Aus Branche und Unternehmen. April 2016
Wenn ein Rad ins andere greift: Integrierte Prozesse in der Industrie
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nahdran.
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Aus der Kreislaufwirtschaft
Akku im Anhänger: Start-up sorgt mit Hinterherzieh-Batterie für mehr Reichweite
Klimafreundlich: Diese Ziegelsteine wachsen im Gewächshaus
Ein Stuttgarter Start-up will das Problem der begrenzten Reichweite von E-Autos mit einem Akku-Anhänger zum Hinterherziehen beenden. Mit maximal 85 Kilowattstunden sollen so BMW i3, Tesla und Co bis zu 400 Kilometer weiter kommen als bisher. Idealerweise sollen die Akkus an Autobahnstationen getauscht werden können. Die ersten »Nomads«, wie die Anhänger heißen, werden derzeit produziert – die Auslieferung soll 2017 starten. Kleine Probleme gibt es aber noch: Kaum ein E-Auto hat derzeit eine Anhängerkupplung oder ist dazu bereit, während der Fahrt geladen zu werden.
Fast alle Häuser haben eines gemeinsam: den Ziegelstein. Damit tragen sie einen nicht unwesentlichen Teil zum globalen CO2-Ausstoß bei. Schließlich müssen Ziegelsteine normalerweise tagelang bei großer Hitze in Öfen gebrannt werden. Die Architektin Ginger Krieg-Dosier will das ändern. Sie hat ein Verfahren entwickelt, mit dem man Ziegelsteine aus Sand und Bakterien wachsen lassen kann, das mit dem Prozess, durch den sich Korallen bilden, vergleichbar ist. Allerdings braucht es nur Sand und Bakterien. Und das Beste: Als Abfallprodukt entsteht nur mineralreiches Wasser.
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EU-Projekt: Borkum wird zum Vorbild für die europaweite Energiewende
Strom aus Schritten: Dieser Schuh lädt Handys auf
Auf Borkum zeigen Forscher, wie in Zukunft eine intelligente Energiespeicherung aussehen kann. „NETfficient“ heißt das internationale Projekt, an dem sich 13 Forschungseinrichtungen, Großunternehmen und sieben europäische Länder beteiligen. Und sie testen im Grunde alles, was sich im Speicherbereich testen lässt. Über vier Jahre wollen sich die Forscher anschauen, welche Speicherung am effizientesten ist. Dazu wurden neue Wind- und Fotovoltaikanlagen gebaut. Noch muss die EU-Kommission rund neun Millionen Euro zuschießen – hofft aber, damit wichtige Erkenntnisse zu fördern, die für die ganze EU interessant sind.
Wer bei den olympischen Spielen schon mal beim Gehwettbewerb zugeschaut hat, weiß: Die Geher bringen eine Menge Energie auf, um vorwärts zu kommen. Bald könnten wir einen Teil dieser verlorenen Energie wieder auffangen – und sie vom Schuh direkt zu unserem Handy schicken. Dabei hilft ein Kissen mit einer Flüssigkeit, in der beim Gehen permanent Blasen entstehen und platzen. Diese Energie haben zwei US-Forscher nun nutzbar gemacht. Ein Smartphone lädt damit genau so schnell wie an der Steckdose. Nur das Kabel von der Tasche bis zum Schuh wäre unpraktisch, deswegen haben die Forscher vorerst einen Akku im Schuh versteckt.
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Auf ein Wort Zusammenhänge im Blick behalten
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an kennt Veolia als Spezialisten für nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen, als Experten für das Management von Abfällen und als Energieprofi, der zuverlässige Lösungen für Kommunen und Industriebetriebe anbietet. Wenn wir uns Ende Mai auf der Fachmesse IFAT in München präsentieren, möchten wir vor allem deutlich machen, was wir durch die Verknüpfung unserer Kompetenzen für unsere Kunden erreichen können. Im Zeitalter der Spezialisierung und immer stärkeren Ausdifferenzierung von Leistungen bieten wir integrierte, intelligente Services und behalten die Zusammenhänge im Blick. Denn in komplexen Systemen geht es heute nicht nur allein um Versorgung mit Wasser oder Energie oder die Entsorgung von Abfällen und Abwasser. Es geht um den bestmöglichen und effizientesten Ressourceneinsatz.
Etienne Petit, Generaldirektor Veolia Deutschland
Ein besonderer Fokus liegt deshalb während der IFAT auf unseren Industrieservices: In ihnen sind unsere Kompetenzen vereint, mit denen wir Lösungen für die spezifischen Anforderungen unserer Kunden aus Industrie und Gewerbe entwickeln. Welche Herausforderungen diese heutzutage auf schwierigen Märkten meistern müssen, streifen wir in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins nahdran. Etwa die ambitionierten europäischen Umweltauflagen, die sich in der Praxis oft als Wegbereiter hoher Wirtschaftlichkeit erwiesen haben. Nachhaltigkeit zahlt sich aus – das Chance, die vierte haben viele Unternehmen inzwischen gelernt.
»Die Industrie hat jetzt die industrielle Revolution aktiv mitzugestalten – mit neuen Geschäftsmodellen, mithilfe zahlreicher Optimierungspotenziale, aber vor allem auch durch eine nachhaltige Produktionsweise, die dazu beiträgt, unsere Ressourcen effizient einzusetzen und das Klima zu schützen.
Auch wenn das Stichwort Industrie 4.0 in aller Munde ist: Bis Digitalisierung und Echtzeitüberwachung von Produktionsprozessen weiter fortgeschritten sind, wird noch einige Zeit vergehen. Heute wie in Zukunft werden aber Industriebetriebe auf Unterstützung angewiesen sein: Sei es bei komplexen Produktionsprozessen, bei der Logistik, der Auslagerung von Sekundärprozessen oder bei der Instandhaltung von Gebäuden und Außenanlagen. Gut, wer hier einen verlässlichen Partner an seiner Seite hat. Die Industrie hat jetzt die Chance, die vierte industrielle Revolution aktiv mitzugestalten – mit neuen Geschäftsmodellen, mithilfe zahlreicher Optimierungspotenziale, aber vor allem auch durch eine nachhaltige Produktionsweise, die dazu beiträgt, unsere Ressourcen effizient einzusetzen und das Klima zu schützen.
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Wenn ein Rad ins andere greift Um sich auf die eigenen Kernprozesse zu konzentrieren, setzen zunehmend mehr Unternehmen auf Unterstützung durch Industrieservice-Partner
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o »Made in Germany« draufsteht, stecken jede Menge Anforderungen an die herstellenden Unternehmen drin: Gesetzliche Vorgaben, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit gilt es so zu vereinen, dass die Wettbewerbsfähigkeit trotzdem gesichert bleibt. Werden dabei alle der Produktion vor- und nachgelagerten Prozesse mit einbezogen, lässt sich noch weiter an der Effizienzschraube drehen.
