Sehen und Handeln
2015
Vorschau
Ökumenische Kampagne: Weniger für uns. Genug für alle. Die ökumenische Kampagne 2015 von Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein zeigt, wie unser Fleischkonsum, der Klimawandel und der Hunger in Entwicklungsländern zusammenhängen. Ein Plakat mit abgepackten Poulets aus dem Kühlregal – am Beispiel der Futtermittelproduktion für Masthüh ner nimmt die Ökumenische Kampag ne 2015 unseren Konsum unter die Lupe: Hühner und andere Masttiere in der Schweiz werden häufig mit Kraftfutter wie Soja gefüttert. Dieses wächst in Brasilien und anderen Ländern des Südens in Monokultu ren. Für diese wurden Wälder und Savannen gerodet oder Kleinbauern familien ihre Felder weggenommen. Unsere Tiere fressen den Kleinbau ernfamilien in den Entwicklungslän dern buchstäblich die Lebensgrund lagen weg: Die Fleischproduktion , einschliesslich Futtermittelanbau, beansprucht heute drei Viertel der weltweiten Agrarflächen. Zudem heizen die Zerstörung des Regenwaldes, der Einsatz von Dünger und die intensive Viehhaltung das Klima an. Werden alle indirekten Folgen eingerechnet, verursacht die industrielle Nahrungsmittelproduktion fast 30 Prozent der Treibhausgase. Lustvoller Fleischgenuss und Nachhaltigkeit müssen nicht im Widerspruch stehen. Der Fastenka lender 2015 regt dazu an, den eigenen Konsum zu überdenken und zu handeln. Glückliche Hühner vom Schweizer Bauernhof belasten das Klima wenig. Und ausgewählte Projekte in Entwicklungsländern zeigen, wie eine ökologische und klimagerechte Landwirtschaft die Menschen ernähren kann.
Alles Leben ist Geschenk: Wiederaufforstung in Désarmes auf Haiti.
Das Jahr 2015 steht im Zeichen der Uno-Klimakonferenz. In Paris sollen im Dezember verbindliche Grenzwer te für Klimagase festgelegt werden. Im Vorfeld bringen Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein nachdrücklich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen im Süden ein. Eine Petition fordert von Regierung und Parlament, konkreter für Klimagerechtigkeit einzustehen: Sie muss den Klimaschutz im eigenen Land verstärken sowie finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer leisten. Die Kampagne ruft zu einem nachhal tigen Umgang mit unserer Nahrung auf. Das biblische Bild der Tischge meinschaft zeigt: statt Überfluss auf
der einen und Mangel auf der andern Seite ist ein «Genug für alle» mög lich. Die christliche Tradition macht uns ein Angebot zur Befreiung aus dem Überfluss. Sie erinnert daran, dass alles Leben Geschenk ist. Befreiung vom Überkonsum wird konkret in einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung und in einem einfacheren Leben.
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Sehen und Handeln Vorschau 2015
Theologie – Gottesdienst – Katechese Theologischer Impulstext: Gott ist unser Brot Welche Speisen gelangen auf unseren Tisch? Wer bezahlt mit dem Leben dafür? Welche spirituelle Bedeutung hat unser Essen? Marilú Rojas Salazar, Ordensfrau in Mexiko, betrachtet unser Essen, seine Herkunft und unseren Umgang damit aus dem Blickwinkel benachteiligter Frauen. Daraus entwickelt sie eine theologische Ethik der Ökoge rechtigkeit, welche auch bedeutsam ist für die eucharistische Tischgemeinschaft: «Es muss um die Stillung des Hungers der Millionen von Armen gehen, die nicht zur Tafel eingeladen werden, von der Jesus spricht.» Der theologische Impulstext durch leuchtet das Kampagnenthema aus biblischer und ethischer Perspektive. www.sehen-und-handeln.ch/ impulstext
Lädt zur Auseinandersetzung mit unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung ein: Das neue Hungertuch.
Meditationsheft
Die Meditationen zum Hungertuch hat die Lyrikerin Monique Janvier aus Genf geschrieben. Ihre Texte wecken Hoffnung, ohne zu verharmlosen. Das Hungertuch Sie laden dazu ein, aufmerksame Das Hungertuch 2015 lädt ein zur Aus Gärtnerinnen und Gärtner der einandersetzung mit unserer Verant Schöpfung zu sein. Das Heft eignet wortung gegenüber der Schöpfung. sich für den Einsatz in der Liturgie Der Künstler Tony Nwachukwu geht oder für die persönliche Besinnung. von den Folgen der Umweltzerstörung und des Klimawandels in seiner Werkheft Gottesdienste Heimat Nigeria aus und schlägt mit seinem Bild eine Brücke zu uns. Das Werkheft Gottesdienste enthält Das Hungertuch regt zum Schauen wiederum vielfältige Anregungen zur und Entdecken an. Es eignet sich für liturgischen Umsetzung des Kampa Religionsunterricht und Liturgie. gnenthemas. Neben drei Predigten Ein Baustein im Werkheft Katechese zum Hungertuch finden sich im Heft gibt Anregungen für die Arbeit in pfannenfertige Gottesdienste für der Unter- und Mittelstufe. Das Familien, Jugendliche und Erwachsene. Werkheft Gottesdienst enthält eine Ein Stationenweg rund ums Thema Einführung und drei Predigten zum Konsum und Anregungen für ein speziHungertuch. elles, gemeinsames Mahl – beispiels weise nach dem Gottesdienst – mit Hintergrundinformationen und spirituellen Impulsen ergänzen das Angebot.
