ÖH Magazin Herbstausgabe

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www.oehboku.at | Herbst 2017

BOKU Bauernmarkt

Development Report

Mélange mit Fruchtkörper

Vorhang auf für unsere Landwirt*innen!

Das CO2 Kompensationsprojekt der BOKU, Teil 2

Kaffee und Pilze? Das schmeckt bei Hut & Stiel.

Seite 13

Seiten 26 - 27

Seite 29 - 31


Neues Kapitel. Neue Herausforderung.

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ÖH Magazin Herbst 2017

Editorial

Inhalt ÖH Aktivitäten Der Vorsitz stellt sich vor....................................... 4 - 5 Sozialreferat Review....................................................6 Sozialreferat Beihilfenüberblick...................................7 Wiederstandspreis 2017 ............................................8 BOKU Nachhaltigkeitstag ..........................................9 ESN (Erasmus Student Network) BOKU .................10 Goodbye Crowd Lynx ..............................................11 Buchrezension der ÖH-Bib .....................................12

BOKU News BOKU Bauern Markt ................................................13 BOKU goes Wiesenwienerwald ....................... 14 - 15 BOKU für alle ...........................................................16 BOKU Kindergarten..................................................17 TÜWİ BLEİBT! .................................................. 18 - 19 BOKU Musik ............................................................20 Das war der BOKU Ball 2017 ...................................21 BOKU Beez .............................................................22 BOKU Brew Crew ....................................................23 Studentische Lehrveranstaltungsbewertung ............24 Study at a ugandan University .................................25 BOKU Development Report ............................. 26 -27 LVA: Die Garage ......................................................28

Outside BOKU Eine Mélange mit Fruchtkörper ........................ 29 - 31 Phantastische Pilze .......................................... 32 - 33 David gegen Goliath ........................................ 34 - 35 Glyphosat ......................................................... 36 -37 GLOBAL 2000 .........................................................37 System Change, not Climate Change! ............ 38 - 39 Der Koch- und Backblog mit Schmäh.............. 40 - 41 Zoll Plus zu tollen Texten.................................... 42 -43 Traut sich Trude .......................................................44

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Servus, alle miteinander! Na, wer war in den Sommerferien fleißig? Das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der ÖH BOKU auf jeden Fall. Darum haben wir nun das Vergnügen euch mit nützlichen Infos für den Semesterstart, wie einem Beihilfenüberblick des Sozialreferates (S. 7), dem Buddy Netzwerk (S. 16) und einigen Berichten über spannende Lehrveranstaltungen an der BOKU zu versorgen. Wir haben uns für euch auch einem speziellen Thema gewidmet, passend zum schönen Herbst - den Pilzen (S. 29)! Lecker! Ihr erfahrt in dieser Ausgabe, wer den Widerstandspreis 2017 gewonnen hat (S. 8) und, ach ja, eine neue Bekanntschaft werdet ihr machen, und zwar mit Frau Trautsich Trude. Die hat nämlich was zu sagen! Und das ab jetzt in jeder Ausgabe. Na, seid ihr gespannt? Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen und einen gelungenen Start ins Wintersemester 2017.

Sarah Moser Chefredakteurin

Impressum MedieninhaberIn und HerausgeberIn: HochschülerInenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU), Augasse 2-6, 1090 Wien, Tel. 0147654/DW:19100 Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sarah Moser, presse@oehboku.at Redaktion: Karina Elmer, Erika Schaudy, Fabian Zopf, Miriam Al Kafur Social Media/ Öffentlichkeitsarbeit: Christiane Hörmann, Martin Keller Layout: Tim Steiner, Melanie Konrad Illustration/Foto: Manuela Kraft, Tobias Schiller Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wieder und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen aus Platzgründen vorbehalten. Coverbild: © Elena Seitaridis Fotos falls nicht anders angegeben: Foto-Archiv der ÖH BOKU Bankverbindung: Raiffeisen Landesbank, KtoNr. 10.190.239 , BLZ 32000


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Vorsitz

Ein herzliches AlÖHa zurück an der Uni! Foto: Tobias Schiller / Illustrationen: Manuela Kraft

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s herbstet und die Blätter färben sich in bunte Farben - genau wie die ÖH. Ja, uns ist ein wenig nach Poesie. Über den Sommer ist nämlich viel passiert: nach der ÖH-Wahl hat sich die frisch gewählte Universitätsvertretung konstituiert und wählte als Vorsitzteam für die ÖH BOKU: Charlotte Voigt, Kyrill Sattlberger und Nastasja Harnack. Wir waren den Sommer über fleißig und haben uns durch den unbekannten Dschungel neuer Aufgaben gekämpft, um nun richtig durchstarten zu können. Aber hier einmal von Anfang an:

Es war einmal... die Wahl Was unterscheidet nach dem Sommer von vor dem Sommer? Richtig; der Campus ist nicht mehr überschwemmt von Plakaten und wahlwerbenden Gruppen, die Flyer, Kaffee und Kuchen verteilen. Die ÖH-Wahlzeit ist vorbei und ist wohl niemandem entgangen. Gut 34 % von euch waren wählen - ein Ergebnis, das sich in Österreich sehen lassen kann (trotzdem: mehr geht immer!). Die Mandatsverteilung sieht so aus: Fachschaftsliste BOKU (7), Aktionsgemeinschaft BOKU (4), bagru*gras*boku (1) und Verband sozialistischer Student*innen (1). Am 20. Juni 2017 war es dann soweit: die neue Universitätsvertretung konstituierte sich und wählte den neuen Vorsitz der ÖH BOKU.

Neues Semester, bunte ÖH BOKU! Wir, Nastasja, Charlotte und Kyrill, vertreten seit dem 1. Juli 2017 als Teil des Vorsitzteams die ÖH BOKU. Nastasja (kurz: Nasti) kommt aus Norddeutschland und studiert Forstwissenschaften. Vor der ÖH-Wahl war sie als Sachbearbeiterin im Referat für Umwelt und Nachhaltigkeit aktiv – daKyrill Sa bei folgt sie immer dem ttlberge r Nas Agrarwis tasja Ha Motto „Einfach. Jetzt. senscha rnack C ften harlotte Forstwirts Voigt chaft Machen.“. Umweltu Bioresso nd Charlotte kennt ihr vielu managemrcenent leicht als Referentin vom Referat für Internationale Angelegenheiten. Sie studiert Umwelt- und Bioressourcenmanagement und kommt aus Frankfurt am Main – hat allerdings zwei supercoole Jahre in Kanada gelebt und kann daher im besten Englisch spannende Geschichten vom dortigen Hochschulsystem erzählen. Kyrill stammt aus dem Eferdinger Becken im schönen Oberösterreich und studiert Agrarwissenschaften. Auch er kam über das Referat für Internationale Angelegenheiten zur ÖH, nachdem er 2,5 Jahre als Freiwilliger in Australien, Asien und der Südsee arbeitete. Wenn er grad nicht im Büro am Werkeln ist, findet ihr ihn wahrscheinlich draußen beim Frisbee spielen.

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Vorsitz

enorm erleichtern und versprechen eine Wohlfühlatmosphäre von der wir in der Augasse bisher nur träumen können…

Alle drei verbindet die Motivation eine fraktionsfreie ÖH zu gestalten, die viele Studis erreicht und ermutigt, sich zu engagieren und eigene Ideen umzusetzen. Im Oktober werden die neuen Referent*innen gewählt - dann ist die ÖH BOKU endlich wieder vollständig und wartet nur noch auf eure Unterstützung, Ideen und Engagement!

In the Summertime... Im Sommer hatten wir noch Schonzeit und deshalb die Gelegenheit, uns in die anstehenden Aufgaben und Strukturen einzuarbeiten und die ÖH aus Vorsitz-Perspektive kennenzulernen. Zu den größeren Aufgaben gehörten die Bearbeitung der BOKUtipps, die ab Oktober allen Erstis und Internationals einen angenehmen Start ins BOKU-Leben ermöglichen sollen sowie die Organisation der Ersti-Woche. Ansonsten bestand der Alltag aus E-Mails schreiben, Anträge unterschreiben, Kaffee/ Tee trinken, noch mehr Anträge unterschreiben und allen möglichen Leuten alle möglichen Fragen zu stellen und zu beantworten. Das klingt vielleicht nicht besonders spannend, aber glaubt uns: unser erster ÖH-Sommer war wunderbar! :)

Fortsetzung folgt… Wir haben für das kommende Semester eine Menge vor. Ihr könnt euch auf brandneue wiederverwendbare ÖH BOKU-Kaffeebecher freuen, die den Plastikmüll aus den Automaten hoffentlich Schritt für Schritt verdrängen werden. (Die Bambusbecher werden voraussichtlich ab Oktober für 6 Euro im ÖH Sekretariat erhältlich sein). Außerdem stehen Weiterbildungsseminare für unsere ÖHlis an und Veranstaltungen, wie das ÖH-Alle-Seminar bei welchen ihr die ÖH an einem gemeinsamen Wochenende live und in Farbe kennenlernen und erleben könnt. Und damit nicht genug: während unserer vielen spätabendlichen Gespräche kamen uns auch Ideen zur Verbesserung der oft kritisierten Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der ÖH wie ein KnÖHdel-Tag, ÖH-Frühstück oder Werwolfabende… Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit euch viel davon umsetzen können. Worauf wir uns besonders freuen, ist der Umzug in das neue TüWi-Gebäude, der 2018 ansteht. Die neuen ÖH-Räumlichkeiten auf der Türkenschanze werden das Zusammenarbeiten mit allen Studis

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Aber nun erstmal genug mit der Zukunftsmusik! Wir wollen ab jetzt für euch da sein und eure Bedürfnisse ernstnehmen, daher freuen wir uns über jede*n, die*der auf uns zukommt - Feedback ist jederzeit willkommen. Gute Gelegenheiten für euch, uns kennenzulernen und anzusprechen wären das oben genannte ÖH-Alle-Seminar oder auch die Interrefs oder die „Offene und gemeinsame ÖH BOKU“Veranstaltung (nähere Infos gibt es im ÖH-Newsletter oder auf Facebook). Gern könnt ihr in der dritten Oktoberwoche zur ersten regulären Sitzung der Universitätsvertretung kommen und mitdiskutieren. Ansonsten stehen unsere Bürotür und unsere Ohren auch immer für alle offen. Bis bald! Eure Nasti, Charlotte und Kyrill

Kontakt: HochschülerInnenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU) Augasse 2-6, 1090 Wien Tel.: +43/1/47654-19100 Mail: vorsitz@oehboku.at fb.com/oehboku twitter.com/oehboku


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Sozialreferat

Review des Sozialreferats 16/17 Ein kurzer Überblick über die Events des Sozialreferats, sowie den neu eingeführten Unterstützungsfonds für Studierende mit besonderen Bedürfnissen. Autorin: Marie-Christine Bruckner

N

eben den regulären Sprechstunden organisiert das Sozialreferat innerhalb des Semesters zusätzliche Workshops und Informationstage. Hierzu ein kleiner Rückblick über die letzten zwei Semester.

liche Rezepte mit ihnen austauschte. Unser Programm wurde durch Kooperationen mit dem Referat für Bildung und Politik, Referat für AusländerInnen sowie den Vertretern der ÖH Bibliothek zusätzlich abgerundet.

einen Infostand von unserem Referat, sowie Kaffee, Brötchen und Äpfel. Auch für das kommende Wintersemester sind schon einige weitere Projekte in Planung!

Unterstützungsfonds für Studierende mit besonderen Bedürfnissen der ÖH BOKU Dieser Fonds der HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur dient der besonderen Unterstützung von BOKU Studierenden mit Behinderung, chronischen oder psychischen Erkrankungen, Teilleistungsstörungen, Studierenden mit Sprachbarrieren oder Studierenden mit Kind(ern).

Sozialbrunch

„Gesund durch’s Studium“

#Beratung #Brunch

#gesundesstudieren

Am 14.12.2016 fand unser Sozialbrunch statt, bei dem wir neben der Beratung zu studienrelevanten sozialen Themen (Familienbeihilfe, Studienbeihilfe, sonstige Stipendien, Studienbeitrag, Studieren mit Kind, Wohnen, Arbeiten, Barrierefrei Studieren) zu einem kostenlosen Buffet luden.

Im Zuge unserer Kampagne „Gesund Studieren“ gab es am 06.04.2017 drei Workshops. Hierzu luden wir eine Mitarbeiterin der psychologischen Beratung ein, welche ausführlich über Zeitmanagement sowie Studienbewältigung referierte und auf individuelle Probleme der teilnehmenden Studierenden einging. Außerdem bot die Diätologin Fr. Steiner zwei Kochworkshops zum Thema „Kochen mit studentischem Geldbeutel“ an, in welchen unter anderem ein köstlicher Bohnenaufstrich zubereitet wurde. Neben dem Yoga-Unterricht für richtiges Atmen gab es weiters

Zudem war die Diätologin Fr. Steiner vor Ort, welche die Studierenden nicht nur mit veganen Aufstrichen verköstigte, sondern auch neben der Mietrechtsberatung und der Infoveranstaltung der Stipendienstelle Wien, viele budgetfreund-

Bild: Schutterstock

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Die Unterstützung erfolgt durch eine finanzielle Teilabgeltung für die im Rahmen des Studiums entstandenen Mehrkosten im Ausmaß von min. 50€ bis max. 150€ pro Semester. Antragsfrist ist jeweils im WS bis zum 30. November und im SS bis zum 30. April. Falls du weitere Informationen zu den sozialen Leistungen für Studierende benötigst, wende dich einfach an uns. Referat für Sozialpolitik der ÖH BOKU sozial@ oehboku.at Wenn du motiviert bist und ein Teil unseres Teams im Sozialreferat sein möchtest, kannst du dich jetzt ganz einfach über die wunderbare neue ÖH-Homepage bei uns bewerben! www.oehboku.at


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Beihilfenüberblick

AKTUELLES aus dem Referat für Sozialpolitik Anbei findet ihr eine Tabelle mit den wichtigsten Beihilfen/Förderungen für Studierende. Detaillierte Informationen entnehmt bitte den jeweiligen Websites!

Beihilfen im Überblick Beihilfen

Beantragungsstelle

Antragszeitraum

Voraussetzungen

Links

(erhöhte) Familienbeihilfe

Finanzamt

jederzeit

bis zum 24. (25.) Geburtstag

Wohnfinanzamt

Studienbeihilfe inkl. Selbsterhalterstip,, Mobilitätsstip., SAS

Stipendienstelle

jederzeit bzw. WS 20.9-15.12. SS 20.2.-15.5

bis zum 30. bzw. 35. Geburtstag

www.stipendium.at

Sozialfonds

ÖH Bundesvertretung

jederzeit, 1x jährlich

soziale Bedürftigkeit

www.oehboku.at

Unterstützungsfonds

ÖH BOKU

1x pro Semester WS bis 30.11, SS bis 30.4.

Ausgleich von sozialen Härtesituationen

www.oehboku.at

Studienunterstützung

BMWFW

jederzeit

Ausgleich von sozialen Härtesituationen

www.stipendium.at bzw. www.bmwfw.gv.at

Leistungsstipendium

BOKU (Studienservices)

1. jährlich August- Anfang Oktober

Hervorragende Studienleistungen

www.boku.ac.at

Förderstipendium

BOKU (Studienservices)

2x jährlich (siehe Homepage)

Förderung wissenschaftlicher Arbeiten

www.boku.ac.at

Leistungsbezogene Studi- BOKU (Studienservices) enbeihilfe (für Studierende aus Drittstaaten)

www.boku.ac.at

WS 28.Februar SS 30 September

Forschungsstipendium für Graduierte

BOKU (Forschungsservice)

1 x jährlich

abgeschlossenes Studium

www.boku.ac.at

Inge Dirmhirn Stipendium

BOKU (AKGL)

Mitte November

genderspezifische MA-Arbeit

www.boku.ac.at

sonstige öffentliche & private Stipendien

divers

divers

www.grants.at

dann komm einfach bei einer Sprechstunde vorbei oder Das Sozialreferat der ÖH BOKU ist für dich da! Hast du Fragen, kontaktiere uns per Mail! sozial@oehboku.at

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Widerstand

Widerstandspreis 2017 – Im Zeichen des nachhaltigen Einkaufs Die ÖH-BOKU unterstützt studentische Projekte mit einem Preisgeld in Höhe von € 1.000. AutorInnen: Monika Dobreva, Roland Schimpf

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as Referat für Umwelt- und Nachhaltigkeit der ÖH BOKU schrieb 2017 erneut den alljährlichen Widerstandspreis aus. Ziel dieses Preises ist es, durch die Unterstützung des ersten Platzes mit € 1.000, umwälzende, studentische Projekte zu unterstützen und zu fördern. Die Einreichungen können dabei eine große oder auch kleine Reichweite aufweisen. Wichtig ist es, dass die Umsetzung der Projekte neue Blickwinkel eröffnet und bestehende, mangelhafte Strukturen in eine neue positivere Richtung lenkt. Der Widerstandspreis steht für das Aufbrechen bestehender Normen und für die Bereicherung der Gesellschaft durch kreative Ansätze. Auch 2017 nutzten wieder viele BOKU Studierende die Chance ihre Ideen durch den Widerstandspreis voranzutreiben. Es wurden insgesamt 14 Projekte eingereicht, die allesamt einen neuen Blickwinkel auf unterschiedliche Problematiken werfen. Trotz der vielfältigen und interessanten Ideen musste sich die Universitätsvertretung erneut entscheiden. Dieses Jahr kann sich das Projekt „Fette Beute“ über eine Förderung von € 1.000 freuen. Nun wollen wir dem Gewinner des Widerstandspreises 2017 auch die Möglichkeit geben sich hier kurz vorzustellen:

Fette Beute – Solidarischer Supermarkt Ausgehend von der bestehenden öko-

nomischen Konsumsituation, möchte „Fette Beute“ eine alternative Option anbieten. Das österreichische Lebensmittelsystem ist zumindest im Bereich der Vermarktung so zentralisiert wie in kaum einem anderen europäischen Land. Allein die drei größten Lebensmittelkonzerne (REWE, Spar und Hofer) besitzen im Einzelhandel einen Marktanteil von über 80 Prozent, wohingegen Direktvermarktung oder alternative Vertriebswege wie FoodCoops oder Reformhäuser einen sehr geringen Anteil ausmachen. Doch trotz enormen Preisdrucks auf ProduzentInnen und industrialisierten Verarbeitungsmethoden sind qualitativ hochwertige Produkte für viele Menschen schlicht nicht leistbar. Bei der Fetten Beute handelt es sich um eine Art solidarischen Supermarkt, eine Einkaufsgemeinschaft auf Vereins- oder Genossenschaftsbasis, bei der alle anfallenden Fixkosten über monatliche Mitgliedsbeiträge gedeckt werden und Lebensmittel somit fast zum Einkaufspreis weitergegeben werden können. Gestaffelte Mitgliedsbeiträge sollen größtmögliche Inklusion verschiedener Gesellschaftsschichten ermöglichen, während möglichst direkte Bezugswege eine faire Preisgestaltung den ProduzentInnen gegenüber gewähren. Darüber hinaus können ProduzentInnen durch diesen direkten Kontakt in der Ökologisierung ihrer Anbaumethoden oder dem Ausbau weiterer Verarbeitungsstufen unterstützt, Transportwege und Verpackung möglichst gering gehalten werden. Auch wei-

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tere ökologische Initiativen beispielsweise im Bereich von Naturkosmetik oder natürlichen Reinigungsmitteln können durch die ihnen zur Verfügung gestellten Vermarktungsmöglichkeiten unterstützt werden. Im Prinzip könnte man es auch eine erweiterte FoodCoop nennen, die durch höhere Flexibilität für KonsumentInnen einen breiteren Wirkungsbereich bekommt, der wiederum eine höhere Relevanz für ProduzentInnen oder VerarbeiterInnen bedeutet.

