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Jetzt ist er wirklich vollständig, der Neue HMZ-Katalog, denn er erfasst nun die gesamte Münzgeschichte der Schweiz. Die beiden Autoren Ruedi Kunzmann und Jürg Richter ermöglichen mit diesem zweibändigen Werk erstmals allen Sammlern, Händlern und Fachnumismatikern, die Schweizer Münz- und Geldgeschichte zu entdecken. In Band 1 befinden sich die keltischen, fränkisch-merowingischen und mittelalterlichen Gepräge der Schweiz einschliesslich der Münzen Savoyens aus den Münzstätten St-Maurice, Nyon und Genf-Cornavin. Band 2 ist der Nachfolger des ursprünglichen HMZ-Katalogs, welcher vor etwa 25 Jahren erstmals herauskam. Allerdings ist sein Umfang und vor allem die Anzahl der Fotos um ein Vielfaches grösser geworden. Nun lassen sich auch die seltensten Kleinmünzen bestimmen, da beinahe alle Münztypen abgebildet wurden. Der Neue HMZ-Katalog wird sich durch seine Ausführlichkeit, die übersichtliche Anordnung und die leichte Benutzbarkeit schnell zum Standardwerk der Schweizer Numismatik entwickeln. An Ruedi Kunzmann, von Beruf Tierarzt mit eigener Kleintierpraxis, und an Jürg Richter, Leiter der Abteilung Gold & Numismatik der UBS AG, Basel, kommt man nicht vorbei, wenn man sich mit der Numismatik der Schweiz beschäftigt. Beide Autoren sind mit ihren Publikationen Garanten für hochwertige Fachliteratur, die in jedem Bücherregal stehen muss.

Ruedi Kunzmann

Jürg Richter

Preis: 48.– FR 29,80 EUR

Band 1

16:51 Uhr

Neuer HMZ-Katalog

26.09.2006

Ruedi Kunzmann Jürg Richter

Neuer HMZ-Katalog Band 1: Die Münzen der Schweiz Antike bis Mittelalter

GIETL VERLAG

HMZ-Titel mit Kreuz, Bd. 1

GIETL VERLAG



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Ruedi Kunzmann Jürg Richter

Der neue HMZ-Katalog Band 1: Die Münzen der Schweiz – Antike bis Mittelalter


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Ruedi Kunzmann J端rg Richter

Der neue HMZ-Katalog Band 1: Die M端nzen der Schweiz Antike bis Mittelalter

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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 3-86646-508-4 (978-3-86646-508-4)

1. Auflage 2006 © 2006 by H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH · Regenstauf www.gietl-verlag.de Alle Rechte vorbehalten ISBN 3-86646-508-4 (978-3-86646-508-4)


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Vorwort

Vorwort Der vorliegende Band ist von Ruedi Kunzmann und Jürg Richter von Grund auf neu zusammengestellt und bearbeitet worden. Hans Peter Capon, von welchem die Rechte übernommen wurden, hatte bereits in der 5. Auflage (jetzt Neuer HMZ-Katalog Band 2) zahlreiche Ergänzungen hinzugefügt, welche die Basis für die Neubearbeitung bildeten. Allerdings fehlten bis heute die frühen Gepräge schweizerischen Ursprungs vor dem 15. Jahrhundert. Der Band 1 des Neuen HMZ-Katalogs erfasst nun erstmals auch alle Münzen der römischen Periode, keltisches und fränkischmerowingisches Geld sowie die Münzen des Mittelalters, welche in einem Zusammenhang mit der Schweiz stehen. Dies gilt ausserdem für Gepräge Savoyens aus den Münzstätten St-Maurice, Nyon und Cornavin. Insbesondere bei diesem Band 1 war es uns ein Bedürfnis, neben der Beschreibung vorhandener Legenden so viele Stücke als möglich abzubilden, wenngleich bei vielen Fotos die mindere Qualität in Kauf genommen werden musste, da manche Abbildungen aus alten Publikationen übernommen werden mussten. Die Münzen der Schweiz vom 15./16. Jahrhundert bis zur Gegenwart sind im ergänzenden Band 2 zusammengestellt (siehe unten). Walisellen und Ormalingen, im Sommer 2006 Ruedi Kunzmann

