Ziegeln aufgebaut. Erst mit dem Ende der DDR wurde auch die letzte Ziegelei stillgelegt. Sieben Jahre später öffnete der Ziegeleipark Mildenberg seine Pforten. Er entwickelte sich zum bedeutenden Industriekultur-Standort im Land Brandenburg. Wichtige Epochen der Industrialisierung und der Entwicklung des „Zehdenicker Ziegeleireviers“ werden anschaulich in diversen Ausstellungen gezeigt. Von traditionellen Methoden der Gründerzeit bis hin zum „VEB Ziegelwerke Zehdenick“ – der Alltag und die Lebensumstände der Menschen „auf Ziegelei“ spielen eine besondere Rolle. Die Geschichten und Anekdoten, die kundige Begleiter erzählen, hinterlassen bleibende Spuren. Die schwere Handarbeit zur Boomzeit der Industrie, die alte Technik und das Leben im „volkseigenen Betrieb“ zu DDR-Zeiten sind Themen unserer Führungen. Einige imposante Höhepunkte sind ausschließlich „geführt“ erlebbar: Das Fauchen und Zischen der in Gang gesetzten Dampfmaschine zum Beispiel. Interessante Ausstellungen, spannende Führungen, imposante Industrie-Architektur – das ist die eine Seite der Ziegeleipark-Medaille. Aber der Park hat auch eine andere Seite: Wer malerische Natur, viel Zeit und Platz für einen Familienausflug und Erholung sucht, hat den idealen Platz gefunden.
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Ziegelei Stackebrandt mit Dampfmaschine
vom Leben und schwerem Arbeitsalltag der Ziegler.
Die 1927/28 vom Unternehmer Georg Stackebrandt errichtete Ziegelei war bis Mitte der 50er Jahre die modernste der Region. Die große Dampfmaschine erzeugte die Arbeitskraft für alle Ziegeleimaschinen, Strom für die Beleuchtung und die Elektroantriebe. Die Führung „Ziegelei & Technik“ lässt die „alte Dame“ lebendig werden.
Maschinenziegelei „Werktätige im VEB“
Arbeitswelten „Auf Ziegelei“ Zu Boomzeiten arbeiteten mehr als 5.000 Menschen im Zehdenicker Revier, vor allem Wanderarbeiter. Die Ausstellung in der ehemaligen Zieglerkaserne erzählt
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Wie hart die Arbeit zu DDR-Zeiten war, wird in dieser multimedialen Inszenierung gezeigt. Folgen Sie dem feuchten Ton durch Trockenkammern, Umsetzer und Brennkanal, während Zeitzeugen von ihrer Arbeit im „Volkseigenen Betrieb“ berichten. Zum Abschluss geht es mit einem leuchtenden Ziegel durch den Ringofen.
Spannende Führungen: „Wie ein Ziegelstein entsteht – traditionelle Produktion zur Gründerzeit“ Lassen Sie sich zu den originalen, authentischen Stätten der Boomzeit der Ziegeleien führen. Sie betreten sogar einen alten Ringofen, in dem früher Ziegel gebrannt wurden! Täglich 12:30 – 13:50 Uhr „Ziegelei & Technik - Bagger, Dampfmaschine & noch mehr“ Das Schnarren und Fauchen der Maschinen lässt sich bei dieser Tour am Besten erleben. Die „Alten Werkstätten“ erwachen zu neuem Leben. Höhepunkt der Tour ist die Vorführung der Dampfmaschine in einer Ziegelei. Tägl 14:30 – 15:50 Uhr
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Ziegeleibahn Eine Rundfahrt mit der „Ziegeleibahn“ verschafft einen Überblick über alles, was der Park selbst zu bieten hat. Wer allein das große Gelände erkunden will, ist dazu eingeladen. Ein Teil des Parks lässt sich zum Beispiel strampelnd auf dem Schienenfahrrad buchstäblich „erfahren“. Wer es gemütlicher angehen lassen will und einen prall gefüllten Picknickkorb dabei hat, genießt die Ruhe auf der „Picknickwiese Herzbergstich“. Oder lässt sich gemütlich im Biergarten des „Gasthaus’ Alter Hafen“ nieder, um die Blicke über vorbeiziehende Schiffe streifen zu lassen.
Termine 13./14.05.2017 2. Märkisches Feldbahnfest: Fahrspaß mit historischen Diesel- u. Dampfzügen… 21.05.2017 Internationaler Museumstag: Spurensuche. Mut zur Verantwortung! 02.07.2017 Deutsche Dumpermeisterschaft – Spektakuläre Dreikantfeilen im Renneinsatz 22.07.2017 Großes Sommerfest: 20 Jahre Ziegeleipark Mildenberg 19./20.08.2017 15. Faszination Technik – Großes Traktoren- und Oldtimertreffen 10.09.2017 Tag des offenen Denkmals – Sonderführungen im Museum 15.10.2017 Granseer Hochzeits- und Festmesse – Alles Schöne für Ihre Feier 05.11.2017 Wir machen die Lichter aus – Taschenlampenführung zum Saisonende
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Der Park im Überblick – eine Ziegeleibahn-Rundfahrt (45 min) Die Tour für „Ziegeleipark-Einsteiger“, bei der es wertvolle Tipps für Ihren Ausflug gibt. Danach finden Sie sicher genau Ihren Lieblingsplatz im Park. Täglich 10:30, 11:30, 12:30, 13:30, 16:00, 17:00 Uhr (Depotfahrt)
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Rangieren mit Tonloren Fahrt durch die Tonstichlandschaft Reinigen Wegstellen und verschließen Lunchbox für den Tag großer Dampfteller zur Stärkung am Abend • T-Shirt und Urkunde als Erinnerung Preis: 290 Euro Termin nach Absprache
Naturpark-Tour – Bahnfahrt durch die Seenlandschaft (90 min) Lassen Sie sich diese Fahrt durch die einzigartige Tonstich-Landschaft nicht entgehen. Sie führt durch einen Teil des „Naturparks Uckermärkische Seen“. Zu ausgewählten Terminen (siehe www. ziegeleipark.de) wird der Zug sogar von einer alten Dampflok gezogen! Täglich 14:30 – 16:00 Uhr
Gasthaus „Alter Hafen“ Lecker Essen – frisch aus der Region schmeckt besser!
Ausbildung zum Ehrendampflokführer – ein einzigartiges Erlebnis für Eisenbahnfans
Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Übernachtung angeboten, buchbar je nach Verfügbarkeit: Pension im Gartenhaus, Ferienwohnung mit Hafenblick, Doppelzimmer, verschiedene Zimmertypen in der Zieglerkaserne, Radlerhütten, Camping- und Wohnmobilstellplatz. Am
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Dampflok anheizen Kohle und Wasser fassen Abschmieren
Es wird in der Region bei Direktvermarktern eingekauft, selbst gekocht und weitgehend auf Fertigprodukte verzichtet. Im Sommer ist von 7.30 bis 23 Uhr durchgehend geöffnet. Übernachten im und am Gasthaus
Morgen gibt es ein reichhaltiges Frühstück – in der Saison oft als Buffet. Feste feiern und Veranstaltungen Das Gasthaus bietet mit ca. 80 Plätzen im neu gestalteten Saal und 50 im Gastraum reichlich Platz für eine stimmungsvolle und fröhliche Feier. In den Sommermonaten kann auch die Wasserterrasse – für das Kaffeetrinken, Fotos, Spiele oder nur zum Chillen – genutzt werden. Veranstaltungen gibt es im Alten Hafen auch immer mal wieder – das Programm findet sich auf der Internetseite. Gasthaus & Pension „Alter Hafen“ www.gasthaus-alter-hafen.de Öffnungszeiten Ziegeleipark Mildenberg: Geöffnet vom 1.4.-5.11.2017 Einlass täglich 10 bis 17 Uhr Ziegeleipark Mildenberg Ziegelei 10 16792 Zehdenick OT Mildenberg Telefon 03307-310410 info@ziegeleipark.de www.ziegeleipark.de
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Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven Auswanderung erleben, Migration verstehen. Autorin: Teresa Grunwald
AuĂ&#x;enansicht Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven Foto: Š Deutsches Auswandererhaus, Werner Huthmacher
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Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven zeigt 300 Jahre deutscher Aus- und Einwanderungsgeschichte. Reale Biographien, detailgetreue Inszenierungen und viel Hintergrundwissen vermitteln Migrationsgeschichte persönlich und verständlich. Im November 1923 steht die 17-jährige Martha Hüner an der Kaje in Bremerhaven, das Schiff „München“, das sie in die USA bringen soll, vor Augen. Seit ihrem 15. Lebensjahr arbeitet sie, um ihre Familie zu unterstützen. Umso wundervoller erscheinen der jungen Frau die Geschichten vom Wohlstand und guten Verdienstmöglichkeiten in den USA. Im Jahr 1923 steht ihr Entschluss: Sie will auswandern. Von zwei Tanten erhält sie die nötigen Papiere, eine Fahrkarte und Geld. Wichtiger sind jedoch die Dinge, die ihre Familie ihr in den Koffer packt und die sie immer begleiten werden: von ihrer Mutter einen Schmuckstein, von ihrem Vater das einzige Überbleibsel des ehemaligen Familienbauernhofs, eine Pferdebürste. Er sagt: „Die nimm du man mit. Ick krieg in Bremerhaven doch keen Perd mehr. Gewiss heiratst Du in Amerika ’n Cowboy“. Martha Hüner heiratet zwar keinen Cowboy, sondern einen Bäcker, die Bürste wird sie als Erinnerungsstück trotzdem ein Leben lang begleiten. Das im Jahr 2007 mit dem „European Museum of the Year Award“ ausgezeichnete Museum erzählt die bewegende Geschichte Martha Hüners ebenso wie die von 17 weiteren Auswanderern; Männern, Frauen und Kindern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verließen: wirtschaftlicher Not, politischer, rassischer oder religiöser Verfolgung, Krieg oder schlicht Abenteuerlust. Als Zeitrahmen dienen die Jahre zwischen 1830 bis 1974, von der Abfahrt des ersten Auswandererschiffes von Bremerhaven aus Richtung Neue Welt bis zur Abfahrt des letzten. Jeweils einer dieser Biographien folgt jeder Besucher bei seinem Rundgang durch das preisgekrönte Erlebnismuseum an Hörstationen. Sie werden, unterstützt durch modernste Museumstechnologie, mit der elektronischen Eintrittskarte „iCard“ aktiviert. Die Gäste erfahren, warum „ihr“ Auswanderer migrierte, welche Hoffnungen und Träume er hegte, wie er schließlich in den USA, in Südamerika oder Australien ankam und sich einlebte. Die Besucher des Museums erleben die Auswanderung
durch die Augen „ihres“ Auswanderers. Erinnerungsstücke an deren Migration, wie die Bürste von Martha Hüner, reale Biographien sowie historische Hintergrundinformationen ergänzen sich in der Ausstellung in einer multimedialen und vor allem emotionalen Symbiose. Denn die Pferdebürste Martha Hüners, die ihren Platz im Museum gefunden hat, ist beispielsweise nicht nur eine einfache Bürste: Für Martha Hüner war sie in den USA ein Stück Heimat – im Museum ist sie ein Stück ihrer Geschichte. Die Museumsbesucher wandern inmitten originalgetreu rekonstruierter Räume, die wichtige Orte der Migration darstellen, aus. Die Reise beginnt, von vielen unbemerkt, bereits beim Betreten des Museums: Direkt am Neuen Hafen gelegen befindet es sich genau an dem Ort, von dem im 19. und 20. Jahrhundert die Auswandererschiffe ablegten. Immer wieder gewährt die Architektur den Besuchern deshalb Blicke auf den Hafen, den Leuchtturm und die Schleuse – Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich in einem Augenblick. Vom Wartesaal der Passagiere dritter Klasse führt der Weg der Gäste an die Kaje ins Jahr 1888. Dort wartet bereits das Dampfschiff „Lahn“ auf Auswanderer und Besucher gleichermaßen, die sich zwischen unverstautem Gepäck und Proviant versammeln. Bullaugen schimmern geheimnisvoll, das Ächzen des Schiffes, das Knarren von Tauen und leiser Regen versetzt die Gäste an einen anderen Ort,
in eine andere Zeit. So gelingt es dem Museum allein durch die Raumgestaltung zu vermitteln, was Auswandern bedeutet: Klein fühlen sich die Besucher in Anbetracht der aufragenden Bordwand; die Gefühle der Auswanderer – Zweifel, Hoffnung – werden greifbar.
