Kampagnenmagazin 2013

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Sehen und Handeln

Kampagnenmagazin

Ohne Land kein Brot

2013


Sehen und Handeln Brot für alle und Fastenopfer führen seit 1969 jährlich eine ökumenische Kampagne zur vorösterlichen Fastenzeit durch; seit 1994 beteiligt sich daran auch Partner sein, das Hilfswerk der Christkatholischen Landeskirche. Das Ziel der Kampagne ist die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit über die weltweit existierende Ungerechtigkeit, dass rund 900 Mio. Menschen an Hunger leiden. Dieser Realität ins Auge zu schauen genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke auch Handlungsmöglichkeiten auf, zum Beispiel das eigene Konsumverhalten zu verändern, ein Südprojekt mit einer Spende zu unterstützen oder an einer Aktion mitzumachen. So wird die Fasten-/ Passionszeit zum Inbegriff der Solidarität.

Monbijoustrasse 29, Postfach 5621, 3001 Bern Tel. 031 380 65 65, Fax 031 380 65 64 bfa@bfa-ppp.ch, www.brotfueralle.ch, Postkonto 40-984-9 Materialbestellungen direkt unter 031 380 65 63

Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern Tel. 041 227 59 59, mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch, Postkonto 60-19191-7 Materialbestellungen direkt unter 041 227 59 12

PARTNER SEIN Nives Hagmann, Im Has 6, 4616 Kappel SO Tel. 062 216 46 65, partner-sein@christkath.ch www.partner-sein.ch, Postkonto 25-10000-5 2

Kampagne im Überblick

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Gäste aus dem Süden Entwicklungspolitischer Hintergrund Theologischer Impulstext aus Südafrika Fachpersonen für Referate usw.

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Kunstschaffende und Filme

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Impulsveranstaltungen

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Impressum Ökumenische Kampagne 2013 vom 13. Februar bis 31. März 2013 Kampagnenmagazin 2013 Redaktion Lektorat Redaktionsschluss Gestaltung Auflage

Urs Brunner-Medici, Siegfried Arends Sylvia Garatti 15.10.12 ComMix, Wabern 17’000 Exemplare

© Fastenopfer, Luzern/Brot für alle, Bern, Herbst 2012 Das Label Oecumenica wurde 2009 der ökumenischen Kampagne von Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein verliehen. Die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen in der Schweiz zeichnet mit dem Label vorbildliche ökumenische Projekte aus.


Editorial im Überblick Kampagne

Sehen und handeln Weltweit gesehen sind es die Kleinbäuerinnen und – bauern, die den Grossteil der Nahrung produzieren. Paradoxerweise sind es aber auch kleinbäuerliche Familien, die weltweit die grösste Gruppe unter den Hungernden darstellen. Viele können sich von dem, was sie anbauen, ernten oder verkaufen, nicht mehr ernähren. Zudem wird ihnen der Boden oft buchstäblich unter den Füssen weggezogen: Ihr Land wird für Jahrzehnte an ausländische Inverstoren verpachtet, der Ertrag wird exportiert, die Bauernfamilien stehen mit leeren Händen und Bäuchen da (siehe dazu S. 5–6). Land und Brot sind biblische Kernthemen. Wenn fast eine Million Menschen ohne Land kein Brot (Kampagnen-Thema) hat, so dürfen die Kirchen nicht schweigen. Ein theologischer Text aus Südafrika zeigt die biblischen und ethischen Perspektiven des Kampagnenthemas auf (S. 7–10). Wir bieten Ihnen zahlreiche Begegnungs- und Bildungsmöglichkeiten an: Wenn Sie das Kampagnenthema in Ihrer Pfarrei/Kirchgemeinde diskutieren, so eröffnen sich Handlungsmöglichkeiten. Sehen und Handeln ist damit nicht nur ein Slogan, sondern auch Programm für Ihre Kirchgemeinde/Pfarrei. Wir wünschen Ihnen viel Freude an der Auseinandersetzung mit dem Thema und der Kampagne und danken herzlich für Ihr Engagement!

Mein Fastenkalender 2013 Die Agenda 2013 thematisiert die persönliche Fastenzeit: «Verzicht macht glücklich – versuchen Sie es mal». Handlungsideen für einen ganz eigenen Weg führen als roter Faden durch den Kalender. Das genaue Hinsehen will geübt werden, immer wieder in Verbindung zum Thema der ökumenischen Kampagne «Ohne Land kein Brot». Vielfältig, lustvoll und voller Farbe sind die einzelnen Seiten: Geschichten von Menschen, Zitate, Meditationen und schöne Bilder machen den Kalender zu einem unverzichtbaren Begleiter für die Fastenzeit. Lassen Sie sich inspirieren! Einen Mustertext als Begleitbrief zur Agenda finden Sie auf Seite 5

Die Ökumenische Kampagne auf dem Netz Die Kampagne wird auch 2013 im Internet präsent sein. Bereits jetzt finden Sie Hintergrundinformationen und Zusatzmaterial auf unserer Website. Mit Bildern und Geschichten werden wir zum Kampagnenstart die Problematik des legalisierten Landraubs ausführlich darstellen. Wir werden zeigen, wie wir uns gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen dagegen wehren. Und auf Facebook werden alle Interessierten die Möglichkeit haben, sich über einen nachhaltigen Lebensstil auszutauschen. Ganz nach dem Motto: Sehen und Handeln. www.oekumenischekampagne.ch

Siegfried Arends Brot für alle

Urs Brunner-Medici Fastenopfer

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Kampagne im Überblick

Hungertuch und Meditationsheft

Die slowenisch-bolivianische Künstlerin Ejti Stih schuf das diesjährige Hungertuch

Das Hungertuch 2013/2014 ist ein lichterfülltes, klar strukturiertes Meditationsbild. Vier biblische Szenen sind gegliedert und verbunden durch das Kreuz als Zeichen von Leiden und Auferstehung. Jede Szene zeigt einen Tisch, um den sich Menschen versammelt haben: Das tägliche Brot, Hunger, Gemeinschaft, erlittene Gewalt, aber auch das Land als Lebensgrundlage sowie das weisse Licht als Symbol der Liebe und des Lichtes Christi verbinden Realitäten und drängen auf Veränderung hin. Wie in vergangenen Jahren wird zu den Bildern des Hungertuches ein Meditationsheft im Kleinformat angeboten. Die Texte verfasste der bekannte Schweizer Theologe und Autor Pierre Stutz.

