Begleitmaterial - Palianytsia

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©Compagniezalatai

Compagnie Zalataï

PALIANYTSIA

ZIRKUS I MUSIK

Ca. 50 min ohne Pause

Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt Ab 10 Jahren

Vorstellungstermine

Donnerstag, 17.Oktober, 19.30, Abendvorstellung

Freitag, 18.Oktober, 10.00, Schulvorstellung

Tipp: Buchen Sie einen vorbereitenden Workshop dazu! Senden Sie eine Anfrage unter: gabrielle.erd@buehneimhof.at

Kartenreservierungen

+43 (0) 2742/908080 600 karten@buehneimhof.at

Info & Kontakt für pädagogische Institutionen

+43 (0) 664/604 99 593 kulturvermittlung@buehneimhof.at

Weitere aktuelle Informationen finden Sie online unter Kindergarten & Schule | Bühne im Hof (buehneimhof.at)

Dieses Begleitmaterial wurde für Sie von der Compagnie Zalataï erstellt und von Christina Ebner und Gabrielle Erd übersetzt und erweitert.

In

Ins

Liebe Pädagog:innen!

Die Compagnie Zalataï bearbeitet mit Palianytsia die Thematik von Krieg und Frieden, von Zusammenhalt und Trennung und erzählt von einer Liebe, die vor kriegerischem Hintergrund zerbricht und schließlich wieder zusammenfindet. Sollte das Stück ursprünglich nicht einen konkreten Krieg thematisieren, so entschieden sich die Künstler:innen schließlich ihr Werk aus Musik, Jonglage und Luftakrobatik den Geschehnissen in Russland und der Ukraine zu widmen.

Mit diesem Begleitmaterial wollen wir Ihnen und Ihren Schüler:innen Einblicke in das Stück und dessen Inhalt ermöglichen sowie Ideen zur Auseinandersetzung mit der Vorstellung bereitstellen, um den Besuch vor- bzw. nachzubereiten und das Erlebte somit zu vertiefen. Sie können auch gerne einen Workshop dazu buchen (gabrielle.erd@buehneimhof.at) und/oder zum PublikumLAut lachen, mitsingen, staunen, Neues entdecken oder vielleicht sogar tanzen: Das sind die Hauptfächer, die in der Bühne im Hof auf dem Programm stehen.sgespräch nach der Vorstellung bleiben.

Viel Vergnügen, viel Bewegung, viel Fantasie und viel Kreativität, mit der Performance und mit diesem Material, wünschen Ihnen

Christina Ebner, Gabrielle Erd und das Team der Kulturvermittlung

Laut lachen, mitsingen, staunen, Neues entdecken oder vielleicht sogar tanzen: Das sind die Hauptfächer, die in der Bühne im Hof auf dem Programm stehen. Dabei begleitet euch die Biene im Hof Sie fliegt durch ihre Welt – und zeigt dir, was uns und vielleicht auch dir gefällt

Ein Paar, Charlotte und Alexander, arbeiten in einem Zirkus. Zu Beginn der Show, nachdem die Musiker eröffnet haben, wird das Zelt errichtet. Es folgen Proben unter dem Zirkuszelt, mit einem ersten ganz traditionellen Jonglierakt. Eine Liebesszene beginnt und diese positive und dynamische Energie hält an, bis es zur großen Trennung kommt und Alexander gehen muss. Wir sehen im hinteren Teil der Bühne die Musiker im Gänsemarsch vorbeiziehen, müde und ausgezehrt. Es ist eine Szene des Exodus. Wir verstehen vielleicht noch nicht, was vor sich geht, aber wir spüren, dass sich etwas Schweres und Dunkles zusammenbraut.

Charlotte bleibt allein... später kommen zuerst die Musiker zurück und endlich kommt Alexander auch wieder, aber er ist verändert und mutlos und Charlotte auch.

