2016
Š HEKS
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke
Impressum und KontaKte Projektauskunft der Evangelischen Werke Maria Dörnenburg, Brot für alle Bürenstrasse 12 Postfach 1015 3000 Bern 23 Tel. 031 380 65 62, Fax 031 380 65 64 doernenburg@bfa-ppp.ch, www.brotfueralle.ch Brot für alle Maria Dörnenburg Beratung und Fundraising Kirchgemeinden Tel. 031 380 65 62 doernenburg@bfa-ppp.ch Mission 21 Miriam Glass Tel. 061 260 23 03 miriam.glass@mission-21.org HEKS Sara Baumann Tel. 044 360 88 10 sara.baumann@heks.ch Regula Demuth Tel. 044 360 88 07 regula.demuth@heks.ch
Vermittlung von Referentinnen und Referenten Brot für alle Gerne vermitteln wir Ihnen Fachleute aus Nord und Süd, die zu entwicklungspolitischen Fragen und Projekten mit Schwerpunkt Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften referieren. Stephan Tschirren Fachperson Bildung und Katechese Tel. 031 380 65 95 tschirren@bfa-ppp.ch Mission 21 Vermittlung von ökumenischen Mitarbeitenden in den Projekten, Programmverantwortlichen in Basel und Gästen aus Übersee als Referentinnen und Referenten für Ihren Anlass Christa Nadler Tel. 061 260 22 67 christa.nadler@mission-21.org HEKS Vermittlung von Fachpersonen als Referentinnen und Referenten über HEKSProjekte für Ihren Gemeindeanlass Sara Baumann Tel. 044 360 88 10 sara.baumann@heks.ch
Audiovisuelle Medien Filme und Videos für den Unterricht und die Erwachsenenbildung, Fachstelle «Filme für eine Welt» Daniel Gassmann und Dorothee Lanz Monbijoustrasse 31 Postfach 8366 3001 Bern Tel. 031 398 20 88 www.filmeeinewelt.ch HEKS-Fotodienst Fotos und Kleinausstellungen über einzelne HEKS-Projekte für Ihren Gemeindeanlass Sabine Buri Postfach 8042 Zürich Tel. 044 360 88 30 sabine.buri@heks.ch Redaktion Pascale Schnyder, Brot für alle Layout grafik.trieb, 2560 Biel www.grafik.trieb.ch Druck Rub Media AG, 3084 Wabern
Regula Demuth Tel. 044 360 88 07 regula.demuth@heks.ch
*Folgende Werke sind zertifiziert: Brot für alle, HEKS, Mission 21, Horyzon, cfd, TearFund
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Wo fInde Ich Was? Gut zu wissen
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Ein Auftrag – drei Werke Brot für alle sammelt für Partnerwerke
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Wie funktioniert die Projektunterstützung ?
6
Ökumenische Kampagne 2016 Ökumenische Zusammenarbeit
7 7
projekte geordnet nach Werk
Brot für alle
8 - 12
Mission 21
13 - 21
HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
22 - 37
DM-échange et mission
38 - 40
Internationales Blaues Kreuz (IBK)
41
Christlicher Friedensdienst (CFD)
42 - 43
Connexio
44 - 45
Heilsarmee
46 - 47
Horyzon
48
Mission Evangélique Braille (MEB)
49
Service de Missions et d’Entraide (SME)
50
TearFund
51
projekte geordnet nach Land
Algerien
43
Angola
39
Argentinien
44
Äthiopien
22
Bangladesch Benin
23, 48 9, 40, 49
Bolivien
19, 44
Brasilien
24, 46
Burkina Faso Chile China / Hongkong Costa Rica Ecuador
49 13, 45 11, 15, 18 17 8, 17, 46
Elfenbeinküste
49
Ghana
15
Guatemala
8
Haiti
25, 46
Honduras Indien
9, 26 15, 27
Indonesien
9, 15
Japan
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
18
3
Kambodscha Kamerun Kenia Kolumbien Kongo (Demokratische Republik und Republik Kongo)
28, 45 16, 38, 49 9 29, 48 10, 14, 30, 41, 45, 47, 49
Kuba
39
Laos
50
Madagaskar
40
Malaysia
15
Marokko
43
Mauritius
40
Mexiko
39
Mosambik
39
Myanmar
47
Nepal
50
Niger
31
Nigeria
17
Pakistan Palästina/Israel Peru
47 18, 32, 42 19, 51
Ruanda
38
Schweiz
8, 9, 18, 48
Senegal
33, 50
Sierra Leone
9
Simbabwe
35
Südsudan
20, 36
Südafrika
20, 39
Südkorea
18
Tansania
21
Togo
40
Tschad
41
Uganda
51
auf Gebiete und Kontinente bezogene projekte
Afrika Asien Europa Lateinamerika weltweit
9, 10, 13, 37, 38, 39, 40, 47, 49 18, 37 8, 9, 11 17, 37 9, 11, 40
thematische projekte
Bildung
37
Dialogue4change
12
Ethisch Wirtschaften
10, 11
Frauenförderung
21
Kooperationsgemeinschaft
12
PEP! (Professionals Exposure Program)
21
Recht auf Nahrung
4
8, 9
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gut zu WIssen
ein auftrag – drei Werke Als die Reformierten der Schweiz ihre Entwicklungs-, Hilfs- und Missionswerke gründeten, wollten sie weit gehen. Bis heute, mehr als 50 Jahre danach, fruchtet die Zusammenarbeit noch immer und es konnten auf dem gemeinsamen Weg unzählige Projekte und Programme in aller Welt umgesetzt und realisiert werden.
Die drei Organisationen hätten den langen Weg nicht ohne ihre Kirchgemeinden und ihre Mitglieder gehen können: Mit Suppentagen, Basaren, Rosenverkäufen, Kollekten und Aktionen haben sie zur Projektunterstützung beigetragen und engagierten sich solidarisch mit ihren Werken für die Not leidenden Menschen. Dafür danken wir von Herzen!
© ACT Alliance
Nachfolgende Abbildung zeigt auf, wie die Zusammenarbeit geregelt und Synergien geschaffen werden.
« Wenn du schneLL Gehen WILLst, Geh aLLeIn. Wenn du WeIt Gehen WILLst, Geh mIt anderen.» Afrikanische Weisheit
Brot für alle sammelt für partnerwerke
Das Missionswerk - Weltweite Gemeinschaft von Kirchen und christlichen Organisationen - Unterstützung der Arbeit und Projekte von rund 70 Partnerkirchen und -organisationen in Asien, Afrika und Lateinamerika - Weltweite Kirche Sammelschwerpunkt: Oktober/November, Missionssonntag (1. Advent)
Das Hilfswerk - Kirchliche Zusammenarbeit in Osteuropa - Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa - Soziale Integration und Anwaltschaft für sozial Benachteiligte in der Schweiz
Diakonie weltweit
Flüchtlingssammlung im Juni, Sammlung im Dezember
Der Entwicklungsdienst - Entwicklungspolitische Arbeit in den Bereichen Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften - Ökumenische Informations- und Sammelkampagne mit Fastenopfer - Finanzielle Unterstützung und Qualitätssicherung von Projekten neun evangelischer Partnerwerke
Brot für alle leistet im Auftrag des Evangelischen Kirchenbundes SEK Sensibilisierungsarbeit, engagiert sich entwicklungspolitisch im Norden wie im Süden, koordiniert die gemeinsame Qualitätssicherung der Partnerwerke und führt Informations- und Spendenkampagnen durch. Mit den Einnahmen können rund 350 Projekte und Programme der evangelischen Werke unterstützt werden. Diese werden nach gemeinsam erarbeiteten Qualitätsstandards überprüft. Verschiedene Arbeitsgruppen mit externen und internen Fachleuten beurteilen die gesamte Programm- und Projekttätigkeit und wachen über die Einhaltung der gemeinsamen Grundsätze. Sie prüfen, ob die Standards für Planung, Abwicklung, Begleitung und Evaluation eingehalten werden.
Aktions- und Sammlungsschwerpunkt: Passions-/Fastenzeit
Abbildung 1 © by Ev.–ref. Landeskirche Zürich
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Jede der drei landeskirchlichen Organisationen hat ihre spezifische Sammlungszeit. Helfen Sie uns, die Kräfte zu bündeln und unterstützen Sie während den jeweiligen Zeitfenstern die entsprechende Organisation. Im Interesse aller Werke bitten wir Sie, bei Ihrer Sammlung die ZEWO-Richtlinien zu beachten. Diese schreiben vor, dass die Gelder derjenigen Organisation zufliessen, in deren Namen gesammelt wird. Die Organisation leitet die Gelder gemäss ihrem Auftrag weiter.
© HEKS
Projektbezogene und projektunabhängige Spenden variieren von Jahr zu Jahr. Um den Spenderinnen und Spendern grösstmögliche Transparenz zu bieten, werden im Projektheft deshalb nicht mehr die budgetierten Beträge aufgeführt, die Brot für alle voraussichtlich im kommenden Jahr an die Partnerwerke überweisen möchte. Sondern es werden die effektiven Beiträge des vergangenen, abgeschlossenen Geschäftsjahres ausgewiesen.
Wie funktioniert die projektunterstützung? Wenn Sie eines der in diesem Heft aufgeführten Projekte unterstützen möchten, erwähnen Sie bei der Überweisung an Brot für alle die Projektnummer. Brot für alle leitet den Betrag zu 100 Prozent an das Projekt weiter. Fliessen mehr Mittel in ein Projekt als vorgesehen, darf die Trägerorganisation den Überschuss für das Folgejahr, das entsprechende Landesprogramm oder einen Kontinentalfonds verwenden.
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Beiträge an Brot für alle, die nicht projektgebunden sind, werden gemäss dem Verteilschlüssel des SEK auf die Partnerwerke von Brot für alle aufgeteilt. Dieser Verteilschlüssel wird zurzeit überarbeitet und ist bei Drucklegung des Hefts noch nicht verabschiedet. Sobald er in Kraft tritt, werden wir Sie über www.brotfueralle.ch/projekte informieren. Indem Sie uns mitteilen, für welches Projekt Sie sammeln und welchen Betrag Sie ungefähr vorsehen, helfen Sie uns die Finanzierung vorausschauend zu planen. Für Fragen rund um die Projektunterstützung steht Ihnen die Projektauskunft (Kontakt im Impressum) gerne zur Verfügung.
Im Projektheft 2016 sind deshalb die effektiv erfolgten Zuwendungen aus dem Jahr 2014 aufgeführt. Sie dienen als Richtwert, in welchem Umfang Brot für alle ihre Partnerwerke im Jahr 2016 unterstützen möchte. Davon ausgenommen sind die eigenen Projekte von Brot für alle, die ausschliesslich durch Eigenmittel und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza finanziert werden. Hier wird weiterhin das Budget für das kommende Jahr aufgeführt.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
ÖKumenIsche KampaGne 2016 Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken Die Welt rückt zusammen. Die Wirtschaft arbeitet immer globaler. Doch das Recht bleibt hinter dieser Entwicklung zurück. Genau das nehmen Brot für alle und Fastenopfer zusammen mit Partner sein in der Ökumenischen Kampagne 2016 unter die Lupe. Denn leider werden Menschenrechte heute sehr oft durch transnationale Konzerne verletzt. Brot für alle und Fastenopfer stossen bei ihrem Engagement in Armutsregionen der Welt immer wieder auf gravierende Probleme. Beim Abbau von Rohstoffen, zum Beispiel in der DR Kongo oder in Burkina Faso, werden Wasser, Luft und Böden vergiftet oder Menschen von Sicherheitskräften getötet. Menschrechtsverletzungen werden dort nicht geahndet, weil die Justiz korrupt oder die staatlichen Instanzen zu schwach sind. Warten, bis rechtsstaatliche Strukturen in fragilen Staaten hergestellt sind, ist keine Lösung.
Wo Gold den Glanz verliert. Die Jagd nach Gold vertreibt Menschen von ihrem Land: sehen-und-handeln.ch
Es braucht darum auch bei uns verbindliche Regeln zu sorgfältigem und verantwortungsbewusstem Wirtschaften. Dafür setzen sich Fastenopfer und Brot für alle im Rahmen der Ökumenischen Kampagne 2016 mit der Konzernverantwortungsinitiative ein. Sie soll Konzerne mit Sitz in der Schweiz zu einer Sorgfaltsprüfung ver-
pflichten, damit die Verantwortung nicht an der Landesgrenze aufhört. Denn es gehört zu unserer Grundüberzeugung als kirchliche Werke, dass die Wirtschaft dem Leben dienen soll – nicht umgekehrt. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie auf: www.sehen-und-handeln.ch
ÖKumenIsche zusammenarbeIt Wenn Sie gemeinsam mit einer katholischen oder christkatholischen Gemeinde sammeln, gibt es die folgenden drei Möglichkeiten, Ihre Spenden einzusetzen: sammeln für das gleiche projekt: entwicklungspolitisches engagement in Kongo, asien und Guatemala In diesen Ländern und Regionen engagieren sich Fastenopfer und Brot für alle gemeinsam in der Entwicklungspolitik. Projektfinanzierung und Abrechnung erfolgen getrennt. sammeln für parallele projekte: brasilien, Indien, Kolumbien, Kongo und senegal In diesen Ländern engagieren sich Fastenopfer und Partner von Brot für alle in Projekten mit ähnlichen Zielsetzungen. Projektfinanzierung und Abrechnung werden auch hier separat geführt. sammeln für projekte im gleichen Land: Kongo, madagaskar, senegal, südafrika, brasilien, Guatemala, haiti, Kolumbien, Indien und Laos In den aufgeführten Ländern sind sowohl Fastenopfer als auch Brot für alle und ihre Partnerwerke tätig.
Eine detaillierte Liste der ökumenischen Projekte finden Sie auf www.brotfueralle.ch/projekte oder bei der Projektauskunft Brot für alle (Kontakt im Impressum).
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Brot für alle Bürenstrasse 12 Postfach 1015, 3000 Bern 23
Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch
Brot für alle Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einem nachhaltigen Lebensstil und engagieren uns entwicklungspolitisch für ethisches Wirtschaften und das Recht auf Nahrung. Im Süden unterstützen wir Menschen dabei, sich aus eigener Kraft von Armut, Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern, stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen.
Brot für alle programm 000.8007
2015 hat sich die Uno-Staatengemeinschaft mit der Agenda 2030 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt, die für Entwicklungs- und für Industrieländer gelten. Ernährungssicherheit und eine nachhaltige Landwirtschaft stehen ganz oben auf der Agenda. Dies bestärkt Brot für alle darin, sich weiterhin für eine selbstbestimmte Ernährung einzusetzen: in Entwicklungsländern wie in der Schweiz; auf Projektebene wie bei den politischen Rahmenbedingun-
Die Ausweitung eines industriellen Agrarmodells und der Ausverkauf von Agrarland an private Investoren verdrängen diejenigen vom fruchtbaren Ackerland, die die Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren: die Bäuerinnen und Bauern. Ihre Stellung gilt es zu stärken. Sie müssen mitbestimmen, wenn es um die Ausgestaltung nachhaltiger Ernährungssysteme geht. Brot für alle engagiert sich zusammen mit der internationalen Bauernbewegung La Via Campesina für die Erarbeitung einer UnoDeklaration, die die Rechte der Bäuerinnen und Bauern stärken und schützen soll.
© ACT Alliance
rechte der bäuerInnen und ÖKumenIsche südpartnerschaften
gen. Denn der Überkonsum bei uns hat in vielen Entwicklungsländern Umweltzerstörung und schlechtere Ernährung zur Folge. Die industrielle Tierproduktion oder die Herstellung von Soja und Palmöl sind Beispiele dafür.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 223 000.– 835.8047 835.8016 835.8046 835.8070 835.8097
weltweit Ecuador Guatemala weltweit Schweiz und Europa
paradIGmenWechseL LandWIrtschaft Brot für alle programm 000.8005 Für eine regionale, vielfältige und bäuerliche Landwirtschaft Brot für alle engagiert sich für einen Richtungswechsel in der Landwirtschaft und bei der Ernährung: Vielfalt statt Einheitsbrei, Nahrungsmittel statt Rohstoffe, mit der Natur statt gegen die Natur. Wir sensibilisieren
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Schutz der Rechte von Bäuerinnen und Bauern, La Via Campesina Umsetzung des Rechts auf Nahrung, Stärkung Bauernrechte, FIAN Ernährungssouveränität, Saatgutvielfalt, Bauernrechte, REDSAG Ökumenische Partnerschaften im Bereich Recht auf Nahrung Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
und informieren Öffentlichkeit und Politik dafür, dass eine moderne Landwirtschaft auf das Wissen der Bäuerinnen und Bauern setzen und ohne Gift und Chemie produzieren muss. Unser politisches Engagement zielt auf die Förderung einer Landwirtschaft ab, die eine gesunde und ökologische Lebensmittelproduktion und die in der Landwirtschaft tätigen Menschen stärkt – und nicht die Interessen der Agrarkonzerne. So hat die Regierung in Kenia ein neues Gesetz erlassen, das es Bäuerinnen und Bauern verbietet, Saatgut aus eigener Ernte zu verkaufen. Im Hintergrund wirken auch Agrarkonzerne wie die Schweizer Syngenta für sol-
che Gesetze, die ihnen den Marktzugang in Afrika erleichtern sollen. Brot für alle unterstützt ein Netzwerk in Kenia, das sich gegen dieses Gesetz wehrt. Lernen können die Organisationen in Kenia von den Erfahrungen aus anderen Ländern, wie zum Beispiel von Guatemala. Dort konnte die Verabschiedung eines ähnlichen Gesetzes durch Massenproteste verhindert werden. Auch in Honduras mobilisiert das Netzwerk ANAFAE gegen ein solches Gesetz. Brot für alle ermöglicht es den Partnerorganisationen, an wichtigen internationalen Treffen und Seminaren teilzunehmen, an denen gemeinsam Strategien zum Schutz bäuerlicher Saatgutsysteme entwickelt werden.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 332 000.– 835.8037 835.8036 835.8026 835.8097
Kenia Honduras weltweit Schweiz/Europa
Kampf GeGen LandGrabbInG Brot für alle programm 000.8004
In Afrika ist Landgrabbing durch private oder staatliche Investoren ein grosses Problem. So hat etwa die Schweizer Firma Ad-
Netzwerk für das Recht auf Nahrung, ökologische Landwirtschaft und Saatgutvielfalt, KEFRA Ökologische Landwirtschaft, Ernährungssouveränität, ANAFAE Lokale Saatgutvielfalt und Bauernrechte, GRAIN Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
dax Bioenergy in Sierra Leone über 10 000 Hektar Land für die Agrotreibstoffproduktion gepachtet. Brot für alle unterstützt die lokale Partnerorganisation Silnorf in der Begleitung und Rechtsberatung der betroffenen Dorfgemeinschaften. Es ist wichtig, dass sich die Organisationen auch über die Landesgrenzen hinweg zusammenschliessen, um sich gegen Landgrabbing zu wehren. Mit der Bauerngewerkschaft Synergie Paysanne in Benin und den internationalen Organisationen GRAIN und
FIAN organisiert Brot für alle Workshops und Konferenzen, an der sich Bauern- und Basisorganisationen aus westafrikanischen Ländern austauschen und weiterbilden. Sie entwickeln Strategien, wie sie gegen Landgrabbing vorgehen können und fordern von ihren Regierungen, die Landrechte der Bäuerinnen und Bauern zu schützen. Denn fruchtbares Ackerland ist die wichtigste Grundlage für die Ernährungssicherheit und das ‚Brot‘ für alle.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 495 000.– 835.8066 835.8056 835.8076 835.8057 835.8097
Ostafrika Westafrika und Benin Sierra Leone Westafrika und Indonesien Schweiz und Europa
Netzwerk gegen Landgrabbing, ASO Plattform und Kampagne gegen «Land- und Water Grabbing» Vom Land Grabbing betroffene Gemeinschaften stärken, Silnorf Widerstand gegen Landgrabbing für Palmölproduktion Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
GerechtIGKeIt Im KLImaWandeL
Entwickeln von Strategien im Umgang mit dem Klimawandel Veränderte Wetterbedingungen und häufigere Extremereignisse wie Wirbelstürme, Dürren und Überschwemmungen gefährden die Ernährungssicherheit noch mehr als bisher. Am meisten davon betroffen sind arme Menschen im Süden, die am wenigsten dazu beitragen. Die Industrieländer, deren Wirtschafts- und Konsummodell zur Erwärmung des Klimas führen, sind bisher vergleichsweise wenig betroffen. Zudem verfügen sie über die Ressourcen, mit den Veränderungen umzugehen. Brot für alle engagiert sich für politische Rahmenbedingungen, die im Alltag der Menschen und in der Wirtschaft zu mehr Klimaschutz führen. Andererseits setzt sich Brot für alle dafür ein, dass die Schweiz auch ihre Verantwortung wahrnimmt und die Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Brot für alle
Brot für alle programm 000.8006
Um die Bäuerinnen und Bauern im Süden besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, führt Brot für alle seit 2007 mit lokalen Partnerorganisationen Klimatrainings durch. In Workshops wird mit der betroffenen Bevölkerung nach Möglichkeiten und Massnahmen gesucht, um ihre Verletzbarkeit gegenüber dem Klima zu verringern. Ziel ist es, den lokalen Partnerorganisationen die von Brot für alle
entwickelten Instrumente zu vermitteln, damit sie eigenständig und mit der lokalen Bevölkerung Anpassungsstrategien gegen den Klimawandel entwickeln können. Entstehen daraus konkrete Projekte wie z.B. ein Bewässerungssystem oder holzsparende Brennöfen, können diese über den Klimafonds von Brot für alle und Fastenopfer finanziert werden.
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Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 244 000 .– 835.8017 835.8027 835.8097
weltweit weltweit Schweiz und Europa
WIrtschaft und menschenrechte Brot für alle programm 000.8003
Südafrika: Schweizer Rohstoffhändler unter der Lupe In den letzten 15 Jahren ist die Schweiz zu einer Drehscheibe für den Rohstoffhandel geworden: 65 Prozent der Metalle, 35 Prozent der Getreide und 35 Prozent des Rohöls werden über die Schweiz gehandelt. Gleichzeitig sind die Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen durch Rohstoffkonzerne jedoch besonders häufig. Durch Analysen und Fallstudien über die Tätigkeiten von Schweizer Konzernen im Ausland trägt Brot für alle dazu bei, das Bewusstsein von Unternehmen, Politik und Öffentlichkeit für die Problematik der Rohstoffkonzerne zu schärfen. Im September 2015 haben Brot für alle und ihre südafrikanische Partnerorganisation Bench Marks Foundation eine Studie zur Menschenrechtspolitik des Genfer Rohstoff-
© Brot für alle
Die Wirtschaft muss im Dienste der Menschen stehen – nicht umgekehrt. Deshalb setzt sich Brot für alle dafür ein, dass Unternehmen die Menschenrechte respektieren und verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen. Gemeinsam mit über 70 anderen Organisationen hat Brot für alle im April 2015 die Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Schweizer Unternehmen sollen damit verpflichtet werden, bei ihren Tätigkeiten im Ausland zu überprüfen, ob Menschenrechte oder Umweltschutzbestimmungen verletzt werden und entsprechend handeln.