Oben: Martha Hüner – bereit zum Aufbruch in die „Neue Welt“, 1923. Foto: © Sammlung Deutsches Auswandererhaus Unten: Ausstellungsraum „An der Kaje“ mit Dampfschiff „Lahn“. Foto: © Deutsches Auswandererhaus, Stefan Volk
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In der „Galerie der 7 Millionen“ begegnen die Museumsbesucher zum ersten Mal Martha Hüner und den anderen Auswanderern – ihre Geschichten werden vor der Erinnerung an die Kaje lebendig. Der Raum bewahrt die Erinnerung an 2.000 der 7,2 Millionen Menschen, die zwi-
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schen 1830 und 1974 über Bremerhaven auswanderten. Dann geht es über eine Gangway an Bord dreier Schiffe aus ganz unterschiedlichen Epochen: den 1850er, 1890er und 1920er Jahren. Endlich angekommen wartet die Einwanderungsstation Ellis Island, die Reise endet schließlich
im Grand Central Terminal. Hier erfahren die Besucher, wohin der Weg „ihres“ Auswanderers führte und nehmen Abschied von ihm, denn nun wartet ein erneuter Zeit- und Perspektivwechsel: Die Gäste werden zu Einwanderern der Bundesrepublik Deutschland.
Ausstellungsraum „Galerie der 7 Millionen“. Foto: © Deutsches Auswandererhaus, Werner Huthmacher
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nun an der Weser, die Kinder besuchen die Schule, Khalil Koto und seine Frau lernen Deutsch.
Khalil Koto hat seine Arbeit in Aleppo, Syrien, verloren und ist mit seiner Frau und seinen Kindern nach Afrin geflohen. Dort gibt es auf Grund des Bürgerkrieges kaum mehr Wasser, Lebensmittel und Strom. Die Familie entscheidet sich im April 2014, Syrien zu verlassen. Sie gehen zunächst nach Istanbul, hier versucht Khalil vergeblich beruflich Fuß zu fassen. Die Familie entscheidet sich zur Flucht nach Deutschland und wird Bremen zugewiesen. Seit November 2014 leben sie
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Im zweiten Ausstellungsteil begleiten die Besucher dann einen Einwanderer und streifen durch eine Ladenpassage aus dem Jahr 1973, das Jahr, in dem Deutschland auf Grund einer Wirtschaftskrise die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem europäischen Ausland stoppte. Schon seit langem kommen Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland und hinterlassen ihre Spuren – diese gilt es in den verschiedenen Läden und deren Schaufenstern, wie dem Frisör oder dem Antiquariat, zwischen den „normalen“ Auslagen zu finden. Hier wird die Aktualität des Deutschen Auswandererhauses deutlich: Seit dem Jahr 2016 zeigt die Dauerausstellung die Biographie der syrischen Familie Koto, die vor dem Bürgerkrieg geflohen und nach Bremerhaven gekommen ist. Zudem werden 14 weitere Le-
benswege von Einwanderern präsentiert, von Hugenotten über Saison-, Wanderund „Gastarbeiter“ bis hin zu (Bürger-) Kriegsflüchlingen. Das besondere: Auch die Geschichten ihrer Nachfahren werden bis in die heutige Zeit hinein erzählt und zeigen, wie sie sich in Deutschland einlebten. Ergänzt wird das Deutsche Auswandererhaus einerseits durch das Museumskino „Roxy“, welches eigene Kurzfilmproduktionen zur Aus- und Einwanderung zeigt; zwei erhielten von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat „besonders wertvoll“. Auf der anderen Seite steht die
Oben: Ausstellungsraum „Ladenpassage“. Foto: © Deutsches Auswandererhaus, Kay Riechers Links: Khalil Koto in seinem Heimatort Karagoule bei Afrin im Nordwesten Syriens, 2003. Foto: © Sammlung Deutsches Auswandererhaus
stelle zwischen Öffentlichkeit und Forschung im Deutschen Auswandererhaus stellt die Bibliothek dar, in deren Präsenzbestand sich gut 5000 Bände zur deutschen Migrationsgeschichte befinden. Die museumseigene, nicht-öffentliche biographische Sammlung beherbergt insgesamt über 3000 Familienkonvolute. Sie bestehen aus Dokumenten, Fotografien, Erinnerungsstücken und Oral-History-Aufzeichnungen. Regelmäßig werden die Forschungsergebnisse in Sonderausstellungen präsentiert und in Werken publiziert. Ergänzend steht das vom Bund geförderte Pilotprojekt „Forum Migration“: Es besteht aus Workshops für Jugendliche zur Frage
Die Besucher begleiten jeweils einen Aus- und Einwanderer in sein neues Leben. Foto: © Deutsches Auswandererhaus
Familienrecherche, in der zwei internationale Datenbanken nach Auswanderern durchsucht werden können. Eine Schnitt-
„Wie kann etwas Fremdes entschlüsselt werden?“, dem Ausbau des Oral-History-Archivs und dem Aufbau eines Evaluationszentrums, in dem Umfragen zum Migrationsverständnis der Museumsbesucher im Mittelpunkt stehen. Im Deutschen Auswandererhaus werden Gründe und Ursachen von Migration, Fragen nach Integration und Akkulturation auf vielfältige Weise aufgegriffen und beantwortet. „Migrationsgeschichte lässt sich nicht in Vitrinen ausstellen, sondern muss gelebt und erlebt werden – auch in Lesungen, Vorträgen, Sonderausstellungen und Konzerten“, so Direktorin Dr. Simone Eick.
Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven Columbusstraße 65 27568 Bremerhaven Telefon: + 49 - (0) 471/9 02 20 - 0 www.dah-bremerhaven.de info@dah-bremerhaven.de
Inklusion und Barrierefreiheit im Museum
29/03/2017 – 31/03/2017 Fachtagung . Messe . Workshops www.focus-museum.de
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Außenansicht Ruhr Museum © Ruhr Museum, Foto: Brigida González
DAS RUHR MUSEUM IN ESSEN In den kommenden zwei Jahren zeigt das Ruhr Museum in Essen zwei Ausstellungen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit der ersten Ausstellung blickt man 2017 nach oben, in den Himmel des Ruhrgebiets, und entdeckt dort anlässlich des Reformationsjubiläums die religiöse Vielfalt Nordrhein-Westfalens. 2018 schaut man zurück und nach unten: Dort wartet am Ende des Steinkohlenbergbaus die Geschichte der Kohle. Eines ist beiden Ausstellungen gemein: die spektakulären Ausstellungsorte auf dem Welterbe Zollverein.
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Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr 3. April bis 31. Oktober 2017 Das heutige Ruhrgebiet war nach der Reformation weder eindeutig katholisch noch protestantisch. Im 16. Jahrhundert war das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg bereits vor Abschluss des Westfälischen Friedens durch drei Konfessionen geprägt. Es bestand aus überwiegend katholischen, lutherischen und reformierten Landesteilen. Im 19. und 20. Jahrhundert verschob sich infolge der starken Zuwanderung während der Industrialisierung
die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung deutlich, nach 1945 mit dem Zuzug von Vertriebenen und Geflüchteten und seit den 1960er Jahren durch Arbeits- und Flüchtlingsmigration. Alle Menschen brachten und bringen ihre religiösen Vorstellungen und Bräuche mit in die neue Heimat. So stehen heute in Nordrhein-Westfalen sowohl der erste reformierte Kirchenneubau Deutschlands von 1602 als auch einer der größten hinduistischen Tempel der Bundesrepublik. Die Ausstellung im Ruhr Museum erzählt in der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein anlässlich des 500. Reformationsjubiläums die Geschichte dieser Reli-
gionen und Konfessionen im Ruhrgebiet vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Wie gestaltete sich das religiöse Leben in der Region bis zu ihrer beachtlichen Vielfalt von weit über 200 verschiedenen Glaubensgemeinschaften heute? Welche Rolle spielte die Reformation in den verschiedenen Städten des Ruhrgebiets?
