www.oehboku.at | Sommer 2016
Der TÜWI
Crypto Café
Co2mpensio
Ein Tribut an das legendäre Lokal im Charaktergebäude
Wie sicher bist du wirklich im Internet unterwegs?
Die Geschichte einer Reise zur Compensierung des CO2 Ausstoß.
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Seiten 6 - 7
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Meinen großen Plänen fehlt das nötige Kleingeld.
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Editorial
ÖH Magazin Sommer 10-14 2015 2016
Inhalt
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Inhalt ÖHaftiges ÖH Räume Augasse........................................ 4 - 5 Crypto Café..................................................... 6 - 7 Eulentipps..............................................................8 BOKU sucht...........................................................8 IAAS.......................................................................9
BOKUs FOKUs BOKU BALL 2016 Rückblick........................ 10 - 11 LV Klimapolitik............................................. 12 - 13 Exkursion Berlin........................................... 14 - 15
rial
Liebe Studis!
Hier ist sie nun endlich! Die lang ersehnte Sommerausgabe des ÖH Magazins. Voll gepackt mit spannenden Artikeln. Das Sommersemester ist bereits fast geschafft und die Sommerferien schon am Horizont zu erahnen. Die Fussball-Europameisterschaft ist gestartet und überall locken Public Viewings und Schanigärten mit ihren Angeboten. Nun heißt es durchhalten und sich die Pausen mit den Beiträgen eurer KollegInnen versüßen. Viel Spaß dabei!
Ann-Cathrin May Chefredakteurin
BOKUmfeld Impressum
Trees for Togo.............................................. 16 - 17 Afrika Apps.................................................. 18 - 19 CO2mpensio............................................... 20 - 21 Wildes Wien................................................. 22 - 23 Gesundes studieren.................................... 24 - 25 Rezepte....................................................... 26 - 27 Die Welt an einem Tisch......................................28 IASTE...................................................................29 Wir suchen dich!..................................................29
Abschied TÜWI.......................................... 30 - 32
MedieninhaberIn und HerausgeberIn: HochschülerInnenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU), Augasse 2-6, 1090 Wien, Tel. 0147654/DW:19132 Referentin für Öffentlichkeitsarbeit: Ann-Cathrin May (presse@oehboku.at) MitarbeiterInnen: Ines Haider, Christina Rappersberger, Katharina Albrich, Erika Schaudy, Fabian Zopf, Birgit Steininger Layout: Viktoria Blaschek, Melanie Konrad, Magdalena Fürholzer Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wieder und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen aus Platzgründen vorbehalten. Coverbild: Bernhard Wolff Fotos falls nicht anders angegeben: Foto-Archiv der ÖH BOKU Bankverbindung: Raiffeisen Landesbank, KtoNr. 10.190.239 , BLZ 32000 Höchster Standard für Ökoeffektivität. Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle®-Druckprodukte innovated by gugler*. Sämtliche Druckkomponenten sind für den biologischen Kreislauf optimiert.
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ÖH Räume
ÖH-Räume neu Finde deinen Weg in der Augasse Autorin: Ann-Cathrin May
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u hast Fragen an den Vorsitz? Du möchtest deinen Studierendenausweis verlängern lassen? Oder hast einen Termin mit deiner Studienvertretung? Dann haben wir hier etwas für dich! Der Lageplan auf der nächsten Seite soll dir helfen dich in den neuen ÖH-Räumlichkeiten in der Augasse zurecht zu finden. ÖH-Vorsitz und ÖH-Sekretariat befinden sich bis zu den Sommerferien in einem gemeinsamen Raum. Wenn du direkt vor dem Portierkasten stehst, dich nach rechts wendest und auf die Türe mit dem ÖH Logo zusteuerst, kommst du direkt ans Ziel. Die Referate sind direkt am „Hauptbüro“ angeschlossen. Die Studienvertretungen sind in der Augasse in der Nähe des Senats untergebracht.
Hungrig? Das TÜWI und der Hofladen haben ihren Betrieb an dem neuen Standort wiederaufgenommen! Öffnungszeiten: TÜWI: Mo-Fr von 8.00 - ca. 22.00 Uhr, Sa + So geschlossen Standort siehe S. 31 Hofladen: Augasse: Di-Do 10-16h im 1. Stock beim Audimax, ehemaliges Mensa-Café! Türkenschanze: Mo-Do von 9.00 - 18.00 Uhr, Fr von 9.00 - 15.00 Uhr
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ÖH Räume
Raumaufteilung: 1 Sekretariat und
Wirtschaftsreferat - B0.3.11 Vorsitz - B0.3.10
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Referate: Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Entwicklungspolitik, Internationales, Kultur, Frauen und feministische Politik, Queer, Individuelle Studien, Umwelt- und Nachhaltigkeit, Sport, Organisation und interner Kommunikation B0.3.12
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Studienvertretung: Umwelt- und Bioressourcenmanagement, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur D0.12.4. Agrarwissenschaften, Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft, Forst- und Holzwirtschaft - D0.12.3A Referate Bildungspolitik, Sozialreferat, Referat für ausländische Studierende D0.12.3 Referat für Bibliothek und Archivierung - D0.12.5A
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1 Haupteingang
Portier Fr. Scheiber
Bim D
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Zoologie
Straße Weg von U4/U6
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Crypto Café
Crypto Café Du glaubst, Du bist sicher im Netz unterwegs? Vielleicht doch nicht so sehr, wie Du denkst… Autor: Karel Hanak
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ie Vertretungswerkstatt 2015, ein Wochenende lang dauerndes Schulungskonzept auf Workshop-Basis und aufgebaut aus interaktiven Lerneinheiten, das neben engagierten Student_Innen für Vertreter_Innen der unterschiedlichen ÖH-Referate und – Vertretungen gedacht ist, hat letztes Jahr in Salzburg stattgefunden. Sie bot im generell sehr straffen Zeitplan auch die Gelegenheit für einen Open Space, in dem die Teilnehmer selbst Workshops anbieten konnten. In dem breit gefächerten Angebot stach für mich als Computer-Laien besonders das Crypto-Café hervor – obwohl ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht viel darunter vorstellen konnte. Angeboten wurde es von Martin Münch, einem Informatikstudenten aus Vorarlberg, der neben dem Studium in einer IT-Consulting-Firma arbeitet.
– es ist nur eine Frage, ob es sich lohnt. Da ich hier weder große Unternehmen, noch Online-Drogenhändler_innen ansprechen möchte, bleibt die Frage, was eine Privatperson machen kann bzw. soll, um sich selbst und Menschen, mit denen sie
Sicherheit Nach einem kurzen Brainstorming der Teilnehmer_innen über Themen, die wir gerne behandeln möchten, kam gleich der erste wichtige Input von Martin: „Nichts ist sicher. Egal wie sicher ein Passwort erscheint, egal wie viele Sicherheitsschleusen man einbaut – man darf sich nie in absoluter Sicherheit wiegen.“ Ist der Aufwand es wert, kann jedes Passwort geknackt werden
in Verbindung steht, zu schützen.
Schwachstellen Dass man seinen persönlichen Laptop mit einem Passwort schützen sollte, weiß mittlerweile so ziemlich jede
Person, die mit Computern zu tun hat. Man installiert ein vertrautes Antivirusprogramm, gibt Acht auf eingehende E-Mails und vor allem auf die dabei angefügten Anhänge. Das E-Mailkonto ist mit einem ausgeklügelten Passwort gesichert und man meldet sich immer ab, sobald man mit dem Durchsehen der Mails fertig ist. Das Passwort ist auch nicht auf ein Post-It geschrieben und auf den Computerbildschirm geklebt. So weit, so gut. Dann steigt man in die U-Bahn ein, am Weg sieht man noch einmal nach, ob bereits eine Antwort auf die zuvor gesendete E-Mail im Postfach gelandet ist. Meine Frage dazu: Wenn schon das Handy mit dem E-Mailkonto verbunden ist, beispielsweise durch eine heruntergeladene App mit permanentem Login, wie gut ist denn das Handy selbst gesichert?
Smartphone Seit dem Workshop bin ich auf jeden Fall etwas aufmerksamer, was die Nutzung meines Mobiltelefons angeht. Da ich, wie sehr viele andere auch, ein Smartphone besitze, und dieses auch
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zur Einsicht in Karten durch GPS-Daten, durch Kommunikation in Nutzungsprofile, Kalender, etc. nutze, ist mir umso klarer geworden, dass auf diese Art und Weise ein einfacher Zugriff durch eine Fremdperson auf sehr viele Bereiche meines persönlichen Lebens möglich wäre ... Wenn man bedenkt, dass manche immer noch keine Funktion verwenden, durch die das Handy gesperrt werden kann, führt das in Anbetracht der dargelegten Situation zu Kopfschütteln.
Passwort Die Wichtigkeit eines komplexen, geheim gehaltenen und vor allem relativ sicheren Passwortes wurde den meisten von uns glücklicherweise schon im Laufe unserer bisherigen Schullaufbahn beigebracht. Dabei wissen mittlerweile fast alle, dass die Länge in diesem Fall sehr wohl von Bedeutung ist, und sogar in manchen Fällen viel mehr als die Komplexität. Als eine der effizientesten Arten, ein „sicheres“ Passwort zu erstellen (und es sich dennoch irgendwie merken zu können), gilt eine Aneinanderreihung von mehreren unzusammenhängenden Wörtern, die im Idealfall falsch geschrieben werden. Mischt man dazwischen noch ein paar Zahlen, ohne sich selbst zu sehr zu verwirren (aber vielleicht um die Wörter zu trennen?), ist man schon ziemlich gut unterwegs. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt; außer, dass man sich das Produkt auch merken können sollte, denn aufgeschrieben verliert das Ganze wiederum an Sinnhaftigkeit.
