Turnusguide2014

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dein Ausbildungs- und Karriereportal - von Medizinern f端r Mediziner

Turnus Karriereguide

- alles rund um den Turnus


Inhalt Organisatorisches 3 Ärztekammer 6 Bewerbung 9 Überbrückung der Wartezeit auf den Turnus 12 AMS/Versicherung 13 Anmeldung zum Turnus 13 Ausbildung zum Facharzt 17 Das gelobte Land: das Ausland 18

Alternative Karriere 20 Das Leben eines Turnusarztes 22 Rechtliches 32 Ärztliche Tätigkeiten 32 Delegierbare ärztliche Tätigkeiten 33 Die Prüfung zum Allgemeinmediziner 34 Büchertipps für den Turnus 35 Notfälle im Krankenhaus 36

Vorwort Gratulation zum absolvierten Medizinstudium! Mindestens sechs Jahre haben wir einige Liter an Schweiß und Tränen vergossen, dabei aber - wie soll es auch anders sein - viele schöne Momente voller Freude und Zusammenhalt erlebt. Studienkollegen sind zu Freunden und Partnern geworden, Prüfungen sind überwunden und ausgiebig gefeiert worden und abseits der ganzen Euphorie und trotz vehementer Negation von Seiten einiger Kollegen sind wir am Schluss doch alle zu der Erkenntnis gekommen: es gibt ein Leben danach. Unweigerlich bekommt der über das Studium aufgebaute Kreis an Freunden, Kollegen und Bekannten Löcher. Der Jahrgang streut zurück in die Bundesländer oder aus in die restliche Welt. Manche wirst du nie wieder sehen, andere wirst du im Zuge deiner weiteren Ausbildung neu kennenlernen und dich fragen, wie sie denn sechs Jahre an deiner Seite studieren konnten, ohne dass du sie aktiv oder wenigstens passiv wahrgenommen hast. Inmitten dieser schönen und auch traurigen Geschichten sind leider auch einige organisatorische Dinge zu erledigen und die Krankenhäuser für den Weg als Turnus- oder Assistenzarzt auszusuchen. Bewerbungen müssen geschrieben, dabei an die richtigen Stellen geschickt und die dazugehörenden Gespräche 2

überstanden werden. Dieser Guide soll den oftmals verwirrenden Beginn der ärztlichen Karriere nach dem Humanmedizin-Studium erleichtern und einige Informationen zum Turnus und den begleitenden organisatorischen Umständen bereitstellen. Manche Informationen sind den meisten schon bekannt, manch andere lösen vermutlich den Aha-Effekt aus, aber alle gesammelt sollen ein ganzheitliches Bild des Turnus ergeben und möglichst wenige Fragen offen lassen. Wir wünschen euch viel Erfolg und Erfüllung auf eurem weiteren Weg als Jungmediziner! Eure nextdoc-Redaktion Wir möchten uns immer verbessern, deshalb sind wir über weitere Anregungen und konstruktive Verbesserungsvorschläge stets dankbar und verweisen dazu auf folgende E-Mail-Adresse: redaktion@nextdoc.at


Organisatorisches Grundsätzliches Im Rahmen der Sponsion habt ihr nun nach all der Studienzeit den klingenden Diplomgrad „Dr. med. univ.” vor eurem Namen stehen. In Österreich bedarf es allerdings für die Berechtigung der selbständigen Berufsausübung dem Jus practicandi (“das Recht zu praktizieren”), einer 3-jährigen Ausbildung (= Turnusarzt) zum Arzt für Allgemeinmedizin oder sechsjährigen Ausbildung (= Assistenzarzt) zum Facharzt.

Allgemeines zum Turnus Der Turnus ist die „Ausbildung” zum Arzt für Allgemeinmedizin. Nach dem Abschluss des Turnus bist du zur selbständigen Berufsausübung berechtigt. Während des Turnus solltest du dir die Fähigkeiten aneignen (eigentlich

sollten dir diese Fähigkeiten angeeignet werden), die du brauchst, um deine Patienten gut versorgen zu können. Die Dauer des Turnus beträgt 3 Jahre, jedoch kann er noch länger sein, da oft „Stehmonate” dazukommen. Stehmonate kommen deshalb zustande, weil kein Platz in den „kleinen Fächern” frei ist und du, nachdem du z. B. schon alle Monate für das Fach „Innere” zusammen hast, nochmal auf eine Interne kommst. So kriegst du zwar in diesem Monat dein Gehalt, arbeitest aber eigentlich umsonst, da sich nun dein Turnus um einen Monat verlängert. Traurig, aber wahr. In welcher Reihenfolge du diese Fächer absolvierst, ist egal.

Allgemeinmedizin = Ambulanzmonate

6 Monate

Chirurgie

4 Monate

Frauenheilkunde/Geburtshilfe

4 Monate (davon zumindest 2 Monate Geburtshilfe)

HNO

2 Monate

Haut- und Geschlechtskrankheiten

2 Monate

Innere Medizin

12 Monate

Kinder- und Jugendheilkunde

4 Monate

Neurologie oder Psychiatrie

2 Monate

Tipp: Wenn du jedoch schon weißt, welche Fachrichtung du mal einschlagen willst, ist dir anzuraten, die Gegenfächer für dein Fach gleich am Anfang vom Turnus zu machen, da du mit den absolvierten Gegenfächern bessere Chancen auf eine Assistenzstelle hast. 3


Welche Fächer kann man sich wofür anrechnen lassen? Achtung! Die Anrechnung gilt nur für den Arzt für Allgemeinmedizin und nicht für etwaige Gegenfächer, außer es steht für dein Fach explizit in den Anforderungen für die Gegenfächer. Wenn du also 3 Monate Orthopädie im Turnus gemacht hast, kannst du dir diese zwar für den Turnus als 3 Monate Interne anrechnen lassen, aber nicht als 3 Monate Internes Gegenfach für z. B. die HNO-Facharztausbildung! Allgemeinmedizin = Ambulanzmonate

Chirurgie

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Die folgende Liste zeigt die allgemeine Anrechenbarkeit der verschiedenen Fächer. Es gibt jedoch in vielen Krankenhäusern zusätzliche Bestimmungen, mit welchen du dir z. B. Orthopädie als Kinderheilkunde anrechnen lassen kannst, wenn auf dieser Orthopädie viele Kinder betreut werden. Diese Bestimmungen musst du in der Personalvertretung des jeweiligen Krankenhauses erfragen.

Hängt vom KH-Leiter bzw. vom Abteilungsleiter ab. Wenn dieser meint, dass du die Fähigkeiten, die für das Fach Allgemeinmedizin notwendig sind, erlernt hast (sprich wenn du das Rasterzeugnis für Allgemeinmedizin unterschrieben bekommst) dann zählt es. Chirurgie Unfallchirurgie (max. 2 Monate)

Frauenheilkunde/Geburtshilfe

Frauenheilkunde/Geburtshilfe Mindestens 2 Monate Geburtshilfe

HNO

HNO

Haut- und Geschlechtskrankheiten

Haut- und Geschlechtskrankheiten

Innere Medizin

Die folgenden Fächer in der Dauer von höchstens drei Monaten: Anästhesiologie und Intensivmedizin stationäre Arbeits- und Betriebsmedizin Augenheilkunde und Optometrie Lungenkrankheiten Medizinische Radiologie Diagnostik Medizinische und Chemische Labordiagnostik Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Physikalische Medizin Urologie

Kinder- und Jugendheilkunde

Kinder- und Jugendheilkunde

Neurologie oder Psychiatrie

Neurologie Psychiatrie


Des Weiteren ist es möglich, einen Teil vom Turnus (maximal 6 Monate) in einer Lehrpraxis oder in einem Lehrambulatorium zu absolvieren.

Lehrpraxis Die Lehrpraxis dient vor allem der wertvollen Vorbereitung auf die freiberufliche Tätigkeit als niedergelassener Arzt, da dies naturgemäß dem späteren Berufsfeld als Allgemeinmediziner näher kommt als Krankenhausarbeit. Die Ausbildung hat im Rahmen eines nach mindestens dem Kollektivvertrag bezahlten Arbeitsverhältnisses zu erfolgen und muss eine Kernarbeitszeit von mindestens 30 Wochenstunden untertags umfassen, um angerechnet zu werden. In einer anerkannten Lehrpraxis darf jeweils nur ein Turnusarzt gleichzeitig ausgebildet werden. Um eine Lehrpraxisstelle zu finden, gibt es folgendes Verzeichnis auf der Homepage der Österreichischen Ärztekammer: http://www.aerztekammer.at/ausbildungsstattenverzeichnis

Turnus Facharzt eines Sonderfaches anrechnen lassen. Dem internationalen Standard folgend würden wir dir auch empfehlen, dieses ganze Jahr auszureizen, da dies als Minimum in vielen anderen Staaten betrachtet wird. Kinder- und Jugendheilkunde, Gynäkologie, Neurologie oder Psychiatrie, HNO, Haut- und Geschlechtskrankheiten sind in der Lehrpraxis im Vergleich zum Spital um 50 Prozent länger. Die Ausbildung hat in den Ordinationsräumlichkeiten und unter Aufsicht zu erfolgen. Eine Begleitung bei Hausbesuchen als Beobachter wäre möglich. Aufsicht ist aber nicht als Draufsicht zu verstehen. Das Ausmaß der Aufsicht orientiert sich jeweils am Ausbildungsstand.

Tipp: Auf nextdoc unter der Rubrik Stellenangebote sind zahlreiche Lehrpraxis-Stellenangebote zu finden. Wenn du dir mit einem Allgemeinmediziner über eine Lehrpraxisanstellung einig bist, dieser jedoch noch keine Erlaubnis für eine Lehrpraxis inne hat, ist das kein Beinbruch. Ein Antragsformular findet man auf der Homepage der Österreichischen Ärztekammer (www.aerztekammer.at). at) unter der Rubrik “Ausbildung - Anerkennung von Ausbildungsstätten”. Voraussetzungen hierfür sind u. a. die freiberufliche Tätigkeit seit mindestens 3 Jahren, eine ausreichende Patientenfrequenz, usw. Insgesamt kann man sich 12 Monate Lehrpraxis für den Turnus Allgemeinmedizin und den 5


Bruttoverdienst als Lehrpraktikant 1 - 3 Monate

4 - 6 Monate

ab 6 Monaten

1300

1600

1800

< 1 Jahr anrechenbare Turnuszeit

1600

1800

2000

< 1 Jahr anrechenbare Turnuszeit

1800

2000

2400

< 1 Jahr anrechenbare Turnuszeit

2200

2400

2600

< 1 Jahr anrechenbare Turnuszeit

Daten laut AEK Wien; hierbei ist zu beachten, dass ein höheres bzw. geringeres Beschäftigungsausmaß als 30 Stunden/Woche zu einer jeweils aliquoten Erhöhung bzw. Reduzierung des Entgelts führt.

Ärztekammer Zum ärztlichen Beruf in Österreich gehört die Ärztekammer wie das Amen im Gebet dazu. Die Mitgliedschaft in der Ärztekammer ist nämlich eine Pflichtmitgliedschaft, d. h. bei Beginn deiner ärztlichen Tätigkeit musst du dich verpflichtend in die Ärzteliste eintragen lassen. Die Anmeldung in die Ärzteliste ist erst dann

Quelle:

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möglich, wenn der Beginn des Dienstverhältnisses feststeht. Jeder Arzt erhält als Nachweis der Eintragung in die Ärzteliste und der damit verbundenen Berufsberechtigung als Arzt (nicht verwechseln mit selbständiger Tätigkeit!) in Österreich einen Lichtbildausweis im Scheckkartenformat.

http://www2.aerztekammer.at/service/AELVO.