Bei seinem zweiten Jonglierakt erzählt Alexander, was mit ihm passiert ist. Charlotte will diesen Wahnsinn nicht hören oder sehen. Trotzdem wird sie sich entscheiden, ihn so zu lieben wie er ist, so verwundet und verrückt. Es folgt die Hochzeitsszene und Charlotte steigt wieder in die Multiseile. Die starken Tentakel und Charlottes kraftvolle Arbeit bringen Alexander in die Gegenwart zurück und wieder zu ihr. Das Leben kann weitergehen, das Zirkuszelt wird abgebaut, bevor es an einen anderen Ort weiterzieht.

Die drei Musiker bilden einen Chor von Clowns oder Geistern. Die für die Show komponierte Musik unterstreicht und sublimiert die Reise der Liebenden. Inspiriert von der Vorstellung des Zirkus wird damit gespielt, dass Musik und Handlung nicht perfekt zusammenpassen, sondern manchmal einen Kontrast bilden, es entsteht Dynamik.

Palianytsia zeichnet die Reise eines Paares nach, das das Leben und die Geschichte trennt und schließlich wieder zusammenbringt, vor dem Hintergrund eines Krieges und eines totalitären Regimes. Zu Beginn des Schaffensprozesses sollte der Krieg nicht genau verortet werden.

Doch dann brach der Krieg zwischen Russland und der Ukraine aus. Der Jongleur Alexander Koblikov stammt aus der Ukraine und so konnte und wollte das Team die Realität nicht ignorieren. Dennoch soll Palianytsia nicht nur diesen einen Krieg thematisieren. Es erinnert an dunkle Epochen der Geschichte und daran, dass unterdrückende Regime jeden Moment wieder auftauchen können.

Der Zirkus

Das Universum von Palianytsia ist inspiriert von der kollektiven Vorstellungskraft, von der unveränderlichen Idee des Zirkus und den zeitlosen Bilder des Nomadenlebens: Der Auf- und Abbau des Festzeltes, das kleine Feld vor der Tribüne, das Warm-up der Künstler:innen, das rigoroses Training, all das fand Eingang in das Stück.

Der cinematografische Aspekt

In Palianytsia gibt es großartige Momente des Innehaltens und der Stille. Sie repräsentieren Zustandsänderungen, emotionale Brüche und das Verstreichen der Zeit. Diese Brüche oder diese gedehnten Momente sind wichtig, damit auch das Publikum spüren kann, wie die Zeit vergeht. Die Eröffnung des Stückes, bei der die Musiker die Bühne vor dem roten Vorhang übernehmen ist in Schwarz-Weiß gehalten.

Der Titel „Palianytsia“

Bereits der Titel der Vorstellung weist starken Realitätsbezug zu den Geschehnissen im Osten Europas auf. Palianytsia ist ein traditionelles ukrainisches Brot, das auf verschiedene Arten zubereitet werden kann, auch unter sehr schwierigen Bedingungen (das Rezept finden Sie unter dem Punkt „Ins Gestalten kommen“).

Das Wort wurde zu Beginn des Krieges in der Ukraine häufig verwendet, um russische Schläferzellen aufzudecken, die in ukrainische Städte eingeschleust worden waren. Die Aussprache des Wortes Palianytsia lässt sofort erkennen, wer ukrainisch ist. Russ:innen aus Russland können das Wort nicht korrekt aussprechen, aber Menschen aus der Ukraine, die russisch sprechen, schon. So forderten Ukrainer:innen:„Sag Palianytsia“ und konnten je nach Antwort wissen, ob sie mit jemandem aus Russland sprechen oder nicht.

Die Liebe

Das Stück thematisiert das Leben eines Paares, das von der Geschichte "ausgepfiffen" wird und versucht nach schrecklichen Prüfungen wieder Fuß zu fassen. Was passiert, wenn ein Liebespaar eine schwierige Phase, eine erzwungene Trennung, durchmacht? Wie finden Sie sich nach einer solchen Trennung wieder?