Gemeinsam den Klimawandel angehen (Klimatrainings) Entwicklungspolitik Klimagerechtigkeit Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
handelsunternehmens Vitol veröffentlicht. Mit rund 250 Milliarden Franken Umsatz ist Vitol das grösste Schweizer Unternehmen. Dabei hat sich gezeigt dass die Inbetriebnahme von zwei Kohleminen für die lokale Bevölkerung ernsthafte Probleme in Bezug auf ihr Recht auf Wasser, Behausung und Beschäftigung haben wird. Trotz der zahlreichen Risiken hat Vitol im Vorfeld die sozialen und ökologischen Folgen der Rohstoffförderung nicht analysiert. Das Vorgehen von Vitol unterstreicht die Wichtigkeit einer verbindlichen Sorgfaltsprüfung. Stärkung der lokalen Gemeinschaften Um die Bevölkerung vor den Folgen der Rohstofftätigkeiten zu schützen, müssen auch die lokalen Gemeinschaften im Umgang mit Politik und Wirtschaft gestärkt werden. Brot für alle unterstützt deshalb das «Community Monitoring Programme» der Bench Marks Foundation. In Workshops lernen die Mitglieder lokaler Gemeinschaften die Folgen der Rohstoffförderung kennen und erfahren, wie sie diese durch Befragungen, Bodenanalysen oder Wasserproben dokumentieren können. Damit bauen sie öffentlichen Druck auf und schaffen eine Grundlage für die Verhandlung mit Unternehmen und Behörden. Ebenfalls zur Stärkung der lokalen Gemeinschaften trägt Afrewatch bei, der neue Südpartner von Brot für alle in der DR Kongo. In Weiterbildungen lernen Zivilgesellschaft und Gemeindevertreterinnen Bergbaurechte und –vorschriften kennen und erfahren, wie sie Umweltverschmutzungen, Arbeitsunfälle, Polizeigewalt etc. dokumentieren können. Weiter wird ihnen Wissen zu den Menschenrechten und Umweltschutzgesetzen vermittelt und wie sie Beschwerden gegen Unternehmen einreichen können. Im März 2014 fand ein erster Workshop mit über 70 Nichtregierungsorganisationen und lokalen Akteurinnen und Akteuren statt. 2015 wurde diese Arbeit in fünf Dörfern weitergeführt. Als weiterer Schritt ist die Bildung von unabhängigen lokalen Gemeindekomitees geplant.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 417 000.– 835.8018 835.8072 835.8092
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DR Kongo Südliches Afrika Schweiz und Europa
Menschenrechte im Bergbau, Afrewatch (ökumenisch) Bench Marks Foundation Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
faIre LIeferKetten Brot für alle programm 000.8002
Brot für alle engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für faire Lieferketten. In der Schweiz hat Brot für alle Fairhandels-Labels wie Max Havelaar, das Teppichlabel STEP und SwissFairTrade mitbegründet und unterstützt diese Organisationen auch weiterhin. Mit Öffentlichkeitskampagnen sensibilisiert Brot für alle für die Arbeitsbedingungen in der Elektronik- und Textilindustrie. Zudem setzt sich Brot für alle als aktives Mitglied von Electronics Watch für eine faire öffentliche Beschaffung ein. Im Süden arbeiten wir mit verschiedenen Partnerorganisationen zusammen mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern. Bessere Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie In Honkong arbeitet Brot für alle mit der Partnerorganisation SACOM zusammen, die sich für die Rechte der Angestellten in der IT-Industrie einsetzt. SACOM deckt Missstände in den Zuliefererbetrieben von Apple, Samsung und Co. auf und bringt diese an die Öffentlichkeit. Ausserdem schult SACOM die Arbeiterinnen und Arbeiter bezüglich ihrer Rechte. Seit 2014 arbeitet Brot für alle zudem mit dem Chinese Women Working Network CWWN zusammen, das sich für die Anliegen und Rechte der Fabrikarbeiterinnen einsetzt. Die meisten Arbeiterinnen stammen aus ländlichen Gebieten. Weit weg von ihren Familien arbeiten sie in Spielzeugfabriken, in der Textil- oder Elektronikindustrie mit der Hoffnung, Geld für ein besseres Leben zu sparen. Doch ihre Lage ist prekär: Wegen des chinesischen «Hukou»-Systems, bei dem Wanderarbeiterinnen und
© Fairphone
Smartphone, T-Shirts oder Wohnzimmerteppich: Die meisten unserer Konsumgüter werden nicht in der Schweiz hergestellt. Oft basiert die Produktion auf einer Lieferkette, die sich an den günstigsten Anbietern orientiert und quer über den Globus verteilt ist. Menschenrechte und Umweltschutz bleiben dabei häufig auf der Strecke.
-arbeiter in den Städten kein Bürgerrecht erhalten, sind sie von Sozialleistungen, Bildungsangeboten und Gesundheitsdiensten ausgeschlossen. CWWN organisiert monatliche Treffen, an denen sich die Frauen austauschen und vernetzen können. Zudem führt CWWN Schulungen durch zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, zum chinesischen Arbeitsrecht und internationalen Arbeitsstandards. Über Diskussionsgruppen, monatliche Newsletter und eigens erstellte Handbücher trägt CWWN zum Empowerment der Fabrikarbeiterinnen bei. Schritt für Schritt erhalten sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Rechte und lernen, wie sie diese verteidigen können. CWWN führt dazu auch eine Telefonlinie, über die Fabrikarbeiterinnen Fragen zum Arbeitsrecht stellen können und Ratschläge erhalten. Die Macht der öffentlichen Hand nutzen Seit 2014 ist Brot für alle aktives Mitglied von Electronics Watch (EW), welche über die
Macht der öffentlichen Beschaffer Europas die Arbeitssituation in der IT-Branche verbessern will. Öffentliche Beschaffer, die EW beitreten, fordern von den Herstellern, die Produktionsstandorte ihrer Lieferanten ihnen gegenüber offenzulegen. Zusammen mit lokalen NGOs und Gewerkschaften führt EW anschliessend unabhängige Kontrollen in den Fabriken durch und berichtet über deren Ergebnisse, welche den Kaufentscheid der Beschaffer massgeblich beeinflussen. 2015 hat Brot für alle verschiedene Workshops und Treffen organisiert mit dem Ziel, die öffentlichen Beschaffer der Schweiz für einen verantwortungsvollen Einkauf im Elektronikbereich zu sensibilisieren. Derzeit finden Gespräche mit Repräsentanten von Kantonen und Städten statt, um sie für einen offiziellen Beitritt zu EW zu gewinnen. Weiter unterstützt Brot für alle insbesondere die Ausbildung unabhängiger Kontrolleurinnen und Kontrolleure in den Produktionsländern.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 315 000.– 835.8032 835.8052 835.8019 835.8014 835.8042 835.8092
weltweit China weltweit China Weltweit und China Schweiz und Europa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, Fair Wear Foundation (FWF) Faire Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie, SACOM Faire Bedingungen in der Herstellung und im Handel mit Teppichen, STEP Chinese Working Women Network (CWWN) Electronics Watch Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
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KooperatIonen und netzWerKe brot für aLLe Die heutige Welt steht vor grossen globalen Herausforderungen ökologisch wie ökonomisch, die nur mit neuen Ansätzen angegangen werden können. Einerseits muss das ganze Konzept unserer Entwicklung überdacht werden: Sowohl der Norden wie auch der Süden müssen neue, nachhaltige Lebensweisen entwickeln. Andererseits sind die Herausforderungen so gross, dass einzelne Organisationen dagegen nicht ankommen. Koalitionen und Kooperationen sind wichtiger denn je, um Wissen zu verbreiten und alternative Lebensmodelle zu fördern. Deshalb setzt sich Brot für alle in nationalen und internationalen Netzwerken ein.
dIaLoGue4chanGe Von brot für aLLe und fastenopfer
«Entwicklung neu überdenken» - dies will die Dialogplattform Dialogue4change, die Brot für alle und Fastenopfer ins Leben gerufen haben. Als Drehscheibe fördert Dialogue4change den internationalen Austausch zu Fragen der Entwicklung und Transformation. Im Zentrum stehen folgende Fragen: − Was verstehen wir unter Entwicklung und welche Art von Entwicklung wollen wir? − Was lernen wir von bestehenden alternativen Lebenskonzepten? − Wie können wir möglichen alternativen globalen Entwicklungsparadigmen zum Durchbruch verhelfen? Suche nach alternativen Lebenskonzepten Dialogue4change sucht nach innovativen Konzepten, die all jenen Orientierung bieten sollen, die sich in irgendeiner Form für eine
© Brot für alle
dialogplattform programm 835.80.90
gerechtere und nachhaltige Welt einsetzen. Ein Schwerpunkt ist die Analyse der verändernden Kräfte, die den globalen Herausforderungen wie Armut, Unsicherheit und Marginalisierung begegnen und das Modell
des unbegrenzten Wachstums ablösen. Die Plattform ist interdisziplinär angelegt und bindet Menschen aus allen Weltregionen mit unterschiedlichen Hintergründen, Kulturen und Weltsichten in den Dialog ein.
Gesamtbudget Fr. 150 000.–, Brot für alle-Beitrag Fr. 135 000.–
KooperatIonsGemeInschaft Brot für alle programm 870.8001
Der Austausch und das gegenseitige Lernen sind für Brot für alle zentral. Deshalb hat sich Brot für alle mit Partnerwerken in der Schweiz zu einer Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie hat zum Ziel, verschiedene Fragen, die für alle Organisationen wichtig sind, gemeinsam zu bearbeiten.
Hierfür treffen sich Programmverantwortliche der Werke, um Themen wie Korruptionsbekämpfung, Recht auf Nahrung, Projektmanagement und Organisationsentwicklung sowie Religion und Entwicklung in Fachgruppen zu diskutieren. Expertise und Know-how werden ausgetauscht und gemeinsame Grundlagen, Leitlinien, Standards und Instrumente erarbeitet, welche in Pilotprojekten getestet werden. Zentral ist auch der Wissenstransfer in den Süden über die Durchführung entsprechender Projekte. Die Zusammenarbeit im Süden wird gestärkt z.B. über gemeinsame Weiterbildungen für die Südpartner.
Die Erfahrungen aus den Projekten fliessen wiederum in die Fachgruppen zurück, Lessons Learned werden mit anderen Kooperationspartnern geteilt. Mitglieder der Kooperationsgemeinschaft sind Mission 21, DM échange et mission, SEM (Service de Missions et d’Entraide), MEB (Mission Evangelique Braille), Connexio, Tearfund, Horyzon, Heilsarmee, das Internationale Blaue Kreuz und der cfd. Je nach Thema sind zudem Vertreterinnen und Vertreter von Fastenopfer und HEKS am Austausch beteiligt.
Gesamtbudget Fr. 155 000.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Mission 21 Missionsstrasse 21 Postfach, 4009 Basel
Tel. 061 260 21 20 info@mission-21.org www.mission-21.org
Mission 21 Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit 70 Partnerorganisationen Zeichen der Hoffnung auf der Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und Frauenförderung im Mittelpunkt.
afrIKa mission 21 Kontinentalprogramm 100.1001 Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC) Die Zusammenarbeit mit der AACC konzentriert sich darauf, Leitungspersonen un-
serer afrikanischen Partnerkirchen in den Bereichen Finanz- und Projektmanagement zu schulen sowie Einkommen schaffende Projekte zu starten. Darüber hinaus fördern wir die theologische Arbeit der AACC, von der unsere afrikanischen Partnerkirchen ebenfalls direkt profitieren. Programm für christlich-muslimische Beziehungen in Afrika (PROCMURA) PROCMURA fördert seit vielen Jahrzehn-
ten die Begegnung und die Beziehung zwischen christlichen und muslimischen Gemeinschaften in Afrika. Mission 21 unterstützt die Aktivitäten von PROCMURA in Kamerun, Tansania, Nigeria, in der DR Kongo und im Südsudan, damit ein friedliches Miteinander der Religionen möglich wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung von Fachpersonen zu den Themen Islam und christlich-muslimische Beziehungen in unseren Partnerländern.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 103 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 19 200.– 100.1100 100.1200
Afrika Kontinental Afrika Kontinental
afrIKa mission 21 regionalprogramm 100.1020
Allafrikanische Kirchenkonferenz Frieden und Freiheit für Christen und Muslime in Afrika
HIV/Aids: Gesundheit schützen, Menschenwürde bewahren Mission 21 unterstützt in Afrika HIV/ Aids-Projekte ihrer Partnerkirchen in der DR Kongo, in Tansania, Kamerun, Nigeria sowie im Südsudan. Der kongolesische HIV-Experte Emery Mpwate begleitet die Projektpartner vor Ort, bietet Weiterbildungen an und stellt eine länderübergreifende Vernetzung her.
Schwerpunkt der aktuellen Arbeit sind Präventions- und Aufklärungsprogramme, um weitere Ansteckungen zu verhindern und gegen die Stigmatisierung Infizierter vorzugehen. Auch die Unterstützung von Menschen mit HIV und Aids sowie ihrer Angehörigen ist ein wichtiger Arbeitsbereich – sei dies im Rahmen von Selbsthilfegruppen, von Mikrokrediten oder durch vielfältige Angebote für die grosse Zahl von Waisenkindern.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 368 460.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
chILe mission 21 Kooperationsprogramm 426.1001 Soziale Ungleichheit Chiles Wirtschaft wächst stark und der Wohlstand des Landes ist gross. Dieser Reichtum ist jedoch extrem ungleich verteilt: Chile ist weltweit eines der Länder mit den grössten sozialen Unterschieden. Die Folgen dieser Unterschiede tragen die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen: Ihre Wahlmöglichkeiten sind eingeschränkt. Sie sind häufig
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
von der Teilnahme an politischen Entscheidungsfindungen ausgeschlossen und ungenügend über ihre Rechte informiert. Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft Alle Partnerorganisationen von Mission 21 leisten einen wichtigen Beitrag, um die soziale Ungleichheit zu reduzieren. In den theologischen Bildungsprogrammen der CTE (Evangelisch-Theologische Gemeinschaft von Chile) lernen Teilnehmende einen kritischen Umgang mit Glaubensinhalten und werden dazu befähigt, sich für ein Leben in Würde zu engagieren. Andere Partnerorganisationen von Mission 21 sind im Bereich der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung tätig oder setzen sich für die Stärkung von Basiskompe-
tenzen, Gendergerechtigkeit oder für gewaltfreie Konfliktlösung ein. In diesen Projekten geht es vor allem darum, dass die Zielbevölkerung in der Lage ist, sich kritisch mit der eigenen Identität und mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich aktiv am öffentlichen Leben zu beteiligen. Dabei liegt der Fokus darauf, das Demokratieverständnis, die Vermittlung von Werten sowie Lebensformen zu fördern, die ein Leben in Würde ermöglichen. Nach wie vor unterstützt Mission 21 auch das langjährige Heilkräuterprogramm von SEDEC (Entwicklungs- und Ausbildungsdienst der Methodistischen Kirche von Chile). Dieses Programm trägt zur Förderung der alternativen Medizin in der Region von Concepción bei.
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Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 310 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 114 100.– 426.1004 426.1007 426.1009 426.1010 426.1016 426.1018
Santiago, Concepción Santiago Santiago Concepción Santiago Santiago
demoKratIsche repubLIK KonGo mission 21 Kooperationsprogramm 197.1001
Ende 2016 abtreten. Im Januar 2015 hat die kongolesische Nationalversammlung jedoch ein Gesetz verabschiedet, wonach vor den im November 2016 angesetzten Präsidentschaftswahlen eine Volkszählung stattfinden muss. In einem Land, das flächenmässig sechseinhalb Mal grösser ist als Deutschland und über fast keine Infrastruktur verfügt, ist eine Volkszählung sehr langwierig und aufwändig. Experten gehen davon aus, dass diese Volkszählung bis zu vier Jahren dauern kann. Die kongolesische Opposition interpretiert dieses Gesetz da-
© Mission 21 / Heiner Heine
Spannungen vor den kommenden Wahlen Nach zwei Amtszeiten müsste der aktuelle Präsident Joseph Kabila gemäss Verfassung
Ausgebildet für die Arbeit in Basisgemeinschaften Ökumenisches Zentrum für soziale Gerechtigkeit Bildungszentrum zur Stärkung der Zivilgesellschaft Starke Frauen und heilende Kräuter Genderbewusstsein durch Bildung Gewalt überwinden durch Sensibilisierung
her als Taktik zur Verschiebung der Wahlen und protestiert deshalb schon seit Monaten dagegen, insbesondere in der Hauptstadt Kinshasa. Ihr Anliegen wird von der Zivilgesellschaft, den Kirchen und der internationalen Gemeinschaft unterstützt. Vernetzung im Gesundheits- und Landwirtschaftsprojekt Seit über einem Jahr ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit antiretroviralen Therapien für HIV-Infizierte nicht nur in Kinshasa, sondern auch in den Spitälern des Service de Santé Communautaire (SSCCEK) möglich. Zudem besteht zwischen dem Gesundheitsprojekt und dem deutlich besser ausgerüsteten Spital in Vanga neu eine Zusammenarbeit. Im Zentrum stehen die Weiterbildung der medizinischen Fachkräfte des SSC-CEK durch Praktika sowie der Erfahrungsaustausch. Da die Kwangoregion sehr abgelegen ist, kommt dem Wissenstransfer eine grosse Bedeutung zu. Deshalb hat auch das Landwirtschaftsprojekt eine Vernetzung mit Crafod (Centre Régional d’Appui et de Formation pour le Développement) in die Wege geleitet. Im Oktober 2014 reisten zwei Mitarbeitende des Projekts zudem zu einer von Brot für alle finanzierten Weiterbildung (Atelier sur les Changements Climatiques au RDC) nach Kimpese in der Bas-CongoRegion. Die wertvollen Erkenntnisse aus diesem Workshop konnten sie als Multiplikatoren wiederum ins Projekt einbringen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 525 435.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 135 600.– 197.1004 197.1020 197.1021 197.1210 197.1803 197.1808 197.1809 197.1813 197.1814 197.1817
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Kinshasa Kinshasa, Lubumbashi Kwangoregion, Kinshasa Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion, Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion Kwangoregion, Kinshasa Kwangoregion
Université Protestante: Eine gestärkte Zivilgesellschaft ist möglich Capacity Building durch Stipendien HIV/Aids: Aufklärung und Bewusstseinsbildung Junge Erwachsene mit neuen Perspektiven Entwicklung durch Gemeinschaft Verbesserung der Bildung und sozialen Stellung von Frauen Handwerksschule Wamba-Luadi Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt Pädagogische und materielle Unterstützung von Schulen Gesundheit: Grundversorgung für die Bevölkerung
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Ghana mission 21 projekt 130.1106
Ländliche Gesundheitsversorgung Die Gesundheitsdienste der Presbyterianischen Kirche von Ghana (PCG) sind in acht der zehn Regionen Ghanas mit Gesundheitszentren, Basisgesundheitsdiensten, vier Distriktkrankenhäusern, 14 Kliniken und zwei Schwesternschulen vertreten. Im Norden des Landes sind die Gesundheits-
dienste der PCG oft die einzige Möglichkeit für arme Patientinnen und Patienten, eine medizinische Behandlung zu erhalten. Der «Poor and Sick Fund» der PCG unterstützt Menschen, die keine staatliche Krankenversicherung haben und sich medizinische Versorgung nicht leisten können.
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 10 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 3000.–
IndIen mission 21 Kooperationsprogramm 224.1101
Bildung: Ein Ausweg aus der Not Indien war eines der ersten Einsatzgebiete der Basler Mission, des grössten Trägervereins von Mission 21. Obwohl das Land heute eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist, liegt die Analphabetenrate bei 30 Prozent. Besonders betroffen sind Mädchen und
junge Frauen. Die Kirche von Südindien setzt sich für bessere Bildungschancen von Mädchen und ein praxisnahes Lernen der benachteiligten Bevölkerung ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 24 500.– 224.1102 224.1105
Südindien Südindien
IndonesIen & maLaysIa & honGKonG mission 21 Kooperationsprogramm 225.1001 Interreligiöser Dialog und Frauenförderung In Indonesien, Malaysia und Hongkong unterstützt Mission 21 den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Angehörigen verschiedener Religionen sowie die Förderung von Frauen. Diese Schwerpunkte liegen allen Projekten des Kooperationsprogramms zugrunde, welche auf die Überwindung von Gewalt und Ungerechtigkeit abzielen.
Schutz und Förderung indischer Mädchen Praxisnahes Lernen
Einkommen durch Kunsthandwerk Viele Menschen in Kalimantan und Sabah haben kein oder ein ungenügendes Einkommen. Besonders alleinstehende oder verwitwete Frauen mit Kindern geraten schnell in die Armutsfalle. Mission 21 hat deshalb gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen ein Kontaktnetz aufgebaut. Dieses ermöglicht Frauen, die nähen oder flechten können, Absatzmöglichkeiten für ihre kunsthandwerklichen Produkte und somit ein Einkommen. Gruppen von Pro-
duzentinnen profitieren von Schulungen, in denen sie neue Produkte entwerfen und bis zur Marktreife entwickeln. Das lokale Personal unterstützt die Frauen dabei, Handelskontakte zu pflegen und auszubauen. Inzwischen hat das Nettoeinkommen der Produzentinnen die jährlichen Investitionskosten überschritten. Um die Nachhaltigkeit des Programms zu garantieren, schult der Schweizer Experte Ulrich Knecht das lokale Personal in dieser wichtigen Projektphase.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Mission 21 / Karin M. Praxmarer
Recht auf Bildung Da die nächste Schule häufig weit vom Elternhaus entfernt ist, müssen viele Kinder während der Woche an ihrem Schulort wohnen. Bereits Sekundar- und Mittelschulen verlangen hohe Gebühren. Die Partnerkirchen von Mission 21 in Kalimantan, Papua (Indonesien) und Sabah (Malaysia) unterstützen Jugendliche aus armen Familien mit Stipendien für eine Berufsausbildung und betreiben Wohnheime für Schülerinnen und Schüler. Über die Hälfte der Stipendien geht an Mädchen. Dank ihrer Ausbildung zu Lehrpersonen, Krankenschwestern oder Technikerinnen tragen sie später zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region bei.
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Gewalt an Frauen und Kindern überwinden Per Gesetz ist sowohl in Indonesien als auch in Malaysia die Gleichstellung von Frauen und Männern festgelegt und häusliche Gewalt als Straftat anerkannt. Dennoch dominieren weiterhin patriarchale Verhältnisse. Gewalt in der Familie wird als «normale» innerfamiliäre Angelegenheit betrachtet.
