Werkheft Katechese - Ökumenische Kampagne 2016

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Sehen und Handeln

Katechese

2016

Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken


Inhaltsverzeichnis

Sehen und Handeln Brot für alle und Fastenopfer führen seit 1969 jährlich eine ökumenische Kampagne in der vorösterlichen Fastenzeit durch. Seit 1994 beteiligt sich auch Partner sein, das Hilfswerk der christkatholischen Landeskirche. Die Kampagne hat zum Ziel, die breite Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeit zu sensibilisieren, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen an Hunger leidet. Diese Realität zur Kenntnis zu nehmen genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke Handlungsmöglichkeiten auf: das eigene Konsumverhalten zu verändern, ein Südprojekt mit einer Spende zu unterstützen oder sich an einer Aktion zu beteiligen. So wird die Passions- beziehungsweise Fastenzeit zum Inbegriff der gelebten Solidarität. www.sehen-und-handeln.ch werden Sie unser Fan: facebook.com / sehenundhandeln

Editorial 3 Kampagne 2016

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Unterstufe 5 Sorgfalt und Nächstenliebe

Mittelstufe 8 Nahrung, Wasser, ein Zuhause?

Oberstufe

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Gold oder Nahrung?

Jugendarbeit 14 Über Regeln reden…

Arbeitsblätter und didaktische Beilagen

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Projektländer Burkina Faso und Südafrika 23 Aktionsideen 24 Filmhinweise 25 Werkeigene Angebote

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Schulbesuche und Workshops

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Webseite zur Kampagne • www.sehen-und-handeln.ch/katechese Die Webseite enthält das Werkheft in losen Blättern sowie ergänzende Arbeitsunterlagen. Bürenstrasse 12, Postfach 1015, 3000 Bern 23, Tel. 031 380 65 65, Fax 031 380 65 64, bfa@bfa-ppp.ch, www.brotfueralle.ch Postkonto 40-984-9 Materialbestellungen via www.brotfueralle.ch/shop, materialstelle@bfa-ppp.ch oder direkt an 031 380 65 79

Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern, Tel. 041 227 59 59, mail@fastenopfer.ch, www.fastenopfer.ch, Postkonto 60-19191-7 Materialbestellungen via www.fastenopfer.ch/shop oder direkt an 041 227 59 12, mail@fastenopfer.ch

Geschäftsstelle, Peter Grüter, Kirchgässli 2, 4310 Rheinfelden, Tel. 061 831 50 13, info@partner-sein.ch, www.partner-sein.ch, Postkonto 25-10000-5 2

• www.sehen-und-handeln.ch Die Webseite enthält Hintergrundinformationen zur Kampagne. Sie bietet Downloads, Texte und Bildmaterial in verschiedenen Auflösungen für Druck und Kopie.

Impressum Werkheft Katechese 2016 Redaktion Rosemarie Fähndrich, Fastenopfer Stephan Tschirren, Brot für alle Lektorat Franziska Landolt, www.1-2-fehlerfrei.ch Titelfoto Annette Boutellier Fotonachweis © Fastenopfer (Patricio Frei, Meinrad Schade, Rosemarie Fähndrich), Brot für alle (Patrick Kummer) Auflage 16 810 Exemplare Gestaltung ComMix AG, Wabern Druck Binkert Buag AG, Laufenburg Papier Cyclus Offset, 100% Recyclingfasern © Fastenopfer, Luzern/Brot für alle, Bern – Herbst 2015


