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"Die Ausbildung der Fachkräfte ist das große Manko der Slowakei" NPZ: Herr Kley, wie sind Sie in die Slowakei gekommen? Jochen Kley: Wenn man Teil einer großen Firmengruppe wie E.ON ist, wird von einem erwartet, dass man nach ein paar Jahren die Position wechselt. Ich arbeite seit über 20 Jahren bei E.ON. Die letzten 7 Jahre war ich verantwortlich für das Konzern-Controlling und Konzern-Planning in Düsseldorf. Davor war ich 7 Jahre Managing Direktor der E.ON Netzgesellschaft mit Sitz in Bayreuth. Die Slowakei war eine Option, die aufgrund der geographischen Lage attraktiv war. Bratislava liegt in einem Vierländer-Eck, man erreicht viele Großstädte, sogar die deutsche Grenze, relativ schnell. Wie geht es Ihnen mit der Sprache und dem Leben in Bratislava? Meine Frau und ich wohnen jetzt seit knapp zwei Jahren in Bratislava. Der Anfang, bis wir erste Kontakte knüpften, war für uns beide nicht ganz einfach. Die Sprache ist nicht leicht zu lernen. Aber das liegt nicht so sehr an der Sprache, sondern mehr an mir. Ich bin ein eher mathematisch, nicht sprachlich orientierter Mensch. Auf der anderen Seite bin ich überrascht, wie stark hier die deutsche und englische Sprache vertreten ist. Das ist ein großer Vorteil, trägt aber wenig zur Motivation bei, Slowakisch zu lernen. Mittlerweile haben wir uns aber sehr gut eingelebt.

Die "NPZ - Neue Pressburger Zeitung" sprach mit dem aus Deutschland stammenden Generaldirektor der ZSE, Jochen Kley, über den slowakischen Strommarkt, das wirtschaftliche Umfeld für ausländische Investoren in der Slowakei und seinen persönlichen Weg an die Spitze des führenden slowakischen Stromanbieters im Land. Text: Katarína Kironská und Christoph Thanei, Fotos: ZSE

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Wie nützen Sie Ihre Freizeit hier? Ich bin auch sehr positiv überrascht, wie sicher und freundlich Bratislava ist. Meine Frau geht sogar abends alleine in die Stadt, das könnte sie zum Beispiel in Berlin nicht überall machen. Mein letzter Urlaub war vor einem Jahr. Wir


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waren Wandern in der Hohen Tatra. Ich muss sagen, die Slowakei ist zwar ein kleines Land, hat aber touristisch außer einer Meeresküste unheimlich viel zu bieten! Und wenn man noch dazu den ganzen Raum, also nicht nur Bratislava, sondern auch die Länder und Städte, die die Hauptstadt umgeben, nutzen lernt, dann kann man sich wirklich nicht beklagen. Wir haben auch schon überlegt, ob wir je wieder nach Deutschland zurückziehen. Dieses 4-Länder-Eck bietet schon einen ziemlich großen Reiz. Die ZSE ist ursprünglich aus einem regionalen staatlichen Monopol entstanden. Ist davon noch etwas zu merken? ZSE ist als Netzverteiler nach wie vor eine Monopolfirma. Das Netz steht unter der Kontrolle der staatlichen Regulierung, ob staatlich oder nicht, macht dafür nicht so einen großen Unterschied. Die Rahmenbedingungen für das Netz sind mehr oder weniger die gleichen. Zu Veränderungen kam es jedoch im Vertrieb aufgrund des Unbundling, was bedeutet, dass gemäß EU-Regeln und staatlichen Gesetzen Netz und Vertrieb getrennt werden mussten. In der Slowakei können die Kunden heute zwischen 20 unterschiedlichen Anbietern wählen. Wie kommen Sie mit diesem Konkurrenzumfeld der Anbieter zurecht? Das Konkurrenzumfeld als Anbieter ist für uns ein ganz anderes als im Netz. Im Netz ist es wichtig, mit dem Regulierer, der die Vorgaben macht, ein Einvernehmen zu erzielen. Im Vertrieb muss man schauen, wie man die Kunden hält. Dafür muss man interessante und günstige Angebote erstellen. Um dem Konkurrenzdruck beim Strom etwas entgegenzuwirken, sind wir vor zwei Jahren auch ins Gasgeschäft eingestiegen. Da haben wir zur Zeit einen Marktanteil von zwei Prozent. Ähnlich wie andere ins Stromgeschäft einsteigen, versuchen wir als Gasanbieter mit dem Schwerpunkt Westslowakei, unseren Kunden attraktive Angebote anzubieten.