Oben links: Weseler Prunkpokal der Flamen, 1578 © Städtisches Museum Wesel, Foto: Matthias Roesgen Oben rechts: Bartholomäus Bruyn d.Ä.: Die Versuchung Christi, 1547. © LVR-LandesMuseum Bonn; Foto: Jürgen Vogel Rechts: Gebet während des Ramadans, Essen, Juli 1980 © Fotoarchiv Ruhr Museum, Foto: Marga Kingler
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Welche militärischen Konflikte entwickelten sich daraus bis zum Dreißigjährigen Krieg und zum Westfälischen Frieden? Wie wirkten sich die Aufklärung und die karitativen Bemühungen der Kirchen aus und welche Rolle spielten sie in der Zeit der Nationalstaaten und der Weltkriege im 20. Jahrhundert? Auf 1.000 Quadratmetern finden Besucher rund 1.000 zum Teil erstmals gezeigte Exponate aus über 200 Museen, Bibliotheken, Archiven, Kir-
chen und Einrichtungen anderer Religionsgemeinschaften. Sie veranschaulichen in 20 Themenbereichen die politischen, sozialen und kulturellen Aspekte dieser Entwicklung. Darüber hinaus werden Vergleiche zwischen den Religionen zu grundlegenden Themen wie ‚Frömmigkeit‘, ‚Heilige Schriften‘, ‚Lebensstationen‘, ‚Tod und Jenseits‘ oder ‚Propaganda‘ ermöglicht. Die Ausstellung ist Teil des umfangreichen
kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungsprogramms des Forum Kreuzeskirche in Essen, des Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck und des Ruhr Museums anlässlich des Reformationsjubiläumsjahres, das bereits zum Reformationstag 2016 begonnen hat und an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet stattfindet. Syrisch-Orthodoxe Gemeinde in Sankt Petrus und Paulus in Herne, 2009. Foto: Brigitte Kraemer
Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte 27. April bis 4. November 2018 Im Dezember 2018 endet der Steinkohlenbergbau in Deutschland. Über zweihundert Jahre hat die Kohleförderung Wirtschaft und Alltag der Menschen in den Bergbaurevieren Europas bestimmt. Der Bergbau prägte die Form der Industrie, der Infrastruktur, der gesellschaftlichen Verhältnisse, der Sozialstruktur, der Arbeitserfahrungen und auch die Mentalität der Menschen. Der Abbau der Kohle setzte einen Prozess in Gang, der gewaltige Industriereviere auf dem europäischen Kontinent entstehen ließ. Seine baulichen Hinterlassenschaften wie Zechen und Stahlfabriken zeugen noch heute von der dramatischen Entwicklungsgeschichte der Industrialisierung im Ruhrgebiet, die um die Jahrhundertwende ihren Höhepunkt erreichte. Mit der Entdeckung und Nutzung der Steinkohle und ihren schier
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unerschöpflichen Vorräten veränderte sich aber auch unser Energiebewusstsein. Trotz des Ausbaus regenerativer Energien prägt die Verfeuerung fossiler Brennstoffe unsere Lebensweise bis heute: jederzeit verfügbare und ortsunabhängige Energieressourcen bilden die Grundlage des westlichen Lebensstiles und sind Taktgeber der modernen Industriegesellschaft. Das Ruhr Museum und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum nehmen das Ende der Kohleförderung zum Anlass für eine große Publikumsausstellung auf Zollverein. Beide Ausstellungshäuser, die über große Sammlungen zur Bergbaugeschichte verfügen, präsentieren in den architektonisch beeindruckenden Räumen der Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen die ebenso vielschichtigen wie faszinierenden Dimensionen der Kohle. Die Zäsur, die das
Ende der Kohleförderung markiert, wird aus einer europäischen Perspektive in den Blick genommen. Dabei werden Phänomene wie Demokratisierung, Migration, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bergleute und Innovationen in der Bergbautechnik dargestellt. Aber auch die Schattenseiten der Kohle mit ihren Kriegen, Konflikten, Unglücken, der Zwangsarbeit unter und über Tage, einer jahrzehntelangen Umweltbelastung und sich anschließenden Renaturierungsmaßnahmen werden gezeigt. Schließlich wird der schwierige Übergang von industriellen Monostrukturen hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft und der kulturellen Umnutzung brachliegender Zechenanlagen dargestellt. Vor allem aber soll der Stoff der Kohle selbst im Zentrum der Ausstellung stehen. Über die Nutzung als
Bevor 2018 endgültig „Schicht im Schacht“ ist, lässt die Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ die Phänomene und Strukturen einer fast vergangenen Epoche wiederaufleben. Mit zahlreichen beeindruckenden Großobjekten, seltenen Exponaten von Leihgebern aus allen europäischen Kohlerevieren, Fotoprojektionen und Video-Installationen wird der Besucher auf einem spektakulären Rundgang in die Welt der Kohle geleitet. Die Gäste erwarten überraschende Erkenntnisse, ungewohnte Einblicke und spannende Perspektiven in einem der wohl eindrucksvollsten Ausstellungsgebäude des Ruhrgebiets.
Energie- und Wärmequelle hinaus entfaltete die Kohle einen ganzen Kosmos an Möglichkeiten, der zu immer neuen Technologien und industriellen Anwendungen führte. Mit Hilfe der Kohlechemie konnten Farben und Lacke, Medikamente, Lebens-
und Düngemittel aber auch zahlreiche synthetische Erzeugnisse, wie Kohlebenzin und künstlicher Kautschuk hergestellt werden. Die Kohle wurde zur „Schatzkammer“ einer ganzen Epoche, dem sie ihren Namen gab – das Kohlezeitalter.
Links: Fettkohle von der Zeche Zollverein, 314 Millionen Jahre Rechts: Grubenwagen, 1930-1940 Unten: Ensemble Grubensicherheitslampen, 1920er1950er Jahre Alle Fotos: © Ruhr Museum, Rainer Rothenberg
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RUHR MUSEUM UNESCO-Welterbe Zollverein Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14] Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen www.ruhrmuseum.de Bergarbeiter der Zeche Mathias Stinnes, 1964 © Fotoarchiv Ruhr Museum, Foto: Anton Tripp
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Foto: Š Bernd Geller
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Museen im Stift Neuzelle Passionsdarstellungen und Klostergeschichte. Autor: Walter Ederer
Jerusalem ist überall mag die Botschaft gewesen sein, als man im Mittelalter begann, das Grab Christi in der Jerusalemer Grabeskapelle an vielen Orten in Deutschland und Europa nachzubauen. Aus den realistischen Nachbildungen der Grabesstätte sind in der Barockzeit vor allem in Böhmen, Bayern und Tirol die Heiligen Gräber als barocke Kulissentheater entwickelt worden, die zur monumentalen
Ausstattung von Kirchen und Klöstern gehörten. Meist handelte es sich um Architekturen, die den Altarraum ausfüllten und Passionsszenen, die eine Grabesdarstellung enthielten. In Neuzelle hat sich ein komplettes Theater erhalten. Dabei konnte man in fünf Bühnenbildern (Garten, Palast, Palasthof, Stadt, Kalvaria) 14 Passi-
onsszenen zeigen, die Auferstehungsszene wurde als Abschlussbild aufgestellt. Der Zyklus beginnt mit dem Gebet Jesu am Ölberg und endet mit der Auferstehungsszene. Das um 1750 vom böhmischen Maler Joseph Felix Seyfried in Neuzelle geschaffene Heilige Grab verwendet bemalte Leinwände auf Keilrahmen und bemalte Holztafeln als monumentale Bühnendekoration. Die fast lebensgroßen
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Figuren und Figurengruppen sind ebenfalls mit Leimfarben auf Holztafeln aufgemalt. Auf der Bühne wurde nicht gespielt, die Aufstellungsanordnung diente der Betrachtung und Meditation. Es ist davon auszugehen, dass dieses monumentale Barocktheater ab 1753 in einer der Neuzeller Kirchen gezeigt wurde. Wir wissen jedoch nicht, in welchem Zeitraum und in welchem Rhythmus die Szenen gewechselt wurden. Hätte man sich streng an die Liturgie gehalten, wären die Szenen von Gründonnerstag (Gebet auf dem Ölberg) bis zum Ostersonntag (Auferstehung) gezeigt worden. Angesichts des immensen Aufwandes für den Auf- und Abbau ist diese Vorstellung eher unwahrscheinlich. 1863 kamen Szenen der Neuzeller Passionsdarstellung zum letzten Mal zur Aufstellung. Sie waren nicht nur aus der Mode gekommen, sondern sind so schadhaft und baufällig geworden, dass eine Aufstellung kaum mehr zu realisieren war. Aber wo überflüssige oder aus der
Hintergrundbild: Schaukasten mit dem kompletten Bestand der Neuzeller Passionsdarstellungen Oben: Die Szene Kreuztragung im Bühnenbild Stadt in der Ausstellung Rechts: Baumaßnahme für den unterirdischen Museumsneubau (Weinberg des Klosters). Foto: © Stiftung Stift Neuzelle Mitte: Durchgang zum unterirdischen Museumsneubau Unten: Schnitt für das Kutschstallgebäude Fotos: © Andreas Tauber
Foyer Ausstellung
Präsentation Heiliges Grab
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Blick in die Einführungsausstellung im Kutschstallgebäude (ehemaliger Pferdestall). Foto © Andreas Tauber
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de Ausstellung im Kutschstallgebäude gibt Erläuterungen zu einer kultur- und religionsgeschichtlichen Einordnung. Die Szene „Jesus vor Kaiphas“ mit dem Bühnenbild Palast befindet sich derzeit bei der Restaurierung im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM). 2018 soll sie zum 750. Gründungsjubiläum des Klosters Neuzelle im Museum gezeigt werden und eine der derzeit ausgestellten Szenen ersetzen.