Rosenaktion: Samstag, 9. März 2013 Die Rosenaktion ist fester Bestandteil der Kampagnenzeit: An rund 700 Verkaufsstellen werden die 160‘000 Max Havelaar-Rosen zum symbolischen Preis von 5 Franken von Freiwilligen zugunsten ausgewählter Projekte verkauft. Die von der Migros gesponserten Rosen können reserviert werden unter www.oekumenischekampagne.ch/rosen (solange der Vorrat reicht)

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Pan y Tierra eine Konzertlesung zur Eröffnung der ökumenischen Kampagne 2013 Musik: Grupo Sal, Lateinamerika, Politik: Beat Dietschy, Zentralsekretär Brot für alle, Poesie: Katharina Morello, Schriftstellerin Mit Musik, Sachkenntnis, Poesie, Humor und visionärer Frechheit nähern sich die Mitwirkenden dem Themenkreis Land, Ernährung und Gerechtigkeit. Sie greifen aktuelle Fragen auf, vermitteln Einblick in komplexe Zusammenhänge und Zugang zu fremden Welten. Lieder, Geschichten und Zeugnisse aus unterschiedlichen Perspektiven sprechen zu Kopf und Herz und machen Mut zum Handeln. «Pan y Tierra» wird im Februar 2013 in mehreren Städten in der Deutschschweiz aufgeführt. Kommen Sie zu einer der Vorstellungen und machen Sie für unser Kulturprogramm Werbung: Die vorbereitete Infomail zum Weiterschicken erhalten Sie bei: Sylvia Garatti: garatti@bfa-ppp.ch Informationen zum Programm, zu den Aufführungsorten sowie Bannerwerbung zum Herunterladen finden Sie ab Ende Oktober 2012 auf www.oekumenischekampagne.ch

Aktion «Brot zum Teilen» In der Kampagnenzeit werden wiederum 600 Bäckerei-Verkaufsstellen ein «Brot zum Teilen» mit einem Aufpreis von 50 Rappen zu Gunsten der Werke verkaufen. Bäckereien, die 2012 mitgemacht haben, werden direkt von Fastenopfer/Brot für alle/ Partner sein zum Mitmachen eingeladen. Damit die Brotaktion Kreise zieht, können weitere Bäckereien auf www.oekumenischekampagne.ch/ brot aufmerksam gemacht werden.


Gäste aus dem Süden

Musterbrief Agenda Sehen und Handeln Liebe Angehörige der Pfarrei / Kirchgemeinde St. Beispiel

Mohamed Conteh, Sierra Leone ist ein couragierter Kämpfer gegen den Landraub in seiner Heimat. Als nationaler Koordinator der von Brot für alle unterstützten Organisation SiLNoRF (Sierra Leone Network on the Right to Food) setzt er sich dafür ein, dass die Rechte der Bevölkerung in einem von der Schweizer Firma Addax Bioenergy betriebenen Grossprojekt gewahrt bleiben. Conteh verbindet persönliches Engagement mit profunder Fachkenntnis zu Fragen von Landrechten und Landraub. Gerne berichtet er auch von dem unkomplizierten Zusammenleben zwischen christlicher und muslimischer Bevölkerung in seinem Heimatland. Auf www.oekumenischekampagne.ch/gaeste finden Sie ein kurzes Filmporträt von Mohamed Conteh und seiner Arbeit. Einsatzzeit: Mohamed Conteh ist vom 3. bis 18. März 2013 in der Schweiz. Sprache: Englisch, eine Übersetzung ist gewährleistet. Einsatzmöglichkeiten: Kirchgemeinden, Schulen (ab 10. Schuljahr), Fachhochschulen, Abendveranstaltungen, Podium. Kosten: ab Fr. 200.–, je nach Art des Einsatzes Kontakt: Christoph Rohrer, rohrer@bfa-ppp.ch, 031 380 65 61

Ajoy Kumar, Indien arbeitet seit 30 Jahren mit den ärmsten Volksgruppen Indiens, mit Indigenen (Adivasi) und «Unberührbaren» (Dalits). Der Agronom und Politikwissenschaftler ist Koordinator von Fastenopfer und setzt sich mit Erfolg für Schuldsklaven («Leibeigene») ein. Diese befreien sich dank selbst geführten Sparkassen aus der Schuldknechtschaft und beantragen Landtitel für ein eigenes Stück Land, um so ihre Lebensgrundlage selbständig erwirtschaften zu können. Da er sich für die Landrechte der Indigenen engagiert, gerät er oft in Konflikt mit Vertretern von Wirtschaft und Staat. Einsatzzeit: Ajoy Kumar ist vom 14. Februar bis 1. März 2013 in der Schweiz. Sprache: Englisch, eine Übersetzung ist gewährleistet. Einsatzmöglichkeiten: Schulen (ab 10. Schuljahr), Fachhochschulen, Abendveranstaltungen, Podium, Pfarreien/ Kirchgemeinden. Kosten: ab Fr. 200.–, je nach Art des Einsatzes Kontakt: Franziska Maibach, maibach@fastenopfer.ch 041 227 59 37

