Die RĂźckkehr der WĂślfe
Eine Expertenbefragung zu Chancen und Risiken in Niedersachsen Dr. Torsten Richter
3. Treffen der LAG Wolf Niedersachsen in Gut Sunder am 25. 02. 2012
Einführung in die Untersuchung
Die Motivation:
• Erhebung der Einstellungen von Experten zu Erfolg oder Mißerfolg der Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen • Wissen generieren, um die Rückkehr konfliktfreier zu gestalten Die Methodik
• Online-Befragung unter Experten August/September 2011 • Teilnehmerkreis Wolfsberater, Mitglieder LAG Wolf • Weitere Personen aus Naturschutzverwaltung, Landesjägerschaft
2
Einführung in die Untersuchung
Aufbau des Fragebogens • 3 offene Fragen mit Möglichkeit der Gewichtung • „Für eine erfolgreiche Rückkehr sprechen:“ • „Gegen eine erfolgreiche Rückkehr sprechen:“ • „Was ist Ihre ganz persönliche Meinung?“ • Persönliche Angaben
3
Ergebnisse
Rücklauf und Zusammensetzung der Teilnehmer • 142 personalisierte Einladungen • 53 ausgefüllte Fragebögen = Rücklaufquote 37 % • 45 Männer, 8 Frauen über 30 Jahre • Wohnort „dörflich“ 39 mal, „(klein)städtisch“ 14 mal
4
Ergebnisse
Tätigkeit
Anzahl Nennungen (Mehrfachnennung möglich)
Förster
13
Landwirt
5
Jäger
21
Ehrenamtlicher Naturschützer Beruflicher Naturschützer Sonstiges
26 22 15 5
Ergebnisse
Pro-Argumente:
ungewichtet 177 (56,4 %)
gewichtet 357 (59,3 %)
Contra-Argumente: ungewichtet 137 (43,6 %) gewichtet 245 (40,7 %)
Fazit: Pro-Argumente 端berwiegen sowohl nach Anzahl als auch Gewichtung 6
Ergebnisse
Pro-Argumente in % (gewichtet)
7
Ergebnisse
Wichtigste Pro-Argumente • Geeignete große, zusammenhängende Lebensräume vorhanden
• Truppenübungsplätze, Landesforsten, Harz, Heide, Solling • Hohe Schalenwilddichte, gute Nahrungsverfügbarkeit • Eigenständige Rückkehr der Wölfe, kein Ansiedelungsprogramm
• Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung • Aufklärung bleibt wichtig! • Rechtlicher Schutzstatus wichtig, Aufnahme ins Jagdrecht befürchtet 8
Ergebnisse
Contra-Argumente in % (gewichtet)
9
Ergebnisse
Wird die RĂźckkehr erfolgreich sein?
(Frage PersĂśnliche Einstellung)
Anzahl Ja
36 (68 %)
Unentschieden
12 (23 %)
Nein
5 (9 %)
10
Ergebnisse
Bedenken der Unentschiedenen: • Es wird viel Zeit brauchen • nur auf wenigen Gebieten und in sehr geringer Anzahl • instabile Populationsgröße, keine Metapopulation da
• mangelnde Akzeptanz der Jäger • Ängste und Mythen • weitere Aufklärungsarbeit bleibt notwendig • Schutzstatus nicht aufweichen 11
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Torsten Richter Institut für Biologie und Chemie Abt. Biologie
Universität Hildesheim Marienburger Platz 22 31141 Hildesheim
Ich danke Julia Grünewald für die Unterstützung bei der Umfrage
12
Ergebnisse
Teil IV: Leben mit Wölfen positive Assoziationen zum Wolf Symbol für Freiheit & Wildnis natürliche Regulation der Wildbestände positives Erscheinungsbild Rudelleben Bereicherung der Artenvielfalt Rückkehr heimischer Flora & Fauna Literatur / Film / Musik / Mystik Forschungsmöglichkeiten Faszination Überlebenskünstler ungefährlich Stammvater des Hundes ökologisches Umdenken bedrohte Tierart positive Auswirkung auf Tourismusbranche
19,4 17,0 15,1 14,7 7,4 4,4 2,4 1,9 1,7 1,6 1,6 1,4 1,2 0,8 0,4
13
Ergebnisse
Teil IV: Leben mit Wölfen negative Assoziationen zum Wolf Gefahr für den Menschen Schäden an Nutztieren Akzeptanzprobleme negatives Erscheinungsbild Gefährdung des Wolfsbestandes Einschränkung und Schäden bei der Jagd Diskussion und Streit um Rückkehr ungeeignete Lebensräume Tollwut / Krankheiten Rudelleben Gefährdung des Haus - bzw. Jagdhundes Medien Wildunfälle Wolfsschützer
16,2 14,2 13,7 9,6 6,1 5,0 3,7 2,6 2,4 2,0 2,0 1,9 1,9 1,8
1272 positive Assoziationen; Ø 2,1 894 negative Assoziationen; Ø 1,5 77,5 % machten positive Assoziationen, 59,4 % machten negative Assoziationen 14