Mode gekommene Kirchenmöblierung meist im Ofen des Küsters gelandet ist, hat das Neuzeller Heilige Grab überlebt. Es ist sicherlich den preußischen Denkmalpflegern, die 1913 eine Verlagerung an einen abgelegenen Ort im Turm der Stiftskirche St. Marien verfügten, und den katholischen Pfarrern von Neuzelle zu verdanken, dass die Passionsdarstellungen erhalten werden konnten. Inventarisierung und Notsicherung im Zusammenhang mit der Sanierung des Turmes der Neuzeller Stiftskirche St. Marien brachten 1997 umfangreiche und bedenkliche Schadensbilder an der Malschicht und den großformatigen Bildträgern zu Tage. Insbesondere die Leinwandkulissen waren stark beschädigt wie eine Schadenskartierung mit Studenten der Dresdener Hochschule für Bildende Künste im Dezember 1997 ergab. Und da war noch ein Problem: seit 135 Jahren war keine Szene mehr aufgebaut worden. Aus den schwer beschädigten Einzelheiten konnte die Theaterillusion der Aufstellung nur schwer nachvollzogen werden. Von den ursprünglich rund 240 großformatigen Leinwand- und Holztafeln sind heute noch 224 Einzelteile wenngleich im beklagenswerten Zustand vorhanden, die inzwischen in einem klimatisierten Depot in Neuzelle eingelagert werden konnten. Damit können alle 15 Szenen und fünf Bühnenbilder der Neuzeller Passionsdarstellungen weitgehend originalgetreu auf-
Links: Blick in den Einführungsraum des Museums Himmlisches Theater Rechts: Das Papiermodell zur Szene Judaskuss (datiert 1751). Fotos: © Andreas Tauber
gestellt und rekonstruiert werden. Während an anderen Fundorten wie in Patsch (Tirol), Wolfratshausen, Landshut oder Altshausen nur einzelne Szenen gefunden wurden, hat sich in Neuzelle eine komplette Darstellung in hoher künstlerischer Qualität erhalten, die auch im europäischen Maßstab als herausragendes Zeugnis der Theatergeschichte und der gegenreformatorisch beeinflussten Barockkunst sowie Volksfrömmigkeit zu gelten hat. Neben der barocken Prachtentfaltung der Szenen und Bühnenbilder der Passionsdarstellung, verfolgten Kloster und Künstler mit der Entwicklung dieses einmaligen Kunstwerkes aber auch ein pädagogisches Programm. Nachdem auf dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert die Darstellung von Heiligen erlaubt worden war, setzte man Malerei und Ikonographie in den Kirchenbauten insbesondere dafür ein, den Menschen im gegenreformatorischen Sinne den rechten Glauben zu erklären und zu erläutern. Ein neuer Sensualismus machte sich breit, der nicht nur zur barocken Ausgestaltung der Kirchen beitrug, sondern auch Ausstattungsgegenstände wie die Heiligen Gräber entstehen ließ. Aus den mittelalterlichen Nachbauten des Sarges als Heiliges Grab, der Rotunde der Grabeskirche in Jerusalem, der Landschaftsarchitektur in Görlitz sowie anderen Formen, war Theater geworden. Nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen sind seit 2015 die beiden Szenen Judaskuss (Bühnenbild Garten) und Kreuztragung (Bühnenbild Stadt) in einem unterirdischen Museumsbau unter optimalen konservatorischen Bedingungen aufgebaut worden. Eine einführen-
Im Klostermuseum im spätgotischen Kreuzgang kann in einer Ausstellung die Klostergeschichte nachvollzogen werden. Dort werden weitere wertvolle Ausstattungsgegenstände aus dem 1817 aufgelösten Kloster Neuzelle gezeigt. Die wertvollsten Stücke sind Teile des Martinsornates, die um 1740 zur Weihe des barocken Hochaltars mit wertvoller böhmischer Seidenstickerei gearbeitet wurden. Auch ein Gang in den Keller zu den Gründungsmauern des Klosters aus dem frühen 14. Jahrhunderts ist möglich. Derzeit werden Ergänzungen und Erweiterungen des Klostermuseums geplant, die zum 750. Gründungsjubiläum des Klosters eröffnet werden können. Geplant ist die Entwicklung einer Medienstation zur Dokumentation der Restaurierungsarbeiten am Martinsornat. Vorgesehen ist auch, den Stiftsatlas von 1758, in dem Karten von der Vermessung des Klostergebietes sowie des Klosters selbst gesammelt sind, in einer medialen Form zugänglich zu machen. Dieses Kartenwerk zählt zu den schönsten Landvermessungen des 18. Jahrhunderts. Auch das Motto des Jubiläumsjahres „Kloster Neuzelle – dem Himmel nahe“ soll in einem Einführungsraum erläutert und illustriert werden. Das Klostermuseum und das Museum Himmlisches Theater sind von November bis März von 10.00 Uhr – 16.00 Uhr und von April bis Oktober von 10.00 Uhr – 18.00 Uhr geöffnet. Auch die beiden Kirchen und der barocke Klostergarten sind täglich geöffnet. Alle Öffnungszeiten finden Sie unter www.kloster-neuzelle.de.
Stiftung Stift Neuzelle Stiftsplatz 7 15898 Neuzelle Telefon: 033652 - 81 40 www.kloster-neuzelle.de info@stift-neuzelle.de
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Die „Genghis“-Ausstellung: seltene Objekte von Dschingis Khan zum ersten Mal ausgestellt Sonderausstellung vom Februar bis August im Nationalen Militärmuseum der Niederlande. Autorin: Carla Marcus
Im Februar eröffnet das Nationale Militärmuseum der Niederlande (NMM) mit „Genghis“ als erstes Museum in Europa eine Ausstellung über Dschingis Khan. Diese Ausstellung erzählt die Geschichte eines der größten Reiche unserer Geschichte und beleuchtet den Einfluss, den dieses Reich hatte. „Genghis“ wird bis Ende August 2017 im NMM gezeigt. Dschingis Khan und sein zu Pferde errichtetes Imperium Die Ausstellung vermittelt anhand einer Reihe außergewöhnlicher Ausstellungsstücke einen Einblick in das Leben Dschingis Khans aus militärischer Perspektive. Es ist die umfangreichste Ausstellung zu Dschingis Khan und dem mongolischen Reich, die jemals auf internationaler Ebene gezeigt wurde. Besucher erfahren Einzelheiten zur Entstehungsgeschichte dieses Reiches sowie darüber, wie es Dschingis Khan mithilfe seiner Armee und
militärischen Erfindungen zu derartigem Ruhm gebracht hat. Diese Ausstellung geht über die altbekannten Erzählungen zu Dschingis Khans Leben hinaus und widmet sich auch der Geschichte der Mongolen. Dabei erfährt der Besucher, dass die Geschichte des mongolischen Reiches umfangreicher, spannender und relevanter für unsere heutige Welt ist, als wir es uns je hätten vorstellen können.
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Links: the golden saddle Rechts: whisteling arrows
Außergewöhnliche Schätze Mithilfe verschiedenster moderner Technologien, digitaler Medien und einiger der seltensten Objekte aus den Museen der Inneren Mongolei erzählt die Ausstellung die Geschichte der Mongolen, wie sie noch nie zuvor erzählt wurde. 123 der gezeigten Artefakte stammen aus dem Inner Mongolia Museum (Hohot, China), darunter auch ein goldener Sattel, Whistling-Pfeile und Goldschmuck. Es ist das erste Mal, dass eine derart große Vielfalt an Artefakten für Besucher außerhalb Chinas zugänglich ist. Die „Genghis“-Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine fesselnde Reise durch die Steppen, Wüsten und Paläste des mongolischen Reiches. Die „Genghis“-Ausstellung ist ein Projekt von Nomad Exhibitions, in Zusammenarbeit mit dem Inner Mongolia Museum und der University of Edinburgh. Nationales Militärmuseum der Niederlande Verlengde Paltzerweg 1 3768 MX Soest, NL http://www.nmm.nl info@nmm.nl
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Aufbau der MBA Videobox im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Foto: Š Gregor Diessner
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Die audiovisuelle Oase mitten im Museum
Die MBA Videobox ist aus der Mila-wall Acoustic Stellwand gefertigt. Im Inneren freuen Sie sich über beste Klangqualität. Aber außerhalb der Box hört man dank der schalldämmenden und schallabsorbierenden Wirkung der ästhetischen Wände fast nichts. Dank der bewährten Mila-wall Verbindungstechnik, lässt sich die Box einfach und schnell auf- und abbauen. Durch die modulare Bauweise ist der Raum flexibel in der Größe und jederzeit erweiterbar. http://acoustic.mila-wall.de
www.mila-wall.de
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Städtische Galerie Rosenheim Kunst mit Tiefgang, Humor und Ironie. Autorin: Andrea Hailer Mit ihren Ausstellungen moderner bis zeitgenössischer Kunst zählt die Städtische Galerie Rosenheim zu den zentralen Kunsteinrichtungen in der Region. Das Gebäude zeichnet sich durch seine klare Architektur aus und dient mit einer der schönsten Ausstellungsflächen im süddeutschen Raum der unverfälschten Begegnung mit den Kunstwerken. Neben der Präsentation von Werkschauen bedeutender Vertreter der Moderne widmet sich die Städtische Galerie insbesondere den Künstlern, die der Kunstregion Rosenheim ihr unvergleichliches Gesicht gegeben haben – gestern wie heute. Das vielseitige Ausstellungsprogramm widmet sich neben Werken der „Münchner Schule“ oder der „Chiemsee-Maler“ und Arbeiten der internationalen Kunstszene des 20. und 21. Jahrhunderts seit einigen Jahren auch Bilderbuchillustratoren wie Janosch, Helme Heine, Lisbeth Zwerger, Sven Nordquist, Oscarpreisträger Shaun Tan. Und dann kam Andy: So sorgte das Team der Galerie zuletzt international für
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Furore, nicht nur mit der Ausstellung von bisher ungezeigten Warhol-Mappenwerken, sondern auch mit einem spektakulärem Rahmenprogramm. So wurde die
Galerie kurzer Hand zum Konzertsaal, mit den „Buben im Pelz“ aus Wien, die passend zur Ausstellung Velvet Underground auf wienerisch zum Besten gaben, dem
Urgestein des Musikvideos Rudi Dolzeal, der extra aus USA eingeflogen kam, einem New York Streetstyle – Food Nach-
mittag im Galeriegarten mit Sternekoch Andreas Schwaiger, oder auch einem Nachmittag mit Kultfotografen Sepp Werkmeister, der mit Graffiti Künstlern,
