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Kapitel 44: Die Himmelfahrt Christi

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Fruhe Scriften

Fruhe Scriften

Der ganze Himmel erwartete die Stunde des Triumphs, in der Jesus zu seinem Vater aufsteigen sollte. Engel kamen, den König der Herrlichkeit zu empfangen und ihn mit Jubel zum Himmel zu begleiten. Nachdem Jesus seine Jünger gesegnet hatte, wurde er von ihnen genommen und zum Himmel getragen. Als er nach oben stieg, folgte ihm die Menge der Gefangenen, die bei seiner Auferstehung auferweckt worden war. Psalm 68,19; Epheser 4,8.9. Eine Menge der himmlischen Heerscharen begleitete ihn, während eine unzählbare Menge von Engeln sein Kommen im Himmel erwartete. Als sie sich den Toren der Stadt näherten, begrüßten die Engel, die die Majestät des Himmels begleiteten, die an den Pforten wartenden Engel in jubelnden Tönen: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!“ Die an den Toren wartenden Engel fragten voller Begeisterung: „Wer ist der König der Ehren?“ Mit Triumphgesängen erwiderten freudig die begleitenden Engel: „Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!“ Wiederum fragten die wartenden Engel: „Wer ist der König der Ehren?“ Und die begleitenden Engel antworteten in melodischen Tönen: „Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehren.“ Psalm 24,7-10. Dann bewegte sich der himmlische Triumphzug in die Stadt hinein. Alle himmlischen Scharen umgaben ihren majestätischen Gebieter, beugten sich in tiefster Anbetung vor ihm und warfen ihre glänzenden Kronen zu seinen Füßen. Dann spielten sie auf ihren goldenen Harfen, und wunderbare, melodische Töne erfüllten den ganzen Himmel mit herrlicher Musik und Triumphgesängen zu Ehren des Lammes, das erwürgt war, jetzt aber in Majestät und Herrlichkeit lebt. {FS 176.1}

Als die Jünger bekümmert zum Himmel schauten, bis der letzte Schimmer ihres aufsteigenden Herrn verschwunden war, standen zwei Engel in weißen Gewändern an ihrer Seite und sagten zu ihnen: {FS 177.1}

„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ Apostelgeschichte 1,11. Die Jünger und die Mutter Jesu, die Zeugen der Himmelfahrt des Sohnes Gottes gewesen waren, verbrachten die darauffolgende Nacht im Gespräch über die wunderbaren Taten Jesu und die merkwürdigen, herrlichen Ereignisse, die sich in so kurzer Zeit zugetragen hatten. {FS 177.2}

Satan beriet sich aufs neue mit seinen Engeln. Mit bitterem Haß gegen die Regierung Gottes erfüllt, sagte er ihnen, daß er noch seine Macht und Autorität über die Erde behalte und daß ihre Bemühungen gegen die Nachfolger Christi zehnmal größer werden müßten. Sie hätten bei Jesu nichts gewonnen, müßten aber, wenn möglich, seine Nachfolger besiegen. In jeder Generation müßten sie danach trachten, die Menschen, die an Jesus glaubten, zu umstricken. Er erzählte seinen Engeln, daß Jesus den Jüngern Macht gegeben habe, sie zu tadeln und auszutreiben und die zu heilen, die sie quälen würden. Dann gingen die Engel Satans wie brüllende Löwen davon, um die Nachfolger Jesu zu vernichten. {FS 177.3}

Kapitel 45: Die Jünger Jesu

Mit großer Kraft verkündigten die Jünger den gekreuzigten und auferstandenen Heiland. Im Namen Jesu wurden Zeichen und Wunder durch sie bewirkt; die Kranken wurden geheilt, ein Mann, der von seiner Geburt an lahm gewesen war, wurde völlig wiederhergestellt und ging mit Petrus und Johannes in den Tempel, ging und hüpfte und lobte Gott vor allem Volk. Dies verbreitete sich sehr bald, und das Volk versammelte sich um die Jünger. Viele liefen zusammen und waren über die Heilung, die die Jünger bewirkt hatten, höchst erstaunt. {FS 178.1}