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Werkheft Katechese Im Zentrum des Werkhefts Katechese steht unser Essen. Als Anschauungs beispiel dient die Sojaproduktion in Brasilien für unsere Poulets. Die Kinder und Jugendlichen werden auf die Missstände und Konsequenzen aufmerksam gemacht. Sie lernen, ihr Essverhalten zu hinterfragen und Alternativen zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Hungertuch. Dieses dient der Ausein andersetzung mit den Folgen des Klimawandels und der Verantwortung, welche wir Menschen gegenüber der Schöpfung haben. Anschauliche Arbeitsblätter ergänzen die Bausteine. Das Projektland Haiti, Aktionsideen, Literaturhinweise, Workshops und Schulbesuche bieten Ergänzungsmöglichkeiten für den Unterricht.
Editorial
Referentinnen und Referenten Für Einsätze an Impulsveranstaltungen, Gottesdiensten sowie für Workshops und Referate können Sie folgende Fachpersonen anfragen:
Gäste aus dem Süden in der Kampagnenzeit
• Thomas Gröbly: ehemals Landwirt, Theologe, Autor. Themen: Tierethik, Ernährungssouveränität, gerechter Welthandel, Umweltethik. • Dorothea Loosli-Amstutz: Theologin, selbständig im Bereich Entwick lungszusammenarbeit. Themen: Landwirtschaft, Tierzucht. • Armin Zimmermann: Dr. theol., Ingenieur der Agrarwissenschaften, Leiter Afrikateam bei Mission 21. Themen: Schöpfungstheologie, Landwirtschaft Tropen und Subtro pen, Klimawandel, Nigeria. • Marie-Thérèse Roggo: Ethnologin, Programmbeauftragte Kolumbien und Brasilien bei Heks. Themen: Entwicklung ländlicher Gemeinschaf ten (Zugang zu Ressourcen, Agro ökologie, Klimawandel). • Otto Schäfer: Theologe, Ethiker, Mitarbeiter beim Evangelischen Kirchenbund. Themen: Klima, Ökologie, Schöpfung. • Katharina Morello: Theologin, Publizistin, Autorin. Literarisches Programm mit Kurzgeschichten zur Kampagne («Hühnergeschichten»). • Josef Stöckli: Sekundarlehrer, Filmemacher (siehe letzte Seite). Themen: Schattenseiten des Soja-Anbaus, Agro-Gifte (Pestizide), Von Fastenopfer leisten gerne Markus Brun, Claudia Fuhrer, Rita Gemperle, Sonja Kaufmann und Stefan Salzmann sowie von Brot für alle Beat Dietschy, Julia Jawutsch, Tina Goethe und Siegfried Arends Einsätze an Ihren Veranstaltungen. Informationen und Kontakt: www.sehen-und-handeln.ch/ fachpersonen
Simplice Agbavon, Togo
Jovelyn Tolentino-Cleofe, Philippinen
«Entwicklung beginnt im Kopf und ist nicht nur eine Frage der finanzi ellen Mittel», bringt Simplice Agbavon, der Kampagnengast von Brot für alle, seine Überzeugung auf den Punkt. Der 46-jährige Agronom ist Koordinator von Secaar, einem Netzwerk von protestantischen Kirchen und Entwicklungs-organisationen in Westafrika. Secaar setzt sich für ländliche Entwicklung und Unterstützung von kleinbäuerli chen Betrieben ein. Der Vater von zwei Kindern führt auch Kurse zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch.
Jovelyn Tolentino-Cleofe engagiert sich seit 1999 als Direktorin des «Center for Empowerment and Resource Development» (Cerd). Die Organisation setzt sich mit Unterstützung von Fastenopfer für die Lebensgrundlagen und Rechte von Fischerfamilien ein. Eine zunehmende Herausforde rung stellt dabei der Klimawandel dar. Cerd begegnet diesem etwa mit der Aufforstung von Mangro ven. Einen Schwerpunkt legt die 52-jährige Direktorin auf die Arbeit mit Frauen. So begleitet Cerd in zwei Dörfern die Frauen bei der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Entwicklungsprogramme.