Jürg Richter

Neuer HMZ-Katalog, Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16. Jahrhundert bis Gegenwart Format 11,5 x 18,5 cm, 624 Seiten, Preis: 29,80 EUR [48.– FR] ISBN 3-86646-504-1 (978-3-86646-504-6) N E U E R H M Z - K ATA L O G B A N D 1

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Danksagung

Danksagung Damit beide Bände des neuen HMZ-Katalogs in diesem grossen Umfang zusammengestellt werden konnte, waren wir auf die Unterstützung mehrerer Fachkräfte und Freunde der Numismatik angewiesen. Wir möchten deshalb an dieser Stelle folgenden Personen und Institutionen herzlich danken: Martin Ambühl, Thun (Kapitel Brakteaten) Frank Baldacci, Genf (Kapitel Genf) Georg Brosi, Basel (Kapitel Kelten, Merowinger, Brakteaten und Basel) Olivier Chaponnière, Genf (Kapitel Genf) Andrea Flütsch, Cavigliano (Kapitel Graubünden) Andreas Gäumann, Konolfingen (Kapitel Kelten) Fabio Luraschi, Quartino (Kapitel Uri, Schwyz und Unterwalden, sowie Tessin) Lucien Marconi, Lausanne (Kapitel Bistum Genf, Grafen von Genf und Savoyen) Jürg Nussbaumer, Luterbach (Kapitel Solothurn) Gabi Pabst, Birr (Fotoarbeiten) Stefan Pozzi, Urdorf (allgemeine Hinweise) Susanne Putzi, Ormalingen (Korrekturen) Beat Rickli, Kandersteg (Kapitel Brakteaten) Benoît Schöni, Basel (allgemeine Arbeiten) Hansueli Wartenweiler, Oberhasli (allgemeine Hinweise) Christian Winterstein, Dornach (Kapitel Basel) Ein besonderer Dank gebührt Kurt Zimmermann, Thalwil für die sorgfältige und gewissenhafte Korrekturarbeit sowie den Geschäftsinhabern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf (Deutschland).

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Sponsoren

Sponsoren Nur dank der finanziellen Unterstützung der beiden aufgelisteten Firmen konnte dieses Buch überhaupt erst realisiert werden. An dieser Stelle möchten wir diesen beiden Sponsoren unseren herzlichen Dank aussprechen: – H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf (Deutschland) – UBS AG, Gold & Numismatik, Zürich / Basel / Genf

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Sponsoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Legenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Katalogteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Aargau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Basel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Basel (Bistum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Basel (Burgundische Könige) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Basel (Karolinger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Basel (Städtische Prägungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Bern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Burgdorf und Wangen an der Aare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Chur (Bistum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 Chur (Karolingische Prägungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Cornavin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Diessenhofen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Fränkisch-Merowingische Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Fraumünsterabtei Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Genf (Bischöfe von Genf) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Genf (Grafen von Genf) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Genf (Herzöge von Savoyen, Cornavin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Genf (Karolinger und Burgunder) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Graubünden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Graubünden (Bistum Chur) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 Graubünden (Karolingische Prägungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 N E U E R H M Z - K ATA L O G B A N D 1

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Inhaltsverzeichnis

Graubünden (Römisches Reich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Keltische Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Laufenburg (und Rheinau) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Lausanne (Bistum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Neuchâtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 Nyon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Orbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 Rheinau (und Laufenburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Savoyen (Cornavin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Savoyen (Nyon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Savoyen (St-Maurice d’Agaune) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Schaffhausen

