Woman nahangnews 17 marz 2016

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woman NR. 06 / 17. MÄRZ 2016 / € 3,30

ÖSTERREICHS GRÖSSTES FRAUEN- & LIFESTYLE-MAGAZIN

Osternest im Heft! Als Geschenk zum Befüllen

VORSTADTMANNER

Putzig, versaut, skrupellos – die Typen aus der Serie

Achtung ! n e h c p p ä n h Sc plette

Kom s Frühlingslook,– unter € 100

Uhr-Diät

Sie dürfen alles essen, aber nur zu bestimmten Zeiten

P.b.b. GZ 02Z032151 M Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H., Taborstraße 1-3, 1020 Wien Retouren an Postfach 100, 1350 Wien

MONOGAMIE-

MICH KANNST ! DU GEWINNEN N M É L I E - B AG VO N O T LO U I S VU I T

ALLES LÜGE? So betrügen Frauen (immer häufiger & raffinierter) PLUS: Dating-Agenturen, Tinder, Sex-Chats – das Geschäft mit dem Fremdgehen







editorial woman

SEX OHNE LIEBE / BITTE, WIR FRAUEN KÖNNEN DAS AUCH! UND WIE! WILDE KERLE.

Die Männer der „Vorstadtweiber“ im großen Talk über … äh … Frauen! Juergen Maurer, Philipp Hochmair, Lucas Gregorowicz und Bernhard Schir, ab Seite 164.

Liebe L eserinnen, liebe L eser!

FOTOS: LUKAS BECK, OLIVER TOPF ( 4 ), MARKO MESTROVIC / WEIMPER.AT

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Chefredakteurin Euke Frank

or ein paar Monaten saß ich mit einer sehr lieben, sehr offenen, sehr lebenslustigen Freundin beisammen und wir sprachen über … uns. Ich über meine Freude am Familien- und Eheleben, sie über ihre Freude an der Männerwelt. Ich nenne sie hier einfach mal A. (wie amüsant), weil sie zwar gerne über ihr Leben redet, aber nicht im Beisein ihrer Kollegen bei einem namhaften Telekommunikationskonzern. Nun, A. ist geschieden. Der Ehemann hat sich in eine Ex-Schulkollegin verliebt, die er auf Facebook wiedergefunden hatte. Daraufhin belog er die Ehefrau etwa sieben Monate darüber, bis dieser ExSchulkollegin dann der Kragen platzte und sie das machte, wozu manche Männer leider nicht die Nerven haben: Sie informierte A. über die neue Liebe ihres Mannes. Nun, so weit, so mühsam. Diese Ereignisse liegen knapp zwei Jahre zurück. A. riss es den Boden unter den Füßen weg, sie verbarrikadierte sich daheim hinter einer Deckenund Polsterwand. Die halbwüchsige Tochter übernahm den Haushalt, weil A. schon beim Anblick der Waschmaschine, die man noch wenige Wochen vor Auffliegen der Affäre gemeinsam nach Hause geschleppt hatte, in ein Tränental versank. A. war am Ende. Wir Freundinnen probierten es mit allem: Alkohol, Humor, Mitheulen, stundenlangen Telefonaten, Kochen, Spazierengehen, von den Mordplänen rieten wir eher ab, und eine von uns bot sich sogar an, in irgendeiner Dorfdisco (möglicherweise existiert diese gar nicht mehr, weil der letzte Einkauf bereits 24 Jahre zurücklag) Joints zu besorgen. Es half alles nichts – bis es eines Tages bei A. an der Wohnungstür klingelte. Da stand der Nachbar, der um ein Häferl voll mit

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NÄCHTLICHE GESPRÄCHE. Katharina Domiter traf Morgenmensch & Moderatorin Eva Pölzl. Die Mutter eines Sohnes wird eine der neuen Präsentatorinnen der ORF-Morgenshow. Der Chat mit ihr ab Seite 170.

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editorial

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SOMMERLOOKS JETZT GÜNSTIGER.

Modechefin Clara Bilek in schwieriger Mission, schöne Komplettlooks für die warme Jahreszeit für unter 100 Euro zusammenzustellen. Fotografiert von Philipp Jelenska, ab Seite 68.

Zucker bat, weil er nämlich grad … egal. A. holte ihn herein, in der Küche war seine Hand bereits an ihrer Hüfte. Und als er dann den Zucker im Häferl hatte, war seine Zunge bereits in ihrem Mund. Der Mann, ein paar Jahre jünger als sie, lebte schon lange neben ihr. Sie quatschten hie und da, aber mehr war da nicht. Noch in derselben Nacht hatte sie Sex mit ihm – und damit war sie am Ende des Tränentals angekommen. Das ist nun ein Jahr her, und seither hatte sie mehrmals Spaß mit dem Nachbarn. Sie meldete sich bei Datingplattformen an, Tinder ist ihr täglicher Begleiter. Sie macht einfach, worauf sie Lust hat. SELBSTBESTIMMT. A. ist nur eine von vielen Frauen, die es heute so machen wie viele Männer: nehmen, was kommt, nicht zu viel drüber nachdenken und es einfach schnell vergessen, wenn es mal nicht so toll war. Wir haben diesem neuen Selbstbewusstsein, dieser neuen Selbstbestimmtheit von Frauen einen Schwerpunkt in diesem Heft gewidmet. Haben mit Frauen gesprochen, die ihre Männer betrügen, die ihr Single-Leben auskosten, die auf Konventionen pfeifen. Nachzulesen alles ab Seite 44.

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NEUE KAMPAGNE.

WOMAN startet dieser Tage mit einer neuen Kampagne. Haben Sie die Sujets schon entdeckt, die TV- und Kinospots schon gesehen? Mehr ab Seite 24.

Für alle, die schon sehnsüchtig darauf warten: In der nächsten Ausgabe finden Sie die 48 Gutscheine für den WOMAN DAY, der am 7. April österreichweit stattfinden wird. Shopbetreiber, Kooperationspartner und Partnerunternehmen haben bereits alle Hände voll zu tun, um Ihnen Ihren geliebten WOMAN DAY organisatorisch besonders angenehm zu gestalten. Ich wünsche Ihnen mit dieser Ausgabe viele gute Stunden, nehmen Sie sich Zeit für sich und hetzen Sie nicht durch Ihr Leben – WOMAN ist gerne Ihre Begleiterin. Und viel Spaß bei allem, was Sie heute noch so vorhaben ;-)

EUKE FRANK, Chefredakteurin frank.euke@WOMAN.at Folgen Sie mir auf Twitter: @EukeFrank und auf Instagram: EukeFrank

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FOTOS: CLARA BILEK, GERALD MAYER - ROHRMOSER ( 2 )

m uns Frauen, unsere verschiedenen Arten zu leben, unsere Träume und Sehnsüchte, unsere Ängste und Hoffnungen geht es auch in der großen neuen WOMAN-Werbekampagne, die dieser Tage startet. Wir haben mit vielen Frauen aus ganz Österreich TV- und Kinospots gedreht. Wir haben sie für unsere neue Plakat- und Inseratenkampagne fotografiert. Wir werden Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, immer wieder Frauen aus unserer neuen Kampagne vorstellen. Und: Sie können selbst Teil der riesigen WOMAN-Kampagne werden. Wie das genau funktioniert, lesen Sie ab Seite 24. Viele Infos dazu finden Sie auch auf woman.at.



choice

M, FREEPIK, WERK

editor’s

schönes Rouge „Sunkiss Ribbon Blush Harmony“ von Chanel. Limitiert, € 58,–.

SPRITZIG. Die legendären „Splashes“ von Marc Jacobs sind retour! Juchhu! Mein Liebling: „Cotton“ mit Bergamotte und Baumwollblüte, 100 ml für € 55,–.

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MIXEN, WAS DAS ZEUG HÄLT … Eine der schönsten Kollektionen derzeit: Gucci (Auch Herbst/Winter 16/17 wird übrigens wieder prachtvoll!). Das Designhaus mixt Muster und Farben, als gäbe es kein Morgen. Ich liebe den fröhlichen Look von zarten Blusen (1) wie die „Vaida“ von Brax, € 79,95, kombiniert mit der Zitronenhose in Rosé („Candy Pink“) (2) von Marc Cain Collections für € 149,90.

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VERONICA B

GUCCI SPRING/SUMMER 2016

CAT-EYE. Funky Shades für die ersten Frühlingstage von Fendi. Aus Metall, für € 390,–.

EARD

MITARBEIT: STEFANIE SIMA

M eine L ieblingsS t ü ck e

WIE VON DER SONNE GEKÜSST. Wunder-

ASUDA NAOMI Y

; FOTOS: CATWALKPIX.CO

Die farbenfrohen LIEBLINGSTEILE der Chefredakteurin für die nächsten 14 Tage.

Malstunde für die Nägel

ERLAUBT IST, WAS AUFFÄLLT. Hinter den Kulissen der Fashion-Shows wurde eifrig gemalt. Viele Designer verpassten ihren Models gleich auch mal neue Nagel-Styles. Für uns gilt ab sofort: Auf zur Maniküre, die jetzt auch gerne Künstlerin sein darf.

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KLEIN, ABER SCHON SO BUNT. Je winziger die Tasche, umso entspannter der Tag. Dafür müssen Knallfarben her. Von MCM, Steffl Departement Store, Wien 1, € 950,–.



best bag

In je d e m WO M A N

Trendem-BInhaaglt m it to ll ie ! fü r S

Mich kannst du gewinnen!

WOMANLESERINNEN HABEN ES BESSER! Für alle Taschenliebhaberinnen gibt es diesmal wieder ein besonderes Exemplar: Die „Mélie-Bag“ von Louis Vuitton im Wert von € 1.460,–. Und wie immer befüllt mit den aktuellen Lieblingsprodukten von Chefredakteurin Euke Frank.

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DAZU WIEDER JEDE MENGE BEAUTY-PRODUKTE, DIE DAS LEBEN SCHÖNER MACHEN:

ationsmaterial die Übermittlung vonInform zu, dass seine Daten für n werden. n. Jeder Teilnehmer stimmt unter 0043 676 800 812 072 mit STOP widerrufe Teilnahme ausgeschlosse oder der an.at von wom sind S abo@ NEW zeit unter der Verlagsgruppe dniserklärung kann jeder löst werden. Mitarbeiter können. Diese Einverstän en nicht in Bargeld abge boten, verwendet werden eschlossen. Die Preise könn nen, einschließlich Abo-Ange FOTOS: WERK Aktio t. Der Rechtsweg ist ausg und ändig ukte verst Prod en n werd inner gsgruppe NEWS über dere *€ 0,70 pro SMS. Die Gew dergleichen) von der Verla und Post on, Telef il, (via SMS, E-Ma

editor’s

1 _ Glanz auf unsere Lippen: „Rouge Volupté Shine Oil-in-Stick“ von YSL in „Corail a Porter“, € 34,–. 2 _ Mascara für dichte Wimpern mit „Voluptous False Lash Effect“ in Schwarz von Max Factor, € 14,99. 3 _ Samtig-mattes Crème-Gel-Make-up von Maybelline. Nr. 10, 30 ml für € 13,99. Dream-Blender zum Auftragen (limitiert!) für € 6,99. 4 _ Supershiny Nagellack mit Gel-Top-Coat „Red Flag, Nr. 258“ von Isa Dora, beide je € 12,95. 5 _ Wunderwaffe gegen Hautalterung: „Daily Reviving Concentrate“ von Kiehl’s, 30 ml für € 39,–. 6 _ Revitalisierende Tagespflege „Absolue Revitalizing Care Silky Cream“ von Lancôme, 50 ml für € 177,–. 7 _ Füllt Fältchen auf & strafft! „Super Filler“ aus der „Lift +“-Serie von Diadermine, € 19,99. 8 _ Der neue Duft von Bulgari, „Omnia Paraiba“, EdT, 40 ml für € 67,–. WOMAN-Leserinnen schicken eine SMS an 0900 700 544 (€ 0,70/SMS) mit dem Kennwort: Vuitton.* Einsendeschluss: 15.4.2016.

ALLE BEST-BAG-GEWINNERINNEN FINDEN SIE ONLINE UNTER WWW.WOMAN.AT/A/BEST-BAG-GEWINNERINNEN

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inhalt woman

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GIGANTISCH. Bei den neuen Earrings ist Größenwahn durchaus erlaubt!

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SCHNÄPPCHEN.

Endlich können wir zügellos zuschlagen. Denn diese Looks kosten alle unter 100 Euro!

26.........#KÖNNENWIR! Pünktlich zum 15. WOMAN-Jubiläum gönnen wir uns eine neue Kampagne. Die finden auch die Promis toll!

trends

30.........WHAT’S NEXT? Wir wagen jetzt den „Walk On The Wild Side“, reisen in die 70er, beamen uns auf Gipfel, rasieren uns den Nacken und tätowieren uns auch noch Passstempel. Aaah!

real life

44.........MONOGAMIE. ALLES EINE LÜGE? Ist Treue heute überhaupt noch erstrebenswert? Wir trafen Menschen, die ihre Sexpartner über Dating-Apps suchen & auf die klassische Zweierbeziehung pfeifen. Trend oder Ausnahme? 50.........LIEBE IST … VERHANDLUNGSSACHE! Offene Beziehung, Liebe zu dritt oder Sex im Internet – erlaubt ist, was für alle passt! 54.........WAS DARF MAN ALS AFFÄRE? Sex, Spaß, Spontanität – damit’s auch mit der heimlichen Liebe klappt, sollte man diese elf Fragen unbedingt vorher miteinander klären. 56.........DAS GESCHÄFT MIT DEM FREMDGEHEN. Seitensprungportale, Stundenhotels oder Treuetester: Wir haben uns umgehört, wer an all den Liebesverhältnissen richtig gut verdient. 60.........WO BEGINNT FÜR SIE UNTREUE? Für die einen fängt sie im Kopf an, die anderen stört nicht einmal ein Kuss – die WOMAN-Straßenumfrage bringt die Wahrheit ans Licht! 64.........„ICH LIEBE IHN – UND IHN!“ Glücklich als Trio! Sabine Englender erzählt von ihrem polyamorösen Lifestyle. 66.........MANNSBILDER. Michael Hufnagl über weinende Männer.

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MAGIC 7! Wir haben die schönsten Laufsteglooks für wenig Cash nachgeshoppt.

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ARME IN XL.

Unsere Ärmel rücken jetzt in den Style-Fokus.

68.........OUTFITS UNTER € 100,–. So viele Trends, die wir wollen! Um uns nicht in Schulden zu stürzen, gilt es, klug zu investieren. Deswegen gibt’s bei uns 14 chice Looks unter 100 Euro! 78.........SIEBEN, DIE WIR LIEBEN! Lust auf die neuen Laufsteg-Styles? Wir haben die Top-Looks budgetfreundlich nachgeshoppt. 84.........IHR BODY-PFLEGE-PLAN FÜR DEN FRÜHLING. Straffer, glatter, praller & knackiger: der Fahrplan für Haut im Bestzustand. 92.........ALL EYES ON ME. Für jeden Augenblick eine: Elf Mascaras von klassischem Schwarz bis bunt im Beauty-Check. 96.........TOUJOURS VELOURS. Unsere raue Seite? Zeigen wir mit Stolz! Und zwar mit stylishen Wildlederkleidern in allen Farben. 100 .....STYLE-UPDATE. Pünktlich zur neuen Saison stellt sich auch die Frage: Was kommt, was geht? Hier sind die Antworten! 102 .....#NUDEHAIR. Wir werden jetzt zu Nude(istinnen)! Pudrige Töne im Haar sorgen für natürliche, feminine und gesund aussehende Mähnen. Der Beauty-Look-of-the-Moment! 104 .....AB INS BETT! Im Gegensatz zu uns schläft unsere Haut nie und räumt vor allem nachts so richtig auf. Sweet Dreams! 108 .....PRIME(R) TIME. Must-have-Primer! Sie bilden die perfekte und glättende Basis für Gesicht, Augen, Lippen und Haare. 110 .....LUST AUF EINE ROMANZE? Wir lieben heuer weiße Spitze!

IN ROT: ALLE THEMEN VOM WOMAN-COVER!

FOTOS: PHILIPP JELENSKA, CATWALKPIX.COM, WERK

style



112 .....TAKE ME TO THE MOON … Dank der coolen Halfmoon-Bags sind wir plötzlich auch für halbe Sachen zu haben! 114 .....JETZT GIBT’S WAS AUF DIE OHREN! The bigger the better: Bei den neuen Mega-Klunkern sind wir ganz Ohr! 116 .....MÄNNERSACHE. Das macht ihn in Sachen Mode froh.

body & soul

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122 .....DAS IST MEINE TRAININGSWOCHE. Sechs Leserinnen haben ihren idealen Trainingsrhythmus gefunden und erklären ihr ganz persönliches, wöchentliches Fitness-Programm. 128 .....SCHLANK MIT DER INNEREN UHR. Wer im Einklang mit seinem Körperrhythmus isst, verwertet die Nahrung besser. So purzeln Kilos samt Anti-Aging-Effekt. 132 .....SCHLAGFERTIGKEIT: GEKONNT KONTERN. So klappt die verbale Revanche: Expertentipps für jede Lebenslage. 136 .....DIE INSPIRIEREN UNS! Laufen als Leidenschaft – fünf Promi-Ladys erzählen, warum sie diesen Sport lieben. 138 .....FRAGEN SIE DR. SCHMITZ! Paar-Therapeut Dr. Michael Schmitz gibt Antworten auf Beziehungsfragen aller Art.

WIR HABEN DEN MASTERPL AN!

So wird Ihre Haut jetzt frühlingsfit, straffer & schöner.

living

STEFFEN KOCHT! Starkoch Steffen Henssler im Talk. Plus: zwei köstliche neue Rezepte.

IHR EXTRA:

Bitte gut verstecken! Das süße Osternest zum Basteln.

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OSTER-LIEBLINGE.

Die schönsten Geschenke, Deko & Rezeptideen zum Hasenfest.

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COUR AGIERT.

Franziska Weisz über ihre Pflicht, Unangenehmes zu thematisieren.

stars & stories

164 .....VORSTADTMÄNNER. Wir wollten wissen, was die Männer der ORF-Erfolgsserie besprechen, wenn sie nur unter sich sind. 170 .....EINE NACHT MIT … EVA PÖLZL. Wir verabreden uns mit heimischen VIPs zum abendlichen Tête-à-Tête im Netz. Diesmal: „Guten Morgen Österreich“-Moderatorin Eva Pölzl. 174 .....„ICH HAB STÄNDIG EIN SCHLECHTES GEWISSEN.“ Franziska Weisz im Gespräch über ihre Rollen & soziale Verantwortung. 176 .....ZWISCHEN DEN WELTEN. Vom Bau auf den roten Teppich: Murathan Muslus Weg in die Schauspiel-Elite. Der Talk. 178 .....„FREUNDINNEN BLEIBEN FÜR IMMER!“ Drew Barrymore spricht über Privates & warum sie für den Film „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ ihre Babypause unterbrochen hat. 180 .....„DIE LEICHTIGKEIT GING VERLOREN.“ Die Band Silbermond kehrt nach kurzer Auszeit mit einem neuen Album zurück. 182 .....5 GRÜNDE, WARUM WIR XAVIER LIEBEN … Am 1. April erscheint Naidoos neues Album „Nicht von dieser Welt 2“. Gefällt uns! 184 .....AM WOMAN-RADAR. Ihr Kulturplaner für die nächsten 14 Tage. 186 .....KÖPFE. Promis, über die Österreich spricht. 188 .....MÄNNER, DIE WIR MÖGEN. Russkaja-Frontman Georgij Makazaria verrät, was ihn bei Frauen antörnt.

In jeder Ausgabe

4 ...........WOMAN Day-Ankündigung 7 ...........Editorial 10 .......Editor’s Choice: „Das mag ich“-Liste der Chefredakteurin 12 .......Editor’s Best Bag 20.........Leserbriefe, Impressum 22.........Cover-Girl 140 .....IHR HOROSKOP. Helga Kuhn über Liebe, Job & Gesundheit 142 .....MONDKALENDER. Ihr Fahrplan für Beauty, Wellness & Heim 144 .....WOMAN-Jahresabo plus ÖBB-Vorteilscard

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IN ROT: ALLE THEMEN VOM WOMAN-COVER!

FOTOS: TRUNKARCHIVE/ BAUERSYNDICATION.COM, G & U VERLAG/ WESTERMANN, THERESA SCHREMS, PHOTOSELECTION/ MARKUS NASS

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148 .....FROHE OSTERN. Zum nahenden Hasenfest verzieren wir Ostereier besonders chic, dekorieren wie die Weltmeister, verschenken Kreatives und backen Osterkranz & Co. 155 .....OSTERNEST. Unser entzückendes Extra zum Basteln. 158 .....KOCHEN? DAS WAR NICHT MEIN DING … Profi-Koch Steffen Henssler im Talk über seine Leidenschaft fürs Kochen und sein Live-Programm. Plus: zwei neue Henssler-Rezepte.





echo

leserinnen

SPRING. Alina von @feelmakeup setzte unser seitenstarkes Frühlings-Trendheft perfekt in Szene. Vielen Dank für das tolle Foto :-)!

So err eic he n Sie die Re da kti on :

Impressum

Mail an leserbriefe@woman.at oder auf facebook.com/ woman.magazin

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTEURIN: Euke Frank ARTDIREKTION: Heimo Novak STV. CHEFREDAKTEURINNEN: Nana Siebert (Digital) & Mag. Michaela Darer (Print) LEITENDE REDAKTEURIN: Melanie Zingl FOTO-LEITUNG: Claudia Macal

SCHMUCKES GRÜNZEUG.

AUTORINNEN: Barbara Poche, Miriam Berger REAL LIFE: Mag. Katrin Kuba (Ltg.), Andrea Wipplinger STYLE: Mag. Clara Bilek (Ltg. Fashion), Lisa Balzer MA, Euke Frank (Ltg. Beauty), Sermin Kaya (stv. Ltg. Beauty), Gordana Peric (Fashion & Beauty) TRENDS: Barbara Beltram (Ltg.) BODY & SOUL: Mag. Pia Kruckenhauser (Ltg.), Miriam Berger (Spirit), Mag. Mijou Zimmermann LIVING: Mag. Claudia Köhle (Ltg.), Elisabeth Brandlmaier (Ltg. Gourmet) STARS & STORIES: Barbara Poche (Ltg. Kultur), Andrea Braunsteiner (Ltg. Buch), Mag. Katharina Domiter, Sandra Jungmann DIGITAL & SOCIAL MEDIA: Mag. Stephanie Krois, Mag. Michaela Ambos, Nadja Kupsa Elisabeth Brandlmaier LAYOUT: Kathrin Dörfelmayer, Christian Ertlbauer, Doris Tatschl, Nina Bertl, Elisabeth Leitner, PRODUKTION: Claudia Bichler (Ltg.) FOTOREDAKTION: Sonja Lammerhuber (stv. Ltg.), Daniela Dawson, Norman Filz, Stefanie Sima, Carina Horvath, Manuela Zach (Karenz) CHEFASSISTENZ: Mag. Snezana Jovanovic BILDCHEFIN VGN: Yvonne Dellin-Sonnberger

Bloggerin Lisa von @meineversion findet unsere Trendheft-Schmuckseite geradezu delikat.

PROFESSOR YOUTUBE.

„Vielen Dank für die YouTubeGeschichte! Ich selbst schaue mir auch regelmäßig YogaVideos zum Nachmachen an“, verriet uns Kathi Rezac.

GR AFISCHE PRINTS & SCHNITTE. „Ich würde am liebsten jedes Teil dieser Seiten haben“, schwärmte Joêlle Homberger von Stylight.

LIEBE ODER LEBENSLÜGE 4/2016 Danke für den Artikel mit Elfriede Hammerl! Ihr Buch „Von Liebe und Einsamkeit“ ist für JEDE und JEDEN zu empfehlen. Nur Mechanismen, die verstanden werden, können Frauen und Männer ändern. GERTRUD FLATZ VIA E-MAIL

Mama Instagram

BLOGGERINNEN 5/2016 Ich finde die „MamaBlogs“ und auch viele Facebookseiten schon etwas problematisch, auch wenn ich selbst in den Netzwerken aktiv bin. Jede Mutter ist stolz auf ihre Kinder & zeigt sie auch gerne her, weil die Kleinen süß, herzig und lustig sind. Aber auf diese Weise kommen Fotos ins Netz, die die Kinder einmal, wenn sie älter sind, nicht mehr süß finden werden – denn in Google etwas zu löschen, ist ja so gut wie unmöglich. LJILJA JOSIPOVIC VIA E-MAIL

Voll im L eben

PETER STACHER 5/2016 Danke für euer Interview mit Peter Stacher! Ich gebe zu, am Anfang dachte ich: „Jo mei, schon wieder so ein gscheiter Herr …“, aber die Neugier siegte, und beim Lesen des Artikels bemerkte ich immer mehr, wie sehr mir dieser Mann aus der Seele spricht! Das Interview ist ein toller Leitfaden, wie man ES angehen könnte – wie man sein Leben selbst in die Hand nimmt. Auf das Buch „Das Universum steckt in dir“ bin ich schon gespannt. SILVIA ZANGL VIA E-MAIL

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IHRE LESERINNEN-KOLUMNE

Grüße an die Deutschprofessorin ...

VON WOMAN-LESERIN CHRISTINA FERSTL Haben Sie je versucht, auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn zu zählen, wie oft Sie den Ausdruck „Geh scheiß’n!“ hören? Es scheint hier zwar eine starke Abhängigkeit zwischen Jahres& Tageszeit zu geben, dennoch kommt man kaum beim Mitzählen mit. Es scheint, als wäre in den letzten Jahren eine evolutionsbiologische Veränderung geschehen, die es notwendig macht, unsere Mitmenschen mit den Worten „Geh scheiß’n!“ an regelmäßige Darmentleerung zu erinnern. Oder könnte es für ein solches Phänomen auch andere Gründe geben? Ja, selbst der Hund erledigt nicht mehr sein „Geschäft“, sondern scheißt auf den Rasen. An dieser Stelle möchte ich meine ehemalige Deutschprofessorin recht herzlich grüßen. Eine Verfechterin des guten Wortes, eine wahre Guerillakämpferin im Krieg gegen den Fäkalterrorismus. Habe ich früher ihre Botschaft nicht verstanden, kann sie sich nun meiner, bewaffnet mit Brockhaus, Duden, Knigge & Co., an ihrer Seite gewiss sein. Christina Ferstl ist kaufmännische Assistentin und lebt im sonnigen Südburgenland.

TRÄUMEN SIE AUCH VON EINER EIGENEN KOLUMNE? Schreiben Sie über ein spannendes Thema und senden Sie uns Ihr ganz persönliches Statement mit Foto an kolumne@woman.at (max. 800 Anschläge).

FOTOS: FACEBOOK, INSTAGRAM, PRIVAT

Elfriede Hammerl

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Dr. Horst Pirker (CEO & Vorsitz), Mag. Richard Starkel (CFO), Dr. Markus Fallenböck (CSO), Mag. Helmut Schoba (COO), Dietmar Zikulnig (CSO) GENERALBEVOLLMÄCHTIGTER: Dkfm. Helmut Hanusch MANAGING DIRECTOR: Gabriele Kindl HEAD OF SALES: Mag. Siglinde Purrer INTERNATIONAL SALES: Mag. Evelyn Strohriegel (Ltg.) VGN CREATIVE: Hildegard Linsbauer (Ltg.) MEDIASERVICE & MARKTFORSCHUNG: Andrea Peter (Ltg.) ANZEIGENVERRECHNUNG: Andrea Peter (Ltg.), Ingrid Lichtblau (Teamleitung Print) DERZEIT GILT ANZEIGENPREISLISTE 2016 CONTROLLING & RECHNUNGSWESEN: Mag. Andreas Eder (Ltg.), Christine Glaser (Ltg.) PRODUKTION: Sabine Stumvoll (Ltg.), Pia Porsch ANZEIGENPRODUKTION: Günter Tschernitz (Ltg.) VERTRIEB: Dr. Markus Fallenböck (Ltg.), Cornelia Wolf (EH) HEAD OF MARKETING: Mag. Maria Gruber ANZEIGENMARKETING: Antje Lehnert-Jaich (Ltg.) EVENTMARKETING: Mag. (FH) Tina Durst (Ltg.) REPRODUKTION: Neue Medientechnologie GmbH, Taborstr. 1–3, 1020 Wien, Günter Tschernitz (Ltg.), Robert Gerhardt, Brigitta Loritz HERSTELLER UND HERSTELLUNGSORT: Firmengruppe APPL, appl druck, Senefelderstr. 3 – 11, D-86650 Wemding EIGENTÜMER, VERLEGER, MEDIENINHABER: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m. b. H., FN 183971x HG Wien VERTRIEB: Morawa Pressevertrieb GmbH & Co KG, Hackinger Str. 52, 1140 Wien ARTCOPYRIGHT: VBK/ Wien VERLAGSORT, REDAKTIONS-, HERAUSGEBER-, VERWALTUNGSANSCHRIFT: media.tower, Taborstraße 1– 3, 1020 Wien REDAKTION: 01/213 12-9002 ABO-HOTLINE: 01/95 55 100 JAHRESABO: € 59,90, www.woman.at/abo; abo@woman.at ABOBETREUUNG: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, www.dpv.de Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Der Offenlegungstext gem. § 25 MedG ist unter www.woman.at/offenlegung abrufbar. DRUCKAUFLAGE 2. HJ. 2015: 180.608 ÖAK-geprüft



covergirl LAMB EYEWEAR

D ie We lt vo n

Gwen Stefani

COVER: TERRY RICHARDSON / ART PARTNER / BLAUBLUT-EDITION.COM

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Der Coverlook

ROCK ’N’ ROLL-GIRLIE. Rosa Jumpsuit mit Chiffoneinsätzen von Halston Heritage bei net-a-porter.com um € 635,– (1). Armreif von Bijou Brigitte um € 12,95 (2). „Color Sensational Creamy Mattes“-Lippenstift in „Magnetic Magenta“ von Maybelline New York, € 12,49 (3). 1

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ch der Herzschmerz, Letztes Jahr plagte sie no GWEN STEFANI, 46, doch jetzt ist Multitalent h mit ihrem neuen frisch verliebt & meldet sic th feels“ zurück. Album „This is what the tru die Dreifach-Mama Und ganz nebenbei zeigte n ihrer Modelabels auch noch neue Kreatione . RED.: DAN I EL A DAWSON LAMB und Harajuku Mini

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ROCK CHICK. Schon als Frontfrau der Rockband No Doubt war die Amerikanerin für ihren rockigen Stil bekannt. Den hat sie über all die Jahre im Showbiz kultiviert & glänzt bei Events am liebsten in coolem Schwarz ( Jumpsuit von Versace bei den Grammy Awards) oder privat in Jeans & lässigen Eigenkreationen (z. B. LAMB).

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Ihre Liebe

HOCHZEIT? Obwohl Gwen & Blake Shelton, 39, erst seit November 2015 liiert sind, soll das Paar schon Hochzeitspläne schmieden. Der Country-Star und die Pop-Queen lernten sich als Jury-Mitglieder der US-Castingshow „The Voice“ kennen. Ihre Liebe zu Blake kann man derzeit auch hören: Die aktuelle Single „Make Me Like You“ ist ihrem Schatz gewidmet. Süß!

Ihre Boys

DREIFACH-MUM. Mit ihrem ExMann und Sänger Gavin Rossdale hat Gwen drei Söhne: Kingston, 9, Zuma Nesta Rock, 7, und Apollo Bowie Flynn, 2, die seit der Scheidung vom Bush-Sänger im Herbst 2015 bei ihr leben. Das Musikerpaar war 13 Jahre miteinander verheiratet, aber auch Rossdale konnte der berüchtigten „Nanny“-Falle nicht widerstehen …

FOTOS: GETTY IMAGES, VIENNAREPORT.AT, MEDIAPUNCH / REX FEATURES / PICTUREDESK.COM, SPLASH NEWS, HESTELLER

Ihr Dresscode





ISABELLA FLANDORFER, 42 BLOGGERIN

MADELEINE ALIZADEH, 26 BLOGGERIN

SILVIA SCHNEIDER, 33 MODERATORIN

JOHANNA SETZER, 36 MODERATORIN

WOMAN GEBURTSTAG

CHRISTA KUMMER, 51 ORF-WETTERLADY SOPHIE STROEBELE, 23 MODEL

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JULIA DUJMOVITS, 28 PROFI-SNOWBOARDERIN

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as wäre das größte Frauenmagazin, eine der beliebtesten Frauenmarken überhaupt in Österreich, ohne ihre Fans, ohne ihre Leserinnen und Userinnen, ohne all jene, die sich von ihr inspirieren, informieren, trösten, begleiten, fröhlicher machen lassen? WOMAN sind wir alle, die Frauen in Österreich. Wir sind verschieden, haben oft ganz unterschiedliche Wünsche und Sehnsüchte ans Leben – und trotzdem eint uns das Frausein in all seinen Facetten. WOMAN startet mit dieser Ausgabe eine große neue Fraueninitiative mit dem Slogan #KÖNNENWIR. Dieser Satz sagt alles: Wir können, wenn wir wollen! Viele heimische Frauen haben uns ihre ganz persönlichen Statements bereits geschickt: „Unseren Träumen folgen!“ (Alice Tumler), „Schönwetter machen!“ (Christa Kummer), „Weniger Fleisch essen!“ (Vera Russwurm), „Ab 5.30 Uhr gut gelaunt sein!“ (Johanna Setzer) oder auch „Zwider sein“ (Julia Dujmovits). Schicken Sie uns Ihren ganz persönlichen Spruch. Die originellsten 100 gewinnen jeweils ein Shirt. Mitmachen bitte per Mail unter leserbriefe@woman.at. „Auf Ihre Sprüche freuen.“ #KÖNNENWIR!

FOTOS: SEBASTIAN REICH (1), PRIVAT

ALICE TUMLER, 37 MODERATORIN

DIE NEUE


IN JEDER (LEBENS-)LAGE. So unterschiedlich wie jede Frau ist, so verschieden sind auch die einzelnen Kampagnen-Bilder. Die Botschaft: Können wir!

PETRA MORZÉ, 51 SCHAUSPIELERIN CAROLA POJER, 30 BLOGGERIN

JULIA CENCIG, 43 SCHAUSPIELERIN

WOMAN feiert heuer seinen 15. Geburtstag – rechtzeitig dazu präsentieren wir neue Plakate, Inserate, TV- und Hörfunkspots. Und: Viele heimische Promis sind bereits bei unserem neuen Claim dabei … #KÖNNENWIR

NADJA MALEH, 43 KABARETTISTIN

ANNA PHOENIX, 29 BLOGGERIN

VERA RUSSWURM, 56 MODERATORIN

KAMPAGNE



trends

NEU & CHIC / STYLE-STARS / KEY-PIECES / MUST-HAVES /

BARBARA BELTRAM LTG. TRENDS

Der Schönheit zum Trotz

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ie Oscars sind zwar schon ein Weilchen her, aber eine Frau ging mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf: Jenny Beavan, die Gewinnerin des Kostüm-Awards. Sie empfing ihren Goldjungen in Jeans und einer Marks & SpencerPlastikjacke, ungeschminkt und unfrisiert. What? Eine Frau, die genau weiß, wie es geht, und damit sogar ihr Geld verdient? Die einen feierten sie sofort als rebellische Heldin, die anderen kritisierten sie als respektlos der Academy gegenüber. Ich verstand beide Seiten, hoffte aber auf eine tiefgründigere Message, die Jenny damit senden wollte. Jetzt, ganze drei Wochen später, gab sie ein Interview. Sie scherzte viel, und erst zum Schluss fiel der alles erklärende Satz: „Ich bin klein und dick. Ich würde in einer Robe lächerlich aussehen. Wenn ich nicht besser sein kann als die anderen, dann lasse ich es lieber.“ Eine Trotzreaktion war also der Grund für diesen Look? Ich war enttäuscht. Und zog meinen ganz eigenen Lerneffekt aus diesem Auftritt. Nämlich wie wichtig es ist, sich auf seine Stärken zu besinnen, anstatt im Vergleich mit anderen zu resignieren. Warum müssen wir denn immer dünner, größer und schöner sein als die Frau, die gerade neben uns steht? Bei Jenny war das übrigens Laudatorin Cate Blanchett – dieser „Kampf “ wäre also für 99,9% aller Frauen schlecht ausgegangen. Also nur Mut, Jenny!

ROLE-MODEL.

FOTOS: GETTY IMAGES, ROLAND UNGER, JESS VESPA

Schauspielerin Cate Blanchett mutig und stilsicher auf dem Red Carpet der „BAFTA Awards“. In einer bestickten Robe von Gucci und „Jungle Shades“ von Fendi um € 370,–.

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trend NEWS LA VIE EN ROSE.

GUCCI

KAREN WALKER

GUCCI

CHLOÉ

Givenchy-Anzug, Ohrringe von Óscar de la Renta, Brosche von Kenneth Jay Lane, Shades von Marc Jacobs.

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iesige Schlapphüte aus Filz, lange Schlaghosen, Ethnotunika mit Quasten samt Rauleder-Jacke – das Bild links ist wie eine Zeitreise in die 70ies! Aber auch Maxikleider und mittellange Tellerröcke übers Knie sowie gemusterte Hemden erinnern uns ganz stark an alte Familienfotos von Mami und Co. Wer es sportlicher mag, setzt auf Sternen-Print-Pullis und Streifenhosen. Ganz wichtig für den Style sind runde Shades. Peace, Ladys!

CHAPEAU.

Filzhut über topshop.com um € 34,–.

FESCH. Seidenkleid von Antonia Zander um € 489,–.

SEXY. Body mit XL-Dekolleté und Schnürung. Von H&M um € 29,99.

FOTOS: TRUNK ARCHIVE, CATWALKPIX.COM, ISTOCKPHOTO, ETSY, WERK

NEW YORKER

70ies are back R


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SUCH MICH DOCH! Der Osterhase mutiert heuer zur Brillenschlange: (1) Bild über etsy.com um € 27,94. (2) T-Shirt von Vero Moda bei P&C, um 12,95.

R E T N U H COOL

ABGESTEMPELT Für alle, die auf der Suche nach einer neuen Tattoo-Vorlage sind, haben wir hier den heißesten Trend aus dem Netz: Man lässt sich jetzt einen Stempel aufdrücken! Oder auch zwei oder drei … Denn Pass- oder Poststempel vom persönlichen Sehnsuchts-Paradies sind der letzte Schrei. Autsch!

Jetzt lassen wir unsere ganz wilde Seite raus! WIR REISEN IN DIE ÄRA DER 70er, rasieren uns den Nacken, beamen uns auf Berggipfel, kleben Ländersticker und tätowieren uns Passstempel. Let’s be crazy! R E DA K T I O N : B . B E LT R A M

Diesen Satz schreiben wir uns gleich als Erinnerung in den Terminplanner!

SEIFENOPER. Happy machen nicht nur die 22 schönen Farben der „My Happy Soaps“. Die Seifen werden in der Provence handgemacht mit pflegender Sheabutter, ätherischen Ölen & ganz ohne synthetische Zusätze! Um je € 8,– bei store.stattgarten.wien

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trend NEWS

Virtual Reality

GENIALE ANTI-ANGST-METHODE. Mithilfe der Samsung „Gear VR Technologie“ (einer 360-Grad-Brille) und einer App (#BeFearless Training) können sich Menschen verschiedenen Ängsten wie z. B. Höhenangst stellen. Im eigenen Wohnzimmer sitzend blicken sie dann von Klippen oder Wolkenkratzern, als wären sie tatsächlich dort & sollen so die Angst überwinden. In einem Video zeigen internationale Blogger, unter anderen die Österreicherin DariaDaria, ihre Erfolge damit: samsung.com/at/launchingpeople 365-GRAD-BRILLE. Virtuelle Illusionen mit der Samsung „Gear VR“-Brille um € 99,–.

GIVE ME A SIGN. Abstrakte Siegelringe sind gerade das Hippste, was die Schmuckwelt zu bieten hat. (1) „Cavallino“ über grandtourcollection.it um € 75,–. (2) „Leaf Ring“ von lajoia.de um € 39,–. (3) Personalisiert oder mit glatter Oberfläche von MinimalistDesigns über etsy.com ab € 27,90.

BALENCIAGA

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Wellness-Faktor

WHITE OUT. Die Abschiedskollektion von Designer Alexander Wang für Balenciaga war überraschenderweise im Gegensatz zu seiner schon legendären Vorliebe für Allover Black völlig in Weiß gehalten. Passend zu diesem puren Look fand die Show in einer kleinen Kirche auf der Rue de Sèvres in Paris statt. Im Inneren wurde der Laufsteg durch lange Pools geteilt und verlieh dem romantischen Seide-SpitzeDefilee noch eine Spa-Atmosphäre.

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Millefeuille M

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omentan schwanken die Temperaturen innerhalb eines Tages um zehn Grad. Klar, das ist für den Körper anstrengend. Aber auch für unsere perfekte Optik! Unser bester Begleiter: der Layerlook!

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FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCKPHOTO, CATWALKPIX.COM, WERK

STREETSTYLE NEW YORK

ISABEL MARANT

TRUSSARDI

TRUSSARDI

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BLOGGER-DUTT RELOADED Wer einen höhen „Knödel“ trägt, weiß, wie nervig die kleinen, abstehenden Härchen im Nacken sein können. Aus dieser Verzweiflung heraus scheint wohl auch dieser neue Frisuren-Trend entstanden zu sein: das „Undercut Hair Tattoo“. Praktisch, denn nur sichtbar, wenn die Haare hochgebunden werden. Aber aufwendig, denn das Muster muss alle zwei Wochen nachrasiert werden.

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trend NEWS

DIE EVOLUTION DES SHIRTS Achtung! Kein Hemd ist vor ihnen sicher. Das britische Designerduo Levi Palmer und Matthew Harding aus London entwirft großartige, innovative und sehr tragbare Kreationen aus klassischen Hemdstoffen. Ab circa € 232,– unter palmerharding.com erhältlich.

Doppeltes Lippchen

ROBUST. „Topas Multiwheel“ aus Aluminium um € 669,–von Rimowa.

Sticker Story A

m Flughafen-Gepäckband sieht plötzlich jeder Koffer gleich aus. Charmante Lösung: Koffersticker. Besser gesagt die guten alten Autosticker. Falls Sie bisher auf Ihren Reisen keine gekauft haben, gibt es glücklicherweise unter sticker-store24.com und carstickers.com die Möglichkeit, dieses Versäumnis nachzuholen.

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FOTOS: PICTUREDESK.COM, ISTOCKPHOTO, INSIGHT NEWS & FEAUTERS, GREGOR KALUZA, WERK

PALMER//HARDING

AUS EINS MACH ZWEI. Der „Insta-Matte Lipstick Transformer“ verwandelt jeden cremigen, schmimmernden Lieblingslippenstift in einen angesagten, matten Look. Von Smashbox exklusiv bei Marionnaud um € 25,99.



trend NEWS

What a Show

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SOMMER 2016

GROSSES KINO. Wenn eine Daunenjacken-Marke richtig High Fashion machen möchte, hängt alles von der Inszinierung ab. Das weiß Moncler und veranstaltet jede Saison aufs Neue spektakuläre Shows. Für F/S 16 bauten sie eine Feuchtwiese nach (r.), für H/W 16 marschierten knapp 100 Models auf den Platz des Lincoln Center Plaza (u.).

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Pluspunkt

KEINE EINTAGSFLIEGE. Ashley Graham war das erste Model mit Kleidergröße 48 auf dem Cover des berühmten „Sports Illustrated“Magazins. Zum Glück scheint der Hype um die schöne 28-Jährige nicht gleich wieder abzuflauen (wie bei vielen ihrer PlusSize-Kolleginnen). H&M hat sie jdenfalls für die „Studio Collections Show“ gebucht. Bleib dran Ashley. Bitte weiter so!

ist ideal Dieser Rucksack ht und erdic ss wa t, ich rle de Er ist fe am Spaziergänger. neue „Amsterd für alle Biker & stylish aus. Die tra 159,– ex € ch Ab . no en ch rb au llen in drei Fa sieht dabei ht aus drei Mode Kollektion“ beste .com erhältlich. of über theproperty

SI CH CH IC BE I TA G &

ER BE I NA CH T.

FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCKPHOTO, H&M, PROPERTY OF, WERK

ASHLEY GRAHAM

NUDE-NEWS. Die Fangemeinde des „Chubby“Lippenstifts darf sich freuen. Jetzt gibt es die kleinen Dicken auch als Foundation-Stick zum optimalen Contouring in sechs Farben. Von Clinique um € 27,–.



trend NEWS

ROKSAN DA

Face Scanner D

J W AN DE

RSON

er Melting Pot, der in 30 Jahren Benetton-Werbung zelebriert wurde, ist nun endlich Realität geworden“, erklärt der italienische Weltkonzern zu seiner neuesten Kampagne. Das „Model“ setzt sich nämlich aus allen in der jeweiligen Stadt lebenden Ethnien zusammen und formt damit das fiktive „Face of the City“. Das Video zum coolen Makingof gibt es unter: at.benetton. com/magazine/

ICKSTEA

NIMM MICH AUF DEN ARM

Wenn das männliche Arm-Candy mal nicht greifbar ist, muss eben die Mode herhalten! Denn die neuen Ärmel bringen uns in Höchststimmung! Egal, für welchen Sie sich entscheiden, Hauptsache groß, schön und auffällig ist er – der Ärmel. Was dachten Sie denn?

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EIN ALBTRAUM IN BIL DER N. Zu Ehren des 500. Todesta ges des großen, schrägen, holländischen Renaissanc e-Malers erscheint der Bildband „Hieronymus Bo sch. Das vollständige Werk“ um 99,90 im Tas chen Verlag.

ERDEM

L ondon

EMILIA W

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CÉLINE

N ew York






real life

MENSCHEN / GESCHICHTEN / SCHICKSALE / DISKUSSIONEN /

VERSEXT, VERRUCHT – ALLES PROBIERT!

Darf beim Liebesakt gelacht werden? Wo liegt nun der G-Punkt? Wie teile ich Sex-Fantasien mit? Theresa Bäuerlein, 36, & Tom Eckert, 32, probierten ein Jahr alles aus, was Sex-Ratgeber so hergeben. Jetzt haben sie ihr eigenes Buch geschrieben und uns ihre wichtigsten Erkenntnisse verraten:

THERESA ÜBER …

Sexentzug: Damit zu bestrafen, weil der Partner nervt, geht gar nicht. Sex wird so zum Machtspiel. Statistiken: Die braucht keiner. Man sollte entspannt vergessen, wer angeblich wann und wie oft Sex hat. den G-Punkt: Niemand kann fix sagen, dass es ihn gibt. Jede Frau reagiert anders. Es lohnt sich jedenfalls, den eigenen „Bauplan“ zu entdecken. offene Beziehungen: Das löst keine Probleme. Statt die Spannung zwischen einem Paar wieder zu verstärken, verlagert man sie höchstens woanders hin. den Höhepunkt: Muss nicht immer sein. Orgasmen sind optional und kein Muss. Fantasien: Bitte aussprechen! Es gibt ja keine Verpflichtung, diese auszuleben. Darüber zu reden, schafft Intimität.

FOTOS: REGINA TIKARCZYK

TOM ÜBER …

DAS BUCH DES PAARS. Ihr Jahr

im Schnelldurchlauf (HeyneVerlag, € 12,50).

Direktheit: Sich einfach mitteilen! Der Partner kann nicht erraten, wo und wie man angefasst werden möchte. Höflichkeit: Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, nicht einfach still ertragen, sondern freundlich darauf hinweisen. Spaß: Es darf beim Sex auch gelacht werden. Es muss nicht mit heiligem Ernst und Kerzenschein gevögelt werden. Bettflauten: Wenn man wenig Sex hat, heißt das nicht, dass das Sexleben tot ist. Manchmal ist das einfach so. Nur ja nichts erzwingen wollen. Verlangen: Es ist normal, auch mal andere zu begehren. Wenn man offen darüber reden kann, ist das viel weniger bedrohlich. Perfektion: Man ist kein guter Liebhaber, nur weil man ein paar Griffe beherrscht. Bei Frauen hängt das vom Zyklus oder auch von der Tageslaune ab. Immer wieder fragen und probieren!

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real life SEXUELLE ABENTEUER

Martha betrügt ihren Mann. Franziska hält nichts von ewiger Treue. Und Lilly kostet ihr Singleleben aus. Was sie eint? Sie suchen ihre SEXPARTNER ÜBER DATING-APPS. Und sie pfeifen auf die klassische Zweierbeziehung. Trend oder Ausnahme? Lesen Sie selbst …

MONOGAMIE F

rauen und Männern ist Treue in einer Beziehung enorm wichtig. So die Ergebnisse sämtlicher Umfragen. Doch die Realität hält dem nicht Stand. Laut einer Studie der Online-Singlebörse eDarling.at haben 31 Prozent der Frauen ihren Partner bereits betrogen, bei den Männern waren es 25 Prozent. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Haben sich Frauen zumeist in einen anderen Mann verliebt, steht bei Männern die Lust auf eine sexuelle Erfahrung mit einer anderen Person an erster Stelle. Ebenfalls häufig genannt: Langeweile in der Beziehung – und die Erkenntnis, dass es einfach passiert ist. Zu Letzterem tragen wohl auch die

WARUM FRAUEN FREMDGEHEN: 1. Ich habe mich in die andere Person verliebt. (48 Prozent) 2. Ich habe mich in meiner Beziehung gelangweilt. (35 Prozent) 3. Es gab keine konkreten Gründe. Es ist einfach passiert. (31 Prozent) 4. Ich hatte Lust auf sexuelle Erfahrungen mit einer anderen Person. (18 Prozent) 5. Ich wollte es meinem Partner heimzahlen, weil er zuvor fremdgegangen ist. (14 Prozent)

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zahlreichen Möglichkeiten bei, die Dating-Plattformen und Apps bieten: Rund zwei Drittel der Seitenspringer geben an, vorher nicht einmal daran gedacht zu haben, ihren Partner zu hintergehen. Was aber macht das Anklicken, Wegwischen und Aufpoppen so vieler potenzieller Spaßpartner mit uns? Bringt es den Frauen eine neue sexuelle Freiheit? Ist es salonfähig geworden, mit wechselnden Männern ins Bett zu gehen? Und ist Monogamie eine uns lediglich von der Gesellschaft aufoktroyierte Norm? Drei Frauen, die mit der klassischen Zweierbeziehung nicht zwingend leben möchten, haben uns ihre Geschichte erzählt:

Martha L.

Er darf keine Beziehung wollen, muss eine akademische Ausbildung haben, Humor und mindestens 20 Jahre jünger sein als ich: Wenn einer diese Kriterien erfüllt, maile oder chatte ich mal ein bis zwei Wochen lang mit ihm. Das hat mir die ersten Jahre für ein Treffen gereicht, nur bin ich dann leider oft enttäuscht worden. Denn viele der Männer hatten als Penis eine Erbse oder ein Spaghetti. Also habe ich dazugelernt und frage sie jetzt im Vorfeld nach den Maßen. Manche schicken mir Fotos davon oder sogar Videos, auf denen sie masturbieren. Mir egal, ich seh kurz hin, um zu erfahren, was ich wissen will, und lösche die Aufnahme.

Mit einem jener 20 Männer, mit denen ich dann auch im Bett war, hatte ich innerhalb von zwei Stunden vier Orgasmen. Das habe ich nie zuvor erlebt, auch nicht in meiner Ehe. DABEI WAR DER SEX MIT MEINEM MANN IMMER GUT, aber ich alleine war ihm nie genug. Das hat weh getan. Er ist auch Künstler und brauchte seine Musen. Ich war eifersüchtig und dachte, dass Sex und Liebe zusammengehören. Doch so ist es nicht. Die Liebe muss man pflegen und schützen, aber Fremdgehen gehört dazu. Also hole ich mir jetzt alles zurück, was ich versäumt habe. Auslöser dafür war die Impotenz meines Mannes, die vor sechs Jahren begann. Seitdem lebe ich meine sexuelle Freiheit. Endlich. Wie ich zu den Typen komme? Zu Beginn war ich auf bussi.at, allerdings ohne Erfolge. Auf websingles.at hingegen bekam ich gleich mal 450 Zuschriften. Ich schummle dann bei meinem Alter und schreibe 51 statt 64. Wenn die Dates jedoch in der Dunkelheit stattfinden und die Männer Brille tragen, hat das noch keiner hinterfragt. Wichtig ist mir nur, dass niemand an einer Beziehung mit mir interessiert ist. Dafür fehlt mir die Zeit und auch die Lust. Ich will Sex mit unterschiedlichen Männern, ohne Verpflichtungen, dafür mit viel Genuss. Und Monogamie, das habe ich mit dem Alter gelernt, ist absoluter Blödsinn.

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FOTOS: URSULA STIX

Alles eine Lüge?


MARTHA L., 64, MUSIKERIN

»Ich alleine war meinem Mann nie genug, er brauchte seine Musen. Jetzt betrüge ich ihn auch und war schon mit 20 Männern im Bett.« Über die Singleportale bussi.at und websingles. at macht die Niederösterreicherin ihre Bekanntschaften. Mit wem sie schließlich ins Bett geht, entscheidet auch das PenisMaß. Dass sie verheiratet ist, hält sie dabei nicht auf: „Früher war ich auf die Affären meines Mannes eifersüchtig, jetzt hab ich selbst welche.“

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real life SEXUELLE ABENTEUER

WARUM MÄNNER FREMDGEHEN: 1. Ich hatte Lust auf sexuelle Erfahrungen mit einer anderen Person. (52 Prozent) 2. Es gab keine konkreten Gründe. Es ist einfach passiert. (46 Prozent) 3. Ich habe mich in meiner Beziehung gelangweilt. (34 Prozent) 4. Ich habe mich in die andere Person verliebt. (23 Prozent) 5. Ich wollte es meinem Partner heimzahlen, weil er zuvor fremdgegangen ist. (7 Prozent)

Beziehung werden? So lassen sich Missverständnisse von vornherein vermeiden, und niemand muss sich ob seiner Wünsche schlecht fühlen. Die Gesellschaft gibt ohnehin schon viel zu viele negative LILLY K., 27, Meinungen ab, da muss man SALES ASSISTENT sich nicht auch selbst Hindernisse in den Weg legen. Und ganz ehrlich: Wen geht’s was an, mit wie vielen Männern ich Sex habe? Wenn ich jetzt sage, dass es 15 waren, werden sich spießige Menschen aufregen. Also erzähle ich davon nur Gleichaltrigen. Sie sehen das locker und verurteilen nicht. SIE WISSEN AUCH BESCHEID, wenn ich mich zu Dates mit Onlinebekanntschaften verabrede. Für den Fall, dass es gleich zur Sache geht, leite ich auch die Adresse des Treffpunkts an eine Freundin weiter. Eine Vorsichtsmaßnahme, Im Freundes- und Familienkreis die ich mir angewöhnt habe. geht die Wienerin offen mit ihrem Dabei halte ich von Sex-ExpeSexualleben um, vor den Kollegen rimenten gar nichts, also bin aber hält sie es lieber geheim: ich vielleicht auch vor Perver„Frauen mit verschiedenen sen sicher. Ich mags gerne Partnern werden wohl immer klassisch, das passt auch imVorurteilen begegnen. Ich will da nicht zu hören bekommen, dass mer für die Männer. Jeder sollich eine Schlampe bin.“ te selbst entscheiden, was gefällt, und sich den richtigen Partner dafür suchen. Das gilt auch für ein monogames Lieline sein Gegenüber gut ohne Alkohol- besleben. Denn weder sollten sich junfahne und meist aufdringlichen Kör- ge Menschen genötigt fühlen, auf Geperkontakt kennenlernen kann. Beim schlechtsverkehr vor der Ehe zu ersten Treffen lassen sich dann bereits verzichten, noch sollten andere geentspannt Regeln vereinbaren und man mobbt werden, weil sie sich für ein kann offen über das reden, was passie- Sexleben abseits der von der Gesellren soll: Ist es eine exklusive Affäre? schaft gewünschten Norm entscheiHaben wir mit anderen Personen Sex? den. Dass wir uns aber davon befreien, Könnte es auch eine partnerschaftliche wird wohl leider Theorie bleiben.

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Warum? Weil man sich oft mit dem Partner nicht traut, seine Perversitäten zu leben. Mit einem Fremden fällt das leichter. Für mich hat all das zudem bedeutet, dass ich mich wieder als Frau fühle, gebraucht und nicht wertlos. Also, liebe Frauen, habt den Mut, emanzipiert euch und kostet es aus, dass wir auch im Alter noch können!

Lilly K.

