Gesundheit im Fußball

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Gesundheit im FuĂ&#x;ball


Dieser Beitrag enthält Expertenmeinungen von: • Dr. med. Holger Alex: Dr. Alex arbeitet als Chefarzt für den Fachbereich Orthopädie im St. Bonifatiushospital in Lingen und im Hümmling Hospital in Sögel. Er ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, für spezielle Orthopädische Chirurgie und Chirotherapie. • Dr. med. Claus-Dieter Asche: Dr. Asche ist Chefarzt der Fachklinik für orthopädische und traumatologische Rehabilitation in der MediClin Hedon Klinik in Lingen. Er ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, sowie für Chirotherapie, Sportmedizin und Physika­ lische Therapie. • Nico Beator: Nico Beator ist selbstständiger Personaltrainer und studierter Gesundheitsmanager. Er unterhält an der Kaiserstraße 3a in Lingen ein Studio für Personal Training, ­Boxen und Ernährungscoaching. Mit seinem Kollegen Christian Schlee bietet er „Bootcamps“ am Emskanal und im Kiesbergwald an. Er ist als Coach deutschlandweit gefragt, liefert Fachbeiträge für Zeitschriften und ­unterstützt Firmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement. • Judith Schröder: Judith ist Expertin auf dem Gebiet der Orthopädiemechanik. Sie ­arbeitet als Orthopädiemechanikerin und Bandagistin im Sanitätshaus Klönne in Rheine und absolviert derzeit ihren Meisterabschluss. Man könnte meinen, sie agiert eher im Hintergrund, leistet mit ihrer wertvollen Arbeit aber einen wichtigen Beitrag zur schnellen Genesung von Sportlern! Hinweis: Die Zusammenstellung des Ratgebers enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder ­-behandlung verwendet werden. Der Ratgeber kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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Inhalt „Gesundheit im Fußball“

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Wenn der Muskel reißt, hilft erst einmal „PECH“ Teil 1: Der Muskelfaserriss

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Prävention im Fußball – Tipps für einen fitten Körper Teil 2: Interview mit Personaltrainer Nico Beator

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Plötzliche, starke Schmerzen im Gelenk Teil 3: Verletzung des Meniskus

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Warum Fußballer O-Beine haben Teil 4: Muskuläre Dysbalance

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Das Grauen eines jeden Fußballers Teil 5: Der Kreuzbandriss

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Wie hilfreich sind Bandagen und Orthesen? Teil 6: Medizinische Hilfsmittel – Interview mit Orthopädiemechanikerin Judith Schröder

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Die Stabilität des Fußes Teil 7: Das Sprunggelenk

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Die wichtigsten Maßnahmen

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Autorin: Carolin Wengel

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Impressum 41

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Foto: Carolin Wengel

Gesundheit im Fußball Mit dem folgenden Ratgeber wollen wir Euch Fakten zu den häufigsten Sportver­ letzungen und wertvolle Tipps für einen ­fitten Körper liefern. Wir berichten über eine Ballsportart, die körperliche Dynamik erfordert und die von zähem Zweikampfverhalten und extremen Spitzenbelastungen geprägt ist. Hohe Laufleistung, Sprints, Stürze und Schüsse verlangen dem selbst gut trainierten Sportler alles ab. Verletzungen liegen besonders im Fußballsport an der Tagesordnung und sie sind auch noch so variantenreich wie das Spiel selbst. ­Amateurfußballer sind Blessuren gewohnt und hart im Nehmen. Doch falscher Ehrgeiz ist im wahrsten Sinne des Wortes fehl am Platz. Im Erwachsenenalter ist mit Ver­letzungen zu rechnen, besonders bei denen, die ehrgeizig sind aber körperlich nicht hundertprozentig fit oder überbelastet. Unregelmäßige ­Trainingseinheiten, Stress im privaten Alltag, schlechte Ernährung, Erkältungen: All das sind Faktoren, die Euch außer Gefecht setzen, die Leistung mindern und anfällig für Ver­ letzungen machen.

Dass Deutschland sich als Weltmeister feiern lassen darf, ist übrigens nicht zuletzt auch ein Verdienst der sportmedizinischen Abteilung samt Physiotherapeuten. Sie sorgen dafür, dass die Spieler nicht nur fit sind, sondern auch bleiben. Da Sportverletzungen leider ein Risiko darstellen, muss ihnen bestmöglich vorgebeugt werden. Nur wie? Was kann ich tun, um Sportverletzungen vorzubeugen? Und was passiert eigentlich bei einem Muskelfaserriss? Wie behandelt man einen Kreuzbandriss? Diese und viele weiteren Fragen haben wir näher beleuchtet, uns mit Experten aus dem ­Gesundheitswesen unterhalten und interessante Fakten über ­typische Fußballerverletzungen gesammelt. Außerdem gibt es von uns einige Tipps, was Ihr für Euren Körper tun könnt und wie sich verletzungsbedingte Zwangspausen vermeiden lassen.

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Wenn der Muskel reißt, hilft erst einmal „PECH“

Grundsätzlich setzt sich ein Muskel aus Bündeln zusammen. Jedes Bündel besteht aus Fasern, jede Faser wiederum aus Fibrillen. Die Fibrillen werden schließlich von Filamenten gebildet, die – vereinfacht – gesagt im Zusammenspiel mit den Nerven des Muskels seine An- und Entspannung ermöglichen.

Teil 1: Der Muskelfaserriss Abb. 2: Marie Nicolay

Diego Costa von Atlético Madrid geht in der achten Minute des Championsleague-Finales gegen Real k.o. und muss ausgewechselt werden. Dumm gelaufen, dass der Versuch ­einer Blitzheilung mithilfe einer Wunderhei­lerin gründlich danebenging. Der Muskelfaserriss ist eine schwere Verletzung des Muskel­apparats, die selbst bei den Profis seine Zeit braucht.

Der Aufbau des Muskels (unvollständig)

Abb. 1: Marie Nicolay

unverletzter Muskel

Muskelzerrung

Muskelfaserriss

kompletter Muskelriss

Grundlagen Verletzungen der Muskulatur zählen zu den häufigsten Sportverletzungen. Oft zerreißt ein Teil des Gewebes infolge unzureichenden Aufwärmens und unkontrollierter Bewegungen durch Überdehnung. Beliebte Stellen für ­Muskelzerrungen/-faserrisse sind die ­Waden-, Leisten- und Oberschenkelmuskeln. Wenn man von einer Muskelzerrung spricht, ist zumeist ein leichter Muskelfaserriss ­gemeint. Das Prinzip ist dasselbe, nur ist die Ausprägung bei einem Faserriss schlimmer.

Wie kommt es nun zu einem Muskelfaserriss? Zu einem Muskelfaserriss kommt es, wenn der Muskel gegen seine Anspannung oder in einem unvorbereiteten Moment plötzlich gestreckt wird. So kann es beim Grätschen dazu kommen, dass die begrenzte Elastizität der Muskelfasern überbeansprucht wird und eine Muskelzerrung, ein Muskelfaserriss oder im schlimmsten Fall ein Riss des kompletten Muskels die Folge ist. Abrupte Belastungen und grobe Gewalteinwirkungen können auch zum Muskelschaden führen. Habt Ihr euch nicht genügend warm gemacht, sind Eure Muskelgruppen zu ungenau aufeinander abgestimmt und höhere Leistungsanforderungen eigentlich noch nicht abrufbereit. Gibt man dennoch Vollgas, 5


kommt es zu Differenzen im Zusammenspiel der Muskeln und übermäßige Zugkräfte entstehen. Auch wenn die Muskeln zu schwach oder zu einseitig trainiert sind, begünstigt dies Risse. Verhärtungen der Muskeln bereiten manchmal Probleme. Sie sind nichts anderes als Verspannungen durch körperliche Überbelastungen und durch zu viel Sport, Stress oder Fehlhaltungen. Dann helfen nur noch Trainingspausen, Massagen und Wärme. Letzteres fördert die Muskeldurchblutung und reduziert die Beschwerden. Besonders die Eifrigen unter Euch vergessen, dass die Muskulatur bei hohen Trainingsanforderungen ermüdet, viel Flüssigkeit und Mineralstoffe braucht. Werden diese Verluste nicht rechtzeitig kompensiert, kann der Muskel nicht vernünftig arbeiten und Verletzungen sind vorprogrammiert. Ein wichtiger Hinweis: vermutlich verlangsamt übermäßiger Alkoholgenuss die Muskelproteinbildung. Das stört nicht nur den Muskelaufbau, sondern verlangsamt bei Verletzungen den Heilungsprozess! Alkohol hat zudem viele Kalorien und schwächt Euer Immunsystem. So können sich leicht Entzündungen in die Verletzung einschleichen. Also, auch wenn der Frust groß ist; als Sportler am besten generell auf regelmäßigen Alkoholkonsum verzichten. Das typische Unfallmuster • plötzliche, unkoordinierte Bewegungen im Eifer des Gefechts • Absprünge, gestrecktes Bein, Grätsche • Stürze mit unnatürlicher Beinstellung • übermäßige Streckung des Beins, um den Ball noch zu erreichen • Auftreffen eines hohen Balls auf die Fußspitze • Ausfallschritte, Spreizschritte • übermäßige Rotationsbewegungen • falsche Lauf-, Sprint- oder Schusstechnik • ungewohnter, unebener Boden • minderwertige, unzureichende Ausrüstung • kalte Außentemperaturen

Wie merke ich, dass etwas kaputt gegangen ist? Anzeichen sind plötzlich einsetzende, ziehende, stichartige Schmerzen. Möglicherweise bilden sich eine Beule und/oder ein Bluterguss, da nicht selten kleine Blutgefäße mit einreißen. Die Anspannung des Muskels ist jetzt nur noch unter Schmerzen möglich. Schwere Muskelfaserrisse bluten nicht nur unter der Haut sondern auch im Muskel. Dann schmerzt es unglücklicherweise auch in Ruhe, ganz ohne Belastung. Grund dafür ist, dass das Bein durch Bindegewebsschichten in verschiedene Räume eingeteilt ist. Sammelt sich nun Flüssigkeit/Blut an, entsteht ein höherer Druck, die Nerven werden gereizt und können schlimmstenfalls ausfallen. Nicht zu vergessen ist, dass bei einem Sport­ unfall das Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet wird. Es ist in unserem Körper dafür zuständig, den Fluchtreflex auszulösen und Schmerzen erträglich zu machen. Gefährliche Situation, denn es kann Euch zum Weiterspielen veranlassen. Spieler, die sich in diesem Moment falsch und unvernünftig einschätzen, verschlimmern eine leichte Verletzung meist erheblich. Untersuchung durch den Arzt Der Arzt befragt Euch zum Unfallhergang und tastet das Verletzungsareal ab. Anhand dessen kann er abschätzen, welche Verletzung ihr Euch zugezogen habt. Ein Ultraschall (Sonogramm) zeigt, ob der Muskel gerissen ist und wie groß der Bluterguss ist. Durch Muskelfunktionstests lassen sich die Muskeln und Nerven im Bereich der Verletzung überprüfen. Ist die Diagnose nicht sicher zu stellen, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) den Muskel und den Bluterguss recht eindeutig beurteilen. Diese ist aber nur notwendig, wenn man eine schwere Verletzungsform annimmt (Muskelabriss oder sehr viel Blut im Muskelraum), die vielleicht sogar operiert werden muss. In diesem Fall rät Dr. med. Holger Alex, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie: „Große Blutergüsse sollten im individuellen 6


Fall entlastet werden, da dies den Heilungsverlauf beschleunigen kann.“ Foto: Carolin Wengel

Gele und Medikamente, die die Entzündung und Schmerzen hemmen. Trotzdem: Der Arzt behandelt immer individuell! Zudem gilt nach Dr. med. Claus-Dieter Asche für die Planung der Behandlung: „Das Leistungsniveau eines Sportlers hat Einfluss auf die Intensität der Behandlung.“ Operiert werden muss nur im Ausnahmefall. Dr. med. Asche weist dennoch darauf hin, dass eine operative Befestigung sinnvoll sein kann, wenn die Muskelsehne am Knochen nicht mehr hält oder der Muskel nicht mehr funktionsfähig ist. Eine Operation sollte wenn möglichst zeitnah geschehen, da Narbengewebe den Eingriff erschwert.