Analog den neun Bundesländern gibt es neun Ärztekammern, also für jedes Bundesland eine. Die Eintragung in der Ärzteliste muss bei der jeweiligen für das Bundesland zuständigen Ärztekammer vorgenommen werden. Weitere Informationen zum Anmeldungsprozedere sowie die Öffnungszeiten der Ärztekammern

und die Ansprechpersonen findest du auf den jeweiligen Websites (siehe unten). Der Ärztekammerbeitrag variiert je nach Bundesland und wird basierend auf der der Höhe des Gehalts errechnet. Er setzt sich zusammen aus:

• Grundrente • Hinterbliebenenunterstützung und Bestattungsbeihilfe (“Todesfallbeihilfe”) • Krankenunterstützung • Ergänzungsrente (nur für niedergelassene Ärzte) • Individualrente (nur für niedergelassene Ärzte) • Kammerumlage (für die Landesärztekammer und Österreichische Ärztekammer) Die Beiträge dürfen höchstens 18 % der Bruttoeinnahmen betragen. • Burgenland: Johann-Permayerstraße 3, 7000 Eisenstadt - www.aekbgld.at • Kärnten: Sankt-Veiter-Straße 34, 9020 Klagenfurt am Wörthersee www.aekktn.at • Niederösterreich: Wipplingerstraße 2, 1010 Wien - www.arztnoe.at • Oberösterreich: Dinghoferstraße 4, 4020 Linz - www.aekooe.at • Salzburg: Bergstraße 14, 5020 Salzburg - www.aeksbg.at • Steiermark: Kaiserfeldgasse 9, 8010 Graz - www.aekstmk.at • Tirol: Anichstraße 7, 6020 Innsbruck - www.aektirol.at • Vorarlberg: Schulgasse 17, 6850 Dornbirn - www.aekvbg.or.at • Wien: Weihburggasse 10 - 12, 1010 Wien - www.aekwien.at

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Mitzubringende Dokumente (im Original und gegebenenfalls in deutscher beglaubigter Übersetzung)

* Geburtsurkunde * Staatsbürgerschaftsnachweis (Dokument erforderlich – nicht Reisepass!) * Heiratsurkunde - gegebenenfalls * Promotionsurkunde/Nostrifikation * Auszug aus dem Österreichischen Straf- register - nicht älter als 3 Monate * Bestätigung der gesundheitlichen Eignung zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit (eines Arztes für Allgemeinmedizin oder eines Facharztes) – nicht älter als 3 Monate * Dienstvertrag / Bestätigung des Dienstgebers / Dienstantrittsbestätigung / Lehrpraxisbestätigung * 2 Passfotos * Sozialversicherungsnummer

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Bewerbung Für viele junge Mediziner ist die Bewerbung für eine Turnusarztstelle der erste Kontakt zu einem richtigen Vorstellungsgespräch (Studentenjobs ausgenommen). Wenn man einige Dinge beachtet bzw. vermeidet, hat man gute Chancen, das Gespräch gut zu überstehen und vor allem die Stelle zu ergattern. Viele Kliniken (vor allem in Deutschland und der Schweiz) bieten heute bereits eine eigene Onlinebewerbung an. Informationen und Links zur Bewerbung für den Turnus bei den einzelnen Verbänden und Krankenhäusern findest du im Kapitel Turnus-Bewerbung Meist musst du nach der erfolgreichen Onlinebewerbung noch deine Unterlagen für eine Bewerbungsmappe zusammenstellen. Auf der ersten Seite der Bewerbung findet sich immer das persönliche Anschreiben, d. h. man kann hier kurz damit einleiten, wie man auf das Stellenangebot aufmerksam geworden ist und wie gern man nicht in genau dieser Klinik und auf dieser Abteilung arbeiten möchte. Aber bitte nicht übertreiben. Dass du schon von Kindesbeinen an in genau dieser Position in diesem Krankenhaus arbeiten möchtest, wirkt vielleicht etwas unglaubwürdig. Beim Lebenslauf sollte man sich auf relevante Informationen beschränken. Zu viele Details lenken vom Wesentlichen ab. Wichtige Angaben: jene Fächer, die man in Famulaturen und

im KPJ belegt hat, das Diplomarbeitsthema und eventuelle Auslandsaufenthalte. Tipp: erworbene (medizinische) Qualifikationen und andere besondere Erfolge oder Leistungen hervorheben! Ehrenamtliche Tätigkeiten (z. B. jahrelange Arbeit im Rettungsdienst) oder besondere Projekte zeugen von Engagement und vielseitigem Interesse und sollten in einem Lebenslauf erwähnt werden. Hast du die Einladung zu deinem Vorstellungsgespräch in der Hand: Glückwunsch! Nun gilt es, noch ein paar relevante Dinge herauszufinden:

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Das Evangelische Krankenhaus Wien zählt zu den führenden Privatspitälern Österreichs und bietet mit 282 Betten und 10 Fachabteilungen ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten. Die ideale personelle und medizintechnische Infrastruktur gewährleistet die Betreuung und Versorgung unserer Patienten auf höchstem Niveau, eine Verantwortung, der wir uns gerne stellen.

Turnusärztinnen / Turnusärzte

(Turnus im Bereich Allgemeinchirurgie, Innere Medizin und Orthopädie als Wahlfach) Anforderungen: • abgeschlossenes Medizinstudium • eine engagierte und selbständige Arbeitsweise • Verantwortungsbewusstsein • hohe soziale Kompetenz • Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit • Freude am Umgang mit Menschen Wir bieten Ihnen: • Entlohnung im 1. Dienstjahr Jahresbruttoentlohnung € 52.938,52 (inkl. Zulagen, 5 Nachtdienste, 2 Sonn- und Feiertagsdienste und 48 Stundenwoche) • Einen verlässlichen Arbeitgeber • Verantwortung für den Stationsbetrieb • Flexible Arbeitszeiten, die Ihren Bedürfnissen angepasst werden können • Hauseigener Kindergarten • Ein modernes Arbeitsumfeld mit ausgezeichneter apparativer und personeller Ausstattung • ein verantwortungsvolles und gleichzeitig herausforderndes Aufgabengebiet. • Personalwohnung und/oder Hilfestellung bei der Wohnungssuche • eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem kollegialen, wertschätzenden Team. Wenn Sie an einer anspruchsvollen und verantwortungsvollen Tätigkeit in unserem renommierten Haus interessiert sind, senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Zeugnissen und Ausbildungsnachweisen an: Evangelisches Krankenhaus Wien Gemeinnützige Betriebsgesellschaft m.b.H. z.Hd. Frau Ursula Caldwell Ärztliche Direktion, Sekretariat Hans-Sachs-Gasse 10-12 1180 Wien Telefon: 01/ 40 422 – 4012 Fax: 01/ 40 422 – 4032 e-mail: u.caldwell@ekhwien.at www.ehkwien.at bezahlter Inhalt


Wann, wo und wer

Fragestunde

Falls es nicht exakt in der Einladung vermerkt ist, versuche herauszufinden, wann und besonders wo das Bewerbungsgespräch stattfindet. Falls dir das Spital noch nicht so bekannt ist, mache dich rechtzeitig vor dem Termin mit den örtlichen Begebenheiten vertraut. Sei mindestens eine Viertelstunde vor dem vereinbarten Zeitpunkt vor Ort. Es wäre sehr unvorteilhaft, zu spät zu erscheinen, denn niemand muss gleich beim Bewerbungsgespräch wissen, dass du für dein Leben gerne schläfst und deinen Wecker dabei manchmal überhörst.

Jedes Bewerbungsgespräch verläuft anders, darum ist es unmöglich vorherzusehen, welche Fragen dir genau gestellt werden. Es gibt jedoch wiederkehrende Fragen, deren schlagfertige Beantwortung dir nur Pluspunkte einbringen können. Vor Jobinterviews ist es üblich, sich zu diesen wiederkehrenden Fragen ein paar hoffentlich kluge und gewitzte Antworten zu überlegen. „Warum möchten Sie bei uns als Ärztin/Arzt arbeiten?“ Z. B. wenn du dich für eine Assistentenstelle bewirbst, wird dir mit ziemlicher Sicherheit die Frage gestellt: ”Warum gerade dieses Fach?” Zusätzlich wirst du wahrscheinlich über deinen bisherigen Werdegang befragt. Überzeuge die Anwesenden, dass nicht nur du die/der Richtige für die Stelle bist, sondern dass auch die Stelle genau die Richtige für dich ist und ideal in deinen Werdegang hineinpasst. Schließlich gibt es die klassischen StandardFragen. Zum Beispiel: „Was sind Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen?” „Was war Ihre größte Errungenschaft?” Ausschlaggebender ist, wie du die Darstellung deiner Schwächen angehst. Suizidantworten wären: „Ich tue mir schwer, Stress zu bewältigen.” oder “Ich neige dazu, mich mit Kollegen zu zerstreiten.” oder Ähnliches. Am besten wäre, du stellst eine eher gute Eigenschaft als eine Schwäche dar: z. B. du erwähnst, dass du überaus pingelig arbeitest und Ungenauigkeit überhaupt nicht ausstehen kannst. Weitere Möglichkeiten, diese Fragen zu deinen Gunsten zu beantworten, findest du auf u. a. auf folgender Website: Schwächen im Vorstellungsgespräch

Äußerliches Die Frage der richtigen Bekleidung für den Anlass eines Vorstellungsgesprächs bleibt dem Geschmack des Bewerbers überlassen. Dein Bestreben sollte sein, einen möglichst professionellen Eindruck zu erwecken und gleichzeitig durch das Auftreten und Benehmen zu bestätigen, dass man - ohne den geringsten Zweifel - genau die richtige Person für die offene Stelle ist. Auch hier gilt: nicht unauthentisch „verkleiden”, jedoch ein gewisses Maß an Seriösität an den Tag legen. Für unsere männlichen Kollegen gilt: Anzug, bzw. Sakko und gediegene Jeans. Für die Frauen unter uns: Hosenanzug oder Business-Kleid.

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Der Spieß wird umgedreht Es kann vorkommen, dass dir die Gelegenheit gegeben wird, einige Fragen über das Spital und die angebotene Stelle zu stellen. Nütze diese Möglichkeit und zeige einmal mehr dein Interesse und deine Motivation. Vermeide nach Informationen zu fragen, auf die schon eingegangen wurde oder welche leicht öffentlich (z. B. im Internet; recherchiere deshalb ausführlich vor dem Vorstellungstermin!) abrufbar sind. Tipp: notiere dir deine Fragen am besten vor dem Bewerbungsgespräch auf einer Liste, die du während dem Gespräch abhaken kannst. Somit stellst du sicher, dass du im Eifer des Gefechts auf keine vergisst und dich im Nachhinein nicht grün und blau über dieses oder jenes Versäumnis ärgern musst. Relevant sind z. B. Dienstzeiten, Arbeitszeitmodelle, Urlaubsregelung (es gibt teilweise Urlaubssperren direkt nach Beginn an einer neuen Arbeitsstelle), Stehmonate.

