Sehen und Handeln
2016
Vorschau
Ökumenische Kampagne: Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken. Die Welt rückt zusammen. Die Wirtschaft arbeitet immer globaler. Doch die Menschenrechte scheinen an nationalen Grenzen halt zu machen. Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein geben mit der Ökumenischen Kampagne 2016 Gegensteuer. Globale Tätigkeiten bedingen auch globale Verantwortung. Doch transnationale Konzerne verletzen Menschenrechte und verschmutzen die Umwelt. Unsere Partnerorganisationen im Süden stellen das immer wieder fest. Es braucht darum auch bei uns verbindliche Regeln zu sorgfältigem und verantwortungsbewusstem Wirtschaften. Die Würde der Menschen geht vor Der Mensch als Abbild Gottes trägt das Göttliche in sich. Darum setzen sich die kirchlichen Werke besonders für die Menschenrechte ein. Sie erfüllen damit einen Teil des Auftrages der Kirche. Das Evangelium – die Botschaft und das Handeln Jesu Christi – ruft zu einem gerechten Handeln auf und gilt für die Kirche auch heute. Die Ökumenische Kampagne 2016 betrachtet das Wirtschaften transnationaler Unternehmen. Genauer, die länderübergreifenden Geschäftspraktiken der Konzerne am Beispiel des Goldgeschäfts von Schweizer Unternehmen. Immer wieder sehen wir: Wirtschaftliche Überlegungen und Gewinnstreben werden vorangestellt, die Verletzung von Menschenrechten wird in Kauf genommen. Doch Menschenwürde ist gottgegeben und unveräusserlich, Menschenrechte gelten für alle und überall. Aber nicht nur der Mensch leidet. Gemäss dem Schöpfungsbericht überträgt Gott seine Erde den
Immer wieder Menschenrechtsverletzungen: Eine Familie in den Ruinen ihres Hauses in Burkina Faso, dahinter die Abraumhalden einer Goldmine.
Menschen zur Verwaltung, daraus entsteht Verantwortung. Beim Abbau von Rohstoffen werden oft Umweltstandards verletzt. Verschmutztes Wasser oder vergiftete Böden sind die Folge. Sorgfaltspflicht im Gesetz verankern Aus Sorge um die Menschenrechte und die Bewahrung der Schöpfung starteten Brot für alle und Fastenopfer gemeinsam mit vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren die Konzernverantwortungsinitiative. Diese fordert eine gesetzlich verankerte Sorgfaltspflicht von transnationalen Unternehmen. Die Initiative verbindet wirtschaftliche Freiheit mit der dazugehörigen Verantwortung:
Vorausschauend, eben mit Sorgfalt, sollen Unternehmen bei der Planung und Umsetzung ihrer Tätigkeiten dafür sorgen, dass die Menschenrechte und die Umwelt respektiert werden. Die Stimmberechtigten können sich mit ihrer Unterschrift unter die Konzernverantwortungsinitiative für die Rechte ihrer Mitmenschen im Süden einsetzen.