Viele verschiedene Männer kommen für mich nur infrage, weil ich in keiner Beziehung bin. Sonst wäre ich schon der treue und monogame Typ. Aber so suche ich auf Plentyoffish (POF) oder den Dating-Apps Candidate und Tinder nach spannenden Sexpartnern. Auch Websingles und Elitepartner habe ich ausprobiert. Warum? Weil man on-

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FOTOS: URSULA STIX

»In einer Beziehung wäre ich treu, aber ich bin Single und koste das aus. Also suche ich mir über Dating-Apps Sexpartner.«



real life SEXUELLE ABENTEUER

Job, Alter, Aussehen. Gerade bei Tinder entscheidet ja der Bruchteil einer Sekunde, ob man jemanden auf einem Foto attraktiv findet – und ob man diese Person dann über sich im Bett haben möchte. Bei einem Argentinier, der in Wien nur auf der Durchreise war, dachte ich mir allerdings schon nach fünf Minuten Gespräch „Bitte komm heute mit zu mir nach Hause!“ Tja, was soll ich sagen, meine Gedanken wurden erhört. So war es auch noch einige weitere Male mit anderen Männern … FRANZISKA H., 31, ICH GEHE OFFEN MIT MEINEM JOURNALISTIN SEXLEBEN UM, meinen konservativen Familienmitgliedern erzähle ich aber lieber nichts davon. Für die ist es schon unverständlich, warum ich nicht heirate und keine Kinder habe. Für sie wäre ich wahrscheinlich eine Schlampe. Ein Wort, das interessanterweise ja nur für Frauen gilt, denn Männer, die promiskuitiv leben, werden mit positiven Begriffen wie Casanova oder Gigolo bedacht. Dabei ist der Mensch doch generell kein monogames Wesen! Wir werden immer älDie Wienerin mag ihr Singleleben, ter, wer kann da schon bis 80 auch, weil sie so ihre sexuellen Freitreu bleiben? Ich nicht! Mich heiten leben kann – vom Liebesspiel mit einer Frau bis zum Dreier. nervt auch dieses Bienen-undÜber die Datingplattform Tinder Blümchen-Gerede von Sex. sucht sie immer wieder nach Spaß Viel lieber probiere ich Verim Bett: „Wenn die Lebenseinstelschiedenstes aus – vom Sex mit lung übereinstimmt und das Ausseeiner Frau bis zum Dreier. Jeder hen passt, bin ich für jedes Abensollte da ein bisschen experiteuer zu haben. Ich geniere mich mentieren. Aber unsere Genenicht dafür, gerne Neues zu testen.“ ration ist prüde, und ich frage mich oft: Was ist von der Hippie-Zeit, der freien Liebe und dem Feminismus übrig geblieben? Warum streben alle wieder brav nach Ich bin und war die meiste Zeit Monogamie und klassischen Lebensmeines Lebens Single, und das gerne. entwürfen? Na ja, vielleicht ist auch alMeine längste Beziehung hat ein hal- les viel komplizierter geworden durch bes Jahr gedauert. Wenn mir also jetzt all die Möglichkeiten. Es scheint, als nach Sex ist, aktiviere ich mein Profil würde sich niemand mehr für eine auf Tinder. Dort muss man zwar auch Beziehung bemühen wollen, vielleicht viele Frösche küssen, bis was Brauch- auch aus Angst, verletzt zu werden. bares kommt, dennoch ist die Erfolgs- Leider aber muss man halt auch etwas quote höher als auf einer Party. Konnte wagen, um gewinnen zu können! Und ich mich dort früher kaum retten vor da kann ich mir nichts vorwerfen: Ich interessierten Männern, fühlen sie sich schere mich nicht darum, was andere jetzt schon belästigt, wenn man sie nur über mich denken. Das gibt mir viel ansieht. Im Web hingegen kann man Freiheit, auch auf sexueller Ebene. K AT R I N K U B A ■ schnell mal die Eckdaten abklopfen:

»Der Mensch ist doch kein monogames Wesen! Wir werden immer älter, wer kann da schon bis 80 treu bleiben? Ich nicht!«

1. Handynummer ist tabu. Anrufe und SMS kommen garantiert unpassend und werden bald verdächtig. Besser: Neue Mailadresse einrichten und so kommunizieren. 2. Bitte keine Fotos. Die verbreiten sich im Web oft schnell. Auch ein Chat über Facebook & Co. kann Sie entlarven. 3. Nur Cash. Zahlen Sie nicht mit Kreditkarte, denn auf der Abrechnung ist jede Ausgabe, auch die heimliche, zu sehen. 4. GPS stoppen. Sollten Sie mit dem Auto zu Ihrem Date fahren, schalten Sie das Navi aus. Ansonsten kann Ihr Weg leicht zurückverfolgt werden. 5. Nie vom Heim-PC. Sie vergessen einen Chat oder eine Mail zu löschen? Da stößt Ihr Partner schnell mal drauf und beginnt dann, Ihnen nachzuspionieren.

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Franziska H.

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SO FLIEGT IHR SEITENSPRUNG IM DIGITALEN ZEITALTER GARANTIERT NICHT AUF:



real life LUST DER FRAUEN

LIEBE IST ...

... VERHANDLUNGSSACHE! Offene Beziehung, Liebe zu dritt, Sex aus dem Internet: ERLAUBT IST, WAS SPASS MACHT und für alle Beteiligten passt. Und Frauen sind da bestimmt keine Spielverderber, im Gegenteil: Sie stehen Männern in Sachen Lust um nichts nach. Wir sprachen dazu mit einem Experten.

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s sind alles Märchen: Weder sind Frauen monogamer veranlagt als Männer, noch können sie Sex und Gefühle weniger gut trennen. Und schon gar nicht haben sie weniger Lust auf ein Abenteuer. Was uns Frauen seit ewigen Zeiten reingedrückt wurde, hat keine Grundlage. Einzig wirklich naturgegebener Hemmschuh in Sachen Lustausleben war das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft. Doch dann kam in den 60er-Jahren die Pille – und damit der große Befreiungsschlag. Heute laden Internetportale wie Tinder ein, schnellen Sex auszuprobieren. Dass die Frauen da keine Spaßverderber sind, zeigt der Erfolg der App, der auch durch Forschungen belegt wird. Nicht zuletzt durch das 2014 erschienene Buch des New Yorker Journalisten Daniel Bergner, „Die versteckte Lust der Frauen“, in dem er mit verstaubten Vorurteilen aufräumt. Frauen wären in Wahrheit das lustvollere Geschlecht, steht da unter anderem – und von nur einem Liebespartner schneller fadisiert als Männer. Was ist da dran? Wir sprachen mit dem Sexualtherapeuten Mag. Wolfgang Wilhelm, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Sexualwissenschaften, über Emanzipation, hartnäckige Tabus und neue Beziehungsformen.

„DIE ,SCHLAMPE‘ EXISTIERT NOCH IMMER!“ WOMAN: Ha, wir sind das lustvollere Geschlecht, heißt es. Na bitte! WILHELM: Sagen wir so: In der Wissenschaft weiß man schon lang, dass Frauen Männern um nichts nachstehen, was sexuelle Lust betrifft. Aber jeder Mensch hat in diversen Lebensphasen und Situationen ganz unterschiedlich große Lust. Und auch auf Verschiedenes. Die individuellen Unterschiede zu dem Thema sind jedenfalls größer als die zwischen Frauen und Männern. WOMAN: Die Gesellschaft wollte, was freien Sex betrifft, Frauen aber nie dasselbe zugestehen wie Männern. Es gibt etwa die Behauptung: Die Seitensprünge der Männer fallen weniger ins Gewicht, weil sie Sex und Gefühl im Gegensatz zu Frauen trennen können. Ist das wissenschaftlich belegt? WILHELM: Nein, das ist nicht haltbar. Es gibt Männer, die können das gar nicht, und Frauen, die schaffen’s wunderbar. WOMAN: Die Statistiken besagen ja auch, dass Frauen in Sachen Seitensprünge mit Männern gleichziehen und sich als Singles

genauso unverbindlichen Sex gönnen. Plattformen wie Tinder, wo man sofort Sexpartner rekrutieren kann, verführen ja direkt dazu. Macht Gelegenheit Diebe? WILHELM: Ja, je mehr Gelegenheit wir haben, Wünsche umzusetzen, desto häufiger machen wir das auch. Wir essen auch mehr, weil es im Supermarkt schwerer ist, nicht zuzugreifen. Dazu kommt, dass frau auf Tinder nicht als Schlampe abgetan wird. Aber es ist natürlich ein Unterschied, ob ich in der Großstadt wohne oder in einer dörflichen Gemeinschaft, wo die Nachbarn alles beäugen. Da wird es schwer, immer wieder einen anderen Mann mit heimzunehmen. WOMAN: Das mit der Schlampe konnte noch immer nicht ausgemerzt werden? WILHELM: Nein, da sind wir der Gleichberechtigung zwar schon näher, aber noch lange nicht bei ihr angelangt. Männern wird ein freies Sexleben viel eher zugebilligt, er ist dann ein toller Hecht. Für Frauen gibt es in der gleichen Situation häufig abwertende Bezeichnungen. Wenn Wissenschafter Befragungen zum Thema unverbindlicher Sex machen, dann rechnen sie schon mit ein, dass Männer mehr Sexpartner angeben, als sie tatsächlich gehabt haben. Frauen geben weniger an. Deshalb kann man darüber auch keine statistisch sicheren Aussagen machen. WOMAN: Tatsache scheint zu sein, Frauen sind genauso wenig oder viel monogam wie Männer. Ist der Mensch überhaupt für Monogamie geschaffen? WILHELM: Die Frage würde implizieren, dass es einen Schöpfer gibt mit einem genauen Bauplan. Der Bauplan existiert aber nicht. Es geht darum, ob Monogamie für einen Menschen einen hohen Wert besitzt oder nicht. Aus religiösen oder anderen Gründen. Die romantische Liebesheirat zum Beispiel ist so ein Motiv. Sie ist nicht denkbar ohne das Element „für immer!“ Wir wissen aber alle nicht, was aus Romeo und Julia geworden wäre, und so mancher Liebesfilm tut gut daran, mit dem Hochzeitskuss zu enden. WOMAN: Ewige Treue ist dann wohl eher ein hehres Ideal? WILHELM: Das muss es nicht sein. Aber ich rate meinen KlientInnen, nicht sklavisch daran zu hängen. Wenn sich Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche im Lauf der Zeit verändern, sollte man mit sich selbst und dem Partner liebevoll verzeihend umgehen. Eine monogame

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der Frauen sprechen mit ihrem Partner nicht über Sex-Vorlieben. Beziehung ist per se nicht glücklicher als eine offene. Wichtig ist nur, dass beide wissen, in was für einer Beziehung sie gerade leben, und dass beide das auch so wollen. In der Paartherapie wird oft über das gesprochen, was zwei Menschen heute noch so sehen wie früher, und über das, was sich geändert hat. Beziehung bedeutet auch, den anderen jeden Tag aufs Neue kennenzulernen. Denn wir Menschen verändern uns täglich, äußerlich wie innerlich. WOMAN: Klingt alles gut. Aber nach wie vor scheitern ja viele Beziehungen an der Untreue eines Partners, weil der andere nicht verzeihen kann. An Eifersucht und Besitzdenken hat sich wohl nicht viel geändert. WILHELM: Besitz ist eine heilige Kuh unserer Gesellschaft. Wir haben ein Auto, wir haben eine Frau, wir haben Kinder? Nein! Wir können zwar Gegenstände besitzen, aber weder Menschen noch Beziehungen. Sexualität wird oft fälschlicherweise zum einzigen Gradmesser für Beziehungsqualität, Treue mit sexueller Treue gleichgesetzt. In Partnerschaften ist Exklusivität wichtig, aber das muss nicht für alle Paare zwangsläufig sexuelle Monogamie bedeuten. Ein Klientenpaar von mir etwa führte über 20 Jahre lang eine offene Beziehung und war damit sehr happy. Zur Krise kam es, weil die Frau mit einem Bekannten in eine Ausstellung ging, die ihr Mann unbedingt mit ihr gemeinsam besuchen wollte, das hatte für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Und darum geht es: Paare müssen permanent aushandeln, was für wen welche Bedeutung hat und wie sie als Individuen und als Paar damit umgehen wollen. Liebe ist ein unkontrollierbares Gefühl, Beziehung aber auch Verhandlungssache. WOMAN: Frauen wird, so schreibt Bergner, in Beziehungen leichter langweilig als Männern. Wie sehen Sie das? WILHELM: Frauen fadisieren sich vor

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allem, weil sie nicht sagen, was ihnen sexuell Spaß macht. Sie spielen zu lange mit bei dem, was der Mann vorgibt, und dann reagieren sie mit Lustlosigkeit. Ich merke das auch immer wieder in der Praxis, dass Frauen oft lange brauchen, um ihre Wünsche zu formulieren, während ein Mann sehr schnell sagt: „Ich hab’s am liebsten oral!“ oder was auch immer. Ich rate den Frauen: „Hey, Sie sind genauso wichtig und dürfen sich wünschen, was Sie wollen. Er hat sich verdammt nochmal auch nach Ihnen zu richten.“ WOMAN: Und wenn der Saft aus einer Beziehung einfach draußen ist? WILHELM: Dann wird es zur Trennung kommen. In früheren Zeiten war die Ehe für die Frau eine Versorgungsinstitution, sodass Trennung gleichbedeutend war mit ökonomischem und gesellschaftlichem Absturz. Das ist ja zum Glück nicht mehr so. Trennung ist aber auch nicht gleich Scheitern. Partnerschaftliche Liebe hält manchmal ein Leben lang wie von selbst, und mal hört sie auf, obwohl man so

patriarchale Rollenbilder viel für sie getan hat. massiv aufzuweichen. Die Beziehungen sind ein Gesellschaft proklamiert Prozess und unterBefreiung von sexuellen liegen derart vielen Tabus für alle Menschen. Einflüssen, von denen Die traditionelle lebenswir nicht alle im Griff lange Zweierbeziehung als haben. WOMAN: Aber wenn normative Vorgabe ist abFrauen heute zu Recht »Frauen brauchen geschafft, polyamoröse nicht mehr ihrer Rolle oft lange, um ihre Lebensabschnittspartnerals Hüterin von Familie Wünsche zu forschaften werden ebenso und Beziehung um jeden mulieren, während gelebt wie die GleichstelPreis nachkommen wol- ein Mann sehr lung von Homosexualität len, leiden da nicht die schnell sagt: ›Ich mit Heterosexualität. WOMAN: Apropos polyamorös. Kinder drunter? hab’s gern oral.‹« WILHELM: Ein liebevolFunktioniert das? WILHELM: Für manche ler alleinerziehender WOLFANG WILHELM, SEXUALTHERAPEUT Menschen ist es möglich, Elternteil oder eine gleichzeitig mehrere Pergute Patchwork-Famisonen zu lieben und mit lie ist hundertmal besser als eine krampfhaft aufrechterhal- diesen in Beziehung zu leben. Wenn es tene Ehe, in der es nur Streit gibt. Das für alle passt, ist dagegen ja nicht das Geringste einzuwenden. Garantie gibt belastet Kinder viel mehr. WOMAN: Würden Sie abschließend sagen, es natürlich nie. Es kann sich dann dass wir in Sachen Emanzipation doch doch einer ausgeschlossen fühlen. schon viel erreicht haben? Oder einer aus einem Trio verliebt sich WILHELM: Sicher. Emanzipation und in einen Vierten. Dann sind gleich zwei MIRIAM BERGER ■ Feminismus haben dazu beigetragen, eifersüchtig …

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real life LUST DER FRAUEN



real life KNIGGE

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WAS darf man als AFFARE Sex, Spaß, Spontanität: SO WÄRE HEIMLICHE LIEBE IDEAL! Für Singles, die Fun wollen, und für Vergebene, die Abwechslung suchen. In der Realität wird’s aber oft kompliziert. Diese elf Fragen sollten Sie unbedingt klären. RED.: MEL ANIE ZINGL

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eine Verpflichtungen. Keine Rechtfertigungen. Keine Regeln. Die Affäre ist gerade deshalb für viele das perfekte Beziehungsmodell. Kein allzu fixes Binden, man kann alles, muss aber nichts! Coole Sache – doch die Wahrheit sieht meistens anders aus. Nach dem ersten Gefühlsrausch tauchen trotz der nur losen Verbindung zwischen den Partnern viele Probleme auf: Darf ich eifersüchtig sein? Was, wenn ich plötzlich doch mehr will? Darf ich mein G’spusi Freunden oder sogar den Kindern vorstellen? Die Paartherapeutinnen Sabine Weiss (herz-mut. com) und Doris Jeloucan ( jeloucan.at) geben Antworten …

Wie viel Beziehungsalltag darf sein?

RITUALE GEBEN HALT. Eine Affäre ist eine Liebesbeziehung, wenn auch keine konventionelle. Dabei entwickeln sich automatisch gewisse Rituale. Beziehungscoach Sabine Weiss erklärt das so: „In dem Fall wird es eben nicht das regelmäßige, gemeinsame Essen bei den Schwiegereltern sein, sondern eher das Schäferstündchen in der Mittagspause. Auch wenn am Anfang alles neu und aufregend ist, wünscht sich unser Hirn eine gewisse Vorhersehbarkeit und Kontrolle.“ Vor allem, wenn man etwas tut, wobei man nicht erwischt werden will.

»Auch wenn am Anfang alles neu und aufregend ist, wünscht sich unser Hirn eine gewisse Vorhersehbarkeit.« SABINE WEISS, LEBENSBERATERIN

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Was, wenn man auf einmal mehr will?

ANSPRECHEN! Daran führt kein Weg vorbei. Für Psychologin Doris Jeloucan ist Verliebtsein auch die logische Folge einer Affäre, denn „Sex bindet! Das Heikle daran ist dann immer, als Erster seine Gefühle zu offenbaren.“ Das Ganze hat logische Gründe: Nach dem siebenten Mal Sex starten im Gehirn durch die Ausschüttung von Oxytocin Bindungsprozesse. Und was dann? Am besten offen sagen, dass man gern mehr hätte. „Dann hat der andere Zeit, darüber nachzudenken und Position zu beziehen“, so Jeloucan. „Leider erlebe ich aber oft, dass unklare Aussagen getroffen werden, wie: ,Jetzt im Moment kann ich meine Frau nicht verlassen.‘ Da braucht es dann persönliche Stärke – und Wissen um den eigenen Selbstwert. Das beugt vor, um nicht in eine Warteposition zu rutschen.“

Muss ich von anderen Affären erzählen? LIEBER NICHT! Besser auf beiden Seiten bedeckt halten, sonst wäre das nur eine Egokränkung. Große Ausnahme: „Wenn es aus irgendeinem Grund zu ungeschütztem Sex kommt und das gesundheitliche Risiken mit sich bringt“, meint Expertin Jeloucan.


Wie viel Eifersucht ist erlaubt? DÜRFEN TUT MAN ALLES! Zuerst muss aber schon geklärt sein, um welche Art der Affäre es sich handelt: Treffen sich zwei gebundene Menschen, sind beide Single, einer vergeben oder ist es schon mehr eine Parallelbeziehung? Jeloucan: „Sobald Eifersucht im Spiel ist, würde ich mich jedenfalls fragen: Kann es sein, dass ich mehr will?“

Darf ich „Ich liebe dich“ sagen? WARUM NICHT? Single-Coach Doris Jeloucan gibt jedoch zu bedenken: „Ist ein ,Ich liebe dich‘ dem Rahmen einer Affäre angemessen? Wenn ich in mir den Drang verspüre, das zu sagen, dann ist es ein klares Zeichen dafür, dass der äußere Rahmen mit dem eigenen Empfinden nicht mehr zusammenstimmt.“ Grundsätzlich gilt aber: Die Spielregeln machen sich immer die Beteiligten untereinander aus.

FOTOS: OLEKSANDR HNATENKO/WERK, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE/WERK

Wie viel Kontakt ist okay? KEINE REGELN, KEIN ZWANG. Täglich, nur am Wochenende, alle paar Monate mal. „Manche haben zwischen den Treffen gar keinen Kontakt, manche schreiben sich ständig. Das ist so unterschiedlich wie bei herkömmlichen Beziehungen“, sagt Sabine Weiss. Sobald man beginnt, darüber nachzudenken, ob man sich melden muss, soll oder darf, wird es kompliziert. Und ist, laut Experten, ein erstes Alarmzeichen, um sich zu fragen: Passt mir die Situation noch so, wie sie ist?

Wie macht man richtig Schluss? MIT EINER SMS VERABSCHIEDEN? Ein Post-it hinterlassen? Oder einfach ohne ein Wort verschwinden? Geht gar nicht! Da sind sich beide Paartherapeuten einig. Schlussmachen ist genauso persönlich wie Sex – und hat auch im privaten Rahmen zu erfolgen. Coach Weiss stellt klar: „Sagen Sie konkret, was Sie wollen und setzen Sie Grenzen. Zum Beispiel: ,Wenn wir uns in der Öffentlichkeit begegnen,

»Sex bindet! Das Heikle daran ist dann immer, als Erster seine Gefühle vor dem anderen zu offenbaren.« DORIS JELOUCAN, SINGLE-COACH

werde ich dich grüßen, aber keine Unterhaltung führen. Ich wünsche mir keinerlei Kontakt via Facebook, WhatsApp oder Mail. Und keine Anrufe.‘“ Bei Affären mit Arbeitskollegen ist das Ganze natürlich schwieriger: „Vereinbaren Sie, dass etwa nur jobbezogene Inhalte und keine Gefühle besprochen werden. Und entschuldigen Sie sich, falls Sie der Person falsche Hoffnungen gemacht haben.“

Lass uns Freunde bleiben: Geht das!? „NATÜRLICH! Oft sind die Grenzen fließend“, sagt Jeloucan. „Wenn der erste Hormonrausch abgeklungen ist und der Verstand wieder einsetzt, entscheidet man oft, dass man dem Partner nicht weh tun will, den anderen als Mensch aber auch wertschätzt und nicht aufgeben will.“ Lebensberaterin Weiss warnt: „Meistens verläuft es sich, weil es für einen der beiden unbefriedigend wurde. Oder es entwickelt sich bei Vergebenen eine Art Parallelbeziehung nebenbei.“

Wie viel Platz bleibt für Romantik? INDIVIDUELL REGELN. „Vor allem gebundene Männer leben in Affären ihr Bedürfnis nach Romantik aus, das die Frau neben Kindern und Haushalt nicht erfüllen kann. Andere beschränken sich auf reine Lust“, weiß Coach Sabine Weiss aus ihrer Praxis. Auch Expertin Jeloucan unterstreicht: „Zu Beginn einer Affäre ist meist Romantik dabei – ein kleines Verlieben mit dem Hauch des Verbotenen!“ Erlaubt ist also alles, was dem anderen keine falschen Hoffnungen macht.

Muss ich es vor den Kids geheim halten? ACHTUNG! Bei Affären zwischen zwei Singles kommt irgendwann die Frage auf: Wann stellt man den Kindern einen neuen Partner vor? „Ich würde eine reine Affäre nur dann nicht mehr verstecken, wenn sie bereits aus der Pubertät draußen sind und es emotional zumutbar ist. Oder aber, wenn sich die Affäre zu einer Beziehung entwickelt hat“, hält Psychologin Jeloucan fest. „Ich plädiere ganz klar dafür, die Kinder zu schützen und das zu trennen. Die Kleinen bekommen, auch unterschwellig, weit mehr mit, als man ihnen zutraut.“ Eine neue Bezugsperson sollte stabil sein und vorhaben, zu bleiben. Natürlich gibt es keine Garantie, dass es so sein wird, aber eine bessere Voraussetzung als ein One-NightStand oder eine Affäre ist es schon.

Darf ich meine Affäre anderen vorstellen? WOLLEN SIE DAS!? Bei Freunden ist es meistens unproblematisch, vor allem wenn die Affärenpartner ledig sind. „In der eigenen Familie hat es meistens trotzdem keinen Platz. Irgendwann kommt dann bei Feiern ja immer die klassische Frage: ,Und, wie lange seid ihr schon zusammen?‘“, so Jeloucan. Anders ist es noch einmal, wenn es sich um verheiratete Partner handelt. Familiencoach Weiss: „Paare, die in offenen Partnerschaften leben, haben oft explizit ausgemacht, dass sie andere in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Wenn der jeweilige Partner aber nichts von der Affäre weiß, wäre es anmaßend und kränkend, die Liebschaft zu Familie und Freunden mitzubringen.“

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real life SEX-PROFITEURE

Treuetesterin

Das Geschäft mit dem

Fremdgehen

Seitensprung-Portale boomen, in Stundenhotels wird ungestört Lust ausgelebt, Treuetester verleiten zum Betrug. Aber WER VERDIENT EIGENTLICH an den geheimen Liebesverhältnissen? Wir baten Profis zum Word-Rap über ihren Job. R E DA K T I O N : A N D R E A W I P P L I N G E R & K AT R I N K U B A 56

FOTOS: RUDI FROESE, SILVIA WEISS/PRIVAT, WERK

THERESE KERSTEN, 26

Untreue fängt für den einen beim Telefonnummern-Austausch an, für andere beim heimlichen SMS-Schreiben und für manche erst beim ersten Kuss. Aufregend an meinem Job ist das Ergebnis. Fragen wie „Würde er/sie fremdgehen? Und wie weit würde er/sie gehen?“ Meine skurrilste Begegnung gibt es so nicht. Ich bin nur oft verwundert, wer uns engagiert. Nicht nur eigene Partner, sondern auch Mütter, die wissen wollen, ob der Freund ihrer Tochter treu ist. Oft streiten Ertappte alles ab, obwohl Beweise in Form von Fotos oder Chat-Protokollen vorliegen. Sie behaupten dann etwa, dass das lediglich Bildmontagen wären. Keinesfalls darf ich bis zum Letzten gehen. Ein Kuss ist erlaubt, aber auch nur dann, wenn die Auftraggeberin das ausdrücklich erlaubt und wünscht. Klienten lehne ich ab, wenn es pervers wäre. Ist mir aber noch nie passiert. Schlechtes Gewissen plagt mich nie. Nur weil jemand getestet wird, geht er nicht automatisch fremd. Der, der doch darauf anspringt, würde auch so bei nächstbester Gelegenheit untreu werden. Bezahlen muss man ab 29 Euro. Dafür gibt’s den SMS-Treuetest. Sonst hängt der Preis vom jeweiligen Auftrag ab. In zehn Jahren wird die Zahl der Untreuen aufgrund zunehmender Social-Media-Portale steigen. Insofern muss zumindest ich mir keine Sorgen um meinen Job machen. die-treuetester.eu


Paartherapeutin MARIA RICHTER-ZIMA, 46

Detektivin

Untreue fängt an, wenn ein Paar aufhört, darüber zu sprechen, was innerhalb der Beziehung nicht mehr stimmt. Anstrengend an meinem Job ist, dass Paare Fremdgehen häufig als Endpunkt ihrer Beziehung sehen. Die Wahrheit ist aber, dass mit der Offenlegung der Untreue eine neue Chance da ist. Die Partner können dann offen auf ihre Themen hinschauen. Besonders spannend finde ich, dass die wenigsten Menschen eine Affäre in erster Linie wegen Sex eingehen. Die meisten suchen nach Wertschätzung, Lebendigkeit, Zärtlichkeit oder möchten endlich wahrgenommen werden. Mein skurrilster Fall war ein Paar, bei dem die Frau dem Mann Affären vorwarf, die er bestritt. Zwei Tage später rief er mich an und machte mir ein eindeutiges Angebot. Keinesfalls darf ich die Neutralität verlieren. Wenn ein Paar kommt, wird niemand bevorzugt oder für einen Partei ergriffen. Bezahlen muss man für eine 90-minütige Paarstunde 180 Euro. In zehn Jahren werden Paare mit unterschiedlichsten Themen zu mir kommen. mariazima.com

HELGA MNICH, 55

Untreue fängt bei der sexuellen an. Dazu gehören der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit wie gemeinsame Wochenenden in Hotels. Spannend an meinem Job ist, dass ich mit Klienten aus den unterschiedlichsten Schichten zu tun habe, beim Thema eheliche Untreue meist aber dieselben Probleme auftreten. Nur die Orte der Handlungen – und somit der Observierungen – sind anders. Da muss ich mich auf dem Feuerwehrfest genauso unauffällig bewegen wie auf dem Golfplatz oder der Fashion Week. Mein skurrilster Fall war der einer Klientin aus der Provinz, die angab, dass ihr Gatte zu einer Krebsuntersuchung nach Wien musste. Sie zitterte zu Hause mit ihren halbwüchsigen Kindern vor dem Ergebnis und wollte wissen, ob ihn eine Geliebte im Krankenhaus besucht. Es war viel mehr, denn er täuschte die Erkrankung vor, um mit der anderen zu shoppen und dann nach einem romantischen Abendessen mit ihr in einem Hotel zu übernachten. Klienten lehne ich ab, wenn jemand über einen Kollegen Informationen will, um ihn zu stalken oder zu mobben. Bezahlen muss man ab 80 Euro für eine Stunde, je nach Tageszeit kann es noch einen Zuschlag geben. In zehn Jahren wird man bei gleichbleibender Gesetzeslage für Scheidungen noch immer Beweise für die Untreue des Partners benötigen. diedetektivin.at

Stundenhotelchefin DANIELA PFEIFER, 45

Untreue fängt schon an, wenn man mit dem Gedanken spielt, den Partner zu betrügen, und einen Versuch startet. Aufregend an meinem Job ist, dass wir unseren Gästen ständig Neues bieten möchten. So haben wir einmal eine Fetisch-Geburtstagsfeier mit etwa 25 Personen ausgerichtet. Gäste lehnen wir nie ab. Nur wenn jemand das Zimmer in einem unzumutbaren Zustand hinterlässt, wird er bei der nächsten Reservierung darauf hingewiesen. Bezahlen muss man je nach Kategorie ab 50 Euro für das Zimmer. Nutzen kann man es dann für vier Stunden. In zehn Jahren wird unser Geschäft weiter boomen. Es kommen ja nicht nur Fremdgeher, sondern auch Paare, die sich etwas gönnen möchten. rendezvous-privat.at


real life SEX-PROFITEURE

Scheidungsanwältin KATHARINA BRAUN, 42

Untreue fängt nicht beim körperlichen Akt an, sondern beginnt auch bei Illoyalität. Wenn der Fremdgeher etwa die Ehefrau vor der Geliebten schlechtmacht oder Intimes verrät. Oft ist die Ex-Gattin im Scheidungsverfahren schockiert darüber, was die Geliebte so alles weiß. Anstrengend in meinem Job ist, dass viele, die vom Betrug erfahren, zu Kurzschlusshandlungen neigen und rechtliche Fakten ausblenden. So wollen sie das Schloss austauschen, obwohl das Besitzstörung ist. Mein skurrilster Fall war jener, als ein Mann schon in der Hochzeitsnacht mit der Kellnerin fremdgegangen ist. Aber auch dieser war schräg: Als etwa die Frau den Ehemann mit dessen Vater, also ihrem

Schwiegervater, betrogen hat. Und immer wieder mal aktuell: Dass die beste Freundin der Frau die Geliebte des Mannes wird. Keinesfalls darf ich die Gegenpartei verbal niedergeprügeln. Ich setze vielmehr auf Zuhören, taktisches Gespür und natürlich, als oberstes Prinzip, Verschwiegenheit. Klienten lehne ich ab, wenn sie ihre Kinder mitnehmen möchten, um Druck auf den „Gegner“ auszuüben. Bezahlen muss man für die erste Beratung 120 Euro, für alles Weitere vereinbare ich meist Pauschalen. In zehn Jahren wird man Anwälte wohl noch immer brauchen. Da mache ich mir keine Sorgen. rechtsanwaeltin-braun.at

SeitensprungPortal-Chefin TANJA BALLABIO, 25

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Callboy RENATO, 36

Untreue fängt dort an, wo jemand sexuelle Nähe austauscht oder fremdküsst. Nur der Gedanke im Kopf zählt bei mir nicht. Da würde ja jeder fremdgehen. Aufregend an meinem Job ist, dass meine Kundinnen zu mir kommen, weil sie sich nach etwas sehnen, das sie schon lange nicht mehr bekommen haben. Sie wollen sich begehrt und sexy fühlen. Das gebe ich ihnen. Spannend ist, wie sich eine Frau beim ersten Date verhält. Ob sie sich von Anfang an wohlfühlt und meine Nähe genießt oder nervös und schüchtern ist. Keinesfalls darf ich Sex ohne Kondom haben. Ich würde meine Kundin auch niemals „stalken“ oder sie zu weiteren Treffen drängen. Und das Wissen über ihre Lebens-

situation bleibt zu 100 Prozent bei mir. Kundinnen lehne ich ab, wenn es zwischen uns nicht passen würde. Das ist bis jetzt noch nicht passiert. Im Vorfeld kann man ja per SMS, Telefon oder Mail vieles abklären und testen, ob die Chemie stimmt. Wahre Liebe gibt es natürlich, ich bin ja keine Maschine. Aber eine Frau, die mich als Besitz betrachtet, würde gar nicht zu mir passen. Ich bin ein Freigeist. Bezahlen muss man bei mir 350 Euro für volle zwei Stunden. In zehn Jahren wird mein Job als Callboy noch immer gut funktionieren. Es gibt stetig mehr allein lebende Frauen, die einen Mann für gewisse Stunden gerne in Anspruch nehmen. callboy-österreich.at

FOTOS: FOTOMITTERER/WERK, WWW.DANIELSCHMUCKI.CH, WERK

Untreue fängt in dem Augenblick an, in dem ich mich entscheide, etwas hinter dem Rücken meines Partners zu tun. Anstrengend an meinem Job sind unseriöse Plattformen, die unseren Markt verderben. Wir setzen uns für eine moderne Lebensform ein, bei der gerade Frauen ihre Bedürfnisse diskret ausleben können. Unsere Mitglieder sind nicht generell untreu, denn durch uns treffen sich auch Singles zum Ausleben ihrer erotischen Fantasien. Meine skurrilste Begegnung hatte ich mit einer verheirateten Frau, die uns bat, ihr Profil schnellstmöglich zu löschen. Sie hatte durch uns einen Mann kennengelernt, der sie sexuell inspirierte. Nachdem sie diese Erfahrungen mit ihrem Ehemann anschließend auch vollzogen hatte, hielt sie ihre Partnerschaft wieder für perfekt. Tabu sind bei uns auffällige Mitglieder, die andere unangenehm belästigen. Dann schließen wir diese aus. Bezahlen muss man als Frau gar nichts, für Männer fällt eine Monatsgebühr an. In zehn Jahren wird mein Job noch immer gefragt sein. c-date.at



real life MEINUNGEN

BODIL HUNDEVAD, 21, STUDENTIN.

»Untreue fängt beim Küssen an. Und eigentlich schon davor. Nämlich dann, wenn man mehr Interesse an jemand anderem als an seinem Partner hat.«

BEATRICE HÜTTER, 44, KAUFMÄNNISCHE ANGESTELLTE.

»Wenn man zueinander nicht ehrlich ist und dem anderen etwas vormacht. Würde ich draufkommen, dass mein Partner mich hintergeht, wäre für mich Schluss. Da gäbe es dann auch kein Zurück mehr.«

woman-UMFR AGE

Wo beginnt für Sie

Untreue?

Die einen sagen: Fremdgehen fängt im Kopf an. Die anderen lassen sich von einem Kuss nicht aus der Ruhe bringen. WOMAN hat bei Passanten auf der Straße NACHGEFRAGT, ab wann’s denn nun ein Seitensprung ist! R E DA K T I O N : K AT H A R I N A D O M I T E R

»Sie beginnt schleichend. Und zwar mit der Unzufriedenheit in einer Beziehung. Die Schuld sollte man dabei allerdings nicht beim Partner suchen, da man meistens nur mit sich selbst hadert und unglücklich ist.«

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DANIEL SEPER, 25, LEHRER.

»Mit einem anderen schmusen – da beginnt Fremdgehen für mich. Sobald ich das mitbekomme, würde ich mich auch trennen.«

FOTOS: GERALD MAYER-ROHRMOSER

LENA FANKHAUSER, 39, BRATSCHISTIN.


MARTINA SAPPA, 50, ÄRZTIN (l.).

»Ich glaube, die Jungen sehen das viel strenger als meine Generation. Fremdgehen hat nichts mit Küssen zu tun. Es geht um Ehrlichkeit und Loyalität. Untreu ist man, wenn man den anderen belügt.«

VALERIE ZWEYMÜLLER, 28, PROJEKTMANAGERIN. »In einer guten Beziehung nie! Wenn man einander liebt, ist man nicht untreu. Aber damit in einer Partnerschaft beide auch auf Dauer glücklich sind, muss man daran arbeiten und aufeinander Rücksicht nehmen.«

MALIN SAPPA, 20, STUDENTIN.

»Ganz klar: mit einem Kuss! Wenn man seinen Partner wirklich liebt und spannend findet, hat man doch kein Interesse daran, mit jemand anderem zu schmusen oder herumzumachen.«

SEVERINO NOWIKOVSKY, 26, ANGESTELLTER.

»Wenn sich meine Freundin mit einem Typ treffen und es mir nicht sagen würde. Denn sobald man so etwas voreinander geheim hält, kann man davon ausgehen, dass es sich nicht nur um einen guten Freund handelt …«


real life MEINUNGEN

MARTIN MOROCUTTI, 25, STUDENT.

»Wir sind seit einem Jahr ein Paar, und meine Freundin ist meine Bezugsperson Nummer eins. Sie ist die Frau, die mich von allen am meisten interessiert. So sollte das in einer guten Beziehung sein. Wenn das nicht mehr so ist, wird’s gefährlich.«

BARBARA MAIER, 22, STUDENTIN.

»Wenn die Innigkeit und Herzlichkeit in einer Partnerschaft verloren gehen und man die Kälte und Reserviertheit, die vom anderen ausgeht, spürt. Und wenn man keine gemeinsame Gesprächsbasis mehr hat.«

GABRIEL-RAFFAEL ALAEV, 30, SELBSTSTÄNDIG.

JASMIN FEICHTINGER, 20, IM EINZELHANDEL.

»Für mich beginnt Untreue beim Küssen und Sex mit anderen. Ob ich mich aber zwangsläufig trennen würde, wenn ich draufkäme? Ich glaube nicht.«

»Meine Freundin und ich kommen aus der Gastronomie, da gehört Flirten dazu. Vertrauen und Offenheit sind daher sehr wichtig. Untreue fängt für mich dort an, wo man einander bewusst gewisse Dinge verheimlicht.«

IRISI FERNAN, 46, BETRIEBLICHE SOZIALARBEITERIN.

»Untreue beginnt im Kopf! Dann, wenn man sich gedanklich von seinem Partner abwendet, sich nicht mehr mit ihm beschäftigt, sondern sich auf jemand anderen konzentriert.«

OANA STANCIV, 21, VERKÄUFERIN.

»Diese Frage stellt sich für mich gar nicht. Mein Partner muss für mich mein bester Freund sein, ich muss ihm voll und ganz vertrauen können. Untreue hat da einfach keinen Platz.«

»Wir sind seit 23 Jahren zusammen und mittlerweile ein sehr eingespieltes Team. Uns ist es wichtig, dass es dem anderen gutgeht. Darauf achten wir beide sehr. Und manchmal ist’s auch gut, wenn man einfach nicht zu viele Fragen stellt …«

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OLEG, 50, IMMOBILIENMAKLER. »Ich habe einen Leitsatz: Für alles gibt es eine Lösung. Das gilt im Business genauso wie in einer Beziehung. Untreue spielt daher keine Rolle bei uns. Wir stellen uns aufeinander ein und reden über alles, was uns beschäftigt.«

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MILA, 46, HAUSFRAU.



real life DREIERBEZIEHUNG

Mit dem einen ist sie seit fünf Jahren verheiratet, mit dem anderen seit drei Jahren verlobt: Sabine Englender lebt in einer BEZIEHUNG MIT ZWEI MÄNNERN. Mit uns sprach sie über ihren polyamorösen Lifestyle.

GLÜCKLICH ZU DRITT.

Sabine Englender, 30, aus Oberösterreich liebt zwei Männer: Ehemann Christian, 29, (r.) & Andreas, 40, (l.). Die Typen sind miteinander befreundet. „Sabine ist, was die Schlafzimmer angeht, eine Nomadin“, so Andreas.

„Ich liebe ihn–UND ihn!“

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iebe vermehrt sich, wenn man sie unter mehreren Männern aufteilt“, ein Zitat der französischen Schauspielerin Jeanne Moreau, das sich Sabine Englender, 30, zum Liebes- und Lebensmotto gemacht hat. Die Oberösterreicherin ist in einer Beziehung mit zwei Männern. Mit Christian, 29, ist sie seit fünf Jahren verheiratet, hat mit ihm die gemeinsame Tochter, Emilia, 13 Monate. Mit dem anderen, Andreas, 40, ist sie seit drei Jahren verlobt.

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Wie aber finden die beiden Typen das? „Sie verstehen sich gut und sind miteinander befreundet“, erklärt Sabine die außergewöhnliche Dreierkonstellation, die seit mittlerweile vier Jahren Bestand hat. Davor lebten Chris und Sabine – sie lernten einander vor neun Jahren beim Weggehen in einer Disco kennen – monogam: „Eine Mehrfachbeziehung war für mich aber schon immer ein Traum. Nur dachte ich lange, dass es einfach nicht umsetzbar wäre. Weil einerseits

für die Gesellschaft nur Beziehungen mit einem Partner in Ordnung sind. Und man andererseits erst einmal Männer finden muss, die dazu bereit sind, einem diese Freiheiten zu geben. Irgendwann hab ich meinen Wunsch trotzdem angesprochen, und Chris war angetan von den neuen Möglichkeiten, die sich so eröffnen würden“, erzählt die 30-Jährige. Über Facebook lernte die Verwaltungsangestellte dann Andreas aus Deutschland kennen. „Er wusste von Anfang an,


FOTOS: PRIVAT

dass ich glücklich verheiratet bin. Ich war auch nicht auf der Suche nach einem anderen Partner, es hat sich einfach alles so ergeben …“ Ihr gefällt’s: „Als Mittelpunkt dieser Dreierbeziehung liegt die meiste Aufmerksamkeit auf mir. Ich finde genau diesen Aspekt sehr reizvoll und genieße das!“ Für Ehemann Christian ist’s die persönliche Weiterentwicklung, die das besondere Liebeskonzept so spannend macht: „Leider verwenden viele den Begriff Polyamorie als Deckmantel, um möglichst ,legal‘ zu Sex mit anderen zu kommen. Dabei geht’s dabei um mehr: Man hat dadurch viele Chancen, Erfahrungen im Leben zu machen, durch die man sich selbst besser kennenlernt. Außerdem: Wenn man sich zu einer weiteren Person hingezogen fühlt, wäre es Selbstbetrug, die Gefühle zu unterdrücken.“ WIE KANN DAS GUT GEHEN? Wie genau sieht denn nun der Beziehungsalltag des polyamorösen Trios aus? „Unter der Woche gibt’s Chris, das Baby und mich. Jedes zweites Wochenende kommt Andreas. Dann verbringe ich mit ihm Zeit. Wir gehen abends aus, zum Essen oder ins Kino. Und ich schlafe dann auch bei ihm im Zimmer. Ist er länger als zwei Tage da, unternehme ich mit beiden abwechselnd was: Einen Tag was mit Chris, den anderen was mit Andreas. Manchmal sind wir auch alle zusammen unterwegs. Das klappt ganz hervorragend!“ Ein großer Vorteil dabei: „Wenn man mal Zeit zu zweit verbringen will, passt der andere auf Emilia auf. Man braucht nicht immer einen Babysitter, bei dem man sich dann vielleicht sogar unsicher ist, ob es der Kleinen auch wirklich gut geht.“ Demnächst will Andreas sogar aus Deutschland nach Österreich übersiedeln und findet schon jetzt: „Dann ist wirklich alles perfekt.“ Geplant ist auch ein zweites Baby. „Über den Zeitpunkt sind wir uns noch nicht schlüssig geworden. Ebenso wenig darüber, wer der biologische Vater sein soll. Das lassen wir alles auf uns zukommen“, so Sabine. Klingt alles sehr nach Happy Family. Streitereien, Diskussionen und kleinere Krisen gibt’s dennoch. „Natürlich sind Eifersucht und Verlustängste ein wiederkehrendes Thema. Wir versuchen, die unangenehmen

Gefühle zu verstehen und ehrlich dar„SO SIND WIR EBEN!“ Sabine, Christiüber zu sprechen. Dadurch lernen wir, an und Andreas leben ihre Partnerbesser damit umzugehen“, erklärt schaft also aufgeschlossen – auch im Sabine. Boyfriend Andreas ergänzt: Internet. Auf ihrem Facebookprofil „Sabines Part ist sicher der schwierigs- postet Sabine innige Fotos zu dritt. te, aber sie macht das sehr gut. Und Bildunterschrift „Dreamteam“ oder wenn mir gewisse Situationen mal „Meine Jungs“, verziert mit roten nicht gefallen, halte ich mich einfach Herzchen. Aktuell am Entstehen: Ein raus und ziehe mich zurück.“ eigener YouTube-Kanal („Love up your REGELN FÜRS ZUSAMMENLEBEN. Um life“): „Wir produzieren gerade die ersdas Miteinander zu vereinfachen, hat ten Videos. Da werden wir über unser sich das Dreiergespann ein paar Beziehungsmodell sprechen, um endVereinbarungen überlegt, an die sich lich Tabus zu brechen.“ Die Reaktioalle halten: „So kennt sich jeder aus nen des Umfelds auf ihre Offenheit und niemand muss ständig nachfra- sind jedenfalls gemischt. „Einige Begen. Eine davon betrifft etwa den kannte können damit gar nichts anSchlafplatzwechsel: einmal bei Chris, fangen und gehen auf Distanz. Und einmal bei Andreas. Eine andere, dass dann gibt es auch welche, die es verDates mit Außensterückt finden, aber neuhenden kommunigierig sind und mehr ziert werden, wenn über unser Liebeskon»Als Mittelpunkt auch Details geheim zept wissen wollen. dieser Dreierbleiben. Welche StelFremde hingegen sind beziehung liegt lungen wir zum Beivor allem verwirrt. Ich die meiste spiel beim Sex mit denke, wir haben schon anderen machen, bevielen Kopfzerbrechen Aufmerksamkeit halten wir für uns.“ beschert, wenn wir zu auf mir. Ich finde Aktuell datet Chrisdritt unterwegs sind.“ genau diesen tian übrigens eine anNachdenklicher ZuAspekt reizvoll.« dere Frau und Sabine satz: „Das Wichtigste SABINE ENGLENDER, 30, noch einen weiteren aber ist, dass unsere LEBT & LIEBT POLYAMORÖS Typen. Nur Andreas hat keine weiteren Rendezvous: „Zwei Beziehungen wären für mich, zeitlich und g e f ü h l s te c h n i s c h , nicht denkbar.“ Sabine winkt ab: „Abwarten! Das kann sich schnell ändern.“ Auf körperliche Exklusivität besteht keiner der drei. Sexuelle und emotionale Abenteuer mit andeEINE ETWAS ANDERE FAMILIE. Mit Christian (li.) hat Sabine eine Tochter: ren sind für sie kein Emilia, 13 Monate. Andreas sieht sich aber auch als Papa: „Sie hat eben zwei.“ Problem, Treue definieren sie nicht über Intimitäten. Christian versteht darunter vielmehr, dass man „den Partner bedingungslos liebt, Familien uns akzeptieren, wie wir sind wie er ist, für ihn da ist, wenn er einen und leben wollen. Und das tun sie voll braucht, und sich an das hält, was man und ganz.“ untereinander ausgemacht hat“. Sabine Die Liebe der drei passt in keine fügt noch hinzu: „Die größte Kunst be- Norm und hält sich an keine Konventisteht darin, vor allem sich selbst treu zu onen. Muss sie auch gar nicht. „Es ist, sein, zu seinen Wünschen und Bedürf- was es ist“, heißt’s in einem Gedicht nissen zu stehen – ganz egal, ob andere von Erich Fried. Und das ist gut so. K AT H A R I N A D O M I T E R ■ damit d’accord gehen oder nicht.“

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kolumne MANNSBILDER

Mister Sensibel

Dass Männer weinen dürfen, ist unbestritten. Aber nicht, wie oft, wie sehr, wie lange ihre Tränen fließen sollen.

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ie sprach dann, was sie sprechen musste, und zwar so laut, dass auch den Menschen an den umliegenden Tischen die Stäbchen aus den Händen plumpsten: „Ich glaub, ich träum mit dir, du Eisprinz. Nach 17 glücklichen Jahren Ehe, mit drei gemeinsamen Kindern, zwei Hunden und einem Haus mit Garten bist du, wenn ich mich ohne Vorwarnung schleiche, allen Ernstes nach lächerlichen 15 Minuten fertig mit Heulen?“ Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich ausbalanciert, aber Mario rettete sich unter Beihilfe der anwesenden Männer in eine Grundsatzdebatte über das männliche Selbstverständnis, das eigene Image nur schwer nahe am Wasser bauen zu können. Dabei gab es natürlich auch wertvolle wissenschaftliche Hören-Sagen-Beiträge, wie jenen, es sei angeblich erwiesen, dass Frauen im Leben vier Mal so oft weinen wie Männer (allerdings wesentlich

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MICHAEL HUFNAGL

seltener aus Freude) – was einerseits evolutionäre, andererseits hormonelle Gründe hätte. Das änderte allerdings nichts am Umstand, dass es von nun an zu klären galt, wie viel an dem Spruch „Echte Männer weinen nicht einmal beim Zwiebelschneiden“ dran ist beziehungsweise dran sein sollte. Das ist nämlich eine ziemlich tückische Sache, wie oft, wie sehr, wie lange ein Mann von der Heulmuse geküsst werden darf. Denn wenn Marios 15 Minuten „ein schlechter HerrenWitz“ (© Jana) sind, stellt sich selbstverständlich die Frage: Wie ausgeprägt sollte die Schlosshund-Attitüde sein, um sich Respekt in der Frauenwelt zu verschaffen? Denn dass coole Männer auch tränenreich Gefühle zeigen sollen, ist gesellschaftlich längst mehrheitsfähig.

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ie Dosis macht’s aus, eh klar. Und diesbezüglich wurde der Fall Albert aufgeworfen, der sich mit seinen Tränen so sehr im Einklang befindet, dass er sie bei jeder Gelegenheit zum Besten gibt. Heißt: Albert weint im Unterschied zu seiner siebenjährigen Tochter sogar hemmungslos vor sich hin, wenn im Fernsehen Pippi Langstrumpf melancholisch an ihre Zeit im Taka-Tuka-Land zurückdenkt. Das fanden einige Frauen besonders berührend, weil Mister Sensibel auf männliche Härte-Posings verzichtet. Andere wiederum bekräftigten, dass sie beispielsweise niemals wilden Sex mit jemandem haben könnten, der mit dauerfeuchten Augen durchs Leben rennt, weil sich die geliebte Birkenfeige im Arbeitszimmer nach dem Umtopfen so gar nicht mehr erfangen hat. Erkenntnis: Auch als WeinGeist kann man es Frauen nie recht machen. Mein Beitrag war übrigens, dass ich keinen Film je so zum Heulen gefunden habe wie die wahre Geschichte über den Hund Hachikō. Worauf Mario sagte: „Da kamen mir auch die Tränen.“ Und ich: „Hoffentlich nicht länger als 15 ■ Minuten.“ Schreiben Sie mir, wenn Sie mögen …

HUFNAGL.MICHAEL@WOMAN.AT

FOTO: ERNST KAINERSTORFER

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s geschah in einem asiatischen Restaurant, als die emotionserprobte Emma zum Thema verflossene Lieben eine dramatische Erinnerung offenbarte. Sie erzählte, wie sie einst, nachdem ihr der Freund ausgerechnet am Heiligen Abend mitgeteilt hatte, dass leider keine Wunderkerze dieser Welt die Beziehung noch retten könnte, ins Tal der Tränen stürzte. „Drei Tage und drei Nächte habe ich durchgeheult.“ Am Tisch herrschte natürlich empathisches Schweigen und verständnisvolles Kopfnicken ob des außergewöhnlichen Kummer-Schicksals – erst die Packerln, dann das Adieu, so ein Festakt fällt nicht gerade in die Kategorie „Kann man so machen“. Nur der für seine unbeugsame Lässigkeit weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannte Mario fand rasch die Worte wieder. Wenn auch nicht unbedingt die richtigen. Er meinte nämlich, dass eine so fanatische Flennerei in keiner Relation zum Anlass des Schlussmachens stünde und fügte an: „Wenn mir meine Frau mitteilen würde, dass sie mich verlässt, würde ich höchstens 15 Minuten weinen, weil Männer haben ganz andere Strategien, wenn sie traurig sind.“ In diesem Augenblick hätte man ein Butterfisch-Sashimi fallen hören können, so ruhig wurde es. Was vor allem daran lag, dass Marios Ehefrau Jana am selben Tisch saß.


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T:

€ 95 , 8 4

INS BLAUE HINEIN! Ohrringe von H&M, € 14,99. Denim-Bluse von Forever21 um € 20,–. Badge-Jeans von Calzedonia um € 35,95. Heels von Catwalk bei Deichmann um € 24,90.

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G E SA M

T:

€ 99 , 84

ALLES IN EINEM Ohrringe von New Yorker um € 4,95. BlumenOverall von H&M um € 34,99. Tasche von New Yorker um € 9,95. Schnürsandaletten von Tamaris um € 49,95.

G E SA M

AUF STREIFE

€ 9 5 , 92

T:

Kreolen von H&M um € 9,99. Ripp-Shirt von Tally Weijl um € 15,99. Weite Nadelstreifhose von Mango um € 39,99. Sneakers von Colosseum um € 29,95.

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style CHEAP & CHIC G E SA M

€ 98 , 79

T:

BACK TO SCHOOL Satzkleid von C&A um € 19,–. Ripp-Shirt von Tally Weijl um € 9,99. Tasche von Catwalk bei Deichmann um € 24,90. Armreifen von Bijou Brigitte, € 14,95. Ballerinas von Giuliana bei Humanic um € 29,95.

G E SA M

T:

€ 99 , 88

LÄSSIGLOOK Kreolen von Bijou Brigitte um € 4,99. Bluse von Only bei Vero Moda um € 24,95. Highwaist-Jeans von Fussl um € 19,99. Sneakers von Gamloong bei Humanic um € 49,95.

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G E SA M

T:

€ 99 , 88

BAUCH EINZIEHEN! Hut von Forever21 um € 20,–. Crop-Top von Forever21 um € 18,–. Armreif von Claire’s um € 7,99. Culotte von C&A um € 19,–. Bag von Takko, € 9,99. Schnürer von Deichmann um € 24,90.

G E SA M

€ 95 , 74

T:

DENIM-GIRL Hut von Only bei Vero Moda um € 26,95. Ohrringe von Zara um € 12,95. Kette von New Yorker um € 4,95. Jeanskleid von 17&Co bei Fussl um € 25,99. Booties von Graceland bei Deichmann um € 24,90.

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style CHEAP & CHIC

G E SA M

T:

€ 93 , 8 3

SCHÖNER STILBRUCH Ohrringe von H&M um € 6,99. Jeanshemd von C&A um € 19,–. T-Shirt von Noisy May bei Vero Moda um € 12,95. Midirock von H&M, € 34,99. Pumps bei Deichmann um € 19,90.

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G E SA M

€ 9 5 , 92

T:

NUDE NOBLESSE Bluse von Sa.Hara bei Fussl, € 14,99. Kette von H&M um € 14,99. Shape-Minirock von Bik Bok um € 34,95. LongCardigan von Colosseum um € 15,99. Flats von C&A um € 15,–.

G E SA M

T:

€ 94 , 8 4

WALLE, WALLE Sonnenbrille von H&M um € 9,95. Kette von Zara um € 19,95. Ethno-Kleid von Mango um € 29,99. Wedges von Never2Hot bei Humanic um € 34,95.

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style CHEAP & CHIC G E SA M

T:

€ 99 , 94

BELLE PASTELL Pullover von Forever21 um € 16,–. Bluse von C&A um € 14,–. Rock von Mango um € 39,99. Lackpumps von Starlet bei Jello um € 29,95.

LADY IN BLACK Kette von New Yorker um € 5,95. Culotte-Overall von Forever21 um € 44,–. ArmreifSet von New Yorker um € 4,95. Glitzer-Sandaletten von Shoe4you um € 44,95.

G E SA M

T:

€ 99 , 85

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style CHEAP & CHIC G E SA M

T:

€ 92 , 8 8

GO FOR GOLD Mütze von H&M um € 9,99. Pulli von Zara, € 29,95. Tank-Top von C&A um € 7,–. Plisseerock von Zara um € 29,95. Sneakers von Jello um € 15,99.

DIE NEUE MASCHE Schluppen-Bluse von H&M um € 39,99. Rock von C&A um € 17,–. Söckchen von Kunert um € 7,–. Budapester von Catwalk bei Deichmann um € 29,90.

G E SA M

T:

€ 93 , 8 9

M O D E L : N ATA L I A / E X I T ; H A A R E & M A K E - U P : M A RT I N A FA S C H I N G ; S T Y L I N G : N I N A K E P P L I N G E R / N I N A L I. AT ; DA N K A N : S T R I P L AC K BY A L E S S A N D RO.

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style TRENDLOOKS BRONZER. „Highlighting Powder in Bronze Glow“ von Bobbi Brown, € 50,–.

ZARTE SPITZE. Von Ganni um € 179,90.

LEDERJACKE. Von H&M um € 249,–.

Romance Weißtöne sorgen in Kombi mit edler Spitze für die schönste Sommerromanze! Dazu passen goldige Römersandalen und eine rockige Leder- bzw. sportliche Blousonjacke als Stilbruch.

LIEBEN! Die Lust auf die neuen Laufsteglooks ist groß, das Börserl aber zu klein, um zuzuschlagen?! Kein Problem! Wir haben die heißesten DESIGNER-OUTFITS NACHGESHOPPT! So werden wir ruckzuck auch ohne viel Cash zu Catwalk-Queens! RED.: GORDANA PERIC

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OHRRINGE. Von H&M um € 14,99.

FOTOS: CATWALKPIX.COM, WERK

SIEBEN, DIE WIR

ETRO

RÖMERSANDALEN. Von Zara um € 39,95.


BOWLING-BAG. Von Comma um € 79,99.

SCHNÜR-HEELS. Von Paula Cademartori um € 750,–.

Muster GUCCI

Mit einem gemusterten Kleid ist man im Nu angezogen und zieht alle Blicke auf sich! Gucci etwa kombiniert knallige Schnürsandaletten. So steht einem starken Auftritt nichts mehr im Weg. PRINT-KLEID. Von Asos Premium bei asos.de um € 91,99.

WEITE HOSE. Von Closed um € 249,–.

om

an.

at

TOP. Topshop bei woman.at um € 55,–.

Volumen

FENDI

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HA ARSCHMUCK. Von Bijou Brigitte um € 5,95.

SNAKE-PRINT. Von Another A bei Goertz um € 69,95.

„The rise of oversize“ ist nicht aufzuhalten: Blusen, Tops, Mäntel und Hosen zeigen sich „aufgeblasen“ und kaschieren so ganz nebenbei auch noch kleine Problemzonen. We like!

AK TENTASCHE. Von Aigner um € 599,–.

TAILLENGÜRTEL. Von Set bei impressionen.at um € 69,95.

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style TRENDLOOKS

Femme fatale

BUSTIER-TOP. Bei topshop.com um € 46,–.

Hochgeschlitzter Pencilskirt aus Leder + hautenges Bustier-Top = Verführung pur. Bei der Farbwahl halten wir uns an Blaunuancen, die wirken edel und liegen praktischerweise voll im Trend!

EYESHADOW-PALET TE. „The blushed Nudes“ von Maybelline um € 12,95.

OHRRINGE. Von Zara um € 9,95.

NUDE NAILS. „Nagellack in Beige Évanescent“ von Marionnaud um € 4,90. @w

oma

n . at

PENCILSKIRT. Von by Malene Birger bei woman.at um € 540,–.

GIAMBATTISTA VALLI

GRANT

HALSKET TE. Von Pandora um € 99,–.

SANDALET TEN. Von Pittarello um € 48,50.