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Finale Falls du nicht genommen wurdest, ist das kein Grund zum Verzweifeln. Es ist durchaus angebracht, nach den Gründen oder eventuellen Schwächen in deiner Präsentation zu fragen. Werde dir auf jeden Fall klar, ob du für die angestrebte Stelle wirklich genug Motivation mitgebracht hast bzw. ob du deine Gesprächstaktik überarbeiten solltest. Berate dich hierzu mit Freunden oder wohlmeinenden Kollegen. Zur Vertiefung: ‚The Medical Job Interview - Secrets for Success‘ von Colin Mumford im Blackwell Science Verlag Tipps zum Vorstellungsgespräch von www.stepstone.de Bewerbungs-ABC von www.stepstone.de


Überbrückung der Wartezeit auf den Turnus In der heutigen Zeit musst du - unter Berücksichtigung des Standortes und des Spitals - glücklicherweise keine bis sehr wenig Wartezeit auf den Turnus in Kauf nehmen. Lediglich in Wien musst du aufgrund mehrerer Umstände (viele haben sich während des Studiums ein Sozialleben hier aufgebaut, Wien ist die zweitgrößte deutschsprachige Stadt nach Berlin) ein paar Monate auf die Aufnahme deiner Tätigkeit warten. Nach neuesten Informationen handelt es sich hierbei um vier bis sechs Monate. Aufgrund dem nach wie vor - im Vergleich zu Restösterreich - großen Interesse an Stellen in Wien hat sich in Sachen Ausbildung, Arbeitszeiten und Gehalt sehr wenig bis nichts getan. So arbeitet man in gewissen privaten Krankenhäusern nach wie vor für einen Hungerlohn und auch im KAV muss man mit sechs bis sieben Nachtdiensten pro Monat rechnen. Während dieser Zeit kannst du entweder deine letzten Ersparnisse, die du dir mühsam übers

Studium aufgebaut hast, plündern (bald verdienst du eh Geld) und la dolce vita genießen oder - wenn es dir schon unter den Fingernägeln brennt - verschiedene Überbrückungstätigkeiten finden. Diese sind sehr vielfältig und es ist nahezu unmöglich, hier alle aufzuzählen.

Eine kleine Auswahl an Möglichkeiten bzw. Anregungen: * ● * ● * ● * ● * ● * ●

Kursleiter für Pharmareferentenausbildung Karenzstelle an einer Universitätsklinik Journalist bei Medizin-Medien (am besten bei nextdoc) Lehrpraxis Forschung Taxifahrer

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AMS/Versicherung

Anmeldung zum Turnus

Viele Kollegen machen sich Sorgen über die Krankenversicherung zwischen Studienende und Beginn des Arbeitslebens. Kann ich ab dem Tag, an dem ich meinen Promotionsbescheid abhole, nicht mehr zum Arzt/ins Krankenhaus gehen, ohne selbst für alles aufkommen zu müssen? Kein Problem: nach Studienende ist eine weitere Mitversicherung bei den Eltern aufgrund von Erwerbslosigkeit für die Dauer von 24 Monaten bis zur Vollendung des 26. Lebensjahres möglich, sofern kein Anspruch auf Leistungen vom Arbeitsmarktservice („Arbeitslosengeld”) besteht. Um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben, müsstest du in den letzten zwei Jahren mindestens ein Jahr gearbeitet haben, dabei über der Geringfügigkeitsgrenze verdient und somit in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt haben.

Die Anmeldung für den Turnus ist je nach Krankenanstalten-Verbund oder - wenn keinem verwaltenden Verbund zugehörig - Krankenhaus unterschiedlich. Es gibt die Möglichkeit, den Turnus bei den landeszugehörigen Verbänden oder bei privaten (Ordens-)Spitälern zu absolvieren. Manche Verbände/Krankenhäuser bieten eine Online-Bewerbung per Formular an, anderen kannst du via E-Mail deine Unterlagen zukommen lassen und bei manchen gibt es noch ausschließlich eine Postadresse. Als Übersicht, wo es in Österreich überall Spitäler gibt, dient der Spitalskompass. Welche Krankenhäuser auch Turnusärzte nehmen, ist auf den jeweiligen Spitalsseiten vermerkt. In diesem Guide findest du Informationen zu den Landesverbänden. Eine Auflistung aller privaten Spitäler, die eine Turnusausbildung anbieten, hätte den Rahmen dieses Guides gesprengt.

Landesverbände Wien Die Bewerbung für einen Turnus bei der Gemeinde Wien (KAV - Krankenanstaltenverbund) beginnt online unter http://www.wienkav.at/kav/turnus Spitäler des KAV, in denen der Turnus möglich ist: • Donauspital (SMZ Ost) • Kaiser-Franz-Josef-Spital • Krankenanstalt Rudolfstiftung (inkl. Standort Semmelweis- Frauenklinik) • Krankenhaus Hietzing (mit Neurologischen Zentrum Rosenhügel) • Wilhelminenspital • Krankenhaus Floridsdorf • Orthopädisches Krankenhaus Gersthof • Otto-Wagner-Spital • Sophienspital • Psychiatrisches Krankenhaus Ybbs 14


Im Zuge des Anmeldeprozesses erhältst du alle weiteren wichtigen Informationen. Eine zusätzliche persönliche Vorsprache bzw. persönliche Anmeldung ist jedenfalls nicht erforderlich bzw. erwünscht. Wichtig: Zum Zeitpunkt der Anmeldung muss der Promotionsbescheid (bzw. Nostrifikationsbescheid) vorliegen!

Die Anmeldung sollte möglichst schnell nach der Promotion erfolgen, da nach dem Anmeldedatum und nicht nach dem Promotionsdatum gereiht wird. Die Wartezeit kann nicht exakt vorausgesagt werden. Nach neuesten Informationen (Dezember 2013) beträgt diese jedoch nur mehr ein paar Monate bzw. unter einem halben Jahr.

Niederösterreich In folgenden von der Landeskliniken Holding Niederösterreich verwalteten Spitälern kann der Turnus absolviert werden: Nähere Infos zu Anmeldeprocedere und Kontaktpersonen auf folgender Homepage: http://www.lknoe.at/karriere/fuer-aerzte.html Links zum Turnus in Niederösterreich Leitfaden für die Turnusausbildung in NÖ (Ärztekammer NÖ)

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Amstetten Baden Gmünd Hainburg Hollabrunn Horn Klosterneuburg Korneuburg Krems Lilienfeld Melk Mistelbach Mödling Neunkirchen Scheibbs St. Pölten Stockerau Tulln Waidhofen/Thaya Waidhofen/Ybbs Wiener Neustadt Zwettl

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Oberösterreich Alle Bewerbungen für folgende Krankenhäuser laufen über die GESPAG (Oberösterreichische Gesundheits- und Spitals-AG): Weiterführende Links: Turnusdoc.at

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LKH Bad Ischl LKH Gmunden LKH Freistadt LKH Schärding LKH Steyr LKH Vöcklabruck LKH Rohrbach LKH Kirchdorf Frauen- und Kinderklinik Linz Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg

Salzburg Der Ausbildungsverbund Nord beinhaltet folgende Spitäler: Für die Aufnahme in diesen Verbund als Turnusarzt ist es notwendig, ein Hearing zu absolvieren, welches derzeit zweimal im Jahr stattfindet. Informationen zu diesem Termin gibt es auf Homepage der SALK (www.salk.at). Ist das Hearing den eigenen Wünschen entsprechend positiv verlaufen, kann die gesamte Turnusausbildung absolviert werden. Zur Onlinebewerbung beim Ausbildungsverbund Nord. Hilfreiche Tipps für das bevorstehende Hearing.

• LKH Salzburg • Christian-Doppler-Klinik Salzburg • LKH St. Veit • UKH Salzburg • KH Barmherzige Brüder Salzburg • KH Hallein • Klinik Diakonissen Salzburg • KH Oberndorf

Burgenland Bei fünf Krankenhäusern in Burgenland hast du die Qual der Wahl. Vier davon werden von der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten Ges.m.b.H.) verwaltet, diese sind: nformationen zur Bewerbung bei der KRAGES. Das fünfte Spital ist das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, welches ebenfalls Turnusärzte aufnimmt.

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LKH Kittsee LKH Oberwart LKH Güssing LKH Oberpullendorf


Kärnten Jährlich werden in den von der verwalteten Spitälern KABEG (LandeskrankenanstaltenBetriebsgesellschaft) Plätze für die Ausbildung zum Arzt/zur Ärztin für Allgemeinmedizin vergeben.

LKH Laas LKH Villach LKH Klagenfurt LKH Wolfsberg

Steiermark

Tirol TILAK (Tiroler Landeskrankenanstalten) • • • •

A.ö. LKH (Univ.-Kliniken) Innsbruck Ö. LKH Hochzirl - Anna-Dengl-Haus LKH Natters LKH Hall i. Tirol

Eine vollständige Liste inklusive privater Krankenanstalten in Tirol findest du hier: https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/ krankenanstalten/tirolerkrankenanstalten/ Vorarlberg • • • • • •

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LKH Bludenz LKH Bregenz LKH Feldkirch LKH Hohenems LKH Rankweil Vorarlberger LandeskrankenhausBetriebsges.m.b.H. (KHBG)

• LKH Bad Aussee • LKH Bad Radkersburg • LKH Bruck/Mur • LKH Deutschlandsberg • LKH Leoben/Eisenerz • LKH Feldbach • LKH Fürstenfeld • LKH Graz • LNKL Sigmund Freud • LKH Hartberg • LKH Jugendburg-Knittel feld • LKH Leoben • LKH Rottenmann • LKH Mürzzuschlag • LKH Mariazell • LKH Voitsberg • LSKH Stolzalpe Informationen über Bewerbung und weitere Schritte auf der Job-Seite der KAGes steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.

https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/ krankenanstalten/tirolerkrankenanstalten/

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Ausbildung zum Facharzt Prinzipiell ist es möglich, eine Assistenzarztstelle ohne Absolvierung des Turnus anzutreten. In der Praxis ist es jedoch so, dass der absolvierte oder zumindest teilweise absolvierte Turnus ein Kriterium für die begehrte Assistelle ist. Ausnahmen gibt es natürlich und manche Fächer (z. B. Psychiatrie, Pathologie, Radiologie, Nuklearmedizin) sind aufgrund des eher geringeren Jungmediziner-Zustroms ohne Turnus leichter zu bekommen als andere. Das Jus migrandi bietet eine Möglichkeit, die Flucht nach vorne anzutreten und den Schritt ohne Probleme in der Anrechenbarkeit ins Ausland zu wagen. Jus migrandi Durch Beschluss der Europäischen Kommission ist seit dem 14.12.2010 das so genannte „Jus migrandi“ für Absolventinnen und Absolventen des österreichischen Medizinstudiums in Kraft. Innerhalb Österreichs hat diese Neuerung keine Auswirkungen: mit dem Studienabschluss ist im Inland nach wie vor nur die Berufsberechtigung als Turnus- bzw. Assistenzarzt in Ausbildung verbunden. In anderen EWR-Staaten werden österreichische Studienabsolventen jedoch ab sofort automatisch den Absolventen der dort vorgesehenen ärztlichen Grundausbildung (Studium oder Studium und postgraduelle Basisausbildung) gleichgestellt. In einigen Staaten, z. B. Deutschland, beinhaltet dies eine selbständige Berufsberechtigung, in anderen, z.B. Frankreich, nur das Recht zur Absolvierung einer Facharztweiterbildung unter Aufsicht. Diese Änderung bewirkt, dass alle österreichischen Studienabsolventen, die nach Deutschland migrieren, dort eine deutsche Approbationsurkunde erhalten. Achtung: diese ist in Österreich nicht anerkennungsfähig, sondern gilt nur für die Tätigkeit im

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Gastland! Absolventen des österreichischen Medizinstudiums, die aufgrund des „Ius migrandi“ in Deutschland eine Approbation erworben haben, können nicht als approbierte Ärzte in die österreichische Ärzteliste eingetragen werden. Absolventen des österreichischen Medizinstudiums, die in einen anderen EU-Staat migrieren, wird auf Wunsch eine EU-Konformitätsbescheinigung vom Internationalen Büro der Österreichischen Ärztekammer ausgestellt. Kosten: 35,- € Österreichische Ärzte im Ausland, Stand Ende 2009 (Quelle: Ärztekammer) Deutschland – 1800 Ärzte Großbritannien – 285 Ärzte Dänemark – 30 Ärzte + 53 in Ausbildung Schweden – 24 Ärzte