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Sehen und Handeln Vorschau 2016
Gottesdienst – Katechese – Kultur Hungertuch und Meditationsheft Das Hungertuch von Tony Nwachukwu aus Nigeria begleitet die Ökumenische Kampagne 2016. Die Theologin Luzia Sutter Rehmann hat dazu die Texte fürs Meditationsheft geschrieben. Überraschende biblische Bezüge schaffen neue Zugänge zum Hungertuch. Unter dem Titel «Sucht zuerst die Gerechtigkeit!» (Mt 6,33) nehmen uns die Texte mit auf Spurensuche nach Formen und Spielarten von Verantwortung, Recht und Gerechtigkeit im globalen und privaten Kontext. Die tiefgründigen Texte laden ein zur Zuversicht und inspirieren zum «Einüben ins Recht, sodass Gerechtigkeit eine Chance hat unter uns Menschen». Zur Verwendung im Gottesdienst findet sich auch im Werkheft Gottesdienste eine Bildbetrachtung des Hungertuchs. Unter dem Titel «Bin ich der Hüter meines Bruders?» verbindet Verena Sollberger das Hungertuch mit dem Kampagnenthema. www.sehen-und-handeln.ch/ hungertuch
Werkheft Gottesdienste Vier verschiedene Gottesdienste, je eine Bildbetrachtung zum Kampagnenplakat, zum Plakat der Konzernverantwortungsinitiative und zum Hungertuch und die Predigten zu den fünf Fastensonntagen setzen das Kampagnenthema liturgisch um. Die faszinierenden und die problematischen Seiten des Goldes sind ebenso Thema wie die Frage nach unserer Verantwortung für einen sorgfältigen Umgang von Schweizer Konzernen mit den Menschenrechten und der Sorgfalt aus biblischer Sicht. www.sehen-und-handeln.ch/ gottesdienste 2
Auf Spurensuchen nach Spielarten von Verantwortung: Das Meditationsheft schafft neue Zugänge zum Hungertuch «Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können».
Werkheft Katechese Die Katechese fokussiert die Inhalte der Ökumenischen Kampagne auf die Elemente Verantwortung, Sorgfalt und Gerechtigkeit. Es sind Werte, die bei der Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen ansetzen. Burkina Faso steht als Projektland im Zentrum. Wegen einer Mine werden Menschen umgesiedelt. Kinder- und Jugendporträts aus dem Projektland ergänzen die Bausteinideen. www.sehen-und-handeln.ch/ katechese
Schulbesuche und Workshops Erleben Sie mit Ihrer Unterrichts- oder Jugendgruppe einen Perspektivenwechsel. Sei es mit Fastenopfer eine kulturelle Begegnung mit dem Perkussionisten Drissa Sanon, eine Reise mit allen Sinnen zur Projektarbeit in Burkina Faso oder einen Besuch am Hauptsitz in Luzern. Oder erfahren Sie mit Brot für alle mehr über die Auswirkungen unserer Konsumgesellschaft: Wer verdient am Kauf meiner Jeans? Woher kommt das
Futter für die Hühner, die wir essen? Dauer: 90 Minuten; Gruppengrösse: bis 20 Kinder/Jugendliche; Kostenteil: 200 Franken; Kontakt: katechese@ fastenopfer.ch, 041 227 59 59, resp. tschirren@bfa-ppp.ch, 031 822 65 95
Inputtheater «Gut wie Gold» Die junge Frau Céline aus Aarau macht sich schön für ihr Date und träumt von einem besseren Leben. Einem Leben nicht bloss mit Goldkette am Hals, sondern auch mit goldenem Ehering am Finger. Die jugendliche Malina macht sich in Burkina Faso schmutzig, weil sie in der Erde für einen Hungerlohn nach Gold schürft und auch von einem besseren Leben träumt… Ein Stück über Gold und den Zusammenhang von Luxus und Elend (Dauer: 20 Minuten; Kosten: 400 Franken plus Reisespesen). In den Hauptrollen die Kongolesin Carine Kapinga. Anfragen: Markus Baumann, info@artlink.ch, 031 311 62 60
Editorial
Referentinnen und Referenten Für Einsätze an Impulsveranstaltungen, Gottesdiensten sowie für Workshops und Referate können Sie folgende Fachpersonen anfragen:
Gäste aus dem Süden in der Kampagnenzeit