Crypto Café
Diese und viele weitere spannende Themen, die nicht mehr in diesem Artikel Platz gefunden haben, wurden beim Open Space der VeWe 2015 in Salzburg besprochen. Weitere behandelte Themen waren noch das Deepweb und Darknet, TOR-Netzwerk, Proxyserver, Clouds, Sicherheit verschiedener Kommunikationsmethoden und vieles mehr. Dabei haben nicht nur Laien wie ich viel dazu gelernt, sondern es konnten auch einige eingefleischte Computerenthusiast_innen viel Input mitnehmen sowie ihre Erfahrungen mit der Gruppe teilen. Das so spontan und dennoch äußerst gut gestaltete Programm, bei dem Martin Münch auf alle unsere Fragen und Wünsche so gut es ging einzugehen versuchte, erwies sich durch die Komplexität der Themen als nicht an einem Abend bewältigbar. Weil ich mir sicher war, dass an der BOKU sicher viele an diesen und ähnlichen Themen interessiert wären, habe ich mich mit Martin in Verbindung gesetzt und ihn gebeten, im Sommersemester 2016 ein Seminar bei uns zu leiten. Wer mehr über geplante Events erfahren möchte, findet Informationen und Anmeldemöglichkeiten auf der Facebookseite des Referats für Bildungspolitik.
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Short News
Eulentipps Wöchentliche Tipps und Informationen vom Referat für Bildungspolitik
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he Office for educational policies is here if you have questions about the university´s policies, have a board examination or anything else regarding your rights within the university. Feel free to contact us or come by in our office hours!
bereits ab Anmeldung und nicht erst ab Absolvierung! Ihr findet uns: Jeden Mittwoch von 10-11:30 am Standort Augasse (D0.12.3) Ihr erreicht uns ebenfalls per E-Mail unter bipol@oehboku.at
Eulentipp #1: Die ´Vorziehregelung Neu (15 ECTS)´ bedeutet für Euch, dass, wenn Ihr im Bachelor inskribiert seid, ihr maximal LVAs im Wert von 15 ECTS vorziehen könnt. Danach ist Euch eine Anmeldung zu weiteren Master-LVAs oder Prüfungen nicht mehr möglich. Achtung! Prüfungsimmanente LVAs zählen
Ihr wollt auf dem Laufenden bleiben und jede Woche nützliche Tipps bekommen? Dann LIKE unsere Seite auf Facebook! facebook.com/bipol.boku Euer Bipol-Team
ÖH BOKU sucht liebt dich!
„Nachhaltig“ wird an der BOKU groß geschrieben. Damit die Energie der ÖH BOKU nachhält, braucht es dich! Redaktion des ÖH Magazins Du bist kreativ, schreibst gern und kannst Deadlines einhalten? Du möchtest Inhalte einer Lehrveranstaltung kritisch beleuchten, dein Lieblingsrezept, ein gutes Buch oder deine Idee zur Rettung der Welt vorstellen? Komm zu unserer nächsten Redaktionssitzung oder schreib an presse@oehboku.at!
Eigene Ideen umsetzen Hast du Ideen, bist aber nicht interessiert an einem dauerhaften ehrenamtlichen Engagement in der ÖH? Wende dich bitte direkt an das Referat, das deiner Idee thematisch am nächsten steht - eine Übersicht aller Referate findest du in diesem Magazin. Es gibt auch einen Projektetopf, mit dem studentische Initiativen finanziell unterstützt werden.
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IAAS
IAAS is back in town! Juhu! Die ÖH hat ein neues internationales Mitglied – sagt Hallo zu der „International Association of Students in Agriculture and Related Sciences“, kurz IAAS. Autorin: Steffi Kucera
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AAS ist die größte Studierendenorganisation im Bereich der Agrarwissenschaften. Es werden Praktika vermittelt, Motivationswochen organisiert und jedes Jahr gibt es ein großes Treffen von IAAS-Mitgliedern aus der ganzen Welt. Es geht vor Allem um die Verknüpfung und den Austausch mit Studierenden aus verschiedenen Nationen in diesem Ausbildungsfeld, den Austausch von Ideen, Wissen und neuer Technologien zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Erde und Ernährung der wachsenden Bevölkerungszahlen, ebenso wie das Kennenlernen neuer Kulturen und Länder. Gegründet in den 50er Jahren mit nur 8 Mitgliedern, wuchs IAAS bis heute auf mehr als 30 Mitgliedsstaaten mit über 10.000 engagierten Studierenden an. Von den 80er Jahren an bis in die frühen 2000er war die Organisation schon einmal als großes und erfolgreiches Netzwerk an der BOKU vertreten. Als die damaligen Verantwortlichen fertig studiert hatten,verschwand IAAS bedauerlicherweise aus Wien. Das wollen wir, eine 7-köpfige Gruppe von Bachelorund Master-BO-
KU-Studis, ändern und die Organisation nachhaltig wieder aufbauen. Die archivierten Mappen und Disketten haben wir entstaubt und bereits nach Tipps und Tricks durchforstet. Derzeit sind wir dabei, uns neu zu organisieren und uns mit anderen europäischen Sektionen zu vernetzen. Dies soll durch die Teilnahme an Seminarwochen, wie zum Beispiel im April in Thessaloniki (Griechenland),Warschau (Polen) und Anfang Mai in Hohenheim (Deutschland), geschehen. Außerdem arbeiten wir daran, das Exchange-Program (ExPro) wieder auf die Beine zu stellen und uns eine neue Datenbank an Kooperationspartnern aufzubauen, an die wir dann internationale Praktikumssuchende vermitteln können. Wenn Du also auch ein/e motivierte/ rund interessierte/r StudentIn bist, der/ die sich gerne mit internationalen StudentInnenaustauschen, den Agrarbe-
reich in anderen Länder und Kulturen kennenlernen und sich bei dem „Wiederaufbau“ aktiv beteiligen möchte, dann melde dich ganz unverbindlich unter:
iaas@oehboku.at bei Facebook:„IAAS Austria“ oder besuche unsere Homepage http://iaas-austria.jimdo.com/ für mehr Infos.
Wir freuen uns sehr auf deine Nachricht!
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Netzwerk BIO Bokuball
Der 67. BOKU-Ball ist Geschichte! Wenn die einzige universitäre Blaskapelle Österreichs in der Hofburg aufspielt, eine Eröffnungszeremonie in Tracht getanzt wird und Bands und DJs aller Stilrichtungen für unschlagbare Stimmung sorgen, dann ist wieder BOKU Ball. Autorin: Lisa Jöchlinger
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ie HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU) lud am 22. Jänner 2016 zum wohl spektakulärsten Universitätsball Österreichs. Stimmungsvolle Atmosphäre verbunden mit dem Flair der Wiener Hofburg und einer jahrelangen Tradition – das sind nur einige von vielen Gründen für die Beliebtheit des BOKU Balls, der auch heuer bei
Studierenden, Alumni, MitarbeiterInnen und FreundInnen der BOKU aus dem In- und Ausland wieder für beste Unterhaltung sorgte und nicht umsonst in den Augen vieler als sowohl größter, als auch bester Universitätsball Österreichs gilt. Die Universität des Lebens präsentierte sich dabei einmal mehr mit ihrer ländlichen Verbundenheit. So er-
schienen nicht nur zahlreiche Gäste in Tracht, sondern auch die eintanzenden Paare präsentierten sich in Dirndln und Trachtenanzügen. Die einzige universitäre Blaskapelle Österreichs spielte im „Studentenbeisl“ auf, das musikalische Spektrum reichte aber noch viel weiter. Zahlreiche DJs und Bands unterschiedlichster Stilrichtungen trafen in den verschiedenen Räumlichkeiten
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Netzwerk Bokuball BIO
der Hofburg jeden Musikgeschmack. Angelehnt an das UNESCO Weltjahr der Hülsenfrüchte wurde das Ballfest heuer unter das Motto dieser wertvollen Ressource gestellt, wodurch auf ihre Bedeutung in der Nahrungs- und Futtermittelproduktion aufmerksam gemacht werden sollte. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt übrigens auch heuer wieder sozial bedürftigen Studierenden zugute. Zudem wurde ein Flüchtlingsheim des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Einnahmen des BOKU Balls unterstützt.
BOKU Ball 2017 Der nächste BOKU-Ball wird am 27. Jänner 2017 stattfinden! Wir freuen uns auf euch!!