Wie wird ein Muskelfaserriss behandelt? Über die alles entscheidende Erstversorgungsmaßnahme sind sich unsere Experten einig: die „PECH“-Regel! Viele Betreuer und medizinisch versierte in Eurem Team wissen, was PECH bedeutet: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Gekühlt werden sollte für mindestens 15 Minuten und legt das Eis nie direkt auf die Haut (Eisspray nur mit Abstand aufsprühen!). Kälteschäden der Haut sind schmerzhaft und hinterlassen Narben. Abb. 3:

Das PECH-Schema

P

E

C

H

=Pause

=Eis

=Compression

=Hochlagerung

(Schonung Abbruch der Aktivität)

(Kühlung der betroffenen Region)

(Anlegen eines Druckverbandes)

der betroffenen Extremität

Ist der Schock erst einmal verdaut, gilt laut unseren Spezialisten weiterhin: entlasten, ruhigstellen, schonen, nasskalte Verbände, Kompressionsverbände, Sportsalben oder

Rehabilitationsmaßnahmen Selbst wenn bei Euch ein Muskelfaserbündel gerissen ist, merkt Ihr nicht unbedingt einen Kraftverlust. Der Muskel ist meistens stark genug den Ausfall eines Bündels zu kompensieren. Während der Schonungsphase vernarbt das Muskelgewebe und bleibt funktionstüchtig. Ihr dürft und sollt Euch bewegen ABER als Maßstab gilt immer Beschwerdefreiheit: Erlaubt ist, was keine Schmerzen bereitet! Bei schweren Rissen weisen die Ärzte im Interview darauf hin, die konservativen Behandlungsmaßnahmen voll auszuschöpfen, um die Regeneration zu fördern. Dazu zählen: Physiotherapie, Lymphdrainage, langsamer Bewegungsaufbau, milde lokale Wärme und Bewegungstherapie. Hin und wieder kommen Behandlungen mit Ultraschall, Elektrotherapie oder Gleichstromtherapie hinzu. Wann kann es endlich wieder losgehen? Langjährige Amateurkicker kennen ihren Körper in der Regel sehr gut und können sich einschätzen. Das gilt sowohl für den Moment, in dem sie sich die Verletzung zuziehen, als auch für die Wahl des Zeitpunktes, in der es nach einer drei bis zwölfwöchigen Zwangs­pause wieder mit dem Training losgehen kann. Grundsätzlich sollte das gemeinsam mit dem 7


Foto: Carolin Wengel

Foto: Carolin Wengel

behandelnden Arzt entschieden werden. Vor einer zu frühen Belastung ist aufgrund der Gefahr, dass der Muskel erneut reißt, zu warnen. Der Körper muss stufenweise an Belastung gewöhnt werden. Zu Beginn wird von unseren Fachexperten langsames bewusstes Gehen, Schwimmen und Radfahren befürwortet. Wie schütze ich mich vor einem Muskelfaserriss? Wir halten fest: Sicherster Schutz vor einer Muskelverletzung ist eine ausgewogene Muskelspannung. Dr. med. Asche: „Dehnübungen werden umso wichtiger, je intensiver die Trainingsbelastung ist, gerade beim Kraft- und Schnellkrafttraining im Fußball.“ Er verweist auf ein kurzes Andehnen nach entsprechender Aufwärmphase und betont: „Ein zweibis dreimal wöchentlich erforderliches Dehnungsprogramm sollte stets im Anschluss an eine Trainingsphase und nicht vor Belastung erfolgen.“

det. Spieler sollten Dehnübungen eigenständig und gewissenhaft durchführen. Konkrete Übungen Diverse Aufwärm-, Gymnastik- und Dehnübungen werden im Programm FIFA11+ vorgestellt. Sie gehören nicht nur in die Cooldown- Phase, sondern bedingt auch in die Aufwärmphase zu Beginn des Trainings. Ausgewogene und bewusste Übungen, besonders für die vorderen aber auch für die seitlichen und hinteren Beinmuskeln, sind für Fußballer sehr wichtig. Foto: Carolin Wengel

Durch mangelnde Dehnung nach dem Training kommt es zur Verkürzung der Muskelsehen. Kräfte wirken dann gebündelt, schnell kann der Muskel dadurch überdehnen und auch reißen. Auf das entsprechende Gelenk wirken nun auch unausgewogene Kräfte. Im schlimmsten Fall ist die Feinabstimmung zwischen den Muskelgruppen gestört und das Gelenk in bestimmten Momenten nicht mehr vor schnellen oder untypischen Bewegungen gestützt. Letztendlich sind die Bänder gefähr8


Nico, was sagst Du? Kann man Sport­ verletzungen vorbeugen? Nico: Sportverletzungen können selbst- oder auch fremdverschuldet sein. Auf das selbstverschuldete Auftreten einer Sportverletzung hat jeder Sportler selbst einen großen Einfluss und kann das Risiko deutlich minimieren. Am Beispiel eines Kreuzbandrisses besteht die Vorbeugung darin, alle umliegenden Strukturen, besonders die gelenkumgebene Muskulatur zu kräftigen. So können die äußeren Belastungen optimal verarbeitet und die Bänder entlastet werden. Dehnübungen vor oder nach dem Sport, deine Empfehlung?

Foto:privat/FuPa.net

Nico Beator

Prävention im Fußball – Tipps für einen fitten Körper Teil 2: Interview mit Personaltrainer Nico Beator Der Personaltrainer und Gesundheitsmanager Nico Beator aus Lingen versorgt uns mit Antworten rund um das Thema sportliche Leistungsfähigkeit und Präventionsmaßnahmen. Zudem verrät er ein paar seiner Insider-Tipps…

Nico: Die Eigenschaften vom Dehnen bestehen darin, die Muskulatur und auch die passiven Strukturen in deren maximal möglichen Bewegung elastisch zu halten. Ob vor oder nach dem Sport gedehnt werden soll, kommt auf die eigentliche Trainingseinheit an. Nach einer intensiven Sprinteinheit wäre ein Dehnen eher kontraproduktiv, da das Laktat (Anmerkung der Redaktion: Abfallprodukt, welches bei großer Muskelanstrengung anfällt), aufgrund einer mangelnden Durchblutung infolge der gedehnten Position, nicht optimal abtransportiert werden kann und so Mikro­ traumen (Anm. d. Red.: ,,geringfügige Verletzung“) in der Muskulatur entstehen können. Das würde eine Regeneration verzögern. Dehnübungen vor dem Sport machen z.B. beim Schwimmtraining in der Hüftbeugemuskulatur Sinn, da so die Hüfte mehr gestreckt wird und die untere Körperhälfte eine effektivere Wasserlage einnimmt. Sinnvollste/erfolgreichste Vorbeugung eines Muskelfaserrisses? Nico: Dosiertes Training nach System und trainingswissenschaftlichen Empfehlungen. Rätst Du Amateurfußballern neben dem eigentlichen Fußballtraining zu spezieller Fitness? Wenn ja, warum? 9


Abb. 4: Marie Nicolay

potenzial der Muskulatur, eine verbesserte Reaktion und somit schnellere Spielzüge. Hier ist ein Muskelaufbautraining des gesamten Körpers zu empfehlen. Welche drei konkreten Übungen erachtest Du für die untere Extremität für Fußballer am Wichtigsten? Nico: Ausfallschritt auf Airexkissen, Kreuzheben auf Airexkissen, Wadenheben im Stehen.“ (Anm. d. Red.: Airexkissen sind Schaumstoffkissen, die die Balance und Tiefensensibilität fördern. So kann sich der Körper an ungewohnte und schnelle Bewegungsanforderungen, z.B. im Fußballspiel, gewöhnen). Was empfiehlst Du als Personaltrainer und Gesundheitsmanager einem Amateurfußballer generell? Nico: Wie oben bereits erwähnt, zum einen ein spezifisches Krafttraining und zum anderen die Leistungsfähigkeit sowie Regeneration mit einer zielgerichteten Ernährung zu ergänzen. Ich denke, dass dieses Potenzial bei den meisten Fußballern absolut unterschätzt und nicht berücksichtigt wird.

Nico: Ja, auf jeden Fall. Fußball ist ein Mannschafts-Spielsport. Hierbei werden alle konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination) abgerufen. Parallel neben dem Talent ist die konditionelle Fitness ein entscheidender Einflussfaktor auf die Leistungsfähigkeit eines Spielers. Fehlt dem Spieler zum Beispiel die nötige Durchsetzungsfähigkeit in einem Sprint, weil das Herzkreislauf-System vorzeitig ermüdet, kompensiert das Talent, einen Ball gut führen zu können, diese Leistungseinbuße nicht. Diese Fähigkeit kann beispielsweise durch ein pulsüberwachtes Intervalltraining verbessert werden. Weiterhin wird jede körperliche Bewegung durch Muskelarbeit umgesetzt, dementsprechend bieten ein größeres Kraft-

Einer deiner Kunden wurde am Knie- oder Sprunggelenk operiert, wann beginnt ihr wieder mit dem Training? Und passt Du es individuell an? Nico: Nach einer Operation muss zunächst Absprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden und die Wundheilung muss abgeschlossen sein. In der zweiten bis dritten Woche nach Operation befindet sich die Wundheilung in der sogenannten Proliferationsphase. Jetzt bildet sich neues Bindegewebe. In dieser Zeit kann mit der Physiotherapie begonnen werden und ein propriozeptives Training (Gleichgewichtsübungen) aufgenommen werden. Je nach Genesungsverlauf kann nach der dritten bis zur achten Wochen nach der Operation ein stückweiser Belastungsaufbau im schmerzfreien Bereich durchgeführt werden. 10


Das „bradytrophe“- (durchblutungs- und gelenkflüssigkeitsfördernde Training) sowie das Kraftausdauertraining sind nun gut einzusetzen. Nach etwa zwei Monaten befindet sich die Wundheilung in der Umbauphase (vollständige Regeneration des Gewebes), die bis zu einem Jahr dauern kann. Hier sollte dann ein Muskelaufbau- sowie darauf aufbauendes neuromuskuläres Training auf dem Fitnessprogramm stehen. Im weiteren Verlauf gilt es dann wieder das sportartspezifische Fußballtraining zu integrieren. Worauf sollte ein Spieler nach einem Kreuzbandschaden beim Fitnesstraining achten? Nico: Grundsätzlich sind isolierte Streckungen des Unterschenkels im offenen Übungssystem (zum Beispiel die Beinstreckmaschine im Fitnessstudio) in den ersten Monaten nach der Operation zu vermeiden. Als erste Maßnahme sollte – wie bereits oben erwähnt – ein Kniestabilisierungstraining (Gleichgewichts- und sensomotorische Übungen, zum Beispiel: Einbeinstand auf instabilem Untergrund) durchgeführt werden. Ein wesentlicher Schwerpunkt sollte dann in dem Auftrainieren der Beinbeugemuskulatur gelegt werden, da diese das vordere Kreuzband in seiner Funktion bei der Verhinderung der „vorderen Schublade“ unterstützt. Die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) ist nach einer OP erheblich geschwächt und aufgrund der langen Inaktivität atrophiert (abgebaut). Von daher ist ein wesentliches Ziel des rehabilitativen Trainings, die Kräftigung der knieumgebenen Muskulatur, besonders der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) und wie schon oben erwähnt, der Beinbeugemuskulatur (ischiocruralen Gruppe).