Eingereichte Projekte des Widerstandspreises 2017 • [Sic!]es BOKU Cycle Cinema • SafeCycle Vienna • ThemenCheck • lebsvor.at • Sud & Satz • Teilnehmende werden Kursleitende - Deutsch ohne Grenzen • Case study competion 2018 • Longboards from Ecuador • Fette Beute -Solidarischer Supermarkt • System Change not Climate Change • BOKU Debattierklub • BOKUs KriStus • Querdenker im Gespräch- Alternativen zum Finanzsystem • Forces leisure Das ÖH BOKU Referat für Umwelt- und Nachhaltigkeit bedankt sich bei dem Gewinner und natürlich auch bei allen anderen eingereichten Projekten. Wie jedes Jahr freuen wir uns schon auf die nächsten Einreichungen bei dem Widerstandspreis 2018!


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Nachhaltigkeitstag

BOKU Nachhaltigkeitstag Das waren der BOKU Nachhaltigkeitstag & Tag des Lehrens und Lernens 2017. Autorin: Julia Buchebner / Fotos: Daniel Mikkelsen und Christoph Gruber.

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m 1. Juni 2017 wurden erstmalsder BOKU Nachhaltigkeitstag und der Tag des Lehrens und Lernens gemeinsam veranstaltet. „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ lautete der Themenschwerpunkt, dem wir uns an diesem Tag widmeten. Zahlreiche Sessions, Workshops, Vorträge, Diskussionen, Vernetzungsaktivitäten, Spiele, Infostände und Schauräume luden tagsüber sowohl Studierende als auch Lehrende ein, sich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. Eine Nachlese zu den einzelnen Sessions ist unter http:// www.boku.ac.at/nachhaltigkeit/ nachhaltigkeitstag/ zu finden. Im Zuge der Abendveranstaltung sorgte Mieze Medusa mit ihren Poetry Slams und der BOKU Chor mit ausgewählten Stücken für gute Unterhaltung. Außerdem wurden die BOKU Nachhaltigkeitspreise, die BOKU Teaching Awards und der Lehrmittelpreis verliehen, was Freude und Strahlen in die Gesichter der GewinnerInnen zauberte. Gutes Essen, Tanzen und Plaudern kamen beim abschließenden Fest auch nicht zu kurz. Hier ein paar Impressionen des Tages!

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ESN

We want you for ESN! Über ESN BOKU, warum es so viel Spaß macht, dabei zu sein, und warum wir uns immer über neue Mitglieder freuen. Autorin: Nicole Neumayer / Foto: ZIB

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ür alle, die noch nichts von ESN gehört haben und sich fragen, worum es in diesem Artikel gehen wird: ESN steht für Erasmus Student Network und ist die größte Freiwilligenorganisation von Studierenden in Europa. Das Ziel von ESN ist, Austauschstudierende zu unterstützen und interkulturellen Austausch zu fördern. Insgesamt sind 900 Institutionen aus 40 Ländern ins Netzwerk eingebunden und 15.000 Mitglieder kümmern sich jährlich um 220.000 Austauschstudierende. Innerhalb Österreichs gehören 16 Sektionen zu ESN Austria. ESN BOKU und fünf andere Wiener Universitäten und FHs sind unter ESN Vienna zusammengeschlossen. Für den Anfang waren das erst einmal genug Zahlen, nun zu etwas Konkreterem, nämlich den Aufgaben von ESN BOKU und womit wir uns das ganze Semester beschäftigen. Wir wollen den Austauschstudierenden, die jedes Semester an die BOKU kommen, ein angenehmes und auch aufregendes Semester bieten. Das startet damit, dass wir in der Welcome Week, bevor die Uni startet, verschiedene Veranstaltungen organisieren, z.B. gemeinsames Essen, Wandern auf den Kahlenberg, eine Brauereitour und die Welcome Party. Während des Semesters gibt es weitere Events, vom Spieleabend bis hin zu Wochenendausflügen nach Budapest oder Prag, die teilweise gemeinsam mit den anderen Wiener Sektionen organisiert werden. Wir freuen uns immer über helfende Hände, die bei Veranstaltungen mitanpacken wollen. Denn je mehr Leute mitmachen, desto besser können Events organisiert und die Ar-

beit aufgeteilt werden. Und zusammen macht’s auch mehr Spaß! Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn sich die Austauschstudierenden während unserer Aktivitäten gut unterhalten und neue Freundschaften geschlossen werden. Außerdem ist das Mithelfen bei Events und der Kontakt zu Studierenden aus anderen Ländern eine gute Gelegenheit, um die eigenen Englischkenntnisse aufzubessern. Und schließlich schadet es auch nicht, außeruniversitäre Aktivitäten, wie zum Beispiel die Mitarbeit in einer freiwilligen Organisation, im Lebenslauf erwähnen zu können. Zum Schluss noch ein paar Worte über meine persönlichen Erfahrungen während meiner Zeit bei ESN und wie ich dazu gekommen bin, mitzumachen: Ich habe während ein paar Semestern im Rahmen des Buddy-Programms Austauschstudierende an der BOKU betreut und mir hat es gefallen, mit Studierenden aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen, gemeinsam mit ihnen etwas zu unternehmen und ihnen einen

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guten Start in Wien zu ermöglichen. Danach war ich selbst für ein Semester im Ausland und habe die Zeit sehr genossen. Als ich wieder zurück in Österreich war, wollte ich weiterhin neue Leute aus anderen Ländern kennenlernen. Als ich von ESN erfuhr, ging ich zu einem ihrer Meetings. Nun bin ich seit ungefähr einem halben Jahr dabei und habe es bis jetzt noch keine Sekunde bereut. Ich habe dabei mitgeholfen, Events zu organisieren, viele neue Leute getroffen – nicht nur Austauschstudierende, sondern auch ESN-Mitglieder von anderen Sektionen in ganz Österreich – und gelernt, Verantwortung zu übernehmen, da ich seit Ende Juni für die finanziellen Angelegenheiten von ESN BOKU zuständig bin. Wer jetzt noch nicht ganz davon überzeugt ist, welche Vorteile es bringt, bei ESN mitzumachen und noch Fragen hat, kann uns gern über unsere Facebook-Seite (ESN BOKU Vienna) kontaktieren oder einfach beim nächsten ESN-Meeting vorbeikommen, dann überzeugen wir euch gerne persönlich!


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BOKU Ideentopf

Goodbye Crowd Lynx und Welcome BOKU Ideentopf! AutorInnen: Julia Buchebner, Richard Preissler, Roland Schimpf

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m 31. Mai wurde nach 3 Jahren der Betrieb der BOKU Crowd Lynx Ideenplattform eingestellt. Hier könnt ihr nachlesen warum es so weit kam und wie ihr auch in Zukunft Ideen teilen könnt. Vor 3 Jahren, im Mai 2014, wurde auf Initiative des Zentrums für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit, der ÖH BOKU und des BOKU Rektorats, das Ideenmanagementsystem Crowd Lynx an der BOKU etabliert, mit dem Ziel allen MitarbeiterInnen und Studierenden die Möglichkeit zu bieten, online ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge mit anderen Menschen zu teilen, gemeinsam weiterzuentwickeln und umzusetzen.

Das Ende von Crowd Lynx Leider erreichte uns Mitte Mai die unerwartete Nachricht, dass der Betrieb der Plattform seitens der Hersteller aus ökonomischen Gründen eingestellt wird. Aufgrund der fehlenden technischen Administrierbarkeit wurde von einer lokalen Fortsetzung der Plattform „auf eigene Faust“ abgeraten, weshalb an der BOKU der Betrieb von Crowd Lynx mit 31. Mai eingestellt wurde. Wir bedauern dies sehr, da BOKU Crowd Lynx nicht nur eine einfache Ideenplattform war. Vor allem war es ein Tool, um die interne Kommunikation, Vernetzung und Zusammenarbeit über Institutsgrenzen hinweg und mit den Studierenden zu fördern. Sein volles Potenzial jedoch -Empowerment, Partizipation und kollektive Kreativität- konnte Crowd Lynx aufgrund der insgesamt eher niedrigen Userzahlen nie in vollem Umfang ausschöpfen. Die niedrigen Userzahlen (verglichen mit der Gesamtzahl an Studierenden und Mitar-

beiterInnen) sind u. a. auf fehlende Einbettung in bestehende Strukturen, mangelnde Sichtbarkeit und zu geringe Transparenz bei der Umsetzung zurückzuführen.

Danke an alle Beteiligten Etwa 600 Personen haben sich in den letzten 3 Jahren beteiligt und an die 120 Ideen sind entstanden. Davon wurde circa die Hälfte umgesetzt. Erfolgsbeispiele waren etwa die realisierten Hochbeete, das BOKU BIKE oder die Gründung des [sic!] – students’ innovation centre. Ein herzliches Dankeschön an alle MitarbeiterInnen und Studierende, die mit ihren Ideen die Universität als Arbeits- und Studienort mitgestaltet haben! Ein großer Dank gebührt außerdem den ehemaligen Betreibern von Crowd Lynx, die der BOKU als Pilotkundin und Kooperationspartnerin die Services kostenfrei zur Verfügung gestellt haben.

So geht es weiter: Der BOKU Ideentopf! Da wir aufgrund von Befragungen aus der Vergangenheit wissen, dass es zahlreiche Studierende mit vielen guten Ideen gibt, entwickeln wir eine Alternative: den BOKU Ideentopf! Der BOKU Ideentopf ist eine offene Facebookgruppe, in der BOKU Studierende ihre Ideen mit anderen teilen können. Der Nutzen? Unkompliziert Feedback einholen, sich mit interessierten

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und gleichgesinnten Personen austauschen und die ersten Schritte zur Realisierung der Idee setzen. Das Ziel des BOKU Ideentopfes ist es, die Selbstorganisation von Studierenden zu fördern und aus vagen Ideen echte Taten entstehen zu lassen. DIY-Workshop? Permakultur-Initiative? E-Bike Sharing-Werkstatt? Ganz egal, um was es bei deiner Idee geht, und ob es sich um ein Projekt, eine Initiative oder ein Unternehmen handelt: Im BOKU Ideentopf ist sie gut aufgehoben. Der BOKU Ideentopf wird vom [sic!] – students’ innovation centre und dem ÖH Referat für Umwelt und Nachhaltigkeit kuratiert, unter der Unterstützung vom Zentrum für Globalen Wandel. Das Service steht derzeit noch nicht zur Verfügung, ihr könnt euch jedoch auf www.facebook.com/sic.vienna am aktuellsten Stand halten. Mit dieser neuen Lösung hoffen wir, einen offenen, innovativen Spirit an der BOKU zu erhalten und auch künftig aktiv und gemeinsam an den Lösungen von morgen arbeiten zu können.


ÖH Aktivitäten

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Buchrezension

Von der Wiege bis zur Wiege Autorin: Eva Wagner

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koeffektivität und ökologisch industrielle Revolution als zwei Schlagwörter für eine Welt ohne Abfall. Nicht weniger müssen wir produzieren, sondern in technischen und biologischen Kreisläufen. Mit „industrieller Revolution“ verbindet man herkömmlich etwas Negatives. Es klingt nach Ressourcenverbrauch und Massenproduktion. Was damals noch als revolutionär galt, gilt heute zum Großteil als schädigend für Mensch und Umwelt. Die beiden Autoren Michael Braungart und William McDonough verleihen dieser geschichtlich relevanten Epoche in ihrem Buch „Cradle to Cradle - Einfach intelligent produzieren“ einen neuen Anstrich. Mit der Natur als Vorbild prägen die Autoren mit ihrer Theorie auch den Begriff der Ökoeffektivität. Von konventioneller hin zu ökologischer Industrialisierung, in der Abfall entweder vollständig biologisch abgebaut oder recycelt werden kann. Mit steigender Bevölkerungszahl wird auch die Innovationsfreudigkeit ansteigen. Unsere Generation muss nun einen Weg finden, der nicht nur auf eine Seite der Medaille führt, sondern in einen Kreislauf übergeht.

Mehr Buchtipps findest du auf unserer Facebookseite unter: www.facebook.com/oehbibarchiv Kontakt: bibliothek@oehboku.at

Foto: https://www.piper.de/uploads/import/produkte/produkt-9900

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BOKU News

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BOKU Bauern Markt

Coming soon:

der BOKU Bauern Markt Am 17. Oktober ist es soweit: ProduzentInnen mit Bezug zur BOKU wird eine Verkaufs- und Präsentationsfläche an der Uni geboten. Wir sagen: Vorhang auf für unsere LandwirtInnen! AutorInnen: Birgit Fließer, Georg Thaler, Julia Virgolini, Marc Trattnig, Natalie Lehner, Thomas Bauer / Grafik: Dominik Mayer, Natalie Lehner

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o viele Personen mit einer Landwirtschaft zuhause studieren auf der BOKU, nur wenige kennt man persönlich und noch weniger weiß man über sie. Dabei ist das Interesse bezüglich Landwirtschaft an der Universität des Lebens groß. Leitidee des Marktes ist es, LandwirtInnen mit Bezug zur BOKU eine Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen und ihre Produkte direkt an dem Ort, der uns alle verbindet, zu vermarkten. Hier sind nicht nur Studierende willkommen, sondern ebenso AbsolventInnen oder MitarbeiterInnen der BOKU. Als Gast ist jeder willkommen, der Spaß an einem einzigartigen Einund Verkaufserlebnis hat. From BOKU for BOKU! Das BOKU Bauern Markt-Team besteht aus einer Gruppe von Studierenden, die sich für regionale Produkte an der Universität für Bodenkultur einsetzen. Die Idee, einen eigenen Markt für die BOKU zu organisieren stammt ursprünglich von Birgit – schnell hat sich ein buntes Team von interessierten StudentInnen gefunden, die sie bei der Umsetzung unterstützen wollen. Das Team verbindet der Wunsch nach einem fairen Einkaufserlebnis – für beide Seiten: KonsumentInnen und ProduzentInnen. Der BOKU Bauern Markt soll jedoch nicht bloß eine Einkaufsmöglichkeit sein - hier soll Vernetzung stattfinden, sowie Kontakte geknüpft, Wissen und

am 17.10.2017 ab 13:00 Uhr auf der Türkenschanze stattfinden. Hier soll es nicht nur gute Lebensmittel für den Hunger geben, sondern auch was gegen den Durst und Musik zur Unterhaltung. Wir freuen uns über jeden, der dabei ist. Also packt eure FreundInnen, erfreut euch an guter Musik bei einem netten Glaserl Wein - und genießt ein Markterlebnis der besonderen Art mit euren KollegInnen. Erfahrungen ausgetauscht und eine bewusste, nachhaltige Ernährung gefördert werden. Helfende Hände sind gerne gesehen. Durch den Markt soll nicht nur Direktvermarktung und Transparenz gefördert werden, sondern auch eine regionale und saisonale Lebensmittelvermarktung. Im Zeitalter der Supermärkte wissen nur noch die wenigsten, woher ihre Lebensmittel eigentlich stammen, dabei würden sich viele KonsumentInnen genau das vermehrt wünschen. Der BOKU Bauern Markt soll daher keine bloße Verdienstmöglichkeit für LandwirtInnen sein, sondern auch Menschen die Möglichkeit bieten, mit den ProduzentInnen direkt in Kontakt zu kommen und sie kennenzulernen. Hierzu sind alle herzlichst eingeladen, egal ob StudentInnen, AnrainerInnen oder andere interessierte Personen – kommet, plaudert, esset und trinket! Der erste BOKU Bauern Markt wird

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Wir haben dein Interesse geweckt? Dann folge uns doch auf Facebook: BOKU Bauern Markt Du bist ProduzentIn und willst was auf dem BOKU Bauernmarkt verkaufen oder du bist interessiert und willst uns etwas mitteilen? Dann schreibe uns doch unter: boku.bauernmarkt@gmail.com

Hard Facts BOKU Bauern Markt: 17.10.2017 ab 13:00 Uhr, Standort Türkenschanze Bitte bring deine eigene Einkaufstasche mit - für ein nachhaltiges Einkaufserlebnis wollen wir den Plastikmüll möglichst gering halten.