Info: www.bokuball.at
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Klimapolitik
LV „Klimapolitik in der Sackgasse“ Im WS 2015/16 fand erstmals die studentisch initiierte Ringvorlesung „Klimapolitik in der Sackgasse“ in Kooperation mit der Uni Wien statt. Autorin: Ruth Fartacek
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limapolitik ist mühsam. Das Thema ist brisanter denn je und doch ist Einigung am internationalen Parkett schwierig, zu unterschiedlich sind die Interessen. Wenn es doch Einigungen gibt, wie bei der heurigen Klimakonferenz in Paris, ist eine widersprüchliche Entwicklung zu beobachten: Obwohl die Ziele, die sich die Internationale Gemeinschaft steckt, ständig ambitionierter werden, steigt dennoch die globale Durchschnittstemperatur kontinuierlich an. Dieses Paradoxon lässt sich nur durch eindeutige Fehlfokussierungen der globalen Klimapolitik erklären. Diese zu beleuchten, hat sich die Ringvorlesung, unter der inhaltlichen Leitung von Magdalena Heuwieser, zur Aufgabe gemacht.
nale Mitschuld an den derzeitigen Entwicklungen tragen, sondern auch, dass sie ganz andere Möglichkeiten haben, auf die Veränderungen zu reagieren. Klimawandel wird als globale Menschheitsaufgabe hingestellt. Das suggeriert, in den Verhandlungen hätten alle die gleiche Motivation und gleiche Interessen. Tatsächlich verschärft Klimawandel und seine derzeitige Bekämpfung aber das ohnehin schon viel zu starke Gefälle zwischen Profiteuren und Benachteiligten der globalisierten Wirt-
Vernachlässigung des sozialen Kontextes Das Kernproblem, so waren sich fast alle ReferentInnen der Veranstaltungsreihe sicher, sei, dass Klimawandel in der internationalen Debatte nur als biophysikalischer Prozess betrachtet wird, den man auf einen zu hohen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zurückführen kann. Die Lösung sei dementsprechend einfach eine Reduktion der Treibhausgase, zu erreichen am besten mittels grüner Technologien. Diese Ansicht vereinfache und verfälsche den Themenkomplex Klimaveränderung aber damit drastisch. Denn nicht zuletzt korreliert Klimawandel massiv mit sozialer Gerechtigkeit. So ist es nicht nur so, dass viele Weltregionen nur margi-
Zusammenfassen kann man das in einer bedeutungsschweren Metapher, die der letzte Referent der Ringvorlesung, Erik Swyngedouw, gebracht hat. Wir sitzen zwar alle im selben Boot, aber dieses Boot ist die Titanic und die Titanic lehrt uns: wenn es eng wird - die Passagiere der ersten Klasse finden schon ihre Rettungsboote. Was aus der Vorlesung auf jeden Fall blieb, ist die Erkenntnis, dass die Klimaerwärmung ein Symptom von sich über Jahrhunderten etablierten Strukturen ist, die es einigen wenigen ermöglichen, sich an den ökologischen wie auch sozialen Ressourcen dieser Welt überproportional zu bereichern. Und dass die Debatte um den Klimawandel niemals den sozialen Kontext ausklammern darf. Quelle: Bauriedl, S., 2016. Wörterbuch Klimadebatte. Bielefeld: transcript LV. Nr.: 991015
schaftsstrukturen. Etwa wenn in Brasilien großflächig Landenteignungen stattfinden, um neue Anbauflächen für Energiepflanzen zur Biospriterzeugung zu generieren - verkauft als Klimaschutzmaßnahme. Zudem lässt die erhöhte Nachfrage nach solch agrarischen Treibstoffbestandteilen den Preis von Grundnahrungsmitteln ansteigen, da die Konkurrenz um das beanspruchte Land steigt.
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Wir sitzen alle im selben Boot, der Titanic
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Exkursion Berlin
Wir fahren nach Berlin! Bericht von der Agrarpolitischen Exkursion nach Berlin Autor: Thomas Huemer
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itte Jänner, genauer von 14.-19. Jänner machten sich 19 Studierende auf nach Berlin um sich auch abseits des Studiums mit Agrarpolitik zu beschäftigen. Die Gruppe war bunt gemischt und jedeR einzelne trug zur angenehmen Atmosphäre während der Exkursion bei. Das Transportmittel war schnell gefunden, ökologisch besser als das Fliegen und ökonomisch besser als der Zug, haben wir unsere Fahrt am späten Abend des 14.1. angetreten und uns nach einem Schlummertrunk ins Traumland des Fernreisebusses begeben. Angekommen um 8:30 am Zentralen Omnibusbahnhof stürzten wir uns Hals über Kopf in vier Tage agrarpolitisches Abenteuer. Vor uns lag der Besuch der Grünen Woche, Podiumsdiskussionen, die „Wir haben es satt“ – Demo, sowie der Besuch eines biologisch bewirtschafteten Hofkollektivs. Der erste Tag stand im Zeichen des „Global Forums for Food andAgriculture“ (GFFA), sowie der Grünen Woche. Den Vormittag nutzten viele von uns um an den Podiumsdiskussionen und Vorträgen am GFFA teilzunehmen. Die Veranstaltung, welche jährlich im Rahmen der Grünen Woche stattfindet, war professionell ausgerichtet und es wurde ein Einblick in „internationale Herangehensweisen im Bereich ländliche Entwicklung, regionale Landwirtschaft, Urbanisierung und Entwicklung der Ernährungssituation in Städten“ gegeben. Ein kleiner Exkurs gibt detaillierte Auskunft über eines der Podien, dass einige von uns besucht haben.
Exkurs zur Veranstaltung „Howtofeedthecities“ im Rahmen des GFFA Hier wurden vor allem die Auswirkungen des Freihandels mit landwirtschaftlichen Gütern auf Länder wie Indien oder Kamerun dargestellt. Durch die subventionierte Produktion in Ländern des globalen Nordens (unter anderem EU und USA) und deren Export werden die lokalen Märkte mit billigen Importgütern überschwemmt. Als Beispiel wurde hier Reis genannt. Lokal produzierter Reis wird auf kamerunischen Märkten um rund zwei Euro gehandelt, importierter Reis ist jedoch um weniger als einen Euro zu haben. Dies zwingt viele landwirtschaftliche ProduzentInnen zur Aufgabe der Betriebe und zur Abwanderung in die Städte. Neben den Problemen die der Freihandel mit sich bringt, wurden auch innovative Lösungen vorgestellt. Aus Brasilien wurde berichtet, dass durch verschiedene Maßnahmen Brasilien von der FAO Landkarte des Hungers verschwunden ist. Neben staatlicher Intervention sind es auch zivilgesellschaftliche Initiativen wie „LocalFood Councils“ die für eine Verbesserung der Ernährungssituation sorgen. Abschließend stellte eine deutsche Vertreterin auch die Initiative eines „foodcouncils Berlin“ vor. Die große Nachfrage nach lokalen und nachhaltigen Lebensmitteln in Berlin könnte aus dem Umland (Brandenburg) bedient werden, allerdings sind es oft die landwirtschaftlichen Strukturen und die Produktionsweisen die dies verhindern. Den restlichen Tag nutzten wir für einen
Besuch der Grünen Woche. Hier waren die Eindrücke bunt und vielfältig, aber doch kritisch wie aus den Reflexionen der TeilnehmerInnen ersichtlich ist: „Von der Grünen Woche bin ich positiv überrascht, wenn ich sie mir auch anders vorgestellt habe.“ „Das deutsche Landwirtschaftsministerium bemühte sich sehr, die Wichtigkeit einer nachhaltigen Landwirtschaft in einer eigenen Halle darzustellen. Viele Firmen und Betriebe stellten aus. Alles sehr beschönigt, obwohl man mit genauem kritischen Auge doch manches für nicht gut befinden kann.“ „Schade bei dieser Messe fand ich, dass zwar erhöhter Technikeinsatz, mehr Dünger und Pflanzenschutzmittel, bessere Zucht, effektivere Haltungssysteme als die Lösung aller Probleme […] angepriesen wurden, Folgewirkungen dieser Maßnahmen allerdings nicht aufgezeigt wurden.“ „Obwohl dort Werte, die ich persönlich nicht unterschreiben würde vermittelt wurden, hat es sich gelohnt sich auch mit Menschen anderer Meinung auszutauschen.“ Das Abendprogramm war wieder recht breit gestreut und reichte vom Abendempfang auf der Grünen Woche, der Austrian Wine Party mit „vielen richtig guten österreichischen Weinen und super leckeren Käsesorten aus handwerklicher Produktion“ in einem alten Umspannwerk in Kreuzberg, bis zur
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Schnippeldisko. „Hier wurde (mit Musik im Hintergrund) vor der Verschwendung gerettetes Gemüse gschnippelt und zur Suppe verkocht, welche am folgenden Tag nach der Demonstration „Wir haben es satt!“ zum Soup‘n‘Talk gereicht wurde.“
Demonstrieren, diskutieren und brunchen im Ministerium Den Samstag begingen wir bei einem gemeinsamen bäuerlichen, regionalen Bio-Frühstück in der Markthalle IX. Neben der Möglichkeit nochmals die Grüne Woche sowie das GFFA zu besuchen, nutzten einige von uns die Möglichkeit zur „Wir haben es satt“ Demo zu gehen. Die Demo war für viele von uns überwältigend, einerseits war sie sehr gut organisiert, friedlich und ein sehr breites Publikum war vertreten. Bauern und Bäuerinnen, manche sogar mit Traktor, aber auch viele Menschen aus der Zivilgesellschaft waren nach Berlin gekommen um ein gemeinsames Zeichen zu setzen und für eine Agrarwende zu demonstrieren. Es war interessant ein so breites Bündnis von Menschen zu erleben, die sich gemeinsam für eine Kehrtwende in der Agrarpolitik einsetzen. „Nach einem langen Marsch der Demo und eiskalten Händen konnte man sich in der Heinrich Böll Stiftung bei einem Gemüseeintopf […] aufwärmen, erholen und austauschen.“ In den verschiedensten Kurzbeiträgen wurden Initiativen vorgestellt, unter anderem das Projekt „The 15th Garden
Exkursion Berlin
Syria“, die „Ökonauten“, das„Monsanto Tribunal“ oder der „Potsdamer Sauenhain“. Eines der Highlights war die Diskussion am Sonntag in den Ministergärten, genauer in der ständigen Vertretung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die AgrarministerInnen aus drei deutschen Bundesländern luden zur „Brunchdiskussion“ zum Thema „Nachhaltig, Tiergerecht, Verbrauchernah – Politik für eine bäuerliche Landwirtschaft“. Die BOKU - Studis mischten sich unter AgrarpolitikerInnen, Abgeordneten aus dem EU-Parlament und VertreterInnen aus Wissenschaft, bäuerlicher Interessensvertretung, sowie der Agrarwirtschaft. Drei Themenkomplexe wurden während des Vormittags behandelt und wir konnten einen guten Einblick gewinnen. Aktuell war vor allem die Diskussion zur Milchwirtschaft: „…Es stellt sich für mich vor allem die Frage, wie es eine Molkerei wie „Berchtesgadener Land“ schaffen kann im Sinne der Landwirte als Genossenschaft zu arbeiten und warum bei so vielen anderen [Molkereien] dieses Ziel (auf Kosten der LandwirtInnen) vollkommen verloren gegangen ist.“ Wir nutzten die Gelegenheit uns auch im persönlichen Gespräch mit den anderen TeilnehmerInnen bei einem ausgezeichneten Buffet auszutauschen. Den perfekten Abschluss bildete eine Exkursion zum biologisch bewirtschaf-
teten Hofkollektiv „Bienenwerder“ rund 60 km von Berlin entfernt. Besonders außergewöhnlich war zu sehen, dass die Bodenbearbeitung ausschließlich mit Pferd und Pony erfolgte. Bei selbst hergestelltem Käse und Hefezopf tauschten wir uns mit den Menschen vom Hofkollektiv über aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft, den ständigen Preisanstieg von Grund und Boden, sowie die agrarpolitische Situation in Österreich und Deutschland aus. Hoffentlich konnten sich auch jene LeserInnen unter euch, die nicht mit in Berlin waren ein Bild von der Exkursion machen. Vielleicht seid Ihr bei der nächsten (Agrarpolitischen) Exkursion der Studienvertretung Agrarwissenschaften dabei oder ihr organisiert sie sogar mit? Hier nochmals ein Herzlicher Dank an Martina, die mich bei der Organisation tatkräftig unterstützt hat. Denn wer sich engagiert, kann mitbestimmen und aktiv sein Studium und alles rundherum mitgestalten.