Der beiliegende Fastenkalender begleitet sie in den kommenden vierzig Tagen bis Ostern: Die Einladung zu persönlichem Verzicht und solidarischem Handeln wird darin in Verbindung mit der Lebenswelt von Menschen im Süden gesetzt. Vielfältig, lustvoll und voller Farbe präsentiert der Kalender Geschichten von interessanten Menschen, Meditationen und Handlungsideen. Vielen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika wird ihre Lebensgrundlage entzogen: Ausländische Regierungen und Grosskonzerne pachten bestes Ackerland für den Anbau von Agrotreibstoff oder den Export von Nahrungsmitteln. Die lokale Bevölkerung verliert das Land, das sie seit Generationen bearbeitet. Der Kalender sieht hin und beurteilt die oft verborgenen Ungerechtigkeiten im Licht der christlichen Botschaft. Handeln können wir, indem wir die Projekte von Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein unterstützen und versuchen, bewusst zu leben - auch zu unserem persönlichen Wohl. Wir freuen uns, Ihnen in den kommenden Wochen zu begegnen: Im Gottesdienst, am Suppentag oder am Rosenaktionstag. Der beiliegende Flyer/ das Pfarreiblatt/ der Kirchenbote machen Sie auf vielfältige Angebote aufmerksam. Mit herzlichem Gruss und freundlicher Einladung Pfarrei/Kirchgemeinde, Unterschrift Name, Funktion… Diese Vorlage herunterladen unter: www.oekumenischekampagne.ch/ Begleitbrief_Fastenkalender

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Entwicklungspolitischer Hintergrund

Land her oder Leben!? Miges Baumann Leiter Entwicklungspolitik Brot für alle

Die kleinen und mittleren Bauernbetriebe sorgen heute für unser Essen. Wer tut dies in Zukunft? Soll diese tatsächlich den Rohstoffproduzenten der Agro-Industrie gehören, wie dies ein Teil von Wirtschaft und Politik anstrebt? Studien aus allen Kontinenten belegen, dass die bäuerlichen Familienbetriebe weltweit gesehen nicht nur 70% aller Nahrungsmittel produzieren, sondern auch produktiver sind als die Grossbetriebe des Agrobusiness. Dennoch drohen die Kleinen zunehmend von den Grossen verdrängt zu werden. Damit Kleinbäuerinnen und -bauern Nahrungsmittel produzieren können, sind für sie neben angepasstem Saatgut und Wasser vor allem der Zugang zu Land sowie gesicherte Landrechte entscheidende Faktoren. Nur wenn das eigene Land garantiert ist, können Bauern und Bäuerinnen in dieses Land investieren und zum Beispiel Bäume pflanzen, die erst nach Jahren oder für die nächste Generation ertragreich sind. Doch vielerorts in Afrika und anderswo sind Landtitel und die traditionelle 6

Diese Campesinos in Guatemala haben nach langem Ringen ihre Landtitel erhalten.

Bewirtschaftung durch Bäuerinnen und Bauern rechtlich nicht abgesichert. Spätestens seit der Nahrungskrise 2007 ist fruchtbares Land, besonders in Afrika, zum Spekulationsobjekt und zum Investitionsgut von ausländischen westlichen Firmen und Hedgefonds sowie staatlichen Investitionsgesellschaften aus China, Ostasien oder dem arabischen Raum geworden. Mit oft fragwürdigen und unlauteren Methoden reissen sich diese Investoren riesige Ackerflächen unter den Nagel und schliessen für 50–99 Jahre Pachtverträge ab, die ihnen die exklusive Verfügungsgewalt über das Land und das damit verbundene Wasser zugestehen. Die kleine Nichtregierungsorganisation GRAIN, eine Partnerorganisation vonBrot für alle, verfolgt diese Praktiken, die sie als Land Grabbing (Land an sich reissen) bezeichnet hat,

seit langem. GRAIN hat weltweit 416 Fälle von Land Grabbing identifiziert, davon 228 in Afrika. Gemäss Berechnungen der Internationalen Land Koalition ILC wurden zwischen 2000 und 2010 solche Landverträge für eine Fläche von insgesamt 203 Mio. Hektaren verhandelt oder abgeschlossen. In einigen Ländern sind so mehr als die bisher gepflügte Ackerfläche und grosse Anteile der landwirtschaftlichen Nutzfläche an ausländische Investoren verpachtet worden. In der Republik Kongo zum Beispiel machen die schon verpachteten 670 000 Hektar Land 134% der bisher als Ackerland genutzten Landwirtschaftsfläche aus, und in Sierra Leone sind über 500 000 Hektar vergeben worden, was 46% des Ackerlandes oder 15% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche (inkl. Weideland) ausmacht.


Entwicklungspolitischer Hintergrund

Die Investoren bauen Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Rohstoffe für den Export an und nicht für die einheimische Bevölkerung. In vielen dieser Länder herrscht gleichzeitig Hunger und eine hohe Nahrungsunsicherheit. Oft dienen die Agrarprodukte der Herstellung von Agro-Treibstoffen für die Tanks europäischer Autos. Dadurch wird das Menschenrecht auf Nahrung verletzt. Land Grabbing hat dramatische Auswirkungen auf die Nahrungssicherheit und untergräbt die Ernährungssouveränität der betroffenen Länder. Die lokale Bevölkerung verliert das Land, das den Familien seit Generationen zu Nahrung und Einkommen verholfen hat und mit dem sie Nahrungsmittel für den lokalen Markt produzieren konnte. Die auf den neuen Plantagen geschaffenen Arbeitsplätze beschäftigen nur einen Bruchteil der betroffenen Menschen. Dies meist zu Löhnen, die keine Familien zu ernähren vermögen. Die Anzahl der unterernährten Frauen, Kinder und Männer steigt. Viele Partnerorganisationen von Brot für alle und Fastenopfer wehren sich gegen diese fatale Entwicklung. In Westafrika unterstützt Brot für alle beispielsweise ein Netzwerk von

Bäuerliche Familienbetriebe produzieren 70 % aller Nahrungsmittel und sind weltweit auch produktiver als die Grossbetriebe des Agrobusiness.