Das Evangelische Krankenhaus Wien zählt zu den führenden Privatspitälern Österreichs und bietet mit 282 Betten und 10 Fachabteilungen ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten. Es gelangen folgende Stellen zur Ausschreibung:

Stationsarzt (m/w)

Teilzeit oder Vollzeit Interne Abteilung, Chirurgie, Orthopädie

Aufgaben: • Effiziente Koordination des gesamten Stationsbetriebes als Stationsarzt/Stationsärztin der Station • Aktive Mitarbeit im Stationsbetrieb • Qualitativ hochwertige, interdisziplinäre Patientenversorgung im Stationsbetrieb • Mitarbeiter und Sicherstellung der täglichen, interdisziplinären Stationsarbeit • Anleitung und Unterstützung der Turnusärzte • Mitarbeit bei der Ausstellung von Arztbriefen und den Codierungen • Kommunikationsschnittstelle zwischen Patient, behandelndem Arzt, Angehörigen und Pflege • Leistung von Feiertags-, Sonn- und Nachtdiensten im Bedarfsfall Anforderungen: • Ius Practicandi und Notarztdiplom • Kommunikationsstärke, soziale Kompetenz und Hands-on Mentalität • Wirtschaftliches Denken und Handeln Wir bieten Ihnen: • Entlohnung im 4. Dienstjahr bei z.B. 40 Wochenstunden: Jahresbruttoentlohnung € 50.510,00 Entlohnung im 4. Dienstjahr bei z.B. 30 Wochenstunden: Jahresbruttoentlohnung € 43.282,50 (inkl. fixer Zulagen) • Einen verlässlichen Arbeitgeber der ein modernes Arbeitsumfeld bietet • Verantwortung für den Stationsbetrieb mit flexiblen Arbeitszeiten • Leistungsgerechte Entlohnung Wenn Sie an einer anspruchsvollen und verantwortungsvollen Tätigkeit in unserem renommierten Haus interessiert sind, senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Zeugnissen und Ausbildungsnachweisen an: Evangelischer Krankenhausverein Wien z.Hd. Frau Alexandra Sieber, Personaldirektorin Hans-Sachs-Gasse 10-12 1180 Wien Telefon: 01/ 40 422 – 695 Fax: 01/ 40 422 – 696 e-mail: a.sieber@ekhwien.at www.ehkwien.at

bezahlter Inhalt


Das gelobte Land: das Ausland Du möchtest dein Glück im Ausland ohne unseren Turnus versuchen, aber nicht gleich tausende Kilometer von deiner Familie und deinen Freunden entfernt sein? Auch in der Nähe gibt es einige Möglichkeiten, denn mit der Schweiz und Deutschland liegen zwei Länder, die bei uns einen sehr guten Ruf in der Ärzteausbildung genießen, gleich ums Eck (ok, Deutschland ist groß und nicht alles liegt „ums Eck”, aber lassen wir das mal beiseite). Die österreichische Ärztekammer hält Informationen zur Anerkennung unseres Diploms in verschiedenen Ländern und wichtige Links zum Thema „Arbeiten im Ausland” bereit. Unter www.arztjobs.at stellt das Verlagshaus der Ärzte eine internationale Stellenplattform bereit. Auf dieser finden sich neben konkreten Stellen auch Informationen zur ärztlichen Tätigkeit im Ausland. Schweiz Chrüterchraft: wenn du mit dem Schwiizerdütsch keine Probleme hast, eine gute Ausbildung erhalten willst und noch dazu verhältnismäßig viel Geld verdienen möchtest, bist du hier vermutlich richtig. Die Schweizer gelten als eher reserviert und unaufgeschlossen gegenüber Zuwanderern, allerdings kann man natürlich nicht alle Schweizer in einen Topf werfen und es gibt - wie überall - Nette und weniger Nette. Zu erwähnen ist noch das ungleich höhere Arbeitspensum, das du als Arzt in der Schweiz bewältigen musst. Die Schweiz erkennt ausländische Diplome der universitären Medizinalberufe an, wenn mit dem betreffenden Staat ein Abkommen besteht. Dies ist bei den Staaten der EU und EFTA der Fall. Das heißt: hast du in Wien studiert, ist es im Grunde kein Problem, dein Studium in der Schweiz anerkennen zu lassen. Die Gebühr für die Bearbeitung eines Antrages auf Diplomanerkennung (inkl. Plastikkarterl) beträgt 680,- CHF-. Eine Hilfestellung und 20

Wegleitung (so nennt man in der Schweiz die Leitfäden) erhältst du auf der Webseite der Medizinalberufekommission MEBEKO. Allgemeine Informationen zur ärztlichen Ausbildung in der Schweiz: SIWF - Schweizer Insitut für Weiter- und Fortbildung Eine Liste mit allen Weiterbildungsstätten: SIWF-Register Eine Übersicht über freie Stellen inklusive guter Suchfunktion nach Fach und Standort findest du hier: FMH Jobs (FMH = Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte).


Deutschland Unsere nördlichen Nachbarn wurden die letzten Jahre aufgrund ihres eigenen fortschreitenden Ärztemangels von einer ansteigenden Zahl an österreichischen Turnusflüchtlingen beehrt. Die Palette an Erfahrungsberichten im Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis ist lang und beinhaltet unterschiedlich positive Urteile. Die Ausbildung muss in Deutschland nicht überall besser sein als bei uns. Schwarze Schafe/Stationen können überall versteckt sein. Vertraue hierbei auf Berichte von Studienkollegen der höheren Jahrgänge, die vor dir fertig geworden und nach Deutschland ausgewandert sind - es finden sich immer mehr davon! Auch auf nextdoc kannst du dich mit Deutschland-Migranten austauschen. Um in Deutschland ärztlich tätig werden zu dürfen, ist eine Meldung bei der örtlich zuständigen Approbationsbehörde nötig. Info-pdf über „Arbeiten in Deutschland” der österreichischen Ärztekammer. Over the sea

Solltest du wirklich weit weg wollen und z. B. das strukturierte und weltweit mit einem sehr guten Ruf behaftete Ausbildungssystem der USA nutzen wollen, sind im Vorfeld der Auswanderung einige Dinge zu erledigen. Dazu gehört die positive Absolvierung des mehrstufigen USMLE (United States Medical Licensing Examination), welcher Vorklinik, klinisches Wissen, Fertigkeiten und die Kommunikation in Englisch prüft. Weitere Informationen dazu: http://www.ecfmg.org

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Alternative Karriere Wenn es mit der Bewerbung als Turnus- oder Assistenzarzt wider Erwartung partout nicht klappen will oder du während des Studiums zur Erkenntnis gelangt bist, dass du eigentlich gar kein Arzt sein willst: nicht jeder Mediziner muss als Arzt arbeiten! Abseits der Wege gibt es zunehmend neue Perspektiven. Es bedarf sicher einiges an Mut, um von dem klassischen Berufsbild abzuweichen und sich alternative Berufsfelder zu erschließen, das Risiko kann sich aber lohnen. Möglichkeiten (eine Auswahl)

Familie • Ausüben zu dürfen, muss die • Viele verschiedene Karriere-Möglich keiten (auch im Ausland) auch ausser halb des Medical-Bereichs Mögliche Nachteile: • Reisen, die auch mehrere Tage dauern können • Keinen Patientenkontakt • Druck, gute, innovative Projekte zu erfinden und umzusetzen

Pharmabranche, z.B. als Medical Advisor Die Vorteile einer nicht klinischen Karriere liegen auf der Hand: • Interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit: Schulungen der Mitarbeiter, • medizinisch-wissenschaftliche Diskus- sionen und Beantwortung von Fragen • mit und von Kunden (per Mail, Telefon, F2F), Zeit für eigene Fortbildung • (Kongresse, Publikationen lesen, Kur- se in verschiedenen Bereichen bele- gen • (Sprachen, Skills-Training, Projekt- Management, Marketing….), • Präsentationen/Schulungen/Diskussio- nen in Kliniken durchführen, • Betreuung von Studien, Umsetzung von eigenen Projekten/Ideen, • Organisation von Kongress-Besuchen, Strategien erarbeiten und umsetzen, • Business-Pläne erstellen • Gute Vereinbarkeit von Beruf und

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Medizinjournalismus Da sich medizinische Themen in den Medien einer immer größeren Beliebtheit erfreuen, sind Journalisten mit medizinischem Hintergrundwissen sehr gefragt. Diese können anspruchsvoll und gleichzeitig für Laien verständlich über die Medizin berichten. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich über das Fernsehen, den Printbereich (Lifestyle-Magazine, Tageszeitungen oder Fachzeitschriften) und den Hörfunk. (Medizin-)Journalisten sollten unter Zeitdruck arbeiten, die Ideen lesbar, verständlich und dabei kreativ zu Papier bringen können und kein Problem damit haben, auf Menschen zuzugehen und Interviews zu führen. Den Zugang zum Journalismus erreicht man meist über ein Praktikum bei Presse, Rundfunk oder Agenturen. Es mag von Vorteil sein, Aufbau- oder Nebenstudiengänge zum Thema Journalismus zu belegen, Pflicht sind diese allerdings nicht.


Public Health WHO-Definition: „Wissenschaft und Praxis der Krankheitsverhütung, der Lebensverlängerung und Förderung physischen und psychischen Wohlbefindens durch bevölkerungsbezogene Maßnahmen.“ Es ist zweifellos ein Arbeitsfeld mit Zukunft. Die Ausbildung verlangt hohe Anforderungen und eignet sich am besten für Absolventen mit beruflicher Vorerfahrung, frühzeitige praktische Tätigkeiten sind hier sicher von Vorteil: z. B. freie Mitarbeit oder ein Praktikum bei Projekten in der Forschung bzw. Wahl eines

wichtigen Projekten und Terminen durchaus vorkommen. Die Aufstiegsmöglichkeiten und das Honorar sind jedoch ein großer Anreiz. Auch das Arbeitsklima ist laut Kollegen besser als die hierarchischen Strukturen in der Klinik. Forschung - Hauptberuf statt Freizeitforscher Arbeitsgebiete: Forschungsinstitute, BiotecFirmen, Pharmaindustrie. Flexibilität ist gefragt. Arbeitszeiten sind immer stark vom Projekt abhängig. Harte Konkurrenz und Ellbogen-Methoden gehören in der Wissenschaft zum Alltag. Nicht umsonst heißt es oft (scherzhalber): publish or perish. Bundesheer

geeigneten Dissertationsthemas. Als Arzt arbeitest du im interdisziplinären Team mit Psychologen, Pädagogen, Wirtschaftswissenschaftlern, Juristen usw. Tätigkeitsfelder: epidemiologische Forschung, die Entwicklung von Gesundheitsförderprogrammen, die Gesundheitsberatung oder das Management von Entwicklungshilfeprojekten. In diesem Bereich ist eine hohe geographische und fachliche Flexibilität gefragt. Management und Wirtschaft Die Tätigkeiten in der Krankenhaus- bzw. Privatwirtschaft sind vielfältig und beinhalten z. B. Consulting, Medical Manager, Health Manager, Gesundheitsmanagement, Krankenhauscontrolling: Als Berater benötigt man definitiv hohe Flexibilität, sowohl zeitlich als auch örtlich! Arbeitswochenzeiten von 80 Stunden können bei

Der Heeresarzt findet seinen Weg in die Rubrik “Alternative Karriere”, weil dieser Weg nicht vielen Absolventen bekannt ist. Das Österreichische Bundesheer (ÖBH) hat seinen Fokus auf fertige Allgemeinmediziner und Fachärzte gerichtet, ist also nicht primär für die Ausbildung gedacht. Anders ist dies z. B. in Deutschland, wo man dem Heer bereits vor dem Studium seine Seele verkaufen und im Gegenzug auch mit einem ungünstigeren Abitur-Notenschnitt einen Medizinstudienplatz Weitere Informationen zum ärztlichen Weg im Bundesheer finden sich auf der Ärzteseite des ÖBH.

