www.oehboku.at | Sommer 2018
Es grünt so grün Fair City? Interessantes über Fassadenbegrünung in Wien
Interview mit Eva Kail über gendergerechtes Planen
TÜWI Neubau
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Erste Impressionen des fast fertigen Türkenwirt Gebäudes
Einmal um die Welt. Und wieder zur端ck.
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ÖH Aktivitäten
Inhalt & Editorial ÖH Aktivitäten Vorsitzartikel..................................................................... 4 Sozialreferat - Gesund durchs Studium ......................... 7 ELLS - Scientific Student Conference 2018 .................... 8 BOKU Beez - Der Schwarm wächst................................ 9 BiPol - Lagebericht Hochschulpolitik............................. 10 Universität der Zukunft................................................... 12 BOKU Ball Rückblick..................................................... 14 Nicht nur Glanz und Glamour........................................ 16 Ode an den Lieblingsbaum........................................... 17 ÖH Gehölzkunde Rundgänge ...................................... 18
BOKU News Berufsfeld Landschaftsplanung und –architektur.......... 20 Was ist LAP/LARCH und LAPler?.................................. 22 Entwerfen lernen............................................................ 23 Paving Design Award 2017............................................ 24 BOKU Gardens international......................................... 26 Landschaft Lernen 2018................................................ 28 LX Vortragsreihe zur Landschaftsarchitektur................. 29 Fachexkursionen am ILA............................................... 30 Ingenieurbiologisches Baupraktikum ........................... 32 Green Summer School ................................................. 33 Das neue TÜWI.............................................................. 34 Fair City?!....................................................................... 36 Es grünt so grün … ....................................................... 38
Outside BOKU Insektenkamasutra......................................................... 40 Respekt gegenüber Insekten......................................... 42 Zoll+ - Kräftemessen Landschaftsarchitektur............... 44 Z’Alp! Almwirtschaft heute............................................. 46 BOKUs KriStus - Bioökonomie...................................... 48 ÖGLA - Landschaftsarchitekt*innenverband................ 50 Raum für Musik.............................................................. 51 Take your chance! ......................................................... 52 Erleb was mit AIESEC.................................................... 54 Trude Trautsich............................................................... 55 Aufrufe - Wir suchen!..................................................... 56 -3-
¡Holá! Laue Sommerabende und heiße Nächte lassen uns jetzt ganz schön ins Schwitzen kommen, aber auch die Beiträge in dieser ÖH Magazin Ausgabe sind nicht ohne! Brennende Themen wie die österreichische Hochschulpolitik (ab S.10) und die Universität der Zukunft (ab S.12) bieten Raum zum Diskurs. Apropos Raum! Den haben wir der Studienrichtung Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur gewidmet, somit bekommen wir einen Einblick in die Projekte und Tätigkeiten der „LAPler“ (ab S. 20). Stichwort: Fassadenbegrünung, Landschafts- und Stadtplanung bis hin zur Almwirtschaft. Es wird grün! Und was braucht man für saftig grüne, blühende Natur? – Ganz genau, Insekten! Respekt gegenüber Insekten vermittelt uns das weltweit erste Gütezeichen für bekämpfungsneutrale Insektenschutzmittel (ab S.42), Wahnsinn oder? Richtig heiß her geht es dann noch im Insektenkamasutra bei Paarungstanz und Co. Und natürlich wollen wir euch den Rückblick auf die Tanzfläche des BOKU Balls 2018 nicht vorenthalten. Doch bevor wir uns auch physisch ins Grüne begeben und in die wohlverdienten Ferien starten, wünsche ich uns allen noch einen erfolgreichen Semesterschluss!
Sarah Moser Sarah Moser Chefredakteurin
Hochschüler*innenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU) Augasse 2-6, 1090 Wien www.oehboku.at
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Einladung zur ersten schriftlichen Sitzung der Universitätsvertretung im ÖH -Magazin Autor*innen: Vorsitz ÖH BOKU / Foto: Tobias Schiller
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iebe Studierende!
Vier „Real Life“-Sitzungen der Universitätsvertretung haben seit Oktober 2017 bereits stattgefunden. Dort haben die von euch gewählten Mandatar*innen unter anderem die Möglichkeit, Anträge in eurem Interesse zu stellen, zu diskutieren und natürlich auch zu beschließen. Für alle, die sich nicht durch die recht sperrigen UV-Protokolle auf der ÖH-Homepage wühlen wollen, möchten wir für euch die getroffenen Beschlüsse und die dazugehörigen Maßnahmen kurz zusammenfassen. Daher laden wir euch an dieser Stelle herzlich zur ersten schriftlichen Sitzung der Universitätsvertretung der Funktionsperiode Juli 2017 – Juni 2019 im ÖH-Magazin ein. Zeit und Ort: wann und wo auch immer du diese Seiten gerade aufschlägst.
Tagesordnung: 1. Ausweitung der Begrünung der BOKU-Gebäude Dies soll sich sowohl auf die Außenbegrünung (Fassadenbegrünung) als auch auf die Ausstattung der Innenräume mit Pflanzen beziehen. im Rahmen unserer Einflussmöglichkeiten wird die ÖH-Dachterrasse im neuen TüWi begrünt sein. Außerdem wird auch innerhalb der neuen
ÖH-Räumlichkeiten auf mehr Grünpflanzen geachtet. 2. Drucker und Lernraum im ÖHContainer Der Zugang und die Wartung des Druckers im ÖH-Container, sowie der Zugang zum Lernraum zu Universitätsöf fnungszeiten sollen zuverlässig gewährleistet sein. nach den langen Sommerferien gab Kyrill Sat tlb erger N astasja Har es einen Wechsel Agrarwissens nack Cha chften Fo rlot te Voigt rstwissensch bei den Portieren. aften Umwelt- und Bei der Übergabe B io re ss ou rc en wurde vergessen managemen t auf den ÖH-Container hinzuweisen. Dies wurde geklärt. Du kennst den Drucker und uns fehlte die und Lernraum dort noch gar nicht? Argumentationsgrundlage für einen Dann schau doch mal vorbei zwierneuten Ausbau des Angebots. Die schen Simony- und Guttenberghaus! provisorische Nutzung der alten Mensa in Baracke 1 war aus rechtlichen 3. Mensensituation auf der Gründen nicht möglich. Im neuen Türkenschanze TüWi Gebäude wird es eine große Die Situation der fehlenden Mensa am Mensa geben, sowie eine größere Standort Türkenschanze soll bis zur TüWi Küche und den Hofladen. Fertigstellung des neuen TüWi besser gelöst werden. 4.Lernräume im Mendelhaus Auch im Gregor Mendelhaus sollen Rita bringt‘s und der Foodtruck hafixe Lernräume geschaffen werden. ben den größten Teil der Woche vor dem Exnerhaus abgedeckt. Wegen leider ist die Raumkapazität im der geringen Nachfrage wurde das Mendelhaus laut des Rektorats ausAngebot aber leider eingeschränkt geschöpft. Alternativ bemühen wir
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Die Universitätsvertretung Die Universitätsvertretung ist das höchste Gremium der ÖH BOKU und bestimmt die strategische Ausrichtung. Sie entsendet vier Mitglieder in den Senat der BOKU, gibt Stellungnahmen zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen ab und ist für die Zuteilung des Budgets der ÖH BOKU an die Referate zuständig. Die Zusammensetzung der Universitätsvertretung wird alle zwei Jahre durch die ÖH-Wahl bestimmt. Dabei bewerben sich verschiedene Listen um die insgesamt 13 Mandate (Listenwahlrecht). Die Mandatar*innen der Universitätsvertretung wählen aus ihrer Mitte das Vorsitzteam.
uns, zu den Prüfungszeiten nach Bedarf Räume zu reservieren und so zu bestimmten Zeiten zur Verfügung zu stellen. 5. Gesellschaftspolitische Stellung der ÖH Die Universitätsvertretung soll sich mit den gesellschaftspolitischen Folgen jüngster Entwicklungen (Nationalratswahl 2017) für die Studierenden der BOKU befassen. im Zuge dessen haben wir uns aktiv an den ÖH-Demos „Freie Bildung für alle“ beteiligt und weitere eigene Infoveranstaltungen (z.B. „Ich habe heute leider keinen Studienplatz für dich!“) organisiert. 6. Leitsystem für ZID-Räume und Drucker Es soll in Absprache mit den zuständigen Stellen ein verbessertes Leitsystem zur erhöhten Sichtbarkeit der Standorte von Druckern und ZID-Räumen an der BOKU eingeführt werden. das Gespräch mit dem Facility Management steht bald an. 7. Veganes & vegetarisches Angebot bei ÖH-Veranstaltungen Bei ÖH-Events und -Sitzungen, sowie bei von der ÖH BOKU mehrheitlich mitfinanzierten Events muss ein ausreichendes und offen deklariertes veganes & vegetarisches Angebot
an Essen und Getränken vorhanden sein. Als Richtsatz soll ein Anteil von mindestens 50% angestrebt werden, wobei ein Schwerpunkt auf vegane Produkte gelegt werden soll. 8. Plakatieren auf Uniflächen Es soll in Gesprächen mit den zuständigen Personen an der BOKU eine verständliche, verbindliche und angemessene Lösung für das Plakatieren auf dem Unigelände herbeigeführt werden. es laufen diesbezüglich Gespräche mit dem Facility Management. 9. Klärung der universitären Umsetzung des anlaufenden §92 UG Die Universitätsvertretung soll sich hinter die inneruniversitäre Umsetzung eines Ersatzprogrammes für den Studienbeitragserlass von erwerbstätigen Studierenden (über dem Ausmaß der Geringfügigkeitsgrenze) – wie bis Mai durch den auslaufenden §92 im UG geregelt ist – stellen. es laufen Gespräche mit dem Rektorat. Jedoch ist ein einheitliches Vorgehen der Universitäten in dieser Thematik wichtig, daher wird es auch in der Österreichische Universitätenkonferenz, kurz Uniko, behandelt. 10. Honorar-Anpassungen Es wurde eine regelmäßige Inflationsanpassung der Honorar-Stundensätze in der ÖH beschlossen. Die Anpas-
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sung soll sich nach der Anpassung des ÖH Beitrags richten und bei jeder Zusammenstellung des Jahresvoranschlages geprüft werden. im nächsten Jahresvoranschlag (ab Juli 2018) wird eine solche Anpassung geprüft. 11. Fehlt etwas? Eure Anliegen und Ideen im allgemeinen Interesse der Studierenden könnt ihr jederzeit bei allen gewählten Mandatar*innen einbringen oder auch gern an vorsitz@oehboku.at schreiben. Daraufhin kann ein Antrag formuliert werden, der in der nächsten Sitzung der Universitätsvertretung diskutiert und bestenfalls auch beschlossen werden kann. Pro Semester finden mindestens zwei UV-Sitzungen statt. Diese Sitzungen sind immer öffentlich, Ort und Zeit werden frühzeitig im Vorhinein über Facebook, auf der ÖH-Homepage und dem ÖH-Alle-Mailverteiler bekannt gegeben – kommt gern vorbei und diskutiert mit!
Wir freuen uns auf die kommenden Sitzungen und auf eure Initiative!
Mit (umwelt-)freundlichen Grüßen, Nasti, Charlotte und Kyrill
Hochschüler*innenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU) Augasse 2-6, 1090 Wien Tel.: +43/1/47654-19100 Mail: vorsitz@oehboku.at fb.com/oehboku twitter.com/oehboku
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GESUND durch's STUDIUM Autor*innen: Marie Bruckner und Max Rathauscher
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ei beim ersten großen Event des Referates für Sozialpolitik 2018 dabei, wenn die Aula des Schwack-
höferhauses ganz unter dem Motto „Gesund durch’s Studium“ steht.
Hast du Fragen zur studentischen Selbstversicherung oder Krankenversicherung im In- und Ausland? Dann komm direkt zur Beratungsstelle der Wiener Gebietskrankenkasse oder höre dir einen Vortrag zu diversen Krankenversicherungsthemen an. Beratung: 10:00 – 15:00 Aula Schwackhöferhaus Vortrag: 11:00 – 12:15 Seminarraum 06
Die Zeiten eines chaotischen Studienalltags sind vorbei! MMag. Irene Krassnitzer unterstützt bei der Selbstorganisation, Arbeitshaltung und Motivationsbalance. Dazu gibt sie Tipps, um einen guten Übergang zwischen Studienabschlussphase und Berufsleben zu finden oder aus einem akuten Leistungstief herauszukommen. Maximal 30 Personen! Voranmeldung unter sozial@oehboku.at Betreff: Orientierungsphase
Begrenzte Terminanzahl! Voranmeldung unter sozial@oehboku.at Betreff: Melanomcheck
Kleingruppe: 10:00 – 11:45 Seminarraum 09
Ebenfalls vertreten:
Melanomcheck vor den Sommerferien! Mach dir einen Termin für den kostenlosen Melanomcheck bei Herrn Dr. Fürnsinn aus und lass dir Tipps für den optimalen Schutz deiner Haut für die sonnigen Sommertage geben.
* Referat für Bildungspolitik * Sportreferat
Minimal.is.muss verköstigt euch von 12:00 – 13:30 mit einem kostenlosen, von uns selbstgekochten Buffet.
Was das Sportreferat für euch bereit hält, erfahrt ihr über unsere Facebookseite!
Erfahrt vor Ort mehr darüber, welche Bedeutung hinter diesem Namen steckt.
Termine: 10:00 – 15:00 Seminarraum 05 Dauer: 10 – 15 min
Wann: Donnerstag 7. Juni von 10:00 – 15:00
Buntes Essen – wie man ausgewogen und günstig kochen kann Lass dich durch die Rezeptideen von Regina Steiner, BSc inspirieren und tausche dich mit ihr und deinen Studienkolleg*innen über eure Kocherfahrungen aus. Beratung: 11:00 – 13:00 Aula Schwackhöferhaus Vortrag: 10:00 – 11:00 Seminarraum 06
Wo: Aula Schwackhöferhaus und genannte Seminarräume Anmeldezeitraum: 14. Mai – 03. Juni Alle Informationen auch unter: https://www.facebook.com/bokusozial/
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ELLS Scientific Student Conference 2018 – die internationale Plattform Autorinnen: Referat für internationale Angelegenheiten – Pegah Babaei Bidhendi, Rosa Eder
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ie diesjährige ELLS Scientific Student Conference (SSC), "Life Sciences: Looking across disciplines" findet vom 9. bis 10. November in Wageningen, Niederlande, statt. Diese bietet die perfekte Möglichkeit um Abschlussarbeiten (beispielsweise Bachelor- oder Masterarbeiten) vor einem internationalen Publikum zu präsentieren, sich gleichzeitig mit Studierenden aller Welt zu vernetzen, Erfahrungen zu sammeln und Ideen auszutauschen. Während der Konferenz werden die besten Poster und Präsentationen ausgezeichnet.Zusätzlich zum wissenschaftlichen Teil der Konferenz werden auch andere Aktivitäten organisiert. Die Namen der diesjährigen Unterthemen lauten: • • • • •
Biobased Solutions From Field to Fork Global One Health Humans and Nature Metropolitan Solutions
Wie kann ich teilnehmen? Reiche deinen Abstract ein! Um die Chance zu erhalten an der ELLS Scientific Student Conference zu präsentieren, musst du eine Zusammenfassung deiner Arbeit bis zum 15. Juni 2018 einreichen. Die besten Abstracts werden ausgewählt und die Studierenden erhalten die Gelegenheit, ihre Forschung in einem Vortrag oder einer Poster-Präsentation vorzustellen.
Noch offene Fragen? Hast du noch offene Fragen zu einem ELLS Angebot? Schreib einfach eine E-Mail an: euroleague@oehboku.at
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, als Zuschauer an der SSC teilzunehmen. Die Registrierung für die Konferenz wird hierfür im September beginnen.
Weitere Informationen findet ihr unter: www.wur.eu/ells2018
ELSA an der BOKU Pegah Babaei Bidhendi Rosa Maria Eder Homepage: euroleague-study.org
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ÖH Aktivitäten
Der Schwarm wächst Die BOKU Beez sind dieses Semester in ihr viertes Jahr gestartet. Seit ihrer Gründung im Jahre 2015 ist viel passiert. Autor: Diedo Ladstätter / Foto: nutville.at
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egonnen hat alles mit ein paar Studenten aus verschiedenen Studienrichtungen, die sich zusammengetan haben, um in der neu gegründeten, österreichischen Universitätsliga ACSL im Basketball mitzuspielen. Ein Semester später stiegen auch Studentinnen mit einer Damenmannschaft ein und seither sind die Beez aus der ACSL nicht mehr wegzudenken. Dieses Jahr hat sich wieder einiges getan. Im Dezember waren unsere beiden Basketballteams im Einsatz und haben sich in der Stadthalle mit Teams anderer Universitäten gemessen. Den Anfang machten unsere Damen, die in ihrem ersten Spiel auf die MedUni Serpants trafen. Nach einem hart umkämpften und spannenden Spiel mussten sie sich zwar knapp geschlagen geben, qualifizierten sich aber dennoch fürs Viertelfinale. Die Herren trafen in ihrem ersten Spiel auf die Uni Wien Emperors, gegen die man noch in der Vorsaison eine Niederlage hinnehmen musste. Dieses Mal konnten die Bienen aber mit starkem Teamplay überzeugen und somit den ersten Sieg der Saison einfahren. Beim zweiten Spielwochenende im März ging es für die Damen im Viertelfinale bereits um alles. Sie trafen auf
das Team der Sportuniversität und gingen als Außenseiter in die Partie. Umso bemerkenswerter ist es, dass sie dem Spiel über lange Strecken mit einem tollen Auftreten als Team ihren Stempel aufdrücken konnten und sich erst im letzten Viertel den Sportstudentinnen geschlagen geben mussten. Diese Niederlage bedeutete für die Damen zwar ein recht frühes Ausscheiden aus der Meisterschaft, doch konnten sie mit dem Spiel auch zeigen, dass sich ihr konstanter Einsatz im Training auszahlt und sie arbeiten nun schon wieder auf die nächste Saison hin. Für die Herren ging es in ihrem zweiten Spiel gegen die TU Robots. Bisher waren die Robots in Punkto Zuschauerzahlen das Maß der Dinge in der ACSL. Das wollten die Beez nicht auf sich ruhen lassen und schafften es für ihre beiden Spiele so viele BOKU Studierende wie nie zuvor zu begeistern. Besonders mit den Fans der TU lieferten sich die Beez- Fans ein lautstarkes Duell, welches die Stimmung in der Halle zum Kochen brachte. Auf dem Spielfeld mussten sich die Herren einem körperlich überlegenen Team der TU nach starkem Einsatz geschlagen geben, und so wartete im letzten Gruppenspiel die Entscheidung gegen die WU Tigers.
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Am vorletzten Aprilwochenende war es soweit und wieder wurden die Bienen von einem Schwarm lautstarker Studis in die Halle begleitet. Diese wurden nicht enttäuscht, denn obwohl die Beez mit einem sehr starken ersten Viertel in die Partie starteten, konnten die Tigers den Rückstand bis ins vierte Viertel aufholen. Hier ließen sich die Beez den Honig aber nicht mehr vom Brot nehmen und holten sich den knappen Sieg. Mit diesem Spiel konnten sich die Beez fürs Viertelfinale qualifizieren und treffen dort am 26. Mai auf die Juridicum Penguins. Doch auch abseits des Basketballfeldes hat sich in diesem Semester viel getan. Nach langer und intensiver Planung starten die Beez endlich mit ihrem eigenen American Football Team. Die ersten Trainings konnten schon abgehalten werden und es haben sich viele begeisterte Studierende gefunden, die Teil des Teams geworden sind. Trotzdem sind die Bienen weiter auf der Suche nach Footballspieler*innen. Solltest du also Lust haben diesen Sport einmal auszuprobieren oder wenn du schon Erfahrung darin hast und für deine Uni spielen willst, dann melde dich einfach via Facebook (facebook.com/bokubeez) oder Mail (boku.beez@gmail.com) und werde ein Teil des Schwarms.