Organisationen, die gegen Land Grabbing aktiv sind. Sie dokumentieren konkrete Fälle, setzen Verbesserungen für die lokale Bevölkerung durch oder wirken auf Parlament und Regierung für die Verbesserung der Landrechte von Kleinbäuerinnen und traditionellen Landnutzern ein. Fastenopfer unterstützt viele Organisationen im ökologischen Landbau und bei der Sicherung ihres angepassten Saatgutes. Aber auch auf internationaler Ebene setzen sich Brot für alle und Fastenopfer für einen Stopp von Land Grabbing und klare Regeln für Agrarinvestoren und die Respektierung der Menschenrechte ein. 7


Theologischer Impulstext aus Südafrika

«Gott übergab die Erde allen Menschen umsonst» Kirchliche Vision einer Landreform – ein südafrikanischer Beitrag

1. Einleitung Mike Deeb

Philani Mkhize

Der Einsatz für eine gerechte Verteilung und Nutzung von Land ist eine grundlegende Herausforderung für die christlichen Kirchen. Land ist ein Geschenk Gottes. Es darf weder der Spekulation dienen noch dem Profit einiger Weniger. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Land zielt auf die Sicherung der Ernährung aller und auf die Lebensqualität der Gemeinschaft.

Wallmansthal, nördlich von Pretoria: Nach mehr als zehn Jahren schwieriger Verhandlungen gibt die Regierung Land an über 700 Familien zurück. Diese waren zwischen 1965 und 1977 von ihrem Grund und Boden vertrieben worden und hatten erfolgreich dagegen geklagt. In der Zwischenzeit hatten jedoch andere Familien begonnen, dieses Land zu besetzen und informelle Behausungen darauf zu errichten. Auch sie erhoben nun Anspruch auf das Land. Der Konflikt hatte ein Gerichtsurteil zur Folge, wonach die Besetzerinnen und Besetzer ihre Gebäude abreissen und das Terrain räumen müssen. Macambini in KwaZulu Natal: Die Regierung verspricht der Ruwaad Holding aus Dubai 165 Quadratkilometer Land, ohne die lokale Bevölkerung in die Verhandlungen einzubeziehen. Auf dem Terrain soll ein Vergnügungspark mit angeblich Tausenden von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Das Projekt hätte die Umsiedlung von 10 000 Familien zur Folge. Die lokale Bevölkerung

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Der 59jährige Dominikaner Mike Deeb ist seit 2008 Koordinator von Justitia und Pax (J+P) Südafrika, der bischöflichen Kommission für Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Sein Engagement gegen die Politik der Apartheid brachte ihn 1985 ins Gefängnis. Im «neuen» Südafrika arbeitete er als Landpfarrer, später neun Jahre in Paris als Seelsorger von zwei internationalen katholischen Studierendenorganisationen. Philani Mkhize wurde 1968 im Osten Südafrikas geboren und studierte Philosophie, Entwicklungswissenschaft und Führungsmanagement. Er ist gegenwärtig Fachverantwortlicher für Landfragen bei J+P Südafrika. Gleichzeitig begleitete Mkhize die Übergabe von kirchlichem Landbesitz an örtliche Gemeinden.

wehrt sich mit heftigen Protesten gegen das Vorhaben. Zwei Beispiele, die zeigen, dass die Landfrage auch bald 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ein heikles Thema bleibt. Dabei hatte der Aufbruch 1994 bei vielen Menschen in Südafrika grosse Hoffnungen geweckt – auch auf eine gerechte und faire Rückgabe und Neuverteilung von Land. Als Nelson Mandela erster schwarzer Präsident Südafrikas wurde, verfügte die schwarze Bevölkerungsmehrheit (80 Prozent) lediglich über 13 Prozent des Landes,


Theologischer Impulstext aus Südafrika

«Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.» Levitikus 25,23

die rund zehn Prozent Weissen jedoch über 87 Prozent. Seither sind erst knapp sieben Prozent des kultivierbaren Landes neu verteilt worden. Noch immer bleibt den meisten Landarbeiterinnen und Landarbeitern einzig das Versprechen und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Hinzu kommt eine rapide wachsende Frustration unter den Millionen von Landlosen. Dennoch überlässt die Regierung auswärtigen Firmen weiterhin Land, auch wenn die lokale Bevölkerung wie in Macambini dadurch verdrängt zu werden droht. Alle Betroffenen müssen sich heute dringend für eine gerechte Landreform einsetzen. Auch die Kirchen sind gefordert. Als Christinnen und Christen haben wir uns für eine gerechtere Nutzung des kirchlichen Landbesitzes engagiert. Darum sind wir überzeugt, dass die Kirchen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer gerechten und brauchbaren Landreform in Südafrika spielen müssen. Eine solche Landreform kann überall auf der Welt, wo um die gerechte Nutzung von Land gekämpft wird, als Beispiel dienen.

