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Kultur Sponsored Content für Südtirol
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NZZ am Sonntag 14. Oktober 2018
TSCHÖTSCH ALM © FOTO: MARCO BONATTA
Alta Badia: Gourmethütten auf Ladinisch
Ich baue gerade meinen dritten Weinkeller aus. Wenn früher vielleicht zehn Weine auf der Karte standen, werden es bald mehr als 500 Etiketten sein. Markus Valentini, Bioch Hütte
Einkehrschwung im Gastroparadies
Hier kommt man dem Himmel schon ziemlich nah. Und an diesem Himmel über Alta Badia stehen auch ganz besondere Sterne – die Michelin-Sterne des Tals, inzwischen sind es schon sechs für drei Spitzenköche: Norbert Niederkofler (Restaurant St. Hubertus, 3 Sterne), Matteo Metullio (Restaurant La Siriola, 2 Sterne) und Nicola Laera (Restaurant La Stüa de Michil, 1 Stern). Edle Ritterschläge für die Künstler am Herd und Fixpunkte für die Gourmets auf ihren Pilgerfahrten in die Dolomiten. Wenn unten im Tal die Hochkultur des Kochens und Kelterns gepflegt wird, muss dies ebenso oben am Berg möglich sein, dachte sich Norbert Niederkofler seinerzeit. Der hochdekorierte Kü-
ALTA BADIA © FOTO: FREDDY PLANINSCHEK
chenchef ergriff die Initiative, naturverbundenen Wintersport und extravagante Gastronomie zu verbinden, und rührte die heimische Hüttenszene nachhaltig auf. In diesem Winter feiert die Initiative «Skifahren mit Genuss» ihr Zehnjähriges, die Fangemeinde der Geniesser in der Höhenluft wächst, und die Hüttenkultur hat sich grundlegend gewandelt. Dabei ist das Konzept ebenso einfach wie genial: Jedes Jahr werden international renommierte Spitzenköche nicht nur aus Italien je einer Skihütte zugeordnet, für die sie ein ganz spezielles Gericht kreieren, das die Wirte während der gesamten Wintersaison anbieten. Auf den Hüttentisch kommen nur traditionsreiche Spezialitäten und einheimische
Rote oder Weisse, ausgewählt von Südtiroler Sommeliers. Markus Valentini, der Wirt der Bioch Hütte und damit einer der Gastgeber, schwärmt von Kalbszunge in Lagreinwein oder hausgemachten Tortelli mit Büffelricotta und Südtiroler Speck – serviert natürlich von seinem Lieblingskoch Norbert Niederkofler aus San Cassiano. Markus Valentini erinnert sich, wie er 1990 auf fünf mal fünf Metern mit der Hütte angefangen habe. Würstchen, Pommes frites, allenfalls mal Polenta standen da auf dem Speiseplan. Bestellt wurde deutlich mehr Bier als Wein. Mit den Genussangeboten wandelte sich der Geschmack von Jahr zu Jahr. «Ich baue gerade meinen dritten Weinkeller aus.
Wenn früher vielleicht zehn Weine auf der Karte standen, werden es bald mehr als 500 Etiketten sein», erzählt der 44-jährige Wirt und schmunzelt: «Wir zelebrieren hier ‹the italian way of skiing›.» Also stressfrei schwingen und Gutes geniessen. Auf Ladinisch heisst Valentinis Hütte übrigens «Ütia de Bioch». Alta Badia im Gadertal und Gröden sind die einzigen Täler Südtirols, in denen ladinisch gesprochen und diese Kultur fortgeführt wird. Diese Sprache geht zurück auf das Volkslatein aus der Römerzeit. Heute gibt es nur noch drei ladinische Sprachinseln: das Dolomitenladinische rund um die Sellagruppe, das Furlan im Friaul – und das Rätoromanische in Graubünden.