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Das Leben eines Turnusarztes Wie wird man glücklich als auszubildender Arzt? Diese Frage haben wir uns wohl schon alle gestellt. Ich hab mich schon oft gefragt, ob das überhaupt geht: die Arbeit ist meist sehr belastend, die Bezahlung ist verglichen mit der anderer akademischer Berufe recht karg, Freizeit gibts nicht viel und die Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig. Und dafür haben wir noch dazu fest geschuftet, mindestens 6 Jahre kiloweise Bücher gewälzt und uns von kalten Spaghetti mit lauwarmer Fertigsoße ernährt. *Schluchz* Solidarität oder Verständnis für unsere Situation gibt es meiner Erfahrung nach recht wenig. Leider ist außerdem der Gemeinschaftsgeist der Turnusärzte vielerorts noch in Entwicklung begriffen - dieser Umstand macht es Vorgesetzten, Krankenhausbetreibern, Pflegegewerkschaften u .ä. Vereinigungen recht einfach, uns zu manipulieren und uns gegeneinander auszuspielen. Ich finde (ohne jetzt zu agitatorisch klingen zu wollen), es ist an der Zeit, dass wir ein (Selbst-)Bewusstsein für unseren Stand und unsere Probleme entwickeln, und gemeinsam für unsere Berufsgruppe einstehen. Denn ich glaube, schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden.

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Aber zurück zum eigentlichen Thema. Im folgenden Abschnitt werden einige wiederkehrende Situationen vor allem aus dem Alltag des Turnusarztes vorgestellt, die dir vielleicht bekannt vorkommen werden. Bisher wurde recht wenig über deren Bewältigung verfasst - ich glaube, dass die „richtige“ Grundeinstellung (es fällt mir eigentlich schwer, diese zu definieren) und das „richtige“ Setzen von Prioritäten im Arbeitsleben die ständige Konfrontation mit den folgenden Situationen erleichtert. Die Vorschläge, die du hier findest, sollen dir aber auch eine Anregung sein, etwas Eigenverantwortung für deine Ausbildung zu übernehmen. Sorge dafür, dass deine Arbeit interessant bleibt Auch wenn du unfreiwillig die Venflonkönigin/ der Venflonkönig in deinem Krankenhaus bist, und dich fragst, wozu zum Henker du jemals die Unterformen der Porphyrie durchgelernt hast, wo du doch meistens nicht direkt an der Behandlung von Patienten teilhast, sondern oft nur für Spritzenschanitätigkeiten gut bist: versuche dich über die Diagnose- und Behandlungsmethoden in deinem Krankenhaus auf dem Laufenden zu halten. Du kannst z.B.: Untersuchungsalgorithmen für die häufigsten Aufnahmegründe erarbeiten und dir, deinen Nachfolgern, Neueinsteigern und nicht zuletzt deinen Oberärzten das Leben erleichtern. Diese werden von Krankenhaus zu Krankenhaus und vielleicht sogar von Station zu Station etwas variieren. Gewisse Symptome oder Syndrome werden gewisse Untersuchungen nach sich ziehen: Z.B. „Synkope“ -> Thorax-Rö, Duplex der Carotiden, 24h-EKG, 24h-RR, TT-Echo, Neuro-Konsil, usw.


(Je nach den Ergebnissen dieser Untersuchungen, die man recht oft auf „positiv“ oder „negativ“ reduzieren kann, werden weitere Maßnahmen in die Wege geleitet, deshalb der Ausdruck „Algorithmus“ //= Flußdiagramm) Da du es oft bist, der die Patienten zuerst sieht, kannst du diese Untersuchungen gleich nach der Anamneseerhebung anordnen und anderen eine Menge Arbeit ersparen. Es hilft sehr, wenn man sich solche sich wiederholende Prozeduren und Gedankengänge notiert. Du könntest mit solchen Notizen Neueinsteigern eine große Hilfe sein. Genauso könntest du dir eine Tabelle von den häufigsten Behandlungsformen erarbeiten. Z.B.Harnwegsinfekt -> Ciprofloxacin 500 mg 2xtgl. für x Tage + Mittelstrahlharn abschicken, oder „H.p. Eradikationstherapie“-> Clarithromycin 2 x 250mg + Metronidazol 3 x 400mg + Lansoprazol 2 x 30mg für 7 Tage. Oft kann man spitalseigene Behandlungsformen bei der Visite oder im Nachtdienst aufschnappen und vorsichtig bei der nächsten Gelegenheit selbst anwenden. Mit „vorsichtig“ meine ich: manche OAs reagieren ev. mit psychoallergischem Ausschlag, wenn sie feststellen, dass ihr Turnusarzt auch alleine denken kann. Um das zu vermeiden, beginne vielleicht solche Untersuchungen und Therapien anzuordnen, von denen du weißt, dass sie auf keinen Fall falsch sind. Z. B. ist ein Thoraxröntgen bei der Erstaufnahme fast nie falsch. Nach einiger Zeit gewöhnen sich dann hoffentlich die OAs an deine Handschrift in der Patientenkurve. (Falls du mal in den Augen deines Vorgesetzten Mist gebaut hast und du ein bisschen Kritik erntest: mach dir nicht zuviel daraus und gönne deinen Chefs den Spaß, vielleicht haben sie ja daheim nicht viel zu lachen. Überleg dir auf jeden Fall im Vorhinein, warum du dies oder jenes gemacht oder nicht gemacht hast.)

Weiters versuche Fortbildungen jeder Art regelmäßig zu besuchen. Neben abteilungseigenen Fortbildungen gibt es oft alle paar Wochen von Pharmafirmen gesponsorte Vorträge, Vorlesungen, „Case Studies“ oder Ähnliches. Hier gilt: geh hin, allein das Buffet ist es meist wert. Aber auch der soziale Wert solcher Veranstaltungen ist nicht zu unterschätzen. Arbeite an deinen kommunikativen Fertigkeiten Um im Krankenhaus halbwegs glücklich zu werden ist eines essentiell: die richtige Kommunikation. Versuche auf jeden Fall an deinen kommunikativen Fähigkeiten zu arbeiten, es könnte sich bezahlt machen und dich vor Kopfschmerzen, übermäßigem Angepiepstwerden und vielleicht auch vor dem einen oder anderen Gerichtsverfahren bewahren. So einleuchtend die nachfolgenden Punkte auch scheinen, im Turnusalltag halten wir uns nur selten daran. Der Grund dafür könnte sein, dass wir unter Stress und im Frust einfach anders reagieren als am Strand von Kula Lua mit einem kühlen Drink bei der Hand. Trotzdem bleibt uns nichts anderes übrig, vorausgesetzt wir wollen an unserem Charakter und an unseren Manieren feilen, uns ein paar Überlegungen hierzu zu machen.

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Der Umgang mit Kollegen Der richtige Umgang mit dem Pflegepersonal Tja, sie können deine Verbündeten oder deine Feinde sein. Auf jeden Fall sind sie in der Überzahl und unser Ruf ist bei ihnen oft nicht der beste. Versuche einige Grundregeln zu beachten. Einige von diesen wirst du schon aus deinen Famulaturzeiten kennen.

TO DO • Stelle dich bei allen Schwestern und Pflegern vor. • Hinterlasse alles so sauber und aufgeräumt wie möglich, lass niemals Nadeln oder scharfe Gegenstände herumliegen. • Verlange vom Pflegepersonal nicht etwas, wozu sie möglicherweise nicht qualifiziert sind, wie z. B. Medikamente i.v. verab reichen. Manche kommen dir in diesem Punkt entgegen, andere nicht. • Versuche herauszufinden, welche Krankenschwester für welche Patienten zuständig ist. Manchmal arbeiten sie z. B. nach einem farbkodierten System, dass du dir mal anschauen solltest • Lächle hie und da! :-) • Hilf ihnen bei Tätigkeiten, die nicht unbedingt dein Tätigkeitsfeld abdecken und sie werd dich vielleicht lieben. Beispiel: Schwester versucht während Visite Bett alleine ins Zimmer zu schieben. Oder Schwestern versuchen Patienten am Gang umzubetten und man sieht, dass sie sich schwer tun. Alleine das Angebot kann zwischenmenschliche Wunder bewirken. In der Praxis erprobt und für gut befunden!

NOT TO DO • Andere wie Menschen zweiter Klasse behandeln • So tun, als wäre all das medizinische Wissen nur dir zu Teil geworden • Nach dem Anpiepsen nicht rasch genug zurückrufen, bzw. nicht rasch genug kommen, wenn der Hut brennt • Patienten Sachverhalte nicht gründlich genug erklären bzw. das Pflegepersonal über wichtige Veränderungen den Patienten betreffend in Unkenntnis lassen. • Keine Manieren, kein ordentliches Benehmen oder keine guten Umgangsformen an den Tag legen

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Der richtige Umgang mit Radiologen Radiologen sind sehr wichtige Leute. Sie verdienen es, mit so viel Patienteninformation wie möglich versorgt zu werden. Auf Anforderungszetteln sollten immer die Verdachtsdiagnose und eventuell bedeutende Details aus der Krankengeschichte in allerfeinster Kalligraphie leserlich vermerkt sein. Je wichtiger und außergewöhnlicher die Untersuchung, desto mehr Details natürlich. Stichworte wie AKUT, DRINGLICH usw. verstehen sich von selbst; beim Ausfüllen der Anforderungsformulare kannst und musst du oft etwas auf deinen Schöpfergeist zurückgreifen, denn: Papier ist geduldig. Manchmal kommt es auch vor, dass du am Abend/in der Nacht im Dienst für jemanden mit TIA, Insult oder zunehmender Verwirrung sicherheitshalber ein CCT haben möchtest. Falls nicht dein OA ein Gespräch mit dem Radiologen führt, musst du wohl oder übel die Verhandlungen übernehmen. Meistens bekommt man in so einer Situation hautnah und live die Gelegenheit, die Wirkung des eigenen Charmes und/oder die Wirkung der eigenen sexy-zarten Stimme auszutesten: nämlich bei der/m RTA (= erste Abfangstation), die/der dann so Fragen stellen kann wie: „Ist die Untersuchung auch indiziert?“ „Naa, mir is eigentlich nur fad ...“ wäre dann die falsche

Antwort darauf. Richtig herausfordernd wird es aber erst dann, wenn dein OA oder gar dein Primar während der Visite hüstelnd bemerkt, dass er/sie eigentlich auch ein Spiral-CT für jemanden mit einer Diagnose wie z. B. entzündete Hühneraugen haben will. Jetzt heißt es dem Radiologen Gschichtl drucken, was das Zeug hält. Tja, anders gehts nicht ...

Der richtige Umgang mit Patienten Da sich alles um den Patienten dreht, solltest du ihn immer mit dem allergrößten Respekt behandeln.

• Versuche, deinen Patienten genau zuzuhören, auch wenn du ihre Anliegen trivial findest und es 3 Uhr in der Früh ist.

• Vermeide medizinisches Fachchine- sisch (sag z. B. Schlaganfall statt Insult) • Teile Information in mundgerechten Happen mit. Wiederhole deine Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt, wenn notwendig. Dies ist besonders wichtig bei der Überbringung von schlechten Nach richten bzw. bei besonders ängstlichen Patienten.

• Sei ehrlich, auch wenn das bedeutet zuzugeben, dass du dir über etwas nicht sicher bist. Wahre die Schwei- gepflicht!