2. Unsere Vision: Ein gerechter Zugang zu Land für alle Unsere Vision einer Landreform orientiert sich an der Heiligen Schrift und an der kirchlichen Tradition. Die Bibel und die christliche Tradition als theologische Basis geben uns Hinweise, wie Land gerecht verteilt und genutzt werden soll: 2.1 Befreiung als Prozess Die biblische Geschichte vom Auszug aus der Sklaverei hat die verarmten und unterdrückten Menschen in Südafrika inspiriert. Der Prozess der Befreiung muss aber zu Ende geführt werden. Menschen brauchen Verwurzelung, Land und Beheimatung, damit sie ihren Bund mit Gott, dem eigentlichen Schöpfer und Eigentümer des Landes, leben können. 2.2 Das Land gehört Gott und ist allen anvertraut Das Alte Testament betont, dass die Erde Gott gehört, und dass Gott es dem Volk Israel als Erbe anvertraut hat. Daher muss es unter allen Stämmen und Familien aufgeteilt werden. Während in Ägypten und Babylonien alles Land dem Pharao oder dem König gehörte, gilt in Israel Gott als der wahre Eigentümer und ist das Volk lediglich dessen Verwalter oder Treuhänder. So wie es im Buch Leviti-

cus heisst: «Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.» (25,23). 2.3 Achtsamkeit im Umgang mit der Gabe des Landes Erkennen wir Gott als Eigentümer des Landes an, hat niemand das Recht, einen Menschen zu enteignen, der das Land bewirtschaftet. Nicht einmal ein König hat dazu die Befugnis (vergl. Elias Anklage gegen Ahab in 1. Kön 21, nachdem er den Weinberg des Nabot enteignet hat). Die Propheten (Jes 5,8; Mi 2,2) verurteilen die Reichen, die die armen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zwingen, ihre Familienbetriebe aufzugeben, aufs Schärfste. Jede Form von Besitz, der willkürlich und einzig dem eigenen Vorteil dient, ist verboten. Der Geist des Teilens prägte bereits die frühen christlichen Gemeinden (Apg 2,44-45; 4,32-37): Sie teilten alle Güter, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend. Der Weltkirchenrat folgert daraus, dass «Diskriminierung, Ausschluss und eine ungleiche Verteilung von Wohlstand und Macht die Werte der Agape-Gemeinschaft verleugnen und das Gebot zur Gottesund Nächstenliebe verletzen». Wir sind daher aufgefordert, uns für eine 9


Theologischer Impulstext aus Südafrika

Landbesitz allein genügt nicht. Auch der Zugang zu Saatgut, technischem Material und Fachwissen gehört dazu. Kleine Gemüsegärten erfüllen eine mehrfache Funktion: Wissensvermittlung, vielfältigere und dadurch gesündere Ernährung.

Landreform in Solidarität mit landlosen Landarbeitern und Kleinbäuerinnen einzusetzen und den Zugang zu Nahrung als universales Menschenrecht anzuerkennen. 2.4 Konzentration von Land in den Händen von wenigen ist ein Skandal Die christliche Soziallehre bezeichnet die Konzentration von Landbesitz als Skandal, der gegen den Willen Gottes und seinen Heilsplan verstösst. Ungleich verteilte öffentliche Güter und ungleiche Chancen auf individuelle Entwicklung sind eine wesentliche Ursache von Konflikten. Sie untergraben das Leben der Gesellschaft und zerstören das soziale Gefüge sowie die Umwelt. Schon der Kirchenvater Johannes Chrysostomos verurteilte die Ungleichheit, als er gegen Grossgrundbesitzer – von 10

denen einige Christen waren – wetterte: «Von wem habt ihr diese grossen Ländereien erhalten, und von wem hat derjenige es erhalten, der es euch übertragen hat? … Gott übergab die Erde allen Menschen in gleicher Weise, und zwar umsonst. … Ist es etwa kein Übel, dass ihr das, was allen gehört, für euch alleine besitzt?» 2.5 Privatbesitz ist der universellen Bestimmung der Güter untergeordnet Die christliche Soziallehre geht von der Unterordnung des Privatbesitzes unter die universelle Bestimmung der Güter aus. Grosser Landbesitz, insbesondere wenn die Eigentümerinnen und Eigentümer gar nicht dort leben, verstösst gegen das Prinzip der katholischen Soziallehre, «dass die Erde allen anvertraut ist und nicht nur den

Reichen. Niemand hat das Recht, für seinen ausschliesslich eigenen Gebrauch zu behalten, was er nicht benötigt, wenn anderen das Lebensnotwendige fehlt.» 2.6 Respekt vor dem gemeinschaftlichen Eigentum indigener Bevölkerungen Die Kirche betrachtet den individuellen Besitz nicht als die einzig legitime – und im Konfliktfall meist dominierende – Form von Landbesitz. Gemäss der Soziallehre muss in gleicher Weise der Gemeinschaftsbesitz geschützt werden, welcher ein Merkmal der Sozialstrukturen vieler indigener Bevölkerungen ist. Diese Form von Landbesitz spielt eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen


Theologischer Impulstext aus Südafrika

Leben dieser Völker. Er ist Teil ihres Überlebens und Wohlergehens und dient zugleich dem Schutz der natürlichen Ressourcen. 2.7 Neuverteilung und Rückerstattung von Land reicht nicht aus Eine Agrarreform gemäss der kirchlichen Soziallehre muss mehr beinhalten als nur die einfache Neuordnung der Landbesitzverhältnisse. Entscheidend ist auch ein einfacher Zugang zu Wissen sowie zu den technischen und naturwissenschaftlichen Möglichkeiten für alle Menschen. Sie sollen zudem Investitionen tätigen und Infrastrukturen verbessern können. So steigt die landwirtschaftliche Produktivität und lassen sich Produkte besser verkaufen.