Die Frauensektionen der Partnerkirchen von Mission 21 haben deswegen in den letzten zehn Jahren ein Programm zur Überwindung von Gewalt aufgebaut und das kirchliche Personal in der Begleitung von Gewaltopfern geschult. Diese Arbeit trägt Früchte: In Sabah nehmen dank der Zusammenarbeit der Kirche mit der etablierten NGO Sabah Women’s Action Resource Group immer
mehr Betroffene Hilfe in Anspruch. Geschulte Teams unterstützen Gewaltopfer mit rechtlicher Beratung, Seelsorge und medizinischer Hilfe. In der indonesischen Grossstadt Bandung führt die Pasundan-Kirche das Durebang Centre. Dieses Beratungszentrum dient als Anlaufstelle und vorübergehender Unterschlupf für gewaltbedrohte Frauen und Kinder.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 1 369 075.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 293 900.– 200.1005 200.1010 200.1017 225.1007 225.1008 225.1012 225.1020 256.1004 256.1010 222.1005 222.1012
Indonesien / Malaysia Indonesien / Malaysia Indonesien / Malaysia, Borneo Indonesien, landesweit Indonesien / Malaysia Indonesien / Malaysia Indonesien / Malaysia Malaysia, Sabah Malaysia, Kota Kinabalu, Sabah Hongkong Hongkong
Fachkräfte ausbilden – Kompetenzen stärken Stärkung von Basisgemeinschaften Einkommen für Produzentinnen von Handwerksprodukten Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit Solidarität gegen Gewalt an Frauen und Kindern Berufsausbildung für Jugendliche Aufklärung und Schulung im Kampf gegen HIV/Aids Schulbildung für benachteiligte Kinder Führungskräfte für eine weltoffene Gesellschaft Soziale Gerechtigkeit für Migrantinnen und Industriearbeiter Universitäre Ausbildung für ein China im Wandel
Kamerun
Gesellschaftliches Vorbild 2010 hatte sich Kamerun Ziele zum Wirtschaftswachstum gesetzt, die innerhalb von drei bis vier Jahren erreicht werden sollten: Vor allem wollte man neue Arbeitsplätze schaffen und die Armut reduzieren. Diese Vorgaben konnten bis heute nicht erfüllt werden. Kamerun gilt wegen grassierender Korruption, Missmanagement und intransparenten Gerichtsverfahren als eines der wirtschaftsfeindlichsten Länder der Welt. Ausserdem wird die Diskrepanz zwischen Reichen und Armen immer grösser. Die Folgen sind soziale Spannungen und eine zunehmende Bedrohung für den Frieden innerhalb des Landes, auch weil die aus Nigeria stammende islamistische Terrororganisation Boko Haram seit einigen Jahren im Norden von Kamerun wütet. Die Presbyterianische Kirche in Kamerun (PCC), die Protestant University of Central Africa (PUCA) und Aid International Christian Women of Vision (AIChrisWov) leisten einen wichtigen Beitrag zu einer qualifizierten Wertediskussion in der Gesellschaft. Die-
© Mission 21
mission 21 Kooperationsprogramm 134.1001
se Partnerorganisationen von Mission 21 verhelfen durch ihre Projekte vielen Menschen in Kamerun zu einem Leben in Würde und gehen mit gutem Beispiel voran. Bessere Lebensbedingungen für alle Im Spital Manyemen leistet Martin Witmer, der neue Techniker von Mission 21, zurzeit einen Einsatz. Er unterstützt die PCC dabei, die medizinische Grundversorgung für die ländliche und oft benachteiligte Bevölkerung sicherzustellen. Zudem führt er Wei-
terbildungskurse in Elektronik und Stromversorgung für die lokalen medizinischen Fachkräfte durch. Das Women‘s Economic Empowerment and Literacy Programme WEELP, das bisher auf die Nordwest-Region Kameruns beschränkt war, erstreckt sich nun auch auf die Südwest-Region. In praktischen Workshops erlernen Frauen, wie sie ihre Lebensbedingungen verbessern können.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 591 215.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 101 400.– 134.1002 134.1006 134.1009
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Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil
Vorbild sein im Dienst der Allgemeinheit Frauen in Kamerun: Gemeinsam zum Erfolg Arbeit mit Jugendlichen – Arbeit mit Zukunft
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
134.1014 134.1017 134.1019 134.1021 134.1029 134.1042
Kumba Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil Bamenda Südwest-Provinz, Manyemen Bamenda, Bali-Nyonga, Bamessing, Bafut
LateInamerIKa mission 21 Kontinentalprogramm 400.1001 Ein Kontinent vor grossen Herausforderungen In vielen Ländern Lateinamerikas haben positive Veränderungen stattgefunden: Die extreme Armut hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre annähernd halbiert und auch die Mangelernährung konnte in den meisten Ländern erheblich reduziert werden. Zudem besuchen insgesamt mehr Menschen eine
Universitäre Bildung für die Gesellschaft von morgen Verantwortung gestalten – gemeinsam neue Wege gehen Menschen stärken – Organisationen entwickeln HIV/Aids-Arbeit: Unterstützung von Witwen und Waisen Spital Manyemen – Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Kunsthandwerk: Zukunft mit Perspektive
Schule. Dennoch steht der Kontinent weiterhin vor grossen Herausforderungen und sieht sich zum Beispiel mit der Abholzung der Regenwälder oder einer relativ hohen Müttersterblichkeit konfrontiert. Nach wie vor prägt grosse soziale Ungleichheit alle lateinamerikanischen Länder: Zehn der fünfzehn Länder mit den grössten sozialen Unterschieden weltweit befinden sich in Lateinamerika oder der Karibik. Dies äussert sich im ungleichen Zugang zu Boden, Gesundheit, qualitativ hochstehender Bildung und Vorsorgeleistungen. Besonders betroffen sind Frauen, Kinder, ältere Personen, Menschen mit Behinderungen und indigene sowie afroamerikanische Bevölkerungsgruppen.
Kontinentale Netzwerke Die drei theologischen Partnerorganisationen im Kontinentalprogramm von Mission 21 stellen sich diesen Herausforderungen. Sie betonen die soziale Relevanz der Theologie und leisten durch ihre Projekte und Bildungsangebote einen Beitrag zu gerechteren Verhältnissen in den lateinamerikanischen Gesellschaften. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit theologischen Fragestellungen und Glaubensthemen befähigen sie Menschen aus ganz Lateinamerika und motivieren sie dazu, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 120 865.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 36 800.– 400.1003 400.1005 428.1205
Ecuador, Quito Costa Rica, San José Costa Rica, San José
Netzwerkarbeit für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft Forschung im Dienst von Basisgruppen Solidarisches Handeln durch kontinental vernetzte Ausbildung
nIGerIa
Auf der Suche nach Frieden in unruhigen Zeiten Trotz zwischenzeitlicher Vorstösse durch das nigerianische Militär befinden sich immer noch grosse Teile Nordnigerias unter der Terrorherrschaft der islamistischen Gruppierung Boko Haram. Diese Region ist zugleich die Heimat der Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN), Partnerkirche von Mission 21. Mehrere Tausend Menschen sind der Gewalt bereits zum Opfer gefallen, Millionen befinden sich auf der Flucht. Die EYN nimmt sich der humanitären Versorgung der Flüchtlinge an, unterstützt sie bei der Verarbeitung der erlittenen Traumata und engagiert sich in Umsiedlungs- und Wiederaufbauprogrammen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Situation und den Bedürfnissen von Frauen und Kindern, die am meisten unter der aktuellen Not leiden: Christen ebenso wie Muslime. Durch diese unter-
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Mission 21 / David Sollenberger
mission 21 Kooperationsprogramm 162.1001
schiedslose Hinwendung an alle, die in Not sind, setzt die EYN als traditionelle Friedenskirche bewusst ein deutliches Zeichen für ein versöhntes Zusammenleben von Christen und Muslimen in Frieden
und Gerechtigkeit. Und wendet sich dabei gegen die von Boko Haram vorangetriebene religiöse Radikalisierung und Spaltung der nigerianischen Gesellschaft.
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Im Dienst für Land und Menschen Die EYN setzt sich zusammen mit Mission 21 für den Aufbau des Landes ein. Dabei ist die Frauenarbeit eine wichtige Säule. Sie vermittelt den Begünstigten wertvolle Fähigkeiten, um zum Lebensunterhalt der Familien beitragen zu können. Der allen Interessierten zugängliche theologische Ausbildungsgang behandelt dringende gesellschaftliche Themen und motiviert dadurch zum Einsatz für eine gerechtere
Gesellschaft, für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie für Frieden und Versöhnung. Die von Mission 21 unterstützte Gesundheitsarbeit wirkt der Verbreitung von HIV/Aids entgegen und verbessert die Lebensumstände von infizierten Menschen. Schliesslich fördert eine aus einer EYN-Initiative entstandene NGO den Einsatz von Naturmedizin und die Verbreitung energieeffizienter Kochherde. Dieses Engagement findet auch in muslimischen
Gemeinschaften statt und leistet damit einen konkreten Beitrag zur Friedensarbeit. Eine weitere Partnerorganisation von Mission 21 ist die NGO Lifeline Compassionate Global Initiatives (LCGI). Sie engagiert sich insbesondere in Jos im Rahmen gemeinsamer Projekte zur Wasserversorgung, Schulund Berufsausbildung sowie Mikrokreditvergabe für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 461 265.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 41 600.– 162.1002 162.1003 162.1006 162.1007 162.1010 162.1011 162.1030
Nordnigeria Mubi Nordnigeria Nordnigeria Jos landesweit Nordnigeria
ostasIen mission 21 ostasienprogramm 200.1001 Projekte in Südkorea, Japan und China In diesen Ländern des ostasiatischen Raums ist Mission 21 aktiv. Ein Projektbeispiel:
Frauen stärken – Leben fördern Nigeria im Umbruch: Mitbauen an der Gesellschaft von morgen Nigeria: Werte wachsen von unten Gräben überwinden – gemeinsam am Frieden bauen Koordination Nigeria Menschen im Dienst an der Gesellschaft Dorfentwicklung – den eigenen Kräften vertrauen
Nach dem rasanten Wirtschaftsaufschwung Südkoreas in den letzten vier Jahrzehnten sind heute die negativen Auswirkungen des vernachlässigten Umweltschutzes immer deutlicher spürbar. Das im Jahr 2008 gegründete Ecology Community Movement Centre (ECMC) der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) engagiert sich in der noch jungen Umweltbewegung. Seit Anfang 2012 ist die Ökologin und Umweltaktivistin Karina Schumacher im Auf-
trag von Mission 21 und der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) für die PROK im Einsatz. Sie bringt ihre Erfahrungen in die Umweltbildungs- und Kampagnenarbeit der Kirche ein und verstärkt deren Vernetzung. Ziel ist es, über die Kirchgemeinden der PROK die Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu gewinnen. Das Zentrum setzt sich zudem für erneuerbare Energien ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 218 132.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 56 600.– 216.1010 232.2415 276.2521
China, Yunnan, Shaanxi, Guangdong Japan / Schweiz Südkorea, Seoul
Kaderentwicklung für ein China im Wandel Austausch mit dem Sozialhilfswerk KISWEC Stärkung der Umweltbewegung in Südkorea
paLästIna mission 21 projekt «sternberg» 296.1510
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© Mission 21
Arbeit mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen Das Rehabilitationszentrum «Sternberg» in der Nähe von Ramallah fördert Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Sozialarbeiterinnen, Physio- und Kunsttherapeutinnen unterstützen die Kinder und Jugendlichen zusätzlich durch Hausbesuche und tragen damit zu ihrer sozialen Integration in die Gesellschaft bei. Für die Jugendlichen besteht die Möglichkeit, im Zentrum eine Berufslehre in der Landwirtschaft, in Handarbeit oder Hauswirtschaft zu absolvieren.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 23 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 5100.–
peru & boLIVIen mission 21 Kooperationsprogramm 476.1001 Wirtschaftspolitischer Kontext Im Jahr 2014 ist Perus Wirtschaft gewachsen und die extreme Armut konnte weiter reduziert werden. Dennoch nimmt die soziale Ungleichheit nach wie vor zu. Die Ausrichtung der Wirtschaft auf den Rohstoffabbau führt zu gewaltsamen Konflikten mit lokalen, oft indigenen Bevölkerungsgruppen. Die Regierung hat bis heute keinen demokratischen Umgang mit den Protesten gefunden. Die Medien rücken NGOs, welche die indigene Bevölkerung unterstützen, oft in die Nähe des Terrorismus.
Ernährungssicherung und Einkommensförderung Die Partnerorganisationen von Mission 21 unterstützen Kleinbäuerinnen und -bauern dabei, ihre landwirtschaftliche Produktionsweise besser an die extremen Naturbedingungen in der Andenregion anzupassen. Dadurch gelingt es ihnen, die Böden zu verbessern, Ernteerträge zu steigern, ihre Ernährung zu sichern und das Familieneinkommen zu erhöhen. Erwachsenenbildung Die Partnerorganisationen von Mission 21 setzen sich dafür ein, dass sich die Bevölkerung mindestens auf lokaler und regionaler Ebene an gesellschaftlichen Prozessen betei-
ligen kann. Zum Beispiel, indem die Menschen am Erstellen von Kommunalhaushalten teilnehmen oder in Gremien mitwirken, die deren Umsetzung kontrollieren. Dies funktioniert nur, wenn der politische Wille seitens der Regierungen vorhanden ist. Zudem brauchen die Bürgerinnen und Bürger Wissen, das sie zur politischen Beteiligung befähigt. Die Bildungsarbeit richtet sich an verschiedene Zielgruppen: Bäuerinnen und Frauen aus Basisorganisationen, sozial engagierte Jugendliche, kirchliche Mitarbeitende, engagierte Laien sowie Mitarbeitende von politischen Gemeinden und staatlichen Einrichtungen.
© Mission 21
Bolivien wies 2014 das höchste Wirtschaftswachstum in Lateinamerika auf. Seit dem Amtsantritt von Evo Morales als Präsident im Jahr 2006 boomen weltweit die Rohstoffpreise. Dadurch sind die Exporteinnahmen Boliviens um das Neunfache angestiegen. Morales nutzte diese Gewinne, um Subventionen für Schulkinder und Pensionierte einzuführen. Zudem gelang etwa fünf Prozent der Bevölkerung der Weg aus der extremen Armut. Politisch ist das Land relativ stabil. Bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Herbst 2014 wurde Morales mit rund 60 Prozent für eine dritte Amtszeit gewählt. Es ist eine Besonderheit Boliviens, dass das Konzept des «Buen Vivir» – ein gutes Leben in Einklang mit der Natur – in der Verfassung verankert ist. Obwohl es auch im politischen Diskurs immer wieder thematisiert wird, tut die Regierung de facto kaum etwas für mehr Umweltschutz in der Wirtschaftspolitik. Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 609 385.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 122 800.– 420.1005 420.1013 420.1016 420.1017 420.1018 476.1003 476.1005 476.1006 476.1008 476.1011 476.1012 476.1019 476.1021 476.1022
Bolivien, La Paz Bolivien, Combaya, Mocomoco Bolivien, Sorata Bolivien, Ayata Bolivien, El Alto, La Paz Peru, Lima Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno, Cusco Peru, Huancayo, Depto, Junin
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gelebte Vielfalt durch interkulturellen Dialog Ein Leben in Würde für Kleinbauernfamilien Ausgewogene Ernährung und Steigerung des Familieneinkommens Gärtnern und Weben für ein besseres Leben Lichtblick Stadtgarten Bildung für eine Kultur der Offenheit und Solidarität !Ella puede! Frauen zum Leiten befähigen Gemeinsam die Gesellschaft verändern Interreligiöser Dialog im südandinen Raum Konflikte bewältigen, Gewalt überwinden Ernährungssicherung in den Südanden Alphabetisierungsprogramm Menschenrechte und Bergbau Ganzheitliche Theologie im indigenen Kontext
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mission 21 Kooperationsprogramm 179.1001 Hoffnung trotz Kriegswirren Über 50 000 Menschenleben hat der Krieg im Südsudan bisher gefordert, der Ende 2013 im jüngsten Staat der Welt ausgebrochen ist. Etwa zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind auf der Flucht, das entspricht knapp einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. Der Krieg zerstört auch die ohnehin dürftige Infrastruktur, weshalb Lebensmittel, Spitäler und Schulen fehlen. Die beiden grössten Konfliktparteien haben insgesamt mindestens 12 000 Kinder als Soldatinnen und Soldaten zwangsrekrutiert, jeden Tag werden Menschen vergewaltigt und getötet. Am stärksten betroffen ist die Region Greater Upper Nile – also genau jene, in der die Partnerkirche von Mission 21, die Presbyterianische Kirche des Südsudan (PCOSS), verwurzelt ist. Mit grossem Engagement leistet sie der notleidenden Bevölkerung Hilfe, insbesondere in der Friedens- und Traumaarbeit und in der Bildung.
Mit einem Landwirtschaftsprojekt und einer Hebammenschule leistet die Presbyterianische Nothilfe- und Entwicklungsagentur (PRDA) zudem einen wichtigen Beitrag, um die lokale Ernährungslage zu verbessern sowie die extrem hohe Kinder- und Müttersterblichkeit im Land zu reduzieren.
© Mission 21 / Ulrich Kleiner
südsudan
40 Jahren Bürgerkrieg wünschen sich die Menschen nichts sehnlicher, als endlich versöhnt und in Frieden miteinander leben und ihr junges Land gemeinsam aufbauen zu können. Daher macht sich die Kirche für Frieden stark und engagiert sich für Traumabearbeitung. Angesichts einer Analphabetenquote von über 73 Prozent unterstützt sie auch die Ausbildung von Lehrkräften und den Bau von Schulen.
Da die Menschen aus Greater Upper Nile geflohen sind, hat die Kirche ihre Projekte in Flüchtlingslager verlegt, die sich im Süden des Landes sowie in Kenia, Äthiopien, Uganda und im Sudan befinden. Nach Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 762 450.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 209 500.– 179.1002 179.1003 179.1005 179.1006 179.1007 179.1010 179.1011 179.1015 179.1021 179.1022 179.1023 179.1024 179.1025 179.1026
landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit Juba Pochalla Lokichoggio (Nordkenia) landesweit landesweit landesweit landesweit
südafrIKa mission 21 projekt 181.1502
Im Einsatz für den Aufbau eines neuen Landes Friedens- und Versöhnungsarbeit Starke Frauen für Kirche und Gesellschaft Frauen- und Jugendarbeit Jugendarbeit und Strassenkinderheim Bildung für die Zukunft Die Qualität macht den Unterschied: Projektberatung im Südsudan Befähigung zum Engagement für eine gerechtere Welt Ernährung und Entwicklung auf dem Land Leben für Mütter und Kinder HIV/Aids: Aufklärung und Hilfe im Südsudan Gesellschaft und Gemeinschaft gestalten Kompetenz und Engagement für den Südsudan Hoffnung dank geistlicher Kraft
Heim für behinderte Kinder und Jugendliche Mission 21 unterstützt die Fürsorge der Herrnhuter Brüdergemeine in Südafrika für geistig Behinderte. In Elim (Kapprovinz) begleitet und fördert die Kirche die Entwicklung von 50 behinderten Kindern und Jugendlichen.
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 11 500.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
tansanIa mission 21 Kooperationsprogramm 186.1001 Kirche für die Armen Im unwegsamen Hochland im Südwesten Tansanias engagieren sich die Südprovinz und die Südwestprovinz der Herrnhuter Brüdergemeine für Menschen am Rande der tansanischen Gesellschaft. An abgelegenen Orten, an denen die staatliche Fürsorge nicht greift, unterhalten die Kirchen
Projekte zur Bekämpfung der Armut. Sie betreiben Berufsbildungszentren, Sekundarschulen und theologische Ausbildungsstätten. Bildung verstehen sie dabei als Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Mission 21 unterstützt ihre beiden Partnerkirchen, damit Frauen und Waisenkinder Bildungschancen erhalten und ermöglicht ihnen so Wege aus der Armut. Eine grosse Herausforderung für die tansanische Gesellschaft ist die HIV/Aids-Epidemie. An manchen Orten in der Region Mbeya ist jeder Fünfte mit dem HI-Virus infiziert. Die langfristigen gesellschaftlichen Folgen sind noch nicht absehbar. Unzählige Waisen-
kinder wachsen ohne Eltern auf und sind auf sich selbst gestellt. Mission 21 und ihre tansanischen Partnerkirchen engagieren sich in den nächsten Jahren besonders dafür, dass noch mehr Waisen eine umfassende Schul- und Berufsbildung erhalten und durch gut geschulte kirchliche Mitarbeitende auch psychosozial begleitet werden. Dies geht einher mit einem umfangreichen Programm zur Prävention neuer HIV-Infektionen und der Begleitung von Erkrankten durch Selbsthilfegruppen. Die Herrnhuter Brüdergemeine in Tansania ist eine Kirche, die nicht nur predigt, sondern auch sozial handelt und damit die gesamte Gesellschaft fördert.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 529 575.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 88 900.– 186.1002 186.1003 186.1004 186.1005 186.1022 186.1503 186.1504 186.1507 186.1508 186.1509
Mbeya, Rungwe Mbeya, Rungwe Mbeya, Rungwe Mbeya, Rungwe Südwest-Tansania Mbeya, Rungwe Lutengano, Utengule Mbeya, Kyela Mbozi, Isoko Mbeya, Rungwe
frauenfÖrderunG mission 21 frauenförderungsfonds 840.1005 Frauennetzwerke weltweit stärken Mission 21 unterstützt die regionalen und kontinentalen Frauennetzwerke ihrer Partnerkirchen und -organisationen. Diese Netzwerke bieten Raum zur Reflexion über Geschlechterrollen und faire Arbeitsverteilung.
Qualifizierte Fachkräfte verändern die Gesellschaft Kompetenzen stärken – die Gesellschaft entwickeln Gewaltfrei leben Qualität macht den Unterschied: Koordination in Tansania Eintreten für das Leben – HIV/Aids–Programm Tansania Frauen auf dem Weg in die Zukunft Lernen für die Gesellschaft von morgen Bildung für die Zukunft Medizinischer Dienst Arbeit mit Waisenkindern
Die Herausforderung besteht darin, die aus der Projektarbeit gewonnenen Erfahrungen zugänglich zu machen, damit alle von diesem Wissen profitieren und einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt vertiefen können. Über den neuen Blog berichten die Frauennetzwerke über ihre aktuelle Arbeit und tauschen sich über Themen wie Bildung, Einkommens- und Friedensförderung, Gesundheit und kontextuelle Theologie aus. In Afrika liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der gesellschaftspolitischen und
theologischen Führungsrolle der Frau. An der Frauenkonferenz im Juni 2015 diskutierten die afrikanischen Partnerorganisationen über Handlungsmöglichkeiten und hielten diese in einem Aktionsplan fest. Dieser Schwerpunkt wurde auch in Lateinamerika mit dem Projekt «Schulung für feministische Theologie und Führung» aufgenommen. Die Frauennetzwerke in Asien sensibilisieren die Partnerkirchen für die Probleme im Zusammenhang mit Menschenhandel und engagieren sich in der Präventionsarbeit.
Gesamtbudget des Fonds 2016 Fr. 138 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
pep! mission 21 professionals exposure program (pep!) 840.1020
Kurzeinsätze im Süden PEP! ist ein Bildungsangebot von Mission 21 für junge Menschen im Alter von 22 bis 30 Jahren. PEP! umfasst einen Vorbereitungskurs, sechs bis zwölf Monate Einsatz in einem Projekt sowie die Nachbereitung. Die Aufgabe der Teilnehmenden im Einsatz steht im Zusammenhang mit
ihrer fachlichen Ausbildung. Sie vertiefen ihr Fachwissen und erwerben interkulturelle Kompetenzen. Jährlich werden fünf bis zehn PEP!-Stellen ausgeschrieben. Die Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten durch PEP! qualifizierte und motivierte Fachkräfte.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 179 950.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 5500.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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HEKS Seminarstr. 28 Postfach, 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00
info@heks.ch www.heks.ch
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) HEKS ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre Rechte einzufordern. Rund 250 Projekte im In- und Ausland zielen auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde für alle Menschen, unabhängig davon, welcher Volksgruppe oder Religion sie angehören.
äthIopIen heKs Landesprogramm 370.600
Äthiopien zählt nahezu 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Die natürlichen Ressourcen wären grundsätzlich ausreichend, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Klimawandel, Abholzungen und viele zusätzliche Probleme verhindern jedoch ein menschenwürdiges Leben für Millionen. HEKS, in Koordination mit andern Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, leistet mit seinen Projekten einen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Ernährung in ausgewählten Regionen, fördert den Zugang zu sauberem Trinkwasser und stärkt lokale Gruppen und Organisationen, damit sich diese mit eigenen Kräften für eine menschenwürdige Zukunft einsetzen können.