Der Krieg

Im Hintergrund tobt Krieg. Alexander, der Jongleur, wiederholt unermüdlich, auf Russisch, dann auf Ukrainisch, dieselben Fragen am Anfang seines Jonglierakts: Name, Vorname, Nationalität, Beruf, Religion. Wohin gehst du? Was tust du? Mit wem? Vielleicht ist das ein Spiegel eines Polizeiverhörs oder einer Grenzkontrolle. Die Kugeln, die fallen, finden sich wieder in der Heftigkeit der Gesten. Man kann sich vorstellen, dass er sich im Nahkampf oder auf einem Minenfeld befindet. Was Alexander aber vor allem in Frage stellt, ist die Absurdität des Krieges in der Ukraine, aber auch aller anderen bewaffneten Konflikte. In seinem Text auf Russisch und Ukrainisch sagt er: "Meine Mutter ist Ukrainerin und mein Vater ist Russe... also was soll ich machen?“

Die Abwesenheit

In Palianytsia gibt es keinen Tod, aber den Kummer der Abwesenheit des geliebten Menschen und die Sprachlosigkeit dazu. Die Compagnie wollte jedoch nicht ein Bild reproduzieren, das man oft von Frauen sieht, die trauernd allein gelassen werden, während der Mann im Krieg kämpft. In Palianytsia ist die Frau natürlich sehr betroffen von der Abreise ihres Liebsten, doch sie schafft es, aus dieser Traurigkeit herauszukommen. Sie steigt wieder in die Seile: Metaphorisch gesprochen wird sie zum Leben wiedergeboren.

Der Wahnsinn

An mehreren Stellen des Stückes streift es den Wahnsinn. Das erste Mal, als Alexander geht und Charlotte allein bleibt. Sie befindet sie sich in einem Zustand der Leere, der dem Wahnsinn nahe ist. Sie liegt am Boden, redet mit sich selbst, schreit, weint. Danach ist Alexander an der Reihe, orientierungslos, "verbeult" zurückzukehren: Er ist verrückt geworden, er berichtet wiederholt, was ihm passiert ist. Und schließlich die verrückte Hochzeitsszene, in der die Musiker und Alexander zu tanzen beginnen. Wahnsinn ist hier eine Fluchtreaktion, wenn die Emotionen nicht mehr aushaltbar sind.

Jonglage und Luftakrobatik

Jonglage ist ein Teil der Artistik und somit oft mit Zirkus verbunden, aber nicht nur. Viele Menschen jonglieren, weil es ihnen Spaß macht. Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie das räumliche Vorstellungsvermögen werden ebenso geschult wie das Gefühl für Zeit und Rhythmus. Koordination und Gleichgewicht werden verbessert und man ist konstant in Bewegung. Die Gleichmäßigkeit der Jonglage kann dabei helfen, Stress zu reduzieren und sich zu entspannen. Jongliert werden kann mit Bällen, Tüchern, Keulen oder Tellern. Ein Gegenstand wird nach dem anderen in die Luft geworfen und wieder gefangen. Bei allen Formen der sogenannten Wurfjonglage befindet sich stets mindestens ein Gegenstand in der Luft.

Die Luftakrobatik zeichnet sie sich dadurch aus, dass eine oder mehrere Personen in der Luft turnen. Dazu werden verschiedene Geräte – beispielsweise ein Trapez oder Seil – verwendet, an bzw. mit denen Kunststücke ausgeführt werden. Das von Charlotte de la Bretèque entwickelte „Multicordes“ ist ein Vorhang aus dünnen Seilen, auf dem sie in der Luft schwebt und turnt.

Für Palianytsia wurde nach Künstler:innen gesucht, die einerseits stark in ihren eigenen Disziplinen, andererseits offen für Austausch und Durchmischung sind. Sie kommen alle aus verschiedenen Bereichen, was Vielfalt, besondere Entdeckungen und kulturelle Öffnung ermöglicht.