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Lagebericht Hochschulpolitik Was ist dran an Studiengebühren und Co? Autor*innen: Referat für Bildungspolitik – Ruth Fartacek, Martin Hinteregger / Foto: flickr.com/sAgd
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ieben Seiten umfasst das der Wissenschaft gewidmete Kapitel im Regierungsprogramm. Viele der darin angekündigten Maßnahmen betreffen uns Studierende und unsere Rechte unmittelbar und nicht wenige davon stoßen auf harsche Kritik von Bildungsexpert*innen und den Student*innen selbst. Seit der Veröffentlichung der Absichtserklärungen im Regierungsprogramm ist jedoch kaum eine der hochschulpolitischen Maßnahmen konkretisiert worden, eine Debatte unter Einbeziehung der Öffentlichkeit dazu findet kaum statt. Wir versuchen hier trotzdem die strittigsten Aspekte der ÖVP/FPÖ-Unipolitik und den heutigen Stand der Umsetzung zu umreißen. Das Regierungsprogramm spricht von der Einführung „moderater Studienbeiträge“, Angaben über das „wie hoch?“, „ab wann?“ oder „für wen?“ finden sich darin jedoch nicht. Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) verlautbarte Anfang des Jahres zumindest aber noch, die tatsächliche Einführung der
Studiengebühren sei „eher eine Frage von Jahren“. Stattdessen, so Faßmann, stünde die neue Uni-Finanzierung im Vordergrund. Was das ist? Am 31. Jänner 2018 wurde die „Unifinanzierung neu“ im Ministerrat bestätigt. Diese beinhaltet nicht nur die Einführung von Zugangsbeschränkungen für die Studienrichtungen Jus, Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen, sondern auch das Recht der Universitäten, Zugangshürden für nur lokal „überlaufene“ Studienrichtungen einzuführen. An der BOKU trifft diese Regelung den Studiengang UBRM, der voraussichtlich ab Herbst 2019 auf 260 Studienplätze begrenzt werden soll. Seit Jänner steht die Nicht-Reparatur des strittigen §92 im Universitätsgesetz fest. Dieser hat bisher dafür gesorgt, dass erwerbstätigen Studierenden (über der Geringfügigkeitsgrenze) der Studienbeitrag erlassen wurde. Nun werden ab Wintersemester 2018 wieder alle Studierende (mit ein paar Ausnahmen) zur Kasse gebeten, die die Mindeststudien-
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dauer plus Toleranzzeit überschreiten. Neu sind seit Jänner auch sogenannte Eignungs-Feedbacks – eine erste, wenn auch überschaubare Hürde für alle Studienanfänger*innen. So muss, wer sich in Zukunft an einer Uni immatrikulieren möchte, entweder ein Motivationsschreiben verfassen oder ein Online-Assessment durchlaufen. Dabei zählt aber lediglich das Mitmachen, die Bewertung spielt keine Rolle. Insgesamt finden sich im Regierungsprogramm eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, dass Studierende die Uni so rasch wie möglich durchlaufen und Leistung als zentraler Wert der universitären (Aus-)Bildung gefestigt wird: angedacht ist die Reduktion der Prüfungsantritte und Prüfungstermine, Exmatrikulation bei Prüfungsinaktivität und erschwerte Rahmenbedingungen für Mehrfachinskription. Auch hier ist allerdings noch nicht geklärt, ob und wenn ja, wann diese Verschärfungen kommen sollen.
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Im Gegensatz zu fehlenden Angaben über konkrete Maßnahmenausgestaltung, finden sich hingegen sehr klar formulierte Bekenntnisse hinsichtlich der intendierten grundsätzlichen Orientierung des österreichischen Hochschulwesens: Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, unser Wissenschafts- und Forschungssystem wettbewerbsfähig zu machen. Mit dieser Ansage einher geht ein Verständnis von einer Universität als Ausbildungsstätte, anstatt als Ort, an dem kritisches Denken sowie freie und unabhängige Bildung stattfinden kann.
Degradierung zu einer reinen Serviceeinrichtung. Künftig dürften demnach sämtliche finanzielle Mittel lediglich der Beratung und Interessenvertretung gewidmet werden. Das würde bedeuten: keine Finanzierung studentischer Projekte, keine Feste, keine Workshops. Betroffen davon wären auch eine ganze Reihe ÖH-Referate, die in dieser schwarz-blauen Hochschulzukunft keinen Platz fänden, etwa das Referat für Umwelt und Nachhaltigkeit, das Referat für Frauen* und feministische Politik oder das Sportreferat.
Ein anderer pikanter Absatz im Regierungsprogramm schlägt in genau diese argumentative Kerbe – die geplante Abschaffung des allgemeinpolitischen Mandats der ÖH, inklusive Sanktionsmöglichkeiten und der radikalen
Die beabsichtigte Entpolitisierung der Hochschüler*innenschaft kann und soll aber auch in einem größeren politischen Zusammenhang gesehen werden. Derzeit ist die ÖH laut Hochschulgesetz dezidiert dazu bemächtigt, allgemein-
politische Aussagen zu treffen, da sie eine demokratisch legitimierte Interessenvertretung ist – die politische Orientierung der ÖH wird alle zwei Jahre von den Studierenden entschieden. Tatsächlich nehmen Studierende innerhalb einer Gesellschaft oftmals kritische und progressive Positionen ein, und das freut natürlich nicht jeden – besonders in den Reihen der ÖVP/FPÖ-Regierung. Kontakt: bipol@oehboku.at facebook.com/bipol.boku @BOKUBIPOL #eulentipp Sprechstunden: Mittwoch: 10:00 – 12:00 Uhr ÖH BOKU Augasse Donnerstag: 09:00 – 11:00 Uhr Büro der StV LBT Muthgasse
Eulentipp #2: Anerkennung von Prüfungen Positiv abgeschlossene LVen, die Studierende an einer anerkannten inländischen/ausländischen Universität ablegen, können für das reguläre Studium anerkannt werden. Inhalt und Umfang der LV, Prüfungsstoff sowie ECTS müssen dafür allerdings weitgehend ident sein (Übereinstimmung zumindest etwa 80 %).
Eulentipp #1: Kommissionelle Prüfung Der vierte und damit letzte Antritt einer VO-Prüfung wird als kommissionelle Prüfung abgehalten, auf Antrag auch schon der dritte. Sie kann mündlich oder schriftlich erfolgen. Die Bewertung der kommissionellen Prüfung wird von einer ganzen Prüfungskommission vorgenommen. Diese besteht aus einer/einem Vorsitzenden und zwei Prüfenden, welche von den Studierenden im Zuge des Antrags vorgeschlagen werden und eine Lehrbefugnis haben müssen. Wird auch die kommissionelle Prüfung negativ beurteilt, kann das Studium an der BOKU nicht mehr fortgesetzt werden (Ausnahme StEOP).
Eulentipp #3: Bescheidbeschwerde Ein Bescheid, z.B. zu einer Anerkennung oder zu den Auflagen für die Zulassung zum Master, ist nicht endgültig, sondern kann auch beeinsprucht werden. Das Mittel dazu ist die Bescheidbeschwerde. Diese muss einige formale Kriterien erfüllen. Im Bedarfsfall wendet ihr euch deshalb am besten an uns. Aber Vorsicht, die Frist dafür ist meist sehr knapp bemessen, genauere Infos dazu stehen jeweils am Bescheid unter „Rechtsmittelbelehrung“.
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Universität der Zukunft Podiumsdiskussion zur Universität der Zukunft Freier Hochschulzugang, Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen für UBRM – und welchen Wert hat eine Universität überhaupt für die Gesellschaft? Autor*in: Vorsitz ÖH BOKU
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m 22. Jänner 2018 kamen Vertreter*innen diverser Gremien der Universität für Bodenkultur Wien zusammen und diskutierten zu aktuellen hochschulpolitischen Themen. Nach einer wissenschaftlichen Keynote von Dr.in Elsa Hackl zum Bildungsprogramm der Regierung, ging es um das Grundverständnis von Studium und Universität und der BOKU in der Zukunft – in diesem Semester soll dieses Format in die nächste Themenrunde gehen. Viel wurde diskutiert und gefragt. Leider konnten einige Fragen des Publikums nicht beantwortet werden. Wir haben die Antworten der Podiumsgäste zu euren Fragen organisiert. Hier findet ihr eine Auswahl der gestellten Fragen und deren Antworten aus Sicht der Vertreter*innen der Gremien. Die restlichen Fragen und Antworten, genauso wie die Aufnahmen der Veranstaltung, findet ihr auf: www.oehboku.at/wer-wir-sind/wasmacht-die-oeh/podiumsdiskussion-universitaet-der-zukunft.html
Podiumsgäste (in ihren Funktionen laut Jänner 2018) • Rektor Martin Gerzabek • Designierter Rektor Hubert Hasenauer • Senatsvorsitzende Astrid Forneck • Universitätsratvorsitzender Werner Biffl • ÖH Vorsitzende Nastasja Harnack • Studierender Fabian Franta (BOKUs KriStus)
12. Wie kann eine attraktive Stelle für junge, talentierte Forscher aussehen? Wie viel Einfluss hat die Regierung auf die Entwicklung der BOKU? „Ich verweise auf meinen Satz am Podium „Hochschulpolitik ist in erster Linie Berufungspolitik“!Das bedeutet u.a. auch, dass nur hervorragende Lehrer*innen und Forscher*innen die Garanten für attraktive Forschungsplätze sind, um Nachwuchswissenschaftler*innen zu interessieren, zu binden und entsprechend auszubilden. Heute fällt die Berufung von Professor*innen ausschließlich in die Autonomie der Universität. Die Zeiten, in welchen die Bundesminister*in für Wissenschaft und Forschung aus einem Dreiervorschlag der Universität die Berufung vorgenommen hat, sind dankenswerter Weise längst vorbei. Jedenfalls haben Parteipolitik und ideologisch geprägte Vorgaben in der Wissenschaft, Forschung und Lehre einer Universität keinen Platz!“ (Biffl) „Die BOKU hat verschiedenste Karrieremöglichkeiten anzubieten, die durchaus attraktiv sind. So ist die BOKU derzeit die einzige österreichische Universität, die auch für Drittmittelwissenschafter*innen Karrierepfade (Ass. Research Prof., Assoc. Res. Prof.) anbietet. Darüber hinaus hat die BOKU den größten Anteil an unbefristet beschäftigen drittmittelfinanzierten Wissenschafter*innen. Natürlich muss ständig an der Attraktivität der Karrieremöglichkeiten gearbeitet werden –
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auch an der BOKU.“ (Gerzabek) 6. Sollten Studiengebühren eingeführt werden, wohin genau würde das Geld fließen? „Ich sehe die Einführung von Studiengebühren nicht prioritär. Es ist wesentlich wichtiger, dass die kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung sowie Aufnahmeverfahren (bitte nicht mit Zugangsbeschränkungen verwechseln!) umgesetzt werden können. Dies würde den Universitäten und der BOKU speziell deutlich verbesserte Rahmenbedingungen bescheren." (Gerzabek) "Die Einführung von Studiengebühren mag ein politisches Ziel sein, aber ist für uns derzeit kein internes Thema. Ich nehme an, dass man dann die Stipendienvergaben entsprechend anpasst, so wie das ja schon einmal der Fall war.“ (Hasenauer) 1. Wie hilft eine Zugangsbeschränkung des Studienganges Umwelt-und Bioressourcenmanagement der BOKU? „Aufnahmeregelungen sollen dazu führen, dass sich die Studierenden vorab mit ihrem Studium beschäftigen, damit die richtige Wahl getroffen wird. Geringere Hörerzahlen helfen den verbleibenden Studierenden, auf Grund eines günstigeren Betreuungsverhältnisses. Aus Erfahrung wissen wir, dass einige UBRM Studierende im Master in ein anderes Studium wechseln, vielleicht hätten manche gleich mit einem anderen Studium beginnen sollen?“(Hasenauer)
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Hier findest du weitere Fragen und Antworten
„Ganz einfach: die Uni verlagert das Problem in andere Bereiche. Wenn das Betreuungsverhältnis durch Reduktion der Studierendenzahlen verbessert wird, kann sich die Uni entweder damit zufriedengeben und stolz bessere Kennzahlen vor sich hertragen, ODER sie arbeitet dann weiterhin nur an der Erweiterung der Curricula und der Lehrveranstaltungen (sprich: Einführung neuer Lernformen (bspw. E-Learning), Erweiterung innovativer LV-Formate (z.B. Projektorientierung, Inter- und Transdisziplinarität, Anpassung der StEOP). Klar, das wären Maßnahmen, die auch ohne Zugangsbeschränkungen gehen würden – aber die erfordern eben auch ein wenig Mut. Schön, dass es von der Arbeitsgruppe für Bildung für nachhaltige Entwicklung (AG BNE) vom Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit bereits Vorstöße in diese Richtung gibt – diese müssen nun nur noch gehört werden.“ (Harnack) „Bleibt abzuwarten, jedenfalls in Abhängigkeit von der Maßnahme und dem Einsatz der „frei“ werdenden Ressourcen. Ein besseres Betreuungsverhältnis allein macht noch keine bessere Lehre, diese wird wesentlich davon abhängen, welche LV Formate dann tatsächlich gewählt werden und welche Universitätskultur eine Lehre leitet. Der Druck der auf Lehrenden lastet, ist wesentlich durch die Art und Funktionsweise der Forschung bestimmt. Dieser Aufwand bei Mittelbeschaffung und Administration wird sich durch ein Betreuungsverhältnis nicht ändern. So-
lange sich Institute um ECTS „raufen“ müssen, werden auch weiterhin möglichst viele LVs (im Frontalformat) mit möglichst geringem Arbeitsaufwand angeboten werden (Multiple Choice Prüfungen).“ (Franta) 17. Sollte es Konsequenzen, und wenn ja welche, für Lehrende geben, die für einen Großteil der Studierenden keine kompetente Lehrenden sind? „Geeignete Evaluierungsverfahren mit entsprechenden Konsequenzen könnten Abhilfe schaffen. Evaluierungen ohne mutige Konsequenzen sind nutzlos. (An dieser Stelle verweise ich nochmals auf eine gelungene Berufungspolitik, in der auch die Fähigkeit zu lehren und zur Menschenführung zählt und nicht nur die Zahl der SCI – Publikationen ausschlaggebend ist!)“. (Biffl) „Ja, auf jeden Fall! Und ich bin sehr dankbar dafür, dass die BOKU langsam aber sicher mutige Schritte einleitet, um in kritischen Situationen einzugreifen, indem Gespräche mit den betroffenen Lehrenden gesucht werden und auch Weiterbildungsangebote ausgebaut werden. Die Uni sollte keine Angst vor der Reaktion der Lehrenden haben und sich darüber bewusst werden, dass die Freiheit der Lehre eben nicht auf Kosten einer guten Lehre passieren darf und die Lehrenden auch dementsprechend fordern – und fördern.“ (Harnack) 2. Ist die BOKU auf die steigenden Studierendenzahlen gut vorbereitet?
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„Die BOKU hat in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Ausbau der Infrastruktur möglich gemacht – mit Unterstützung des BMBWF, der Stadt Wien, des Landes NÖ und vor allem der BIG. Mit Eröffnung des neuen Türkenwirtgebäudes und dem Bau der Verlängerung des Schwackhöferhauses werden die dringendsten Bedarfe gedeckt werden. Die Betreuungsrelationen müssen noch verbessert werden. Dies ist im Entwicklungsplan auch so vorgesehen und mit dem BMBWF im strategischen Dialog im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2016-18 besprochen. Ziel ist es, ca. 50 Personen mit großer Lehrbefugnis in den nächsten Jahren zuzuführen.“ (Gerzabek) „Momentan nicht. Viel zu viel wird auf die Orientierungslosigkeit der Studierenden abgeschoben. Dies schwingt vor allem im neuen Entwicklungsplan der Uni mit. Dass die Uni (und dazu gehören auch alle Dozent*innen) auch selbst Verantwortung übernehmen und sich Fehler eingestehen muss, wird meist ignoriert. So bittet die BOKU im Entwicklungsplan um die Erlaubnis, Zugangsbeschränkungen einzuführen, da sie sich sonst dazu gezwungen fühlt, selbst Maßnahmen zur „Eindämmung der Studierendenflut“ zu ergreifen. Dass das nicht das Ziel sein darf, sollte in der heutigen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts eigentlich allen bewusst sein. Bildung sollte offen und frei für alle sein – Zugangsmanagement, das mit Beschränkungen arbeitet, steht dem entgegen.“ (Harnack)
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Alles Wal[d]zer! Das war der BOKU Ball 2018! Autorin: Christiane Hörmann / Fotos: Alexander Maschler
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it bis zu 3000 Gästen zählt der BOKU Ball zu den größten Studierendenbällen Österreichs. Der 2. Februar war eine Nacht der Freude und des Waldes! Fernab von Prüfungsstress und Abgabeterminen wurde in ausgelassener Stimmung das Semesterende eingeläutet. Eine vielfältige Auswahl an Musikstilen punktete wieder einmal
bei den Gästen: Von der Jagdhornbläsergruppe der BOKU bis hin zu klassischer Tanzmusik – ein Besuch im TÜWI Beisl und der Disco war natürlich auch obligat! Spätestens beim Publikumstanz zu Mitternacht kam man dann ordentlich ins Schwitzen. Nachdem man sich bei der BOKU Blaskapelle die Seele aus dem Leib sang, war dann
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der Abend schon wieder vorüber. Als kleine Wegzehrung gab’s dann noch einen saftigen Schokokuchen. Diesen Abend werden wir gerne wiederholen und freuen uns schon auf den nächsten Ball, am 1. Februar 2019! Bilder unseres Ballfotografen findest du übrigens unter: oehboku.at/galerie-liste
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BALLMOTTO GESUCHT – Deine Kreativität ist gefragt! Wir suchen für den nächsten BOKU Ball ein Motto und brauchen deine Hilfe! Sende uns deine Vorschläge mit einer kurzen Erläuterung, warum sich der nächste Ball deinem Thema widmen soll, bis 15. Juli an bokuball@oehboku.at (Betreff „Ballmotto 2019“). Durch das beste Ballmotto bist du -belohnt mit zwei Studierendenkarten- fix beim BOKU Ball am 1. Februar 2019! Als kleine Anregung helfen dir die Vorjahresthemen: „Alles WALDzer!“ (2018), „Bienentanz & Blütenzauber“ (2017), „Licht an!“ (2015) und „Donau – ein Fluss der verbindet“ (2014). Wir freuen uns auf deine Einsendung!
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Nicht nur Glanz und Glamour Wo gehobelt wird, da fallen Späne, ODER: Wo gefeiert wird, da schaut’s nachher aus wie Sau! Autor*innen: BOKU Ball Organisationsteam / Foto: Tim Steiner
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er BOKU Ball 2018 war, wie fast immer die letzten Jahre, restlos ausverkauft und auch dieses Jahr war die Hofburg randvoll und stimmungsvoll. Dieser Ball ist einzigartig und somit nicht mit anderen Bällen in der Hofburg zu vergleichen. Der BOKU Ball ist mit Abstand der Individuellste. Er spiegelt die Vielfalt an der BOKU mit TüWi, Blaskapelle, Tracht und Lässigkeit in traditioneller Ballatmosphäre wider. Das finden wir gut! Schade ist nur, dass es nach dem BOKU Ball in der Hofburg auch unvergleichbar aussieht. Das verursacht im Nachhinein jedes Jahr ungeplante Kosten und schadet der guten Zusammenarbeit zwischen ÖH BOKU und Hofburg. Diese ist geprägt von jahrelanger, flexibler und freundschaftlicher Organisation sowie Kooperation.
Der BOKU Ball findet schon seit 28 Jahren in der Hofburg statt. Dass Studierende die Möglichkeit haben eine Ballnacht in der Hofburg zu erleben, ist uns sehr wichtig und keine Selbstverständlichkeit. Jedoch ist diese Ballnacht bei einigen wohl ein wenig zu „rauschend“. Die Hofburg hat u.a. als Veranstaltungsort schon lange ihre Traditionen und Geschichten. Für alle, von Akademiker Ball über Zuckerbäckerball bis zu den Erdgesprächen. Aus diesem Grund ist ein dem Haus entsprechender respektvoller Umgang wünschenswer. Wir versuchen jedes Jahr, die Gestaltung in der Hofburg zu adaptieren, um einen möglichst reibungslosen Ballablauf zu ermöglichen, jedoch ist es schwierig wenn dieser von manchen nicht als Abend zur Vernetzung, Gemeinsamkeit und Freude gesehen wird, sondern als „Sauffest“.
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Auch dieses Jahr überlegt sich das Organisationsteam neue Gestaltungsformen. Langsam stoßen wir an unsere zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Grenzen. Wir möchten, dass der Ball freundlich für jede Studierenden-Brieftasche bleibt. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass vermeidbare Kosten reduziert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, ist nicht auszuschließen, dass die Kartenpreise zukünftig spürbar erhöht werden müssen. Durch diesen Umstand sieht sich das Organisationsteam gezwungen, an alle Ballgäste zu appellieren: Ausgelassenes Feiern ist absolut in Ordnung, aber wir bitten euch, im Sinne des Fortbestehens des typischen Flairs am BOKU Ball, einen respektvollen Umgang gegenüber den Räumlichkeiten, anderen Ballgästen und dem Alkohol zu zeigen!