Mit einem Anteil von 25 Prozent der jährlichen Bruttowertschöpfung spielt die Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland nach wie vor eine zentrale Rolle. Produkte »Made in Germany« sind nicht nur in den europäischen Nachbarländern, sondern auch auf den Weltmärkten gefragt: So lag der Exportumsatz bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen im Jahr 2014 bei rund 202 Milliarden Euro, gefolgt von Maschinen mit einem Exportumsatz von 164 Milliarden Euro. Auch die chemische und pharmazeutische Industrie verbucht hohe Absätze im Ausland. Trotz dieser positiven Zahlen steht die deutsche Industrie vor der Herausforderung, dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben: Die Stück- und Lohnkosten sind hierzulande höher als beispielsweise in Schwellenländern und die Energie- und Rohstoffpreise steigen. Zudem trüben sich derzeit laut IfoGeschäftsklimaindex die Konjunkturaussichten. Innovationen entwickeln, flexibel agieren sowie ressourcen- und energieeffizient produzieren sind daher entscheidende Faktoren für die Industrie, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
Externes Know-how setzt interne Kapazitäten frei Vor diesem Hintergrund holen sich immer mehr produzierende Unternehmen externe Partner aus dem Industrieservice an Bord, die ihre innerbetrieblichen Prozesse unterstützen – sei es im Facility Management, bei der Instandhaltung der Maschinen, dem Abfall- oder Energiemanagement. So zeigt der aktuelle Branchenmonitor des Wirtschaftsverbands für Industrieservice e.V. (WVIS), dass 2014 industrielle Dienstleister in Deutschland auf ein Umsatzplus von knapp 10 Prozent kamen. Dabei machten vor allem kleine und mittlere Industriedienstleister deutlich an Boden gut – nicht zuletzt aufgrund ihrer Spezialisierung. »Aufgrund des Kostendrucks, insbesondere durch steigende Energiepreise, und wegen der zunehmenden Komplexität industrieller Anlagen, Maschinen, Fertigungsstraßen etc. gehen zunehmend mehr Betriebe Partnerschaften mit Industriedienstleistern ein, um extern verfügbares Fachwissen zu nutzen und sich auf eigene Kernprozesse zu konzentrieren«, erklärt Dr. Reinhard Maaß, Geschäftsführer des WVIS, dem Veolia kürzlich beigetreten ist. Dazu zählt vor allem auch, dass die Industrieservice-Partner sämtliche Umweltauflagen und gesetzliche Änderungen im Blick behalten und die internen Prozesse entsprechend anpassen. Gerade im Zuge von Industrie 4.0 nimmt die Einbindung von Industrieservices in Kernprozesse zu. Schließlich geht es neben der Digitalisierung bei der Fabrik der Zukunft auch darum, nachhaltiger zu produzieren und den CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Zudem zeichnet sich ein Trend hin zu »Zero Waste« ab, also einer kompletten Rückführung des Abfalls in den Kreislauf. Gerade an der Schnittstelle zwischen Energie-, Wasser- und Abfallmanagement lässt sich der Hebel ansetzen,
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um die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Beispielsweise wenn aus Abwasser und Reststoffen Energie gewonnen wird oder Stoffströme auch unter energetischen Gesichtspunkten optimiert werden. Vom Instandhalter zum Multi-Service-Partner Multi-Service-Anbieter werden für solche und andere komplexe Aufgaben als geeignete Partner angesehen. Dr. Reinhard Maaß beobachtet: »Der Trend bei den Industrieservices geht hin zu kundenspezifischen Lösungen aus einer Hand. Dabei reicht das Servicespektrum von der begleitenden Planung bis hin zum Betrieb der infrastrukturellen Einrichtungen.« Diese Entwicklung bestätigt auch das Marktforschungsunternehmen Lünendonk. In dessen Studie »Führende IndustrieserviceUnternehmen in Deutschland« aus dem Jahr 2013 gab der Großteil der befragten Industrieunternehmen an, dass integrierte Services der Weg der Zukunft seien, vor allem in der Prozessindustrie. Daraus schließen die Verfasser: »Der Aufbau eines ‘Baukastens’, der potenziell alle Services beinhaltet, wird zunehmend erfolgskritisch, um die individuelle, aber integrierte Betreuung von Kunden zu gewährleisten.« Wichtig ist den Kunden vor allem auch eine hohe Expertise des Dienstleisters im Energie- und Umweltmanagement. Anbieter integrierter Services helfen also Unternehmen dabei, flexibel zu agieren und die Ressourcen- und Energieeffizienz zu steigern. Letztlich stützen sie damit auch den Wettbewerbsstandort Deutschland.
Wirtschaftsverband für Industrieservice e.V. (WVIS) www.wvis.eu Lünendonk – Marktforschung, -analyse und -beratung www.luenendonk.de German Facility Management Association GEFMA www.gefma.de Zusammenfassungen internationaler Marktstudien von Drees & Sommer zu Facility-Management www.dreso.com Informationsdienst zu produktionsintegriertem Umweltschutz www.pius-info.de
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Die Abfallmanager
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Tonnen Abfälle für Kunden aus der Industrie hat Veolia 2015 gemanagt. Einer dieser Kunden ist die Adam Opel AG. Im Kaiserslauterer Werk der Traditionsmarke liegt das gesamte Schrott- und Abfallmanagement in den Händen des Umweltspezialisten. Ob Holzpaletten, Metallspäne oder ölverschmierte Betriebsmittel – alles, was an Abfall auf dem 153 Hektar großen Werksgelände anfällt, wird erfasst, ausgewertet und entsorgt bzw. zu über 90 Prozent dem Recycling zugeführt.