Zugang zu sauberem Trinkwasser Das Recht auf Nahrung bedingt den Zugang zu sauberem Trinkwasser. HEKS unterstützt sowohl bauliche Vorhaben (Brunnen, Zisternen, Wasserrückhaltebecken) als auch Erosionsschutzmassnahmen im Wassereinzugsgebiet (Wiederaufforstung,
Terrassierung). In einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Forschungsinstitut EAWAG unterstützte HEKS die Entwicklung einfacher Filtermethoden, um die Qualität des Trinkwassers zu verbessern. Diese Methoden haben sich auch für Gemeinschaftsfilter bewährt, die nun für ganze Dörfer installiert werden. Ökologische Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen Der Bevölkerungsdruck in Äthiopien hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen und Tiere den landwirtschaftlich nutzbaren Boden teilen müssen. Nur wo Boden und Wasser schonend genutzt werden, können Erosionsschäden vermieden werden. Eine Landwirtschaft, die den ökologischen Grundsätzen Rechnung trägt, kann selbst in sehr trockenen Zonen die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Erträge erhöhen. Kleinbauernfamilien testen von HEKS vermitteltes Wissen wie Kompostierung, Gründüngung und pflanzliche Befestigung von Terrassenrändern und geben es untereinander weiter. Damit Quellen auch in der trockenen Jahreszeit Wasser führen, muss das umliegende Land genügend Wasser zurückhalten können. HEKS unterstützt deshalb die Aufforstung von Hangflächen oder den Aushub von Wasserrückhaltegräben.
© HEKS
HEKS arbeitet mit engagierten lokalen Partnerorganisationen zusammen. Diese unterstützen die Initiativen der ländlichen Bevölkerung und Selbsthilfegruppen mit folgenden Aktivitäten:
Ernährungssicherung und Einkommensförderung Nur eine Landwirtschaft, die neben der Selbstversorgung auch Produkte zur Vermarktung erzeugt, hilft den Bauernfamilien, ihre Ernährung und Lebensgrundlage langfristig zu sichern. Auf den lokalen Wochenmärkten können sowohl traditionelles Gemüse und Obst als auch neue Nischenprodukte, wie zum Beispiel Honig und Äpfel, gut verkauft werden. Die beiden Partnerorganisationen Gurmuu und EFDA vermitteln Wissen über nachhaltige Produktionsmethoden und Vermarktung und begleiten Bauernfamilien dabei, innovative Ideen umzusetzen und Vermarktungskanäle für ihre Produkte aufzubauen. Ein grosses Potential liegt im Ausbau der Produktion und der Vermarktung von Honig. Um diese potentielle Einnahmequelle nachhaltig zu fördern, wird HEKS den Aufbau einer Selbsthilfeorganisation unterstützen, welche über das nötige Wissen zur Vermarktung des Honigs verfügt.
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 505 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 500.– 706.350 706.365 706.370 706.384
Rift Valley Guduru Walensu und Kerensa Guduru und Hababo
banGLadesch
besiedelten Länder der Welt ist. Mit diesen ungünstigen Voraussetzungen gehört Bangladesh zu den ärmsten Ländern überhaupt. Über 30 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Die Unterstützung von HEKS
© HEKS
heKs Landesprogramm 361.000
Fluorfilter für sauberes Trinkwasser (Heks-Projektbudget 2016 Fr. 130 000.–) Wasserversorgung und Quellschutz für Dörfer im Hochland (Fr. 156 000.–) Sauberes Wasser für Schulkinder und Familien (Fr. 182 000.–) Honigproduktion und Vermarktung (Fr. 215 000.–)
Bangladesch erlangte 1971 seine Unabhängigkeit. Trotz Wirtschaftswachstum und wichtigen sozialen Fortschritten, beispielsweise im Gesundheits- und Bildungsbereich, leidet das Land bis heute unter weit verbreiteter Armut, politischer Instabilität und Korruption. Die geographische Lage von Bangladesh im grössten Flussdelta der Welt und nur wenige Meter über dem Meeresspiegel macht das Land zudem anfällig für Überschwemmungen. Auch wird es regelmässig von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Dies ist umso dramatischer, als Bangladesh eines der am dichtesten
richtet sich an soziale, ethnische und religiöse Minderheiten, die es in diesem Land besonders schwer haben. Im Rahmen des Landesprogramms zielen die einzelnen Projekte auf die Ernährungssicherung und Verbesserung des Einkommens einerseits und die Förderung von Gleichheit und Gerechtigkeit für marginalisierte Minderheiten andererseits ab. Die Bildung und der Aufbau von Kompetenzen der benachteiligten Menschen sind zentrale Begleitthemen. Daneben leistet HEKS auch Not- und Aufbauhilfe nach Naturkatastrophen.
Ziele, Schwerpunkte, Aktivitäten Um die Lebensumstände der Ärmsten zu verbessern, stützt sich HEKS in Bangladesh auf zwei Schwerpunkte: 1. Ländliche Entwicklung Die Förderung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzungsmethoden, ergänzt durch Kleinviehhaltung und Gemüsegärten, sichert die Ernährung der Familien. Spezialisierte Partnerorganisationen unterstützen die landlosen Arbeiterinnen und Arbeiter im Bemühen, Zugang zu – wenn möglich eigenem – Land zu erhalten, das ihnen und ihrer Familie genügend Nahrung garantiert. Die Familien werden darin unterstützt, innovative Kleingewerbe aufzubauen. Dies können beispielsweise die Herstellung und der Verkauf von Kompost, Blumen, Gemüse oder auch Saatgut sein. Wichtig ist, dass die Produkte zu einem fairen Preis verkauft werden können, sei dies lokal oder auch regional. Die Familien werden deshalb auch in den Bereichen Verarbeitung und Vertrieb unterstützt. Damit können die Begünstigten ihre Einkommen steigern und sich in die Gesellschaft integrieren. 2. Konflikttransformation Bildung, Ausbildung und Kompetenzen der ländlichen Bevölkerung werden gefördert, Dorfbewohnerinnen und –bewohner nehmen aktiv an der Dorfpolitik teil und Basisorganisationen werden aufgebaut und untereinander vernetzt. Die soziale Integration der Minderheiten wird gefördert, indem sie in lokale und regionale Wertschöpfungsketten eingebettet und die Gesellschaft sowie die Behörden für ihre Anliegen und Rechte sensibilisiert werden. Dieser Prozess wird auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zusätzlich unterstützt, indem Behörden und Ministerien systematisch durch Lobbyarbeit und Anwaltschaft in die Pflicht genommen werden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 109 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 95 400.– 610.312
Nordwest-Bangladesch
610.314 610.404 610.405 610.408
Thakurgaon, Dinajpur Nordwest-Bangladesch Nilphamari, Dinajpur Nordwest-Bangladesch
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Grundrechte und Menschenwürde für Dalits und Adivasi (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 183 000.–) Schulbildung und würdige Arbeit für Dalits und Adivasi (Fr. 200 000.–) Bessere Lebensbedingungen für Latrinenreiniger (Fr. 140 000.–) Grundrechte und Ausbildung für Dalits und Adivasi (Fr. 175 000.–) Marktzugang und Integration von Minderheiten (Fr. 115 000.–)
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brasILIen heKs Landesprogramm 381.200
Das Landesprogramm Brasilien 2014-2018 konzentriert sich auf den Cerrado, die Savannenregion in den Bundesstaaten Minas Gerais, Goias, Bahia und Mato Grosso do Sul. Die thematischen Schwerpunkte sind der Zugang zu Ressourcen (Land, Wasser), der Erhalt der Biodiversität, die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Entwicklung von Wertschöpfungsketten (Anbau, Verarbeitung und Vermarktung) sowie die Stärkung der Zivilgesellschaft. Durch nationale und internationale Advocacy-Arbeit sollen die ländlichen Gemeinschaften, Landlosen, Indigenen und ethnische Minderheiten (Quiombolas) in der Einforderung ihrer Rechte auf Land, Territorium und Nahrung unterstützt werden.
CAA, (Centro de Agricultura Alternativa), eine weitere Partnerorganisation von HEKS, bildet Kleinbauernfamilien in ökologischer Landwirtschaft aus und unterstützt die Bauerngemeinschaften und ethnischen Minderheiten (Quilombolas) beim Kampf um ihre Landrechte und gegen die massive Zerstörung der Umwelt durch grosse Monokulturen und Bergbau. Deren Kooperative Grande Sertão, der rund 3000 Familien angehören, verarbeitet die landwirtschaftlichen Erzeugnisse für den Markt: Zuckerrohr zu Blockund Rohrzucker, Früchte zu Fruchtmark, Medizinpflanzen und ölhaltige Pflanzen zu Speiseöl und Kosmetika. Eine wichtige Komponente des Projektes ist auch die Ausbildung von Jugendlichen in Agroökologie und Vermarktung, damit sie auf dem Land bleiben und nicht in die Grossstädte abwandern. Stärkung von Kleinbauernfamilien und traditionellen Gemeinschaften im Wasserbecken des Rio Pardo Die Region um den Rio Pardo ist eine der Schwerpunktregionen von HEKS in Brasilien. Hier bedroht ein grosses Bergbauprojekt das Land und die Lebensgrundlage der Kleinbauernfamilien. Mit umfassender Advocacy-Arbeit, die vor allem auch durch
die HEKS-Partnerorganisation CEAS (Centro de Estudos e Ação Social) geleistet wird, wehrt sich die Bevölkerung gegen die Zerstörung ihrer Umwelt. Neben der Arbeit im Bereich der Landrechte fördert CEAS die Kleinbauernfamilien und traditionellen Gemeinschaften in der ländlichen Entwicklung. Ein starker Akzent wird auf die Bildung von jungen Anführerinnen und Anführern gesetzt. Mit Elementen der lokalen Kultur (Capoeira und Theater) werden Jugendliche aus ländlichen Gemeinden und neuen Landlosen-Siedlungen für Themen wie Gewalt, Drogen, Bürger- und Menschenrechte sensibilisiert. Recht auf Stammesland für die Guaraní HEKS unterstützt über die Partnerorganisation FIAN (Food First International Network) den Kampf der Guarani-Kaiowá um ihr angestammtes Land in Mato Grosso do Sul. Die Guarani-Kaiowá leben auf engstem Raum und sind umzingelt von riesigen Sojaund Zuckerrohrfeldern. Sie haben nicht genügend Land, um sich zu ernähren und sind auf staatliche Nothilfe angewiesen. Viele Kinder sind mangelernährt. HEKS bestärkt die Guarani-Kaiowá einerseits dabei, bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte Klage bezüglich ihrer Rechte auf Nahrung und Territorium einzureichen und Eingaben zur Umsetzung von Schutzmassnahmen zu machen. Zudem fördert FIAN die ländliche Entwicklung von 90 Familien, welche bereits Land zurückerhalten haben.
© HEKS
Zugang zu Land und Erhalt der Biodiversität Im Norden von Minas Gerais unterstützt HEKS beispielsweise die nationale Bewegung der Landlosen, MST (Movimiento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra). MST setzt sich dafür ein, dass Familien Landrechte erhalten, damit sie als Kleinbauern und -bäuerinnen eine Lebensgrundlage haben. Zudem unterstützt HEKS ein Projekt zur biologi-
schen Saatgutproduktion. Die 117 verschiedenen Saatgutsorten, welche die Bauern und Bäuerinnen produzieren, sind mit dem Label Bionatur vom brasilianischen Umweltministerium anerkannt.
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 301 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 285 000.– 812.029
Landesweit
812.354 812.359 812.369 812.370 812.373 812.375 812.377
Minas Gerais Goias Mato Grosso do Sul Mato Grosso do Sul Minas-Gerais und Bahia Minas-Gerais National/Cerrado
haItI heKs Landesprogramm 383.001
Nahrungssicherheit und ländliche Entwicklung Die HEKS-Partnerorganisationen fördern den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten mit hoher Wertschöpfung. Dazu gehören z.B. Kaffee, Früchte, Kleintierzucht (wie etwa Schweine) und Kakao. Auch die Verarbeitung und Vermarktung werden miteinbezogen, damit der Erlös der Produkte zusätzlich gesteigert wird. Die so gewonnenen finanziellen Mittel erlauben es den Gemeinschaften und Produzierenden-Gruppen, in die Verarbeitung und Veredelung ihrer Erzeugnisse zu investieren. Viele der Kakaopflanzen wachsen an steilen Hängen, deren Baumbestand durch die Übernutzung abgenommen hat. Bei starken Regenfällen drohen die Hänge zu erodieren. Um dies zu verhindern, wird den Kakaoproduzentinnen und -produzenten der Bau von Rinnen vermittelt, die den Abfluss des Wassers kanalisieren. Ländliche Gemeindeschulen Die Dörfer und Weiler im Departement Grand’Anse sind derart abgelegen, dass
ein- bis zweistündige Schulwege keine Seltenheit sind. HEKS unterstützt 29 von Elternkomitees getragene Gemeindeschulen, damit auch Kinder aus abgelegenen Dörfern zur Schule gehen können. Ihre Eltern, die meisten Kleinbauernfamilien, erhalten Unterstützung, um den Anbau, die Verarbeitung und den Verkauf ihrer Früchte und Gemüse sowie die Kleintierzucht zu optimieren. Dank dem daraus erzielten Gewinn können sie sich den Schulbesuch ihrer Kinder leisten. Sichere Schulen und Strassen Nachdem bereits 21 Schulen saniert werden konnten, werden nun innert drei Jahren (2016-2018) weitere sieben Gemeindeschulen erdbeben- und sturmsicher neu gebaut oder umfassend renoviert. Zudem sollen Landstrassen befestigt und Marktplätze instand gestellt werden. Die Arbeiten werden durch die ansässige Bevölkerung ausgeführt und ermöglichen den Kleinbauernfamilien ein Zusatzeinkommen.
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Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Schätzungen zufolge leben 80 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, 54 Prozent davon in extremer Armut. Mehr als sechs der acht Millionen Haitianerinnen und Haitianer können ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen und haben beispielsweise keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. Über die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos. Ursachen für die prekäre Situation des Landes sind politische Instabilität, schlechte Regierungsführung und Vernachlässigung von öffentlichen Investitionen. Zudem machen jährlich wiederkehrende Wirbelstürme die Anstrengungen der Bevölkerung, ihre Nahrungsversorgung zu sichern, immer wieder zunichte.
Landrechte und Starthilfen für bedrohte Gemeinschaften (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 140 000.–) Ländliche Entwicklungen für Minderheiten (Fr. 250 000.–) Land, Nutzungsrechte und Marktzugang für Bauernfamilien (Fr. 70 000.–) Rechtsbeistand im Landkampf für Guaraní Kaiowá (Fr. 100 000.–) Sicherung der Lebensgrundlagen für die Guaraní Kaiowá (Fr. 60 000.–) Landtitel und Förderung ökologischer Anbaumethoden (Fr. 120 000.–) Unterstützung der Landlosenbewegung (Fr. 80 000.–) Advocacy- und Lobbyarbeit der ökumenischen Hilfswerke (Fr. 40 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 815 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 54 800.– Grand’Anse Grand’Anse Jérémie und Roseaux Grand’Anse Jérémie und Roseaux Grand’Anse
honduras heKs Landesprogramm 383.500
Honduras gehört zu den Ländern mit der höchsten Rate an Morden und andern Gewalttaten an Zivilpersonen. Die Risiken für zivilgesellschaftliche Gruppen, ihre Rechte einzufordern, haben sich im Verlauf der letzten Zeit massiv erhöht. Das Engagement von HEKS konzentriert sich deshalb auf drei Bereiche: Unterstützung von Kleinbauernfamilien, damit ihre Ernte zum Leben ausreicht, Unterstützung bei Konflikten, insbesondere in Bezug auf Landkonflikte und Schutz der Menschenrechte. HEKS arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und fördert deren Kompetenzen durch gezielte Aus- und Weiterbildungen. Recht auf Nahrung und sichere Existenz für ländliche Familien HEKS unterstützt die Kleinbauernfamilien dabei, ihre Parzellen optimal zu nutzen. Sie lernen einfache Techniken, mit denen sie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen, Schädlinge mit natürlichen Mitteln bekämpfen und die Erträge erhöhen können. HEKS setzt sich auch dafür ein, dass die Familien ihre Erzeugnisse verarbeiten und lokal vermarkten können. Im Rahmen eines innovativen Projektes in Pespire wird versucht, die lokal produzierten Früchte mit der Verarbeitung zu Fruchtsäften besser als bisher zu nutzen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem der Schutz des lokalen
Grundschulen und ländliche Entwicklung (Heks-Projektbudget 2016 Fr. 45 000.–) Stärkung der Kakaoproduzentinnen und -produzenten (Fr. 110 000.–) Neubau von fünf Schulen (Fr. 500 000.–) Mehr Einkommen für Bauernfamilien (Fr. 25 000.–) Befestigungen der Landstrassen (Fr. 210 000.–) Stärkung von Kaffeeproduzentinnen und -produzenten (Fr. 35 000.–)
Saatguts. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lernen, ihr eigenes Saatgut kontinuierlich zu verbessern, damit sie kein fremdes Saatgut zukaufen müssen.
Sensibilisierung der Bevölkerung durch Lokalradios. HEKS unterstützt die Arbeit der beiden Lokalradios in Zacate Grande und Lepaterique.
Schutz der Rechte der Kleinbäuerinnen und -bauern In Honduras sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern oft dem Risiko ausgesetzt, von ihrem Land vertrieben zu werden. Einer von vielen Landkonflikten findet in Zacate Grande statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Halbinsel wehren sich dafür, dass sie ihr seit Generationen bewirtschaftetes Land weiterhin nutzen können. Alleine wären sie der Übermacht der Grossgrundbesitzer chancenlos ausgeliefert. HEKS unterstützt die Selbsthilfeorganisation der Kleinbäuerinnen und -bauern in Zacate Grande mittels Rechtshilfe und hilft ihnen bei der Verbesserung ihrer Anbaumethoden. Schutz und Verteidigung der Menschenrechte Wer sich in Honduras für Gerechtigkeit einsetzt, lebt gefährlich. Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten werden gezielt eingeschüchtert und verfolgt. HEKS unterstützt deshalb die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen. Gruppen aus ländlichen Gemeinschaften werden ausgebildet mit dem Ziel, ihre Rechte eigenständig verteidigen zu können. Dank der Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Agape wird ein Beitrag geleistet zur Sensibilisierung kirchlicher Mitarbeitender für Menschenrechtsfragen. Ebenfalls ein wichtiges Mittel zum Schutz der Menschenrechte ist die Information und
© HEKS
830.344 830.347 830.362 830.364 830.365 830.367
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 178 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 70 000.– 835.350 835.354 835.355 835.356 835.361 835.363 835.371 835.374
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Departemente Choluteca, Valle und Francisco Morazán Tegucigalpa Region Guarumas Departemente Choluteca und Valle Perspire, Choluteca Zacate Grande Lepaterique Konfliktregionen
Einheimisches Saatgut züchten und verbreiten (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–) Ökumenische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (HEKS-Projektbudget 2015 (Fr. 45 000.–) Existenzsicherheit und Würde für Kleinbauernfamilien (Fr. 106 000.–) Die Menschenrechte kennen und einfordern (Fr. 68 000.–) Lokal produzierte Fruchtsäfte für Schulen (Fr. 116 000.–) Verteidigung der Lebensgrundlagen (Fr. 60 000.–) Ein Lokalradio schützt die natürlichen Ressourcen (Fr. 58 000.–) Schutz durch Menschenrechtsbeobachtung (Fr. 20 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
IndIen heKs Landesprogramm 363.000
Nebst der Unterstützung der Kleinbauern liegt das Hauptaugenmerk von HEKS in der
aktuellen Phase auch auf der institutionellen Stärkung der Landrechtsforen in zwei Bundesstaaten. Aus der Landrechtsbewegung entstanden, entwickeln sich die Foren heute zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kleinbauernfamilien sowie zu einer verlässlichen Informationsquelle für Medienschaffende und Behördenvertreterinnen und -vertreter. Kultivierung und Vermarktung von Cashewnüssen und Fingerhirse Weitere Projekte gehen über den Zugang zu Land und die Urbarmachung von Boden hinaus. Sie fördern zusätzlich die Einbindung lokaler Kleinbauernfamilien in profitable Wertschöpfungsketten. Als erster Schritt lernen die Familien, ihr Land mit ökologischen Methoden zu bewirtschaften und ihre Produktion zu diversifizieren. Mit guten landwirtschaftlichen Praktiken lässt sich die Ernte steigern und die Qualität verbessern. Zurzeit fokussieren die HEKSPartnerorganisationen ihre Unterstützung auf die Wertschöpfungsketten von Cashewnüssen und Fingerhirse. Sie bieten Trainings zur verbesserten Produktion, Verarbeitung und Vermarktung an, fördern Gruppen von Produzentinnen und Produzenten sowie den Zugang zu subventionierten Produktionsmitteln. Damit wird den Kleinbauernfamilien der Zugang zum Markt ermöglicht und werden die Verkaufserträge vergrössert.
© HEKS
Ernährungssicherheit bedeutet, täglich über Nahrung in ausreichender Quantität und Qualität zu verfügen, die selbstbestimmt erwirtschaftet wird. Dalits («Unberührbare») und Adivasi (Urbevölkerung) müssen sich den Zugang zu Land, Wasser und Bildung, zu naturnahen Landwirtschaftstechniken, zu medizinischer Versorgung und zu zusätzlichen Einnahmequellen durch Kleinprojekte noch immer erkämpfen. Zusammen mit lokalen Partnern unterstützt HEKS Dalit- und Adivasi-Familien in den langwierigen Verhandlungen mit den Behörden um Landzuteilung und um Zugang zu staatlichen Armutsbekämpfungsprogrammen. Des Weiteren fördert HEKS in Indien die nachhaltige Bewirtschaftung von Land sowie die Einbindung der Kleinbauernfamilien in profitable Wertschöpfungsketten. Die HEKS-Projekte in Indien sind in den südlichen Gliedstaaten Telangana und Andhra Pradesh sowie Karnataka und Tamil Nadu angesiedelt. Die Umsetzung des Programmes wird durch das HEKSKoordinationsbüro in Chennai von indischen Mitarbeitenden begleitet und unterstützt.
Landrechtsforen für und mit Dalits und Adivasi Mithilfe der in Foren organisierten Partnerorganisationen erhalten Landlose Zugang zu Land und zu anderen landwirtschaftlichen Ressourcen wie Wasser, Saatgut und Krediten, um so ihre Lebensgrundlagen zu verbessern. Ziel ist die Existenzsicherung für Dalits und Adivasi. Alle Aktivitäten beinhalten zudem die Bewusstseinsbildung der begünstigten Familien. Dank Aufklärung und Ausbildung durch die HEKS-Partnerorganisationen stärken die Adivasi und Kleinbauernfamilien ihr Selbstbewusstsein: Vertreterinnen und Vertreter der AdivasiSiedlungen und der Dorfgemeinschaften werden zusammengeführt, damit sie sich in Frauengruppen, Jugendgruppen, Gruppen von Landlosen und Bauerngruppen organisieren können. Sobald ein Stück Land errungen worden ist, erhalten die neuen Landbesitzenden eine Ausbildung in nachhaltiger Landwirtschaft: Gezieltes Wassermanagement verhilft zu höheren Erträgen; ein Gemüsegarten und Kleinvieh ermöglichen ein zusätzliches Einkommen. Wenn immer möglich, wird dazu der Staat im Rahmen von Armutsbekämpfungsprogrammen in die Pflicht genommen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 802 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 400.– 630.338 630.346 630.358 630.359 630.360 630.361
Tamil Nadu Tamil Nadu Andhra Pradesh Karnataka Andhra Pradesh Karnataka
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Land und Lebensgrundlagen für Dalits und Adivasi (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 35 000.–) Land und Lebensgrundlagen für Dalits und Adivasi (Fr. 35 000.–) Adivasi kultivieren und vermarkten Cashewnüsse (Fr. 12 000.–) Dalits und Adivasi kultivieren und vermarkten Fingerhirse (Fr. 15 000.–) Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen in Andhra Pradesh (Fr. 350 000.–) Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen in Karnataka (Fr. 180 000.–)
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Kambodscha heKs Landesprogramm 365.200
Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Achtzig Prozent der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten. HEKS unterstützt Projekte in den fünf Provinzen Kampong Chhnang, Kampong Speu, Prey Veng, Pursat und Tbong Khmum.