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ÖH Aktivitäten ÖH Magazin Sommer 2018
Ob Winter- oder Summalindn jeder wird sei Liab moi findn. Dass ma's måg, des siaße Madl, zoagt ma am besten mit am Lindn baumbladl! Regina
Rinner
Gewinnerin
Gewinnerin
Ode an den Lieblingsbaum An die Pappel Der weiche, weiß e Somm er flaum Kommt von de m sc hönen Pappelbaum Er säumt die Wege luftig leicht Verwandelt den Wa ld von gr ün zu we iß Und zaubert aus de m gela ndeten Fl au m Wieder einen neue n Pappelbaum Aurelia Tr ub el
Die L(a)erche
Grü n seh' ich die Blätte r, hör sanftes Zwitscher n hie r im Rau m. Leichter Duft lockt mich zum Fenster, wo ich sehe Vogel und Bau m. Lea nder Grossgasteiger
h gehe fort m ich u nd ic s t' ob en. ng a rl r Welt enth Ma nch m al ve ich bin de s bi rt do r est du , höhe Ta n nen fi nd steige hoch ch no en ot bens tr zt en, Buch m en des Le Weder Eich ür St n de ist's, d ie . d ie Zirb e - dort ob en in k Miria m Bell
Wau n auf d ie Zirbn d a Sch nee Schaut's lieg t, de a m oi, d a s m ocht m Winter in ei H e rz f d a Steier roh A B OK U B a m o a k is w ll Kort n, ieder do des d auga Wa l b ei m t m a sc h o Wal(d)zert a nzn, sa n olle Frei nd do. Isa b ella Winter
Ode an den Gin ko: Das sin d Na d e l n! Höre ic h t ad el n. A b er Bl ätter fi nde ic h nette r. Felix M ülle bne r
A oide G'stålt a Urgewålt und waunn er fållt: Bam oida! Elisab eth Lobner
Eines warmen Sommertages in Wien, , entdeckte ich einen reich tragenden Maulbeerbaum ihn, so schön wie ich noch nie gesehen habe bald darauf hatte er in meinem Garten seinen Raum. Theresa Babucke
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Du brennst fürs Gehölz? Gehölzkunde Rundgänge der ÖH BOKU Ergänzend zur VX Gehölzkunde Autor: Stephan Preinstorfer / Fotos: Tim Steiner, Viktoria Blaschek
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flanzen sind für alle Landschaftsplaner*innen und Landschaftsarchitekt*innen eines der wichtigsten Gestaltungswerkzeuge. Deshalb eignet man sich im Bachelorstudium eine Reihe von botanischen Grundkenntnissen an, wozu auch das Erkennen und Charakterisieren von Gehölzen gehört. In der entsprechenden Lehrveranstaltung werden einem die Pflanzen kurz vorgestellt und dann ist man angehalten, sich den Inhalt des fast 600 Pflanzen starken Skriptums irgendwie bis zur Prüfung anzueignen. Nicht nur den wissenschaftlichen Namen hat man zu wissen, sondern auch Herkunft, Blühfarbe, kultureller Hintergrund und noch vieles mehr! Wo fängt man da nur an? In der Vorlesung gibt’s als Lernbehelf zwar einen Türkenschanzparkführer, aber jemand der vielleicht gerade mal „Weihnachtsbaum“ von „Strauch“
unterscheiden kann, findet sich da wahrscheinlich bald verloren und verzweifelt im Park wieder. Deswegen werden von der ÖH BOKU zusätzliche Gehölzkunde- Rundgänge angeboten! Hier führen Tutor*innen die Studierenden in Gruppen durch den Türkenschanzpark und die umliegende Gegend. Dabei werden die Gehölze in Ruhe bestimmt und erklärt. So ein Rundgang dauert zwei Stunden und orientiert sich so gut wie möglich an den Fragen der Teilnehmer*innen. Unser Team von Tutor*innen hat die Gehölzkunde- Prüfung mit Bestnoten bestanden, bringt viel Erfahrung mit und bildet sich ständig weiter. Mit Absicht werden die Namen der jeweiligen Tutor*innen vor den Rundgängen nicht verraten, um den Studierenden ein möglichst breites Spektrum an Wissen zu vermitteln. Schließlich kann eine einzelne Person bei dieser Menge an Pflanzen nicht alles wissen. - 18 -
Organisiert werden die Rundgänge auf der Lernplattform der ÖH BOKU. Dort findet sich ein Kalender in welchem die geplanten Rundgänge eingetragen sind. Teilnehmer*innen klicken einfach auf den gewünschten Rundgang um sich anzumelden. Die Adresse vom Kalender mit weiteren Infos lautet: lernen.oehboku.org/gehoelzkunde Wer sich brennend für die Gehölze um die BOKU interessiert und nicht genug von ihnen kriegt, kann auch dem ÖH Gehölzkunde Instagram-Account folgen: gehoelze_boku. Dort werden in unregelmäßigen Abständen Fotos von Blüten und besonders spannenden Pflanzen mit dem korrekten wissenschaftlichen Namen gepostet. Und wer selbst gerne Tutor*in werden will oder andere Fragen hat, kann das ÖH Gehölzkunde- Team unter folgender Email erreichen: gehoelzkunde@oehboku.at
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oben: Rubus fruticosus
Lonicera purpusii
unten: Prunus maheleb
oben: Acer griseum
oben: Cotoneaster acutufolius
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BOKU News
Zurechtfinden im Berufsfeld Landschaftsplanung und –architektur Wo kann es nach dem Studium hingehen? Welche Möglichkeiten wird es in Zukunft geben? Wie wird die Ausbildung bewertet? Lassen sich Familie und Beruf vereinbaren? Autorin: Teresa König / Fotos: BOKU Alumni
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iese und weitere Fragen wurden im Zuge der Jobwoche des BOKUAlumnidachverbandes beantwortet. Die Antworten kamen von Vertreter*innen einiger Unternehmen aus dem Berufsfeld Landschaftsplanung und -architektur. Das Podium spiegelte die Breite der Tätigkeiten wider, die möglich sind und sein werden. Stephanie Drlik* leitete die Diskussion am 20. März im Schwackhöferhaus.
mawandel, Urbanisierung, soziale und kulturelle Umbrüche – werden vor allem an uns gestellt. Und wir wissen auch Antworten darauf! Denn unsere Interdisziplinarität ist genau das, was der Markt heute braucht.“ Stephanie Drlik „Die Gebiete sind umfangreich und breit. Dafür bedarf es einer gewissen Grundausbildung, weil es im rauen Wind des Wettbewerbes nicht wahn-
„Ich bin so ein Schwamm gewesen. Mich hat alles interessiert und bin dem akribisch nachgegangen. Nach jahrelanger Erfahrung im Ziviltechnikerbüro habe ich ein Ein-Personen-Unternehmen gegründet. Alle Aufträge wickle ich mit Partnerbüros ab. Noch nie ist es mir passiert, dass ich zu wenig Aufträge gehabt hätte. Meine Projekte sind zu ca. 50 % von der EU gefördert. Ich habe mich nicht aktiv darin vertieft – das war einfach zu tun. Mir
„Die Landschaftsplanung und -architektur ist ein sehr zukunftsorientiertes Feld. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich zu einer Disziplin entwickelt, die ein sehr breites Betätigungsfeld bietet und die in Zukunft noch sehr viel an Relevanz gewinnen wird. Die Fragen, die der globale Wandel stellt – nämlich Kli-
sinnig viel Zeit gibt, jemanden von der Basis weg auszubilden. Zum einen muss man das Handwerk von der Uni mitbringen, zum anderen muss man ein „Schwamm“ sein. Mit viel Neugier sollte man alles aufsaugen, Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnen – überall!“ Markus Beitl – Markus Beitl ZT GmbH
ist wichtig mitzugeben: das unternehmerische Denken sollte noch stärker ins Studium gehören.“ Agnes Feigl – Agnes Feigl Landschaftsarchitektur „Viele von euch werden als freie Mitarbeiter arbeiten und da muss man sich schon sehr genau überlegen: „Was ist meine Arbeit wert?“ Am Anfang wird
* u.a. Geschäftsführerin der ÖGLA (Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur) und Vorstandsmitglied des BOKU-Alumnidachverbandes
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man ein bisschen niederschwelliger anfangen müssen, aber verkauft euch nicht unter eurem Wert. Auch deshalb ist unternehmerisches Denken wichtig!“ Stephanie Drlik
bedingt allerdings auch sehr viel Selbstverantwortung von allen Beteiligten.“ Johannes Ehrenfeldner – Direktor des Nationalparks NeusiedlerseeSeewinkel
„Die Stadt Wien hat als Amt einige Formvorschriften, die es für Bewerber*innen einzuhalten gilt. Unser Tätigkeitsfeld bewegt sich von unserem tiefsten Punkt (150 m Seehöhe) im Nationalpark Donauauen, geht über die biologische Landwirtschaft in die Stadt, die stadtnahen Erholungsgebiete bis zum Biosphärenpark Wienerwald und weiter in das Quellschutzgebiet der Stadt, von wo es bis in die alpine Zone reicht und wo Quellschutz unsere Aufgabe ist.“ Herbert Weidinger – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49)
„Die Landschaftsdisziplin ist eine junge Disziplin und befindet sich in einem Entwicklungsprozess. Aber ich glaube der Trend ist ganz klar – es wird besser! Es wird die Arbeitssituation für Absolvent*innen besser, es wird die Bezahlung besser, es werden die Betätigungsfelder größer. Ich sehe da eine sehr positive Zukunft.“ Stephanie Drlik
„Wir haben das Amt zwar noch im Namen, sind aber flexibler. Ein Drittel wird über den Bundeshaushalt finanziert, zwei Drittel sind reine Projektarbeit. Ich bin jetzt dort, wo ich immer hinwollte – im Naturschutz und der biologischen Vielfalt. Wenn man so spezialisiert ist, ist der Arbeitsmarkt limitiert. Das sollte auch den Studierenden bewusst sein. Außerdem gilt: mehr Arbeit und höhere Flexibilität wird besser bezahlt. Das muss jeder immer im Hinterkopf haben und für sich selbst entscheiden.“ Roland Grillmayer – Umweltbundesamt „Als Sachverständiger ist man insofern privilegiert, dass man nicht weisungsgebunden ist und eigentlich fachlich sehr
Dienstag, 29. Mai 2018 Training Assessment Center Donnerstag, 7. Juni 2018 Workshop Bewerbungsgespräch Donnerstag, 14. Juni 2018 Richtig Bewerben mit McKinsey Dienstag, 19. Juni 2018 Exkursion zu PORR (inkl. Besichtigung einer Baustelle)
Mehr Details der Jobwoche, sowie Bewerbungstipps, wird es in der kommenden Ausgabe des BOKU-Alumni Magazins im Juni geben.
unabhängig arbeiten kann. Wir haben viele Partner mit denen wir schon lange zusammenarbeiten und die jetzt bald in Pension gehen werden. Es werden sich also für Menschen, die vegetationskundig sind, in den nächsten Jahren große Chancen auftun – auch für eine langjährige Zusammenarbeit.“ Stefan Locher – Amt der Oö. Landesregierung - Direktion für Landesplanung „Wir haben Bedarf an Spezialist*innen für geeignete Projekte – gerade in der Vegetationsökologie. Ich muss auch sagen, wir sind ein sehr familienfreundlicher Betrieb. Wir bieten z.B. Teilzeitstellen an, und eine Stechuhr gibt es bei uns keine. Es gibt Arbeit, die zu machen ist und eine relativ freie Zeiteinteilung. Das
SOMMERAKTION JULI und AUGUST: Individuelle Bewerbungsberatung mit Tipps bzgl. Bewerbungsgespräch, Arbeitssuche oder zur Gehaltsverhandlung. Für Alumni-Mitglieder EUR 20,pro Einheit (1 Einheit = 50 Minuten). Für Nicht-Mitglieder EUR 30,-. Bitte vereinbaren Sie hierfür einen individuellen Termin (E-Mail an alumni@ boku.ac.at)
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Nutzen Sie die Services des Alumnidachverbandes: alumni.boku.ac.at/ alumniservice • kostenloser CV-Check • Bewerbungsberatung • Veranstaltungen etc. Terminaviso: Alumni-Tag 2018 im NEUEN TÜWI am 22. September 2018 ab 10:30 Alle BOKU-Absolvent*innen, sowie im Besonderen die Inskriptionsjahrgänge 1968, 1973, 1978, 1983, 1988, 1993 und 1998 ,sind zum Alumni-Tag an ihre Alma Mater Viridis herzlich eingeladen. Anmeldung unter: alumni.boku.ac.at/ alumnitag
Samstag, 22. September 2018 Alumni Tag Donnerstag, 18. Oktober 2018 Messevorbereitung für die Career Calling 2018 Mittwoch, 24. Oktober 2018 Career Calling 2018 Donnerstag, 29. November 2018 Exkursion zur ERBER Group
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Was ist LAP/LARCH und LAPler? LAP und LARCH sind Abkürzungen für Landschaftsplanung bzw. architektur und als LAPler bezeichnen sich die Studierenden der Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der BOKU. Kommentar einer Studentin der Landschaftsplanung und -architektur an der BOKU, Quelle: boku.ac.at
I
m Laufe meines Studiums der Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur wurde ich schon oft gefragt: "Was genau ist das denn?" und besonders von der Familie kam auch gerne "Und was kannst du damit später Arbeiten? Wie der Name schon sagt, beschäftigen wir uns damit Landschaften zu planen; nicht nur klassischen Hügel-Wiese-Wald-Landschaften sondern alles vom ländlichen bis städtischen Raum.
e lich t f a h en s c g en s s i rw la de , Nat u G r und d e n k u n ) e , Bo l o gi l o gie , … o e G o ( k T ie r ö
te A n g e w a n d af t e n en s c h Natur wiss tionsökologie ,
a gie , Veget ,…) (Klimatolo ölzkunde h e G , ie g lo io H y dr o b
In einfachen Worten? Wir lernen die Welt so zu planen und gestalten, dass die gewünschte, erwartete oder bestehende Nutzung optimal ausgeführt werden kann; ob nun eine Parklandschaft, ein Privat-Garten, eine Straßenfreiraum, ein Nationalpark oder ein neuer Stadtteil und vieles mehr.
räumen für Fauna und Flora ein ebenso bedeutender Bestandteil. All dies setzt voraus, dass wir wissen was die jeweiligen Nutzer brauchen und worin die Arbeit unserer Kollegen besteht mit denen wir zusammen arbeiten. Daher lernen wir im Laufe des Studiums so viele Bereiche kennen und verstehen.
Auch wenn der Mensch und seine Ansprüche im Mittelpunkt stehen sind Erhalt oder Schaffung von Lebens-
Wie man sieht, vereint diese Tätigkeit viele verschiedene Aspekte. Das ist es auch was es so spannend macht!
Disziplinspezifische Planungsfächer mit umfangreichen Projek tübungen
Sozial- , Angewandte technische Wir tschaf ts- un Rechtswissensc d Wissenschaf ten haf ten (Vermessungskunde, (Rec Dar stellungsmethoden , CA D/GIS)
htliche Grundl age, Soziologie in Ra um - und Landschaft spla nung ,.. )
Primärproduktion
(forst- und landwir tschaftliche Produktion)
DAS LERNEN WIR ...
Landschafsplanung & Landschaftsarchitektur
Ben P l a n u n a c hb a r t e gsdi ( Verkeh s ziplinen r sp
R aump
l anung
l anung , St ä d t , ebau ,… )
DAS ARBEITEN WIR ... Tätigkeitsfelder mit Beispielen
Entwicklu Strategien ngs , Lö Interessen sung von skonflik te n .. .
LANDSCHAFSPLANUNG UND LANDNUTZUNG
FREIRAUMPLANUNG/ FREIRAUMGESTALTUNG UND LANDSCHAFTSARCHITEKTUR Ent werfen und Gestalte n von Gärten, Par ks , Plätzen, Str aßen und mehr ....
LANDSCHAFTSBAU
NATURSCHUTZ, ÖKOLOGISCHE FACHPLANUNG UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE Nationalpar k, Begleitplanung zu Bauprojekten ... - 22 -
rung von Bauliche Ausf üh und Co . n Gärten , Plät ze
INGENIEURBIOLOGIE UND VEGETATIONSTECHNIK
Ufer- , und ng s sicheru h Bö s c ung den und e mit leb n alien .. . teri to ten Ma
Fassadenbegrünung, Dachbegr ünung ...
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Entwerfen lernen Der konzeptbasierte, landschaftsarchitektonische Entwurf steht im Zentrum der Lehre am Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) unter der Leitung von Professorin Lilli Lička. Autoren: Roland Tusch, Roland Wück / Institut für Landschaftsarchitektur
I
n unterschiedlichen Lehrveranstaltungen wird jeweils spezifischen Schwerpunkten des Entwurfsprozesses nachgegangen. Die Lehre erfolgt exemplarisch an realitätsnahen Projekten. Die qualitative Bewertung des Bestandes und die Reflexion der Aufgabenstellung stehen am Beginn. Darauf baut die Entwicklung eines Konzeptes auf, in dem die gestalterischen Leitlinien für den Entwurf festgelegt werden. Schließlich wird im Entwurf die konkrete Gestaltung bis zum Detail dargestellt. Wettbewerbe bieten die besondere Möglichkeit anhand konkreter Orte mit spezifischen Aufgabenstellungen und Ansprechpartner*innen eine praxisnahe Arbeitssituationan der Universität zu schaffen.Mit der Chance zur Umsetzung der siegreichen Projekte werden die
Studierenden zu Höchstleistungen motiviert. Die internationalen Wettbewerbe der Gartenfestivals in Allariz (Spanien) und Ponte de Lima (Portugal) sind ein jährlicher Fixpunkt der Lehre am ILA. Zahlreiche Projekte konnten bereits von BOKU-Studierenden gewonnen und im Rahmen der Festivals umgesetzt werden. Im Paving Design Award (PDA) werden Entwürfe für zentrale Ortsräume gesucht. 2017 wurde der PDA bereits zum zweiten Mal exklusiv für BOKU-Studierende ausgelobt. Teams von Studierenden der Landschaftsplanung & Landschaftsarchitektur und der Kulturtechnik & Wasserwirtschaft haben in einem interdisziplinären Lehrprojekt landschaftsarchitektonische Entwürfe ausgearbeitet und zum Wettbewerb eingereicht. Die Gewinnerprojekte werden im Kooperation mit einem befugten
KONFERENZ: 7.Juni 2018: Freier Eintritt, Ort: Architekturzentrum Wien 8. - 9. Juni 2018: Tickets erforderlich (reduzierter Tarif für Studen*innen), Ort: BOKU Wien Das Institut für Landschaftsarchitektur organisiert in Zusammenarbeit mit dem AzW Architekturzentrum Wien eine internationale Fachkonferenz zu Parks und öffentlichen Räumen, deren Gestaltung, Entstehung, Beeinflussung und Programmierung. Verschiedene fachliche Zugänge versprechen eine multidisziplinäre Betrachtung des Themas, zu Wort kommen neben Landschaftsarchitekt*innen auch Grafik Designer, Soziolog*innen, Künstler, Geografen uvm. Die Konferenz steht ganz unter dem Motto “How have public spaces been designed and who determines the conditions today–in an era of post-politics?” Infos und Programm: www.x-larch.at
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Büro umgesetzt. Auch außerhalb der Uni gibt es regelmäßig Möglichkeiten für Studierende an Wettbewerben teilzunehmen. Der zweijährig abgehaltene Wettbewerb der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur, ÖGLA Landschaftsarchitekturpreis für Studierende zum Beispiel wird ebenfalls vom ILA unterstützt und mitbetreut. In diesem Jahr gibt es für Masterstudierende und Jungabsolvent*innen die Möglichkeit, im Rahmen eines Wettbewerbs, Ideen für einen Gartenim LKH Rohrbachfür demenzkranke Personen zu entwickeln. Eine Jury wählt aus den Beiträgen das zu realisierende Projekt aus. Dieses wird in Zusammenarbeit mit einem Büro für Landschaftsarchitektur im Rahmen der oberösterreichischen Landesgartenschau Aigen-Schlägl 2019 ausgeführt.
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„Bühne Schwarzau“ Paving Design Award 2017 Für den studentischen Ideen-Wettbewerb, ausgelobt vom Forum Qualitätspflaster (FQP) wurden im Zuge des Objektplanerischen bzw. Konstruktiven Projekts von StudierendenTeams der Landschaftsplanung & -architektur sowie Kulturtechnik & Wasserwirtschaft Beiträge für die Kirchplatzgestaltung der Gemeinde Schwarzau am Steinfeld ausgearbeitet. Das Siegerprojekt wird von der Gemeinde umgesetzt und stellt sich hier in Ausschnitten vor: Projektarbeit von: Carolin Martin, Janina Müller, Philipp Spörl
Vertiefungsbereich Entwurfsplan
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Blick auf die Bühne am Kirchenvorplatz
KONZEPT Der historische Schauplatz ist von drei darauf zulaufenden Wegeverbindungen gekennzeichnet, aus welchem sich eine „Dreiecksform“ erschließt. Diese Form bildet den Mittelpunkt des Vorplatzes und soll als „Bühne Schwarzau“ ein Anziehungspunkt und ein Ort der Begegnung für alle Anwohner*innen und Besucher*innen sein. Das Zusammentreffen der drei Hauptachsen zur zentralen Bühne wird durch die Belagsstruktur und durch lineare Gehölzpflanzungen unterstützt. Schnitt A-A‘ M 1:200
Schnitt B-B‘ M 1:100
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Lehrveranstaltung: 852.317 Entwurf und Gestaltung von Details
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Für konkrete Planungs- und Entwurfsaufgaben sollen gestalterische Detaillösungen ausgehend von einer konzeptionellen Entwurfsidee entwickelt werden.
BOKU Gardens international
In der Lehrveranstaltung wird im Team ein temporärer Garten für ein Gartenfestival entworfen. Dieser wird dann vom Team bis zum Detail ausgearbeitet und kalkuliert.
14. Festival Internacional de Jardins in Ponte de Lima (Portugal) Motto des Gartenfestivals 2018 ist „Climate in the Garden“
Die ausgearbeiteten Beiträge werden bei den Gartenfestivals eingereicht und von einer internationalen Jury beurteilt. Sollte ein Projekt siegreich sein und werden realisierbare Pläne fristgerecht erarbeitet wird es bei dem jeweiligen Gartenfestival 2018 zu sehen sein.
Gewinnerprojekt:
THE MUSEUM OF THE PAST
Anita Rampetsreiter | Luca Lakatos | Rèka Bancsi | Susanna Dürr
01 IDEA / CONCEPT / PRESENTATION PLAN 01.01 - DESCRIPTION THE IDEA FRONT VIEW Human mankind enjoys the luxury of a modern and comfortable life; but there are some basic elements needed to create GROUNDPLAN and provide this luxury. These are all natural resources of our lands which are highly exploited. Rural areas are shrinking, specified habitats are becoming endangered, and if we do not take care of this thieving behavior, our future CHOSEN PLOT environment could look like this garden. 10 Our land will be dead, polluted and unfertile and we will have to watch the last remains of our natural vegetation in a museum, separated from the outside world, so they are not getting contaminated and have aTHE chance IDEA to survive.