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Der richtige Umgang mit deinen Vorgesetzten

Der richtige Umgang mit deinen Turnuskollegen

Manche von ihnen sind ganz kuschelflauschigumgänglich und machen aus dir mit so wenig Kritik wie möglich und etwas Lob ein selbständig denkendes Mitglied der Abteilung, das ihnen eine Menge Arbeit abnehmen kann. Ich hoffe, du hast so einen Chef. Andere Vorgesetzte freuen sich insgeheim, dass sie wieder ein Opfer wie dich gefunden haben, an denen sie sich wiedermal so richtig auslassen können bzw. ihre übergescheiten Erfahrungen loswerden können - sie bemühen sich eher, dich klein und mucksig zu halten. Welchen Typ Boss du auch hast, du wirst wohl oder übel mit ihnen arbeiten müssen. Versuche deshalb herauszufinden, worauf sie besonders Wert legen. Oft sind es je nach Krankheitsbild und Behandlungssituation eine Handvoll Punkte, die dein Boss mehr oder wenig zwanghaft über jeden Patienten wissen muss. Bei manchen Chefs gehören objektiv erhebbare Parameter wie z. B. K+, Hb, EKG-Veränderungen, CRP und Ähnliches dazu. Bei anderen gehören auch weniger eindeutig erhebbare Eindrücke wie z. B. Hautturgor, Status recti, Jugularvenenstauung o. Ä. zum Sortiment. Manche Vorgesetzte sind 100-%ig überzeugt, dass die regelmäßige Erhebung ihrer Parameter in bestimmten Situationen das Einzige ist, das die Patienten vor ihrem sicheren Untergang bewahrt. (Nach ein paar Monaten Gehirnwäsche denkst du dann vielleicht genauso und du würdest jeden Heiden verjagen, der nicht die gleiche Wertschätzung wie du für z. B. Chymotrypsin im Stuhl hat.) Bemühe dich nichtsdestotrotz, deinen Chef unermüdlich mit seinen „Lieblinkspunkten“ jeden Patienten betreffend zu versorgen. Letztendlich kannst du von deinem Vorgesetzten eine Menge lernen, also schätze die Zeit, die er/sie dir mit Tipps & Ratschlägen widmet. Falls dein Chef dich mal mit Kritik überhäuft: nimms nicht zu schwer und versuche aus deinen Fehlern zu lernen und sie nicht allzu oft zu wiederholen.

Liebe sie, als wären sie deine Brüder und Schwestern oder warte bis zur nächsten Turnusparty … and love them like a lover. Sie sind zweifellos (für dich) die Wichtigsten im Krankenhaus. Sie machen genau das selbe durch wie du und verstehen dich besser als deine Mami (sollte diese nicht auch den Turnus gemacht haben). Der richtige Umgang, wenn es stressig ist Es ist leicht, sympathisch zu sein, wenn man auf dem schon erwähnten Strand von Kula Lua liegt und der Traumpartner einen gerade mit Sonnenöl einreibt. Leider entwickeln sich aber manche von uns von Dr. Jeckyll zu Mrs./ Mr. Hyde sobald der Stresspegel steigt und der Dienst kein Ende nehmen will. Ein paar Tipps sollten dir aber helfen, aus belastenden Situationen so etwas wie wertvolle Lebenserfahrungen zu machen:

• Lass andere wissen, wenn du dich sehr überlastet fühlst, versuche nicht in Verhaltensformen wie Stille oder Arroganz zu verfallen; Leute helfen meistens recht gerne, wenn sie wissen, was mit dir los ist.


• Wenn du kurz ausgezuckt bist: ist o.k., • Es gibt immer Leute, die dir helfen. kommt in den besten Familien vor. Verzichte nicht aus Stolz oder Arro Schäme dich nicht, dich nachher zu ganz auf diese Hilfe. Spitalsarbeit entschuldigen, meist wird dir verzie- sollte immerhin Teamwork sein, oder? hen. Letztendlich gibt es sicher eine Menge • Falls du gerade dabei bist, Unhöf- weiterer Problemsituationen im Turnus, die lichkeiten ins Telefon zu schreien, wir mit der „richtigen Einstellung“ etwas weil du zum x. Mal wegen einer Klei- besser bewältigen könnten. Schließlich ist es nigkeit angerufen wirst, während du meistens diese eigene Einstellung, die uns gerade einen Patienten nach dem Dinge verändern oder optimieren lässt, die wir anderen aufnimmst oder anderweitig vielleicht vor kurzem noch als „so und nicht verhindert bist, atme tief durch und anders“ hingenommen haben. sag: „Ich schreibs auf meine Liste. Danke!“, oder so ähnlich.

Der erste Tag Nun ist es soweit. Du hast das Medizinstudium absolviert und hast auch hoffentlich irgendwo eine Stelle als Turnusärztin oder Turnusarzt bekommen. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Keine Panik! Jeder fängt klein an. Du wirst nicht gleich am ersten Tag auf dich allein gestellt die ganze Station XY „anhängen“ und mit Venflons versorgen. Du bist nicht allein - du bist ein kleines, aber essentielles Zahrad in der Krankenhausmaschirie, die auch dann ganz reibungslos funktioniert, wenn du noch nicht den vollen Überblick hast. Wer kann dir helfen? Eine Menge Leute können dir im Krankenhaus behilflich sein: • An erster Stelle stehen die Turnus- Kollegen. Die meisten Kollegen helfen dir gerne, denn sie wissen: du wirst ihnen vielleicht bald hilfreich zur Seite stehen.

• Oberärzte und Assistenten: auch Obe- rärzte wissen, dass du neu im Laden bist und helfen dir ebenfalls recht gerne, denn: du wirst sie schon bald von einer Menge Schaniarbeit - ähem - Arbeit erlö sen.

• Schwestern und Pfleger: Viele von ihnen machen den Job schon recht lange und sehen schon von weitem, dass du ganz neu im Spital bist (bei mir haben es manche auch noch nach einem Jahr gesehen ... also zögere nicht, sie zu fragen, wenn du dich noch nicht so recht auskennst und nütze ihr Wissen. Man kommt eher schlecht beim Pflegeper- sonal an, wenn man so tut, als wüsste man eh alles.

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Viele Probleme ergeben sich daraus, dass man nicht fragt. Wenn dich irgendeine Unsicherheit quält: Frage! Sich vorstellen Man kann es nicht oft genug erwähnen: am ersten Tag solltest du dich natürlich vorstellen, das kennen wir immerhin schon gut aus diversen Famulaturen. Stell dich bei allen Krankenhausmitarbeitern vor, die du so am Gang triffst. Keiner soll dich für arrogant halten, nur weil du in Wirklichkeit vielleicht ein wenig verunsichert bist. Also sei selbstbewusst. Lass dich von ignoranten und gelangweilten Blicken des Abteilungspersonals nicht entmutigen. Wie glücklich wirst du z. B. lächeln, wenn dir ein Abteilungshelfer nach einem harten Nachtdienst unerwartet ein Frühstuck mit knusprigen Semmerln und Kaffee bereitstellt.

Überblick verschaffen * Versuch dir so früh wie möglich einen „geographischen“ Überblick über deine Abteilung zu verschaffen. * Wo sind die einzelnen Stationen und wie kann man sie telefonisch erreichen. Setz dich mit einem Kollegen hin und schreib dir eine Liste der wichtigsten Telefonnummern. * Wo ist der Notfallkoffer und der Defi (wie bedient man den?) * Wo steht ein EKG-Gerät, und wie füllt man das Papier nach. Das Papier geht meistens mitten in der Nacht aus, wenn weder du noch der OA eine Ahnung haben, wie man es gerade bei diesem Gerät nachfüllt. * Wo sind die OPs? (falls du auf einer chir. Station arbeitest) * Wo ist mein „Turnusauto“ (= Spritzenwagerl) und wo ist das Lager, um es evtl. nachzufüllen (z. B. wenn man wieder mal dringend blaue Venflons oder Klebestreifen braucht) * Wohin kann man sich unbemerkt verziehen, wenns mal ruhiger ist? * Wo bekomme ich etwas zu essen her, woher Kaffee? Und wo ist eigentlich das Personal-WC?

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Ausrüstung Nichts ist ärgerlicher und schwieriger als die Zeit zwischen acht und neun Uhr ohne Stauband zu überleben. Sorge dafür, dass du immer alles bei dir hast, um nicht kostbare Zeit mit Herumlaufen zu vergeuden. Folgende Gegenstände sollen immer bei dir sein: • mindestens zwei Kugelschreiber (einer geht immer verloren!) • ein Notizblock oder ein Blatt Papier (z. B. Moleskine-Notizbücher sind wirklich gut!) • ein Stauband, -schlauch • ein Stethoskop • ein Lamperl • Pager oder Mobiltelefon (evtl. nur, wenn du Dienst hast)

Zusätzlich wäre gut:

• ein Reflexhammer • ein Holzspatel • Kleingeld für den Getränkeautomaten (damit du nicht immer die Kollegen anschnorren musst) • ein EKG-Lineal

Beschrifte alle deine Habseligkeiten, so gut es geht; für das Stethoskop kannst du z. B. ein Patientenarmband nehmen - oder lass dir stilvoll deinen Namen eingravieren.

Die Visite Auf der Visite kann man eine Menge lernen, wenn man nur lästig genug dahinter ist. Falls du nicht mit dem Ausfüllen von Zuweisungen usw. beschäftigt bist, schreib dir Dosierungen und Verschreibungen mit. Nach ein paar Monaten hast du dann vielleicht eine nette Liste zur Pharmakotherapie erstellt, die dir z. B. im Nachtdienst weiterhilft. Versuche, über folgende Punkte immer auf dem Laufenden zu sein: • Name, Alter, Beruf des Patienten, Datum und Grund der Aufnahme • Veränderungen der Befindlichkeit • neueste Befunde (Labor, Röntgen, CT) • Plan für die Zukunft (Weiterbehand lung, Entlassung, evtl. Wiederbestel- lung)

Wichtig ist auch, dass du versuchst, während der Visite so viel Zettelarbeit wie möglich zu erledigen. Nimm dir z. B. einen Vorrat an Zuweisungsformularen und eine harte Unterlage zur

Visite mit, dann kannst du z. B. die von deinem „Chef“ angeordneten Zuweisungen schnell in die Wege leiten. So schindest du nicht nur Eindruck vor deinem Vorgesetzten, sondern du bist auch bei deinen Kollegen und bei den Schwestern hoch im Kurs.

