Proviande (D)

Page 1

Sponsored Content für Proviande

NZZ am Sonntag 27. Oktober 2019

FOTOS: PD

«Wir betreiben eine tierfreundliche Landwirtschaft» Nutztiere würden Platz einnehmen, der besser für die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel genutzt werden könnte. Zudem sei die Tierhaltung hierzulande nicht besser als im Ausland, monieren Kritiker. Was sagt jemand, der in dieser Welt arbeitet, zu diesen und anderen Vorurteilen? Die Ansichten eines Bauern. Adrian Ineichen (35) hat den elterlichen Betrieb in Neudorf im Kanton Luzern vor sechs Jahren übernommen. Zusammen mit seinem Vater, der ihn heute mit einem Arbeitspensum von 50 Prozent unterstützt, und einem Lehrling bewirtschaftet er 30 Hektar Land, eine Fläche von rund 42 Fussballfeldern. Der Hof ist auch das Zuhause von 50 Kühen, die in einem Freilaufstall leben, und 150 Mastschweinen, die in einem sogenannten QM-Stall untergebracht sind. Durch die Teilnahme an den Programmen «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme» und «Regelmässiger Auslauf im Freien» kommt das Vieh in den Genuss einer besonders tierfreundlichen Haltung. «Wir behandeln die Tiere mit grossem Respekt und Würde», sagt Bauer Adrian Ineichen. Für das Wohlergehen der Vierbeiner scheue er weder Mühe noch Aufwand und mit dem Thema Tierwohl befasse er sich nicht nur von Zeit zu Zeit. «Wir hinterfragen unsere Tierhaltung jeden Tag von Neuem, denn wir sind darauf angewiesen, von den Tieren gute Leistungen zu erhalten.» Optimale Resultate können ihm zufolge nur erwartet werden, wenn Haltung und Fütterung gut sind und das Vieh entsprechend gesund ist.

«Wir hinterfragen unsere Tierhaltung jeden Tag von Neuem.»

Ein Schweizer verbraucht mehr Wasser als eine Kuh

Die Menschen wollen Fleisch und Brot essen Um das zu erreichen, gilt es einiges zu beachten. «Bei uns findet keine industrielle Tierhaltung statt. Hierzulande werden beispielsweise jährlich gut 2,5 Millionen Schweine geschlachtet. Der Bestand liegt bei rund 1,5 Millionen. Holland, das flächenmässig beinahe gleich gross ist wie die Schweiz, hält 12 Millionen Schweine», rechnet Adrian Ineichen vor. Zählte die Weltbevölkerung im Jahr 1950 rund 2,5 Milliarden Menschen, sind es heute bereits 7,7 Milliarden. Der Einwand, dass die Fläche, die hierzulande für Fleischund Milchproduktion genutzt wird, besser für die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel genutzt werden könnte, ergibt für Adrian Ineichen wenig Sinn: «Wenn wir die Bevölkerung weiterhin ernähren wollen, braucht es eine optimierte landwirtschaftliche Produktion, denn die Menschen wollen Fleisch und Brot essen. Es nützt uns also nichts, wenn wir stattdessen Bohnen produzieren.» Zudem wächst auf zwei Dritteln der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche nur

Gras, welches der Mensch nicht selber verwerten kann, die Wiederkäuer jedoch in wertvolle Nahrungsmittel wie Fleisch, Milch und Käse verwandeln. Könnte er sich überhaupt vorstellen, umzusatteln und statt Tiere Gemüse grosszuziehen? Der Bauer erklärt: «Falls eine Veränderung des Konsumverhaltens kommen würde, müsste ich meine Produktion den Gegebenheiten anpassen. Das werden wir in den nächsten paar Generationen aber kaum erleben, denn die Essgewohnheiten der Schweizer zeigen ganz klar, dass sie Fleisch wollen.» Dass eine Umstellung einen Vorteil für die Natur oder für ihn selbst mit sich bringen könnte, sieht Adrian Ineichen nicht. «Wir gehen sehr rücksichtsvoll mit unseren Ressourcen um und betreiben eine integrierte Produktion, also eine naturnahe und tierfreundliche Landwirtschaft.»