Das Opel-Werk Kaiserslautern hat sich mit vier Kompetenzzentren stark aufgestellt: die Motorenfertigung, das Presswerk, die Chassis- und Sitzkomponenten-Fertigung sowie die Karosseriekomponenten-Fertigung. Rund 2.300 Mitarbeiter sorgen dafür, dass die FahrzeugKomponenten und Motoren in höchster Qualität an die Kundenwerke verschickt werden. Gemeinsam haben Veolia und der Automobilhersteller frühzeitig die Weichen für eine konsequente Abfalltrennung und Wertstoffrückgewinnung gestellt. Aus diesen Anfängen heraus hat Veolia ein Abfallwirtschaftskonzept für den Standort Kaiserslautern entwickelt, das nicht nur die durchgängige Abfalltrennung regelt, sondern auch die Erfassung und Auswertung sämtlicher Abfallströme mittels einer webbasierten Software ermöglicht. Getrennte Wege gehen Ein Blick in die Werkshallen zeigt, wie das ganzheitliche Abfallmanagement funktioniert: Fester Bestandteil aller Produktionslinien sind farblich gekennzeichnete Behälter für die sortenreine Sammlung von Abfällen. Seien es Aluminiumteile,
die im Presswerk anfallen, Späne aus der Metallverarbeitung oder Plastikfolien aus der Motorenfertigung – für jede Abfallfraktion sind die Behälter genau auf die einzelnen Produktionsprozesse abgestimmt. Von den Übergabestellen werden sie von den Veolia-Mitarbeitern mittels Flurförderzeug abgeholt und zu einer der Abfallsammelplätze im Werk gebracht. Der Fahrer erfasst jeden Behälter elektronisch und bewertet dessen Sortierquote. Wenn nötig, werden die Abfälle am Sammelplatz nachsortiert, um eine möglichst hohe Sortenreinheit bei der Entsorgung bzw. Verwertung zu erreichen. In Großcontainern erfolgt dann die Abholung aus dem Werk. Abfallströme transparent machen Alle Eingaben des Fahrers landen in einem zentralen System, das den Kern des Abfallwirtschaftskonzeptes bildet: die von Veolia entwickelte Software DAVIG. Mittels dieser webbasier-
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ten Lösung werden sämtliche Abfälle im Opel-Werk von ihrer Entstehung bis zur Entsorgung erfasst und nachverfolgt. Diese Transparenz ermöglicht eine genaue Analyse des Abfallaufkommens und der Kosten, die nach dem Verursacherprinzip verteilt werden. »Erst mit dem Wissen, wo genau welche Abfälle anfallen und welche Kosten sie verursachen, lassen sich Arbeitsprozesse und Sammelwege optimieren sowie Abfallströme und Kosten reduzieren.«, sagt Stefanie Schultheiß, Projektleiterin Abfallmanagement bei Veolia. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass sich in einem Behälter für Restmüll immer wieder auch andere Abfälle häufen, wie etwa Kartonagen. Also wurde der Frage auf den Grund gegangen, wie es zu den so genannten Fehlwürfen kommt: Reicht die Kennzeichnung aus? Ist der nächste Papierbehälter zu weit weg? Oder braucht es einfach noch einmal eine Unterweisung? Auf diese Weise konnte eine Lösung gefunden werden, um die Sortenreinheit zu erhöhen und dadurch die Entsorgungskosten zu senken. Ein anderes Beispiel: Um die Kosten im Bereich Holzabfälle zu reduzieren, setzt Veolia einen Zerkleinerer am Abholplatz ein, so dass die einzelnen Container mehr Abfälle fassen können. Insgesamt kann Opel auf Basis der Auswertungen und Statistiken, die DAVIG auf Mausklick erstellt, auch
gezielt den Hebel zur Abfallreduktion ansetzen und Nachhaltigkeitsziele umsetzen. Auch die Jahresabfallbilanz mit allen wichtigen Kennzahlen wird mittels der Software verfasst. »Im Opel-Werk Kaiserslautern übernehmen wir Verantwortung für Mensch und Umwelt. Die Firma Veolia mit ihrer Fachkompetenz im Bereich Abfallmanagement unterstützt uns dabei hervorragend«, so Michael Schmitt, Manager Facility Management von Adam Opel in Kaiserslautern. Gesetzliche Auflagen erfüllen Ebenso wenig wie die Komponentenproduktion bleibt das Abfallmanagement in Kaiserslautern statisch. Vielmehr passt Veolia es kontinuierlich an den konkreten Bedarf des Automobilherstellers an und berücksichtigt natürlich auch veränderte gesetzliche Vorgaben. Dazu zählen beispielsweise neue Auflagen in Sachen Gefahrengut oder Arbeitssicherheit.
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Weg von der Linie, hin zum Kreislauf
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orschung und Wissenschaft setzen sich bereits seit vielen Jahren mit Ansätzen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft auseinander. Wie sich diese Ansätze in die Praxis von Unternehmen übertragen lassen und welche Herausforderungen damit verbunden sind – darüber spricht nahdran mit Dr.-Ing. Kerstin Kuchta, Professorin am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die Bundesregierung in Umweltfragen berät. Frau Professor Kuchta, wo liegen aus Ihrer Sicht derzeit die größten Herausforderungen für die Industrie im Bereich Nachhaltigkeit? Dr.-Ing. Kerstin Kuchta: Die große Herausforderung liegt nach wie vor darin, Kreisläufe wirklich zu schließen. Denn das ist bisher nur ansatzweise gelungen, trotz langjähriger Forschung und vielfältigen Debatten. Es geht darum, Produkte in ihrem ganzen Lebenszyklus neu zu denken. Das beginnt schon bei der Produktplanung und geht weiter über das Design und den Verzicht von gefährlichen Inhaltsstoffen bei neuen Produkten. Auch eine optimierte und längere Nutzung muss Ziel sein sowie die Rückgewinnung von Ressourcen und ihr Wiedereinsatz im Produktionsprozess. Was müssten Unternehmen kurz- und mittelfristig an ihren Prozessen ändern, um Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit besser zu vereinen? Dr.-Ing. Kerstin Kuchta: Unser Alltags- und Lebensstil verbraucht noch immer viele Ressourcen. Das heißt: Produkte werden hergestellt, benutzt und entsorgt – und das in einer linearen Weise, also nicht in Kreisläufen. Woher die notwendigen Ressourcen für die Produktion kommen, wissen die Verbraucher dabei kaum. Deshalb müssen die Unternehmen kurzfristig die Wege, die ihre Güter hinter und vor sich haben, analysieren und bewerten. Erst wenn diese Transparenz hergestellt ist, können kurz- und mittelfristig ein kreislauffähiges Design sowie nachhaltige Produktions-, Logistik- und Aufarbeitungsprozesse gestaltet werden. Ist das Konzept Zero Waste ‘Zukunftsmusik’ oder lässt es sich heute bereits implementieren? Dr.-Ing. Kerstin Kuchta: Für mich ist klar: Mit der Implementierung des Konzepts Zero Waste können und müssen wir heute bereits beginnen. Denn in unseren aktuellen Materialströmen befinden sich noch immer Stoffe, die keinen Wiedereinsatz finden und die zudem so gefährlich sind, dass sie dringend aus dem Zirkel ausgeschleust werden müssen. Dafür notwendige DesignGuides, Materialien und Verar-
Professor Dr.-Ing. Kerstin Kuchta vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Abfallressourcenwirtschaft.
beitungstechniken stehen bereits zur Verfügung, werden aber noch nicht ausreichend genutzt. Der oft auf das Thema Digitalisierung reduzierte Begriff Industrie 4.0 ist in aller Munde. In welche Richtung gehen aus Ihrer Sicht künftig die entscheidenden Entwicklungen? Dr.-Ing. Kerstin Kuchta: Integriertes Datenmanagement und Big Data entstehen durch digitale Vernetzung von Maschinen und Anlagen sowohl in der Produktion als auch während der Gebrauchsphase eines Produktes. Das bietet auch Chancen für die Kreislaufwirtschaft. Denn die konsequente Auswertung dieser Daten liefert die Basis für ein optimiertes und nachhaltiges Management der Kreislaufwirtschaft. Besonders spannend ist hier aus meiner Sicht die auf die Produktebene verlagerte begleitende Qualitätssicherung, beispielsweise durch Haltbarkeitsüberwachung oder Assistenzsysteme. Auch die Digitalisierung der Abfallressourcentechnik mittels sensorischer Überwachung wird zur weiteren Individualisierung der Materialwirtschaft führen.
