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Touristische Juwelen der Slowakei Text: Katarína Kironská, Fotos: Spišský hrad, Chrám sv. Jakuba: TIK Levoča, Kremnická mincovňa: www.mint.sk, Tomáš Kostka
Jakobskirche in Levoča Die über 700 Jahre alte Jakobskirche in Levoča (Leutschau), eine der größten gotischen Kirchen der Slowakei, birgt in ihrem Inneren den mit einer Höhe von 18,6 Metern und einer Breite von 6,3 Metern größten gotischen Holzaltar der Welt. Das vergoldete Lindenholzmeisterwerk entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Ganze zehn Jahre arbeitete Meister Paul aus Leutschau daran mit einem ausgeklügelten System von Kreisen und Dreiecken.
Zipser Burg Die Anlage der Zipser Burg erstreckt sich auf mehr als 4 Hektar und ist damit die größte Burgruine Mitteleuropas sowie ein Symbol für die jahrhundertelange Geschichte unserer mitteleuropäischen Region. Die majestätische Festung dokumentiert die Entwicklung der slowakischen Architektur vom 12. bis 18. Jahrhundert. Sie ist Teil des nationalen Kulturerbes und wurde unter die historischen Denkmäler unter dem Schutz der UNESCO eingereiht.
Münzhaus in Kremnica Die freie königliche Bergbaustadt Kremnica, die ab dem 14. Jahrhundert wegen der Goldund Silbergewinnung in der Umgebung das Attribut „Goldene“ bekam, ist das Zuhause einer der ältesten noch immer aktiven Münzprägestätten der Welt. Von 1328 bis heute werden hier öffentliche Zahlungsmittel, Gedenkmünzen und Medaillen hergestellt. Das Münzhaus in Kremnica hat schon Münzen für Länder wie Algerien, Tunesien, Kuba, Guinea, Sudan, Mali und in den letzten Jahren für Bangladesch, Mauretanien, Slowenien, die Ukraine und Indien hergestellt.
Dobschauer Eishöhle und Ochtinär Aragonithöhle Die im Zips-Gemer-Karstgebiet liegende Dobschauer Eishöhle (Dobšinská ľadová jaskyňa) gehört zu den spektakulärsten Naturdenkmälern des Landes und nach der Art der Vereisung zu den bedeutendsten Höhlen der Welt. Entdeckt wurde sie 1870 und schon ein Jahr danach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ab 1887 wurde die Eishöhle als eine der ersten der Welt elektrisch beleuchtet. Die Ochtinär Aragonithöhle (Ochtinská aragonitová jaskyňa) im Slowakischen Erzgebirge westlich von Rožňava ist ein einzigartiges Naturphänomen, das wegen des Reichtums und der Vielfalt der Sprudelsteinfülle und der originellen Art der Entstehung und Entwicklung der unterirdischen Räumlichkeiten viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Höhle wurde im Jahr 1954 zufällig entdeckt, und 1972 wurde eine Länge von 230 Metern, als eine von nur drei Aragonithöhlen der Welt, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das nationale Naturdenkmal und UNESCO-Weltkulturerbe ist heute das einzige seiner Art in Europa.
Die Große Schüttinsel (Žitný ostrov) ist ein 84 Kilometer langer und 15 bis 30 Kilometer breiter Komplex von ca. 500 Inseln und Inselchen, der sich zwischen der Donau, der Kleinen Donau und der Waag auf der linken Flussseite des Hauptstromes im Südwesten der Slowakei erstreckt. Betrachtet man die Große Schüttinsel als eine einzige Insel, ist sie die größte Flussinsel Europas. Obwohl es in diesem Gebiet am wenigsten Regen im Land gibt, ist das Wasser sein wertvollster Besitz, denn die Große Schüttinsel ist auch das größte Trinkwasserreservoir Mitteleuropas.
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NPZ ! Neue Pressburger Zeitung > Juli/August 2014 > www.npz-online.eu
Der Geysir von Herľany ist eine seltene kalte artesische Quelle im alten Heilbad Herľany-Rankovce. Aktiviert wurde er künstlich durch ein 404,5-Meter-tiefes Bohrloch. Aktiv ist er kontinuierlich seit 1872, wobei er ab 1903 und zwischen 1957 und 2006 als einziger kalter Geysir in Europa galt. Zurzeit ist noch ein weiterer Geysir in Europa aktiv, der Geysir Andernach in Deutschland. Außer den beiden gibt es ähnliche Geysire nur mehr in Island. 1987 wurde der Geysir zum nationalen Naturdenkmal erklärt und seit 2002 gehört er auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.