wie Loomit und weiteren Street-Art-Größen eine Podiumsdiskussion führte, über Straßenkunst jetzt und damals, um nur ein paar wenige Veranstaltungen zu nennen. Musizierende Schauspieler? Jodelnde Stadtratsmitglieder? Eine Kunstschwinge zum Schaukeln vor der Städtischen Galerie? Wer Kunst in Verbindung mit lebendigem Veranstaltungsmanagement sucht, dazu eine Prise Kunstpädagogik, Führungen oder auch Workshops von Siebdruck bis Jonglage und dazu ein Stück selbstgebackenen Kuchen genießen möchte, ist in der Städtischen Galerie genau richtig. Das herzliche Team um Leitung und Wirbelwind Monika Hauser-Mair ist bekannt für seine Aktionen und seine Gastfreundschaft, gepaart mit einer erfrischender Bodenständigkeit. So kann es auch schon mal passieren, dass es eine Marketingaktion gibt, für LKW- oder Taxifahrer, die beim Besuch laufender Ausstellungen einen Kaffee zum Eintritt dazu bekommen. Die Devise „Kunst spürbar machen – für alle Schichten öffnen, die Schwelle der Berührungsangst herabsetzen“ – das ist dem Team, das liebt, was es tut, außerordentlich wichtig. Die etwas andere Städtische Galerie mit
Mut und Liebe zum Detail, und das mitten in Bayern, erfreut sich großer Beliebtheit, was man auch an den steigenden Facebookfans ablesen kann. Ja, auch die „Neuen Medien“ werden bedient. Ob mit Eindrücken aus dem Galeriedepot, vom Aufbau oder Abbau diverser Ausstellungen, oder auch aus der beliebten Rubrik „Unnützes Wissen aus dem Kulturbereich“ – auch hier zeigt sich das Team äußerst aktiv und humorvoll. Wussten Sie z.B., daß Friedrich Schiller angeblich den Geruch fauler Äpfel einatmete, um seine Kreativität in Gang zu setzen? Die langjährige Geschichte der Städtischen Galerie begann 1904, als der Lehrer und Kunstsammler Max Bram seine umfangreiche Sammlung von Werken der Münchner Schule der Stadt Rosenheim
Linke Seite. Oben: Städtische Galerie Rosenheim bei Nacht Foto: © Martin Weiand Unten: Schneegaense. ® Quint Buchholz Aus der aktuellen Ausstellung „Zum Kuckuck“ Rechte Seite. Oben: Livekonzert Buben im Pelz, samt Gesangseinlage von Rudi Dolezal. Foto: © Martin Weiand Unten: Eröffnung „Zum Kuckuck“ mit Andreas Schantz, Theater Octopus. Foto: © Andrea Hailer
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stiftete. Damit legte er den Grundstein für den späteren Bau des Galeriegebäudes im Stadtkern, einer „der schönsten Galerien Süddeutschlands“, wie es bald in der Kunstwelt hieß. Später erweiterten vor allem die Nachlässe der Maler Constantin Gerhardinger und Hans Müller-Schnuttenbach die städtische Kunstsammlung. Seit den 1950er Jahren werden zudem von vielen ausstellenden zeitgenössischen Künstlern Werke der Malerei, Grafik, Bildhauerei und Fotografie angekauft, so dass das Depot inzwischen über 6.000 Werke umfasst. Das Galeriedepot führt die klassischen Museumsaufgaben wie Sammeln und Bewahren an einem Ort zusammen und erzielt damit neue Synergien. Darüber hinaus werden den Besuchern seit März 2010 in speziellen Führungen regelmäßig die (kunst-)historischen Exponate gezeigt. Sie wollen kunstvoll heiraten? Natürlich ist auch das in der Städtischen Galerie Rosenheim möglich und unvergesslich. Tja, und dann gibt es da noch den Galerieladen, das Galeriecafè, und.... Ach – verbinden Sie doch mal einen Besuch in Oberbayern mit einem Kennenlernen vor Ort in der Städtischen Galerie, selbstverständlich gibt es Kuchen und den weltbesten Kaffee.
Städtische Galerie Rosenheim Max-Bram-Platz 2 83022 Rosenheim Tel. 08031-3651447 www.galerie.rosenheim.de Lesung mit Bodo Hell. Foto: © Andrea Hailer
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Hochzeitspaar nach der Trauung in der StreetArt Ausstellung Foto: Š Städtische Galerie Rosenheim
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„Luthers ungeliebte Brüder“ Die Mühlhäuser Museen widmen alternativen Reformatoren eine große Sonderausstellung Autor: Dr. Thomas T. Müller, Direktor der Mühlhäuser Museen
Die Mühlhäuser Museen zählen zu den größten Verbundmuseen Thüringens und haben die Funktion eines musealen Kompetenzzentrums für Nordthüringen. Bereits im Jahr 2013 machte das Kulturhistorische Museum als Haupthaus des Verbundes im Rahmen der Reformationsdekade mit der großen Sonderausstellung „Umsonst ist der Tod! Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation“ bundesweit auf sich aufmerksam. Die überaus erfolgreiche Sonderschau leitete zugleich die Wiedereröffnung des Hauses nach der Generalsanierung ein. Mit den Sparten Kunst, Archäologie und Stadtgeschichte bietet es einen einmaligen Blick in drei sich überschneidende kulturhistorische Bereiche. Den größten Bogen schlägt die neue Abteilung „KunstLAND Thüringen“, die aus der hochkarätigen Sammlung der Mühlhäuser Museen ausgewählte Werke des mitteldeutschen Kunstraumes im 20. Jahrhundert vorstellt. In der archäologischen Dauerausstellung „UNSTRUT-HAINICH tiefgründig“ wird der Blick des Besuchers hingegen auf die Besonderheiten der Region gelenkt. Anhand eindrucksvoller Zeugnisse werden die durchaus auch in ur- und frühgeschichtlichen Zeiten bedeutsamen Themen Migration und Mobilität beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt hier auf den „fremden“ Einflüssen, die diese auf die regionale archäologische Kultur ausübten. Die Abteilung „Mühlhäuser STADTGeschichten“ richtet den Fokus schließlich auf Mühlhausen als be-
deutende mittelalterliche Reichsstadt sowie deren weitere Entwicklung. Mit der Fertigstellung dieser drei Abteilungen verweist das Kulturhistorische Museum nicht nur auf geschichtliche Spezifika in Land, Region und Stadt, sondern gleichzeitig auf die weiteren Häuser des Zweckverbandes, die sich jeweils auf Spezialgebiete der Thüringer Geschichte beziehen. Neben der auf rund 2,7 Kilometern vollständig erhaltenen Historischen Wehranlage sind dies das Bauernkriegs-
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museum Kornmarktkirche, das Museum „St. Marien“ mit der Thomas-Müntzer-Gedenkstätte sowie das Museum Allerheiligenkirche.
Oben: Das Kulturhistorische Museum Mühlhausen Mitte: Die Historische Wehranlage ist noch auf einer Länge von gut 370 Metern begehbar Links: Die Allerheiligenkirche, ein schlichter gotischer Bau mit barocker Innenausstattung Rechts: St. Marien ist die zweitgrößte Hallenkirche Thüringens Fotos: © Tino Sieland
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Spezialthemen der Reformationsgeschichte werden im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche behandelt
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Bis zu 60.000 Besucher werden in den Museen jährlich gezählt. Zunehmend ist unter ihnen inzwischen auch die Zahl ausländischer Gäste. Dieser erfreulichen Entwicklung tragen die Mühlhäuser Museen Rechnung, indem sie seit einigen Jahren sämtliche Dauerausstellungen sowie große Sonderausstellungen zweisprachig in Deutsch und Englisch anlegen. Dies betrifft natürlich auch die am 30. Oktober 2016 durch den Thüringer Ministerpräsidenten, Bodo Ramelow, im Bauern-
kriegsmuseum Kornmarktkirche eröffnete Ausstellung „Luthers ungeliebte Brüder – Alternative Reformationsideen in Thüringen“, die gezielt eben nicht den großen Reformator in den Fokus stellt, sondern sich denjenigen widmet, die eigene reformatorische Gedanken verfolgten. Dabei soll keinesfalls in Zweifel gezogen werden, dass Martin Luther Großes geleistet und enormen persönlichen Mut bewiesen hat. Er stieß eine Reformation
Ein Blick in die Ausstellung „Luthers ungeliebte Brüder“
der bestehenden Kirche an, die erst zu grundlegenden Veränderungen in Europa und schließlich in der ganzen Welt geführt hat. Er hinterließ der Menschheit bedeutende theologische Werke und schenkte den Deutschen nicht nur eine sprachgewaltige deutsche Bibelübersetzung, sondern legte damit auch einen wichtigen Grundstein zur Entwicklung einer einheitlichen deutschen Hochsprache. Gleichwohl ist die Reformation niemals
das Werk eines Einzelnen gewesen. Doch während Luthers engsten theologischen Mitstreitern, wie Philipp Melanchthon, Johann Agricola oder Georg Spalatin in der 2008 ausgerufenen „Lutherdekade“ noch ein Platz im Halbschatten des großen Reformators zugestanden wird, erhalten jene Theologen, die von der reinen lutherischen Lehre abweichende oder gar eigene reformatorische Ideen verfolgten, in der Regel noch nicht einmal einen Platz auf der Ersatzbank des Jubiläumsteams.
„Luthers ungeliebte Brüder“ gerieten in der Dekade fast völlig aus dem Blick. Dabei gaben jene Theologen, die in der Frühphase der Reformation mit eigenen Reformationsideen an die Öffentlichkeit traten, der jungen Bewegung viele neue Impulse: Männer wie Andreas Bodenstein (Karlstadt) in Orlamünde, Jakob Strauß in Eisenach, Thomas Müntzer in Allstedt und Mühlhausen, Heinrich Pfeiffer oder Matthäus Hisolidus, der Reformator Creuzburgs.
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Luther und sein Umfeld gingen gegen diese „Schwärmer“, wie sie bereits zeitgenössisch diffamiert wurden, äußerst massiv vor. Thomas Müntzer darf sogar (teilweise gleichsam als Synonym für die Aufständischen des Bauernkrieges) als erstes Opfer konzertierter Propaganda gegen einen Abweichler von der reinen Lehre im streng lutherischen Sinne gelten, so dass sein Bild als negativ behafteter Gegenpart Luthers weit über 400 Jahre ebenso unverrückbar erschien, wie die Grundmauern der Wartburg.
zählebige, von Luther selbst begründete Stigmatisierung des Reformators als illegitimer Außenseiter jener Bewegung, die, und dies wird gern vergessen, in Wittenberg lediglich ihren Anfang nahm und schon damals viele Zweige austrieb.