Was hast Du persönlich von dem Wochenende für dich mitnehmen können? „Stärkte mein Interesse an agrarpoltischen Themen, spannende Themen rund um jede Veranstaltung, coole Truppe, Kontakte knüpfen innerhalb des Studienfaches.“ „Ich konnte mir auf jeden Fall einen Schub an Motivation für mein Studium und meine gewünschte Zukunft als Kleinbäuerin mitnehmen.“
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BOKUmfeld
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Trees for Togo
TREES FOR TOGO – was war? was wird?
Die Hand greift nach dem, was das Auge gesehen hat. (togolesisches Sprichwort) Autorin: Julia Schilder
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or fast 6 Jahren war die UBRM-Studentin Julia Schilder zum ersten Mal in Togo – diese Erfahrung legte den Grundstein für die Motivation zur Unterstützung von Projekten einer kleinen lokalen NGO im Bildungs- und Umweltbereich. Doch beginnen wir mit ein paar... ...hard facts über Togo Togo hat ca. 2/3 der österreichischen Landesfläche, aber fast ebenso viele Einwohner und liegt etwa 7000 km Luftlinie entfernt von uns – natürlich in südlicher Richtung. Erschreckenderweise ist das Land an der westafrikanischen Küste ziemlich unbekannt. So mögen viele Menschen die 4 Buchstaben Togo hauptsächlich mit Coffee to go in Verbindung bringen. Kaffee ist sogar tatsächlich ein wichtiges togolesisches Exportgut, wobei sich die lokale Bevölkerung, wenn überhaupt, Nescafé-Pulver leisten kann.
In der jüngeren Geschichte wurde Togo von der deutschen Kolonialzeit (1884 – 1916) und darauffolgend von französischer Herrschaft geprägt – im Jahr 1960 erlangte es schließlich die Unabhängigkeit. Dann wurde das Land 40 Jahre lang von Eyadema Gnassingbe regiert, bevor 2005 sein Sohn Faure an die Macht kam. Heute steht Togo im Human Develop-
ment Index (HDI) auf Platz 162 von 187. Was war? Wie es begann... Alles begann 2010, in der kleinen Stadt Vogan im Süden Togos. Dort habe ich in der Zweigstelle einer großen westafrikanischen Umwelt-NGO neben Öffentlichkeitsarbeit in vielen Feldbesuchen Solarkocher- und Solarlampenprojekte, sowie die Einführung von Mikrofinanzsystemen in Dorfgemeinschaften unterstützt. Schnell habe ich realisiert, dass der lokalen Bevölkerung mit relativ einfachen Mitteln v.a. im Bildungsbereich bessere Lebensumstände ermöglicht werden könnten. Da Bildung die grundlegende Basis für Entwicklung ist, stand bei der Abreise aus Togo mein Entschluss fest: ich will das tun! So beschloss ich, gemeinsam mit Philipp Arlt, der ebenfalls Praktikant bei der großen NGO war, eine kleine lokale Initiative zu unterstützen. Wie es der Zufall wollte, hat der Leiter der Zweigstelle in Vogan, Koffi Biosse, gerade eine NGO gegründet. Während des Praktikums haben wir ihn in enger Zusammenarbeit als sehr zuverlässigen und äußerst engagierten Partner kennengelernt, was er bis heute ist. So war es klar: wir wollen die NGO mit dem unaussprechlichen Namen Cercle des Jeunes Volontaires pour un Développement Intégré (CJVDI) aus Vogan zukünftig ideell und finanziell unterstützen! Seitdem haben wir unzählige Stunden mit der Planung von Projekten, Telefonkonferenzen mit Koffi Biosse, Öffentlichkeitsarbeit und natürlich Fundraising verbracht. Ein kurzer Abriss über die Projekte, die dank der Unterstützung von zahlreichen Spendern umgesetzt werden konnten:
2011 wurden knapp 140 Schulbänke an 6 Dorfschulen in der Region Vo gespendet. So müssen die Schüler dem ganztägigen Unterricht nicht mehr auf dem Boden sitzend folgen. Jährlich stellen wir einen Förderantrag an die deutsche Botschaft in Lomé, um dieses simple Projekt auf weitere Dorfschulen in der Region um Vogan auszudehnen. Von 2010 bis 2012 hat CJVDI ein Alphabetisierungszentrum im kleinen Dorf Momé bei Vogan aufgebaut, in welchem heute 4 Lehrer unterrichten. Frauen, die als Kind nicht in der Schule waren, lernen zunächst in der lokalen Sprache „Éwé“ Rechnen, Schreiben und Lesen, dann Französisch und können sich zur Schneiderin oder Friseuse ausbilden lassen. Zweimal pro Woche wird für über 40 Waisenkinder aus der Region Nachhilfe bzw. Betreuung für die Hausaufgaben angeboten.
Ende 2014 reifte die Idee, im Rahmen von Wiederaufforstungstagen dem massiven Entwaldungsproblem in kleinem Maßstab entgegenzuwirken. Da die stark wachsende Bevölkerung in Togo zum Kochen vor allem Holz(-kohle) verwenden muss, ist die Abholzungsrate sehr hoch. Das Ziel des Projektes ist also v.a. die Aufklärung der Bevölkerung über
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Bereits in jungem Alter werden die Schüler für einen nachhaltigen Umgang mit Bäumen sensibilisiert, indem sie selber die Bäume pflanzen und pflegen.
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Trees for Togo
Folgen der Entwaldung, wie z.B. Boden-
Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle,
Im Frühjahr 2015 diewird Setzlinge an der École primaire publique in Batékpo groß gezogen degradation. Quasiwurden nebenbei CO2 die das Event möglich– gemacht haben! vorübergehend durch die Bäume gebunUnd natürlich auch an alle, erste Bilder davon konnten am BOKU Nachhaltigkeitstag im Mai gezeigt werden. Der Journée de la die kräftig mit den. Bereits in jungem Alter werden die gefeiert haben!!! reforestation (Tag der Wiederaufforstung) fand am 18.06.2015 in Batekpo statt. In die vorher Schüler für einen nachhaltigen Umgang ausgehobenen Löcher wurden ca.sel2000 Setzlinge von Eukalyptus, Neem und Maojen-Bäumen mit Bäumen sensibilisiert, indem sie Was wird? Was kommt... gepflanzt. Genutzt werden können diese Bäume v.a. für Brennholz und deren Laub teilweise als ber die Bäume pflanzen und pflegen. Im neuen haben wir begonnen, Viehfutter. Der Wachstumsfortschritt der Bäume wird quartalsweise dokumentiert undJahr bei Bedarf Im Frühjahr 2015 wurden die Setzlinge mit CJVDI ein Konzept für einen weitewerden sie von Teams aus Schülern der EPP Batekpo gegossen. Neben Aufforstungsexperten und an der École primaire publique in Batékren Wiederaufforstungstag in Bébémé dem Umweltminister waren amdavon Aktionstag auch Radio und Presse für eine öffentlichkeitswirksame po groß gezogen – erste Bilder zu planen. Der Fokus liegt dieses Mal konnten am BOKU Nachhaltigkeitstag im auf Obstbäumen und überregionale Kommunikation vor Ort. Die Erfahrungen des Pilotprojektes bilden die Basis für dieheimischen Arten. Mai gezeigt werden. Der Journée de la Hast du bis hierhin gelesen? Findest du Planung von weiteren Aktionstagen für die Wiederaufforstung.