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Nachhaltiges Zusammenspiel
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ndustrielle Produktionsprozesse stehen nicht für sich allein, sondern sind immer gekoppelt an eine reibungslose betriebliche Logistik, die zuverlässige Bereitstellung von Energie oder Medien wie Wasser und Dampf und abhängig von einem funktionierenden Facility Management. Denn wenn es an den Schnittstellen glatt geht, kann auch die Produktion stetig wachsen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Produktion verdoppelt, Emissionen und Verbrauch gesenkt Mit dem Bau einer neuen Papiermaschine am Standort Düren wird die Papierfabrik Schoellershammer künftig ihre Produktion von Wellpappenrohpapieren mehr als verdoppeln. Damit stößt auch die Abwasserbehandlungsanlage, gebaut und betrieben von der Veolia-Tochter OEWA, an ihre Grenzen. Bei laufender Produktion wird die Anlage nun bis Jahresende erweitert und die Reinigungskapazitäten um etwa 50 Prozent erhöht. Die Spezialtechnik zur Erzeugung von Biogas liefert Aquantis, ein Unternehmen von Veolia Water Technologies. Die Anlage dient mit zwei angeschlossenen Blockheizkraftwerken (BHKW) auch als Energielieferant für Schoellershammer: In der ersten Reinigungsstufe werden die organischen Schmutzstoffe des Abwassers mittels HochleistungsanaerobTechnik abgebaut und Biogas erzeugt, das in den BHKW in Strom umgewandelt wird. Die erzeugte Strommenge ist dreimal so hoch wie der Energieverbrauch der Abwasseranlage. Zudem kann nach der Abwasserreinigung ein Anteil des gereinigten Abwassers in einem Kreislauf in die Produktion zurückfließen. CO2-Emissionen, Energiekosten und Wasserverbrauch von Schoellershammer werden dabei insgesamt gesenkt.
Viel Energie für die Papierindustrie
Energie auf kurzem Weg In Görlitz fertigt Bombardier Transportation Wagenkästen und komplette Schienenfahrzeuge. Eine energieintensive Produktion, für die die Stadtwerke Görlitz die Dampf-, Wärme- und Stromversorgung nachhaltig umgestaltet haben: Seit Herbst 2015 wird das Werk vom ersten Energie Effizienz Quartier (EEQ) versorgt, das Veolia für den Industriebereich entwickelt und gebaut hat. Die moderne Anlage zur Dampferzeugung gekoppelt mit innovativer Technologie für die Strom- und Wärme-Erzeugung arbeitet deutlich effizienter und umweltfreundlicher als das alte Heizwerk.
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Dafür wurden zwei der drei rund 23 Tonnen schweren Dampfkessel ausgetauscht und einer der neuen Kessel mit einer Mikrogasturbine gekoppelt. Normalerweise über den Schornstein abgeführte Abgase werden dem Spezialbrenner dieses Kessels zugeführt, darin nochmals verbrannt und so Dampf für die Produktion erzeugt. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung entstehen dabei auch jährlich 1.700.000 Kilowattstunden Strom. Bombardier kann damit einen Teil seines Strombedarfs durch Eigenerzeugung decken und spart mit der deutlich effizienteren und umweltfreundlicheren Technik pro Jahr 691 Tonnen Kohlendioxid ein. Zudem werden Energieverluste durch kurze Übertragungswege vermieden und die Flexibilität in der Medienversorgung erhöht.
Trinkwasseraufbereitung für den Industriepark
Multi-Service-Ansatz können die Mitarbeiter da anpacken, wo es gerade nötig ist und flexibel auf Produktionsschwankungen eingehen. Globalis kümmert sich darüber hinaus um das Management der gesetzlichen und behördlichen Umwelt- und Anlagenanforderungen und verbessert die Energieeffizienz des Automobilzulieferers, etwa durch die Erneuerung der Druckluftkompressoren, den Austausch der Heizungsanlage oder die geplante Umstellung der Beleuchtung auf LED-Lampen.
Alle für einen, einer für alles – Multi-Service in der Produktion
Anpacken, wo es nötig ist Auf dem Werksgelände eines Automobilzulieferers in Düren laufen alle Industrieservice-Fäden bei Globalis zusammen: Wo rund 700 Mitarbeiter täglich Fahrwerk-Komponenten für den weltweiten Markt produzieren, kümmert sich das Veolia-Tochterunternehmen um die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, um das Facility Management mit Instandhaltung, Industriereinigung und Abfallentsorgung und übernimmt Lagerung, Recycling und die dafür notwendige Logistik. Alles aus einer Hand – bei diesem
Und die Chemie stimmt ... Im BIZZPARK Oberbruch in Heinsberg sowie im Industriepark Niederau in Düren versorgt die Veolia Industrieparkgesellschaft künftig Industrie- und Gewerbekunden, darunter auch chemische Industrie, mit Strom, Gas, Wasser und Dampf und kümmert sich um die Abwasserbehandlung. Kernstück des Medienhauses im BIZZPARK Oberbruch ist beispielsweise eine hochmoderne Dampfkesselanlage für einen Kunden, der Lebensmittelfarbe aus natürlichen Stoffen herstellt. Die Anlage stellt Wärme und Dampf in verschiedenen Druckstufen bereit, zudem wird im Medienhaus aus eigenen Brunnen gewonnenes Wasser in Trinkwasserqualität aufbereitet und voll entsalzt. Ideal für wasserund abwasserintensive Industrien: Die Kläranlage in Heinsberg ist auf alle Anforderungen von Industriekunden gemäß der Abwasserverordnung ausgerichtet.
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Wie den Gurken Dampf gemacht wird Die Spreewaldgurke genießt weit über Brandenburgs Grenzen hinaus einen »köstlichen« Ruf. Rund 15 000 Tonnen Gurken konserviert die Spreewaldhof Golßen GmbH pro Jahr, zudem etliche Tonnen anderes Gemüse und Obst aus der Region. Die OEWA ist in Golßen zuständig für die Trinkwasseraufbereitung, das Kühlwasser für die Produktion, die Dampferzeugung und die umweltgerechte Behandlung der industriellen Abwässer. Dabei greift ein Rad ins andere, damit möglichst ressourcen- und energieeffizient produziert werden kann: Aus dem Abwasser gewonnenes Biogas wird im Kesselhaus zur Dampferzeugung genutzt, der bei der Konservierung der Konserven zum Einsatz kommt. Das dabei entstehende Kondensat bereitet die OEWA auf und führt es erneut der Produktion zu. Das Abwasser wiederum wird in einer zweiten Stufe gereinigt, bevor es über Nachklärbecken und Sandfilter in die Dahme fließt.
Kühlwasser und Dampf für die Spreewaldgurke
Damit Hopfen und Malz nicht verloren gehen Seit 1627 braut das Braunschweiger Hofbrauhaus Wolters Bier. 2008 übernahm BS|ENERGY Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung der neuen Dampf- und Wärmeversorgung des Hofbrauhauses. Seither sorgt der Energiespezialist für die Dampf- und Wärmeversorgung der Brauerei und überwacht die Mess- und Regeltechnik vom Heizkraftwerk Mitte aus.
Wärmezufuhr für das kalt Gezapfte
Auch in den Milchwerken fällt Abwasser an Seit 2009 ist die OEWA bei den Naabtaler Milchwerken in Schwarzenfeld, die unter anderem den Grünwälder Käse herstellen, für das Management und den Betrieb der werkseigenen Abwasserbehandlungsanlage zuständig. Zudem kümmert sich Veolia um die Klärschlammentsorgung und -verwertung. Aufgrund der Kapazitätssteigerung in der Milchverarbeitung – von 800.000 Litern angenommener Milch pro Tag auf 1,6 Millionen Liter – wird derzeit mit Unterstützung von Veolia eine neue Abwasseranlage für die Zuverlässige Abwasserreinigung Molkerei errichtet, für die die in diesem SpätrtJoghu sommer in Betrieb n uktio prod genommen werden soll.