3. Doppelte Rolle der Kirchen bei der Landreform Um solche umfassenden Reformen erfolgreich umzusetzen, muss die Kirche – so wie immer – solidarisch mit den Armen und Landlosen sein. Zum einen muss sie das reiche theologische und sozialethische Wissen und die Erfahrung aus den Schriften und der kirchlichen Lehre zum Thema Land in die politische Diskussion einbringen. Zum andern muss sie dafür sorgen, dass die Armen und Landlosen in allen Angelegenheiten, die sie betreffen, einbezogen werden. Die Kirche hat die Selbstbestimmung aller Menschen besonders zu stärken.

4. Folgerung und Vision

Werden nicht rasch Massnahmen ergriffen, dreht sich die unheilvolle Spirale von Gewalt und Elend wegen der ungleichen Landverteilung weiter und die Erde wird zu einem zunehmend unsicheren Ort zum Leben. Unsere Vision einer erfolgreichen Land- und Agrarpolitik ist: Das Land wird auf eine respektvolle und fürsorgliche Weise für die heutige und die künftigen Generationen genutzt. Die Lebensqualität aller, einschliesslich der Landbevölkerung, ist gut. Die ländliche lokale Ökonomie blüht, sie ist in das gesamte Wirtschaftssystem integriert und bietet attraktive Möglichkeiten für junge Menschen. Alle Menschen haben Zugang zu adäquatem Land für Wohnung, Weideund Anbauflächen. Dies gilt nicht nur für Männer, sondern ausdrücklich auch für Frauen. In den meisten traditionellen afrikanischen Kulturen verfügen Frauen nicht über Landbesitz. Hier muss die Gleichberechtigung der Frauen, so wie sie in der südafrikanischen Verfassung verbürgt ist, geltend gemacht werden. In verschiedenen Basisinitiativen insbesondere schwarzer Frauen geschieht dies bereits. Eine erfolgreiche Agrarreform führt dazu, dass Land nicht länger als reine Handelsware verstanden wird, sondern als unsere Mutter, als Ort des Lebens und als Gottes Gabe an alle. Wir selbst sind Hüterinnen und Hüter des Landes und tragen dafür Verantwortung.

Den vollständigen Text mit Literaturangaben finden Sie unter www.oekumenischekampagne.ch/ impulstext

Es ist Aufgabe aller Menschen – und ganz besonders aller Christinnen und Christen – die Ungerechtigkeiten rund um den Besitz von Land und anderen Reichtümern zu überdenken. 11


ReferentInnen

Fachpersonen für Vorträge Gottesdienste und Workshops

Die folgenden externen Fachpersonen können direkt für Einsätze rund um das Kampagnen-Thema «Ohne Land kein Brot» angefragt werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten, zeitliche Verfügbarkeit sowie Kontaktdaten finden Sie unter www.oekumenischekampagne.ch/ fachpersonen

Elisabeth Bürgi Bonanomi Rechtsanwältin, Expertin in Völkerrecht, Stiftungsrätin Brot für alle tätig am Center for Development and Environment (CDE) und am World Trade Institute (WTI), beides Universität Bern. Beteiligt an einer Studie zu Land Grabbing im Süden. Themen: Handel und Menschenrechte; Investitionsschutz und Menschenrechte; nachhaltige Entwicklung und Wirtschaft; nachhaltige Investitionen in die Landwirtschaft; nachhaltiges Agrarhandelsabkommen; kohärente Aussenwirtschaftspolitik. Im Speziellen der Zusammenhang zwischen Land Grabbing und Fragen der Unternehmensverantwortung.

Josef Estermann Theologe und Philosoph; Fachperson und Landeskoordinator der Bethlehem Mission Immensee (BMI) in Peru (1990-1998) und Bolivien (20042012). Dozent und Forscher am ISEAT (Instituto Superior Ecuménico Andino de Teología) in La Paz-Bolivien. Leiter 12

des RomeroHauses in Luzern ab Oktober 2012 Themen: Befreiungstheologie; indigene Theologien; das «Gut Leben»; Religion und Entwicklung; Ökumene; interreligiöser Dialog; Bolivien; Peru; Interkulturalität; Schöpfungstheologie; indigene Spiritualität.

Detlef Hecking Theologe, Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks, Lehrbeauftragter für Neues Testament, Universität Luzern. Themen: Land und Landkonflikte im Ersten Testament; Jobeljahr – Land für alle; «Selig die Armen»? Jesu Gottesreichsbotschaft und die Landlosen seiner Zeit; Ersttestamentliche Landverheissungen zwischen Bibel, israelischer Siedlungspolitik und palästinensischer Befreiungstheologie.

Angelika Hilbeck Agrarökologin, Dozentin und Forscherin am Institut für Integrative Biologie, ETH Zürich. Mitarbeit an Weltagrarbericht, UN Biosicherheitsprotokoll, Vorsitzende European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility (ENSSER), Stiftungsrätin Brot für alle. Themen: Paradigmenwechsel in der (internationalen) Landwirtschaft;

Hunger- und Armutsproblematik; sozio-ökologische Umweltauswirkungen der Einführung neuer Technologie wie die Gentechnik in Entwicklungsländern (Versprechen und Realität); Forschung wofür und für wen?

Ruedi Küng Journalist, lic.phil.I (Philosophie, Politologie). Ehemaliger Afrikakorrespondent von Schweizer Radio DRS. Hat elf Jahre in Afrika gelebt und gearbeitet (Uganda, Südafrika, Sudan und Kenia). Heute als Afrikaexperte mit der Firma InfoAfrica.ch tätig. Themen: Kleinbauern in afrikanischen Gesellschaften; Land Grabbing in Afrika - konkrete Beispiele, Hintergründe, Ausmass und Folgen; Land, Landbesitz und seine Bedeutung in afrikanischen Gesellschaften.