Insbesondere die Erinnerung an Thomas Müntzer war geprägt durch eine äußerst
Wenn sich die evangelischen Fürsten spätestens während des Bauernkrieges
Während Luther jedes Wort genau abwog, sich durchaus den Realitäten seiner Zeit stellte und auch auf die Bedenken seiner wichtigsten fürstlichen Förderer eingehen musste, standen solcherlei Rücksichtnahmen für Müntzer nicht zur Disposition.
fragen mussten, ob sich die Reformation nicht auch gegen ihre Herrschaft wenden könnte, war es an Luther, Stellung zu beziehen. Dies tat er mit sehr harschen Worten gegen die angeblich „mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ und ihren vermeintlichen Anführer Müntzer, viel deutlicher jedoch, als dies vielleicht notwendig war. So schrieb er 1525 über Thomas Müntzer und die Aufständischen des Bauernkrieges: „Drumb sol hie zuschmeyssen, wurgen und stechen heymlich odder offentlich, wer da kan, und gedencken, das nicht gifftigers, schedlichers, teuffe-
lischers seyn kan, denn eyn auffrurischer mensch, gleich als wenn man eynen tollen hund todschlahen mus, schlegstu nicht, so schlegt er dich und eyn gantz land mit dyr.“ Und der Reformator ging sogar noch einen Schritt weiter und versprach all jenen, die auf Seiten der Fürsten gegen die Aufständischen kämpften, einen sicheren Platz als Märtyrer im Himmel. Den Bauern und allen anderen, die sich erhoben hatten, prophezeite er hingegen den ewigen Höllenbrand. Auch wenn Thomas Müntzer seine Ideen
am 27. Mai 1525 hier in Mühlhausen mit dem Leben bezahlen musste, war er zu Lebzeiten dem großen Reformator in manchen Fragen sogar deutlich voraus, etwa bei der Einführung des Gottesdienstes in deutscher Sprache. Ebenso heiratete er die ehemalige Nonne Ottilie von Gersen bereits 1523, also zwei Jahre bevor Luther seine Katharina ehelichte. Stand Luther ganz klar für eine Reformation von oben – damals unzweifelhaft der realistischere Ansatz – verfolgte Müntzer dieses Ziel unabhängig von der hierarchischen Stellung der Menschen. Allerdings stellte aber auch er dabei das bestehende
Machtgefüge nicht grundsätzlich in Frage, sondern ihm ging es allein um die Scheidung der Gottlosen von den Gottgefälligen.
Links: Ein Detail aus dem Diorama „Überfall auf das Kloster Volkenroda“. Foto: © Sarah Lösel Rechts: Die Skulptur „Christus in der Rast“ (Thüringen, um 1500) in der Ausstellung „Luthers ungeliebte Brüder“. Foto: © Tino Sieland
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Neben Thomas Müntzer und den Aufständischen des Bauernkrieges gibt es kaum eine Gruppe der frühen Reformation, gegen die Luther ähnlich heftig polemisierte, wie die Täufer, die er als eine Art evangelische Ketzer betrachtete. Fritz Erbe aus Herda steht in der Ausstellung beispielhaft für viele andere Täufer, die in den Tod gingen, weil sie den festen Glauben vertraten, dass es Unrecht sei, Säuglinge zu taufen, die noch gar nicht bereit und in der Lage wären, sich bewusst für diesen Schritt zu entscheiden. Die Täufer traten für eine reine Bekenntnistaufe ein, der eine ausführliche Beschäftigung mit religiösen Grundfragen vorangegangen war. Letztendlich gehen auch die Anstöße zur Entwicklung der evangelischen Konfirmation auf diese mutige und konsequente Haltung zurück. An der Eisenacher Georgenkirche formulierte Jakob Strauß 51 Thesen wider den unchristlichen Wucher. Darin sprach er sich ebenso wie bereits Luther vor ihm dagegen aus, dass Christen Wucherzinsen verlangten. Doch ging er noch deutlich weiter als Luther, wenn er kategorisch forderte, dass man auf keinen Fall, auch nicht unter Gewaltandrohung oder Haft,
Wucherzinsen zahlen dürfe, weil dies gegen Gottes Gesetz verstoße. Als nun die ersten Eisenacher ihre Zinsen nicht mehr zahlten, wurde die eigentlich theologische Angelegenheit zu einem Politikum, der Landesherr schaltete Luther ein und Strauß musste zurückrudern. Indessen ließen Luthers ehemaliger Universitätsprofessor Andreas Bodenstein von Karlstadt in Orlamünde und Matthäus Hisolidus in Creuzburg die Bilder und Skulpturen aus den Kirchen entfernen, was andernorts als Aufforderung zum Bildersturm missverstanden wurde. Heinrich Pfeiffer betrieb in Mühlhausen die Auflösung der Klöster und lehrte Frauen, wie sie selbst und ohne Priester den Gottesdienst feiern könnten. Luther erkannte sehr bald, dass solcherlei abweichende theologische Tendenzen ehemaliger Weggefährten die Einheit der Reformation gefährdeten. Letztendlich beanspruchte er die alleinige Deutungshoheit in reformatorischen Fragen. Er sah sich selbst als letzte Instanz der noch jungen Bewegung und verteidigte seine Stellung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Luther war eben auch ein begnadeter Realpolitiker. Wäre
er dies nicht gewesen, hätte die reformatorische Bewegung niemals einen solch großen Erfolg gehabt. Und dennoch sind es „Luthers ungeliebte Brüder“ wert, endlich als das wahrgenommen zu werden, was sie wirklich waren: bedeutende Theologen der Frühzeit der Reformation, die einen alternativen Weg zu Luthers „Reformation von oben“ suchten und mit ihren Ideen und Plänen naturgemäß am Widerstand der Obrigkeit scheitern mussten. Dazu soll die Ausstellung im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche einen Beitrag leisten.
Mühlhäuser Museen Kristanplatz 7 99974 Mühlhausen Telefon: 03601/8566-0 info@mhl-museen.de www.mhl-museen.de Links: Ein Blick auf die Vitrine mit dem „Thronenden Heiligen Nikolaus“ (Mühlhausen, um 1500) Oben: Heinz Zanders Gemälde „Rat des Truchseß“ aus dem Bauernkriegszyklus (1980) Fotos: © Tino Sieland
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KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Kunst und Natur unter einem Dach. Die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum vereinen in einem imposanten, denkmalgeschützten Bau kunst- und naturhistorische Sammlungen, die in verschiedenen räumlichen Inszenierungen erlebbar werden. Spätestens seit der Eröffnung der dem Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) gewidmeten Dauerausstellung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Museums im Jahr 2014 liegt der hauseigene Schwerpunkt auf der Präsentation des Lebenswerkes des gebürtigen Zwickauers – in diesem Umfang die einzige weltweit.
Das junge Dresden, 1927 Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, 1928 Emil Nolde). Wie weit sein unermüdliches Engagement für die Moderne ging, verdeutlicht der Auftrag Gurlitts an das Bauhaus in Dessau für die Ausmalung und Gestaltung des Museums in Zwickau. Unter den Museumskollegen und Kunstkennern in ganz Deutschland fanden seine Leistungen regen Zuspruch und die Region für ihre Museumsarbeit Anerkennung. Dass Gurlitt nicht überall Unterstützung fand, bestätigt die lokale Presse der Zeit und der Schriftwechsel im Museumsar-
Nach der politischen Wende galt es, die Sammlungsbestände qualitätvoll zu ergänzen, zu veröffentlichen und gerade mit Ausstellungen an die großen Traditionen des Hauses anzuknüpfen. So ist es in den 1990er Jahren vor allem gelungen, mit wichtigen Werken von Max Pechstein und Fritz Bleyl die Sammlung der „modernen Klassiker“ zu erweitern. Aber auch überregional arbeitende, in Zwickau geborene Künstler wie Rosa Loy, Hartwig und Wolfram Ebersbach galt es, für die Sammlung zu gewinnen. So beherbergt die grafische Sammlung
chiv – schon ab 1926 wurde gegen seine fortschrittliche Arbeit interveniert. Erschwerend waren die finanziellen Nöte der Stadt, die dann schließlich 1930 zu Gurlitts Entlassung und einer Schließung führten.
einen beeindruckenden Bestand von über 30.000 Arbeiten auf Papier. Neben Dürer und Cranach sind umfassende Konvolute zu Künstlern aus Zwickau vorhanden, u.a. Max Pechstein, Fritz Bleyl und Albert Hennig, aber auch zur Topografie Sachsens und zum Bergbau. Durch die Vergabe des Pechstein-Preises ist es möglich, Werke der Preisträger wie Carlfriedrich Claus, Alfred Hrdlicka oder Arno Rink für die Sammlung zu erwerben, die junge Kunst hält Einzug in Form der Pechstein-Förderpreisträger.
Museumsgeschichte und Sammlungen Erbaut vom Zittauer Architekt Richard Schiffner, wurde das Haus nach zweijähriger Bauzeit am 23. April 1914 als König-Albert-Museum eingeweiht. Nachdem das Museum in den Kriegs- und Nachkriegsjahren nur ehrenamtlich geleitet wurde, konnte eine zielgerichtete Sammlungs- und Ausstellungspolitik erst 1925 mit der Berufung des jungen Dresdner Kunsthistorikers Hildebrand Gurlitt (1895-1956) umgesetzt werden. Mit ihm begann eine erstaunliche und weitsichtige Arbeit für die modernen Künste, die über Zwickau und Sachsen hinaus reichte und den Anschluss an die Museen der Kunstzentren suchte. Gurlitt legte einen Bestand an Werken zeitgenössischer Künstler für das Museum an und zeigte unter anderem in Ausstellungen die damalige Gegenwartskunst von Rang (1925 Max Pechstein, 1926 Käthe Kollwitz und
Erst 1947 wurde mit einer großen Ausstellung von Arbeiten Max Pechsteins und mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an diesen mittlerweile bedeutenden Expressionisten an die Bemühungen Gurlitts um die Kunst des gebürtigen Zwickauers angeknüpft. Pechsteins Werke wurden – den finanziellen Möglichkeiten entsprechend – gezielt gesammelt.
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Oben: KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Links: Historische Innenansicht, 1929
Dauerausstellungen „Wände her für Max Pechstein“ Das Max-Pechstein-Museum In vier neu gestalteten Räumen werden fast 50 Gemälde, Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten von Max Pechstein (1881-1955) präsentiert: expressive Landschaften und Stillleben, Porträts, aber auch dekorative Werke wie Glasbilder und Mosaike sowie das fast surreal wirkende Spätwerk.