Muskuläre Dysbalancen sind ein häufiges Problem, was rätst Du als Experte den Spielern bzw. den Trainern für das Fußballtraining? Nico: Muskuläre Dysbalancen entstehen zum Einem aufgrund einseitiger Belastungen und zum Anderen aufgrund zu schwacher Muskulatur. Demzufolge ist es wichtig zu beachten, den Bewegungsapparat immer agonistisch und antagonistisch zu trainieren. Dies bedeutet, dass wenn z. B. Liegestütze für die Brust- und Armstreckmuskulatur ausgeführt werden, auch z. B. Klimmzüge für die Rückenund Armbeugemuskulatur trainiert werden müssen. Um die Muskulatur kontinuierlich zu stärken/aufzubauen, müssen die Intensitäten der jeweiligen Übungen von Zeit zu Zeit gesteigert werden. Ein Beispiel an der Oberschenkelmuskulatur: Erst Kniebeuge, dann einbeinige Kniebeuge und schließlich Kniebeuge mit Partner auf dem Rücken.

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Plötzliche, starke Schmerzen im Gelenk Teil 3: Verletzung des Meniskus

Im dritten Teil geht es um eine Stelle, die Fußballer immer wieder vor große Probleme stellt: die Menisken des Kniegelenks.

Abb. 5: Carolin Wengel/FuPa.net

Innen- und Außenmeniskus. Aufsicht auf den rechten Unterschenkel

Wir erklären, wie es zu einem Meniskusschaden kommt, was typische Unfallmuster sind, wie man einem Riss vorbeugen kann, und vieles mehr. Foto: Carolin Wengel

Didier Ya Konan wird Ende 2010 ein großes Knorpelstück im rechten Knie entfernt. Danach geht der Mittelstürmer von Hannover 96 in die Reha-Phase. Andere Spieler wären in der Partie gegen den VfB Stuttgart möglicherweise vom Platz getragen worden. Erstaunlicherweise hat Ya Konan trotz des großen Risses im Meniskus nicht nur die Spielzeit durchgehalten, sondern mit seinen zwei Toren auch noch den 2:1 Sieg erzielt.

Grundlagen Die Menisken (Innen- und Außenmeniskus) sind zwei halbmondförmige Strukturen, die auf der Gelenkfläche des Schienbeins liegen. Sie haben die Funktion, das Gelenk gemeinsam mit der Gelenkflüssigkeit zu schmieren und Zug- und Stoßkräfte abzufangen. Diese entstehen beispielsweise dann, wenn wir das Knie beugen, also den Unterschenkel anziehen oder schnell wechselnde, drehende Bewegungen machen. Die Menisken bestehen aus Faserknorpel, welcher wenige Blutgefäße und viel Wasser enthält und sich daher von Verletzungen nicht selbst erholen kann. Der Innenmeniskus (auch: Meniscus medialis) ist größer als der Außenmeniskus, C-förmig und relativ unbeweglich. Er ist stark mit der Gelenkkapsel und dem Innenband verwachsen.

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Der Außenmeniskus (auch: Meniscus lateralis) hat eine rundliche Form und ist glücklicherweise beweglicher. Er wird wesentlich seltener beschädigt.

• Bei Fußballspielern typisch: schlagartige Streckung, wobei der Knorpel übermäßig gespannt wird • Bewegungen aus der Hocke heraus

Wie kommt es zu einem Meniskus­ schaden? Ein gesunder Meniskus reißt normalerweise nicht. Zu Rissen kommt es, wenn Euer Meniskus erste Abnutzungserscheinungen aufweist. Denn schon im jungen Erwachsenenalter verliert der Knorpel im Knie vermehrt an Flüssigkeit und damit an Elastizität. Sportarten wie der Fußball haben zudem eine extrem hohe Kniebelastung und fördern dadurch diesen Prozess. Letztendlich gehen die Puffereigenschaft der Menisken mehr und mehr verloren. Wird der spröde Knorpel nun belastet, kann er einreißen.

Anzeichen und Untersuchung durch den Arzt Sportler, die sich einen Riss des Meniskus zuziehen, klagen häufig über plötzliche, starke Schmerzen im Gelenk. Daneben können sich an- bzw. abgerissene Knorpelteile des Meniskus lösen und den Gelenkspalt blockieren. Das Knie kann dann nicht mehr richtig bewegt werden. In jedem Fall solltet Ihr einen Arzt aufsuchen. Dieser prüft das Knie durch abtasten und reizt durch gezielte Bewegungen bestimmte Abschnitte des Meniskus. So lässt sich sehr genau die Stelle, an der es eventuell zum Riss gekommen ist, feststellen.

Wird das Innenband beschädigt, ist das ein riskantes Unterfangen für den Innenmeniskus: Beide sind stark miteinander verwachsen und nicht selten zieht ein verletztes Innenband den Meniskus medialis in Mitleidenschaft. Das nennt man dann: Kombinationsverletzung. „Eine Kombination aus verschiedenen Verletzungen ist im Knie leider keine Seltenheit“ betont Chefarzt Dr. med. Alex, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im St. Bonifatius Hospital Lingen. Was ist ein typisches Unfallmuster? Die hier gesammelten Unfallmuster sind im Fußball typischer Ausgang einer Zweikampfsituation. Bei Schüssen aus einer Rotationsbewegung oder Aktionen aus der Hocke heraus ist ein Meniskusschaden aber ebenso möglich. • Abrupte Bewegung mit Verdrehung des Kniegelenks • Plötzliche Drehbewegung im gebeugten Knie • Stoß von der Seite bei feststehendem Unterschenkel

Typische Anzeichen: • Schmerzen bei maximaler Streckung des Knies in Rückenlage sind Hinweis auf Schädigung des Hinterhorns des Innenmeniskus • Schmerzen bei Innendrehung des Unterschenkels deuten auf eine Verletzung des Außenmeniskus hin • Schmerzen bei Außendrehung des Unterschenkels deuten auf Innenmeniskusschaden hin • Schmerzen im Schneidersitz erklären mög­ licherweise ebenfalls eine Innenmeniskusverletzung „Deutet schon die Untersuchung auf einen Riss hin, wird vorab die Meniskusverletzung mittels der Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert und nach ihrer Form eingestuft“ berichten unsere Experten im Interview. Eine Verschiebung des abgerissenen Meniskusanteils in das Gelenk, führt wie bereits erwähnt häufig zu Einklemmungen und somit zum Funktionsverlust des Kniegelenks. Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit sind die Folge.

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Behandlungsformen Als Erste Hilfe Maßnahme bei Sportverletzungen gilt wie so oft das gute alte PECH-Schema: P=P ause (Schonung, Abbruch der körperlichen Aktivität)

E = Eis

(Kühlung der betroffenen Region)

C=C ompression (Anlegen eines Druckverbandes)

H = Hochlagerung der betroffenen Extremität

Seid Ihr erst einmal versorgt, geht zum Arzt. Dieser plant die weitere Behandlung grundsätzlich individuell und nach der Schwere Eurer Verletzung. Bei Quetschungen des Meniskus ist eine Schonungszeit und Sportpause oft ausreichend. Risse aber können die erwähnten Probleme bereiten und heilen aufgrund des schwachen Stoffwechsels von Knorpel nicht von selbst. „Dann wird eine OP notwendig“, erklärt uns Chefarzt Dr. med. Alex. „Wenn der Meniskus genäht oder teilentfernt werden muss, erfolgt dies durch eine Kniegelenksspiegelung, auch Arthroskopie genannt.“ Die Arthroskopie ist ein möglichst schonendes Operationsverfahren, wie es damals auch bei Angreifer Ya Konan durchgeführt wurde. Rehabilitation Wann Ihr wieder anfangen dürft, Euer Knie zu belasten, ist grundsätzlich verschieden. In jedem einzelnen Fall entscheidet der behandelnde Arzt und bezieht in seine Überlegung Art und Schwere der Verletzung mit ein. Natürlich hat der Heilungsverlauf auch einen Einfluss. Generell sagt man, dass nachdem der Meniskus genäht wurde, das Knie für vier bis sechs Wochen nach der Operation nur gering belastet werden darf. Die Physiotherapeuten helfen bei der Reha und geben Euch

gute Tipps. Zur Sicherheit tragen die meisten von Euch in der ersten Zeit nach der OP eine Bandage/Orthese. Letztendlich ist an eine volle Belastung des Kniegelenks frühestens nach sechs Wochen, nach langsamer Belastungssteigerung unter Begleitung der Physiotherapeuten, zu denken. Prävention Zum Thema Vorbeugung hat Dr. med. Asche einen guten Tipp, er sagt: „Solides Ausdauertraining ist von besonderer Bedeutung, in aller Regel von den Fußballern nicht geliebt oder unterstützt. Möglichst frühzeitig sind Kicker durch Motivation und mit Freude an den Ausdauerlaufsport heranzuführen. Durch Laufbelastungen wird der Bewegungsapparat: Knorpel-, Bandstrukturen, Menisken, Bänder und Knochen für Spitzenbelastungen, wie sie im Fußball häufig auftreten (Kontakt- und Sprintsportart), gut vorbereitet.“ Da die Meniskusverletzungen häufig in Kombination mit Kapsel-, innerer Seitenbandoder vorderer Kreuzbandläsion (Kreuzbandverletzung) auftreten, sollte man alles dafür geben, diese Art Zwangspause zu vermeiden. Im Training lohnt es sich daher Übungen einzubauen, die das Knie kräftigen, dauerhaft stabilisieren und an besondere, ungewöhnliche Bewegungsmuster zu gewöhnen. Konkrete Übungen Spezielle Übungen zum Muskelaufbau im Knie sollten auch im Amateurfußball bewusst eingesetzt werden, um die Kniegelenke fit zu halten. Schmerzt es bei einer der Übungen, sollte sie direkt aus Eurem Programm genommen werden. 1. Setzt Euch auf und zieht die Zehen nach oben (Fersen bleiben am Boden), dann die Fußfläche wieder aufsetzen und die Fersen (Zehen bleiben am Boden) nach oben ziehen. Immer abwechselnd und 20-mal wiederholen. 2. Legt Euch in Seitenlage auf den Boden. Winkelt das unten liegende Bein leicht an. Bewegt nun das gestreckte oben liegende

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Bein langsam in die Höhe. 5 Sekunden lang halten, dann absenken und 5 Sekunden lang ausruhen. Wiederholung: 15-mal mit jedem Bein 3. Legt Euch auf den Rücken, stellt ein Bein leicht angewinkelt auf, das andere liegt gestreckt und etwas abgespreizt auf dem Boden. Jetzt hebt Ihr das gestreckte Bein unter Beibehaltung der Fußstellung leicht an. Dabei wird es im Kniegelenk abwechselnd leicht gebeugt und kraftvoll gestreckt. Wiederholung: 15-mal mit jedem Bein Nochmal: Das eine Bein liegt gestreckt und etwas abgespreizt auf dem Boden, das andere wird leicht gewinkelt aufgestellt. Die Fußspitze zeigt etwas nach außen. Führt nun das abgespreizte Bein schräg nach oben über das angewinkelte Bein hinweg. Behaltet währenddessen die Fußstellung bei und stabilisiert Euren Oberkörper indem Ihr die Bauchmuskulatur anspannt und den Nabel zur Wirbelsäule bewegt. Wiederholung: 5-mal mit jedem Bein. 4. Im Fitnessstudio sind die Beinpresse und Hebungen aus dem Unterschenkel heraus sinnvoll. Diese Übungen können den Sportler auch über die Saison hinaus begleiten. Hier findet Ihr eine Animationen der Übungen: http://www.tk.de/tk/gesund-sport-treiben/ gutes-fuer-gelenke/kniegelenk/37160

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Warum Fußballer O-Beine haben Teil 4: Muskuläre Dysbalancen

Muskeln erforderlich. Jede Eurer Bewegungen ist also Ergebnis von der Zusammenarbeit des Hauptbewegungsmuskels (Agonisten), der die eigentliche Bewegung ausführt, mit dem Antagonisten, der für die Bewegung in Gegenrichtung verantwortlich ist. Der Antagonist bremst quasi den Agonisten und dosiert so seine Kraft. Beispiele:

Foto: Carolin Wengel

Agonisten („Spieler“)

Antagonisten („Gegenspieler“)

Brustmuskulatur (M. pectoralis)

Rückenmuskulatur (M. teres major, M. deltoideus)

Armbeuger (M. biceps brachii)

Armstrecker (M. triceps brachii)

Beinstrecker (M. quadriceps femoris)

Beinbeuger (M. biceps femoris)

Beugt beispielsweise der Bizeps des Oberarms den Unterarm im Ellenbogen, so wird der Trizeps entspannt. Soll der Unterarm nun wieder zurück in eine gerade Position gebracht werden, spannt sich der Trizeps an und der Bizeps wird entspannt.