BOKU News

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Exkursion

BOKU goes Wiesenwienerwald AutorInnen: Ricarda Weitzl und Christoph Reiter, 4. Semester AW / Foto: Ricarda Weitzl

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ie 21 AW-StudentInnen, die an der VX Grünland in der ökologischen Landwirtschaft bei DI Walter Starz teilnahmen, verlegten den Vorlesungssaal am 4. Mai 2017 ins Freie. Die Exkursion führte in den Wiesenwienerwald, wo für Walter Starz das „richtige“ Grünland anfängt. Dort, wo der Wienerwald ins Mostviertel übergeht, ist auch eine seltene und kostbare Wildfrucht beheimatet: die Elsbeere (Sorbus torminalis).

werden mit Hilfe einer Heutrocknungsanlage getrocknet, dadurch muss das Heu auf den Wiesen nicht so oft gewendet werden, wodurch sich die Bröckelverluste verringern. Das für die Milchsynthese benötigte Protein sowie die Energie befinden sich in den Blättern der Gräser. Diese sind daher wertvoll und sollten nicht auf der Wiese zurückbleiben. Das restliche Gras wird siliert.

her Sinn, nicht alle Flächen gleich intensiv/extensiv zu nutzen. Extensive Flächen, auf denen zum Beispiel Glatthafer, Goldhafer oder Wiesenfuchsschwanz und viele Kräuter angesiedelt sind, müssen nur zwei Mal im Jahr gemäht und nicht jedes Jahr gedüngt werden. So steht für andere Flächen, auf denen wir zum Beispiel Raygräser und Weißklee gefunden haben, und die fünf Mal gemäht werden, mehr

Der Exkursionsbetrieb - seine Weiden und Wiesen Familie Vonwald aus Michelbach führt einen biologischen Milchviehbetrieb im Vollerwerb. Die 20 Milchkühe und 16 Kalbinnen lassen sich die Gräser und Kräuter von 30 Hektar Wiese und Weide schmecken. Am Betrieb wird das Vollweidesystem umgesetzt und die Flächen als Kurzrasenweide genutzt. Das bedeutet, dass das Vieh Tag und Nacht auf derselben Fläche grast und nicht wie etwa bei der Portions- oder Koppelweide periodisch die Weidefläche wechselt. Damit die Kurzrasenweide funktioniert, muss der Weidedruck stimmen. Wenn das der Fall ist, hat das Gras eine Höhe von 5-7 cm. Einmal in der Woche sollte der Aufwuchs kontrolliert werden. Freundlich, wie wir BOKU-Studenten und Studentinnen sind, haben wir das in jener Woche natürlich für Gerti und Hans Vonwald übernommen! Auf dem Foto könnt ihr sehen, wie wir mit Zollstöcken und Kübeldeckeln mit Loch festgestellt haben, dass der Weidedruck bei den Vonwalds passt. Die Wiesen auf dem Betrieb werden abgestuft genutzt, es gibt also sowohl extensive 2-Schnitt Wiesen wie auch intensive 5-Schnittwiesen und auch mittelintensive Wiesen. Die Heuballen

Auf dem Foto seht ihr unsere Gruppe vor einer Elsbeere – das ist der linke Baum, bei dem es so aussieht, als wäre Manuel der Stamm.

Abgestufte Nutzung Damit eine intensiv genutzte Wiese optimal mit den Nährstoffen aus Wirtschaftsdüngern versorgt werden kann, wäre ein Düngungsniveau von zwei Großvieheinheiten pro Hektar (GVE/ha) notwendig, welches in der biologischen Landwirtschaft mit durchschnittlich 1,3 GVE/ha nicht erreicht wird. Wirtschaftsdünger ist in der biologischen Landwirtschaft deshalb sehr wertvoll, da der Einsatz von Kunstdüngern untersagt ist. Einerseits liefert eine intensiv genutzte Wiese protein- und energiereiches Futter, andererseits ist ein Grundsatz von Bio die Förderung der Artenvielfalt auf extensiv genutzten Wiesen. Es macht da-

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Wirtschaftsdünger zur Verfügung. Das Futter von den extensiven Wiesen kann an Jungvieh, Kalbinnen und trocken stehende Kühe verfüttert werden, da diese ohnehin ein rohfaserreiches sowie energie- und proteinarmes Grundfutter benötigen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich diese Wiesen zum Teil durch Selbstaussamung von alleine verjüngen und der mitunter blütenreiche Pflanzenbestand Nahrung für Insekten liefert.

Elsbeere – Königin der Wildfrüchte Als schlaue Biobauernfamilie setzen die Vonwalds natürlich nicht alles auf eine Karte, sondern haben mehrere Stand-


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beine. Das Landschaftsbild im Mostviertel wird durch Solitärbäume geprägt. Wer all diese freistehenden Bäume für Mostbirnbäume hält, der irrt gewaltig, denn ein Teil des Mostviertels ist das „Elsbeer-Reich“, in dem die Königin der Wildfrüchte regiert. Der Baumbestand im Elsbeer-Reich ist gut 200 Jahre alt. Auch auf dem Grund der Vonwalds stehen zehn dieser majestätischen Riesen, dazwischen ein paar jüngere, neu gepflanzte Elsbeeren. Aus den Elsbeeren macht Gerti Vonwald den begehrten Elsbeer-Edelbrand, der Preise wie kein anderer in Österreich erzielt, und noch viele andere leckere Sachen. Außerdem liegt der Hof am Startpunkt des Elsbeer-Wanderweges. Die Elsbeeren schätzen die Böden der Flyschzone und kommen bevorzugt auf Südost-Hängen vor. Die Elsbeere war fast allen von uns noch unbekannt, da die Verarbeitung der Wildfrüchte nur im Wiesenwienerwald Tradition hat. Auf Fotos haben wir gesehen, wie die Familie Vonwald die bis zu 20 Meter hohen Bäume mit Leitern und von Hand beerntet. Für ein Kilogramm Elsbeeren brauchen sie zum Brocken und Abrebeln ungefähr zwei Stunden. Belohnt werden sie für die mühevolle Arbeit mit dem feinen Amaretto-Aroma der Früchte. Wir durften getrocknete Elsbeeren kosten und den meisten von uns haben die säuerlichen Früchte sehr gut geschmeckt. Zur Jause gab es auch ein Glas frische Milch.

Exkursion

Abstimmung der Bodenverhältnisse

Bedeutung des Grünlandes für die Gesellschaft

der oben genannten Bewirtschaftungsweise ist. Nur durch den Kauf der Produkte Milch und Rindfleisch von diesen Familienbetrieben, ist die langfristige Bewirtschaftung des Grünlandes gesichert. Trotz mehrerer Standbeine ist die Frage der Hofnachfolge bei den Vonwalds aufgrund wirtschaftlicher Ungewissheit noch nicht geklärt. In Österreich sind mehr als die Hälfte der Flächen Grünlandflächen, welche oftmals, bedingt durch das Relief, den Boden und das Klima, nicht anderweitig nutzbar sind. Wiederkäuer sind im Gegensatz zu Monogastriern (Schwein, Geflügel) in der Regel keine Nahrungskonkurrenten des Menschen. Somit stellt das Grünland eine sehr wichtige Rolle für die Sicherstellung der Ernährungssouveränität speziell in Österreich dar. Ebenso wichtig ist die Erhaltung der Kulturlandschaft, die durch die Grünlandbewirtschaftung sichergestellt ist. Mit dem Verlust der landwirtschaftlichen Familienbetriebe in den Grünlandregionen Österreichs wird nicht nur die Ernährungssouveränität gefährdet, sondern auch die über Jahrhunderte gepflegte Kulturlandschaft geht durch Verbuschung bzw. Verwaldung durch die Nicht-Nutzung verloren.

Gerti und Hans Vonwald haben im persönlichen Gespräch darauf hingewiesen, wie wichtig die Gesellschaft, nämlich als KonsumentIn, für die Erhaltung

www.vonwald.net www.raumberg-gumpenstein.at/ weideinfos

Da die Beurteilung der Nutzungsart im Grünland immer mit dem Wissen über die Bodenverhältnisse einhergeht, wissen wir auch, dass die Bodentypen bei den Vonwalds Ranker und Braunerden sind. Diese sind wiederum aus Sand und Schluff entstanden. Die Böden der einzelnen Wiesen und Weiden sind immer unterschiedlich gründig. Die Nutzung sollte daher stets der Gründigkeit angepasst werden, denn auf seichtgründigen Böden sind intensive Wiesen oder Weiden nicht sinnvoll. Wir erinnern uns (oder lesen oben noch mal nach) – gedüngt wird je nach Nutzung und die Nutzung erfolgt am besten abgestuft. Die Gräser – also die Kulturpflanzen im Grünland – müssen auch auf die Nutzung abgestimmt werden, denn nicht alle Gräser vertragen 5 Schnitte oder wollen auf einer wenig gedüngten Wiese stehen. Bei der Exkursion ist uns nochmals verdeutlicht worden, wie wichtig das Zusammenspiel von diesen Komponenten ist: Bodenbeschaffenheit + Düngung + Grasbestand + Nutzung = Grünlandbewirtschaftung

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Tandem Buddy

BOKU für alle Du musst nicht tausende Kilometer zurücklegen, um internationale Erfahrungen zu sammeln und Leute aus den verschiedensten Ecken der Welt kennenzulernen. Das geht auch in Wien – direkt an der BOKU. Das Zentrum für Internationale Beziehungen (ZIB) zeigt, wie’s geht. Autorin: Roxane Seiwald / Foto: Stefan Neumeier

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ür die einen bedeutet der Start ins neue Semester Herbstbeginn, sich wieder in den Uni-Alltag einfinden, Routine. Für die anderen ist es der Anfang von etwas ganz Neuem, Aufregendem – sie entdecken eine fremde Stadt und lernen eine neue Kultur kennen. Gerade in den ersten Wochen des Semesters tummeln sich auch an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) viele frisch gebackene internationale Studierende. Wer die internationale Atmosphäre an der eigenen Uni (wieder) erleben will, hat viele Möglichkeiten. Das ZIB ist zuständig für internationale Angelegenheiten und bietet BOKU-Studentinnen und -Studenten viele Optionen, sich einzubringen. Werde beispielsweise Buddy für einen Incoming-Studierenden, dem du bei Fragen rund ums Leben und Studieren in Wien zur Seite stehst, und lerne dabei spielerisch eine andere Kultur und neue Menschen kennen. Erlerne oder optimiere deine Fremdsprachenkenntnisse, indem du den Tandem-Learning-Kurs besuchst. Mit etwas Glück findest du dort eine Tandem-Partnerin oder einen Tandem-Partner, die/der deine gewünschte Sprache fließend spricht. Fordert euch gegenseitig sprachlich und interaktiv und holt euch am Ende des Kurses euer verdientes Tandem Zertifikat im ZIB ab. Oder komm’ zum internationalen

Stammtisch, ab dem 3. Oktober jeden Dienstag um 20:00 Uhr in diversen Pubs oder Outdoor Locations, und erweitere dein Netzwerk.

Kurzum, bestaune Wien wieder aus einem anderen Blickwinkel und begib dich gemeinsam mit uns auf eine Entdeckungsreise!

Ob im Ausland oder in Wien, du hast viele Möglichkeiten, internationale Kontakte zu knüpfen und dich zu engagieren: Über das ZIB, das Zentrum für internationale Beziehungen an der BOKU (Erasmus +, Joint Study, Ceepus & KuWi): (www.boku.ac.at/international) Beim wöchentlichen internationalen Stammtisch jeden Dienstag um 20:00 Uhr. Registriere dich für den internationalen Newsletter (buddy@ boku.ac.at), um unter anderem die Location des Stammtisches zu erfahren Buddy Netzwerk – Vielleicht steckt auch in dir ein Buddy? Bewirb dich als Buddy für das Sommersemester! (www.boku.ac.at/international/themen/ boku-students-going-international/buddy-netzwerk) ESN BOKU, das Erasmus Student Network, sucht immer wieder motivierte Studierende und Unterstützerinnen/Unterstützer. (www.oehboku.at/ oeh-boku-international-network/esn) Folge BOKU Exchange auf Facebook und bleib’ immer up to date! (https://www.facebook.com/boku.exchange)

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Kindergartenbericht

Wahlplakate im Kindergarten? AutorInnen: David Hacker,Sophie Dietl / Fotos: Christoph Gruber, BOKU Kindergarten

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a, tatsächlich! Dankenswerter Weise wurden die übrig gebliebenen Informationsplakate der ÖH-Wahl dem BOKU Kindergarten gespendet. Die Kinder nahmen die Geschenke begeistert an und erstellten auf den Rückseiten der Plakate wahre Kunstwerke. Auch sonst tut sich im Kindergarten derzeit Einiges: Im Laufe des kommenden Wintersemesters werden wir in den Neubau neben dem Simonyhaus übersiedeln. Die Vorbereitungsarbeiten dafür laufen auf Hochtouren. Bei dieser Gelegenheit ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiterinnen der KinderBOKU für die organisatorische, an das Rektorat und die ÖH für die finanzielle Unterstützung!

Auch beim Nachhaltigkeitstag und beim Jazzfest waren Kindergarten-Eltern aktiv und sorgten mit selbst gebackenen Mehlspeisen und sommerlichen Erfrischungen für gute Laune :-)

Kurz zu uns: Wir sind ein elternverwalteter Kindergarten, in dem bevorzugt Kinder von BOKU-Studierenden und -MitarbeiterInnen aufgenommen werden. Durch unser Kinderbetreuungsangebot leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie. Derzeit gibt es drei Gruppen mit insgesamt rund 50 Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren. Diese werden von sechs Pädagoginnen, drei AssistentInnen und einem/-er EFD Freiwilligen (Europäische Freiwilligendienst) betreut und einer Köchin bekocht. Weitere Infos gibt es auf unserer Homepage: www.boku.ac.at/kindergarten.html

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TÜWI bleibt

TÜWİ bleibt! Autorinnen: Maria Paulitsch, Meltem Cetinay

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n Wien Währing, bald wieder in Döbling, „noch hinter den Villen der Bösen und Bleichen“ , findet sich das Tüwi – seit 25 Jahren ein linkes Kulturzentrum und Student_innen Beisl. Wir stellen uns mal wieder vor, mit dem Schwerpunkt: Was geschah vergangenes Jahr? Seit April 2016 sind wir nun in im TüwiTainer. Dass der Tüwi trotzt Protesten abgerissen wird, konnte mensch wohl Jahre hören, wie viele genau weiß keine_r mehr. Dass es tatsächlich dazu kommen würde, wurde lange bezweifelt, von manchem nicht mehr geglaubt und als es dann doch ernst wurde auch zu verhindern versucht. Von Besetzungen war die Rede, gefürchtet wurden sie alle mal. Aber nicht nur wir Tüwis, die ÖH und Studierende betrauerten das Gebäude, sondern Wiens Club- und Kulturszene genauso wie die Initiative Denkmalschutz, die bis zuletzt versuchte, den Abriss mittels Petition zu verhindern. Ihr merkt: Wir sind noch immer nostalgisch. Wer das ab und an genauso genießen will wie wir, lese u.a. in der malmoe 75 nach. Aber ja, schwer wars, das vergangene Jahr. Viel Energie ging in die große Abrissfeier und danach dachten erst mal viele, uns gebe es nicht mehr. Und leise ist´s um uns geworden. Weniger Raum zum Zurückziehen, zum Lernen, zum Entspannen, weniger Partys, weniger Konzerte, weniger Vorträge, weniger Veranstaltungen jeder Art. Warum? So hatten wir zum einen eine emotionale Bindung zu dem Gebäude, in dem wir und viele andere einander gekannt und viel Schönes

erlebt haben. Zum anderen sind die Container für unsere Tätigkeiten nur bedingt geeignet. Auch waren die Planung des Umzugs, die der neuen Räume, der Umzug selbst und das Neu-Ankommen eine für das Kollek-

tiv nicht zu unterschätzende Belastung und nicht zuletzt fällt es uns nicht immer leicht, den Zwiespalt zwischen Lohnarbeit und Tätigkeit im Kollektiv in Einklang zu bringen. So sehen wir uns einerseits immer wieder mit ökonomi-