Bekannt wurde Pechstein als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe „Brücke“ durch seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die Spannbreite seines künstlerischen Schaffens reicht jedoch weit über die bedeutenden Werke aus der „Brücke“-Zeit hinaus. So werden Arbeiten aus sechs Jahrzehnten präsentiert. Pechsteins paradiesische Südseeimpressionen gehören dabei zu den Höhepunkten der Ausstellung. Gerade in ihnen drückt sich die starke Sehnsucht des Künstlers nach Einfachheit und Ursprünglichkeit aus. Die in den letzten Jahrzehnten aufgebau-
te Pechstein-Sammlung mit erworbenen Gemälden und hochkarätigen Leihgaben, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie Briefen und Postkarten lässt Zwickau zu einem Zentrum der Moderne-Forschung werden. Darüber hinaus stellt das Museum in zahlreichen Sonderausstellungen das vielseitige Schaffen Pechsteins vor.
Alle Gemälde: Max Pechstein (1881-1955) Oben links: Der Künstler vor dem Werk „Wald in den Pyrenäen“, 1931 Oben rechts: Stilleben mit Fruchtschale, 1912 Mitte: Ausstellung: Wände her für Max Pechstein! Unten links: Selbstbildnis mit Pfeife, 1946 Unten rechts: Im Kanu (Auslegerboot), 1917
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Alte und neue Meister Die Gemäldesammlung In großen, thematisch strukturieren Museumssälen sind Werke von Künstlern des 16. bis 21. Jahrhunderts zu entdecken. Im Saal „Alte Meister“ sind holländische Seestücke, Landschaften und Porträts der Barockzeit zu sehen. In den Räumen zur „Kunst um 1800“ und „Kunst um 1900“ kann der Besucher einen Einblick in die Dresdner Landschaftsmalerei der Romantik, in die Malerei des deutschen Impressionismus und Jugendstils erhalten. Zeitgenössisches wie die Werke der Pechstein-Preisträger oder bedeutende, in Zwickau geborene Künstler sind im
Raum „Kunst der Gegenwart“ präsentiert. Beim Rundgang durch die eindrucksvollen, historischen Ausstellungssäle ermöglichen raumbezogene Inszenierungen von Gemälden, kunstgewerblichen Objekten wie Porzellan und Möbel, aber auch Skulpturen aufschlussreiche Einsichten in die bemerkenswerte Qualität vor allem der sächsischen Malerei.
Blick in die Ausstellungen: Hintergrundbild: Die Neuen Meister Rechts: Die Alten Meister
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Im Himmel zu Hause Christliche Kunst zwischen Gotik und Barock Die stimmungsvoll inszenierte Dauerausstellung präsentiert behutsam restaurierte Marien- und Heiligenfiguren, Engeldarstellungen sowie kostbare Altarwerke, darunter faszinierende Arbeiten des Zwickauer Bildschnitzers Peter Breuer. Zu den über 40 ausgestellten Skulpturen gehören auch viele qualitätvolle Werke unbekannter Meister, wie der figurenreiche Lugauer Flügelaltar oder die im Erzgebirge verbreiteten Bornkinnl. Die kunst- wie kulturgeschichtlich bedeutenden Werke der spätmittelalterlichen und frühbarocken Kunst in der Zwickauer Sammlung spiegeln unumstritten die kulturellen Blütezeiten der Stadt wider. In vorreformatorischer Zeit entstanden hier durch rege Bautätigkeit einige Schnitzerwerkstätten, die den wachsenden Bedarf an Bildwerken zur Ausstattung der Kirchen in und um Zwickau erfüllen konnten. Nach der Reformation wurden aller-
dings viele Altarwerke und Heiligenfiguren, die nicht dem neuen reformatorischen Bildprogramm entsprachen, aus den liturgischen Zusammenhängen gelöst und aus den Kirchen entfernt. Der Zwickauer Altertumsverein nahm sich schließlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dieser Kunstwerke an, die dann 1914 mit der Eröffnung des Museums öffentlich zugänglich wurden. Hintergrundbild: Unbekannter Meister/Umkreis Böhme, Epitaph des Bernhard Schmidt und seiner Frau (Detail), um 1666 Links: Sakrale Kunst – Blick in die Skulpturenhalle Re.: Unbekannter Meister, Altar aus Obercrinitz (Detail)
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Schätze der Erde Die mineralogisch-geologischen Sammlungen Büschelförmiger Kalkspat, große Bleche von gediegenem Kupfer und allein sechs große, historische Vitrinen voller prächtig gefärbter Minerale und Edelsteine, dazu versteinerte Pflanzen und Tiere: Die Ausstellung im Untergeschoss des Museums zeigt faszinierende Schätze der Erde, vorrangig aus sächsischen Bergwerken, aber auch internationalen Fundorten. Gleichzeitig dokumentiert sie anschaulich die Oben: Faszinierende Schätze der Erde – Blick in die Ausstellung Links: Profil eines Tiefbauschachtes, Zwickau (Detail) Kobaltblüte auf Quarz von Schneeberg (Erzgebirge) Rechts: Kobaltblüte auf Quarz von Schneeberg (Erzgebirge) Fotos: © 2016 Pechstein - Hamburg/Tökendorf
enge Verbindung Zwickaus zum erzgebirgisch-vogtländischen Bergbau. Bereits 1868 gelangte die Sammlung des Bergfaktors Ernst Julius Richter in den Besitz der Stadt. Heute gehört sie mit mehr als 16.000 Mineralen, Gesteinen und Fossilien zu den wichtigen Beständen in Sachsen.
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Lessingstraße 1 08058 Zwickau Telefon: 03 75 83 45 10 kunstsammlungen@zwickau.de www.kunstsammlungen-zwickau.de
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Die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin Außergewöhnliches Museumsarchiv und einzigartige Kunstmanufaktur Seit fast 200 Jahren werden in der Gipsformerei hochwertige Kunstrepliken aus überwiegend Berliner, aber auch aus europäischen Museen angefertigt. Über 7.000 Abformungen von Originalkunstwerken aller Epochen und Weltkulturen zählen zum Bestand dieses traditionsreichen Hauses. Neben Abgüssen von Werken der europäischen und ägyptischen Kunstepochen finden sich Objekte aus Mittel- und Südamerika, Asien und Afrika im Angebot. Die Gipsformerei ist damit weltweit die größte Institution ihrer Art. Derzeit wird eines der größten Objekte
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aus der Sammlung der Gipsformerei der Staatlichen Museen für ein Museum in Mexiko hergestellt. Das barocke Reiterstandbild von Andreas Schlüter, der „Große Kurfürst“, ist 4,20 Meter hoch und wurde das letzte Mal vor hundert Jahren gefertigt. Nun wird eine Replik für das Museo International del Barroco in Puebla, Mexiko produziert. Im Februar 2017 wird das Reiterdenkmal in Puebla ausgestellt. Der „Große Kurfürst“ ist eines von vielen Objekten, welche die Gipsformerei aus einer historischen Kernstückform fertigt. Wie viele andere wurde auch dieses direkt vom Original abgenommen. Dabei
handelt es sich hier um eine besonders umfangreiche Form, die aus über 10.000 Einzelteilen besteht. Solche großen und komplizierten Objekte können nicht in einem Stück gegossen werden. Zunächst einmal müssen die vielen Formteile zusammengesetzt werden, vergleichbar mit dem Zusammenfügen eines gigantischen 3-D-Puzzles. Ist die Form zusammengesetzt und gereinigt, kann die Skulptur gegossen werden. Die Gipskunstformer der Gipsformerei stellen dazu einen Hohlraumabguss her, sonst würde die Skulptur viel zu schwer werden. Der Guss erfolgt dann in Teilen, wie beispielsweise dem Kopf des Kurfürsten oder einem Bein des Pferdes. Nach der Aushärtung und Trocknung des
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Abgusses beginnt die Feinretusche. Am Ende werden die Einzelteile nacheinander zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt. Zunächst wird die Rohform sorgfältig nachbearbeitet, bis sie dem Original bis in jedes Detail entspricht. Danach gehen die Skulpturenmaler ans Werk. Die Reiterstatue vor dem Charlottenburger Schloss besteht aus Bronze und genau in dieser farblichen Fassung soll die Museumsreplik nach Mexiko geliefert werden. Auch die Spuren der Zeit bilden die Skulpturenmaler detailgetreu nach. Ist ihre Arbeit getan, bedarf es schon eines kundigen Auges, um die entstandene Replik vom Original zu unterscheiden. Museumsinstitution seit 1819 Diese universelle Sammlung ist in Jahrhunderten gewachsen. Im Jahr 2019 feiert die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin ihr 200-jähriges Bestehen. 1819 war Christian Daniel Rauch zum Leiter der Königlich Preußischen Gipsabgussanstalt ernannt worden, elf Jahre später wurde das erste Museum in Berlin eröffnet. Die Gipsformerei ist damit die älteste Einrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin. Unter der Leitung von Christian Daniel Rauch wurde in den ersten Jahren eine eigene Sammlung von Abgüssen für die Berliner Museen aufgebaut. Die Werkstatt arbeitete auch für Studiensammlungen der Akademie der Künste und Berliner Universitäten. Mit der Zeit wuchs der Bestand der Gipsformerei parallel mit der Entwicklung der Berliner Museen. Jedes neue Sammlungsgebiet schlug sich über kurz oder lang in den Angebotslisten der Museumsformerei nieder.