Ausbildung in der Landwirtschaft Bäuerinnen und Bauern lernen nachhaltige Landwirtschaftstechniken kennen und anwenden; dazu zählen unter anderen die Herstellung von Kompost, die Verwendung von Gründünger, neue Reisanbaumethoden sowie eine naturschonende Schädlingskontrolle. Um Ernteausfällen vorzubeugen und Synergien besser nutzen zu können, wird die Diversifizierung der kleinen Bauernbetriebe gefördert. Mit einer ökologischen Landwirtschaft können Kleinbauernfamilien ihre Ernteerträge erhöhen, Kosten senken und neue Einkommensquellen erschliessen. Forschung und Ausbildung für Kleinbäuerinnen und -bauern In Kambodscha sind die Reis- und Gemüseerträge sehr niedrig, unter anderem, weil das Saatgut nicht an die lokalen Bedingungen angepasst ist. Das von HEKS unterstützte Forschungszentrum Larec erforscht und produziert passendes Saatgut, z.B. für Reis, Bohnen, Melonen und Chili, das von speziell ausgebildeten Bäuerinnen und Bauern in den Projektdörfern vermehrt wird, um es anschliessend den Kleinbauernfamilien zur Verfügung zu stellen. Die HEKS-Partnerorganisation Sacred führt zudem ein
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Zugang zu Bewässerungsanlagen Um die Landwirtschaftserträge zu erhöhen, werden alte, versandete Kanäle und erodierte Dorfteiche wiederhergestellt. Eine verbesserte Bewässerung ermöglicht den Bäuerinnen und Bauern eine grössere Reisernte, nachhaltigen Gemüsebau sowie Zwischenkulturen auf den Reisfeldern. Ziel ist es, dass die Bauernfamilien einen Teil der Ernte verkaufen können.
Ausbildungszentrum, wo Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bessere Anbaumethoden kennenlernen. Zugang zu Märkten Der Verarbeitung und dem Verkauf von Landwirtschaftsprodukten (Gemüse und Früchte) kommt eine grosse Bedeutung zu. Bevor ein Produkt produziert wird, werden die Verkaufsmöglichkeiten auf den lokalen Märkten abgeklärt. So wissen die Bäuerinnen und Bauern, welche Reissorten, welches Gemüse oder welche Früchte sich gut verkaufen lassen. Zudem werden die Bäuerinnen und Bauern in der Lagerung und Weiterverarbeitung ihrer Produkte geschult. Dies erlaubt ihnen, den Verkauf ihrer Erzeugnisse an den Bedarf des Marktes anzupassen und damit höhere Preise zu erzielen. Stärkung der Dorfgemeinschaften Mit der Gründung von Dorfkomitees und Interessengruppen treiben die Dorfbewohnerinnen und -bewohner ihre eigene Ent-
wicklung voran. HEKS unterstützt sie dabei, Projekte zu planen und durchzuführen, welche die Lebensumstände auf dem Land verbessern helfen. Die Menschen erhalten auch wichtige Informationen zu ihren Rechten und Pflichten als Bürgerinnen und Bürger. Im Zuge der politischen Dezentralisierung, die momentan in Kambodscha stattfindet, ist die Stärkung der ländlichen Gemeinschaften sehr wichtig, damit diese gut organisiert auf die Prozesse Einfluss nehmen können. Stärkung des Dialogs und Bearbeitung von Konflikten Gegenseitiges Misstrauen sowie ungelöste Konflikte (u.a. um Ressourcen) haben eine lähmende Wirkung auf die ländliche Entwicklung Kambodschas. HEKS fördert die Weiterbildung von Zivilgesellschafts- und Behördenvertreterinnen und -vertretern sowie von Mitgliedern traditioneller Schlichtungsgremien in Sachen Konfliktbearbeitung und Friedensförderung.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 253 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 45 000.– 652.102 652.103 652.106 652.318 652.323 652.325
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Kampong, Chhnang und Kampong Speu Prey Veng Pursat Kampong Chhnang Tbong Khmum Tbong Khmum Provinz Kampong Chhnang
Ernährungssicherung und Entwicklung ländlicher Gemeinschaften (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 197 000.–) Mehr Einkommen und Mitbestimmung für Bauernfamilien (Fr. 224 000.–) Bauernbetriebe produzieren vielfältig und profitabel (Fr. 132 000.–) Einheimisches Saatgut erforschen und verbreiten (Fr. 100 000.–) Ergiebigere Pfeffer-Ernten für Kleinbauernfamilien (Fr. 216 000.–) Bauern machen Land- und Wasserkonflikte publik (Fr. 154 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
KoLumbIen heKs Landesprogramm 384.200
der Ernährungssituation (Observatorio) eingerichtet. Anhand der erarbeiteten Daten werden von der Regierung konkrete Massnahmen gefordert, um die Ernährungssituation der Bevölkerung zu verbessern. So wird beispielsweise am Fluss Sogamoso ein Staudamm für die Elektrizitätsgewinnung gebaut. Viele Menschen wurden vertrieben, viele Kleinbauern- und Fischerfamilien haben ihre Lebensgrundlage verloren. Durch das Observatorio werden die Menschen gestärkt, sich für ihre Rechte einzusetzen. Sie fordern von der Regierung und der Elektrizitätsfirma eine Kompensation sowie Massnahmen zum Schutz der Umwelt. Der Prozess ist noch im Gang.
einer gemeinsamen Lobbystrategie des Bauernbündnisses «Cumbre Agraria», um erfolgreich Einfluss auf die öffentliche Politik zu nehmen und so die Unabhängigkeit der Kleinbauernfamilien von internationalen Biotechnologieunternehmen zu stärken.
sammen. Diese unterstützt Frauen dabei, selbständig ein kleines Einkommen zu erwirtschaften. Beispielsweise, indem sie Lebensmittel verarbeiten, Sojaprodukte oder ein Reisgetränk herstellen oder Kleintiere (Hühner, Wachteln) züchten. 150 Frauen können so ihr Einkommen steigern und die Ernährung ihrer Familie dadurch verbessern. Zudem werden die lokalen Märkte (mercados campesinos) gefördert, wo die Produkte verkauft werden können. OFP begleitet auch den Wiedergutmachungsprozess für Frauen, die Opfer des bewaffneten Konflikts wurden. Dazu gehören
Frauen sichern Überleben und Frieden In der Region Magdalena Medio arbeitet HEKS mit der Frauenorganisation OFP (Organización Femenina Popular) zu-
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Die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der Guerilla kommen voran und lassen auf einen baldigen Frieden hoffen. Die beiden Parteien sind sich in drei von fünf Punkten (Landreform, Drogenhandel und politische Beteiligung) einig geworden. Obwohl die Zeichen gut stehen, wird der Weg zum Frieden ein steiniger sein. Denn die Ursachen für Ungleichheit und Armut können nicht von heute auf morgen aus dem Weg geräumt werden. Mehr als 32 Prozent der Bevölkerung Kolumbiens gelten als arm. Zehn Prozent der Ärmsten erwirtschaften nicht einmal ein Prozent des nationalen Einkommens.
und Wasser, fördert die agroökologische Produktion und die solidarische Vermarktung der Produkte sowie den Aufbau von zivilgesellschaftlichen Organisationen. Ziel ist es, dass die Begünstigten Produkte, die einen guten Absatz versprechen, anbauen, verarbeiten und zu fairen Preisen verkaufen können. Ein wichtiger Bestandteil für einen ökologischen und diversifizierten Anbau ist der Schutz und Gebrauch von einheimischem Saatgut. Aufgrund einer Verordnung (Ley 970) ist der Anbau mit traditionellem Saatgut verboten und nur vom Staat «zertifiziertes» Saatgut darf von den Bauern verwendet werden. HEKS unterstützt einerseits die Partnerorganisation Grupo Semillas, welche 120 Kleinbauern und -bäuerinnen in den Bereichen Produktion und Konservierung des traditionellen und einheimischen Saatguts ausbildet. Andererseits begleitet HEKS die Erarbeitung
Ernährungssicherung und Friedensförderung Nach Abschluss der Projektaktivitäten in Chocó konzentrieren sich die Aktivitäten von HEKS in den nächsten Jahren auf den Nordosten des Landes (Departemente Santander und Norte de Santander). Dies ist eine strategisch bedeutende Region, in der sehr heftige bewaffnete Konflikte ausgetragen wurden. HEKS hilft intern vertriebenen Familien und ländlichen Gemeinschaften dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. HEKS unterstützt ländliche Gemeinschaften beim Zugang zu Land
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Recht auf Nahrung Ein besonderer Akzent wird auf das Recht auf Nahrung gelegt, unter anderem durch eine enge Zusammenarbeit mit FIAN. Zusammen mit der internationalen Organisation, die auf dieses Thema spezialisiert ist, wurde ein Instrument zur Überwachung
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eine juristische Begleitung, Informationsveranstaltungen, Vorbereitungen für den Dialog mit der Regierung sowie vor allem
auch Schutzmassnahmen. Denn dadurch, dass die Frauen ihr Recht auf Wiedergutmachung einfordern, setzen sie sich der Ge-
walt der Verantwortlichen für die erlittenen Menschenrechtsverletzungen aus.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 868 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 136 100.– 842.353 842.366 842.372 842.376 842.378 842.380 842.381 842.382 842.383
Landesweit Magdalena Medio Nordosten, Norte de Santander Barancabermeja Santander Bucaramanga Norte de Santander und Santander Matanza
KonGo heKs Landesprogramm 378.801
Mit Gärten und Trinkwasser zur Nahrungssicherheit (Fr. 80 000.–)
te Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Rebellengruppen – auch aus den Nachbarländern Ruanda und Uganda – und der kongolesischen Armee statt. HEKS steht der leidgeprüften Zivilbevölkerung zur Seite und unterstützt sie dabei, ihre Ernteerträge zu verbessern, ihr Einkommen zu erhöhen und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu stärken. Hilfe zur Selbsthilfe für Bauernfamilien In Rutshuru hat HEKS gemeinsam mit seiner Partnerorganisation Bauernvereinigungen aufgebaut. Dank naturnaher
Landwirtschaft verbessern die Bauernfamilien ihre Ernten. Mit Vieh und Fischzucht sowie dem Aufbau von kleinen Unternehmen stabilisieren sie ihre Lebensgrundlagen nachhaltig. In Bildungszentren werden die Mitglieder der Bauernvereinigungen und weitere Interessierte in Lesen und Schreiben, in Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht sowie in Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften unterrichtet. Junge Erwachsene werden zu Landwirten ausgebildet oder in handwerklichen Berufen wie Schreiner, Maurer oder Schneiderinnen angelernt.
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Die Geschichte der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ist seit 1994 geprägt von Kriegen und ihren Folgen wie ermordete Zivilpersonen, vergewaltigte Frauen und Kinder, Plünderungen und zerstörte Dörfer. In der Provinz Nord Kivu, wo HEKS tätig ist, finden immer wieder bewaffne-
Schweizer Lobbyarbeit für Menschenrechte (Fr. 27 000.–) Schutz durch internationale Beobachtende (Fr. 12 000.–) Recht auf Nahrung einfordern (Fr. 40 000.–) Schweizer Friedensprogramm in Kolumbien (Fr. 25 000.–) Frauen fordern das Recht auf Nahrung ein (Fr. 121 000.–) Beistand für die Opfer eines Staudamm-Baus (Fr. 50 000.–) Förderung der Artenvielfalt und Honigproduktion (Fr. 70 000.–) Bauernfamilien verteidigen ihr traditionelles Saatgut (Fr. 130 000.–)
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Eine weitere Partnerorganisation kümmert sich in Masisi um die besonders verletzlichen Frauen eines Pygmäen-Volkes. Sie werden dabei unterstützt, ihre Lebensgrundlagen zu sichern und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus eigenem Anbau ein Einkommen zu generieren.
den, werden juristisch begleitet, damit sie für ihr Land einen Landtitel oder einen Pachtvertrag zu guten Konditionen erhalten. Auch die Provinz- und Lokalbehörden werden über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern rund um den Zugang zu Land aufgeklärt.
Zugang zu Land Die meisten Bauernfamilien, die von HEKS unterstützt werden, haben keine Eigentumsrechte für die Felder, die sie bewirtschaften und damit auch keinen gesicherten Zugang zu Land. HEKS klärt die Bevölkerung über ihre Landrechte auf, damit sie diese bei den Behörden einfordern können. Bäuerinnen und Bauern, welche sich in einem Landkonflikt befin-
Prävention von sexueller Gewalt In Rutshuru und Masisi unterstützen die Partnerorganisationen von HEKS Überlebende von sexueller Gewalt und behandeln sie nach neusten medizinischen Erkenntnissen. Fast immer ist eine psychologische Betreuung notwendig. Im Beratungszentrum können die Frauen auch einige Nächte bleiben. Nach einer Vergewaltigung erhalten die Frauen Medi-
kamente zur Verhütung von Infektionen und Geschlechtskrankheiten. Wenn eine Operation notwendig ist, werden die Kosten übernommen, insbesondere im Falle von Fisteln und Verletzungen. Wichtig ist zudem die rechtliche Unterstützung, um gegen die Straflosigkeit der Täter zu kämpfen. Die Prävention von sexueller Gewalt ist ein wichtiges Ziel des Projektes. Dies soll durch verschiedene Massnahmen erreicht werden. Männer reflektieren ihre sozioökonomische Rolle und ihre Identität als Mann. Zudem wird über die schweren Strafen informiert, die je länger desto mehr verhängt werden, wie Untersuchungen zeigen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 937 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 285 000.– 788.338 788.339 788.355 788.359 788.362
Rutshuru Masisi Nord Kivu Rutshuru Masisi
nIGer
In Niger unterstützt HEKS die Landbevölkerung in den Regionen Tahoua und Maradi in ihrem Bestreben nach besseren Lebensbedingungen. Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen baut HEKS für Viehzüchterfamilien und ihre Herden
Brunnen. Für Schulen und Krankenstationen werden Latrinen erstellt, zudem werden sie an die dörfliche Wasserversorgung angeschlossen. HEKS fördert den Anbau von Moringabäumen und Gemüse sowie deren Vermarktung und arbeitet daran, das
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heKs Landesprogramm 375.600
Prävention von sexueller Gewalt in Ruthuru (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–) Prävention von sexueller Gewalt in Masisi (Fr. 120 000.–) Landrechte kennen und einfordern (Fr. 75 000.–) Bessere Erträge für Bauernfamilien (Fr. 150 000.–) Nahrung und Einkommen für geschwächte Familien in Masisi (Fr. 70 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Hirse- und Bohnensaatgut zu verbessern. Die Doum-Palme wird geschützt und nachhaltig bewirtschaftet. Weitere Arbeitsfelder sind die Schädlingsprävention, Ressourcenmanagement, der Kampf gegen Erosion, die Klärung der Landnutzungsrechte zwischen Ackerbauern- und Viehzüchterfamilien sowie die Schaffung von Durchgangspassagen für Viehherden.
heit von Kleinkindern. Insbesondere gilt es, neben den Müttern auch deren Ehemänner mit ins Boot zu holen und sie genauso über die Wichtigkeit und den Zusammenhang zwischen Hygiene und Gesundheit zu informieren. Denn oftmals entscheiden die Ehemänner über gewisse Haushaltsausgaben wie Seife, den Bau einer Latrine oder den Besuch eines Gesundheitszentrums.
Friedliches Zusammenleben und lokale Entwicklung Längst nicht alle Dörfer und Weiler besitzen einen Brunnen, und oft müssen die Menschen ihr Wasser aus verschmutzten Wasserlachen schöpfen. Latrinen für Schulen und Krankenstationen sowie saubere Brunnen schaffen hygienischere Verhältnisse und senken das Krankheitsrisiko vor allem für Kinder. Die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung zu Gesundheitsund Präventionsfragen spielen neben dem Vorhandensein von Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen eine entscheidende Rolle für die Verbesserung der Gesund-
Entlang von festgelegten Durchgangspassagen für Viehherden finanziert HEKS zudem den Bau von Brunnen für Viehzüchterfamilien und deren Viehherden. HEKS fördert den Gemüseanbau in der Trockenzeit und insbesondere den Anbau des Moringabaums sowie die Vermarktung seiner Erzeugnisse. Moringablätter bereichern den Speiseplan der Familien, bringen ein Zusatzeinkommen und verringern die Abhängigkeit von der oft ungenügenden Hirse- und Sorgho-Ernte. Bauern- und Viehhalterfamilien machen ihre Äcker und die Viehweiden mit erprobten Techniken fruchtbarer und schützen sie gegen Erosion.
Der Aufbau und die Stärkung von Landrechtskommissionen tragen massgeblich zur Verhinderung von Konflikten zwischen Viehhalter- und Ackerbaufamilien bei und fördern die lokale Entwicklung. Schutz und nachhaltige Nutzung der Doum-Palme Das Goulbi N’Kaba-Tal war früher reich an Doum-Palmen. Doch seit einigen Jahren sinkt deren Zahl massiv, weil die Palmen von der Bevölkerung zu intensiv genutzt und teilweise auch abgeholzt werden: Da die Hirseernten wegen Regenmangels in den letzten Jahren sehr schlecht ausfielen und die Weideflächen für die Viehherden nicht ausreichten, setzen die Familien auf den Verkauf von Palmenprodukten, um zu überleben. Die Nutzung der Doum-Palmen ist für viele Familien eine Möglichkeit, ihr Einkommen zu verbessern. HEKS unterstützt sie dabei, die Palmen zu schützen und sich so langfristig diesen Zusatzverdienst zu sichern.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 861 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 88 500.– 756.329 756.338 756.343 756.349 756.350 756.351 756.352 756.353
Tahoua Maradi, Departemente Mayayi und Dakoro Maradi Tahoua, Maradi Maradi, Departement Mayayi Maradi, Departement Mayayi Tahoua, Departement Guidan Iddar Maradi, Departemente Mayayi und Dakoro
paLästIna / IsraeL heKs Landesprogramm 360.501
HEKS möchte im Nahen Osten dazu beitragen, die negativen Folgen der Konflikte zu mildern und einen Frieden zu fördern, der auf Gerechtigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte aufbaut. Open Forum: Friedens- und Menschenrechtsarbeit Das Open Forum ist eine Plattform für israelische und palästinensische Partnerorganisationen, die sich für eine Konfliktlösung auf Basis der Menschenrechte einsetzen. Sie treffen sich regelmässig, um gemeinsame Strategien und Projekte zu entwickeln. Diese haben zum Ziel, allmählich jene Strukturen, Systeme, Einstellungen und Ideologien zu verändern, die den Konflikt und die damit
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Familien vermarkten Moringa (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 110 000) Schutz für nomadische Viehzüchterfamilien (Fr. 200 000.–) Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im N‘Goulbi Kaba-Tal (Fr. 100 000.–) Familienväter für Gesundheit und Hygiene sensibilisieren (Fr. 130 000.–) Moringa- und Gemüseanbau (Fr. 61 000.–) Stabile Nahrungsgrundlagen für Mensch und Tier (Fr. 60 000.–) Gesunde Kinder dank Trinkwasser und Latrinen (Fr. 205 000.–) Wasserversorgung und sanitäre Anlagen für zwölf Dörfer (Fr. 270 000.–)
verbundenen Menschenrechtsverletzungen aufrechterhalten. Das bedeutet, die Zivilbevölkerung Israels und Palästinas für die Ursachen des Konflikts zu sensibilisieren, mögliche Lösungen auf der Basis der Menschenrechte aufzuzeigen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu stärken. EAPPI: Ökumenisches Begleitprogramm Im Rahmen des EAPPI-Programms des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖKR) leisten jedes Jahr zwölf Schweizer Menschenrechts-Beobachterinnen und –Beobachter zusammen mit Teilnehmenden aus anderen Ländern einen dreimonatigen freiwilligen Einsatz in den besetzten Gebieten. Ihre Präsenz schützt die Bevölkerung und lokale Organisationen vor Übergriffen und stärkt deren gewaltfreies Engagement für einen gerechten Frieden. Intern Vertriebene organisieren sich Rund ein Jahr nach dem Krieg vom Sommer 2014 hat der Wiederaufbau in vielen zerstör-
ten Stadtteilen und Dörfern im Gazastreifen noch kaum begonnen. Tausende von Menschen leben nach wie vor in behelfsmässigen Unterkünften oder sind bei Verwandten untergekommen. Während 80 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, sind die intern Vertriebenen zusätzlichen Problemen ausgesetzt. Deshalb unterstützt HEKS den Aufbau einer Organisation der intern Vertriebenen, damit sie sich für ihre Anliegen und Rechte gemeinsam einsetzen können. Jugendliche und junge Erwachsene, die in besonders stark vom Krieg zerstörten Stadtteilen und Dörfern leben, werden darin unterstützt, eigene kleine Initiativen zu realisieren, um ihre Situation zu verbessern, ihre Fähigkeiten zu fördern und um der Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen. So wurden beispielsweise aus alten Autobatterien Beleuchtungen hergestellt, sodass die Jugendlichen am Abend bei Stromausfällen trotzdem Hausaufgaben machen können.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 553 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 95 400.– 605.323
Palästina, Israel EAPPI
605.325 605.339 605.340
Palästina, Israel Gaza Gaza
seneGaL heKs Landesprogramm 376.400 Anbau von Gemüse und Früchten Ein wichtiges Ziel von HEKS in Senegal ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von Gemüse- und Früchteproduzierenden, damit die Bauernfamilien ein höheres Einkommen erwirtschaften können. Die zum Teil verödeten und von Erosion bedrohten Böden werden wieder belebt und aufgeforstet. Viele Bauernfamilien produzieren ihr Gemüse und ihre Früchte mit ökologischen Methoden. Bis jetzt ist es ihnen jedoch noch nicht gelungen, bessere Preise für die gesund produzierten Produkte zu erzielen. Mit der Erschliessung von neuen Märkten und der Professionalisierung im Vermarktungsbereich soll diese wichtige Lücke geschlossen werden. Die Beratung und Unterstützung der
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Ökumenisches Begleitprogramm HEKS/Peace Watch Schweiz, Patronat des SEK (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 225 000.–) Open Forum für Konflikttransformation (Fr. 760 000.–) Vertriebene aus zerstörten Häusern organisieren sich (Fr. 100 000.–) Initiativen für kriegsbetroffene Jugendliche in Gaza (Fr. 70 000.–)
Bauernfamilien bei Bodenrechtsfragen und drohenden Landkonflikten sind ebenfalls wichtiger Bestandteil der Arbeit von HEKS.
etwa mit dem Aufbau einer kleinen Joghurtproduktion oder der Aufzucht von Schafen und Ziegen.
Dorfentwicklung In der Region Ferlo im Nordosten von Senegal arbeitet HEKS mit der mehrheitlich von der Viehzucht lebenden Bevölkerung zusammen: HEKS finanziert Weiterbildungen zu Themen wie lokale Entwicklung, Bodenrecht, Ressourcenschutz und Konfliktprävention.
Ressourcenschutz Der Raubbau an der Natur führt vielerorts zu einer ökologischen Verarmung und bedroht die Einkommensgrundlage der Familien. Wild wachsende Nutz- und Heilpflanzen haben früher vor allem den Frauen ein Einkommen gesichert. Heute sind viele der Nutz- und Heilpflanzen verschwunden oder selten geworden. HEKS unterstützt Frauengruppen beim Anlegen von dörflichen Baumschulen. Die Frauen nutzen Parzellen, für die sie dank der Unterstützung von HEKS einen offiziellen Landtitel erhalten haben, um im Verschwinden begriffene lokale Bäume und Medizinpflanzen aufzuforsten. Langfristig sichern sie sich damit ihr Einkommen.