Florale Muster wirken schnell zu lieblich. Dem wirken die Designer jetzt mit modernen XL-Prints auf cleanen Schnitten entgegen. Wichtig: Rüschen, Spitze und Volants haben hier nichts verloren.

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GL ADIATORSANDALS. Von Michael Kors um € 230,–.

FOTOS: CATWALKPIX.COM, WERK

Blumengarten

VERSPIELT. Von Marc Cain um € 449,–.



style TRENDLOOKS KLEID. Von Moschino bei net-aporter.com um € 550,–.

FÜR LIDER & BR AUEN. „Eye & Brow Maestro in Khaki“ von Giorgio Armani ca. € 29,–.

L ACK-LOAFER. Von Lika Mimika um € 250,–.

Streifen Schiff ahoi! Der Marine-Look lässt grüßen. Das Schlauchkleid bekommt mit flachen Schnürern einen chicen sporty Touch. Die grünen Brauen (Max Mara) sind Geschmackssache …

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oma

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MAX MARA

BL A ZER. Topshop bei woman.at, € 84,–.

BOSS

CROSSBODY. Von MCM um € 670,–.

Maskulin Mann, oh Mann – der Look, der kann! Locker geschnittene Hosenanzüge im Boyfriend-Stil sind nicht mehr aus unserer Garderobe wegzudenken. Roter Lipstick macht’s sexy und feminin.

MIT PROFIL. Von Geox by Patrick Cox um € 160,–.

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TANK TOP. Von Mango um € 6,99.

HOSE. Von Topshop bei woman.at um € 55,–.

SHOULDER-BAG. Von Matthew Harris um € 99,90.

om

an

. at

FOTOS: GETTY IMAGES, STARDUSTFASHION, WERK

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KISS ME. „Rouge Dior Nr. 667“ von Dior um € 36,95.



FOTOS: WWW.BAUERSYNDICATION.COM.AU / TRUNK ARCHIVE

style KÖRPERPFLEGE

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Ihr Body-

Pflege Plan

für den

Frühling In wenigen Wochen ist es so weit: Dicke Pullover und bequeme Jeans machen Platz für ärmellose Tops und kurze Röcke. Ist Ihre Silhouette schon bereit dafür? Keine Panik, mit unserem Plan bringen Sie DIE HAUT IN IHREN BESTZUSTAND. Straffer, glatter, praller und knackiger – mit der richtigen Pflege schaffen Sie das! R E DA K T I O N : S E R M I N K AYA

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style KÖRPERPFLEGE

G

erade unsere goldene Mitte sieht wegen Wasseransammlungen oft üppig aus. Mit wenigen Pflege-Hacks wird man diese los, Disziplin ist aber oberstes Gebot. Tägliche Massagen zur Entstauung & Aktivierung der Haut sind Pfl icht!

DIE IDEALE PFLEGE:

ÜBUNGEN FÜR DIE HAUT. Wer die Haut an Bauch und Taille festigen will, verordnet ihr ein FitnessProgramm. Damit ist aber nicht die Muckibude gemeint (obwohl das grundsätzlich nie schadet), sondern spezielle Pflege-Goodies. 1. Gebot: Entschlacken und peelen. Das momentan auf Instagram gehypte, altbewährte Kaffeesatz-Peeling sorgt nicht nur für weiche Haut, sondern auch dank dem Koffein darin für eine dellenfreie Haut. 2. Gebot: Die Pflege immer mit einer Zupfmassage kombinieren. Dafür kommen die Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger zum Einsatz: Die Haut zwischen diesen schnell hochheben und wieder loslassen. Idealerweise so lange durchführen, bis der Teint leicht gerötet ist – somit „arbeitet“ der Body, das pusht die Durchblutung.

GLATT-EFFEKT. Gut gegen Dehnungsstreifen: „Body Refirm Stretch Oil“ von Biotherm, € 40,90.

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STIMULIERER. Needling-Tool „Meso Body Needling Roller“ von Sofri um € 44,–, sofri.com

WORK IT, BABY! Was das Straffen der Taillengegend betrifft, erleben bekannte Methoden ein Revival. Algenbäder und Bodywraps sind hoch im Kurs und wurden mit starken Wirkstoffen neu überarbeitet. Die beliebten Körperwickel helfen dank HightechPflanzenextrakten und dem durchs Wickeln entstehenden Wärme-Effekt beim Abbau von Schlacken und reduzieren den Umfang. Wer gegen Dehnungsstreifen vorgehen möchte, ist mit der „Needling“-Methode gut beraten. Hier werden mit einem Nadel-Roller feinste Stiche in die Haut gerollt. So können nachfolgende Wirkstoffe tief eindringen. Außerdem regen die Mikro-Verletzungen die Kollagenproduktion an, wodurch Risse und Streifen reduziert werden.

INSTAGRAM-STAR. KaffeesatzPeeling „The Original Body“ von frank body um € 14,95, frankbody.com

CREME-CORSAGE. Festigt die Mitte mit Ingwer: „Emulsion Bauch & Taille“ von Thalgo um € 59,–, thalgo.de

FOTOS: FRÉDÉRIC CIROU / PHOTOALTO / PICTUREDESK.COM; ZUSATZFOTOS: WERK

& h c u a B ille Ta

ZUSÄTZLICHE HILFEN:



style KÖRPERPFLEGE

U

nter dicken Winterpullis konnte man sie gut verstecken, die Unreinheiten an Rücken, Armen und Dekolleté. Auch die feinen Fältchen vorne an Hals und Busenzone waren Ihnen bestimmt kein Dorn im Auge – bis jetzt. Alles keine großes Malheur. Mit diesen Tipps verwandeln Sie Ihre Rück- und Vorderansicht zum Hingucker.

DIE IDEALE PFLEGE:

DAS KLÄREN WIR MAL. Bei kleinen fiesen Unreinheiten an den Armen handelt es sich meist um Verhornungen, die sich gut mit einer elektronischen Körperbürste wegpeelen lassen. Eine anschließend dick aufgetragene Tonerde-Maske zieht den letzten Rest der Unreinheiten aus der Pore. Zwei Mal pro Woche an allen unruhigen Stellen angewendet, sorgt das Duo langfristig für klare Haut. Bei Fältchen handelt es sich genau um das umgekehrte Programm. Wir wollen nichts aus der Haut „herausziehen“, sondern ihr Wirkstoffe zuführen. Sahnige Dekolleté-Cremes und Masken bewirken gerade bei tiefen Linien an dieser dünnhäutigen Zone schnell einen WOW!-Effekt. Eine Kombi aus Hyaluronsäure (wirkt aufpolsternd) und wertvollen Ölen (glättet Trockenheitsfältchen) ist eine Top-Pflege. Tipp: Tragen Sie diese Goodies gleich nach dem Duschen auf (die Creme immer aufwärts streichen), die noch geöffneten Poren nehmen die Wirkstoffe dann super auf.

n e k c ü R , e Arm ekolleté &D

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KULTPRODUKT. Hat viele Fans & Busenfreundinnen: „Throat & Bust Lifting Effect“ von Sensai um € 113,–.

GLATTER ERFOLG. UV-Strahlung, also (ungeschützter) Sonnenkonsum ist der Hauptgrund für ein knittriges Dekolleté. Lässt man tief blicken, sollte die Zone mit Sonnenschutz eingecremt sein. Und Achtung beim Schlaf: Seitenschläfern drohen ebenso Falten. In jedem Fall sorgen sowohl die Needling-Methode als auch Peelings und Laser-Treatments (jetzt noch machbar) beim Arzt für eine makellose Oberfläche.

STARKE ARME. Festigt die Haut an den Oberarmen effektiv: „Lift Fermeté Lait Fondant“ von Clarins um € 54,50.

AUFWÄRTSTREND. Liftet die Brust: „Plantscription Neck & Décolleté treatment“ von Origins um € 66,–.

FOTOS: WWW.BAUERSYNDICATION.COM.AU / TRUNK ARCHIVE; ZUSATZFOTOS: WERK

REINIGUNG. Maske, die entschlackt & mit Tonerde klärt: „Carchoal Body Clay“, The Body Shop um € 19,–.

ZUSÄTZLICHE HILFEN:



style KÖRPERPFLEGE

C

ellulite und ein Hängepo machen sich nicht gut bei Shorts, Röcken oder gar Bikinis. Zeigen Sie Dellen und einem erschlafften Gesäß einfach Ihre Kehrseite. Wir bringen Sie in die beste Po-Sition!

DIE IDEALE PFLEGE:

ALLERWERTEST. Cremen mit speziellen Wirkstoffen lösen die abgelagerten Stoffe aus dem Bindegewebe. Dieses wird hauptsächlich von Giftstoffen belagert, die wir durch Ernährung, Medikamente oder hormonelle Verhütungen einnehmen. Beim Eincremen der Beine gilt: Morgens und abends mit festen, kreisenden Bewegungen nach oben hin einmassieren. Beginnen Sie immer an den Knöcheln und massieren Sie dann das Gewebe hoch zu den Knien und Oberschenkeln bis hin zur Hüfte. .

ZUSÄTZLICHE HILFEN:

SCHÖN IN FORM. Wer keine Lust auf die DIY-Massage hat, lässt ein Mal pro Woche eine Lymphdrainage durchführen. Sie wirkt Wunder bei Cellulite – genau wie basische Ernährung. Für einen Knackpo müssen Sie doch selber was tun. Tipp: Squats funktionieren!

o P & e n i e B BEINFREIHEIT. Entstaut und wirkt gegen Wassereinlagerungen: „Daily Lift for Legs“ von Legology um € 78,–, niche-beauty.com

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PR AK TISCH. Gibt Q10 ab und festigt mit Kompression: „Straffende & Formende Leggings“ von Nivea um € 29,50.

STAR-OBJEKT. It-Tool für Gesicht, Körper und Füße (die Stars schwören auf sie): „Smart Profile“ von Clarisonic um € 269,–.

Woman: Die klassischen Clarisonic-Gesichtsbürsten kennen wir schon lange, aber was kann die neue „Smart Profile“? Dr. Robb: Diese Bürste ist vom Scheitel bis zur Sohle einsetzbar. Sie hat viele Funktionen: die Haut reinigen, massieren, peelen, und sogar eine Pediküre lässt sich mit ihr perfekt durchführen. Sie ist also ein Gerät für alle Hautbedürfnisse. Woman: Was ist der Vorteil einer Reinigung mit elektrischen Bürsten? Dr. Robb: Mit einer Clarisonic ist die Haut nachweisbar sechs Mal besser gereinigt als von Hand. Es liegt übrigens auch besonders feiner Umweltschmutz auf der Haut, den man mit dem bloßen Auge nicht sieht. Diesen kann die Bürste wegputzen. Woman: Es gibt Bürstenaufsätze für das Gesicht, den Body und sogar die Füße. Wie oft gehören diese gewechselt? Dr. Robb: Die Aufsätze sind antibakteriell, sie sollten aber idealerweise alle drei Monate gewechselt werden.

FOTOS: MAURITIUS IMAGES / INSADCO PHOTOGRAPHY / ALAMY; ZUSATZFOTOS: WERK, PRIVAT

DREI FRAGEN AN „DR. ROBB“ AKRIDGE, ERFINDER VON CLARISONIC



style MASCARAS IM TEST

PUSH UP

FARBFLASH

SCHWUNG

Mit dem körbchenförmigen Bürstchen kann man die Wimpern im 45-GradWinkel mühelos nach oben pushen – für super aufgefächerte & voluminöse Lashes! „The Falsies Push Up Drama“ von Maybelline New York um € 12,99.

Die „Volume Effet Faux Cils in Bohemian Pink“-Mascara sorgt für effektvoll getrennte, dichte & farbige Lashes. Über die gewohnte Mascara zaubert sie dezente Farbakzente, für den gewagteren Look einfach mehrmals alleine auftragen. Von YSL, ca. € 34,–.

Wer vor allem auf lang anhaltenden Schwung & extremes Volumen steht, liegt mit der „Lash Beautifier Mascara Volume & 24h Curl“ genau richtig. Denn die innovative Supercurling-Polymer-Formel hebt jede Wimper schwungvoll an. Von Astor, € 8,99.

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SMASHBOX

Wer die Wahl hat, hat die Qual! Wimperntuschen zaubern im Nu mehr DICHTE, SCHWUNG & LÄNGE. Elf Mascaras haben wir mal genauer unter die Lupe genommen – für jeden Augenblick eine! R E D . : G O R D A N A P E R I C

TOP FLEXIBEL

K.O.-LASHES

WASSERFEST

Dank SchwanenhalsForm erreicht man jeden Augenwinkel & jede Wimper von der Wurzel bis zur Spitze! Tiefschwarze Pigmente, RosenzellExtrakte & flexible Polymere zaubern dicht definierte, ausdrucksstarke Lashes. „Grandiôse“ von Lancôme, ca. € 33,–.

Elastomer sorgt für Länge & Volumen und Polymere für extremen Halt. Die spezielle Bürste der „Sumptuous Knockout Defining Lift and Fan Mascara“ verhindert das Verklumpen und hebt sogar die feinsten Lashes an. Von Estée Lauder, € 29,90.

Eine wie keine: Wer nah am Wasser gebaut ist oder bald ins „kalte Nass“ springt, braucht sie: „In Extreme Dimension Waterproof Lash in Dimensional Black“ – die wasserfeste Formel hält & hält und verleiht superdichte, dramatische Lashes. Von MAC, € 24,–.

FOTOS: SMASHBOX, WERK

All eyes on me


AUGEN AUF! Die Jumbo-Bürste hebt die Lashes nach oben und außen an, volumenspendende Puder & Wachse sorgen für dramatisches Volumen, Dichte und Länge – öffnet optisch die Augen. Hält bis zu 8h ohne zu bröckeln! „Eye Opening Mascara“ von Bobbi Brown, € 31,–.

Nice to know!

Schon gewusst? 1939 erfand Helena Rubinstein die erste wasserfeste Mascara & die erste automatische Mascara. Die „Lash Queen“-Mascara ist seit Jahren der Bestseller im Segment der Wimperntuschen schlechthin. (ca. € 35,–.) Richtig abschminken. Abschminklotion aufs Wattepad draufgeben, auf die Wimpern auflegen, kurz (!) einwirken lassen und mit sanftem Druck nach unten ziehen! Nicht reiben – das macht sie brüchig!

TOP VOLUMEN

MEHR DICHTE

Die beliebte „Le Volume de Chanel“Mascara, die für endlos lange, voluminöse & 3D-geschwungene Wimpern sorgt, gibt es jetzt auch in einem betörenden Lila (Nr. 100 Ardent Purple). Aus der aktuellen Frühjahrskollektion. Von Chanel um € 34,–.

Die Formulierung der neuen Wimperntusche beinhaltet Tripod Fasern, die sich spiralförmig um jede einzelne Wimper legen & so im Nu das Volumen verdoppeln. Den Effekt verstärkt die aus drei Reihen bestehende Bürste. „X-Rated“ von Smashbox, € 23,99.

KURVENSTAR

DEFINITION

Die neue „So Curl“Mascara von Sisley pflegt & verdichtet Tag für Tag die Lashes – mit Pro-Vitamin B5, Reis-Phytoceramiden, Arginin & Vitaminpeptiden. Zwei spezielle Polymere sind für den unglaublichen Schwung verantwortlich! Um € 48,–.

Die kugelförmige Bürste fächert beim Auftragen die Wimpernhärchen weit auf – das Resultat: lange, definierte, geschwungene Wimpern. Vier edle Wachse pflegen & machen die Lashes weich. „Phenomen’ Eyes“ von Givenchy , € 31,99 um bei Marionnaud.




style RAULEDER 4

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LENA HOSCHEK

@woman.at

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Während draußen schon die ersten Blümchen sprießen, heißen wir in unserem Kleiderschrank ganz andere Frühlingsboten willkommen … Nämlich WUNDERBARE WILDLEDERKLEIDER! Bei so viel Eleganz zeigen wir uns gerne von unserer rauen Seite … R E D A K T I O N : L I S A B A L Z E R

1 _ Mit V-Ausschnitt von Steffen Schraut um € 649,–. 2 _ Geknöpft von Modström bei zalando.at um € 299,95. 3 _ Nudefarben von Balenciaga bei woman.at um € 1.395,–. 4 _ Longsleeves von Drome bei reyerlooks.com um € 729,–. 5 _ Figurbetont von Rena Marx bei Kleiderbauer um € 179,–. 6 _ Cremeweiß von Oui um € 139,95. 7 _ Mit Gürtel von Closed bei mytheresa.com um € 599,–. 8 _ Hemdblusenkleid von Marc O’Polo

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FOTOS: GETTY IMAGES, FREEPIK, WERK

Toujours Velours


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@woman.at

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um € 429,95. 9 _ Etuikleid von Adler um € 39,99. 10 _ Mit Stehkragen von Edited the Label um € 149,–. 11 _ Mit applizierten Taschen von Esprit um € 69,99. 12 _ Safari-Style von Saint Tropez um € 79,95. 13 _ Mit Brusttasche von Set um € 399,95. 14 _ Olivengrün von Topshop bei woman.at um € 76,–. 15 _ Luxusstück von Laurèl bei woman.at um € 999,–. 16 _ A-Linien-Dress von POPcph um € 279,–.

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style RETRO-DESIGN

Altmodisch? Nix da! Wir machen Omas verstaubte Wanddekoration zum Trend und tragen die coolen RETRO-MUSTER jetzt in allen Varianten. Fashion-Freaks als Allover-Look, Mode-Newbies zumindest als Beiwerk! R E D . : L I S A B A L Z E R

TAPETE

IM TREND

ZICK ZACK. Von Melissa Odabash bei odabash.com um € 163,–.

DAKS

WEDGES. Von Görtz um € 59,95.

SEIDENBLUSE. Von St. Emile um € 319,–.

HOSE. Von Gerry Weber um € 79,99.

BLEISTIFT. Von Marc Cain bei Hämmerle, € 199,–.

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PATCHWORK. Von Swatch um € 95,–.

FOTOS: CATWALKPIX.COM, GETTY IMAGES, WERK

A-LINIE. Von Hallhuber um € 129,95.



style IN & OUT Wieder Zeit für den alljährlichen Frühjahrsputz – auch in Sachen Mode! Das heißt: Raus mit den Ex-Trends und REIN MIT „THE NEW HOT SHIT“. Unsere Liste hilft beim Saubermachen! R E D . : L . B A L Z E R

Style Update PLISSEE STATT SAMT

Wir stehen auf edle Stoffe, aber schwerer Samt und Hitze verstehen sich nun mal nicht. Da swingen wir lieber in luftigen Faltenröcken durch den Sommer.

ORANGE STATT MARSALA

Ja, wir waren auch große Marsala-Fans, aber Oscar-Gewinnerin Alicia Vikander macht’s vor: Die Top-Farbe des Frühlings ist freundliches Orange!

BUNTE STATT EINFÄRBIGE NÄGEL

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Nagellack in einer Farbe war gestern! Jetzt brauchen wir farbenfrohe geometrische Muster auf den Fingerspitzen. Malkunst ist gefragt.

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Im Winter waren wir noch ganz scharf auf Rollis. Im Frühling flirten wir aber viel lieber mit „Bubis“. Top: Blusen mit farblich abgesetztem Kragen.

BUBI- STATT ROLLKRAGEN

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ZIERLICH. Von Högl um € 140,–.

FRANSEN- STATT BUCKETBAG

Ade, heiß geliebte Beuteltasche! Es ist Zeit für „eine neue beste Freundin“. Wir greifen zur Fransenbag, die ist fesch, frech und frisch.

STREIFEN STATT PATCHWORK

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Am Fleckerlteppich haben wir uns sattgesehen. Sommerzeit ist Streifenzeit! Vom Hut bis zu den Schuhen zeigt sich jetzt alles kess gestreift.

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Weggeben würden wir unsere Bikerjacke nicht, aber in der Front Row hat sie gerade nichts mehr verloren. Da sitzt nämlich ihr bombiger Nachfolger.

BOMBER- STATT BIKERJACKE

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BLAUES STATT DUNKLES MAKE-UP

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Schwarz oder grau geschminkte Augen? Gääähn! Blitzblauer Lidschatten erlebt ein Revival – am besten mit der passenden knalligen Mascara!

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Exotische Tiermuster bewundern wir jetzt lieber im Zoo. Auf unserer Kleidung darf es dafür mit bunten Farben & Comic-Prints richtig lustig zugehen!

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GAMIFICATION- STATT ANIMALPRINT

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PASTELL. Von Marc Cain um € 249,–.

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FOTOS: GETTY IMAGES, STARDUSTFASHION, WERK

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ALICIA VIKANDER

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SÜSS. Von mint&berry bei zalando.at um € 39,95.

ALEXANDER WANG

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PANDORA

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SANDALETTEN STATT STIEFELETTEN

Die ersten Sonnenstrahlen machen Lust auf „fußfrei“! Absatz-Booties tauschen wir jetzt mehr als gern gegen sexy Riemchenheels.



style HAARE WIE GEPUDERT.

Ihre Mähne ist unser Style-Vorbild: Model Cara Delevingne trägt das perfekte Aschblond mit tollen Highlights in den Längen.

LUXUSTON. Erdige Nuancen wie am Haar von Allison Williams (Aktrice & Musikerin) schenken der Mähne einen edlen Touch.

EDEL. Die Mähne der US-Schauspielerin Jessica Biel wirkt durch den natürlichen, hellen Braunton & die Highlights griffig und voll.

ANGESAGT. Die australischen Star-Friseure von @quecolor sorgen mit Beige-Tönen für „healthy“ Hair.

#NUDE Z HAIR

Nude als Beauty-Trend ist längst Kult – aber jetzt kommt der Undone-Look auch für unsere Haare. Angesagtester Hype derzeit auf den Laufstegen: PUDRIGE TÖNE fürs Haar sorgen für natürliche, feminine und gesund aussehende Mähnen! R E D . : S . K A Y A 102

urück zur Natürlichkeit ist nicht nur beim Make-up gefragt: Nach nudefarbenen Lippenstiften und Lidschatten landen Nude-Töne nun auch auf dem Kopf! Aber Achtung, bei dem Trend handelt es sich nicht um hautfarbenes Haar, sondern vielmehr um eine Mähne, die wirkt, als wäre sie überhaupt nicht coloriert worden. Brünett, Aschblond, Hellbraun oder auch frech „Straßenköterblond“ genannte, schmutzige Blondtöne sind nun damit offiziell keine langweiligen Nuancen mehr. Jetzt sind sie vielmehr


SCHOKOHOLIC.

An Schauspielerin Jennifer Garners Mähne wurde der Schokoton mit ein hellen Highlights vorne aufgepeppt. Das lässt ihren Teint strahlen.

BEIM PROFI. „Igora Royal Nude Tones“ bietet pudrige Nuancen. In Schwarzkopf Professional Salons. MIT MEGAGLANZ.

Die neuen Nudetöne gibt es auch mit einem leichten Rotstich, wie man es am australischen Model Alyssa Sutherland sieht.

FOTOS: GETTY IMAGES (5), INSTAGRAM (2), WERK

RICH HAIR LOOK. Das Vorher-NachherInstagram-Bild von @ primehairandbeautydesign zeigt, wie Aschtöne die Haarqualität optisch verbessern.

DIY-FARBE. „Nutrisse Nude Collection“ mit Asch-, Perlmutt- und Goldreflexen. Von Garnier um ca. € 6,99.

die edle Gegenbewegung zum großen Platinblond-Trend. Zum Glück müssen wir auch nicht Jahre warten, um unsere eigene Haarfarbe rauswachsen zu lassen – nun gibt es sogenannte „Nude“-Colorationen. Sie bestehen hauptsächlich aus Beigeund Braunpigmenten (z.B.: „Igora Royal Nude Tones“ von Schwarzkopf Professional) und kreieren den zu jedem Hauttyp entsprechenden Haarton. Einen Vorteil bieten die neuen Colorationen außerdem: Die Mähnen sehen besonders gesund und extrem gut gepflegt aus, wodurch dieser

„luxuriöse“, wertvolle Look entsteht, bei dem man vom „Rich Girl Hair“ spricht. MIT NUDE GUT KONTURIERT. Jetzt haben Sie sich zwar lange genug mit Pudertönen, Nudefarben und Beigepigmenten auseinandergesetzt, aber kennen Sie auch schon den Begriff „Face Contouring“? Nein, er stammt nicht aus der Welt des Make-ups, sondern aus jener der Friseure! Dabei geht es, fast wie beim Schminktrend, um den exakten Einsatz von hellen und dunklen Haarfarben, um am Gesicht bewusst Schatten und Licht zu erzeugen. Übersetzt heißt das so viel wie: Das Gesicht wirkt somit entweder schmaler, nicht mehr ganz so rund oder weniger kantig. Und gerade bei einer Grundhaarfarbe in Nudetönen kann der Profi wunderbar mit dem Pinsel „dazu konturieren“. Meist sind die dafür eingesetzten Farben am Hinterkopf dunkler und werden zum Gesicht hin immer heller. Dieser Färbe-Trick wird gerade in der Traumfabrik Hollywood sehr oft eingesetzt, um die Gesichtszüge von Models und Schauspielerinnen zu optimieren. Wer hätte gedacht, dass man sich auch mit Haarfarben schöner schminken kann?


style PFLEGE

Ab ins BITTE NICHT STĂ–REN. Noch einen Tupfer Augencreme & dann schnell in die Heia!

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BETT!


Wer morgens schön frisch aufwachen will, muss abends früh genug ins Bett gehen. Denn im Gegensatz zu uns SCHLÄFT UNSERE HAUT NIE und ist nachts ganz schön fleißig am Aufräumen. Also, rein in die Pyjamas & schlafen Sie gut! R E DA K T I O N : S E R M I N K AYA

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aum zu glauben, aber wahr: Ausschüttung. Aber auch an uns Wer in Japan tagsüber im Erwachsenen macht es noch sehr viel Büro oder in der Schule ein aus: Es lässt Muskeln und Gewebe Schlummerchen hält, wird wachsen, Wunden heilen und die als sehr strebsam angesehen – Haut reparieren. Ab dem 60. Lebensman nimmt an, er habe die ganze jahr sinkt es jedoch stark ab, und wir ist Nacht gearbeitet. Einen Power-Nap altern immer stärker. HGH einzusetzen, ist zwar top für die übrigens eher gerne nachts aktiv: Konzentration, aber was die Gesund- Ganze 75 Prozent davon werden heit und Schönheit der Haut betrifft, während der Tiefschlafphasen wählen wir lieber die nächtliche produziert – geht man also ständig zu Ruhe-Variante: Die Forschung hat spät ins Bett oder schläft nur sehr nämlich schon lange herausgefunden, wenig, kann sich der Körper nicht dass uns der nächtliche Schlaf richtig erholen. Die Folge: tatsächlich schöner macht. Unser Immunsystem ist Alle Lebewesen, ob deutlich geschwächt, wir Mensch oder Tier, sind werden leichter krank. auf die tägliche Außerdem sieht Regenerat ion die Haut fahl des Körpers aus, sie ist und Geistes dünner, und des Wachstumsangew iesen. es entstehen hormons Selbst ob wir immer mehr werden nachts gut gelaunt sind, F a l t e n ausgeschüttet. sowie dunkle kräftiges Haar Augenringe. haben, die Haut strahlt oder wir an Der beste Weg Gewicht zulegen, hat für einen super Schlaf maßgeblich etwas mit einem SCHLUMMERSTUNDEN. Für schöne, guten Schlaf zu tun. glatte und strahlende Haut heißt es Das Hormon, das unsere also: Licht aus und ab ins Traumland. Ausstrahlung beeinflusst Den Lichtschalter sollten Sie vor (!) ENTSPANNUNGSZUSTAND. Das Mitternacht abdrehen, denn das AntiWachstumshormon HGH (= Human Aging-Hormon wird dann am stärksGrowth Hormone) ist nachts der ten ausgeschüttet. Ein Gegenspieler, sozusagen wichtigste Drahtzieher der die Ausschüttung des Jungbrunaller Regenerationsprozesse. HGH ist nen-Hormons hemmt, ist Insulin, dafür verantwortlich, dass unser weshalb man am Abend KohlenhydImmunsystem und die Organe stark rate vermeiden sollte. Dasselbe gilt für bleiben und unsere Zellen während Alkohol. Bereits ein Glas Rotwein soll des Schlafes sich von den Strapazen das HGH um die Hälfte reduzieren. des Tages (UV-Strahlung, Stress, Bevor Sie ins herrlich weiche Bett ungesunder Lebensstil) erholen. Das schlüpfen, sorgen Sie bitte noch wichtige Hormon lässt Babys und für totale Dunkelheit. Denn je dunkKinder wachsen und ist zur Zeit der ler der Raum, in dem Sie schlafen, Pubertät am höchsten Punkt seiner umso besser ist es für den Körper

FOTOS: TRUNK ARCHIVE/ FOLIO-ID.COM/ BENJAMIN KAUFMANN

75%

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style PFLEGE

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unseres Lebens verschlafen wir.

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und die Haut. Das Schlaf hormon Melatonin wird nämlich schon durch die kleinste Lichtquelle gestört, die Schlafqualität somit verschlechtert, und die Regenerationsprozesse sind weniger stark. Eines steht also fest: Während wir friedlich schlummern, arbeiten unser Organismus und unsere Haut (das allergrößte Organ des Körpers) auf Hochtouren. Alles, was uns tagsüber geschadet hat, will der Körper jetzt bekämpfen. Nachdem die Körpertemperatur leicht sinkt und die Muskeln großteils ruhig sind, herrscht dafür die beste Voraussetzung. Unsere Zellen machen sich an die Arbeit und teilen sich acht Mal schneller, als sie es tagsüber tun. Außerdem geht es an das Neutralisieren der freien Radikale, die unsere Haut angreifen.

Wie wir die Reparatur unterstützen können

STARTHILFE. Tagsüber ist die Haut vollends damit beschäftigt, sich von bösen Umwelteinflüssen abzuschirmen. Deswegen arbeitet sie zu später

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Stunde ganz besonders fleißig: Sie regt die Mikrozirkulation an, „schiebt“ alte Hautschüppchen an die Oberfläche und transportiert Nährstoffe in die Zellen. Neben einem dunklen Zimmer und frühem Zubettgehen können wir diesen Prozess unterstützen. Die Beauty-Weisheit, dass man nie geschminkt schlafen gehen soll, ist also absolut berechtigt: Der Teint sollte von Schmutz befreit sein – sonst kann er den Ballast nicht richtig „abwerfen“. Abschminken ist und bleibt somit das oberste Gebot!

Hautpflege, die nachts mit anpackt GUT IM BETT. Allein lassen müssen wir die Haut zum Glück bei all ihren Aufgaben nicht:

Spezielle Nachtpflege-Produkte sorgen schon seit einiger Zeit für tolle Unterstützung. Sei es Nachtserum, Creme oder Sleeping Mask – sie alle helfen, mittels Antioxidantien die Zellen von den schädlichen freien Radikalen zu befreien. Pflanzliche Extrakte erhöhen zusätzlich den Zellturnover, die gerne eingesetzte Hyaluronsäure boostet Feuchtigkeit in den Teint, und wir wachen morgens mit einem frischen, glatten & prallen Antlitz auf. Viele Frauen mit öliger oder Mischhaut lassen meist lieber die Hände von Nachtpflege, da sie sich oft viel molliger anfühlt. Aber keine Sorge, nachts ist die Talgproduktion viel schwächer! Für absolute Fett-Gegner gibt es auch zum Glück Produkte mit leichten Gel-Texturen. Neu auf dem Gebiet der Nachtpflege sind die sogenannten „Sleeping Masks“ – erneut ein Trend aus dem Beauty-Land Korea. Diese Gesichtspackungen sind durchtränkt mit Feuchtigkeit, sorgen zugleich dafür, dass der Teint nicht zu viel davon verliert und schenken einen total erholten, strahlenden Look – auch wenn man mal viel zu früh aus den Federn muss.

Drei Dinge, die uns morgens schöner aufwachen lassen

ECHTE SCHLAFWANDLER. Wie wichtig eine gute Nachtruhe für die Haut ist, haben Forscher in den letzten Jahrzehnten mehrfach erforscht. Diese drei für uns interessanten Facts wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: Unser Schlaf ist besser, wenn wir uns einige Stunden vorher körperlich betätigt haben (Ausdauersport). Wenn wir die letzte Mahlzeit mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen zu uns nehmen, und: SORRY, liebe Männer, aber Frauen schlummern laut einer Schlafstudie alleine tatsächlich viel besser als neben einem Mann. Bei den Herren der Schöpfung ist es genau Schlaf sollten umgekehrt, mindestens sie dösen zu sein. zweit eindeutig besser.

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Lass uns zusammen einschlafen! FÜR SENSIBELCHEN. Hilft empfindlicher Haut bei AkutSituationen und stärkt sie langfristig: „Toleriane Ultra Nacht“ von La RochePosay um € 22,90, erhältlich ab April.

NICHT ABZUWASCHEN. Shootingstar unter den Face-Packs: gelartige „Beauty Sleeping Mask“ mit Vitamin C & E für leuchtende, klare Haut. Von Shiseido, € 45,–.

DER HIT-MIX. Mit Vitaminen, grüner Alge und Proteinen echtes Superfood für die Haut: „Superdefense Night Recover Moisturizer“ von Clinique um € 54,50.

PUTZEREI. Die „Cellular Perfect Skin Nacht Essenz“ von Nivea greift der Haut bei den Aufräumarbeiten unter die Arme & mindert Pigmentflecken. Um € 18,49.

RENOVIER-HILFE. Ein Kaltdestillat der Damaszener Rose hilft den Zellen, sich zu erneuern: „Absolue Precious Cells Mask“ von Lancôme um € 158,–. KRAFTPROTZ. Die konzentrierte „Active Night Fluid“-Ampulle von Babor erneuert und festigt den Teint mit schwarzer Alge & Trüffel. Set mit 7 Stück um € 27,–, babor.at

FOTOS: BABOR, WERK

ULTR A-LIGHT. Pusht acht Stunden lang Feuchtigkeit in die Haut: „Jelly Sleeping Mask“ von Dior um € 68,–, erhältlich ab April. RELAX-EFFEKT. „Idéalia Skin Sleep“ von Vichy rekonstruiert die Tiefschlafphase und die Reparaturzeit der Haut nach. Ideal für schlaflose & unruhige Nächte. Um € 29,50.

PURER LUXUS. Sorgt morgens für traumhaft schön gepflegte, geschmeidige Haut: „Extra Intensive Mask“ von Sensai um € 266,–.


style PRIMER

PRIME(R)

ASTOR. „Skin Match Protect Primer“, € 7,99.

Wer jetzt beautytechnisch für mehr Perfektion sorgen und auf dem neuesten Stand sein möchte, braucht Primer! Denn sie sind die PERFEKTE UND GLÄTTENDE BASIS für Gesicht, Augen, Lips und Haare – das Ergebnis lässt sich sehen! RED.: GORDANA PERIC

GESICHT

SHISEIDO.

GIORGIO ARMANI. „Maestro

„Refining Makeup Primer“, € 37,50.

UV Skin Defense Primer SPF50 PA++“, € 68,50.

TIME E

ine gut vorbereitete Haut und Mähne ist die halbe Miete für das perfekte Haar- & Makeup-Styling. Ohne Primer geht nichts mehr, denn sie geben jetzt den Ton an. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie passen sich dem Hautton perfekt an, verschmelzen sofort mit der Haut, glätten die Oberfläche, spenden viel Feuchtigkeit und sorgen für ein lang anhaltendes Finish. Ihre silikon- und gelhaltige Textur ist ultra-leicht, fast unsichtbar, und sie kann noch so einiges …

GESICHT

LIPPEN

BE CREATIVE MAKE-UP.

„Photo Perfecting Lip Primer“ bei Marionnaud, € 12,99.

FACE STOCKHOLM. „Lip Fix Primer“ bei nichebeauty.at, € 28,–.

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LIPPEN

SCHÖNE LIPPEN WILL MAN(N) KÜSSEN. Eine Grundierung für die Lippen bringt einige Vorteile mit sich: glättet spröde Lippen, spendet Feuchtigkeit, und verhindert das Auslaufen & Verblassen des Lipsticks! Dadurch hält der Lippenstift lang, länger, am längsten! Tipp: Bevor Farbe auf den Mund kommt, kurz den Primer einwirken lassen. Außerdem kann man Lip-Primer für die tägliche Pflege der Lippen verwenden. Großzügig auf Mund und Lippenkonturen aufgetragen, glätten sie sichtbar kleine Linien & Fältchen.

FOTOS: I-STOCK PHOTO, WERK

CLARINS.

„Eclat Minute Base Fixante Lèvres“, € 18,50.

DIE PERFEKTE UNTERLAGE. Viele Make-up-Artisten schwören auf Make-up-Primer. Kein Wunder, denn sie bereiten die Haut perfekt auf das Make-up vor. Ihre Konsistenz ist zart, atmungsaktiv, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie sogar vor frühzeitiger Alterung – wegen des integrierten Lichtschutzfaktors! Man kann sie alleine, als Basis/Unterlage oder als Finish verwenden. Unebenmäßigkeiten (Rötungen, fahle Haut & feine Linien) werden perfekt ausgeglichen & das Make-up hält so länger!


AUGEN

BENEFIT.

„Air Petrol“, € 31,50.

URBAN DECAY. „Eyeshadow Primer Potion“, € 20,–.

AUGEN

HAARE

DER HAIRLICHE VIELKÖNNER. Kann man eigentlich auch die Mähne perfekt für das Styling vorbereiten? Ja, natürlich – mit einem Haar-Primer! Die cremige Textur der schwerelosen Formulierung lässt sich leicht im Haar verteilen und pflegt es, ohne zu beschweren! Die pflegenden Eigenschaften dringen tief ins Haar ein, sorgen für Geschmeidigkeit, Glanz, makellose Struktur und Anti-Frizz! Und zusätzlich bieten sie Schutz vor Hitze! Kann man im trockenen und ■ nassen Haar anwenden.

SCHWARZKOPF PROFESSIONAL.

„Osis+ Primer Foundation Undercoat“, € 19,–.

SMASHBOX. „Photo Finish Lash Primer“, € 22,–.

JOHN FRIEDA.

„Anti-Frizz Primer“, € 15,95.

HAARE

SCHAU MIR IN DIE AUGEN, BABY. Jede Frau kennt das Problem vieler Lidschatten – nach einigen Stunden setzt sich der Eyeshadow in der Lidfalte ab, und die Farbintensität verblasst. Die Lösung und der absolute Liebling vieler Stars und Make-up-Artisten ist der Lidschatten-Primer von Urban Decay – der Shadow hält bis zu vier Mal länger als ohne! Außerdem schützt er die empfindliche, dünne Haut! WimpernPrimer bereiten die Lashes perfekt auf die Mascara vor und verhindern das „Bröckeln“ der Wimperntusche.


style EINFACH SPITZE!

auf eine

ROMANZE? Auf den ersten Blick wirken WEISSE SPITZENKLEIDER wie die Unschuld vom Lande. Auf den zweiten entpuppen sie sich aber als heiße Feger! Was hat es mit der neuen Wunderwaffe auf sich?

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FOTOS: CATWALKPIX.COM, GETTY IMAGES, STARDUSTFASHION, FREEPIK, WERK

MORGANE LE FAY ELIE SAAB

GIVENCHY

ZIMMERMANN

ALBERTA FERRETTI

CHLOÉ

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s gibt zahlreiche Gründe, sich auf den Sommer zu freuen. Den definitiv schönsten sehen Sie aber hier: Nichts als reinstes Weiß! Zart im Design. Verspielt im Detail. Und in Sachen Verlockung eine echte Wunderwaffe. Denn gute Verführungskünstlerinnen wissen längst: Der Reiz liegt im Erahnen, nicht im Entblößen. Das ist Sexiness mit Stil. Dank transparenter Einsätze mit tiefem Einblick haben die strahlenden Spitzenkleider genau das zu bieten. Es muss immer ein Geheimnis bleiben, dann beißt der Auserwählte auch garantiert an … Zugegeben, in diesen RomantikBoostern sehen wir uns lieber zur Urlaubszeit. Eine Strandpromenade auf Ibizia entlangflanieren oder auf Santorini bei einem exquisiten Seafood-Dinner mit Meerblick – natürlich nur in allerbester Gesellschaft, versteht sich … Im Büro vorm Computer festgeklebt oder bei einem Meeting ist die neue Weißheit schon schwerer vorstellbar. Das ist auch gut so, denn einen seriösen Business-Auftritt kann man in den Elfenkleidern wohl kaum hinlegen. Aber keine Sorge! Auch bei uns gibt es mittlerweile genügend laue Sommerabende, an denen man das kleine Weiße zu (Garten-)Partys, Cocktailbars oder ins Freiluftkino ausführen kann.


SO WIRD KOMBINIERT!

ALTUZARRA

ERMANNO SCERVINO

BORA AKSU

ZART TRIFFT ZART. Prinzipiell lieben wir Stilbrüche! Eine tolle Sache, die einem Outfit das gewisse Etwas verpassen kann. Nicht so aber in diesem Fall. Spitzenkleider brauchen liebliche Gespielinnen für eine harmonische Liaison. Süße Riemchensandalen oder Ballerinas sind top, klobige Treter ein Flop (Morgane le Fay, Marissa Webb, Burberry Prorsum). Wenn Boots, dann in Creme, Beige oder Braun und aus Rauleder, so wird’s Bohemian. Als Überwurf passen Strickwesten & feine Seidenblousons. Auch beim Schmuck heißt es zart bleiben. Denn diese Sommeroma nz e ist eine ganz zärtliche …

LAURA BIAGIOTTI

ERIN FETHERSTON

MARISSA WEBB

CHLOÉ

GIVENCHY

BURBERRY PRORSUM

C. BILEK ■

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style IT-BAG

XL-RING. Von Coccinelle um € 339,–.

IT-PIECE. Von Victoria Beckham um € 1.890,–.

an . at

REDAKTION: LISA BALZER

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Eigentlich mögen wir ja keine halben Sachen. In diesem Fall machen wir aber gerne eine Ausnahme! Denn die neuen HALBMOND-TASCHEN sind so cool, dass wir total auf sie fliegen. Beam us up, Scotty!

SCHULR ANZEN. Von Mango um € 29,99.

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Take me to the moon ...

VICTORIA BECKHAM

COGNAC. Von s.Oliver um € 39,95.

MIT QUASTE. Von Codello bei woman.at um € 59,95.

ROTBR AUN. Von Closed bei woman.at um € 369,–.

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CLEAN-CHIC. Von Picard um € 139,–.

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R AULEDER. Von Fred de la Bretonière um € 259,95.

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FOTOS: CAMERA PRESS/PICTUREDESK.COM, WERK

MIT SCHNALLE. Von A.P.C bei stylebop.com um € 379,–.



style OHRRINGE

Jetzt gibt’s was auf die @w

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Big ist beautiful: Das wissen wir schon lange! Den schönsten Beweis liefern dafür die neuen SUPERSIZE-OHRKLUNKER. Die lassen uns in Sachen Style definitiv nicht „hängen“!

Ohren!

REDAKTION: GORDANA PERIC

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MARNI

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NAEEM KHAN

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@woman.at

1 _ Gold liebt Grün! Von Asos Collection bei asos.de um € 16,99. 2 _ Geometriestunde mit Kristallen von Cadenzza um € 129,–. 3 _ Handgearbeitete XXL-Kreolen mit blauen Glaskristallen von Lizas bei impressionen.at um € 29,95. 4 _ Fischgrätmuster von Asos Collection bei asos.de um € 14,49. 5 _ 14k-Gold-Chandeliers mit Miyuki-Perlen und Swarovski-Steinchen von Miguel Ases bei New One um € 465,–. 6 _ Art déco von Marni bei mytheresa.com um € 390,–. 7 _ Bunte Dukaten von Gas Bijoux bei stylebop.com um € 89,–. 8 _ Hippie de luxe von Bijou Brigitte um € 12,95. 9 _ Mit Glasperlen und Goldfransen von Azuni bei conleys.at um € 59,95. 10 _ Edler Tropfen mit vielen Kunststoffsteinchen von Bijou Brigitte um € 9,95.

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FOTOS: STARDUSTFASHION, WERK

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style OH, BOY!

STEFAN SPIESSBERGER

COOLE SOCKE! Zum lässigen Schuh, braucht man hippe Socken dazu! Unser neuester Fashiondarling zeigt sich retro-inspiriert mit Fußballfarben und verdreht jedem Sneaker im Nu die Füße. Perfekt auch zum Sport. Nur den Anzugschuh lässt er in Ruh! falke.com

VOLLTREFFER!

Fesch ist er, fit und neuerdings auch Fashionista. Als Testimonial der neuen Marc O’Polo-Denim- Linie ist das nicht schwer, denn die skandinavisch angehauchten JeansStyles sind mindestens ebenso lässig wie der heimische Profi-Kitesurfer Stefan Spiessberger. at.marc-o-polo.com

Das hn mach t i f r oh!

MÄNNER SACHE

Wie bringt man einen Mann so richtig ins Rollen? Wie wird er zur COOLEN SOCKE? Und kann kindisch tatsächlich auch sexy sein? Wir wissen’s … REDAKTION: CLAR A BILEK

FÜR FAULE BUBEN.

Sieht gefährlich aus, ist aber total easy: Will der Fahrer vorwärts, beugt er sich nach vorne. Will er nach hinten, lehnt er sich zurück. Das gleiche Spiel bei rechts und links. Die Bedienung von Io Hawk ist also einfach. Bleibt nur noch die Frage, wie man die € 999,– auftreibt, die das trendy Fortbewegungsmittel kostet. iohawk.de

LAUF FORREST, LAUF!

SCHARFE SACHE! „Bleu de Chanel“, der hypnotisierende Duft, der in kürzester Zeit Kultstatus erreicht hat, bekommt (kurzzeitig) Zuwachs. Chanel lancierte eine limitierte (!) „Shave in Style“Kollektion mit einer „Bleu de Chanel Shaving Cream“ und einem „Bleu de Chanel Hydrating After Shave Gel“. Um jeweils € 51,–. chanel.com

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AUCH SPASS MUSS SEIN! Good News für das Kind im Mann: Der GamificationTrend ist bis in männliche Gefilde vorgedrungen. Heißt so viel wie: Jungs, ihr dürft jetzt kindisch sein – zumindest in Sachen Mode. Lustige Designs gibt’s bei Nil&Mon. Also ran ans Shirt, denn Humor macht bekanntlich sexy! nilandmon.de

FOTOS: OLIVER HELBIG/MARC O'POLO, WERK

Der Speck muss weg. Klar, den perfekten „Beach body“ gibt’s auch bei Männern. Doppelt Spaß macht Sport mit dem neuen Transcend 3-Lauf-Laufschuh von Brooks (€ 170,–).Hier passt sich das Dämpfungssystem Gewicht, Tempo und Stil des Läufers an. Echt klasse! brooksrunning.com






body& soul

FITNESS / ERNÄHRUNG / MEDIZIN / PSYCHE /

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EUKE FRANK CHEFREDAKTEURIN

Ich? Faul? Nö! Ich hab nur so wenig Zeit

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DIE COOLSTEN FITNESSTOOLS FÜR MEHR SPASS Diese Gadgets bringen Schwung in die Sport-Routine: (1) Mini-Bands erzeugen Gegendruck, der Übungen intensiver macht. Power-Set-Lady von Let’s Bands um € 29,99, letsbands.com (2) Das Besondere am Kamagon-Ball, einer Art Kettlebell: Er wird mit Wasser gefüllt, das verstärkt das Muskeltraining und verbessert den Gleichgewichtssinn. Ab € 69,95, z. B. bei sport-thieme.at (3) Hält aufrecht: Ein auf dem Rücken platzierter Sensor erinnert via App daran, gerade zu sitzen. Perfekt fürs Büro! Upright Trainer um ca. € 140,–, uprightpose.com (4) Schlingentrainer sind ideal fürs Workout mit dem eigenen Körpergewicht. Ab ca. € 120,–, z. B. von TRX, trxtraining.com

FOTOS: WESTEND61, WERK

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s gibt Leute – wie meinen 15-jährigen Sohn –, die glauben, ich wäre faul (nicht berufl ich, mehr bewegungstechnisch). Der junge Mann, selbst eine an Penetranz grenzende Sportskanone, sagt gerne so Sätze wie: „Mama, du musst halt in die Gänge kommen.“ Dabei bin ich voll in den Gängen. Zum Beispiel in jenen des Büros. Blöd nur, dass ich mich dort bloß bewege, um von einer Sitzung zur nächsten zu hetzen. Um dann wieder stundenlang zu sitzen. Der Sohnemann spielt jeden Tag, bei jedem Wetter Fußball, hat Turnstunden, spielt Tischtennis, liebt es zu klettern, würde am liebsten jedes Wochenende skifahren und gehört zur seltenen Spezies der Pubertierenden, die sogar mit ihren Eltern spazieren geht, nur um sich zu bewegen. So weit, so frustrierend für die Mutter, denn ich hänge am Abend erschöpft in den Seilen. Nun gibt es aber ein neues Zaubergerät, das man bloß 14 Minuten täglich benutzen muss, um damit angeblich so was von fit zu werden. Dieses Foltergerät wurde praktisch für mich erfunden – 14 Minuten täglich kann ich mich überwinden. Ab sofort teste ich es – in vier Wochen werde ich Ihnen dann berichten … JETZT NEU. Max

Trainer M5 über Sport-Tiedje, € 2.199,–.

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body & soul FITNESS

DAS IST MEINE

TRAININGSWOCHE D Sport ist gut, regelmäßiger Sport am besten. Sechs Leserinnen haben ihren idealen Rhythmus gefunden und erklären uns ihr ganz PERSÖNLICHES FITNESSPROGRAMM. Plus: Ein Experte verrät uns, wie wir sportlich perfekt durch die Woche kommen.

„Ohne Sport werde ich grantig!“ SARAH OBERLEITNER, 44, REISEBÜROFACHFRAU

Sportprogramm. Sarah hat früher nie gezielt Sport gemacht. Erst seit gut drei Jahren trainiert sie Kraft und Ausdauer. Dazu animiert haben sie ihre Schwester und ihr Ehemann. Jetzt möchte die zweifache Mutter das Training nicht mehr missen. Zwei Mal macht sie Kraftübungen mit Hanteln und Körpergewicht, ein Mal pro Woche geht sie laufen. Das hält die Problemzonen in Schach und

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macht gute Laune. Mit ihrem Mann tritt sie auch regelmäßig zu Laufwettbewerben an. Ernährung. Am Abend verzichtet Sarah auf Kohlenhydrate, Alkohol trinkt sie kaum. Zwischendurch legt sie immer wieder eine basische Woche ein mit Gemüse aus dem Garten ihrer Oma. Beim Naschen gibt es nur eine gute Praline, das reicht der Oberösterreicherin. Ihre Regel lautet 5+2: 5 Tage diszipliniert essen, zwei Tage sind offen für ein gemütliches Abendessen, ein Fest oder z. B. einen ausgiebigen Wochenendbrunch. Expertentipp. Das ist eine sehr ausgeglichene Mischung, man muss nichts ändern. Mehr davon ist natürlich kein Problem.

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Krafttraining

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ie einen kommen schon als Sportskanonen zur Welt, die anderen können sich ihr Leben lang nur schwer zum Training aufraffen. Erstere haben einfach Spaß an der Bewegung, Letztere tun es vor allem aus rationalen und gesundheitlichen Gründen. Und manche entdecken dabei sogar die Lust am Sport – wie Sarah und Susanne zum Beispiel. Wir haben bei sechs Leserinnen nachgefragt, wie sie es halten mit der Bewegung. Ganz ehrlich, ohne sich in die eigene Tasche zu lügen. Ihren wöchentlichen Trainingskalender und wie sie sich ernähren, finden Sie hier. Zusätzlich haben wir einen Personal Trainer um sein Urteil zum jeweiligen Sportprogramm gebeten. Er hat uns außerdem verraten, was es braucht, um fit durchs Leben zu gehen. DIE MISCHUNG MACHT’S. Dass Bewegung wichtig ist, darüber sind wir uns alle einig. Doch wie viel ist unbedingt nötig? Was ist ein guter Durchschnitt? Und kann es auch zu viel sein? Zuerst muss man wissen, was man erreichen will mit dem Workout, meint Personal Trainer Michael Flurschütz. Aus medizinischer Sicht empfiehlt er für eine durchschnittliche Person zwei Ausdauer-Einheiten, ein Krafttraining

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„Bei mir gibt es keinen Tag ohne Yoga.“ CHRISTINA SCHRÖDER, 34, JOURNALISTIN

Sportprogramm. Seit nunmehr neun Jahren haben Christina und ihre Yogamatte ein tägliches Date. Für sie ist dieses Training mehr als nur Sport, denn es hat – je nach ihrer Tagesverfassung – viele verschiedene Wirkungen: entspannend, auspowernd, kreislaufstärkend, entgiftend – es dehnt

und kurbelt das Durchhaltevermögen an. Sport war immer schon ein Teil ihres Lebens, doch mit Yoga ist Christina viel gelassener, kann sich besser konzentrieren, und es sorgt für jede Menge Lebensfreude. Ernährung. Wegen einer starken Zuckerunverträglichkeit muss die Journalistin auf Obst und Alkohol verzichten, Kohlenhydrate gehen nur in kleinen Mengen. Der Zucker fehlt der Naschkatze sehr, ab und zu weicht sie auf Süßstoff oder Stevia aus.

Sonst isst sie aber sehr viel, da sie sonst das Sportprogramm nicht schaffen würde. In der Früh gibt es Hafermüsli, ansonsten viel Gemüse und Eiweiß in Form von Topfen, Eiern, Fleisch und Fisch. Seit vier Jahren isst die Yogini übrigens wieder Fleisch, da sie einen starken Vitamin-B-Mangel hatte. Expertentipp. Dieses Training ist etwas einseitig, dafür macht es sehr flexibel. Zumindest eine Ausdauer-Einheit und ein Ruhetag pro Woche wären gut.

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„Und Reiten gehe ich auch noch.“

JULIA BRABENETZ, 26, ZAHNARZT-ASSISTENTIN

FOTOS: DANIELA CLEMENCIC, WOMAN/ARCHIV, WERK/PRIVAT

Sportprogramm. Ein Tag ohne Bewegung? Fehlanzeige! Drei Mal pro Woche trainiert Julia mindestens eineinhalb Stunden im Fitnessstudio. Wenn es schön ist, geht sie ab und zu joggen im Wald vor der Haustür. „Und Reiten gehe ich auch noch“, erzählt sie. Seit 20 Jahren schwingt sie sich täglich in den Sattel von Pferd Chelsea. „Man ist an der frischen Luft, die Kuscheleinheiten danach tun der Seele gut“, schwärmt sie. Ernährung. Auf den Teller kommt nur Vegetarisches. Meistens kocht Julia selbst mit viel Gemüse oder macht sich Vollkornbrot

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mit Käse. Trotzdem sieht die 26-Jährige Verbesserungsbedarf: „Mein Rhythmus könnte regelmäßiger sein. Manchmal lasse ich stressbedingt Mahlzeiten aus oder verschiebe sie nach hinten“, erklärt sie. „Und bei Schokolade werde ich fast täglich schwach.“ Ihr Gewicht hält die ZahnarztAssistentin trotzdem konstant. Wer viel Sport macht, kann eben auch naschen. Expertentipp. Ausdauer und Kraft werden optimal berücksichtigt. Regelmäßige Übungen, die gezielt die Beweglichkeit trainieren, wären eine ideale Ergänzung.

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body & soul FITNESS

„Möchte mich auspowern und wohlfühlen.“ ALEXANDRA KLAMPFL, 30, LEHRERIN

Sportprogramm. Zwei Mal pro Woche geht Alexandra für eineinhalb Stunden in die Kraftkammer, und das seit mittlerweile zwei Jahren: „Ich beginne und ende immer mit einer zehnminütigen Einheit am Laufband, um meine Kondition aufzubauen. Zwischendrin trainiere ich mit

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einer Reihe von Geräten, die verschiedene Muskelgruppen wie Arme, Beine und Bauch stärken“, beschreibt sie ihr Programm. Das Ziel: „Ich achte nicht auf Gewicht oder Muskelmasse, ich möchte mich einfach nur auspowern und in meinem Körper wohlfühlen.“ Ernährung. Die 30-Jährige zählt sich zu den Pescetariern, isst also vegetarisch, verzichtet aber nicht auf Fisch. Morgens gibt es Müsli und Smoothies: „Für meine Abwehr

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werfe ich täglich den Entsafter an, mein Lieblingsdrink ist Karotte-Zitrone-Ingwer“, schwärmt sie. Ihre Regeln: „Zwischen den Hauptmahlzeiten mache ich bewusst Pausen, außerdem esse ich ballaststoffreich, um den Stoffwechsel anzukurbeln.“ Expertentipp. Alexandras Workout ist kompakt, enthält sowohl Kraft- als auch Ausdauer-Elemente. Zusätzliche Dehnübungen würden das Programm optimal abrunden.

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„Yoga macht mich ausgeglichen.“ HEIDI WIDY, 49, FILIALLEITERIN

Sportprogramm. Beruflich verbringt Heidi viel Zeit vor dem PC. Vor sechs Jahren hat sie Yoga für sich entdeckt und ist dabei geblieben: „Es ist das perfekte Allround-Programm. Yoga ist der beste Ausgleich zum ständigen Sitzen, hilft gegen die Verspannungen, an denen ich hin und wieder leide, und hält mich beweglich und in Form“, erzählt sie begeistert. Ein Mal in der Woche trainiert die 49-Jährige eineinhalb Stunden lang. Außerdem geht sie jeden Tag mit Hund Juno Gassi. Meistens wird daraus ein einstündiger Spaziergang durch den Wald.

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Ernährung. Zwei Mal täglich isst Heidi etwas Warmes, zum Frühstück gibt es Vollkornbrot mit Aufstrich. Für ihre Familie kocht sie am liebsten Pasta und Gerichte mit viel Gemüse. „Nach dem Dinner nasche ich meistens Nutella oder Schokolade, da könnte ich mich ruhig etwas mehr zurückhalten“, stellt sie kritisch fest. Expertentipp. Yoga ist für Heidi die perfekte Wahl, da es die Gelenke elastisch hält. Flottes Gehen mit dem Hund ist gut für Herz und Kreislauf. Etwas Muskeltraining würde die Gelenke zusätzlich entlasten.