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

Sitten (Bistum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Solothurn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 St. Gallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 St. Gallen (Abtei) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 St. Gallen (Stadt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 St-Maurice d’Agaune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Thurgau (Diessenhofen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Toggenburg (Grafen von) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Waadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Waadt (Barone der Waadt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 Waadt (Bistum Lausanne) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Waadt (Grafen und Herzöge von Savoyen, Nyon) . . . . . . . . . . . . . . . 229 Wallis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Zofingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Zürich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Zürich (Fraumünsterabtei) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 Zürich (Kaiserliche und herzögliche Prägungen) . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Literatur- und Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

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Legenden – Richtpreise und Erhaltungen

Legenden Richtpreise und Erhaltungen Alle Preisangaben sind in Schweizerfranken Grundsätzlich wurden nur bei denjenigen Erhaltungen Preise angegeben, in denen die entsprechenden Stücke auch vorkommen. Ansonsten wurde auf eine Bewertung verzichtet und stattdessen LP notiert. Bei Münzen, deren Existenz durch Dokumente zwar gesichert, die jedoch im Original noch nicht nachgewiesen sind, wurde auf Preisangaben verzichtet und ein – notiert. Im Gegensatz zu Band 2 wurde keine fünfte Kolonne für die Erhaltung Stempelglanz aufgeführt. 1. Kolonne für Erhaltung schön (s): Die Konturen der Münzen sind teiIweise nicht mehr sichtbar. 2. Kolonne für Erhaltung sehr schön (ss): AIle Konturen der Münzen sind noch sichtbar; Abnützungsspuren sind aber deutlich zu erkennen. 3. Kolonne für Erhaltung vorzüglich (vz): Münzen mit diesem Erhaltungsgrad sind nur kurze Zeit im Umlauf gewesen. Die Reliefpartien dürfen keine Abnützungsspuren aufweisen. Im Feld der Münzen können wenige kleine Kratzer vorkommen; die Stücke dürfen sonst aber keine Beschädigungen aufweisen. 4. Kolonne für Erhaltung unzirkuliert (unz): Dieser Erhaltungsgrad trifft für Münzen zu, die nicht im Umlauf gewesen sind. Nur kleinste Spuren durch die Massenbehandlung sind ersichtlich. Es dürfen auch minimale Schrötlingsfehler, Justierspuren oder kleinere prägebedingte Mängel vorhanden sein.

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Legenden – Abkürzungen

Abkürzungen Ar

Silber

Au

Gold

Bi

Billon

Br

Bronze

Cu

Kupfer

El

Elektron

Hl.

Heiliger

LP

Liebhaberpreis

Me

Messing

Mzz.

Münzzeichen

n. l.

nach links

n. r.

nach rechts

o. J.

ohne Jahr

Rs.

Rückseite

Vs.

Vorderseite

zw.