Esther Leemann Ethnologin, Dozentin, Leitung eines Forschungsprojektes zu Land Grabbing, Universität Luzern. Themen: Soziale und kulturelle Auswirkungen von Landraub; Land und Identität; Land und Indigene.


ReferentInnen

Jules Rampini-Stadelmann Bergbauer und Theologe im Napfgebiet, regionaler Mitarbeiter der Missionskonferenz. 1993–2001 Einsatz für die Bethlehem Mission Immensee in einer typischen von Landflucht betroffenen Stadt im Norden von Peru. Kämpft gegen die Bedrohungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und engagiert sich für ein weltweites Überleben familiärer Landwirtschaft in Berggebieten. Themen: Bedrohung landwirtschaftlicher Nutzflächen hier und im Süden; Landnutzung und Ernährungssicherung; MitschöpferInnen Gottes sein auf der Erde; Land als Gemeingut für weltweite familiäre Landwirtschaft.

Neben externen Fachpersonen können auch Mitarbeitende von Brot für alle und Fastenopfer für Einsätze angefragt werden. Diese können die Kampagnenthematik mit der Arbeit der Werke verbinden. Mehr Informationen sowie Kontaktadressen, Verfügbarkeit und mögliche Einsatzformen unter www.oekumenischekampagne.ch/ fachpersonen

Markus Brun Leiter Entwicklungspolitik und Grundlagen (bis 2012), Leiter Bereich Süden (ab 2013) bei Fastenopfer. Themen: Landkonflikte; Land Grabbing; Entwicklungspolitik allgemein.

Miges Baumann Journalist und Ökonom, Leiter Entwicklungspolitik Brot für alle. Themen: Land und Water Grabbing; Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit; Paradigmenwechsel Landwirtschaft; Klimawandel

Tobias Buser Ethnologe, Verantwortlicher des Landesprogrammes Indien von Fastenopfer. Thema: Die Landfrage in Indien am Beispiel von Projekten von Fastenopfer.

Beat Dietschy Theologe und Philosoph, Zentralsekretär von Brot für alle. Themen: Land als Lebensgrundlage und Geldanlage; Land Grabbing in Lateinamerika und Afrika; kulturelle und spirituelle Dimension der Landfrage.

Claudia Fuhrer Ethnologin. Fachverantwortliche Ernährungssouveränität und Verantwortliche Landesprogramm Südafrika von Fastenopfer. Themen: Landzugang; Konflikte zu lebensnotwendigen Ressourcen (Land, Wasser, Saatgut); Land Grabbing; Landfragen in Afrika und speziell am Beispiel von Südafrika.

Yvan Maillard Ardenti Programmverantwortlicher Entwicklungspolitik Brot für alle. Themen: Land Grabbing; Schweizer Agrotreibstoffunternehmen Addax Bioenergy in Sierra Leone; Nahrungsmittelspekulation.

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Kunstschaffende und Filme

Filme zur Kampagne 2013 Die für die Kampagne empfohlenen Filme beleuchten verschiedene Aspekte des Themas. So wird am Beispiel Paraguays gezeigt, wie grossflächiger Sojaanbau die Existenz einheimischer Bauernfamilien bedroht – eindringlich schildern die Campesinos und Campesinas ihren Widerstand gegen die landwirtschaftliche Verödung. In Indien setzen sich Landlose mit der Strategie der Gewaltfreiheit für ihre Rechte ein. In Burkina Faso nutzen dörfliche Gemeinschaften mit einfachen Techniken ihren Boden effizienter. Ein Film zeigt, wie der Ausverkauf der Welt immer schneller vorangeht. Die einzelnen Filme sind vorgestellt auf www.oekumenischekampagne. ch/filme

Der Workshop von Rhavina de Mello lebt von Spielfreude, Kreativität und Spontaneität

Interkulturelle Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Süden Kunst bedeutet Ausdruck über Bewegung, Farbe, Musik und Sprache. Kunst erlaubt Verständigung dort, wo die Alltagssprache versagt. Kunst bedeutet sinnliches Erleben und schlägt Brücken zum Gegenüber. artlink vermittelt für Gottesdienste und die Katechese KünstlerInnen aus Lateinamerika, Afrika und Asien, die in der Schweiz leben und arbeiten. Passend zum Thema der Kampagne 2013 schlägt artlink Veranstaltungen mit einem Geschichtenerzähler und Trommler aus Kamerun vor, mit Tänzerinnen aus Indien und Kolumbien, mit einem Perkussionisten aus Burkina Faso und weiteren Künstlern. Liste von Künstlerinnen und Künstlern zur Kampagne 2013 unter www.oekumenischekampagne.ch/kunstschaffende

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Aureline und Natascha leben in den abgelegenen Bergen Madagaskars. (aus der DVD «Hab und Gut in aller Welt»)


Impulsveranstaltungen

Aargau Do. 17.01.2013 16.30–20.30

Lenzburg, Pfarreizentrum, HERZ JESU, Bahnhofstrasse 23 Einführung in die ökumenische Kampagne 2013/ Aargauer Impulsveranstaltung 2013 steht allen Interessierten offen

Appenzell Mi. 16.01.2013 19.00–22.00

Teufen, Kath. Pfarreizentrum Stofel Appenzeller Impulsabend zur Kampagne, Work- shops alle Stufen

Basel Stadt und Land Mi. 23.01.2013 Basel, Ökumenisches Zentrum im 14.00–17.30 Hatstätterhof, Lindenberg 8, Pfarreisaal Allgemeine Einführung mit Workshops zu Religions- unterricht und Katechese Bern/Solothurn Mi. 16.01.2013 8.30–11.30