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Profitabel produzieren und die Umwelt schonen – Vision und Wirklichkeit
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atürliche Ressourcen werden knapper und der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt weiter – das sind nur zwei der Gründe, weshalb die Industrie ihre Produktion optimieren muss. Den Rahmen dafür geben immer strengere Umweltvorschriften vor. Ob dies der richtige Weg ist und was das für Unternehmen bedeutet, diskutieren Katja Kraus vom Umweltbundesamt, Inge Pielenhofer vom Chemieunternehmen Werner & Mertz sowie Arno Graf, Geschäftsführer Veolia Industrieservice.
»Europa verfolgt vergleichsweise ambitionierte Ziele im Umweltschutz. Damit zugleich der Wettbewerb fair bleibt, muss im gemeinsamen Wirtschasraum gleiches Recht für alle gelten.« Katja Kraus arbeitet im Fachgebiet »Übergreifende Angelegenheiten, Chemische Industrie, Feuerungsanlagen« des Umweltbundesamts.
standards entsprechen und die darüber hinaus im Markt erfolgreich bestehen. Das belegen die Reinigungsmittel unserer Marken Frosch und green care PROFESSIONAL seit drei Jahrzehnten.
Es ist immer wieder davon die Rede, die Wirtschaft ächze unter der Last der Umweltvorschriften. Sind sie zu streng? Katja Kraus: Zweifellos empfinden das manche Unternehmen so, weil sich Investitionen in moderne Umwelttechnologien für sie nicht unmittelbar rentieren. Wir erleben aber immer häufiger auch das genaue Gegenteil: Firmen setzen die Vorgaben um und wirtschaften danach effizienter, etwa weil sich bisherige Abfallprodukte nun verwerten lassen oder weil Abwärme nutzbar wird. Vor allem Maschinenbauer drängen uns geradezu, neue Umweltanforderungen zügig in rechtliche Vorgaben umzusetzen. Sie wollen sie möglichst rasch anwenden und auf dem Weltmarkt zu ihrem Vorteil nutzen. Inge Pielenhofer: Wer glaubt, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit seien Gegensätze, ist nicht auf der Höhe der Zeit. Es lassen sich sehr wohl leistungsstarke Produkte entwickeln, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette hohen Umwelt-
Arno Graf: Das sehe ich auch so. Man erinnere sich an die Werksschließungen der vergangenen Jahre in der Automobilbranche. Sie haben eindrucksvoll gezeigt, was passieren kann, wenn die Verantwortlichen Trends im Umwelt- und Klimaschutz unterschätzen. Glücklicherweise gibt es in Deutschland eine ganze Reihe von Vorreitern, die Nachhaltigkeit zum Prinzip erhoben haben. Neben Werner & Mertz ist das beispielsweise Porsche mit seinem Werk in Leipzig. Würde der Schutz von Umwelt und Klima also auch ohne Vorschriften funktionieren? Katja Kraus: Vorbilder sind wertvoll, weil sie in der Praxis beweisen, dass dem nachhaltigen Wirtschaften die Zukunft gehört. Auf guten Willen allein kann sich die Gesellschaft aber nicht verlassen. Sämtliche Vorschriften reagieren auf reale Missstände, sonst gäbe es sie nicht. Ohne Vorgaben zum Umweltschutz würden häufig allein die Kosten darüber entscheiden, welche industriellen Prozesse oder welche Produkte sich durchsetzen.
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»Kein Gesetz wird einmal erlassen und gilt dann ewig. Idealerweise passt die Politik das geltende Recht den gesamtgesellschalich wichtigen Anliegen kontinuierlich an.« Arno Graf führt seit 2001 die Geschäfte der Veolia Industrieservice GmbH Deutschland, gemeinsam mit Rüdiger Gerhard und Harald Kunkler.
Arno Graf: Die Kosten sind und bleiben ein wesentlicher Faktor, nicht nur in der Industrie. Wenn beispielsweise Kommunen Umweltservices ausschreiben, steht zwar manchmal in den Unterlagen, dass hochwertige Reinigungsmittel einzusetzen sind. Die Dienstleistung insgesamt wird aber so knapp kalkuliert, dass sich die Bewerbung für ein seriös wirtschaftendes Unternehmen nicht rentiert. Inge Pielenhofer: Auch uns gelingt es nicht immer, Kommunen zu nachhaltiger Beschaffung zu motivieren. Zwar liegen unabhängige Informationsquellen vor, etwa der Leitfaden zur umweltfreundlichen Beschaffung des Umweltbundesamtes. Oft entscheiden sich Kommunen aus budgetären Gründen aber dennoch dagegen. Dabei müssen nachhaltige Produkte nicht einmal teurer sein als Standardprodukte. Sehen Sie einen Ausweg? Inge Pielenhofer: Wir sollten die Vision nicht aufgeben. Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Die Entwicklung von Werner & Mertz ist ein Beispiel dafür. 1986 kam mit Frosch erstmals ein Reinigungsmittel auf den Markt, dessen Tenside zu 98 Prozent abbaubar waren. Das war damals ein Alleinstellungsmerkmal, heute ist Abbaubarkeit gesetzlicher Standard. Als Nachhaltigkeitspionier sind wir dann neue Wege gegangen und setzen nun auf nachwachsende Rohstoffe und im Rahmen unserer Recyclatinitiative auf PET-Verpackungen aus 100 Prozent Recyclat und dabei auf 20 Prozent rPET aus dem gelben Sack.
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»Wer glaubt, Umweltschutz und Wirtschalichkeit seien Gegensätze, ist nicht auf der Höhe der Zeit.« Inge Pielenhofer ist Senior Produktmanagerin beim Chemieunternehmen Werner & Mertz, zu dessen Marken Frosch, Erdal und tana gehören.
gestalten, sondern auch die ökonomische Vernunft. Denn die Ressourcen sind endlich. Wer sie schont, hat im Wettbewerb den längeren Atem.
Wenn Sie an kleine und mittlere Unternehmen denken: Halten Sie Änderungen der gesetzlichen Vorgaben für ein gewöhnliches Geschäftsrisiko? Arno Graf: Kein Gesetz wird einmal erlassen und gilt dann ewig. Idealerweise passt die Politik das geltende Recht den gesamtgesellschaftlich wichtigen Anliegen kontinuierlich an. Der Umweltschutz und die menschliche Gesundheit gehören zweifellos dazu. Wichtig ist, dass unterschiedliche Interessengruppen beteiligt werden und dass wissenschaftsbasiert entschieden wird. Ein unkalkulierbares Geschäftsrisiko entstünde, wenn sich die Gesetze abrupt ändern oder nicht für alle gelten würden. Wie lassen sich gleiche Bedingungen für alle erreichen? Katja Kraus: Europa verfolgt vergleichsweise ambitionierte Ziele im Umweltschutz. Damit zugleich der Wettbewerb fair bleibt, muss im gemeinsamen Wirtschaftsraum gleiches Recht für alle gelten. Deshalb werden die nationalen Umweltvorschriften nach und nach den europäischen Vorgaben angepasst, beispielsweise im Sevilla-Prozess. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Industrie stets die besten verfügbaren Umwelttechnologien einsetzt. Das Stichwort Beteiligung fiel bereits: Neben den Mitgliedstaaten und Umweltschutzorganisationen kommt auch die Industrie über ihre Verbände zu Wort. Es ist also keineswegs so, dass EU-Kommission und Europäischer Rat Order erlassen, auf die niemand vorbereitet ist. Europäische Unternehmen konkurrieren auch jenseits der EU-Grenzen um Marktanteile – mit Herstellern, für die oft sehr niedrige Standards gelten ... Inge Pielenhofer: Aus unserer Sicht gebietet es nicht nur der Zustand des Planeten, Produktionsprozesse nachhaltiger zu
Katja Kraus: Wir sehen durchaus Grund zur Hoffnung. Auch in Ländern, die in den vergangenen Jahrzehnten auf die Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen gesetzt haben, findet ein Umdenken statt. In China beispielsweise sehnen die Menschen strengere Umweltvorschriften geradezu herbei – und erzwingen sie durch hartnäckige Proteste. Auf Druck der Bevölkerung hat die dortige Führung in einigen Branchen bereits höhere Umweltstandards eingeführt. Für Kraftwerke beispielsweise. Wir Europäer sind in diesem Prozess gefragte Partner, und das nicht nur in China. Wir kooperieren unter anderem mit früheren Sowjet-Republiken und mit Indien. Europäische Umweltstandards werden also mehr und mehr selbst zu einem Exporterfolg.
