BHB #9 Heizen

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BRANDVERHÜTUNG

Brandverhütung beim Heizen So wenig während der kalten Jahreszeit auf das Heizen verzichtet werden kann, so gefährlich ist es mitunter auch, im eigenen Heim für die wohltuende und notwendige Wärme zu sorgen. Alleine in Ober­ österreich werden jedes Jahr rund 200 Brände durch Heizgeräte unterschiedlichster Art ausgelöst. Damit ist beinahe ein Drittel sämtlicher Haus- und Wohnungsbrände auf mangelnde Vorsicht oder falsche Vorgehensweisen beim Heizen zurückzuführen. Abbildung 1: Auch ausgekühlte Asche sollte Dass sich die Zahl der Toten nur in nichtbrennbaren Behältern mit Deckel und die Höhe der dabei verentsorgt werden. nichteten Sachwerte einigermaßen in Grenzen hält, ist auf eine Reihe gesetzlicher Regelungen zurückzuführen. So müssen zum Beispiel laut OÖ. Luftreinhalteund Energietechnikgesetz alle Feuerungsanlagen vor ihrer erstmaligen Inbetriebnahme vom Rauchfangkehrer hinsichtlich ihrer Brand- und Betriebssicherheit überprüft werden. Gesetze und Verordnungen alleine können das Ausbrechen von Brandkatastrophen jedoch nicht verhindern. Deshalb nun die wichtigsten Sicherheitshinweise für das Vermeiden von Bränden: Generell In der Nähe von Feuerstätten nichts Brennbares aufbewahren (z. B. Farben, Lacke, Verdünnungsmittel, Benzin, Öle, Spiritus, Petroleum, getränkte Lappen, Verpackungsmaterial, Altpapier, Kunststoffe, Textiles usw.). Heizanlagen, die mit festen oder flüssigen Brennstoffen betrieben werden (Öfen und Herde samt Zusatzeinrichtung wie Rauchrohre), müssen regelmäßig gereinigt werden. Mit Feuerstätten direkt beheizte Räume stets ausgiebig lüften. 244


BRANDVERHÜTUNG

Heizräume Brandschutztüren geschlossen halten. In Heizräumen keine brennbaren Flüssigkeiten und Gase lagern (Benzinkanister, Motorrasenmäher mit Treibstoffresten im Tank, Gasbehälter usw.). Öfen / Herde Anheizen – und besonders das „Nachheizen“ – mit brennbaren Flüssigkeiten ist „selbstmörderisch“ – Stichflammen und Explosionen sind die Folge. Asche und glühende Rückstände nur in nichtbrennbaren Behältern (Blechkübel mit Deckel) aufbewahren. Leere Waschpulverschachteln u. ä. sind ungeeignet! Vor Feuer- und Aschentüren sollten ausschließlich nichtbrennbare Fußbodenbeläge verwendet werden – andernfalls unbedingt Vorlagebleche verwenden. Rauchrohre Ofenrohre auf einwandfreien Zustand (Durchrostung, Risse etc.) überprüfen. Bei Rohrknien treten oft Temperaturen von über 300 Grad Celsius auf. Einrichtungsgegenstände, Tapeten oder zum Trocknen aufgehängte Wäsche können dadurch in Brand geraten. Abstände beachten! Kachelöfen Beim Anheizen die Ofentür erst schließen, wenn das Holz zu einem niedrigen Glutstock herabgebrannt ist. Schließt man die Tür zu früh, bilden sich brennbare Gase, die explodieren können! Offene Kamine Funken können meterweit fliegen und daher Kleidung, Polstermöbel, Bodenbeläge, Vorhänge, Papier usw. auch in größerer Entfernung entzünden. Daher stets Funkengitter verwenden und das Kaminfeuer beaufsichtigen. Heizlüfter / Heizstrahler Immer auf ausreichenden Abstand zu brennbaren Materialien achten. Heizgeräte niemals abdecken oder als Ablagefläche verwenden (besonders gefährlich bei automatisch einschaltenden Geräten). Gasheizgeräte (ohne Rauchfanganschluss) Bei jedem Flaschenwechsel die Anschlussstelle mit Seifenlösung (nicht mit dem Feuerzeug) auf Dichtheit überprüfen (gesetzlich vorgeschrieben). 245