Wird die Auswahlmöglichkeit bei den Strom-Anbietern in erster Linie von großen Firmen genützt? Dies ist auch durch das Unbundling bedingt, das ja ein stufenweiser Prozess war. Zuerst durften die großen Firmen wählen. Sie haben einerseits die entsprechenden Kapazitäten und andererseits sind sie im ständigen Konkurrenzkampf. Mit der Zeit wächst aber auch die Zahl der Haushaltskunden, die bewusst wählen. Unsere Wechselrate liegt bei bis zu 5 Prozent pro Jahr. Ich vermute, sie wird sich mit der Zeit dem europäischen Durschnitt anpassen. Die Leute merken immer mehr, dass es Wettbewerb gibt und dass ein Wechsel relativ einfach ist. Sie können den Wechsel unkompliziert im Internet vollziehen, indem Sie einen Wettbewerber auswählen und Ihre Zählerkundennummer angeben.

Das geht in der Slowakei nicht so schnell wie z.B. in Österreich oder in Deutschland. Grüner Strom ist nicht billig und deshalb müssen sich das Land und die Bevölkerung die Schritte bewusst überlegen. Der heutige Strompreis bewegt sich zwischen 35 und 36 Euro pro Megawattstunde. Nehmen wir zum Vergleich die Solarenergie, die in der Slowakei stark vertreten ist. Wenn man der Photovoltaik einen Preis bis zu 430 Euro pro Megawattstunde garantiert, was denken Sie, wer die Differenz bezahlt? Natürlich Sie als Kunde. Außerdem ist für die Slowakei wichtig, dass Arbeitsplätze, soweit es geht, erhalten bleiben. Bei einer Arbeitslosenquote von 14 Prozent ist sehr zu überlegen, ob man große Investoren mit hohen Energiepreisen vertreiben will. Es ist wichtig, eine Balance zu finden.

Ist für einen Wechsel der Preis der entscheidende Faktor? Bei Großkunden, die relativ selbständig sind und all die anderen Services selber haben, geht es schon hauptsächlich um den Preis. Bei kleineren Firmen und Haushaltskunden ist das Gesamtpaket entscheidend. Das bedeutet, wir bieten jetzt auch Zusatzleistungen an. Die zurzeit aktuellste, die man auch überall auf den Billboards sehen kann, sind verschiedene Versicherungsleistungen. Wir bieten unseren Kunden unter anderem die Garantie, dass sie im Falle eines Unfalls Hilfe bekommen. Diese Zusatzleistung ist für den Kunden freiwillig, bedeutet aber eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Für den Kunden lohnt es sich und wir behalten ihn damit weiterhin bei uns. Wir sind also schon ständig am Überlegen: Was kann ich anbieten, um das Angebot noch attraktiver zu gestalten? Denn nur der Kampf um den Preis alleine genügt nicht. Der wird in der Slowakei sowieso vom Regulierer begrenzt. Die Strom- und Gaspreise für Haushaltskunden und kleine Gewerbebetreibende werden in der Slowakei durch den Regulierer festgelegt.

Warum ist in der Slowakei der Strom so teuer? Wir produzieren den Strom ja nicht selbst, sondern kaufen ihn auf Strombörsen ein. Unser Einfluss auf den Preis ist damit beschränkt, wir können aber frei entscheiden, wo wir welchen Strom kaufen. Die Stromnetze sind ja grenzüberschreitend verbunden. Nun aber zu Ihrer Frage. Die müssen wir differenziert betrachten. Bei den Haushaltskunden liegt die Slowakei nach den neuesten Aussagen von Eurostat unter dem europäischen Durchschnitt. Bei den Industriestrompreisen sieht es allerdings anders aus. Hier gehört die Slowakei mit zu den teuersten Ländern in Europa. Dies liegt hauptsächlich an den Subventionen für erneuerbare Energien, Kohle und Atomenergie, die im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern auch in den Industriestrompreisen enthalten sind.