ALTA BADIA © FOTO: ALEX MOLING
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von ungefähr. Das Klima, die Natur und der Mix der Kulturen haben es mit Südtirol gut gemeint. Im Norden blocken die Alpen kalte Winde ab. Von Süden wiederum, dort wo Palmen, Oliven und Feigenbäume wachsen, wirken warme Strömungen auf Südtirol. Diese besondere geografische Lage mit mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr sorgt für einen sehenswerten Kontrast zwischen hochalpiner und mediterraner Landschaft. Hier geht es von 200 auf mehr als 3900 Meter hinauf. Auch im schneereichen Bergwinter ist
es hier, auf der Südseite der Alpen, sehr sonnig und der Himmel oft blau. Morgens Ski fahren, mittags in der Sonne Südtiroler Küche geniessen, am Nachmittag einen Saunagang und abends ein oder zwei Gläser der prämierten hiesigen Weine – kein Problem. Auf der Hütte, eingepackt in wärmende Montur, ist allerdings schwer vorstellbar, dass die Dolomitengruppe vor 250 Millionen Jahren noch ein Korallenriff im Urmeer Tethys war. Heute ragen die Felsen schroff in stattliche Höhen über dem Meeresspiegel. Bei
Sonnenuntergang heisst es dann «Bühne frei» für das Naturschauspiel «Enrosadira», bei dem der Fels in rosarotem Licht erstrahlt. In Südtirol spricht man drei Landessprachen: deutsch, italienisch und ladinisch. Innerhalb dieser Sprach- und Kulturregionen haben die Menschen über die Jahrhunderte auch ihre eigene Kulinarik entwickelt. Kein Wunder also, wenn austro-ungarische Köstlichkeiten wie Südtiroler Speck, Villnösser Brillenschaf oder Kaiserschmarren ebenso selbstverständlich die Profi-Kü-
chen verlassen wie Radicchio-Risotto mit Parmesan. Die Mischung macht’s. Und die Menschen? Südtirols wechselvolle Geschichte hat unterschiedliche Mentalitäten zusammengeführt – «italienische Gelassenheit» und «alpine Verlässlichkeit», wie die Einheimischen von sich selber sagen. Gastfreundschaft und die pure Lust an gutem Essen und gutem Wein verbindet jedoch alle. Na dann – «herzlich willkommen», «benvenuti» oder auf Ladinisch «bëgnodüs» in Südtirol! (cg)
Meran und Umgebung: Wellness für den Gaumen
Wir sind ein Weinland mit hervorragender regionaler Küche und wunderschönen Skihütten mit viel Sonne. Was liegt näher, als Sport und Genuss zu verbinden? Martin Waldner, Tourismusverein Schnalstal
In Meran will man es sich einfach gut gehen lassen. Was sonst? Die Kur- und Thermenstadt steht ja seit eh und je für Palmen und Pisten, Weinkultur, Gastfreundschaft, Gesundheit und Erholung. Das milde Klima lockte bereits im 19. Jahrhundert grosse Namen in den damaligen Luftkurort, Meran war stets ein Hotspot mit exzellentem Service: Lungenkranke hofften hier auf Genesung, aus St.Petersburg reisten russische Bürger- und Adelsfamilien in luxuriösen Direktzügen an. Literaten wie Christian Morgenstern, Stefan Zweig, die Schriftstellerbrüder Thomas und Heinrich Mann sowie Rainer Maria Rilke nahmen hier Quartier. Und Franz Kafka lobte in seinen berühmten Briefen an die geliebte Milena in Prag die alpin-mediterrane Atmosphäre. Die berühmteste Touristin war natürlich «Sissi», die Kaiserin Elisabeth von Österreich. Sie kam mit ihrer schwächelnden Tochter Marie Valerie zwischen 1870 und 1897 viermal nach Meran. Heute verbinden sich in Meran «Slow Travel» und «Slow Food» zu einem Paradies für Geniesser. Die fünf Skigebiete rund um die Passerstadt – Meran 2000, Pfelders im Passeiertal, Schwemmalm im Ultental, Schnalstaler Gletscher und Vigiljoch – sind be-
liebte Treffpunkte für alle, die Winter-Wellness-Ferien suchen und Ansprüche stellen an Qualität und Ursprünglichkeit. «Wir sind ein Weinland mit hervorragender regionaler Küche und wunderschönen Skihütten mit viel Sonne. Was liegt näher, als Sport und Genuss zu verbinden?», erklärt Manfred Waldner, Direktor des Tourismusvereins Schnalstal. Lärmiger Après-Ski-Rummel ist im Gletschergebiet jedoch nicht gefragt, vielmehr setzt man auf «Null-Kilometer-Produkte», traditionelle Gerichte und auserlesene Weine. Unter dem Motto «Glacier Wine Rallye – Genuss am Gletscher» werden in dieser Saison acht DOC-Spitzenweine von Südtiroler Kellereien in acht verschiedenen Hütten serviert, übrigens nicht weit vom Ötzi-Fundort entfernt. Zum Wein gibt es exquisite Schnalstaler Häppchen. Ein
buchstäblich höchstes Weinvergnügen auf 3000 Metern. Die Genussschiene komme gut an, auch bei jungen Leuten, sagt Manfred Waldner und: «Dieses Konzept unterscheidet uns von anderen Skidestinationen.» Ob Almkäse aus eigener Herstellung wie auf der Schwemmalm im Ultental, Fleisch vom Gasthof Zeppichl am Skigebiet Pfelders, dem autofreien Dorf, oder selbstgebrautes Bier vom Martiner Hof, einer «Brauerei zum Anfassen» – in Meran und Umgebung will man mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln ein ursprüngliches Erlebnis im Schnee vermitteln. Hochwertig, aber ohne Chichi.