HEIZEN MIT HOLZ

Heizen mit Holz Holz ist eine rasch erneuerbare Energiequelle Der älteste vom Menschen aktiv genutzte Energieträger ist das Holz. In zunehmendem Maße tritt eine Rückbesinnung auf diesen “Urheizstoff” ein. Die Gründe? • Holz wächst im Wald. Der Wald wächst bei uns. Holz ist also eine heimische, erneuerbare Energiequelle. • Holz kann niemals mehr Schadstoffe bei der Verbrennung freisetzen als der lebende Baum vorher gebunden hat. Moderne Techno­logien, zum Beispiel auch der Einsatz von Katalysatoren, ermög­ lichen weitere Schadstoffverringerungen und äußerste Effizienz. • Holz gibt es als Abfallprodukt in Form von Sägespänen, Hack­ schnitzeln und dergleichen. Dieser Abfall aus der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie wird immer entstehen und die Energiegewinnung aus Abfällen stellt eine ökologisch denkbar günstige Alternative dar. Von der Industrie wird dem Trend bereits Rechnung getragen, indem Holzbriketts angeboten werden. • Holz ergibt bei vollständiger Verbrennung nur ein Prozent Asche. Kachelofen: ist die in Österreich beliebteste und am weitesten verbreitetste Einzelfeuerstätte. Man schätzt, dass in Österreich ca. 500.000 Kachelöfen in Betrieb sind. Die besondere Eigenschaft des Kachel­ ofens ist die ein- bis zweimalige Brennstoffauflage (Brenndauer jeweils ca. 1-2 Std.) innerhalb von 24 Stunden (bei Tiefsttemperaturen). Die dabei gewonnene Wärme wird überwiegend durch Strahlungswärme in den Raum abgegeben. Das heißt, die Oberflächen in den Räumen (und nicht so sehr die Luft) werden erwärmt. Dies erzeugt ein unvergleichbares Raumklima. Durch die milde Strahlungswärme kann die Raumtemperatur um bis zu 3 Grad gegenüber Radiatorenheizungen abgesenkt werden. Trotzdem fühlt sich der Be­wohner angenehm wohl. 264


HEIZEN MIT HOLZ

Heizen mit Holzpellets Holzpellets sind ein umweltfreundlicher Brennstoff. Allein in Oberösterreich sind bereits rund 23.500 Holzpellets-Heizanlagen in Betrieb. Die Anlagen sind sowohl für den Neubau als auch bei einer Modernisierung der Heizung geeignet. Die Pelletsanlieferung erfolgt komfortabel, eine Platz sparende Lagerung des Brennstoffs ist möglich. Was sind Holzpellets?

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Holzpellets sind Presslinge aus trockenem, naturbelassenem Restholz (z.B. Säge- und Hobelspäne) mit einem Durchmesser von 6 bis 8 mm und einer Länge von 10 bis 30 mm. Sie werden ohne Beigabe von chemischem Bindemittel unter hohem Druck gepresst und haben einen sehr niedrigen Wassergehalt. Der Heizwert von 2 kg Pellets entspricht ca. jenem von 1 Liter Öl. 1 m³ Pellets hat ein Gewicht von 650 kg. Die Herstellung von Holzpellets ist in der ÖNORM M 7135 geregelt.

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Pelletsanlieferung und Lagerung Holzpellets sind beim Hersteller oder dem Brennstoffhandel erhältlich. Die Zustellung erfolgt vorwiegend mit Tankwagen ähnlich der Heizöllieferung. Die Pellets werden direkt in den Lagerraum eingeblasen und die Abluft abgesaugt. Die Tankwagen verfügen in der Regel über einen Pumpschlauch mit max. 30 m Länge. Der Pellets-Lagerraum (bzw. die Befüllkupplungen) sollte daher maximal 30 m von der Hauszufahrt entfernt sein. Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt vom Gebäude ab, sollte jedoch so groß gewählt werden, dass eine Jahresbrennstoffmenge (= ca. 3.000 bis 5.000 kg für ein Einfamilienhaus) eingelagert werden kann. Als Faustregel gilt: pro 1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum (inkl. Leerraum). Die Wände und die Geschoßdecke des Pellets-Lagerraumes und des Heizraumes müssen der Brandwiderstandsklasse F 90 entsprechen. Wie auch bei anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür und die Tür des Lagerraumes als Brandschutztür (mind. T 30) auszuführen. Für Biomasse-Heizanlagen gelten lt. Oö. HaBV 2005 (Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung) vereinfachte Bestimmungen hinsichtlich Aufstellung und Lagerung. Die Pelletsheizung - Anlagensysteme und Komponenten: • Anlage mit Schnecke: Diese sehr häufige Variante ermöglicht eine gute Raumaustragung und stellt eine einfache und kostengünstige Lösung dar. Voraussetzung ist, dass sich Lagerraum und Heizraum unmittelbar nebeneinander befinden. • Anlage mit Vakuumsaugsystem: Ermöglicht flexible Lösungen (Heizraum befindet sich nicht unmittelbar neben dem Lagerraum) bei maximaler Schlauchlänge von 20 m und maximaler Steighöhe von 6 m. • Pelletslagerung im Tank: Die Pelletslagerung ist auch in einem Gewebe- oder Stahl­ blechtank möglich, der in einem Kellerraum oder im Freien aufgestellt werden kann. Als Faustregel können 0,6 m³ Tank­ inhalt pro kW Heizlast gerechnet werden. Die Tanks sind in Größen bis 11 m³ erhältlich. 266


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Kessel

Aschenkasten

Isolierung

Automatische Entaschung

Wasser

Nachverbrennungszone

Brennring

Sekundär-Luftring

Niveaufühler

Steuerung

Ventilator

Infrarotschranke/max-min

Förderungsschnecke Wasserbehälter

Brennmaterial Vorratsbehälter

Antrieb Motor

I st kein entsprechender Kellerraum vorhanden, gibt es auch die Möglichkeit, einen Erdtank, der unterirdisch außerhalb des Gebäudes eingegraben wird, einzusetzen.