reforestation (Tag der Wiederaufforstung) es spannend, in einem weit entfernten fand am 18.06.2015 in Batekpo statt. In Teil der Erde Projekte im Bildungsbereich Um diese auch finanziell zu ermöglichen, ist zu Beginn des Wintersemester 2015/16 die Planung für die vorher ausgehobenen Löcher wurden umzusetzen bzw. zur CO2-Kompensation das „TÜWI von goes TOGO“ mit Unterstützung der STV UBRM und der ÖH BOKU, insbesondere des kontaktiere ca.Event 2000 Setzlinge Eukalyptus, Neem beizutragen? Wenn ja, dann und Maojen-Bäumen gepflanzt. Genutzt uns (siehe Infobox)! Wir Umweltreferats, gestartet worden. Am 09.12.2015 war es dann soweit, die Soli-Party wurde mit freuen uns über werden können diese Bäume v.a. für Unterstützung jeglicher Art – sei es in onstag auch Radio und Presse für eine Brennholz und deren Laub teilweise als Wien oder in Togo. Bestenfalls bringst du öffentlichkeitswirksame überregionale Viehfutter. Der Wachstumsfortschritt der rudimentäre Französisch-Kenntnisse mit, Kommunikation vor Ort. Die Erfahrungen Bäume wird quartalsweise dokumentiert Geduld und Bereitschaft für interkultureldes Pilotprojektes bilden die Basis für die und bei Bedarf werden sie von Teams le Kooperation und natürlich grenzenlose Planung von weiteren Aktionstagen für aus Schülern der EPP Batekpo gegosMotivation! Spaß und Erfahrungsreichdie Wiederaufforstung. sen. Neben Aufforstungsexperten und tum kommen dann von selbst :) dem Umweltminister waren am AktiUm diese auch finanziell zu ermöglichen, ist zu Beginn des Wintersemester 2015/16 die Planung für das Event „TÜWI INFOS & KONTAKT: goes TOGO“ mit Unterstützung der STV www.facebook.com/CJVDI.Togo UBRM und der ÖH BOKU, insbesondere des Umweltreferats, gestartet worden. SPENDEN: BEIM ONLINE-SHOPPEN: Am 09.12.2015 war es dann soweit, die http://sunsteps.org/p/kampf-demSoli-Party wurde mit einem spannenden analphabetismus-bei-frauen Vortrag zu Wiederaufforstung von Prof. Vacik vom Institut für Waldbau eröffnet. http://www.betterplace.org/de/ Danach spielten u.a. Bernhard Eder und projects/6487-kampf-dem-analphabetismus-bei-frauen At Pavillon und brachten die Menge zum Toben. Der Erlös des Punsch- und EsPRAKTIKUM BEI CJVDI: sensstands ging neben CJVDI an zwei https://opportunities.aiesec.org/opweitere Initiativen, die sich von Wien aus portunity/721849 in Togo im Bildungsbereich engagieren.
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Radio&Apps Afrika
YenKasa Afrika, iCow & Co. Radiosendungen und landwirtschaftliche Apps unterstützen LandwirtInnen - nicht nur in unseren Breitengraden. Wir möchten euch Beispiele aus Afrika vorstellen. AutorInnen: Marlene Tasser, Jan Peter Pech, Katharina Schmitt, Michael Wild und Paula Flotzinger / Fotos: pixabay.com
“T
here is now happiness in my house. I never had enough money. Now I’m able to send my children to school, and I have enough income to eat”, berichtet Faustina Klutse, Landwirtin und Farmradio-Hörerin aus Ghana in einem Bericht der Bill & Meldina Gates Foundation. Eine Farmradio-Sendung zum Anbau einer dürre- und krankheitsresistenten Reissorte (NERICA – New Rice For Africa) ermutigte sie, Neues auszuprobieren.
Farmradio als Informationsquelle Das Farmradio entstand in den strukturschwachen Regionen der USA nach dem 2. Weltkrieg. Da zahlreiche Landwirte als Soldaten gefallen waren, mussten Frauen landwirtschaftliche Betriebe weiterführen. Um kostengünstig und schnell Informationen zur Verfügung zu stellen, griff die US-Regierung auf den Rundfunk zurück. Anfänglich als Hilfestellung für die amerikanische Landwirt-
schaft gedacht, vermitteln Farmradios wie die afrikanische Plattform YenKasa Africa oder Farm Radio International heute anwendbares Wissen über Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung. “With just one person on the air, you can reach all the farmers in the area.” Richard Wussah, Landwirtschaftlicher Regierungsberater in Ghana (Bill & Melinda Gates Foundation, Farmradio) Laut Farm Radio International haben
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Radio&Apps Afrika
Hör doch mal rein! Farm Radio International: https://soundcloud.com/farmradio/farm-radio-international-world
76 Prozent der afrikanischen Bevölkerung Zugang zum Medium Radio. Dieses arbeitet mit mehr als 500 Radiosendern in 38 afrikanischen Ländern zusammen. In Ballungszentren um die afrikanischen Hauptstädte wird Radio auf Ultrakurzwelle gesendet, während in abgelegenen Gebieten Kurzwellenfrequenzen genutzt werden.
Apps für Afrika Die von der kenianischen Landwirtin Su Kahumbu initiierte App iCow beweist, was digitale Kommunikation leisten kann. LandwirtInnen registrieren ihren Tierbestand vor der ersten Nutzung von iCow. AbonnentInnen erhalten daraufhin dreimal pro Woche Ratschläge zu ihren Tieren bezüglich Fütterung, Haltung und Marktpreisen. Zusätzlich unterstützt iCow LandwirtInnen dabei, die Belegung ihrer Milchkühe durch Aufzeichnung und Überwachung der Fruchtbarkeitszyklen zu optimieren. Diese App funktioniert, wie auch VetAfrica zur Diagnose und Behandlung von Tierkrankheiten, auf SMS- und Voicemail-Basis. Neben Apps für Nutztiere umfasst das Angebot Infor-
mationen zu Absatzmärkten, Ackerbau, Wetter und Bildung. Laut UNESCO besitzen in Afrika 135 Millionen Menschen ungenügende Lese- und Schreibkompetenzen. Die App Coli, mit speziellem Audioprogramm, liest Mitteilungen vor und hilft, solche zu verfassen. Wörter aus bereits eingegangenen Nachrichten dienen als Orientierung. Ansagen und Zeichen erleichtern die Navigation. Fehlen bei der Eingabe nötige Informationen, ertönt zudem ein akustischer Hinweis.
Quellen:
Apps und Radiosendungen leisten bereits heute einen Beitrag zur Erleichterung des Arbeitsalltags afrikanischer LandwirtInnen. Da in Afrika, laut der Wochenzeitung DIE ZEIT, mehr Menschen ein Mobiltelefon als Zugang zu durchgehenden Strom haben, dürfen wir gespannt sein, welche Entwicklungen damit einhergehen. Der Beitrag entstand im Rahmen des Vorlesungsseminars Agrarpublizistik unter der Leitung von Professor Hans Karl Wytrzens.
6) http://www.tomshardware.de/EasyApp-Analphabetismus-Software-Smartphone-Alphabetisierung,news-247343.html
1) http://www.farmradio.org/about-us/ 2) http://www.farmradio.org/about-us/why-radio/ 3) http://www.dandc.eu/de/article/mit-hilfe-von-smartphone-apps-koennten-sogar-analphabeten-ihre-landwirtschaftliche 4) http://www.moderne-unternehmenskommunikation.de/kommunikationstrends-innovation/ innovation/kommunikationstechnologien/apps-fuer-afrika-die-mobile-revolution-auf-dem-kontinent-eroeffnet-neue-chancen-fuer-prosperitaet-und-effiziente-entwicklungshilfe/ 5) http://www.fr-online.de/wirtschaft/entwicklungshilfe-software-fuer-die-savanne,1472780,11145896,view,asFirstTeaser.html
7) https://www.unesco.de/fileadmin/medien/Dokumente/Bildung/2015_GMR_deutsche_Kurzfassung_Bildung_für_alle_2000-2015_Bilanz.pdf 8) http://www.omnia-verlag.de/weltimwandel/php/ start.php?id=1812&bc=-1451-1812 9) http://yenkasa-africa.amarc.org/en/node/36 10) http://www.fao.org/fileadmin/templates/dimitra/ pdf/dim_25_e_p18.pdf 11) http://www.agriculturesnetwork.org/magazines/ global/changing-information-flows/linking-farmers-worldwide-through-radio 12) http://www.zeit.de/digital/internet/2013-03/afrika-mobilfunk-wirtschaft
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CO2mpensio
„CO2mpensio“ Jede Strecke zählt! Text & Fotos: Markus Ginders
„CO2
mpensio“ ist die erste Applikation, die dir die Möglichkeit bietet deinen verursachten CO2-Ausstoß, sowohl bei Flügen, als auch bei kurzen Autostrecken zu kompensieren. Das Sommersemester hat gerade erst begonnen und schon schwelgen wir in lebhaften Tagträumen, wohin es uns in diesen Sommerferien wohl verschlagen wird. Auf Städtereise durch Europa, einen abenteuerlichen Trip mit dem Zelt durch die Mongolei oder nach Übersee den Inkas auf der Spur, ganz im Sinne einer Verbesserung der interkulturellen Fähigkeiten. Eines ist klar, wir wollen weg! Etwas sehen von der Welt! Frei sein! Doch übernehmen wir auch die Verantwortung für unsere uneingeschränkte Mobilität? „Ach Markus, sei nicht so. Ich lebe doch schon nachhaltig, da wirst du mir doch wohl den einen Flug im Jahr vergönnen. Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? An Weihnachten nicht nach Hause fahren? Urlaub auf Balkonien?“ So, oder so ähnlich sind die
Reaktionen, wenn ich meine Freunde mit der genannten Frage konfrontiere. Und irgendwo haben sie ja auch Recht. Ich möchte auch reisen und andere Kulturen kennenlernen. Zwar muss es nicht immer der Langstreckenflug sein, doch es gibt Ausnahmen, wo das Flugzeug die einzige Möglichkeit darstellt.