Alexander Koblikov | Jonglage

Seit seinem Abschluss an der Nationalen Zirkusakademie in Kiew tritt Alexander Koblikov international in verschiedenen Zirkussen und Varietés auf. Für seine Jonglage mit 14 Bällen steht er im Guinness Buch der Rekorde. 2021 gründete der Jongleur die Compagnie Zalataï mit.

©Tony Friede

Charlotte de la Bretèque | Multicordes

Für das von ihr geschaffene Luftraumgerät namens Multicordes entwickelte Charlotte ein spezielles technisches Vokabular, eine Mischung aus Strapaten, Handstand und Akrobatik. Sie tritt damit international auf und gründete 2021 die Compagnie Zalataï mit. Außerdem begann Charlotte sehr früh mit der Musik (Blockflöte, afrokubanische Perkussion, javanisches Gamelan) und versucht zunehmend, Musik und Akrobatik zu vereinen.

Aurélien Lebreton | Perkussion

Seit seiner Kindheit für Maghreb und Nahost Perkussion ausgebildet tritt Aurélien in verschiedenen Gruppen auf - vom kabylischen Jazz bis zu den Waslas von Aleppo. Seine Projekte sind oft interdisziplinär und verbinden Zirkus mit Musik und Tanz. Aurélien arbeitet auch als Pädagoge und schafft Kunst für den öffentlichen Raum.

Benjamin Lebert | Posaune, Tuba

Von seiner Vorliebe für Blechblasinstrumente geprägt, studierte Benjamin Tuba, Posaune und Sousaphon in Nantes. Nach dem Studium der klassischen Musik wandte er sich der Weltmusik zu und vertiefte seine Kenntnisse durch Begegnungen und Workshops im Ausland. Seit 2009 tritt er mit verschiedenen Projekten in ganz Europa auf.

Jean-Sébastien Hellard | Akkordeon

Im Alter von 9 Jahren begann Jean-Sébastien Akkordeon zu spielen. Inspiriert durch seine Zeit in Deutschland und dem Elsass, verbindet er Musik aus seiner Heimat der Bretagne mit Gypsy Jazz. In seinen Projekten vertont er Bretonische Musik, Weltmusik, Jazz und Chanson. Außerdem wirkt JeanSébastien in Shows für junges Publikum mit.

Pascaline Hervéet | Künstlerische Zusammenarbeit

Antoine Monzonis-Calvet | Lichtdesign

Hier finden Sie einige Ideen, wie Sie Ihre Schulklasse auf einen Vorstellungsbesuch vorbereiten oder danach im Unterricht damit weiterarbeiten können. So haben Sie die Möglichkeit das Erlebte mit Ihren Schüler:innen zu reflektieren und nachwirken zu lassen.

Viel Spaß und Freude damit!

Ins Erzählen kommen

Vor- und nachbereitende Fragerunden

Um die Schüler:innen auf die Performance vorzubereiten bzw. auch um den Besuch der Vorstellung nachzubereiten, können Sie beispielsweise mit folgenden Fragen arbeiten:

x Im Gespräch über den Titel der Vorstellung und dessen Zusammenhänge (siehe „Hintergrundwissen: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine“): Fallen euch Wörter ein, die besonders schwierig auszusprechen sind? Gibt es Wörter, an denen ihr (auf Deutsch oder einer anderen Sprache) erkennt, ob eine Sprache die Muttersprache von jemandem ist?

x Was bedeutet Frieden für dich?

x Was gefährdet Frieden deiner Meinung nach?

x Was kannst du selbst zum Frieden beitragen?