RESENTATION PLAN
Human mankind enjoys the luxury of a modern and comfortable life. We have the opportunity to travel around the world, eat fruits from every continent and enjoy the freedom on the World Wide Web; but there are some basic elements needed to create and provide this luxury. These are all natural resources of our lands which are highly exploited. Rural areas are shrinking, specified habitats are becoming endangered, and if we do not take care of this thieving behavior, our future environment could look like this garden. Our land will be dead, polluted and unfertile and we will have to watch the last remains of our natural vegetation in a museum, separated from the outside world, so they are not getting contaminated and have a chance to survive. What do we want to show? • People have to change their minds and actions to prevent a global collapse • If not, the specific environments might only be seen in a ‘museum’ isolated from the overall polluted mainland 0
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BOKU News
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9. Festival de Xardins in Allariz (Spanien, Gallicia)
Descriptión/ Description
Das Motto des Gartenfestivals 2018 ist „Eroticism in the Garden“. Gewinnerprojekt:
AFTER THE BITTER COMES THE SWEET - Después de lo amargo llega lo dulce TEAM SCandinavia (S/NOR) Cathrine Bugge | Fredrika Orefelt | Jenny Zackrisson
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Visualisation Visualisation /Visualización /Visualización
Descriptión/ Description
Después de todo este largo trayecto, donde el m
mantenido // You feel that the sweet part is soon to en vilo, empiezas a sentir que la par Las paredes altas y negras presentan unos hue observar a través de uno de ellos. La multitud d come. Your tension has built up and you vuelta hacia ti y empiezan a reir. “¿Se están rien aquella la zona dulce?”. can really feel that you are close now.
Finalmente, has dejado la angosta habitación de paredes altas y negras. El sentimiento de alivio recorre todo tu cuerpo. Has llegado a la zona dulce y nunca te has sentido mejor. Te das un momento para respirar y vas relajándote en un jardin abierto y luminoso. Sin embargo, ahora tú también estás riendo… al ver por los huecos de la pared, tu cara era la cara de un cuerpo desnudo dibujado en la pared.
// You feel that the sweet part is soon to come. Y up and you can really feel that you are close now.
You find holes in the black wall andYouyou defind holes in the black wall and you decide one of them. You can see the sweet pa cide to have a peek through one ofthrough them. that people are laughing at you from the other s at? You can see the sweet part and youlaughing can see that people are laughing at you from Sweet part/ Sweet Zonapart/ dulce Zona dulce // Finally you get out of the narrow black What are they laughing at? rooms and youthe feel aother sense of side. relief rushing through your body. You made it to the sweet part and it feels sooo good. You give youra moment to breathe and relax.
Finalmente, has dejado la angosta self habitación de paredes altas y negras. El sentimiento de alivio recorre todo tu cuerpo. Has llegado a la zona dulce y nunca te has sentido mejor. Te das un momento para respirar y vas relajándote en un jardin abierto y luminoso. Sin embargo, ahora tú también estás riendo… al ver por los huecos de la pared, tu cara era la cara de un cuerpo desnudo dibujado en la pared.
6 Bitter part/Bitter Zonapart/ amarga Zona amarga
// Finally you get out of the narrow black rooms and you feel a sense of relief rushing through your body. You made it to the sweet part and it feels sooo good. You give yourself a moment to breathe and relax.
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Entrance/Entrance/ Entrada Entrada
// Finally you get out of the narrow black rooms and you feel a sense of relief rushing through your body. You made it to the sweet part and it feels sooo good. You give yourself a moment to breathe and relax.
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Visualisierung
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Gruppenfoto der 3 Gewinnerinen mit Betreuer Roland Wück vor dem gebauten Garten in Gallicia, Spanien
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BOKU News
Landschaft Lernen 2018 Autor*innen: Institut für Landschaftsarchitektur / Fotos: Deborah Tajmel
A
m Ende des Wintersemesters fand die bereits etablierte Präsentation und Ausstellung der Arbeiten von Studierenden im Schwackhöferhaus statt. Mit dabei waren viele Entwurfslehrveranstaltungen des Bachelor- und Master Studiums (u.a. Projekt zu Landschaftsarchitektur
II, Entwurf und Ausführungsplanung, Objektplanerisches Projekt). Die Sammlung und gemeinsame Reflexion stößt auf viele positive Rückmeldungen sowohl seitens der eingeladenen Büromitarbeiter*innen aus der Praxis als auch von Seiten der Stu-
ILA Facebook Das Institut für Landschaftsarchitektur bietet auch auf facebook https://www.facebook.com/ILABOKU/ aktuelle Informationen zu Lehrveranstaltungen, Vortragsankündigungen, Praktika, Buchempfehlungen und Tätigkeiten des Instituts.
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dierenden, die durch die Ausstellung einen guten Einblick bekommen, was ihre Kolleg*innen im Laufe des Studiums erarbeiten. Ebenso können außenstehende Interessierte für ein paar Tage die Arbeiten im Schwackhöferhaus öffentlich besichtigen.
BOKU News
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LANDSCAPES
LX Vortragsreihe zur Landschaftsarchitektur
vortragsreihe landschaftsarchitektur 2017
28. JUNI
Seit 10 Jahren bietet LX einen Blick über den Tellerrand der österreichischen Landschaftsarchitektur.
12. OKT
Autor: Aron Seereiter
Renderings, Schnappschüsse und Revon ihren Visionen, Herausforderunferenzbilder begleiten uns durch das gen und Projekten zu berichten. Eine Studium. Auf der Suche nach Inspiungezwungene Atmosphäre lässt den ration und Reflexion unserer eigenen Rahmen offen für teils überraschenEntwurfsstudien durchforsten wir den de Erkenntnisse und HintergrundgeState oftheArt in digitalen wie analoschichten oder kritische Reflexion der gen Medien. Letztendlich lässt uns die eigenen Arbeit. In Broschüren und Bilderflut oft ratlos zurück, die Inhalte Projektberichten sind diese oft nicht zu dahinter verschwimmen. finden. Veranstalter: ILA Institut für Landschaftsarchitektur I Department Uhr 19 Uhr jeweils jeweils 19 Bodenkultur Wien für Raum, Landschaft und Infrastruktur I Universität Bei den Vorträgen der LX-Reihe treten Als fürKooperation zwischen ILA, dem ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Wien Lichtforum Wien Zumtobel Lichtforum Zumtobel Landschaftsarchitektur den Davor Institut fürI Landschaftsarchitektur Zumtobel Lichtforum r) -ToweHintergrund. IZD (iminIZD-Tower) 19 (im ße 19 erstraBilder Wagramerstraße Wagramdie Konzept und Organisation: Lilli Licka I Barbara Mayer I ILA I ien W A-1220 A-11220 Wien Karl Grimm und I OEGLA ÖGLA, der Österreichistehen reale Menschen, werden Ein-Info: http://www.rali.boku.ac.at/5765.html (BOKU) blicke in deren Arbeitsweisen eröffnet schen Gesellschaft für Landschaftsim Rahmen Rah ahme men der deer Sammlung Samm Sa mm m mlu ung n nextland nex e tllan and d www.nextland.at ww w ww w..ne n xt xtla land nd d.aat und Positionen erörtert. Zu jährlich architektur ist LX ein zentrales Forum next.land wechselnden Themenschwerpunkten zum Austausch und Diskurs zwischen werden europäische LandschaftsarPraktizierenden, Forschenden, Lehrenchitekt*innen nach Wien geladen, um den und angehenden Landschaftsar-
chitekt*innen sowie an der Gestaltung unserer Freiräume arbeitenden und interessierten Menschen. Ein offener Ausklang am Buffet ist für Studierende nicht zuletzt eine Gelegenheit, sich in der fachlichen Diskussion selbst zu verorten und Kontakte zu knüpfen.
9. NOV
30. NOV
DEMNÄCHST Im Herbst sind wieder drei Vorträge geplant, die Termine findet ihr demnächst hier:
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
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Landschaft machen
Vortragsreihe 2009
L - Landschaft machen
Landschaftsarchitektur ist ein Feld kultureller Produktion. LandschaftsarchitektInnen stellen die Ergebnisse vor.
L1 31.05.2011 19.00
Freiraum und Landschaft sind integraler Bestandteil der Bau- und Siedlungstätigkeit, sie sind essentieller Qualitätsfaktor für die Lebensbedingungen. Im Schatten internationaler, von der Architekturwelt rezipierter Leuchtturmprojekte der Landschaftsarchitektur werden in Österreich laufend Freiräume und Landschaften entworfen und gebaut. In der digitalen Sammlung NEXTLAND von ÖGLA und ILA werden sie veröffentlicht. Nextland ist Teil der digitalen Architekturdatenbank nextroom und wird seit 2007 als kuratierte Sammlung mit Unterstützung vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst betrieben.
L2 07.06.2011 19.00
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
25. Juni 2009 I 19:00 I Green Privacy Maria Auböck I Gruber und Haumer
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1. Oktober 2009 I 19:00 I Betagtes Grün, Junges Gemüse idealice I Karl Grimm
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19. November 2009 I 19:00 I Urbane Landschaften Detzlhofer I koselička
Portugal
João Ferreira Nunes, proap, Lissabon
nominated for the Barcelona Biennal - Rosa Barba Price in 2010
Slowenien
Alenka Korenjak, prostoRož/kombinat, Ljubljana
urban open spaces, Siebenbrunnenplatz, Into the City, Wiener Festwochen 2011
L3 20.10.2011 19.00
An vier Abenden stellen je 2 Landschaftsarchitekturbüros Projekte im Zumtobel Lichtforum vor, die einen Statusbericht über das österreichische Spektrum liefern.
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built landscape
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Vortragsreihe Landschaftsarchitektur 2012 Institut für Landschaftsarchitektur ILA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA
nordlichter landscape architecture from northern europe
Vortragsreihe Landschaftsarchitektur 2011
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14. Mai 2009 I 19:00 I Corporate Landscapes Jakob Fina I 3:0
Lx
Institut für Landschaftsarchitektur ILA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA
Institut für Landschaftsarchitektur ILA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA
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www.rali.boku.ac.at/ila oder: www.facebook.com/ILABOKU
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Niederlande
Ricky Rijkenberg, büro b + b, Amsterdam
landscapearchitecture and urbanism
10.11.2011 19.00
Schweiz
Martina Voser, vi.vo architektur.landschaft, Zürich
26.04. 14.06. 18.10. 22.11.
urban space and landscape, teaching, designing, building
Niederlande
Ronald Rietveld, Rietveld Landscape, Amsterdam
curator of the Dutch pavilion for the 12th Venice Architecture Biennial
Schweden
Monika Gora, Gora Art & Landscape, Malmö
works between landscape and art, nature and built environment
Finnland
Pia Kuusiniemi & Krista Muurinen LOCI Landscape Architects Ltd, Helsinki
urban development projects Helsinki
Dänemark
Kristian Villadsen, Gehl Architects, Kopenhagen
public spaces worldwide
19 Uhr
Zumtobel Lichtforum
Veranstaltungen: Freier Eintritt I Dokumentation der Vorträge auf der Homepage des ILA Veranstaltungsort: Zumtobel Lichtforum I Jasomirgottstraße 3 - 5, 1010 Wien Veranstalter: ILA Institut für Landschaftsarchitektur I Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur I Universität für Bodenkultur Wien I ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur Info: http://www.rali.boku.ac.at/14743.html Konzept und Organisation: Lilli Lička I Barbara Mayer I ILA
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
Lx
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Jasomirgottstraße 3 - 5, 1010 Wien
Veranstaltungen: Freier Eintritt I Dokumentation der Vorträge auf der Homepage des ILA Veranstaltungsort: Zumtobel Lichtforum Jasomirgottstraße 3 - 5, 1010 Wien Veranstalter: ILA Institut für Landschaftsarchitektur I Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur I Universität für Bodenkultur Wien ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur Info: http://www.rali.boku.ac.at/5765.html ˇ I Barbara Mayer I ILA Konzept und Organisation: Lilli Licka
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
Veranstaltungen: Freier Eintritt I Vorträge in englischer Sprache Dokumentation der Vorträge auf der Homepage des ILA Veranstalter: ILA Institut für Landschaftsarchitektur I Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur I Universität für Bodenkultur Wien ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und ˇ Landschaftsarchitektur Info: http://www.rali.boku.ac.at/5765.html Konzept und Organisation: Lilli Licka I Barbara Mayer I ILA
Vortragsreihe Landschaftsarchitektur 2015 Institut für Landschaftsarchitektur ILA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA
Vortragsreihe Landschaftsarchitektur
LX
2013
Institut für Landschaftsarchitektur ILA (2004) Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA (1912)
Jacob Kamp (1971) I Trine Trydeman (1972)
#10
0 19:0 DSEN 2015 L 26.11. Y OSU lo s N JEN etta/O h SSE!! Snø ADRE en r) NEUE um Wi -Towe UNG htfor (im IZD ACHT obel Lic ße 19 Zumt amerstra Wagr Wien A-1220
Veranstalter: ILA Institut für Landschaftsarchitektur I Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur I Universität für Bodenkultur Wien ÖGLA Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur Zumtobel Lichtforum I Konzept und Organisation: Lilli Licka I Barbara Mayer I ILA I Karl Grimm I OEGLA Info: http://www.rali.boku.ac.at/5765.html
1:1 landskab, Kopenhagen (2007)
Transponing modern nordic traditions into contemporary, robust and longlasting results
LANDSCAPES vortragsreihe landschaftsarchitektur 2017
28. JUNI
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur
next.land
Roman Häne (1980) Ganz Landschaftsarchitekten, St. Gallen (1995)
“...möchten, dass die Sorgfalt und die Leidenschaft in unserer Arbeit spürbar sind.”
Daniel Baur (1979) Bryum – Büro für urbane Interventionen und Landschaftsarchitektur, Basel (2008)
Projekte im urbanen Raum: Gestaltungen, Interventionen, Visionen, Interaktionen
Anouk Vogel (1977) Anouk Vogel landscape architecture, Amsterdam (2007) Poetic designs of gardens and open spaces
19 Uhr
Zumtobel Lichtforum
Jasomirgottstraße 3 - 5, 1010 Wien
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12. OKT 9. NOV 30. NOV
BOKU News
Fachexkursionen am Institut für Landschaftsarchitektur Autor und Fotos: Jürgen Furchtlehner
A
m ILA werden jedes Jahr mehrtägige Exkursionen für Bachelor- und Masterstudierende angeboten. In den letzten Jahren standen u.a. Bregenz, München, London, Rotterdam oder Kopenhagen am Programm. Ziel ist dabei immer, unterschiedliche Freiräume und deren städ-
tebaulichen Kontext kennenzulernen, zu diskutieren und natürlich Inspiration für die eigene Arbeit zu finden. Dazu gehören städtische Plätze, Parkanlagen, Fußgänger- oder Begegnungszonen, Wohnhausanlagen uvm. Neben deren Besichtigung liefern Führungen von Expert*innen vor Ortsowie Bü-
robesuche einen vertiefenden Einblick. Zur Vorbereitung und zum Nachlesen werden von den Studierenden Exkursionsreader ausgearbeitete, die auch in der LAP Bibliothek im Simonyhaus zu finden sind. In wenigen Wochen startet die heurige Exkursion nach Hamburg…
KOPENHAGEN
Rotterdam, Schouwburgplein, West8 Urban Design &LandscapeArchitecture
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Kopenhagen, Ørestad
BOKU News
Tanja Neumayer, Studentin Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, 4. Master-Semester zu sein müsEine Professorin sagte mal, um ein*e gute*r Landschaftsarchitekt*in eres! :) schlimm gibt es Nun, se man reisen, um von anderen Städten zu lernen. keit eine Die Exkursion zu Landschaftsarchitektur II gab mir eine gute Möglich ftigten wir Stadt in Europa unter die Lupe zu nehmen: London! Im Vorfeld beschä en Prouns unter anderem mit historischen, zeitlosen aber auch zeitgenössisch Vor Ort jekten von kleinen, aber auch international bekannten Planungsbüros. Charme der häre, Atmosp ebene durften wir uns ein Bild machen, ob die beschri in Büchern den ein Ort ausmacht, dem entsprach was wir erwarteten oder uns ng und Gestaltu Politik, hte, versprochen wurde. Jeder Ort zeigt seine Geschic Gesellschaft, die spürbar und zu reflektieren ist. Plätze, Parks Die Palette reichte von kleinen objektplanerischen Projekten, wie gsgeund Straßenfreiräume bis zur städtebauliche Ebene, den Stadtentwicklun schnelle eine rundete ter Compu bieten. Fern ab von Büchern, Schreibtisch und Programm Skizze und mit Sorgfalt ausgewählte Fotos einer Einwegkamera das , der gut organisierten Lehrveranstaltung ab. Es galt das Auge zu schulen gen – kurz Diskussionen und Beiträgen zu folgen, einiges kritisch zu hinterfra hmen. gesagt: den Puls der Stadt aufzune und neu Zuhause kann im Unialltag wieder mit frischen Ideen, Inspirationen . werden t gestarte angeeignetem Wissen ins nächste Projekt
LONDON
London, More London Promenade, Townshend Landscape Architecture
London, Tate Modern, Vogt Landschaftsarchitektur
Aufmersames Lauschen beim Vortrag der Kollegin
London, Dalston Eastern Curve Garden, J & L Gibbons Landscape Architecture Urban Design
London, Hyde Park Princess Diana Memorial Fountain, Gustafson Porter + Bowman
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BOKU News
INGENIEURBIOLOGISCHES NGENIEURBIOLOGISCHES BAUPRAKTIKUM Raababach-Gössendorf BAUPRAKTIKUM m Zuge des Ingenieurbiologischen Baupraktikums 2018 hat eine Lehrveranstaltungs-Gruppe unter der Raababach-Gössendorf eitung von Prof. Rosemarie Stangl am Hochwasserschutzprojekt Raababach-Gössendorf im Südosten
on Graz,Autor*innen Steiermark, mitgearbeitet. Dabei hatten die Studierenden die Möglichkeit, ihr theoretisches und Fotos: Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (IBLB) Wissen zur Ingenieurbiologie und deren Maßnahmen an Fließgewässern in die Praxis umzusetzen und den Ablauf an einer realen Baustelle mitzuerleben. In pflanzt engersowieZusammenarbeit mit der m Zuge des Ingenieurbiologischen nahmen ergänzt. Es wurden unter aneine Faschinenreihe und BaupraktikumsSteirischer 2018 hat eine Lehrderem Weidenfaschinen Weidenspreitlagen mit unterschiedliBaubezirksleitung Zentralraum und dergebunden, A14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und veranstaltungs-Gruppe unter der Steckhölzer gesetzt, Sträucher gechen Fußsicherungen gebaut. Nachhaltigkeit (Land wurden die bereits umgesetzten Maßnahmen, wie die Aufweitung Leitung von Prof. Steiermark) Rosemarie Stangl am Hochwasserschutzprojekt Raades Flussraums, Blocksteinschlichtungen oder auch Wurzelstockbuhnen, um weitere Maßnahmen babach-Gössendorf im Südosten Steiermark, mitgearbeitet. ergänzt. von Es Graz, wurden unter anderem Weidenfaschinen gebunden, Steckhölzer gesetzt, Sträucher Dabei hatten die Studierenden die ihr theoretisches WisepflanztMöglichkeit, sowie eine Faschinenreihe und Weidenspreitlagen mit unterschiedlichen Fußsicherungen sen zur Ingenieurbiologie und deren ebaut. Maßnahmen an Fließgewässern in
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die Praxis umzusetzen und den Ablauf an einer realen Baustelle mitzuerleben. In enger Zusammenarbeit mit der Baubezirksleitung Steirischer Zentralraum und der A14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit (Land Steiermark) wurden die bereits umgesetzten Maßnahmen, wie die Aufweitung des Flussraums, Blocksteinschlichtungen oder auch Wurzelstockbuhnen, um weitere Maß-
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r n s d r d g n r n
BOKU News
Green Summer School „Ökoinnovation – Zukunft zum Angreifen“ Öko zahlt sich aus. Für die Umwelt allemal, für innovative Unternehmen auch finanziell. Egal, ob du deine eigene ökoinnovative Idee erst finden oder schon formen willst oder als Startup noch den richtigen Rückenwind suchst, die Green Summer School bringt die nötige Energie dafür. Autorin: Elisabeth Laa / Foto: Entrepreneurship Center Network der BOKU
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ich erwarten vier Tage spannendes, interaktives Programm von 25.09. – 28.09.2018 mit kreativen Köpfen und nachhaltig wertvollen Einblicken. Zu Beginn der Green Summer School wirst Du das Konzept „Ökoinnovation“ näher kennenlernen und in Kontakt mit einigen, bereits erfolgreichen Startups kommen. Weiter geht´s u.a. mit Exkursionen zu Startups, die ihre Idee konsequent umgesetzt haben (Hut & Stiel), einer Führung bei der UNIDO, Workshops zu den Themen Ideenschmieden, Tools & Business, sowie Stimme & Rhetorik. Tag drei & vier heißt es dann, selbst aktiv zu werden. Du bekommst den notwendigen Raum und Input, um an eigenen, ökoinnovativen Ideen zu arbeiten und dein Projekt schlussendlich vor einer Expert*innen- Jury zu präsentieren.