zwischen

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Keltische Münzen

Keltische Münzen Einleitung Das keltische Münzwesen unterscheidet sich in seinen Grundzügen wesentlich von anderen Geldsystemen, weil die grosse Volksgruppe der Kelten in zahlreiche Stämme aufgesplittert war, die zwar durch die gleiche Sprache, Religion und Lebensweise miteinander verbunden waren, zu keiner Zeit jedoch ein festes keltisches Staatsgefüge bestand. Ausgehend von einem Kerngebiet nördlich der Alpen zwischen Rhein und Böhmen besiedelten die Kelten ganz Europa. Ihre zahlreichen Wanderzüge führten sie bis nach Britannien und Irland, aber auch nach Spanien, Italien und in den Balkan. Die in der Bibel erwähnten Galater aus Kleinasien gehörten ebenfalls dieser Volksgruppe an. Die eigentlich keltische Kultur bildete sich im 5. Jahrhundert v. Chr. heraus. Der Übergang von der Hallstatt- zur La Tène-Kultur vollzog sich fliessend und war gekennzeichnet durch einen Wechsel im Bestattungsritual, indem die aufgeschütteten Hügelgräber durch Flachgräber abgelöst wurden. Die Überlieferung des Wissens erfolgte primär mündlich und war einer besonderen Kaste vorbehalten, den Druiden. Das Fehlen eigener schriftlicher Quellen macht das Verständnis der keltischen Lebensart schwierig. Neben der Erwähnung der keltischen Volksstämme in der römischen Geschichtsschreibung, welche oft propagandistisch eingefärbt war, bilden die Keltenmünzen eine wichtige Informationsquelle zum Verständnis dieser Kultur. Obschon in der Numismatik die Keltenprägungen im Allgemeinen nach Stämmen geordnet werden, muss man diese Ansatz kritisch hinterfragen, denn aufgrund der geografischen Streuung eines Münztyps kann nicht automatisch auf den emittierenden Stamm geschlossen werden. Die Siedlungsgebiete der Stämme im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. müssen nämlich nicht mit der Situation zur Zeit der Gallischen Kriege (58 – 52 v. Chr.) identisch sein, wie sie aus Caesars Berichten bekannt ist. Zu zahlreich waren die keltischen Wanderzüge und zu gross der Einfluss des Fernhandels, der für eine teils weiträumige Streuung sorgte. Nur in seltenen Fällen konzentrierten sich Münztypen auf ein kleines Kerngebiet, innerhalb dessen Grenzen sie die Funktion als Lokalgeld erfüllten. Ein solches Beispiel ist der Potin des Zürcher-Typs. Die ersten Münzen kamen um das Jahr 300 v. Chr. durch Händler und Söldner aus Griechenland nach Europa, wobei die Wasserstrassen (Mittelmeer, Rhône und Donau) als Verbreitungswege eine zentrale Rolle spielten. Die Kelten fanN E U E R H M Z - K ATA L O G B A N D 1

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Keltische Münzen

den rasch Gefallen an den fremden Gold- und Silberprägungen, und für die kunstfertigen keltischen Schmiede war es nicht schwierig, entsprechende Kopien anzufertigen, die in der Folge mehr und mehr abgeändert und gemäss den eigenen Bedürfnissen umgestaltet wurden. Als Vorbilder waren die Statere Philipps II. von Makedonien und die Silberdrachmen von Massalia (Marseille) besonders beliebt; später waren es römische Republiksdenare oder Bronzemünzen. Bei den Stater-Nachprägungen gibt es einige Gesetzmässigkeiten zu beobachten: Je größer die Übereinstimmung des Münzbildes mit dem Original und je geringer der Gewichtsabfall durch Hinzufügen von Kupfer oder Silber ist, desto älter ist die Prägung. Anhand der Münzgewichte kann somit eine relative Chronologie entwickelt werden, von schwerer/goldhaltiger (älter) zu leichter/geringhaltiger (jünger). Die Kelten waren aber keineswegs reine Kopisten. Die zahlreichen Beizeichen und Symbole, mit denen die Leerräume ausgefüllt wurden, geben interessante Hinweise auf die eigene Kultur und machen den besonderen Reiz dieser so genannten Barbarenprägungen aus. Keltisches Geld lässt sich in verschiedene Nominale einteilen, wie andere Münzsysteme auch. Wir kennen die geprägten Goldstatere (und ihre Teilstücke), deren Gewicht von anfänglich 8,5 Gramm gegen 6,5 Gramm absank, sowie Drachmen (2 – 4,5 Gramm) und Quinare (1,5 – 2 Gramm). Eine Sonderstellung nahmen die gegossenen Potinmünzen ein, deren Legierung sich aus den Hauptelementen Kupfer, Zinn und Blei zusammensetzt. Diese Kleingeldmünzen wurden nach Stückzahl in Zahlung genommen, so dass das Gewicht keine Rolle spielte und extreme Schwankungen zwischen 3 und 8 Gramm festgestellt werden können. Mit dem zunehmenden Einfluss Roms glich sich das keltische Währungssystem ans Römische an, was den Handel entscheidend vereinfachte. Über die Funktion des keltischen Geldes gibt es nur Mutmassungen. Gold war kaum für den täglichen Geldverkehr geeignet und diente als Mitgift bei Heirat, als Freikaufsumme, Tribut oder zur Entschädigung für militärischen Beistand. Es ist auch durchaus möglich, dass die Verwendung gewisser Geldsorten einen rituellen Hintergrund hatte. Mit dem Aufkommen lokaler Märkte nahm aber auch der Geldbedarf zu, und es kamen kleinere Münzsorten zur Ausprägung, allen voran die Quinare und Drachmen, später die Bronzemünzen und Potins. Einer der jüngsten Potin, die letzte Nummer dieses Katalogs, wird in die Zeit um etwa 30 v. Chr. angesetzt.