In Bewegung kommen

In der Gruppe jonglieren

Alexander Koblikov stellte durch seine Jonglage mit 14 Bällen einen Rekord auf. Falls ihr Jonglieren lernen wollt, findet ihr dazu zahlreiche Erklärungen im Internet und viele Videos auf Youtube, die euch das Jonglieren step by step erklären. Zum Beispiel hier: https://spielelux.de/jonglieren-lernen/

Tipp:

Solltet ihr lieber mit einer Lehrerin oder einem Lehrer jonglieren lernen, dann fragt bei uns in der Bühne im Hof nach einem Workshop: gabrielle.erd@buehneimhof.at

Aber wie viele Bälle könnt ihr als Klasse oder Gruppe gemeinsam in der Luft halten? Stellt euch dazu im Kreis auf und werft einen Ball über die Kreismitte von einer Person zur nächsten, bis alle den Ball einmal zugeworfen bekommen haben. Die Person, die den Ball zuletzt erhält, wirft ihn wieder zu der Person, die begonnen hat. Ihr habt nun ein Netz etabliert. Wiederholt das ein paar Mal und merkt euch die Reihenfolge: A wirft immer zu B, B wirft immer zu C, C wirft immer zu D, etc. Währen der erste Ball in dieser Reihenfolge immer weitergeworfen wird, gibt eure Lehrperson einen zweiten Ball in den Kreis, später einen dritten, einen vierten, … . Wie viele Bälle könnt ihr so in eurem Kreis weiterwerfen? Schafft ihr auch 14?

Bewegungsimprovisation mit einem (imaginären) Ball

Als Einstieg erhält jede:r einen kleinen Ball (oder Jonglierball). Zur Musik wird der Ball über den Körper balanciert: von der Schulter zu den Fingerspitzen, vom Nacken den Rücken hinunter oder auch über das Bein. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten und die Schüler:innen haben Zeit zu experimentieren. Im nächsten Schritt werden die Bälle zur Seite gelegt und alle stellen sich vor, dass ein kleiner Ball wie eine Murmel durch ihre Körper rollt. Die Murmel darf niemals stillstehen. Zu Beginn kann es hilfreich sein, wenn die Lehrperson vorgibt, wo die Murmel startet und welchen Weg sie im Körper nimmt. Nach und nach probieren die Schüler:innen, die Murmel alleine auf eine individuelle Reise zu schicken. Diese Übung kann auch in Partner:innenarbeit wunderbar funktionieren: A begleitet die Reise der Murmel sprachlich, B reagiert in Bewegung auf die Angaben von A.

©Kristian Wanvick

Ins Gestalten kommen

Multicordes des Friedens

Inspiriert vom Bühnenbild und den Multicordes von Charlotte de la Bretèque eignet sich die im Folgenden beschriebene Gestaltung besonders nach dem die Frage „Was bedeutet Frieden für dich?“ besprochen wurde. Jede:r darf aus verschiedenfarbigen Schnüren und Wollfäden auswählen. Alternativ können auch Perlen angeboten werden, um das individuelle Band zu gestalten. Es kann geflochten, gedreht, geknüpft werden. Schließlich versammeln sich alle um einen Reifen, der je nach Möglichkeit von der Decke hängend oder auch woanders befestigt im Raum hängt. Hierbei kann es sich um einen Holz- oder Metallring, aber auch beispielsweise um einen Hula-Hoop-Reifen handeln. Die Schüler:innen gehen zum Ring und binden ihr Band fest. Dabei können sie laut aussprechen, was sie sich in Bezug auf Frieden wünschen, oder ihren Wunsch auch nur für sich selbst im Stillen formulieren.

Palianytsia - Ein einfaches Brotrezept

800 g Mehl + 50 g Mehl zum Bestreuen

250 ml Milch

250 ml Wasser

20 g frische Hefe

1 Teelöffel Zucker

1 TL-1,5 TL Salz

3 Esslöffel Öl

Pergament oder Backpapier für die Form

Hier finden Sie eine ukrainische Videoanleitung. Auch ohne Sprachkenntnisse ist die Zubereitung gut verständlich: https://youtu.be/GmVvcYWKznA?si=kpW4z9tyVBcllnfj

Buchtipps

Mit dieser Literatur können Sie die Thematik in Ihrem Unterricht abrunden und erweitern:

Sara Pennypacker: Mein Freund Pax

Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen – seitdem sind die beiden unzertrennlich. Aber dann kommt der Krieg und reißt die beiden auseinander. Zwischen ihnen liegen Hunderte von Kilometern und warten tausend Gefahren, doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den jeweils anderen wiederzufinden …

Fortgesetzt wird die Geschichte in „Mein Freund Pax – Die Heimkehr“.