In Deutschland ist die Energiewende ein großes Thema. Wie läuft es in der Slowakei mit dem Umstieg auf grünen Strom?

Versucht E.ON als Gesellschafter der ZSE nicht auch die deutsche Energiewende in die Slowakei zu bringen? E.ON ist in der ZSE Minderheitsgesellschafter mit operativer Führung. Wir sind in einer sehr engen Zusammenarbeit mit der Staatsvertretung, die 51 Prozent der Aktien besitzt. Ich kann mich an keine wichtige Entscheidung erinnern, die

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Dipl.-Kfm. Jochen Kley (7.10.1959) studierte Wirtschaft in Mannheim. Nach ersten Erfahrungen in verschiedenen Firmen wie PreussenElektra in Hannover kam er im Jahr 2000 zu E.ON, zunächst in Bayreuth (Managing Director), dann Düsseldorf (Senior Vice President Corporate Planning and Controlling). Seit 2012 Vorstandsmitglied bei Západoslovenská energetika, a.s. (ZSE) in Bratislava, seit Dezember 2013 Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor. Hobbys: Reisen, Golf, Politik

nicht im Konsens getroffen wurde. E.ON als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen ist nicht in der Position des Botschafters der deutschen Energiepolitik. Wir versuchen aber schon, in die Richtung der Energieeffizienz zu gehen. Im Herbst soll ein Gesetzesentwurf kommen, wodurch es für die Slowakei Förderungen aus der EU geben soll. Das heißt, wenn jemand z.B. sein Haus isoliert und damit zur Energieeinsparung beiträgt, kann er einen Zuschuss bekommen. Damit ergeben sich attraktive Möglichkeiten für unsere Kunden. Nach den EU-Direktiven können in der Slowakei bis zu 14% an erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist werden. Welchen Energiemix bietet ZSE? Wir kaufen unseren Strom wie gesagt an den Strombörsen. Trotzdem erhält auch unser Strom im Durchschnitt den 14-prozentigen Anteil an erneuerbaren Energien erzeugt in der Slowakei. Es ist schwer zu sagen, welcher Kunde welchen Teil des Stroms bekommt, der Strom hat ja kein Etikett. Neben der erneuerbaren Energie inklusive Wasserkraft wird der Strom aus Gas, Kohle und zu einem Großteil aus Nuklearenergie erzeugt. Ein breiter Energiemix ist sicher von Vorteil, um einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren.

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Wie sind Sie mit der Zahlungsmoral der slowakischen Kunden zufrieden? Eigentlich sehr. Natürlich kommt es vor, dass Kunden, oft auch aus Versehen, nicht bezahlen. Bis jetzt haben wir jedoch immer eine Lösung gefunden. Was wir etwas störend finden, ist die Zahlungsmoral einiger staatlichen Institutionen, z. B. der Krankenhäuser. Es ist sicher nachvollziehbar, dass wir einem Krankenhaus nicht einfach den Strom abstellen können. Denn das geschieht, wenn jemand trotz Mahnung nicht bezahlt. Ob es um eine Firma oder einen Haushalt geht, alle werden gleich behandelt. Bei den Krankenhäusern brauchen wir eine etwas größere Überzeugungskraft. Haben sie auch Erfahrungen mit illegalen Stromabnahmen gemacht? Wenn man eine Million Kunden am Stromnetz hat, kann auch so etwas passieren. Es gibt aber Länder, in denen die Netzverluste zweimal so hoch sind wie in der Slowakei. Hier sind es 7 Prozent. Das ist nicht schlecht, denn das meiste davon machen die technischen Verluste aus. Die physischen Verluste beim Transport des Stromes kann man nicht vermeiden. Der Rest sind ökonomische Verluste, darunter auch die illegalen Stromabnahmen. Sie engagieren sich zunehmend im Bereich der E-Mobilität. Welche Zukunft hat die für Sie?