Verpflegung während des Programmes wird gesorgt. Veranstaltet wird die Green Summer School vom Entrepreneurship Center Network der BOKU in Kooperation mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung. Das Projekt ist eine Veranstaltung im Rahmen des transnationalen EU-Projektes EcoInn – Ecoinnovatively connected Danube Region. Übergreifendes Ziel des EcoInn-Danube-Projektes ist, die Zusammenarbeit zwischen Innovatoren aus dem Bereich Ökoinnovation mit speziellem Fokus auf Entwicklung und Anwendung von Öko-Entwicklungen im Donauraum zu stärken. Sichere Dir jetzt deinen (gratis!) Platz und lerne von den Profis! Die Green Summer School ist buchbar als 4-Tages-Programm oder als 2-Tages-Programm (Di & Mi oder Do & Fr).
Die Green Summer School richtet sich an alle Studierenden, die sich für Ökoinnovation interessieren, egal ob motivierte Enthusiasten oder bereits erfahrene Unternehmer. Die Teilnahme ist kostenlos, für
Anmeldung bis 15.06.2018 an tto@boku.ac.at.
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BOKU News
Ein erster Blick auf das neue TÜWI Gebäude der BOKU Am 12. 04. 2018 hat die ÖH erstmals die Baustelle des neuen Türkenwirts erkundet. Geführt von Architekt und Landschaftsarchitekt konnten wir uns einen Eindruck davon machen was uns alle erwarten wird. Autorinen: Presse ÖH BOKU / Plangrafik: Grundlage von Baumschlager Hutter Partners, rajek barosch landschaftsarchitektur bearbeitet von Viktoria Blaschek / Fotos: Viktoria Blaschek
Blick vom Türkenschanzpark auf die neue hölzerne TÜWI Fassade und den neuen Haupteingang von der Dänenstraße aus. Die Lamellen dienen zum Sonnen- und Windschutz und sind aus geölter zertifizierter Lärche. In den Pflanzbeeten zur Peter-Jordan-Straße werden frisch gepflanzte Linden für neuen Schatten sorgen (Tilia x vulgaris).
Das Kiesdach Richtung Peter-Jordan-Straße wird die Photovoltaik-Anlage und Haustechnik beherbergen. Oskar-Simony-Haus hier im Hintergrund.
Blick aus dem 2. Stock auf die zukünftige Essensausgabe der Mensa. Hier folgt noch eine Innenraumbegrünung. - 34 -
Durch die großen Fenster kommt viel Licht in die Räume und beim öffnen verwandelt sich das ganze in einen französischen Balkon. Unter dem roten Fußboden verstecken sich Lüftung und Stromquellen.
BOKU News
Aus Trögen werden Kletterpflanzen langsam die Wände des versenkten TÜWIHofs bewuchern und so hoffentlich eine kleine grüne Höhle bilden.
Vor dem zukünftigen Haupteingang rechts im Bild trennt eine lang gezogene Sitzbank, mit Kletterpflanzen im Rücken, den Vorplatz von den Fahrradabstellplätzen.
Noch sieht es wild aus aber schon bald wird der Hofladen hier in neuem Glanz erstrahlen. Inklusive Kühldecke für optimale Lagerung der Lebensmittel und eigenem Schanigarten.
Die nördliche Dachterrasse besteht zur einen Hälfte aus extensiver Dachbegrünung und zur anderen aus Aufenthaltsfläche unter Solarpanelen und Kletterpflanzen mit Stromanschluss und W-LAN.
Noch ist es schwer vorstellbar aber hier entsteht schon bald der grüne wilde Geologiegarten mit Findlingen aus verschiedenen Steinbrüchen und Erlen, Weiden, Baumhaseln sowie Schattenstauden und -gräsern. Ein Rückzugsort für geplagte Köpfe. Der zukünftige Mensa-Schanigarten wird noch mit einem begrünten Zaun zu den Nachbarn hin abgegrenzt damit die Studierenden nicht zu wehmütig beim Blick Richtung Pool werden ;)
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Outside BOKU
FAIR CITY?! Ich habe mich einen Nachmittag mit Eva Kail, Expertin für gendergerechtes Planen der Stadt Wien, über feministische Planungsansätze und angstfreie Räume unterhalten – denn wie „frauengerecht“ ist die Stadt, in der wir leben, eigentlich? Autorin: Magdalena Lackner / Foto: Rudolf Schmied
Eva Kail Eva Kail hat Raumplanung an der TU Wien studiert. Sie baute das Frauenbüro der Stadt Wien auf, führte zehn Jahre die Leitstelle für Alltags- und Frauengerechtes Planen und Bauen in der Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Bauten und Technik. Seit 2010 ist sie Expertin für Gender Planning im Kompetenzzentrum übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning – einer zentralen Steuerungs- und Koordinationseinheit der Stadtbaudirektion. Eva Kail koordinierte an die 60 gendersensitive Pilotprojekte der Stadt Wien und war viele Jahre Jurymitglied der Bauträgerwettbewerbe.
Eva, woher kommt dein Interesse für frauenpolitische Themen? Mein frauenpolitisches Interesse wurde während der zweiten Frauenbewegung stark geprägt. Ich habe während meines Studiums an der TU Wien viel feministische Literatur gelesen, an Veranstaltungen teilgenommen, habe damals aber noch keinen direkten Zusammenhang zu meiner Ausbildung hergestellt. Nach dem Studium habe ich begonnen, in der Stadt Wien am Bezirksentwicklungsplan für den 5. Wiener Gemeindebezirk zu arbeiten. Gleichzeitig begann ich, feministische Planungsliteratur zu lesen. Prägend war unter anderem ein Beitrag von Paola Coppola Pignatelli zum Thema weibliches Raumempfinden. Wann hat denn die Stadt Wien das Thema aufgegriffen? Zuerst wurde es auf politischer Ebene von den Wiener SPÖ Frauen thematisiert. Bei einem Wochenendseminar habe ich als Planungsexpertin den Arbeitskreis zum Thema „Planung“ geleitet mit dem Schwerpunkt „Wie (er)leben Frauen die Stadt“. Der Arbeitskreis war ein Erfolg
und wir beschlossen, weiterzumachen. Die Idee einer Ausstellung wurde rasch geboren und 1990 haben wir die über die Grenzen hinweg sehr erfolgreiche Ausstellung mit dem Titel „Wem gehört der öffentliche Raum – Frauenalltag in der Stadt“ eröffnet. Parallel wurde eine Umfrage „Frauen planen ihre Stadt“ an alle Frauen Wiens verschickt. Es wurde die Zufriedenheit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Parkanlagen, Einkaufsmöglichkeiten und Ähnlichem hinterfragt. Das hat den Ball ins Rollen gebracht; das war der Beginn des „Gender Plannings“, wobei es damals den Begriff noch gar nicht gab. Es konnte gezeigt werden, dass 2/3 der Fußwege von Frauen zurückgelegt wurden, 2/3 der Autostrecken jedoch von Männern, und dass über 50 % der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Wege von Frauen getätigt wurden. Diese Werte haben sich heute etwas verflacht, damals waren diese Ergebnisse aber sehr wichtig, um ein Problembewusstsein zu schaffen und vermehrt auf kurze Fußwege und Barrierefreiheit zu achten. Erstmals wurden auch Angst- und Wohlfühlräume für - 36 -
Frauen im öffentlichen Raum thematisiert. Das neu entstandene Frauenbüro der Stadt Wien, die Magistratsabteilung 57, deren erste Leiterin ich wurde, hat den 24h Frauennotruf initiiert und auch das Gleichbehandlungsgesetz mitverhandelt und für vermehrte Frauenförderung gesorgt. Die Stadt Wien hat damals um die 10.000 geförderte Wohnungen pro Jahr gebaut. Das erforderte auch zahlreiche städtebauliche Wettbewerbe, die in geladener Form durchgeführt wurden. Heute unvorstellbar – aber zu dieser Zeit wurden nur Männer eingeladen. Wir haben uns Deutschland zum Vorbild genommen und einen rein weiblich besetzten Wettbewerb vorgeschlagen. Es sollten damit gezielt weibliche Architekten gefördert werden, aber vor allem auch die Kriterien eines frauengerechten Wohn- und Städtebaus für Wien definiert und erprobt werden. Daraus entstand vor rund 20 Jahren die Frauen-WerkStadt in Floridsdorf, eine Nachbarschaft von rund 360 Wohnungen, welche von vier Architektinnen, einer Landschaftsplanerin und einer Künstlerin gestaltet wurden.
Outside BOKU
Was sind denn konkrete Beispiele für „gendergerechtes Planen“? Nehmen wir zum Beispiel das Thema Freiflächen innerhalb von Wohnbauten. Dort ist es für die Kinder, aber auch die Familienarbeit, die sogenannte „Care Arbeit“, vorteilhaft, wenn Spielplätze zentral gelegen sind und leicht überblickt werden können, von umliegenden Wohnräumen und auch Küchenfenstern. Jugendliche wiederum legen vermehrt Wert auf Privatsphäre, das heißt, für sie sollte man geschütztere Bereiche innerhalb der Anlage schaffen. Oder die vielen kleinen Maßnahmen, die innerhalb des Projektes „Stadt Fair Teilen“ im Pilotbezirk Mariahilf umgesetzt wurden – zum Beispiel wurden Querungshilfen bei Kreuzungen oder Gehsteigverbreiterungen, Ampelschaltungen verbessert, um eine Voreilzeit für Fußgänger*innen zu erreichen, an 14 Orten barrierefreie Umgestaltungen vorgenommen, ein gläserner Lift im öffentlichen Raum installiert und zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen. Um angstfreie Räume zu kreieren, haben wir Beleuchtungen verbessert und in einem verwinkelten Durchgang Spiegel für die bessere Übersicht angebracht. All diese Beispiele fallen unter „gendergerechtes Planen“. Angstfreie Räume – was kann man sich darunter vorstellen? Jane Jacobs hat das in ihrem Buch „Life and Death of American Cities“ sehr treffend als „Space with social eyes“ bezeichnet. Damit ist gemeint, je vertrauenserweckender die soziale Umgebung ist, umso subjektiv sicherer fühlt man sich. Wir alle kennen das – geht man in einer dunklen, schlecht beleuchteten, einsamen Unterführung, hat man schnell mal ein unsicheres Gefühl. Da hilft zum Beispiel oft schon eine bessere Beleuchtung. Oder man plant entlang von öffentlichen Räumen bzw. Hauptfußgängerachsen die Ein- und Ausgänge von Gebäuden und richtet in Wohnbauten die Zimmer so aus, dass am Abend viele beleuchtete Fenster zu sehen sind. Wichtig zur Unterstützung eines „sozialen Raumes“ in größeren Wohnanlagen ist es, Stiegenhäuser einzuplanen, durch
die maximal fünfzig, besser nur dreißig, Wohnungen erschlossen werden. Studien haben gezeigt, wo die sogenannte „Grußgrenze“ liegt, das heißt, wo positive soziale Kontakte aufhören. Bei Tiefgaragen kann schon mit wenigen Maßnahmen ein besseres Sicherheitsgefühl erzeugt werden, zum Beispiel durch Lichtbrunnen, die für Tageslichtzufuhr sorgen und auch akustische Verbindung sein können. Du hast vorhin die Freiräume der Stadt Wien angesprochen. Das könnte für die Studierenden der Landschaftsplanung an der BOKU von speziellem Interesse sein. Kannst du vielleicht dazu noch etwas erzählen? Gerne, das war und ist für mich als Mutter von zwei Töchtern auch ein sehr wichtiges Thema. Begonnen haben wir mit einer Evaluierung von 36 Parkanlagen der Stadt. Die Evaluierung hat die bereits gute Arbeit des Stadtgartenamtes dargestellt, aber auch Verbesserungspotential aufgezeigt. Die Studie hat gezeigt, dass ab einem Alter von zirka neun Jahren deutlich weniger Mädchen als Burschen im Park anzutreffen sind. Auf den Kinderspielplätzen besteht noch „Chancengleichheit“, vor allem durch die Anwesenheit der Eltern. Ab einem höheren Alter kommt es zu Abgrenzungen, die auch durch die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Interessen zu erklären sind. Die Parks sind vorwiegend an Burscheninteressen ausgerichtet, und auch die sogenannten „Ballkäfige“ regen wenig zu Inkludierung von „Schwächeren“ an. Im Strategieplan der Stadt Wien wurde daraufhin auf Betreiben der Frauenstadträtin ein geschlechtssensibler Park pro Bezirk zum Ziel erklärt. Heute gibt es neue Formen für Ballkäfige, die einladender wirken, und auch die Errichtung von „Beobachtungsplätzen“ für anfangs nicht so Mutige, wie Sitzpodeste in der Spielplatzmitte, kann helfen. Die aus den sechs Pilotprojekten entwickelten Planungsempfehlungen für eine geschlechtssensible Park- und Spielplatzgestaltung sind heute Teil des Leitbildes des Stadtgartenamtes. - 37 -
In den letzten Jahren hat der Begriff „Gender-Mainstreaming“ die politischen Diskussionen geprägt. Hat sich das Thema „frauengerechtes“ Wohnen gewandelt? Die Frage, die sich mir stellt, ist: Haben wir es geschafft, das Thema in den Mainstream einzubringen? Und das, denke ich, haben wir. Das ist sichtbar durch zahlreiche Kriterienkataloge und Leitbilder, die wir durch unsere Arbeit geprägt haben, und die Entwicklung des Handbuchs der Stadt Wien „Gender Mainstreaming in der Stadtplanung und Stadtentwicklung“ (Anm. Download online verfügbar). Wien ist über die Grenzen hinweg bekannt für sein „gendergerechtes“ Planen. Es geht auch nicht allein um bestimmte Geschlechterunterschiede, die in der Planung zu beachten sind, sondern um unterschiedliche soziale Rollen in der Gesellschaft, die zu unterschiedlichen „Stadtnutzungen“ im Familienleben, der Freizeitgestaltung und so weiter, führen. Die Politik und Verwaltung entscheidet letztendlich, welche Stoßrichtung sie vorgeben möchte bei einer zielgruppenorientierten Planung. Wien hat in diesem Bereich international eine Vorreiterrolle, und ich bin stolz, dass nach 30 Jahren Arbeit die Stadt eine Fülle an Projekten herzeigen kann, die eine solch thematische Breite und inhaltliche Tiefe aufzeigen. Liebe Eva - vielen Dank für das Interview und deine Zeit!
Beispiele für gendergerechte Projekte der Stadt Wien • „Stadt Fair Teilen“: Gender Mainstreaming Pilotbezirk Mariahilf • Modellprojekt „DIE Stadt“, Städtebaulicher Rahmenplan Wohnquartier Attemsgasse Ost • Umgestaltung Reumannplatz – beides unter geschlechtssensibler Beteiligung und im Bau
Outside BOKU
Es grünt so grün … … wenn Wiens Fassaden blüh’n Autorin und Fotos: Christiane Hörmann
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enn hitzegeplagte Stadtteile gemieden werden und wir in Parks oder auf die Donauinsel fliehen müssen, dann steht der Wiener Sommer vor der Tür. Stehende Hitze, glühende Böden und durchgeschwitzte T-Shirts verheißen nichts Gutes. Die Versiegelungstaktik der Stadt Wien, um neuen Wohnraum zu schaffen, hat wohl was übersehen: Es is‘ oasch haß, oida! Bevor wir uns aber typisch österreichisch einfach nur beschweren gibt es bereits verschiedene Möglichkeiten, die Hitzeinsel Wien zu zähmen. Eine davon ist die Fassadenbegrünung. Ob bodengebunden oder nicht, versprechen begrünte
Fassaden Erfrischung für die City. Wilder Wein, Efeu und immergrünes Geißblatt sind nur wenige der reichen Palette an Bepflanzungsmöglichkeiten. Für Profibegrünung verspricht sogar ein von der BOKU erprobtes Bepflanzungssystem viel Gutes – ein Blick auf das Haus der MA48 nahe dem Matzleinsdorfer Platz genügt, um das Herz eines jeden Naturliebhabers höher schlagen zu lassen. Weniger attraktive Bezirke wie Favoriten oder Simmering hätten endlich die Gelegenheit, besonders von der vertikalen Bepflanzung zu profitieren. Anstatt trister, architektonisch missratener Gemeindebauten, könnte für jene Häuser eine neue Chance erblühen. Vom hässlichen Entlein zu einer
* Die Tageshöchsttemperatur beträgt mindestens 30 Grad Celsius.
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lebensfrohen Schönheit! Wer würde da nicht gerne wohnen? Im Hinblick auf heißere Temperaturen durch die Klimaerwärmung, kann unsere Hauptstadt mit Fassadenbegrünung einen natürlichen Regulator für das Mikroklima ins Spiel holen. Eigentlich ziemlich einfach diese Idee, wären da nicht einige Vorurteile, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Neben der Tatsache, dass die Wiener Bevölkerung nur schlecht mit Neuerungen klarkommt, haben viele Leute veraltete Ansichten. Die Begrünung fresse sich in den Putz, die Fassade finge zu Schimmeln an und Ungeziefer mache sich in der Wohnung breit – nein danke! Diese Märchen sind aber
Outside BOKU
genauso wahr wie die Geschichte von Hänsel und Gretel. Was bringt uns denn dieses grüne Theater nun? Mehr als man denkt! So belegen verschiedene Untersuchungen mit und ohne vertikale Begrünung einen Temperaturunterschied außen von über 3 Grad Celsius, innen liegen die Werte sogar im zweistelligen Bereich bei einer gleichzeitigen Wärme- u. Schalldämmung. Das Geld für Klimaanlagen kann man sich dabei getrost sparen. Bei großräumiger Begrünung gäbe es weniger gesundheitliche Risiken für hitzesensible Menschen. Als Antwort auf die trockene Luft kommt die Wasserspeicherung der Pflanzen hinzu. Das vom Niederschlag gespeicherte Wasser wird geregelt abgegeben und sorgt
für eine angenehm, kühlere Luft. Neben den attraktiven Möglichkeiten der Hauswandgestaltung steigt die Biodiversität mit ins Boot. Das grüne Biotop schafft neuen Lebensraum für Insekten und Vögel. Die Möglichkeit einer artenreichen Begrünungsmethode ist sehr groß. Es braucht nur etwas Kreativität und das Interesse, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Egal ob Rosenblüten, Kräuterwände oder Kapuzinerkresse – wer will, der kann. Es ist unumgänglich, neue Wege für einen weniger heißen Sommer zu finden. Die Zahl der Tropentage* steigt kontinuierlich – allein 2015 mussten wir mindestens 42 Tage lang schwitzen in Wien! Die Fassadenbegrünung ist gewiss eine Möglichkeit, die
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Umgebung zu kühlen. Wer genauer hinsieht, kann in einigen Wohngegenden die ein oder andere begrünte Behausung entdecken. Eine großräumige Etablierung in Wien würde der Stadt zudem ein Stückchen Natur zurückgeben. Also warum nicht?
Wenn du zu den glücklichen Eigenheimbewohner*innen Wiens zählst, kannst du für Fassadenbegrünung Förderungen der Stadt beziehen! Bis zu 2.200 Euro warten auf dich! Nähere Infos bei den Wiener Stadtgärten (MA42) oder auf wien.gv.at.