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FOTOS: WERK/PRIVAT

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und eine Session für die Beweglichkeit pro Woche. Möchte man Muskeln aufbauen, tauscht man eine Ausdauerstunde gegen ein Kraft-Workout. Der Mix macht es auf jeden Fall aus. PROFI. Michael Flurschütz Um seine Ziele ist Gesundheits- und schneller zu erreiPersonal Trainer. Im April chen, steigert man eröffnet er sein eigenes einfach das TraiFitnessstudio in Wien. koerperkrafttraining.at ningspensum und passt es immer wieder an die erhöhte Fitness an. „Beim Laufen sollte man am Anfang öfter loslegen, dafür kürzere Strecken wählen. Dann steigert man die Dauer. Danach kann man anfangen, schneller zu werden“, erklärt Trainer Flurschütz. Und für das Krafttraining gilt: „Zu Beginn trainieren Sie mit dem eigenen Körpergewicht, dann kommen langsam Gewichte dazu. Zusätzlich setzen Sie auf anspruchsvollere Übungen mit komplexerem Bewegungsablauf. Dann sieht man sehr schnell Erfolge!“ Und auch auf die Erholung darf man nicht vergessen. Denn Training bedeutet eine Belastung für den Körper, er braucht Zeit, um das zu verarbeiten. Nur wenn er die – im richtigen Ausmaß – bekommt, kann er seine Leistung auch steigern. Zu wenig Pause lässt die Form langfristig abfallen, bei zu viel Pause verpufft der Trainingseffekt. Flurschütz empfiehlt folgenden Rhythmus: zwei Tage Training, einen Tag Pause, zwei Tage Training, zwei Tage Pause. KURZ UND KNACKIG. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: kurze Workouts mit hoher Intensität haben den größten Trainingserfolg. Denn das regt auf natürliche Weise die Produktion der Wachstumshormone an – bedeutet: Zwei bis drei Mal pro Woche 20 Minuten wirklich harte Arbeit bringen bessere Ergebnisse als vier oder fünf entspannte Einheiten. Dauert das intensive Training länger als eine Stunde, ist es übrigens wieder kontraproduktiv. Denn unser Herz ist zwar darauf gedrillt, hart zu arbeiten, aber nur ab und zu und über kurze Zeiträume. In diesem Sinne: ab in die Fitnessklamotten! P. K R U C K E N H A U S E R , M . Z I M M E R M A N N ■


body & soul FITNESS

„Beim Laufen finde ich für alles eine Lösung.“ SUSANNE GRAFFONARA, 41, BANKERIN

Sportprogramm. Zwei bis drei Mal pro Woche wirft sich Susanne in Sportkleidung. Am Wochenende geht sie laufen, unter der Woche stellt sie sich abends zu Hause auf den Stepper. Sie lässt dann ihren Tag Revue passieren, denkt sich Strategien und Lösungen für schwierige Situationen aus. Die

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Bankerin würde gerne noch mehr machen, vor allem für den Muskelaufbau, doch mit einer 50-Stunden-Woche und zwei Kindern schafft sie das einfach nicht. Früher hat sie nie Sport gemacht, seit vier Jahren ist er aber Pflicht. Mittlerweile weiß sie: Ohne Bewegung wird sie grantig und unrund. Ernährung. Susanne verzichtet nicht so gerne, Genuss steht bei ihr im Vordergrund. Süßes ist ihr nicht wichtig, aber bei Pizza, Pasta und einem guten Glas Wein kann sie

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Stepper

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nicht Nein sagen. Da muss ab und zu eine extra Laufeinheit sein. Insgesamt ist es ihr sehr wichtig, sich niemals gehen zu lassen. Das körperliche Wohlbefinden ist eine fundamentale Säule ihrer Zufriedenheit. Expertentipp. Die Kondition ist bestimmt super, aber der Muskelaufbau fehlt. Deshalb sollte Susanne eine Ausdauer-Einheit weglassen und durch ein Krafttraining ersetzen. Wenn noch Zeit ist, unbedingt regelmäßig dehnen, z. B. mit Pilates.

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KRAF T

Kurze Workouts mit hoher Intensität fördern Fettab- und Muskelaufbau. Ein wöchentliches Krafttraining muss daher sein. Wer auf Muskelwachstum setzt, legt zwei Einheiten ein. Das gibt uns mehr Stabilität, sorgt für eine gute Haltung und steigert den Grundumsatz. Setzen Sie auf Rückentraining. Das beugt Verspannungen und Kopfschmerzen vor.

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+ AUSDAUER

Eine Stunde Cardio-Training pro Woche ist Pflicht. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Wandern, Bergsteigen: Suchen Sie sich das aus, was Ihrem Typ am ehesten entspricht. Achten Sie dabei auf niedrige Intensität im unteren Pulsbereich. Das stärkt das Herz, steigert langfristig die Lungenfunktion und hilft vor allem bei der Leistungssteigerung.

BEWEGLICHKEIT

Flexibilätstraining wird oft vergessen. Doch wer nur Kraft und Ausdauer trainiert, bekommt bald verkürzte Muskeln. Wöchentliche Dehneinheiten wie Yoga oder Pilates, ein Faszientraining oder eine Stunde mit dem Gymnastikball helfen dagegen. Das mobilisiert auch die Gelenke und stärkt die Bandscheiben – die beste Vorsorge gegen Arthritis.

FOTOS: SHUTTERSTOCK, JUMP FOTO, PRIVAT

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Kann es wirklich so einfach sein? Ja, sagt ein neues Buch. WER IM RHYTHMUS MIT DEM KÖRPER ISST, verwertet die Nahrung besser. Das lässt Kilos purzeln und startet ein natürliches Anti-Aging-Programm. Hier gibt’s alle Infos.

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alorien zählen, Low Carb, Low Fat, Trennkost, basische Ernährung – es gibt viele Wege zur Wunschfigur. Und jeder hat seine Berechtigung. Ein Aspekt wird aber bei allen Diäten vernachlässigt: unsere innere Uhr. Die tickt in einem bestimmten Rhythmus und wird von unserem Lebensstil beeinflusst. Zu wenig Tageslicht, Schlafmangel, unregelmäßige Mahlzeiten bringen sie aus dem Takt. Die Folge:

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Wir nehmen zu. Leben wir aber mit der Uhr im Einklang, gelingt es relativ einfach, schlank zu bleiben, ohne großes Kasteien. Ein neues Buch erklärt, wie das funktioniert. Wir haben die wichtigsten Infos zusammengefasst.

LEBEN IM RICHTIGEN TAKT

Der menschliche Stoff wechsel ist ein extrem komplexes System, das nicht nur unsere Verdauung reguliert, sondern das gesamte Leben bestimmt:

den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Hormonproduktion, das Immunsystem und auch unser Hungergefühl. Er funktioniert nach einem uralten Prinzip, das zurückreicht in die Evolution der Menschheit und sich bis vor gut 150 Jahren nicht verändert hat. Die Menschen standen mit der Sonne auf und gingen mit ihr ins Bett. Das bedeutete: kein Essen in der Nacht. Sie arbeiteten im Freien und kamen dadurch ständig mit Sonnenlicht in Berührung. Künstliches Licht gab es (fast) nicht. Die körperliche Tätigkeit sorgte automatisch für viel Bewegung. Nahrung war tendenziell eher knapp, es kam öfter zu unfreiwilligen Fastenzeiten. Süßes war Mangelware, Lebensmittel gab es nur in ihrem Urzustand, nicht verarbeitet. Das alles hat sich in der modernen Welt massiv geändert. Wir schlafen zu wenig und wann es uns passt. Wir haben ständig künstliche Lichtquellen um uns, und vor allem essen wir immer und zu jeder Zeit. Die Evolution ist aber nicht so schnell wie die technische Entwicklung – unser Stoff wechsel funktioniert deshalb noch so wie in der Steinzeit. TIMING. Bis heute hat die Wissenschaft bei Weitem nicht unser gesamtes inneres System verstanden, doch

GRAFIK: CHRISTIAN ERTLBAUER, FOTOS AUS DEM BUCH: DIE UHR DIÄT, ELISABETH LAN,GE SZ-VERLAG 2016

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SCHLANK MIT DER INNERENUHR

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Wichtig: Gesundes und Frischgekochtes!

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Essens-Phase

GENUSS. Jetzt darf es richtig schmecken.

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PUFFER. Wer es schafft, dehnt die Fastenzeit auf 14 bis 16 Stunden aus.

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Variable Gestaltung

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auf jegliche Nahrungsaufnahme.

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FASTEN. In dieser Zeit verzichtet man

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12 Std. Essenspause

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body & soul ERNÄHRUNG


DO’S

ein paar Abläufe sind mittlerweile unumstritten: Der Hell-DunkelRhythmus steuert das Hormonsystem. Dieses wiederum kontrolliert unser Hungergefühl, unsere Stimmung und die Lust auf Bewegung. Gehen die inneren Zeitgeber richtig, versorgen sie Muskeln und Gehirn pünktlich mit Energie. Leben wir aber gegen den natürlichen Rhythmus, kommen wir aus dem Takt. Manche Menschen reagieren darauf besonders empfindlich, können anfälliger für diverse Zivilisationskrankheiten werden. Halten wir uns aber bewusst an das richtige Timing, profitiert unsere Gesundheit. Plus: Wir werden schlank auf natürliche Weise. Die innere Uhr fragt nicht, was und wie viel wir essen, sondern wann und wie oft. Besonders wichtig ist also die Essenszeit (siehe auch Illustration links). Oberstes Gebot ist eine mindestens 12-stündige Nahrungskarenz in der Nacht. Denn genau dann laufen wichtige Stoffwechselprozesse in unserem Körper ab. Die kann er aber nur anstoßen, wenn er nicht mit Verdauen beschäftigt ist. Spätestens um 20 Uhr sollte das Nacht-Fasten beginnen. Dann sinkt der Insulin-Spiegel kontinuierlich ab, die Fettverbrennung und das innere Ausmisten (Entgiften) in der Tiefschlafphase können stattfinden. Wer es schafft, legt den Beginn der Essenspause schon etwas früher an. Das fördert zusätzlich noch die Schlafqualität. Einem herzhaften Frühstück am nächsten Morgen steht dann absolut nichts im Wege. Wer allerdings noch keinen Hunger hat, schiebt die erste Mahlzeit etwas nach hinten. Der Vorteil dabei: Je länger die

So schaffen Sie es, dass Ihre innere Uhr im richtigen Rhythmus tickt.

Diese Aktionen bringen die innere Zeitmessung aus dem Takt.

Kalorienfreie Nachtruhe. Essen Sie früh zu Abend, verzichten Sie auf kalorienhaltige Getränke und Mitternachtssnacks. Dann sinkt der Insulinspiegel, die Fettverbrennung beginnt.

Unaufmerksam essen. Am Schreibtisch, vor dem Fernseher, zwischen zwei Terminen ist Essen tabu. Das Gehirn speichert das nicht als Mahlzeit ab, es entsteht kein Sättigungsgefühl.

Essenspausen. Zwischen jeder Mahlzeit mindestens 3–4 Stunden Pause einlegen, keine Snacks einschieben, nur Wasser und Tee trinken. So kann der Stoffwechsel ungestört arbeiten.

Breiig und flüssig. Ordentlich kauen! Das stimuliert Botenstoffe im Darm und sendet Sättigungssignale ans Gehirn. Smoothies und „Moodfood“ sind deshalb eine Ausnahme.

Satt essen. Stehen Sie niemals hungrig vom Tisch auf. Essen Sie sich satt, dann beugen Sie Heißhungerattacken vor. Achtung: Sich satt zu essen bedeutet nicht, sich vollzustopfen!

SO FUNKTIONIERT DIE UHR-DIÄT

DONT’S

Hell und dunkel. Gehen Sie täglich ins Freie und blicken Sie in den Himmel. Der Lichtreiz regt die innere Uhr an. In der Nacht achten Sie auf völlige Dunkelheit. Künstliches Licht aussperren.

Bildschirme. Künstliche Lichtquellen stören unseren Tag-/ Nacht-Rhythmus. Zwei Stunden vor dem Schlafen gehen Tablet und Fernseher offline. Zu wenig Schlaf. Ständige Übermüdung bringt den Zuckerstoffwechsel durcheinander, wir haben mehr Hunger.

NEUES BUCH.

Elisabeth Lange, Die innere Uhr. Erschienen im ZS Verlag, € 19,50.

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KALORIEN

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HÜHNERSPIESSE MIT HUMMUS

1 PERSON ZUTATEN: 125 g Hühnerbrust, 1 cm Ingwerwurzel, 1 TL Sesamöl, 1 EL Sojasauce, 120 g Kichererbsen (abgetropft), 1 EL Olivenöl, ca. 50 ml Gemüsebrühe, gemahlener Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, 1 TL Sesamsamen, 300 g Gemüse (z. B. Karotten, Paprika, Staudensellerie), 1 TL Butterschmalz ZUBEREITUNG: Fleisch in Stücke schneiden, auf Holzspieße stecken. Ingwer fein hacken, mit Sesamöl und Sojasauce mischen, Fleischspieße darin marinieren. Kichererbsen abspülen, mit Olivenöl und Brühe pürieren, bis das Ganze cremig wird. Mit Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer würzen, mit Sesam bestreuen. Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Fleisch im Butterschmalz goldbraun braten. Mit rohem Gemüse & Hummus anrichten.

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body & soul ERNÄHRUNG

WOK MIT RUMPSTEAK

1 PERSON ZUTATEN: 1 cm Ingwer, 1 Knoblauchzehe, 3 EL Sojasauce, 1 Rumpsteak (ca. 120 g), 100 g Zuckerschoten, 1/2 roter Paprika, 1 Zwiebel, 40 g Buchweizennudeln, Salz, 1 EL Kokosöl, 30 g Mungobohnensprossen, 1 EL Limettensaft ZUBEREITUNG: Ingwer und Knoblauch fein würfeln, mit Sojasauce mischen. Fleisch in dünne Streifen schneiden und darin marinieren. Gemüse und Zwiebel in mundgerechte Stücke schneiden. Nudeln nach Packungsanleitung kochen. Gemüse im Kokosöl braten, bis es bissfest ist. Fleisch dazugeben und scharf anbraten. Limettensaft und Sprossen dazugeben, mit Salz abschmecken.

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PAK-CHOI-RISOTTO MIT TINTENFISCH

1 PERSON ZUTATEN: 150 g Pak Choi, 1/2 Orange, 1/2 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 TL Olivenöl, 50 g Risottoreis, 200 ml Gemüsebrühe, 100 g Tintenfisch, Salz, Pfeffer, 1 EL Parmesan, 1 EL Butter ZUBEREITUNG: Pak Choi schneiden. Orangenschale reiben, Saft auspressen. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, in 1 TL Öl andünsten. Reis dazugeben, Brühe, Orangensaft und -schale zufügen, unter Rühren einkochen lassen. PakChoi-Stiele und Blätter zugeben. Tintenfisch in Ringe schneiden, in Öl 3–4 Min. anbraten, salzen, pfeffern. Mit Parmesan & Butter ins Risotto mischen.

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KALORIEN

KALORIEN

profitieren wir auch optisch davon. Das perfekte Anti-Aging-Programm: Der Körper erneuert Zellen, stoppt Krankheitsprozesse oder kehrt sie sogar um. HUNGERN VERBOTEN. Die Zeit für Nahrungsaufnahme beträgt also acht bis zwölf Stunden. In dieser Phase gibt es mengenmäßig keine besonderen Auflagen, Sie dürfen sich gerne satt essen. Aber Achtung: Satt sein bedeutet nicht völlern. Hören Sie auf, wenn Sie genug haben! Sie sollten

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möglichst nur Frischgekochtes essen, auf keinen Fall Fertigspeisen oder stark verarbeitete Produkte. Denn diese liefern dem Körper zu wenig Nährstoffe, die fehlende Energie interpretiert er als Hunger. Auch Süßes ist in Maßen erlaubt. Machen Sie aber auch in dieser Zeit längere Pausen zwischen den Mahlzeiten. Das heißt: Kalorienhaltige Getränke oder ein Stückchen Schokolade gleich nach dem Essen ist okay, nicht aber zwei Stunden später. Sonst kann der Körper kein natürliches Hungergefühl entwickeln.

EFFEKTIV. Ein Tipp für besonders Willensstarke: Essen Sie jeden zweiten Tag ganz normal mit einer 12-stündigen Pause in der Nacht. An den restlichen Tagen gibt’s nur ein Mal ein Gericht mit jeweils 500 Kalorien (drei köstliche Rezeptvorschläge finden Sie hier). Das lässt unerwünschte Kilos besonders schnell purzeln und kurbelt die Reparaturprozesse in unserem Körper noch intensiver an. Probieren Sie es! Sie werden sich bereits nach kurzer Zeit an die Essensumstellung gewöhnt haben.

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FOTOS: FOTOS AUS DEM BUCH: DIE UHR DIÄT, ELISABETH LAN,GE SZ-VERLAG 2016

» nahrungsfreie Phase dauert, desto mehr



body & soul PAROLI BIETEN

Blitzschnell, witzig, auf dem Punkt: VERBALE REVANCHE PERFEKT ZU BEHERRSCHEN, wünscht sich jeder. Doch viele stehen wie die begossenen Pudel da, sobald sie angegriffen werden. Schluss damit! Ein Experte sagt, wie Sie jederzeit cool reagieren.

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an könnte sich in den Hintern beißen. Gerade noch hat es einem nach der verbalen Attacke der Kollegin die Sprache verschlagen. Und jetzt würden einem die besten Konter einfallen. Aber zu spät. Was gäbe man nicht dafür, einer von diesen blitzschnellen Menschen zu sein, die auf jede spitze Bemerkung gleich die passende Antwort parat haben! Die gute Nachricht: Sie brauchen’s nur anzugehen, denn: „Das kann man lernen“, sagt Matthias Pöhm, Deutschlands bekanntester Schlagfertigkeitstrainer. Warum einem die besten Antworten auf Frechheiten oft erst viel später einfallen, ist für ihn dabei klar: „Sich getroffen zu fühlen, erzeugt hochgradigen Stress. Das Hirn geht in Blockade, denkt nur an Flucht oder Angriff. Es gibt Menschen, die unter Stress nicht mal ihren Namen korrekt sagen können. So ist es auch mit gepfefferten Antworten. Eine Stunde später ist man entspannt und hat wieder Zugriff auf die kreativen Hirnareale.“ Schön und gut. Aber man möchte ja gleich zurückschlagen können. Und da nützt es, sich

Schlagfertigkeit:

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FOTOS: GETTYIMAGES, WWW.VIENNAREPORT.AT, ROLAND FERRIGATO, ERNST KAINERSTORFER

»Eine Frau, die eine ›Goschn‹ hat, ist attraktiv. Jeder lacht gerne, auch Männer. Eine sprachfaule Frau wird hingegen bald mühsam.«

fürs Erste mal ein paar Standardantworten einzuprägen. Denn der Kreislauf „Nie fällt mir was ein, immer bin ich das Opfer“ muss durchbrochen werden. Beim nächsten dummen Kommentar sagen Sie also zumindest etwas wie: „Das kann nicht stimmen!“, „Das sehe ich anders“, „Das meinen vielleicht Sie!“, „Wie kommen Sie darauf?“ oder „Meinen Sie das ernst?“ Auch „Halt einfach mal deinen Mund!“ bietet sich immer gut an. Und auf ganz blöde Anmachen wie: „Hast du schon wieder zugenommen?“ leistet das altbewährte: „Wer lässt fragen?“ gute Dienste. Ein schneller Rückpass, auch wenn er nicht perfekt ist, verblüfft den Attackierer und verschafft dem anderen eine Atempause. LATEIN-KONTER. Wer seinen Angreifer noch sicherer aus der Fassung bringen will, feuert auf Latein zurück: „Fama est“ (es ist ein Gerücht), „Ineptis“ (dummes Zeug), „Suum cuique“ (jedem das seine) sind geniale Retourkutschen für alle Fälle. „Das Schlimmste“, so weiß Experte Pöhm, „ist, nichts zu sagen.“ Den imaginären Schwanz einzuziehen und gekränkt wegzugehen. Denn das kratzt sehr am Selbstbewusstsein. Und das Bild, das man für die anderen abgibt, ist auch nicht vom Feinsten. Menschen, denen es an Schlagfertigkeit mangelt, traut man generell nicht allzu viel zu. Man glaubt, mit ihnen leichtes Spiel zu haben. Ein Problem, das Kabarettistin Susanna Hirschler, 41, zum Beispiel wenig beschäftigt: „Als Teenager habe ich irgendwann beschlossen, mich nicht mehr über Hickhack zu kränken, sondern zu kontern. Und spätestens nach dem dritten Spruch fällt es auch nicht mehr schwer.“ Als verbal wehrhafte Frau wird, da ist sie überzeugt, das Leben definitiv leichter: „Weil man an Selbstwert gewinnt. Menschen spüren das und greifen einen weniger an.“ Falls Sie jedoch noch zu den Frauen gehören, die von Kindheit an auf „Sei ein liebes, braves Mädchen, damit du allen gefällst“ getrimmt wurden, sollten Sie sich möglichst schnell von der „vornehmen Zurückhaltung“ verabschieden. Und von so doofen Klischees wie: Witzige Frauen haben Haare auf den Zähnen. „Schlagfertigkeit entspricht einem neuen Lebensgefühl der

Sie wissen, wie man austeilt

MATTHIAS PÖHM, 56, SCHLAGFERTIGKEITS-COACH

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modernen Frauen“, weiß der Experte. „Eine Frau, die ,eine Goschn‘ hat, ist attraktiv. Jeder lacht gerne, auch Männer. Eine sprachfaule Frau, mit der man Mühe hat, ein Gespräch aufrechtzuerhalten, wird auf Dauer mühsam.“ Ist eine aber frech, quirlig und ein wenig respektlos, wird sie bewundert und wirkt sympathisch. Sie ist erfolgreicher auf allen Ebenen. Humorvolle, schlagfertige Frauen wie EntertainmentQueen Barbara Schöneberger, 42, oder US-Moderatorin und Schauspielerin Ellen DeGeneres, 58, sind da beste Beispiele RADIO NACHSPRECHEN. Aber nicht jedem ist das Talent in die Wiege gelegt. Also heißt es nachhelfen. Als Basis für mehr Konter-Power schlägt Pöhm die SimulGAN-Technik (Simultan Gleichzeitig Aufnehmen und Nachsprechen) vor. „Trainieren Sie damit Ihr Sprachgefühl, Ihre Aussprache und steigern Sie Ihr Reaktionstempo in Gesprächen!“ Was zu tun ist? Sie hören eine Radiosendung oder sehen sich Nachrichten an und versuchen das, was der Sprecher sagt, so fehlerfrei wie möglich, minimal zeitverschoben, nachzusprechen. Soll Wunder wirken. Aber schauen Sie, dass Sie bei dieser Übung möglichst allein im Raum sind! LOS GEHT’S! Egal ob im Job, im Freundeskreis, in der Partnerschaft oder mit fremden Menschen – wer gekonnt Paroli bieten kann, hat die Nase vorn. Es gibt dabei mehrere Taktiken, die Retourkutsche loszuschicken. Einige haben wir für Sie herausgesucht: ZUSTIMMUNGSTAKTIK. Anstatt sich zu verteidigen, geben Sie dem Angreifer recht und lassen ihn damit ins Leere laufen. Beispiel: „Dein Parfüm riecht schrecklich!“ „Ich weiß. Damit wird in

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3 Von vornehmer Zurückhaltung kann keine Rede sein. Diese drei Frauen repräsentieren ein Muster, das selbstbewusst und erfolgreich macht:Nichts auf sich sitzen lassen und immer gut kontern. 1 BARBAR A SCHÖNEBERGER ist die Queen der Schlagfertigkeit im deutschsprachigen Raum. 2 MODER ATORIN Ellen DeGeneres bringt amerikanische TV-Seher mit witzigen Zitaten zum Lachen. Und die heimische Kabarettistin SUSANNA HIRSCHLER (3) ist der Inbegriff einer Lady, die nie um eine Antwort verlegen ist.

Brasilien ja auch Ungeziefer vernichtet.“ „Du denkst immer nur an dich!“ „Stimmt. An wen denn sonst?“ VERSTECKTER GEGENANGRIFF. Damit lassen Sie den Dummredner in einem möglichst ungünstigen Licht erscheinen, indem Sie ihm etwas unterstellen. Beispiel: „Deine Kosmetikerin ist wohl auf Urlaub!“ „Und dein Schönheitschirurg auf Weltreise!“ „Sie gehören doch in die Irrenanstalt.“ „Da können wir ja eine Zelle teilen!“ MASSLOSE ÜBERTREIBUNG. Überziehen Sie den Bogen völlig und haben Sie die Lacher auf Ihrer Seite. Beispiel: „Du wirst ja immer rot!“ „Kürzlich blieben an der Ampel sogar die Autos stehen!“ „Sie sehen so alt aus!“ „In meiner Freizeit arbeite ich als Mumie!“ ABSURDER VORTEIL. Interpretieren Sie einen Vorteil oder Nutzen aus dem Angriff. Beispiel: „Sie leben ja sehr beengt hier!“ „Ja, da habe ich es nicht so weit zum Kühlschrank!“ „Dich kann ja jeder Mann haben!“ „Wenigstens muss ich dann nicht jeden Morgen dasselbe langweilige Gesicht sehen!“

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body & soul PAROLI BIETEN HÖHERE EBENE. Besonders effektive Taktik, wenn Ihnen jemand mit einem einzigen Schimpfwort dumm kommen will. Beispiel: „Idiotin!“ „Angenehm! Sophie Huber!“ „Dumme Kuh!“ „Ich liebe dich auch!“ MISSVERSTÄNDNISSE HERBEIFÜHREN. Witzig und wirksam: Sie haben genau verstanden, worum es geht, machen aber auf begriffsstutzig. Beispiel: „Hast du mit ihm geschlafen?“ „Nein, ich

Wort-Meister MATTHIAS PÖHM ist Rhetoriktrainer und mehrfacher Buchautor. Auf seiner Website (schlagfertigkeit.com) findet sich eine Konter-Datenbank, aus der wir ein paar Beispiele im Kasten rechts zeigen.

war nicht müde!“ „Wechseln Sie bitte die Fahrbahn!“ „Kann ich nicht. Hab grad kein Kleingeld!“ INS GEGENTEIL VERKEHREN. Pfiffige Bemerkungen dieser Art können ebenfalls sehr lustig sein. Sie sind auch leicht im Alltag zu üben. Sie beobachten etwas Offensichtliches, machen dazu aber eine gegenteilige Bemerkung. Ein Beispiel: Jemand kommt patschnass aus dem strömenden Regen bei der Tür herein. Sie sagen: „Hattest du keinen Sonnenschutz dabei?“ Oder: Sie kommen in ein Büro, an dessen Wände nur Fotos von New York hängen, und sagen: „Ah, Sie lieben das Landleben!“ ZWEISILBEN-TAKTIK. Passt immer

und lässt einen Angreifer ganz schön im Regen stehen. Beispiel: „So einige verdanken ihre Karriere nur den schönen Beinen.“ „Oho!“, „Potz Blitz!“, „Na so was“, „Und nun?“ oder „Ja. Weiter?“ DIE RÜCKFRAGE. Fühlen Sie sich durch Anschuldigungen in die Enge getrieben? Hier Ihr Befreiungsschlag: Beispiel: „Warum mobben Sie Ihre Kollegin?“ „Trauen Sie mir das zu?“ „Sie haben die Diamantringe aus der Vitrine genommen?“ „Wer könnte noch infrage kommen?“ FEINE KLINGE. Sind Ihre Konter am Anfang noch nicht so gelungen, machen Sie sich deshalb keinen Kopf. Wichtig ist, dass Sie überhaupt antworten. Und: Übung macht den Meister. Um witziger zu werden, versuchen Sie’s mit mehr Selbstironie und dem Vorsatz, nicht alles so persönlich zu nehmen. Und bedenken Sie: Schlagfertigkeit soll eher eine feine Klinge sein und kein Holzhammer. Sie möchten ja womöglich mit dem Angreifer trotzdem weiter befreundet sein. Womit Sie sich zum Schluss noch den genialen Schlagabtausch zwischen Winston Churchill und Lady Astor, seiner Gegnerin im Unterhaus, verdient haben: Sie: „Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihnen Gift in den Tee schütten!“ Er: „Wenn ich Ihr Mann wäre, würde ich ihn trinken!“ Na dann, Prost! MIRIAM BERGER ■

Noch mehr Konter-Tipps Kenne ich dich nicht woher? Nein, das war woanders. Sie sind ja nur eine Hausfrau. Stimmt, ich führe ein erfolgreiches Familienunternehmen. Sie sind noch immer Single? Ja, ich bin mit meiner Karriere verheiratet, aber wir überlegen gerade die Scheidung. Du hast ganz schön zugelegt! Klar, da falle ich als Person mehr ins Gewicht. Du bist mir zu alt. Oh, das stört mich nicht. Was machen Sie beruflich? Ich bin diplomierter Steuerzahler. Typisch Frau! Jawohl, herzlich, charmant und intelligent! Hast du deine Haare blondiert? Nein, ich habe den Ansatz braun gefärbt. Du studierst ja immer noch! Meine Eltern können sich’s leisten. Schläfst du schon? Nein, ich bin tot. Du bist immer noch hier? Nö, ich bin schon vor einer Stunde gegangen. Frau Müller, warum kommen Sie erst jetzt ins Büro? Weil Sie gesagt haben, ich soll die Zeitung zu Hause lesen. Warum sagst du denn nichts zu meinem Heiratsantrag? Weil ich nicht gleichzeitig reden und lachen kann. FOTOS: WERK

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Die inspirieren uns!

BEATE SCHROTT, 27

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Hürdenläuferin

»Laufen entspannt mich, es ist für mich der lockere Ausgleich zu einem harten Training.« Für die Hürdenläuferin, die Österreich diesen Sommer wieder bei den Olympischen Spielen in Rio vertreten wird, ist normales Joggen Regeneration von den intensiven Trainingseinheiten. „Mit Musik im Ohr und mit meinem Hund in der Natur zu laufen, das bringt mich immer runter“, schwärmt sie.

Ihre Leidenschaft ist hochansteckend: Diese fünf PROMI -LADYS LAUFEN für ihr Leben gern. WOMAN erzählten sie, warum sie auf diesen Sport keinesfalls verzichten wollen.

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ie Kraft unseres Willens bringt uns dazu, immer wieder in die Laufschuhe zu schlüpfen. Doch ab und zu kann man schon eine Motivationsspritze brauchen. Gerade jetzt, wo wir nach dem Winter wieder so richtig einsteigen ins Training. Wir haben deshalb fünf prominente Frauen nach ihren Beweggründen gefragt. LAUFEN IST MEHR. Und unsere passionierten Läuferinnen sind sich einig: Dieser Sport ist viel mehr, als schnelle Schritte zu machen. Er gibt einem das Gefühl von Freiheit, man kann sich zugleich auspowern und entspannen sowie die eigenen Gedanken sortieren. „Beim Laufen kommen mir immer die besten Ideen“, strahlt Initiatorin Ilse Dippmann, „wie z.B. das Motto des diesjährigen Frauenlaufs: ,Verschiebe deine Grenzen‘. Und zwar jeder in seinem selbst gewählten Bereich.“ Denn nichts motiviert mehr, als selbst gesteckte Ziele zu erreichen. STARTSCHUSS. Lassen Sie sich von unseren Lauf-Botschafterinnen anstecken, und melden Sie sich noch heute für den 29. Österreichischen Frauenlauf an. Die Meldefrist läuft bereits auf oesterreichischer-frauenlauf.at. Beeilen Sie sich, die Plätze sind heiß MIJOU ZIMMERMANN ■ begehrt!

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BIANCA SCHWARZJIRG, 35

TV-Moderatorin

»Meine Beine tragen mich gedanklich Kilometer für Kilometer raus aus dem täglichen Wahnsinn.« Vier bis fünf Mal pro Woche schlüpft die Moderatorin in ihre Laufschuhe. „In meinem Job muss ich fit sein, und beim Joggen tue ich ganz nebenbei etwas für die Figur. Da kann ich mich perfekt fallen lassen, indem ich mich einfach nur fortbewege und nichts tue, außer auf meinen Herzschlag zu hören“, erklärt sie.

DANIELLE SPERA, 58

Museumsdirektorin »Laufen bedeutet auch Konzentration auf sich selbst. Danach fühle ich mich extrem befreit.« „Meine kleinste Tochter Deborah wollte für ihren Mile-Run in der Schule mit mir trainieren. Gleichzeitig beschloss eine Gruppe von Freundinnen, am Frauenlauf teilzunehmen, und überredete mich, mitzumachen.“ Das war im März 2014, nicht ganz zwei Monate später lief Spera 10 km am Stück.

FOTOS: KERNMAYER, WERK

TEIL 2 DER L AUFS


KATHRINE SWITZER, 69

Marathon-Ikone

»Laufen hat mir so viel gegeben in meinem Leben. Vor allem hat es mich aber zu einem mutigen, freien und dankbaren Menschen gemacht.« „Mit zwölf Jahren begann ich, täglich eine Meile zu laufen“, erinnert sich Switzer. Das war der Beginn ihrer großen Laufkarriere. Die US-amerikanische Marathon-Ikone war maßgeblich daran beteiligt, Frauen die Teilnahme an Laufwettbewerben zu ermöglichen.

ILSE DIPPMANN, 58

Frauenlauf-Initiatorin »Ich liebe die sportliche Herausforderung beim Laufen. Außerdem kommen mir da immer die besten Ideen.« Dem Laufsport ist Ilse Dippmann seit Jahrzehnten treu. Die Initiatorin und Organisatorin des Österreichischen Frauenlaufs ist nach wie vor süchtig: „Laufen gibt mir mehr zurück, als ich an Zeit und Energie investiere. Es ist spannend, die eigenen Grenzen zu verschieben.“


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ER HAT DIE MÄNNERGRIPPE …

GETRENNT LEBEN ODER TRENNEN?

»Ich bin seit vier Jahren in Beziehung, wohne mit meinem Freund in einer Mietwohnung. Obwohl diese in einer sehr ruhigen Gegend liegt, findet mein Freund, dass umliegende Baustellen und Nachbarn unzumutbar sind, am Stadtrand wäre es viel ruhiger. Die Wohnung ist aber sehr günstig, zentral, und wenn ich schon ausziehe, möchte ich in eine Kaufwohnung und

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BIN ICH ETWA ZU SELBSTBEWUSST?

Dr. Michael Schmitz Auf den Punkt. Der Paar-Berater, Psychologe und Autor (schmitz.at) kennt sich aus mit Beziehungen. In WOMAN beantwortet er Ihre Fragen. Bitte schicken Sie Ihr Anliegen per Mail an fragensiedoch@woman.at. Viele Antworten lesen Sie hier.

nicht unbedingt so weit weg. Deshalb hat mein Freund jetzt verkündet, dass er alleine ausziehen will. Er meint, es bleibe ihm nichts anderes übrig, weil ich ja nicht sehe, wie er leidet. Wenn er das macht, können wir uns doch gleich trennen, oder?« DR. SCHMITZ: Mir kommt die Idee, dass es womöglich „Baustellen“ in Ihrer Beziehung gibt, die bedeutender sind als die in der umliegenden Gegend. Aus einer Angelegenheit, die pragmatisch anzugehen wäre – wo könnten wir wohnen und uns beide wohlfühlen –, wird bei Ihnen eine Grundsatzfrage: Zusammenbleiben – ja oder nein?

»Ich, 34, habe das Gefühl, Männer haben Angst vor mir. Sobald sie mich richtig kennenlernen, sind sie weg. Vielleicht, weil ich nicht schüchtern bin, kein Blatt vor den Mund nehme, einen super Job habe. Mittlerweile habe ich das Gefühl, nur richtige Weibchen kommen bei Männern gut an. Die immer hilfsbedürftig sind, so tun, als könnten sie keinen Nagel einschlagen oder den Mantel nicht alleine anziehen. Ich bin zur Selbstständigkeit erzogen. Muss ich mein Selbstbewusstsein begraben, nur damit ich einen netten Mann bekomme?« DR. SCHMITZ: Ein Mädchen oder Weibchen – wünscht Papageno sich. Aber nicht alle Männer sind so einfach gestrickt. Manche steigen gerne in die Rolle des Versorgers, Beschützers oder Machers ein. Wenn sie sich selbst nicht so sicher sind, kann eine selbstbewusste Frau, die womöglich mehr zustande bringt, sie sehr verunsichern. Womöglich so sehr, dass sie sie nicht aushalten können. Zu sehr fühlen sie sich konfrontiert mit Eigenschaften und Eigenheiten, die sie als Defizit empfinden. Partnerschaft auf Augenhöhe, mit starken und selbstbewussten Frauen, wollen aber viele Männer. Was die allermeisten Männer allerdings schlecht vertragen, sind Frauen, die sie in Rollen-Rivalität treiben. Wenn Frauen meinen, ihnen zeigen zu müssen, wer die Hosen anhat. Wenn sie das Gefühl haben, sie könnten nichts recht machen. Wenn sie den Eindruck bekommen, bei ihnen reiche es vorne und hinten nicht. Schreiben Sie Ihre Fragen an …

FR AGENSIEDOCH@WOMAN.AT

FOTO: ERNST KAINERSTORFER

»Warum ›sterben‹ Männer regelmäßig an einem simplen Schnupfen? Neulich war mein Freund ganz schrecklich zu mir, schlecht gelaunt und grantig. Nur, weil er einen Schnupfen hatte. Er wollte keine Zuwendung, aber lässt man ihn in Ruhe, ist das auch falsch. Man kann ihm nichts recht machen. Freundinnen kennen das auch. Warum ist das so? Gibt es da Hilfe?« DR. SCHMITZ: Männer geben im Alltag gerne den Helden. Sie kämpfen „im feindlichen Leben“ um Karriere, Einkommen und Status. Da wollen sie sich keine Blöße geben. Sonst zerplatzt ihr Helden-Selbstbild. Ein Heldenleben ist allerdings sehr anstrengend – ohne Eingeständnisse von Schwäche, Selbstzweifeln und Niederlagen. Wenn Männer einen Schnupfen haben, erlauben sie sich, aus der anstrengenden Rolle (eine Zeit lang) auszusteigen. Da sind sie nicht schuld, wenn sie geschwächt erscheinen. Das ist Schicksal. Sie dürfen sich schlecht fühlen. Dann geht es ihnen so schlecht, dass frau ihnen nichts recht machen kann. Da hilft es nur noch, dass sie überschwänglich bedauert und endlos dafür anerkannt werden, wie heldenhaft sie ihr schweres Schicksal tragen. Alles klar?

Dahinter lauert die Frage: Passen wir mit unseren Bedürfnissen zusammen? Bedenken und bereden Sie, welche Bedürfnisse sich grundlegend voneinander unterscheiden. Und dazu: Wann und wie sehr sich jeder vom anderen enttäuscht fühlt, wenn der etwas möchte, was den eigenen Wünschen nicht entspricht. Findet in Ihrer Beziehung ein Machtkampf statt? Oder wollen Sie sich gegenseitig Verständnis und Rückhalt geben? Dann könnten Sie darüber reden, was sich jeder vom anderen wünschen würde, wer wann „Vorrang“ hat und welche guten Kompromisse geschlossen werden könnten.



horoskop FÜR DIE WOCHEN VOM 17.–30. MÄRZ 2016

Ihr genau errechnetes Horoskop für zwei Wochen: Österreichs beste ASTROLOGIN HELGA KUHN über Ihre Aussichten in puncto Liebe, Karriere und Gesundheit.

Widder

21. 3 . –20. 4 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Sie denken immer öfter an einen Menschen, den Sie nur sehr selten sehen. Durch Saturn überkommt Sie der starke Wunsch, eine lose Beziehung zu festigen. Plötzlich erkennen viele Widder, wie wichtig ihnen eine bestimmte Person geworden ist. JOB: Uranus verleitet Sie dazu, voreilige Schlüsse zu ziehen, ohne alle Tatsachen in Betracht gezogen zu haben. Dank Merkur kommt nach dem 22. 3. einiges ans Tageslicht. GESUNDHEIT: Die Karwoche eignet sich wunderbar zum Verreisen. WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Nehmen Sie die Sache selbst in die Hand, anstatt Dritte als Vermittler einzuschalten. Ein Anruf bzw. eine Aussprache bringt jetzt vieles ans Tageslicht, und Sie wissen dann endlich, woran Sie sind. JOB: Dank Merkur/Mars haben Sie genug Kraft und Entschlossenheit, sich bei unangenehmen Prüfungen (Steuer, Polizei) zur Wehr zu setzen. In den meisten Fällen wäre es aber klüger und billiger, sich gewissen Vorschreibungen unterzuordnen. GESUNDHEIT: Alles bestens!

Geburtstagskinder IN DER WOCHE VOM 17.–23.3.

LIEBE. Sie können nicht Nein sagen, dadurch schlittern

Sie in den nächsten Monaten (vor allem im September 2016) immer wieder in Liebesaffären, die Sie eigentlich gar nicht wollen. Und schuld ist Jupiter! Lassen Sie Ihre Seitensprünge nicht eskalieren. Letztendlich wünschen Sie sich nichts sehnlicher, als in die Arme Ihres angetrauten Partners zurückzukehren. JOB. Die Sterne lassen Sie aus Eitelkeit Jobs annehmen, für die Sie nicht geschaffen sind. Leider macht Sie auch hier Jupiter im September zu leichtgläubig. GESUND HEIT. Sie zählen im neuen Lebensjahr zu den gesündesten Sternzeichen!

IN DER WOCHE VOM 24.–30.3.

LIEBE. Sie haben den Hang zu Liebesgeschichten mit

selbstzerstörerischer Tendenz. Erst im Dezember 2016 erkennen Sie die wahren Werte eines Menschen, der Sie trotz der Kränkungen, die Sie ihm zugefügt haben, wirklich liebt (in vielen Fällen ein Schütze oder Skorpion). JOB. Die beste Zeit für Prüfungen, Behördenangelegenheiten, für Vorstellungsgespräche und für Kauf und Verkauf: Mitte bis Ende Juni. Vorsicht im Oktober 2016: Da laufen Sie Gefahr, in die falsche Sache zu investieren und dabei viel Geld zu verlieren. GESUNDH EIT. Mehr Urlaub machen. An den meisten Wehwehchen sind Stress und Überarbeitung schuld.

21. 4 . – 2 0. 5 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Dank Venus/ Neptun haben Sie eine große Einfühlungsgabe, die sich bis zu Vorausahnungen steigern kann. In Liebesdingen kommt Ihnen das sehr zugute, weil Sie die Reaktionen des Partners schon im Vorhinein wissen. JOB: Sie haben jetzt Erfolg auf allen Linien. Pluto/Jupiter bedeuten zudem, dass Sie durch einflussreiche Persönlichkeiten protegiert werden. GESUNDHEIT: Die Sterne verstärken Ihren Hang zum Schlemmen. Bedenken Sie, dass Sie bis 23. 3. (Vollmond) viel rascher Fett ansetzen. WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Sie zählen in den nächsten Monaten in allen Bereichen zu den Glückskindern, natürlich auch liebesmäßig. Machen Sie also Nägel mit Köpfen, nützen Sie die Zeit! Denken Sie an Heirat, Nachwuchs, eine neue Wohnung. All das steht unter guten Sternen. JOB: Ein freudiges Ereignis oder eine Umstrukturierung könnte für Sie demnächst einen Karrieresprung bedeuten. Jupiter verspricht mehr Geld und Erfolg durch Veränderung. GESUNDHEIT: Starke Selbstheilungskräfte.

Zwillinge

Krebs

Löwe

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Ihre Bemühungen nach mehr Körperkontakt bei einem bestimmten Menschen ( Jungfrau-, Schütze- oder Fische-Geborener?) bleiben ohne große Wirkung. Bedenken Sie, dass auch eine platonische Freundschaft etwas Schönes sein kann. JOB: Es geht beruflich wieder alles leichter! Sie gehen offensiver auf Mitarbeiter oder Chefs zu und finden mit Ihren Argumenten überall offene Türen. GESUNDHEIT: Sonne/Merkur aus dem Widder bessern Aussehen und Merkfähigkeit.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Sie können den Mund nicht halten und manövrieren sich dadurch in eine äußerst unangenehme Situation. Bei vielen verspricht aber Venus in nächster Zeit ein Happy End mit einer Person, mit der Sie im Dezember 2015 ein beglückendes Liebeserlebnis hatten. JOB: Merkur aus dem Widder macht Sie aufsässig. Verkneifen Sie sich Meinungsäußerungen, die niemand hören will. GESUNDHEIT: Sagen Sie anstrengende Einladungen ab. Sie brauchen über die Osterfeiertage viel Ruhe.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Sie verstehen es immer besser, sich in Szene zu setzen. Mit gewissen Gefälligkeiten oder vielleicht einem veränderten Aussehen können Sie einen Menschen auf sich aufmerksam machen, der Sie bislang schlecht behandelt oder übersehen hat. JOB: Schwierige Schriftsätze gehen Ihnen bis 5. 4. viel lockerer von der Hand. Auch bei Reden oder Verhandlungen sind Sie jetzt sehr überzeugend. GESUNDHEIT: Geistig, mental und körperlich sind Sie bei diesem Sternenstand topfit!

21. 5 . – 2 1. 6 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Am 20. 3. stehen Venus und Neptun im Quadrat: Ein möglicher Hinweis, dass viele Zwillinge an diesem Tag eine Absage erhalten – oder dass ihnen ein unangenehmer Zwischenfall einen Strich durch die Liebesrechnung macht. JOB: Nichts sollte Sie in dieser Woche dazu bewegen, anstrengende Einladungen anzunehmen oder lange Reisen zu unternehmen. Sie würden nicht auf Ihre Rechnung kommen. GESUNDHEIT: Der Hormonspiegel spielt am Vollmondtag, 23.3., verrückt.

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Stier

22. 6 . – 2 2. 7. WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: So bezaubernd und verbindlich Sie öffentlich auftreten, daheim können Sie sich als Haustyrann entpuppen (Pluto!). Die Sterne kehren leider immer öfter Ihre tief verborgene engstirnige Art hervor. JOB: Ihr Schöngeist und Ihr Schreibtalent werden jetzt angeregt. Verschaffen Sie sich mehr kreative Abwechslung, eintönige Arbeit macht Sie mittelmäßig. GESUNDHEIT: Der Vollmond verstärkt am 23. 3. Ihre Unruhe – unterdrückte Emotionen und Gefühlsausbrüche werden plötzlich frei.

23. 7. – 2 3. 8 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: In Sachen Liebe eine gefährliche Konstellation. Sex überwiegt Gefühl. Man muss in nächster Zeit bei Ihnen auf Unerwartetes gefasst sein, weil Uranus/Venus/Mars zu Widersprüchlichkeiten verleiten und Sie dadurch das eine versprechen und das andere tun. JOB: Ihre Unzufriedenheit wächst, weil Sie wissen, wie es besser laufen könnte. Nach dem 22. 3. bringt Merkur die Wende, danach sollten Sie eine neue Richtung einschlagen. GESUNDHEIT: Sonne/Mars spenden Energie und Kraft!


Jungfrau

Waage

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Bei diesem Venus-Neptun-Einfluss geraten Fantasie und Wirklichkeit durcheinander. Sie interpretieren in Worte und Gesten zu viel Wunschdenken. Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht an Menschen, die es nicht wert sind, von Ihnen geliebt zu werden. JOB: Seien Sie bei dieser MerkurStellung vorsichtiger. Oft haben Wände Ohren! Ihre Arglosigkeit und Offenheit grenzt manchmal schon an Naivität. GESUNDHEIT: Eine kurze Ortsveränderung über Ostern würde Ihnen guttun.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Durch Uranus scheint die Zukunft ungewiss. Sie wissen nicht so recht, wie es weitergehen soll. Ziele, die noch bis vor Kurzem klar waren, scheinen nicht mehr sinnvoll zu sein. Warten Sie in Ruhe ab, in der 2. Maihälfte zeigt Ihnen Venus den Weg zum großen Liebesglück. JOB: Ihre Pläne sind durch Merkur/Uranus infrage gestellt. Zwingen Sie sich zu mehr Durchsetzungsvermögen, um noch zu retten, was zu retten ist. GESUNDHEIT: Gute Tage für eine Abmagerungsdiät.

24. 8 . – 2 3. 9. WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Zeigen Sie einem Menschen, dass Sie in guten wie in schlechten Tagen zu ihm stehen. Neptun/ Venus deuten darauf hin, dass Sie dies durch ein großes Opfer beweisen müssen. Dieses Opfer hängt vermutlich mit der Aufgabe einer Gewohnheit oder mit einem Menschen zusammen, der Ihnen schon vor längerer Zeit viele Enttäuschungen bereitet hat. JOB: Merkur aus dem Widder macht Sie rechthaberisch. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie sich präziser ausdrücken. GESUNDHEIT: Urlaubsreif.

Skorpion

Schütze

Steinbock

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Wenn Sie vorhaben, jemandem eine Schicksalsfrage zu stellen, die einiges in Ihrem Leben verändern könnte, dann sollten Sie dies unter dem wunderbaren VenusEinfluss bis 5. 4. tun. JOB: Sie sind in dieser Woche nicht so richtig bei der Sache. Ihnen schwirren unangenehme Gedanken im Kopf herum, die Sie bei der Arbeit unkonzentriert und fehleranfällig machen. GESUNDHEIT: Sie sind geistig und körperlich sehr beweglich. Ideal für Sport, Tanz und Geselligkeit.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Venus/Mars machen Sie dünnhäutig. Ein liebloses Wort, ein gleichgültiger Blick – und schon sind Sie beleidigt. Grund zur Freude ist hingegen der Anruf eines ExPartners, nach dem Sie sich insgeheim gesehnt haben. JOB: Mars/Merkur/Sonne erleichtern Ihnen in dieser Woche die Zusammenarbeit mit männlichen Mitarbeitern. Man akzeptiert Ihre Überlegenheit und ist plötzlich gefügig und gefällig. GESUNDHEIT: Sie bekommen körperlich und mental gewaltigen Auftrieb.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Nützen Sie unbedingt bis 5. 4. die positive Venus, um in einer Liebesangelegenheit die nötigen Schritte Richtung Happy End zu setzen. Es bestehen auch beste Chancen, um für Nachwuchs zu sorgen. JOB: Sie sind zu unauffällig! Wenn Sie wollen, dass Ihr Einsatz und Ihre Treue gewürdigt werden, müssen Sie etwas lauter auf sich aufmerksam machen. GESUNDHEIT: Der Kopfbereich der DezemberSteinböcke ist jetzt besonders empfindlich: Warm halten und vor Zug schützen.

24. 1 0. – 2 2. 1 1. WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Der positive Venus-Jupiter-Einfluss bringt Ihre Lebenssäfte in Schwung. Halten Sie sich in nächster Zeit an das Motto: zugreifen statt abwarten. Mit der Rolle des fünften Rades am Wagen dürfen Sie sich nicht länger zufriedengeben! JOB: Dank Merkur aus den Fischen können Sie sich wunderbar verstellen, dadurch umgehen Sie Konflikte und Entscheidungen und kommen überall gut an. GESUNDHEIT: Der Körper reagiert in dieser Woche höchst sensibel auf ungesunde Ernährung!

FOTO: STEFAN GERGELY @ STETER / ILLUSTRATIONEN: SHUTTERSTOCK

24. 9. – 2 3. 1 0. WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Nur damit ja niemand böse auf Sie ist, tun oder versprechen Sie Dinge, die Sie gar nicht wollen. Im Moment Ihres Handelns wissen Sie schon, dass Sie alles bereuen werden. Schreiben Sie sich groß in Ihren Kalender: Sag nicht Ja, wenn du Nein sagen willst! JOB: Sie machen sich das Leben unnötig schwer, indem Sie sich Dinge aufbürden, mit denen Sie eigentlich nichts zu tun haben. Gewöhnen Sie sich ab, sich überall einzumischen. GESUNDHEIT: Körperlich in Hochform, nervlich schonungsbedürftig.

23. 1 1. – 2 1. 1 2. WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Sie sehen durch Venus/Neptun in allem etwas Verdächtiges. Ziehen Sie erst Erkundigungen ein, ehe Sie wild um sich schlagen. Ihr Fehler ist zurzeit, dass Sie sich viel zu wichtig nehmen und dadurch völlig die Tatsachen verkennen. JOB: Geplant haben Sie gut, ob sich aber alles verwirklichen lässt, hängt nicht alleine von Ihnen ab. Merkur deutet nach dem 22. 3. darauf hin, dass etwas eintritt, womit Sie nicht gerechnet haben. GESUNDHEIT: Die Vollmondkräfte machen am 23. 3. chaotisch und schusselig.

22. 1 2. – 2 0. 1 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Ihnen müsste es blendend gehen! Bei diesem Venus-Jupiter-Einfluss könnten Sie an jedem Finger zehn Verehrer(innen) haben, doch Sie sehnen sich nur nach einem bestimmten Menschen. JOB: Vor allem die Jänner-Steinböcke werden bis 22. 3. per Post, E-Mail, SMS oder Telefon eine angenehme Nachricht erhalten. Danach vereinfacht sich vieles. GESUNDHEIT: Wenngleich auch für Sie die ewige Jugend nur ein Traum bleibt, zeichnen Sie sich dank Pluto durch eine ungewöhnliche Schaffenskraft aus.

Wassermann

Fische

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Sie machen bei dieser unwirksamen Venus-Stellung keinen großen Eindruck auf das andere Geschlecht. Das macht Sie etwas ratlos. Freuen Sie sich: Schon nach dem 5. 4. tut sich liebesmäßig bzw. erotisch wieder mehr. Aussprachen bringen alles wieder ins Lot. JOB: Dank Merkur kommt man Ihnen in dieser Woche sehr entgegen. Greifen Sie zu, ehe man es sich anders überlegt. GESUNDHEIT: Sehr stabil! Sie haben durch den Saturn-Mars-Einfluss nichts Ernstes zu befürchten.

WOCHE VOM 24.–30. M ÄRZ LIEBE: Eine menschlich angenehme Beziehung verstärkt sich immer mehr, dadurch verbessern sich auch Ihre Lebensumstände. Nur nicht klammern! Je länger Sie die Leine lassen, desto mehr binden Sie diese Person an sich. JOB: Sie fühlen sich beruflich nicht ausgefüllt, es fehlt Ihnen immer mehr die Motivation. Lassen Sie alles so, wie es ist. Die Sterne raten in nächster Zeit von einer Veränderung ab. GESUNDHEIT: Entzündungen und Hautprobleme könnten sich durch Mars/Saturn verstärken.

21. 1. – 19. 2 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Ein reuiges „Hätt ich nur ...“/ „Wenn ich nur ...“ bringt Ihr Beziehungschaos nicht wieder ins Lot und eine verlorene Liebe nicht zurück. Sie fühlen sich wie ein Blatt, das sich vom Baum gelöst hat. Werden Sie selbst einmal ruhiger und zufriedener. JOB: Ob privat oder beruflich, durch Uranus reizt Sie das Neue, Unbekannte. Dass Sie dabei vielleicht auf die Nase fallen, stört Sie nicht. Sie brauchen die Herausforderung, und Mars schenkt Ihnen die nötige Durchschlagskraft. GESUNDHEIT: Alles bestens.

20. 2 . – 2 0. 3 . WOCHE VOM 17.–23. M ÄRZ LIEBE: Die Venus-Jupiter-Opposition macht Sie leicht verführbar. Viele Fische werfen sich aus Enttäuschung, weil sich eine bestimmte Person von ihnen abgewandt hat, in die Arme eines/einer anderen und werden überraschenderweise die große Liebe erleben – die allerdings nicht die letzte bleiben wird (Saturn). JOB: Ihre Kommunikationsfreudigkeit erhält durch den Merkur-Transit neue Impulse. Egal, wo Sie hinkommen, Sie finden offene Türen. GESUNDHEIT: Gönnen Sie Ihrem Körper und Geist mehr Ruhe!

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244 Seitenden Mond-Tipps fĂźr je

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IHR MONDKALENDER FĂœR ZWEI WOCHEN. MIT DEN BESTEN TERMINEN FĂœR BEAUTY, GESUNDHEIT, DIĂ„T UND HOUSEWORK VON HELGA KUHN.

MONDKALENDER FĂœR DIE WOCHE VOM 17. BIS 23. MĂ„RZ 2016 NĂźtzen Sie die Tage bis Vollmond am 23. 3. zum Regenerieren und Ausheilen von Krankheiten. Vorsicht: Das Essen schlägt in dieser Woche besonders gut an! Am 20. 3. tritt die Sonne um 5.31 Uhr in das Widder-Zeichen. Wir haben FrĂźhlingsbeginn und Tagundnachtgleiche (Tag und Nacht haben 12 Stunden).

SONNTAG

20.3.2016

ZUNEHMENDER MOND

geht um 18.40 Uhr vom LĂ–WEN in die JUNGFRAU (Palmsonntag): Guter Tag fĂźr Ăśffentliche Auftritte; Sie kĂśnnen im Garten alles zurĂźckstutzen, was schnell nachwachsen soll; Obstbäume veredeln; Beerensträucher, Obst- und Nussbäume setzen; Rasen säen. Sonst alles wie gestern.

DONNERSTAG 17.3.2016 ZUNEHMENDER MOND

FREITAG

18.3.2016 SAMSTAG

ZUNEHMENDER MOND

im KREBS: Kein guter Tag fĂźr den Friseur, fĂźr Reisen, fĂźr Ăœbersiedlungen, zum Putzen und Waschen! Leider verleitet der Krebs-Mond zu Ăźppigem Essen, Sie sollten daher mit fetten Speisen und Alkohol vorsichtig sein, Magen, Leber, Galle sind anfälliger. Keine Zigaretten!

geht um 8.55 Uhr vom KREBS in den LĂ–WEN: Am Morgen kann es noch Frisurprobleme geben; gĂźnstig fĂźr Falten- und Lippenunterspritzungen; fĂźr ein Mesolift; Ăœbungen oder Cremes zur Bruststraffung sind wirksamer. Sonst gilt alles wie gestern. Abends: Partytime.

MONTAG

DIENSTAG

21.3.2016

ZUNEHMENDER MOND

in der JUNGFRAU: Frisuren halten gut; idealer Tag fßr arbeitsintensive Projekte; viele Menschen ßberkommt der Drang zum Aufräumen und Kritisieren; Heilsalben wirken besser; essen Sie heute salzarm; nicht dringende Darm-OPs besser erst nach Vollmond ansetzen!

im LĂ–WEN: Guter Tag fĂźr einen Friseurbesuch (Schnitt und Fasson halten länger); fĂźr eine Haarfärbung (bei zunehmendem Mond nimmt das Haar die Farbe schneller auf, sie wäscht sich aber leicht wieder aus. FĂźr eine lang anhaltende Farbe ist der abnehmende Mond besser!).