Wie kam es zu „CO2mpensio“
Als ich im letzten Sommer mit meinem Freund David auf’s Fahrrad stieg, hatten wir zuvor den Plan verworfen nach Mittelamerika zu fliegen. Stattdessen wollten wir auf unsere noch schwach trainierten Muskeln setzen, um ein Abenteuer zu erleben. Startpunkt war in Wien, der Donau folgend bis zum Delta in Rumänien und dann weiter entlang der Schwarzmeerküste bis nach Istanbul. Als wir nach 30 Tagen im Sattel und 3.211 zurückgelegten Kilometern mit schmerzendem Po an der Blauen Moschee ankamen, lagen etliche, fast schlaflose Nächte, viele tolle Bekanntschaften mit uns anfeuernden Einheimischen und die tägliche Erkenntnis der absoluten Selbstüberschätzung hinter
uns. But, we made it! CO2-neutral von Wien nach Istanbul. Zurück nahmen wir dann allerdings aus zeitlichen Gründen wieder den Flieger :-( Also hätten wir vielleicht doch besser zuhause bleiben und all das erlebte verpassen sollen? Dieses Jahr steht eine neue Challenge auf dem Programm. Wir werden am BalticSeaCircle2016 teilnehmen. Eine Youngtimer Rallye von Hamburg über die Lofoten zum Nordkap und durch Russland über die baltischen Staaten zurück, rund um die Ostsee. Vor uns liegen 16 Tage, zehn Länder und 7.500 km an denen wir weder Autobahnen, noch ein Navi benutzen dürfen. Wir wollen Spaß, wir wollen Freiheit und wir wollen wieder ein bisschen mehr von dieser Welt sehen. Aber ist das vereinbar mit unserer, sonst so ökologischen Lebensweise, die wir vermeintlich pflegen?! „Nein!“ – meint zumindest mein Papa. „Du bist Öko, oder halt nicht!“
Die Situation Wir sind alle mit dem Umstand vertraut, dass wir uns von Zeit zu Zeit in einem Dilemma wiederfinden. Auf der einen Seite
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ökologisch leben, auf der anderen Seite passt das nicht zu der letzten Asienreise. Wir essen weniger Fleisch als der Durchschnitt, aber wir wollen unsere Eltern/ Freunde einmal im Monat auf dem Land besuchen und verwenden dafür entweder das eigene Auto oder eine Mitfahrgelegenheit, anstatt die Bahn zu nehmen. Zur Arbeit/Uni fahren wir eigentlich mit dem Rad, aber heute regnet’s drum nehmen wir das Auto von der Mama.
Die Idee Es gibt an der BOKU bereits vier Projekte über die wir unsere Flugreisen kompensieren können. Für die geplante Rallye mit dem Auto hilft das allerdings recht wenig und auch für andere Fahrten, die ich sonst zurücklege ist der Weg
CO2mpensio
über eine Internetseite mit anschließender Onlineüberweisung eher hinderlich. Wer macht den ganzen Aufwand schon für 0,44 EUR, was 100 km Autostrecke entspricht?* Wie wäre es also, wenn es hierfür eine App gäbe, mit der wir sowohl kurze Distanzen als auch Flugreisen schnell neutralisieren könnten. „CO2mpensio“ ist über ein Paypal-Konto mit allen CO2-Kompensationsprojekten der BOKU verbunden und sobald du dein Paypal-Konto hinterlegt hast, kannst du jede Strecke eingeben und mit nur einem weiteren Klick schon kompensieren. Jede Strecke zählt also!
Spread the word Für die Rallye haben wir uns vorgenommen alle der 195 anderen Teilnehmer-
teams davon zu überzeugen auch zu kompensieren. Und mit „CO2mpensio“ ist das ja jetzt ganz einfach möglich. Um auf uns und unser Vorhaben aufmerksam zu machen, werden wir uns einen kleinen Lebensbaum auf‘s Autodach pflanzen, mit dem wir an allen vorbeidüsen. Neugierig geworden oder du möchtest „CO2mpensio“ mal ausprobieren? Dann schau auf www.compensio.org. Unter den ersten 1.000 „CO2mpensio“-NutzerInnen wird übrigens, mit Hilfe der Studienvertretung UBRM, ein BOKUbike verlost, weil Fahrradfahren auch weiterhin besser ist, als mit dem Auto. Wir freuen uns über all euer Feedback! Euer Markus vom „CO2mpensio“-Team *Berechnungsgrundlage: www.klimaohnegrenzen.de
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Wildes Wien
Wildes Wien – Projekt StadtWildTiere Ein Forschungsprojekt interessiert sich für Wildtierbeobachtungen in Wien und zählt auf die Mithilfe der Bevölkerung. Autorin: Theresa Walter; Fotos: flickr: v. oben n. unten, Chris Parfitt, Bernard DUPONT, N Skadi
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abt ihr schon einmal einen Fuchs vorm Volkstheater in Wien gesehen? Ist euch am nächtlichen Heimweg vom Kino ein Dachs über den Weg gelaufen? Ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Richard Zink vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmed-Uni Wien interessiert sich im Rahmen des Projektes „StadtWildTiere“ für eure Beobachtungen! Wir möchten den vierbeinigen Stadtbewohnern mit Hilfe der Bevölkerung auf die Spur kommen. Doch Halt, die Stadt als Lebensraum für Wildtiere? Das erscheint auf den ersten Blick nicht ganz schlüssig. So wenige Grünflächen, so viel Beton. Sieht man jedoch etwas genauer hin und übt sich in Geduld, gelingen auch im urbanen Dschungel schöne Beobachtungen. Denn für Wildtiere weist der Lebensraum Stadt einige Besonderheiten und Anreize auf, die es uns ermöglichen auch hier auf „Safari“ zu gehen.
Fläche. Zusätzlich profitieren die Tiere von den klimatischen Bedingungen im urbanen Raum. Gegenüber dem Umland wird in der Stadt vermehrt Wärme zwischen den Gebäuden und in der Bausubstanz gespeichert. Extreme Winter werden so gemildert und bedeuten einen geringeren Energieaufwand für die Wildtiere. Die tierischen Stadtbewohner in Wien sind vielfältig: die Graureiherkolonie im Floridsdorfer Wasserpark, Rehe auf den Steinhofgründen oder die Turmfalkenbrutpaare die offene Dachbodenluken an Gebäuden in der Stadt bevorzugt als Aufzuchtsorte für ihre Jungen wählen. Dachse, die nachts ihre Runden durch
den 16. Bezirk auf der Suche nach guten Dingen drehen, oder Füchse, die man auch einmal am Ring spazieren sehen kann.
Die vierbeinigen Städter Es gibt einige Arten, die sich an das Leben in der Stadt gut angepasst haben. Zu ihnen zählt zum Beispiel der Dachs. Er ist ein opportunistischer Allesfresser mit einer Vorliebe für Regenwürmer. Die im Familienverband lebenden Marderartigen nutzen oft jahrelang denselben Bau. Im Gegensatz zum Fuchs, der den zweibeinigen Städtern kaum negativ auffällt, ist die Begeisterung für den Dachs im Garten oft spätestens dann vorbei, wenn er das Lieblingsblumen-
Lebensraum Stadt Städte sind ein Mosaik aus verschiedensten Strukturen, die eng miteinander verwoben sind. Zudem ist die Nahrungsverfügbarkeit im urbanen Raum für Wildtiere das ganze Jahr über gut. In der Nähe der Menschen gibt es immer etwas zu holen, sei es im Komposthaufen im Garten oder aus diversen Mistkübeln und Müllsäcken. In der Stadt ist der größte „Feind“ der Wildtiere das Auto, die Jagd ruht auf einem Großteil der
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Wildes Wien
beet umgegraben hat. Meister Grimbart wird im Jahr 2016 ein Projektschwerpunkt gewidmet. Wir hoffen dabei auch auf eure Unterstützung. Ein zweiter prominenter Städter ist der Fuchs. Er ist eines der Raubtiere, das einem in Wien vor die Füße und die Linse laufen kann und findet sich in der Stadt wunderbar zurecht. Auch er ist ein Allesfresser und so kann man ihn zum Beispiel im eigenen Garten beim Naschen von reifen Früchten antreffen. Das nicht nur in der Nacht, sondern auch unter Tags. Die pelzigen Nachbarn haben längst gemerkt, dass ihnen in der Stadt vom Menschen kaum Gefahr droht und scheuen sich nicht, die Wege der Menschen auch im Tageslicht zu kreuzen. Die häufigste Todesursache der Stadtfüchse ist wohl der Straßenverkehr.