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Die ZSE beteiligt sich an mehreren, länderübergreifenden Programmen zu E-Mobilität. Derzeit wäre ein groß angelegter Umstieg aber für die Konsumenten noch zu teuer. Für wenige Kunden lohnt es sich aber noch nicht, ein großflächiges Netz an Versorgungsstellen aufzubauen. Es muss erst ein zusätzlicher Anreiz kommen, E-Mobile müssen ausreichend attraktiv für die Kunden werden. Wenn es einmal so weit ist, wird die Entwicklung dann sehr schnell gehen. Und auf diesen Zeitpunkt müssen wir vorbereitet sein. Wie sind Sie in der Slowakei mit dem Umfeld zufrieden, das hier für ein Unternehmen wie Ihres geschaffen wird? Ich nehme natürlich schon wahr, dass sich einige über die Bedingungen hier beschweren, aber ich kann mich zum Glück nicht beklagen. Es gibt jedoch einen Punkt, in dem ich mittelfristig Schwierigkeiten sehe, und das ist die Ausbildung. Früher gab es hier das Konzept der Schulausbildung kombiniert mit einer Ausbildung im Betrieb. Das war vergleichbar mit der dualen Ausbildung in Deutschland. Wahrscheinlich hat man dies im Zug der rapiden Entwicklung des Staates aus den Augen verloren. Gerade im technischen Bereich ist es sehr ambitioniert, ausreichend qualifizierte Personen zu bekommen. Heute gibt es eine Menge studierter Leute, die auch motiviert sind, die aber nie eine Schraube in der Hand gehalten haben, und das ist gerade im technischen Bereich ein Problem. Die Mitarbeiter, die wir neu einstellen, müssen wir zum Teil selbst ausbilden. Dabei bietet die Slowakei inmitten Europas einen guten Standort um erfolgreich Geschäfte zu machen.

Das Unternehmen: Západoslovenská energetika, a.s. (ZSE) gehört seit 2002 zu 49 Prozent der deutschen E.ON-Gruppe, zu 51 Prozent der Slowakischen Republik (Nationalvermögensfonds FNM). Die Tochterunternehmen ZSE Energia, a.s., und Západoslovenská distribučná, a.s., sind für den Strom- und Gasvertrieb und das Stromnetz zuständig.


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„Chýbajúce praktické vzdelanie odborných síl je veľkým nedostatkom Slovenska“ Mesačník “NPZ - Neue Pressburger Zeitung“ sa zhováral s generálnym riaditeľom ZSE, Jochenom Kleyom, o témach ako je slovenský trh s elektrickou energiou, podnikateľské prostredie, ktoré pre zahraničných investorov Slovensko vytvára a jeho osobná cesta na vrchol popredného slovenského poskytovateľa elektrickej energie. Text: Katarína Kironská a Christoph Thanei, Fotografie: Tomáš Kostka

NPZ: Pán Kley, ako ste sa dostali na Slovensko? Jochen Kley: Keď ste súčasťou veľkej firemnej spoločnosti, akou je E.ON, očakáva sa, že po niekoľkých rokoch zmeníte pracovnú pozíciu. Ja pracujem pre E.ON vyše 20 rokov. Posledných 7 rokov som mal na starosti kontrolu a plánovanie v Düssel-

dorfe. Počas siedmych rokov pred tým som bol v pozícii výkonného riaditeľa spoločnosti E.ON so sídlom v Bayreuthe. Slovensko bolo jednou z možností, ktoré sa mi otvorili a ktorú som z hľadiska geografickej polohy považoval za vcelku výhodnú. Bratislava sa nachádza na rozhraní štyroch krajín, v tesnej blízkosti mnohých európ-

skych veľkomiest, dokonca aj nemeckej hranice. Ako ste si poradili s jazykom a životom v Bratislave? S manželkou bývame v Bratislave takmer dva roky. Začiatky neboli jednoduché, najmä kým sme nenadviazali prvé kontak-

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je nič, čo by svojím návštevníkom nemohla ponúknuť! A keď sa k tomu naučíte využívať celý priestor, teda nielen Bratislavu, ale aj krajiny a mestá, ktoré ju obklopujú, potom naozaj nie je dôvod na sťažnosti. Je otázne, či sa vôbec niekedy budeme chcieť vrátiť do Nemecka. Skutočnosť, že sa tu stretávajú hranice hneď niekoľkých štátov, je pre nás veľmi lákavá.