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Der erste Nachtdienst Vor dem ersten Nachtdienst hat jeder ein mulmiges Gefühl. Meistens wird er jedoch nicht zum befürchteten Alptraum. Falls du noch nicht ganz überzeugt bist, hier ein paar kleine Tipps, wie du es trotzdem überlebst. Die Nacht planen Setz dich vor deinem Nachtdienst mit Kollegen zusammen, um den Ablauf der Nacht durchzugehen und notiere dir immer unbedingt auf einem Schummelzettel, was auf der Station zu tun ist. Aus dem Studium ist uns schließlich bekannt, dass geistige Notizen schnell wieder weg sind. Meistens sind zu bestimmten Zeiten i.v.-Medikamente zu verabreichen oder Ähnliches. Eventuell erklären sich Kollegen bereit, die wichtigsten „Nachtdienstprobleme“ und deren Behandlung durchzubesprechen. Kauf dir auf jeden Fall einen Nachtdienstleitfaden! (z. B. „Nachtdienstleitfaden“ von Bergfeld und Assmann-Sauerbrey aus dem JungjohannVerlag) Nimm ihn in der Kitteltasche mit. Sorge dafür, dass du zusätzlich zu deiner Ausrüstung genug Kassetten dabei hast, damit du eventuelle Anamnesen in der Nacht schnell diktieren kannst. Lege dir außerdem eine Telefonliste der am häufigsten gebrauchten Nummern zu, um diese schnell verfügbar zu haben und nicht deine Zeit mit der Suche danach verschwenden musst. Dies kann dir in einigen Situationen unnötigen Stress ersparen. Den Nachtdienst antreten Falls du es bis jetzt noch nicht getan hast, stelle dich nun bei den Mitarbeitern der Stationen, die du in der Nacht zu betreuen hast, vor. Sag ruhig, dass das dein erster Dienst ist und schau eventuell ein bisschen mitleiderweckend durch die Runde. Frage nochmal nach, wann du zu den Spritzen-/Flaschenrunden kommen sollst und bitte die Pfleger, die i.v.-Medikamente so früh wie möglich, ca. 1 h vorher, herzurichten, damit du, wenn dir nichts dazwischenkommt, früh mit dieser Arbeit beginnen kannst. 32

Vor dem Zu-Bett-Gehen solltest du auf jeder der von dir zu betreuenden Station eine Art kleine Nachtvisite absolvieren (das kannst du z. B. gleich bei der letzten Infusionsrunde erledigen). Hierbei schau, ob folgende Punkte erledigt sind:

• ist die analgetische Therapie ausrei- chend/ist sie erforderlich?* • ist die schlafinduzierende Therapie ausreichend/ist sie erforderlich?* (Signiere in der Kurve die von dir angeordneten Medikamente) • frage, ob es noch etwas zu erledigen gibt, das nicht bis zum Morgen warten kann • sag der Nachtschwester/dem Nacht pfleger, dass man dich anpiepsen/ anrufen soll, wenn ein/e Patient/ in Anlass zur Sorge gibt. Wenn du in der Nacht geweckt wirst, gib dein Bestes, nicht mürrisch zu klingen, selbst wenn es sich um ein kleineres Problem handelt. Paradoxerweise vermindern diese Maßnahmen die Anrufe in der Nacht. • sage allen (Gähnen nicht vergessen!), dass du die kommenden Stunden ein bisschen an der Matratze hochen möchtest möchtest.

Falls du mit Situationen konfrontiert bist, in denen du dich überfordert fühlst, kontaktiere gnadenlos den Hauptdienst und bitte ihn um Rat. Im Nachtdienst hat man die Gelegenheit, nach dem Prinzip „learning by doing“ zu lernen. Mit der Zeit wächst dann auch dein Selbstvertrauen. Aber Vorsicht: „Halte Deinen Hauptdienst immer auf dem Laufenden“


Hauptdienst:

diensthabender Oberarzt oder Assistenzarzt in Ausbildung zum Facharzt. Überprüft die Aufnahmen des Turnusarztes, schreibt Therapien vor und ist bei Problemen des Turnusarztes der Ansprechpartner. Auch der diensthabende Assistenzarzt oder erfahrene und gut eingeschulte Turnusarzt in einer Erstaufnahme wird Hauptdienst genannt.

Beidienst:

in der Regel der Turnusarzt. Ist für Aufnahmen zuständig und gleichzeitig erster Ansprechpartner für das Pflegepersonal (Fieber, Sturz aus dem Bett, etc.)

*Wichtig ist auch, dass du die Tätigkeiten, die du am Patienten ausführst oder anordnest, so trivial sie dir auch erscheinen mögen (Aufklärung, Verabreichung von Kräutertropfen), in der Kurve leserlich mit Kürzel vermerkst. Dekompensation Der Beruf des Turnusarztes bringt es mit sich, dass man manchmal an seine Grenzen stößt. Vieles lässt sich mit guter Organisation vermeiden - deshalb ist es wichtig, sich über die alle fixen Punkte im Arbeitsablauf (z. B. Flascherlrunde) klar zu werden und diese so schnell wie möglich abzuarbeiten, um auch bei unvorhergesehenen Ereignissen (z. B. NAW-Aufnahme) einen Zeitpuffer zu haben. Manchmal kommt es aber auch vor, dass die bestgemeinte Strukturierung nichts hilft, weil Vollmond ist und sich die Aufnahme nun mal auf dich eingeschossen hat. Tja, da hilft nur der Gedanke: jeder Nachtdienst geht mal vorbei! Vergiss auf jeden Fall nicht, genug Flüssigkeit und Nahrung zu dir zu nehmen, auch wenns stressig ist. Ein paar Minuten Ess- und Trinkpause im Stress lassen die Gesundheitsversorgung im Umkreis auch nicht zusammenzubrechen, sie bewahren eher dich vor dem Zusammenbrechen.

Der Tag danach Wie schön ist es oft, am Morgen nach einem fetzigen Nachtdienst die Vogerln zwitschern zu hören und die kühle Morgenluft einzusaugen. Nur schade, dass der hypomanische Zustand, in den man durch wenig Schlaf versetzt wird, nicht lange anhält. Je nachdem, wie die letzte Nacht wirklich war, überkommt einen die Müdigkeit. Wenn du sehr wenig geschlafen hast (< 3 h) leg dich gleich nach dem Dienst für 2 h hin (aber nicht mehr, sonst liegst du eventuell die folgende Nacht trotz fadseliger Lektüre recht munter im Bett). Falls du mehr Schlaf bekommen hast, versuch den Tag mit entspannenden Tätigkeiten wie z. B. Biene-MajaSchauen oder Lesen ausklingen zu lassen und erst am Abend wieder in die Heia zu springen.

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Rechtliches Auch Turnusärzte müssen sich mit den rechtlichen Aspekten ihrer Tätigkeit befassen, schließlich muss man wissen: Was darf ich tun? Was darf ich nicht tun? Was darf ich delegieren? TURNUSÄRZTETÄTIGKEITSPROFIL Die in den Krankenanstalten anfallenden Tätigkeiten werden für das TurnusärzteTätigkeitsprofil in - ärztliche Tätigkeiten des Turnusarztes, - delegierbare ärztliche Tätigkeiten und - nicht turnusärztliche Tätigkeiten eingeteilt.

Ärztliche Tätigkeiten

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• Miteinbeziehung in den stationären Ablauf und somit volle Teilnahme an allen patientenbezogenen Entschei- dungsfindungsprozessen, dazu zählt als Hauptpunkt eine verpflichtende Teilnahme an Hauptvisiten wie auch die Teilnahme an allen patientenbezo- genen Besprechungen (z.B. Morgen- und Röntgenbesprechungen) • Ermöglichung der Präsentation der von ihm betreuten Patienten im Rahmen der täglichen Abteilungsbesprechung • Führung von Patienten, zum Beispiel unter fachärztlicher Aufsicht • Aufnahme, Anamnese und klinische Untersuchung des Patienten • Assistenz bei Operationen • Erstbeurteilung und Erste-Hilfe-Maß- nahmen bei vitalen Notfällen • Legen von arteriellen Zugängen,

Verabreichung von Chemotherape- tika und Blutprodukten und alle übrigen im Rahmen der Ausbildung erlernten diagnostischen und thera- peutischen Maßnahmen • Ärztliche Dokumentation (Arzbrief, Mitarbeit bei der Organisation und Dokumentation medizinischer Abläufe, jedoch keine Codierung und elektronische Erfassung ambu- lanter Leistungen) • Miteinbeziehung in den ambulanten Ablauf nach erfolgter Anleitung • Ermöglichung der Teilnahme an den jeweiligen diagnostischen und therapeutischen Eingriffen - auch fächerübergreifend


Delegierbare ärztliche Tätigkeiten (§15 GuKG) Folgende ärztliche Tätigkeiten können inner• Beschriften sowie Bekleben von Blut- halb der Ausbildungsstätte im Routinefall nach röhrchen, das Einordnen von Befun- ärztlicher Anordnung dem gehobenen Dienst den für Gesundheits- und Krankenpflege übertra• Durchführung einfacher laborchemi- gen werden. scher Befunderhebungen • Fiebermessung • Verabreichen von i.v.-Medikation in • Puls- und Blutdruckmessung Infusionsform, Verabreichung von i.m. • EKG-Schreiben Injektionen und Subcutaninjektionen, • Zubereitung von Medikamenten, Legen von Dauerkathetern und Infusionslösungen, Chemothera- Magensonden, Absaugungen im peutika Mund- und Rachenraum, Klammern- • Terminvereinbarungen, Befundab- und Nahtentfernung, sowie das An- fragungen und Arztbriefanforderun- legen, Abnehmen und die Korrektur gen können nur in jenen Fällen von Gipsverbänden; Aufgaben des Turnusarztes sein, in • Legen peripherer venöser Zugänge. denen eine persönliche ärztliche • Nicht turnusärztliche Tätigkeiten Kontaktaufnahme notwendig ist. • Die Durchführung folgender Tätigkei- Ansonsten ist für derartige Tätigkei- ten obliegt innerhalb der Ausbildungs- ten anderes geeignetes stätte im Routinefall dem gehobenen Krankenhauspersonal heranzu- Dienst für Gesundheits- und Kran- ziehen. Das Gleiche gilt für kenpflege beziehungsweise dem administrativ organisatorische jeweils zuständigen nichtärztlichen Tätigkeiten. Personal. • Darüber hinaus sei die Begleitung von • Pflege und Dokumentation von Sekundärtransporten eine ärztlche Venenkanülen, harnableitenden Tätigkeit, die den zur selbststän- Kathetern, Magensonden, PEG- digen Berufsausübung befugten Sonden, zentralvenösen und epidura- Ärzten vorbehalten ist, und daher len Kathetern keine turnusärztliche Tätigkeit. • Blutabnahme aus der Vene

• Spülen von Infusionsleitungen und Abhängen von Infusionen

Nähere Informationen zum Turnusärzte-Tätigkeitsprofil.

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Die Prüfung zum Allgemeinmediziner Na endlich! Der Turnus ist vorbei. Was früher (vor 1996) mit einem automatischen Erhalt des Jus practicandi geendet hat, wird nun mit einer Allgemeinmediziner-Prüfung abgeschlossen. Die Prüfung wird vier mal pro Jahr in den Räumlichkeiten der Landesärztekammern durchgeführt. Die Prüfung erfolgt schriftlich in Form von Short-Answer-Questions (SAQ). Insgesamt sind rund 25 Fallbeispiele zu lösen. Fragenbeispiele findet ihr in der Rubrik Turnusinformation (unter Services). Spätestens fünf Wochen vor dem gewünschten Termin muss die Anmeldung per Post, Fax oder E-Mail in der zuständigen Landesärztekammer erfolgen. Zum Zeitpunkt der Anmeldung muss der Kandidat eine praktische ärztliche Ausbildung im Ausmaß von mindestens 30 Monaten nachweisen. Spätestens zwei Wochen vor dem gewünschten Termin erhält der Kandidat die Anmeldebestätigung. Für die Prüfung sind 405,- € zu berappen. Aber

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keine Sorge: Fahrtgeld und Prüfungsgebühr sind beim Steuerausgleich am Ende des Jahres absetzbar! Auf die Prüfung gibt es keine Noten; sie wird mit bestanden oder nicht bestanden beurteilt. Das Ergebnis wird nach spätestens acht Wochen schriftlich mitgeteilt; telefonische Auskünfte werden keinesfalls erteilt. Hat es wider Erwarten nicht geklappt, kann eine neuerliche Anmeldung direkt an die österreichische Akademie der Ärzte bis spätestens zwei Wochen vor dem gewünschten Prüfungstermin erfolgen. Früher (vor 1. Juli 2013) war es möglich, die Turnus-Prüfung unbegrenzt zu wiederholen. Nun sind die Antrittsmöglichkeiten auf fünf mal beschränkt, wobei der letzte (fünfte) Prüfungsantritt als kommissionelle mündliche Prüfung abgehalten wird. Viele weitere nützliche Informationen sind auf der Homepage der österreichischen Akademie der Ärzte zu finden.