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Keltische Münzen

Aufgrund der grossräumigen Verflechtungen ist eine exakte Abgrenzung des Münzumlaufs im Gebiet der heutigen Schweiz gegenüber unseren westlichen und nördlichen Nachbarn nicht möglich. Wegen der dargelegten Besonderheiten ist das Kapitel über die Keltenmünzen anders dargestellt. Neben Nummerierung, Nominalbezeichnung und Beschreibung des Münzbildes enthält der Textteil stets auch einen Hinweis auf die traditionelle Stammeszuschreibung und – sofern bekannt – die gesicherten Fundorte in der Schweiz. Nachstehende Karte zeigt das Siedlungsgebiet der keltischen Stämme zwischen Rhône und Rhein im letzten Jahrhundert vor Christus.

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Keltische Goldmünzen s

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vz

unz

Keltische Goldmünzen Philipper Imitationen Nachprägungen von Philipper Statern zirkulierten bereits im 3. Jahrhundert vor Christus in Mitteleuropa und können kaum einem einzelnen Stamm zugeschrieben werden. Nach den griechischen Vorbildern unterscheidet man Statere, Halbstatere und Viertelstatere, wobei die Halbstücke zu den grossen Raritäten zählen. Die Ausmünzung der Statere im Gebiet der heutigen Schweiz könnte sogar der Ausgangspunkt dieser Prägungen gewesen sein. Die ältesten Vollstatere erreichen Gewichte um 8,5 Gramm (Sollgewicht des griechischen Vorbilds: 8,6 Gramm)

a) früher Typ 1-1

b) später Typ

Stater (Au) Traditionelle Zuschreibung: Zentraleuropa, einschliesslich CH Vs. Belorbeerter Kopf nach Art der Philipper-Statere mit gebogenem Halsabschnitt nach rechts. Rs. Biga (Zweigespann) meist nach rechts, der Wagenlenker hält Zügel und Stab, ovales Speichenrad, als Beizeichen Monogramm, Kantharos, Dreizack, Triskeles oder Kreuzstern. Im Abschnitt mehr oder weniger verwilderte Legende in griechischen Buchstaben PHILIPPOY. Fundorte CH: Kantone Basel, Wallis, Zürich, außerdem in der Birs bei Basel, Stein am Rhein.

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a) früher Typ

2500

5000 10000

LP

a) später Typ

2500

5000 10000

LP

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Keltische Goldmünzen s

1-2

ss

vz

unz

Halbstater (Au) Traditionelle Zuschreibung: Zentraleuropa, einschliesslich CH Vs. Belorbeerter Kopf nach Art der Philipper-Statere mit gebogenem Halsabschnitt nach rechts. Rs. Biga meist nach rechts, der Wagenlenker hält Zügel und Stab, ovales Speichenrad, als Beizeichen Monogramm und Blitz. Im Abschnitt Legendenrest von PHILIPPOY in griechischen Buchstaben und Ähre. Fundort CH: Stäfa 2500