Wer wir sind: Das Tüwi ist ein offener Verein für Kommunikation, Interaktion und Integration, welcher ein solidarisches Leben miteinander ermöglichen möchte. Wir bieten einen selbstverwalteten Kulturraum für soziale und politische Projekte, Diskussionen, (Soli-)Patys und Konzerte. Und darüber hinaus bioregionales veganes/ vegetarisches Essen und einen kleinen, fairen Bioladen mit Obst, Gemüse, Kaffee, Tee und noch viel mehr aus kleinstrukturiertem, biologischem Anbau. Tüwi als Kollektiv Wir sind ein basisdemokratisches Kollektiv, in dem wir alle gleichberechtigt zusammenarbeiten. Eine Auseinandersetzung mit Hierarchien und ein bewusstes Arbeiten dagegen gehören bei uns genauso dazu wie ein Teilen von Verantwortung bei jedem Projekt. Unsere Entscheidungen treffen wir im Plenum. Unsere Tätigkeiten sind nicht auf den Gewinn, sondern auf den Zweck gerichtet. Die Preise für die Produkte (Getränke, Essen) sind bewusst niedrig gehalten. Stehen wir schließlich für eine Idee und nicht für den Markt. Wir wünschen uns, dass es in unserer Gesellschaft fairer zugeht. Raumnutzung Wir geben sexistischen, rassistischen, faschistischen und anderen diskriminatorischen Tendenzen keinen Raum! Wir wollen ein respektvolles Miteinander schaffen. In der Kommunikation miteinander achten wir unterschiedliche Persönlichkeiten, Meinungen und Kulturen. Wir bieten einen freien Raum für unterschiedliche soziale, kulturelle, politische Veranstaltungen, Workshops, Konzerte, DJ-Abende, Feste, Lesungen, Filme, Theater.. Bring nur deine Idee! Der TÜWI und Du Du bist eingeladen, bei uns mitzumachen, Dich einzubringen, indem Du unsere Veranstaltungen besuchst, mitfeierst, mitdiskutierst, Vorschläge für unser Kulturprogramm bringst. Es besteht auch die Möglichkeit, gemeinsam mit uns Veranstaltungen zu organisieren, oder Projekte zu starten. Ansprechpersonen sind hierfür vor allem unsere KulturkoordinatorInnen. Für Fragen, Wünsche oder Sonstiges steht Dir sicherlich jeder gerne zur Verfügung. Wir freuen uns immer auf euer Interesse - kommt doch bitte einfach zu unserem Kennenlernen Workshop und stellt euch und eure Ideen, die auf Verwirklichung drängen, vor! Kontakt: http://tuewi.action.at/ (bald ziehen wir um), fb: Tüwi Kultur

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schen Zwängen, limitierten Ressourcen und kapitalistischen Tendenzen konfrontiert, andererseits haben wir einen emanzipatorischen Anspruch, stellen Autorität und Hierarchien in Frage und wollen der Wiener Szene, wie auch dem Boku-Umfeld, ein Programm hinzufügen, welches Diskurs anregt. Die Umsetzung unseres Ansatzes von Bar, Café, Mensa, Kulturzentrum und Club verbunden mit links-anarchistischen Idealen war schon oft eine Herausforderung, aber keine, die wir nicht lieben anzugehen - denn ein besseres Leben kommt nicht von allein.

TÜWI bleibt

Dabei gibt es aber noch jede Menge zu tun. In einem Jahr werden wir schon in das neue Gebäude übersiedelt sein. Auch das muss geplant, finanziert und umgesetzt werden. Daraus ergeben sich viele neue Fragen: Was passiert im neuen Gebäude? Welche neuen Möglichkeiten bieten sich uns und an welche alten können wir anknüpfen? Was bedeutet die stärkere räumliche Nähe zur Universität, ein gemeinsames Gebäude? Der Tüwi wird im Spiegel dieser Nähe noch wichtiger in seiner Rolle als Freiraum, in dem Leistungsdruck

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und die ökonomische Verwertung von Wissen reflektiert und in Frage gestellt werden. Die letzten Worte eines unserer letzten Artikel sind noch immer aktuell: Ob sich der Spirit halten wird, wird die Zukunft zeigen, aber ein kritische Betrachtung der Welt lassen wir uns nicht nehmen.


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BOKU Musik

Aufg’spielt wird! Autorin: Johanna Reiter / Foto: Rainer Ressmann

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ie die höhersemestrigen StudentInnen der BOKU schon wissen, gibt es auf der Universität für Bodenkultur seit 2010 eine Blaskapelle: die BOKU Blaskapelle. Ungefähr 60 MusikerInnen aus allen Studienrichtungen und Bundesländern musizieren hier miteinander. Im vergangenen Jahr spielte die BOKU Blaskapelle am BOKU Ball bei der Eröffnung und in kleineren Ensembles in verschiedenen Räumlichkeiten der Hofburg. Am 01. April stellte sich die BOKU Blaskapelle der Konzertwertung des Wiener Blasmusikverbandes und erreichte in der Leistungsstufe C 92,33 Punkte. Traditionell umrahmte die BOKU Blaskapelle auch 2017 wieder das

Maibaumaufstellen vor dem Exnerhaus. Außerdem organisierten die MusikantInnen der BOKU Blaskapelle heuer sehr erfolgreich eigenständig ein Fest: Das Sommernachtsfest am 31. Mai, ein gelungener und stimmungsvoller Sommerauftakt. Bei der Eröffnungsfeier eines neuen Gebäudes am Forschungsstandort Tulln, am 21. Juni, sorgte die BOKU Blaskapelle für eine feierliche Umrahmung der Zeremonie. Gleich zu Beginn des Wintersemesters gibt eine Gelegenheit die BOKU Blaskapelle live zu erleben, am 08. Oktober beim alljährlichen Oktoberfest. Natürlich laden wir auch heuer wieder herzlich zu unserem Jahreskonzert im Festsaal der veterinär-

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medizinischen Universität Wien ein. Am 06. Dezember wird die BOKU Musik den Universitätsalltag mit traditionellen wie auch modernen Stücken versüßen. Die BOKU Blaskapelle freut sich euch begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen unter: blaskapelle.boku.ac.at fb.com/bokublaskapelle Jahreskonzert: 06. Dezember 2017, Festsaal der veterinärmedizinischen Universität Wien


Bienentanz & Blütenzauber Das war der BOKU Ball 2017! Autorin: Christiane Hörmann / Fotos: Foto Sulzer

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m nostalgischen Augenwinkel lassen wir den Abend Revue passieren und schwelgen in schwammigen Erinnerungen. Es ist schon ein dreiviertel Jahr her, als der BOKU Ball über die Bühne ging. Wer in seiner oder ihrer Abendgardero-

be die Tore der Hofburg betreten hat, wurde mit Honiggeschenken willkommen geheißen. Die Stiege hoch zum zauberhaften Ambiente der Festsäle ließ das Red Carpet Feeling hochleben. Dort warteten schon Paparazzis, die das

obligatorische Ballfoto von den noch frisch gestylten Gästen schossen. Mit dem Einmarsch der BOKU Blaskapelle begann der offizielle Begrüßungsakt. Nachdem die Reden der verschiedenen Funktionäre vollendet waren, weckte eine volkstümliche aber sehr lebendige Choreographie von BOKU Studierenden die Menge wieder auf. Zum Abschluss erfreute man sich an einer zum Motto passenden Interpretation des Biene Maja Intros, die der BOKU Chor zum Besten gab. Als die Worte „Alles Walzer“ erklangen, konnte der Abend so richtig beginnen. Jazz, Walzerklänge oder darf’s doch ein bisserl TüWi Sound sein? Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei, auch Blasmusik und Partyhits ließen die Menge toben. Nicht nur die Vielfalt der Musik, sondern auch die Diversität der Menschen machen ihn zu so einem schönen Ball. Denn neben Studierenden, Lehrenden, MitarbeiterInnen, AbsolventInnen und Freunden der BOKU macht die Mischung aus Abendkleid, Trachtenanzug, Smoking und Dirndl diesen Ball zu einem ausgelassenen Fest. Zu guter Letzt eine kleine Vorschau: Passend zum Semesterende lädt der BOKU Ball am 2. Februar 2018 traditionsgemäß wieder in die Hofburg ein. Endlich ist die heiße Prüfungsphase vorbei – das muss gefeiert werden! Erwecke den winterlichen Wald der Hofburg zum Leben und lass dich vom diesjährigen Ballmotto verführen: Alles WALDzer! Weitere Informationen findest du unter bokuball.at oder auf der Facebook Seite der ÖH BOKU.

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BOKU Beez

BOKU Beez An alle Sportfreaks und Möchtegern Profis, das neue Semester steht vor der Tür und somit auch eine neue glorreiche Saison der BOKU Beez. Autorin: Simon Pan (BOKU Beez) / Fotos: nutville.at, Andreas nutville

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ir sind ein Sport-Team das motivierte, sportbegeisterte Studierende sucht. Die ACSL (Austrian College Sports League) ist in den letzten Jahren immer größer und populärer geworden und wir sind richtig stolz auf den großen Andrang. Es gibt ein Basketballteam der Herren, eines der Damen und wer sich für akrobatische Einlagen begeistert, ist bei unseren CheerdancerInnen bestens aufgehoben. Bei großer Nachfrage wird auch ein Footballteam auf die Beine gestellt. Die ACSL organisiert mehrmals im Jahr Turniere und Veranstaltungen bei denen man die Möglichkeit hat sich mit rivalisierenden Unis zu messen und sportliche sowie akademische Freundschaften auf dem Feld, und nach den Events bei den legendären Afterpartys zu knüpfen. Das Basketballteam trainiert zweimal in der Woche im Wolvesdome und zudem gibt es für alle motivierten BOKU StudentInnen jeden Sonntag von 17:00 bis 19:00 Uhr einen Open Gym Termin, der

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gegen einen einmaligen Unkostenbeitrag von 25 € besucht werden kann. Organisatorische Dinge werden einmal im Monat beim BOKU Beez Stammtisch besprochen, hierzu sind neben den SpielerInnen auch Fans und Supporter herzlich eingeladen. Natürlich wollen wir auch dieses Jahr wieder um die Meisterschaft kämpfen und dafür brauchen wir genau dich. Es wird von uns ein Tryout für das Herrensowie Damenbasketballteam stattfinden. Wenn du dich jetzt angesprochen fühlst, dann melde dich bei uns und schau vorbei. Genauere Infos geben wir über Facebook bekannt. Sollten wir bereits euer Interesse geweckt haben, dann könnt ihr uns gerne über Facebook kontaktieren oder uns ein Mail an boku.beez@gmail.com schreiben. Wir freuen uns Deine BOKU BEEZ


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Boku Brew Crew

Hier braut sich was zusammen! Bier trinken kann jeder, doch ein wohlschmeckendes Bier selbst zu brauen stellt viele vor eine große Herausforderung. AutorInnen: Julia Sparber, Simon Sieder und Mathias Kapeller bzw. die Brew Crew / Fotos: Julian Sellinger

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ir, die BOKU BrewCrew, haben uns als Ziel gesetzt, diese Aufgabe zu meistern. Das nötige Wissen über das Bierbrauen wird durch Vorlesungen, Schulungen und viele (manchmal auch weniger) gelungene Brauversuche erlangt. Erfahrene Mitglieder geben ihre erlernten Braufähigkeiten an die neueren BrauerInnen der Gruppe weiter. Somit können wir bereits gemachte Fehler vermeiden und die „drinkability“ unserer Biere stets verbessern. Probieren geht über Studieren, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Unsere aktuellen Versuche reichen von Gemüsebier, wie ein Tomaten Ale, bis hin zu klassischen Bieren, wie ein gut gehopftes Pils oder ein vollmundiges Lagerbier.

Um die Theorie in Bier umzusetzen, werden wir von vielen Seiten unterstützt. Das Institut für Lebensmitteltechnologie stellt uns sämtliche Gerätschaften zur Verfügung, wodurch wir Sude im Ausmaß von 50-80 Litern regelmäßig brauen, vergären und lagern können. Nicht nur während der Studienzeit, sondern auch in den Ferien sind wir fleißig, damit wir zu Semesterbeginn und Weihnachten gute Biere genießen können. Unsere Zutaten erhalten wir größtenteils von Sponsoren. Unser Malz bekommen wir von STAMAG und Hopsteiner, Barth Haas versorgt uns mit Hopfen und Lallemand stellt uns Hefe zur Verfügung.

Neben Brauaktivitäten und Biergenuss nimmt auch die Organisation viel Zeit in Anspruch. Einerseits muss das Bier nach dem Brauen nachbetreut werden (Gärung, Lagerung, Abfüllung), andererseits bedarf es viel Aufwand die Gruppe zu organisieren. Es müssen Plakate und Etiketten designt und gedruckt werden. Auch auf das Timing kommt es an, denn die Abfüllung muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen.

Seit unserer Gründung im Jahr 2010, versuchen wir uns mit unseren Bierkreationen auch bei Wettbewerben zu behaupten. Jährlich nehmen wir an der „Austrian Beer Challenge“ von BierIG teil und meistens ebenso an dem studentischen Brauwettbewerb „Campusperle“ in Hamburg. Um unsere Biere auch anderen BOKU StudentInnen verfügbar zu machen, unterstützen uns das Rektorat und die ÖH BOKU dabei, Gastsude in Brauereien, wie zum Beispiel Brauwerk, Gab-

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litzer, Storchenbräu oder Lichtenthaler Bräu durchzuführen. Hier nützen wir wiederum die Gelegenheit, von den BraumeisterInnen zu lernen und uns zu verbessern. Aus diesem Grund konntet ihr unsere Biere bereits im Ausmaß von 250 - 2000 Litern pro Sud kosten. Diese gab es bei den letzten ÖH-Sommerfesten, der TÜWI-Abrissparty, bei der Mendel-Haus-Eröffnung und dem Craftbeerfest Wien. Geplant ist für Frühjahr 2018 auch eine geführte Verkostung von der BrewCrew für StudentInnen, um unser Wissen mit euch zu teilen. Unser Team besteht derzeit aus 13 braumotivierten StudentInnen. Es werden immer wieder neue Leute in die Gruppe aufgenommen, jedoch sind wir von der Anzahl der Mitglieder begrenzt. Folgt uns einfach auf unserer Homepage www.brewcrew.at, um bierige Neuigkeiten zu erfahren.


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Your Voice

Studentische Lehrveranstaltungsbewertung

The World Needs Your Voice! Autorin: Elfi Wagner, Stabstelle Qualitätsmanagement / Illustration: Tim Steiner

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ie meisten Unis ermöglichen den Studierenden, die Lehr-Leistungen der Lehrenden sowie die Rahmenbedingungen der Lehrveranstaltungen im Rahmen eines Fragebogens zu bewerten. Diese studentische LV-Bewertung wird häufig auch LV-Evaluierung genannt.

Warum ist deine Teilnahme an der Umfrage so wichtig?

An der BOKU werden nicht mehr alle Lehrveranstaltungen jedes Semester bewertet, um eine Überlastung der Studierenden mit Evaluierungsanfragen zu vermeiden. Stattdessen wurden die Lehrveranstaltungen der gesamten BOKU in drei Cluster eingeteilt, wovon jeder die Lehrveranstaltungen mehrerer Departments umfasst. Jedes Semester ist ein anderer Cluster zur Bewertung an der Reihe. Du wirst per E-Mail zur Bewertung der betroffenen Lehrveranstaltungen eingeladen.

Natürlich kannst du den Lehrenden deinen Standpunkt auch persönlich darlegen, aber nicht jedeR traut sich das. Die LV-Bewertung bietet dir die Möglichkeit, den Lehrenden anonym Feedback zu geben. Es versteht sich von selbst, dass du dabei keine beleidigenden, gehässigen oder sexistischen Kommentare hinterlässt.

Der Fragebogen ist online auszufüllen, am besten auf dem PC oder Laptop, weil das derzeitige System noch nicht gut mit Smartphones umgehen kann. Die studentische LV-Bewertung findet jeweils in der zweiten Semesterhälfte statt. Das gibt den Lehrenden die Möglichkeit, noch im Laufe des Semesters auf die Ergebnisse der Befragung zu reagieren.

Lehrende schätzen und nützen die Rückmeldungen der Studierenden in der Regel, um ihre Lehrveranstaltung zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Du hast Wichtigeres zu tun, als „langweilige Fragebögen“ auszufüllen?

Was bringt‘s? Die meisten Menschen finden es befriedigend, wenn sie ihre Arbeit gut machen. Lehrende wollen ihre Leidenschaft für ihr Fach teilen. Sie schätzen den Austausch mit Studierenden und wünschen sich, dass diese sich bei ihnen wohlfühlen. Lehrende wollen, dass die Studierenden die Lernziele erreichen und fair geprüft werden. Sie wollen „gute Lehrende“ sein. Also hilf ihnen dabei und teile ihnen mit, was sie bereits gut machen und was sie noch verbessern können!

Das Ausfüllen des Fragebogens dauert pro Lehrveranstaltung nur 2 Minuten oder maximal vielleicht 5 Minuten, falls du zusätzlich auch noch Kommentare (z.B. Verbesserungsvorschläge) schreibst.

Darüber hinaus liefert die studentische LV-Bewertung dem Rektorat wichtige Erkenntnisse darüber, wo Eingriffe im Lehrbetrieb notwendig sind. Dies kann sich – je nach Problemlage – ganz unterschiedlich äußern. Zuletzt wurde bspw. die Raumgröße dem Bedarf angepasst, die Blockdauer von zu stark geblockten Lehrveranstaltungen reduziert, Lehrenden Schulungen angetragen etc.