Bei den Profis wird besonders darauf geachtet muskuläre Dysbalancen zu verhindern, denn wenn sie auftreten, bekommt man es nicht nur mit Krämpfen, Zerrungen und Schmerzen zu tun, sondern auch mit vielfältigen Problemen im Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken, Bändern und Gewebe. Im vierten Teil geht es um das Thema „Muskuläre Dysbalancen“. Grundlagen Um eine Bewegung ausführen zu können, ist ein Zusammenspiel gegensätzlich wirkender

Viele Bewegungen erfordern eine Teamarbeit mehrerer Muskeln, die in die gleiche Richtung arbeiten. Diese Muskelgruppen nennt man Synergisten. Ein Beispiel: die Gruppe der Bauchmuskeln. Ganz wichtig für die Trainingsgestaltung ist, dass Agonisten und Antagonisten gleichmäßig gefordert und trainiert werden. Die häufig auftretenden Verletzungen der Oberschenkelhinterseite sind bei Fußballern auf ein Ungleichgewicht im Training zurückzuführen. Oberschenkelstrecker und -beuger werden ungleichmäßig belastet (Folge muskuläre Dysbalance). 17


Das Thema O-Beine ist besonders für junge Fußballspieler relevant: Der sich noch im Wachstum befindende Nachwuchskicker trainiert ausdauernd, spielt unzählige Schüsse und Pässe mit der Innenseite des Fußes, um den Ball möglichst gut kontrollieren zu lernen und am Körper führen zu können. Was sich dabei einstellt ist ein Ungleichgewicht zwischen der Ab- und Anspreizmuskulatur (Addund Abduktoren) im Oberschenkel. Besonders die Anspreizmuskeln auf der Innenseite des Oberschenkels werden beansprucht und werden entsprechend kräftiger. Sie straffen sich wie ein Gummiband und ziehen das Bein zur Mitte des Körpers. Gegen das Wachstum entsteht ein muskulärer Widerstand, wodurch die Innenseite des Beins schließlich langsamer wächst als die Außenseite. Forscher vermuten, dass Kevin Prince Boateng und Pierre Littbarski auf diese Weise ihre O-Beine bekommen haben. Die Fehlstellung stellt eine Dauerbelastung für das Knie dar, die Bein­ achse krümmt sich nach außen. Littbarski hat unter dem verfrühten Gelenkverschleiß noch heute zu leiden. Ihm fehlt der Meniskusknorpel, was letztendlich 2012 dazu führte, dass er sich einer OP unterziehen musste. Es empfiehlt sich daher, ganz besonders im Wachstum, ein Ausgleichstraining! In diesem sollten die Gegenspieler der entsprechend stark geforderten Muskelpartien, im Fall des Oberschenkels, die Abduktoren an der Beinaußenseite gekräftigt werden.

Abb. 6: Marie Nicolay

Warum Fußballer O-Beine haben... Muskuläre Dysbalancen sind das Problem von vielen Sportlern und besonders Fußballern. Sie charakterisiert, dass Muskelspieler (Agonist) und Muskelgegenspieler (Antagonist) im Ungleichgewicht sind und ihre Zusammenarbeit nicht gut aufeinander abgestimmt ist. Hervorgerufen werden sie durch: • einseitige Belastung einer bestimmten Muskelgruppe • Vernachlässigung der Dehnungsfähigkeit der Muskeln • zu kurze Regenerationszeiten • falsche Bewegungsausführung/Haltung

Es ist empfehlenswert, zeitig ausgewogene Kraft- und Koordinationsübungen in Euren Trainingsalltag zu integrieren, damit sie von Euch automatisiert und richtig ausgeführt werden. In Medizin, Physiotherapie und im Sport gelten muskuläre Dysbalancen als Haupt­ ursache für Verletzungen und Funktions­ störungen des Skeletts. Die Kräfte, die unserer Körper bei Bewegungen aufbringen muss, werden durch muskuläre Ungleichgewichte auf den gesamten Körper ungünstig verteilt. Muskelpartien, 18


die sowieso schon kräftig ausgeprägt sind, werden dadurch bevorzugt benutzt und automatisch immer weiter aufgebaut. Letztendlich besteht die Gefahr, dass sich ein Muskel nicht mehr mit seinem zugehörigen Gelenk versteht. Dann kommt es zu einer gestörten Muskel- Gelenk- Beziehung („Arthromuskulären Dysbalance“). Diese führt zur Abnutzung des Gelenks, zu schmerzhaften Muskelverspannungen, Überlastung der Sehnen und zu muskulären Koordinations- und Funktionsstörungen bei Bewegungen. Was lässt sich tun? Eure Trainer und Physiotherapeuten sind gefragt, Übungen in Euren Trainingsalltag einzubauen, die speziell auf diese Probleme abzielen. Werden einige ausgewogene Übungen bewusst zu jeder Trainingseinheit angeboten, werdet ihr schnell merken, dass Euer Körper ganzheitlicher und flüssiger arbeitet und seine Leistung ohne zusätzliche Anstrengung bringen kann. Der Muskelapparat lernt sich quasi blind aufeinander zu verlassen. Um eine Muskelbalance herzustellen, ist ein adäquates, aus Krafttraining und Dehnung bestehendes Trainingsprogramm, notwendig.

Vorschlag unseres Gesundheits- und Fitnessexperten Als Experte rät Nico Beator den Spielern bzw. Trainern für das Fußballtraining folgendes: „Muskuläre Dysbalancen entstehen zum Einem aufgrund einseitiger Belastungen und zum Anderen aufgrund zu schwacher Muskulatur. Es ist wichtig zu beachten, den Bewegungsapparat immer agonistisch und antagonistisch zu trainieren. Wenn zum Beispiel Liegestütze für die Brust- und Armstreckmuskulatur gemacht werden, müssen auch zum Beispiel Klimmzüge für die antagonistische Rücken- und Armbeugemuskulatur gemacht werden. Intensitäten der Übungen sollten von Zeit zu Zeit gesteigert werden. Für die Oberschenkelmuskulatur halte ich zum Beispiel folgende Steigerung für sinnvoll: Kniebeuge, einbeinige Kniebeuge und Kniebeuge mit Partner auf dem Rücken. So findet eine effektive Kräftigung statt.“ Werft bezüglich der Vorbeugung von Muskelproblemen auch unbedingt einen Blick in das Programm FIFA 11+. (http://de.fifa.com/development/medical/ players-health/index.html)

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Das Grauen eines jeden Fußballers Teil 5: Der Kreuzbandriss

tatsächlich nach Deutschland geholt werden. Wie aber gelang eine so schnelle Rekonvaleszenz (Genesung)? Fakt ist, die straffen 2-4 cm langen Bindegewebsstreifen namens Kreuzbänder sind wichtigster Bestandteil unseres Knies. Sie haben einen großen Einfluss auf die gesamte Kniestabilität. Schauen wir uns das Thema mal genauer an...

Foto: Carolin Wengel Abb. 7: Carolin Wengel/FuPa.net

Frontale Sicht auf das linke Kniegelenk im Sitzen

„Eine der umfangreichsten Verletzungen ist sicherlich der Riss des vorderen Kreuzbandes, häufig in Kombination mit Verletzungen des Innenmeniskus und Innenbandes“, berichtet Dr. med. Holger Alex, „das Kreuzband ist wichtigster Stabilisator im Knie. Wenn es geschädigt ist, ist ein vorzeitiger Verschleiß des Kniegelenks möglich. Deshalb ist bei derartiger Verletzung die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes, insbesondere bei jungen Patienten, angezeigt.“ Im fünften Teil nehmen wir die Kreuzbänder mal genauer unter die Lupe. Nelson Valdez (Frankfurt), Sami Khedira (Real Madrid), Maxi Beister (HSV), Dennis Aogo (Schalke), unzählig viele weitere Profis und leider auch einige von Euch haben diese Verletzung bereits durchgemacht. Khedira schaffte es nach seinem Kreuzbandriss, zugezogen am 15. Nov. 2013 im Länderspiel gegen Italien, gerade wieder rechtzeitig startklar für die WM zu sein. Gott sei Dank, denn der Titel konnte von den Jungs ja

Grundlagen Das vordere Kreuzband verläuft von vorne-unten-innen nach hinten-oben-außen und das hintere von hinten-unten-außen nach vorne-oben-innen. Klingt kompliziert, vorstellen kann man sich das aber ganz leicht, indem Ihr den Mittelfinger über den Zeigefinger der rechten Hand kreuzt und neben Euer rechtes Knie haltet. Dreht Ihr den Fuß und damit das Schienbein nach innen, winden sich die Kreuzbänder stärker umeinander. Jetzt verläuft das vordere fast rechtwinklig über das hintere Kreuzband. Die Bezeichnung „Kreuz“-Band ergibt sich aus dieser Stellung. Funktion der Kreuzbänder Die Kreuzbänder begrenzen Vor- und Zurückbewegungen im Kniegelenk und sorgen durch 21


ihre Verdrillung gemeinsam mit dem Außenund Innenband für Drehstabilität. Solange sie intakt sind, bilden sie die zentrale Achse der gesamten Bewegungen im Knie. Fehlt eines der Kreuzbänder, ist die Drehachse nicht mehr in der Kniemitte, so dass es zu Schiebebewegungen mit vermehrter Belastung von Gelenkknorpel und Menisken kommt. Spannend ist, dass die Kreuzbänder über spezielle Rezeptoren verfügen, die die Stellung des Kniegelenks an das Gehirn melden und im Notfall Schutzreflexe auslösen. Blitzschnell schaltet der Körper Hilfsmuskeln ein, die es dann hoffentlich rechtzeitig schaffen das Knie vor überbelastende Bewegungen wie z.B. Verdrehung zu schützen. Diese Form der Körperwahrnehmung nennt man: Propriozeption (Tiefensensibilität). Leider ist dieses System sehr empfindlich und nach einer Kreuzbandnaht oder auch nach einem Kreuzbandersatz gestört bzw. nicht mehr vorhanden. Wie kommt es zu einem Kreuzbandriss? Tacklings erklären ungefähr die Hälfte aller Sportverletzungen während eines Fußballspiels. Viele Zeitschriften berichten, dass ein Großteil der verletzten Spieler die Angreifer sind, das deutsche Ärzteblatt schreibt in der Ausgabe 22/2014: „Abwehrspieler unterliegen den größten Verletzungsrisiko“. Na also wer denn jetzt? Feststeht, dass Risse des vorderen Kreuzbandes oft ganz ohne äu­ ßere Einwirkungen auftreten (im Fachjargon: „non-contact-Mechanismen“). Bei Eurem Lieblingssport sind nun mal Manöver wie plötzliches Abbremsen, verladen des Körpergewichtes und Körperdrehungen äußerst gefragt. Da kann es passieren, dass die Kreuzbänder auf besondere Weise belastet werden. Strapazieren die wirkenden Kräfte die Elastizität der Kreuzbänder über, geben sie nach und reißen schlimmstenfalls. Typische Unfallmuster Grundsätzlich können unphysiologische, also komische Bewegungen im Knie, immer zu Verletzungen führen. Sie sind sehr unterschiedlich, einige mögliche Verletzungsszenarien hier für Euch zusammengefasst:

Ein vorderer Kreuzbandriss kann passieren durch: • Körperverlagerung/Drehbewegung bei fest­ stehendem Fuß • einem Gegenspieler im Sprint ausweichen, Ausfallschritt • „Stop and Go“ -Belastungen • Überstreckung des Knies • plötzliche Verrenkung des Schienbeins • gewaltsame Vorwärtsverlagerung des Unterschenkels bei gebeugtem Knie • während des Laufens erfolgt ein Zusammenprall nahe des Knies, wobei der Fuß des Beins auf dem Boden steht • Hineingrätschen • Bodenunebenheiten oder Landung nach einem Sprung auf dem Fuß eines Mitspielers (Unebenheit), was zur Überdehnung führt und möglicherweise das vordere Kreuzband aus seiner Ver­ ankerung reißt Ein hinterer Kreuzbandriss durch: • Rückwärtsbewegung des Unterschenkels, beispielsweise als Folge eines Aufprallunfalls, im Fußballsport selten, Torhüter vermutlich am ehesten gefährdet. Anzeichen Wenn ein Kreuzband reißt, ist manchmal ein Geräusch zu hören. Fast unmittelbar kommt es zur Schwellung, Blut sammelt sich im Gelenk an. Das Knie wird spontan von uns in Kniebeugung gehalten. Zumeist fühlt es sich jetzt instabil an und gibt bei Gewichtsbelastung nach. Es schmerzt. So ungefähr steht es auch im Lehrbuch eines Mediziners. Doch bei Daniel Coric (Mittelfeld) und Andreas Oldeweme (Abwehr) vom ASV Altenlingen war es anders. Der eine hatte keine Schwellung und der andere keinen positiven „Schubladentest“. Nach zahlreichen Untersuchungen lautet die Diagnose schließlich doch für beide: Kreuzbandriss samt OP. Anzeichen sind sehr individuell, der Kreuzbandriss ist facettenreich. 22


Untersuchung durch den Arzt Ein erfahrener Arzt kann die Schwere der Verletzung ziemlich gut abschätzen. Er vergleicht die betroffene Seite mit der gesunden, überprüft den Gang und die Achse des Beins. Dann wird das Verletzungsareal abgetastet, die seitlichen Bänder, die Kniekehle, die Kniescheibe und der Gelenkspalt begutachtet. Auch wird geschaut, ob das Knie übermäßig warm ist, was auf eine Entzündungsreaktion hindeutet. Um den Bewegungsumfang einschätzen zu können, wendet der Arzt routinemäßig die „Neutral-Null-Methode“ an. Die Neutralstellung beträgt 0°, vereinfacht gesagt werden die jetzt noch möglichen Bewegungen in Bezug darauf abgeschätzt und mit Normwerten eines gesunden Knies verglichen. Ein weiterer Schritt ist die Untersuchung der Stabilität. Bei einem Kreuzbandriss kommt es zu verschiedenen Instabilitäten, die auch in Grade eingeteilt werden. Dem Arzt helfen bei der Einteilung Tests. Beispiele sind der sogenannte „Lachmann-Test“ oder die „Schublade“. Bei dem Schubladentest liegt der Patient auf dem Rücken und stellt das Knie im 90°-Winkel auf. Der Arzt umfasst den Unterschenkel und zieht das Bein nach vorne um das vordere Kreuzband zu testen. Will er das hintere Kreuzband überprüfen, drückt er den Unterschenkel nach hinten. • zieht man den Unterschenkel gegen den Oberschenkel nach vorne, spannt sich das vordere Kreuzband an. Ist es verletzt, lässt sich der Unterschenkel unnatürlich weit nach vorne bewegen. Der Arzt nennt das „vordere Schublade.“ • Umgekehrt funktioniert es beim hinteren Kreuzband. Es spannt sich an, wenn man den Unterschenkel nach hinten drückt. Ist es beschädigt, lässt sich der Unterschenkel nach hinten bewegen, genannt wird diese unnormale Bewegung: „hintere Schublade.“ Ergibt sich aus den Untersuchungen der Verdacht auf einen Kreuzbandriss, wird entweder frühzeitig oder erst nach einer massiven Schwellung eine Kernspintomographie (MRT) gemacht. Diese deckt letztendlich auch Begleitverletzungen, wie einen Meniskusschaden oder Seitenbandläsionen (Seitenbandver-

letzung) auf. Das MRT ist Ausgangsbasis für eine Therapieplanung. Behandlungsformen Bitte denkt noch am Spielfeldrand an die erste Hilfe nach dem PECH-Schema: P = Pause (Schonung, Abbruch der körperlichen Aktivität)

E = Eis

(Kühlung der betroffenen Region)

C = Compression (Anlegen eines Druckverbandes)

H = Hochlagerung der betroffenen Extremität Wendet man diese Methode gewissenhaft an, wird die Verletzung in vielen Fällen deutlich eingedämmt. Sucht, wenn Ihr schlimmeres vermutet, ein Krankenhaus auf. Ist das Kreuzband tatsächlich gerissen, dann heilt es nicht von selbst wieder zusammen. Wird nicht oder zu spät behandelt, werden die anderen Strukturen im Knie (Kapsel, Innenband, Innenmeniskus) stark beansprucht. Die Muskulatur (vor allem der M. quadriceps femoris) wird geschwächt und im Laufe der Zeit kommt es zu einer Gonarthrose (Kniegelenksarthrose). Das Bein kann nicht mehr voll belastet werden, der Knorpel nimmt Schaden. Um das zu verhindern ist eine zeitnahe Behandlung notwendig. Dr. med. Alex: „Der Kreuzbandriss führt zu einer erheblichen Störung des Kniehalteapparates. Neben der mechanischen Stabilisierung befinden sich auch Nervenrezeptoren im Kreuzband die zur aktiven und muskulären Sicherung des Kniegelenks beitragen. Werden die Kreuzbänder geschädigt, kommt es zu einer Störung der Kinematik des Kniegelenks, bekannt auch als Schubladenphänomen. Die Folge sind unkontrollierte Bewegungen aufgrund unzureichender Sicherung und vorzeitiger Abrieb des Gelenkknorpels, samt Folgeschäden wie Meniskusverletzungen. Nach festgestelltem Kreuzbandschaden ist in der 23


Regel eine Versorgung in minimalinvasiver Technik (Anm. d. Red.: Das ist ein möglichst schonendes Operationsverfahren mit kleinen, wenigen Schnitten) erforderlich. Hierzu wird körpereigenes Sehnenmaterial (z.B. des­­ M. semitendinosus, Anm. d. Red.: Skelettmuskel des Oberschenkels) benutzt, um einen Ersatz des Kreuzbandes herzustellen. Jedweder Ersatz kann nie so gut sein, wie die ursprüngliche unverletzte Anatomie des Kniegelenks.“ Die erste Zeit nach der OP oder im Rahmen einer konservativen Therapie wird das Knie mit einer Orthese geschient. Warum das wichtig ist, berichtet Judith Schröder im sechsten Teil. Sie ist Orthopädiemechanikerin in Rheine und berichtet von Behandlungsmöglichkeiten, Orthesen, Bandagen und dessen Funktionen. Zudem gibt sie als Expertin Ratschläge, wie ihr Euch nach einer Verletzungspause und bei Wiedereingliederung in den Trainingsalltag verhalten könnt. Eine nicht-operative (konservative) Therapie wird gewählt, wenn das Ausmaß der Verletzung es im individuellen Fall erlaubt. Beispielsweise dann, wenn man sportlich nicht mehr aktiv ist. Aussichten OP überstanden, Schiene ab in den Schrank? Sami Khedira hat nach zirka sechs Monaten das Training wieder aufgenommen. Bei Amateuren vergehen nicht selten zwölf Monate. Einflüsse auf eine schnelle, wirksame Reha sind vielfältig. Dennoch könnt Ihr sie selbst durch Ehrgeiz und Motivation positiv beeinflussen. Mögliche Hürden: • Für den Kassenpatienten steht nur ein gewisses Budget für Reha-Maßnahmen zur Verfügung •R eha-Übungen werden beim Amateurfußballer nur begrenzt fachmännisch betreut •S ie werden ungern eigenständig und im erforderlichen Maße ausgeführt •T herapieplanung zwischen Patient, Arzt und Physiotherapeut ist oft ungenügend abgestimmt •E rhaltet während einer Zwangspause Eure

Kondition, ohne das Knie zu belasten. Ein fitter Körper heilt schneller! • Eine gute Heilung setzt eine gesunde Ernährung voraus, verzichtet auf Alkohol • Behaltet ein Ziel vor Augen und schätzt Eure weitere Fußballkarriere realistisch ein Ein wichtiger Ratschlag von Dr. med. Asche: „Ist die Kniestabilität nicht mehr vollständig gegeben, unterliegt das Knie einer vermehrten Belastung. Erhöhtes Körpergewicht oder höheres Lebensalter steigern die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Knie- Gelenkverschleißes (Gonarthrose). Nach einer Kreuzbandruptur stellt sich für den Amateurfußballer die wichtige Frage, womit er sein Geld verdient. Es gilt der Satz: Viel Bewegung, wenig Belastung. Alternative Sportarten sind für den Fußballer mit zunehmenden Lebensalter zu prüfen. Der Kreuzbandriss erfordert insgesamt eine lange Heilungszeit, benötigt wohlüberlegte Rehabilitierungstechniken, um die normale Kniefunktion wiederherzustellen und ein Fußballspieler sollte abwägen, ob er seinem Sport nach der Verletzung weiterhin nachgeht. Rehabilitation, mit Tipps von Nico Beator Worauf sollte ein Spieler nach einem Kreuzbandschaden beim Fitnesstraining achten? Nico Beator: Grundsätzlich sind isolierte Streckungen des Unterschenkels im offenen Übungssystem (z. B. Beinstreckmaschine im Studio) in den ersten Monaten nach der Operation zu vermeiden. Als erste Maßnahme sollte ein Kniestabilisierungstraining (Gleichgewichts- und sensomotorische Übungen, z.B. Einbeinstand auf instabilem Untergrund) durchgeführt werden. Ein wesentlicher Schwerpunkt sollte dann in dem Auftrainieren der Beinbeugemuskulatur gelegt werden, da diese das vordere Kreuzband in seiner Funk­tion bei der Verhinderung der „vorderen Schublade“ unterstützt. Die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) ist nach einer OP 24


erheblich geschwächt und aufgrund langer Inaktivität atrophiert (abgebaut). Von daher ist ein wesentliches Ziel des rehabilitativen Trainings, die Kräftigung der knieumgebenen Muskulatur, besonders der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) und wie schon oben erwähnt, der Beinbeugemuskulatur (ischio­ cruralen Muskelgruppe). Einer deiner Kunden wurde am Knie- oder Sprunggelenk operiert, wann beginnt Ihr wieder mit dem Training? Und passt Du es individuell an? Nico Beator: Nach einer Operation muss zunächst Absprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden und es gilt die Wundheilung zu berücksichtigen. In der zweiten bis dritten Woche nach der OP befindet sich die Wundheilung in der so genannten Proliferationsphase (Neubildung von Bindegewebe). Hier kann bereits eine physikalische Therapie und z. B. ein propriozeptives Training (sensomotorische Gleichgewichtsübungen) aufgenommen werden. Je nach Genesungsverlauf der Person, kann nach der dritten bis zur achten Woche nach der OP ein sukzessiver Belastungsaufbau im schmerzfreien Bereich durchgeführt werden. Das bradytrophe- (durchblutungs- und gelenkflüssigkeitsfördernde Training) sowie das Kraftausdauertraining ist hierbei umzusetzen. Nach etwa 2 Monaten befindet sich die Wundheilung in der s.g. Umbauphase (vollständige Regeneration des Gewebes), die bis zu einem Jahr dauern kann. Hier sollte dann ein Muskelaufbau- sowie darauf aufbauendes neuromuskuläres Training auf dem Fitnessprogramm stehen. Im weiteren Verlauf gilt es dann wieder das sportartspezifische Fußballtraining zu integrieren.