Universelles Archiv der Weltkunst Aber nicht nur aus dem Barock - aus nahezu allen Epochen der Menschheitsgeschichte lagern Formen und Abgüsse dreidimensionaler Kunstobjekte in den Depots der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin. Die über 7.000 Objekte machen das Haus zu einem einmaligen „virtuellen Universalmuseum“. Der Bestand der Gipsformerei ist heute äußerst vielfältig. Der europäischen Kunstgeschichte – von der Urgeschichte bis zu der des 19. Jahrhunderts – die mit ihren 2.013 Formen die größte Gruppe bildet, folgt die der außereuropäischen Kulturen mit 1.440 Formen. Das einstige Hauptsammelgebiet der Gipsformerei,
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die griechisch-römische Antike, belegt dagegen mit 1.354 Formen nur noch den dritten Platz. Die beeindruckende Erweiterung der Bestände im 20. Jahrhundert mit Objekten erklärt sich auch aus einer immer breiter werdenden nationalen und internationalen Kooperation mit anderen Museen. So sind beispielsweise auch zahlreiche Objekte außerhalb der Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin im Archiv der Gipsformerei, wie ein Reliquienkasten aus dem Quedlinburger Domschatz aus dem frühen 13. Jahrhundert sowie die Büste des berühmten Reiterstandbildes des Colleoni von Verrocchio in Venedig (1480-1488) oder Michelangelos Tondo Pitti aus dem Florentiner Bargello (150405). Auch unterschiedliche Forschungsprojekte und -expeditionen der deutschen Archäologie, insbesondere im 19. Jahrhundert, führten zum Erwerb einmaliger Formen. So führten die Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Olympia seit den 1870er Jahren, neben den Abgüssen der Olympiaskulpturen, auch die Genehmigung ein, für einen bestimmten Zeitraum in Griechenland alle Antiken abgießen zu dürfen. Aber auch regelmäßiger Tausch und Ankauf von Berlin führten wichtige Kunstwerke aus anderen europäischen Museen in den Bestand der Gipsformerei. 1867 unterschrieben 15 europäische Prinzen eine Konvention, die den Austausch von Reproduktionen berühmter Kunstwerke vorsah und die in den folgenden Jahren
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umgesetzt wurde. Die Gipsformerei hat also längst nicht mehr nur Objekte der Berliner Museen im Angebot, sondern Werke aus der ganzen Welt. Auch „verlorene Originale“ befinden sich im Bestand Gäbe es die Gipsformerei nicht, wäre Berlin heute um ein Wahrzeichen ärmer. Es war eine glückliche Fügung, dass die Gipsformerei die berühmte Quadriga von Johann Gottfried Schadow noch im Jahr
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1942 abgegossen hatte, denn im zweiten Weltkrieg wurde sie fast vollständig zerstört. Nach einigem Hin und Her zwischen Ost und West wurde 1957 in monatelanger Arbeit ein neues, originalgetreues Bildhauermodell der Quadriga von der Gipsformerei hergestellt. Nach diesem Muster konnte die Bronzegießerei Noack die Figurengruppe in Kupfertreibarbeit neu produzieren. Schadows Quadriga ist eines von über 500 Beispielen für zerstörte, verschollene, beschlagnahmte oder gestohlene Originale, die als Abformun-
gen in der Gipsformerei bewahrt werden. Hinzu kommen Werke, deren Erhaltungszustand sich seit der Abformung erheblich verschlechtert hat oder die in Einzelteilen zerstreut sind. Als Dokumentation der zeitlichen Veränderung werden die Abgüsse somit selbst zum Original und sind eine wichtige historische Quelle. Traditionelles Kunsthandwerk moderne Techniken
und
Die Gipsstückform ist die traditionelle
Abformtechnik des 19. Jahrhunderts. In mehreren Arbeitsschritten wird von der archivierten Form ein Abdruck genommen. Der große Vorteil hierbei ist die Haltbarkeit des Endprodukts, die Verwendung jedoch arbeitsintensiv. Heute werden Originalabformungen oft mit Silikon vorgenommen. Als Abformmaterial ist Silikon ebenso exakt, aber im Gegensatz zur Gipsstückform elastisch. Sie müssen aber nach etwa zehn Jahren erneuert werden. Das neueste Verfahren ist der 3-D-Scan,
bei dem mit Hilfe eines berührungsfreien Scanners das Bildwerk dreidimensional erfasst und anschließend in ein virtuelles Modell aus Tausenden von Einzelpunkten umgewandelt wird. Dieses wird dann von einem 3-D-Drucker Schicht für Schicht aufgebaut. Das 3-D-Verfahren ist noch sehr kostspielig und erfordert im Gegensatz zu den traditionellen Verfahren auch eine Nachbearbeitung des Modells. Es ermöglicht jedoch eine Abformung besonders empfindlicher Originale. Die Gipsformerei versucht daher nach
einer ausführlichen Analyse des abzuformenden Originals die richtige Technik zu finden. Manchmal ist es eine Kombination aus verschiedenen Verfahren. So hat die Gipsformerei mit der TU Berlin ein hybrides Abgussverfahren entwickelt, das analoge und berührungsfreie Techniken vereint.
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Kunden aus der ganzen Welt Der gesamte Formenbestand steht grundsätzlich jedem Wunsch nach der Anfertigung einer Museumsreplik offen, ganz gleich, ob es sich dabei um ein nur wenige Zentimeter großes Siegel oder um überlebensgroße Figurengruppen handelt, wie die des Farnesischen Stiers oder der Laokoon-Gruppe. Die Mitarbeiter der Gipsformerei fertigen auf Wunsch alle Stücke, die der Formenbestand enthält. Der verwendete Gips wird traditionell aus dem Harz bezogen. Er zeichnet sich besonders durch seinen hohen Reinheitsgrad und seine Kristallstruktur aus. Er ist daher besonders gut für die Herstellung von Skulpturen geeignet. Für kleinere Objekte wie Medaillen wird ein Hartformgips verwendet. Für den Außenbereich oder für besondere Anforderungen bietet die Gipsformerei ihre Kunstrepliken in Polymergips an. Aber auch Ausführungen in Bronze oder anderen Metall-Legierungen sind umsetzbar. Museen und Abguss-Sammlungen aus aller Welt gehören traditionell zu den Hauptkunden der Gipsformerei. Von China nach Qatar, von Frankreich bis in die USA - weltweit sind die Museumsrepliken der Gipsformerei in Museen zu finden. Auch immer mehr Architekten, Innenarchitekten und Hotel-Einrichter wissen den Wert und Charme der detailgetreu gearbeiteten Nachbildungen zu schätzen. Besonders spannend wird es, wenn aus antiker Kunst zeitgenössische wird. Künstler wie Jeff Koons und Isa Genzken nutzen die Handwerkskunst der Berliner Gipsformerei, um daraus eigene Werke zu schaffen. Sie helfen dabei, die Kunst der alten Meister am Leben zu erhalten und treiben gleichzeitig die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst voran. So verpasst Isa Genzken der berühmten Nofretete-Büste einen modernen Schliff mit verschiedenfarbigen Sonnenbrillen, während Koons für seine Serie „Gazing Ball“ antike Statuen mit blauen Bällen versieht. Alle Fotos: © Gipsformerei (SMB)
Gipsformerei – Staatliche Museen zu Berlin Sophie-Charlotten-Straße 17/18 14059 Berlin gf@smb.spk-berlin.de www.smb.museum
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Ausstellungen und Termine Berlin – MUSEUMSWELT Gemeinschaftsstand der Museen auf der ITB 8. März – 12. März 2017 Die Internationale Tourismus-Börse Berlin gilt als größte Reisemesse weltweit. Länder, Städte und Regionen, Reiseveranstalter, Buchungsportale und Hotels sowie viele andere Dienstleister aus über 180 Ländern präsentieren ihre Angebote. Erstmals präsentiert sich der Gemeinschaftsstand MUSEUMSWELT mit einer Vielzahl beteiligter Museen, um kulturinteressierte Touristen mit ihrem Angebot direkt anzusprechen. Auf dem Stand treffen Sie Museumsmitarbeiter aus den verschiedensten Museen an. Der Stand selbst ähnelt mit seinen Exponaten aus sämtlichen Museen einer Schatzkammer, zu dessen Entdeckung Sie herzlich einladen sind. Fachbesucher: 8. März – 12. März 2017. Privatbesucher: 11. – 12. März, 10 – 18 Uhr tägl. Falls Sie sich als ausstellendes Museum an der MUSEUMSWELT beteiligen möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter museum.de, Uwe Strauch, Postfach 11 56, Ostwall 2, 46509 Xanten. Tel. 02801-9882072, itb@museum.de, www.museum.de/itb-berlin. Foto: © visitBerlin
Duisburg – Museum DKM antagomorph. Gereon Krebber 30. September 2016 – 05. März 2017 In seiner ersten großen musealen Einzelausstellung untersucht der Düsseldorfer Akademieprofessor Gereon Krebber (*1973) sein Spiel zwischen Formen und Gestalten mit einfachen Materialien. Großformatige Mobiles, farbiges, geschmolzenes Klebeband, verbranntes Holz oder eine raumfüllende Welle aus Sterilisationsfolie - Gereon Krebber setzt seine im positiven Sinne verstörenden Skulpturen und Installationen auf der gesamten Wechselausstellungsfläche des Museum DKM materialschwer in Szene. Die Ausstellung hinterfragt die exemplarisch ausgewählten Arbeiten; steckt doch eine zentrale Idee dahinter? Museum DKM, Güntherstraße 13-15, 47051 Duisburg, www.museum-dkm.de Sa., So. und an Feiertagen 12-18 Uhr. Jeden ersten Freitag im Monat von 12-18 Uhr, Mo.Fr. nach Vereinbarung. Foto: © Achim Kukulies, Düsseldorf
Stendal – Winckelmann-Museum Forum Romanum – Zeitreise durch 3000 Jahre Geschichte 3. Dezember 2016 – 2. April 2017 Die Geschichte des Forum Romanum ist nicht nur lang, sondern auch voller ungelöster Geheimnisse. Über Jahrhunderte hinweg war es ein Ort, an dem Geschichte Europas geschrieben wurde. Die Schau führt die Besucher in die Vergangenheit und macht die Geschichte der historischen Stätte erlebbar: als Ort von Ausgrabungen, als Ruinenlandschaft des 18. Jhs., verfallen während des Mittelalters, als Zentrum der Weltstadt Rom unter Kaiser Augustus und als sumpfiges Tal, in dem nach römischer Überlieferung eine Wölfin die Zwillinge Romulus und Remus fand. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel. Winckelmann-Museum, Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal, www.winckelmann-gesellschaft.com; Di.-So. 10-17 Uhr © Museumslandschaft Hessen Kassel. Antikensammlung
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MUSEUMSWELT GEMEINSCHAFTSSTAND DER MUSEEN Vom 8.-12. März 2017. ITB Berlin, Halle 10.2. Besuchen Sie uns auf der weltweit grössten Reisemesse! http://www.museum.de/itb-berlin Foto: © JFL Photography
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