Mithilfe erwünscht Wie viele Füchse jedoch in Wien leben, weiß niemand so genau. Denn der Lebensraum Stadt ist nicht das einfachste Pflaster für die Wildtierforschung. Anzahl und Verbreitung von Tieren flächendeckend zu erheben gestaltet sich aufgrund der Größe von Städten oft als zu personal- und kostenintensiv. Wien hat immerhin eine Fläche von 414 km². Zudem sind viele Flächen, wie zum Beispiel Kleingärten oder Industriegebiete, in Privatbesitz und für WissenschafterInnen nicht oder nur schwer zugänglich. Ein Lösungsansatz findet sich in „Citizen Science“ Projekten – wissenschaftlichen
Projekten die mit Hilfe von Nicht-Wissenschaftern durchgeführt werden. Gerade in der Stadt sehen viele Menschen mehr als einige wenige und das StadtWildTiere Team ist auf eure Beobachtungen angewiesen. So kann jede/r StudentIn, jede Wienerin und jeder Wiener dazu beitragen, mehr über die Verbreitung von Wildtieren in der Stadt herauszufinden. Denn jede einzelne Beobachtung unterstützt dieses Projekt. Mit Hilfe der Internetplattform www.stadtwildtiere.at werden die Sichtungen der Wildtiere – bevorzugt Säugetiere, von der Maus bis zum Reh – gesammelt. Die WissenschafterInnen kommen so zu einer beachtlichen Datengrundlage. Aber auch für die einzelnen Melder ergeben
sich mehrere Vorteile: Zum einen ist ersichtlich, was alles um den Arbeits- bzw. Wohnort gesichtet werden kann. Denn auch die Meldungen der anderen User können auf der Karte eingesehen werden. Zusätzlich werden Informationen zur Biologie der verschiedenen Arten und Beobachtungstipps zur Verfügung gestellt. Erfolgt eine unverbindliche Registrierung auf der Homepage können auch Bilder der Beobachtungen hochgeladen und die eigenen Beobachtungen verwaltet werden. Helft mit, die Datengrundlage zum Thema Wildtiere in Wien zu verbessern und meldet auf www.stadtwildtiere.at eure Beobachtungen!
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Gesundheit
Gesundes Studieren #gesundeernährung Autorin: Julia Virgolini
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as bedeutet schon gesund? Laut Duden „keine Störung im körperlichen, psychischen und geistigen Wohlbefinden aufweisend“. 100 Prozent sind also sehr schwierig zu erreichen. Durch Ernährung können wir die Gesundheit fördern bzw. das (körperliche) Wohlbefinden erhalten oder steigern. Natürlich werden auch Konzentration und Leistungsfähigkeit beeinflusst, das kann unter Umständen das Studieren erleichtern;) Masterformel? – gibt es leider keine. Neben etwaigen Unverträglichkeiten und Allergien spielen auch die persönliche Einstellung und vorhandene Möglichkeiten eine wesentliche Rolle bei der Ernährungswahl. Jeder muss für sich selbst herausfinden und erfahren was gut für ihn/sie ist. Grobe Richtwerte liefert die Ernährungspyramide des Bundesministeriums für Gesundheit. Darin finden sich graphisch veranschaulicht Ernährungsempfehlungen (siehe Abb.), z.B.
ausreichende Flüssigkeitszufuhr (nicht alkoholisch!, am besten Wasser oder Tee), 5aday – 3x Gemüse und 2x Obst täglich, usw. (Quelle: bmg.gv.at)
Weitere allgemeine Grundsätze: 1) Aufs Kleingedruckte kommt’s an! Die Zutaten in einem Produkt sind immer mengenmäßig der Reihe nach aufgelistet, beginnend mit dem Hauptbestandteil. Unerwünschte Zutaten können dadurch verringert werden, z.B. versteckter Zucker, Allergene, Geschmacksverstärker, etc. 2) Ablaufdatum überschritten ≠ SCHLECHT. Die magischen DREI Grundsätze vor der Entsorgung eines Lebensmittels: 1. Sehen 2. Riechen 3. Kosten. 3) Selbst kochen oder Jause richten und mitnehmen ist gesund und günstig! 4) Regelmäßig und bewusst essen! 5) Bewegung erlaubt – vorzugsweise an der frischen Luft.
Ernährung beginnt beim Einkauf Bio, regional, saisonal, öko-sozial, schnell & einfach in der Zubereitung und für das studentische Budget leistbar soll‘s sein. Diese Anforderungen sind meist schwierig zu erfüllen. Gemeinschaftsgärten, urban gardening, foodcoops, foodsharing-Projekte, usw. bieten eine Möglichkeit, relativ günstig an hochwertige Lebensmittel zu gelangen. Gesunde Ernährung sollte für alle leistbar sein. Die ÖH bietet eine Ermäßigung (Mensapickerl) von 80 Cent/Mittagsmenü bei den Versorgungseinrichtungen an der Uni. Nähere Info dazu siehe ÖH BOKU Homepage.
Ein paar knackige Sprüche zum Schluss „Eure Nahrung soll euer Heilmittel sein. Eure Heilmittel sollen eure Nahrung sein“, Hippokrates 400 v. Chr. „Treiben sie es bunt, dann leben sie gesund“ „Artenvielfalt ist Nährstoffvielfalt“ „5aday – 2xObst und 3xGemüse pro Tag“ „Die inneren Werte zählen“ <3
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Rezepte
Leckerer Sommer https://nakokoblog.com/
Zupf Pizza Pizza das comfortfood schlechthin mal anders, und zwar zum zupfen . In zwei verschiedene Formen und mit einen etwas veränderten Pizzateig. Falls ich keine Zeit oder Lust habt den Teig selbst zu machen könnt ihr auch gerne einen fertigen aus dem Supermarkt verwenden. Damit klappt es genauso gut. Das macht dieses Gericht wohl zum Blitzgericht. Findet aber bei Gästen auch immer tollen Anklang. Im Teig sind keine tierischen Produkte enthalten. Es ist halbe-halbe Vollkorn und glattes Mehl, für mich hat sich dieses Verhältnis gut bewährt. Falls euch das zu wenig oder zu viel Vollkorn ist, einfach im gewünschten Verhältnis mischen. Für den Belag empfehle ich was euch schmeckt. Wir haben uns für den klassischen Pizzabelag mit Mozzarella, Tomaten und Salami entschieden. Die passierten Tomaten wurden mit Basilikum und Oregano verfeinert.
Für vier Pizzaliebende
benötigt ihr:
Für den Grundteig: ehl • 250g glattes Weizenm hl me orn llk nvo ize We • 250g • 1 Würfel Hefe s Wasser • ca. 350ml lauwarme • 1 EL Olivenöl • etwas Salz • etwas Zucker Für den Belag: jeweils • passierte Tomaten - mit gano Ore d un einen TL Basilikum a rell • Mozza • getrocknete Tomaten • Salami
Für den Teig alle Zutaten zusammenmischen, die Hefe etwas zerkrümmeln. Mit dem Knethaken solange bearbeiten bis eine homogene Masse entsteht. Händisch noch etwas weiter kneten, bis der Teig nicht mehr an den Händen kleben bleibt. Den Teig mit einen feuchten Geschirrtuch zudecken und ca. eine Stunde gehen lassen.
Ist der Teig fertig aufgegangen, kann das Rohr auf 170°C vorgeheizt werden. Jetzt kommen wir zu den zwei unterschiedlichen Formen in diese ihr die Pizza bringen könnt. Zuerst zur Form des Faltenbrots. Den Teig möglichst dünn ausrollen und auf einen viereckige Form bringen und wie eine gewöhnliche Pizza belegen. Die belegte Pizza in Stücke schneiden und diese Stücke anschließend stapeln. Die gestapelten Stücke in eine ausgefettete Form geben und für ca. 35- 40 min im Rohr backen lassen. Diese Zeitangabe hat für meine Form gepasst, je nachdem ob eure Form kleiner oder größer ist kann die Garzeit kürzer oder länger sein. Es ist schon ein ganz schöner Brocken, darum empfehle ich euch das Faltenbrot besser etwas länger drinnen zu lassen als kürzer.
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Rezepte
Nori Wraps Gesundes Gemüse mal in eine andere exotische Form bringen. Noriblätter fand ich schon immer toll, kennengelernt habe ich sie in der japanischen Küche. Inzwischen hat jeder gut sortiere Laden wie Spar, Billaect, schon eine kleine Asiaabteilung wo ihr die Blätter kaufen könnt. Dazu habe ich zwei Asiasaucen gemixt die ganz einfach nachzumachen sind. Dieses Rezept passt super zum detoxen, es ist vegan, roh und low-carb. Angefangen wird damit, die Karotten
Für ca. 10 Rollen benötig • 10 Nori Blätter • 1/4 Kopf Blaukraut • 1 kleine Gurke • 3 große Karotten • 1 großes Salatherz • 1 Avocado
t ihr:
Für die Saucen: Scharfe Sojasauce: • 2 EL Sojasauce e • 2 TL Sweet-Chillisauc • 1 TL Honig Erdnuss-Sauce: • 2 EL Erdnussbutter • 2 TL Sojasauce r • etwas heißes Wasse
zu schälen und zu raspeln, der Salat wird gewaschen und geschnitten. Vom Blaukraut werden die äußeren Blätter entfernt und dann wird es fein geschnitten. Die Gurke habe ich mithilfe eines Gefu‘s (Zoodler) in zoodelige Form gebracht. Die Avocado habe ich geschält und in Streifen geschnitten. Die Blätter mit den Händen etwas befeuchten, so lassen sie sich leichter rollen. Die Zutaten nun auf die Noriblätter legen und zusammenrollen. Für die Saucen die jeweiligen Zutaten zusammenmischen und gut verrühren. Das heiße Wasser ist bei der Erdnusssauce sehr wichtig, weil sie sich sonst nicht gut verrühren lässt.
Overnightoats alias Bircher Müsli Lead: Overnightoats sind „das Frühstück“ nach den grünen Smoothies, supergesund, supereinfach und superschnell gemacht. Auch ich bin neugrierig geworden um welches Wunderkorn es sich dabei dreht. Ganz simple Haferflocken, über die Nacht in Joghurt und Milch eingeweicht. Um sie als overnightoats zu verwenden sollten feine Haferflocken verwendet werden, da diese leichter quellen können. Und nachdem ich mir ein paar Rezepte zu Gemüte geführt habe, bin ich auf eine verblüffend große Ähnlichkeit mit den Bircher Müsli gestoßen. Weil, tada, die werden genau gleich, mit den selben Zutaten zubereitet. Jeder kann ein bisschen variieren aber die Rahmenbedingen sind bei den beiden Frühstücksflocken die selben. Hafer und Milch über die Nacht eingeweicht. Dieses Rezept ist sehr einfach und hat gute Chancen darauf mein Lieblingsfrühstück zu werden.