22.3.2016 MITTWOCH

ZUNEHMENDER MOND

in der JUNGFRAU: Guter Friseurtag: Locken und Stßtzwellen halten besser; Sie kÜnnen Balkonpflanzen umtopfen; Bäume/Sträucher versetzen; Wurzelgemßse und Stecklinge setzen; Rasen mähen oder nachsäen; essen Sie dem Darm zuliebe viel dunkelgrßnes Blattgemßse.

19.3.2016

ZUNEHMENDER MOND

23.3.2016

ZUNEHM ENDER MOND

geht um 6.24 Uhr von der JUNGFRAU in die WAAGE – Vollmond um 13.02 Uhr: Am Morgen gilt noch alles wie gestern und vorgestern. AllergieschĂźbe treten verstärkt auf; Pflanzen bei Vollmond weder zurĂźckschneiden noch umtopfen; ungĂźnstig: OPs im Bereich Darm, HĂźfte.

MONDKALENDER FĂœR DIE WOCHE VOM 24. BIS 30. MĂ„RZ 2016 AB 27. 3.: SOMMERZEIT Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit: In der Nacht vom 26. auf 27. 3. werden die Uhren um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt. Am 27.3. ist auch Ostersonntag – das Osterfest fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem FrĂźhlingsVollmond (der heuer am 23. 3. war). Demnach kann Ostern um bis zu fĂźnf Wochen variieren.

SONNTAG

27.3.2016

ABNEHMENDER MOND

im SKORPION (Ostersonntag): Mond/Venus machen Lust auf Liebe und Kunstgenuss; Haare sind schwer frisierbar; Monddiät zum Abnehmen: Essen Sie Blattsalate, Spinat, Kochsalat, Sauerkraut, aber kein WeiĂ&#x;brot, Torten oder SĂźĂ&#x;es; Abends deutet Mars auf Eifersucht hin.

DONNERSTAG 24.3.2016

FREITAG

in der WAAGE (Grßndonnerstag): Heute neigt man dazu, sich gemßtlich treiben zu lassen; der Tag eignet sich fßr Reisen, Sport und Flirts; fßr Atemßbungen und Beckenbodengymnastik; Sie kÜnnen Balkonkästen bepflanzen; sommerblßhende Zwiebeln und Knollen setzen.

geht um 19.09 Uhr von der WAAGE in den SKORPION (Karfreitag): Guter Tag zum Heiraten, Zusammenziehen, fĂźr Sport und Reisen; Sie kĂśnnen Fenster, Bildschirme reinigen; zw. 15 und 19 Uhr viel trinken, um Niere und Blase gut durchzuspĂźlen. Sonst gilt alles wie gestern.

im SKORPION (Karsamstag): Kein guter Reisetag; Kinder sind raunzig; schwangere Frauen sollten sich nicht Ăźberanstrengen; heute behandelte Haare halten nicht gut und wirken strähnig; Sie kĂśnnen sehr schmutzige Dinge waschen; Pflanzen gieĂ&#x;en; nichts SĂźĂ&#x;es essen.

MONTAG

DIENSTAG

MITTWOCH

ABNEHMENDER MOND

28.3.2016

ABNEHMENDER MOND

geht um 8.47 Uhr vom SKORPION in den SCHĂœTZEN (Ostermontag): Am Vormittag kĂśnnen Sie noch waschen, putzen, gieĂ&#x;en und dĂźngen. Sonst gilt alles wie gestern und vorgestern. TagsĂźber macht sich dann der Drang nach mehr Bewegung und Geselligkeit breit.

25.3.2016

ABNEHMENDER MOND

29.3.2016

ABNEHMENDER MOND

im SCHĂœTZEN: Guter Tag fĂźr schriftliche Arbeiten; fĂźr Kontakte mit dem Ausland; fĂźr Cellulitebehandlungen; eine Lymphdrainage vom Knie aufwärts in die Leistengegend entlastet Stauungen im Oberschenkelbereich; Fettabsaugung an den Oberschenkeln erst zw. 4. und 7. 4 . ansetzen.

SAMSTAG

26.3.2016

ABNEHMENDER MOND

30.3.2016

ABNEHMENDER MOND

geht um 19.46 Uhr vom SCHĂœTZEN in den STEINBOCK: Guter Tag fĂźr Reisen, Sport, gesellige Anlässe; Cellulitebehandlungen und straffende Wickel sind wirksamer; gĂźnstig, um Erdbeeren, Paradeiser, Bohnen zu setzen; heute auf tierisches EiweiĂ&#x; verzichten! Sonst alles wie gestern.

Blumen Blumen gieĂ&#x;en gieĂ&#x;en HaareHaare schneiden schneiden / Dauerwellen / Dauerwellen Gesichtspflege Gesichtspflege / Masken / Masken KĂśrperpflege KĂśrperpflege / Massagen / Massagen Pflanzen Pflanzen umtopfen/setzen setzen / dĂźngen / dĂźngen / schneiden / schneiden Hausputz

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Nagelpflege

Fenster / Glassachen reinigen

Wäsche / Autos waschen

Reisen / Ăœbersiedeln

Party feiern

Liebe / Partnerschaft / Sex

AUS DEM WOMAN MONDKALENDER 2015 VON BARBARA WENINGER; ILLUSTRATIONEN: MICHAELA PERNEGGER; REDAKTION: SNEZANA JOVANOVIC

AUF DIE LINIE ACHTEN






living

WOHNEN / REISE / GOURMET / DEKORATION /

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CAFÉS ZUM TRÄUMEN

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FOTOS: ULRIKE SCHACHT FÜR BUCH "SUGAR-GIRLS", CALLWEY VERLAG 2016

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„Irgendwann eröffne ich mein eigenes Café …“ Das ist der Wunsch vieler Frauen! Die 20 Damen im neuen Bildband „Sugar Girls“ haben sich diesen Traum erfüllt und entzückende Lokale mit Seele erschaffen: Kirsten Pevny von der „Pure Living Bakery“ zum Beispiel war Flugbegleiterin und hat sich ihre Vorliebe für Kalifornien nach Wien geholt! (1) Geldmangel und ein Café aus SATC waren der Antrieb für Friseurin Isabell Busse aus Leipzig, alle Möbel selbst zu gestalten! (2) Viele Dekotipps finden sich im Doreen Heuers „Himmelhoch“ aus Braunschweig. (3) Und Jasmin Kurka aus Saarlouis bietet im „Amelie Café & Dekoration“ feine Kuchen und restaurierte Flohmarktware an, (4) während Ex-Beamtin Elke Löscher Vintage-Charme in einen ehemaligen Kiosk bringt! (5)

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1

INSPIRATION. „Sugar Girls“ stellt entzückende Cafés und ihre Besitzerinnen vor und gibt jede Menge Deko- & Rezepttipps! Um € 29,95, Callwey Vg.

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living FESTTAGE

Frohe

n r e t Os re Eier mit Heuer verzieren wir unse ng-Tapes, cooler Schrift und Maski nge Ohren lassen den Servietten la KREATIVSTEN wachsen und finden die EN REZEPTE GESCHENKE UND BEST sterl. Tipp: für Osterkranz & Co. im Ne ’s hier zum Ein besonders Süßes gibt enstecken! Austrennen und Zusamm RANDLMAIER KÖHLE, ELISABETH B REDAKTION: CLAUDIA

So wird’s gemacht: Hart gekochte Eier mit Eierfarbe zart färben (also nicht zu lange einwirken lassen!). Eier trocknen lassen. Wasserfarben mit der Zahnbürste durch ein feines Sieb sparsam auf die Eier spritzen! Wiederum trocknen lassen. Nest aus Stroh oder dünnen Ästen formen und Eier in der Mitte drapieren.

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REZEPT-TIPP:

EIER BENEDICT

4 PERSONEN Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: 400 g Spinat, 1 Schalotte, 1 EL Butter, 1 EL Öl, Salz, Essig, Pfeffer, 4 Eier, 4 Stk.Toast, 2 EL Butter, Sauce Hollandaise ZUBEREITUNG: Spinat auftauen, gut ausdrücken. Schalotte schälen, in Butter und Öl anbraten, Spinat klein schneiden, dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wasser mit Salz und etwas Essig erhitzen, mit einem Holzlöffel einen Strudel erzeugen und ein Ei in den Strudel schlagen. 4–5 Min. im Wasser stocken lassen, herausnehmen, abtropfen lassen, restliche Eier ebenso verarbeiten. Toast in einer Pfanne mit Butter knusprig braten, Spinat darauf verteilen, pochiertes Ei und Sauce Hollandaise daraufgeben und mit Pfeffer garnieren. SÜSS. Transparente Socken um € 5,60. asos.com

Eiernest

FOTOS: JONAS VON DER HUDE/PICTUREPRESS, KITCHEN TRINITY/TAVERNE AGENCY, PINTEREST, WERK

So wird’s gemacht: Mit einer Nadel oben und unten kleine Löcher bohren, wobei das obere größer ist (ca. so breit wie ein Streichholz). Luft durch das kleine Loch blasen, damit der Inhalt durch das größere entweichen kann. Eier auswaschen. Mit der Nadel seitlich ein Loch stechen und dieses vorsichtig erweitern, sodass ein großes Loch entsteht. Heu zu kleinen, runden Nestern formen und in das Ei legen. Wachtel oder Mini-Deko-Eier hineingeben. Zum Aufhängen ein kleines Stück Streichholz an einen Faden binden, diesen in das Loch stecken und quer legen. Ei aufhängen.

Oster-Girlande. Federn aus dem Bastelshop besorgen. Spitzen in gelbe und graue Wasserfarben eintauchen und trocknen lassen. Eiformen aus gelbem Karton schneiden und jeweils einen Buchstaben von „Happy Easter“ oder „Frohe Ostern“ daraufschreiben. Federn und Kärtchen mit kleinen und großen Kluppen an eine Leine hängen und diese an der Wand befestigen.

n e h c a m r e Zum Selb

IN LOVE. Salz- und PfefferstreuerBunnies um € 3,99. moemax.at

HOLZ-HASE.

Figur von Oyoy um € 34,–. babyssimo.de

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living FESTTAGE ANHANG. Girlande mit HasenAufdruck um € 13,–. tch.net

Decoupage-Ei So wird’s gemacht: Hübsches Altpapier (Schriftzüge, Tiere, Comics, Stadtpläne, Ostermotive, Tortenspitzen, gemusterte Servietten …) in kleine Stücke reißen. Plastikeier mit Decoupagelack (beides im Bastelladen) einpinseln und die Papierstücke darauf anordnen. Papier mit den Fingern feststreichen. Zum Schluss das ganze Ei nochmals mit dem Lack besiegeln.

FÜR DUDES. Manschettenknöpfe mit Hasen-Symbolen um € 30,–. annabeljames.co.uk

FUNNY BUNNY. Magnet aus der „Hattu Häschen“-Reihe um € 2,95. moses-verlag.de

REZEPT-TIPP:

OSTERLAMM

1 LAMM Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: 100 g weiche Butter, 50 g Zucker, 3 Pkg. Vanillezucker, 2 Eier, 1 Prise Salz, Schale von 1/2 Zitrone, 75 g Mehl, 50 g Speisestärke, 1 TL Backpulver, Lamm-Backform (z.B. bei XXXLutz) ZUBEREITUNG: Butter und Zucker cremig schlagen. Eier nach und nach einrühren. Salz und Zitronenschale dazugeben. Mehl, Speisestärke und Backpulver versieben, unter die Buttermasse heben. Lammform mit Butter bestreichen und griffigem Mehl bestäuben. Masse einfüllen. Im Ofen bei 180° 25 Min. backen. Nach dem Backen die Form vorsichtig entfernen und Lamm auskühlen lassen. Mit Staubzucker bestreut servieren. Mit Stoffband dekorieren.

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hen c a m r e b l e S Zum

Hasenohren-Servietten. Halboffene Serviette in der Hälfte zusammenlegen, sodass der offene Teil nach unten zeigt. Jetzt die obere Hälfte erneut nach unten klappen. Beide Hälften der Oberkante zur senkrechten Mittellinie nach unten falten. Die rechte & linke untere Ecke zur Mittellinie klappen. Vorgang wiederholen. Jetzt das obere Dreieck nach hinten falten. Die Serviette nun nach oben drehen (die Spitzen zeigen nach oben). Rechtes Ohrteil an der Mittellinie in die links entstandene Tasche stecken. Figur umdrehen. Die Kapuze öffnen und Ohren spreizen. Anleitung auf youtube.com unter „Origami-Hase von Häkelmaus“.

StreifenEier So wird’s gemacht: Weiße Eier ausblasen und Oberfläche möglichst fettfrei halten. Masking-Tape in gewünschten Farben & Formen besorgen (schöne gibt’s z.B. im Herzilein-Shop in Wien (herzilein-papeterie.at), uiban.com, buttinette.com, dawanda.com, connox.de, stey-shop.de). Streifen einzeln oder mehrere parallel, schräg oder überkreuz aufkleben. Wörter oder Schriftzüge z.B. untereinander arrangieren.

EDEL-HÄSCHEN.

FOTOS: ANOUK DE KLEERMAEKER/TAVERNE AGENCY, FLORAPRESS, PICTUREPRESS, WESTEND 61, WERK

Rucksack vom Kultlabel MCM um € 725,–. steffl-vienna.at

BOMMEL. Sneakers im Hasenlook um € 315,–. minnaparikka.com

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Originelles Kinderbuch um € 13,20. libro.at

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Becher im 8er-Pack um € 3,20. neviti.com

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Teller aus Melamin um € 13,– über idecorateshop.com


living FESTTAGE Wickel-Gläser. Leere und gewaschene Gläser (z.B. Marmeladegläser oder alte Flaschen) mit Mullbinden umwickeln. Alternative: Gipsbinde (über buttinette.com)) um die Gläser legen und mit Wasser befeuchten, damit der Gips haften bleibt. Trocknen lassen und Gläser an verschiedenfärbigen Fäden aufhängen. Einzelne Blumen in die Vase stecken und etwas versetzt an die Wand hängen.

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REZEPT-TIPP:

OSTERKRANZ

AUFGEBLASEN. 8 Ballons mit Sticker und Stab um € 14,50. blueboxtree.com

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NICE. Hasen-Stempel um

€ 3,50. dawanda.com

So wird’s gemacht: Weiße harte, weiche oder ausgeblasene Eier putzen – die Oberfläche sollte dabei frei von Fett oder Öl bleiben! Glückwünsche, ein OsterGedicht oder Reime in großen Lettern rundherum schreiben. Tipp: Edding-Stifte „Mattlack-Marker“ für Terracotta, Pappe, Holz & Leinwand halten am besten!

KUNST. Druck auf Holz um € 98,– über paperempire. com.au TRIO. Aufziehfiguren um je € 3,–. tiger-stores.at

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FOTOS: ANOUK DE KLEERMAEKER/TAVERNE AGENCY, ISTOCKPHOTO, WERK , PINTEREST

1 KRANZ Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: Germteig: 250 ml Milch, 500 g Mehl, 1/2 Würfel Germ, 60 g Zucker, 100 g weiche Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 TL geriebene Zitronenschale; Glasur: 1 Dotter, 2 EL Milch ZUBEREITUNG: Milch erwärmen. Mehl sieben, in eine Schüssel geben. Die Hälfte der Milch in einem Topf mit Germ, 1 TL Zucker und etwas Mehl verrühren. Dampfl an einem warmen Ort 20 Min. gehen lassen. Restliche Milch mit Zucker, weicher Butter, Ei, Salz, Zitronenschale vermischen. Dann mit dem Dampfl vermischen und alles mit dem Mehl zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zugedeckt an einem warmen Ort 50 Min. rasten lassen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten. 3 Stränge formen, zu einem Zopf flechten und zum Kranz legen. Die Enden zusammendrücken oder ineinanderflechten. Nochmals 10 Min. rasten lassen. Dotter mit Milch versprudeln und dann den Teig damit bestreichen. Im Ofen bei 180° 40–45 Min. goldbraun backen.



living FESTTAGE

n e h c a m r e Zum Selb

3D-Hasen für die Wand: Die angesagten dreidimensionalen Trophäen aus Karton gibt es zum Beispiel von Chloe Fleury (chloefleury.com): Die einzelnen Teile kommen im Set und können kinderleicht zusammengesteckt werden! Vorlagen zum Ausdrucken kann man auch auf liselotteflu.com downloaden: Einfach Kopf und Ohren ausschneiden, falten und zusammenkleben.

REZEPT-TIPP: SCHOKO-HIMBEER-CUPCAKES

1 MUFFINSBLECH Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: 2 Eier, 180 g Zucker, 1 Pkg. Vanillezucker, 150 g Butter, 7 EL Milch, 200 g Mehl, 30 g Kakaopulver, 2 TL Backpulver, 100 g Schokotropfen; Topping: 150 ml Obers, 200 g Frischkäse, 250 g Himbeeren, 2 Pkg. Vanillezucker; Deko: Zuckerperlen, Ostermotiv, Stäbchen ZUBEREITUNG: Eier trennen. Eiklar mit 80 g Zucker steif schlagen. Dotter, restlichen Zucker, Vanillezucker und Butter cremig schlagen. Milch dazugeben. Abwechselnd Eischnee und Mehl, Kakaopulver und Backpulver einrühren. Dann Schokotropfen unterheben. Masse in Muffinsförmchen füllen und im Ofen bei 170° 25 Min. backen. Obers schlagen, Frischkäse cremig rühren. Himbeeren mit Zucker pürieren. Alle Zutaten vermischen, abschmecken. Auf die ausgekühlten Schoko-Muffins spritzen, mit Zuckerperlen garnieren. Für die Deko Ostermotiv auf einen Stab kleben und in den Muffin stecken.

PRAKTISCH. Salatbesteck mit Ohren um € 7,– beim Shop im Bank Austria Kunstforum Wien.

IM SACK.

Häschen-Tasche um € 1,–. tiger-stores.at

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ANLEITUNG: Formen vorsichtig aus dem Karton trennen, an den Kanten leicht vorfalten und in eine runde Form bringen. (1) Die kleinen Laschen in die vorgefertigten Schlitze am Boden und an der Seite stecken. (2) Sechseckige Unterlage ebenfalls aus dem Karton trennen und in das Nesterl legen – so werden die Laschen überdeckt! (3) Fertiges Körbchen mit Stroh, kleinen Schoko- und Wachteleiern sowie Blumen befüllen und dann natürlich gut verstecken! (4)

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FOTOS: THERESA SCHREMS, FOODCENTRALE, PINTEREST

Hier finden Sie Ihr Osternest!


ILLUSTRATIONEN: DORIS TATSCHL, FREEPIK




living HENSSLER KOCHT

KOCHEN?

Das war nicht mein Ding ... Gut, dass sich TV-Koch Steffen Henssler das noch einmal überlegt hat! Im EXKLUSIVEN INTERVIEW verrät der Profi, wie er seine Leidenschaft zum Kochen doch noch entdeckte und was es mit seinem neuen Live-Projekt auf sich hat …

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enn Steffen Henssler etwas kann, dann ist es ganz klar das Kreieren von außergewöhnlichen und köstlichen Gerichten. Doch der Profikoch, der sich nicht nur durch seine beiden Restaurants in Hamburg – Henssler Henssler und ONO by Steffen Henssler – einen Namen gemacht hat, sondern auch mit seinen Fernsehauftritten & Kochshows zum Zuschauerliebling avancierte, wollte anfangs eigentlich die Finger vom Kochlöffel lassen. Sein angestrebter Traumberuf: im Service und irgendwann als Oberkellner arbeiten. Wieso sich dies aber dann doch änderte und worauf wir uns im kommenden BUCH-TIPP. Grill den Jahr besonders freuen dürHenssler. Das Kochbuch. fen, verriet der Profikoch Gräfe und Unzer, € 20,60. im WOMAN-Talk. Und für alle Henssler-Fans gibt es zusätzlich noch zwei wunderbare Rezepte zum Nachkochen aus Steffens aktuellem Kochbuch.

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ROMY-NOMINIERT.

Das Publikum liebt den 43-Jährigen. Kein Wunder also, dass der Koch und Entertainer in der Kategorie „Show/ Unterhaltung“ für die Romy 2016 nominiert ist.

„ICH WOLLTE NIE KOCH WERDEN. ICH STAND ALSO NICHT MIT MEINER OMA AM HERD UND HABE MIR KÜCHEN-TIPPS GEHOLT …“ WOMAN: Wie und wann haben Sie mit dem Kochen begonnen? HENSSLER: Nach der Realschule habe ich beschlossen, in diese Richtung zu gehen. Mein Vater war ja Gastronom, und da habe ich oft mitgeholfen, allerdings nie in der Küche, sondern immer nur im Service. Daher wollte ich

eigentlich Kellner beziehungsweise Oberkellner werden. Mein Vater aber meinte, dass ein guter Kellner weiß, was aus der Küche kommt. Also habe ich beschlossen, eine Kochlehre und im Anschluss daran die Ausbildung zum Restaurant-Fachmann zu machen. Ich wollte nie Koch werden! Ich stand also nicht mit meiner Oma am Herd, habe in Töpfen herumgerührt und mir Küchen-Tipps geholt. In der Kochlehre


FOTOS: GERALD MAYER-ROHRMOSER ,REZEPTE: JAN-PETER WESTERMANN,

habe ich dann aber rasch gemerkt, dass ich das Gefühl zum Kochen und vor allem auch die Lust dazu habe. WOMAN: Was ist wichtig, um Profikoch zu werden? HENSSLER: Leidenschaft. Und das kann man auch wörtlich nehmen. Es ist ein Beruf, der „Leiden schaff t“, weil er schwierig ist wegen den Arbeitszeiten und somit nicht leicht zu vereinen mit Familie und Freunden. Aber wenn man die richtige Einstellung hat und dann gemeinsam im Team Essen rausschickt, dann macht das einfach riesengroßen Spaß. Doch dafür ist Leidenschaft notwendig. Daher rate ich jungen Leuten immer, vorher ein Praktikum zu machen, bevor man diese Ausbil-

MAISSUPPE MIT TERIYAKIHÜHNERSPIESS

dung beginnt, denn es ist ein Job, den man nicht mal einfach so macht. WOMAN: Was erwarten Sie von Ihrem Team beziehungsweise was ist Ihnen wichtig? HENSSLER: Für mich muss es menschlich passen. Du verbringst viel Zeit mit deinem Team, und das muss harmonieren. Das Fachliche kann

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4 PERSONEN Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: Suppe: 1 Zwiebel, 1 rote Chili, 1 Stange Zitronengras, 2 EL Butter, 1 EL geriebener Ingwer, 300 g Mais, Salz, Pfeffer, 1 TL Zucker, 100 ml Weißwein (trocken), 400 ml Geflügelfond, 200 ml Kokosmilch, 2 El Crème fraîche; Sauce & Spieße: 50 ml Wasser, 100 ml Geflügelfond, 50 ml Sojasauce, 75 g Zucker, 1 TL Speisestärke, 1 Zwiebel, 2 Hühnerbrustfilets, Salz, Pfeffer, Pflanzenöl, 2 rote Zwiebeln, 2 EL Balsamico (weiß), 2 EL gehackter Koriander, 4 Holzspieße ZUBEREITUNG: Für die Suppe Zwiebel schälen, klein schneiden. Chili waschen, fein hacken. Zitronengras schneiden. Butter erhitzen, Zwiebel glasig dünsten, Chili, Zitronengras und Ingwer dazugeben, kurz anschwitzen. Mais dazugeben, mit Salz, Pfeffer, Zucker würzen, mit Wein und Fond ablöschen, 10 Min. köcheln. Für die Teriyakisauce Fond, Sojasauce, Wasser und Zucker in einem Topf 10 Min. köcheln lassen. Stärke mit etwas Wasser anrühren, in die Sauce geben. Aufkochen lassen, bis sich die Sauce bindet. Für die Spieße Zwiebel schälen, fein würfeln. Hühnerfilets grob würfeln, abwechselnd mit der Zwiebel auf die Spieße stecken. Mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Spieße knusprig anbraten. Rote Zwiebeln schälen, in Streifen schneiden & in Öl anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen, mit Essig ablöschen, Koriander dazugeben. Kokosmilch in die Suppe geben, aufkochen, pürieren, durch ein Sieb passieren. Hähnchenspieße mit Teriyakisauce ablöschen. Sauce einkochen lassen. Crème fraîche in die Suppe geben. Suppe mit Spießen anrichten, rote Zwiebel darauf verteilen.


living HENSSLER KOCHT

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man immer ausbauen, aber das andere nicht. Ich bin in der Küche sehr berechenbar, gebe klare Anweisungen, der Ton ist locker – sofern alles funktioniert. Dann können meine Leute auch ziemlich frei arbeiten. Es muss einfach alles klappen. WOMAN: Ihr neues LiveProgramm „Henssler tischt auf “ startet bald. Wann sind Sie in Österreich und was erwartet das Publikum? HENSSLER: Wir sind am 19. November in Linz, am 20. November in Graz und am 21. und 22. November in Wien. Es ist jetzt mein drittes Live-Programm, und für mich ist das die Champions League der Unterhaltung. Live ist für mich einfach das Größte. Die Zuschauer erwartet eine absolute Entertainment-Show. Laut, lustig, lecker. Ich koche also ein schnelles Menü oder einfach richtig tolle Sushi-Rollen – immerhin ist und bleibt Sushi mein absolutes Lieblingsessen – aber nebenbei werden auch interessante, witzige und teilweise schräge Geschichten erzählt. Es dreht sich eigentlich alles um wirklich gute Unterhaltung, wo Kochen ein wichtiges und großes Thema ist, aber eben auch andere Dinge eine zentrale Rolle spielen. Es wird ein großer Spaß, und ich freue mich schon auf meine Österreich-Termine.

SCHOKOHERZEN MIT FEIGEN & JOGHURTMOUSSE

4 PERSONEN Schwierigkeitsgrad: ✱ ✱ ✱ ✱ ZUTATEN: Schokoherzen: 90 g dunkle Kuvertüre, 100 g Butter, 80 g Zucker, 2 Dotter, 2 Eier, 90 g Mehl; Feigen: 3 EL Zucker, 200 ml Portwein, 4 Feigen, 1 Prise Zimt, 1 TL Speisestärke, 2 EL Wasser; Mousse: 200 g Obers, 2 EL Zucker, 1 EL Vanillezucker, 50 g Joghurt ZUBEREITUNG: Ofen auf 180° vorheizen. Kuvertüre hacken, mit Butter in einer Schüssel über Wasserdampf schmelzen. Zucker einrühren, vom Dampf nehmen. Dotter und Eier mit dem Mixer einrühren, Mehl unterheben. 4 kleine Herzformen mit Butter bestreichen & mit Mehl bestäuben. Schokomasse einfüllen, im Ofen 12 Min. backen. Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, mit Portwein ablöschen, auf die Hälfte einreduzieren. Feigen waschen, vierteln, mit Zimt verrühren, bei schwacher Hitze im Portwein ziehen lassen. Speisestärke mit Wasser verrühren, dazugeben und Sauce damit binden. Obers schlagen, Zucker einrieseln lassen. Joghurt unterheben und abschmecken. Gemeinsam auf Tellern anrichten und mit geraspelter Schokolade garnieren.

»Live-Shows sind das Größte. Für mich ist das die Champions League der Unterhaltung.« „HENSSLER TISCHT AUF …!“ Kochstar Steffen Henssler verriet im Talk mit

WOMAN-Redakteurin Elisabeth Brandlmaier Privates aus seinen Anfängen und worauf wir uns bei seinem neuen Live-Programm freuen dürfen.

STEFFEN HENSSLER, 43, FERNSEHKOCH & RESTAURANTBESITZER

FOTOS: GERALD MAYER-ROHRMOSER ,REZEPTE: JAN-PETER WESTERMANN,

ELISABETH BRANDLMAIER ■




stars& stories

GESPRÄCHE / PORTRÄTS / KULTUR / TERMINE /

ELKE LICHTENEGGER Ö3-MODERATORIN

„Habe mich sofort verliebt!“

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FOTOS: ROMAN PFEIFFER, PRIVAT, HITRADIO Ö3

ELKE MACHT MODE! Ö3-Lady Elke Lichtenegger, 32, (Interview rechts) hat sich ein zweites Standbein geschaffen und ist unter die Mode-Unternehmerinnen gegangen: Unter tazibag.com verkauft die Grazerin ab jetzt bunte Accessoires, vor allem Taschen. Die farbenfrohen Stücke hat sie während eines Kolumbien-Urlaubs entdeckt. Sie werden von einheimischen Frauen handgefertigt, in langer Tradition. Jedes Teil ist ein Unikat. Die Taschen beispielsweise gibt’s ab 169 Euro.

nlässlich des Launchs ihres Online-Stores baten wir Elke Lichtenegger zum Fashion-Talk! Dabei ließ sie sich auch Privates entlocken … WOMAN: Sie verkaufen vor allem Taschen: Die ideale Bag für Sie? LICHTENEGGER: Eine, die viel Platz hat! Auch, wenn ich mir immer wieder vornehme, weniger Zeug mit mir herumzuschleppen, es gelingt mir nicht. Und ein Hingucker muss sie sein. Deshalb sind meine Tazibags ideal. In die habe ich mich ja sofort verliebt! WOMAN: Wie viel Mitspracherecht hat Ihr Verlobter (Unternehmer A. Rock)? LICHTENEGGER: Ich frage ihn bei jedem Stück nach seiner Meinung. Wenn er etwas nicht toll findet, sagt er das. Auch, wenn es um meine Outfits geht. WOMAN: Sie sind seit vier Jahren zusammen. Das Geheimnis Ihrer Beziehung? LICHTENEGGER: Wir schränken uns nicht ein, helfen einander, wo es geht, wenn einer etwa ein zeitintensives Projekt hat. Und wir haben viel gemeinsam. Für mich war von Anfang an klar, dass ich bis ans Ende meiner Tage mit diesem Menschen zusammenbleiben will. WOMAN: Sie launchen Ihren Shop, werden heiraten. Wie präsent ist der Shitstorm, den Ihr Sager über Austro-Musik vor zwei Jahren ausgelöst hat? LICHTENEGGER: Darüber denke ich schon lange nicht mehr nach, das ist kein Thema mehr. WOMAN: Zurück zum Modischen: Haben Sie schon ein Brautkleid? LICHTENEGGER: Ja! Und es ist fabelhaft. Wie es aussieht, verrate ich aber vor der Hochzeit nicht … :-) S. JUNGMANN ■

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stars & stories DIE WILDEN KERLE

PHILIPP HOCHMAIR, 42,

spielt Politiker Joachim Schnitzler. Serie: Machthungrig, schwul, selbst Opfer von Intrigen. Privat: Verschlossen, auf Facebook hat er Kollege Maurer geheiratet.

LUCAS GREGOROWICZ, 39,

Vorstadtweiber

Jetzt reden die

spielt Lobbyist Bertram Selig. Serie: Skrupellos, geldgierig, der Womanizer der Vorstadt. Privat: Mit Serienkollegin Adina Vetter zusammen.

Männer! Diese Typen schenken einander nichts: Vor der Kamera genauso wenig wie im richtigen Leben. Wir wollten wissen, WAS DIE MÄNNER DER ERFOLGSSERIE BEQUATSCHEN, wenn sie unter sich sind. Und? Was glauben Sie? Eh klar – es ging (fast nur) um Frauen!

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JUERGEN MAURER, 49,

spielt Immobilieninvestor Georg Schneider. Serie: Verheiratet, schwul, gewissenlos. Privat: Beliebt bei den Kolleginnen, Tochter Mara ist 14.

BERNHARD SCHIR, 53,

FOTOS: OLIVER TOPF

spielt Banker Hadrian Melzer. Serie: Dubios, aber sehr sensibel. Hat Potenzprobleme. Privat: Vater eines 13J채hrigen, lebt in Berlin.

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stars & stories DIE WILDEN KERLE

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igentlich spielen bei den „Vorstadtweibern“ (montags, 20.15 Uhr, ORFeins) ja die Frauen die Hauptrollen – fünf Freundinnen aus den Wiener Nobelbezirken, die vor allem mit SexEskapaden, gemeinen Intrigen, BussiBussi-Oberflächlichkeit von sich reden machen. Aber auch deren Männer treiben es arg: Philipp Hochmair, 42, Lucas Gregorowicz, 39, Bernhard Schir, 53, und Juergen Maurer, 49, verstricken sich in dubiose Geschäfte und wilde Affären. Privat läuft es zwischen den Kollegen da schon freundschaftlicher ab. „Es gibt keine Eifersüchteleien! Wir sind eine super Partie! Das hab ich noch bei fast keinem Job erlebt“, so Schauspieler Juergen Maurer. Und ja, der Schmäh zwischen den vier Kerlen rennt auch, wenn sie nicht gerade vor der Kamera stehen …

„VON DEN ‚VORSTADTWEIBERN‘ HABE ICH SCHON FAST ALLE DURCH.“ SCHIR (zu Hochmair): Sag einmal, was steht da eigentlich auf deinem T-Shirt? Was ist ein Rainbow Pony? HOCHMAIR: Ich! Schwul, erfolgreich, heiter – und als was gehst du heute so? SCHIR: Unglaublich! Ich bin heut privat. MAURER (zu WOMAN): So, was machen wir jetzt? Zeigt ihr uns mal den Stand eurer Vorbereitungen, und dann schauen wir, ob wir das Interview geben. WOMAN: Wenn nicht, halten wir uns an die Infos der „Vorstadtweiber“! Die haben uns schon viel über Sie erzählt … GREGOROWICZ: Klar! Es liegt ja in der Natur der Sache, dass Frauen mehr reden. Dann können wir jetzt ja nicken und schweigen. WOMAN: Julia Stemberger hat uns zum Beispiel verraten, dass sie Bernhard Schir wählen würde, wenn sie sich für einen „Vorstadtmann“ entscheiden müsste! GREGOROWICZ: Warum ausgerechnet Bernhard? Ahso … Ich weiß schon, weil er der Älteste ist. MAURER (zu Hochmair): Welchen Mann würdest du mir vorziehen (in Staffel eins hatten die beiden eine Affäre, Anm.)? HOCHMAIR: Ich nehm auch Bernhard! Er ist der Schönste von allen, wirklich! GREGOROWICZ: Das stimmt! Bernhard, du bist der Allerschönste. HOCHMAIR: Das müsst ihr so schreiben. SCHIR: Bitte nicht! Das wird gelesen und gestrichen. Verarscht mich nicht! HOCHMAIR: Wirst du jetzt rot? SCHIR: Ich werde rot – aber vor Zorn! Weiter – nächste Frage! WOMAN: In der Serie fällt der Vergleich

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»Bei einem Freund habe ich die Super8Filme seiner Eltern gesehen. Da gab’s Szenen im Glashaus, wo Leute Gurken geerntet und Spielchen damit gemacht haben.« PHILIPP HOCHMAIR, 42, ÜBER SEXUELLE ANFÄNGE

POLITISCHER STURZ? In Staffel eins hatte Hochmair (alias Kanzleranwärter Joachim) eine Affäre mit Maurer (alias Georg). Die Liebe ist passé, jetzt wird gestritten. Bei den Frauen ist er da noch beliebter.

zwischen Alice Schwarzer und Pamela Anderson. Wen würden Sie wählen? SCHIR: Weder noch! HOCHMAIR: Alice Schwarzer! Eine kluge Frau ist schön, das ist mein Motto. MAURER (schnarcht) … GREGOROWICZ: Ich nehme Pamela Anderson. Die ist auch klug! Ehrlich, ohne Scheiß! Die ist intelligenter als Alice Schwarzer. Mit der würde ich es keine zwei Minuten aushalten, die redet mir zu viel und komisches Zeug, das ich nicht verstehe (lacht). MAURER: Alice Schwarzer ist eine unheimlich wichtige Persönlichkeit und hat für die Frauen viel erreicht. Die sind aber leider wieder im Begriff, hinter das zurückzufallen, was die Generation Schwarzer erkämpft hat. Neulich habe ich ein Interview von Schwarzer gelesen, die erzählt, dass sie eine junge Feministin getroffen hat, die meinte: „Ich bin schon Feministin, aber mit Humor!“ Niemand will als verbitterte Emanzen-Lesbe gesehen werden. WOMAN: Die Kabarettistin Caroline Kebe-

kus sieht das genauso. In einem Interview hat sie gesagt: „Feminismus hat so einen schlechten Ruf. Das klingt so unrasiert und ungebumst.“ Warum ist das so? MAURER: Dieses Klischee bedient leider Alice Schwarzer auch ein bisschen. GREGOROWICZ: Alles nur PR! Wenn sie nach Hause kommt und sich auszieht, sieht sie ganz anders aus … SCHIR: Wie Pamela Anderson? GREGOROWICZ: Caroline Kebekus ist übrigens eine echt großartige Frau! Die hat so eine Power und verpackt die Dinge so, dass man auch gerne zuhört. MAURER: Coole, starke Frauen, die Humor haben, sind toll! Egal ob das eine Anke Engelke, Ina Müller oder Barbara Schöneberger ist. Da hat man das Gefühl, das sind emanzipierte, sexy, leiwande Weiberinnen. WOMAN: Bei Frauen ist Doppelbelastung ein großes Thema. Spüren Sie die auch? MAURER: Ja, fix! Ich habe meine Tochter die halbe Zeit. Und wenn das Kind da ist, mache ich beides. SCHIR: Ich koche und wasche für


FOTOS: OLIVER TOPF, ZUSATZBILDER : ORF / MR FILM / PETRO DOMENIGG

meinen Sohn. Wenn man dann nebenbei noch dreht, ist das doppelt anstrengend, klar! Aber ich bin überzeugt, in einem halbwegs humanistischen Haushalt ist Gleichberechtigung selbstverständlich. Klar ist auch, schwere Koffer und Getränkekisten zu schleppen, bleibt in einer Paarbeziehung weiterhin Aufgabe des Mannes. Das ist die Wahrheit. GREGOROWICZ: Ich denke, dass es nach wie vor viel mehr Familien gibt, als wir denken, in denen Gleichberechtigung nicht gelebt wird. MAURER: Für mich ist es ein totaler Gewinn, dass wir die Möglichkeit haben, viel mehr mit unseren Kindern zu unternehmen als die Generation davor. GREGOROWICZ: Unsere Väter hatten mit uns kaum Zeit. Da herrschte noch das Selbstverständnis, dass der Vater zur Arbeit geht und die Mutter sich um Kinder und Haushalt kümmert. Mein Vater beneidet mich darum, dass ich so viel Zeit mit meiner Stieftochter (Partnerin Adina Vetter hat eine Tocher aus einer früheren Beziehung, Anm.) verbringen kann. Deshalb sehe ich das alles auch nicht als Doppelbelastung, sondern als Bereicherung. Gleichberechtigung hat ja auch viel damit zu tun, wie man erzogen wurde. WOMAN: Welches Männerbild wurde Ihnen zu Hause vermittelt? MAURER: Als ich meine erste Freundin gehabt habe, hat sich meine Mutter mit mir hingesetzt, um mir zu erklären, wie das mit den Frauen so ist. HOCHMAIR: Und, wie? MAURER: Na ja, sie hat mir erklärt, dass das ein sehr sensibles Thema ist. Da kann man nicht Rambazamba machen, sondern muss vorsichtig sein. Mir hat dieses Gespräch extrem geholfen. Ich bin meiner Mutter sehr dankbar dafür und weiß, dass es für sie auch eine Überwindung war, mit mir zu reden. HOCHMAIR: Meine Mutter ist Ärztin, die hat das ähnlich gemacht. Es war ein sehr fachliches Gespräch. Davor hatte ich aber schon bei einem Freund die heißen Super8-Filme seiner Eltern gesehen. Da gab’s Szenen in einem Glashaus, wo Leute Gurken geerntet haben und Spielchen damit gemacht haben (lacht). Das hat mich damals komplett überfordert! Mit dem Gespräch hat meine Mutter die Gurkenfilme zumindest wieder in das rechte Licht gerückt. SCHIR: Können wir jetzt bitte langsam das Niveau wieder heben? WOMAN: Eine aktuelle Studie sagt: Jeder

dritte Mann hat das Gefühl, den an ihn gestellten Erwartungen nicht gewachsen zu sein. Wann fühlen Sie sich überfordert? HOCHMAIR: Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen! Ich fühle mich wohl und bin gerne Mann. MAURER: Er ist unser Küken, der kinderlose 40er. HOCHMAIR: Bei mir geht’s erst los! (SCHIR steht auf, verlässt wortlos den Tisch.) WOMAN: Was ist jetzt los? MAURER: Bernhard ist der Älteste von uns. Er ist alt, inkontinent und muss eben pinkeln. GREGOROWICZ: Das muss man verstehen. Weiter mit euren Fragen … WOMAN: Was muss ein moderner Mann können? MAURER: Seine Rolle als Mann ein bissl hinterfragen. Es gibt ein extrem erhellendes Werk vom norwegischen Schriftsteller Karl Ove Knausgård über die neue Lebensqualität des modernen Mannes. WOMAN: Und was haben Sie dabei gelernt? MAURER: Es ist unheimlich, was für einen hohen Identifikationsfaktor seine Bücher haben. Da liest man und denkt sich: Das kenne ich! Zum Beispiel sagt

er, dass er sich bei seinem ersten Kind total deppert vorgekommen ist, als er mit dem Kinderwagen durch Stockholm spaziert ist. Uns wurde das Männerbild des vorigen Jahrhunderts eingeprägt, das muss man dann erst einmal überwinden. Das ist nicht immer leicht. SCHIR (wieder zurückgekehrt) Ich glaube, die Kunst des modernen Mannes ist es, bei der ganzen Aufteilung zwischen Familie und Job immer noch Mann zu bleiben. HOCHMAIR: Was heißt das? SCHIR: Dass du nicht in eine verweichlichte Unmännlichkeit kippst. Wenn man nur noch schaut, ob das Flaschi warm ist und die Windeln gewechselt sind und dann auch noch Migräne bekommt, will witzigerweise niemand mehr was von Emanzipation hören: Dann sind die Frauen, die das immer gefordert haben, als Erstes weg. MAURER: Das finden sie nicht mehr geil … SCHIR: Dann sind wir beim Anti-Mann und der großen Klage: Was ist los? Es gibt keine Männer mehr! HOCHMAIR: Ich will mich sowieso in keine Definition von Männlichkeit einordnen. Ich bleibe da sehr bei mir

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»Mein Vater beneidet mich, dass ich viel Zeit mit meiner Stieftochter verbringen kann. Das ist eine Bereicherung, keine Doppelbelastung.« LUCAS GREGOROWICZ, 39, ÜBER JOB & FAMILIE

DUBIOSE DEALS. Lucas Gregorowicz

(alias Bertram) ist darum bemüht, seine kriminellen Machenschaften voranzutreiben, Adina Vetter (alias Sabine) ist seine Komplizin.

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»Frauen denken doch genauso oft an Sex wie Männer. Alles andere sind männerfeindliche Aussagen, die suggerieren, dass wir nichts anderes im Kopf haben.« BERNHARD SCHIR, 53, VERTEIDIGT SEIN GESCHLECHT

FLAUTE IN DER BEZIEHUNG. Martina

Ebm (alias Caro) will Sex, Bernhard Schir (alias Hadrian) nicht. Deshalb geht’s für das Ehepaar erstmal zur Paartherapie.

» und mache das, was mir Spaß macht.

Ich habe kein Männerbild, dem ich hinterherrenne oder das ich verkörpern möchte. GREGOROWICZ: Mann sein heißt auch nicht zwingend, Muskeln und Bart zu haben. David Bowie etwa war total männlich. Es kommt auf die Haltung ein. Was heißt schon Mann sein oder Mann bleiben? Ich sehe das so: Man hat eine Aufgabe, und der stellt man sich. Das finde ich männlich. Und es ist völlig egal, ob das jetzt ein Interview ist, Windeln wechseln oder ein Haus bauen. WOMAN: Zurück zur Serie, in der Sex ja ein großes Thema ist. Männer denken angeblich alle 20 Minuten daran. Stimmt’s? MAURER: Ist das so? WOMAN: Keine Ahnung! Uns fehlen da zehn bis 15 Zentimeter, um das zu beurteilen! MAURER: Zehn bis 15 Zentimeter? Ihr

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wurdet vom Leben nicht gerade verwöhnt (lacht)!? SCHIR: Geh, Frauen denken doch genauso oft an Sex. Alles andere sind männerfeindliche Aussagen, die suggerieren wollen, dass wir nichts anderes im Kopf haben. Man rennt ja nicht rum und denkt dauernd an Sex. Aber schon irrsinnig oft (lacht)! WOMAN: Und was macht guten Sex aus? Muss da immer Liebe dabei sein? SCHIR: Natürlich! (Schir schaut in die Runde) Einstimmig ja?! WOMAN: Ist das jetzt die politisch-korrekte Antwort, weil Sie gerade beim Interview sind? GREGOROWICZ: Einstimmig – ja! HOCHMAIR: Na ja ... Das Herzerl woar imma a bissl dabei! MAURER: Wer sagt das? HOCHMAIR: Der Herr Karl vom Helmut Qualtinger. WOMAN: Herr Schir, Sie haben uns im

Vorjahr mal erzählt, dass Sexszenen eine Qual für Sie sind. Warum? MAURER: Was!? Da haben Philipp und ich andere Erfahrungen gemacht. HOCHMAIR: Das waren die schönsten Drehtage meiner Geschichte. Wir haben auch auf Facebook geheiratet, leider nur einseitig. Ich habe Juergen eine Anfrage geschickt, er hat es nicht dementiert – also sind wir zumindest virtuell ein Ehepaar. MAURER: Ich hab geglaubt, mich haut’s um! Plötzlich taucht da eine Benachrichtung auf: „Philipp Hochmair hat dich markiert.“ Dann mache ich den Link auf, öffnet sich ein schönes Bild von uns beiden mit Duckface, und er schreibt dazu: Me & my husband Juergen Maurer. HOCHMAIR (lacht): Es gab sofort 150 Likes. Die Aktion war aus dem Herzen geboren. Die Szenen mit dir waren einfach so schön, da will man seine Fantasie weiterleben und weiterdenken. Also, um es zusammenzufassen: Wir haben eine gute Erfahrung mit Sexszenen am Set! GREGOROWICZ: Ich habe im Gegensatz zu Bernhard auch nur gute Erfahrungen damit! Von den „Vorstadtweibern“ habe ich schon fast alle durch, ich glaube, der Drehbuchautor mag mich. MAURER: Du bist Chefpuderant! GREGOROWICZ: Ich hatte zumindest schon mit dreien was! Oh nein, warte mal … Doch nur mit zweien – Martina und Adina! Aber Bernhard, ist das ernsthaft so, dass dir Sexszenen Schwierigkeiten bereiten? SCHIR: Ich drehe solche Szenen einfach nicht gerne. Du sollst Romantik suggerieren und bist intim vor 30 Leuten. MAURER: Godard hat das vollkommen richtig formuliert: „Einfach Leintuch drüber und zappeln.“ WOMAN: Martina Ebm stellt in der ersten Folge ernüchtert fest: „Ich habe immer geglaubt, nur Frauen erfinden so etwas wie Migräne!“ Was ist Ihre Ausrede, wenn Sie keine Lust auf Sex haben? HOCHMAIR: Zu wenig Blut in den Adern. GREGOROWICZ: „Ich bekomme heute keinen hoch“, ist auch immer eine gute Ausrede. MAURER: Mit dem Nachsatz: „Das kann jedem mal passieren …“ HOCHMAIR: Oder: „Ich habe dich offenbar zu lieb.“ Das hat Schnitzler schon gesagt (lacht). SCHIR: Sie wollen jetzt Ausreden hören, warum wir nicht wollen? Vor 20 Minuten habt ihr doch gerade gefragt, warum wir dauernd an Sex denken.

FOTOS: OLIVER TOPF, ZUSATZBILDER : ORF / MR FILM / PETRO DOMENIGG

stars & stories DIE WILDEN KERLE


Das ist widersprüchlich! GREGOROWICZ: Stimmt! Lasst uns da jetzt bitte eine Stoßrichtung beibehalten (lacht)! Wollen wir jetzt nur Sex? Oder nicht? WOMAN: In der Serie schon! Da leben Ihre Figuren schließlich hemmungslos aus, was viele andere unterdrücken würden. Welche Therapie würde Ihnen denn guttun? HOCHMAIR: Eine Urschrei-Therapie! Dort kann man sich die Impulse, die einem in der Großstadt genommen werden, wieder zurückholen. SCHIR (lacht): Unser Rainbow-Pony! HOCHMAIR: Was? Nur weil du so einen seriösen Anzug anhast? SCHIR: Die Antwort ist entzückend. Das Rainbow-Pony möchte zurück in die Natur. HOCHMAIR: Ein Freund von mir hat jetzt erst so ein Männerseminar gemacht. Das ist doch etwas Cooles! Ein Punkt war zum Beispiel, dass ein Mann einen anderen nackten Mann massieren musste. Das ist für ganz viele eine Überwindung, manchen graust sogar

davor. Für meinen Bekannten war das kein Ding, weil er Theaterregisseur ist und da keine Hemmungen hat. Er hatte dafür total Schiss, sich richtig zu prügeln. Das konnte er überhaupt nicht. Letzten Endes geht es für jeden darum, Grenzen zu überwinden. MAURER: Es ist ja auch so ein Klischee, dass Männer Ressentiments gegenüber Therapien haben, weil sie glauben, sie werden ihrer Männlichkeit beraubt. Das ist doch ein Blödsinn! HOCHMAIR: Juergen und mich hat man ja auch total oft gefragt, wie das ist, wenn zwei männliche Schauspieler miteinander eine Liebesszene spielen müssen. Ich hab mir dann immer gedacht: „Oida, was ist daran so außergewöhnlich?“ MAURER: Wenn zwei heterosexuelle Männer eine homophile Beziehung miteinander darstellen, schreien alle: „Aaahhh, ooohhh!“ Das zeigt, wie verkrustet unsere Gesellschaft noch immer ist. MELANIE ZINGL, SANDRA JUNGMANN ■

»Starke Frauen, die Humor haben, sind toll! Egal, ob das Anke Engelke oder Ina Müller ist. Da hat man das Gefühl, das sind sexy, leiwande, emanzipierte Weiberinnen.« JUERGEN MAURER, 49, ÜBER FEMINISMUS

DOPPELLEBEN AUFGEFLOGEN.

Juergen Maurer (alias Georg) wurde von Ehefrau Gerti Drassl (alias Maria) angefahren. Jetzt sitzt er im Rollstuhl und hat finanzielle Probleme.


Eine Nacht mit ...

Eva Pรถlzl

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FOTOS: MARKO MESTROVIC / WEIMPER.AT, MIT HERZLICHEN DANK AN: THE BRICKMAKERS PUB & KITCHEN, ZIEGLERGASSE 42, 1070 WIEN

stars & stories NIGHTTALK

WOMAN-SERIE


E

s gibt Promis, die tun auf lässig. Und es gibt die, die es tatsächlich sind. Wie zum Beispiel ORF-Frau Eva Pölzl, 40. Schon ihr „Hallo“ hat etwas sehr Herzliches. Und sowieso ist sie in ihrer ganzen Art offen, unkompliziert und freundlich. Gut gelaunt ist sie so gut wie immer, sagt sie. Angeblich sogar um vier Uhr morgens. Um diese Uhrzeit muss Pölzl bald regelmäßig aufstehen. Ab 29. März moderiert die Oberösterreicherin „Guten Morgen Österreich“, abwechselnd mit dem Fernsehkollegen Lukas Schweighofer. Eine Woche er, eine Woche sie. Immer aus einem anderen Bundesland. Eine große Herausforderung, die da auf die 40-Jährige zukommt. Immerhin warten zu Hause in Wien Sohn Julius, 6, und Ehemann Pius Strobl, 59. Seit neun Jahren sind die beiden liiert, fünf davon verheiratet. „Im Moment ist ziemlich viel los. Aber es macht echt Spaß“, freut sich Pölzl bei unserem Fotoshooting im Restaurant Brickmakers und nippt entspannt an einem Feierabend-Bier. Um kurz nach sieben muss sie dann los, ihren Sohn ins Bett bringen. Und kaum schläft er, loggt sie sich auf Facebook ein …

„ICH SCHWANKE ZWISCHEN PATHOS UND TRIVIALITÄT, UNABHÄNGIGKEIT UND WEIN.“ PÖLZL (21:42): So, ich bin also ready, wenn Sie’s auch sind!? WOMAN (21:44): Ja, es kann losgehen. Haben Sie das eine verflixte Level bei Candy Crush denn schon geschafft? ;-) PÖLZL (21:47): Nein, im Moment stehe ich total und das ärgert mich irrsinnig. Manche Levels sind so tricky, da geht tagelang nichts weiter :-( WOMAN (21:49): Wie oft & wann spielen Sie? PÖLZL (21:51): Meistens in der U-Bahn oder wenn ich mir sonst irgendwo die Zeit vertreibe. Ich hatte es aber auch schon mal gelöscht, um zu sehen, wie hoch mein Suchtpotenzial ist. WOMAN (21:53): Wie lange haben Sie es ohne ausgehalten? Ehrlich sein! PÖLZL (21:53): Schon einige Wochen! WOMAN (21:55): Na, immerhin! Ihr Sohn ist sechs Jahre alt. Die Kids sind in dem Alter ja meist schon sehr handyaffin. Darf er auch mal ran und zocken? PÖLZL (21:57): Oh ja, die haben das echt

Eigentlich ist sie gerade dabei, für die neue Sendung „Guten Morgen Österreich“ ihren Schlafrhythmus umzustellen: Abends um neun ins Bett, morgens um vier wieder auf. Für uns machte die Moderatorin eine Ausnahme und blieb BIS HALB ZWÖLF MUNTER. Ein Chat, der garantiert nicht müde macht.

schon drauf. Mein Julius hat ein paar werden möchte und seine Freundin eigene Apps auf meinem Telefon. Molly am Bauernhof besucht. Julius hat Candy Crush findet er nicht so aufre- mir vorgelesen – was für ein Luxus! :-))) gend. Er sagt dann: „Mama, jetzt WOMAN (22:17): Sehr süß! Am 29.3. startet spielst du schon wieder Candy Crash.“ im ORF „Guten Morgen Österreich“. PÖLZL (21:29): Ups! Die Autokorrektur Sendungsbeginn: Sechs Uhr. Wann macht aus Crush immer Crash. Sollte müssen Sie dann aus den Federn, um es mir das zu denken geben? pünktlich ins Studio zu schaffen? WOMAN (22:00): Worauf würden Sie in Ihrem PÖLZL (22:19): Um vier Uhr! Ich muss Leben definitiv nicht verzichten wollen? sagen, dass ich es mir aber schlimmer PÖLZL (22:03): Puh … vorgestellt habe. Schwierige Frage. Vielleicht ist das der Ich schwanke zwiAd rena l inschub der Vorfreude, aber schen Pathos und ich bin mir sicher, Trivialität, sprich dass es schaff bar ist. Un a b h ä n g i g k e it Ich muss halt echt und ein Glas Wein. WOMAN (22:05): Dazu um neun am Abend fällt mir Goethe ein: ins Bett. WOMAN (22:20): Welche „Es lebe die Freiheit! Melodie spielt Ihr Es lebe der Wein!“ PÖLZL (22:07): Dann Wecker ab? PÖLZL (22:22): Dreihalte ich es am klang. Echt 0815. besten wie er und WOMAN (22:23): Und nehme beides! WOMAN (22:09): Gute wie oft drücken Sie Entscheidung! Es ist auf „Schlummern“? PÖLZL (22:24): Um vier jetzt kurz nach zehn. in der Früh nie, das Was haben Sie heute EVA PÖLZL, 40, ist mir zu gefähralles gemacht? MODERATORIN PÖLZL (22:11): Ich bin lich. Ich vermeide es heute sehr früh raus, grundsätzlich, weil um halb sieben. Mein erster Weg war es die Sache nicht einfacher macht. in den Supermarkt, wo ich für die Klas- WOMAN (22:27): Eh nicht, aber da gehört se meines Sohnes Obst gekauft habe. auch Disziplin dazu. Bei mir spielt’s zum Jede Woche ist ein anderer Elternteil Aufstehen aktuell „Farben“ von Bass Suldamit dran. Danach hab ich ein Inter- tan Hengzt. Was macht Ihr Leben bunt? view geführt, hatte einen Termin beim PÖLZL (22:30): Es gibt Zeiten, da finden Zahnarzt, war im Büro, von dort bin wahre Farbenspiele statt. So eine Phase ich in die Maske, dann weiter zum ist jetzt wieder angebrochen. Das LeShooting. Seit 19:30 bin ich zu Hause. ben ist gerade sehr gut zu mir! Ich stehe Abendessen mit meinem Sohn, Gute- vor einer beruflichen Herausforderung, die sehr bunt ist: Die Inhalte, das ReiNacht-Geschichte … Langer Tag! WOMAN (22:14): Wovon handelte die sen, die Organisation von Job & Kind. WOMAN (22:32): Diese Momente, wo es Geschichte? PÖLZL (22:16): Von Jim, der Cowboy einfach läuft, muss man in vollen Zügen

»Es gibt Zeiten, da finden wahre Farbenspiele statt. So eine Phase ist jetzt wieder angebrochen. Das Leben ist gerade sehr gut zu mir!«

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genießen! Was tun Sie, wenn in Ihrem Leben mal alles Schwarz und Grau erscheint? PÖLZL (22:35): Dann erlaube ich mir, ganz traurig zu sein. Ich habe aber zum Glück eine recht positive Grundausstattung, deshalb wird es schnell wieder farbenfroh und freudvoll. WOMAN (22:37): Wie wird eigentlich der Spagat von Kind und Karriere klappen? Sie moderieren ja jede zweite Woche in einem anderen Bundesland. PÖLZL (22:39): Ich glaube, mein Mann und ich haben die Organisation ganz gut im Griff. Er übernimmt einen größeren Part, wenn ich nicht da bin. Die beiden leben dann ihre MännerWG. Babysitter, Oma & Freundinnen haben ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Das beruhigt mich! WOMAN (22:40): Haha, damit die beiden wer im Zaum hält? Männer-WG klingt jedenfalls nach sehr viel Spaß. Darf Julius dann auch mehr, wenn die zwei unter sich sind? PÖLZL (22:44): Ich habe schon das Gefühl, dass ich die strengere von uns beiden bin. Wobei … Auf der anderen Seite habe ich wieder mehr Verständnis dafür, wenn Julius Unfug macht oder auch mal frecher ist. Ich glaube, wir gleichen uns ganz gut aus. Aber

das genau heute Vormittag gedacht, als ich erfahren habe, dass sich eine Bekannte (sie ist Anfang 50) scheiden lässt. Wenn sie findet, dass das richtig für sie ist, finde ich das total super. Weil es eben nie zu spät ist … WOMAN (23:00): Was hören Sie gern? PÖLZL (23:03): Derzeit oft Inger Marie Gundersen. Ihr Sound ist so herrlich unaufdringlich und ich kann mich dabei gut entspannen. WOMAN (23:05): Noch eine Songzeile: „Wir EVA PÖLZL, 40, finden einen Weg, so wie jedes Mal.“ Wie ÜBER KINDERERZIEHUNG optimistisch oder pessimistisch sind Sie, wenn es bei Ihnen mal nicht nach Plan läuft? PÖLZL (23:08): Ich bin eine echte Optimistin, war ich schon immer, und reagiere fast allergisch auf S c hw a r z m a le r. Mit ihrer besch... Einstellung haben sie am Ende auch ZEITVERTREIB. Wenn sie warten muss, zockt Eva Pölzl auf ihrem immer Recht. Handy Candy Crush. Bei drei gleichfärbigen Süßigkeiten gibt’s Punkte. Wenn es schlecht ausgeht, haben sie es eh schon geStichwort Fernsehen und länger wusst. Wenn es gut ausgeht, kommt aufbleiben zum Beispiel … Da ist’s sicher noch was … Schrecklich! WOMAN (23:11): Wann haben Sie sich besser, ich weiß davon nicht zu viel ;-) WOMAN (22:47): Ich war letztens bei zuletzt sehr geärgert? Bekannten zu Besuch. Dort sind die WOMAN (23:19): Hallo, sind Sie noch da? Wände im Kinderzimmer von oben (also PÖLZL (23:23): Sorry, wurde gerade von so weit der Nachwuchs eben raufkommt) meinem Mann abgelenkt und musste bis unten angemalt. Wenn’s dem Sohn mich mit ihm ärgern. danach ist, darf er pinseln. Bei Ihnen PÖLZL (23:23): Kleiner Scherz ;-) Ich ärgere mich täglich über die Politik, daheim vorstellbar? PÖLZL (22:50): Als Mutter kann ich für die Europa betreibt. Wobei der Ärger solch kreative Anwandlungen schon immer mehr in Betroffenheit Verständnis aufbringen. Aber sagen umschlägt. Aber natürlich ist mir wir so: In unserem Kinderzimmer auch bewusst, dass sich von außen würde sich das trotzdem nicht ganz betrachtet viele Probleme leichter ideal ins Gesamtbild einfügen … darstellen, als sie sind … Und sowieso WOMAN (22:53): Vielleicht aber im bin ich jetzt schon ein bisschen zu Wohnzimmer oder in der Küche!? ;-) Was müde, um darüber zu debattieren. anderes: Im Hintergrund läuft bei mir WOMAN (23:26): Na dann ab ins Bett mit gerade Udo Lindenberg mit „Durch die Ihnen! Schlafen Sie gut und träumen Sie schweren Zeiten“. Er singt: „Es ist nie zu was Schönes! Von Cowboys, Freiheit spät, noch einmal durchzustarten.“ Wann und Weinplantagen :-) PÖLZL (23:29): Haha, werd ich machen. haben Sie sich das zuletzt gedacht? PÖLZL (22:56): Sie hören Udo LindenFein war’s. Schlafen Sie auch gut. Und berg? Lustig, mit dem bin ich nie so alles Liebe! K AT H A R I N A D O M I T E R ■ richtig warm geworden … Ich hab mir

FOTOS: MARKO MESTROVIC / WEIMPER.AT, MIT HERZLICHEN DANK AN: THE BRICKMAKERS PUB & KITCHEN, ZIEGLERGASSE 42, 1070 WIEN

»Ich habe das Gefühl, dass ich die Strengere bin. Stichwort Fernsehen und länger aufbleiben zum Beispiel. Besser, ich weiß davon nicht zu viel.«


ERFOLGREICH stars & stories NEUESTER COUP. Im Dezember gab Skistar Anna Fenninger ihre Zusammenarbeit mit dem Fruchtsafthersteller Rauch bekannt. Und flog fürs Fotoshooting zu Starfotograf Billy Kid nach New York.

bestar WerSTATT für

FOTOS: ANNA FENNINGER BY BILLY-KIDD.COM / RAUCH FRUCHTSÄFTE, WWP, THOMAS KETTNER / PEPE JEANS LONDON, FASHION PHOTOGRAPHER / MILKA / MONDELEZ INTERNATIONAL

WELTCUPSIEGE

Diese Frau ist Gold wert: Anna Fenninger bestritt in dieser Saison zwar kein einziges Rennen, dennoch fuhr sie Siege ein. Und zwar monetäre. DIE OLYMPIASIEGERIN nämlich angelte sich einen Werbedeal nach dem anderen …

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ährend ihre Kolleginnen gerade noch ihre Schwünge in den Schnee setzen, stemmt sie Gewichte im Fitnesscenter, geht schwimmen und Rad fahren. Und das seit Oktober. Da verletzte sich Anna Fenninger am rechten Knie schwer – und musste die gesamte Saison pausieren. Doch die Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und zweifache GesamtweltcupGewinnerin wäre nicht so erfolgreich, würde sie nicht auch den Ausfall optimal nutzen. Also konzentrierte sich die 26-Jährige neben ihrem Comeback auf die Aufstockung ihres Bankkontos. Und das höchst ertragreich.