1-3

5000 10000

LP

Viertelstater (Au) Traditionelle Zuschreibung: Zentraleuropa, einschliesslich CH Vs. Belorbeerter Kopf nach Art der Philipper Statere mit gebogenem Halsabschnitt nach rechts. Rs. Biga meist nach rechts, der Wagenlenker hält Zügel und Stab, ovales Speichenrad. Diverse Beizeichen wie Monogramm, Kantharos, Dreizack, Blitz, Strahlenscheibe, Speichenrad, Blatt oder Ähre. Im Abschnitt mehr oder weniger verwilderte Legende in griechischen Buchstaben. Fundorte CH: Aarburg, Muttenz, bei Neuenburg, Niederweningen, Stäfa, Tägerwilen, Val de Ruz (NE) 1500 3000 5000 LP

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Keltische Goldmünzen s

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unz

Ostgallische Lockenköpfe auf oft schüsselförmigen Schrötlingen Die exakte Zuschreibung dieser Ausmünzungen an ein eindeutig definiertes, geografisches Gebiet oder an einzelne Stämme entbehrt jeder gesicherten Grundlage. Zwischen dem heutigen Ostfrankreich und der Westschweiz existierte weder eine kulturelle noch eine politische Grenze. Unbestritten ist die Tatsache, dass die Helvetier einen massgeblichen Anteil an dieser Ausmünzung dieser Gepräge hatten. Exemplare mit hohem Gewicht aus gutem Gold sind tendenziell älter als die leichten Serien aus Elektron oder Silber. Als Ordnungskriterium dienen die Beizeichen, doch können daraus keine Rückschlüsse auf die Prägestätte gezogen werden.

Statere:

1-4

Stater mit Biga und Perl- oder Blattrosette (Au oder El) Traditionelle Zuschreibung: Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Stirnlocke nach rechts, geschwungene Halslinie. Rs. Biga nach rechts, oben Wagenlenker mit Stab, hinter dem Pferd als Wagenrest ovales Speichenrad. Als Beizeichen unter den Vorderfüssen des Pferds zentrierte Perl- oder Blattrosette. Ornamentale Abstrahierung der Beine, stets mit punzierten Gelenken und Hufen. Fundort CH: La Tène LP

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LP

LP

LP

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Keltische Goldmünzen s

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ss

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Stater mit Biga und Triskeles (Au oder El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf meist mit Lorbeerkranz nach links oder nach rechts, geschwungene Halslinie. Schrötling oft stark geschüsselt. Rs. Biga nach links oder nach rechts, der Wagenlenker hält Zügel und Stab, hinter dem Pferd ovales Speichenrad. Als Beizeichen stets Triskeles, vor der Pferdebrust gelegentlich Halbmond oder Halbbogen. Ornamentale Abstrahierung der Beine, stets mit punzierten Gelenken und Hufen. Fundorte CH: nicht gesichert 1500

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Stater mit Biga und Speichenrad (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und fallender Stirnlocke nach rechts, Schrötling oft stark geschüsselt. Rs. Biga nach links oder nach rechts, der Wagenlenker hält Zügel und Stab, hinter dem Pferd ovales Speichenrad. Als Beizeichen vierspeichiges Rad. Ornamentale Abstrahierung der Beine, stets mit punzierten Gelenken und Hufen. Fundort CH: Kanton Bern 5000 10000 20000

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Stater mit nur einem Pferd und Kreuzstern (Au oder El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz nach rechts, die geschwungene Halslinie doppelt geführt. Rs. Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links, oben Wagenlenker mit Stab, hinter dem Pferd als Wagenrest ovales Speichenrad. Als Beizeichen unter dem Pferd Kreuzstern und vor der Pferdebrust Halbmond. Fundorte CH: Kanton Aargau, bei Schaffhausen 2000 4000

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Stater mit zwei parallelen Linien (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Punktauge nach rechts, die geschwungene Halslinie doppelt geführt. Schüsselförmiger Schrötling. Rs. Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links, darüber Reste des Bigalenkers, so der Kopf mit Auge und 2 schwebende Arme. Unter dem Pferdebauch als Beizeichen zwei parallele Linien mit geperlten Enden, davor dreieckiger Winkel. Fundorte CH: Kantone Aragau und Schaffhausen 2000 4000