Ihr benötigt dazu: d Joghurt • feine Haferflocken un Teilen en selb zu ch) (oder Mil ig oder Zucker • je nach Bedarf - Hon zum süßen Toppings: inal könnt • ins Bircher Müsli orig und Nüsse el Äpf , ben rau ihr Weint geben andere • ihr könnt auch alles ben, was euch beliebt dazuge ücke, elst Apf für h mic ich habe Leinsamen Granatapfelkerne und entschieden
Haferflocken, Joghurt und Honig mischen und in einem verschließbaren Gefäß über Nacht im Kühlschrank einweichen lassen. Am nächsten Morgen eure Lieblingstoppings drauf und schon ist Frühstückszeit.
Alles fertig? Na dann Mahlzeit!
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Kochaktion+Rezept
Die Welt an einem Tisch
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Bei einer gemeinsamen Kochaktion von Studierenden und geflüchteten Menschen geht es um mehr, als unbekannte Köstlichkeiten aus fernen Ländern. Autor*innen: die Kochgruppe
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m Rahmen von #öhbokuhilft organisieren wir, eine bunt gemischte Student*innengruppe, jeden Samstag einen gemeinsamen Kochtag mit einer Gruppe von geflüchteten Menschen im TÜWI. Durch diese Aktion wollen wir Flüchtlingen, die in Heimen ohne eigene Kochmöglichkeit untergebracht sind, die Möglichkeit geben, zumindest an einem Tag selbst bestimmen zu können, was sie essen wollen, sowie einen Tag Spaß außerhalb der Enge des Wohnheims zu haben. Die Geflüchteten sollen spüren, dass sie in Wien herzlich willkommen sind und wir gegenseitig voneinander lernen wollen. Von jungen Männern aus Afghanistan bis somalischen Müttern richtet sich die Aktion an Flüchtlinge jeden Alters und Herkunft. Der erlebnisreiche Samstag startet vormittags mit einem gemeinsamen Einkauf am Kutschkermarkt, wo mit
Chicken Masala mit Reis (auf somalische Art) Zutaten (für ca. 8 Personen) - Öl (zB: Sonnenblumenöl) - 2 Zwiebeln - 5 Tomaten - 4 Knoblauch-
zehen - 6 Kartoffeln - 2 Karotten - 1 Paprika - 6 Lorbeerblätter - Nelken
Zubereitung Chicken- Masala: Die Zwiebeln fein hacken und in Öl anrösten, die in kleine Stücke geschnittenen Tomaten zugeben und salzen. Etwas Wasser zugeben und eine Weile köcheln lassen. Die vier fein-gehackten Knoblauchzehen, die in Stücke geschnittenen Karotten und Kartoffeln beifügen. Anschließend 2 Lorbeerblätter, eine Prise Nelken, Sumak und ein kleines Stück Ingwer hinzufügen. Wieder Wasser zugeben, sodass alles Händen und Füßen versucht wird, die richtigen Zutaten für die besonderen Rezepte zu finden. Dann im TÜWI angekommen wird neben dem gemeinsamen Kochen auch gewuzzelt und gespielt - bei allen wächst die Vorfreude auf das leckere Essen. Schließlich wird der Tisch mit unzähligen Köstlichkeiten von Tabouleh über Hummus bis zu Chicken Masala gedeckt. Zusammen genießen wir an der Tafel die besonderen Speisen und plaudern so gut es geht in einem bunten Sprachenwirrwarr miteinander. Als kleine Anregung gibt´s hier ein Rezept, das die Flüchtlinge mit uns gekocht haben.
- 1 EL Sumak - Ingwer - 10 Hühnchenteile (zum Beispiel die Brust)
- 1 kg Reis - 2 Zimtstangen
bedeckt ist und köchelt. Zuletzt kommen noch der Paprika und die Hühnchenteile hinzu. Gelegentlich umrühren und so lange kochen lassen, bis das Fleisch gar ist, dann nach Belieben abschmecken. Reis: Einen Topf mit Wasser, 2 Zimtstangen, 4 Lorbeerblättern und Salz zum Kochen bringen. Dann den Reis hinzugeben und weich kochen. Anschließend abseihen, in den Topf zurückgeben und mit einem Schuss Öl verfeinern.
Mitmach- und Spendenaufruf Du hast Lust, mal beim Kochen dabei zu sein und/oder dich dem Orga-Team anzuschließen? Dann schreib uns! Wir freuen uns auf deine Mail :-) sara.wintereder@students.boku.ac.at Du möchtest unsere Kochaktion finanziell unterstützen und somit dafür sorgen, dass dieses Projekt auch in Zukunft verwirklicht werden kann? Wir freuen uns auf deine Spende! Spendenkonto: IBAN: AT84 3200 0020 0523 9801 BIC: RLNWATWW Stichwort: Flüchtlingskochen
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Mein Leben ist ein Festival.
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Der TÜWI
Der TÜWI - ein Freiraum, eine Geschichte, eine Zukunft Autor: Walter G.
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er TÜWI-Verein hat in seinem bald 25-jährigen Bestehen einige Ups and Downs und damit verschiedenste Entwicklungsphasen durchgemacht. Selbst in den frustrierendsten Zeiten fanden sich immer wieder motivierte Menschen, die den Karren aus dem Matsch gezogen haben und so wird der Verein nach jahrelangen Verhandlungen wohl auch den Abriss des eigenen, namensgebenden Gebäudes überstehen. Um die genaue Entstehungsgeschichte und dazugehörige Daten, herrscht nach wie vor eine gewisse Uneinigkeit. Fakt ist allerdings, dass der TÜWI-Verein als
einer der ersten autonomen Räume Wiens den Brückenschlag zum Studierendenbeisl geschafft, und damit wohl auch solide Grundsteine für sein langjähriges Bestehen gelegt hat. Mit einem äußerst vielfältigen Ansatz war der Verein Cafe, Bar, Mensa, Lernraum und Club in einem und konnte so den studentischen Ansprüchen in der Gastro- und Kulturwüste „Türkenschanze“ gerecht werden, ohne jedoch seine politischen Ideale und die Verbindungen in die links-anarchistische Szene zu verlieren. Doch natürlich hat oben genannte Mischung auch zahlreiche Menschen auf
den Plan gerufen, die dem Verein mit großer Missgunst und Skepsis gegenüberstanden. Seien es konservative ÖH-Vorsitzende oder Rektoren: drohte dem Gebäude der Abriss, blieb der TÜWI ruhig und eröffnete Tüwi‘s Hofladen, drohte dem Verein der Rauswurf, gewann der Verein den Sustainability Award und damit sehr viel positive Aufmerksamkeit. Doch in den letzten 5 Jahren zogen dann doch einige Wolken über der Türkenschanze auf. Der Verein war mittlerweile solide etabliert, doch die zahlreichen Jahre verabsäumter Renovierungsarbeiten und generell fehlender Investitionen
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tualität Der TÜWI Sooo, weil es nie an Ak noch er imm wir d un t, verlier ten sch rra übe regelmäßig mit d und sin ert nti fro kon tern Gesich doch t‘s gib Das der Frage „Tüwi? ?“ ma nim Wir haben DOCH, wir leben noch! und uns selt ech Straßenseite gew helt, aber usc mk zam en sch bis ein en (und Ess s das wir versprechen, d je un eh wie d sin gut so Bier) d un bei vor h fac :) Schaut‘s ein der sehet die Auferstehung n bte Totgeglau
ins Gebäude haben ihre Spuren hinterlassen. Deshalb, und weil man die Entwicklung der Studierendenzahlen wohl vollkommen übersehen hat, wollte die Uni im Falle verweigerter Investitionen seitens der BIG das Gebäude nicht länger anmieten. Und diese Entscheidung brachte den Verein in einen bis heute nicht überwundenen Zwiespalt: Natürlich will man sein Zuhause nicht einfach abgerissen wissen, andererseits zeichnete sich auch vor 5 Jahren schon ein Abriss auf Raten, also der fortschreitende Verfall des Gebäudes ab, den wir aus eigener Kraft wohl nicht hätten ver-
hindern können. Und so war es im Endeffekt wohl eine Mischung aus Ungläubigkeit an einen Abriss (wie oft haben wir das in der Zeit davor schon gehört...) und der aussichtsreichsten Option auf einen Fortbestand des Vereins, welcher uns schließlich zur Zustimmung zu einem Abriss bewog. Und dabei wurden uns von Seiten der Uni schon großzügige Zugeständnisse gemacht, bevor überhaupt ein Nutzungsvertrag mit der ÖH unterschrieben war. Nach 5 intensiven Jahren der Verhandlungen, Planungen, Genehmigungen,...
ist nun ziemlich alles unter Dach und Fach und wir werden nach 2-3 Jahren in einer mäßig geilen Übergangslösung wieder mit Räumen zur Ausübung unserer vielfältigen Tätigkeiten ausgestattet. Ob wir den Spirit auch tatsächlich über diese Zeit und mit in die neuen Räumlichkeiten nehmen werden können, bleibt abzuwarten. Und auch wenn unser Fall aufgrund eigenartiger Besitz- und Mietverhältnisse ein spezieller ist, werden wir den Umgang mit historischen Gebäuden, autonomen Kulturvereinen und den Mietwahnsinn in der Stadt Wien weiter im Auge behalten.
Foto: Bernhard Wolff
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