Ländliche Basisorganisationen HEKS unterstützt den Aufbau und die Stärkung von ländlichen Basisorganisationen und finanziert deren Entwicklungsprojekte. Auf diese Weise wird beispielsweise die Wasserversorgung durch gut funktionierende Brunnenkomitees sichergestellt, die Ausbildung von Dorfhebammen unterstützt und es werden Alphabetisierungskurse in der Sprache Pulaar sowie Französischkurse angeboten. Ein wichtiges Ziel der Projekte ist die Einkommensförderung für Frauengruppen,
Schutz der Mangroven im Saloum-Delta Für die Bevölkerung im Saloum-Delta ist der Fortbestand der Mangroven eine Voraus-
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Kleinbauernfamilien verteidigen ihr Land Der Landbesitz von Kleinbauernfamilien ist zunehmend bedroht: Private Investoren und auch der Staat eigenen sich Ländereien an, für welche die lokale Bevölkerung keine offiziellen und im Grundbuch eingetragenen Landtitel besitzt. Diese ungesetzliche Landnahme hat sich in den letzten Jahren enorm verschärft und ist in allen Regionen des Landes präsent. In Thiès lebt die Dorfbevölkerung in ständiger Angst, ihre Parzellen an Investoren zu verlieren: Der Bau eines neuen internationalen Flughafens in der Region hat grosse Folgen: Zahllose Zulieferbetriebe und für den Flughafen nötige Infrastruktu-
ren entstehen, die Bodenpreise steigen ins Unermessliche und der Spekulation ist Tür und Tor geöffnet. HEKS unterstützt die lokale Bevölkerung aus sieben Bezirken darin, ihre Interessen gegenüber staatlichen und privaten Grossprojekten geltend zu machen und diese bei der Kommission, die mit der laufenden Bodenrechtsreform beauftragt ist, schriftlich zu deponieren. Öffentliche Debatten, Plädoyer-Aktionen sowie Radio- und Fernsehsendungen über das geltende Bodenrecht und die vorgesehene Reform verhelfen den Kleinbauernfamilien dazu, sich Gehör zu verschaffen und sich durchzusetzen.
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setzung für den Erhalt ihrer Lebensgrundlage. Die Mangrovenwälder werden jedoch übermässig ausgebeutet. Austern, Muscheln, Crevetten und andere Meerestiere leben von und in den Mangroven. Ihr Fortbestand ist in Gefahr und damit auch eine wichtige Nahrungs- und Einnahmequelle für die Bewohnerinnen und Bewohner des SaloumDeltas. HEKS unterstützt den Schutz der Mangroven im Saloum-Delta und die Einkommenssicherung der Dorfbevölkerung. Es gilt, Lösungen zu finden, wie die Mangroven bewirtschaftet werden können, ohne dass sie Schaden nehmen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2015 Fr. 1 685 000.–, Brot für alle-Beitrag 2013 Fr. 51 500.– 764.302 764.305 764.316
Diender, Keur Moussa Ferlo Popenguine
Förderung ökologischer Landwirtschaft (HEKS-Projektbudget 2015 Fr. 150 000.–) Viehzüchterfamilien im Ferlo organisieren sich (Fr. 140 000.–) Frauen der Petite Côte setzen auf Wildpflanzen (Fr. 120 000.–)
Die folgenden vier Projekte (764.322, 764.326, 764.328, 764.330) werden ab Anfang 2016 unter einem neuen Projekttitel und einer neuen Nummer (764.339) zusammengefasst. Weitere Informationen siehe www.heks.ch 764.322 764.326 764.328 764.330 764.332 764.335 764.337
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Ferlo Ferlo Ferlo Ferlo Diender Fatick Thiès
Vernetzung, Weiterbildung und Starthilfen Sechs Hebammen für 24 Dörfer in Vélingara und Barkedji Mitspracherecht für die Viehhalterfamilien in Dolly Herstellung und Verkauf von Joghurt in Thiargny Nachhaltiger Früchte- und Gemüseanbau in den Niayes (Fr. 100 000.–) Bewohnerinnen und Bewohner des Saloum-Deltas schützen ihre Mangroven (Fr. 120 000.–) Kleinbauernfamilien vertreten ihre Interessen bei Bodenrechtsfragen (Fr. 75 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
sImbabWe
Gebieten zu leisten und das Mitwirken dieser Menschen beim Aufbau einer friedlichen Gesellschaft zu unterstützen.
Simbabwe durchlebte eine schlimme wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise, die ihren Höhepunkt im Jahr 2008 erreicht hat. Nun erholt sich das Land langsam, bleibt jedoch sehr instabil. Die Wirtschaft hat Mühe, wieder in Schwung zu kommen.
Ernährungssicherung In seinen Landwirtschafsprojekten fördert HEKS die ökologische Landwirtschaft. Durch verbesserte Anbaumethoden kann Wasser eingespart und auf Dünger, Insektizide und Pestizide verzichtet werden. Die ausgebildeten Frauen und Männer geben ihr Wissen anschliessend in ihrer Dorfgemeinschaft weiter.
Das HEKS-Landesprogramm hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Männern in den ländlichen
Konfliktbewältigung Der Alltag vieler Menschen in Simbabwe ist von Gewalt geprägt. Mit einem Sonderprogramm zur Friedensförderung für Jugendli-
heKs Landesprogramm 376.801
che fördert HEKS die gewaltfreie Beteiligung der Jugend am Wandlungsprozess. Im Zentrum stehen gewaltfreie Konfliktlösungen, die Stärkung von Jugendorganisationen, Hilfe für Gewaltopfer und die Verankerung der Menschenrechte. Mit Gemeinschaftsgärten und einem Rechtsbeistand für Bauernfamilien im Bereich der Landrechte leisten die Partnerorganisationen einen wichtigen Beitrag zum friedlicheren Zusammenleben im Projektgebiet. Zudem werden die Begünstigten betreffend ihrer Rechte sensibilisiert und informiert, sodass sie sich gemeinsam für deren Umsetzung engagieren können. Die Sensibilisierung im Bereich HIV/Aids ist in vielen Projekten Thema. Die ländliche Bevölkerung erhält wichtiges Wissen über die Krankheit HIV/Aids. Dadurch können Stigmatisierung und Diskriminierung von Erkrankten verringert werden.
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Berufsausbildung und neue Arbeitsplätze Im Bezirk Matobo unterstützt HEKS Jugendliche und junge Erwachsene dabei, eine Erwerbsarbeit zu erlernen. Bis Ende 2015 sollen rund 230 junge Frauen und Männer einen handwerklichen Beruf erlernen und das nötige geschäftliche Wissen erwerben können, um damit eine berufliche Perspektive zu haben. Zugang zu Wasser, Latrinen und verbesserter Hygiene Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in der Projektregion ein schwieriges Unterfangen, da sich das Grundwasser tief im Boden befindet und die Regenzeit kurz ist. Deshalb startet HEKS ein WASH (Water, Sanitation, Hygiene)-Projekt, um den Zugang zu Trinkwasser für die ländliche Bevölkerung in Dörfern und Schulen mittels Bohrungen von Brunnen und der Wiederherstellung von defekten Brunnen zu gewährleisten. Es werden auch Latrinen in Schulen gebaut und der Bau von Familienlatrinen gefördert sowie Hygienekampagnen durchgeführt. Mit Trinkwasser, Zugang zu Latrinen und einem besseren Verständnis für den Zusammenhang von schlechter Hygiene und Krankheiten soll die Gesundheit der Menschen, vor allem der Kinder und Mütter, verbessert werden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 327 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 70 800.– 768.335
Matobo
768.336 768.348
Matobo Matobo
768.351 768.352 768.359 768.365 768.366
Landesweit Matobo Matobo Matabeleland, South Province Matobo
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gemeinschaftsgärten für ein friedliches Zusammenleben (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 120 000.–) Rechtsbeistand für Bauernfamilien bei Landfragen (Fr. 100 000.–) Jugendliche in Matobo zu Kleinunternehmern und –unternehmerinnen ausbilden (Fr. 150 000.–) Jugend für die Zukunft (Fr. 80 000.–) Neue Anbautechniken und Marktzugang für Kleinbauernfamilien (Fr. 90 000.–) Bauernfamilien fordern ihre Rechte ein (Fr. 120 000.–) Trinkwasser und Latrinen für Dörfer und Schulen, (Fr. 250 000.–) Freiräume für eine gerechte Entwicklung schaffen (Fr. 100 000.–)
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südsudan heKs Landesprogramm 377.400
Unterstützung für Kleinbauernfamilien Die HEKS-Projekte werden in der Provinz Central Equatoria in vier Distrikten durchgeführt, welche bisher vom Konflikt nicht direkt betroffen sind. Zusammen mit seinen Partnerorganisationen unterstützt HEKS die ländliche Bevölkerung in unterschiedlichen Bereichen: Latrinen und Brunnen verbessern die Hygiene und damit die Gesundheit der Familien. Die Schulung der Bäuerinnen und Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft sowie in Fisch- und Viehzucht stabilisieren die Lebensgrundlagen, verbessern die Ernährungssituation und ermöglichen ein Einkommen. Bauernfamilien erhalten zudem Saatgut und
Werkzeug und Fischerfamilien Netze zu vergünstigten Preisen. Alphabetisierung, Berufsausbildung und friedensfördernde Massnahmen helfen, die Zivilgesellschaft zu stärken und den Frieden zu festigen. Zudem engagiert sich HEKS im Bereich Zugang zu Land. Die Gefahr ist gross, dass Menschen aus ihren Dörfern vertrieben und ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, damit Firmen Landwirtschaft für den Export betreiben können. Die betroffenen Kleinbauernfamilien werden informiert und dazu befähigt, ihre Rechte auf einen gesicherten Zugang zu Land einzufordern. Viele der Begünstigten sind Familien, die seit der Unabhängigkeit aus den angrenzenden Ländern in ihre Heimat zurückgekehrt sind und sich dank der Unterstützung eine neue Existenz aufbauen können.
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Der seit Juli 2011 vom Sudan unabhängige Südsudan ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Die HEKS-Schwerpunktprovinz Central Equatoria liegt inmitten der Region, die während des Bürgerkriegs von 1982 bis 2005 bitter umkämpft war. Die mit der Unabhängigkeit verbundenen Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben waren gross. Doch hat sich ein interner Machtkampf im Dezember 2013 zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar zu einem internen Konflikt entwickelt, welcher sich von der Hauptstadt Juba aus auf die nördlichen Provinzen ausgebreitet hat. Dieser erneute Konflikt hat bereits über 10 000 Menschen das Leben ge-
kostet und mehr als 2 Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben (1.6 Millionen Intern Vertriebene, 592 795 Flüchtlinge, Stand UNOCHA, 30. Juni 2015). Der Friedensprozess zwischen der südsudanesischen Regierung und der Opposition hat bisher zu keiner Konfliktlösung geführt.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 685 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 86 600.– 774.346 774.347 774.349 774.350 774.354 774.356
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Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria
Zugang zu Land für Kleinbauernfamilien (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–) Alphabetisierung und Starthilfen für Frauen in Laianya County (Fr. 150 000.–) Ergiebigere Ernte für Bauernfamilien in Yei River County (Fr. 200 000.–) Ein besseres Leben für Bauern- und Fischerfamilien (Fr. 100 000.–) Trinkwasser und Latrinen für die Landbevölkerung in Laynia und Yei (Fr. 390 000.–) Trinkwasser für Familien in Juba County (Fr. 230 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
bILdunG heKs bildungsprogramm 302.035
Stärkung des ökumenischen Netzwerkes durch Bildung HEKS unterstützt das Diakonia-Stipendienprogramm des Ökumenischen Rats der
Kirchen (ÖRK). Dieses unterstützt Aus- und Weiterbildungen von Einzelpersonen und Gruppen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Damit stärkt HEKS die institutionellen Kapazitäten der Partnerkirchen für ihren diakonischen Auftrag. Ökumene lernen Studentinnen und Studenten aus den ÖRKPartnerkirchen absolvieren in Bossey ein ökumenisches Studienprogramm. Durch Zusammenleben, Vorlesungen an der Theologischen Fakultät der Universität Genf und gemeinsamen spirituellen Erfahrungen setzen sich die 50 bis 60 Studierenden aus den unterschiedlichsten Konfessionen und Kulturen ganz konkret mit Ökumene auseinander und leben sie.
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Weiterbildung von HEKS Partnerorganisationen Für ihre Entwicklung brauchen die Länder des Südens qualifizierte Fachkräfte, die den Aufbau einer starken Zivilgesellschaft unterstützen und die Bevölkerung bei der Realisierung ihrer Projekte begleiten. Nur so können diese ihre Rechte geltend machen und ihre Lebensbedingungen verbessern. HEKS unterstützt die Qualifizierung von Partnerorganisationen und ihren Mitarbeitenden. Institutionelles Lernen steht dabei im Vordergrund. Im Praxisaustausch vertiefen sie ihr Wissen und entwickeln ihre Projektarbeit
weiter. Wichtige Themen und Fragen sind: Monitoring und Evaluation, nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung, Gemeindeentwicklung, Genderfragen und Frauenförderung, Aufbau von Nothilfebereitschaft, Klima, Menschenrechte, Bürgerrechte und Friedensarbeit. Wenn angebracht und sinnvoll werden auch individuelle Weiterbildungen unterstützt. Einzelne Mitarbeitende von Partnerorganisationen vertiefen ihr Wissen und ihre Praxiskenntnisse in Fachkursen, die – wenn immer möglich – vor Ort angeboten werden (z.B. Rechnungswesen, Management, Informatik, Erwachsenenbildung oder Kommunikation). Capacity Building ist ein wichtiges Kernelement aller Landesprogramme.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 245 000.– 302.035 900.388 900.387
Afrika, Asien, Lateinamerika Bossey
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Capacity Building der HEKS- Partnerorganisationen (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 145 000.–) Stipendienprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen (Fr. 50 000.–) Ökumenisches Institut Bossey (Fr. 50 000.–)
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DM–échange et mission Chemin des Cèdres 5 1004 Lausanne
Tel. 021 643 73 73 secretariat@dmr.ch www.dmr.ch
DM – échange et mission (DM) DM-échange et mission ist ein Werk der protestantischen Kirchen der Westschweiz. Zusammen mit Partnerkirchen im Süden unterhält es Projekte für Mission, Bildung und Entwicklung in Afrika, Lateinamerika und auf Inseln im Indischen Ozean.
afrIKa secaar – unterstützung der Ländlichen entwicklung dm-échange et mission 100.7001
Der «Dienst für die Unterstützung der ländlichen Gebiete» SECAAR ist ein Netzwerk, dem 18 Kirchen und Organisationen angehören. SECAAR unterstützt durch seine Arbeit im sozialen, materiellen und spirituellen Bereich die ganzheitliche Entwicklung in armen ländlichen Gebieten. Mit Ausbildungsprogrammen, Erfahrungsaustausch und der Förderung von Gemeinschaftsinitiativen werden Männer und Frauen dazu
befähigt, ein Einkommen zu erwirtschaften. Kirchliche Mitarbeitende werden zu Wissensmultiplikatorinnen und -multiplikatoren ausgebildet. Das Kursangebot reicht von Informationen zu Kleinkrediten über die Leitung von Genossenschaften bis hin zur Viehzucht. Besonders wichtig sind Fragen der Ernährungssouveränität, einer dem Klima angepassten Landwirtschaft und der Agrarökologie.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 307 600.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 51 200.– 100.7061
Afrika
ruanda dm-Landesprogramm 164.7001
In Ruanda leben 40 Prozent der Kinder unter 18 Jahren nicht mit ihren Eltern zusammen. Dies, weil die Familien getrennt wurden oder
Entwicklung mit Respekt vor Mensch und Natur SECAAR
weil ein Elternteil gestorben ist. Die EPR (Presbyterianische Kirche von Rwanda) hat sich diesem Problem angenommen und betreibt zahlreiche Primar- und Sekundarschulen, die mittlerweile von der Regierung für ihre Unterrichtsqualität anerkannt sind. Die EPR versteht Erziehung als ganzheitliches Konzept, in dem neben der Grundausbildung auch Gesundheitsfragen, Ernährung, staatsbürgerliche Erziehung und Sensibilisierung für Umweltfragen integriert werden.
So werden im CPAJ (Centre presbytérien d’amour des jeunes) 300 Strassenkinder aufgenommen und von EPR-Mitarbeitenden betreut. Bei den Lehrkräften wird der Akzent auf deren pädagogische Ausbildung sowie auf Initiativen zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen gesetzt. Ihnen ist es zu verdanken, dass die neue Generation von Ruanderinnen und Ruandern den Aufbau ihres Landes fortführt und weiterhin für den Frieden kämpft.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 239 200.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 57 800.– Ruanda Ruanda Ruanda
Kamerun dm-Landesprogramm 134.7001
Wie sieht die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Kamerun aus, wo die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsschwelle lebt? Welchen Platz haben Entwicklung und Gerechtigkeit in diesem Land von 20 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern? Zusammen mit seinen Partnern in Ka-
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Autonomie der Gemeinden und gemeinschaftliche Entwicklung Weiterbildung der Pfarrer Mit Bildung die Zukunft schmieden (Schulen, CPAJ, PIASS)
merun setzt sich DM-échange et mission für Lösungen ein und unterstützt in den Schulen Bildungsprojekte zum Thema Umwelt sowie Schulungsprogramme für eine umweltschonende Landwirtschaft, welche die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken einbezieht, und Berufsausbildungen für Jugendliche. Für die Internationale Vereinigung zur Förderung der Schöpfung (CIPCRE) ist Entwicklung nur unter Achtung von Mensch und Umwelt möglich. Ziel von CIPCRE ist es, in Afrika zum Aufbau einer Gesellschaft beizutragen, die auf den
Werten des Evangeliums basiert: Eine demokratische, gerechte, menschenfreundliche und gesunde Gesellschaft.
© DM-échange et mission
164.7011 164.7031 164.7041
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 105 900.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 26800.– 134.7061 134.7141
Kamerun Kamerun
südLIches afrIKa dm-regionalprogramm 100.7201
Spiritualität und Entwicklung gehören für die DM-Partnerkirchen untrennbar zusammen. In Mosambik bemüht
Der Glaube in Aktion: Staatsbürgerschaft, Umwelt, ländliche Entwicklung (CIPCRE) Mit Bildung die Zukunft schmieden
sich die Presbyterianische Kirche von Mosambik(IPM) nicht nur um Aktivitäten im religiösen Bereich, sondern sucht auch geeignete Lösungen für die Bedürfnisse der Gemeinschaften. Ab 2016 will sie ein soziales Aktionsprogramm in den Weg leiten und ihre Kirchgemeinden dazu anregen, sich selbstständig für die lokale Entwicklung einzusetzen. Für die Reformierte Evangelische Kirche von Angola (IERA) kommt dem gesellschaftlichen Zeugnis
ebenfalls eine prioritäre Rolle zu (Gesundheit, Empowerment der Frauen, ländliche Entwicklung). Weiter fördert sie die Ausbildung von Amtsträgern und Laien sowie die institutionelle Entwicklung der Kirche, um ihr Zeugnis zu verstärken. In Südafrika setzt sich DM-échange et mission in Partnerschaft mit kommunalen Netzwerken für ein gemeinschaftliches Gesundheitsprojekt in ländlichen Gebieten ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 294 100.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 11 500.– 100.7231 104.7231 104.7251
Angola, Mosambik Angola Angola
104.7271 156.7151 181.7251
Angola Mosambik Südafrika
Kuba/mexIKo dm-regionalprogramm 400.7001
Das Regionalprogramm Lateinamerika fasst die Arbeit von DM-échange et mission und seinen Partnern in Kuba und Mexiko zusammen. Im Zentrum der Arbeit stehen die theologische Ausbildung und die Sozi-
Befähigte Amtsträger der Kirche: biblische und theologische Ausbildung Ganzheitliche Ausbildung: biblische und theologische Ausbildung, Stipendien, Animationen Menschliche Entwicklung: gesundheitliche Grundversorgung, Ausbildung der Frauen, ländliche Entwicklung Leben und Zeugnis der Reformierten Kirche Angolas (IERA) Soziales Aktionsprogramm der Presbyterianischen Kirche von Mosambik Basisgesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten (Care Groups)
alpastoral in ländlichen indigenen Gemeinschaften sowie am Rande der Grossstädte. Zur Förderung und Erhaltung des Friedens ist das DM-Regionalprogramm auf Gewaltprävention, die Unterstützung schutzbedürftiger Gruppen und Selbstversorgung ausgerichtet. Ziel ist eine ganzheitliche Entwicklung der Menschen, die den körperlichen, psychischen, sozialen, spirituellen und umweltbezogenen Faktoren Rechnung trägt. Ökumenische Zusammenarbeit, Umweltschutz und Genderfragen sind die zentralen Themen. Um die lokalen Partner
zu stärken und die Kompetenzen in der Sozialpastoral zu fördern, werden gezielte Ausbildungen bereits für Kinder angeboten. Zudem werden lokale Führungspersönlichkeiten (vor allem Jugendliche und Frauen) aufgebaut. Sie sollen dazu beitragen, die Gemeinschaften zu entwickeln und Aktionsnetzwerke aufzubauen. Die Hilfe von DM-échange et mission erfolgt insbesondere durch die Unterstützung der Projektvernetzung und durch die Entsendung von Personen als Trägerinnen und Träger der Beziehungen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 255 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 21 300.– 400.7021 400.7031 400.7051 400.7071
Kuba , Mexiko Kuba , Mexiko Kuba , Mexiko Kuba , Mexiko
IndIscher ozean dm-regionalprogramm 148.7101
In Madagaskar steht eine von Korruption geprägte geldgierige Minderheit in kras-
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Bildung für Kinder und Jugendliche Pastoralarbeit und Diakonie Spiritualität und ganzheitliche Entwicklung Stärkung der lokalen Partner
sem Gegensatz zur Bevölkerung, von der 75 Prozent in Armut lebt. Die Schulbesuchsquote der Kinder ist gesunken, und die Unterrichtsqualität verschlechtert sich. Vor diesem Hintergrund führt die Reformierte Kirche Madagaskars (FJKM) 560 Schulen, an denen rund 150 000 Kinder unterrichtet werden. DM-échange et mission setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und die Unterrichtsqualität ein:
Sanierung von Klassenzimmern, Verstärkung der pädagogischen Kompetenzen und Verbesserung der Französischkenntnisse der Lehrerschaft. Zudem werden auch geistig und materiell schutzbedürftige Gruppen wie Waisen, alleinstehende ältere Menschen, Obdachlose und Schulabbrecherinnen und –brecher begleitet und unterstützt.
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Auf Mauritius motiviert die Presbyterianische Kirche (EPM) ihre Mitglieder dazu, aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunehmen und gegen aussen ein konkretes Zeugnis abzulegen. Jede Woche heisst sie Obdachlose zu einer Mahlzeit und zu einem Gottesdienst willkommen und fördert die
Eingliederung und das Verantwortungsbewusstsein von Jugendlichen durch soziale und künstlerische Tätigkeiten, regionale Treffen und Ausbildungsangebote.
gramme und entsendet Personen – unter ihnen Zivildienstleistende – mit pädagogischer oder mit biblischer und theologischer Ausbildung.