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Später, geschüsselter und oft subaerater Stater mit Triskeles und Speichenrad (El oder Ar) Traditionelle Zuschreibung: Helvetier Vs. Lockenkopf mit geflochtenen Zöpfen und fallender Stirnlocke nach rechts, das Punktauge in Ellipse eingefasst. Rs. Stilisierte Biga; Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links, darüber Reste des Bigalenkers, so der angewinkelte Arm. Unter dem Pferdebauch als Beizeichen Triskeles, unter dem kurzen Schweif rundes, vierspeichiges Rad. Fundorte CH: Bern-Engs, Brugg, Rheinau (ZH) 500 1000

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Viertelstatere:

1-10 Viertelstater mit zentriertem Kreuzstern und Blitzbündel (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und geschwungener Halslinie nach rechts, stets aufstehende Stirnlocke. Rs. Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links, oben Wagenlenker mit Stab, hinter dem Pferd als Wagenrest ovales Speichenrad. Als Beizeichen unter dem Pferd zentrierter Kreuzstern und darunter liegendes Blitzbündel. Fundorte CH: nicht gesichert 1500

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1-11 Viertelstater mit Dolch und Blitzb端ndel (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und geschwungener Halslinie nach rechts. Rs. Gestrecktes Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach rechts, oben Wagenlenker mit Stab, meist kein Wagenrest erhalten. Als Beizeichen unter dem Pferd ein Dolch und darunter liegendes Blitzb端ndel. Fundorte CH: nicht gesichert 1500

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1-12 Viertelstater mit Kreuzstern (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Stirnlocke nach rechts, Punktauge. Der Abschluss zum Hals stets bogenf旦rmig. Rs. Gestrecktes Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert meist nach links, oben schwebender Wagenlenker mit Stab, unter dem Pferd als Beizeichen Kreuzstern, davor ein Halbmond. Fundorte CH: nicht gesichert 1500

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1-13 Viertelstater mit Standarte (Au oder El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Stirnlocke nach rechts, Punktauge. Rs. Gestrecktes Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach rechts, oben schwebender Wagenlenker mit angewinkelten Armen, unter dem Schweif kleines Speichenrad. Als Beizeichen Standarte (?). Fundorte CH: nicht gesichert 1500

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1-14 Viertelstater mit zwei parallelen Linien (El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Stilisierter Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Stirnlocke nach rechts, Punktauge. Rs. Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links, unter dem Pferdebauch als Beizeichen zwei parallele Linien mit geperlten Enden. Fundorte CH: nicht gesichert 1200

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1-15 Viertelstater mit Triskeles (Au oder El) Traditionelle Zuschreibung: Ostgallien, Helvetier Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und Stirnlocke nach rechts oder links, Punktauge. Rs. Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach rechts oder nach links, oben schwebender Wagenlenker mit ausgestrecktem Stab, unter dem Schweif kleines Speichenrad. Als Beizeichen Triskeles. Fundort CH: La Tène 3000

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Späte Radstatere aus dem Stammesgebiet der Sequani Die relativ leichten, schüsselförmigen Radstatere mit hohem Silberanteil werden traditionell den Sequani zugeschrieben. Das Hauptfundgebiet erstreckt sich von der Sâone bis tief in den Jurabogen. Eine reine Fixierung auf schweizerisches Territorium ist nicht angesagt.