Als Jesus starb, meinten die Priester, daß keine Wunder mehr unten ihnen vollbracht werden würden, daß die Aufregung bald zu Ende sein und das Volk sich nach den Traditionen der Ältesten richten würde. Doch siehe, gerade in ihrer Mitte wirkten die Jünger Wunder, und das Volk war voller Verwunderung. Jesus war doch gekreuzigt worden, und sie wollten wissen, woher seine Nachfolger diese Macht erhalten hätten. Sie meinten, daß er ihnen Macht verliehen hätte, solange er lebte; doch als er starb, erwarteten sie, daß es mit den Wundern aus sei. Petrus verstand ihre Verwirrung und sprach zu ihnen: „Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber, oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, daß dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, daß man euch den Mörder schenke; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.“ Apostelgeschichte 3,12-16. Die Hohenpriester und Ältesten konnten diese Rede nicht ertragen, und auf ihren Befehl wurden Petrus und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen. Tausende waren aber nur durch diese eine Rede der Jünger bekehrt worden, so daß sie an die Auferstehung und Himmelfahrt Christi glaubten. Die Priester und Ältesten waren sehr beunruhigt. Sie hatten Jesus in der Hoffnung gekreuzigt, die Gedanken des Volkes wieder auf sich zu richten, aber die Sache wurde schlimmer als zuvor. Sie wurden von den Jüngern öffentlich beschuldigt, die Mörder des Sohnes Gottes zu sein, und sie wußten nicht, wie weit sich diese Dinge entwickeln und in welches Ansehen sie beim Volk kommen würden. Sie hätten Petrus und Johannes gern das Leben genommen, wagten es aber nicht, aus Furcht vor dem Volk. {FS 178.2}

Am darauffolgenden Tage wurden die Apostel vor den Hohen Rat geführt. Dieselben Männer, die mit solchem Eifer nach dem Blut des Gerechten geschrien hatten, waren anwesend. Sie hatten gehört, wie Petrus seinen Herrn mit Schwören und Fluchen verleugnete, als man ihn gefragt hatte, ob er nicht auch einer von den Jüngern sei. Nun hofften sie wiederum, ihn einzuschüchtern. Aber Petrus war bekehrt worden. Jetzt fand er eine Gelegenheit, den Flecken jener feigen, schnell ausgesprochenen Verleugnung zu entfernen und den Namen, den er entehrt hatte, zu erhöhen. Mit heiliger Kühnheit und in der Kraft des Geistes erklärte er ihnen furchtlos: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Apostelgeschichte 4,10-12. {FS 179.1}

Das Volk wunderte sich über die Kühnheit von Petrus und Johannes und kannte sie auch wohl, daß sie mit Jesus gewesen waren; denn ihr edles, furchtloses Benehmen glich demjenigen Jesu, als er vor seinen Feinden stand. Jesus tadelte Petrus durch einen Blick des Mitleids und des Kummers, als er ihn verleugnet hatte. Jetzt, als er seinen Herrn kühn bekannte, bekannte der Herr sich zu ihm und segnete ihn. Als Zeichen der Anerkennung Jesu wurde er mit dem Heiligen Geist erfüllt. {FS 179.2}

Die Priester wagten es nicht, den Haß, den sie gegen die Jünger hegten, offen zu zeigen. Sie befahlen ihnen, aus dem Rat hinauszugehen, verhandelten dann miteinander und sprachen: „Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn daß ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können‘s nicht leugnen.“ Apostelgeschichte 4,16. Sie fürchteten, daß sich der Bericht von dieser guten Tat unter dem Volk weiter verbreiten würde. Wenn es allgemein bekannt würde, befürchteten die Priester, daß sie ihre eigene Macht verlieren und man auf sie als die Mörder Jesu blicken würde. Doch alles, was sie wagten, war, die Apostel zu bedrohen und ihnen zu gebieten, nicht mehr in dem Namen Jesu zu lehren, sonst sollten sie sterben. Petrus aber antwortete mutig, daß sie nicht anders könnten, als von dem, was sie gesehen und gehört hätten, zu reden. {FS 180.1}

Durch die Kraft Jesu fuhren die Apostel fort, die Kranken und Geplagten zu heilen, die zu ihnen gebracht wurden. Hunderte stellten sich täglich unter das Banner eines gekreuzigten, auferstandenen und zum Himmel gefahrenen Heilandes. Die Priester und Ältesten und alle, die besonders mit ihnen zu tun hatten, waren entsetzt. Aufs neue warfen sie die Jünger ins Gefängnis und hofften, daß sich die Aufregung unter dem Volk legen würde. Satan und seine Engel frohlockten; aber die Engel Gottes öffneten die Tür des Gefängnisses, und dem Befehl der Hohenpriester und Ältesten genau entgegengesetzt, sagten sie den Jüngern: „Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.“ Apostelgeschichte 5,20. {FS 180.2}