Auf Madagaskar wie auf Mauritius begleitet DM-échange et mission die Partnerpro-
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 350 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 7100.– 148.7141 148.7151 148.7171 154.7171
Madagaskar Madagaskar Madagaskar Mauritius
WestLIches afrIKa dm-regionalprogramm 100.7101
In Togo verbessern sich das politische Umfeld und die Wirtschaftslage allmählich. Konkrete Auswirkungen auf den Alltag der Bevölkerung bleiben bislang jedoch aus, was zu grossen Frustrationen führt. Vor diesem Hintergrund setzen sich die Kirchen weiterhin für die Schwächsten ein. So führt die Evangelisch-Presbyterianische Kirche von
Schulen für die Kinder FJKM Schutzbedürftige Bevölkerung und Waisenhaus FJKM Pastorale Unterstützung und Sonntagsschule FJKM Talitakum (Steh auf!): Neubelebung der Kirche EPM
Togo EEPT Gesundheitsstationen, Ambulatorien und das Bethesda-Spital in Agou. In Kativou, einer entlegenen ländlichen Region, haben DM-échange et mission und die EEPT ein regionales Gesundheitszentrum wieder in Betrieb genommen und führen ein Gesundheitsprogramm auf gemeinschaftlicher Ebene durch. Ein neues verstärktes Ärzteteam geht hinaus und sucht den Kontakt zur Bevölkerung zwecks Sensibilisierungs-, Informations- und Vorbeugungsmassnahmen (Impfungen, Zugang zu sauberem Wasser, Verhütung von Vergiftungen durch in der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide usw.). Ein Projekt zum Schutz der Rechte der Frau und des Kindes ergänzt dieses Engagement.
Die Evangelische und die Methodistische Kirche nehmen an einem Schulungsprogramm für friedliche Kommunikation teil und stehen mit Politikerinnen und Politikern im Dialog, um gegen die Gewalt in Politik und innerhalb der Familie, der Schule oder der Pfarrgemeinden anzukämpfen. In Benin unterstützt die PresbyterianischMethodistische Kirche (EPMB) die Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer, damit sie den zahlreichen spirituellen und sozialen Herausforderungen besser gerecht werden können.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 135 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 400.– 112.7171 188.7151 188.7171
Benin Togo Togo
WeLtWeIt cevaa – eine Gemeinschaft im dienste der Kirchen dm-échange et mission 840.7101
Das Netzwerk Cevaa betrachtet sich vor allem als eine Lebensgemeinschaft. Die 35 Mitgliedskirchen aus Afrika, Ozeanien, Südamerika und Europa arbeiten zusammen,
Theologische und biblische Ausbildung Pflege für alle: medizinische Versorgung und Seelsorge Frieden und Gewaltlosigkeit
um das Evangelium «aus der ganzen Welt überallhin» zu bezeugen. Die Gemeinschaft vereint spirituelle, menschliche und materielle Ressourcen im Dienste des Bekenntnisses und der Hilfeleistung der Kirchen. Sie stellt sich den folgenden Herausforderungen: Den Kirchen zu helfen, damit sie sich nicht abschotten; in den säkularisierten und multireligiösen Gesellschaften das Evangelium zu verbreiten; für die Würde aller zu kämpfen, insbesondere für diejenigen, die in Not sind. Die Cevaa lässt uns entdecken, dass der Glaube nur in der Vielfalt gelebt werden
kann und im Kontext jeder Kultur neu überdenkt werden muss. In der Überzeugung, dass Mann und Frau voll am Leben und an der Führung der Kirche teilnehmen und sich sozial, kulturell, politisch und für die Umwelt einsetzen können, gibt die Cevaa der theologischen Betreuung die höchste Priorität. Sie arbeitet auf zwei Ebenen: jener der theologischen Betreuung sowie jener der Programme und Projekte der Mitgliedskirchen, die auch den Austausch von Personen beinhalten.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 411 800.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 74 800.– 840.7111 840.7112 840.7113 840.7114 840.7115
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Beziehungsförderung und Vernetzungsprogramm der Mitgliedkirchen Austausch von Personen, Beauftragten, Gruppenreisen der Cevaa Missionarische Programme der Kirchen der Cevaa Theologische Betreuung, Stipendien und Unterstützung theologischer Institute Gemeinsame thematische Aktionen der Kirchen
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Internationales Blaues Kreuz Gesellschaftsstrasse 78 3012 Bern
Tel. 031 301 98 04 office@ifbc.info www.ifbc.info
Internationales Blaues Kreuz (IBK) Das Internationale Blaue Kreuz ist eine weltweit tätige Gesundheitsorganisation mit dem Auftrag, Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen zu helfen. Sie will das Bewusstsein der Bevölkerung für die negativen Auswirkungen des Alkohol- und Drogenmissbrauches stärken und suchtkranken Menschen in den Bereichen Prävention, Behandlung und Nachsorge Unterstützung anbieten.
repubLIK KonGo / tschad
Jugendliche engagieren sich in der Suchtprävention Jedes Jahr kostet der missbräuchliche Alkoholkonsum rund 3.3 Millionen Menschen das Leben. Dies sind 5.9 Prozent aller Todesfälle weltweit – mehr als die Zahl der Todesfälle durch HIV/AIDS, Gewalt oder Tuberkulose. In Afrika lebt ein Grossteil der Bevölkerung abstinent. Trotzdem verzeichnete der Kontinent in den letzten Jahren eine besorgniserregende Zunahme des Alkoholkonsums, welcher sich speziell unter Jugendlichen rasant ausbreitet. Trotz einer hohen Abstinenzrate besitzt Tschad den weltweit höchsten Pro-Kopf-Konsum von Alkohol. Er beträgt 33.9 Liter reinen Alkohols pro Person und Jahr (abstinente Bevölkerung ausgeschlossen). Jugendliche ganzheitlich fördern Das Internationale Blaue Kreuz unterstützt ein ganzheitliches Präventionsprogramm im Suchtbereich für und mit Jugendlichen, Lehrern, Eltern sowie Lokalpolitikerinnen in Brazzaville (Republik Kongo) und Ndjamena (Tschad). Neben breit angelegten Präventionskampagnen in Schulen, Freizeitzentren und Kirchen werden jugendliche «Peer Educators» (gleichaltrige Mentorinnen und Mentoren) in modernen Präventionsmethoden ausgebildet. Ziel der «Peer Educators» ist es, Schwellenängste unter Jugendlichen abzubauen und gleichzeitig deren Wissen und Lebenskompetenzen (sogenannte «Life Skills») zu vergrössern. Dabei werden wichtige Kompetenzen wie Konflikt- und Problemlösefähigkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit etc. bei Jugendlichen
© IBK
blaues Kreuz präventionsprogramm 100.4202
systematisch und gezielt aufgebaut und gefördert. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich gefördert werden, verantwortungsbewusster handeln und entsprechend weniger gefährdet sind für Suchterkrankungen, für HIV/AIDS, Teenager-Schwangerschaften oder Gewalt. Gerade im Umfeld öffentlicher Schulen ist dieser Ansatz in Tschad und Kongo neu und einmalig. Langfristiges Ziel ist es, «Life Skills»-Unterricht in das Schul-Curriculum integrieren zu können und damit den Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven für den Schulunterricht und das Leben zu eröffnen. Die Arbeit im schulischen Umfeld wird durch Jugend- und Erwachsenenarbeit in den umliegenden Quartieren ergänzt. Im Zentrum stehen die Sensibilisierung von lokalen Verantwortungsträgerinnen und -trägern für das Alkoholgesetz sowie die Durchsetzung von Jugendschutzbestimmungen.
Starke Mädchen und Jungen In seiner Ganzheitlichkeit dient dieses Programm der Gesundheitsförderung im Allgemeinen. Das Resultat: Starke Mädchen und Jungen! Salma, die am BlaukreuzProjekt in Tschad teilnimmt, erzählt: «Als ich mich für das Amt der Präsidentin unseres Jugendklubs bewarb, meinten meine Kolleginnen und Kollegen, ich könne keine Gruppe mit Mädchen und Jungen führen. Aber ich habe mein Mandat zu Ende geführt. Ich merkte, dass ich auch als Mädchen mit einem guten Selbstbewusstsein und einigen Ambitionen mein Ziel erreichen kann.» In den beiden Ländern nahmen 2015 insgesamt elf Mittelschulen mit mehr als 22‘000 Schülerinnen und Schülern am Programm teil. Ab 2016 wird dieses Programm zusätzlich mit Kirchen zusammenarbeiten mit dem Ziel, dass diese in den Bereichen Sucht sowie HIV/Aids als treibende Kraft für Veränderung und Erneuerung agieren.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 260 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Christlicher Friedensdienst Falkenhöheweg 8 Postfach, 3001 Bern
Tel. 031 300 50 60 info@cfd-ch.org www.cfd-ch.org
Christlicher Friedensdienst (cfd) Als feministische Friedensorganisation arbeitet der cfd mit einem weiten Friedensbegriff, der alle Formen von Gewalt und Ausschluss berücksichtigt. Der cfd orientiert sich an der Vision eines guten Lebens für alle Menschen, unbesehen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft und ihrer Religion. Die cfd-Projekte haben zum Ziel, die Rechte von Frauen und deren Umsetzung zu stärken sowie den Zugang von Frauen zu Bildung, Einkommen und politischer Partizipation zu verbessern. Der cfd unterstützt Frauen und ihre Familien in psychosozialen Notlagen und arbeitet zu Schutz und Prävention von Gewalt in der Familie.
IsraeL / paLästIna cfd programm naher osten 200.4501
Die prekären und gewaltgeprägten Lebensbedingungen im Gazastreifen wie auch in der Westbank führen zu einer signifikanten Zunahme von häuslicher Gewalt. Auch sexuelle Gewalt an Kindern nimmt zu. Der cfd unterstützt psychoso-
ziale Beratungszentren der Palestinian Working Woman Society for Development PWWSD. Diese Zentren in Jenin, Nablus, Tulkarem, Bethlehem, Yatta und Gaza bieten Gruppen- und Einzel-Gespräche für gewaltbetroffene Frauen an. Für traumatisierte und sozial benachteiligte Kinder finden Spiel- und Lernnachmittage statt. Im Empowerment-Programm baut PWWSD neue Gemeindezentren auf, wo Frauen sich zum Austausch, für Weiterbildung, gemeinsame Gemeindeprojekte und zu Informationsveranstaltungen treffen. PWWSD setzt sich kompetent und wirksam gegen Gewalt an Frauen und gegen jede Form der Diskriminierung ein. Sie verfügt über viel Erfahrung im Empowerment von Frauen sowie im politischen Engagement für die Menschenrechte.
© cdf
Psychosoziale Begleitung und Empowerment Der Gaza-Krieg im Sommer 2014 hat einen Grossteil der 1,8 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner im Gazastreifen traumatisiert zurückgelassen. Noch immer leben viele Menschen in Trümmern. Häuser und Strassenzüge konnten, bedingt durch Einfuhrblockaden von dringend benötigtem Baumaterial, noch nicht wieder aufgebaut werden.
Seit Jahren verschlechtern sich Alltag und Lebensbedingungen der Palästinenserinnen und Palästinensern in den besetzten Gebieten der Westbank und im Gazastreifen. Wegen der anhaltenden Gewalt sind die sozialen Strukturen vielerorts zusammengebrochen, die staatlichen Strukturen stehen auf schwachen Füssen. Die israelische Militärbesatzung sowie die innerpalästinensischen Spannungen in den besetzten Gebieten fördern die Rückkehr zu alten Traditionen und Regeln: Frauen werden zunehmend aus dem öffentlichen Raum verdrängt und ins Private verwiesen.
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Frauenzentren und Rechtsbegleitung Die palästinensische Bevölkerung macht etwa 20 Prozent der Staatsbürgerinnen und -bürger Israels aus. Trotz ihrer Staatsbürgerschaft werden sie vom israelischen Gesetz diskriminiert und sozial und politisch marginalisiert. Zusätzliche Diskriminierung erfahren die Frauen in ihrer eigenen Gesellschaft: Sie dürfen oft das Haus oder Dorf nicht alleine verlassen, ein Studium absolvieren oder einen Beruf erlernen. Mangels Bildung und fehlendem Rechtsschutz haben sie keine Rechtssi-
cherheit und werden deswegen im Erbrecht, Scheidungsrecht und Sorgerecht für ihre Kinder benachteiligt. Viele Frauen arbeiten zu einem Minimallohn in Fabriken oder in der Landwirtschaft und tragen damit zum Überleben der Familie bei. Die cfd-Partnerorganisation Kayan arbeitet seit 1998 mit und für palästinensische Frauen in Nordisrael. Durch den Aufbau von Frauenzentren in Gemeinden werden Frauen sozial und politisch besser integriert. Dank der Kurse und Aktivitäten in
diesen Zentren erlangen Frauen grössere Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit. Die Rechtsberatung und -begleitung durch Kayan ermöglicht den Frauen, ihre Rechte einzufordern. Kayan hat sich zu einer anerkannten Anlaufstelle für Rechtsbegleitung und Frauenzentren entwickelt. Kayan stärkt zudem das gesellschaftliche Bewusstsein für die Rechte von Frauen und für den Schutz vor häuslicher Gewalt und Tötung («Ehrenmorde»).
Gesamtbudget der Projekte Fr. 800 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 123 000.– Palästina
230.4517
Israel, Haifa
maroKKo / aLGerIen cfd programm nordafrika 200.4501 Schutz vor Gewalt und Perspektiven für Frauen in Marokko Die Verfassung Marokkos stärkt die Menschenrechte und stellt Mann und Frau gleich. Seit 2004 ist ein fortschrittliches Familiengesetz in Kraft, das Frauen mehr Rechte gibt. Die Realität sieht jedoch anders aus: Minderjährige werden verheiratet und Polygamie ist weiterhin erlaubt. Gewalt gegenüber Töchtern, Ehefrauen oder weiblichen Hausangestellten durch männliche Familienmitglieder ist weit verbreitet und sozial akzeptiert. Viele Frauen kennen ihre Rechte nicht. Aus Angst und Scham holen sich Frauen oft keine Hilfe und gehen nicht rechtlich gegen gewalttätige Männer vor. Mangelnde Sensibilität von Polizei und Gerichten sowie oft langwierige und teure Verfahren sind weitere Faktoren, die es Frauen erschweren, sich zu wehren. Der cfd unterstützt das Frauenhaus der Fédération de la Ligue Démocratique des Droits des Femmes FLDDF in der Nähe von Casablanca. Dort finden Frauen in einer akuten Notlage mit ihren Kindern einen vorübergehenden sicheren Aufenthaltsort. Sie werden psychosozial und juristisch unterstützt. Die Kinder werden im Frauen-
Psychosoziale Unterstützung und Begleitung, Palestinian Working Woman Society for Development PWWSD Aufbau von Frauenzentren und Rechtsbegleitung für Araberinnen in Israel, Kayan
haus altersgerecht gefördert. Und sie erarbeiten mit Unterstützung eine mittel- und langfristige Lösung für die Zeit nach dem Frauenhaus. Alphabetisierungskurse und Veranstaltungen über Frauenrechte vermitteln Informationen für die nötigen Entscheide. Die Beratungsstellen der FLDDF bieten Rechts- und Sozialberatung an und begleiten die Frauen in juristischen Verfahren und bei medizinischen Behandlungen.
Kontakte knüpfen und sich austauschen können, Informationen erhalten und Solidarität erleben. Kinder aus benachteiligten Familien werden in einem geschützten Spiel- und Lernraum professionell gefördert. Das Jugendprojekt leistet einen Beitrag zur Gewaltprävention und Sensibilisierung zur Geschlechtergleichstellung.
Unterstützung von Gewaltopfern in Algerien In Algerien ist die Erinnerung an den blutigen Konflikt der 1990er-Jahre noch stark präsent. Die danach gesetzlich festgelegte «nationale Versöhnung» führte pauschale Amnestie-Regelungen ein. In der Region von Sidi Moussa hat ein grosser Teil der Bevölkerung Massaker miterlebt oder Angehörige verloren. Das Schweigen über diese Erlebnisse hat in vielen Familien zu einer Zersplitterung der Beziehungen geführt. Häusliche Gewalt ist weit verbreitet. Die cfd-Partnerorganisation Association pour l‘Aide, la Recherche et le Perfectionnement en Psychologie SARP unterstützt Menschen, die politische und häusliche Gewalt erlebt haben. SARP hilft ihnen mit psychologischer, juristischer und psychosozialer Begleitung, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Der Frauenraum «Espace femmes» bietet Frauen einen geschützten Ort, wo sie
© cdf
296.4587
Gesamtbudget der Projekte Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 45 900.– 152.4520
Marokko
102.4517
Algerien
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Rechtsberatung und Frauenhaus, Information und Lobbying für Frauenrechte, FLDDF Psychosoziale Unterstützung für Gewaltopfer, SARP
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Connexio Evangelisch-methodistische Kirche Badenerstr. 69 Postfach, 8026 Zürich
Tel. 044 299 30 70 connexio@emk-schweiz.ch www.connexio.ch
Connexio, das Netzwerk für Mission und Diakonie der Evangelisch-methodistischen Kirche, unterstützt Methodistenkirchen in insgesamt zwanzig Ländern. Schwerpunkte sind die Förderung von Führungskräften, die Kirchenentwicklung sowie Entwicklungs- und Sozialprojekte, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Im Weiteren fördert Connexio interkulturelle Begegnungen, Beziehungen und Partnerschaften zwischen Menschen, Kirchen und Institutionen in der Schweiz und in den Einsatzländern. Um alle Aufgaben wie geplant erfüllen zu können, benötigt Connexio jährlich etwa 2.5 Mio. Franken. Die Finanzierung erfolgt grösstenteils durch Spenden aus der Evangelisch-methodistischen Kirche, den Evangelisch-reformierten Landeskirchen der Schweiz sowie durch Beiträge der DEZA, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweiz.
arGentInIen connexio Landesprogramm 408.5101 Kirche im Umbruch Um sich für die Zukunft zu rüsten und den gesellschaftlichen Veränderungen
anzupassen, will die Methodistenkirche in Argentinien vermehrt mit Freiwilligen arbeiten. Durch Online-Schulungen und Fortbildungs-Workshops werden diese befähigt, mehr Verantwortung in der Kirche zu übernehmen, wobei erfreulicherweise viele Frauen von diesen Angeboten Gebrauch machen. Daneben werden moderne Kommunikationskanäle und -mittel wie Facebook, Twitter, Issuu etc. innerhalb der Kirche und gegen aussen eingesetzt.
Weiter unterstützt Connexio ein Jugendzentrum in Buenos Aires, welches Jugendliche am Rande der Gesellschaft in ihrer Entwicklung begleitet, sowie das ISEDET (Instituto Superior Evangélico de Estudios Teológicos), welches theologische Studien auf verschiedenen Stufen anbietet. Besucht wird das Institut von Angehörigen neun verschiedener Kirchen.
Gesamtbudget 2016 Fr. 85 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 600.–
boLIVIen
gut organisierte Jugendarbeit der Methodistenkirche. Diese hat unter anderem zum Ziel, Jugendliche für soziale Einsätze in
Notsituationen wie zum Beispiel den Wiederaufbau von Häusern nach Überschwemmungen oder Erdrutschen, zu befähigen.
connexio Landesprogramm 420.5101 Entwicklungs- und Sozialprojekte auf dem Altiplano Die Methodistenkirche ist in Bolivien hauptsächlich bei der Urbevölkerung der Quechua- und Aymara verankert. Als Kirche der Armen betreibt sie Schulen, Kinderhorte, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Beratungszentren im Hochland. Die Methodistengemeinden bieten den Familien Kinderbetreuung und Beratungen bei sozialen Problemen an.
© Connexio
Weiter profitieren Frauen von Stipendien, um eine Ausbildung als Pflegerin, Ärztin, Lehrerin, Buchhalterin etc. absolvieren zu können. Da es meist die Frauen sind, die das Überleben der Familie sichern, kommt ihrer Förderung eine Schlüsselrolle zu. Darüber hinaus unterstützt Connexio die Gesamtbudget 2016 Fr. 185 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 46 750.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
chILe
Einsatz für die Mapuche-Urbevölkerung sowie für Migrantinnen und Migranten Die Methodistenkirche in Chile engagiert sich seit vielen Jahren für die Mapuche-Urbevölkerung. Eng mit ihrem Boden verbunden, sind Landwirtschaft und Selbstversorgung für die Mapuche von zentraler Bedeutung. Sehr wichtig für die Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen sind die Angebote des Obra Rural, der landwirtschaftlichen Arbeit der Methodistenkirche. Sie hat ihren Schwerpunkt in und um Temuco im Süden Chiles. Die Teilnehmenden lernen unter anderem, wie sie ein Gewächshaus aufbauen sowie Marmelade oder handwerkliche Produkte herstellen können, die sie anschliessend verkaufen. Weiter werden Saatgut und Setzlinge verteilt und traditionelle Tauschbörsen für
© Connexio
connexio Landesprogramm 426.5101
landwirtschaftliche Produkte organisiert. Ganz im Norden Chiles nimmt sich die Kirche den Migrantinnen und Migranten an, welche mehrheitlich aus Kolumbien, Peru und Bolivien stammen und oftmals aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimatländer verlassen. Sie sind in der Regel ohne offiziellen Status in Chile, und es fehlt ihnen
praktisch an allem. Die Kirche berät die Migrantinnen und Migranten in rechtlichen Fragen und bietet ganz praktische Hilfe an, indem sie Kleidung verteilt, Übernachtungsmöglichkeiten anbietet, Kurse in den Bereichen Alphabetisierung und Gesundheitsprävention durchführt oder Kinderprogramme in den Migrantensiedlungen gestaltet.
Gesamtbudget 2016 Fr. 55 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 600.–
Kambodscha connexio Landesprogramm 238.5101
Kirchenaufbau und gemeinschaftliche Gesundheits- und Landwirtschaftsentwicklung Die Methodistenkirche in Kambodscha befindet sich im Aufbau. Sie unterstützt ihre Gemeinden bei der Realisierung von Kleinprojekten, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen wie z.B. die Einrichtung von Saatgutspeichern (Reis), der Bau von Gemeinschaftsbrunnen, die Verteilung von Wasserfiltern oder der Aufbau von kleinen
Genossenschaften. Dazu werden Kurse für Verantwortungsträgerinnen und -träger in den einzelnen ländlichen Gemeinden oder zentralisiert an grösseren Orten durchgeführt. Seit 2015 werden im landwirtschaftlichen Bereich neue Methoden eingesetzt, welche der Bevölkerung helfen sollen, weniger anfällig auf durch die Klimaveränderung verursachte Notsituationen wie z.B. Überschwemmungen, zu sein. Connexio unterstützt zudem den Aufbau der kirchlichen Strukturen im Land.
Gesamtbudget 2016 Fr. 141 550.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 4500.–
KonGo connexio Landesprogramm 197.5101 Gesundheitsprojekte sowie Förderung von Kindern, Jugendlichen und Führungskräften Die Methodistenkirche setzt sich im Kongo für verbesserte Lebensumstände der gesamten Bevölkerung ein. Spitäler und Ge-
sundheitszentren in entlegenen Gegenden bringen der dort ansässigen Bevölkerung die wichtige Basis-Gesundheitsversorgung. Daneben betreibt die Methodistenkirche Grund- und Berufsschulen sowie eine Universität und setzt sich in Ernährungs- und Förderungsprojekten für gefährdete Kinder ein. Abgesehen von einer nahrhaften Mahlzeit erhalten die Kinder dort ein offenes Ohr und werden ermutigt und darin unterstützt, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Connexio unterstützt diese Arbeit finanziell und durch die Vermittlung von Fachleuten, welche die Ver-
antwortlichen vor Ort beim Aufbau neuer Projekte unterstützen. Dazu kommt ein Stipendienprogramm für Berufsleute und Führungskräfte, welche nach abgeschlossener Ausbildung ihre Fähigkeiten in diversen Arbeiten und Projekten der Methodistenkirche einsetzen. Somit wird Nachwuchskräften die Möglichkeit gegeben, in ihrem eigenen Land einer qualifizierten Arbeit nachzugehen, anstatt im Ausland ihr Glück zu suchen. Gleichzeitig steigt die Professionalität innerhalb der Kirche und ihrer sozialen Institutionen.