Je mehr Studierende die Fragebögen ausfüllen, desto ernster nehmen Lehrende und ihre Vorgesetzten das Feedback.

Wenn du das nächste Mal zur Teilnahme an der LV-Bewertung eingeladen wirst, denke bitte daran: The world needs your voice!

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Study in Uganda

What it is like to study at a ugandan University Autor: Benard Kahwa, Uganda / Foto: Sarah Moser

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n typical Ugandan families, children grow up under the strict rules from their parents, and it isn’t until they enter university, where they get latitude to manage their lives themselves. Most join with high expectations to get that aura of independence. To many, it is the time to explore things, enjoy freedom without being under the watchful eye of their parents or strict high school rules. Buoyed by the location of most universities in the capital city, Kampala, students can enjoy their studies, and leisure to the fullest. For many, unbeknownst to them, campus life is one that brings a triad of the good, the bad and the ugly.

dent requires over $1500 per year. This is almost three times the country’s per capita income which is only $670, according to African Report, 2016. To raise this tuition, most parents sell their hard-earned assets like cattle and agrarian products. Moreover, for the education whose returns aren’t guaranteed due to frustratingly high level of unemployment.

Financial distress Financially, the situation of the students is even worse than you can imagine. Tuition is way too high, as well as the cost for other necessities like accommodation and meals. On average, a university stu-

Life must go on As they say, every cloud has a silver lining, in a poor country where university education is so expensive, one would expect little partying. You are wrong! University students will always find their way of getting money for leisure, somehow. On weekends, most students spend long hours in bars drinking and partying. Uganda is the best partying country in East African region period. This is because of freedom of movement at night. No one cares whether you sleep or not.

Highly noticeable is the pressure to keep up with materialistic trends among students: a fancy lifestyle, which sometimes leads them diverting tuition to buying expensive phones and cars or even dating “sugar daddies and sugar mummies” (people way older than them). But this doesn’t mean life is full of enjoyment for students at university. Not at all! It is sweet and sour; sweet because they are at the climax of their education journey and have freedom to do what they want, and sour because of the daily struggle to survive.

tea leaves and sugar) as their meal. Now that the price of sugar in Uganda skyrocketed to $3 for a kilogram from $1.5 last year, even what was known as the cheaper meal is hard to come by. Getting increasingly desperate some girls opt for sugar daddies (cross generational sex with old partners) to earn money to survive.

Strikes the solution In 2016, Uganda Bureau of statistics revealed that 80% of those that complete university can’t find jobs. Let alone disguised employment where many graduates do basic jobs just to bridge their financial bottlenecks. Just for survival. If anything is clear, it is that poor students find it tough on campus. Finding secure accommodation is a big task. Students rent in distasteful rental premises in slums in the surrounding areas. And then feeding sets in. This is even tougher! As a survival strategy, poor students mostly eat a chapati (an unleavened flatbread) and a cup of dry tea (hot water mixed with

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You can hardly finish a semester without a strike in public universities. It is almost becoming a way of solving students’ issues. Some concerns are genuine others are not. If students are not griping about delays in releasing their marks, they are griping about locking them out from doing exams because of failure to pay tuition on time. But somehow there will be a strike. If it is not against lecturers, it will be against the administration or government or even the lecturers against the government. As long as you are in Uganda’s public university, a strike is something for you to experience.


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Develop. Report

BOKU Development Report Teil 2: Das CO2 Kompensationsprojekt der BOKU. AutorInnen: Florian Sorger-Domenigg, Barbara Spechtl / Fotos: Sarah Moser

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nser letzter Beitrag hat die Frage aufgeworfen, inwiefern Entwicklung „neu“ gedacht werden kann, wie wir Entwicklung in Österreich umsetzen und welche Beiträge BOKU Projekte dazu leisten können.

Sicher haben viele von euch schon vom BOKU CO 2 Kompensationsprojekt gehört, die eine oder der andere von euch schon einen Flug kompensiert. Was ist das CO 2 Kompensationsprojekt eigentlich? Wie lässt es sich in den Entwicklungsdiskurs einordnen? Und vor allem, wie sehr trifft es auf die zwei essentiellen Punkte der SDGs (Sustainable Development Goals), Globale Verantwortung und Nachhaltigkeit, zu? Die CO 2 Kompensation basiert darauf, dass es für das Weltklima unerheblich ist, wo das Treibhausgas emittiert und wo es kompensiert wird. Das bedeutet, CO 2, welches in Europa ausgestoßen wird, kann mit im Globalen Süden billiger umgesetzten Projekten kompensiert werden. Das BOKU CO 2 Kompensationsprojekt wird vom Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit geleitet. Es umfasst mehrere Projekte in Äthiopien, Costa Rica und Nepal, in denen CO 2 eingespart und kompensiert werden soll. Ein wissenschaftlicher Beirat kümmert sich um die Auswahl der geförderten Klimaschutz-Projekte der BOKU und wirkt an der Qualitätssicherung mit. Spenden werden von Firmen lukriert, welche CO 2-neutral agieren wollen. Da laut aktuellen

wissenschaftlichen Schätzungen der weltweite Flugverkehr etwa 5% des menschengemachten Klimawandels verursacht, gibt es auch einen CO 2 Flugrechner. Hier können Abflugund Zielflughafen eingegeben werden, ausgestoßene Tonnen werden berechnet und können anschließend mit einer Spende kompensiert werde. Bei einem Flug nach Barcelona werden 582 kg CO 2 emittiert und die Kompensationskosten würden, je nach Projekt, 12,- bis 37,- € ausmachen. Die eingesparte CO2-Tonne einer reinen Monokulturaufforstung wäre am günstigsten, doch das BOKU CO2 Kompensationsprojekt möchte einen anderen Weg gehen. Es wird versucht mit langen Laufzeiten der Projekte und einem partizipativen Ansatz den klassischen Fallen der Entwicklungszusammenarbeit zu entgehen. Im Vordergrund stehen nicht kurzfristige Erfolge. Der wissenschaftliche Ansatz bedeutet auch, dass Scheitern durchaus eine Möglichkeit ist. Was diese Herangehensweise ermöglichen könnte, ist möglicherweise ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. So wird zum Beispiel das Projekt der Wiederbewaldung in Nord Gondar, Äthiopien, finanziert und begleitet. Das Projekt startete 2013 und ist für eine Laufzeit von 30 Jahren angedacht. Erst 2015 wurden die ersten 10.000 Setzlinge gepflanzt. In den zwei Jahren davor fand ein intensiver Partizipationsprozess statt, in

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dem versucht wurde, alle beteiligten Gruppen in den Entscheidungsprozess einzubinden.

Um der Entwaldung in Äthiopien entgegenzuwirken, wurden gemeinsam mit den LandnutzerInnen passende Flächen und Baumarten ausgesucht und Auszäunungsgebiete festgelegt. Später ist auch eine nachhaltige Entnahme von Holz vorgesehen, von der die lokale Bevölkerung profitieren soll. Ziel ist es, in etwa 30 Jahren einen 30 ha großen Wald entstehen zu lassen, der mindestens 5.250 Tonnen CO 2 an oberirdischer Biomasse einspeichert. Durch intensive Forschung und einem Monitoringprozess soll die tatsächliche Kohlenstoffbindung überwacht werden. Neben der Kompensation von CO 2 und dem positiven Beitrag gegen den Klimawandel hat das CO 2 Kompensationsprojekt auch Bildungsaspekte, da es Unternehmen und Menschen darüber informiert und sensibilisiert, welche nicht einberechneten Kosten ihr Handeln mit sich bringt. Kosten, welche nicht im Preis inbegriffen sind und von der Umwelt getragen werden müssen.


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Das Projekt wird also durchaus dem in den SDGs festgehaltenen Punkt der „Globalen Verantwortung“ gerecht. Es stellt über Aufklärung den eigenen Lebensstandard und Konsum in den Mittelpunkt der Klimadiskussion. Generell werden CO 2 Kompensationsprojekte in Least Developed Countries durchgeführt, da dort eine eingesparte CO2-Tonne wesentlich günstiger ist, als in Ländern des Globalen Nordens. Schafft das nicht Distanz zwischen uns und den Problemen, die wir verursachen? Die Kritik, wir würden uns frei kaufen, kann nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Nach dieser Logik könnten alle, die es sich leisten können,

Develop. Report

so viel fliegen wie sie möchten und müssen sich keine Gedanken über ihren Lebensstil machen. Wieso sollte ein Konzern seine Lieferwege verkürzen, wenn er doch bereits „CO2-neutral“ agiert? Ist diese Flugreise wirklich notwendig, oder gibt es andere Wege ans Ziel? Muss ich auf der Konferenz in Tokio anwesend sein, oder gibt es die Möglichkeit sich über Videochat auszutauschen?

Weiterführende Informationen:

Auf lange Sicht kann CO2 Kompensation nicht die Lösung sein, denn wenn wir allen Menschen das Recht auf einen angemessen Lebensstil einräumen, dann können wir der grundsätzlichen Frage, was dieser denn sei, nicht ausweichen. Es liegt vor allem an uns.

Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit: Aufforstung und natürliche Wiederbewaldung, Klimaschutz in Äthiopien: http://www.boku.ac.at/fileadmin/data/H99000/ H99100/CO2_Kompensation/COPE/2_%C3%84thi._Aufforstung_Kurzbeschreibung.pdf

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BOKU CO2 Kompensationssystem: www.boku.ac.at/co2-kompensation. html Quellen: Prinzip der CO2 Kompensation: http://www.boku.ac.at/ wissenschaftliche-initiativen/zentrum-fuer-globalen-wandel-nachhaltigkeit/themen/nachhaltigkeit/boku-co2-kompensationssystem/prinzip-der-co2-kompensation/


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Die Garage

Von der Idee in der „Garage“ bis zum Pitch* Autor: Lukas Schabus

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hr habt eine außergewöhnliche Idee und wollt diese in die Wirklichkeit umsetzen? Habt Ihr euch schon mal gefragt wie Ihr das ganze Wissen, welches Ihr auf der Universität erwerbt auch in die Praxis, in Form einer Geschäftsidee, umsetzen könnt? Ihr wollt die Welt verändern, vielleicht mit einem nachhaltigen Start-up oder eine 100-Millionen-Dollar Company gründen? Die ersten Schritte die Ihr dazu braucht findet Ihr in der LVA „Die Garage“ in der Ihr zusammen mit TU und WU Studierenden innerhalb eines Semesters lernt, wie eine Idee in die Praxis umgesetzt werden kann. Vor nicht allzu langer Zeit habe auch ich diese Lehrveranstaltung besucht. Mir war klar, ich will was machen und das Verlangen nach Praxiserfahrung im Arbeitsleben wurde immer größer. Die Garage erschien mir als der Vermittler zwischen Universität und den tatsächlichen Arbeitswelten und bot mir dafür die perfekten Rahmenbedingungen. Ich wusste nicht, was mich tatsächlich erwarten würde, aber voller Vorfreude blickte ich auf die kommende Zeit. Als Einzelkämpfer überlebt man bekanntlich nur schwer, daher werden in der LVA von Anfang an interdisziplinäre Teams gebildet, die gemeinsam Aufgaben lösen. In diesem Umfeld zu arbeiten hat einen besonderen Charakter, da viele Prozesse der einzelnen Universitäten ineinandergreifen und jede/r ihre/seine Stärken einbringen kann. Angefangen vom Wirtschaftsfachwissen über Anlagenbauerfahrung bis hin

zur biotechnologischen Expertise liefern alle ihren Input. Wenn das Teambuilding abgeschlossen ist und die Idee, die mitgebracht werden konnte, evaluiert wurde, dann geht es los mit der Projektarbeit. Die Vorlesungen werden auf der BOKU, TU und WU abgehalten und Ihr habt nicht nur die Möglichkeit andere Unis kennen zu lernen, sondern bekommt auch neues Wissen von vielen kompetenten Vortragenden aus der Praxis vermittelt. Neben JuristInnen und FinanzierungsexpertInnen, war der wohl bekannteste Speaker der „Pitch Doctor“ Daniel Cronin. Er hatte es geschafft, dass ich ihm 100 Prozent meiner Aufmerksamkeit während der ganzen Lehrveranstaltung schenkte. Im Laufe des Kurses habt Ihr viele Möglichkeiten, Einblicke im Bereich der Start-up Gründung zu erhalten und zusätzlich ein Semester lang den ganzen Prozess der Unternehmensgründung mitzuerleben. Am Ende gibt es die Möglichkeit, vor Investoren zu pitchen und wer weiß, vielleicht öffnet sich die eine oder andere Tür.

Ich lernte das erste Mal auf der Uni, was es braucht um Ideen zu bewerten und alles Nötige um sie zu verwirklichen. So kann ein genialer, schräger, vielleicht auch illusorischer Gedanke, bei ein oder zwei Bier im TÜWI zur Erfolgsgeschichte werden. Ich wage zu behaupten, wenn es um innovative Ideen geht, sind wir von der BOKU ganz vorne mit dabei. Mit unserem Garage Projekt „Aquaponix“ haben wir ein Ticket zur European Innovation Academy in Nizza gewonnen und beim Rudolf Salinger Fond „Innovation Award“ das erste Geld bekommen, um unsere Idee weiter wachsen zu lassen. Wenn Ihr eine tolle Idee habt oder ein bisschen Start-up Luft schnuppern wollt, dann kann ich euch nur ans Herz legen, diese Lehrveranstaltung zu besuchen. Ich kann sagen, dass ich viel für mein Leben gelernt habe, mich der Input dieser Lehrveranstaltung bis heute begleitet und ich noch vieles davon täglich anwende. Um es kurz zu sagen, ein Besuch in „Die Garage“ lohnt sich für alle innovativen Studis!

LVA-Name: Die Garage Kursnummer: 791.009 ECTS: 6 Credits Die Lehrveranstaltung „Die Garage“ wird im Wintersemester in deutscher und im Sommersemester in englischer Sprache angeboten. Etwa 70 Studierende der drei Universitäten nehmen jedes Semester teil. Drei Institute, 30 ExpertInnen und über 500 Alumnis, darunter mehrere erfolgreiche UnternehmerInnen, tragen jedes Jahr zur Weiterentwicklung der LVA bei. Kontakt: alfons.felice@boku.ac.at *Der Pitch ist eine Kurz-Präsentation mit der meist innerhalb von wenigen Minuten eine Idee vermittelt werden soll.

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Hut und Steil

Eine Mélange mit Fruchtkörper Pilzzucht auf Kaffeesudbasis. Autorin: Sarah Moser / Fotos: © Elena Seitaridis, © Karin Hackl, © Norbert Habring

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enn Wiener Kaffeesud auf Kaffeehäutchen, Pilzmyzel, Wasser und Kalk trifft, entsteht eine schmackhafte Mischung. Das wissen auch die beiden Jungunternehmer von Hut & Stiel, die mit ihren frischen Austernpilzen Österreichs Hauptstadt versorgen. Dass in Wien gerne Kaffee konsumiert wird, ist kein Geheimnis. Rund 44 Tonnen sind es sogar, die hier täglich getrunken werden, 99 % davon landen danach allerdings als Kaffeesatz im Müll. Motiviert durch ressourcenschonende Wege, ein gutes, gesundes Nahrungsmittel herzustellen, und dabei zu zeigen, dass Abfall mehr ist als Müll, gründeten die zwei Studenten Manuel Bornbaum und Florian Hofer das Unternehmen Hut & Stiel. Die beiden 29-Jährigen kennen sich schon seit ihrer Jugend, und als sie gemeinsam die uniübergreifende Lehr-

veranstaltung Die Garage besuchten, entwickelten sie eine Idee: Pilze züchten auf Kaffeesudbasis. Anstoß für das Projekt gab Florian ein Erasmusaufenthalt in Rotterdam, wo er ein Unternehmen kennenlernte, welches bereits das innovative Modell, Speisepilze auf Kaffeesatzbasis zu züchten, anwendete. Sein Freund Manuel war schnell für diese Idee zu begeistern: „Wir mussten unser Vorhaben umsetzen, weil es mich sonst mein ganzes Leben lang geärgert hätte, es nicht probiert zu haben. Es hat so viel für die Gründung gesprochen, wenn wir gesagt hätten: Nein! – dann wäre es aus reiner Angst und Bequemlichkeit gewesen“. Doch schon die Anfangsschwierigkeiten zeigten, dass die beiden weder Furcht noch Mühe scheuten. Schon allein die Suche nach einem geeigneten Ort für

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die Pilzzucht erwies sich als schwierig, denn kaum ein Vermieter wollte seinen Keller zwei Studenten zum Pilze züchten überlassen. Dennoch wurden die zwei Unternehmer fündig und konnten schon bald mit den Renovierungsarbeiten beginnen. Hut & Stiel das bedeutet für Manuel Vielseitigkeit. Die Kombination vieler nachhaltiger Aspekte, wie Pilze auf Abfallprodukten zu züchten, die Logistik mit dem Lastenfahrrad zu erledigen, oder aus ungenutzten Räumen,


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Hut und Stiel

Lager- und Produktionsräume zu machen. Landwirtschaft zu betreiben mitten in einer Millionenstadt. Mittlerweile hat das Unternehmen neben den zwei vollzeitangestellten Gründern eine fixangestellte Produktionsleiterin und immer wieder ein paar BOKU PraktikantInnen im Haus.