• Susanna Anderegg: Ausbildnerin, Sozialarbeiterin, «bergbau menschen rechte». Themen: Auswirkungen des Bergbaus auf Mensch und Umwelt; Handlungsmöglichkeiten. • Béatrice Bowald: Dr. theol., Co-Leiterin Pfarramt Industrie und Wirtschaft beider Basel. Themen: verantwortungsvolles Wirtschaften aus theologisch-ethischer Perspektive. • Thomas Gröbly: Sozialethiker, Theologe, Autor. Themen: Ethik und Wirtschaft, Ernährungssouveränität. • Adrian Höninger: Fachperson zu Gold bei Max Havelaar. Themen: Gold aus fairem Handel. • Hella Hoppe: Dr. rer. pol., Leiterin Koordination Bundesbehörden und Beauftragte für Ökonomie SEK. Themen: Freiwilligkeit und gesetzliche Regulierungen. • Jules Rampini: Theologe und Bergbauer. Themen: Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen im Goldabbau. • Rahel Ruch: Historikerin, Koordinatorin Konzernverantwortungsinitiative. Themen: Argumente und Hintergründe zur Initiative. • Thomas Wallimann: Dr. theol., Sozialethiker. Themen: Katholische Soziallehre; Wirtschafsethische Kernanliegen aus christlicher Sicht. Von Fastenopfer leisten gerne Rita Gemperle, Daniel Hostettler, Vreni Jean-Richard und Doro Winkler sowie von Brot für alle Yvan Maillard, Jan Tschannen und Stephan Tschirren Einsätze an Ihren Veranstaltungen. Informationen und Kontakt: www.sehen-und-handeln.ch/ fachpersonen
Barthélemy Sam, Burkina Faso
Bench Marks Foundation, Südafrika
Sam hat Wirtschaft studiert und arbeitete für A2N sowie andere Organisationen. Als Koordinator des Landesprogramms von Fastenopfer in Burkina Faso setzt er sich heute für eine bessere Ernährungssicherheit von Bauernfamilien ein. Zunehmend wird deren Existenz durch Bergbauunternehmen bedroht: «Das Gold ist der Reichtum Burkina Fasos, der aber auf verantwortungslose Weise abgebaut wird.» Der 36-jährige Vater von zwei Kindern zeichnet sich durch seine gewinnende Art und grosse Kommunikationskompetenz aus.
Der Kampagnengast von Brot für alle kommt aus Südafrika von der Bench Marks Foundation. Diese Organisation ist eine Initiative verschiedener südafrikanischer Kirchen und fokussiert sich in ihrer Arbeit auf die soziale und ökologische Verantwortung von Minenunternehmen. Sie überwacht in Afrika tätige multinationale Konzerne in Bezug auf die Einhaltung minimaler sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Standards. Die Bench Marks Foundation verfasst Studien zu diesem Thema und dokumentiert Missbräuche. Der Name des Kampagnengasts wird im Kampagnenmagazin veröffentlicht werden.
Einsatzzeit 25. Februar bis 15. März 2016 Sprache Französisch (Übersetzung ist gewährleistet). Einsatzmöglichkeiten Begegnungen im Rahmen von Gottesdiensten, im Zusammenhang mit Projektreservationen sowie Schulen (ab 9. Schuljahr) und (Fach-)Hochschulen.
Einsatzzeit 11. Februar bis 7. März 2016 Sprache Englisch (Übersetzung ist gewährleistet). Einsatzmöglichkeiten Kirchgemeinden, Pfarreien sowie Schulen (ab 10. Schuljahr) und (Fach-)Hochschulen.
Kosten Ab 200 Franken.
Kosten Ab 200 Franken.
Kontakt 041 227 59 59, kampagnengast@fastenopfer.ch
Kontakt Stephan Tschirren, 031 380 65 95, tschirren@bfa-ppp.ch 3
Sehen und Handeln Vorschau 2016
Fastenkalender – Initiative – Begegnungen Fastenkalender in Briefform
Unterschriften für Initiative
Impulsveranstaltungen
Liebesbriefe ans Leben, Briefe aus dem Norden und Süden, Briefe an mich und meine Nächsten. Diese Briefe finden Sie im Fastenkalender 2016 wieder. Sie regen an, machen nachdenklich oder rufen zum Handeln auf. Das Verteilen des Fastenkalenders ist wichtig für die Liebesbriefe an das Leben Mein Fastenkalender 2016 Ökumenische Kampagne. Dieser gibt Impulse zur Vorbereitung auf Ostern als Zeit der Umkehr, der Besinnung und des solidarischen Handelns. Deshalb bitten wir Sie, den Fastenkalender nicht nur zu bestellen und aufzulegen sondern auch direkt in die Haushalte zu verteilen. Tipps und Ideen für den Vertrieb geben Ihnen gerne Thomas Schubiger (schubiger@fastenopfer.ch) oder Maria Dörnenburg (doernenburg@bfa-ppp.ch).