Der Hohe Rat versammelte sich und sandte hin zum Gefängnis, sie zu holen. Die Diener schlossen die Tür des Gefängnisses auf, fanden aber die, die sie suchten, nicht darin. Sie kehrten wieder zu den Priestern und Obersten zurück und sagten: „Das Gefängnis fanden wir fest verschlossen mit allem Fleiß, und die Wächter vor den Türen stehen, aber als wir öffneten, fanden wir niemanden darin.“ Da kam einer, der sagte ihnen: „Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.“ Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und holte sie ohne Gewalt, da sie fürchteten, von dem Volk gesteinigt zu werden. Als sie die Apostel brachten, stellten sie sie vor den Rat. Und der Hohepriester fragte sie: „Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.“

Apostelgeschichte 5,23.25-28. {FS 180.3}

Jene jüdischen Leiter waren Heuchler; sie liebten das Ansehen bei den Menschen mehr als bei Gott. Ihre Herzen waren so verhärtet worden, daß sogar die mächtigsten Werke, die die Apostel taten, sie nur in Zorn versetzten. Sie wußten, wenn die Jünger über Jesus, seine Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt predigten, daß dies immer stärker auf ihre Schuld als seine Mörder hinweisen würde. Sie waren gar nicht so willig, das Blut Christi auf sich kommen zu lassen, wie damals, als sie in ihrem Eifer ausriefen:

„Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Matthäus 27,25. {FS 181.1}

Die Apostel erklärten mutig, daß sie Gott mehr gehorchen müßten als den Menschen. Petrus sagte: „Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt. Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind seine Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige Geist, den Gott gegeben hat, die ihm gehorchen.“ Apostelgeschichte 5,30-32. Als jene Mörder diese furchtlos gesprochenen Worte vernahmen, wurden sie zornig und beschlossen, ihre Hände abermals mit Blut zu beflecken und die Apostel zu töten. Dies beratschlagten sie, als ein Engel Gottes auf das Herz Gamaliels einwirkte, den Priestern und Obersten den Rat zu geben: „Laßt ab von diesen Menschen und laßt sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird,s untergehen; ist‘s aber aus Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen.“ Apostelgeschichte 5,38.39. Böse Engel versuchten, die Priester und Ältesten zu bewegen, die Apostel zu töten. Aber Gott sandte seinen Engel, das zu verhindern, indem er unter den jüdischen Anführern selbst eine Stimme erweckte, die zugunsten seiner Knechte redete. Das Werk der Apostel war noch nicht beendet. Sie sollten noch vor Könige gebracht werden, um vom Namen Jesu und von den Dingen, die sie gesehen und gehört hatten, Zeugnis abzulegen. {FS 181.2}

Die Priester ließen unwillig ihre Gefangenen wieder gehen, nachdem sie sie ausgepeitscht und ihnen befohlen hatten, nicht mehr im Namen Jesu zu reden. „Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.“ Apostelgeschichte 5,41.42. So wuchs das Wort Gottes und nahm zu. Die Jünger zeugten mutig von den Dingen, die sie gesehen und gehört hatten, und im Namen Jesu wirkten sie große Wunder. Furchtlos erklärten sie die des Blutes Jesu für schuldig, die so sehr bereit gewesen waren, es auf sich zu nehmen, als ihnen gestattet war, über den Sohn Gottes Gewalt zu haben. {FS 182.1}

Ich sah, daß die Engel Gottes beauftragt waren, die heiligen, wichtigen Wahrheiten, die den Jüngern Christi durch alle Generationen hindurch als Anker dienen sollten, sorgfältig zu bewahren. Der Heilige Geist ruhte in besonderem Maße auf den Aposteln, die Zeugen der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn gewesen waren wichtige Wahrheiten, die die Hoffnung Israels sein sollten. Alle sollten auf den Heiland der Welt als ihre einzige Hoffnung blicken und auf dem Wege wandeln, den er durch das Opfer seines eigenen Lebens gebahnt hatte. Sie sollten Gottes Gesetz halten und leben. Ich sah die Weisheit und die Güte Jesu, daß er den Jüngern Kraft verlieh, dasselbe Werk fortzusetzen, für das er von den Juden gehaßt und getötet worden war. In seinem Namen hatten sie Macht über die Werke Satans. Strahlen des Lichts und der Herrlichkeit waren über die Zeit des Todes und der Auferstehung Jesu ausgegossen, wodurch die heilige Wahrheit, daß Jesus der Heiland der Welt ist, unsterblich gemacht wurde. {FS 182.2}