Tagesablauf und Produktion In der Früh wird nach einer kurzen Besprechung mit der Ernte begonnen, 70 kg an einem Tag war bis jetzt ihr Rekord. Hut & Stiel bekommt den Kaffeesud von ca. 20 Restaurants, Hotels und Altersheimen in Wien. Die Kaffeelieferung wird im Mischraum mit Pilzmyzel, Kaffeehäutchen, Wasser und etwas Kalk vermischt. Abgefüllt in Säcke kommt das Pilzsubstrat in den dunklen Inkubationsraum, wo das Myzel dann bei der Frühlingssimulation genug Zeit hat, um das Substrat vollständig zu durchwachsen. Durch die „Sackpflege“ – die Säcke werden perforiert, also dort wo sich ein Pilz entwickeln soll, eingeschnitten – bekommen die Schwammerln Platz zum Wachsen. Die Pilzsäcke in fortgeschrittenen Stadien werden in den Fruchtungsraum umgehängt. Nach ca. drei Wochen Frühling wird den Austernpilzen der Herbst simuliert. Kalt, feucht und mit hohem Sauerstoffaustausch beginnen sich wunderbare Fruchtkörper zu entwickeln, die dann geerntet werden können. Das restliche Substrat und der Substratabfall werden kompostiert und wieder zu Dünger weiterverarbeitet, ganz nach dem Cradle-to-Cradle-Konzept.

Auslieferung mit dem Lastenfahrrad Nach der Pilzernte geht es an die Auslieferung. Zwischen 15 und 16 Uhr bekommen die aktuell 17 Kunden, darunter Restaurants, Greißlereien und eine Foodcoop, dann ihre frischen Produkte geliefert. Mit dem Lastenfahrrad werden ungefähr 25 bis 30 kg Austernseit-

linge täglich transportiert. Das E-Bike bietet einige Vorteile: In der Rush Hour kommt man schneller voran und außer Stromkosten (natürlich Ökostrom) für den Akku gibt es keine Benzin- oder Versicherungskosten. Außerdem ist das Rad ein guter Werbeträger und die Stadt Wien fördert elektrische Lastenräder mit bis zu 1000 Euro. Doch die richtige Handhabung des Fahrrads erwies sich für die Start-up-Gründer zu Beginn etwas schwierig. Da Hindernisse wie Bodenkanten und unebene Fahrbahnen eine holprige Angelegenheit sind, mussten die beiden Unternehmer erst eine sanfte Fahrtechnik erlernen, um die zarten Produkte unbeschädigt abliefern zu können. Zusätzlich kommen sogar dämpfende Pölster für die Strecke entlang der Wiener Ringstraße bis in den sechsten Bezirk und zurück zum Einsatz.

Direktvermarktung und Workshops Unter den Belieferten ist auch eine Handelskette. Merkur am Hohen Markt bekommt zweimal in der Woche eine Kiste mit frischen Pilzen. Diese werden zwar nicht unter dem Label Hut & Stiel verkauft, aber als Austernpilze aus Wien. Trotzdem wollen die beiden Unternehmer sich lieber auf Direktvermarktung konzentrieren. „Pilzkisten Abos – direkt an den Verbraucher, an Privatpersonen. Oft sind für LandwirtInnen die Wege der Direktvermarktung zu weit und zu aufwändig. Wir haben aber den Vorteil, als Stadtbauern im Einzugsgebiet über zwei Millionen Menschen um uns herum zu haben. Direktvermarktung bietet sich da gut an“, meint Manuel und gibt zu bedenken: „Frische Pilze sind für den Handel nicht unbedingt das Beste, denn Transport, Lagerung und Verpackung sind kompliziert“.

Der Austernpilz Er ist fettarm und ballaststoffreich. Sein weiches, weißes Fleisch überzeugt durch seinen mild-würzigen Geschmack. Kross angebraten und leicht gewürzt ist sein Einsatz in der Küche schier unendlich. Seiner Konsistenz verdankt er auch seinen Spitznamen: Rindfleischpilz. Und dann wäre da noch seine Superkraft: Er verwertet die Nährstoffe mancher organischer Abfälle und wächst so zu einem wohlschmeckenden Speisepilz heran. http://www.hutundstiel.at/schwammerl#restaurants Quellen: www.hutundstiel.at, https://www.wien.gv.at/video/861/Hut-und-Stiel

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Hut und Stiel

basis noch nicht genug aus, um solche Innovationen zu fördern. Wenn Manuel mit seinem Agrarwissenschaftsstudium fertig ist, wird die Landwirtschaftskammer auch etwas zusteuern, doch kritisiert er: „Direktförderungen wären am sinnvollsten zu Beginn der Unternehmensgründung, nicht erst im dritten oder vierten Jahr“.

Mut zum Scheitern

Lediglich einige Pilze mit Schönheitsfehlern und übriggebliebene Exemplare werden zu Pilzsugos, Aufstrichen und Pestos – ganz im Sinne des Zero-Waste-Prinzips – verarbeitet. Kaufen kann man die Leckereien wie auch frische Seitlinge im Hofladen im 20. Bezirk, wo man ein Kilo für 19 Euro erhält. „Die Schwammerln machen wir um die Personalkosten, Miete und Fixkosten zu decken. Das, was wir uns auszahlen, kommt von den Workshops und Betriebsführungen“, erklärt Manuel. Die Workshops dauern sieben Stunden und bestehen aus einem Theorieteil, einem ausführlichen Praxisteil, dem gemeinsamen Pilz-Mittagessen und zum Abschluss bekommt man sogar Pilzkulturen zum Selberzüchten für daheim (siehe Infokästchen).

Pilzzucht Workshops 14.10.17 / 04.11.17 / 02.12.17 jeweils um 08:45 Uhr, Dauer: 7 h Preis: € 129,- / Person (ab 10 bis 20 Personen)

Erlebnisführung 18.10.17 / 01.11.17 / 15.11.17 / 29.11.17 / 13.12.17 jeweils um 16:00 Uhr, Dauer: 2 h Preis: € 16,- / Person inkl. Verkostung

Expansion, Förderungen und Gewinne Eine geplante Expansion soll einen Betrieb, der vom Kerngeschäft leben kann, schaffen. Statt dem Keller soll es in Zukunft eine leerstehende Lagerhalle werden und nach dem Ausbau soll der Betrieb sechsbis zehnmal so groß werden wie jetzt. Um effizienter arbeiten zu können und einen niedrigeren Deckungsbeitrag zu erzielen wollen die Jungunternehmer in neue Mischmaschinen investieren. Bei der Gründung des Start-ups Hut & Stiel war die Finanzierung ein wichtiger Punkt für Florian und Manuel. Sie haben keine Bankkredite aufgenommen, sondern konnten mit Hilfe von Freunden und einer Selbstinvestition von rund 35.000 Euro völlig unabhängig losstarten. Zwei Jahre lang arbeiteten sie ohne Verdienst, stockten aber durch einige Wettbewerbsgewinne ihr Budget deutlich auf. Beispielsweise die Jury von den Erdgesprächen 2016 in Wien und greenstar(t) 2016, der Start-up Initiative des Klima- und Energiefonds, konnten sie für sich gewinnen. Auch erreichten sie den zweiten Platz bei Crafted in Vienna. Direkte Förderungen für Jungunternehmen, welche eigentlich jeder bekommt, blieben aber aus. Anscheinend kennen sich die österreichischen Behörden im Bereich Pilzzucht auf Kaffeesud-

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Fehler machten die Hut & Stiel Betreiber am Anfang einige, vieles wurde unterschätzt. „Die Schwierigkeit bei Start-up-Gründungen ist die Phase nach der ersten Euphorie. Man hat eine gute Idee, die man umsetzen möchte, aber irgendwann merkt man dann, hoppla! Da kommen ja wirklich Herausforderungen auf mich zu“, erklärt der Stadtbauer. Die bürokratischen Hürden in Österreich schaffen nicht wirklich gute Voraussetzungen für Unternehmensgründungen. Mühevoll ist es auch, sich durch den Förderdschungel mit den vielen unterschiedlichen Anforderungen zu kämpfen. Sinnvoll wäre es, mit staatlichen Anreizen mehr Unternehmen für nachhaltiges Handeln zu begeistern. Denn solange es sich für sie rentiert, nicht nachhaltig zu arbeiten, werden sie es auch tun. Dass aber gerade Österreich eine positive Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit aufweist, ist mitunter mutigen Start-ups wie Hut & Stiel zu verdanken. Aber auch hier ist an den Universitäten noch Luft nach Oben. Die interdisziplinäre Lehrveranstaltung Die Garage hat schon einen sehr guten Ansatz und schmeckt – wie bei den Austernpilzen von Hut & Stiel – nach mehr. Für zukünftige Start-up GründerInnen wünscht sich Manuel Bornbaum vor allem eines: „Mut zum Scheitern“.

Kontakt: Hut & Stiel - Die Wiener Pilzkultur 5 Innstraße 1200 Wien www.hutundstiel.at


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Phänomenale Pilze

Phantastische Pilze und wo sie zu finden sind. Autorin: Janin Salzger / Fotos: Lucien Rommelaars, Jan de Laat , Jan Nijendijk, Peter Meininger, Willem van Kruijsbergen

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er zu dieser Jahreszeit spazieren geht wird oft mit spannenden Beobachtungen in der Natur belohnt, sogar wenn man nicht genau weiß was man gerade bestaunt. Der Herbst ist eine phantastische Zeit des Jahres um eine Vielfalt von Vögeln, Tieren und die farbenfrohe Palette der sich verfärbenden Pflanzenwelt zu beobachten. Aber was sehen wir, wenn wir durch das saisonale hektische Treiben der Natur hindurch blicken? Pilze! Der dynamischen Welt der Reduzenten wird oft Skepsis entgegengebracht; ihre ungewöhnlichen Lebensformen sind in Gefahren und Mythen gehüllt. In diesem Artikel will ich euch fünf phantastische Pilze vorstellen, die leicht zu identifizieren sind und häufig genug, um sie sogar in städtischen Grünflächen zu finden.

SCHOPFTINTLING (Coprinus comatus) Vorkommen: Bevorzugt schattige, feuchte Standorte in Wäldern und Hecken; infiziert vorwiegend Totholz. Merkmale: • Der weiße, eierförmige Kopf wird mit zunehmen den Wachstum glockenförmig • Zersauste Struktur auf dem Kopf • Weiß-rosa Lamellen verfärben sich tinten schwarz und verflüssigen sich Der Schopftintling ist ein Speisepilz, der allerdings nur jung genießbar ist. Er ist vor allem für seine stark Blutzucker-senkende Wirkung bekannt. Da sie sehr leicht Schwermetalle aufnehmen sind Schopftintlinge in der Nähe von Straßen nicht zum Verzehr geeignet. Foto: Willem van Kruijsbergen

JUDASOHR (Auricularia auricula-judae) Vorkommen: Dieser Pilz kann auf Weiden, Wiesen oder Grünstreifen am Straßenrand gesichtet werden. Er ist ein charakteristischer Pilz für den urbanen Lebensraum und kommt oft in größeren Gruppen auf gedüngten Rasenflächen vor. Merkmale: • Braune Färbung mit leicht rot-violetten Nuancen • Gellertartige Konsistenz mit einer weichen samtigen Textur • Phenotyp erinnert oft an faltige Ohren, daher der Name

Foto: Lucien Rommelaars

Auch das Judasohr ist ein beliebter Speisepilz, der vor allem in der asiatischen Küche oft verwendet wird. Er wirkt durchblutungsfördernd.

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Phänomenale Pilze

GEWEIHFÖRMIGE HOLZKEULE (Xylaria hypoxylon) Vorkommen: Auf verrottendem Holz, besonders auf Baumstümpfen und Totholz. Merkmale: • Sieht aus wie kleine weiße Stifte die bis zu 5 cm hoch werden. Ihre Struktur ist manchmal simpel und manchmal verzweigt wie ein Geweih. • Kommt meist in Gruppen vor • Die Basis des Pilzes ist schwarz, der Rest wird mit zunehmenden Alter dunkel gefärbt. Die Geweihförmige Holzkeule ist ein Schlauchpilz aus der Gattung der Holzkeulen. Fotos: Peter Meininger

RÖTENDE TRAMETE (Daedaleopsis confragosa) AKA: Rütender Blätterwirrling Vorkommen: Bevorzugt Weiden, kann aber auch auf vielen anderen Laubbaumarten gefunden werden. Merkmale: • Gelb-braun-rot geringte Scheiben, die an Stämmen oder Ästen wachsen und bis zu 20cm breit werden. • Oft mehrere übereinander in Schichten bzw. Stufen auf einem Stamm • Auf Drück verfärbt sich die Unterseite dunkelrosa Foto: Jan de Laat

NEBELGRAUER TRICHTERLING (Clitocybe nebularis) Vorkommen: Kommt an sehr vielen Standorten vor, bevorzugt mullreiche Waldböden Merkmale: • Großer, kräftiger Pilz der bis zu 15cm hoch werden kann. • Grau gefärbt mit weißlichen Lamellen • Junge Exemplare haben meist eine typische Pilz-Form, mit zuneh- menden Alter werden sie trichterförmig. Foto: Jan de Laat

Hier habt ihr fünf deutlich erkennbare Pilze, die ihr hoffentlich schon bald leicht selbst entdecken könnt. Dazu müsst ihr nicht einmal tief in den Wald oder weit

weg auf’s Land gehen, ein kleiner Spaziergang durch die grüne Stadt Wien reicht meist schon aus um sie zu finden. Und wenn ihr einmal die ersten Pilze

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selbst bestimmt habt, werdet ihr sicher bald weitere Pilz-mysterien in eurer Umgebung wahrnehmen und lösen. Viel Spaß beim Suchen und Finden!


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Frisch vom Hof

David gegen Goliath Eine furchtbare Ausgangslage mit einer fruchtbaren Lösung. Autoren: Johannes Mößler, John-Robert Skrob

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oher sollte jemand wissen, wer was produziert? Und wie trete ich mit den Produzenten in Kontakt? Als Antwort auf diese Frage initiierten Studenten an der BOKU die An- und Verkauf Facebook Gruppe “Frisch vom Hof”. Dort können ganz einfach landwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen online gestellt oder vom Konsumenten gesucht werden. Ziel ist eine österreichweite, flächendeckende Gemeinschaft und Angebote von allem, was das Herz begehrt!

Konzernzentralen entschieden. Das sind Produkte, die in gleicher Qualität und Form in großer Menge immer zur Verfügung stehen. Sie müssen auch transportfähig sein und lange halten. Dass dabei der Geschmack manchmal zu kurz kommt, kann jeder beurteilen, der frische Kuhmilch mit Haltbarmilch vergleicht oder den Geschmack von naturgereiftem Obst kennt. Außerdem landen viele Lebensmittel niemals im Geschäft, sondern im Abfall, weil sie diverse Normen nicht erfüllen oder in der Logistikkette ausgesondert werden.

Chancen zu nutzen und damit den Kunden eine bequeme Möglichkeit zu geben, Produkte direkt vom Bauern zu beziehen. Das dachte sich zumindest eine Gruppe von Studenten, die im Rahmen der Lehrveranstaltung Projektmanagement eine Online-Direktvermarktungsplattform durchplante. Zwei Kollegen griffen nun diese Idee wieder auf und die Facebook Gruppe wurde ins Leben gerufen. Ein voller Erfolg. In den ersten Tagen stieg die Mitgliederzahl rasch auf über 1.500 Interessierte an und immer mehr Angebote werden veröffentlicht.

Die Zukunft ist besser als ihr Ruf

Titelbild der neuen FB- Gruppe: Frisch vom Hof

Der Grundgedanke der Direktvermarktung besteht darin, die Marktmacht der Handelskonzerne zu umgehen. Davon profitieren Konsumenten sowie Produzenten durch eine größere Vielfalt, Regionalität, Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Kein Land in Europa hat eine höhere Dichte an Verkaufsflächen in Supermärkten als Österreich mit 1,75 m²/ Einwohner. Allein die drei größten Lebensmittelketten REWE, Spar und Hofer erreichen einen Marktanteil von über 80%. Was bei Herr und Frau Österreicher auf den Tisch kommt, wird in den

Die Bauern stehen ständig unter dem Druck, entsprechende Produkte zu liefern. Dafür bekommen sie den Preis, der einen Bruchteil des Endproduktes ausmacht, vorgegeben und sind leicht austauschbar. Für etwa 46.000 Landwirtinnen und Landwirte, knapp einem Drittel aller bäuerlichen Betriebe, bildet daher die Direktvermarktung eine wesentliche Einkommensquelle.

Wie alles begann Der Internethandel boomt. Höchste Zeit für die Landwirtschaft, diese

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Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Direktvermarktung und den Austausch von Lebensmitteln in vielfältiger Weise zu fördern: Ein Schwammerlsucher hat einen glücklichen Tag und findet mehr, als er essen kann. Die Ribiselernte ist besonders gut ausgefallen. Der Überschuss kann über Frisch am Hof vermarktet werden. Und auch in Betrieben, die derzeit für den Handel produzieren, fällt so der Einstieg in die Direktvermarktung leichter. In all diesen Fällen bringt eine einfache und bequeme Plattform Vorteile für alle, bietet zusätzliche Einnahmen und hilft auch, Überschüsse und letztendlich Abfall zu vermeiden.

Nur der mündige Kunde kommt gegen die Marktmacht der Handelskonzerne an: Kauft regional, kauft saisonal, kauft nachhaltig.