Konzerne mit Sitz in der Schweiz stehen immer wieder negativ in den Schlagzeilen: In ihren internationalen Tätigkeiten verletzen sie allzu häufig Menschenrechte und Umweltstandards. Deshalb haben Fastenopfer und Brot für alle zusammen mit einer breiten Allianz von 70 Organisationen die Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Das Ziel: eine verbindliche Sorgfaltsprüfungspflicht für Konzerne zum Schutz von Mensch und Umwelt. Machen Sie während der Ökumenischen Kampagne auf die Initiative aufmerksam und sammeln Sie Unterschriften. www.sehen-und-handeln.ch/ konzernverantwortung
Mehrere Veranstaltungen bieten Katechetinnen, Seelsorgenden und Multiplikatoren einen Einstieg in die Ökumenische Kampagne. Zwei Veranstaltungen finden 2015 statt: • Bern, 18.11.2015, 14.15 – 17.00 Uhr, Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstr. 5, mit Referat zur Kampagne und Workshops (Gottesdienst, Film, Austausch mit Referierenden). • Zürich, 9.12.2015, 13.45 – 16.45 Uhr, H50, Hirschengraben 50, für Leitende katechetischer Fachstellen. Orte und Daten aller Impulsveranstaltungen finden Sie unter www.sehen-und-handeln.ch/ veranstaltungen
Drei Aktionen Das Wichtigste zu den Aktionen der Ökumenischen Kampagne 2016 kurz zusammengefasst: Die Rosenaktion findet am Samstag, 5. März 2016, statt und das «Brot zum Teilen» sowie der «Tee zum Teilen» runden das Angebot ab. Mehr über die Aktionen erfahren Sie mit dem Musterversand.
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Bürenstrasse 12 Postfach 1015, 3007 Bern Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch Postkonto 40-984-9
Fastengruppen: Tagung für Leitende In den sechs Wochen vor Ostern treffen sich überall in der Schweiz Menschen zum gemeinsamen Fasten in Gruppen. Mit der Fastentagung am 7. November 2015 in Basel unterstützen Fastenopfer und Brot für alle die Leitenden von Fastengruppen. Referate und Workshops vermitteln Neueinsteigenden die Grundlagen zur Leitung einer Fastengruppe. Erfahrene Leitungspersonen erhalten neue Anregungen sowie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Tagungsprogramm und Anmeldung (bis 20. Oktober) auf: www.sehen-und-handeln.ch/fasten
Alpenquai 4 Postfach 2856, 6002 Luzern Tel. 041 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch Postkonto 60-19191-7
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Impressum Vorschau: Ökumenische Kampagne 2016 Redaktion: Patricio Frei Redaktionsschluss: 18.08.2015 Fotos: Meinrad Schade (S. 1, 3 links), das Misereor-Hungertuch «Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können» von Tony Nwachukwu © MVG Medienproduktion 2009 (S. 2), übrige Bilder: Werke. Gestaltung: ComMix AG, Bern Druck: Cavelti AG, Gossau Papier: Cyclus Offset, 100% Recyclingfasern © Bern / Luzern, Sommer 2015
Peter Grüter Kirchgässli 2, 4310 Rheinfelden Tel. 061 831 50 13 partner-sein@christkath.ch www.partner-sein.ch Postkonto 25-10000-5