Europäische Vorgaben und nationales Recht: der Sevilla-Prozess In der EU gilt der Grundsatz, dass die Industrie stets die besten verfügbaren Techniken nutzen soll (BVT). Rechtlich definiert ist der Begriff BVT in der Industrieemissionsrichtlinie (Richtlinie 2010/75/EU). Auf dieser Basis gibt die EU für mehr als 30 Branchen BVT-Merkblätter heraus, die sie fortwährend aktualisieren lässt. Das zuständige Büro befindet sich im spanischen Sevilla. Die dortigen Mitarbeiter koordinieren Arbeitsgruppen, denen Vertreter der europäischen Mitgliedstaaten sowie der großen Industrie- und Umweltverbände angehören. Die Arbeitsgruppen erstellen Vorschläge für BVT-Merkblätter, zu denen anschließend das so genannte Artikel 13-Forum Stellung bezieht. Die Stellungnahmen wiederum sind Grundlage der Entscheidungen in Brüssel. Bis ein Merkblatt Rechtskraft erlangt, vergehen durchschnittlich drei Jahre. Danach haben die EU-Mitgliedstaaten vier Jahre Zeit, ihr nationales Recht an die europäischen Vorgaben anzupassen. Gültig sind die jeweils strengeren Auflagen.
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Aus dem Unternehmen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
25 Jahre Erfolg in der Wasserwirtschaft
Veolia Industrieservice unterstützt ab Herbst zwei rheinland-pfälzische Werke des Automobilzulieferers Johann Hay in der innerbetrieblichen Logistik. Das Unternehmen produziert an sieben Tagen der Woche im Dreischicht-Betrieb Komponenten der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Veolia übernimmt dabei den Transport und die Zuführung von Vormaterial, Halb- und Fertigteilen aus Stahl, Ladungsträgern, Verpackungsmaterial sowie Hilfs- und Betriebsstoffen in die laufende Produktion. Besondere Herausforderung: die präzise und zeitgenaue Anlieferung im Produktionsprozess. Bereits vor Auftragsbeginn unterstützt Veolia das Unternehmen bei der Einführung eines computergesteuerten Staplerleitsystems, um die innerbetriebliche Logistik weiter zu optimieren und die Kosten zu reduzieren.
Fast zeitgleich mit dem Tag des Wassers Ende März feierte die OEWA Wasser und Abwasser GmbH ihren 25. Geburtstag. Die 100-prozentige Veolia-Tochter mit Sitz in Leipzig blickt auf ein Vierteljahrhundert an Dienstleistungen für Kommunen, Verbände und Betriebe in der Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung zurück. Einblick in die vergangenen erfolgreichen Jahre gab sie zahlreichen Besuchern am Tag des Wassers bei Führungen über Wasserwerk und Kläranlagen in Grimma und Königsbrück. Anlässlich des diesjährigen Mottos »Wasser und Arbeitsplätze« des Weltwassertags lag der besondere Fokus auf den Aufgaben der Fachkräfte in der Wasserwirtschaft, dem Großteil der rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OEWA.
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Aus dem Unternehmen
Nachhaltige Farmprojekte gegen Armut und Umweltzerstörung
Partnerschaft für »Meere ohne Plastik«
Die Organisation Livelihoods Funds for Family Farming (Livelihoods 3F) unterstützt nachhaltige Anbaumethoden von Kleinbauern und Kooperativen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die von Danone und Mars gegründete Hilfsorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, Umweltzerstörung, Armut und globale Erwärmung durch konkrete lokale Projekte für eine angepasste Landwirtschaft zu bekämpfen. Auch Veolia wird Livelihoods 3F künftig mit seiner Expertise beim Schutz der Wasserressourcen und bei der Entwicklung von Kreislauf-Lösungen unterstützen. Die Kooperation entstand als Konsequenz aus dem letzten Klimagipfel, bei dem die Bedeutung von innovativem und »grünem« Investment hervorgehoben wurde.
Der NABU und Veolia bleiben Partner und setzen ihre seit 2010 bestehende Kooperation bis Ende 2018 fort. Bislang hat Veolia das Renaturierungsprojekt »Untere Havel« unterstützt. Im Gegenzug hat der NABU Veolia-Standorte bei der Umsetzung von Biodiversität beraten. Künftig werden die Umweltschutzorganisation und der Dienstleister auch beim Projekt »Meere ohne Plastik« zusammenarbeiten. Für den Meeresschutz engagiert sich Veolia bereits mit Stiftungsprojekten, Kreislaufwirtschaftskonzepten oder dem Forschungsschiff Tara Oceans. Ergänzend wollen sich die Partner über aktuelle Innovationen rund um Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz austauschen.
www.livelihoods.eu
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Energieeffizienz-Netzwerk hofft auf gesamtwirtschaftliche Effekte
Neu im Portfolio: Energieaudits
Seit kurzem ist Veolia Deutschland neues Mitglied in der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), dem ersten unabhängigen, branchenübergreifenden Netzwerk von Vorreiterunternehmen der Energieeffizienzbranche in Deutschland. Als gemeinsame Interessenvertretung tritt die DENEFF für eine ambitionierte und effektive Energieeffizienzpolitik ein. Ihr Ziel ist eine beschleunigte Marktentwicklung für Produkte und Dienstleistungen des Energieeffizienzsektors durch entsprechende politische Rahmenbedingungen. Erst wenn diese stimmen, werden laut DENEFF positive gesamtwirtschaftliche Effekte möglich, wie etwa zusätzliche Investitionen, Arbeitsplätze sowie Technologievorsprünge.
Seit dem letzten Jahr bietet Veolia seinen Kunden auch Energieaudits gemäß DIN EN 16247-1 an. Nach dem neuen Energiedienstleistungsgesetz sind diese Audits für größere Unternehmen verpflichtend, das erste Mal mussten sie bis zum 5. Dezember 2015 durchgeführt werden. BS|ENERGY hat zusammen mit anderen Dienstleistern an 680 Standorten Energieaudits abgewickelt und Kunden dabei unterstützt, ihre Energieeffizienz zu steigern. Dabei reichten die Leistungen von der Datenaufnahme über die Datenanalyse bis hin zur Erstellung eines detaillierten Auditberichts, der auch Vorschläge für Energieeffizienzmaßnahmen enthält. Mit diesem Service konnten auch die Stadtwerke Görlitz punkten. Sie führten Energieaudits für insgesamt 47 Standorte durch, davon drei mit Unterstützung eines Subunternehmens.