Dipl.-Kfm. Jochen Kley (7.10.1959) vyštudoval ekonómiu v Mannheime. Po prvých skúsenostiach z rôznych firiem ako napr. PreussenElektra v Hannoveri, sa v roku 2000 dostal do spoločnosti E.ON, pre ktorú pôsobil najprv v Bayreuthe (Managing Director), neskôr v Düsseldorfe (Senior Vice President Corporate Planning and Controlling). Od roku 2012 je členom predstavenstva Západoslovenskej energetiky, a.s. (ZSE) v Bratislave a od roku 2013 pôsobí na poste predsedu predstavenstva a generálneho riaditeľa. Záľuby: cestovanie, golf, politika.

ty. Ani jazyk sa neučí ľahko, ale to nie je chyba jazyka, skôr moja. Myslím, že som človek orientovaný viac na počty, ako na reči. Musím však povedať, že som prekvapený, ako silno sú tu nemčina a angličtina zastúpené. Je to obrovská výhoda, avšak k motivácii naučiť sa slovenčinu vôbec neprispieva. Medzičasom sme sa so Slovenskom dobre zžili. Ako využívate svoj voľný čas? Tiež som príjemne prekvapený, aká bezpečná je Bratislava. Moja žena napr. chodí večer sama do mesta. To by v Berlíne mohla len málokde. Poslednú dovolenku som mal asi pred rokom. Boli sme na turistike vo Vysokých Tatrách. Slovensko je síce malá krajina, mimo morskej pláže však nie

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ZSE pôvodne vzniklo z regionálneho štátneho monopolu. Je z toho ešte niečo badať? ZSE je v oblasti dodávania elektrickej energie stále monopolom. Sieť je pod dozorom štátnej regulácie, preto nevzniká žiaden významný rozdiel medzi spoločnosťou, ktorá je štátna a takou, ktorá nie je. Všeobecné podmienky pre rozvodovú sieť sú viac-menej rovnaké. Zmeny však nastali v oblasti distribúcie a to v dôsledku tzv. unbundlingu, čo znamená, že sa v súlade s pravidlami EÚ a štátnymi zákonmi sieť oddelila od predaja. Na slovenskom trhu si tak zákazník môže vybrať z vyše 20 rôznych poskytovateľov. Aké je spomínané konkurenčné prostredie poskytovateľov elektrickej energie? Konkurenčné prostredie poskytovateľa je pre nás úplne odlišné od toho v sieti. V sieti je dôležité dôjsť k zhode s regulátorom, ktorý vytvára pravidlá. V oblasti distribúcie je prvoradé udržať si zákazníka. Nato je potrebné vytvárať zaujímavé a výhodné ponuky. Pre vyrovnanie konkurenčného tlaku v oblasti elektriny, sme sa pred dvomi rokmi rozhodli vstúpiť do obchodu s plynom. Na danom trhu máme momentálne dvojpercentný podiel. Podobne, ako iní vstupujú do obchodu s elektrinou, tak sa teraz my, ako jeden z dodávateľov plynu so zameraním na západné Slovensko, snažíme pre klientov vytvárať atraktívne ponuky. Kto prioritne využíva možnosť voľby medzi poskytovateľmi elektrickej energie? Toto je tiež podmienené procesom postupného oddeľovania siete od obchodu. Keďže veľké spoločnosti disponujú po-

