"Nur die eine Erde" – Fred Hageneder – Leseprobe

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Teil II: Globale Zerrüttung

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wickeln, und Einsichten und Empathie, die auch dem nicht-menschlichen Leben wie Pflanzen und Tieren, ja ganzen Ökosystemen zugutekommen können. Die menschliche Spezies könnte ein Segen für diese Erde sein. Aber stattdessen haben Angst und Gier die Oberhand gewonnen. Wir haben lange ignoriert, dass jede Landschaft nur eine begrenzte Tragfähigkeit hat. Kein Ökosystem kann eine explodierende Population einer einzelnen Spezies auf unbestimmte Zeit tragen. Zu lange war das Wirtschaftsmodell des Kapitalismus die Wachstumsökonomie, die ein nie endendes Wachstum des BIP (Bruttoinlandsprodukt) fordert. Dies ist ein kollektiver Wahn, der den Menschen von der Natur entkoppelt sieht. »Ressourcenextraktion« und Müllerzeugung sollen ad infinitum weitergehen. Aber die Wirtschaft kann nicht ewig expandieren. Unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten ist nicht möglich. Die Ökonomie kann niemals die Grenzen der Ökologie überschreiten. eingebildetes »unendliches« Wachstum Wirtschaft

Raubbau

absolute Obergrenze für Wachstum

Müll Ökosphäre

Ökosphäre (»Natur«)

Wirtschaft Raubbau

Die Illusion, dass die Wirtschaft oder irgendein menschliches Tun unabhängig außerhalb der Natur existieren könnte

Müll

Die Rückkehr in die physikalische Wirklichkeit

Abb. 4. Das Modell des unendlichen Wachstums: Wahn und Wirklichkeit


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