1-16 Stater mit vierspeichigem Rad (El) Traditionelle Zuschreibung: Sequani Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und S-förmig geschwungener Stirnlocke nach rechts, Punktauge. Rs. Biga; Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links oder nach rechts, darüber Wagenlenker. Unter dem Pferd als Beizeichen stets vierspeichiges Rad und Blitzbündel (nach links) oder Radrest (nach rechts). Links und rechts des Pferdes weitere unvollständige Speichenräder. Fundort CH: Gerstelfluh 1000

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1-17 Viertelstater mit vierspeichigem Rad (El) Traditionelle Zuschreibung: Sequani Vs. Lockenkopf mit zweireihigem Lorbeerkranz und S-förmig geschwungener Stirnlocke nach rechts, Punktauge. Rs. Biga; Pferd mit punzierten Gelenken und Hufen galoppiert nach links oder nach rechts, darüber Arm des Wagenlenkers. Unter dem Pferd als Beizeichen stets vierspeichiges Rad, vor der Pferdebrust ein weiteres, unvollständiges Speichenrad. Fundorte CH: nicht gesichert 800

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Statere „Freiburger Typus“ (früher Salasser-Statere) Die starke Fundkonzentration dieses Typs im Gebiet des Kantons Freiburg sowie in angrenzenden Gebieten (Bern und Waadt) ist ein starkes Indiz für eine Prägestätte auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Der Typus wurde früher den Salassern, später den Ubiern und Nantuaten zugeschrieben. Dieser seltene Typus aus der Zeit zwischen 100 – 50 vor Chr. hat in der keltischen Numismatik keine Parallelen.

1-18 Stater (Au) Traditionelle Zuschreibung: Uberi, Nantuaten Vs. Stark stilisierter Kopf nach links mit deutlichem Punktauge und 3 Strichen über dem Hals, über dem Helmrand gitterförmiges Haarnetz. Rs. Im vertieften Feld einfache, geometrische Zeichnung aus Linien, teils mit abgehenden Bogen Fundorte CH: Avenches, Corpataux, Cudrefin, Niederbipp, Nidau, Sorens, St. Prex 10000 22000 LP LP

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Jetzt ist er wirklich vollständig, der Neue HMZ-Katalog, denn er erfasst nun die gesamte Münzgeschichte der Schweiz. Die beiden Autoren Ruedi Kunzmann und Jürg Richter ermöglichen mit diesem zweibändigen Werk erstmals allen Sammlern, Händlern und Fachnumismatikern, die Schweizer Münz- und Geldgeschichte zu entdecken. In Band 1 befinden sich die keltischen, fränkisch-merowingischen und mittelalterlichen Gepräge der Schweiz einschliesslich der Münzen Savoyens aus den Münzstätten St-Maurice, Nyon und Genf-Cornavin. Band 2 ist der Nachfolger des ursprünglichen HMZ-Katalogs, welcher vor etwa 25 Jahren erstmals herauskam. Allerdings ist sein Umfang und vor allem die Anzahl der Fotos um ein Vielfaches grösser geworden. Nun lassen sich auch die seltensten Kleinmünzen bestimmen, da beinahe alle Münztypen abgebildet wurden. Der Neue HMZ-Katalog wird sich durch seine Ausführlichkeit, die übersichtliche Anordnung und die leichte Benutzbarkeit schnell zum Standardwerk der Schweizer Numismatik entwickeln. An Ruedi Kunzmann, von Beruf Tierarzt mit eigener Kleintierpraxis, und an Jürg Richter, Leiter der Abteilung Gold & Numismatik der UBS AG, Basel, kommt man nicht vorbei, wenn man sich mit der Numismatik der Schweiz beschäftigt. Beide Autoren sind mit ihren Publikationen Garanten für hochwertige Fachliteratur, die in jedem Bücherregal stehen muss.

Ruedi Kunzmann

Jürg Richter

Preis: 48.– FR 29,80 EUR

Band 1

16:51 Uhr

Neuer HMZ-Katalog

26.09.2006

Ruedi Kunzmann Jürg Richter

Neuer HMZ-Katalog Band 1: Die Münzen der Schweiz Antike bis Mittelalter

GIETL VERLAG

HMZ-Titel mit Kreuz, Bd. 1

GIETL VERLAG


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