Bern, Kath. Fachstelle Religionspädagogik Mittelstr. 6a, Katechese Ateliers für alle Stufen und Filmvisionie- rung

Mi. 16.01.2013 18.00–21.00

Langenthal, Kath. Pfarreizentrum, Hasenmattstr. 36, Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops, ohne Katechese

Fr. 18.01.2013 9.00–12.00

Thun, Pfarreisaal, Kath. Pfarrei St. Martin, Martinstr. 7, Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops (inklusive Katechese)

Do. 24.01.2013 18.00–21.00

Solothurn, Pfarreisaal kath. Pfarrei St. Ursen Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops

Freiburg Di. 15.01.2013 19.30–21.30

St. Antoni, Burgbühl, thematische Einführung

Glarus Mi. 23.01.2013 19.00–21.30

Glarus, Reformiertes Kirchgemeindehaus Allgemeine Einführung

Graubünden Di. 22.01.2013 17.00–20.00

Chur, Centrum Obertor, Welschdörfli 2, Einführungsveranstaltung

Mi. 23.01.2013 14.00–17.00

Samedan, Evangelisches Kirchgemeindehaus, Einführungsveranstaltung

Luzern Di. 15.01.2013 8.30–11.30

Luzern, Haus St. Agnes, Abendweg 1, Einführungsveranstaltung für Katechese und Jugendarbeit

Mi. 16.01.2013 14.00 - 17.00

Sursee, Kath. Pfarreiheim, Dägersteinstr. 1, Einführungsveranstaltung für Katechese und Jugendarbeit

Schwyz (Innerschwyz) So. 26.01.2013 Schwyz, Reformiertes Kirchenzentrum 8.30–12.00 Katechetische Einführung Schwyz (Ausserschwyz) So. 29.01.2013 Pfäffikon, Reformiertes Kirchgemeindehaus 19.00–21.30 Katechetische Einführung St. Gallen Sa. 12.01.2013 09.00–16.00

St. Gallen, Centrum St. Mangen ökumenische Impulsveranstaltung ganzer Tag Vormittag Vertiefungsreferate Nachmittag div. Workshops und Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

Di. 22.01.2013 17.30–20.00

Walenstadt, Pfarreitreff Rägäbogä Walenstadt Impulsveranstaltung, Workshops alle Stufen

Mi. 23.01.2013 14.00–17.00

Altstätten, Kath. Pfarreiheim Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

Mi. 06.02.2013 14.15–17.15

Wattwil, Kath. Pfarreiheim Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

Uri Do. 17.01.2013 17.00–18.30

Altdorf, Schulhaus Florentini, Bahnhofstrasse 38, Einführungsveranstaltung für Katechet/innen

Zug Mi. 16.01.2013 14.00–17.00

Zug, Reformiertes Kirchenzentrum, Bundesstrasse 15 Katechese

Zürich Sa. 12.01.2013 09.00–16.00

Zürich, Hirschengraben 50, Ökumenische Impulstagung mit Referaten, Workshops zur Kampagnenthematik für Gemeinde, Gottesdienst, Katechese

Gesamtschweizerisch Mi. 12.12.2012 Luzern, Kirchgemeindehaus Lukaskirche, 13.45–16.45 Einführungsveranstaltung für katechetisch Verantwortliche

Nidwalden/Obwalden Mi. 09.01.2013 Stansstad, Oeki Stansstad, NW 14.00–16.30 Allg. Einführung in Kampagne und Ateliers für Religionsunterricht auf Unter-, Mittel- und Ober stufe. Schaffhausen Mi. 23.01.2013 14.00–17.00

Schaffhausen, Pfarreisaal St. Maria, Promenadenstr. 23 Workshop für Katechese und Liturgie.

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«Am Tisch der Gerechtigkeit teilen Hände die Macht und das Brot und alle werden satt und das Leben besiegt den Tod.» Gabriela Berz

Brot für alle – Für eine gerechtere Welt Brot für alle, die Stiftung der evangelischen Kirchen in der Schweiz, unterstützt Entwicklungsprojekte auf der ganzen Welt und verbindet den lokalen Kampf gegen Hunger und Armut mit dem globalen Engagement für faire soziale, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Mit Informationsarbeit befähigt Brot für alle Menschen, die Welt zu verändern. Christliche Werte bilden die Grundlage dafür.

Fastenopfer – Menschen stärken Menschen Fastenopfer ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz und setzt sich in Afrika, Asien und Lateinamerika für die Menschenrechte und ein Leben in Würde ein. Der Slogan «Wir teilen» umschreibt das Engagement von Fastenopfer: Es stärkt lokale Gemeinschaften vor Ort sowie auf politischer Ebene und unterstützt Menschen, die ihre Zukunft selber in die Hand nehmen.

Partner sein – Solidarität weltweit Das christkatholische Hilfswerk Partner sein sensibilisiert über Mission und Entwicklungszusammenarbeit. Es unterstützt und begleitet Projekte für die soziale und wirtschaftliche Entfaltung von benachteiligten Menschen. Die Projekte dienen der Hilfe zur Selbsthilfe, wobei der Dialog mit den Projektpartnern Zeichen einer gelebten Solidarität mit den Christen anderer Länder ist.

PARTNER SEIN Monbijoustrasse 29, Postfach 5621 3001 Bern Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch Postkonto 40-984-9

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Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern Tel. 041 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch Postkonto 60-19191-7

Nives Hagmann, Im Has 6 4616 Kappel SO Tel. 062 216 46 65 partner-sein@christkath.ch www.partner-sein.ch Postkonto 25-10000-5


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