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Den Weg für gute Ideen bahnen Start-ups: Wie sich der Energiemarkt durch junge Unternehmen verändert
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eolia und KIC InnoEnergy haben ein gemeinsames Start-up-Programm im Energiebereich ins Leben gerufen: Sie wollen Gründer unterstützen, ihre Ideen rund um nachhaltige Energien weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu führen. Ein Gespräch mit Dr. Christian Müller, Geschäftsführer von KIC InnoEnergy, über sein Unternehmen, die Partnerschaft und warum man die neuen »Sterne am Himmel« unterstützen sollte.
»Mit einer klugen Geschäsidee bewirkt man Änderungen am Markt. Dies sollte auf jeden Fall begleitet sein durch eine Harmonisierung auf Europaebene."« Dr. Christian Müller, Geschäftsführer von KIC InnoEnergy
haben, aus der Forschung kommen oder schon unternehmerisch tätig waren. Um sie anzusprechen, gestalten wir in unseren sechs europäischen Zentren eigene Veranstaltungen, betreiben Networking und werden inzwischen per Mundpropaganda weiterempfohlen. Damit aus der Idee ein richtiges Unternehmen wird, begleiten wir die Gründer mit einem Team-Assessment und beraten sie rund um die Themen Markt, Technologie und Investitionen. Was unterscheidet Ihre Förderung, das Highway Acceleratorprogramm, von anderen Innovationsprogrammen? Herr Dr. Müller, Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Energiezukunft in Europa durch Innovation aufzubauen. An wen wenden Sie sich genau und wie gehen Sie dabei vor? Dr. Christian Müller: Unsere Zielgruppe sind alle, die sich auf den Weg machen und mit ihren neuen Ideen im Energiebereich Geld verdienen wollen. Das können Erstunternehmer sein, die sich noch in einer Früh- und Findungsphase befinden, aber auch Leute, die bereits Berufserfahrung
Dr. Christian Müller: Das ist der klare Fokus auf nachhaltige Energie. Es gibt bei uns keine fixen, starren Regeln, sondern wir sehen uns als Lösungspartner und achten extrem darauf, dass aus einer Idee ein echtes Geschäft entsteht. Unsere Partner profitieren von unserem Netzwerk und davon, dass wir in einer sehr frühen Phase Erstinvestor werden. Das sendet ein Signal an weitere Investoren, und außerdem haben sie dann den Kopf frei für die Entwicklung des Produkts.
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Ein fünfköpfiges Team kümmert sich bei Veolia in Deutschland um Start-ups und Innovationen
Was versprechen Sie sich von der Partnerschaft mit Veolia und wie profitieren die Start-ups davon? Dr. Christian Müller: Wir haben uns gefreut, dass Veolia mit seinem neuen Programm U-Start auf uns zugekommen ist. Denn als Global Player, der sich im Bereich Nachhaltigkeit positioniert, ergänzt das Unternehmen unser Angebot sehr gut. In unserer ersten gemeinsamen Kampagne haben wir Jungunternehmer mit Lösungen für Energieeffizienz und -speicherung sowie Monitoring und Analytik für einen effizienten Ressourceneinsatz gesucht. In einer zweijährigen Inkubationsperiode werden wir die Start-ups durch unser Highway Acceleratorprogramm unterstützen, ergänzt durch die Möglichkeit, die Ideen im industriellen Maßstab bei Veolia zu testen.
U-START Veolia Deutschland hat mit U-START ein Programm ins Leben gerufen, das junge Start-ups bei der Entwicklung ihrer Ideen unterstützt. Gefördert werden Jungunternehmer mit nachhaltigen Lösungsideen in den Bereichen Wasser, Entsorgung und Energie. Die erste U-START-Kampagne zu Energiethemen wurde gemeinsam mit KIC InnoEnergy auf den Weg gebracht. Im Mai startet eine weitere Kampagne zum Thema »Kreislaufwirtschaft« mit dem Partner KIC RawMaterials. Mehr Informationen unter www.veolia.de/u-start
Welche Trends und Entwicklungen gibt es denn derzeit im Bereich nachhaltige Energien?
Was können gerade junge Unternehmen beitragen, um die Energieversorgung Europas nachhaltig zu sichern? Und wo stehen wir idealerweise in zehn Jahren?
Dr. Christian Müller: Die Energiewende hat vor allem eine Umstellung auf dezentrale Energiesysteme ausgelöst. Das bedeutet einerseits eine stärkere Digitalisierung und andererseits größere Herausforderungen vor Ort, für Anwender und Verbraucher. Hier können junge Unternehmen als Serviceanbieter und Vermittler von Technologien ansetzen. Gleichzeitig sind bei den erneuerbaren Energien Stromspeicher ein zentrales Thema, ebenso wie ihr Einfluss auf die Netze, die als komplexe Systeme neue Lösungen erfordern. Tatsächlich ist in den vergangenen Jahren auf dem Energiemarkt viel passiert, nicht wegen, sondern trotz der vielen Regularien. Manche Akteure sind wirklich davon getrieben, die Welt ein wenig besser zu machen.
Dr. Christian Müller: Veränderungen sind getragen von Menschen, deshalb bezeichne ich die Start-ups gern als »Sterne am Himmel«, die uns den Weg in die Zukunft leuchten. Mit einer klugen Geschäftsidee bewirkt man Änderungen am Markt. Dies sollte auf jeden Fall begleitet sein durch eine Harmonisierung auf Europaebene. In zehn Jahren sind dezentrale Strukturen sicher besser ausgebaut als heute und der Anteil der Erneuerbaren, vor allem Photovoltaik und Wind, gestiegen. Besonders in Hinblick auf Emissionen sollten wir jedoch Kreisläufe schließen, wie es auch Veolia postuliert. Biomasse und Abfälle verdienen als Energieträger einen höheren Stellenwert. Auch Strom, Wärme und Mobilität sollten wir künftig stärker in einem direkten Zusammenhang betrachten.
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Aus der Luft gegriffen: Strom für Katastrophengebiete
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hne Strom wären Helfer nach Naturkatastrophen selbst ziemlich hilflos. Deshalb gehören Dieselgeneratoren zur Grundausstattung von Hilfsorganisationen. Schon bald könnten jedoch elegante, metallbeschichtete Ballons die stinkenden Knatterkisten ersetzen: Das Photovoltaiksystem »Zéphyr« verbindet Kunst und Ingenieurwesen.