Übersetzt von: Birgitt Kollmann

Illustriert von: Jonathan Klassen

FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch 2019

304 Seiten

Karin Gruß/Tobias Krejtschi: Der rote Schuh

Den Opfern eine Identität geben. Dies ist die Intention eines Fotoreporters im Israelisch-Arabischen Konflikt. Nach einem Bombenanschlag auf einen Schulbus gerät im Krankenhaus ein roter Basketballschuh in den Fokus des Journalisten, der den Blick durch die Kamera lange Zeit nicht von diesem symbolstarken Zeichen abwenden kann. Dieser Eindruck wird im Bilderbuch durch den roten Kontrast zu den in grau gehaltenen Seiten verstärkt. Während auf der Bildebene die Individualisierung des Jungen, der an Kopf und Bein verletzt wurde, über den Schuh stattfindet, wird im Text Identität durch die Namensgebung gestiftet: „Er heißt Kenan.“ Die subjektivierte Perspektive durch die Kamera führt junge

Betrachter*innen nah an die Figuren heran und lässt bei genauerer Betrachtung Zeitungsausschnitte im Kleidungsmaterial, die Psyche des Berichterstatters und die hellen Momente der Hoffnung erkennen. Beispielhaft wird ein ungeschönter Blick auf eine Szene von Zerstörung und Schmerz geworfen – und damit angeregt, über mediale Darstellungen von Krieg und ihre Gewöhnungseffekte nachzudenken. Boie 2013.

32 Seiten

Jane Teller: Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.

Das schmale, aber gewichtige Büchlein entwirft ein Was-wäre-wennSzenario, in dem die Auswirkungen eines möglichen Zusammenbruchs der Europäischen Union erörtert werden. Die immer noch aktuell diskutierte Flüchtlingssituation wird dabei verkehrt: Europäer*innen suchen in arabischen Ländern Asyl, um dem Krieg in ihrem Land zu entfliehen. Ergebnis sind zerrissene Familien, der Kampf um Arbeitsgenehmigungen und Verständigungsprobleme. Das Leben als „Mensch dritter Klasse“ wird mit hoher Authentizität geschildert und durch die intensiven, teils abstrakten Illustrationen noch verstärkt. Dieses Gedankenspiel eröffnet eine spannende neue Perspektive und bringt ein potentielles Schicksal vielleicht näher an Lesende heran, als es das tagespolitische Geschehen vermag. Flucht und deren Gründe werden sachlich nachvollziehbar gemacht, ohne auf Mitgefühl zu verzichten. Besonders bemerkenswert ist auch, dass die verschiedenen

Übersetzungen des ursprünglich dänischen Textes an die jeweiligen geopolitischen Situationen angepasst wurden. Vom Verlag gibt es umfangreiche Unterrichtsmaterialien zum Buch.

dtv Reihe Hanser 2015.