WEITERE SPONSOREN: PEPE JEANS. Schon länger unter Vertrag, präsentierte Anna im Oktober die von ihr designte „Cheetah“Jeans – und spendet damit für Geparden (l.). MILKA. Der Schokohersteller ist seit September der neue Kopfsponsor der Skifahrerin (u.).

TOP-WERBEWERT. Allein der neue Kopfsponsor Milka soll kolportierte 400.000 Euro Fixhonorar pro Jahr überweisen. Wenn wieder Siegprämien dazukommen, könnten sich die Einnahmen auf 600.000 steigern. Im Oktober präsentierte die Salzburgerin zudem ihre selbst designte Pepe Jeans im Gepardenlook – zwar gagenlos, aber ebenso werbewirksam. Und im Dezember folgte der Deal mit dem Fruchtsaftproduzenten Rauch, für den rund 40.000 Euro fließen. Zweifel, dass Anna ihren Werbewert von 4,1 Millionen noch weiter steigern wird, hat da wohl niemand. K A T R I N K U B A ■

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stars & stories REFLEKTIERT

K VERÄNDERT.

„Ich bin ruhiger geworden. Und ein bisschen zuversichtlicher“, sagt Weisz und blickt auf die vergangenen Jahre zurück.

rabi, Thailand, 22 Uhr: Hier entspannt Franziska Weisz seit fast zwei Wochen. Die Schauspielerin ist mit Ehemann und Regisseur Felix Herzogenrath, der dort für SAT1 dreht, nach Südostasien geflogen: „Wenn er unterwegs ist, schiebe ich einen Bürotag ein: Mails, Anfragen, Steuer. Da kann ich alles aufarbeiten, was sonst auf der Strecke bleibt.“ Als wir Weisz am Telefon erreichen, sitzt die 35-Jährige gerade in einem Lokal gegenüber ihrem Hotel. Das Handy ist trotz Urlaub immer dabei: „Wenn ich für ein paar Stunden nicht weiß, welche Mails ich bekommen habe, macht mich das nervös.“ Abschalten und entspannen ist nicht so ihre Stärke …

„NIEMAND HÄTTE ZU BEFÜRCHTEN GEWAGT, DASS DIE GESCHICHTE VON DER REALITÄT VIEL SCHLIMMER EINGEHOLT WIRD …“ WOMAN: Es gibt einen schönen, ironischen Spruch: „Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.“ Was ist Ihr wertvollster Besitz? WEISZ: Den Moment zu genießen. Ich mache immer so viele Dinge, setze mir ständig neue Ziele und vergesse dabei auf das, was gerade passiert. Da versuche ich mich aber immer mehr am Riemen zu reißen, um im Hier und

„ICH HAB STÄNDIG EIN

SCHLECHTES GEWISSEN“

Die Themen Terror und Schlepperwesen beschäftigen sie nicht nur als neue „Tatort“-Kommissarin: FRANZISKA WEISZ WILL ETWAS BEWEGEN. In WOMAN erzählt die Schauspielerin, warum sie eine Getriebene ist und es als ihre Pflicht sieht, unbequeme Themen aufzugreifen.

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Jetzt zu leben, anstatt im Kopf schon wieder fünf Schritte voraus zu sein. WOMAN: Was stört Sie daran? WEISZ: Dass ich die Zeit mit Grübeln und Nachdenken vergeude. Über Dinge, die noch nicht einmal eingetreten sind. Ich überleg aber schon einmal vorab, was das Worst-CaseSzenario sein könnte. Das ist Unsinn.


FOTOS: MARKUS NASS / PHOTOSELECTION, ORF / FILM27 / ANDREA MAYER-RINNER, MICHAEL UKAS / ACTION PRESS / PICTUREDESK.COM, NDR / MARION VON DER MEHDEN

WOMAN: Am 20. März werden Sie zum ersten Mal als „Tatort“-Kommissarin zu sehen sein. In der Folge geht’s um einen IS-Heimkehrer, der ein Attentat plant. Beschäftigt Sie das Thema auch privat? WEISZ: Wir haben im April gedreht, ein halbes Jahr später sind die Anschläge in Paris passiert, und mir ist richtig übel geworden. Niemand hätte zu befürchten gewagt, dass diese schreckliche Geschichte von der Realität so schnell und viel schlimmer eingeholt wird. Was mir dabei am meisten Angst macht, ist, dass dadurch überall Fremdenhass geschürt wird und alle ihre Grenzen dichtmachen wollen. Da werden Flüchtlinge und Terroristen in einen Topf geworfen, dann wird einmal umgerührt, und plötzlich sind alle Selbstmordattentäter. WOMAN: Was kann man dagegen tun? WEISZ: Man muss differenzieren. Schlepperbanden und IS-Terroristen sind kriminell, ja, aber man muss auch hinterfragen, was sie dorthin geführt hat. Sie kommen nicht zur Welt und sind schlechte Menschen, das Leben hat sie dorthin getrieben. Unser Film erzählt das Beispiel von Flughafenpersonal, das teilweise weniger als den Mindestlohn verdient und dann die Leute mit Markenuhren und teuren Koffern vorbeirauschen sieht. Das frustriert! Das Problem betrifft unsere ganze Gesellschaft. Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen. Weil ich das Glück habe, in Österreich geboren zu sein. In einem anderen Land hätte ich vielleicht null Chancen. WOMAN: Die Politik wirkt ratlos. Macht Sie das wütend? WEISZ: Es lässt mich verzweifeln. Die Terrorakte haben Europa anfangs zusammengeschweißt, und jetzt, wo es darum geht, zu helfen, wackelt die EU an allen Ecken und Enden. Ich bin ein großer EU-Freund! Als ihre Vorreiter gegründet wurden, war das zum Erhalt des Friedens, dann ging’s natürlich auch um Wirtschaft. Jetzt, wo es wirklich brennt, ist sich plötzlich jeder wieder selbst am nächsten. LIEBE. Mit dem deutschen Regisseur Felix Herzogenrath ist Weisz seit Sommer 2015 verheiratet.

KARRIERE.

»Ich suche immer wertvolle Projekte. Leere Unterhaltung konsumiere ich nicht und will ich auch nicht produzieren.«

Am 20.3. spielt Weisz mit Wotan Wilke Möhring im „Tatort“ (l.), am 30.3. ist sie mit August Schmölzer in „Ein Geheimnis im Dorf“ (u.) zu sehen – beides in ORF 2.

FRANZISKA WEISZ, 35, ÜBER IHRE VERANTWORTUNG

WOMAN: Was können Sie als Schauspielerin da bewirken? Til Schweiger etwa hat ja eine eigene Hilfsorganisation initiert. WEISZ: Schauspieler, Spitzensportler und Popstars haben da eine irrsinnig große Aufgabe. Sie werden von vielen als Opinion-Leader gesehen, Politiker sind die Buhleute. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Menschen wie Til Schweiger oder Leonardo DiCaprio für sinnvolle Zwecke einsetzen und ihre Popularität auch so nutzen. Anders kriegst du die Leute da nicht hin. WOMAN: Ist es Ihnen wichtig, in Filmen zu spielen, die gesellschaftlich relevant sind? WEISZ: Ich suche wertvolle Projekte. Leere Unterhaltung konsumiere ich nicht und will ich nicht produzieren. Dafür gibt es zu viele Probleme, die behandelt werden können. WOMAN: Sie sind vor zehn Jahren von Wien nach Berlin gezogen sind. Wie haben Sie sich verändert? WEISZ: Ich glaube,

ich bin ruhiger geworden und ein bisschen zuversichtlicher. Es tut gut, zu wissen, dass es doch immer weitergeht. Früher war ich extrem sparsam. Als ich mit 20 in England studiert habe, habe ich täglich nur ein Pfund für Essen ausgegeben. Es war eine gute Übung, weil ich weiß, dass ich mit sehr wenig auskomme. Auch noch vor ein paar Jahren hätte ich mich überallhin zu Fuß abgehetzt, heute gönne ich mir mal ein Taxi. WOMAN: In der Liebe hat sich auch viel getan! WEISZ: Stimmt! Ich kann gar nicht sagen, dass eine Hochzeit damals ganz unten auf meiner Liste gestanden wäre – weil es nicht einmal Thema für irgendeine Liste war. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich heirate und dass das auch noch so schön ist. WOMAN: 2013 haben Sie bei unserem Interview zumindest schon gemeint: „Ich brauche meinen Rückzugsort. Ich kann mir gut vorstellen, verheiratet zu sein und in zwei Wohnungen zu leben.“ WEISZ: Wirklich!? Das hab ich gesagt? Wir leben tatsächlich noch immer in getrennten Wohnungen. Aber vielleicht wird sich das auch noch ändern. Ich habe schon viel gemacht, mit dem ich nicht gerechnet hätte. MELANIE ZINGL ■

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stars & stories RISING STAR

Vom Ottakringer Grätzel auf den roten Teppich: MURATHAN MUSLU hat den Sprung vom Bau in die Schauspiel-Elite geschafft. Wie sich sein Leben seither verändert hat und warum er sich gar nicht als Mime sieht, erzählt der bescheidene Wiener hier …

Z »Bei mir hat das wohl alles mit Glück zu tun. Davon hatte ich in meinem Leben davor nicht viel.« MURATHAN MUSLU, 34, ÜBER SEINEN WERDEGANG

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wei Jahre ist es her, da spielte Murathan Muslu, 34, jenen Part, den man durchaus als „die Rolle seines Lebens“ bezeichnen kann. Warum dieser Superlativ? Weil Muslus Leben seit dem Film „Risse im Beton“ nicht mehr dasselbe ist wie zuvor. Sein Freund und Regisseur Umut Dağ besetzte ihn für die Hauptrolle im Drama. Bis zum Zeitpunkt des Filmdrehs – Muslu erhielt dafür übrigens den „Diagonale“Preis und den „Österreichischen Filmpreis“ – hatte der Wiener mit türkischen Wurzeln mit der Schauspielerei wenig zu tun. Aufgewachsen im Wiener Gemeindebezirk Ottakring, verdiente er sein Geld nämlich auf der Baustelle. Doch seit ihn Umut Dağ 2014 für seinen Kinofilm vor die Kamera holte, ist das anders: Die Schauspielerei ist zum Lebensmittelpunkt des 34-Jährigen geworden. Muslu ist fixer Bestandteil der ORF-Serie „CopStories“ und ist auch in Deutschland gefragt. Top: Til Schweiger castete ihn für seinen „Tatort“ „Tschiller: Off Duty“, der gerade in den Kinos läuft. Heuer jettete er außerdem bereits zur Berlinale, und bei der Grazer „Diagonale“ hielt er eine Laudatio auf Schauspiel-Größe Erni Mangold. Für unser Gespräch erreichen wir Murathan Muslu am Telefon – er sitzt gerade im Kino und unterbricht den Film für unser Interview.

Z W I SC H E N


FOTOS: LAURENT ZIEGLER / BILDRECHT, JULIA HERZOG, DPA PICTURE-ALLIANCE / XAMAX, ORF / PETRO DOMENIGG

jetzt wohl nicht mehr!? MUSLU: Sagen wir so: Ich helfe immer wieder aus! Einen Freund unterstütze ich zum Beispiel gerade beim Ausbau seiner Wohnung. Ich denke da gerne an ein Zitat aus dem Film „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“. Sinngemäß wird da gesagt, dass man durch körperliche Arbeit dem Geiste näherkommt. Das passt auch zu mir. Ich brauche das als Ausgleich. Ich greife gerne. Für mich fühlt sich das gut an. Außerdem weiß ich dann wieder, was ich immer noch am besten kann (lacht). WOMAN: Sehen Sie sich selbst denn nicht als guten Schauspieler? MUSLU: Ich sehe mich überhaupt nicht als Schauspieler, sondern als Lehrbub der Filmbranche. WOMAN: Angesichts der Tatsache, dass Michael Haneke Sie mit einem Kaliber wie Marlon Brando verglichen hat, dürfen Sie schon selbstbewusster sein! MUSLU: Da habe ich mich sehr geehrt gefühlt! Und vom Bauchgefühl her ist das auch der richtige Weg für mich. Ich sehe das alles trotzdem als „learning by doing“. Til Schweiger hat

„ICH BIN IN OTTAKRING GEBOREN, ICH WERDE AUCH HIER LIEGEN.“ WOMAN: Vor bald zwei Jahren haben wir uns erstmals zum Interview getroffen. Damals waren Sie stolz, dass Sie kein Smartphone besitzen, sondern ein altes Nokia-Handy. Haben Sie sich mittlerweile eine neues zugelegt? MUSLU (lacht): Nein! Ich telefoniere auch gerade damit. Ich bleibe mir selbst schon treu. WOMAN: Seit „Risse im Beton“ sind Sie im Biz sehr gefragt. Wie intensiv haben Sie Ihre Karriere selbst forciert? MUSLU: Eigentlich gar nicht! Das ist es ja. Man ist auf mich zugekommen, das finde ich sehr schön, und ich fühle mich geschmeichelt. Ich bin nicht der Typ, der sich gerne oder gut selbst vermarktet. Ich habe eine Facebook-Seite, auf der ich hin und wieder etwas poste, das ist alles. Auf Events hocke ich aber lieber in der Ecke und unterhalte mich, als von einem Agenten zum nächsten zu rennen. Ich glaube auch nicht, dass das wirklich etwas bringt. WOMAN: Sie haben vor der Schauspielerei auf dem Bau gearbeitet. Das müssen Sie

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1 _ Bei den Stars gefragt: Mit

Schauspiel-Größe Karl Markovics hat Muslu das Hörspiel „Langholzfeld“ eingesprochen (26. März, 14.00 Uhr, auf Ö1).  2 _ „Tatort“-Star Adele Neuhauser ging Murathan Muslu auch schon an die Gurgel. 3 _ Gediegen: Für den Spielfilm „Leberkäseland“ stand Muslu in Berlin vor der Kamera.

mich sehr inspiriert, als ich mit ihm gedreht habe. Die Ruhe, die er am Set ausstrahlt, hat mir imponiert. Das habe ich gemocht. Und das kann man für sich selbst mitnehmen. WOMAN: Was sagen die Leute in Ihrem Grätzel eigentlich zu Ihrem Aufstieg? MUSLU (lacht): Von Neid keine Spur, die sind alle cool! Da gönnt man sich gegenseitig den Erfolg, wissen Sie? So ist das im 16ten. Ich gehe hier auch nicht weg. Ich bin in Ottakring geboren, ich werde auch hier liegen. WOMAN: Sie leben noch immer in Ihrem alten Grätzel, leisten sich kein modernes Smartphone. Sehr bescheiden! MUSLU: Na ja, eine größere Wohnung habe ich mir zumindest gegönnt! Die haben wir renoviert. Ich habe jetzt vermutlich das größte Badezimmer in ganz Ottakring (lacht). Darauf bin ich wirklich stolz. Ich habe alles gemeinsam mit einem Freund gemacht, er ist Maurer. Alleine hätte ich die schönen großen Fliesen nicht verlegen können. Die sind wirklich toll! WOMAN: Sie sind einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Woran glauben Sie eigentlich? Glück, Zufall oder Schicksal? MUSLU: Für mich ist Schicksal dasselbe wie Zufall. Da unterscheide ich nicht. Bei mir hat das wohl alles mit Glück zu tun. Davon hatte ich in meinem Leben davor nicht viel. WOMAN: Was glauben Sie: Wie sähe Ihr Leben denn heute aus, hätten Sie Regisseur Umut Dağ nie getroffen? MUSLU: Sagen Sie’s mir. Ich weiß es nicht. Weil man nie sagen kann, was das Leben bereithält und wohin einen der Weg führt. WOMAN: Aber wünschen darf man sich zumindest etwas! Wohin soll Sie Ihr Weg denn führen, wenn Sie einen Wunsch ans Universum schicken könnten? MUSLU: Zu Miramax (Hollywood-Produktionsfirma der Brüder Weinstein, Anm.)! Und wenn ich nur bei einem Film im Hintergrund durchs Bild husche. Aber das wäre mein Traum. SANDRA JUNGMANN ■

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stars & stories KINO

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„Freundinnen bleiben für

IMMER!“

Bei diesem Film sollten Sie Taschentücher dabei haben. Und die beste Freundin. Uns erzählte DREW BARRYMORE, warum sie für „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ ihre Babypause unterbrochen hat. allein. Beruflich erreichte Barrymore alles, als Schauspielerin, mit ihrer Produktionsfirma Flower Films und ihrer Kosmetiklinie. Privat war sie weniger erfolgreich, bis sie nach Affären mit Kollegen, Musikern und Barkeepern, zwei Kurzehen inklusive, Will traf. Nach eigenen Angaben keine Liebe auf den ersten Blick. „Aber er sprach meine pragmatische Seite an. Er hatte als Mensch Klasse und war immer am Telefon erreichbar. Und er hatte einen konkreten Entwurf für eine Familie.“ Für diese Familie wollte Drew Barrymore eigentlich eine Zeit lang pausieren. Uns erzählte sie, warum sie den Vorsatz gebrochen hat.

„ES IST IMMER JEMAND DA, DER TRÖSTET.“ WOMAN: Sie spielen im Film die nette, besonnene Jess, Toni Collette den flotten Feger. War das nicht immer Ihre Rolle? BARRYMORE: Stimmt, früher war ich die Schräge. Aber Jess ist schon in Ordnung, sie weiß, was sie will, und sagt Ihrer Freundin Milly auch ordentlich die Meinung, wenn’s sein muss. Es war lustig, einmal eine straighte Person zu spielen. Die ich ja ironischerweise inzwischen tatsächlich geworden bin. WOMAN: Als Ehefrau und Mutter? BARRYMORE: Ja! Ich komme mir schrecklich langweilig vor! Familie, Kinder, Sonntagsausflüge … und ich koche

FOTOS: LUNA FILMVERLEIH (3), CORBIS, JACKSON LEE / SPLASH NEWS / WWW.SPLASHNEWS.COM, TWITTER VIA DDP IMAGES

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aben Sie auch so eine? Eine Freundin, der Sie blind vertrauen, mit der Sie herrlich blödeln können und die Sie in den Arm nimmt, wenn’s einmal nicht so passt? Wie Jess und Milly in „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ (ab 1.4. im Kino), die sich schon in der Schule von Klamotten bis zu ersten Küssen so ziemlich alles teilten. Und obwohl sich ihre Leben in verschiedene Richtungen entwickeln – Jess (Drew Barrymore) wohnt als biederes Mauerblümchen mit Hippie-Touch auf einem Hausboot, Karrierefrau Milly (Toni Collette) im stylishen City-Penthouse –, sind sie unzertrennlich, und auch ihre Männer verstehen sich gut. Bis zwei Diagnosen der Beziehung völlig Neues abverlangen: Gerade, als Milly erfährt, dass sie an aggressivem Brustkrebs leidet, wird Jess nach vielen Jahren und Treatments endlich schwanger … Drew Barrymore, 41, war kurz vor Drehbeginn tasächlich Mutter geworden: Tochter Frankie komplettierte das Familienglück mit Klein-Olive und Ehemann Will Kopelman. Der jüdische Kunsthändler ist ihr Hafen nach stürmischen Jahren: In eine Schauspieler-Dynastie geboren, trat sie mit elf Monaten in ihrem ersten Werbespot auf. Der Vater war Alkoholiker und nie da, ihre Mutter, ein Party-Girl, feierte mit der Tochter täglich in Clubs. Mit acht hatte Drew ein Alkoholproblem, mit zwölf war sie drogensüchtig, mit 13 schnitt sie sich die Pulsadern auf, ab 14 lebte sie nach einem Entzug und von ihren Eltern per Gericht „geschieden“


woma VORPREMIEnR

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24. MÄRZ

BEI DER LAD IE IM CINEPLESXNIGHT X! INFOS AUF S. 81 BEST FRIENDS. Drew Barrymore (links) und Toni Collette sind nicht nur im Film „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ beste Freundinnen: „Zwischen uns hat von Beginn an die Chemie gestimmt“, sagen beide. Und wie im Film sind auch die Familien – beide Schauspielerinnen haben zwei Kinder – eng befreundet: „Die Kids spielen oft miteinander, wir fahren auch gemeinsam auf Kurzurlaube.“

ganze Menüs. Vor drei Jahren konnte ich nicht einmal Wasser kochen. WOMAN: Sie wollten nach dem zweiten Baby in Karenz gehen – wieso haben Sie die Rolle dann doch angenommen? BARRYMORE: Toni Collette ist eine gute Freundin, und sie hat mich gebeten, wenigstens das Script zu lesen. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt, im linken Arm hielt ich mein Neugeborenes, mit der rechten Hand fütterte ich die kleine Olive. Das Script war dann so rührend, dass ich zu heulen begann und meine Kinder gleich erschrocken mitheulten. WOMAN: Was hat Sie besonders berührt? BARRYMORE: Wie viel Kraft dir Freundschaft und Liebe geben können, wenn

alles über dir zusammenbricht. So real erzählt, ganz ohne Effekthascherei. WOMAN: Haben Sie selbst solche lebenslangen Freundschaften? BARRYMORE: Ja, ich habe viele langjährige Freundinnen, die auch untereinander gut vernetzt sind. Mit manchen habe ich im Sandkasten gespielt. Wenn eine in der Klemme steckt, ist immer jemand da, der trösten und helfen kann. Wie heißt es? „Männer kommen und gehen, Freundinnen bleiben für immer“ oder so ähnlich? Das stimmt, und ich hab mit beidem Erfahrung (lacht)! WOMAN: Haben Sie auch selbst Freundinnen an Brustkrebs verloren? BARRYMORE: Ja. Manche haben überlebt,

Drew: vom Wild Child zur Supermom 1

1_ Partygirl Drew flirtet

zehnjährig mit dem Sänger der Heavy-Metal-Band Ratt. 2_ 26.1. 2012: erster Auftritt mit Kunsthändler Will Kopelman, ihrem heutigen Ehemann. 3_ Im Juni 2014 posierte Barrymore mit Töchtern Olive & Frankie (heute 3 und 1) für eine Kindercharity auf Twitter.

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andere hatten nicht so viel Glück. Die Mutter meiner Schwiegermutter und die meiner langjährigen Geschäftspartnerin sind beide an Brustkrebs gestorben. Ich habe diesen langgezogenen Prozess miterlebt, in dem es für alle Beteiligten so viele verschiedene Gefühle gibt. Frustration, Humor, Erschöpfung, Selbstlosigkeit, Fürsorge. Das Leben ist kürzer, als wir’s gerne hätten. Man vergisst das leicht, trödelt herum, bis man durch einen Schicksalsschlag gezwungen wird, da zu sein, Liebe zu geben. WOMAN: Trotz des ernsten Themas gibt es in dem Film viel erfrischenden Humor. BARRYMORE: Man ist ja nicht immer weinerlich! Man ist egoistisch, man ist zornig, man ist witzig und bringt andere zum Lachen. Ich habe mit vielen Frauen gesprochen, die Brustkrebs überlebt haben, und alle haben gesagt: Wenn man der Tragödie mit einer gewissen Gelassenheit und sogar Heiterkeit begegnet, wird man stärker. WOMAN: Sie haben angekündigt, dass Sie Ihren Kindern zuliebe derzeit keine weitere Rollen annehmen werden … BARRYMORE: Ja. Ich will nicht dieselben Fehler wie meine Eltern machen. Deshalb habe ich mit Kindern gewartet, bis ich mich dafür reif gefühlt habe. Filme waren früher meine ganze Welt, sie haben mir Halt gegeben, wenn sonst keiner da war. Aber jetzt sind das meine Töchter, meine Ehe, Freunde, eine gesunde Lebensführung. WOMAN: Sie sagten in Interviews öfter, dass „Frauen nicht alles haben könnten“. Das hat viele auf die Barrikaden gebracht. BARRYMORE: Ich habe das nicht so gemeint. Jede Frau hat das Recht, zu tun, was sie will. Aber ich persönlich empfinde diese Erwartungshaltung „Ihr könnt alles haben“ nicht als Freiheit, sondern als Druck. Es kommt mir auch so gierig vor. Ich wäre mit zwei Kindern und drei Jobs – Schauspielen, meine Filmproduktionsfirma und meine Kosmetiklinie – überfordert. Die Ergebnisse wären auch nicht so gut. WOMAN: Wieso haben Sie sich gerade gegen das Schauspielen entschieden? BARRYMORE: Ich hab eigentlich immer nur mich selbst gepielt, meine Rollen waren meinen jeweiligen Zuständen ähnlich – das wilde Huhn, das missverstandene Mädchen, die taffe Heldin. Jetzt, als glückliche Mutter, könnte ich nur glückliche Mütter spielen. Und das sind ziemlich fade Rollen. BARBAR A POCHE, TERRY MALLOY ■

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stars & stories COMEBACK

„Leich tigkeit verloren “ Die

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BACK TO BUSINESS. Drei Jahre ließen „Silbermond“ ihre Fans auf ihr neues Album „Leichtes Gepäck“ warten. Schlagzeuger Andi, Frontfrau Steffi, Gitarrist Thomas und Bassist Johannes (v. l.) tankten in dieser Zeit Kraft für Neues.


Von den Castings zu „The Voice of Germany“ auf 2.300 Meter Höhe: STEFANIE KLOSS ROCKT MIT SILBERMOND am 28.3. die Ischgler Idalp. Uns verriet sie, warum es zu der Show fast nicht gekommen wäre.

FOTOS: HARALD HOFFMANN / SONY MUSIC, SAT.1 / PROSIEBEN / RICHARD HUEBNE, INTERTOPICS

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ass die Karriere von „Silbermond“-Leadsängerin Stefanie Kloß und ihren Jungs Thomas, Andi und Johannes ihresgleichen sucht, wird klar, wenn man sich folgende Zahlen ansieht: Seit 18 Jahren sind die vier aus dem deutschen Bautzen im Musik-Biz tätig – in der Zeit haben sie mehr als fünf Millionen Tonträger verkauft, 24 Musikpreise eingeheimst und waren mit ihren bisherigen vier Alben insgesamt 625 (!) Wochen in den deutschsprachigen Charts vertreten. Nummer-1-Hits wie „Symphonie“ oder „Durch die Nacht“ wurden zu Liebes- & Herzschmerz-Hymnen einer Generation. AUSGEBRANNT. Nach ihrem letzten Album, „Himmel auf “ (2012), wurde es aber plötzlich ruhig um die Pop-Rocker: Die Schattenseiten des Erfolgs waren nicht ausgeblieben. „Natürlich war das alles eine aufregende Zeit. Aber wir mussten zugeben, dass wir uns zunehmend leer und ausgebrannt fühlten“, reflektiert Stefanie Kloß im WOMAN-Interview. Der Druck, an die bisherigen Erfolge anzuschließen, wurde den vieren zu groß, sogar von Trennung war die Rede. „Die Leichtigkeit war einfach verloren gegangen“, resümiert die 31-Jährige weiter, „und das hat unsere Kreativität enorm eingeschränkt. Wir wurden unzufrieden und unglücklich. Damit mussten wir erst mal für uns als Band klarkommen. Das war alles andere als einfach.“ Lange fehlte den Musikern die Kraft und Inspiration, an einer neuen Platte zu feilen. Schlagzeuger Andi wird noch präziser: „Ein Jahr lang haben wir mal überhaupt kein Lied geschrieben.“ Es gab keine Termine, keine Pläne. „Wir mussten entscheiden, wohin die Reise für uns als Band weitergehen soll. Wofür wir gemeinsam in Zukunft stehen

wollen.“ Dafür ließen sich die vier vor allem viel persönlichen Freiraum, um sich als Individuen wiederzufinden. Kloß, sie ist privat mit Bandgitarrist Thomas liiert, nutzte die Pause, um am Jurysessel von „The Voice of Germany“ Platz zu nehmen. Gemeinsam mit ihren Musikerkollegen Rea Garvey, Fanta4 und Andreas Bourani sucht sie nach musikalischem Nachwuchs. BAND-BEDÜRFNISSE IM ZENTRUM. Vielleicht war es die Inspiration durch die jungen Talente, die sie auch wieder an die eigene Arbeit denken ließ. Gemeinsam mit Freund Thomas trommelte sie die restlichen Jungs zusammen und machte sich an die Arbeit. Und die hat sich gelohnt: Mit ihrem Album „Leichtes Gepäck“ kehrten

zufrieden macht, und gönn dir den Erfolg nicht.“ Wie leicht oder schwer fällt es der dunkelhaarigen Schönheit mit den Kulleraugen eigentlich, solch ehrliche, intime Zeilen aufzuschreiben? Sie lacht: „Na ja, ich gebe zu: Das ist schon manchmal hart. Weil dir diese Texte plötzlich auch den Spiegel vorhalten. Aber für mich ist das untrennbar miteinander verbunden. Ich will ja authentisch sein in dem, was ich tue. Sonst kauft dir das doch niemand ab.“ Dass Kloß glaubwürdig ist, davon kann sich das Publikum bei „Top of the mountain“ in Ischgl selbst überzeugen. Als Jurorin kehrt sie für „The Voice“ dann ab Herbst auf den Schirm zurück. SANDRA JUNGMANN ■

ERFOLGREICH. Wenn Stefanie Kloß nicht mit „Silbermond“ unterwegs ist, sitzt sie in der Jury der Castingshow „The Voice of Germany“. (u.).: Gitarrist Thomas Stolle rockt mit Steffi nicht nur auf der Bühne, sondern auch privat.

„Silbermond“ lockerer, gefühlvoller, aber auch impulsiver denn je zurück: „Wir haben die Platte letzten Juni in Nashville produziert. Das war die schönste Zeit, die wir als Band je hatten. Weil wir mit einem differenzierten Blick an die Produktion herangegangen sind“, freut sich Steffi. Und Andi ergänzt: „Wir haben uns Themen gewidmet, die uns nahegehen. Es sollte eine Bandplatte werden, es sollte um uns gehen: Wir vier sind wichtig, wir stehen im Zentrum. Das hat riesigen Spaß gemacht, war aber durchaus auch emotional.“ Wie persönlich die CD mitunter ist, hört man zum Beispiel im Song „Allzu menschlich“. Da singt Stefanie unheimlich zart von Emotionen und Gedanken, die jeder kennt. Und spricht aus, was vielleicht mitunter auch unangenehm sein kann. Da heißt es dann beispielsweise: „Manchmal hör ich nicht zu, wenn du von Dingen erzählst, auf die du stolz bist. Denk dann an alles, was mich un-

»Wir mussten entscheiden, wohin die Reise für uns als Band weitergehen soll. Wofür wir stehen wollen.«

STEFANIE KLOSS, 31, „SILBERMOND“-FRONTFRAU

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stars & stories POP

„Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Ohne Xavier müssen wir tapfer sein …“, brachte Barbara Schöneberger auf den Punkt, was viele denken. Die schlagfertige Moderatorin stimmte den Naidoo-Hit mit abgewandeltem Text zur Eröffnung des deutschen ESC-Vorentscheids an – der notwendig geworden war, nachdem der NDR die Nominierung des Soulstars wieder zurückgezogen hatte. Eine Reaktion auf die Welle empörter Twitterer, die dem Sänger Homophobie und Rassismus vorwarfen – bei aller Fragwürdigkeit seiner oft kruden Äußerungen und Verschwörungstheorien extrem überzogene Anschuldigungen. „Der NDR konnte sich glücklich schätzen, so ein Kaliber wie Xavier für seine Eurovision überredet zu haben. Wir brauchen keine Gesinnungspolizei“, schrieb Herbert Grönemeyer auf Facebook. Bei 6,1 Millionen verkauften Naidoo-Tonträgern steht er mit dieser Meinung nicht alleine da. Gehört hätten ihn bei dem Großevent viele gern. Xavier Naidoo selbst reagierte auf den entwürdigenden Rausschmiss gewohnt christlich: „Das ist okay für mich“, so sein FacebookStatement. „Meine Leidenschaft für die Musik, mein Einsatz für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander wird dadurch nicht gebremst.“

ALLROUNDER.

Xavier Naidoo, 44, hat die TVProduktionsfirma Naidoo Entertainment gegründet und denkt über neue Formate nach: „Da steckt Deutschland noch in den Kinderschuhen.“

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2. WEIL ER WIEDER SONGS TAUSCHT.

Seit Naidoo 2014 mit seiner Version von Andreas Gabaliers „Amoi seg’ ma uns wieder“ das gesamte Team zum Heulen brachte, ist das VOXTauschkonzert „Sing meinen Song“ ein Quotenhit. Die geniale Idee,

Gründe, warum wir lieben ...

Xavier

Der ESC-Rausschmiss hat sich XAVIER NAIDOO nicht aufs Gemüt geschlagen: Er lässt sich mit Tauschkonzert-Kollegen in Südafrika die Sonne auf den Bauch scheinen & bringt das RED.: BARBAR A POCH E Album „Nicht von dieser Welt 2“ raus.

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Sänger verschiedener Genres die Hits der anderen singen zu lassen, brachte Highlights wie Alternative-Rocker Daniel Wirtz mit Yvonne Catterfelds Schlager „Du hast mein Herz gebrochen“. Für die neue Show (ab 12.4.) holte Gastgeber Naidoo mit Nena und Alec Völkel & Sascha Vollmer von The BossHoss fast die gesamte ehemalige „The Voice“-Jury. Auch mit dabei beim Dreh in Südafrika: Annett Louisan, BAP-Urgestein Wolfgang Niedecken, Rapper Samy Deluxe und der Schweizer R&B-Sänger Seven.

3. WEIL ER MIT EINER ÖSTERREICHERIN VERHEIRATET IST.

Wer die geheimnisvolle Wienerin ist, mit der er seit Jahren liiert ist, hat Naidoo bis heute nicht verraten. Doch obwohl er sein Privatleben abschottet wie kein Zweiter, verriet er Radio Energy 2012 völlig überraschend auf die Frage, ob er an die Liebe auf den ersten Blick glaube: „Ja, ich habe diese Frau auch geheiratet.“ Ebenso out of the blue verkündete er im Vorjahr vor laufender Kamera seine Vaterschaft. „Wir haben ein paar am Tisch, die keine Familien haben“, plauderte er mit seinen Tauschkonzert-Kollegen, „aber Yvonne, du bist seit ein paar Monaten Mama, ich bin seit über einem Jahr Papa.“

4. WEIL ER SICH MIT MOSES PELHAM VERSÖHNT HAT.

Der Rapper produzierte 1998 „Nicht von dieser Welt“, Xaviers Debütalbum, mit dem der schlagartig berühmt wurde. 2000 entzweite ein Streit über Knebelverträge die kongenialen Musikpartner, erst zwölf Jahre später überredete ein gemeinsamer Freund sie zu einem Treffen. Naidoo: „Da war eigentlich nach fünf Minuten klar, dass wir auch über ein Album reden werden. Irgendwann sagten wir dann: Komm, wir fahren durch Europa und schreiben diese Songs.“ Mit 80 Playbacks im Laptop saß Moses am Beifahrersitz, Xavier chauffierte: „Wenn mir was eingefallen ist, habe ich es einfach laut rausgesungen mit Text und Melodie.“

5. WEIL EIN WUNDERSCHÖNES NEUES ALBUM DA IST.

Erfreuliches Ergebnis: Am 1. April erscheint „Nicht von dieser Welt 2“. Naidoo: „Wenn wir nicht mehr zusammengekommen wären, dann wäre ja alles, was wir im ersten Album von Gott und Liebe gesprochen haben, ein Fake.“ ■

FOTO: KATJA KUHL

1. WEIL WIR IHN BEIM ESC VERMISSEN WERDEN.



stars & stories PLANER

DAS IST ECHT BÜHNENREIF …

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RADAR

Gleich drei tolle Premieren am 17. März! (1) Wegen der Aussicht auf Preisgeld & warme Mahlzeiten gab’s in der US-Wirtschaftskrise Tanzmarathons bis zum totalen Zusammenbruch. „The Swing Thing“, Salzburg, Schauspielhaus. (2) Die Titelfigur Iwanow hat Schulden und eine todkranke Frau, trotzdem legte Tschechow sein Gesellschaftsdrama als Komödie an, Regie: Viktor Bodó. Wien, Volkstheater. (3) Österr. Erstaufführung: Vicki Baums mehrfach verfilmter Bestseller „Menschen im Hotel“ mit Sona MacDonald. Wien, Kammerspiele.

Was Sie in den nächsten zwei Wochen LESEN, HÖREN & SEHEN sollten.

TANITA IST WIEDER DA!

BIRDY WIRD ERWACHSEN Neues Album: „Beautiful Lies“. Vor vier Jahren verzauberte uns eine 15-jährige Feenstimme am Klavier mit „Skinny Love“. Mehr als magere Kleinmädchengefühle gibt’s auf der neuen CD: Powerballaden wie „Keeping Your Head Up“ oder das Duett „Let It All Go“ mit Rhodes sind Vollbllut-Liebeslieder à la Ellie Goulding. Zu erleben am 1.5. im Wiener Konzerthaus.

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Comeback des „Twist In My Sobriety“-Stars. „Über Zeit mache ich mir keine Gedanken, sie vergeht einfach“, sagt Tanita Tikaram, 46. Sie lebt zurückgezogen in Italien, Frankreich und England, lernt Sprachen & Tai-Chi, zwischen den Alben der Londonerin mit der sanften, tiefen Stimme liegen Jahre. Das 9., „Closer To The People“, bringt herrlich entschleunigten Blues & Soul! Live: 17.3. Wörgl, 19. Gleisdorf, 7.4. Wien, Akzent.

TV-TIPP: TATORT SPEZIAL Heike Makatsch. Der Kinostar ist für eine Folge „Tatort“-Kommissarin. Berührend neben der Krimihandlung: Ellen Berlinger kehrt nach 15 Jahren in ihre Heimatstadt zurück und trifft erstmals auf ihre Tochter. „Fünf Minuten Himmel“. 28.3. ARD & ORF.

DIE SIND LIVE IM LANDE: Am 19.3. starten Seiler & Speer ihre Tour in Wiener Neustadt, Palast-Zelt. +++ Sunrise Avenue wiederholen ihre grandiose Orchester-Show: 20.3. Wien, Stadthalle. +++ Auch Enfant terrible Pete Doherty und seine Libertines gastieren am 25.3. in der Stadthalle.

ALLE TERMINE IN GANZ ÖSTERREICH AUF WOMAN.AT/EVENTS


DREI FEINE BÜCHER Ronja von Rönne. Zum Star wurde die „Welt“-Jungfeuilletonistin mit ihrer Anti-Position in der FeminismusDebatte. Im Debüt skizziert sie die Depro-Generation anhand von TV-Moderatorin Nora, die mit einer polyamourösen Clique Ferien macht. Witziger Blogger-Sprech! Wir kommen, Aufbau, € 19,50.

FOTOS: CHRIS ROGL, ALEXI PELEKANOS/VOLKSTHEATER, JAN FRANKL, WARNER MUSIC, ARCHIV THEATER AKZENT, ORF, UNIVERSAL PICTURES, WARNER BROS., WERK (3)

BATMAN VS SUPERMAN Duell der Superhelden. Zum ersten Mal in der Filmgeschichte kämpfen die zwei Superhelden gemeinsam on screen. Gegeneinander? Ja, denn Superman (Henry Cavill) droht etwas größenwahnsinnig zu werden, da muss Batman dagegenhalten. Diese Ladung an Muckis & Testosteron dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Ab 25.3. im Kino.

MY BIG FAT GREEK WEDDING 2

Amélie Nothomb. Amélie, intellektuelle Bestsellerautorin, und Pétronelle, literarisches Jungtalent mit ProllAttitüde, verbindet die Lust am Vollrausch durch edlen Schaumwein. Bis eine von ihnen größere Kicks sucht … Spritzige Ode an die Freundschaft. Die Kunst, Champagner zu trinken, Diogenes, € 20,60.

So geht’s Toula und Ian 14 Jahre später. In der Fortsetzung des Indie-Hits sind die Millers ein glückliches Paar – bis auf kleine Eheprobleme, eine aufmümpfige Tochter und die allgegenwärtige Verwandtschaft. Und als sich herausstellt, dass Toulas Eltern auf dem Papier gar nicht richtig verheiratet sind, muss natürlich eine weitere megafette Hochzeit mit der ganzen Sippe geplant werden! Ab 24.3. im Kino.

Kate Morton. 1933: Bei einem Mittsommernachtsfest in Cornwall verschwindet ein Bub spurlos. 70 Jahre später entdeckt Sadie ein verfallenes Haus und gerät in den Sog der Vergangenheit. Der Mix aus Romantik & Geheimnis macht jeden Roman der Australierin zum Bestseller! Das Seehaus, Diana, € 23,70.


stories ... stars &

ÜBER DIE ÖSTERREICH SPRICHT

PLÄNE. Was er unbedingt noch schreiben will: „Einen Weihnachtssong. Aber nichts Klassisches, sondern ein Lied, das eindeutig in dieser Zeit spielt.“

KALIFORNIEN. Hier hat er zu „Hand in Hand“ ein RoadtripVideo gedreht.

Le Play erklärt die Liebe!

Ab 15.4. gibt’s DAS NEUE ALBUM VON JULIAN LE PLAY: „ZUGVÖGEL“. Mit ganz viel Musik zum Träumen! Wir wollten wissen: Was lernt man eigentlich über die Liebe, wenn man so viel über sie singt?

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b heut sind wir zu zweit. (…) Ich kenn dich zwar erst seit ein paar Stunden, nur habe ich mich in dir gefunden“, philosophiert Sänger Julian Le Play, 24, in seiner Single „Hand in Hand“ darüber, wie zwei Menschen zueinander finden. Und sinniert im WOMAN-Interview gleich weiter: „Es ist ein Versprechen. Einen gemeinsamen Weg zu gehen und nicht gleich loszulassen, wenn die erste wacklige Brücke vor einem steht.“ Der 24-jährige Wiener, der früher Radiomoderator war, ist der Mann für sanfte Texte. Er grübelt viel über das Leben und vor allem die Liebe …

„GEFÜHL VERÄNDERT SEINE FARBEN …“ WOMAN: Glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick? LE PLAY: Mit Sicherheit! Viel wichtiger ist dann aber: Was passiert beim tausendsten & hunderttausendsten Blick? WOMAN: In Ihrer Musik dreht sich viel um Beziehungen. Was lernt man dabei selbst darüber? LE PLAY: Man merkt, welche Bilder man schön findet. Ich texte selten über die klischeehaften Plüsch-Momente. Lieber über die alte Straßenbahn im Winter, frühmorgens raus aus Wien. Zwei rauschige Köpfe, Heizkörper ausgefallen. Gemeinsam nach Hause gehen, die ersten Vögel singen. WOMAN: Kann dieses Gefühl zwischen zwei Menschen ein Leben lang halten? LE PLAY: Ich denke, ja. Es entwickelt sich weiter, verändert seine Stimmungen und Farben. Wie die Jahreszeiten. Wenn man das akzeptiert, glaube ich, dass es geht. WOMAN: Wie muss die Frau sein, die Sie glücklich macht? LE PLAY: Vor zehn Jahren war ich 14. Meine Ansprüche damals waren: keine Zahnspange, geht mit mir in „Herr der Ringe“, hört coole Musik. Da hat sich nichts verändert. M E L A N I E Z I N G L ■


FOTOS: KIDIZIN SANE, MAX PAROVSKY, THOMAS RAMSTORFER / ORF, INSTAGRAM, FACEBOOK, PRIVAT, SEBASTIAN REICH, GOLDEGG VERLAG

AUF FACEBOOK.

Mit der Kleinen Rad fahren, schwimmen oder gemeinsam kochen: Seine Tochter Lilly war auch der Grund, weshalb Morgenstern lang zögerte, bei „Dancing Stars“ mitzumachen.

SUPERPAPA THOMAS MORGENSTERN! So süß! In seiner Vaterrolle geht Ex-Skispringer Thomas Morgenstern, 29, voll auf. Auch während seiner Zeit bei „Dancing Stars“ lässt er sich’s deshalb nicht nehmen, seine Tochter Lilly, 3, zumindest ein Mal die Woche daheim in Kärnten zu besuchen: „Ich vermisse es sehr, mit ihr zu spielen und Zeit mit ihr zu verbringen. Es ist das schönste Gefühl überhaupt, wenn sie auf mich zuläuft und sagt ,Papa, ich hab dich lieb!‘“ Aww!

LISI POLSTERS COMEBACK! Jobwechsel. Neun Jahre lang half die Ex-Frau von Kicker Toni Menschen dabei, sich gesünder zu ernähren. Doch ihren Job als Vitalstoffexpertin musste Lisi, 49, aufgeben. Es gab Anzeigen, die ihr unterstellten, mehr anzubieten, als ihre Ausbildung genehmigen würde. Polster erfand sich neu. Seit Februar ist LISIS Vital-Frühstück auf dem Markt. Und Ende März erscheint „Sündigen erlaubt“ (Goldegg Verlag, € 19,95,–).


stars & stories MÄNNER, DIE WIR MÖGEN…

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Woran haben Sie heute Früh als Erstes gedacht?

Wo ist mein zweiter Patschn? Ich hab ihn in einem anderen Zimmer gefunden.

Wann übernehmen Sie die Führung?

Wenn es um praktisch-konstruktive Entscheidungen geht.

Wofür geben Sie sich selbst zehn Punkte? Für demütige Geduld.

Mit wem würden Sie gern Wodka trinken?

Ivan Rebroff (verstorbener deutscher Sänger, Anm.) – Möge er in Frieden ruhen.

Wo fallen Ihnen die besten Songs ein? Beim Autofahren oder im Flugzeug. Ich brauche ein monotones Umgebungsgeräusch.

Was hat Ihnen Ihre Mutter immer gepredigt? Geduld & Arbeit

zerreiben alles. Im Sinne von überstehen alles. Auf Russisch reimt es sich.

Was finden Sie bei Frauen antörnend?

Bei meiner Frau finde ich alles antörnend, sogar wenn sie sich über mich ärgert.

Wofür bewundern Sie andere Männer?

Für alles, was jemand mit Begeisterung und Hingabe macht.

Welche Eigenschaft hatten Sie vor zehn Jahren noch nicht? Mehrmaliges Überlegen und Abwiegen von Vor- und Nachteilen.

Für wen würden Sie einen Song schreiben? Da habe ich schon viele

geschrieben. Am meisten berühren mich die, die ich meiner Frau gewidmet habe.

FRAGEN AN …

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Georgij Makazaria

Er ist alles andere als ein Tanzbär! Mit 134 Kilogramm und Schuhgröße 49 beeindruckt DER RUSSKAJASÄNGER bei „Dancing Stars“. Wozu er trotzdem nur RED.: M EL AN I E ZI NGL heimlich tanzt? Verrät er hier … Wenn Sie ein Tanz wären: Welcher wäre das?

Ein Tango, bei dem sich die Leidenschaft hinter wildesten Grimassen versteckt.

Zu welchem Song tanzen Sie nur heimlich?

Zum „Blumenwalzer“ von Tschaikowsky. Ab jetzt aber nicht mehr heimlich!

Wenn Sie von vorne beginnen könnten: Was machten Sie anders? Mit zwölf das Klavierspielen nicht schmeißen, sondern dranbleiben und bis zur Perfektion ausbauen.

Welcher Versuchung widerstehen Sie nicht? In der Nacht Essen stibitzen.

Wofür geben Sie zu viel Geld aus? Für die Miete.

! T F E H N E T S H C Ä N IM E IN E H WOMAN DAY-erGamU31T.SMCärz – rechtzeitig vor dem nächsten WOMAN DAY. WOMAN erscheint wied

FOTO: ORF / THOMAS RAMSTORFER

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Travel REISEN / KULTUR / KULINARIK / ABENTEUER

AUSGABE 1 FRÜHJAHR 2016

Sri Lanka Türkei Kreuzfahrt Cluburlaub Schweiz Österreich Tschechien Budapest

RADFAHREN IN DER SÜDSTEIERMARK

Eine prise orient

Vielseitiges Ägypten: Vom Badeurlaub am Roten Meer bis zur Nil-Kreuzfahrt.



inhalt 4

6 12 16 22 28 Liebe Leserin, lieber Leser! Wir von der Autorevue sind ein Team professionell Rastloser, und wir wissen nur zu gut: Reisen beginnen immer im Kopf. Bilder und Geschichten, egal wo man auf sie stößt, geben der Sehnsucht Anknüpfpunkte, und schon ist man dabei aufzubrechen, innerlich und in der Folge auch tatsächlich. Die Idee zum neuen „Travel“-Magazin, das ab nun zweimal jährlich in Begleitung der fünf größten Verlagstitel erscheinen wird, wurde im Umfeld der Autorevue umgesetzt, und der Reisebilderbogen, der dabei entstanden ist, soll Ihnen das Daheimbleiben richtig schwer machen. Wir wollen Sie fortschicken, in alle Himmelsrichtungen, in die Ferne und in die Nähe, nach Sri Lanka und in die Südsteiermark, nach Prag und an die türkische Riviera. Möge die Lektüre von „Travel“ Sie in einen bewegten Sommer begleiten. Susanne Hofbauer Leitende Redakteurin

Impressum Herausgeber, Eigentümer, Verleger, Produktion: Verlagsgruppe NEWS Gesellschaft m.b.H., Verlagsort Taborstraße 1–3, 1020 Wien. Chefredaktion: Christian Kornherr. Redaktion: Susanne Hofbauer (Leitung), Angelika Hager, Xaver Hiebner, Klaus Nadizar, Rudolf Skarics, David Staretz, Claudia Steinacher, Martin Strubreiter, Brigitte Vallazza. Art Director: Markus Pölzl. Photographie: Andreas Riedmann. Ltg. Fotoredaktion: Yvonne Dellin-Sonnberger. FN 183971x, Taborstr. 1–3, 1020 Wien. Repro: NMT, 1020 Wien. Druck: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Art Copyright VBK.

Am Wasser Sri Lanka Golf in der Türkei Kreuzfahrten Urlaub im Club Ägypten

Buddhistische Entschleunigung im Strandparadies Sri Lanka • Abschlag im Golf-Mekka Belek an der türkischen Riviera • Über Glanz und Glamour einer Kreuzfahrt • Cluburlaub für jeden Geschmack • Und eine Prise Orient zwischen Nil-Kreuzfahrt und Badeurlaub am Roten Meer.

auf dem Fluss

Ägypten

34 Berg & Tal 36 42 50

Schweiz Südsteiermark Auf Sommerfrische

Auf großer Tour durch die Schweiz: Wir schauen uns die Etappe von Neuchâtel bis Bern näher an • Mit dem Rad durchs Idyllen-Land Südsteiermark • Sommerfrische revisited: Von Bad Gastein durch den Tauerntunnel an den Millstätter See.

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m 28

54 In der Stadt 56

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Auf den Spuren von Karl IV. Budapest

Tschechien-Reise zum 700. Geburtstag von Kaiser Karl IV.: Über Brünn und Kutna Hora nach Prag, weiter nach Karlstein und Znaim • Zu Besuch im berühmtesten Thermalbad in Budapest: dem Gellért-Bad im gleichnamigen Grand Hotel.

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Hans Aschenbach ist in der Verlagsgruppe News für den Sales-Bereich „Special Projects“ verantwortlich.