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Biohof Pfölzer

Biohof Kohler

Edeldestillerie Dohr

Familie Köchl Kreuztrattenstr. 139, 9500 Villach

Ing. Stefan Dohr, vlg. Zechner, Hartelsberg 12, 9421 Eitweg,

Produkte: Brotgetreide (Dinkel, Roggen) Kontakt: facebook: Biohof Kohler

Produkte: über 30 verschiedene Sorten Edelbrände bzw. Liköre Kontakt: 0699 17377335, stefan.dohr@gmx.at

Biohof Fam. Marksteiner BIOvomHOF

Imkerei Buchegger

Familie Marksteiner Bernschlag 32, 3804 Allentsteig

Martin Buchegger, Nutztierwissenschaften, Bergen 16, 8241 Dechantskirchen

Produkte: Bio- Milchprodukte aus bester Heumilch: Rohmilch od. pasteurisiert, Joghurts, Frischkäse, Getreideprodukte, Kartoffel, Eier.... Kontakt: www.biohofladen-marksteiner.at

Produkte: diverse Honigsorten Kontakt: facebook: Imkerei Buchegger, buchegger29@gmail.com, 06648450979

Biohof Pölzer Martin Pölzer Hautpstraße 82, 7161 St.Andrä/Zicksee Erreichbar sind wir unter der Nummer: 0650/8771434, per Mail unter martin. poelzer@gmx.at, außerdem können Sie uns unter dem Betriebsnamen auf Facebook finden. Unser Biohof befindet sich im Nordburgenland im Bezirk Neusiedl, genauer gesagt in St.Andrä/Zicksee im Herzen des Seewinkels. Typisch für unsere Region ist das pannonische Klima mit heißen Sommern, kalten Wintern und mäßigem Niederschlag. Dank der speziellen Gegebenheiten und der laufenden Erweiterung unseres Wissensstands hat sich unser Betrieb in den letzten Jahren sehr vielseitig entwickelt. Grundsätzlich sind zwei betriebliche Sparten zu unterscheiden. Einerseits führen wir einen Ackerbau mit Kulturen wie Zuckerrüben, Saatmais, Ölkürbis, Winterweizen, Gerste, Hirse, div. Leguminosen und Luzerne zur Bodengesundung. Andererseits haben wir einen zweiten Weg in die Direktvermarktung eingeschlagen, im Rahmen dessen wir verschiedene Gemüseraritäten und Kürbiskernprodukte (Kürbiskernöl, schokolierte Kürbsikerne und Kürbiskernpesto) vertreiben.

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Glyphosat

Umwelt schützen statt blöd schauen Viele BOKU Studierende engagieren sich bereits bei NGOs und setzen sich somit aktiv für die Umwelt ein. Autorin: Eva Wagner / Foto: Christoph Liebentritt und/oder Martin Aschauer

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Teilnahme an (internationalen) Demonstrationen und Aktionen kommuniziert wird. Das Team*Aktiv konnte bereits bei zwei Kampagnen erheblich zum Erfolg beitragen und zahlreiche Unterschriften für den Klimaschutz und gegen CETA sammeln sowie viele Menschen zusätzlich zur Kampagnenarbeit von GLOBAL 2000 erreichen.

us der Anti-Zwentendorf Bewegung 1982 heraus gegründet, kämpft GLOBAL 2000 als Nichtregierungsorganisation (NGO) und Teil des weltweiten Netzwerkes von Friends of the Earth International (FOEI) für eine intakte Umwelt. Von Atomkraft über die Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen den USA und der Europäischen Union) und CETA (umfassendes Wirtschaftsund Handelsabkommen zwischen Kanada und der Europäischen Union) bis hin zum weltweit am häufigsten eingesetzten Pestizid Glyphosat ist die Umweltschutzorganisation mit ihren Themen am Puls der Zeit. Doch was wäre eine Umweltschutzorganisation wie GLOBAL 2000 ohne freiwillige HelferInnen? Die laufenden Kampagnen der ExpertInnen, in denen an nachhaltigen Lösungen für die Probleme unserer Zeit gearbeitet wird, werden unterstützt durch eine große Zahl von AktivistInnen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um bei GLOBAL 2000 aktiv zu werden. Den besten Einstieg bietet das Umweltkulturpraktikum, bei dem man ein Semester lang NGO-Luft schnuppern kann. Seit nunmehr zwei Jahren gibt es außerdem das sogenannte Team*Aktiv. Das Team*Aktiv ist in intensivem Austausch mit dem aktuellen Kampagnenteam und organisiert auch eigene Aktionen und Veranstaltungen. Die Struktur des Team*Aktiv sieht vor, dass sich jede/r in dem Ausmaß einbringt, wie er/sie will bzw. im Moment kann. Weder Alter noch Herkunft noch Religion oder Geschlecht spielen eine Rolle.

Mitmachen kann jede/r, die/der offen ist für einen kritischen Diskurs gegenüber politischen Umweltthemen und die/der einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte. Das Hauptaugenmerk legt die Gruppe bei jeder neuen Kampagne auf die Sensibilisierung der Zivilgesellschaft für die aktuellen Themen der Umweltschutzorganisation, welche durch Infostände oder die

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2017 engagiert sich das Team*Aktiv zum Thema Glyphosat, ein Pflanzenschutzmittel, das von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich beim Menschen krebserregend“ eingestuft wurde. Nachdem Mitte 2016 die EU-Kommission nach massiven Protesten aus der Bevölkerung dazu gezwungen war das Pestizid, anstatt wie geplant für die nächsten 15 Jahre, nur bis Ende 2017 zuzulassen, wird in der EU-Kommission über eine Wiederzulassung für die kommenden 15 Jahre verhandelt. Gemeinsam mit NGOs aus verschiedenen EU-Ländern hat GLOBAL 2000 vergangenen Februar die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „STOP GLYPHOSAT“ gestartet. Dabei wurde die Europäische Kommission aufgefordert, den Mitgliedstaaten ein Glyphosat-Verbot vorzuschlagen, das Pestizid-Genehmigungsverfahren zu reformieren und EU-weite, verbindliche Reduktionsziele für die Verwendung von Pestiziden festzulegen. Um ein Durchsetzen der Forderungen in der EU-Kommission zu erzielen, benötigten wir innerhalb eines Jahres europaweit eine Million Unterschriften. Bereits Anfang Juli konnten 1,3 Millionen Unterschriften in Brüssel eingereicht werden.


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Durch bundesweite Unterschriftenaktionen konnten offline und online in Österreich über 53.000 Unterschriften gesammelt werden. Nun muss sich das Europäische Parlament mit dem Anliegen der EBI befassen und die Europäische Kommission in einer Sitzung dem Parlament Rede und Antwort stehen. Darüber entscheiden werden letztendlich jedoch die EU-Mitgliedstaaten.

GLOBAL 2000

Willst auch du dich für den Umweltschutz einsetzen? Dann komm ins Team*Aktiv. Wir freuen uns auf dich! Wann: jeden Mittwoch um 18 Uhr im GLOBAL 2000 Büro in der Neustiftgasse 36, 1070 Wien Kontakt: miriam.bahn@global2000.at Für Interessierte: Die Informationen zum Thema Glyphosat werden auf der Homepage von GLOBAL 2000 www.global2000.at laufend aktualisiert.

Kämpfen für das Schöne Seit 35 Jahren kämpft GLOBAL 2000 für eine intakte Natur, die Artenvielfalt, eine zukunftsfähige Gesellschaft und nachhaltiges Wirtschaften. Autorin: Natalie Lehner

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ass es eine Umweltschutzorganisation immer noch braucht, ist eigentlich zum Speiben! Aber auch wenn die Welt noch immer nicht so ist wie sie sein sollte, wurde schon viel erreicht. Angefangen hat alles vor 35 Jahren, als sechs AktivistInnen sich die Umweltbibel der damaligen Zeit, den ersten Umweltreport der Geschichte namens „Global 2000“ zum Vorbild nahmen und nicht länger zusehen wollten, wenn nichts passiert. Seitdem ist viel passiert. Zahlreiche GLOBAL 2000 Aktionen hat es seither gegeben. Die ersten großen Aktionen stellten sich gegen die zunehmende Luftverschmutzung, als AktivistInnen mit riesigen Transparenten die Schornsteine von Kraftwerken und die Spitze des Stephansdoms bestiegen. Im Dezember 1984 besetzten tausende Menschen wochenlang gewaltfrei die Hainburger Au um ein geplantes

Wasserkraftwerk zu verhindern. Die Massenproteste führten schließlich zu einer Einlenkung der Politik – und das Gebiet wurde Jahre später sogar zum Nationalpark erklärt. Das Gentechnik-Volksbegehren 1997, bei dem GLOBAL 2000 eine der treibenden Kräfte war, war das zweitgrößte Volksbegehren der österreichischen Geschichte. Der Erfolg trägt noch heute Früchte: in Österreich werden keine genetisch veränderten Produkte angebaut und für den Verzehr verkauft. Im Jahre 2010 wurde erreicht, dass auch die Futtermittel für österreichische Kühe gentechnikfrei sind – und somit die Milch. Mittlerweile gibt es auch gentechnikfrei gefütterte Puten und Hühner zu kaufen. Die Umsetzung einer lückenlosen Stromkennzeichnung im Jahr 2011 stellte einen weiteren großen Erfolg dar. Atomstrom kann sich seitdem nicht mehr hinter Bezeichnungen wie „Graustrom“ oder „Strom unbekann-

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ter Herkunft“ verstecken. Auch die geplante EU-Saatgut-Verordnung wurde 2014 verhindert, welche viele alte und seltene Obst- und Gemüse-Sorten gefährdet hatte um Einheitssorten den Weg zu ebnen. Alle diese Beispiele zeigen: nur gemeinsam kann man etwas bewegen. Sichtlich bewegt hat das auch tausende Menschen am 16. September, die in die Arena Wien kamen, um es auf der der GLOBAL 2000 Geburtstagsfeier mit Bands wie Mono & Nikitaman, Großstadtgeflüster, TEXTA, Attwenger und Co. krachen zu lassen. Auch die Musik-Acts sind von der Wichtigkeit des Umweltschutzes überzeugt. So sagten Großstadtgeflüster: „Umweltschutz rettet Leben. GLOBAL 2000 kämpft dafür, wir sind da gerne an der Seite“, und Mono und Nikitaman merkten an: „Danke, dass es euch nicht egal ist, was mit unserem Lebensraum passiert“.


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System Change

System Change, not Climate Change! Autorinnen: Ruth Fartacek und Magdalena Heuwieser / Foto: Christian Bock

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ie österreichische Klimagerechtigkeitsbewegung setzt sich unter anderem gegen den Ausbau des Wiener Flughafens und für eine zukunftsfähige Mobilität ein.

der Tatsache, dass sie in absehbarer Zeit ihre Heimat verlieren werden. Gegen den Klimawandel zu kämpfen heißt also auch für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen.

Die Idee der Klimagerechtigkeit

Weltweiter Flugverkehr

Unter dem Namen System Change not Climate Change! hat sich vor zwei Jahren in Österreich eine Bewegung für Klimagerechtigkeit gegründet. Klimagerechtigkeit? Kurz gesagt, versucht die internationale climate justice Bewegung aufzuzeigen, dass es in Klimafragen um mehr geht, als nur die Herstellung einer bestimmten chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre. Stattdessen hängen die Themen Klimawandel und soziale Gerechtigkeit stark zusammen. Der Klimawandel offenbart nämlich eine doppelte Ungerechtigkeit: einerseits haben einige wenige Länder durch das Nutzen fossiler Energieträger in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich enorm profitiert. Gleichzeitig sind die armen Länder, die an diesem Aufschwung keine Teilhabe hatten, von den Folgen des damit verursachten Klimawandels überdurchschnittlich betroffen. Verschärfend haben diese Länder weniger finanziellen Spielraum für Anpassungen an die sich verändernden klimatischen Bedingungen, etwa den Anstieg des Meeresspiegels. Während in den Niederlanden intensiv an Entwässerungssystemen geforscht und Dammprojekte geplant werden, stehen in Bangladesch zehn bis fünfzehn Millionen Menschen vor

Billigflieger ermöglichen es heute fast jede Ecke dieser Welt binnen 24 Stunden zu erschwinglichen Preisen zu erreichen. Sie führen aber auch dazu, dass sich viele Reisen innerhalb der Kontinentalgrenzen in die Luft verlagern, die ebenso mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln, wie Bahn oder Bus, bestritten werden könnten. Diese niedrigen Preise sind jedoch nur durch eine Subventionspolitik möglich, die den Luftfahrtsektor massiv begünstigt. Kerosin ist steuerbefreit, für internationale Flüge wird keine Umsatzsteuer verrechnet, Flughäfen müssen keine Grundsteuer zahlen und letztes Jahr wurde dann auch noch die Ticketsteuer in Österreich halbiert. Das führt zu einem starken Wettbewerbsnachteil für konkurrierende Mobilitätsangebote im Fernverkehr. Diese Verkehrspolitik hat jedoch massive Auswirkungen auf das Weltklima. Insgesamt trägt der globale, zivile Luftverkehr mit rund 5% zum Klimawandel bei, aktuell zählt man pro Jahr etwa 3,4 Milliarden Flugreisen. Das heißt jedoch nicht, dass die Hälfte der Weltbevölkerung fliegt. Schätzungen vom Beginn des 21. Jahrhunderts gehen von einem Anteil von unter 5% der Weltbevölkerung aus, der überhaupt je in einem Flugzeug saß. Auch in Öster-

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reich gibt es extreme Unterschiede im individuellen Flugverhalten. Paradox: ausgerechnet GrünwählerInnen fliegen im Schnitt am meisten. Fest steht, das Mobilitätsversprechen gilt nicht für alle. Vielmehr ermöglicht die globalisierte Wirtschaft zwar die Mobilität von Gütern sowie von westlichen Gesellschaften, aber nicht von „Brennpunkte der Klimapolitik“ Von Hainburg bis zur dritten Piste. Die Umweltbewegung in Österreich. DI 10.10. 18.30-20.00 Ort: Uni Wien, HS III, NIG Das Klima nach der Wahl. Die politische Bedeutungslosigkeit von Klima- und Umwetschutz. DI 17.10. 18.30-20.00 Ort: Uni Wien, HS III, NIG Grünes Fliegen - gibt es das? FR 27.10. 18.30-21.00 Ort: Uni Wien, HS II, NIG Good COP or bad COP? Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Bonn. MO 20.11. 18.30-20.00 Ort: Uni Wien, HS 47,Hauptgebäude Der schwere Abschied von Diesel und Co. Wie wir unsere Mobilität neu organisieren müssen. DO 30.11. 18.30-20.00 Ort: Uni Wien, HS II, NIG Umwelt gegen Arbeitsplätze? Fossile Großprojekte und gerechter Strukturwandel im Konflikt. DI 05.12. 18.30-20.00 Ort: Uni Wien, HS III, NIG (Änderungen vorbehalten)


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System Change

allen Menschen. Sie will billige Hosen aus Pakistan, aber nicht die Einwanderung der pakistanischen Textilarbeiterin, die dort zu wenig verdient. Das vorherrschende Mobilitätssystem ist höchst exklusiv. Es beruht darauf, dass diejenigen, die sich schnell fortbewegen oder stets auf Überseeprodukte zugreifen, dies auf Kosten anderer tun: auf Kosten der Umwelt, zukünftiger Generationen und derjenigen im Globalen Süden, die schon jetzt die dadurch verursachten Klimafolgen besonders stark zu spüren bekommen.

Das Politikum Dritte Piste Wie ernst es die österreichische Politik nun mit dem Klimaschutz tatsächlich nimmt, zeigt auch die Causa dritte Piste in aller Deutlichkeit. Der Wiener Flughafen plant seit einigen Jahren den Bau einer dritten Start- und Landepiste. Wider aller Erwartungen verbot im Februar das Bundesverwaltungsgericht das Bauprojekt. Die Begründung: Klimaschutz und der Verlust 600 Hektar stadtnaher landwirtschaftlicher Flächen. Auch Österreich hat den Vertrag von Paris ratifiziert, dieser verpflichtet die EU zur Senkung seiner CO2- Emissionen um mindestens 40% bis 2030 zum Referenzjahr 1990. Wolle Österreich diese Verpflichtungen einhalten, so dürfe das Flugaufkommen nicht mehr zunehmen. Anscheinend war, was bei der Pariser Klimakonferenz gesagt wurde, doch nur ein Lippen bekenntnis. Denn was auf dieses Gerichtsurteil folgte, war die Bildung einer Front, bestehend aus verschiedensten PolitikerInnen, Wirtschaftenden und Gewerkschaften, die massiv gegen das Urteil vorging. Totschlagargument: 30.000 Arbeitsplätze, die dieses Infrastrukturprojekt angeblich bringen würde. Diese Zahl ist höchst umstritten. Aktuell werden nur rund 4000 Personen von der Flughafen Wien AG beschäftigt. Die allerwenigsten der versprochenen Jobs würde der Flughafen also selbst schaffen, es handelt

sich vielmehr um nachgelagerte Jobs. So wird z. B. durch den Supermarkteinkauf der Angestellten ein anderer Arbeitsplatz gesichert. Außerdem: Arbeitsplätze könnten auch beim Ausbau grüner Infrastruktur geschaffen werden. Der vorläufig verhinderte Bau der dritten Piste und die Reaktionen in den Medien zeigen, dass bisher keine öffentliche Debatte darüber stattfand, wo Grenzen des Wachstums gezogen werden müssen, um unsere Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten und den Klimawandel zu verhindern. Welche Wirtschaftssektoren sollen wachsen und welche schrumpfen? Wie können diese Übergänge sozial gerecht gestaltet werden? Ist es sinnvoll, neue Infrastruktur zu bauen, die eine emissionsintensive Mobilität und Lebensweise für die nächsten Jahrzehnte einbetoniert? Diese Diskussionen braucht es dringend, wenn uns die sozial-ökologische Transformation ernst ist.

renz in Paris gegründet und versucht seitdem die Perspektive der Klimagerechtigkeit in die öffentliche Diskussion einzubringen. Mit dem Thema dritte Piste beschäftigt sich die Bewegung seit über einem Jahr und hat inzwischen nicht nur zwei Klimacamps in der Nähe des Flughafens organisiert, sondern auch Demos und Kundgebungen veranstaltet, auf Podien gesprochen und medial einen Gegenpol zu den starken Stimmen der Pistenbefürworter geschaffen. Gleichzeitig setzt sie sich aber auch für Alternativen ein: für ein zukunftsfähiges Mobilitätssystem, für Energiegerechtigkeit und Ernährungssouveränität, um nur einige Beispiele zu nennen. Zivilgesellschaftliches Engagement ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Gerade auch Studierende, sollten sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden und für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung eintreten.