Altissimo Michelin-Sterne Brunch In der Hütte Club Moritzino laden die Sterneköche aus Alta Badia anlässlich der Alpinen Ski weltcupRennen auf der Gran RisaPiste zu einem exklusiven Brunch ein. Wann: 17. Dezember 2018
De dl vin – Wine Skisafari Zum Ausklang der Saison prä sentieren sich die besten Weine Südtirols auf 2000 Meter Höhe in vier Hütten. Wann: 24. März 2019, ab 10 Uhr
Fast Food ist out – Südtirol punktet mit naturverbundenen Ski- und Genussferien. Auf Berghütten entlang der Piste servieren Spitzenköche und Sommeliers einheimische Spezialitäten. Südtirol hat der Einkehrschwung für sportlich Aktive, die mit Stil geniessen möchten, schon lange Tradition. Hier setzt man auf Qualität und will authentisch bleiben. Halligalli, Fast Food und Folklore sind out. In mehr als 400 Berghütten werden lokale Spezialitäten serviert, Spitzenköche und Sommeliers laden zum verführerischen Intermezzo entlang der Skipisten ein. Dass in Südtirol eine Genusskultur zuhause ist, die Körper, Geist und Seele hilft, im Gleichklang zu schwingen, kommt nicht
Skifahren mit Genuss Zehn Spitzenköche laden ein zum Gourmetgericht auf zehn Hütten im Skigebiet. Mit dabei die Sterneköche aus Alta Badia Norbert Niederkofler (***), Mat teo Metullio (**) und Nicola Laera (*). Der passende Wein kommt vom Südtiroler Sommelier. Wann: Dezember 2018 bis April 2019
Sommelier auf der Piste SkiGuides und Weinsommeliers begleiten die Teilnehmer bei dieser Verkostungstour auf der Piste. Wann: 18.12.2018; 15.1.2019; 29.1.2019; 5.2.2019; 19.2.2019; 12.3.2019; 26.3.2019
Tschötsch Alm mit Panoramablick auf die Seiser Alm.
ine Kulisse, die ihre Magie majestätisch entfaltet: die Zinnen, Zacken und Tafelberge der Dolomiten, die seit 2009 zum UNESCO-Welterbe zählen. Auch die tiefen Taleinschnitte und Gletscherformationen nicht weit von Meran faszinieren noch jeden Besucher. Die markanten Naturlandschaften Südtirols sind einfach ganz grosses Alpenkino. Sie bieten im Winter eine glitzernde weisse Welt mit viel Kultur. In
Genussevents
Das ist ebenfalls die Kernidee der Genusswoche «Gusto on Snow», die im März 2019 auf dem Hochplateau Hafling-Vöran-Meran 2000 stattfindet. Dann duftet es hier schon nach Frühling. Eine ganze Woche lang verwöhnen Köche aus der Region die Gäste mit ihren Kreationen: «Strudel süss & salzig», «Waldduft & Wildgerichte» oder «alles Käse», schon die Namen machen Appetit und gute Laune. Zu den drei Gängen, die man nacheinander auf drei Hütten goutiert, gibt es – «certo» – die passende Weinmarriage. Und damit auch alle wieder heil ins Tal kommen, ist ein Skilehrer dabei, der zwischendurch noch ein paar Kniffe verrät.
Genussevents Glacier Wine Rallye Bei der Degustationstour auf dem Schnalstaler Gletscher geht es auf Skiern oder Schnee schuhen zu acht Hütten. Wann: Dezember 2018 bis Ostern 2019 Gusto on Snow In der Genusswoche Meran 2000 gibt es GustoSafaris mit Skilehrer oder geführte GustoWanderun gen – jeder Ausflug wird mit einem 2 oder 3GängeMenü auf verschiedenen Hütten gekrönt. Wann: 16. bis 24. März 2019
www.altabadia.org/ skifahren-mit-genuss
Sternekoch Norbert Niederkofler.
Nach einer lockeren Abfahrt geht es genussvoll in den Hütten weiter.