Prävention Dr. med. Asche: Der Sportler ist nur in der Lage seine Leistung abzurufen, wenn Körper und Geist miteinander in Einklang stehen und alle körperlichen Systeme funktionieren: der Bewegungsapparat, das Herz- Kreislauf System, der Stoffwechsel und das Atmungssystem. Vorbeugungsmaßnahmen sind ganz entscheidend. Insbesondere, was Koordination, Kraft und Beweglichkeit angeht. Die Vorbeugung von Verletzungen soll während des ganzen Jahres in das Trainingsprogramm eines Sportlers integriert sein, denn hochwertiges Training heißt weniger Belastung für den Körper. Konkrete Übungen zur Vorbeugung Bei Übungen zur Prävention ist wichtig, sie regelmäßig in den Trainingsalltag einzubauen und sich daran zu gewöhnen. Sie sollten Bewegungen beinhalten, die die Verletzungsmuster auf kontrollierte Weise nachahmen. Der Bewegungsapparat gewöhnt sich an solche Anforderungen und kann dazu beitragen im Ernstfall das Risiko eines Kreuzbandrisses zu minimieren. Das Trainieren mit Wackelbrettern übt z.B. das reflektorische Ausgleichsbewegungen gemacht werden. Auch FIFA 11+, ein speziell entwickeltes Konzept zur Verletzungsprävention, verfolgt u.a. diesen Aspekt: http://f-marc.com/11plus/ubungen/. Die Geschwindigkeit der Übungen muss variieren um effektiv zu sein. Das ist wichtig, damit die Muskulatur die angesprochen Tiefensensibilität und reflexartiges Reagieren untermauert. Beim Krafttraining ist darauf zu achten, dass auf einen andauernden Wechsel von Druck und Entlastung verzichtet wird. Knietraining mit Expandern ist daher nur bedingt zu empfehlen. Als Prinzip optimaler Leistungsfähigkeit gilt ein Zusammenspiel von Elastizität der Sehnen, in Verbindung mit einer ausgewogen gut trainierten Muskulatur.

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Abschließend drei konkrete Beispiele zur Veranschaulichung: • 6-Wege-Ausfallschritt mit Armschwung Warum hilft diese Übung? Diese Übung kräftigt und streckt die hintere Oberschenkelmuskulatur in den möglichen Bewegungsebenen des Beins. Sind die hinteren Oberschenkelmuskeln ausgewogen trainiert, unterstützen sie das vordere Kreuzband dabei, das Knie zu kontrollieren und das Schienbein während Rotationsbewegungen stabil zu halten. • Zickzack-Lauf Zickzacken fördert Balance und Körperbeherrschung. Beides ist wichtig bei Bewegungen mit vielen Richtungswechseln, in verschiedenen Geschwindigkeiten. Diese Manöver imitieren und trainieren die Bewegungen, die in nicht vorhersehbaren Momenten zu einer Kreuzbandverletzung führen können. • Aufsteppen an der hohen Bank Dient der Kräftigung der gesamten Beinmuskulatur, samt Koordination.

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Abb. 8: Marie Nicolay

Abb. 9: Marie Nicolay

Bandage

Orthese

Wie hilfreich sind Bandagen und Orthesen? Teil 6: Medizinische Hilfsmittel – Interview mit Orthopädiemechanikerin Judith Schröder Bandagen und Orthesen sorgen für Entlastung und Stabilität. Dauerhaft sollte man sie aber nicht tragen, rät Judith Schröder. Die Orthopädiemechanikerin und Bandagistin erklärt wie orthopädische Hilfsmittel nach Verletzungen helfen und wo ihre Grenzen sind. Judith, wie hilft eine Bandage/Orthese eigentlich? Was ist ihre Funktion?

Judith: Bandagen geben leichte Stabilität, verhindern durch ihre Kompression Schwellungen, die Muskulatur wird trotzdem beansprucht. Anders als bei Orthesen, sie geben dem Gelenk zwar mehr Stabilität, aber ersetzen teilweise die Funktion der Muskulatur. Deshalb empfiehlt man, diese nicht dauerhaft zu tragen, damit die Muskulatur nicht erschlafft. Liegt eine Bänderschwäche vor, welche nicht mehr durch Physiotherapie reparabel ist, empfehle ich jedoch konservativ • falls man eine Operation umgehen möchte • bei jeglicher Beanspruchung nicht auf eine Orthese zu verzichten! Kann man Sportverletzungen mithilfe von Tapes/Bandagen/Orthesen vorbeugen, und macht es vielleicht Sinn, sie immer zu tragen um sich zu schützen? Judith: Es ist nicht falsch, Bandagen etc. beim Sport zu tragen, um Verletzungen vorzubeugen. Sie geben dem Gelenk bei starker Beanspruchung mehr Stabilität. Es ist aber

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nicht davon auszugehen, dass man dadurch Sportverletzungen umgehen und vollständig vermeiden kann. Besonders nicht bei Unfällen mit Fremdeinwirkung, wie zum Beispiel durch einen Zusammenprall beim Fußball. Liegt keine Verletzung vor, eine Bandinstabilität oder eine Verletzung in der Vergangenheit, sollte man, wenn man Bandagen nutzen möchte, diese jedoch ausschließlich beim Sport tragen! Man darf sich auch nicht darauf verlassen, dass diese Hilfsmittel in der akuten Phase einer Verletzung genutzt werden können, um weiterhin aktiv Sport zu treiben! Denn liegt zum Beispiel eine traumatische Ruptur (Anm. d. Red.: ,,Zerreißung, Durchbruch“) des Bandapparates im Sprunggelenk oder Knies vor, sollte man sich schonen, damit die Verletzung vernünftig ausheilt und um einer dauerhaften Bandinstabilität vorzubeugen. Ach ja: Eindämmen kann man die Verletzung in den ersten Minuten mithilfe des sogenannten PECH-Gesetzes P = Pause (Sport aussetzen), E = Eis/ Kühlen, C = Compression, H = Hochlegen). Die Schwellung wird dann meistens nicht so massiv und wir können schneller mit der Anpassung einer Bandage beginnen. Was sind die häufigsten Fußball­ verletzungen, mit denen Ihr zutun habt? Judith: Bandruptur des Außenknöchels und sämtlich Knieverletzungen wie Meniskusschäden und Kreuzbandrupturen sind an der Tagesordnung. Was empfiehlst Du als Orthopädie­ technikerin nach einem Kreuzbandriss? Judith: Erst einmal wird bei dem Schubladentest festgestellt, welches Kreuzband betroffen ist. Verschiebt sich der Unterschenkel um mehr als 5mm nach vorne (vordere Schublade), ist das vordere Kreuzband betroffen; nach Hinten (hintere Schublade) das hintere. Wir versorgen ihn dann mit einer Knieorthese. Die Knieorthesen unterscheiden sich im Rahmenbau. Bei dem vorderen Kreuzbandriss hat der Rahmen im Unterschenkel- und Oberschenkelbereich eine Ventrale (Vorderseite

des Körpers). Beim hinteren Kreuzbandriss ist die Anlage am Oberschenkel auch auf der Vorderseite, jedoch am Unterschenkel dorsal (Rückseite des Körpers). Die Knieorthese soll stabilisieren und Drehbewegungen im Kniegelenk weitgehend unterbinden, um die aufwändigen Kreuzband-Rekonstruktionen durch eine OP zu schützen. Die Funktion von Knieorthesen liegt besonders darin in der Frühmobilisation eine kontrollierte Bewegung zu ermöglichen und schädliche mechanische Kräfte zu verhindern. Was empfiehlst Du nach einer ­Sprunggelenksverletzung? Judith: Schnelle Reaktion, sobald man sich am Sprunggelenk verletzt. Sport aussetzen, Hochlegen, Kühlen und falls man sehr schnell ist, innerhalb der ersten drei Minuten einen Druckverband anlegen, sodass das Sprunggelenk nicht so stark einblutet und keine starke Schwellung entsteht. Nun bleibt auch eher die Möglichkeit die Verletzung mit einer Bandage zu versorgen. Diese wird ausgemessen und sitzt dann passgenau am Knöchel. Die Bandage gibt dem Sprunggelenk leichte Stabilität und fördert den Heilungsprozess, da die Schwellung durch die Kompression der Bandage mit ihren eingearbeiteten Pelotten (Anm. d. Red.: feste Polster in einer bestimmten Form) minimiert wird. Zur Wiedereingliederung in den Alltag empfehle ich eine Knöchelorthese, welche zusätzlich mit Stabilisierungselementen gearbeitet ist, um einem erneuten Trauma entgegenzuwirken. Wie lange sollte man denn so eine Bandagen/Orthesen nach einer Verletzung tragen? Judith: Während eine akute Verletzung ausheilt, darf man Bandagen und Orthesen den ganzen Tag tragen. Allerdings empfehle ich das nur in Verbindung mit Physiotherapie, um die Muskulatur zu stärken. So erreicht man wieder mehr Stabilität und wird schnellstmöglich rehabilitiert. Ist die Verletzung ausgeheilt und die Bänder/Muskulatur gestärkt, sodass 29


das Gelenk stabil genug ist, kann auf Bandagen/Orthesen verzichtet werden. Wobei es zur Prophylaxe (Anm. d. Red.: ,,Vorsorge“) nicht nachteilig ist, diese beim Sport weiterzutragen. Sollte eine chronische Instabilität vorliegen, ist zu empfehlen, nicht auf das Tragen einer Bandage oder sogar Orthese zu verzichten. Sollte das Knie/der Fuß nach einer Verletzungspause und bei Wiedereingliederung in den Trainingsalltag vorübergehend gestützt werden? Was ist ratsam?

Foto: privat/FuPa.net

Judith Schröder

Judith: Ja, denn man sollte nicht direkt von Null auf 100 in den Sport wieder einsteigen. Die Tragedauer hängt von vielen Faktoren ab, wie das Alter, Gewicht, Art der Verletzung,… Dabei halten wir immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!

Judith Schröder ist Expertin auf dem Gebiet der Orthopädiemechanik. Sie arbeitet als Orthopädiemechanikerin und Bandagistin im Sanitätshaus Klönne in Rheine und macht neben der Arbeit ihren Meisterabschluss in Orthopädiemechanik. Sie leistet mit ihrer Arbeit einen unverzichtbar wichtigen Beitrag zur schnellen Genesung von Sportlern.