„Wir hoffen, Ihnen mit der Frühjahrsausgabe unseres Reisemagazins ,Travel‘ Lust auf Abenteuer und Urlaub 3 zu machen.“ Travel 1/2016


YOGA AM MEER

Aerial Yoga ist eine Mischung aus Yoga, Pilates, Akrobatik und Krafttraining, bei der man in einem breiten Tuch, dem Aerial-Sling, schwebt. Die Unbeschwertheit des Hängens entspannt den ganzen Körper. Im 5-Sterne-Hotel Marbella auf Korfu kann man Aerial Yoga in eigens eingerichteten Räumen oder klassisches Yoga im Freien praktizieren. Mehr unter www.marbella.gr

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am wasser

„ES GIBT ZWEI ARTEN VON MENSCHEN: ES GIBT DIE LEBENDEN. UND MICH. UND ICH, ICH BIN AUF SEE.“ JACQUES BREL IN „BREL. DER MANN, DER EINE INSEL WAR“ VON JENS ROSTECK (MARE VERLAG)

Osterinsel

Tristan da Cunha

Île Amsterdam

die entlegensten inseln der welt

FOTOS: HERSTELLER

BLAU MACHEN

Der Wettstreit, was nun kleidsamer wäre am Strand, ein Bikini oder ein einteiliger Badeanzug, ist ein müßig zu führender. Es geht nicht um entweder-oder, es geht um sowohl-als auch. Der klassische Badeanzug, der stilistischen Mottenkiste längst entschlüpft, ist kein gnadenvolles Verhüllungsmittel, sondern ein distinguiertes Stück Beachwear geworden, das die Blicke auf sich zieht. Abwechslung ist eine gute Sache. Und zum Sonnenbaden zieht man dann eben wieder den Bikini an, damit auch der Bauch ein bisschen Farbe bekommt. Badeanzug von Palmers, € 89,99

TRISTAN DA CUNHA (104 km2/264 Bew.) 2770 km -> Kap der Guten Hoffnung, 2240 km -> Rio de Janeiro, 2690 km -> Süd-Thule: „Das Gesetz dieses Käseglockenlandes ist einfach und kühn: Jeder ist gleich, alle teilen alles, und über allen wacht ein wunderbarer Patriarch ... Und nur guten, auserwählten Menschen wird der Zutritt erlaubt.“ OSTERINSEL (163,6 km2/3791 Bew.) 3690 km -> Chile, 4190 km -> Tahiti, 2970 km -> Robinsón Crusoe: „Wie hoch die Riesenpalmen wirklich waren, die diese Insel einmal dicht bewuchsen, weiß heute niemand mehr. Aus dem Stamm floss ein Saft, der zu honigsüßem Wein vergor, aus dem Holz ließen sich Flöße bauen und Seile für den Transport der Statuen machen.“ ÎLE AMSTERDAM (58 km2/25 Bew.) 4290 km -> Südafrika, 3370 km ->Australien, 90 km -> Sankt-Paul-Insel: „Weil niemand hier siedeln darf, wechseln sich die Missionen der Forschungsstation ab. Einige der Männer bleiben nur ein paar Monate, die meisten eineinhalb Jahre.“ „Taschenatlas der abgelegenen Inseln“ von Judith Schalansky (Mare Verlag)

Volle Wäsche Atlantik In Bantry Bay, einem Nobelvorort von Kapstadt, liegt am Berghang des Lion’s Head das Ellerman House, ein privat geführtes Hotel mit 13 Zimmern und zwei Privatvillen. Abgesehen von der exquisiten Einrichtung, dem umfassenden Service und dem ambitionierten kulinarischen Angebot, ist es vor allem der wunderbare Panoramablick auf den tiefblauen Atlantik, der das Haus einzigartig macht. Die Zimmerpreise sind leider der exklusiven Lage angemessen (ab 540 Euro), beinhalten aber auch ein üppiges Terrassen-Frühstück, Sunset-Cocktail und eine volle Zimmer-Bar als würdige Begleitung zur großartigen Aussicht. www.ellerman.co.za


AM WASSER

ALLES IN

BUDDHA

Sri Lanka entschleunigt total und ist dabei auch noch ber端ckend pittoresk: Von TV-Spot-w端rdigen Str辰nden bis zu sattgr端nen Teeplantagen und monumentalen Tempeln ist auf der Insel im Indischen Ozean alles drinnen. Von Angelika Hager

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SRI LANKA

Kandy COLOMBO

Arugam Bay

Wadduwa Hikkaduwa Galle

Üblicherweise zieht es die meisten Touristen von Colombo sofort weiter in den Süden, wo die beliebtesten Hotspots wie Unawatuna, Weligama und Talalla liegen. Der touristisch noch raue Osten ist eher für Naturfreunde und Hippies geeignet. FOTO: CORBIS

Sri Lanka (ehemals Ceylon) liegt an der Südspitze des Indischen Subkontinents. Durch ihre geografische Lage war die Insel, die erst eine portugiesische, dann eine niederländische und zuletzt eine britische Kolonie war, ein strategisch wichtiger Punkt für die Seefahrt.


AM WASSER

Zieren fast jedes Reisef체hrer-Cover: die traditionellen Stelzenfischer von Weligama. Unten: Die von den Holl채ndern gebaute Stadt Galle, inzwischen ein Hotspot europ채ischer K체nstler.

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FOTOS: CORBIS

V

ergessen Sie Mozart, Schwarzenegger oder Falco. Wenn Sie in Sri Lanka Meter machen wollen, sollten Sie Niki Lauda persönlich kennen. Oder zumindest so tun. Packen Sie einfach eine Autogrammkarte ein. Niki Lauda ist hier ein echter Hero. „Drive-fast-burn-a-lot-verygood“, wie aus der Pistole geschossen kommt dieser oder ähnlicher Kauderwelsch, wenn man sein Herkunftsland preisgibt. Was man oft tun muss. Denn der prinzipiell extrem freundlich temperierte und nahezu kontaktwütige Inselmensch ist von einem Dauerplauderdrang getrieben. Schweigen gilt nicht. Zuallererst will er meist wissen, welche Nationalität in seinem Tuk-tuk Platz nimmt, dann, ob einem seine Heimat als Urlaubsland gefällt, und in Folge schon, ob man seine Familie kennenlernen und zum Essen mit ihm nach Hause kommen möchte. Das Englisch, das die meisten sprechen, strotzt vor Schlichtheit. Die offiziellen Landessprachen sind Sinhala und Tamil. Nun ja, es ist nun doch schon eine Weile her, nämlich fast siebzig Jahre, seit der Inselstaat im Indischen Ozean das Joch der britischen Kolonialherrschaft abgeschüttelt hat. Die Kolonialarchitektur, die besonders in Städten wie Colombo und Galle im Süden einen glauben macht, dass man in eine Somerset-Maugham-Kurzgeschichte katapultiert wurde, beschwört charmant eine Welt, in der Teezeremonien mit Silberkannen, Wedgwood-Porzellan und obszön viel Personal durchgezogen wurden. Dass diese Welt nicht nur für die unterdrückte Inselbevölkerung, sondern auch für die Kolonialherrschaften brutal bis grausam war, zeigt mir ein Friedhofswächter der im Norden angesiedelten buddhistischen Pilgerstadt Kandy, deren Besuch dringend anzuraten ist. „Elefantenattacke“, „Typhus“, „Rebellentod“ oder auch „Syphilis“ – bei jedem Grabstein eines im 19. oder frühen 20. Jahrhundert verstorbenen Engländers schnurrt er mit morbider Euphorie die Todesursache des Verstorbenen herunter. Begründung: „Me like dead people very much.“ Dass dieses Land völlig anders tickt, ist bereits klar, wenn man aus dem Flieger steigt. Der Weg zum Visumschalter (haben sie circa 40 Dollar in bar dabei) ist gesäumt von Kojen, in denen Verkäufer ohne ersichtlichen Leistungsdruck vor Waschmaschinen und Wäschetrocknern lungern.

Am Visumschalter lernt man gleich, dass der eigene Effizienz- und Tempomodus komplett umgestellt werden sollte, um von jener Mischung aus Relikten kolonialistischer Bürokratie und der der Bevölkerung eigenen buddhistischen Entschleunigung nicht unter Stress gesetzt zu werden. Üblicherweise zieht es die meisten Touristen von Colombo sofort weiter in den Süden. Zu Recht: Dort klotzt Sri Lanka mit jener Art von Stränden, die man aus TV-Spots für Duschgels, WC-Düfte und Frischebonbons kennt. Weiße Sandstrecken, umsäumt von Palmengürteln, immer wieder treibt es dort auch einmal eine Schildkröte an Land, die ihre Paddelpfote einem Hai lassen musste. Entlang der Südwestküste winken zahlreiche nach streng ökologischen Prinzipien geführte „turtle-farms“, wo man sämtliche Phasen eines solchen Schildkrötenlebens eindrucksvoll nachsehen kann. Das Meer ist, wie überall in Sri Lanka, wild und strömungsreich. Besonders im touristisch noch rauen Osten tummeln sich deswegen Bodysurfer aus aller Welt,

Das Meer ist überall auf Sri Lanka wild und strömungsreich, vor allem der Osten ist ein Paradies für Surfer. Unten: Fisch, der am Strand zum Trocknen ausgelegt wurde.

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FOTOS: CORBIS

AM WASSER

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die Gegend ist jedoch eher für Naturfreunde und Hippies geeignet, für die Komfort und Stil vernachlässigbare Kategorien sind. Von einsamer Unberührbarkeit und Geheimtipps kann hingegen in den beliebtesten Hotspots im Süden wie Unawatuna, Weligama oder Talalla längst keine Rede mehr sein. Zwar sind charmefreie hohe Hotelbunker, wie man sie aus Thailand kennt, noch nicht existent, aber an diesem Küstenstreifen reiht sich ein Guesthouse neben die nächste Happy Hour-Bar und einen weiteren Surfbrett-Verleih. Nur im Süden findet man auch jene für Sri Lanka fast schon ikonografischen Stelzenfischer, die nahezu das Cover jedes Reiseführers zieren. Weit weniger dicht erschlossen und noch unverdorbener ist die westliche Küstenstrecke zwischen Wadduwa und Hikkaduwa, jenem Dorf, das 2004 durch die Tsunami-Katastrophe 500 seiner Bewohner verlor und heute ein Gedenkmuseum beherbergt. Das kleine Museum lässt einen schaudern: 40.000 Menschen ließen damals in Sri Lanka unter der Todeswelle ihr Leben und bis heute wirken die verbliebenen Häuserruinen in Strandnähe wie gespenstische Mahnmale in all der exotisch- farbenprächtigen Urlaubsidylle. Auf dieser Strecke findet man auch zahlreiche kleine und noch nicht von Luxusketten betriebene Ayurveda-Hotels, in denen ausgebrannte Europäer ihre Batterien wieder aufladen und ihre „doshas“ mittels Yoga, Massagen, vegetarischer Kost und Kopfgüssen aus Öl wieder in die richtige Balance bringen. Die Perle des Südens ist die kleine Stadt Galle („gawl“ ausgesprochen), die Mitte des 17. Jahrhunderts von den damals holländischen Kolonialherren erbaut wurde. Galle mutierte inzwischen zum Hotspot für europäische Künstler, die in dieser von engen Gässchen, der holländischen Fortanlage und vielen kleinen Schmuck- und Oben: Der Zahntempel in der Pilgerstadt Kandy ist nach einer Reliquie des Buddah aus dem 4. Jahrhundert benannt und eine belebte Pilgerstätte. Der junge Sri Lanker am Markt (Mitte) verkauft Kochbananen. Und der schmucke Elefant in Rot nimmt in Kandy an der Esala-Perahera, der berühmten Elefantenparade, teil.


Sri Lanka ANREISE Austrian Airlines bietet Direktflüge.

Der Süden von Sri Lanka klotzt mit jener Art von Stränden, die man aus der Duschgelund Deo-Werbung kennt: Weiße Strände, Palmen, und immer wieder treibt es auch eine Schildkröte an den Strand.

AYURVEDA Spezialist für Ayurveda-Reisen in Sri Lanka ist das Reisebüro Aytour in Deutschland. www.aytour.de

Tipps

ESSEN „Ministry of Crab“ im Old Dutch Hospital, www.ministryofcrab. com, unbedingt reservieren.

GUIDE: Klügster Reiseführer mit den ungewöhnlichsten Tipps: Lonely Planet „Sri Lanka“.

FOTO: CORBIS

COLOMBO: „Barefoot“ – der Flagship-Store ist ein Paradies an knallbunten, handgewebten Stoffen, Kissen, Tunikas, Sarongs und Gewürzen. Fantastisches Café im Innenhof (www.barefootceylon.com). Eine wesentlich kleinere Filiale gibt es auch in Galle.

Antiquitätenläden geprägten Szenerie gerne überwintern. Ein Tee oder ein Lunch in einem Fiebertraum von Kolonialflair, dem Amangalla-Hotel, gleich am Beginn der Altstadt, ist ein Stilmust und lässt den Glanz einer versunkenen Welt wieder auferstehen. Extrem geschmackvoll ist auch das neue Boutique-Hotel „The Fort Bazaar“, das wie das wesentlich teurere Amangalla Ayurveda-Behandlungen anbietet. Das Angenehme am Reisen in Sri Lanka: Es kosten Restaurants, Taxis und Souvenirs in der Regel die Hälfte von dem, was man äquivalent bei uns zahlen würde, nur bei den hochklassigen Hotels wird dieses Gefälle wieder aufgehoben. Für Fahrer, die einen freundlich lächelnd und engelsgeduldig, aber dauerplaudernd durch die Insel manövrieren, muss man zwischen 30 bis 50 Euro Tagesgage rechnen. Hat man den Beach- und Ayurveda-Part seines Sri Lanka-Aufenthalts absolviert, kann man mit einem Besuch in Kandy im südlichen Landesinneren noch einmal in eine völlig andere Welt abtauchen. Wenn man Glück hat, verschlägt es einen um die Vollmondzeit in jene an einem künstlichen See gelegene „Heilige Stadt“, in der der Tempel mit der Reliquie des Buddha-Zahns Gläubige aus ganz Sri Lanka anzieht, die meditierend, singend, trommelnd und Blumenopfer darbringend Stunden in der monumentalen Anlage zubringen. Von

Kandy aus gelangt man auch in jenen Teil von Sri Lanka, der als „kleines England“ bekannt ist – jenes satt grüne und regenreiche Hügelland, in dem sich auf circa 1400 Meter Höhe eine Teeplantage an die andere schmiegt. Um mit dem heiligen Haar von Buddha auf Tuchfühlung zu gehen, sollte man, am Ende der Reise, noch einmal einen Stop in Colombo einlegen, der zu Unrecht von Reisenden stiefmütterlich behandelten Metropole, und dort den entsprechenden Tempel besuchen. Durch skurrile Opfergaben wie einem antiken Rolls-Royce, einem ausgestopften Elefanten oder einem Berg von Sonnenbrillen hoffen manche Pilger dort, Buddha bei Laune zu halten. Ein Gin ’n’ Tonic in der Bar des fantastischen „Galle Face Hotel“ mit Meerblick, wo schon Mark Twain und Marlene Dietrich der Sonne adieu sagten, bietet sich als stilgerechter Ausklang an. Die Bar ist auch insofern einzigartig, als sie sich in ihrer Promi-Fotogalerie mit einem Besuch von Kurt Waldheim rühmt. Das Do & Co von Colombo ist das „Ministry of Crab“ im Herzen der Altstadt im „Dutch Hospital“, mit der Spezialität Chili-Krabbe in schwarzer Bohnensauce. Unbedingt ein paar Tage vorher reservieren, sonst nützt nicht einmal die angebliche Bekanntschaft mit Niki Lauda, um dort einen halbwegs menschenwürdigen Tisch zu ergattern.

KANDY: Exzentrischstes Hotel von Sri Lanka: „Helga’s Folly“ (www.helgasfolly. com). Eine Herberge, die wie aus einer Kooperation von Salvador Dali und Yves Saint Laurent wirkt, allerdings ziemlich heruntergekommen ist. Man sollte auf einen Drink hinfahren und sich das Ambiente geben, aber besser im Queens Hotel (www.queenshotel.lk) in unmittelbarer Nähe zum Tempel wohnen. Dort hüpfen auch nicht dauernd gefährlich kreischende Affen auf dem Dach herum. GALLE: Der kolonialnostalgische Luxusschuppen des Ortes ist das Amangalla (www.aman.com/resorts/ amangalla), eine Teezeremonie sollte dort mindestens drinnen sein. Neu eröffnet wurde eben das charmante Boutique-Hotel „The Fort Bazaar“ der britischen Gruppe „Teadrop“ (www.srilankacollection. com/our-collection/fort-bazaar).

The Fort Bazaar: Neues BoutiqueHotel in der alten Festungsstadt Galle.

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AM WASSER

GOLFERS

WUNSCHKONZERT Dort, wo vor 20 Jahren die t端rkische Riviera friedlich vor sich hin d端mpelte, kuscheln jetzt Star-Designer wie Nick Faldo, Colin Montgomerie und Pete Dye ihre Fairways eng aneinander. Passend dazu hat Belek ein feines Hotel-Potpourri geschn端rt. Von Klaus Nadizar

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Istanbul Ankara Izmir Antalya BELEK Alanya

Von Wien geht es mehrmals pro Woche volley nach Antalya, von dort in 30 Minuten nach Belek. Und ebenda kuscheln sich auf 16 Kilometer Länge 270 Fairways aneinander. Golf, hoch verdichtet, sozusagen.

B

eeindruckend, wie es die türkische Riviera in nur zwei Jahrzehnten geschafft hat, sich zu einer Top-Golfdestination zu mausern, von null weg und ohne echten golferischen Background. Beeindruckend auch, was dafür investiert wurde. 1994 wurde erstmals gegolft, am National GC, der als Pacemaker den Takt für die nächsten zwei Jahrzehnte vorgeben sollte. Heute, man sieht das am besten auf Google Maps, reihen sich auf einer Strecke von nur 16 Kilometern 270 Spielbahnen aneinander. Das ist ungefähr so, als würde von der Wiener Staatsoper bis zur Westausfahrt ein Golfplatz neben dem anderen liegen. Ein Vorteil für Belek: weniger Verkehr als in Wien! Lykia Links, der einzige echte Linkskurs des Landes, liegt jenseits des Köprüçay. Das zeitaufwendige Umschiffen dieses Meeresarmes kostet rund 40 Minuten extra. Was sich in den 20 Jahren mitentwickelt hat, ist der golferische Reflex: Belek ist eine völlig überraschungsfreie Zone, und weil der Mensch, auch der Golfer, ein Gewohnheitstier ist, bleibt der Ansturm auf die feinen Häuser und ebenso wunderbaren Golfplätze aufrecht. Teaching-Pros schlagen über Wochen hier ihre Zelte auf, und deren Schäfchen fliegen meist im Wochenrhythmus hinterher. Für die Region spricht neben der Verdichtung des Golfangebotes, unterfüttert von 47 (!) 5-Sterne-Hotels, auch der kurze Transfer vom Flughafen Antalya. Dort hat man sich über die Jahre ebenfalls grandios auf den Golfgast eingestellt. Die Abfertigung der Gruppen – der Individualgolfer ist ein seltener Gast – erfolgt zackig: Wie Schmetterlingsfänger wacheln die Guides beim Empfang ihre Gruppen zusammen. Über 500.000 Runden Golf wickeln die 14 Golfplätze mittlerweile pro Jahr ab, vorrangig in den Monaten März, April, Mai,


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Tee-Time in Belek

Oben: Das Taurus-Gebirge wäre auch was zum Skifahren, muss aber nicht sein. Besser man fährt zum Golfen nach Belek. Unten: Sueno Golf – so muss Clubhaus.

tipp

Klassische All-Inklusive-Packages samt Flug beginnen bei unter 600 Euro. Allerdings zu Zeiten, da es auch an der türkischen Riviera unwirtlich werden kann. Wer in den wettersicheren Monaten Oktober und März bucht, muss mit gut 400 Euro mehr rechnen. Immer noch ein feines Angebot für einen All-Inklusive-Urlaub. Unsere Lieblingsplätze in Belek: Zum gemütlichen Einspielen und gut fürs Selbstvertrauen sind die beiden 18-Loch-Kurse des Antalya GC, Pasha und Sultan. Wer die Herausforderung sucht und auf hantige Tee-Schüsse aus ist, sollte zumindest eine Runde auf dem hautengen National GC spielen. Die Highlights sind aber zweifelsohne der Montgomerie-Kurs, Faldos Cornelia-Design und der Pines-Kurs von Sueno. Fragen Sie unbedingt beim Buchen nach, ob die Plätze, die Sie gerne spielen möchten, nicht gerade einem Top-Dressing unterzogen werden. Dann macht das Putten nur bedingt Spaß! Golffreie Zone: Wer dem All-InklusiveWahn ein Schnippchen schlagen möchte, ist im Yaz (Belek) bestens aufgehoben. Ob Fisch oder Steak – hier kocht man allerfeinst. Sogar mit Weinen kennt man sich aus. Und das Shoppen gehört sowieso immer dazu.

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Oktober und November. Dass es dabei zu kleinen Reibereien kommen kann, liegt schon rein mathematisch auf der Hand. Da bekommen Spätentschlossene schon mal unwirtliche Tee-Times serviert und müssen sich im Urlaub vor sechs Uhr morgens aus den Daunen quälen. Oder erleben eine doppelt verkaufte Tee-Time. In aller Freundschaft geregelt, kommt es dann trotzdem zu etwas hektischen Intervallen. Die Folge: Runden, die sich ziehen wie ein Strudelteig und auch mal in die sechs Stunden gehen. Das am häufigsten gehörte Argument: „Wer sich im Urlaub die Zeit nicht leisten kann, soll nicht Golf spielen.“ Man kann das auch positiv sehen: Es ist ein guter Test für unser Inner Game, und zwei Stunden weniger im All-inclusiveModus. Das Problem, aber auch gleichzeitig ein Argument für Belek: Nebenschauplätze sind spärlich gesät. Es geht um Golf, Golf und Golf. Vielleicht noch ein wenig um die

Wahl des richtigen Restaurants fürs Abendessen, zumal die meisten Häuser ein breites Spektrum servieren: italienisch, spanisch, japanisch und ein bisschen türkisch. Die, im positiven Sinn, schlimmsten Ecken sind die Dessertbuffets. Ganz besonders jenes im Maxx Royal, wo sich in einer einzigen Vitrine – und es gibt deren zehn – rund 100.000 Kalorien versammeln. Eine bekömmlicher als die andere. Und am Ende der Urlaubswoche fragt man sich, warum die Hose plötzlich so knapp sitzt. Ab und zu queren Fußballer unser Terrain. Auch Fußballmannschaften bevölkern Belek in rauen Mengen. Das zweite Winterstandbein neben Golf. Ein Glück nur, dass die Ballesterer einen großen Bogen um das Nachspeisenbuffet machen. Um den nicht abreißenden Golf-Touristenstrom in die richtigen Kanäle zu lenken, befinden sich bereits weitere GolfplatzProjekte in der Pipeline. Von fünf Plätzen ist aktuell die Rede, und passend dazu entwickelt sich langsam auch ein Immobilienmarkt. Noch ist man ein wenig überfordert von den Ansprüchen des europäischen Käufers, und die wenig schicken „Villen“

am Stadtrand von Belek stehen leer, vorwiegend zumindest. Aber es sprechen einige wirtschaftliche Aspekte für die Region: die Lebenserhaltungskosten etwa und die Bankzinsen. Belek jedenfalls beginnt sich langsam darauf vorzubereiten. Die Zahl der Shops wächst, und da sprechen wir nicht von etwas seltsamen Kauf-dir-eineVuitton-Faketasche-Geschäften mit Basarfeeling. Auch die restliche Infrastruktur bemüht sich, europäischen Standards gerecht zu werden: Restaurants beginnen zaghaft zu sprießen – bei der gelernten All-Inclusive-Mentalität der Belek-Urlauber allerdings kein aufgelegtes BusinessModell. Aber: Nach wie vor stehen die Zeichen auf Investition in Sachen Golf. Eines der größten Profigolf-Turniere der Welt geht seit drei Jahren Anfang November in Belek über die Bühne. Gesponsert vom Tourismusministerium und den Turkish Airlines. Und damit auch die ganze (Golf-)Welt zuschaut, ließ man Tiger Woods medienwirksam einen Schlag über den Bosporus machen. Der liegt zwar nicht in Belek, aber das ist auch nicht die Kernbotschaft.


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IM 18. STOCK

AUF HOHER SEE Ob mit Schwerpunkt Glanz und Glamour oder Action und Highlife, Kreuzfahrtschiffe werden immer größer und ihre Angebote immer vielfältiger. Das Leben an Bord ist eine Welt für sich. Trotzdem: Landausflug nicht vergessen! Von Rudolf Skarics

Kreuzfahrts-Hotspot Kykladen: Berühmter Blick von der Inselhauptstadt Fira auf die Bucht von Santorin.

FOTOS: ©CORBIS

E

s ist ja gar nicht sicher, ob Kreuzfahrten so sind, wie sie sind, weil es die Dauerbrenner-Fernsehserie Traumschiff gibt, oder ob die Fernsehserie so ist, weil es tatsächlich auf Kreuzfahrtschiffen so abläuft. Eine Fernsehserie als Abbild der Wirklichkeit oder die Wirklichkeit als Abbild einer Fernsehserie? Tatsche ist, dass dieses obligate Captain’s Dinner auch im wahren Leben mit großer Spannung erwartet wird. Die intimen Annäherungen und Verwerfungen der Passagierinnen und Passagiere zum und mit dem Personal dürften in Wirklichkeit aber eine deutlich geringere Rolle spielen. Wir müssen da fast enttäuscht sagen: Uns wäre nichts in dieser Richtung aufgefallen. Auch die emotionalen Beziehungsverquickungen der Gäste untereinander dürften in Wirklichkeit bei Weitem nicht das Maß erreichen wie in den Drehbüchern der Kreuzfahrtlegenden. Aber man kann ja nie wissen.

Es hat sich viel verändert in den vergangenen Jahrzehnten. Einst das Privileg wirklich betuchter Menschen, ist die Kreuzfahrt längst mitten im Volk angekommen: Immer größere Schiffe als Spiegelbild technologischer Leistungsfähigkeit und kaufmännischer Rechenakrobatik. Heute bietet ein Kreuzfahrt-Angebot ein Preis-Leistungsverhältnis, das ganze Wellnesstempel und Ferienclubs mit festem Boden unter den Füßen in den Schatten stellt. Diese Dichte an Attraktionen und Veranstaltungen findet man sowieso nirgends auf der Welt außer auf einem dieser schwimmenden Hotels zwischen Mittelmeer, Lofoten und Karibik. Man bedenke aber, dass unterschiedliche Anbieter auch ihr Programm und die Ausstattung des ganzen Schiffes auf ein unterschiedliches Publikum zugeschnitten haben, in der weiten Spanne zwischen professionellem Entertainment, so dass viele kaum mehr einen Grund sehen,


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Eine Kreuzfahrt ist die Summe von Momentaufnahmen: Meer, Meer, Meer in diesem Fall.

das Schiff zu verlassen, und einer wohlbedachten Kulturreise, wo eher die Destinationen im Vordergrund stehen. Der schönste Moment, wahrhaftig der Höhepunkt unserer Reise, begab sich wohl in Monte fast 600 Meter über Funchal, der Hauptstadt von Madeira. In weniger als 15 Minuten hatte uns die Seilbahn heraufgehoben. Staubfreie, sanft angefeuchtete, beinahe kühle Luft wehte vom Atlantik herein. Und wir schauten im weiten Bogen hinunter auf unser Kreuzfahrtschiff, das im Hafen lag, und dachten einen Moment lang, was wohl wäre, würde es genau jetzt ohne uns weiterfahren. Eine Kreuzfahrt ist gewissermaßen eine Summe von Momentaufnahmen, ein stroboskopisches Erlebnis. Zum Beispiel Agadir, die alte Hafenstadt in Marokko: Der Taxifahrer war uns ein guter Fremdenführer, geleitete uns durch die ganze Stadt, durch den Basar, hielt uns wortlos allzu geschäftstüchtige Händler vom Leib und zeigte uns auch ein Stück von seinem Agadir, am Ende tranken wir Tee mit der ganzen Familie. Natürlich hätten wir auch den Bus nehmen können, Reiseleitung inklusive, aber das Schöne ist, man kann auch anders, allerdings sollte man durchaus im Feilschen geübt sein.

tipp Welt auf dem Wasser AIDA PRIMA. Neues Luxus-Kreuzfahrtschiff, das mit April erstmals in Dienst gestellt wird. Es umfasst 12 Restaurants, 18 Bars und 8.000 Quadratmeter Sonnendecks. Darüber hinaus Themenbereiche wie Beach Club (2800 m2 Palmenlandschaft mit UV-Licht-durchlässigem Foliendom) und Aida Body & Soul (3100 m2). Statt eines herkömmlichen Theaters gibt es ein so genanntes Theatrium, ein multifunktionales Entertainment-Zentrum. Außerdem ist man stolz auf die längste Wasserrutsche aller Schiffe auf den Weltmeeren. DATEN Länge 300 m, Breite 37,6 m, Tiefgang 8,0 m, 18 Decks, Antrieb dieselelektrisch 46.800 kW, 900 Besatzungsmitglieder, 3300 Passagiere, Geschwindigkeit 21,5 Knoten. REISEZIELE Die erste Saison beginnt im April mit Metropolen-Rundreisen im Raum Hamburg/Ärmelkanal.

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FOTOS: ©CORBIS; HERSTELELR

Wichtiger Tagespunkt: Das Essen. Die Zahl der Restaurants sorgt für Abwechslung.



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Und eines Abends: Dieser Bauchredner, so brillant wie schon lange kein Varietékünstler mehr. Die Hoffnung, dass er vielleicht noch einmal auftreten würde, zerschlug sich am nächsten Morgen in Barcelona, als er von Bord ging. Man darf das nicht unterschätzen, an Bord ist nicht nur mindestens ein Theatersaal, Kreuzfahrt ist Theater über durchaus weite Strecken. Eine bunte Mischung aus Darstellern und Selbstdarstellern und natürlich auch vielen Menschen, die so sind, wie sie sind, nur weiß man nie, wie sie wirklich sind. So ist das Kreuzfahrtschiff auch Bühne als Ganzes. Inszenieren Sie sich! Wie Sie gerne wären oder wie Sie wirklich sind. Es kann nicht viel passieren, vorausgesetzt, Sie treffen unter den 4000 Passagieren nicht zufällig Ihre Nachbarn. Das Wesen der Kreuzfahrt besteht im Grunde aus zwei Elementen: dem Landausflug und dem Leben auf hoher See. In dieser Gewichtung teilt sich auch das

tipp

Publikum auf. Die einen leben das Leben an Bord in ungemeiner Intensität, machen sich das Kreuzfahrtschiff wie einen Ferienclub zu eigen, die anderen leben für den Landausflug, darüber hinaus recht zurückgezogen und suchen die stillen Ecken auf. Und für manche ist es einfach: Casino. Spielcasino. Roulette auf hoher See. Auch reichlich Alkohol mag dem einen oder anderen dazu dienen, der Reise ihre Höhepunkte abzuringen, um sodann seinen Zustand mit Seekrankheit zu verwechseln. Wobei hier zu berücksichtigen ist, dass unterschiedliche Anbieter in der Angebotsvielfalt zwischen Dauerparty und Erholungstrip unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Man sollte also das Programm vorher lesen, um am Ende nicht auf dem falschen Dampfer zu landen.

Wenn mehrere tausend Menschen auf begrenztem Raum zusammenleben, dann will das wohl organisiert sein. Und verlangt Disziplin! Von allen! Naja, so schlimm wäre es ja gar nicht, wenn es nicht Menschen gäbe, ja mitunter ganze Nationen, die zur Schlangenbildung neigen. Kaum droht ein Buffet damit, in Kürze eröffnet zu werden, formiert sich schon eine Viertelstunde vorher eine Warteschlange. Dabei ist alles ganz einfach: Ein bisschen später hingehen, da ist noch immer alles da, aber ohne Warteschlange. Die Inszenierung des Glücks schwebt oft an den Grenzen des guten Geschmacks entlang und mitunter auch darüber. Aber man darf sich auch selbst nicht allzu ernst nehmen. Schließlich ist man ja auf Urlaub.

Abends niemals Langeweile: Dreistöckiges Theater auf der Costa Diadema.

Klassiker XL

COSTA DIADEMA. Das größte Schiff der Reederei Costa Crociere und damit das größte Kreuzfahrtschiff unter italienischer Flagge wurde im Herbst 2014 in Dienst gestellt. Die Ausstattung umfasst 7 Restaurants, 1 Diskothek und 11 Bars, inklusive Bierstube, Vinothek und Eissalon. Ein Spa-Bereich erstreckt sich über 4 Stockwerke und 6200 Quadratmeter großteils unter Dach und eine 200-Meter-Jogging-Strecke im Freien. Zusätzlich gibt es noch 8 Whirlpools und ein Pooldeck mit ausfahrbarem Glasdach und Riesenbildschirm. Drei Stockwerke umfasst das Theater. Ein Casino, eine Bibliothek und ein Shopping Center sind ebenfalls selbstverständlich.

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FOTOS: HERSTELELR

DATEN. Länge 306 m, Breite 37,2 m, Tiefgang 8,3 m, 19 Decks , Antrieb dieselelektrisch 44.000 kW, 1253 Besatzungsmitglieder, 4947 Passagiere, Geschwindigkeit 22,5 Knoten. REISEZIELE Westliches Mittelmeer.



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IM LAND

DES LÄCHELNS

Wer in den Ferien ein durchorganisiertes Tagesprogramm, ein nahezu unerschöpfliches Repertoire an Aktivitäten und reichlich gedeckte Buffettische schätzt, ist mit dem Rundum-sorglos-Paket eines Ferienclubs bestens bedient. Von Brigitte Vallazza

U

m es auf den Punkt zu bringen. Der Mann ist blutjung und heißt Yves, wie Montand und Saint Laurent, wird er nicht müde, diesen schläfrigen Witz anzubringen. Täglich um fünf am Nachmittag gibt er seine Vorstellung am Pool. Die Damen kommen in Scharen, denn Yves ist wirklich gut in Zumba und weiß die Phantasie mit seinen gekonnt wiegenden Hüften anzuregen. Da ist er eine Liga für sich. Yves ist Animateur und damit eine Schlüsselfigur im bunten Treiben eines Ferienclubs. Als fixe und essentielle Größen des Clublebens haben Typen wie er die Gäste mehr oder weniger rund um die Uhr zu bespaßen, um den Urlauberkopf frei zu machen. Immer-gut-drauf-Sein ist ein knochenharter Job, beinahe schon eine Kunst, die Yves und seine weiblichen wie männlichen Kollegen vorzüglich beherrschen – bis weit in den Sonnenuntergang hinein, wenn sie als krönenden Abschluss des Tages noch ein Showprogramm ablie-

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fern, das meist erstaunlich professionell daherkommt. Diese jungen Menschen mit dem Dauerlächeln prägen das Klischee von der Zwangsbelustigung im Club seit Jahrzehnten. Zwar ist an Klischees immer was dran, doch so heiß wird nicht mehr gegessen. Hardcore-Animation war gestern, heute geht es mehr um die Balance zwischen Action und Ruhe, Sport und Unterhaltung, Gemeinschaft und Zurückgezogenheit – ohne Zwang und mit genügend Freiraum. Das umfangreiche Repertoire an Aktivitäten ist als Angebot zu deuten: Du kannst, wenn du willst, aber du musst nicht immer wollen müssen. Doch Neulinge werden eine bemerkenswerte Erfahrung machen: Selbst jene, die zu Beginn noch nachsichtig lächelnd die Augenbrauen hochgezogen haben, als es um eine lustige Runde Crossboccia ging, wollen im Laufe von zwei Wochen doch immer mehr. Das ist der wahre Witz am Cluburlaub.


FOTO: ISTOCK


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FOTOS: VERANSTALTER

Doch meist bringen Cluburlauber ohnehin einen reichen Erfahrungsschatz mit. „Sie kennen das Konzept, wissen, was sie erwartet, und dass sie sich auf das Angebot verlassen können. Und es gibt die Clubs in verschiedenen Zielgebieten. So wechseln viele Gäste auch die Destination, bleiben aber dem Club treu“, so Kathrin Limpel von Tui Österreich. Sie erweisen sich als treue Fans und suchen explizit die Extraportion Erlebnis. Denn eines ist nicht gefragt: zwei Wochen einfach in der Sonne knozen und einrosten, schließlich wird hier vereinbar, was im Alltag unvereinbar ist: Mit der Familie sein und dennoch Zeit für eigene Aktivitäten haben. Der Papa geht also Kitesurfen, während sich die Mama beim Lach-Yoga entspannen kann, denn der Nachwuchs vertreibt die Zeit im Kiddy-Club, wo er unter seinesgleichen morgens bis abends so richtig das Kind rauslassen darf. Weil Clubs zwar weitgehend den Spagat zwischen vielen Wünschen schaffen, aber letztendlich nicht passgenaue Konzepte für alle Bedürfnisse parat haben können, spezialisieren sich die Anbieter auf Zielgruppen: auf Familien, Singles oder Paare, auf ältere Reisende, die Kindergeschrei nervig finden, Aktivsportler und Erholungsuchen-

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de. „Den“ Cluburlauber gibt es also nicht. Wo sich bestimmte Reiseziele besonders gut für spezielle Aktivitäten eignen, werden neben dem Standard-Programm Schwerpunkte gesetzt – an der portugiesischen Algarve kommen Golfer auf ihre Kosten, Radsportler wiederum auf Mallorca. In den Wintersportgebieten sind es naturgemäß Ski- und Snowboard-Aktivitäten, auf den Malediven, in Spanien und Ägypten finden Wassersport-Begeisterte das beste Angebot.

Zwischen den Ausläufern des Diki-Gebirges und der Nordküste Kretas gelegen: der Robinson Club Kalimera Kriti. Fußball, Bogenschießen und Badefreuden.


Ob Familien, Singles oder Paare: für jeden der passende Club Das überaus breite Spektrum kann zwar erst wieder einen vollen Terminkalender verursachen, aber den Büroklammern des Alltags entkommt man ja schon allein dadurch, dass man die Urlaubsplanung abgibt. Während der Individualtourist einen erheblichen Vorbereitungsaufwand abzuarbeiten hat, steigt der Cluburlauber einfach in den Flieger, ein paar Stunden später wieder aus, lässt sich in die Anlage chauffieren – und aus. Diese Art der Feriengestaltung ist nämlich eher nicht dazu gedacht, die Hotelmauern zu verlassen, selbst dann nicht, wenn vor den Toren die Postkarteneinsergegend liegt. Ausflüge finden meist im Rahmen des Sportprogramms und in der Gruppe statt. Limpel: „Es gibt in den Clubs aber auch die Möglichkeit, einen Mietwagen zu buchen und die Destination auf eigene Faust zu erkunden. Das ist destinationsabhängig, vor allem in Spanien spielt die Umgebung eine große Rolle, da buchen viele einen Mietwagen dazu.“

Ein Land und dessen Leute kennenzulernen, spielt meist also eine untergeordnete Rolle, schließlich fehlt es im Areal an nichts. Vorwiegend auf 4- bis 5-SterneNiveau mit Top-Ausstattung und in hervorragender Lage, ist so eine Anlage ein Kosmos für sich, ein Land des Lächelns und der Sorglosigkeit, wo die Kreditkarte im Börsel bleibt, weil ohnehin mehr oder weniger alles inklusive ist. Bezahlt wird vorher – und das oftmals nicht zu knapp. Weil die Anbieter in ihr reichhaltiges Eventbuffet investieren und auch verpflegungstechnisch viel bieten – vom À-la-carte-Restaurant mit regionaler Küche oder dem, was man dafür halten könnte, über Live-Cooking und Anti-Stress-Gerichte bis hin zum Galadinner – und sich damit hohe Fixkosten aufhalsen, ist der pauschalisierte Ferienvertreib kein Arme-Leute-Programm, vor allem in den Top-Clubs. Noch ein letztes Spezifikum: Kompatibel ist nur, wer nicht fremdelt. Neue Bekannt-


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wie alles begann Die Clubidee ist mehr als ein halbes Jahrhundert alt. Alles begann 1950, und zwar äußerst bescheiden, als der 38-jährige belgische Unternehmer und Yogi Gérard Blitz 200 große Zelte an den Strand von Alcúdia auf der damals als Feriendestination noch unbedeutenden BalearenInsel Mallorca stellte, um jungen Menschen einen erschwinglichen Gruppenurlaub mit Sport und Spiel in freier Natur und unter südlicher Sonne zu bieten. Das unkonventionelle und preisgünstige Konzept namens „Le Club“ war schon in der ersten Saison ein voller Erfolg. Ermutigt vom großen Interesse, eröffnete Blitz ein Jahr später ein zweites Clubdorf in Italien. In weiterer Folge entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem französischen Händler für Campingartikel Gilbert Trigano, der Blitz die Zelte günstig überließ. Sie gründeten den „Club Méditerranée“, kurz „Club Med“, und setzten 1954 die „Gentil Organisateur“ ein – die Animateure. Bereits 1955 wurde die erste Anlage in Übersee eröffnet. Anfang der 1960er-Jahre nahm man dann Abstand von Zelt- und Hüttendörfern und investierte in Hotelanlagen.

Eine Clubdestination für Paare und Familien ist beispielsweise der Magic Life Club Jacaranda an der türkischen Riviera in der Nähe von Colakli. Mit vielfältigem Sportprogramm und flach abfallendem Sandstrand.

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schaften macht man zwangsläufig, Anschluss findet man rasch. Denn hier sind alle eins und niemand allein. So will es das Konzept, so will es der Urlauber – sei es bei Spielen am Pool, beim Turnier im Bogenschießen oder beim Essen. Irgendwann einmal wurden in den Restaurants Achtertische aufgestellt, die sich in die Neuzeit hinüberretten konnten. Kathrin Limpel: „Bei Tui Magic Life kümmern sich in einigen Clubs die ‚Magic Angels‘ um Alleinreisende, die Kontakte knüpfen wollen. Hier gibt es in den Restaurants auch große Tische, für große Familien oder zwei, drei Familien/Paare, die sich im Urlaub kennengelernt haben und gemeinsam essen möchten, ebenso wie für Teenies, die – ohne Eltern – gerne unter sich sind. Zusätzlich stehen kleine Tische zur Verfügung. Da ist die Vielfalt so groß wie die Vielfalt der Gäste.“ Ein weiteres Relikt, das dem „Community-Denken“ dient und die Kommunikation fördern soll, ist neben den X-Large-Tischen das „berühmte“ Armbändchen, das als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit gleichermaßen Ausweis und Nachweis ist, Gast im Haus zu sein. Manche Clubs sind in der Zwischenzeit bändchenfreie Zone, Zugangskontrollen lassen sich heute anders bewerkstelligen. Dem Gemeinschaftssinn ist das nicht abträglich, ein Kollektiv lässt sich auch mit dem ungezwungenen „Du“ suggerieren. Man grenzt das „Sie“ aus und begegnet einander auf Augenhöhe. Soziale Distanz zwischen den Gästen passt eben nicht ins Konzept.

Die Schlichtheit war damals Programm und fand viele Nachahmer. 1969 startete der Club Calimera auf Ibiza, 1971 der erste Robinson Club in Jandia auf Fuerteventura, und der Anbieter Aldiana folgte 1973 mit einer Anlage im Senegal.

FOTO: ARCHIV

FOTOS: VERANSTALTER

Info

Die Anfänge: Sonderzug zum Club Med in Cefalu/Sizilien, 1960.



AM WASSER

AM FLUSS

DURCH DIE WÜSTE

Der Nil ist Ägyptens Lebensader und den Bewohnern des Landes heilig. Eine Reise entlang des Flusses ist eine Reise durch Geschichte und Gegenwart einer ewigen Sehnsuchtsgegend inmitten einer abenteuerlichen Wüstenlandschaft. Von Therese Stelzner

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Alexandria Pyramiden

Kairo

Siwa Oase Hurghada

Sharm El-Sheikh

Luxor Assuan

FOTO: © FRANK LUKASSECK/CORBIS

Die Insel Elephantine bei Assuan ist Teil der UNESCO-Welterberegion Abu Simbel. Der Nilometer an den Stufen zum Tempel der Satis auf Elephantine ist die älteste erhaltene Flusspegel-Messeinrichtung des pharaonischen Ägypten.


Eines der wichtigsten Heiligtümer im Alten Ägypten: Totentempel des Sethos I. in Abydos.

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FOTOS: ©PAN CHAOYUE/XINHUA PRESS, PETER LANGER/DESIGN PICS; ALLE CORBIS

W

enn Ahmed vom Nil spricht, nennt er den Fluss „sein Meer“. „Sie“, sagt er zum Reisenden gewandt, „haben das wirkliche Meer gesehen, wir aber kennen kein anderes Wasser, also ist der Fluss unser Meer.“ Seit 50 Jahren segelt Ahmed mit seiner Feluke bei Assuan auf dem Nil, erzählt er und fügt hinzu, es gehe ihm wie einem Fisch: Ohne Wasser würde er sterben. Wie Ahmed geht es dem ganzen Land: Ägypten lebt vom Nil, immer schon. 90 Prozent der ägyptischen Bevölkerung siedelt an den Ufern und im Delta des Flusses, der es dank der Wassermassen, die er oben im ostafrikanischen Vulkanland sammelt, durch die sengend heiße Wüste ans Mittelmeer schafft, ohne zu versiegen. Wie eine grüne Schlange schlängelt er sich durch ein riesiges dürres Land. Dort, wo die jährliche Nilflut ihren gedeihlichen Schlamm hinspülte, ist es fruchtbar. Baumwolle, Zuckerrohr, Gemüse und Getreide wachsen im breiten Tal, hinter dem rostrote, ockerfarbene und sandhelle Hügel aufragen wie ewige Mahnmale an das große Lebensnichts, das rundum herrscht. Heute gibt es aber längst keine Nilschwemme mehr. Der große Assuan-Staudamm, der in den 1960er Jahren gebaut wurde, hat den Nil auf den letzten 1200 Kilometern seiner Strecke endgültig gezähmt und berechenbar gemacht. Der längste Fluss der Welt ist zwischen dem ersten Katarakt bei Assuan und dem 24.000 km2 umfassenden Delta als Nebeneffekt der nun ausbleibenden Überschwemmungen, die Lehmdörfer verwüsteten und Feldgrenzen


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Die berühmten Pyramiden von Gizeh entstanden zwischen 2620 bis 2500 v. Chr. und gehören zu den ältesten Bauwerken der Menschheit. Kamele kannten die Pharaonen damals allerdings noch nicht, sie kamen frühestens 500 v. Chr. nach Ägypten.

FOTOS: © PETER LANGER/DESIGN PICS/CORBIS; GEORGE STEINMETZ/CORBIS

400 Kreuzfahrtschiffe sind pro Jahr auf dem längsten Fluss der Welt unterwegs. Die beliebteste Fahrstrecke ist der Nilabschnitt zwischen Luxor und Assuan, seit einigen Jahren kann man aber auch direkt von Kairo aus zu einer Nilbefahrung starten.


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Auch das ist Ägypten: Ein Mädchen am Nil nahe Memphis. Die 16-Millionen-Einwohner-Metropole Kairo bei Nacht. Ein Tauchgang am Roten Meer.

FOTOS: © PETER LANGER/DESIGN PICS, THIERRY TRONNEL, ANDREY NEKRASOV/ZUMA PRESS; ALLE:CORBIS

verwischt hatten, ganzjährig verlässlich schiffbar geworden und wird seit ein paar Jahren wieder durchgehend von Kreuzfahrtschiffen befahren. Zwanzig Jahre lang war die Verbindung unterbrochen gewesen, nachdem die Regierung in den 1980ern die Lage für Touristen als zu unsicher empfand. Seit drei Jahren kann man nun auch direkt von Kairo aus mit dem Schiff zu den berühmten Sehenswürdigkeiten stromaufwärts fahren. Zum Horus-Tempel in Efdu, zu den Anlagen von Dendera und Karnak, zur eindrucksvollen Grablandschaft im Tal der Könige und zur Totenstätte von Amenophis III in Luxor mit den riesigen gesichtslosen Memnon-Statuen, deren große Zehen jüngst bei Ausgrabungen gefunden wurden: mit 25 Zentimeter Durchmesser, woran man jetzt die 18 Meter Größe der Kolossalfiguren nachempfinden und staunen kann. Komfortabel ist die Reise über das Wasser. Das Treiben am Ufer, die Rufe der Menschen und das Gedränge an den Denkmälern wird abgelöst vom ruhigen Leben am Schiff, den farbenprächtigen Sonnenauf- und -untergängen, der stoischen Aura des Flusses, der für den Moment einfach Transportband ist für den Reisenden, der ins südlich gelegene Assuan fährt. Ahmed, der Schiffer, setzt gerade mit seiner Feluke nach Elephantine über. Die pittoreske Felseninsel im Nil gehört mit ihren der Kataraktengottheit und Grenzwächterin Satis geweihten Tempeln zur UNESCO-Weltkulturerbe-Region von Abu Simbel. An den Stufen hinauf zum Tempel ein Detail, das Bände spricht: der älteste erhaltene Nilometer, an dem in der


FOTOS: ARNAUD CHICUREL/EGYPT TOURISMUS; HERSTELLER

Das christlich-orthodoxe Ägypten: Anba-Pola-Kloster in der Arabischen Wüste (rechts) und das Kloster des Heiligen Antonius (unten).

Antike der Wasserstand des Flusses gemessen wurde, der bei einem Hochwasser die Insel in zwei Teile riss. 50.000 nubische Ägypter wurden in den 1960ern für das große Assuan-Staudammprojekt aus ihren Dörfern abgesiedelt, um dem 500 km langen Nasser-Stausee Platz zu machen. Ein Großteil der abgesiedelten Bevölkerung ging nach Kairo, viele in die Oase der großen Westlichen Wüste, die sich am linken Nil-Ufer Richtung Sudan und Libyen erstreckt. Dort liegen jene ägyptischen Gebiete, die der Welt weitgehend unbekannt sind: Die Weiße Wüste mit ihren bizarren, von Wind und Witterung freigeschliffenen Kalkstein-Skulpturen, die wie Eisblöcke in der Wüste liegen, die Schwarze Wüste mit ihren Basaltstein-Feldern und weiter im Nordwesten die Oase Siwa, die mit den Spuren Alexander des Großen, einem grünen Meer aus Dattelpalmen und flirrenden Salzseen lockt. Leider führt derzeit für Touristen kein Weg dorthin. Aus Sicherheitsgründen, was man – nach den Ereignissen der letzten Jahre – durchaus einsichtig zur Kenntnis nimmt. Man kann Ägypten aber auch ganz anders kennenlernen. Als moderne 16-Millionen-Einwohner-Metropole, brodelnd, laut, chaotisch, aber auch voller Highlights, die einen die Geschichte des Landes besser verstehen lassen. Man besucht: die vielen Museen, die der altägyptischen, der koptischen und der islamischen Vergangenheit gewidmet sind; die berühmten Pyramiden in Giza und Saggara natürlich; die Zitadelle; die nördlich gelegenen Überbleibsel der Fatimidenstadt, die der Ursprung des heutigen, islamischen Ägypten ist; und selbstverständlich den berühmtesten aller Bazare, den Khan el-Khalili, wo man alleine schon eine halbe Woche verbringen könnte, ohne eine Ecke zweimal zu sehen. Wem mehr nach blauem Wasser und Sonnenfreuden ist, der muss freilich ans Rote Meer. Während die Mittelmeerküste als Urlaubsdestination der Einheimischen gilt, ist das Rote Meer mit seinen Hochburgen Sharm El-Sheikh und Hurghada, diesund jenseits des Eingangs zum Golf von Suez gelegen, dem gängigen Geschmack aller Preisklassen angepasst. Nach Kairo also vielleicht: Tauchen, Ausflüge auf den Spuren der Bibel, tags darauf wieder Badevergnügen in einem Meer, das tatsächlich ein Meer ist – und das Ahmed, der seinen Nil Meer nennt, vermutlich nie sehen wird.

Info

alles über ägypten ANREISE Mit Austrian Airlines täglich (außer Dienstag) bis zu zweimal nach Kairo. BESTE REISEZEIT Zwischen Mitte Oktober bis Anfang Mai. SICHERHEIT Für die ganz überwiegende Mehrheit der mitteleuropäischen Urlaubsreisenden in Ägypten verlaufen Aufenthalte ohne Probleme. Jedoch bestehen für einzelne Regionen Teilreisewarnungen. Aktuelle detaillierte Sicherheitswarnungen sind unter www.auswaertiges-amt.de nachzulesen. GESUNDHEIT Die Gefahr der Übertragung von Bilharziose besteht bei Süßwasserkontakt. Durchfallerkrankungen sind sehr häufig in Ägypten. Sie können durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. LESESTOFF Ralph Raymond Braun: Ägypten (Michael Müller Verlag) Umfangreicher Reiseführer mit vielen Adressen. 708 Seiten. € 25,60. Andrew Humphreys: Grand Hotels of Egypt – In the Golden Age of Travel (The American University in Cairo Press) Bildband über die Paläste der glamourösen Reise-Heydays von damals. Reich illustriert. $ 34.95 (ISBN 9789774164965) Mika Waltari: Sinuhe der Ägypter (Bastei Lübbe Verlag) Ägypten in der Zeit der Pharaonen. Klassiker unter den Ägypten-Romanen. 1102 Seiten. € 10,30.

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berg & tal „WIR SIND SO GERNE IN DER FREIEN NATUR, WEIL DIESE KEINE MEINUNG ÜBER UNS HAT.“ FRIEDRICH NIETZSCHE

Hotel zum Wändehochklettern

Taschenmesser sind für Reisende unerlässlicher Begleiter. Man weiß ja nie, wann man überraschend eine Kreuzschraube anziehen, eine Schnur durchschneiden, eine Konservenbüchse oder eine Bierflasche öffnen, einen Nagel feilen oder ein zusätzliches Loch in den Gürtel stechen muss (man nimmt ja schnell auch mal ab, beim vielen Sport an der frischen Luft). Dass es nicht unbedingt das klassische Schweizermesser sein muss, beweist diese klappbare Hosentaschen-Menagerie mit Holzgriff. Animal Multi Tool, € 20,–. www.kikkerlandeu.com 34

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BERGE WIE GESTERN

Fünf legendäre historische Reisen durch die Alpenländer: an die Eiger-Nordwand, den Comer See, in die sagenumwobenen Dolomiten, auf den Mont Blanc und in mondäne Wintersportorte wie St. Moritz. Diese einzigartige Reise in historischen Aufnahmen aus dem 19. Jahrhundert und mit literarischen Zitaten von Goethe, Kafka, George Sand und Rilke gewährt Einblicke in exquisite Belle-Époque-Hotels, frühen Wintersport und das Abenteuer, das den Alpinismus umgab. Couzy/Donzel/Rasper/Walter: Legendäre Reisen in den Alpen Frederking & Thaler Verlag, € 25,–, www.verlagshaus24.de

FOTOS: SALZBURG TOURISMUS, WWW.CHRISTOPHSCHOECH.COM, HERSTELLER, ISTOCKFOTO, KARE-DESIGN

NUTZTIERHALTUNG IM KLEINEN

Das soll's ja geben: Leute, die sich in der Großstadt daheim fühlen und gleichzeitig ein Faible für die Berge haben. Im aktiven Sinn: Also Mountainbiken, Snowboarden, Klettern und was man sonst noch so alles im Gebirge machen kann. Mit Stil geht das dann so, wie es sich Renate und Hubert Oberlader mit dem Hotel Mama Thresl in Leogang vorgestellt haben: Modernes Vollholz-Haus in verkehrsgünstiger Lage (vis à vis der Liftstation), mit moderner Küche, legerer Atmosphäre und cooler Musik. Und vor der Türe ein 7-Tonnen-Felsen, auf dem man klettern kann, übers Freiluftseil sogar bis hinüber zur Hauswand. Leider ist kein Direkteinstieg ins Zimmer möglich. HOTEL MAMA THRESL, Sonnberg 252, 5771 Leogang, www.mama-thresl.com Übernachtung mit Frühstück ab € 109,–


KRIMMLER WASSERFÄLLE

Mit 380 Metern sind die Krimmler Wasserfälle im Nationalpark Hohe Tauern die höchsten Europas. Ein Wanderweg führt direkt an den Fällen vorbei, deren Sprühregen eine heilende Wirkung für Asthma- und Allergieerkrankungen nachgesagt wird. Anreise über Mittersill oder den Gerlos-Pass. Geöffnet Mitte April bis Ende Oktober. Eintritt Erwachsene 3 Euro, Kinder (6-15 Jahre) 1 Euro. www.wasserfaelle-krimml.at


Jungfraujoch

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TOP OF

EUROPE

Die Grand Tour of Switzerland ist ein willkommener Leitfaden bei der Erkundung der kontrastreichen Highlights der Schweiz. Wir nehmen zwei Etappen unter die Lupe. Von Xaver Hiebner

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FOTO: SWISS-IMAGE.CH/ROB LEWIS

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er die Schweiz bereist und dabei das Land über die Basis-Klischees Schokolade, Taschenmesser, Käse, Bankgeheimnis hinaus intensiv erleben möchte, wird bald in Planungsschwierigkeiten stecken. Zu groß ist die Dichte an Kontrasten auf kleinem Raum, von ewigem Eis und Palmen, international frequentierten Städten und hochalpin gelegenen Bergbauernhöfen, High-Tech-Industrie und uraltem Handwerk. Zudem gibt es vier offizielle Amtssprachen und sieben Bundesräte, die nicht nur als Regierung, sondern im Kollektiv auch als Staatsoberhaupt auftreten. Um dem Reisenden bei der Entwirrung dieser unglaublichen Vielfalt einen roten Faden in die Hand zu geben, hat man die Grand Tour of Switzerland geschaffen. Diese neue Ferienstraße verbindet die wichtigsten Highlights in mehreren Etappen zu einer 1.600-km-Runde durch die gesamte


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Die Jungfraubahn gilt als Wunder der Eisenbahntechnik

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bis Lauterbrunnen, mit der Wengernalpbahn auf die Kleine Scheidegg und dann folgt eine unglaubliche Bahnfahrt durch das Felsmassiv des Eigers. Die Jungfraubahn gilt bis heute als Wunder der Eisenbahntechnik, auf einer Länge von 9,34 km – davon über 7 km im Tunnel – überwindet die Zahnradbahn fast 1.400 Höhenmeter. Nach den Haltestellen „Eigerwand“ und „Eismeer“ endet die Fahrt an der höchstgelegenen Eisenbahnstation Europas. Auf der Aussichtsplattform des Sphinx-Observatoriums wirkt die Nähe der weltbekannten Riesen des Dreigestirns von Eiger, Mönch und Jungfrau fast unheimlich, kurzatmig blickt man durch die dünne Luft über den 23 km langen Aletschgletscher und bei gutem Wetter bis Deutschland, Frankreich und Italien. Nicht weniger beeindruckend ist das gewaltige Labyrinth des Eispalastes, das in Handarbeit mit Pickel und Säge in das ewige Eis gehauen wurde und so wie die Restaurants und Aussichtsplattformen 365 Tage im Jahr für Besucher geöffnet ist. Zurück am Boden des Lauterbrunnentals empfiehlt sich eine kurze Wanderung zum 297 m hohen Staubbachfall, der Johann Wolfgang von Goethe auf seiner zweiten Schweizreise zu seinem Gesang der Geister über den Wassern inspirierte.

Die Schilthorngondel vor dem Mürrenbachfall im Lauterbrunnental (Mitte), Käseherstellung auf der Alp Dürrenwald im Simmental (rechts).

FOTOS: SWISS-IMAGE.CH

Alphornbläser beim Trachtenfest auf dem Männlichen (oben), Blick vom Harder Kulm bei Interlaken Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau (unten).