Wenn ein Erdbeben eine Region in Trümmer legt oder eine Überschwemmung eine Stadt von der Außenwelt abschneidet, bricht meist auch die Stromversorgung zusammen. In der Regel nutzen Hilfsorganisationen dann Diesel-betriebene Stromerzeuger, um ambulante Küchen und Krankenstationen zu versorgen. Studenten des Pariser Kunstzentrums Le Laboratoire haben nun eine Alternative zu den lärmenden Generatoren erdacht: einen photovoltaischen Ballon. Unterstützung fanden die Studenten am Institut de Recherche et Développement sur l’Énergie Photovoltaïque (IRDEP). Gemeinsam mit den Forschern entwickelten die Studenten »Zéphyr«. Das System besteht aus einem Ballon, dessen 15 Quadratmeter große Oberfläche mit Kupfer, Indium, Gallium und Selenid beschichtet ist, kombiniert mit einer Box, die am Boden befestigt wird. Der Ballon wird vor Ort mit Wasserstoff gefüllt und steigt bis zu 50 Meter in die Höhe. Oben angekommen, richtet er sich automatisch nach der Sonne aus, absorbiert ihre Energie und leitet sie zum Boden, wo die Box daraus elektrischen Strom gewinnt. Ein Teil des Stroms steht den Helfern sofort zur Verfügung, z. B. um bis zu 15 Zelte zu versorgen und ein Telekommunikationsnetz aufzubauen. Einen weiteren Teil speichert die Box für die Nacht. Bisher gibt es von Zéphyr nur einen Prototypen. Doch dieser begeistert Fachwelt und Hilfsorganisationen gleichermaßen. Das zeigen fünf Auszeichnungen, darunter der Paris Artscience Prize 2014 und der Sharing Energy in the City 2030 Award. Die Erfinder suchen derzeit finanzkräftige Partner, um Zéphyr weiterzuentwickeln. Zu optimieren sind beispielsweise die Aerodynamik, die Photovoltaiktechnik und der Energiespeicher. Außerdem wiegt das System insgesamt noch zu viel. Doch wenn erst alle Details stimmen, kann der Ballon die Arbeit in Katastrophengebieten erleichtern und umweltfreundlicher machen. www. lelaboratoire.org/en www.irdep.cnrs-bellevue.fr
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Möbel vom Acker Wie ein britischer Designer die Inneneinrichtung auf den Kopf stellt
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chlafen, sitzen, essen, ausruhen, arbeiten – Möbel sind wesentlicher Bestandteil unserer alltäglichen Abläufe. Doch unser häusliches Inventar ist weit mehr als nur eine nützliche Hilfe. Bett, Stuhl und Schreibtisch wählen wir passend zu unserem Lebensstil, unseren Überzeugungen, letztlich zu unserer Gefühlswelt aus. Verändern wir uns, verändern wir oft auch unseren Wohnraum und unsere Einrichtung.
Im besten Fall bekommen unsere Möbel dank Flohmarkt oder Online-Marktplätzen ein zweites Leben, im schlechtesten landen sie auf dem Sperrmüll. Besonders nachhaltig ist diese Entwicklung nicht. Hinzu kommt: Selbst wenn ein Möbelstück aus zertifiziertem Holz produziert wird, sind bei der Herstellung noch viele Arbeitsschritte nötig, bei denen wiederum viel Holzabfall entsteht. Der britische Designer Gavin Munro geht deshalb einen anderen Weg. Mit seinem Unternehmen Full Grown probt er die radikale Vereinfachung des Möbelbaus: Seine Tische, Stühle und Lampen wachsen buchstäblich auf Bäumen. Plantage statt Sägewerk Die Produktionsstätte von Full Grown im englischen Derbyshire wirkt wie eine Mischung aus Wald und Plantage. In akuraten Reihen wachsen dort seit mehreren Jahren Weiden und Eichen heran. Damit aus ihnen einmal Möbel entstehen, biegen der Designer und sein Team die kräftigsten Sprossen der Pflanzen zurecht. Entlang von »Gussformen« aus Kunststoff beschneiden und binden sie die Triebe so, dass sie direkt in Form der gewünschten Möbelstücke wachsen. Sind die Äste kräftig genug, beginnt die Ernte und Weiterverarbeitung. Vier
bis acht Jahre dauert es im Schnitt, bis die Möbelstücke von Gavin Munro ausgewachsen sind. Doch insgesamt entstehen bei deren »Produktion« gerade mal ein Viertel der CO2-Emissionen, die beispielsweise ein herkömmlicher Stuhl verursacht. Zudem binden die Bäume während des Wachstums Kohlendioxid und die wenigen Abfälle aus der Veredelung nutzt Munros Team für Düngung und Heizung. Einzigartige Designerstücke Die Idee, Möbel direkt in Form wachsen zu lassen, ist nicht neu. Aber Gavin Munro ist der Erste, der die Produktion im größeren Stil anpackt. Im kommenden Jahr will er die ersten der 400 angepflanzten Stühle, Lampen und Spiegelrahmen ernten. Vorbestellt werden können sie bereits jetzt auf der Website seines Unternehmens. Fest steht: Die Full-Grown-Objekte sind noch mehr Designerstücke als Alltagsmöbel – enstprechend sind auch die Preise. Massentauglich werden die Möbel wohl auch in Zukunft nicht. Wer jedoch seinem Anspruch an Einzigartigkeit und Nachhaltigkeit Ausdruck verleihen möchte, wird unter Munros Produkten auf jeden Fall fündig.
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Nachhaltige Möbel: Designer Gavin Munro lässt seine Stühle, Lampen und Tische direkt auf dem Acker in Form wachsen. Nach rund acht Jahren erntet er die einzigartigen Objekte. www.fullgrown.co.uk
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Treffen Sie Veolia
BDEW Kongress, Energie- und Wasserwirtschaft im Wandel 8. – 9. Juni 2016
Unsere Termine
www.bdew.de
Bonding Messe 25. Mai 2016 www.bonding.de Braunschweig
Berlin
OEWA: Tag der offenen Tür 7. Juni 2016
Veolia PraxisCamp Energie 26. – 27. Mai 2016 www.veolia.de
www.oewa.de
Leipzig Döbeln
SE|BS: Tag der offenen Tür 21. August 2016 www.stadtentwässerung-braunschweig.de
Ostdeutsches Energieforum 30. – 31. August 2016 www.ostdeutsches-energieforum.de
München Veolia vor Ort als Aussteller Veolia vor Ort
Besuchen Sie uns auf der
IFAT 2016 30.05.–03.06.2016 IN MÜNCHEN HALLE B1 | STAND 129/228
www.ifat.de Vereinbaren Sie einen Termin für ein Gespräch auf unserem IFAT-Stand und diskutieren Sie mit uns über die Herausforderungen der Branche. Einen kostenlosen Zugangscode zur Messe erhalten Sie hier: de.ifat@veolia.com Impressum: nahdran. Aus Branche und Unternehmen | Herausgeber: Veolia Deutschland GmbH, Unter den Linden 21, 10117 Berlin, www.veolia.de/nahdran | Redaktion: Andreas Jensvold (verantwortlich für den Inhalt), Sabine Kraus, Monika Reeb, Lennart Danckert, Dr. Martina Bruckschen, Telefon: 030-2062956-72, nahdran@veolia.com | Druck: AlsterWerk MedienService GmbH | Konzept, Realisierung, Illustration: Johanssen + Kretschmer Strategische Kommunikation GmbH | Illustration: Jörg Block | Bildnachweise: Wirtschaftwoche Green Economy Handelsblatt GmbH (S. 2), Ahrens + Steinbach (S. 6), Anika Malitz (S. 12), Veolia Industrieservice (S. 13), Werner & Mertz (S. 14), Carsten Costard, OEWA (S. 15), livelihood, Shutterstock/Richard Whitcombe (S. 16), Shutterstock/Peshkova, Shutterstock/Paskars Grinvalds (S. 17), KIC InnoEnergy (S. 18), Veolia (S. 19), ZephyrSolar (Fotomontage, S. 20-21), Full Grown (S. 22-23). Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.
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