64 Seiten

Francois de Smet / Thierry

Die Menschenrechte

Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ feierte 2018 ihr 70-jähriges Jubiläum und die Zeit zeigt immer wieder, dass es notwendig ist, sich ihre Inhalte ins Gedächtnis zu rufen: Rassismus, Sexismus, Flucht, Terror und Gewalt sind nur einige wenige der wichtigen Themen, die in dem 1948 unterzeichneten Dokument angesprochen werden. Und dennoch stellen sich heute dieselben Fragen wie bei der Unterzeichnung: Ist es nicht selbstverständlich, dass alle Menschen von Grund auf frei und gleich an Würde sind, ein Recht auf Bildung, Meinungs- und Religionsfreiheit sowie auf Arbeit haben? Und ist uns auch bewusst, dass die Rechte auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit, auf Asyl und soziale Sicherheit sowie das Recht, jedes Land verlassen zu können, Rechte sind, die für alle Menschen gelten? Die Comic-Bibliothek des Wissens hat sich dazu verschrieben, komplizierte Wissensgebiete in Form von Comics leichter zugänglich zu machen. Dies gelingt den Verfasser*innen hier auf besondere Art: – indem sie die Menschenrechte selbst zu Wort kommen lassen. Neben der Entstehungsgeschichte werden die einzelnen Artikel des Dokuments verständlich aufbereitet und reflektiert, was sich seit dessen Unterzeichnung verändert hat. Aus d. Franz. v. Edmund Jacoby. Jacoby & Stuart 2020. 88 Seiten

Tipp: Viele weitere wertvolle Buchtipps finden Sie hier: https://www.stube.at/

Die STUBE ist eine Service-Einrichtung für alle, die sich für Kinder- und Jugendliteratur interessieren und für alle, die Literatur und Medien an Kinder und Jugendliche vermitteln.

Quellen:

• Hintergrundwissen: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine https://www.zdf.de/kinder/logo/streit-zwischen-ukraine-und-russland-100.html

• Jonglage und Luftakrobatik https://www.kuebler-sport.de/blog/jonglieren-nur-etwas-fuer-den-zirkus/

Charlotte de la Bretèque (multicordes.com)

Auf Anfrage sind bei allen Veranstaltungen des Vermittlungsangebots und darüber hinaus direkte Begegnungen mit den Kunstschaffenden möglich. Gerne organisieren wir moderierte Diskussionsrunden als Vor- bzw. Nachbereitung Ihres Vorstellungsbesuchs und bieten auch kostenlose Einführungsgespräche an.

Wir bieten zu jeder Schulveranstaltung einen Workshop, ein Künstler:innengespräch oder eine Vermittlungsaktion an, die Ihnen und Ihren Schüler:innen vor oder nach dem Vorstellungsbesuch hilft, einen persönlicheren und direkteren Zugang zu den Inhalten der Produktionen und der künstlerischen Herangehensweise zu bekommen.

Oder wir besuchen Sie im Klassenzimmer und bereiten den Besuch in der Bühne im Hof mit Ihrer Klasse vor. Die Dauer und der Ablauf des Vermittlungsangebots ist abhängig vom Alter der Schüler:innen und von den Vorstellungsinhalten. Termine sowie die inhaltlichen Schwerpunkte vereinbaren wir gerne individuell mit Ihnen.

Wollen Sie mit Ihrer Klasse einen Blick hinter die Kulissen werfen? Lernen Sie unser Haus im Rahmen einer Hausführung auf informative und unterhaltsame Weise neu kennen. Wir empfehlen, die Hausführung mit einem Vorstellungs- oder Workshopbesuch zu verbinden.

Gerne geben wir Ihnen auch Informationen zu unserer Workshopreihe Bühne hoch 4. Das sind vier Vormittag oder vier Nachmittage (für die Nachmittagsbetreuung) mit vier verschiedenen Künstler:innen in den Genres Musik, Tanz, Zirkus und Theater bei uns im Haus. Die Workshops laufen drei Stunden und führen dadurch richtig gut in das jeweilige Genre ein. Am Ende des jeweiligen Workshops steht eine kurze Bühnenperformance, bei der das Erlebte und Erlernte zusammengefasst gezeigt wird.

Gabrielle Erd MA | Kulturvermittlung

M +43 (0) 664/604 99 593 | E gabrielle.erd@buehneimhof.at Weitere aktuelle Informationen finden Sie online unter https://www.festspielhaus.at/de/kulturvermittlung

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