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Insektenkamasutra Paarungszeit! Gerade erst haben wir uns über die neu erblühende Natur erfreut, und schon ist er da! Der Sommer – und nicht nur er – sondern auch die vielen, von einigen als lästig empfundenen, Insekten. Paarungsfreudig zelebrieren die Lebewesen ihre Existenz und das mit teils höchst interessanten Praktiken, wie uns diverse BOKU Lehrveranstaltungen wie „Biologie terrestrischer Tiere“ lehren. Wir haben uns ein paar der aufregendsten Stellungen unter die Lupe genommen. Hier nun exklusiv für euch – ein kleiner Einblick in das Kamasutra der Insekten. Autorin: Sarah Moser / Illustrationen: Manuela Kraft
Das Paarungsrad Diese herzförmige Stellung kommt aufgrund der Lage der Geschlechtsorgane zustande, es ermöglicht hohe Mobilität. Die Körper der Insekten weisen in entgegengesetzte Richtungen. Das Männchen füllt durch eine Krümmung seines Hinterleibs, die vorne gelegene Samenblase mit Spermien, bevor es das Weibchen mit seiner Hinterleibszange (Cerci) hinter dem Kopf festhält. Sie beugt ihren Hinterleib nach vor, um sich mit der Samenblase zu vereinigen, die an seiner Bauchunterseite sitzt. Mit dem löffelförmigen Penis können Spermienreste vorangegangener Paarungen aus den Geschlechtsöffnungen entfernt werden. Ein gemeinsames Fliegen während der Kopulation wird hierbei bestens ermöglicht. 1
Die Liebeshungrige Hier wird ein auffallender Größenunterschied vorausgesetzt. Das zierliche, kleine Männchen landet mit sicherem Abstand beim Weibchen und nähert sich sehr vorsichtig – mit ständiger, regungsloser Verharrung – um nicht als Beutetier zu enden. Sich von vorne dem Weibchen nähern ist ein absolutes No-Go! Hierbei droht Verspeißungsgefahr! Intensives Betrillern mit den Antennen führt zur Beruhigung des Weibchens. Halt erlangt das Männchen durch seine Fangarme und Schreitbeinen an den Flügelrändern. Beide Kopulationsorgane verhaken sich und die Übergabe der Samenkapsel kann stattfinden. Achtung! Je älter die Weibchen, desto seltener sind sie paarungsbereit und sehen werbende Männchen als Beute. Nach erfolgreicher Befruchtung heißt es fluchtartig das Gebiet zu verlassen! 2
Post-Sex Manipulation Vor der Paarung betastet das Männchen das Weibchen mit seinen Vorderfüßen. Es orientiert sich indem es das Weibchen umrundet. Der Verehrer beginnt einen Luftstrom durch seinen Flügelschlag zu produzieren. Er nähert sich, berührt mit seinem Rüssel die Geschlechtsteile des Weibchens und besteigt ihren Hinterleib. Auf die Partnerin zu klettern und alle nötigen Körperteile in Position zu bringen nimmt viel Zeit in Anspruch. Betört wird sie durch einen speziellen Eiweißstoff, welchen das Männchen mit seinem Samen überträgt. Somit steuert er nach der Paarung das Verhalten des Weibchens. Ihr Post-Sex-Verhalten führt nun zu Abwehr weiterer Verehrer und vermehrter Eierproduktion. 3
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Feuchter Spaß Bei dieser Unterwasserstellung überrumpelt das Männchen ein Weibchen von oben und hält es zwei oder drei Tage umklammert. Es platziert die stark verbreiterten, mit Borsten und Saugnäpfen versehenen, ersten Glieder der Vorderbeine am Halsschild des Weibchens. Die stundenlange Begattung findet in Nähe der Wasseroberfläche statt, damit zumindest das Männchen problemlos Luft holen kann. Findet die Paarung im Herbst statt, bleiben die Spermatozoen in der Samentasche des Weibchens den ganzen Winter über lebensfähig und reifen erst im Frühjahr zu Eiern heran. 4
Heißer Scheiß Für Mistkäfer ist Mist wirklich alles. Sie sammeln ihn, essen ihn und ziehen sogar ihre Kinder darin groß. Männchen und Weibchen bilden ein Paar und rollen gemeinsam ihre Mistkugel in den Sonnenuntergang. Wenn sie einen feinen Platz gefunden haben, vergraben sie ihren Ball aus Dung und paaren sich, manchmal sogar in Tunnel in ihrer Kotkugel. Sie legt die Eier in kleinere Brutkugeln, damit die Jungen gleich Futter haben wenn sie schlüpfen. Interessant: manche Spezies kümmern sich noch um ihre Nachkommen wenn diese erwachsen werden. 5
Dürstendes Verlangen Hart her geht es bei diesem Liebesspiel. Das Männchen hat an seinen Genitalien kleine Stachel, die während der Kopulation das Weibchen stupfen und verletzen. Daher paaren sich Weibchen nicht gerne. Allerdings leben diese Käfer in relativ trockenem Gebiet und die Samenflüssigkeit enthält überdurchschnittlich viel Wasser. Weibliche Käfer können über ihren Genitaltrakt Wasser aus der Samenflüssigkeit aufnehmen, daher paaren sie sich wenn sie besonders durstig sind. Je mehr Wasser das Weibchen bei der Paarung aufnimmt, umso länger dauert es, bis sie sich erneut paart. Je länger sie sich nicht neu paart, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Samen ihre Eier befruchtet. 6
Das Rollenspiel Die schöneren Flügelflecken und die aktive Rolle bei der Paarung hängt hier von der Temperatur ab. Wenn während der Larvenentwicklung ein kühles Klima herrscht, gibt es einen Rollentausch – und die Weibchen zeigen männliche Eigenschaften in Aussehen und Verhalten, während die Männchen eher unscheinbar wirken und weniger Augenflecken präsentieren. Durch die kühle Trockenzeit steht den Weibchen weniger Nahrung zur Verfügung, weshalb sie aktiv um einen Partner werben, da deren Spermienpakete mit Nährstoffen angereichert sind. Je häufiger sie sich paart, desto höher sind ihre Überlebenschancen. Männchen hingegen verlieren bei jeder Kopulation wertvolle Ressourcen und sind daher eher passive Gesellen. 7 www.tierdoku.com/index.php?title=Libellen de.wikipedia.org/wiki/Paarungsrad www.youtube.com/watch?v=126wGSuLuis www.youtube.com/watch?v=OTmDVWFlXxY 2 www.tierdoku.com/index.php?title=Fangschrecken 3 www.fruchtfliegen-info.de/; www.n-tv.de/wissen/Auch-Fliegen-beglueckt-der-Samenerguss-article20395800.html; 1
www.sueddeutsche.de/wissen/sexualforschung-was-fliegen-wollen-1.2027417 4 www.hansthiele.de/galerie/sonst/gelbrand-b-2.htm tierdoku.com/index.php?title=Gelbrandk%C3%A4fer 5 www.welt.de/reise/Fern/article130442745/Suedafrika-Auf-Kaefer-Safari-im-Elefantenpark.html 7 www.scinexx.de/wissen-aktuell-12801-2011-01-07.html
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Outside BOKU
Respekt gegenüber Insekten Österreichs erste ökologisch kompensierte Biozide INSECT RESPECT® ist das weltweit erste Gütezeichen für bekämpfungsneutrale Insektenschutzmittel. Es wird ausschließlich an Produkte für den Innenraum vergeben, deren Hersteller für die bekämpften Insekten einen artgerechten Ausgleich im Außenraum schaffen. [1] Autor*in: © 2018 Insect Respect, Reckhaus AG, franCie. / Franziska Stadler
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hne Insekten überlebt die Menschheit nicht
Es ist höchste Zeit, Insekten zu respektieren – gerade weil man sie manchmal bekämpft. Die Tiere übernehmen viele wertvolle Funktionen. Doch Zahl und Vielfalt der Insekten sinken dramatisch: Über 30 % der Arten sind im Bestand gefährdet und 5 % ausgestorben. In manchen Gebieten des deutschsprachigen Raums ist ihre Anzahl um bis zu 80 % zurückgegangen. Zehn gute Gründe, Insekten zu respektieren 1. Ökosystem: Insekten geben der Natur mehr Widerstandskraft. 2. Bestäubung: Insekten halten die Pflanzenwelt am Leben. 3. Kreislauf: Insekten sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette. 4. Futter und Essen: Insekten sichern die Welternährung. 5. Hygiene: Insekten befreien uns von „Müll“. 6. Böden: Insekten machen unsere Erde fruchtbar. 7. Kleidung: Insekten sind für die Textilproduktion unentbehrlich. 8. Industrie: Insekten produzieren Chemikalien. 9. Medizin: Insekten heilen. 10. Forschung: Insekten sind wissenschaftlich äußerst wertvoll. „Insekten sind für unsere Gesellschaft unabdingbar und wir brauchen unternehmerische Lösungen gegen das Insektensterben“, sagt Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Geschäftsführer des gleichnamigen Biozid-Unternehmens und Initiator von InsectRespect. Als Beispiel für eine solche Lösung übergab der Träger des Schweizer Ethikpreises die ersten Dr. Reckhaus Produkte Österreichs am 26. April 2018 an das Unternehmen prokopp. So wird prokoppdie erste InsectRespectFläche als insektenfreundlichen Lebensraum in Österreich mit ca. 150 Quadratmeter, in Baden bei Wien, schaffen. Das Prinzip von InsectRespectist denkbar einfach. Ein Produkt tötet Insekten, die anschließend im Ökosystem fehlen. Für diesen Verlust wird ein Ausgleich geschaffen. Der Ausgleich erfolgt mit der Errichtung von insektenfreundlichen extensiven Flachdachbegrünungen im Siedlungs- oder Industrieraum. Dabei werden neue begrünte Flachdächer geschaffen oder bestehende aufgewertet.
So einfach das Prinzip, so schwierig dessen Umsetzung. Um die benötigte Ausgleichsfläche zu berechnen, wurde mit Hilfe der ARNAL – Büro für Natur und Landschaft AG ein ökologisches Modell für den bekämpfungsneutralen Insektenschutz erarbeitet. Die entwickelte Methodik – die weltweit erste dieser Art – basiert auf dem Gewicht der Insekten (Lebend-Biomasse) und beruht auf folgendem Prinzip: Wegfang Lebend-Biomasse total (WBT) Totales Gewicht an Insekten, das durch ein bestimmtes Insektenschutzmittel vernichtet wird (WB), multipliziert mit der Stückzahl des betreffenden Produkts (P), die während eines Jahres in den Handel kommt und verkauft wird.
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Biomasse auf Ausgleichsfläche (BA) Gewicht der Insekten, die auf einem vollständig entwickelten extensiven Flachdach (Ausgleichsfläche) zu erwarten sind. Biomasse Ursprungsfläche (BU) Gewicht der Insekten, die auf der Ursprungsfläche zu erwarten sind. Korrekturfaktoren (K) Durch die Korrekturfaktoren (u, l, e, b und s), die mit dem erwarteten Gewicht der Insekten multipliziert werden, werden der Qualität der Ursprungs- und Ausgleichsfläche sowie der vorkommenden und zu erwartenden Biomasse Rechnung getragen. • Umsetzungszeitpunkt (u): Zeitpunkt der Erstellung der Ausgleichsfläche • Lebensraum (l): naturschützerischer und qualitativer Wert der Ausgleichs- und Ursprungsfläche • Entwicklungsstand (e): Entwicklungsstand bzw. Alter der Ausgleichs- und Ursprungsfläche • Biodiversität (b): erwartete Artenvielfalt, TiergruppenStrukturen (s): vorhandene Strukturen, die die Qualität des Lebensraums und der Biodiversität erhöhen Ausgleichsfläche (AF) Die für den Eingriff notwendige Größe der Ausgleichsfläche (AF) bemisst sich aus der Differenz der total weggefangenen Lebend-Biomasse (WBT) und der zu erwartenden Biomasse auf der Ausgleichsfläche (BA), unter Berücksichtigung der Korrekturfaktoren (K), abzüglich der vorkommenden Biomasse auf der Ursprungsfläche (BU), unter Berücksichtigung der Korrekturfaktoren (K).
• Erhöhter Schallschutz (Minderung der Schall-Reflexion um bis zu 3 dB; Verbesserung der Schalldämmung um bis zu 8 dB). • Kosteneinsparungen (u.a. bei Energiekosten (Heizung, Kühlung), Abwassergebühren, Sanierung). • Verbessertes Umgebungsklima:Kühlung und Luftbefeuchtung, Staubbindung, Absorption schädlicher Gase, CO2-Bindung und -Reduktion. Die Firma Reckhaus ist seit über 60 Jahren auf Herstellung und Vertrieb von Insektenbekämpfungsmitteln im Innenraum spezialisiert. Mit dem Gütesiegel InsectRespect initiiert das Unternehmen einen grundsätzlichen Wandel im Markt.
Respektvoller Umgang auf 3 Ebenen Aus der Philosophie leiten sich für INSECT RESPECT die folgenden Leitlinien für die Insektenbekämpfung im Innenraum ab: 1. Reduzieren: Bewusstsein schaffen für den Wert von Insekten, dadurch weniger und ausschliesslich gezielte Insektenbekämpfung. 2. Ökologisieren: Insektizidfreie Lösungen mit möglichst umweltverträglichen Komponenten. 3. Kompensieren: Wo Bekämpfung nötig erscheint, werden insektenfreundliche Ausgleichsflächen geschaffen. www.insect-respect.org/siegel/philosophie.html Ebenso gilt für Dr. Reckhaus Produkte - Verzicht auf wassergefährdende Stoffe - Umfassende Anstrengungen, neben neutraler Produktanwendung auch neutrale Produktion zu ermöglichen. Die eigene Produktion erfolgt mit 100% Ökostrom.
Eine wissenschaftliche Einschätzung erfolgte durch die Beurteilung des Modells an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Für Interessierte: Das Buch von Dr. Hans-Dietrich Reckhaus „Warum jede Fliege zählt“ kann man auf der Webseite
Vorteile von extensiven Dachbegrünungen Extensive Dachbegrünungen schaffen eine unvergleichbare Vielfalt an positiven Effekten für das Gebäude, den Menschen, dessen Umwelt und allgemein für die Nachhaltigkeit: Positive Aspekte von extensiven Dachbegrünungen: • Ersatzlebensraum und Rückzugsort für (seltene, geschützte) Tiere und Pflanzen. • Steigerung der Biologischen Vielfalt im Siedlungsraum. • Aufgrund erhöhter Lage wenig (Frass-)Feinde. • Vernetzungsfunktion mit anderen Grünflächen (Trittsteine) und damit verbunden eine Korridorfunktion durch Siedlungsräume. • Regenwasserrückhalt, Abflussverzögerung und -speicherung (jährlich 50-90%) und damit verbunden ein aktiver Hochwasserschutz. - 43 -
www.insect-respect.org/ als PDF gratis herunterladen. Ebenso gibt es zahlreiche Publikationen und wirklich sehenswerte Youtube Videos, beispielsweise über das Projekt „Fliegen retten in Deppendorf“ – bei diesem Projekt spendierte der Biozidhersteller der Gewinnerfliege Erika ein Flugticket ins Wellnesshotel, wo Erika Fliege vom Personal verwöhnt wurde, alles des Insektenrespekts wegen. Die Fliege lebt heute leider nicht mehr, ihre Überreste werden aber in einem Tresorfach einer Schweizer Bank verwahrt. Wer mehr über das – äußerst originelle Projekt erfahren will, dem empfiehlt sich die Webseite fliegenretten.de, ebenso wird es demnächst einen Dokumentarfilm über das Fliegenretten in Deppendorf geben.
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Kräftemessen Landschaftsarchitektur Die Landschaftsarchitektur ist auf gutem Wege eine der wesentlichenPlanungsdisziplinen unserer Zeit zu werden. Doch bis es soweit ist, muss sie noch einige Herausforderungen meistern. Ein Lagebericht von Stephanie Drlik
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nd, was machen Sie beruflich? Was? Landschaftsarchitektur? Ein verklärter Blick, der das gedankliche Abschweifen in romantisierte Gartenidyllen erahnen lässt und selbst dem kühlsten Geschäftsmann ein sanftes Lächeln und ein sehnsüchtig gehauchtes „Ahh, schön“ entlockt. Noch in blumenprächtigen Gedanken versunken setzt das verzückte Gegenüber bereits zur botanisch dringlichen Frage betreff des eigenen Gartens oder Balkons an, als das Gespräch sogleich eine Wende nimmt, da man selbst, auf die Frage nach der beruflichen Tätigkeit um Klarstellung bemüht, eilig zu erklären beginnt. Man sei im Alltag als Landschaftsarchitektin weniger mit Blumen im Garten als vielmehr mit AutoCAD, Design Suite und Wettbewerbsabgabe beschäftigt, verbringe kaum Zeit draußen unter freiem Himmel, eher täglich 10 bis 12 Stunden vor mehreren PC Bildschirmen. Und überhaupt sei die Landschaftsarchitektur Knochenarbeit in der schwer umkämpften Baubranche, mit Arbeitszeitenweit über den regulären Büroalltag. Mit Gartenidylle habe das nur in den aller wenigsten Fällen etwas zu tun. Interessant, das habe man so nicht gewusst. Als Landschaftsarchitekt*in gerät man immer wieder in die Situation, sein berufliches Tun erklären zu müssen, da das gängige Berufsbild nicht der Realität des Arbeitsalltags entspricht. Landschaftsarchitekt*innen sind keine Gärtner*innen oder Gartenarchitekt*innen, die Privat-
gartengestaltung ist nur eine von vielen Tätigkeitsbereichen der technisch-naturwissenschaftlichen, akademisch ausgebildeten Planer*innen. Bereits ab den 1980er Jahren begannen Landschaftsarchitekt*innen aus ihren traditionellen Rollen auszubrechen und ihr Berufsbild in Bereichen wie dem Städtebau, der Architektur, der Kunst oder in der Stadtund Regionalplanung zu erweitern. Diese Emanzipation sowie baukulturelle Einflüsse, ökologische Erfordernisse und sozio-kulturelle Transformationen haben das Tätigkeitsprofil in den letzten Jahrzehnten gewandelt und erweitert. Was bedeutet Landschaftsarchitektur heute? Landschaftsarchitektur arbeitet in und mit Freiräumen. Per Definition sind das jene urbanen, suburbanen und ruralen Räume, die nicht mit Gebäuden besetzt und nicht überdacht sind. Der im Wort Landschaftsarchitektur enthaltende Begriff Landschaft schließt den physischen Landschaftsraum ebenso wie die Landschaft als Ökosystem, als Lebensraum, als Kultur- und Gesellschaftsraum ein. Landschaft kann, muss aber nicht unweigerlich grün sein. Es gibt Natur- und Stadtlandschaften, Mikro- und Makrolandschaften, Landschaften im ruralen wie im urbanen, im besiedelten wie im unbesiedelten Raum. Die Definition lässt es erahnen, der Beruf der Landschaftsarchitektin, des Landschaftsarchitekten ist vielfältig. Erreicht von planenden und gestal- 44 -
tenden, über prozessbegleitende und -steuernde Tätigkeiten an zeitgenössischen Projekten ebenso wie an historischen Objekten. Neben Planungstätigkeiten wird auch an der Erarbeitung von Guidelines und Leitprogrammen, an der Entwicklung von Policies und Gesetzen sowie an konzeptionellen und theoretischen Abhandlungen zur Landschaft gearbeitet. Zukunftsfaktor Landschaftsarchitektur? Die Profession ist heute in starkem Maße von einer Ganzheitlichkeit geprägt, die nicht nur komplexe ökologische, soziale, kulturelle, ästhetische und ökonomische Zusammenhänge herstellen und planerisch umsetzen, sondern diese auch prozessual begleiten kann. Landschaftsarchitekt*innen lernen bereits sehr früh in ihrer Ausbildung, diverse Fachrichtungen zu verstehenund einzubeziehen und auch Bürger*innenbeteiligungsprozesse zu führen. Dieser ganzheitliche Charakter macht die Landschaftsarchitektur mehr und mehr zu einem Zukunftsfaktor – in Städten und ruralen Gebieten gleichermaßen. Insbesondere im globalen Wandel unserer Zeit, der uns vor enorme Herausforderungen stellt. Durch den anthropogen verursachten Klimawandel, diezunehmende Urbanisierungund die großen gesellschaftlichen Umbrüchen gewinnt die Landschaftsarchitektur an Bedeutung. Gestaltete Freiräume sind essentielle Lebensqualitätsfaktoren, in rasant wachsenden Städten und Metropolen spielen sie auch eine erhebliche öko- und soziosystemische Rolle.
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Angabe zur Autorin:
Der Artikel wurde erstmals in Zoll+ (Nr. 31, Ausgabe 2(2017) veröffentlicht und ist hier in gekürzter Form abgebildet.
Das dürfte wohlauch einer der Gründe zu sein, warum Landschaftsarchitektur in internationalen Rankings immer wiederals eines der stark wachsenden Berufsfelder ausgewiesen wird. Große Bedeutung – ernüchternder Alltag? In Österreich ist bereits eine merklich zunehmende baukulturelle Sensibilisierung für die wichtigen Beiträge der Landschaftsarchitektur zu verzeichnen, die zu einem immer selbstverständlicheren Teil im allgemeinen Baugeschehen werden. In dieser positiven Entwicklung bleibt jedoch die Schwierigkeit, dass sich der gestaltete Freiraum mit seiner umfassenden markt- und volkswirtschaftlichen Bedeutung oftmals schwer oder nur indirekt monetär be- oder wirtschaftlich verwerten lässt. Das führt dazu, dass Freiräumen, mit ihrem großen Einfluss auf unsere Lebenswelten, nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit zu Teil wird und Freiraumbudgetsmeist knapp bemessen sind. Das wirkt sich nicht nur auf die Qualität der gestalteten Freiräume, sondern auch auf die wirtschaftliche Situation der auftragnehmenden Planer*innen und deren Mitarbeiter*innen aus. Gerade der freiberufliche Sektor, im Besonderen Planungsbüros die sich auf objektplanerische Projekte spezialisiert haben, leiden unter dem hohen wirtschaftlichen Druck. Die Arbeitsbedingungen sind nicht selten prekär und schwierig. Büros fühlen sich oftmals gezwungen, ihre Leistungen unter dem Marktwert anzubieten, was das im Vergleich zu anderen Techniker*innen oh-
nehin unterdurchschnittlich schlechte Lohnniveau für Landschaftsarchitekt*innen weiter drückt. VieleLandschaftsarchitekt*innen versuchen sogar durch Einbringen unbezahlter Arbeitsressourcen einem Qualitätsverlust im Projekt entgegen zu wirken. Doch am Ende des Tages kann auch das Arbeiten auf Basis der Selbstausbeutung die fehlenden finanziellen Möglichkeiten für eine hochwertige Gestaltung und Ausführung nicht ausgleichen. Was sind wichtige Schritte in die Zukunftsfähigkeit der Profession? Die Landschaftsarchitektur war lange Zeit damit beschäftigt sich zu finden, Theorie und Praxis zu entwickeln und sich erfolgreich zu etablieren. Doch die einst junge Disziplin ist nun nicht mehr gar so jung. Verfahrensmängel und Debatten über Daseinsberechtigung und Wertschätzung, die den Diskurs lange geprägt haben, sollten bereits längst hinter uns liegen. Vielmehr gilt es nun Inhalte weiterzuentwickeln, denn die bloße Existenz der Profession, ist sie auch noch so zukunftsweisend, bedeutet nicht per se Fortschritt. Soll die Disziplin den großen gesellschaftlichen und ökologischen Erfordernissen unserer Zeit gerecht werden und sich im bauwirtschaftlichen Kräftemessen als bedeutende Planungsdisziplin durchsetzen, wird sie sich weiterentwickeln müssen. Dafür gilt es einen reflexiven Fachdiskurs zu etablieren, der zeitgenössische Arbeiten zur Diskussion stellt und Ideen weiter denkt. Ein solcher Diskurs erfordert entsprechende - 45 -
DI Dr Stephanie Drlik leitet lapropos, ein Büro zur Vermittlung und theoretischen Auseinandersetzung mit Landschaftsarchitektur. Bis 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BOKU, im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung promoviert, seit 2016 Geschäftsführerin der ÖGLA. www.lapropos.at / www.oegla.at
Informations- und Kommunikationsplattformen, deren Ausbau die Themen der Landschaftsarchitektur auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Eine gesteigerte Außenwahrnehmung kann wiederum die diametrale Entwicklung aus wachsender Markt-Relevanz der Landschaftsarchitektur und ihrer stagnierenden monetären Bewertung durchbrechen und dem Fach und seinen Produkten eine höhere finanzielle Wertschätzung verschaffen. Schließlich gibt es dafür gute Argumente, denn Investitionen in den Freiraum potenzieren sich um ein Vielfaches, ganz zu schweigen von dem großen volkswirtschaftlichen Nutzen. Für eine Aufwertung wird man aber auch finanzstarke und einflussreiche Unterstützer*innen finden müssen, die bereit sind innovative, richtungsweisende und außenwirksame Leuchtturmprojekte zu ermöglichen. Auf dem Weg in die Zukunftsfähigkeit wird die österreichische Landschaftsarchitektur also noch einige Herausforderungen meistern müssen. Doch aktuelle Erfordernisse unserer Zeit haben neuen Bedarf für eine moderne, inhaltserweiterte Landschaftsarchitektur geschaffen. Und so wird der globale und baukulturelle Wandel zur großen Chance der Landschaftsarchitektur. Im Anthropozän, einem Zeitalter in dem der Mensch zur bestimmenden Kraft geworden ist, sollte die Landschaftsarchitektur ihre Verantwortung wahrnehmen und zu einer ebenso bestimmenden Kraft bei der Planung und Gestaltung unserer Lebenswelten werden.