Adrian Ineichen Bauer aus Neudorf, Luzern

Auch das Vorurteil, dass die Fleisch- und Milchproduktion extrem viel Trinkwasser verbraucht, kann der Bauer aus Neudorf relativieren. «Von den beinahe 700000 Kühen in der Schweiz benötigt jede täglich etwa 100 Liter Wasser und produziert 25 Liter Milch. Das ergibt einen Wasserverbrauch von 70000 m3 pro Tag. Für die gut 8,5 Millionen Menschen, die in der Schweiz leben, wird im Privathaushalt ein durchschnittlicher Wasserverbrauch von rund 150 Litern pro Person und Tag berechnet. Dies ergibt einen täglichen Verbrauch von 1275000 m3 Liter Frischwasser pro Tag, das sind 18 Mal so viel wie die Kühe verbrauchen. Und der Mensch produziert keinen einzigen Liter Milch», schmunzelt Adrian Ineichen. Der Wasserverbrauch auf seinem Hof liege im schweizerischen Durchschnitt. Verbessern könnte er diesen nur noch, wenn er das Regenwasser von den Dächern sammeln und die WC-Spülung damit speisen würde. Diese erfreuliche Bilanz ist auch den vielen Niederschlägen in der Schweiz zu verdanken. Dadurch verbraucht die einheimische Landwirtschaft nur knapp zwei Prozent des Frischwassers, weltweit liegt der Durchschnitt bei 70 Prozent. Genauso wie das Wasser hat auch der Grossteil des Grundfutters, das Adrian Ineichens Kühe bekommen, Schweizer Herkunft. Es wird direkt auf dem Betrieb angebaut. Zusätzlich wird ein Teil Ergän-

zungsfutter eingesetzt, das er von einer Schweizer Futtermühle bezieht. Das Futter für die Schweine stammt komplett von einem regionalen Lieferanten. Um die Zufuhr von ausländischem Futter zu drosseln, wäre eine Rückkehr zu den guten alten Zeiten nötig, so der Bauer. «Wir müssten dringend aufhören, unsere Restaurantabfälle zu kompostieren, diese sollten wieder über die Schweine veredelt werden. Wir verschwenden so bestes Essen, das früher selbstverständlich immer den Tieren verfüttert wurde.» Das Futter, das die Tiere von Adrian Ineichen erhalten, enthält wie alle Futtermittel in der Schweiz weder gentechnisch veränderte Organismen noch Tiermehl, Hormone oder Antibiotika. Ganz anders als zum Beispiel in den USA, wo es legitim ist, dass in der Rindfleischproduktion Hormone eingesetzt werden. Der Bauer, der zusammen mit einem Partner eigenes, in der Region produziertes und veredeltes Burger-Fleisch vertreibt, ist jeweils erstaunt, wenn er von Schweizer Konsumenten hört, wie sie das US-Beef als besonders zart und fein loben. Nur beim Tiermehl wäre seiner Meinung nach eine Anpassung angebracht. «Dieses sollte man bei Schweinen und Hühnern wieder einsetzen dürfen, denn das fressen diese Tiere auch in der Natur. Es ist total paradox, dass Eiweissträger importiert werden und hier gleichzeitig wertvolles Tiermehl verbrannt wird.»

Tierwohl und Umwelt haben oberste Priorität

Die Umwelt ist Adrian Ineichen neben dem Tierwohl genauso ein Anliegen. So setzt er Güllezusätze ein, die gleichzeitig als Bodenverbesserer dienen. Der Ammoniakverlust wird verringert und die Nährstoffe bleiben im Kreislauf. «Die Bodenfruchtbarkeit wird dadurch verbessert. Bei optimaler Bewirtschaftung pflügen diese kleinen Bodenlebewesen innert sieben Jahren 35 Zentimeter Erde um. Mir liegt es am Herzen, dass auch die nachfolgenden Generationen fruchtbaren Boden haben und weiterhin gute und gesunde Produkte produzieren können», sagt der Bauer, der den Betrieb in Neudorf in dritter Generation führt. Die Tiere gesund halten, indem sie ausgewogenes Futter erhalten und Stress möglichst vermieden wird, hat für Adrian Ineichen oberste Priorität im Arbeitsalltag. Damit auch er am Feierabend mal ein saftiges, zartes und geschmackvolles Stück Fleisch geniessen kann. «Bauer ist für mich ein absoluter Traumberuf und ich helfe gerne mit, die stetig wachsende Bevölkerung in der Schweiz mit meiner tierfreundlichen Landwirtschaft und meinem Einsatz zu ernähren.» (sm) Dieser Artikel wurde von NZZ Content Solutions im Auftrag von Proviande erstellt.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.