Seiser Alm: Swing und Tafelfreuden voll auf der Höhe
Unseren Gästen sind Bewegung, etwa beim Freestyle, bewusste Ernährung und Qualität sehr wichtig. Carmen Seidner, Seiser Alm Marketing
Wie wär’s mit einer «Marende», also einer hausgemachten Zwischenmahlzeit, auf der grössten Hochebene Europas? Oder lieber ein Glas Südtiroler Wein in der Sonne schwenken vor einer Schwaige, wie die Senn- und Viehwirtschaftshöfe seit dem Mittelalter in den Nordalpen heissen? Überzeugt, oder? Dann heisst es «entrée» für den naturverbundenen Freund authentischer Genüsse auf der Seiser Alm. Das Plateau ist mit 1680 bis 2350 Höhenmetern nicht nur das höchstgelegene auf dem Kontinent, sondern profitiert auch von einer markanten Ost-West-Lage. Im Klartext: Die Ferienregion Seiser Alm ist schneesicher – und lädt ein zu Genussevents im Winter. Da gibt es das Gourmetbuffet der schon legendären «BerglerSAM © FOTO: HELMUTH RIER
tafel» in Tiers im Naturpark Schlern-Rosengarten, inmitten der Dolomiten. Traditionelle Gerichte werden hier neu interpretiert und mit guten Tropfen kombiniert. Am Vormittag geht es los, die Tafelfreuden wollen mit einer Wanderung verdient sein. Hochprozentiger geht es bei der Degustationstour «Dolovino on Snow» zu. In mehreren Hütten navigieren Öno-Experten die Gäste durch die Welt der Duftnoten und Texturen von rund 60 regionalen Weinen. Rosige Almaussichten. Für Franz Mulser, den Wirt der Gostner Schwaige, waren die Aussichten seines Wirtschaftshofs nicht immer so rosig. Als der 38-jährige Familienvater vor knapp 20 Jahren den Betrieb vom Vater übernahm, musste er sich für die Zukunft etwas einfallen lassen. Er lernte Koch in Sterne-
häusern und tat, was man in der Schwaige immer schon am besten konnte: «Wir haben uns auf unsere eigenen Hoferzeugnisse aus Vieh- und Schafzucht und der Käserei konzentriert und auf Qualität gesetzt. Heute sind Naturprodukte gefragt, aber anfangs war das noch nicht so. Doch wir waren schon dabei, bevor der Trend zur gehobenen Almgastronomie einsetzte.» Gesunder Genuss ist Trumpf. «Unseren Gästen sind Bewegung, etwa beim Freestyle, bewusste Ernährung und Qualität sehr wichtig», weiss Carmen Seidner, die Direktorin von Seiser Alm Marketing. Qualitätsansprüche gelten auch für die Musik. Wenn in dieser Saison zum 14. Mal das Festival «Swing on Snow» startet, kann man unter freiem Himmel in Kastelruth, Seis am Schlern,
Völs am Schlern oder Tiers am Rosengarten viele Stilrichtungen mit Niveau erleben. «Da treten auch experimentelle Volksmusikgruppen auf, die man wirklich nicht alle Tage zu hören bekommt», sagt Carmen Seidner. Authentisch und nachhaltig muss es halt sein. So wie der Kräutergarten der Gostner Schwaige mit 50 essbaren Blüten. Die duftenden Aromenspender landen in einer vom Hausherrn kreierten Heublütensuppe im Brottopf, hergestellt mit 15 Wiesenkräutern. «Die sammeln wir im Sommer, die Suppe hat dann im Winter Saison», erklärt der Vater von zwei kleinen Töchtern. Natur pur. Und wer zu «Swing on Snow» anreist, sollte das Auto am besten stehen lassen. Denn das Festival trägt das Nachhaltigkeitssiegel «Green Event».
GOSTNER SCHWAIGE © FOTO: FRANZ MULSER
MERAN © FOTO: ZORZI
www.merano-suedtirol.it
Genussevents Berglertafel Am Ende einer Schneeschuh wanderung findet die legendäre Berglertafel in Tiers am Rosen garten auch diesen Winter statt. Wann: 19. Januar 2019, ab 13 Uhr Dolovino on Snow Unter dem Motto «Südtirols Spitzenweine unter den Dolomi ten» lädt Dolovino on Snow zu einer WeinTour quer über die Seiser Alm. Ob Kenner oder WeinAnfänger – auf mehreren Hütten gibt es rund 60 Weine zu verkosten. Wann: 17. März 2019 Swing on Snow Acht Tage ist LiveMusik auf Pisten und Hütten der Seiser Alm und in den Dörfern am Schlern zu hören. Abends laden Musikgruppen aus dem Alpen raum (Jazz, Pop, Soul, Klassik und «echte» Volksmusik) zu Konzerten ein. Wann: 17. bis 24. März 2019 www.seiseralm.it/ genussskifahren
GUSTO ON SNOW © FOTO: FLORIAN ANDERGASSEN
Köstlichkeiten aus der Region.
Meran: Hotspot für Geniesser.
Live-Musik im Schnee.
Franz Mulser setzt voll auf Qualität.
Dieser Artikel wurde von NZZ Content Solutions im Auftrag von Südtirol erstellt.