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Z’Alp! Almwirtschaft heute – eine Zusammenschau Die Verknüpfung von Fassadenbegrünungen in urbanen Zentren und Bewirtschaftungsformen in alpinen Hochlagen ist nicht unbedingt ein gedanklicher Katzensprung. Beide Aspekte und alles, was dazwischenliegt, finden sich innerhalb eines Sammelsuriums an Themen mit einem gemeinsamen Nenner: Das Studium der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung – ein weites Land. Nachfolgend ein genauerer Blick auf das eine Ende des Spektrums –Almbewirtschaftung im Kontext der heutigen Zeit. Autorin: Pia Teufl / Foto: Viktoria Blaschek
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ie Almbewirtschaftung als Symbiose zwischen Gebirgslandschaft, Mensch und Tier hat im Alpenraum lange Tradition. Formen der alpinen Bewirtschaftung lassen sich bis ins fünfte Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen. Das Konzept hat sich im Wesentlichen nicht verändert: die Nutzung von Wiesen oberhalb der Waldgrenze als natürliche Weideflächen bedeutet Futter- und Arbeitsersparnis. Zudem bietet sich dadurch die Möglichkeit Flächen zu nutzen, welche aus landwirtschaftlicher Sicht zu wenig ertragreich und zu aufwändig für eine Mahd sind. Ergebnis der Beweidung ist eine diverse Kulturlandschaft, welche durch ihr typisches Erscheinungsbild Assoziationen von Heimatgebundenheit und bäuerlicher Tradition erweckt. Dabei tragen viele Almen auf den ersten Blick den Anschein, die Zeit wäre spurlos an ihnen vorüber gegangen, so auch die Palfneralm im RauriserSeidlwinkltal. Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen über die scharf gezackten Gebirgskämme fallen herrscht im Stall geschäftiges Treiben. Die Kühe kennen das Prozedere nur allzu gut,nach Rangfolge in perfekten Bahnen aufgereiht warten sie ungeduldig auf ihren Einsatz im Melkstand. Während des morgendlichen Melkganges gibt es in
der Hütte genug zu tun. Zunächst wird das Feuer im Ofen in Gang gebracht: selbst im Hochsommer erreichen die morgendlichen Temperaturen im schattigen Talkessel nur wenige Grade über Null. Sogleichbeginnen dann die Vorbereitungen für das Tagesgeschäft mit den Wanderern: es wird Brot und Kuchen gebacken, Naturprodukte wie Kräuter oder Beeren verarbeitet und gekocht. Der Morgen birgt trotz emsiger Arbeit die stillsten Stunden. Oft sind das Rauschen der Seidlwinkler Ache und das Geläute der Kuhglocken die einzigen Geräusche. Nur wenige Stunden später ist die idyllische Szenerie wie weggeblasen: durch den Gastgarten schallt Gelächter und Musik, oft sind die Bänke um die Hütte bis auf den letzten Platz mit Wanderern gefüllt, welche täglich zu Hunderten mit dem Täler-Bus in den Nationalpark Hohe Tauern gebracht werden. Zwischen der Bewirtung der Gäste gehen die bäuerlichen Tätigkeiten weiter: am Nachmittag erfolgt der zweite Melkgang, die Milch muss verarbeitet werden und Butter, Käse und Sauermilch entstehen in aufwändigen Prozessen. Die Tage auf der Alm sind arbeitsreich, die Anklänge an Heidi-Romantik selten. Das – für viele Bewirtschafter*innen überlebensnotwenige – Tagesgeschäft
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mit dem Tourismus ist nur einer der Indikatoren für den Strukturwandel, der in vollem Gange ist. Hinter der idyllischen Fassade kämpfen viele Betreiber, in den Augen zahlreicher Landwirt*innen lohnt sich der Arbeitsaufwand nicht mehr, den die Almbewirtschaftung mit sich bringt. Seit einem letzten Aufschwung in den 1980er Jahren zeichnet sich somit ein kontinuierlicher Rückgang der Almwirtschaft ab. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Anzahl an Personen, welche in der Landwirtschaft tätig sind, nimmt ab. Dadurch verkleinert sich die Interessensgemeinschaft, welche mit alpinen Bewirtschaftungsformen konfrontiert ist. Die zunehmende Entkopplung der wirtschaftlichen Grundversorgung von der lokalen Landwirtschaft ist genauso für den Rückgang alpiner Bewirtschaftungsformen verantwortlich wie veränderte Strukturen in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Intensivierung der Landwirtschaft verlangt auch bei der Übersommerung der Tiere auf der Alp nach modernisierten und technologisierten Abläufen, was mit finanziellem Aufwand verbunden ist. In vielen Fällen ist der landwirtschaftliche Hauptbetrieb im Tal so sehr auf Produktionsmaximierung und Hochleistung getrimmt, dass der Sommer
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auf der Alm mit seinen vielen Unsicherheiten, seiner Gebundenheit an von Wetter und Natur bestimmte Rhythmen schlicht nicht mehr ins Konzept passt. Dazu kommt, dass in Kombination mit einem intensiven gastronomischen Tagesbetrieb und teuren Personalkosten die Arbeit oft die Grenzen des Bewältigbaren übersteigt. Ist die Übersommerung auf der Alm also ein überholtes Abfallprodukt der rasanten wirtschaftlichen, technologischen und soziologischen Entwicklungen unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft? Ein Blick auf die Vielfältigkeit an überbetrieblichen Leistungenzeigt, dass dieser Entwicklung entschieden entgegengewirkt werden muss. Almbewirtschaftung – das bedeutet diverse und optisch abwechslungsreiche Lebensräume, welche ohne Pflegemaßnahmen je nach Höhenlage verbuschen oder verwalden würden. Die Folge wäre nicht nur ein reduzierter Artenreichtum, sondern auch das Verschwinden eines wesentlichen Bestandteils unserer alpinen Kulturlandschaft. Nicht ohne Grund üben Almlandschaften seit jeher auch eine große Anziehungskraft auf Wanderer und Touristen aus, sie sind Ausdruck von Naturverbundenheit, Entschleunigung und Tradition. Positive Auswirkungen hat die Übersommerung auf der Alp auch auf die Tiere. Der Weidegang in alpinen Lagen stärkt das Vieh, macht es gesünder und widerstandsfähiger, was sich
in Kombination mit dem hohen Kräuteranteil auf den Wiesen auch auf die Qualität der Milchprodukte auswirkt. Die Vermarktung dieser Produkte sowie das reiche Angebot an natürliche Futtergrundlage verbessern die bäuerliche Existenzgrundlage in finanzieller Hinsicht. Zudem werden durch die Beweidung Erosionen, Muren und Rutschungen vermindert; angesichts häufiger Extremwetterereignisse im Hochgebirge ein wesentlicher Punkt. Um die Almwirtschaft mit all ihren positiven Begleiterscheinungen auch in Zukunft am Leben zu erhalten, ist es wichtig, den Herausforderungen mit innovativen Strategien zu begegnen. Auf übergreifender Ebene kann vor allem durch finanzielle Unterstützung im Sinne von Förderprogrammen und Almprämierungen ein Beitrag geleistet werden. Durch ein ausreichendes Bildungs- und Fortbildungsangebot und dementsprechend gut geschultes Almpersonal können die Betreiber*innen entlastet werden. Viele Almbetreiber*innen investieren zunehmend in die Vermarktung ihrer Produkte durch kreative Werbekonzepte und versuchen so, ihr Profil in touristischer Hinsicht zu stärken. Bedeutet der Tourismus zwar einerseits vermehrten Arbeitsaufwand, so ist er gleichzeitig auch als Zukunftschance der Almbewirtschaftung zu sehen: Das persönliche Erlebnis des Almlebens stellt einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung dar. Neben den genannten ökologischen,
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ökonomischen und soziokulturellen Beiträgen liegt in der Bewirtschaftung von Almen auch gesellschaftsbildender Lehrcharakter. Das Leben auf der Alm erfordert eine Anpassung an natürliche Umstände und somit einen achtsamen Umgang mit der Natur. Diese Rückbesinnung auf den nachhaltigen Umgang mit Natur als Gegenargument zum rein profitorientierten Raubbau an den Ressourcen wäre auch auf größerer Ebene wünschenswert. Weder Wetter noch Tiere oder Natur lassen sich der menschlichen Kontrolle verwerfen, und so bietet der Almsommer durch seine Unvorhersehbarkeit Momente, in denen die Zerbrechlichkeit der Existenz spürbar wird. Das persönliche Erlebnis des eng verwobenen Wechselspiels zwischen Mensch, Tier und Natur schafft Bewusstsein – für zyklische Vorgänge in der Natur, für den Ursprung von Lebensmitteln, für die Auswirkungen von Handlungen. All dies sind Werte, die im (urban geprägten) Alltag oft in Vergessenheit geraten – die Almbewirtschaftung verkörpert diese Leitbilder in kräftigen Farben.
Kremer: Almwirtschaft im Alpenraum. [https:// books.google.at/books?id=N25WAgAAQBAJ&pg=PA7&dq=almwirtschaft&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjc64f4-tfaAhUPyaQKHQDfCtMQ6AEILjAB#v=onepage&q=almwirtschaft&f=false] 1
almwirtschaft.com [https://www.almwirtschaft. com/images/stories/neuigkeiten/2011/pdfs/Nachhaltige_Entwicklung_und_Bewahrung_der_Almwirtschaft.pdf] 2
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Bioökonomie – Same game or game changer? Bioökonomie - schon mal gehört? In manchen Bubbles ist das Wort bereits gang und gäbe, jetzt soll aus dem Fachbegriff ein Mainstream werden. BOKU‘s KriStus haben sich angeschaut, welchen Beitrag unsere Uni dazu leistet. Autor: Bernhard Kastner / Grafik: BOKU‘s KriStus
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sich aktuelle Konzepte der Bioökonomie gar nicht erst anschicken, jene sozialen Ungleichheiten beseitigen zu wollen, die aus den aktuellen Ressourcenverteilungen heraus entstehen, oder das endlose Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen zu hinterfragen. Sollen nun alle fossilen Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden, spielt die Produktion dieser Rohstoffe eine wesentliche Rolle. Gebiete der Erde, in denen Biomasse besonders rasch wächst, sind demnach im Vorteil. Das sind vor allem Zonen des globalen Südens: Lateinamerika, Subsahara-Afrika und Südostasien könnten wirtschaftlich massiv aufgewertet werden, doch bleiben sie weiterhin zu Produktionsstätten für den nutznießenden Westen degradiert oder finden Wissen und Nutzen der Bioökonomie auch ihren Weg dorthin? Hierzulande macht man sich vor allem Gedanken über die besonders knappe Ressource Raum. Als eine der wenigen absolut nicht vermehroder regenerierbaren Ressourcen steht die zur Verfügung stehende Fläche an Land unter besonderem Nutzungsdruck. Einerseits greift der Mensch durch Straßen-, Häuser- und sonstigen Infrastrukturbau nach jedem unversiegelten Quadratmeter, andererseits soll Platz für Wald, Wiese und Acker geschaffen werden, um die Menschen nicht nur mit Nahrung, sondern mit den Baustoffen für zu-
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Ökonomie, in der fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Dabei soll dies möglichst konsistent mit natürlichen Stoffströmen und Kreisläufen geschehen.
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ioökonomie ist ein Begriff, der gerade erst geformt wird. Eine einheitliche Definition wurde noch nicht festgelegt - und von wem auch? Man findet sie in so ziemlich allen Sektoren, die man sich einfallen lassen kann. In der Forst- und Agrarwirtschaft setzt man große Stücke auf Ertragsbildung und Nutzpflanzenmanagement, in der Biotechnologie spricht man über Gentechnik und metabolisch optimierte Zellen in einer synthetischen Biologie. In den Planungswissenschaften findet man Bioökonomie von der Ingenieurbiologie bis zur Energieraumplanung, und von den Wirtschaftswissenschaften wollen wir erst gar nicht reden. Je nachdem, welches Land man gerade befragt, stößt man im Spannungsfeld zwischen Forschung und Politik auch noch auf unterschiedliche Auffassungen. Für die einen bezieht sich die Bioökonomie ganz allgemein auf alle Prozesse und Strukturen von und mit Organismen und deren Gesundheit, von der Medizin bis zum Versicherungswesen. Für die anderen ist Bioökonomie ein Synonym für eine biobasierte Technoscience. Wieder andere verstehen darunter einfach die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen in der Industrie. Dass es bei einem derart breiten Themenfeld keine international einheitliche, disziplinübergreifende Definition gibt, verwundert nicht. Allen gemein ist allerdings das Ziel einer Transformation der erdölbasierten Wirtschaft in eine
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„Warum muss das jetzt kritisch hinterfragt werden?“ In Anbetracht der omnipräsenten Umweltdebatte rund um Klimawandel und Ressourcenübernutzung könnte man meinen, die Bioökonomie klinge nach dem perfekten Ausweg aus diesem Schlamassel. Doch sind geborene Ideen stets Kinder ihrer Zeit und das bedeutet heute, sie sind im Kontext des neoliberalen Kapitalismus mit seinen postdemokratischen Entscheidungsmechanismen und bedenklichen Markt-Macht-Verhältnissen zu interpretieren. Es ist zu befürchten, dass - 48 -
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„Was hat das jetzt mit mir zu tun?“
künftig eben alles versorgen zu können. Egal ob Futtermittel, Faserstoffe oder Treibstoff, in der Ökonomie der Zukunft kommt alles aus Biomasse. Weil dies bevorzugt im Einklang mit natürlichen Kreisläufen geschieht, ist die Diskussion „Tank vs. Teller“ keine mehr, die wir mit einem beherzten Griff in die globalen Warenströme beiseiteschieben können, sondern sie verlagert sich auf die regionale Ebene und ist eine, an der wir uns aktiv beteiligen müssen. Der Platz ist also begrenzt und die Produktionsmenge in unseren Breiten entspricht nicht dem Maximum. Wie gestalten wir dann die Produktion von Biomasse und ihre Verwertung? Die Antwort könnte ausgerechnet aus der traditionellen Ökonomie kommen. Die moderne Pflanzen-
zucht und Saatgutherstellung arbeiten seit geraumer Zeit an effizienter Biomasseproduktion und es wurden Werkzeuge geschaffen, die mit Eingriffen auf molekularer Ebene zu erheblichen Steigerungen bei Produktion und Verwertung führen können. Doch sind diese Innovationen nicht unumstritten. Die europäischen Verbraucher stehen Veränderungen beispielsweise des Erbguts skeptisch gegenüber und welche nicht-intendierten Folgen Eingriffe in mikrobiologische Prozesse haben können, inwieweit Technik für oder gegen die Natur arbeitet, wo die Manipulation von Leben beginnt und ob wir das wollen, sind ethisch heiß diskutierte Fragen, so wie auch die Diskussion, ob es nicht einfach genügt, von allem weniger zu verbrauchen. - 49 -
Die Bioökonomie ist ein Konzept, das bereits seit den 1970ern (damals noch nicht unter diesem Namen) gewälzt wird. Nach der Jahrtausendwende erhielt es auch politisches Profil. Mittlerweile existieren dutzende nationale Strategien zur Umsetzung der Bioökonomie in einzelnen Staaten, die Europäische Union veröffentlicht Positionspapiere und Roadmaps, die von der Forstpolitik bis zu Bildungsinitiativen reichen und auch die BOKU hat sich die Bioökonomie groß in ihren Entwicklungsplan geschrieben. Damit stellt sich für Lehrende wie auch Studierende die Frage: Was bedeutet es für mein Fachgebiet, wenn Forschung und Lehre der Universität an der Bioökonomie ausgerichtet werden? In den nächsten Jahren wird sich die internationale Debatte – nicht nur im Fahrwasser der Bioökonomie – besonders auf die globalen Zusammenhänge lokaler Konsumverhalten, Ressourcengewinnung und -nutzung, sowie auf ökosozial verträgliche Wirtschaftsstrukturen fokussieren. BOKU’s kritische Studierende haben dazu Ende Jänner in einer offenen Diskussionsrunde zum Nachdenken angeregt. Prof. Clive Spash von der WU, Prof. Gernot Stöglehner von der BOKU und Mag.a Magdalena Heuwieser von „Finance and Trade Watch“ haben gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden unter der Moderation von BOKU’s KriStus‘ Fabian Franta wesentliche Eckpfeiler einer nachhaltigen Bioökonomie abgesteckt. Zwischen Emissionszertifikaten, politischen Strategien und technokratischen Wissenschaften ging es auch um individuelle Verantwortung in der sozial-ökologischen Transformation. Und es ging darum, dass bei aller ökonomischen Rationalität die Beziehungen zwischen den Menschen mehr Aufmerksamkeit verdienen. Denn sie sind kostenlos und haben keine Nebenwirkungen.
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ÖGLA – Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur Autorin: Stephanie Drlik
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ie Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur (ÖGLA) ist der Verband der Landschaftsarchitekt*innen und -planer*innen Österreichs und vertritt die Interessen aller Berufstätigen in diesem Fachbereich (Selbständige, Unselbständige, öffentlich Bedienstete, Wissenschaftler*innen, Studierende). Die ÖGLA hat aber auch einen gesellschaftlichen Auftrag und übernimmt zunehmend Verantwortung für die Vermittlung und den Austausch von Wissen und Informationen rund um die Inhalte der Landschaftsarchitektur und -planung. Neben der Funktion als Berufsverband liegt die Bedeutung des Verbandes daher insbesondere auch in seiner Aufgabe als Informations-, Wissens-, Diskussions- und Vermittlungsplattform. Die ÖGLA soll zukünftig auch allen fachexternen Interessierten als Verein zur Verfügung stehen.
ÖGLA AKADEMIE Die ÖGLA Akademie ist das Forum für Information, Diskurs, Fort- und Weiterbildung im Fachbereich Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur. Das vielfältige Angebot geht auf die Anforderungen des Marktes ein und bietet jedes Jahr ein relevantes Fort- und Weiterbildungsangebot. Zudem trägt die Akademie zur Entwicklung des Standes der Technik der Profession bei. Für ÖGLA Mitglieder sowie für Studierende gelten bei allen Akademie Veranstaltungen ermäßigte Teilnahmegebühren.
next.land Gemeinsam mit dem Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) der BOKU
betreibt und betreut die ÖGLA next. land, eine digitale Datenbank österreichischer Landschaftsarchitektur. Die Sammlung hat den Zweck der Dokumentation und Veröffentlichung zeitgenössischer Projekte. Darüber hinaus liefert sie einen Diskussionsbeitrag zur Qualität von gebauten und konzipierten Freiräumen. Aus der Sammlung ist die im Birkhäuserverlag erschienene Publikation „nextland: Zeitgenössische Landschaftsarchitektur in Österreich“ (Licka & Grimm 2015) hervorgegangen.
L X Landschaftsarchitektur Ebenfalls in Kooperation mit dem BOKU ILA veranstaltet die ÖGLA die Reihe L X Landschaftsarchitektur. Mehrmals jährlich finden Vorträge international renommierter Landschaftsarchitekt*innen statt. Die Vortragsreihe hat sich als vielbeachtete Plattform für den internationalen Fachaustausch etabliert. Man setzt sich mit landschaftsarchitektonischen Theorien, Trends und aktuellen Anforderungen auseinander und diskutiert die fachliche Praxis ebenso wie die internationale Produktion.
LAP für Studierende Der ÖGLA Studierenden-Wettbewerb Landschaftsarchitekturpreis LAP soll Teilnehmer*innen zum Neudenken, Neuinterpretieren und Neugestalten von Freiräumen anregen und in das ÖGLA Netzwerk einbinden. Im Zuge des Wettbewerbs wird das Handwerkszeug der Landschaftsarchitektur perfektioniert und Innovationen Gestalt gegeben. Die internationalen Projekte werden von einer fachkundigen Jury beurteilt. Der nächste LAP ist für 2019 geplant.