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E ine andere Möglichkeit der Pelletslagerung (für Heizanlagen bis max. 50 kW und max. 15 m³ Pellets) ist die Aufstellung eines eigenen Lagerbehälters im Freien (z.B. Heizzentrale, Container). Dort kann auch die gesamte Heizanlage untergebracht werden. • Anlage mit integriertem Solarschichtspeicher: Bei Anlagen, die mit einem Solarspeicher kombiniert sind, erwärmt der Brenner direkt den oberen Teil des Speichers. Der Gesamtwirkungsgrad der Biomasse- und Solaranlage wird erhöht. • Kompaktanlage mit Vorratsbehälter: Neben dem Heizkessel befindet sich ein Vorratsbehälter mit einem Fassungsvermögen von etwa 1 m³ (ca. 650 kg). Der Vor267


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ratsbehälter muss manuell ein- bis zweimal monatlich befüllt werden. • Einzelöfen: Vor allem in Passiv- und Niedrigstenergiehäusern werden Pelletsöfen im kleinen Leistungsbereich eingesetzt. Der Brenner wird aus einem Vorratsbehälter automatisch beschickt. Die Öfen sind auch mit Wassertasche erhältlich und funktionieren wie eine klassische Zentralheizung. • Asche: Anlagen mit automatischer Reinigung und Aschenkomprimierung sind erhältlich. Eine Aschenentleerung ist in der Regel nur alle 6 Wochen erforderlich, die reine Holzasche kann kompostiert werden. Wenn Sie mehr wissen wollen ... • Der OÖ Energiesparverband ist eine Einrichtung des Landes Oberösterreich und die Anlaufstelle für produktunabhängige Energieberatung. • Im Rahmen einer Energieberatung durch den OÖ Energiesparverband erhalten Haushalte, Betriebe und Gemeinden wertvolle Informationen und Tipps rund um Energieeffizienz, erneuerbare Energien und innovative Technologien. Die produktunabhängige Energieberatung ist für Haushalte • kostenlos und kann unter 0800-205-206 angefordert werden, Betriebe unter 0732-7720-14381 (25% Kostenbeitrag).

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Heizen mit Erdgas Die meisten Haushalte in Österreich heizen mit Erdgas, denn Erdgas oder auch Biogas ist sauber, bequem, kostengünstig und sicher. Auch in Oberösterreich setzen zahlreiche Kunden auf die Vorteile dieses natürlichen Energieträgers. Erdgas ist vielseitig einsetzbar und verfügt über zahlreiche Vorteile: Komfort- und Platzgewinn Wer sich für Erdgas entscheidet, wählt eine sorgenfreie Energieversorgung. Erdgasgeräte sind komfortabel zu bedienen, äußerst platzsparend und können sowohl an der Wand angebracht, am Boden stehend oder in Möbel eingebaut werden. Da bei Erdgas – im Gegensatz zu Pellets- und Ölheizungen – keine Brennstofflagerung notwendig ist, wird zusätzlich an Platz gewonnen. Erdgas kommt ohne Lärm- oder Geruchsbelästigung sowie ohne Verkehrsbehinderung ins Haus und ist jederzeit auf Knopfdruck verfügbar. Zukunftssicherheit Erdgas ist ein Energieträger der Zukunft, von dem noch viele Generationen profitieren werden. Allein die Erdgasproduktion aus den ergiebigen Erdgasfeldern in Oberösterreich ist größer, als der Verbrauch der versorgten Haushalte und Gewerbebetriebe des ganzen Bundeslandes. Umweltschonung

HEIZEN

Erdgas ist ein umweltfreundliches Produkt. Die Emissionen sind äußerst gering und alle Erdgasgeräte sind optimal auf die Kundenbedürfnisse anzupassen. Die Energiesparprofis und die Experten des Ingenieurbüros unterstützen Sie besonders bei der effizienten und ressourcenschonenden Erdgasnutzung. Kostenvorteile Der direkte Vergleich zeigt, dass die Gesamtkosten einer Erdgasheizanlage – dabei werden auch die Anschaffungskosten der Heizanlage berücksichtigt – wesentlich geringer als bei vergleichbaren Energieträgern sind. Die Energiesparprofis Ihres heimischen Erdgasversorgers sichern sparsamen Verbrauch, niedrige Kosten, höchsten Komfort und beste Energieberatung.

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