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trebnými kapacitami a sú tiež v neustálom konkurenčnom boji, mohli si vyberať ako prvé. Pomaly však rastie aj počet domácností, ktoré využívajú možnosť výberu. Naša percentuálna medziročná zmena sa pohybuje vo výške do 5 percent. Predpokladám, že postupom času bude rásť a prispôsobí sa európskemu priemeru. Napokon, ľudia si konkurenčný boj i fakt, že zmena je pomerne jednoduchá, stále viac uvedomujú. Zmenu je možné vykonať celkom jednoducho cez internet. Len zaškrtnete jedného z poskytovateľov a zadáte svoje zákaznícke číslo uvedené na elektromere. Je v prípade zmeny rozhodujúcim faktorom cena? V prípade veľkých, pomerne samostatných spoločností, väčšinou áno. Ak je zákazníkom menšia firma alebo domácnosť, rozhodujúci je balíček služieb. Najnovšie sa zameriavame na ponuku dodatkových služieb. Našou najaktuálnejšou službou je poistenie, čo si možno všimnúť aj na plochách okolitej veľkoplošnej reklamy. Svojim klientom ponúkame záruku, že v prípade nehody bude o nich náležite postarané. Táto dodatková služba je dobrovoľná, ale výhodná pre obe strany. Zákazníkovi sa oplatí z hľadiska ceny i ponúkanej služby a my si ho tak aj naďalej udržíme. Ako popredný dodávateľ elektriny neustále uvažujeme, čo môžeme ešte ponúknuť, aby bola ponuka čo najatraktívnejšia? Samotný boj o cenu nemá zmysel. O tej na Slovensku rozhoduje regulátor. Ceny elektriny a zemného plynu pre domácnosti a drobných podnikateľov sú na Slovensku definované regulátorom. Nemecko sa vo veľkom zaoberá tematikou prechodu na obnoviteľné zdroje. Ako sa v tomto smere vyvíja Slovensko? Postup nie je taký rýchly ako napr. v Rakúsku alebo Nemecku. Takýto druh elektriny nie je lacný. Krajina i obyvateľstvo si prípadné vyradenie jadrovej energie musí dobre zvážiť. Aktuálna cena elektrickej energie sa pohybuje medzi 35 a 36 euro za jednu megawatthodinu. Pre porovnanie si vezmite slnečnú energiu, ktorá má na Slovensku silné zastúpenie.


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Ak podporíte jednu mehawatthodinu fotovoltaiky sumou do 430 euro, čo si myslíte, kto zaplatí zvyšok? Samozrejme, že Vy, ako zákazník. Okrem toho je pre Slovensko, pri súčasnej 14-percentnej miere nezamestnanosti, dôležité, aby pracovné miesta zostali zachované. Odohnanie veľkých investorov s vysokými cenami energií je preto hodné zváženia. Dôležité je nájsť rovnováhu. Prečo je na Slovensku cena elektriny taká vysoká? My sami elektrinu nevyrábame, kupujeme ju na burzách. Náš vplyv na ceny je z tohto dôvodu obmedzený. Môžeme sa však slobodne rozhodnúť, kde si aký druh elektrickej energie zakúpime. Napokon, sieť je v okolitých krajinách prepojená. Ale teraz k Vašej otázke. Odpoveď na ňu nie je jednotná: Keď ako zákazníkov berieme do úvahy domácnosti, je Slovensko v súlade s najnovšími vyhláseniami Eurostatu pod európskym priemerom. Ak však ide o priemyselných odberateľov, situácia naberá celkom odlišný rozmer. V tejto oblasti patrí Slovensko k najdrahším krajinám v Európe, čo je spôsobené hlavne dotáciami na obnoviteľné zdroje, uhlie a jadrovú energiu, ktoré sú v porovnaní s inými európskymi krajinami obsiahnuté v cene za elektrinu. Pokúša sa E.ON, ako jeden z akcionárov ZSE, naviesť Slovensko na spôsob, akým Nemecko prešlo na obnoviteľné zdroje energie? E.ON je v ZSE menšinovým akcionárom s operatívnym vedením. Veľmi úzko spolupracujeme so štátom, ktorý vlastní 51 percent akcií. Nemôžem si spomenúť na jediné rozhodnutie, ktoré by sme neboli prijali na základe vzájomného konsenzu. E.ON, ako súkromne organizovaná spoločnosť, nie je v pozícii vyslanca za nemeckú energiu. I keď je pravda, že sa snažíme posúvať v smere energetickej hospodárnosti. Na jeseň by sa mal objaviť návrh zákona, na základe ktorého by Slovensko malo získať nárok na podporu z Európskej únie. Znamená to, že ak si niekto dá napr. zatepliť dom, čím prispeje k úspore energií, môže získať príspevok. Týmto sa pre na-