Gesamtbudget 2016 Fr. 431 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 56 000.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Heilsarmee Heilsarmee, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, Postfach 6575, 3001 Bern
Tel. 031 388 05 91 mission@heilsarmee.ch mission.heilsarmee.ch
Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale soziale Bewegung mit christlichem Hintergrund. Ihre praktische Tätigkeit umfasst unter anderem Programme im Bereich Gesundheit, soziale Arbeit, Einkommensverbesserung und Bildung. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und unsere Hilfe richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, ohne Diskriminierung und ungeachtet ihrer kulturellen oder sozialen Herkunft.
brasILIen heilsarmee Landesprogramm 422.5401
Programm zur Förderung der sozialen Integration In Brasilien leistet die Heilsarmee Unterstützung und Ausbildung für gefährdete Frauen, Männer und Jugendliche in fünf sozialen Einrichtungen in Recife, São Paulo und Minas Gerais. Mit Massnahmen wie zusätzliche Bildungsangebote, dem Aufbau von Sozialkompetenzen zur Ver-
besserung der Jobaussichten bis hin zu Workshops zur Gewaltbekämpfung werden die Fähigkeiten und Kenntnisse der jungen Menschen verbessert, um ihre Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Das Programm trägt dazu bei, Risikogemeinschaften in solche zu verändern, die ihre Mitglieder akzeptieren, respektieren und auf ihre Bedürfnisse eingehen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 191 210.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 16 600.–
ecuador heilsarmee Landesprogramm 434.5410
Kapazitätsaufbau zur Prävention von häuslicher Gewalt in Ecuador Gewalt an Frauen, Kindern und älteren Menschen ist eines der sozialen Hauptprobleme in Ecuador. Die Heilsarmee engagiert sich deshalb für die Eindämmung und Prävention von häuslicher Gewalt. Sie sensibilisiert fürs Thema und informiert die
Opfer darüber, wo sie Hilfe holen können. Das Programm unterstützt die Bemühungen der Regierung gegen häusliche Gewalt durch ein Informationszentrum in Manta, durch Kapazitätsaufbau und Gemeindeaktivitäten in der Hauptstadt sowie in sechs wichtigen Städten.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 103 750.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 43 300.–
haItI
Schulprogramm Haiti Öffentliche Schulen in Haiti stehen gegenwärtig nur 20 Prozent der Jugendlichen zur Verfügung. Und dies zu einem Zeitpunkt, in dem nahezu 50 Prozent der haitianischen Bevölkerung unter 18 Jahren alt ist. Die Heilsarmee leistet einen Beitrag zu den Ausbildungszielen des Landes, indem sie 21 Primarschulen und eine Sekundarschule mit insgesamt 5‘074 Schülern in verarmten Gebieten unterstützt und sich für eine Verbesserung der Unterrichtsqualität einsetzt.
© Heilsarmee
heilsarmee schulprogramm 450.5411
Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung fördert die Heilsarmee zudem den Einbezug
der Eltern, um ihnen Fähigkeiten für ihre Verantwortung als Eltern zu vermitteln.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 234 700.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 55 200.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
KonGo heilsarmee Gesundheitsprogramm 197.5410
Verbesserung der Gesundheit und Ernährung in ländlichen Gegenden Ein grosses Problem in der DR Kongo und der Republik Kongo ist die schlechte Ernährung der Landbevölkerung. Um dagegen anzukämpfen, unterstützt die Heilsarmee acht Gesundheitszentren. Ziel ist die signifikante Reduktion unterernährter Kinder.
Nebst der allgemeinen Gesundheitsversorgung werden Familien in den Zentren auch in Ernährungsfragen beraten. Zudem werden Weiterbildungen in Landwirtschaft angeboten und Familien finanziell darin unterstützt, ihre eigenen Lebensmittel zu produzieren und Wissen und Ressourcen miteinander zu teilen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 216 200.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 33 350.–
heilsarmee Landesprogramm 259.5401 Integrierte Lebensunterhaltsysteme von Gemeinschaften stärken Das Programm richtet sich mit verschiedenen Massnahmen an die landlose und ärmere, aber auch an die mit dem HIV infizierte Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Ziel ist es, die Armut zu bekämpfen und die Widerstandsfähigkeit der Familien zu stärken.
Gleichzeitig wird die Bevölkerung für die Gleichwertigkeit der Geschlechter und für Massnahmen zur Gesundheitsvorsorge sensibilisiert. © Heilsarmee
myanmar
gestärkt und Krankheiten bekämpft. Die Heilsarmee sorgt mit Prävention und Pflege für HIV-Infizierte und ihre Familien. Um der individuellen Situation jeder Gemeinschaft gerecht zu werden, hat die Heilsarmee ein System von Dorfinitiativen und Mikrokrediten aufgebaut, die es den Dorfentwicklungsräten ermöglicht, kleinere Initiativen für die ärmsten Familien zu lancieren.
Durch einen besseren Zugang zu trinkbarem Wasser werden ganze Gemeinschaften Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 60 000.–
paKIstan heilsarmee Landesprogramm 264.5401
Starke Unabhängige und Nachhaltige Gemeinschaften und Sally Ann Programme Durch das Landesprogramm der Heilsarmee werden Gemeinschaften in drei Regionen dazu befähigt, sich gegen natürliche Katastrophen zu schützen und ihre wirtschaftliche und rechtliche Verletzbarkeit zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eng mit Dorfentwicklungsräten zu-
sammengearbeitet. Diese planen Massnahmen vor Ort, welche die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern wie etwa Gesundheits-, Ausbildungs- und Alphabetisierungskurse. Zudem werden praktische Tätigkeiten angeboten und Themen wie Gender, Hygiene, Drogen oder Gewalt in Familien aufgegriffen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 105 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 100.– 264.5406
südLIches afrIKa heilsarmee regionalprogramm 181.5402
Armutsbekämpfung durch Stärkung der Lebensunterhaltssysteme
Regionales Programm zur Stärkung von lokalen Ressourcen in Entwicklungsprojekten Das Programm ermöglicht sozial benachteiligten Menschen einen besseren Zugang zu den Gesundheits-, Bildungs- und Sozialdiensten in Sambia, Simbabwe, Südafrika und Malawi durch die Stärkung von loka-
len Kapazitäten in Projektmanagement. Gleichzeitig werden auch bestimmte lokal entwickelte Projekte finanziell unterstützt und der verstärkte regionale Austausch von Fähigkeiten und Ressourcen gefördert.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 296 200.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Horyzon – die Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche Florastr. 21, 4600 Olten
Tel. 062 296 62 68 info@horyzon.ch www.horyzon.ch
Horyzon engagiert sich für benachteiligte Jugendliche in Entwicklungs- und Krisenregionen Die Stiftung Horyzon und ihre Partner sind auf das Thema Bildung spezialisiert, weil Bildung nachhaltig ist. Die begünstigten Jugendlichen werden befähigt, der Armutsspirale zu entkommen, Ausbildungen zu besuchen, Arbeit zu finden, sich eine selbständige Zukunft zu erarbeiten und aktiv die Entwicklung der Zivilgesellschaft mit zu prägen. Damit können sich Menschen unabhängig von ethnischer, religiöser und politischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder sozialem Status eine würdige Existenz aufbauen.
banGLadesch
Lese- und Schreibfähigkeit hilft den Frauen bei der Suche einer Arbeitsstelle oder
beim Aufbau eines Kleinbetriebs.
horyzon Gesundheits-und Quartierentwicklungsprogramm 208.4802
© Horyzon
Armutsbekämpfung durch die Ausbildung von jungen Frauen Das Programm von YWCA (Young Women’s Christian Association) in Bangladesh unterstützt junge Frauen dabei, sich aus ihrer prekären wirtschaftlichen und sozialen Lage zu befreien. Es betreut 27‘000 Teilnehmerinnen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Gemeindeentwicklung, Einkommensbeschaffung und Stärkung der Frauen- und Kinderrechte. Dadurch sinken HIV-Infizierungsrate sowie Mütter- und Kindersterblichkeit. Die Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 252 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 22 900.–
KoLumbIen horyzon förderung und bildung von Jugendlichen 458.4801
Positive Perspektiven für benachteiligte Jugendliche In den Armenquartieren Kolumbiens kämpfen illegale Gruppen brutal um die Vorherrschaft im Waffen- und Drogenhandel. Der Druck auf Jugendliche, sich einer Bande anzuschliessen, ist enorm. Das Programm von YMCA (Young Men’s Christian Association) in Kolumbien hilft Jugendlichen dabei, alter-
native Lebensperspektiven zu finden. Dank Projekten gegen Gewalt, Korruption, Drogenhandel und -missbrauch sowie Bildung in den Bereichen Gesundheit, wirtschaftliche Eigenständigkeit und ziviles Engagement entwickeln sich die Jugendlichen zu gesunden, selbstbestimmten und aktiven Erwachsenen. Das Programm erreicht jährlich 26 000 Jugendliche und ihre Familien.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 360 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 51 200.–
schWeIz horyzon bildungsprogramm 840.4805
Sensibilisierungs- und Bildungsprogramm für die Jugendarbeit Mit dem Bildungsprogramm sensibilisiert Horyzon Jugendliche in der Schweiz für die Entwicklungsproblematik in den Partnerländern in Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten. Zusammen mit den
YMCA- und YWCA-Partnerorganisationen vermittelt Horyzon Lerneinsätze vor Ort, organisiert Begegnungen mit Menschen aus den Partnerländern und bildet Leiteinnen und Leiter für die Vermittlung von Nord-Süd Themen aus.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 60 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 19 700.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Mission Evangélique Braille Avenue Louis-Ruchonnet 20 1800 Vevey
Tel. 021 921 66 88 info@mebraille.ch www.mebraille.ch
Mission Évangélique Braille (MEB) Seit 25 Jahren dient die MEB blinden und sehbehinderten Menschen im französischen Sprachraum. Die Arbeit von MEB in Afrika umfasst die Sensibilisierung für die Problematik der Blindheit, die Alphabetisierung und Schulung der Betroffenen, eine angepasste Berufsausbildung sowie die Stärkung der NGO-Partner.
franKophones afrIKa meb, rehabilitations- und entwicklungs-programm für blinde und sehbehinderte 100.6505
Blinde und sehbehinderte Menschen sind in Afrika besonders benachteiligt: Sie werden von der Gesellschaft als «nutzlose Esser» stigmatisiert und haben oft keinen Zugang zu Schul- und Berufsbildung. Seit 25 Jahren setzt sich die MEB dafür ein, dass sich die soziale Integration von behinderten und anderen sozial benachteiligten Menschen in Afrika verbessert – mit Erfolg. Heute können auch blinde, sehbehinderte und mehrfach behinderte Menschen Schul- und Berufsausbildungen antreten. Die MEB und ihre Partner unterstützen die Betroffenen auf diesem Weg hin zu einem selbstbestimmten und eigenständigen Leben.
die MEB aktiv dazu bei, das vorherrschende Bild der «nutzlosen Blinden» in Afrika zu verändern und ihre Anerkennung als gleichwertige Mitglieder der afrikanischen Gesellschaft zu fördern. Ziel-Länder dieser Tätigkeiten sind Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo Brazzaville, Kongo Kinshasa. In diesen Ländern leben insgesamt 4 Millionen Blinde und sehbehinderte Menschen, von denen bislang nur 1.5 Prozent lesen und schreiben können.
Nebst Schule, Berufsausbildung und Sensibilisierung stärkt die MEB auch die Kapazitäten ihrer lokalen Partnerorganisationen. MEB unterstützt die 25 lokalen Partnerorganisationen über Erfahrungsaustausche, Weiterbildungen und Hilfsmittel darin, ihre Arbeit mit sehbehinderten Menschen so gut und effektiv wie möglich zu machen. Darüber hinaus arbeitet MEB mit den lokalen Kirchen, staatlichen Institutionen und Medien zusammen, um sie für die Anliegen und Rechte der Blinden zu sensibilisieren.
© MEB
In ihrer 25-jährigen Tätigkeit haben die MEB und ihre Partner zahlreiche Lernhilfsmittel in Brailleschrift (Blindenschrift) sowie auf Tonträgern für den französischen Sprachraum Afrikas entwickelt. Die Alphabetisierung der blinden und sehbehinderten Menschen trägt erheblich zu deren sozialen Integration bei. Kinder und Jugendliche können eine Schule besuchen und eine Berufslehre absolvieren. Und auch blinden und sehbehinderten Erwachsenen werden Fähigkeiten vermittelt wie Lesen, Schreiben, Gemüseanbau, Geflügelzucht, Weben, Schreinerarbeiten, Informatik etc. als Grundlage für ein eigenständiges Leben. Damit trägt Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 27 700.– 112.6515 117.6505
Benin Burkina Faso
122.6510 134.6510 197.6510 197.6510
Elfenbeinküste Kamerun Kongo Brazzaville Kongo Kinshasa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Angemessene agroökologische Ausbildung für Blinde Nationales Alphabetisierungsprogramm in Brailleschrift samt angemessener Berufsausbildung Informatik und Sprachsynthesen sind Zukunft für Blinde Blindenschule in Yaoundé Mehrzweckzentrum mit Schule Brazzaville Rehabilitierung für ausgeschlossene blinde Familien
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Service de Missions et d’Entraide En Glapin 8 1162 St-Prex
Tel. 021 823 23 23 secretariat@sme-suisse.org www.sme-suisse.org
Service de Missions et d’Entraide (SME) Der SME ist das Hilfswerk der Föderation Evangelischer Kirchen der Westschweiz (FREE) und trägt zur Entwicklung und Zusammenarbeit von Organisationen, Strukturen und Gemeinschaften bei. Ziel ist die Persönlichkeitsentwicklung und Verbesserung der persönlichen Fähigkeiten der Begünstigten. Der SME setzt sich in den Bereichen der Erziehung, Schulausbildung und beruflicher Weiterbildung ein, insbesondere im Erziehungs- und Gesundheitsbereich. Zurzeit unterstützt der SME 14 Projekte in Afrika, dem Mittleren Osten und in Asien und betreut mehrere Mitarbeitende und Freiwillige, die in Partnerprojekten in Afrika und Asien tätig sind.
studentenwohnheim im ländlichen Gebiet von savannakhet 249.6304
Es ist schwierig für Schüler aus abgelegenen Gebieten, nach Ende der obligatorischen Schulzeit ihr Studium weiterführen zu können. Ein Umzug in die Stadt bringt viele Veränderungen mit sich. Die logistischen
Die Stadt Savannakhet ist auf Grund ihrer Einwohnerzahl die zweitgrösste Stadt des Landes. SME hat seine Partnerorganisationen dort beim Kauf und der Einrichtung eines Studentenwohnheims unterstützt. Ziel ist es, 20 Schülerinnen und Schülern aus umliegenden Dörfern die Möglichkeit zu bieten, ihre Studien fortzusetzen. Zudem erhalten sie Unterstützung, die sowohl ihren persönlichen als auch schulischen Bedürfnissen angepasst ist.
© sme
Laos
und finanziellen Herausforderungen sind für die Familie oft nicht tragbar.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 16 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 68 744.–
nepaL schule für Laborantinnen und Laboranten
Wenn die Befunde medizinischer Laboratorien nicht exakt sind, kann dies gra-
vierende Folgen haben für die betroffenen Patientinnen und Patienten. Deshalb sind gut ausgebildete und kompetente Laborantinnen und Laboranten zentral. In Nepal gibt es jedoch kaum qualitativ hochwertige Ausbildungen in diesem Bereich. Die lokale Partnerorganisation von SME engagiert sich deshalb für den Aufbau einer Schule für Laboranten und Laborantinnen . Sie soll eine theoretische und praktische Aus-
bildung anbieten in direkter Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Spital, welches 300 bis 400 Kranke pro Tag betreut. Die Ausbildung soll drei Jahre dauern (30 Lernende pro Jahr) und es erlauben, eine neue Generation von qualifizierten Laborantinnen und Laboranten auszubilden und einen Lehrgang zu entwickeln, der auch von anderen Schulen benutzt werden könnte.
stark benachteiligten Familien im Senegal vielen Gefahren ausgesetzt sind und keinerlei Zugang zu elementarer sozialer Hilfe haben. Die für sie vorgesehenen Einrichtungen sind noch unzureichend, insbesondere ausserhalb der Hauptstadt. Die Eröffnung eines Zentrums in Ziguinchor, der grossen Stadt im Süden des Landes, entspricht einem wirklichen Bedürfnis. Ziel ist es, gefährdeten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu einer Ausbildung zu ermöglichen. Die
8- bis 12-Jährigen können die Grundschule besuchen und die über 12-Jährigen werden durch Alphabetisierung und/oder eine praktische Berufsausbildung gefördert.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 65 410.–
seneGaL ausbildungszentrum für psychosozial gefährdete Kinder 172.6031
Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass Strassenkinder und Kinder aus
Die ansässigen Partner leisten eine grosse Aufklärungsarbeit bei den religiösen Führern (Marabouts), damit die ihnen anvertrauten Kinder Schulunterricht erhalten anstatt betteln gehen zu müssen.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 79 760.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
TearFund Schweiz Josefstrasse 34 8005 Zürich
Tel. 044 447 44 00 info@tearfund.ch www.tearfund.ch
TearFund – ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz TearFund Schweiz ist eine christliche Entwicklungs- und Nothilfeorganisation. Seit über 30 Jahren stärken wir benachteiligte Familien in Ländern des globalen Südens, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Konfession. TearFund arbeitet zusammen mit lokalen christlichen Partnerorganisationen, welche die Gegebenheiten vor Ort sehr gut kennen. Die Schwerpunkte unserer Arbeit bestehen aus Bildung, Basisgesundheit, Existenz- und Einkommensförderung.
tearfund Landesprogramm 476.6101 Selbstversorgung für arme Kleinbauernfamilien Pachitea gehört zu den ärmsten Provinzen im Hochland von Peru. Die Kleinbauernfamilien wohnen abgelegen in Streusiedlungen und arbeiten auf kleinen Ackerflächen auf 2500 bis 4000 Metern über Meer. Weil sie vorwiegend Kartoffeln anbauen, sind über 40 Prozent der Kinder in der Region mangelernährt. Die TearFund-Partnerorganisation EFOD leistet einen Beitrag, um die Lebensgrundlagen der ärmsten Kleinbauernfamilien zu verbessern. Sie vermittelt den Familien Wissen und Fertigkeiten über Gesundheit und Landwirtschaft, damit sie sich ausreichend und ausgewogen selbst versorgen können. Als Starthilfe er-
zusammengeschlossen: Das Zusatzeinkommen, das sie über den Verkauf auf lokalen Märkten erwirtschaften, ermöglicht es ihnen beispielsweise, ihre Kinder in die Schule zu schicken. EFOD verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Besonderes Gewicht haben die Stärkung von Frauen in ihren Rechten und die Integration von Menschen mit Behinderung.
© tearfund
peru
halten sie ein Schaf sowie Saatgut. Sie lernen, Gemüsegärten anzulegen und die Haltung und Zucht von Tieren zu verbessern. Zu einem gesunden Umfeld tragen auch die Sanierung von Kochstellen, der Bau von Latrinen und Hygieneschulungen bei. Mit der Unterstützung von EFOD haben sich die Bauern und Bäuerinnen erstmals in dieser Gegend zu einer Handelsgenossenschaft
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 470 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 13 200.–
uGanda tearfund Landesprogramm 193.61.01 Sauberes Wasser für eine gesunde Zukunft Im ländlichen Kabale (1800 bis 2600 m.ü.M.) ist genügend sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit. Viele Familien müssen jeden Tag mit nur drei Liter Wasser pro Person auskommen. Gemäss WHO sind für Grundbedürfnisse wie Waschen, Trinken und Kochen mindes-
tens 20 Liter Wasser nötig. Die Dorfgemeinschaften bauen ihre Häuser häufig an Hängen, während die fruchtbaren Böden in den Tälern landwirtschaftlich genutzt werden. Das Wasser in den Dörfern stammt mehrheitlich aus den Flüssen im Tal. Zweimal pro Tag steigen Frauen und Kinder hinab, um die Kanister zu füllen. Eine mühsame Arbeit, die bis zu vier Stunden täglich in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, dass das Wasser oftmals Krankheitserreger enthält. Die TearFundPartnerorganisation Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme (KDWSP) unterstützt Dorfgemeinschaften dabei, den Zugang zu Wasser zu verbessern.
Zusammen mit den Familien werden Regenwassertanks für die Haushalte gebaut. Weiter wird Quellwasser gefasst und im Dorf werden Zapfstellen eingerichtet, die sich in Gehdistanz befinden. Ein Komitee ist für den Betrieb der Wasserversorgung zuständig. Zudem werden den Familien die Zusammenhänge zwischen Wasserqualität und Krankheiten vermittelt und sie erhalten Schulungen in Hygienemassnahmen, Ernährungssicherung und Familienplanung, Ökologie und Umwelt. Weiter wird Wissen und Kompetenzen zum nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen vermittelt.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 495 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 100.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
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Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke
Brot für alle Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz
heKs Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
Bürenstrasse 12 Postfach 1015, 3007 Bern Tel. 031 380 65 65 Fax 031 380 65 64 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch
Seminarstrasse 28 Postfach, 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00 Fax 044 360 88 01 info@heks.ch www.heks.ch
PC 40-984-9 Bankverbindung: Basler Kantonalbank Konto 16 534.598.78
PC 80-1115-1 IBAN: CH37 0900 0000 8000 1115 1
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir engagieren uns entwicklungspolitisch für das Recht auf Nahrung und für ethisches Wirtschaften. Wir nehmen Einfluss auf Entscheidungsträgerinnen und Träger in Politik und Wirtschaft, sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und den Auswirkungen auf die Menschen im Süden und fördern einen nachhaltigen Lebensstil.
HEKS ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre Rechte einzufordern. Das Ziel ist ein selbst bestimmtes Leben in Würde für alle Menschen, gleich welcher Volksgruppe oder Religion sie angehören.
Im Süden unterstützen wir Menschen dabei, sich aus eigener Kraft von Armut, Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern, stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen. Wir sammeln Mittel für 350 Projekte unserer Partnerwerke, die nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Brot für alle stellt zudem die Qualität der finanzierten Projekte sicher und berät Kirchgemeinden und Institutionen bei der Projektunterstützung.
HEKS arbeitet in folgenden Bereichen: Im Ausland: Entwicklungszusammenarbeit, Humanitäre Hilfe, Kirchliche Zusammenarbeit. Schwerpunkte bilden die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften, Nothilfe und Wiederaufbau, Konfliktbewältigung und Friedensförderung. Im Inland: Soziale Integration und Anwaltschaft für sozial Benachteiligte. Schwerpunkte bilden Sprache, Arbeit, Wohnen und Obdach, Tagesstrukturen, interkulturelle Vermittlung und Übersetzungen, Frühförderung für Kinder.
mission 21 Evangelisches Missionswerk Basel Missionsstrasse 21 Postfach, 4009 Basel Tel. 061 260 21 20 Fax 061 260 22 68 info@mission-21.org www.mission-21.org PC 40-726233-2 Bankverbindung: Basler Kantonalbank Konto 16 438.558.80
Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit 70 Partnerkirchen und -organisationen Zeichen der Hoffnung auf der Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und Frauenförderung im Mittelpunkt. Durch vielfältige Ausbildungsformen und konkrete Unterstützung werden Menschen befähigt, in Würde zu leben und sich für eine gerechtere Gesellschaft zu engagieren. Der persönliche und fachliche Austausch zwischen Kirchen weltweit wird durch die Entsendung von ökumenischen Mitarbeitenden und durch Kurzeinsätze bereichert. Begegnungen, Bildungsangebote sowie Forschungsarbeiten konkretisieren die internationale Lerngemeinschaft von Mission 21. Mission 21 ist das Missionswerk der evangelisch-reformierten Kirche in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz, getragen von der Basler Mission, der Evangelischen Mission im Kwango und der Herrnhuter Mission. Die internationalen Partnerkirchen und -organisationen haben im Missionswerk gleichberechtigt Sitz und Stimme.