Die Bewegung „System Change not Climate Change!“ Und genau diesen Diskurs anzufeuern, hat sich die politische Bewegung „System Change not Climate Change!“ zur Aufgabe gesetzt. 2015 hat sie sich im Vorfeld der Klimakonfe-

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Mehr Informationen unter: www.systemchange-not-climatechange.at facebook.com/systemchangenotclimatechange.A/


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Koch- Backblog

Peace Joy And Pancakes Der Koch- und Backblog mit Schmäh. Der Koch- und Backblog mit Schmäh. Autoren: Gabriel Schaffler, Dennis Kacetl; Fotos: Gabriel Schaffler, Silke Lapina, Dennis Kacetl

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er bestimmt größte Grund des Entstehens der Plattform Peace Joy And Pancakes war wohl die Leute wieder vermehrt mit Schmäh und einfach erklärten Rezepten in die Küche zu locken und zu motivieren sich selbst ihre Lieblingsspeisen zuzubereiten. Dabei liegt das Zusammenspiel von Spaß und einem fundierten Grundwissen über Lebensmittel im Vordergrund. Servus! Mit Peace Joy And Pancakes wollte ich mir eine individuelle Plattform schaffen, um mich dort künstlerisch auszutoben. Nach meiner Lehre zum Zuckerbäcker habe ich mit meinem WG-Buddy Dennis angefangen den Kochblog auf verschiedenen Medien aufzuziehen. Ein Ansporn für mich waren Leute, die sehr schöne aber schwierig scheinende Gerichte völlig überschätzen und sich dadurch nicht wagen diese selbst auszuprobieren. Sobald nur die Begriffe „Sauce Hollandaise“ oder „Pochieren der Eier“ in der Zubereitung vorkommen, denken sie schon an das Restaurant an der nächsten Ecke, weil das Rezept für sie ja viel zu schwer ist. Deshalb wollte ich die Gelegenheit nutzen charmant und humorvoll zu zeigen, wie einfach und lustig es sein kann edle Gerichte selbst zu zaubern. Der Name

sagt eigentlich schon alles. In der Sendung geht es um die Liebe zum Essen und um die Gaude, die man sich bei der Zubereitung machen kann. Es freut mich auch sehr, wenn ich dann Feedback von den Zusehern bekomme, die sich dadurch auch einmal an etwas anderes außer Eierspeis und Spaghetti mit Pesto heranwagen. Gekocht oder gebacken wird eigentlich alles: Von veganen Feigen-Dattel-Muffins über Hummus mit Pita-Brot bis hin zum Wiener Gulasch mit selbstgemachten Semmelknödeln. Es gibt auch einige interessante Gerichte, die wenig Zeit und Geld in Anspruch nehmen und hervorragend schmecken. Dabei achten wir auch sehr darauf, dass wir nichts verschwenden, ganz nach dem Motto: „Wir wasten kein Food!“ Das heißt auf Deutsch, wir verschwenden kein Essen! Es werden auch immer wieder Spezialfolgen produziert mit eingeladenen Gästen. Zur 10. Episode besuchte uns Ilkcan im Studio (welches aus unserer WG-Küche besteht), ein Freund, der dabei half einen wahnsinnig guten Döner Kebap zu kreieren. Mit Ilkcan habe ich außerdem angefangen ein Podcast

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auf SoundCloud und anderen Medien hochzuladen, bei dem wir über Gott und die Welt reden und alle Themen, die uns durch den Kopf schießen einbauen. Wir haben uns für diese Ausgabe etwas Besonderes überlegt und eine Tarte mit weißer Schokoladenmousse für euch gezaubert. Natürlich könnt ihr euch das Video ansehen – wir raten es euch sogar, weil der PJP Charme auf geschriebenen Medien ein wenig verloren geht. Nichtsdestotrotz haben wir hier das Rezept auf herkömmliche Weise für euch vorbereitet.


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Weiße Schokomousse-Tarte mit Früchten

„Ui, des wird nix, des ist zu trocken!”, dann kannst du noch Los geht’s mit den Zutaten: lässig einen weiteren Schluck Milch oder Dotter hinzufügen. Mürbteig Der Teig kommt dann, in eine 100g Kristallzucker – 100g Butter – 1 Eigelb Frischhaltefolie eingewickelt, Prise Salz und Backpulver – 250g glattes Mehl für ca. eine Stunde in den Kühl30g Milch schrank und danach kannst du ihn schön entspannt auf ca. 3 Millimeter ausrollen und Schokoladenmousse in die Form legen. Mit einer 50g Milch – 1 Eigelb – 1 EL Kristallzucker Gabel noch ein paar Löcher 2 ½ Stk. Blatt Gelatine – 250g Schlagobers stupfen (einstechen) und dann für 20-25 Min. in den Ofen bei ca. 150 °C Umluft. Goldbraun ist das Stichwort! Noch aus der Weiße Schokomousse-Tarte mit warmen Form den Teig entFrüchten nehmen. Für die Schokoladenmousse hackst du als erstes die Schokolade Die Zubereitung ist eigentlich sehr leiklein und löst sie relaxed in einem Waswand, aber bevor du an die fette fancy serbad auf und die Gelatine legst du Schokocreme denkst, sollte der Teig in eine Schüssel kaltes Wasser, bis sie schon fertig gebacken und aus der Form weich wird. Rühre dein Eigelb mit dem genommen sein. Als Form schnappt ihr Zucker schaumig und gib dann die heieuch am besten einen Reifen, Tortenße Milch dazu. Es ist wichtig, immer gut ring oder eine Quicheform. Zuerst wird umzurühren und nichts anbrennen zu einfach die handwarme Butter mit dem lassen. Füge noch die ausgedrückte Zucker verknetet, bis du einen glatten Gelatine hinzu und koche alles noch Teig hast. Als nächstes schmeißt du kurz auf. Der Topf kommt dann weg von dann den Dotter mit dem Salz in die der Flamme und du gibst die SchokoRunde und knetest weiter. Anschließend lade dazu - wieder gut umrühren und kommt auch schon das gesiebte Mehl kurz herunterkühlen lassen. Währendmit dem Backpulver dazu, sowie noch dessen schlägst du deinen Obers ein Schuss Milch. Wenn du aber siehst:

schön schaumig. Wenn dein Schokoladengemisch schon gut ausgekühlt ist, kommt der spannende Teil! Ein Drittel des Obers kommt zur Schokoladenmasse und wird untergehoben. Diese Masse kommt dann zu den restlichen 2/3 Obers dazu und wird wieder untergehoben. Wenn die Creme sich zu einer homogenen Masse verwandelt hat, füllst du es in deine Form und haust alle deine Lieblingsfrüchte darauf. That’s it brother! Viel Spaß und dreht keinen Schas! Auf unserer Facebook- oder YouTube-Seite siehst du auch das Video dazu mit einer genaueren Beschreibung! LINK zum Video: https://youtu.be/APaLdxiF_g4 oder: fb.com/peacejoyandpancakes Peace Joy And Pancakes findest du auf: Facebook, YouTube, Instagram und SoundCloud. Schau doch mal bei uns vorbei!


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Zoll Plus

Tipps, Tricks und Techniken für tolle Texte AutorInnen: Zoll Plus, Christian Bock

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iele Ideen und praktische Hilfestellungen für die Arbeit mit Texten gab es für das ÖH Pressereferat und die Redaktion von zoll+ beim gemeinsamen Workshop mit Roman Kellner von Wort & Weise. Wie komme ich zu knackigen Überschriften? Was macht einen guten Text aus? Wie kann ich den/die LeserIn für den Text interessieren? Was tun, wenn einem gar nix einfällt? Wie kann ich ein wissenschaftliches

Thema verständlich und unterhaltend beschreiben? Wie können Sätze ausgemistet werden und klarer formuliert werden? Diese und viele andere Fragen mehr haben wir an einem viel zu kurzen Nachmittag bearbeitet und diskutiert. 13 TeilnehmerInnen aus den Redaktionen des ÖH Magazins und von zoll+ haben sich bei dem Workshop Ende Mai ausgetauscht, Abläufe diskutiert und viel Input für ihre konkrete Arbeit bekommen.

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Roman Kellner hat den Workshop geleitet und seine Sprechgeschwindigkeit an die knappe Zeit, die uns zur Verfügung stand angepasst. Er ist seit Jahren in der Branche des Journalismus tätig, hat Sozial- und Kulturantrhopologie studiert und ist geprüfter Umweltberater. Als langjähriger Chefredakteur des Greenpeace-Magazins „Act“ hat er sich einerseits mit unseren Themen vertraut gefühlt und andererseits viel Expertise zum Ablauf von Redaktionsarbeit


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Zoll Plus

zoll+ knapp Österreichische Schriftenreihe für Landschaft und Freiraum In der aktuellen Ausgabe von zoll+ liegt der Fokus auf dem facettenreichen Begriff der „Ressource“, die ja bekanntlich an allen Ecken und Enden fehlt. Knapper Lebensraum, knapper Boden und auch Nahrungsmittel, Zeit und Geld werden und sind knapp. Talregionen und große Städte sind Brennpunkte gerechter und ressourcenschonender Flächennutzung. Wie wird Ernährungssicherheit bei beschleunigter Zunahme an versiegelten Flächen gewährleistet? Wie entwickelt sich die Artenvielfalt durch die Reduktion des Lebensraums und welchen Beitrag können PlanerInnen zur Sicherung ebendieses beitragen? Darüber hinaus ist das Geld im Börserl knapp und hat die Auflösung geschichtsträchtiger Institutionen wie der Österreichischen Bundesgärten zur Folge. Aber: so knapp vor Projekteinreichung und nach etlichen Preisverhandlungen mit den AuftraggeberInnen sind Planungsbüros mit wenig Zeit und Kapital konfrontiert, die in manchen Fällen kreative Prozesse durchaus befeuern können (oder müssen). Wieder einmal ein spannendes Heft voll unterschiedlicher Aspekte des Themas „knapp“.

Mindmapping, ein hilfreiches Mittel um Gedanken zu strukturieren

und dem Umgang mit Texten einbringen können. Mitgenommen haben wir uns viele Ideen für die Abläufe in unseren Redaktionen. Aber auch für Seminar- und Diplomarbeiten sind die folgenden Tipps hilfreich! Die Kommunikation rund um einen Artikel kann verbessert werden, indem man sich zu Beginn mit dem/der AutorIn auf ein Konzept einigt. Drei Fragen vor Beginn der Schreibarbeit sind dabei zentral: 1. Wer bin ich? Als wer schreibe ich? 2. Wen will ich mit dem Text erreichen? 3. Was will ich mit dem Text erreichen (Information, Unterhaltung, Aufforderung, ...) Ein weiteres hilfreiches Werkzeug zum Texten sind verschiedene Methoden zur Ideensammlung: Mindmapping ist vielen ein Begriff und ist auch beim Schreiben eines Textes ein hilfreiches Mittel um die Gedanken zu strukturieren. Eine weitere

Weitere Infos hier: www.zollplus.org Bestellungen hier: office@zollplus.org

vorgestellte Methode heißt Kawa. Dabei wird das Thema aufgeschrieben und zu jedem Buchstaben des Wortes ein Stichwort geschrieben. So gewinnt das Thema an Facetten und man hat einen möglichen Startpunkt. (siehe Abbildung) Im Workshop haben wir uns auch mit verschiedenen journalistischen Textsorten beschäftigt. Die Gestaltung einer Zeitschrift kann vielseitiger werden, wenn nicht nur Artikel und Berichte vorkommen, sondern auch Interviews, Essays, Streitgespräche oder Kommentare. Gerade die zoll+ Redaktion möchte nach dem Nachmittag mit Roman Kellner die Vielfalt in der Zeitschrift etwas erweitern. Austausch war eine der Hauptmotivationen den Workshop mit zwei doch recht unterschiedlichen Redaktionsteams zu veranstalten. Dieses Ziel ist voll aufgegangen. Wir haben uns bei einer gemeinsamen Mittagsjause kennengelernt und waren nach

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dem Nachmittag auch um viele Ideen reicher, wie weitere Kooperationen aussehen können.

Du hast Ideen für einen Artikel im ÖH Magazin? Oder möchtest dich im Redaktionsteam des Pressereferates engagieren? Cool! Dann schau auf fb.com/oehmagazin oder schreib an presse@oehboku.at

Wir freuen uns auf deinen Beitrag!


Trude Trautsich Ein Kommentar AutorInnen: Anonym / Illustration: Manuela Kraft

Liebe junge Leute! Ich bin die Trude, und ich sag euch jetzt was! Es ist schon eine Zeit lang her, dass ich mich durch die Universität geplagt habe. Aber die Leute von heute, die müssen doch alle viel mehr lernen! Zu meiner Zeit war das noch schön. Da hat man halt auch eher gearbeitet. Manche natürlich auch studiert, aber wenn ich mir das heute so ansehe! Jessas, na! Da sind Studentinnen und Studenten, die arbeiten sehr viel, manche haben sogar schon eigene Kinder. Viele leben von Beihilfen und staatlichen oder elterlichen Unterstützungen. Aber es ist trotzdem nicht leicht. Vor allem nicht, wenn es da dann Lehrveranstaltungen gibt, die zu wenig Prüfungstermine anbieten. Den Kindern bringt man bei nicht zu streiten, aber selber muss man dann um die Prüfungsplätze raufen. Aber noch umständlicher sind diese... na, wie heißt denn das Wort nochmal, ja, genau, diese prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen! Die Beurteilung erfolgt während der Lehrveranstaltung auf Grund verschiedener Leistungen. Prüfungsimmanent sind hauptsächlich Übungen und im Curriculum festgelegt Veranstaltunge. Oft macht dies Sinn, aber oft macht es das Studium unnötig schwer oder lang. LBT- und UBRM-

Trude Trautsich – und du?

Studierende können seit ein paar Jahren ein Lied davon singen. Prozesstechnik II heißt der gemeinsame Ungustl. Von vielen gefürchtet, und das zu Recht, ist diese VU mit freiwilliger Übung im Sommersemester zu absolvieren. Am Ende der Lehrveranstaltung gilt es, zwei der drei möglichen Prüfungen zu schreiben und über 101 Punkte zu erreichen. Wenn man das große Stoffgebiet in der eigentlich viel zu kurzen Zeit der Lehrveranstaltung ausblendet, eigentlich ja schaffbar. Klar. Außer man ist halt berufstätig, oder hat eine Familie zuhause, oder ein Kind oder zieht sich mal eine Grippe zu, die einen daran hindert, an einem Prüfungstermin teilzunehmen... Dann spielt man mit dem Feuer, denn wer die Prüfung nicht schafft, für den heißt es Adieu und bis in einem Jahr wieder. Skurril, dass man eigentlich vier Prüfungsantritte hat, einschließlich der Kommissionellen Prüfung, macht dann 12-mal im Prüfungssaal sitzen. Großzügig! Blöd nur die drei Termine im Sommersemester. Kein einziger im Herbst. Wäre wahrscheinlich einigen geholfen, wenn man in der Nachfrist nochmal antreten könnte, um dann nicht sinnlos ein Jahr auf den nächsten Versuch warten zu müssen. Würd‘ doch niemandem wehtun, oder?

Hast du ein Anliegen, das du gerne loswerden möchtest? Dann trau dich und sende uns eine E-Mail mit dem Betreff „Trautsich Trude“ an presse@oehboku.at und vielleicht vertritt Trude demnächst auch schon deine kritische Meinung!

Gewinnspiel Hey Pilzkopf! Im ÖH Magazin sind ein paar Pilze versteckt, die sehen aus wie der hier!

Wow! Gratuliere, du hast schon einen gefunden! Du bist ja der Wahnsinn. Wenn du alle Pilze findest und die Anzahl inklusive Seitenzahl an presse@ oehboku.at sendest, gewinnst du vielleicht eine von fünf Hut & Stiel Erlebnisführungen! Also Beeilung! Einsendeschluss ist der 07.11.2017. Die Gewinner werden per E-Mail verständigt. fb/bokumemes


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