šich zákazníkov otvoria mnohé zaujímavé možnosti. Podľa smerníc EU môže v rámci Slovenska 14 percent elektrickej energie pochádzať z obnoviteľných zdrojov. Akú zmes energií ponúka ZSE? Ako som už spomenul, elektrinu kupujeme na burzách. Napriek tomu dosahuje priemerný 14 percentný podiel energie vyrobene z obnoviteľných zdrojov na Slovensku, aj naša zmes. Je ťažké povedať, ktorý zákazník dostáva ktorú časť elektrickej energie, napokon prúd nemá žiaden štítok, kde by to bolo rozpísané. Zvyšok prúdu pochádza z uhlia a plynu, pričom väčšina sa vyrába z jadrovej energie. Široká zmes energie je, aj v prípade súčasných problémov s dodávkou plynu, určite výhodou. Ako ste spokojný s platobnou morálkou slovenských zákazníkov? V podstate som veľmi spokojný. Samozrejme sa z času na čas stane, že zákazník akýmsi nedopatrením nezaplatí. Napriek tomu sme doteraz vždy našli riešenie. Znepokojujúca je platobná morálka niektorých štátnych inštitúcií, napr. nemocníc. Je iste pochopiteľné, že nemocnici nemôžeme len tak vypnúť prúd. Pretože aj to sa stáva ak zákazník, napriek upomienke, nezaplatí. Či už ide o firmu alebo domácnosť, ku každému pristupujeme rovnako. V prípade nemocníc si to vyžaduje trochu väčšie presvedčovacie schopnosti. Máte skúsenosti s nelegálnym odberom prúdu? Pri počte milión pripojených zákazníkov sa to stane. Avšak sú krajiny, ktorých energetické straty sú dvakrát také vysoké, ako naše. Slovensko má stratu 7 percent. To nie je zlé, pretože väčšinou ide o technické straty. Sú to prirodzené fyzikálne straty, ktorým pri preprave prúdu nemožno uniknúť. Zvyšok tvoria ekonomické straty a medzi tie patrí aj nelegálny odber prúdu. Čoraz viac sa zaoberáte oblasťou elektromobility. Akú budúcnosť v nej vidíte?

ZSE sa zapája do viacerých cezhraničných projektov v oblasti elektromobility. V súčasnosti je masový prechod na e-mobilitu pre spotrebiteľov finančne nezaujímavý. A nám sa zatiaľ pre tých pár zákazníkov, ktorí vlastnia elektromobil, neoplatí vybudovať rozsiahlu sieť odberných miest. Myslíme si, že si to vyžaduje dodatočný stimul. Je potrebné zvýšiť atraktivitu elektromobilov tak, aby po nich siahlo čoraz viac zákazníkov. Keď sa toto stane, rozvoj bude veľmi rýchly. A na ten okamih sa chceme dôkladne pripraviť. Ako ste spokojný s prostredím, ktoré Slovensko vytvára pre spoločnosť ako je tá Vaša? Uvedomujem si, že sa mnohí na dané podmienky sťažujú. Našťastie, nie je to môj prípad. Napriek tomu vidím jeden nedostatok, ktorý môže v budúcnosti Slovensku priniesť nemalé problémy, a tým je vzdelanie. Kedysi sa tu využíval kombinovaný koncept vzdelávania, učila sa teda teória aj prax. Tento systém bol porovnateľný s duálnym systémom vzdelávania v Nemecku. Predpokladám, že v dôsledku rýchleho rozvoja štátu, sa na túto oblasť pozabudlo. Práve v technickej oblasti je veľmi ťažké nájsť dostatočne kvalifikovaných ľudí. Dnes má Slovensko množstvo študovaných a najmä motivovaných ľudí, ktorí však nikdy nedržali ani len skrutku v rukách. A to je práve v tejto oblasti veľký problém. Ľudí, ktorých zamestnáme, si musíme z časti sami zaučiť. Pritom má Slovensko v srdci Európy ideálnu polohu pre úspešné podnikanie.

Spoločnosť: Od roku 2002 vlastní 49 percent podielu Západoslovenskej energetiky, a.s. (ZSE) nemecká spoločnosť E.ON a zvyšných 51 percent Slovenská republika (Fond národného majetku, FNM). Dcérske spoločnosti ZSE Energia, a.s. a Západoslovenská distribučná, a.s. sú zodpovedné za prevádzku distribučnej siete a dodávku elektrickej energie a zemného plynu.

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