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Die Stabilität des Fußes Teil 7: Das Sprunggelenk Marco Reus kann ein trauriges Lied davon singen und auch Michael Ballack weiß, dass man nach einem deftigen Tritt auf das Fußgelenk auch mal einen Sommer ohne die Fahrt zur Weltmeisterschaft verbringen kann. Doch für eine langwierige Verletzung am Sprunggelenk braucht es nicht unbedingt einen übermotivierten Gegenspieler. Auch wenn man mit dem Fuß umknickt, kann das schmerzhafte Folgen haben. Grund genug also, dass wir uns im 7. Teil eingehend mit dem Sprunggelenk beschäftigen. 6. Juni 2014: Letztes Testspiel der Nationalelf vor Abflug nach Brasilien gegen Armenien (6:1). Marco Reus verletzt sich: Syndesmo-

se und knöcherner Bandausriss im linken Sprunggelenk. Die Mediziner veranschlagen eine dreimonatige Pause. Sein Aus für die WM-Teilnahme und Finalfight vom Fernseher aus. Doch schneller als erwartet hat Marco wieder zur Fitness und Form gefunden und steht am 16. August im Erstrunden-Spiel des DFB-Pokals wieder auf dem Platz. 7. September 2014: EM- Qualifikationsstart der deutschen Nationalelf gegen Schottland, Nachspielzeit. Durch Foulspiel des Schotten Charlie Mulgrew verletzt sich der BVB-Star erneut. Dortmunds Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun diagnostiziert einen Außenbandteilriss im linken Sprunggelenk sowie eine Dehnung der Fußwurzelbänder. Wieder muss Reus mindestens vier Wochen in die Reha. Grundlagen Der Fuß hat einen komplizierten Knochenund Bandapparat, der sehr genau aufeinander abgestimmt ist. Jede Struktur wird gebraucht, um die Stabilität des Fußes uneingeschränkt zu gewährleisten.

Abb. 10: Carolin Wengel/FuPa.net

linker Fuß, Außenbänder

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Das Sprunggelenk lässt sich in zwei Gelenkabschnitte einteilen: 1. in das obere Sprunggelenk (OSG), bestehend aus: Schien-, Wadenbein und Sprungbein und 2. in das untere Sprunggelenk (USG), welches eine vordere und eine hintere Kammer besitzt. Die vordere Kammer wird vom Kahnbein, Würfelbein und Sprungbein gebildet. Die hintere Kammer vom Fersenbein, Sprungbein und Würfelbein. Im OSG bilden das Schien- und Wadenbein eine Gabel. Diese wird von einer straffen Bandstruktur, die Michael Ballack seine WM Teilnahme 2010 in Südafrika gekostet hat, zusammengehalten: Die berühmte Syndesmose. Zugezogen hat sich Ballack die Verletzung durch ein Foul von Kevin Prince Boateng im englischen Pokalfinale zwischen dem FC Portsmouth und dem FC Chelsea. Die Gabel sitzt auf Sprungbein und ermöglicht uns Auf- und Abbewegungen des Fußes. Wirken starke, ruckartige Kräfte auf den Fuß, ist das OSG besonders im Außenbereich gefährdet. Hier stabilisieren drei wichtige Bänder das Gelenk. Innenseitig gibt es nur ein spezielles Band, das sogenannte Deltaband und die bereits angesprochene Syndesmose, die hier einen entscheidend wichtigen Beitrag zur Stabilität liefert. Im USG können wir den Fuß nach innen und außen kippen. Foto: Carolin Wengel

Wie kommt es zu Sprunggelenks­­ver­letzungen? Im Fußball häufig von Verletzungen betroffen sind die äußeren Bänder des oberen Sprunggelenks. Die Verletzungen des „OSGs“ treten vor allem bei Sportarten auf, die ständig schnelle Richtungswechsel und Sprünge erfordern, die hohes Tempo und Zweikampfleistungen verlangen. Dabei knicken wir leider relativ schnell, auch ohne Fremdeinwirkung, um. Gehirn, Muskeln und Gelenke schalten nicht schnell genug, die Schutzmechanismen unseres Körpers greifen nicht. Bodenunebenheiten und eine mangelhafte Sportausrüstung begünstigen das Risiko umzuknicken und sich dabei das Sprunggelenk zu verletzen. Unfallmuster • Beim Umknicken über den äußeren Fußrand sind typischerweise die Außenbänder betroffen: Die Außenbänder können bei Überdehnung des Sprunggelenks beispielsweise durch Umknicken nach außen (der Arzt nennt das Supinationstrauma) überdehnen bzw. reißen. • Beim Umknicken über den inneren Fußrand sind typischerweise die Innenbänder betroffen: Zerrungen und Risse des Innenbands entstehen durch ein Übertreten nach innen mit Umknicken des Fußes nach außen (Pronationstrauma). Die Innenbänder werden so überdehnt und reißen schlimmstenfalls. Diese Verletzungsform tritt im Fußballsport glücklicherweise eher selten auf. Warum treten Bänderrisse auch in ­Kombination mit Knochenbrüchen auf? Manchmal passiert es, dass nicht nur ein Band reißt, sondern auch der Knochen bricht. Dazu führen können direkte Krafteinwirkungen z.B. ein Tritt eines Gegenspielers auf den Fuß oder aber auch schlagartig wirkende Kräfte, die das Band aus seiner Befestigung samt einem Stück Knochen herausreißen. Was macht der Arzt? Der Arzt untersucht die Bewegung des Fußes, tastet ihn ab und befragt Euch zum Unfall. Eine Bestimmung der Verletzung ge32


lingt am besten, wenn ihr Fußballer den Unfallhergang so genau wie möglich schildert. Röntgenaufnahmen werden angefertigt, um Brüche des Schien- und Wadenbeins, sowie der Fußknochen auszuschließen, die nicht selten eine Operation erfordern. Denn ist die Sprunggelenksgabel durch den Unfall instabil geworden, ist es wichtig, schnell zu handeln. Vernarbungen und falsche Verwachsungen führen zu Fehlbelastungen und im Verlauf zu Knorpel- und Knochenschäden.

Behandlungsformen Noch am Spielfeldrand sollte das Sprunggelenk des Fußballers durch rasche feuchte Kühlung versorgt werden. Hochlagerung und Kompression lindern die Schmerzen und begrenzen die Schwellung und Einblutungen in das Gewebe. Direkt nachdem der Spieler das Feld verlassen hat, ist mit der 1. Hilfe zu beginnen und das “PECH-Schema“ anzuwenden: P = Pause (Schonung, Abbruch der körperlichen Aktivität)

Am häufigsten ist das vordere Sprungbein-Wadenbeinband von einer Überdehnung, einem Anriss oder einem Riss betroffen. Normalerweise gelingt es dem Arzt mithilfe seiner Methoden eine sichere Diagnose zu stellen. Bei Unklarheiten oder bestehenden Beschwerden kann die Diagnose nachträglich durch eine Kernspintomographie (MRT) gesichert werden. Anzeichen und Beschwerden Einen Bänderriss empfindet jeder Spieler anders. Dennoch gibt es ein paar typische Symptome: • starke Schwellung • heftige Druck- und Zerrungsschmerzen • Instabilitätsgefühle • Fehlstellungen, wenn zusätzlich ein Bruch des Schien- und/ oder Wadenbeins vorliegt, oder ein Riss der Syndesmose • Belastung ist nicht mehr möglich

Foto: Carolin Wengel

E = Eis

(Kühlung der betroffenen Region)

C = Compression (Anlegen eines Druckverbandes)

H = Hochlagerung der betroffenen Extremität Egal ob gedehnt, gerissen, verstaucht, geprellt oder gebrochen – es gilt als Erste Hilfe-Maßnahme im Sport das PECH-Schema. Behandlung von Bänderdehnungen – Der Fuß darf belastet werden: Nach der akuten Schmerz- und Schwellungsphase reicht bei Bänderdehnungen zumeist ein Stützgehverband für ein paar Wochen aus. Die gute alte Sportsalbe fördert das Abschwellen und lindert die Schmerzen. Ein weiteres Umknicken muss in der Heilungsphase unbedingt vermieden werden, da das vorgeschädigte Band sonst reißen kann. Der Fuß darf und soll in normalem Maße (also gehen, stehen) belastet werden. Behandlung von Bänderrissen: Kaum noch wird jemand operiert. Die meisten tragen eine Aircast-Schiene und stützen sich auf Unterarmgehhilfen. Doch warum wird denn nicht mehr operiert, geht das nicht viel schneller? Wir fragen die Fachärzte Dr. med. Alex und Dr. med. Asche: „Die früher übliche operative Versorgung des sogenannten Bänderrisses ist heutzutage weitestgehend verlassen worden“, so Dr. med. Alex, Chefarzt der orthopädischen Abteilung im St. Bonifatiushospital Lingen. Er merkt an: „Die Schwere der Verletzung ist 33


ausschlaggebend für die Wahl der Therapie. Bei knöchernen Verletzungen ist eine operative Versorgung erforderlich, bei einfachen Bänderrissen hingegen eine frühfunktionelle Nachbehandlung mit entsprechenden Orthesen und physikalischer Therapie. Die nicht operative Therapie zeigt mittlerweile genauso gute Behandlungsergebnisse.“ Chefarzt Dr. med. Asche, Sportmediziner und Experte für traumatische Rehabilitation sieht das sehr ähnlich und ergänzt: „Knöcherne Sprunggelenksverletzungen werden heutzutage operativ durch eine Schrauben-Plattenosteosynthese anatomisch rekonstruiert. Komplette Syndesmosen oder Außenbandverletzungen sind beim Sportler ebenfalls eine OP-Indikation. In Abhängigkeit vom Alter, der Sportintensität und lediglich partiellen Bandverletzung relativiert sich die OP-Indikation. Einfache Außenband- oder Innenbandverletzungen werden nicht operiert.“ Letztendlich vernarbt das Bandgewebe und wird wieder stabil. Somit werden im Normalfall, mit Unterstützung einer funktionellen Behandlung (Physiotherapie), ähnlich gute Langzeitergebnisse erreicht wie mit einer Operation. Selbstständig durchgeführte Gymnastikübungen, die die Bein- und Fußmuskeln kräftigen und so das Sprunggelenk stabilisieren, sind von enormer Bedeutsamkeit. Sie verbessern die Bewegungskoordination und trainieren die Eigenreflexe, um das Risiko wiederholter Umknickverletzungen zu reduzieren. Nach acht bis zwölf Wochen Sportpause sind wieder die gewohnten sportlichen Aktivitäten erlaubt, in den ersten vier bis sechs Monaten möglichst mit einem geeigneten Gelenkschutz, z. B. einem Tape-Verband oder einer Bandage. In seltenen Fällen bleibt eine Bänderschwäche zurück.

Orthopädiemechaniker und Bandagistin Judith Schröder sagt zur Behandlung von Bänderissen: „Eine schnelle Reaktion, sobald man sich am Sprunggelenk verletzt, ist wichtig. Im Sport aussetzen, hochlegen, kühlen und falls man sehr schnell ist, innerhalb der ersten drei Minuten einen Druckverband anlegen, sodass das Sprunggelenk nicht so stark einblutet und keine übermäßig starke Schwellung entsteht. So hat man auch eher die Möglichkeit, die Verletzung mit einer Bandage zu versorgen. Diese wird bei uns im Sanitätshaus Klönne in Rheine ausgemessen und sitzt dann passgenau am Knöchel. Die Bandage gibt dem Sprunggelenk leichte Stabilität und fördert eine schnelle Heilung, da die Schwellung durch die Kompression der Bandage mit ihren eingearbeiteten Pelotten (Anm. der Redaktion: ein entsprechend geformtes Polster) minimiert wird.“ Zur Wiedereingliederung in den Alltag ist Judiths Empfehlung eine Knöchelorthese. Sie sagt, dass diese zusätzlich mit Stabilisierungselementen verarbeitet sei und so einem erneuten Trauma entgegenwirke. In der Regel wird also mithilfe von einer Sprunggelenksführungsschiene das Gelenk vor dem Umknicken geschützt und etwas entlastet. Rehabilitation Ziel muss grundsätzlich sein, den Körper bei der Heilung zu unterstützen und ihm die Regeneration nicht unnötig schwer zu machen. Nach Schonungsphase bzw. Operation mit Schonungsphase begleitet von „einer frühfunktionellen Behandlung mit entsprechenden Orthesen und physikalischer Therapie“ wie es Facharzt Dr. med. Alex rät, haben wir auf der Trainingsseite des DFB einen Stufenplan zur Wiedereingliederung in den Fußballalltag gefunden, der auch von Amateurkickern umgesetzt werden kann.