Büchertipps für den Turnus Niemand hat immer jede Dosierung zu jedem erdenklichen Medikament im Kopf, vor allem wenn es sich um Präparate handelt, die nicht oft verschrieben werden. Für die ersten (Nacht-)Dienste und das Turnus-/Assistenzarztleben an sich gibt es kleine Helferlein, die mit Rat, Tat und Algorithmen zur Seite stehen, wenn das Latein mal ausgeht. Damit sind natürlich nicht putzige Heinzelmännchen gemeint, sondern übersichtliche und kitteltaschenfreundliche Bücher. Rufbereit im Nachtdienst (Marshall et al.) - Die Nacht im Spital ist eine Ausnahmesituation im Leben des Turnusarztes. Das gleiche Personal, das dir am Tag mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist, liegt nun im warmen Bett zu Hause und verschwendet in ihren süßen Träumen keinen Gedanken mehr an dich und deine Sorgen. Dieses Buch behandelt diese besondere Situation und wartet mit einigen wertvollen Tipps und Ratschlägen auf.

Oxford Handbook of Clinical Medicine (Wilkinson et al.) - einer der Klassiker der medizinischen Fachliteratur. Hier steht so ziemlich alles, was man für den Arztberuf braucht. (vgl. “Das schlaue Buch”; Fähnlein Fieselschweif) Immer nützlich sind gute EKG-Kenntnisse, die auf fast jeder Station Pluspunkte bringen. Dafür ist u. a. das weit bekannte “EKG für Isabel” von Schuster et al. sehr zu empfehlen. Fachspezifische Checklisten/Kompendien oder Pocket Guides sind ebenfalls praktisch. Gute Apps auf kitteltaschenfreundlichen Tablets können dir außerdem viel Recherchezeit abnehmen. Auf nextdoc.at gibt es bereits einige anregende Diskussionen über Apps, die dir die Auswahl erleichtern können.

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Notfälle im Krankenhaus Als frischgebackener Turnusarzt gehst du bei Frau Huber auf Zimmer 2 deiner Lieblingsbeschäftigung dem Blutabnehmen und Flascherlanhängen - nach. Nach einiger Zeit meint Frau Huber, ihr sei schlecht und schwindlig und bevor du etwas sagen kannst, sinkt Frau Hubers Kopf auf ihre Brust und sie gibt dabei ein paar röchelnde Schnapplaute von sich. Solche Situationen sind theoretisch aus dem Studium wohlbekannt, hat doch jeder Student an der MedUni Wien die Grundzüge des BLS (Basic Life Support) und ALS, also des Advanced Life Supports, gelernt. Aber wie war das nochmal genau?

ABCDE - airway, breathing, circulation, disability, exposure Quelle: ERC-Guidelines 2010

Auch wenn du das ganze Procedere im Studium gelernt hast und den Ablauf und die Dosierung der Medikamente im Reanimationsfall kennst: im Krankenhaus befindet sich üblicherweise gut geschultes Personal, das dir in diesen Fällen natürlich gerne zu Hilfe kommt. In vielen Spitälern gibt es ein Herzalarm-Team. Am besten gleich anfangs die Nummer merken, notieren und einspeichern! Siehst du also, dass ein Patient kollabiert oder bewusstlos wird, rufe zuerst unbedingt um Hilfe bzw. drücke den Herzalarm-Knopf. Bist du allein 38

und du bist dir sicher, dass alle anderen Mitarbeiter der Station gerade beim Kaffeetrinken sind und dich beim lauten Rufen nicht hören, darfst bzw. musst du den Patienten kurzfristig verlassen, um Hilfe zu holen. Hast du dies getan, solltest du überprüfen, ob Frau Huber wirklich nicht auf Ansprache reagiert oder nur ihr Hörgerät vergessen hat. Schüttle sie vorsichtig an den Schultern und frage sie, ob sie dich hört und ob es ihr gut geht (in diesem Fall offensichtlich nicht). Setze gegebenenfalls einen Schmerzreiz.


Frau Huber reagiert nicht auf deine Fragen, ist also bewusstlos, und du weißt von der letzten Reanimations-Line, dass insbesondere in den ersten Minuten eines Kreislaufstillstandes häufig eine agonale Atmung (gelegentliche Schnappatmung, langsames, mühsames und lautes Atmen) auftritt. Dies darf nicht als Zeichen normaler Atmung sowie normaler HerzKreislauf-Funktion missverstanden werden. Frau Huber hat also nach deinem Gehör keine suffiziente Atmung (sie röchelt/schnappt nach Atmung). Wenn du noch nicht um Hilfe gerufen hast, tu es bitte jetzt! Nachdem du den Kopf überstreckt, den Atemweg freigemacht und gleichzeitig gesehen hast, dass Frau Hubers Gebiss auf dem Nachtkästchen liegt und sich nicht in ihre Atemwege verirrt hat, kannst du deinen ersten Eindruck der insuffizienten Atmung bestätigen. Die Prüfung der Atmung sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern. In den Guidelines von 2010 steht, dass klinisch ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter während der Atemprüfung den Karotispuls tasten sollen. Taste, aber bist du dir nicht sicher, ob das nicht dein eigener

Puls war, den du unter deinen zitternden Fingern gefühlt hast, beginne unverzüglich mit den Reanimationsmaßnahmen, denn: das Risiko, einem Patienten bei schlagendem Herzen durch Thoraxkompressionen Schaden zuzufügen, ist sehr gering, jedoch hat der verzögerte Beginn von Reanimationsmaßnahmen einen überaus negativen Einfluss auf den Reanimationserfolg! Während auf dein Zurufen eine neue Pflegeschülerin herbeigeeilt ist, ist das Reanimationsteam noch auf dem Weg. Während dieser Zeit solltest du dich bei der Herzdruckmassage (du weißt: auf 30 Kompressionen folgen 2 Beatmungen) möglichst oft (ca. alle 2 Minuten) abwechseln, Frau Huber an einen Überwachungsmonitor anschließen, einen Venflon setzen (wenn nicht vorhanden) und Sauerstoff bei der Beatmung verabreichen. Nach einigen Minuten kommt endlich das Reanimationsteam in das Zimmer. Du und die anwesende Pflegeschülerin atmen erleichtern auf. Du schilderst kurz, was passiert ist und an welchen relevanten Grunderkrankungen Frau Huber leidet (z. B. COPD, kürzlicher Myokardinfarkt, usw.). Kaum ist Frau Huber an den Defibrillator angeschlossen, siehst du am Bildschirm unregelmäßige Zacken - könnte das Kammerflimmern sein?

(http://www.kardionet.com/Herzkrankheiten/Arrhythmien/Arrhythmie_Int.html)

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Kammerflimmern gehört jedenfalls zu den schockbaren Rhythmen. Nach der zweiten Defibrillation und weiteren Thoraxkompressionen ist auf dem Bildschirm ein Sinusrhythmus zu sehen und ein Mitglied des Reanimationsteams vermeldet einen tastbaren femoralen Puls. Dies bedeutet einen ROSC (Return of Spontaneous Circulation) - zur weiteren

Diagnostik und Therapie (u. a. therapeutische Hypothermie nach einer Reanimation) wird Frau Huber auf die Intensivstation transferiert. Du lässt dich erschöpft (der AdrenalinSpiegel sinkt allmählich ab) in den Sessel in der Kaffeeküche fallen, doch Halt: die Blutabnahmerunde ist noch nicht vorbei und etliche Flascherl warten noch auf ihre Empfänger!

Bei einem modernen biphasischen Zur Erinnerung: • Schockbare Rhythmen: pulslose ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern • Nicht schockbare Rhythmen: Asystolie, pulslose elektrische Aktivität (PEA

Defibrillator wird der 1. Schock mit 200 Joule, der 2. Schock mit 300 Joule und der 3. Schock letztendlich mit 360 Joule appliziert.

Während der Reanimationsmaßnahmen:

• reversible Ursachen beheben (4 Hs und HITS, siehe unten) • Hypothermie, Hypoxie, Hypo-/Hyperkaliämie, Hypovolämie • Herzbeuteltamponade, Intoxikation, Thromboembolie, Spannungspneumothorax • Position und Kontakt der Elektroden prüfen • i.v.-Zugang legen • für suffiziente Beatmung sorgen • Adrenalin alle 3 - 5 Minuten (warum? Weil die Halbwertszeit von Adrenalin 3 - 5 Minuten beträgt) • bei Kammerflimmern Gabe von 300 mg Amiodaron i.v. nach der 3. Defibrillation. Bei refraktärem Kammerflimmern können weitere 150 mg verabreicht werden. Der Algorithmus der erweiterten Reanimationsmaßnahmen ist dir eigentlich gut bekannt und du findest ihn auf dem Papier einfach, jedoch ist in derartigen Situationen der Stressfaktor relativ hoch und solltest du noch nie in so einer Situation gewesen sein, musst 40

du gerade dann den Algorithmus wirklich gut im Kopf haben, damit er ad hoc abrufbar ist. Sollte dieser Algorithmus noch nicht an deiner Klotür hängen, dann aber schnell! Oder absolviere am besten gleich zu Beginn des Turnus einen ERC-Kurs.


Quelle: ERC-Guidelines 2010

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Noch einige wichtige Tipps für die CPR: • atme einmal tief durch, wenn dich das Gefühl der Überforderung überkommt. • Kein Meister ist vom Himmel gefallen! • die Qualität der Thoraxkompressionen ist nicht nur während einer innerklinischen CPR häufig nicht

optimal. Die Notwendigkeit, die Thoraxkompressionen nicht zu unterbrechen, kann nicht oft genug

betont werden. Drücke also so fest du kannst (gebrochene Rippen stehen in keinerlei Relation zum

wahrscheinlichen Tod des Patienten bei insuffizienter Herzdruckmassage) zu deinem Ohrwurm

Stayin‘ Alive (ca. 100/min). • ca. alle zwei Minuten bei der Thoraxkompression abwechseln, denn jeder, der schon mal in dieser

Situation war, weiß, wie unglaublich anstrengend das auch für sportliche Kollegen (Orthopäden) unter

uns ist. • die endotracheale Intubation sollte nur dann durchgeführt werden, wenn entsprechende Kompetenz

und Erfahrung des Intubateurs vorliegen und die hast du in der Regel am Beginn deines Turnus nicht.

Merke: der Patient stirbt nicht am fehlenden Tubus, sondern am fehlenden Sauerstoff! Eine suffiziente

Beatmung mit der Maske (am besten mit Guedeltubus) oder Larynxmaske ist also wesentlich besser

als zwei misslungene Intubationsversuche, wenn im Vorhinein klar war, dass die Intubation aufgrund

deiner fehlenden Erfahrung misslingen wird. • Nicht so oft kommt der Umstand vor, dass der Patient nicht atmet, aber einen tastbaren Puls hat

(Atemstillstand). Hier wird natürlich beatmet und nach jeweils 10 Atemspenden der Karotispuls wieder

überprüft. Sollte dieser Fall eintreten, musst du besonders auf die Medikamenten- und Drogenanam

nese achten (Morphine, Benzodiazepine, Barbiturate, usw.). • unmittelbar nach der Defibrillation wird unverzüglich die Herzdruckmassage fortgesetzt. Die Überprü-

fung des Pulses erfolgt erst wieder nach zwei Minuten! • bei Torsade de Pointes -> Magnesium

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Solltest du nach der Lektüre Fragen, Anregungen oder konstruktive Kritik haben, zögere nicht, dich mit uns in Verbindung zu setzen:

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Wolfgang Seebacher Wilfried Krois

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