ÖGLA Info-Service und Ausschreibungs-Service
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Der Vereins-Newsletter, das ÖGLA Info-Service, versorgt Mitglieder wöchentlich mit fachrelevanten Informationen. Neben Veranstaltungen, aktuellen Fachmeldungen, Medienberichten, Vereinsaktivitäten und Neuigkeiten der vielen Partnerverbände werden Jobausschreibungen weitergegeben. Das ÖGLA Ausschreibungs-Service informiert die rund 40 Büromitglieder über aktuelle Ausschreibungen im Fachbereich.
Auf dem Weg zu einer gerechten Leistungsvergütung sind die Formulierung von Leistungsbildern und nachvollziehbare Honorare von größter Wichtigkeit. Als Berufsvertretung stellt die ÖGLA daher eine Honorarleitlinie inklusive der Standardleistungsbilder für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung bereit. Die aktuelle Version kann über die ÖGLA Homepage abgerufen werden.
Die ÖGLA ist ein lebendiger Verein der für den Austausch von Wissen und Informationen, Erfahrungen, Partnerschaften, Netzwerken und Kontakten steht. Die ÖGLA informiert und vermittelt, kommuniziert und kooperiert, vertritt und bildet weiter, vernetzt und schafft eine PLATTFORM FÜR ALLE an der Landschaftsarchitektur Interessierten.
ÖGLA Honorarleitlinie Standardleistungsbilder
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Raum für Musik „Das Wandern ist des Müllers Lust, das Waaandern!“ Nicht Am Brunnen vor dem Tore und auch nicht die Müllersleut‘, sondern wanderfreudige BOKU Musikant*innen trafen sich im Mai, um gemeinsam den Wiener Stadtwanderweg Nr. 3 bis zum Hameau zu erkunden. Autorin: BOKU Musikantin aus Leidenschaft / Fotos: BOKU Blaskapelle
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trahlend blauer Himmel und durchaus sommerliche Temperaturen bescherten uns einen sehr angenehmen Wandertag. Entlang den herrlich blühenden Wiesen und des duftenden, grünen Waldes konnten wir Alltag und Stadt für einen Nachmittag hinter uns lassen um uns auf einen Einkehrschwung beim Häuserl am Roan zu freuen. Nachdem wir den höchsten Punkt der rund 460 m hohen Anhöhe im 17. Wiener Gemeindebezirk erreicht hatten, bemerkten wir, dass unsere geplante Pausenlokalität geschlossen hatte. Tja – umso mehr freuten wir uns dadurch auf den musikalischen Abend im Heurigen Stift St. Peter, wo wir mit gutem Wein und guter Jause der Schrammelmusik lauschten. Natürlich können echte BOKU Musikant*innen beim Musikantenstammtisch nicht nur sitzend applaudieren, sondern haben ihr Instrument griffbereit um ebenfalls einen klingenden Beitrag zu leisten. Egal ob man als Instrument Bariton, Tuba oder einfach nur die eigene Stimme mitbringt.
Weitere Errungenschaften und Vergnügen Es ist schon eine große Freude bei so einer lebendigen Truppe mitwirken zu dürfen. Die BOKU Musik hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2010 stetig weiterentwickelt, die Mitgliederzahl steigt von Jahr zu Jahr, ebenso die Zahl der
Auftritte. Höhepunkt ist – wie immer – unser Konzert im Winter, welches heuer am 28. November stattfinden wird. Nachdem die Aula im Schwackhöferhaus unseren Zuseher*innen nicht mehr genug Platz bot, konnten wir glücklicherweise in den Festsaal der VetMed ausweichen. Ein weiterer wichtiger Termin für die Musikant*innen ist die Konzertwertung des Wiener Blasmusikverbandes. Mit „How to Train your Dragon“ und „Giacomo“ konnten wir im März beachtliche 90,25 Punkte erreichen und der "76er Regimentsmarsch" brachte uns sogar den Sieg in der Kategorie Marsch ein! Juhee! Wenn eine Gruppe mit so viel Engagement und Leidenschaft musiziert, darf sie sich über solche Erfolge durchaus freuen. Aber auch in kleinerer Abordnung ist die BOKU Blaskapelle fein unterwegs. Sei es das Aufspielen bei der Inauguration des neuen BOKU Rektorats, dem BOKU Ball, mit dem Quartett bei den Sponsions-Feierlichkeiten der BOKU, die Teilnahme an „Musik in kleinen Gruppen“ der Blechbläser und Klarinetten, oder das Standkonzert im Türkenschanzpark. Natürlich wissen Musikant*innen auch zu Feiern und so sorgte das diesjährige Sommernachtsfest mit Höhepunkten wie der BOKU Tanzlmusi, Plattlergruppe und der Böhmischen des MV Leopoldau wieder für Glückseligkeit.
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Musik braucht Raum! Während sich der vorige Teil des Textes von eher fröhlichen Tönen untermalen liest, kommt nun ein Part in Moll, oder Dur – aber einer traurig klingenden Dur! Meine Empfehlung: Tschaikowski – Schwanensee Seit einiger Zeit, beziehungsweise einer gefühlten Ewigkeit, ist die BOKU Blaskapelle auf Suche nach einem geeigneten Lagerraum für die Instrumente. Schlagzeug, Notenarchiv, Notenständer, organisatorische Sachen – kurz MUSIK BRAUCHT RAUM! Da vor Auftritten natürlich auch geprobt werden muss und das Organisieren der Probe für rund 50 Musikant*innen nicht ganz so leicht ist, der Instrumententransport auch einen Aufwand darstellt und der gesamte Verein mit all seinem schönen Output nicht existieren kann ohne alldem, ist es notwendig dass sich endlich ein geeigneter Lagerplatz für die BOKU Musik findet. Da – wie wir ja auch auf der Uni lernen – Flächen und Kapazitäten begrenzt sind, und auf der BOKU ein regelrechter Konkurrenzkampf um Räume stattfindet, würden sich die fleißigen Musikant*innen sehr freuen, endlich einen längerfristigen Raum zugeteilt zu bekommen. Auch über Ideen die eine mögliche Lösung für unsere Misere liefern, sind wir dankbar! Damit sich der Text vielleicht doch noch mit der „Ode an die Freude“ schließt.
Outside BOKU
TAKE YOUR CHANCE! Autorin und Fotos: Susanna Dürr The compulsion, to leave the country for a longer while, to explore new sites, get inspired by fresh impressions and make interesting connections with other people became unbearable once again, and I did not want to hold myself back from sending an application for a semester abroad. I luckily got accepted and there was nothing holding me back from an exciting time at Griffith University in Brisbane, Queensland, Australia! Sitting here now and thinking back of these three months at Griffith Univer-
sity (they have Trimesters instead of Semesters), I am feeling very pleased, satisfied and more than happy about what I could learn and experience in this short time and how intense I got inspired to change some of my habits or get new views on certain things. You want to know what that was? I will tell you… Since Griffith University does not offer landscape planning and landscape architecture as we know it from BOKU, I took classes from the environmental
BRISSY
, an awesome city, from Brisbane call their city Brissy – that’s how locals rth seeing it. Apart tourists. No surprise, it’s wo but stuffed with sooo many of the city, a big Parklands right in the middle from the lovely South Bank n a public and , grasslands, pla zas and eve park containing rainforests bane River and the artificial sandy beach, Bris free swimming pool with an x on after a heavy utiful to stroll along or rela promenades along it are bea had a positive of greenery in the city which shopping trip. There’s a lot etation within the veg of it is possible to have a lot impact on my beliefs that rnationals living in bt! As there are so many inte dense urban areas, no dou on food markets, all over the world, especially Brisbane, you get food from n on. which people are really kee
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school (Environmental Science). I could see myself as very happy, taking part in classes, where my teachers were very engaged and trying to make classes as interesting and profitable for students as possible. We did a lot of group work, presentations, discussions and we had several field trips to stunning beautiful and at the same time shocking places. Part of that and other interesting things I experienced during my exchange semester can be read in my NOTES :)
GRIFFITH UNI I must say, the campus I have been studying at was the greatest one I could imagine for myself. Nathan Campus is located about 40 minutes from the CBD (Central Business District) by bus and about 15 Minutes by car right in the middle of Toohey Forest. True, there is nothing around but forest and that was so relaxing! My way to university was a 30 minutes’ walk, as going by bus would have taken me as long or even longer depending on the route (public transport is horrible around the suburbs of Brisbane). It felt like a small town with some restaurants, bistros, a drug store, a post office even a hairdresser, they were only missing on a small supermarket to get everyday stuff. Especially for the students living on campus – this makes life a bit harder. An important building not to forget to mention is unibar, where they had lovely meals and party at night. Especially for international students this has been a hotspot for making new friends and having tons of fun!
The CBD with the Brisbane River and neighboring South Bank Parklands
Outside BOKU
O-WEEK Orientation week (O-Week) was a great introduction before the start of Trimester 1 for all students starting at this campus. It helped us to get to know the campus by short lead tours, to find our way around and especially getting in touch with other domestic and international students. We got informed about the relevant organisations at uni (Griffith Mates, SRC – Students Representative Council, various clubs – yoga, planning and environment, clubs for different ethnicities, broad scale of sports, even Quidditch, too much to name them all), that also organise super cheap trips (6-12 € incl. lunch) to the Australian zoo, cinemas, climbing
Surfing class with all exchange students starting in T1 in Byron Bay
gardens, Surf lessons in Byron Bay, Moreton Island,… What also attracted my attention was Bush Care lead by the Griffith Mates, where we suppor ted the Mount Gravatt Environmental Group by weeding, collecting rubbish, replanting native pants and restoring special habitats.
STRADBROKE ISLAND
d neighbouring islan brought us to the p tri ld fie r nd he sa ot st An cond large roke island, the se of Moreton, Stradb ged my way of I saw there chan t ha W . de wi rld island wo Dr. Peter Davey’s It has also been ! lly ica at am dr rt consuming r us and take pa ganise this trip fo or to t en m o ge tw ga by en ally used an up, that was fin cle er litt n e ea er oc th in an scovered theses. W hat I di eir th r fo s nt de wi Honor stu all gorges th hes nestled in sm ac be ite wh l tifu was were beau lls and then there top of the rock wa ct lle co to r beautiful trees on re so eage the sand. We we er ov all ve er litt lea to tic plas and we had but time ran out le, ib ss po as so h re as muc main land. We we ke us back to the t one jus is for the ferry to ta is th d knowing that an at th g ein se fill up depressed by At least we could overall pollution. e th of ot sp al all sm s, industri and food grade plastic ly ain m th wi gs 5 ba hts-sticks. pecially fishing lig fishing waste, es
MORETON ISLAND
My favourite professor Dr. Peter Dav y, who has been my course convenor in two diff erent classes, organised two fieldtrips to Moreton Island, the third biggest sand isla nd worldwide. While the bigges t par t of the island is declare d as a National Park and cov ered by natural vegetation , vas t areas are occupied by nox ious and invasive weeds, wh ich are transported by the hea vy tourism that is happening there. However, our aim was to reduce the amount of tho se invasive weeds by manually removing plant by plant, wh ich made up 56 Clean- Up -Au stralia bags (50 L) in the end . Additionally, we did a litter clean up at the shore of Bul wer, a small set tlement on the isla nd, where we could fill up 17 bags mostly by beer bot tles , cans, but also underwear was found. By that activity I saw my first wild living two -me terlong python calmly lying in the high grass on the sand dunes, that gave me a big fright!
Digging out invasive weeds on Moreton Island
Ocean litter that we collected in a small gorge on Stradbroke Island
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The shore of Moreton Island with old ship wrecks, beautiful for snorkeling ;)
Outside BOKU
Erleb was mit AIESEC Seit 1952 in Österreich, seit 2013 AIESEC Vienna BOKU, ein Standort an der BOKU. In den letzten Jahren haben wir mehr als 50 Studierende ins Ausland geschickt. Autor*innen: AIESEC Vienna
A
IESEC ist eine internationale Studierendenorganisation, die sich Völkerverständigung und die Entwicklung junger Menschen zum Ziel gesetzt hat. Deshalb organisieren wir in weltweit 126 Ländern Projekte, um Studierende durch interkulturelle Erfahrungen weiterzuentwickeln.
Global Volunteer Unsere Global Volunteer - Projekte sind 6-8 Wochen lang, freiwillig und finden das ganze Jahr über statt, mit Fokus auf den Sommer. Seit 2015 arbeitet AIESEC mit den Vereinten Nationen zusammen, um die Sustainable Development Goals (SDGs) bekannter zu machen und zu unterstützen. Jedes Projekt verfolgt ein thematisch passendes SDG. Auf unserer Plattform aiesec.org kann man einfach ein Profil erstellen und sich damit unverbindlich bei Projekten bewerben. Noch nicht überzeugt? Das sagen Doris, Paula und Judith über ihre Erfahrungen im letzten Jahr: “In the end, I can say that it was an amazing way to get to know the culture, and I personally was overwhelmed by the Taiwanese hospitality. I made so many good memories and learned so much that I can‘t even put it in words. I would definitely recommend going abroad and volunteer. Sure, it was not always easy and in some situations, you just have to adapt to the difference you are confronted with in another country. However, in just two months I learnt so much about the culture and people so far away from home.” – Paula über ihr Projekt in Taiwan “I‘ve worked in the ecological park ´Macuiltépetl`. It is a former volcano, which was reforested. I prepared some information material and games for an interpreta-
tion table and I did some translations. As such I improved my language and computer skills. I also did some interviews with the visitors, which were rather interesting. (…) You have to be rather flexible and able to work independently. Sometimes all seemed not that organized, but I think that belongs a little bit to the culture. In general, Macuiltépetl is a really interesting place with adorable people and it is worth visiting and working there.” – Doris über ihr Projekt in Mexico
“In the following six weeks we worked on the conferences and held workshops regarding different soft skills for 60 High School students. Beside the preparation time, dry runs and the conferences themselves, the AIESECers organized traditional Workshops, we would have never done as normal tourists. So, in general, I can say that some situations were very random and that we had our conflicts, but by working together, being open and honest with each other and realizing that - 54 -
different cultures have different habits and different characters different working styles, we had an amazing time in Malang.” – Judith über ihr Projekt in Indonesien
Mahlzeit Austria Da wir auch in Österreich einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wollen, organisieren wir auch hier Projekte zu den SDGs, wie zum Beispiel „Mahlzeit Austria“. Hier arbeiten wir zusammen mit regionalen Bauernhöfen, nachhaltigen Startups und NGOs. Unser Ziel ist es, internationalen Freiwilligen die Möglichkeit zu bieten, mehr über biologische Landwirtschaft und Umwelt zu lernen. Mahlzeit Austria soll nachhaltigen und regionalen Konsum von der Nische zum Mainstream befördern. Es geht darum, wie und was konsumiert wird und um SDG 12 („Verantwortungsvolle Konsumund Produktionsmuster“). Am 11./12.08. findet ein Abschlussevent statt, bei dem alle Volontäre nach Wien kommen, um vorzustellen was sie gemacht haben und regionalen Konsum zu fördern. Kontakt: aiesec.vienna.boku@aiesec.net aiesec.at
ÖH Aktivitäten
Trude Trautsich Ein Kommentar Autor*innen: Anonym / Illustration: Manuela Kraft
Superlative! Als ich, Trude, noch jung war gab es noch keine Supermärkte. Es gab keine supervollen Regale, keine superbilligen Angebote, und vor allem kein „Superfood“.Wie ich mir letztens im Drogerie-Markt neue Lockenwickler besorgt habe, musste ich direkt nach dem Eingang an den neuesten „Must-Haves“der Lebensmittelindustrie vorbei. Neugierig wie die Trude so ist, hab ich mir die Produkte mal genauerangesehen. Da dreht sich ja die Großmutter im Grab um! Samen, Gräser, Beeren ja sogar Bananen in getrockneter, pulverisierter Form von ganz weit her, die für fast 60 Euro das Kilo fein abgepackt in meiner Küche landen sollen! Versprochen wird mir auf der Verpackung, dass nur ein Löffel täglich des „Zauberpulvers“zwar keine Superkräfte verleiht aber super viele Mineralien, Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe hat. Also, dass das Pulver meinen – im Winter aus spanischen Erdbeeren und peruanischen Avocados zubereiteten – Smoothie aufwerten kann, mag jawohl sein. Aber über das CO2, welches massenhaft durch Transportwege produziert wird, unser Klima erwärmt oder die Ozonschicht schädigt und meine Haut stärker mit radikalen UV-Strahlen belastet, spricht keiner. Da soll ich mir dann super viele Carotinoide zuführen und noch mehr Sachen kaufen die ich nicht aussprechen kann. Blödsinn denk ich mir! Da kann ich doch gleich Karotten essen und mir ein paar Walnüsse knacken – die wachsen bei mir in der Nähe und schaffen es frisch auf meinen Teller. Mir kommt vor, die Nahrungsmittelindustrie will uns mit solchen Modewörtern wie „Superfood Produkte“ attraktiver erscheinen lassen, um unter anderem blöde Essgewohnheiten besser mit unserem Gewissen zu vereinbaren. Ob sich das fortschreitende Abholzen von Wäldern für den täglich empfohlenen Viertelliter Kokoswasser damit auch rechtfertigen lässt, muss ich mir noch genauer überlegen. Superschön und super sexy macht mich das Spezialwasser wahrscheinlich auch nicht. Schon im Kochbuch meiner Großmutter hab ichgelesen welches Kraut, welche Beeren, welcher Saft oder welche Rüben wann und woher am ehesten gegessen werden sollten. Ohne den Begriff „Superfood“zu kennen ist sie trotzdem gesund alt geworden. Damals war alles besser! Den Satz kennen wir zu gut. Aber was war wirklich besser? Anstatt alles pürieren und verpacken zu lassen um es unterwegs hastig runter zu schlucken, haben wir uns auf jeden Fall Zeit genommen, um das richtige Obst und Gemüse zur richtigen Zeit zu besorgen, und in Ruhe zu essen. Also wenn ihr mich fragt ist Food nur super, wenn es aus der Umgebung und aus dem eigenen Garten kommt, oder beim Nachbarn ausgegraben wird – auf jeden Fall ohne viele Transportkilometer und ohne viel Marketing auf dem Buckl!
Trude Trautsich – und du?
Hast auch du ein Anliegen, das du gerne loswerden möchtest? Dann trau dich! Sende uns eine E-Mail (ideal mit fertigem Text max. 2.200 Zeichen ikl. Leerzeichen) mit dem Betreff „Trautsich Trude“ an presse@oehboku.at
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Impressum Medieninhaber*in und Herausgeber*in: Hochschüler*innenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU), Augasse 2-6, 1090 Wien, Tel. 0147654/DW:19100 Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sarah Moser, presse@oehboku.at Redaktion: Eva Hütter, Pia Teufl, Christina Orieschnig Lektorat: Fabian Zopf, Miriam Al-Kafur, Erika Schaudy, Magdalena Lackner Social Media/ Öffentlichkeitsarbeit: Christiane Hörmann, Janin Salzger, Stephan Schach Layout: Tim Steiner, Viktoria Blaschek Illustration/Foto: Manuela Kraft, Tobias Schiller, Michael Kulakovskij Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wider und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen aus Platzgründen vorbehalten. Coverbild: Benedikt Windorfer Medienstelle BOKU Fotos falls nicht anders angegeben: Foto-Archiv der ÖH BOKU Bankverbindung: Raiffeisen Landesbank, KtoNr. 10.190.239, BLZ 32000
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ÖH Magazin Sommer 2018 www.oehboku.at
Liebe Viktoria!
Tage und Nächte lang hat die Layout Königin Viktoria Blaschek ambitioniert und begeistert ihre kreativen Einfälle in wunderbare Werke umgesetzt. Ihr Layout für den BOKU Ball, die ÖH Wahlplakate und vor allem auch das ÖH Magazin erfrischten so manchen ihre Studienzeit. Das jahr elange, treue Engagement für die ÖH BOKU ist bemerkenswert! Nun gibt sie die Krone weiter, und das gesamte Team der ÖH BOKU sagt:
Merci Chérie!
Gewin nspiel!
Welche Stellung gehört zu welcher Art? Ordne folgende Art und ihren wissenschaftlichen Namen den Insektenkamasutra Stellungen auf Seite 40-41 zu und sende dein Ergebnis bis 29. Juni an presse@oehboku.at Azurjungfer (Gattung: Coenagrion) Fangschrecken (Ordnung: Mantodea) Fruchtfliege (Art: Drosophila melanogaster) Gelbrandkäfer (Art: Dytiscus marginalis) Mistkäfer (Familie: Geotrupidae) Vierfleckiger Bohnenkäfer (Gattung: Callosobruchus maculatus) Afrikanische Schmet terling (Art: Bicyclus anynana)
Zu gewinnen gibt es ein ZOLL+ Jahres Abo und drei Überraschungspäckchen.
kreative Layouter*innen
Wir suchen für unsere Graf ik-Tätigkeiten!
Du beherrschst InDesign und Photoshop? Du würdest gerne deine künstlerischen Arbeiten im ÖH Magazin und auf dem Campus sehen? Du möchtest deine eigenen Ideen auch umsetzen und mit einem kleinen, motivierten Team arbeiten? Siehe auch auf die ÖH Homepage www.oehboku.at