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Hier eine Empfehlung des DFB: Stufenplan nach Bänderriss 1. Woche 2. – 4. Woche 5. Woche 6. Woche 7. Woche 8. Woche 9. Woche 10. Woche ab 11. Woche

Trainingspause Krafttraining für Rumpf, Arme, Beine; Fahrradergometer, Dehnen Einfaches Gehen ohne Schiene; anschließend mit aktivem Abrollen Leichtes Laufen; Koordination und Propriozeption auf der Bahn; Schiene absetzten (ggf. durch Sportschiene oder Tape ersetzen); Koordination zunächst auf Rasen; anschließend propriozeptives Training im Sand, auf dem Wackelbrett, Maistreten Geradeaus-Sprint- und Sprungübungen; Antritte und Sprints mit Ball Wie zuvor, aber mit Richtungswechseln Einstieg ins Mannschaftstraining Wiedereingliederung in den Punktspielbetrieb

sonders darauf aufmerksam, dass die Ausrüstung an den individuellen Spielertyp angepasst werden und hochwertig sein muss. Wichtig ist ein Schuh, in dem man guten Halt hat, der zum Fuß passt und in dem man gerade steht. Eben aus diesem Grund ist der Schaft der Schuhe von Basketball-Spielern sehr hoch. Interessant, dass auch immer mehr Fußballspieler Schuhe mit höherem Schaft tragen.

Foto: Carolin Wengel

Prävention „Jeder Sportler hat Einfluss auf selbstverschuldete Sportverletzungen und kann das Risiko deutlich minimieren. Alle umliegenden Strukturen eines Gelenkes sollten gezielt aufgebaut und gekräftigt werden. Belastungen können so optimal verarbeitet und die Bänder entlastet werden“, so Gesundheitsund Fitnessexperte Nico Beator. 1. Geeignete, hochwertige Ausrüstung Umknickverletzungen passieren leider relativ oft und werden sich wohl nie ganz vermeiden lassen. Unsere Experten machen ganz be-

2. Training durch einen kurzen ­Präventionsblock ergänzen Tritt eine Verletzung erst gar nicht auf, ist der Spieler leistungsfähiger und hat nicht zuletzt auch mehr Spaß am Sport. Um sich vor Verletzungen zu schützen ist eine gut trainierte Muskulatur wichtig. Koordinationsübungen im Training minimieren das Risiko umzuknicken. Gerade im Fußball sollte ein koordinatives und propriozeptives Training eingesetzt werden und das Risiko von Sprunggelenksund Knieverletzungen eindämmen. Bereits dreimal wöchentlich zehn Minuten in der Vorbereitungsphase sowie einmal wöchentlich fünf Minuten während der Saison lassen das Verletzungsrisiko deutlich sinken. Dieser Zeitaufwand lässt sich in jeden Wochenplan integrieren! 35


3. Schutz vor erneuter Verletzung Findet eine begonnene Therapie durch Arzt und Physiotherapeut keinen ausreichenden Abschluss, ist die Gefahr erneut eine Sprunggelenksverletzung zu bekommen enorm groß. Arbeitet gut mit und nehmt die Reha-Phase ernst. Hilft eine Bandage? Wir fragen Judith Schröder: „Bandagen geben leichte Stabilität, verhindern durch ihre Kompression Schwellungen, die Muskulatur wir trotzdem beansprucht [...]. Liegt in der Vergangenheit eine Verletzung vor, kann man gerne auf Hilfsmittel zurückgreifen, jedoch nur während des Sports. Bei einer zurückgebliebenen Bänderschwäche, welche nicht mehr durch Physiotherapie reparabel ist, empfehle ich jedoch, bei jeglicher Beanspruchung, nicht auf eine Orthese zu verzichten!“ Konkrete Übungen Die folgenden Übungen klingen etwas mager. Dennoch ist ihre Wirkung in keinem Fall zu unterschätzen! Sie schulen Eure Tiefensensibilität und das Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen und Muskeln. Wackelbrett: Das Wackelbrett kann selbst gebaut werden. Es eignet sich für Balancierübungen (auch im Einbeinstand, mit und ohne abstützen, mit und ohne Zuspiel eines Balls). Bei jeder Übung ist zu beachten, dass Ihr eine aufrechte Haltung mit stabilem Rumpf einnehmt. Den Blick solltet Ihr nach geradeaus gerichtet halten und kräftige Fuß- und Armarbeit mit schneller Bewegungsausführung leisten.

1. Maistreten: Eine Wanne mit Mais auffüllen; Maistreten trainiert Fußgelenksarbeit, fordert die Unterschenkelmuskulatur in allen Ebenen und Lagen, trainiert das Abrollen und Skippings. Skipping bedeutet aktives Hochheben des Knies nach vorne, bei kräftigem Fußabstoß mit gestrecktem Körper. Haltet die Hüfte stabil, den Blick geradeaus gerichtet und kräftiger Fußabstoß, aktive Unterstützung der Bewegung mit den Armen. 2. Barfuß im Sand: Beachvolleyballfeld oder eine Weitsprunggrube am Platz? Nutzt es aus. Im Sand trainiert Ihr mit einem ungewohnten, weichen, unebenen Boden Euren Stellungssinn und die Sprunggelenke. 3. Weitere Übungen: • Hopserhüpfen: Abwechslungsweise Hopserhüpfen mit kräftiger Unterstützung durch die Armbewegung. Abrollen über die Ferse mit kräftigem Abstoß aus dem Fußgelenk und möglichst hoher und langer Flugphase. • Fersen: Wechselseitiges Anfersen der Füße ans Gesäß mit Unterstützung durch die Armbewegung. Der aufsetzende Fuß sollte auf dem Vorderfuß landen. • „Pinguin“: Starker, aus dem Mittelfuß und den Fußgelenken kommender Pinguin- Gang. Die Beine bleiben gestreckt, die Fersen berühren den Boden nicht. • Dribbling: kurzes und schnelles Beinheben mit aktiver Fußgelenksarbeit. Der Fuß wird schnell und aktiv wechselseitig angehoben, bis die Fußspitze den Boden noch knapp berührt. Die Ferse wird dabei immer wieder auf dem Boden gesetzt. Durch Armarbeit unterstützen.

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Die wichtigsten Maßnahmen… ...für einen gesunden Fußballsportler und ein leistungsstarkes, zufriedenes Team:

Arbeitsweisen als Trainerstab regelmäßig überdenken (Übungen, Trainingsweise, Ausgleich, soziale Komponente, Kommunikation, Pausen, Taktik)

Gesunde Ernährung

Physiotherapeuten einbeziehen

Kontakt zu Fachleuten suchen (Fitnessexperten, Ernährungsberater)

Überblick behalten, Spieler individuell fördern

Angemessene Verletzungspausem, den Spielern nötige Zeit geben

Teamspirit, Zusammenhalt, Austausch, Offenheit, Konfliktbewältigung

Raum für Ruhepausen

Abbildungen: Marie Nicolay

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1. Als erfahrener, routinierter Trainer sollte man seine Arbeitsweisen regelmäßig überdenken, ergänzen und verbessern. Neben den „Alltagsübungen“ sind neue, spezielle Trainingsübungen oft sehr sinnvoll, auch wenn sie noch mehr Anstrengung und Zeit in Anspruch nehmen. Im Training werden nicht selten Mühen gescheut, die eigene Arbeit wird seitens Spieler und Trainer nur selten hinterfragt. In die Trainingseinheiten weitere, spezielle Übungen einzubauen ist unbeliebt bei der Mannschaft und eine auf den ersten Blick nicht immer nachzuvollziehende, zusätzliche Anstrengung. 2. Zudem kann man Kontakt zu Fachleuten suchen, welche Ihr fachliches Wissen über Verletzungen und Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung gerne weitergeben. 3. Auch hilfreich ist es, Physiotherapeuten einzubeziehen, um die Spieler in die bestmögliche Form zu bringen und sie zu versorgen. Physiotherapeuten „reparieren“ Verletzungen nicht nur, sondern behalten den Körper als Ganzes im Auge, sodass Verletzungen gar nicht erst entstehen. 4. Aber nicht nur die Trainer, die Physiotherapeuten oder anderen Fachleute können Verletzungen vorbeugen. Auch als Spieler sollte man wissen, wann der eigene Körper Ruhe benötigt und wann es Zeit ist, eine Auszeit zu nehmen. Dazu sollten natürlich auch die Trainer verständnisvoll sein und ihren Spielern Raum für Ruhephasen gewähren. 5. Ist der Spaß am Fußball noch so groß, kann ein zu früher Wiederanfang nach einer Verletzung schlimme Folgen haben. Verletzungen verheilen nicht sauber und hinterlassen lebenslange Probleme. Deshalb muss man sich als Spieler selber, aber auch als Trainer seinen Spielern, nach einer Verletzung genügend Zeit geben, um sich vollständig erholen zu können. Holt Euch bei Unsicherheit Rat von Fachleuten und hört auf Euren Körper!

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dieser schnelle, körperbetonte Sport Verletzungen mit sich und spätestens hier wird ein Unterschied zum Profifußball deutlich – die Vorbeugung, Aufklärung, Versorgung und Nachbetreuung von Verletzungen. Sportverletzungen sind ein sehr spannendes, komplexes Thema. Grund genug, um für FuPa ein paar von ihnen möglichst anschaulich darzustellen und damit ein Stück weit Aufklärungsarbeit zu leisten. Ausgangspunkt ist ein medizinisches Wissen, welches so auch in Fachbüchern nachzulesen ist. Deshalb habe ich besonders großen Wert darauf gelegt, Interviews mit Fachärzten aus den Bereichen Orthopädie, Unfallchirurgie und Rehabilitation einfließen zu lassen. Kontakte wie zu Orthopädiemechanikerin Judith Schröder und zu Gesundheits- und Fitnessexperten Nico Beator waren bei der Ausarbeitung sehr hilfreich, sie runden das Ganze ab. Beide haben mir geholfen alle Facetten zu berücksichtigen und über den Tellerrand der Medizin zu schauen!

Foto: Carolin Wengel

Carolin Wengel

Autorin: Carolin Wengel Liebe Teams und Interessierte, mein Name ist Carolin Wengel, ich bin 1987 geboren und in Spelle aufgewachsen. Seit einigen Jahren lebe ich als Psychologin und Medizinstudentin in Düsseldorf. Wenn ich meine Familie im Emsland besuche, dann treibt es, neben jung und alt, auch mich auf den Sportplatz. Da kommen von den Jungs nicht selten Fragen rund um das Thema Verletzungen.

Sucht bei Verletzungen unbedingt auch Fachleute auf, die um den Arzt herum sehr wertvolle Tipps für Euch parat haben und sich bei vielen speziellen Fragen umfassend auskennen. Lernt auf Euren Körper zu hören und gut auf ihn acht zu geben. Vielen Dank an dieser Stelle an Dr. med. Alex und Dr. med. Asche, sowie an Judith und Nico für Ihre wertvolle fachliche Meinung und Zusammenarbeit. Foto: Carolin Wengel

Man soll meinen wir sind im Amateurfußball weit vom Profigeschäft entfernt. Doch sehe ich die Disziplin jedes Spielers und den Kampfgeist jeder Mannschaft, ist der Kontrast in dem Punkt gar nicht mal so groß. Leider bringt

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Impressum Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG Breiter Gang 10 – 16 49074 Osnabrück Telefon: 0541/310-360 E-Mail: weser-ems@fupa.net Registergericht: AG Osnabrück HRA 3551 1. Auflage 2015 © Neue Osnabrücker Zeitung Autorin: Carolin Wengel Grafik: Svenja Oldemeyer, Neue Osnabrücker Zeitung Bildquellenverzeichnis: Carolin Wengel (18), Marie Nicolay (5), FuPa.net (2). Trotz sorgfältiger Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

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