Einsatzzeit 22. Februar bis 8. März 2015 Sprache Französisch (Übersetzung ist gewährleistet). Einsatzmöglichkeiten Kirchgemeinden, Pfarreien sowie Schulen (ab 10. Schuljahr) und (Fach-)Hochschulen. Kosten Ab 200 Franken, je nach Art des Einsatzes. Kontakt Siegfried Arends, 031 380 65 61 arends@bfa-ppp.ch
Einsatzzeit 7. bis 22. März 2015 Sprache Englisch (Übersetzung ist gewähr leistet). Einsatzmöglichkeiten Pfarreien und Kirchgemeinden sowie Schulen (ab 9. Schuljahr) und (Fach-)Hochschulen. Kosten Ab 200 Franken, je nach Art des Einsatzes. Kontakt Sonja Kaufmann, 041 227 59 54, s.kaufmann@fastenopfer.ch 3
Sehen und Handeln Vorschau 2015
Fastenkalender – Begegnungen – Filme Rezepte für eine gerechtere Welt Der Fastenkalender kommt 2015 als Rezeptbuch daher. Rezepte für ein besseres Klima, für mehr Gelassen heit, gegen die Ausbeutung und für die Gestaltung einer gelingenden Fastenzeit fügen sich zusammen zu einem Rezeptbuch der anderen Art. Dazu gehören immer auch Medi tationen und Ge 00 - 00.0. 2015 Rezepte fürs Leben danken zur Karwoche. Wir freuen uns, dass und Überleben Sie den Fastenkalen der möglichst breit Ausdauer Humor streuen. Wenn Sie Unterstützung oder Respekt Kritik Mut Umsetzungsideen Elan benötigen, helfen wir gerne mit Tipps Mein Fastenkalender 2015 weiter. www.sehen-und-handeln.ch/versand
Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren – die Folgen des Klimawan dels bedrohen in Entwicklungslän dern Millionen Menschen. Brot für alle und Fastenopfer fordern als Mitglieder der Klimaallianz mit einer Petition an Bundesrätin Leuthard, dass die Schweiz ihre Treibhausgase stärker reduziert und sich an der Finanzierung von Klimaschutzmass nahmen beteiligt. Machen Sie während der ökumenischen Kampagne auf die Petition aufmerksam und sammeln Sie Unterschriften. www.sehen-und-handeln.ch/ klimapetition
Impulsveranstaltungen
Wir können uns anders ernähren und so das Klima schützen, beispielswei se indem wir regionale, saisonale oder nachhaltig produzierte Nah rungsmittel kaufen. Fastenopfer und Brot für alle setzen auf klimagerechte Menus, wie sie vom Sternekoch Carlo Crisci und weiteren zusammenge stellt wurden. Kochen Sie ein Klima menu für Ihre Freunde. Eine ausgefal lene Art, um seine Nächsten für das Thema zu sensibilisieren. www.sehen-und-handeln.ch/rezepte
Mehrere Veranstaltungen bieten Katechetinnen, Seelsorgenden und Multiplikatoren einen Einstieg in die ökumenische Kampagne. Zwei Veranstaltungen finden 2014 statt: • Bern, 19.11.2014, 14.15 – 17.15 Uhr, Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstr. 5, Impulsreferat und Workshops. • Luzern, 10.12.2014, 13.45 – 17.45 Uhr, Kirchgemeindehaus Lukas, Morgartenstr. 16, für Leitende katechetischer Fachstellen. Orte und Daten aller Impulsveranstal tungen finden Sie unter www.sehen-und-handeln.ch/ veranstaltungen
Bürenstrasse 12 Postfach 1015, 3007 Bern Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch Postkonto 40-984-9
Alpenquai 4 Postfach 2856, 6002 Luzern Tel. 041 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch Postkonto 60-19191-7
Ein Menu für das Klima
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Unterschriften für Klimapetition
Theater und Filme Auch auf kultureller Ebene bietet die ökumenische Kampagne einiges: • Inputtheater Olanna: Die Kongo- lesin Carine Kapinga bereitet als eine in der Schweiz lebende Geschäftsfrau für ihre Gäste ein Huhn zu. Dabei erinnert sie sich an den Überlebenskampf ihrer Familie in ihrer Heimat: www.sehen-und-handeln.ch/ kulturschaffende • Filme: «Chicken Curry für den Weltmarkt» (48') gibt einen Einblick in die globalisierte Hühner- produktion. «Vom Fluch der Soja» (6' und 38') begleitet Kleinbauern- familien in Brasilien in ihrem Alltag. «Die Antwort liegt in Deinem Teller» (7') zeigt die Auswirkungen des Fleischkonsums: www.sehen-und-handeln.ch/filme werden Sie unser Fan: facebook.com / sehenundhandeln
Impressum Vorschau: Ökumenische Kampagne 2015 Redaktion: Patricio Frei Redaktionsschluss: 22.09.2014 Fotos: Patricio Frei (S. 1), Tony Nwachukwu/ MVG Medienproduktion (S. 2), Denise Fontanilla (S. 3 rechts), übrige Bilder: Werke. Gestaltung: ComMix AG, Bern Druck: Cavelti AG, Gossau Papier: Cyclus Offset, 100% Recyclingfasern © Bern / Luzern, Herbst 2014
Nives Hagmann Im Has 6, 4616 Kappel SO Tel. 062 216 46 65 partner-sein@christkath.ch www.partner-sein.ch Postkonto 25-10000-5