Schweiz. Zur detaillierten Erkundung dieser Route starten wir in Neuchâtel und fahren die spektakuläre Etappe bis Bern, zum Ausgleich anschließend die mystische Etappe bis Luzern. Wir verlassen die Uhrengegend nordwestlich des Neuenburger Sees, passieren das mittelalterliche Zähringerstädtchen Murten und erreichen in Freiburg den Röstigraben. So wird die Grenze zwischen den beiden größten Sprachregionen bezeichnet. An diesem Schnittpunkt von deutscher und französischer Schweiz befindet sich mit der Universität Freiburg eine der ganz wenigen mehrsprachigen Hochschulen Europas. Bereits 70 Jahre vor der Gründung dieser Universität baute François-Louis Cailler die erste Schokoladenfabrik der Schweiz mit industrieller Fertigung. Heute können interessierte Besucher der Maison Cailler in Broc an Workshops teilnehmen und ihre eigene Schokolade kreieren. Solchermaßen gestärkt, lassen wir das Jetset-Chalet-Dorf Gstaad rechts liegen und erreichen nach zwei Stunden Autofahrt Interlaken. Dort befindet sich der Ausgangspunkt für den in jeder Hinsicht atemberaubendsten Ausflug der gesamten Grand Tour. Um das auf 3.466 m Meereshöhe gelegene Jungfraujoch zu erreichen, fährt man mit dem Auto



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wir fliegen mit der Luftseilbahn auf den Pilatus

Info

Die gesamte Grand Tour ist ein großes Projekt, wir haben die gelb markierten Etappen von Neuchâtel über Bern nach Luzern unter die Räder genommen.

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Größtmögliche Ruhe und Erholung findet man eine Autostunde später im Naturpark Entlebuch, wo zahllose Wanderrouten und Themenwege vom Moorlandschaftspfad bis zum Spukgeschichtenweg zu kurzen Spaziergängen oder ausgedehnten Wanderungen einladen. Bevor wir unsere zweite Etappe in Luzern ausklingen lassen, fliegen wir mit der im letzten Jahr fertiggestellten Luftseilbahn auf den Pilatus. Vom Gipfel des Luzerner Hausberges überblickt man den gesamten Vierwaldstädtersee und den im Norden gelegenen Zielort unserer Reise, wo wir zum Abendessen das Des Alpes im Herzen der Altstadt empfehlen. Das historische Restaurant direkt am Rathauskai unmittelbar neben der Kapellbrücke wird derzeit renoviert und öffnet pünktlich zum Frühling am 25. März.

In Luzern fließt die Reuss aus dem Vierwaldstädtersee, die 200 m lange Kapellbrücke ist die älteste überdachte Holzbrücke Europas.

FOTOS: SWISS-IMAGE.CH

Das UNESCO-Weltkulturerbe der Berner Altstadt wird von der Aare umschlossen, vorne die aus Naturstein gebaute Nydeggbrücke.

Offiziell endet unsere Etappe in Bern, allerdings ist die Versuchung groß, bereits 35 km vor der Stadt im Parkhotel Gunten einzukehren, auf der traumhaften Terrasse zu dinieren und über dem Thuner See die Sonne untergehen zu lassen. Als Konstrastprogramm zur gigantischen Bergwelt des Berner Oberlandes offenbart sich die nächste Etappe der Grand Tour. Die Strecke von Bern nach Luzern führt uns durch das beschauliche Hügelland des Emmentals, die mystische Moorlandschaft des Biosphärenreservats Entlebuch und zum Märchenschloss Hallwyl auf den Inseln im Aabach. Ein Pflichthalt im Emmental ist die Schaukäserei in Affoltern, wo man bei einer Führung lernt, wie die Löcher in den berühmtesten Käse der Welt kommen, und unter kundiger Anleitung seinen eigenen Stöcklikäse herstellt.

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GRAND TOUR OF SWITZERLAND 1.643 KM. Die Grand Tour of Switzerland führt über 1.643 km auf den landschaftlich schönsten Routen und über fünf Alpenpässe als Leitfaden für Reisende durch die Schweiz. 51 STÄDTE. St. Gallen, Appenzell und Bad Ragaz im Osten, Lugano in Locarno im südlichen Tessin, Montreux, Lausanne und Genf im Westen, Basel, Zürich und Winterthur im Norden, die Grand Tour besucht alle großen und kleinen Städte. 22 SEEN. Zwischen Bodensee und Genfer See streift die Grand Tour 20 weitere Seen. Ein erstaunliches Kontrastprogramm – vom südlichen Flair des Lago Maggiore bis zu den Bergriesen am Thuner See. 11 UNESCO-WELTERBEN. Zu den elf Kultur- und Naturgütern der Schweiz zählen die Altstadt von Bern und die Zwillingsstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle als Zentrum der Uhrenindustrie.



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TOUR DE KERNÖL

Radfahren in der Südsteiermark heißt auch: Idylle, Weinberge und Hochgenüsse. Denn ohne tolle Landschaft, herrliche Ausblicke und feine kulinarische Versuchungen wäre eine Radtour ja nur eine Radtour. Von Martin Strubreiter 42

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FOTO: JÜRGEN SKARWAN

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an kann ja viel nachdenken beim Radfahren, zum Beispiel über die scheue Harmonie zwischen Uhudler und Isabellatraube. Die gehören nämlich untrennbar zusammen, wiewohl der aus der Isabellatraube gereifte Wein nur im benachbarten Südburgenland Uhudler heißen darf (und dort noch ein paar andere Trauben mitmischen), aber egal: Der zarte Geschmack nach Walderdbeeren ist beiden gemein, und die Zeit, in der Uhudler verboten war, ist ja auch schon beruhigend lange her. Man lässt sich also gerne auf eine zierliche Isabella-Kostprobe ein. Gut ist es, dann schon in der Südsteiermark am Rad zu sitzen, weil hier ist es zum Uhudler, der nicht Uhudler heißen darf, nicht so weit. Wer ihm über eine kleine Kostprobe hinaus zusprechen mag, verlegt ihn ans Ende der Radtour, und wer sich ein bisserl verschätzt hat, ruft eben ein WEINmobil-Taxi. Die Südsteiermark ist ein scheuer Landstrich, der Jahrzehnte lang an einer politisch frostigen Grenze vergessen wurde. Dass seit 25 Jahren dort wieder das Leben pulsieren darf und seine Bewohner dazu, hat die Südsteiermark nie übertrieben: Zwar sind manche Ausflugsziele sehr schick geworden, man erkennt sie an Quadern aus Beton und Glas, und drinnen empfangen die Nobelwinzer die Kunden aus der Stadt. Man kann die Quader aber auch meiden und die ursprüngliche, zurückhaltende Südsteiermark für sich entdecken. Dann sitzt man am besten auf einem Fahrrad, weil man damit recht flott weiterkommt, aber dabei noch die Landschaft sieht und manch Abzweigung, die dem Autofahrer verborgen bleibt. Man darf nur nicht der Lieblichkeit der Landschaft zu sehr vertrauen – wo die Südsteiermark eben ist, verlaufen die Hauptstraßen, und die gilt es beim Radfahren zu vermeiden. Wer die kleinen, sich an die Topografie schmiegenden Wege wählt, fährt allerdings bergauf (und eh auch wieder bergab), sollte also über eine gut bemessene Anzahl an Gängen verfügen. Den Radlern sehr zupass kommt natürlich das südsteirische Wetter: Wenn sich das Schönwetter für ein Stück Österreichs entscheiden muss, dann bleibt es meistens im Süden des Landes hängen, man will das


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FOTOS: JÜRGEN SKARWAN

Am Bio-Bauernhof Adam war einmal eine Buschenschank, jetzt gibt’s einen Bio-Hofladen. Und wer Zimmer mietet, wird auch verköstigt (und darf die nötige Menge Kernöl selbst bemessen).

als Südsteiermark-Radfahrer gar nicht näher hinterfragen und steigt lieber gleich aufs Rad. Wir starten in Gamlitz, richten den Bug der Fahrräder nach Norden, um nach der ersten Steigung den Eichberg-Radweg zu gewinnen. Dem folgen wir westwärts, erfrischen uns an Ortsnamen wie Oberlupitscheni, mäandern zwischen verträumten Häusern, Weinbergen, Wäldern entlang, biegen für rund einen Kilometer in den Wald, weil der Radweg das so will, lassen ihn ein wenig später links liegen, um rechts zur Kreuzbergwarte abzubiegen. Die erklimmt man auch mit der ersten Etappe in den Beinen flott, um rundherum vom höchsten Punkt auf die Gegend zu schauen, steigt anschließend nur mehr beiläufig aufs Rad, weil es nur ein Katzensprung zum Biohof Adam ist. Dort verkaufen Maria und Franz Adam in einem wunderbaren Häuschen mit Ziegelboden Biologisches, vom Walnusshonig bis zum Wein (Isabellatraube, wir erinnern uns), vom Kernöl bis zum Bauernhofmüsli, und



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natürlich gibt’s Kürbiskerne in vielen Geschmacksrichtungen, quasi die Soletti der Südsteiermark. Die Kerne mit Schokoüberzug sind oft ausverkauft. Familie Adam kreiert auch gerne Säfte in ungeahnten Geschmacksrichtungen, der Winter hat Birne-Kren hervorgebracht, wer einmal probiert hat, bleibt gerne dabei. Auch Zimmer werden hier vermietet, und früher gab’s eine Buschenschank, allerdings so ganz ohne Expansionsgedanken: ein Tisch unter Dach, zwei im Freien. Zimmergäste werden natürlich gut verpflegt, zum Beispiel mit einem Käseteller, dem man das Kernöl selbst zudosieren darf. Von der Kreuzbergwarte lassen wir uns Richtung Leutschach treiben. Wer gerne warm speisen mag, besucht den Rebenlandhof oder den Langgasthof Tscheppe, wir hingegen bremsen erst in Schlossberg wieder, um die Kernölmühle Resch zu besuchen. Der Kernölvorrat dort ist ausreichend, der Kürbiskern wird auch in Schokolade oder als Likör angeboten, die Mühle aber steht im Frühling mangels Kernnachschub still. Wen jetzt nach einer Bergwertung dürstet, der radelt südwärts und erklimmt den Sveti Duh, den höchsten Berg der Gegend mit seinem in Slowenien gelegenen Gipfel. Dort gibt’s im Gasthaus Heric einen Theatersaal, der samt Einrichtung eindeutig schon vor der Ostöffnung da stand. Herr Heric ist auch Herr über Postamt und Supermarkt, lediglich in der benachbarten Kirche (wunderbare Aussicht!) dürfte er kein Amt bekleiden. Wir lassen den Sveti Duh heute aus, radeln von Leutschach Richtung Pößnitz, um dort links abzubiegen und dem Ruf der Buschenschank Eory zu folgen. Dort darf die größte Weintraube der Welt besichtigt werden, aber nicht verkostet, denn sie ist aus Edelstahl und Glas. Zum Kosten gibt’s ohnedies genug in der Buschenschank, der Anteil kernölhältiger Speisen ist höchst erfreulich. Dermaßen gestärkt radeln wir wieder zurück nach Gamlitz, wofür wir den Rebenland-Radweg über den Sernaukogel glatt empfehlen. Wer eher weniger Höhenlinien niederringen mag, fährt ein Stückerl weiter westlich den Steinbach entlang. Ein wenig mehr als 40 Kilometer sind’s bisher, für Erweiterung läge noch viel Landschaft bereit.

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FOTOS: JÜRGEN SKARWAN, ILLUSTRATION: GINA MÜLLER

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Eine Tour von vielen Radstrecken sind im südsteirischen Weinland leicht zu finden: Landschaftliche Schönheit wartet quasi überall, die Verkehrsdichte ist generell niedrig, das Netz an Radrouten ist dicht gewoben und gut beschildert, auch auf der Wanderkarte sind Radwege in großer Zahl eingezeichnet. Steigungen sind meistens kurz, aber heftig, eine Gangschaltung ist also sehr empfehlenswert. Perfekt ausgerüstet ist man mit einem Mountainbike, beispielsweise, oder mit Trekking- und Fitnessbike. Wunderbar geeignet ist auch das Querfeldein-Rennrad – ein Klassiker, der schon fast ausgestorben war, jetzt aber wieder vermehrt zu sehen ist. Wer sich weniger anstrengen mag, wählt eines der jüngst in vielen Modellen erhältlichen E-Bikes. Durch ihre oft günstige Wetterlage eignet sich die Südsteiermark besonders für Frühlings- und Herbsturlaube, an ihrer Eignung für Sommerferien gibt’s ohnedies keine Zweifel.





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SOMMER

WIE FRÜHER

Als Urlaub noch Sommerfrische war: Wir fahren fort, diese große Zeit zu suchen, landen in Bad Gastein und am Millstätter See und stellen fest, wie schön es manchmal ist, von gestern zu sein. Von Susanne Hofbauer

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Blick auf den Millstätter See vom Sternenbalkon des Alpengasthofs Bergfried oberhalb von Döbriach.

FOTO: KÄRNTEN TOURISMUS/ DANIEL ZUPANC

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uf halbem Weg zwischen Montag und Freitag dachte ich in jenem Sommer, der eigentlich keiner war, einmal darüber nach, wie das wohl gewesen sein muss, in jener Zeit, als die Anreise in einen Urlaub manchmal länger dauerte als heute mitunter ein ganzer Aufenthalt. Drei Tage ins Innergebirg war damals one way gemeint. Heute sind drei Tage ein Kurzurlaub. Wobei: Urlaub hat damals ohnehin niemand gesagt. Die Zeit fern von Zuhause hieß Sommerfrische, und oft blieb man gleich mehrere Monate weg. Es war ja, das Wort verheißt es schon, eine Flucht aus der sommerlichen Hitze der Stadt, drei Monate Erholung in frischer Luft am Wasser oder in den Bergen. Nicht selten verreiste also gleich die ganze Familie im Pulk. Kind, Kegel, Personal und der ganze Hausrat, damit man keine der gewohnten Annehmlichkeiten missen musste. Auf halbem Weg zwischen Mittwoch und Freitag in jenem Sommer, der keiner war, habe ich nur meine Zahnbürste, ein bisschen Abendgarderobe, die Regenmontur und Bergschuhe ins Auto geworfen und beschlossen, die Sommerfrische im Kleinen zu probieren. Ein Ort mit Lebensart, in nicht allzu weit entfernter Lage – Bad Gastein zum Beispiel. Gute vier Stunden später taucht die Stadt in den Bergen vor mir auf wie eine Theaterkulisse. Vertikale Dramatik. Hochhäuser im Stil der Belle Époque, wie er sonst nur in den noblen CottageVierteln der Großstädte zu finden ist. Die Prachtpaläste schmiegen sich kunst- und eindrucksvoll an die steilen Felswände, um möglichst nah am heilsamen Thermalwasser zu sein. Dazwischen der berühmte Wasserfall, in drei Stufen stürzt sich die Gasteiner Ache ins Tal hinunter, 340 Meter in Summe. Das Rauschen ist kopffüllend. Oben an der Kaiserpromenade, ein Stück weg vom alten Zentrum der Stadt, ist es leiser. Dort steht ein Haus, das eigentlich kein Hotel ist, sondern ein Zuhause-Ort. Das Haus Hirt wirkt, als hätten die Leute, denen es gehört, ihr privates Heim guten Freunden geöffnet, die einander nun die Klinke in die Hand geben. Der Charme und die Atmosphäre des Hauses sind außergewöhnlich: Lässiger Vintage-Chic, der sich stellenweise in fantastische Buntheit steigert, dabei aber stets angenehm bleibt. Alles ist gemütlich, dicht möbliert und durchdrungen von ungespreizter Gastlichkeit, in die man sich hineinfallen lässt wie in eine weiche Decke. Drei Monate Sommerfrische? Hier, sofort. Die Tage sehen ungefähr so aus: Beim Aufwachen vom Bett aus nach dem Wetter sehen. Zum Beispiel können, wie jetzt, Nebelfetzen aus dem Tal aufsteigen, immer dichter werden, erst die Berggipfel, dann den Wald und schlussendlich die ganze


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Das Haus Hirt liegt auf der ruhigen Seite von Bad Gastein, und von der Terrasse und dem Restaurant hat man einen grandiosen Ausblick auf das Tal und die Berge rundum.

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Welt verschlucken. Es empfiehlt sich, an einem solchen Tag sehr lange zu frühstücken, dabei die „Frankfurter Allgemeine“ zu lesen oder die „Süddeutsche“, die dankenswerterweise jeden Morgen frisch in der Lobby des Haus Hirt aufliegen. Über den Zeitungsrand schaut man weiter den Wolkenfetzen zu und dem Regen, der mittlerweile eingesetzt hat, und bestellt noch einen Kaffee. Dann kommt Hannes. Evelyn Ikrath, die Hirt’sche Hausherrin und eine unerschöpfliche Quelle liebenswürdiger Gastlichkeit, Evelyn also hat Hannes gebeten, den Gast ein bisschen im Ort herumzuführen. Hannes ist einer, dem Bad Gastein am Herzen liegt. Er hat auf eine gute Art den Finger am Puls dieser alten BergstadtDiva, mit der gerne bloß das Bild vom Niedergang einstigen Glamours verbunden wird. Da ist aber auch neues Leben. Die Villen-Dependance des Hotels Excelsior, die kürzlich eröffnet wurde. Die Sommerkunst-Werkstatt im alten E-Werk im Kurpark unten beim Wasserfall. Und dann noch der Glücksfall Friedrich Liechtenstein, der seine CD vor ein paar Jahren im feudalen Grand Hotel de L’Europe drüben präsentiert hat. Friedrich Liechtenstein? Nicht wichtig, ob man den schrillen, weißbärtigen Berliner Konzept-Elektroniker, bisher ein One-Hit-Wonder, kennt oder nicht. Er hat sein jüngstes Album „Bad Gastein“ genannt,

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so eine Publicity bekommt man als Ort mit leichtem Glamour-Defizit nicht alle Tage. Drüben – das ist eine wichtige Ortsangabe in Bad Gastein. Drüben, am Westhang, ist die Eisenbahn und der Bahnhof. Ab 1905 konnte man mit dem Zug nach Bad Gastein fahren. Der weite Weg mit Pferdewagen von Lend herauf über die enge Klamm war ein Halbtages-Martyrium und den europäischen Kaisern und Königen auf Dauer nicht zuzumuten. Franz Joseph ließ also eine Bahnanbindung bauen und einen Tunnel durch die Hohen Tauern noch dazu, der eine – nicht nur damals – wichtige direkte Verbindung nach Triest darstellt. Auf die Bahn wollte manch einer damals allerdings nicht warten. König Leopold II. von Belgien etwa kam 1901 als erster Gast mit dem Automobil nach Bad Gastein. Oder vielmehr: Er wollte kommen, blieb aber auf der steilen, engen Straße durch die Klamm hängen und musste mit dem Pferdewagen weiterfahren. Ein früher Rückschlag für den Automobilismus, aber ein verschmerzbarer. Und noch einer probierte es und scheiterte: Wilhelm Opel, 1904. Er schaffte die Klamm und kam fast bis Bad Gastein, als beim Passieren einer Kutsche die Pferde scheuten und die Fuhre in den Graben stürzte. Da vertrieben die Leute den Mann mit seinem grässlich lauten und gefährlichen Ausbund an Technik, und Opel schmollte jahrelang, bevor er wieder zur Sommerfrische nach Bad Gastein kam.

Ein Bad. Das muss auch sein. Wie fast jedes Hotel im Ort hat auch das Haus Hirt einen Thermalwasser-Anschluss. Man liegt also in einer gemauerten Wanne für eine knappe halbe Stunde im warmen Wasser, bei Kerzenlicht und leiser Musik. Das könnte von mir aus jeden Tag so sein: Wandern, egal bei welchem Wetter, dann in die Badewanne oder in den Pool, zur Massage oder zum Yoga, gefolgt von einer Ruhepause und Abendessen mit üppiger Weinbegleitung. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass das Haus Hirt eine Schwester hat, ein Stück oberhalb an der Reitlpromenade. Das Miramonte gehört auch den Ikraths, und Evelyns Mann Ike, ein Wiener Architekt, hat es in einer wunderbaren Mischung aus Sechziger-Jahre-Design und Jetztzeit eingerichtet. Die Bar muss man auf jeden Fall gesehen haben, und überhaupt wäre das ein gutes Programm: Hotels anschauen, jeden Tag vielleicht ein anderes. Donnerstag ein Cappuccino im Miramonte, Freitag ein Caffè Latte im Hotel Regina, und das Grand Hotel de l’Europe hat auch wieder offen, dort könnte man einen Café au lait nehmen oder einen Cocktail in der Hotel-Bar Ginger ’n’ Gin. Mich hat aber der Tunnel neugierig gemacht. Der Lebensfluss hat nicht nur in eine Richtung Gutes gebracht, auch Oberkärnten hatte ja Ende des 19. Jahrhunderts eine Eisenbahnanbindung dringend nötig. Während am Wörthersee bereits die Hautevolee fröhlich durch den Sommer feierte,


FOTOS: VYHNALEK.COM

lag der Millstätter See als dunkles Wasser in einem Niemandsland, durch das Hühner und Schweine liefen. Dann kam die Bahn, verband den Norden mit dem Süden mitten durch das fast dreitausend Meter hohe Gebirge und machte Millstatt und den See für ein paar Jahrzehnte zu einem Sommerfrische-Hotspot der Jahrhundertwende. Ich habe ein feines, stilles Refugium ausfindig gemacht, das eine schöne Geschichte erzählt. Das Landhaus Moerisch liegt ein Stück oberhalb von Seeboden in Tangern, ein grünweißes Haus mit vielen Balkonen, beschatteter Terrasse und weißem Pavillon. Man hört das Knirschen von Schritten am Kies, das Plätschern des Springbrunnens und das Klacken von Golfabschlägen. Sonst nur Ruhe über Wiesen und Obstgärten. Noch so ein Ort, der sich nach Sommerfrische anfühlt. Entschleunigt, würden die Life-Work-Balance-Jünger sagen. Lang schlafen, spazierengehen, Golf spielen. Die Kinder verschwinden am ersten Tag im Garten und tauchen erst bei der Abfahrt wieder auf. Jeden Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen, und abends ein mehrgängiges Dinner im Restaurant. Die Familie Moerisch, das verrät schon das Wappen über der Gutseinfahrt, war eine frühe Ausnahme in der bäuerlich geprägten Gegend. 1872 erwarb Urgroßvater Sigismund von Moerisch das Mitterndorfer Gut in Tangern und baute dort ein Landhaus für die Sommerfrische. Als später wirtschaftlich harte Zeiten auf die Familie zukamen, eröffnete Urgroßmutter Elisabeth 1902 eine kleine Gastwirtschaft, was zusammen mit der Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Familie darstellte. Im Restaurant hängt ein altes Foto. Da steht die Urgroßmutter vor dem Haus zwischen Pappeln und hält ein Pferd am Zügel. Urenkel Sigi Moerisch, der heute mit seiner Frau Karo das Hotel führt, hat die Pappelallee von damals wieder nachgepflanzt, quasi als Anerkennung der wechselvollen Geschichte des Hauses. Zarte Pflänzchen sind die Bäume erst, aber das wird schon noch werden. Die drei Tage sind zu Ende. Der Bildband, der kürzlich über den Millstätter See erschienen ist, mit vielen Bildern aus der goldenen Zeit, ist meine Lektüre für den letzten Abend in der Sommerfrische. Dann packe ich meine Zahnbürste, die Abendgarderobe und die Wanderschuhe, in diesem Sommer, der keiner gewesen ist, und fahre in die Stadt zurück.

BUCH Irmi Soravia: Millstätter See Brandstätter Verlag 2014, 49,90 Euro.

Hotel Miramonte: Cooles Design zwischen den 1960ern und der Jetztzeit. HAUS HIRT Kaiserhofstraße 14, 5640 Bad Gastein, Tel.: 06434/2797-0; www.haus-hirt.com; Ab 85 Euro/Person im DZ. MIRAMONTE Reitlpromenade 3, 5640 Bad Gastein, Tel.: 06434/2577; www.hotelmiramonte.com; Zimmer ab 125 Euro/Nacht. DAS MOERISCH Tangern 2, 9871 Seeboden, Tel.: 04762/81372; www.moerisch.at; Ab 85 Euro/Person im DZ. ALPENGASTHOF BERGFRIED Gschriet 19 9702 Ferndorf, Tel.: 04246/7317; www.bergfried.net


in der stadt „IN EINER WIRKLICH SCHÖNEN STADT KANN MAN AUF DAUER NICHT LEBEN. SIE NIMMT EINEM JEDE SEHNSUCHT.“ ELIAS CANETTI

Digitale Karten am Smartphone sind für unterwegs eine feine Sache, den wahren Überblick über das große Ganze gewinnt man freilich immer noch einer Landkarte oder einem Stadtplan ab (vor allem wenn der Akku leer ist). Und weil die größte Schwachstelle von Karten aus Papier ihre mangelnde Wetterfestigkeit und ihre komplizierte Faltweise ist, wurde die praktische Knüllkarte aus einem wasserfesten, reißfesten Spezialpapier hergestellt. Wiegt nur 21 Gramm und ist für rund 50 Städte erhältlich. Crumpled City Map für € 12,–, www.palomarweb.com

airbnb vs. hotel Anfang April ein verlängertes Wochenende nach New York: Wir haben Privatquartier gegen Hotelübernachtung gestellt. Ein subjektives Gedankenprotokoll: > Ein paar Tage so tun, als würde man in der Stadt leben. Eine süße kleine Wohnung für zwei nahe Times Square, erster Stock mit großer Terrasse. Besitzerin wohnt einen Stock darüber. Man bekommt für gewöhnlich reichlich Stadtwissen angeboten. Wichtig: die Hausregeln. Kein Lärm, keine Parties. Stornobedingungen sind streng. Mindestaufenthalt 2 Tage. Inkl. Reinigung: 5 Tage 1.334,– 54

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> Unsere Wahl fiel auf das James Hotel in SoHo wegen der tollen Rooftop-Bar mit Terrasse und Pool, die bei Sonnenuntergang ein Hotspot für coole junge New Yorker ist. Entspannter Tagesausklangs-Drink mit kürzestmöglichem Weg ins Bett (Jetlag!). Wenn man Glück hat: tolle Aussicht. Voller Hotelservice (Bügeln etc.) kostet aber extra. Detto Frühstück. Über hotel.com: 5 Tage 1.565,–

www.airbnb.com www.jameshotels.com

IN ERINNERUNG GEPACKT Für die Luxury Collection-Hotels hat die argentinische Modeberaterin Sofia Sanchez de Betak gemeinsam mit dem britischen EdelGepäckhersteller Globe-Trotter eine limitierte Kofferserie entworfen, die von einer Reise durch Griechenland inspiriert wurde. Jeder der klassischen Kartonkoffer, die nach einer 1897 in Sachsen entwickelten Papierverarbeitungstechnik hergestellt werden, trägt eine Illustration des jeweiligen Urlaubsortes auf Mykonos, Santorin, in Athen und an der Costa Romana an der Deckelinnenseite. z. B. Modell Messinia (Foto), £1.150,–. www. globe-trotter.com

FOTOS: HERSTELLER

Orientierung für Ungeduldige


FOTOS: HOXTONMINIPRESS.COM

ESSEN IN LONDON

Ein Kochbuch aus London, in dem Jamie Oliver nicht vorkommt? Undenkbar. Also hat er auch hier seinen Auftritt, wohl aber einen dezenten und den anderen Restaurants und Lokalen im hippen East London gleichgestellten. In einem kleinen Londoner Verlag erschienen, ist dieses Buch in seiner Aufmachung als Einladung für den kulinarisch interessierten London-Liebhaber zu empfehlen. Macht Appetit auf den nächsten Städtetrip. Rosie Birkett/Helen Cathcart: EAST LONDON FOOD £26,–; Erhältlich bei www.hoxtonminipress.com

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Karlsbad

Prag Karlstein

Kutna Hora

Znaim

Brünn

Dem böhmischen König und später auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Karl IV., haben die Tschechen die Expansion Böhmens im 14. Jahrhundert und den Aufstieg Prags zu verdanken. Der Kaiser schreibt in seiner Autobiographie, dass er im Jahr 1335 „mit großen Kosten und Schwierigkeiten Luggau, Teltsch, Eichhorn, die Burgen Olmütz, Brünn und Znaim und viele andere verpfändete und verkaufte Landgüter in Mähren zurückgewann“. Karl förderte auch den Weinbau Mährens durch Schutz der Produktion gegenüber ausländischer Konkurrenz. Unsere Reise führte entgegen dem Uhrzeigersinn von Brünn nach Znaim.

HAPPY

SIEBENHUNDERTER!

Man nennt ihn immer noch den Landesvater. Karl IV., Kaiser des Hl. Römischen Reiches, liebte die Böhmischen Länder – und diese Wertschätzung geben sie ihm bis heute zurück. Von David Staretz Fotos Andreas Riedmann

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ie Tschechische Republik ist ein sonderbar unterschätztes Reiseland, wodurch sich dem geneigten Touristen ein Gefühl urlaubsfrischen Entdeckertums anheimelt: Fremde Sprache, fremde Währung, befremdlich anmutende Vergangenheit. Und doch ist die Grundstimmung meist sympathisch und bisweilen auf geradezu familiäre Weise vertraut: Das Essen, die Getränke, die Landschaft. Und alles nahezu vor der Haustür. Ungewohnt ist diese gewisse Aufrichtigkeit im Fremdenverkehrswesen. Tschechen haben wenig Interesse daran, ihre Gäste über den Tisch zu ziehen, Nepp ist ihnen fremd. So wäre es zum Beispiel unvorstellbar, auf Raststätten Geld für Notdurft zu verlangen. Viel Liebe steckt in allen Details, und man hat eine Begabung für saubere Gemütlichkeit und professionellen Service. Dies sei vorausgeschickt für sämtliche Reisen in unser nördliches Nachbarland: Man kann praktisch nichts falsch machen. Freilich mag ein äußerer Anlass bisweilen hilfreich sein als Anstoß, sich über nachhaltige Vorurteile hinweg über den einst Eisernen Vorhang zu wagen: Nachdem Kaiser Karl IV. uns den Gefallen gemacht hat, vor genau siebenhundert Jahren in Prag zur Welt zu kommen und mit seinem Einfluss bis heute nachzuwirken, begegnen wir im ganzen Land den entsprechenden Feierlichkeiten, Sonderausstellungen, Sonderführungen und Fest-Katalogen. Seine anhaltende Popularität ist erstaunlich. Karl IV. war einer der einflussreichsten Herrscher des Spätmittelalters, römisch-deutscher König und Kaiser aus dem Geschlecht der Luxemburger, der die „Goldene Bulle“ verabschiedete (womit Königswahl und die Anzahl der Kurfürsten geregelt wurden), Prag als Kaisersitz etablierte und für damalige Verhältnisse recht friedliebend agierte. Schließlich waren es turbulente Zeiten. Die Pestwelle dezimierte die Bevölkerung auf ein Drittel und die verzweifelte Suche nach Schuldigen traf die Juden mit voller Härte. Wobei Karl sich nicht besonders auszeichnete, zumal er die königliche Sicherheitsgarantie für jüdische Untertanen verpfändete, um Geld in die notorisch leere Truhe zu bekommen. Zudem kämpfte er quasi persönlich mit einer Heuschreckenplage von biblischen Ausmaßen und überlebte die Pestepidemie (von der Prag auf wundersame Weise verschont blieb). Unsere Reise auf Karls Spuren haben wir so elegant wie möglich angelegt: Wien – Brünn – Kutna Hora – Prag – Burg Karlstein – Znaimer Land – Wien. Das historisch und touristisch höchst ergiebige Karlsbad (Karlovy Vary) in West-


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böhmen befanden wir einer eigenen Geschichte wert und haben es diesmal ausgespart. Brünn ist eine attraktive Stadt geworden in den letzten zehn Jahren, zwischen den lebendigen, kleingestrickten Straßen und Gassen eröffnet sich im Zentrum eine attraktive, lebendige Fußgängerzone, überall findet man ansprechende Restaurants und Bierschenken, man begegnet einem lebendigem Kulturangebot und erstaunlicher, oft witziger Kunst im öffentlichen Raum. Eine ideale Spaziergängerstadt; innerhalb einer Stunde kann man zwischen Krautmarkt, Stadtpark, Festung Spilberk schlendern, sich die raffinierten modernen Skulpturen am Moravske námesti ansehen und insgesamt die Dynamik und Moderne der zweitgrößten Stadt Tschechiens erfühlen. Stichworte: Mies van der Rohes Villa Tugendhat oder das Messegelände im funktionalistischen Stil Klassischer Moderne. Brünn ist leicht, auf junge Art erwachsen, frühmodern, großzügig und ganz schön gewitzt. Immer gewesen: In der St.-Peter-und-Paul-Kathedrale am Petrov wird bereits um elf Uhr die Mittagsstunde eingeläutet, entsprechend einer Legende aus dem Dreißigjährigen Krieg, wonach man durch Spione erfuhr, dass die Schweden noch bis zur nächsten Mittagsstunde attackieren würden. Sollte sich dann auch noch kein Erfolg einstellen, würden sie abziehen. Nun gebot es die Schlauheit der Brünner, die weithin sichtbare Kirchenuhr nachts heimlich um eine Stunde vorzustellen, so dass schon um elf Uhr die Zeiger auf Mittag standen und das Geläut einsetzte. Seit 2010 erinnert ein bei der Bevölkerung kontrovers aufgenommenes Objekt (in Form einer Patrone; manche glauben anderes zu erkennen) an diese Begebenheit. Der massive, mit drehbaren Elementen ausgestattete Steinkörper gibt jeden Tag um elf Uhr eine kleine Glaskugel frei. Machen Sie sich keine Hoffnungen darauf. Schon eine Stunde zuvor wird um die besten Positionen gekämpft. Aber in nahegelegenen Souvenirshops kann man genau so ein Kügelchen erstehen. Ach ja, und wer die Erläuterungen genau studiert, kann auf der Riesenpatrone auch die Zeit ablesen. Auf der St. Jacobs-Kirche entdeckt der aufmerksame Betrachter eine recht derbe Darstellung eines nackten Notdurftverrichters,

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Brünn, Stadt Nr. 2 im Lande, lässt den Ehrgeiz des Emporkömmlings auf erfrischende Weise spüren, ist aber gut geerdet in einer Tradition der Moderne und einer Tradition der Unmoderne. Beispiele: Foyer und freischwebende Treppe im Hotel Continental. (Darunter befindet sich ein künstlicher Teich mit Schildkröten und Springbrunnen.) In der Zelená Kocka („Grüne Katze“), einem Bier-Restaurant mit jungem Publikum, gibt es Bierdeckel aus Porzellan. Darunter die kugelspuckende Uhr in Patronenform und ein verblüffendes Bischofsgrabmal.

und das massive Denkmal des Würfelhebers entzückt durch seine RohrbruchRaffinesse. Karl IV.? Er war nicht unbedingt oft hier, doch auf der Feste Spilberk, die sich in seinem Besitz befand, ließ er seine erste Frau, Bianca Margarete von Valois, verweilen, wie die Historiker es so elegant formulieren. Offenbar einer alten Familientradition folgend, denn schon er war als Kind zusammen mit seiner Mutter auf der Burg Loket in der Nähe des späteren (von ihm begründeten) Karlsbad weggesperrt, damit keiner der aufmüpfigen Fürsten auf die Idee käme, seinen Vater Johann von Luxemburg in der Thronfolge zu übergehen. Zur Übernachtung kann man das grandiose Hotel Grandezza am Krautmarkt empfehlen oder das helle, 1964 erbaute „Continental“ mit seinem erhebenden Foyer und einer professionell sympathisch geführten Bar. Vom Grenzübergang Drasenhofen bis Brünn wird die Autobahn zugleich als Schnellstraße geführt, aber ab jetzt wird die Autobahnvignette schlagend (ca. 17 Euro). Auf dem Weg nach Prag sollte man die Stadt Kutna Hora nicht verpassen. Kutna Hora war aufgrund ihres Silbervorkommens im 13. Jahrhundert eine einfluss-

reiche Stadt, konkurrierte mit Prag und London um Reichtum und Einflussnahme. Karl IV. schätzte Kuttenberg sehr und besuchte es angeblich jede Woche auf seinem beachtlichen 190-Kilometer-Rundritt vom Prager Hradschin zu seinem Schloss Karlstein, und über Kutna Hora wieder zurück. Nachdem die Silberminen erschöpft waren, zog Armut über die Stadt, sie blieb deshalb im Wesentlichen unverändert bis heute, was dem historischen Zentrum den Vorzug brachte, in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen zu werden. Heute ist alles sehr gepflegt, man findet vorzügliche Hotels, eine Bierschank („Dačický“, so heißt auch das Bier aus eigener Brauerei) wie zu Falstaffs Zeiten und eine lauschige Abendbar („Barborska“) in unmittelbarer Nähe der gewaltigen Kathedrale der Hl. Barbara, die 1388 in Angriff genommen worden war. Die Dachkonstruktion des Kirchenschiffs gilt als welteinmalig. Im ehemaligen Jesuitenkolleg befindet sich eine weitläufige moderne Galerie für zeitgenössische Kunst. Das Hotel Opat in idealer Nähe eines Abendbummels (und mit eigener Küche) kann man wärmstens empfehlen. Auch hier wird übrigens ein gleichnamiges Bier („Opat“) serviert, am besten zu rauchfleischgefüllten Kartoffelknödeln


Friedhofsfigur vor der Allerheiligenkirche.

Hotel Continental, Entrée. Kleines Dalesice Pivo in der Zelená Kocka.

Im Ossuarium: Detail einer von vier Fialen im spätbarocken Stil.

Gut sortiert: Knochenwand in Sedlec.

Prag, Karlsbrücke. Immer ein Erlebnis, vorzugsweise abends.

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Souvenir-Schaufenster.

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mit Sauerkraut. Eine eigenartige Attraktion findet man wenige Kilometer vom Zentrum im Stadtteil Sedlec. Im Untergeschoß der Friedhofskirche befindet sich ein Beinhaus mit rund tausend künstlerisch drapierten Menschenknochen. Allein der achtarmige Luster ist ein Objekt von makabrer Wucht. Der Künstler, ein von der Fürstenfamilie Schwarzenberg beauftragter Holzschnitzer namens Frantisek Rint, konnte aus einem reichen Fundus schöpfen, der Friedhof beherbergte in seiner Glanzzeit 40.000 Skelette aus Zeiten der Pestepidemie (allein 30.000 Gräber) und der Hussitenkriege des 15. Jahrhunderts. Angeblich hatte ein Abt des nahegelegenen Zisterzienser-Klosters heilige Erde aus Jerusalem mitgebracht, wodurch der gesamte Friedhof geweiht und deshalb besonders beliebt war. Siebzig Kilometer sind es nur noch bis Prag; die hier angesetzten Feierlichkeiten haben wir nebenstehend speziell aufgelistet. Auch hier mag gelten: Man kann nichts falsch machen. Und wenn man nur den Fuß auf die Karlsbrücke setzt (vornehmlich spätabends, wo sie, weniger frequentiert, einen speziellen Reiz entfaltet.) Generell ist ein Abendbummel durch Prag, etwa am Moldauufer entlang zu verschwiegenen Plätzen, besonders stimmig und reizvoll. Als hellen Kontrapunkt wählten wir das Hotel Andel („Engel“) in der ehemaligen Industriezone Prags, das von Londoner Architekten very contemporary und sauber eingerichtet wurde, wie auch das von denselben Architekten gestaltete Multiplex-Kino gleich um die Ecke. Und zum Wenzelsplatz sind es auch nur fünf Minuten. Insofern liegt auch die nächste Karl-Attraktion nicht weit, die dreißig Kilometer bis zur Burg

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Weinstube „Orlik“.

In seiner Burg Karlstein (rechts) wollte Karl die Reichsinsignien unterbringen. Anheimelnder sind die Souvenirläden rundum oder das Weinlokal Orlik in der Prager Vorstadt. Rechts: Znaim, die Rotunde, von deren Innengestaltung sich Karl für Karlstein inspirieren ließ, und der Weinbau im Grenzgebiet zu Österreich.

Karlstein, und dann noch später Schneefall.

Karlstein erweisen sich aber als kurzweilige Fahrt über Land und Dörfer, bis es immer schluchtiger wird und man plötzlich dräuend über sich die Burg ausnimmt, steiles Gemäuer auf schroffen Felsen, ein Schrecken anzusehen und erst recht in der Überlegung: Wie wurde all das gebaut, von welchen Fronarbeitern, unter welchen Bedingungen? Umso tröstlicher sind die neuzeitlichen Souvenirshops und Restaurants rundum, selbst das Wachsmuseum erscheint noch versöhnlich angesichts der schroffen Wirklichkeit auf der Lieblingsburg Karls IV. Zum Glück hatte er noch ein anderes Anliegen, dessen zarte Triebe sich bis heute durchgesetzt haben: den Weinbau. Dies zu erforschen, verfüge man sich heute zurück ins Znaimer Land, wo auf den Thayaböden hochwertige Sorten angebaut wer-

den, Grüner Veltliner, Müller Thurgau, Sauvignon, Rheinriesling, Palava, mährischer Muskat und Chardonnay, sowie rote Sorten: André, Cabernet Sauvignon, Blaufränkischer, Blauer Portugieser, St. Laurent und Zweigeltrebe. Die Kellerwirtschaft im Znaimer Land hat eine lange Tradition – die ersten Weingärten wurden sicherlich von den Römern gepflanzt. Im Kloster Louka in Znaim werden Kellerwirtschaft und Binderei museal behandelt, Weinverkostungen gibt es im grenznahen Bereich rund um das empfehlenswerte Hotel Happy Star. Schließlich unterliegen Übernachtungsmöglichkeiten hier einer besonderen Wertschätzung: In der Tschechischen Republik sind im Straßenverkehr null komma null Promille geboten. Dafür kann Karl nun aber wirklich nichts.


Znaimer Dachlandschaft.

Alles Karl

Die wichtigsten Termine zum 700er Die Rotunde.

Feierliche Eröffnung der Kursaison in Karlsbad 6.5.–8.5.2016 Umzug durch die Stadt mit dem Stadtgründer, König Karl IV., zu Pferd. Die Geschichte der Karls-Universität 8.4.2015–31.12.2017 Ausstellung in den Kellerräumlichkeiten des Karolinums in Prag. Auf den Spuren Karl IV. – Karlovy Vary – Loket 8.5.2016 & 7.8.2016 Nordic Walking von Karlovy Vary nach Loket und wieder retour.

Weingut Korinek in Hnanice.

Konzert anlässlich des 700-jährigen Jubiläums Karl IV. 11.5.2016 in Prag 700 Jahre Karl IV. – Vita Caroli 12.5.2016–8.1.2017 im Prager Technischen Nationalmuseum: Ausstellung „Baukunst zur Zeit der Gotik“. Zu sehen wird u. a. ein mittelalterlicher Kran sein sowie Bauelemente, Bauverfahren und Gerätschaften aus der Zeit Karls IV. Praga Caroli 2016 14.5.–21.5.2016 in Prag Das mittelalterliche Festival eröffnet genau am Geburtstag von Karl IV. den Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr.

tipp

Groß & Klein, geboten werden ein gotisches Mahl und ein historischer Kampf. Krönungsjuwelen (Repliken) 21.9.–27.11.2016 in Karlsbad Einzigartige Wanderausstellung der meisterhaften Repliken der böhmischen Krönungsjuwelen sowie zahlreiche andere Exponate und Merkwürdigkeiten aus dem Mittelalter und der Zeit Karl IV. Karlsteiner Weinlese 24.–25.9.2016 Das historische Weinfest unter der Burg Karlstein verspricht ein vielfältiges, im Geiste des Mittelalters gehaltenes Programm. Der Höhepunkt des zweitägigen Ereignisses wird der Umzug in stilisierten Kostümen mit Karl IV. und seiner Gefolgschaft sein. Burg Kašperk von April bis Dezember Karl IV. ließ die Burg Kašperk im Böhmerwald zum Schutz der Goldminen und des neu gebauten Handelswegs, der das böhmische Königreich mit dem Königreich Bayern verband, errichten. Die mächtige Befestigungsanlage belegt, dass es Karl IV. mit dem Schutz sehr ernst nahm. Im interaktiven Rundgang „Wie baut man eine Burg?“ erfährt man alles über das zum Bau einer mittelalterlichen Burg benötigte Handwerk.

Feierlicher Gottesdienst zu Ehren Karl IV. 14.5.2016 im Prager St.-Veits-Dom. Krone ohne König 13.5.–28.9.2016 Eine Ausstellung, die in die jüngere Geschichte entführt, angesiedelt im alten Königspalast der Prager Burg.

Kellergasse in Stary Saldorf (Altschallersdorf).

Bayrisch-tschechische Landesausstellung „Kaiser Karl IV. 1316–2016“ 14.5.2016–25.9.2016 in der Wallenstein-Reitschule der Prager Burg Ein Tag mit Karl IV. 25.6.2016 in Karlsbad Ein Nachmittag mit Wettbewerben für

Noch mehr Informationen rund um Karl IV.: Was Prag zum Thema Karl IV. zu bieten hat, erfahren Sie auf der eigens eingerichteten, englischsprachigen Homepage von Prague City Tourism: www.karlovapraha.cz/en Wie Karlsbad des Vaters der Nation gedenkt, erläutert die deutsche Website www.karlovyvary.cz Weitere Tipps über die Tschechische Republik finden Sie unter http://stories.czechtourism.com oder www.czechtourism.com 61

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ass es das noch gibt: Badehauben in Hülle und Fülle. Gelbe, grüne, rote. Kopfkunstwerke mit wippenden Gummi-Blütenblättern. Klassische Modelle mit wattiger Ripp-Struktur, auch die eine oder andere enge Olympioniken-Zweithaut ist zu sehen, die so gar nicht ins prachtvolle Jugendstil-Ambiente des ehrwürdigen Gellért-Bades passen will. Am wundersamsten aber sind die Einweg-Duschhäubchen, mit denen sich jene helfen müssen, die nichts von der Badehauben-Pflicht wussten. Transparente Beutel mit Gummizug, ähnlich kleidsam wie lange Unterhosen, und doch tragen die Badegäste, die da unter der majestätischen Glaskuppel im großen Becken des Gellért schwimmen, die bauschigen Plastikwolken mit an Gleichgültigkeit grenzender Gelassenheit. Das Gellért ist das teuerste und prunkvollste Bad der ungarischen Hauptstadt, die mit ihren 120 Thermalquellen die größte Kurstadt Europas ist und sich eigentlich von Amts wegen Bad Budapest nennen dürfte. Budapest hat eine tiefverwurzelte Identität als Badestadt, verdankt sie doch mehr oder weniger ihre Existenz dem Thermalwasser, das an der Verwerfung in der

DAMPF

IN ALLEN GASSEN

Budapest ist mit ihren 120 Thermalquellen die größte Badestadt Europas. Das prachtvolle Gellért-Bad erzählt heute noch von den mondänen Tagen des Kurbetriebs. Für seinen Besuch sollte man jedoch an eine Badehaube denken. Von Therese Stelzner

Erdkruste, die ungefähr entlang der Donau zwischen den Budaer Bergen und der Tiefebene verläuft, aus der Tiefe aufsteigt. Vor 2000 Jahren ließen sich die Römer, die die heißen Mineralquellen zu schätzen wussten, hier nieder. Mit 14 Bädern war Aquincum, die römische Siedlung, aus der später Budapest wurde, eine Art pannonisches Thermenzentrum der Frühzeit. Mit dem Untergang des Römischen Reiches ging die Badekultur allerdings wieder verloren, lebte erst im 16. und 17. Jahrhundert wieder auf, als die Türken das Gebiet besetzten, neue Bäder bauten und die orientalische Hammam-Badekultur in der ungarischen Lebensweise einbrachten. Die Einwohner von Budapest gehen gerne ins Bad, treffen einander dort regelmäßig zur Entspannung und zum Tratsch unter Freunden. Die Gepflogenheiten sind traditionell. In einigen der alten Bäder trägt man nur spezielle Badelendenschurze oder bleibt gar nackt, nur an gemischtgeschlechtlichen Besuchstagen ist Badekleidung Pflicht, wenn man im 40 Grad warmen Wasser dümpeln. Es geht aber auch mondäner. Im 19. und 20. Jahrhundert erreichte der Kur-

FOTOS: DEAGOSTINI/GETTY IMAGES

Absolut sehenswert: Das Männerbad des Gellért mit den prachtvollen braun-türkisblauen Mosaiken. Frauen haben hier erst seit 2009 und auch bloß an bestimmten Tagen Zutritt. In den Heilbädern gilt immer noch Geschlechtertrennung. Die große Schwimmhalle hingegen ist für alle da.


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tourismus in Europa seinen Höhepunkt und Budapest wurde mit seiner üppigen Versorgung mit Thermenwasser zu einem wahrhaften Hotspot der vornehmen Gesellschaft. Unter den zahlreichen repräsentativen Badepalästen, die zu dieser Zeit entstanden, war das Gellért das schönste und größte, und es ist bis heute in seiner Pracht großteils erhalten geblieben. Das Bad ist Teil des gleichnamigen Grand Hotels, einem riesigen, von vielen Kuppeln gekrönten Gebäudekoloss, der auf der Budaer Seite am Ende der Friedensbrücke liegt und eines der berühmtesten historischen Hotels Europas ist. (Wer jetzt an den Film „The Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson denkt: Wohl schwingt die Geschichte des Gellért da mit, gedreht wurde jedoch im ostdeutschen Görtlitz.) Das Grand Hotel Gellért wurde zusammen mit dem Bad zwischen 1912 und 1918 im Stil der Wiener Sezession gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad schwer in Mitleidenschaft gezogen, nach Kriegsende jedoch, wenn auch mit Abstrichen, wieder aufgebaut und zuletzt 2008 auf-

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wendig von der Stadt renoviert (anders als das zur Danubius-Kette gehörige Grand Hotel, dem eine Renovierung leider seit Jahrzehnten vorenthalten wird). Berühmt ist das Bad vor allem für seine große, mit doppelten Säulenreihen und Balkonen versehene Schwimmhalle. Wenn man rücklings durch das Becken pflügt, schaut man hinauf in die hohe Kuppel, eine mächtige Konstruktion aus Glas und Eisen, die bei Schönwetter geöffnet werden kann. Eine andere Sehenswürdigkeit des Gellért ist das Männerbad: Wände und Becken sind mit türkisblauer Zsolnay-Keramik und braunen Mosaiken ausgelegt, Handläufe aus Messing führen ins Wasser, das sich aus Brunnen in die Becken ergießt. Seit einigen Jahren dürfen sich (zumindest an Wochenenden) auch Frauen an diesem Kleinod der Badearchitektur erfreuen, das bis dahin der Männerwelt vorbehalten war. Ungerechterweise. Denn während das Männerbad den Krieg unbeschadet über-

stand, war das Frauenbad im Krieg von einem Bombentreffer zerstört und nur in bescheidener Form wieder aufgebaut worden. Während das Wellenbad im Freien, das in seiner verspielten, mosaikverzierten Bauweise ebenfalls zu den Highlights der Badeanlage gehört, für jeden zugänglich ist, herrscht in den Heilbädern unter der Woche immer noch Geschlechtertrennung. Der einmalige Freibesuch, der für den Gast des Grand Hotels im Zimmerpreis enthalten ist, sollte zum vollen Genuss also besser an einem Wochenende konsumiert werden. Für die anderen Tage der Woche gibt es aber genug andere Bäder, die man besuchen kann. Auch sollte man zur Sicherheit daran denken, eine Badehaube mitzuhaben, wenn man nicht mit einer bauschigen Plastik-Wolke am Kopf gesehen werden will.

Das Foyer des Gellért-Bades (unten), der vielkuppelige Gebäude-Koloss des Grand Hotels (rechts), unter dem die heiße Quelle aufsteigt, die das Bad speist. 1918 wurde das im Jugendstil erbaute Bad eröffnet.


gellért-BAd

FOTOS: GLÄSER/ULLSTEIN BILD, JEREMY HORNER/LIGHTROCKET, MARK H. MILSTEIN/BLOOMBERG. ALLE VIA GETTY IMAGES, INSIGHTS/UIG VIA GETTY IMAGES

Die berühmteste und schönste Therme von Budapest. Es ist Teil des Grand Hotel Gellért, jedoch öffentlich zugänglich. Die weitläufige Anlage verfügt über drei Außen- und zehn Innenbecken (26 bis 38 °C). Angeboten werden zahlreiche Therapien vom Wannenbad mit Heilwasser über Schlammpackungen und Kohlensäurebad bis zur medizinischen Heilmassage. Heilsam bei Erkrankungen der Bewegungs- und Atmungsorgane sowie bei Krankheiten des peripheren Kreislaufsystems. Es wird fachärztliche Betreuung (Rheumatologie und Pulmonologie) angeboten. www.gellertbath.com

Die anderen Thermalbäder SZÉCHENYI-BAD Verfügt über die mit 75 °C heißesten Quellen Budapests, die erst 1879 entdeckt wurden. www.szechenyibad.hu RUDAS-BAD 1550 gegründet. Sehenswert: das von roten Säulen umstandene Mittelbecken. 2005 renoviert. www.rudasbaths.com LUKÁCS-BAD Palastartige Anlage im neoklassizistischen Stil. Größtes Bad der Stadt. Wurde 2004 modernisiert www.lukacsbath.com KIRÁLY-BAD Ebenfalls ein altes Türkenbad, von den Quellen der Lukács-Therme gespeist. Wird als Hammam geführt. de.kiralyfurdo.hu DANDÁR-BAD 1930 als Volksbad in Betrieb genommen. Ende der 1970er Jahre zuletzt renoviert. de.dandarfurdo.hu VELI BEJ-BAD (ehemals Császár-Bad) Kleines, altes Türkenbad, versteckt gelegen. 2012 renoviert. www.facebook.com -> Veli-Bej-Fürdő DAGÁLY-BAD Eines der jüngeren Bäder (1948 eröffnet). Moderner Außenbereich mit Erlebnisbecken und Wellenbad. de.dagalyfurdo.hu Mehr unter www.heilbaderbudapest.com

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ANSCHNALLZEICHEN

ELF STUNDEN

IN GLÜCKES SCHWEBE Es gibt Langstreckenflüge. Und es gibt Business Class. Von David Staretz

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bleiben keine Fragen offen. Man darf aber nicht denken, dass das Business-Fliegen eine gestreckte Hingabe an das Faulenzertum sei. Im Gegenteil, es gibt ständig was zu tun; erst hat man zwischen zwei bis drei Welcome-Drinks zu wählen, dann muss man den Kulturbeutel nach Übersocken und Kamm durchsuchen. Am mühsamsten ist es, den Kopfhörermuscheln diese Pölsterchen überzuziehen, und wenn jemand einwenden möchte, dies sei nun wirklich Jammern auf hohem Niveau, muss ich zugeben, dass wir schon längst Reiseflughöhe erreicht haben und ich bastle noch immer. Dann die Speisekarte. Immer diese Entscheidungen. Unlängst kam die Köchin mit ihrer weißen Mütze persönlich aus der Kombüse, um mir zu meiner Wahl zu gratulieren. Aber ALLE Speisen gleichzeitig könne man leider nicht ankreuzen. Ich dachte, das sei wie beim Zimmerfrühstück. Dann die Filme. Enorme Auswahl. Meistens schaue ich bei den Nachbarn schräg vor mir mit, weil ich immer noch nicht die Kopfhörer zum Einsatz gebracht habe. Zwar besitze ich diese unglaublichen Noise-Eliminators von Bose, aber in dieser Grabesstille vereinsamt man sofort. Außerdem kann man sie nicht immer anstecken, manche Fluglinien haben eigene Systeme. Sobald endlich meine Akustik funktioniert, schaue ich pflichtbewusst an, was ich jahrzehntelang vermeiden konnte: Jurassic Park. E.T., Der weiße Hai, um nachträglich festzustellen, dass ich nichts versäumt habe. Jetzt die Zeitschriften! Ich benötige die Decke gar nicht, weil ich wie ein Parkbankschläfer mit Zeitungen zugedeckt bin. Eigentlich liebe ich es, Männchen in die Bordmagazine zu malen und Bärte und Brillen, neue Frisuren etc. Aus den Kotztüten kann man drollige Elefanten basteln oder Ballerinas. Schlafen sollte man ja auch. Meist blicke ich irritiert auf, wenn kurz nach dem Frühstück der Landevorgang angesagt wird. Von mir aus hätte das weitere elf Stunden so weitergehen können. FOTO: FALLSTRÖM

Heute glaubt mir das keiner: Meine einzige Flugangst bezog sich auf das Rauchen. Früher gehörte das Rauchen zum Berufsbild des Journalisten. Flüge zu Weltpremieren in Turin, Mailand oder Malaga wurden in den siebziger Jahren meist mit privaten Lear-Jets absolviert, wir trugen „Diplomatenkoffer“ aus Kunstleder, breite Krawatten und fühlten uns wie John DeLorean. Fräulein Mittermaier saß als gute GastgeberVertreterin auf dem Notklo, das zugleich als teakholzverbrämte Garderobe ausgeführt war. Damit erfüllte sie in der voremanzipatorischen Zeit eine Doppelfunktion: Sie konnte auf acht Männer aufpassen und vermittelte zugleich die beruhigende Möglichkeit, den Platz zu tauschen in der Not. Natürlich wagte das keiner. Lieber verkneifen. Die Flüge starteten meist gegen acht Uhr morgens, und sobald wir Reiseflughöhe erreicht hatten, wurden die Zigarettenpackungen hervorgeholt. DER STANDARD rauchte Rothmans, DIE WOCHENPRESSE Marlboro. DIE PRESSE war der Pfeife nicht abgeneigt. Ronson-Feuerzeuge klickten. Sobald der Rauch aufstieg, fummelte ich dezent, aber hektisch an den Luftdüsen, mit geringem Erfolg. Fräulein Mittermaier genehmigte sich die erste von vielen Hobbys. Heute ist das Rauchen im Flugzeug längst kein Thema mehr. Sogar die Vergangenheit scheint rückwirkend gesäubert: Man kann sich kaum mehr die Existenz von Raucherzonen in Flugzeugen ausmalen. Umso mehr amüsiert mich die Bordansage: „Dies ist ein Nichtraucherflug.“ Und dass das Rauchen auch in den Toiletten verboten sei. Heute bereitet mir das Fliegen eine zeitlich und räumlich abgesteckte Enklave der Sorglosigkeit. Alle sind zur gleichen Zeit im selben Raum ( jeder hat einen anderen Tarif gezahlt), die Mobiltelefone funktionieren nicht (was allerdings durch Kindergeschrei wettgemacht wird), und weil Langstreckenflüge ohnehin nur in der Business Class zumutbar sind,




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