Kapitel 46: Der Tod des Stephanus

Die Zahl der Jünger in Jerusalem wuchs schnell, und viele Priester waren dem Glauben gehorsam. Stephanus, voll Glaubens, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Die jüdischen Führer wurden noch zorniger, als sie sahen, wie sogar Priester sich von ihren Satzungen und Opfern abwandten und Jesus als das große Opfer annahmen. Mit Kraft von oben tadelte Stephanus die ungläubigen Priester und Ältesten und erhöhte Jesus vor ihnen. Sie konnten der Weisheit und der Macht, mit der er redete, nicht widerstehen. Als sie sahen, daß sie nichts gegen ihn ausrichten konnten, bestachen sie Männer, falsch zu schwören, sie hätten ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott. Sie versetzten das Volk in Aufruhr, nahmen Stephanus gefangen und beschuldigten ihn durch falsche Zeugen, er hätte gegen den Tempel und das Gesetz geredet. Sie behaupteten, daß sie ihn selber hätten sagen hören, dieser Jesus von Nazareth würde die Gebräuche abschaffen, die Mose gegeben hatte. {FS 183.1}

Als Stephanus vor seinen Richtern stand, ruhte das Licht der Herrlichkeit Gottes auf seinem Angesicht. „Und alle, die im Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.“ Apostelgeschichte 6,15. Als man ihn aufforderte, auf die Beschuldigungen, die gegen ihn vorgebracht wurden, zu antworten, fing er bei Mose und den Propheten an und machte einen Rückblick auf die Geschichte der Kinder Israel und wie Gott mit ihnen handelte. Er zeigte, wie Christus durch die Propheten angekündigt worden sei. Er wies auf die Geschichte des Tempels hin und sagte, daß Gott nicht in Tempeln wohne, die von Händen gemacht sind. Die Juden verehrten den Tempel und wurden sehr zornig, wenn etwas gegen dieses Gebäude gesagt wurde. Es war ihnen, als wenn es gegen Gott geredet würde. Als Stephanus von Christus sprach und auf den Tempel hinwies, bemerkte er, daß das Volk seine Worte verwarf, und furchtlos tadelte er sie: „Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist.“ Apostelgeschichte 7,51. Während sie auf die äußeren Formen ihrer Religion achteten, waren ihre Herzen verderbt und voll tödlichen Übels. Er wies auf die Grausamkeit ihrer Väter hin, wie sie die Propheten verfolgt hatten, und erklärte, daß die, die er jetzt anredete, eine noch größere Sünde begangen hätten, weil sie Christus verworfen und gekreuzigt hätten. „Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid.“ Apostelgeschichte 7,52. {FS 183.2}

Als Stephanus diese deutlichen, einschneidenden Wahrheiten sagte, wurden die Priester und die Ältesten sehr erbost, stürmten auf ihn ein und bissen ihre Zähne zusammen. Aber er sah voll Heiligen Geistes auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und sagte: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Das Volk wollte ihn nicht hören. „Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.“ Er aber kniete nieder und schrie laut: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu.“ Apostelgeschichte 7,55-58.60. {FS 184.1}

Ich sah, daß Stephanus ein mächtiger Mann Gottes war, besonders dazu ausersehen, eine wichtige Stellung in der Gemeinde zu bekleiden. Satan frohlockte über seinen Tod, denn er wußte, daß der Verlust sehr schmerzlich für die Jünger sein würde. Aber der Triumph Satans war nur kurz, denn in jener Menge, die Zeuge vom Tod des Stephanus war, befand sich einer, dem Jesus sich selbst offenbaren sollte. Saulus beteiligte sich nicht an der Steinigung des Stephanus, willigte jedoch in seinen Tod ein. Er war eifrig darin, die Gemeinde Gottes zu verfolgen; er suchte sie auf, ergriff sie in ihren Häusern und lieferte sie denen aus, die sie töteten. Saulus war ein begabter, gebildeter Mann. Durch seinen Eifer und seine Studien war er bei den Juden hoch angesehen, während er von vielen der Jünger Christi gefürchtet wurde. Seine Gaben wurden von Satan erfolgreich benutzt, seine Rebellion gegen den Sohn Gottes und die, die an ihn glaubten, voranzutreiben. Aber Gott kann die Kraft des großen Feindes brechen und die befreien, die er gefangen hält. Christus hatte Saulus als ein „auserwähltes Werkzeug“ erwählt, seinen Namen zu predigen, seine Jünger in ihrer Arbeit zu stärken und den Platz des Stephanus mehr als auszufüllen. {FS 184.2}

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