Editorial

Es ist nicht alles Gold, was glänzt Liebe Leserin, lieber Leser Fastenopfer und Brot für alle haben für den aktuellen Kampagnenslogan grosse Worte gewählt. Sie ermutigen und fordern auf, Verantwortung zu übernehmen und sich für gerechte Strukturen zu engagieren. Die Einladung richtet sich an Menschen guten Willens, an Entscheidungsträgerinnen und –träger und an eine breite Öffentlichkeit, ihre Konsumentscheidungen zugunsten benachteiligter Menschen zu treffen, ihre politischen Rechte wahrzunehmen. Zu grosse Worte also für Kinder und Jugendliche? Wir meinen Nein. Die Begriffe Sorgfalt und Gerechtigkeit haben nämlich auch eine persönliche, für Kinder und Jugendliche begreifbare Ebene: Was bedeutet Sorgfalt mit Dingen, mit Mitmenschen, mit mir selbst? Was heisst Gerechtigkeit angesichts der so komplett unterschiedlichen Lebenswirklichkeit von Schweizer Kindern und jener von Kindern im Umfeld einer Goldmine in Burkina Faso? Porträts geben Einblick in ihr Leben: Oumarou Maïga berichtet von seiner dreistündigen Fahrt mit dem Esel, um sauberes Wasser zu holen. Azéta Ouédraogo verbringt einen grossen Teil ihrer Ferien auf dem Feld, um mitzuhelfen, den Ernteertrag zu verbessern. Der 13-jährige Samuel Cissé arbeitet als Koch für die Arbeiter einer Goldmine. Übungen und Spiele laden ein, alltägliche Bedürfnisse aus einer andern Perspektive zu betrachten. Zur Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen Lebensbedingungen regt das Quartettspiel «Mahlzeit» an. Sorgfalt und Gerechtigkeit sind seit jeher auch biblische Themen. Wir haben folgende beispielhaften Perikopen gewählt: den barmherzigen Samariter als Beispiel der Nächstenliebe. Der Turm von Babel regt an, die vielen Bedürfniswünsche zu hinterfragen. Im Buch der Sprüche wird die Weisheit dem Besitz von Silber und Gold gegenübergestellt.

Die AG Katechese ist für das vorliegende Heft verantwortlich: Hélène Bourban, Rosemarie Fähndrich, Stephan Tschirren, Daria Lepori.

Das Jugendangebot stellt Fragen. Auch sie beziehen sich auf das Kampagnenthema. Welche Voraussetzungen braucht es, damit Regeln eingehalten werden? Unter welchen Bedingungen machen Regeln Sinn, unter welchen nicht? Wir danken Sabina d’Episcopo und Heike Dönni für ihre fachliche Mitarbeit. Ihnen verdanken wir wesentliche Impulse für das Zustandekommen der Bausteine. Zudem haben sie die vorliegenden Bausteine mit ihren Religionsklassen erprobt. Unser Dank gilt auch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Wir hoffen, das Werkheft möge Sie leiten, den Kindern und Jugendlichen einen klitzekleinen Aspekt der grossen, globalen Welt zu vermitteln. Die grossen Worte überlassen wir der breiten Öffentlichkeit. Danke für Ihr Engagement!

Rosemarie Fähndrich Religionspädagogin Fastenopfer

Stephan Tschirren Bildung und Katechese Brot für alle

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Kampagnenthema

Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken Konzerne mit Sitz in der Schweiz stehen immer wieder negativ in den Schlagzeilen: In ihren internationalen Tätigkeiten verletzen sie allzu häufig Menschenrechte und Umweltstandards. Brot für alle und Fastenopfer haben zusammen mit 60 anderen Organisationen die Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Das Ziel: verbindliche Regeln für Konzerne zum Schutz von Mensch und Umwelt – auch bei Tätigkeiten im Ausland. verschmutztem Wasser. Immer wieder kommt es zu Vertreibungen. Gewalt und Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter sind an der Tagesordnung.

Sowohl bei Geschwindigkeitsbeschränkungen im Strassenverkehr als auch beim Bezahlen der Steuern: Es ist klar, diese Vorschriften sind verbindlich und gesetzlich geregelt, damit sie eingehalten werden. Doch wenn es um die Aktivitäten multinationaler Konzerne im Ausland und die Einhaltung der Menschenrechte oder den Schutz der Umwelt geht, sollen freiwillige Massnahmen genügen. Die Partnerorganisationen von Fastenopfer und Brot für alle stellen aber immer wieder fest und Studien belegen es: Freiwilliges Engagement der Unternehmen reicht nicht aus, um die Umwelt- und Menschenrechtssi4

tuation in Abbaugebieten nachhaltig zu verbessern. Deshalb steht in der Ökumenischen Kampagne 2016 die Konzernverantwortung im Zentrum. Wir fordern verbindliche Regeln für sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften, auch – und vor allem – im Ausland. Eine gesetzlich verankerte Sorgfaltspflicht soll sicherstellen, dass Konzerne ihre Verantwortung wahrnehmen. Was es für die betroffenen Menschen bedeutet, direkt neben einer Goldmine zu leben, zeigen unsere Beispiele aus Burkina Faso. Der Goldabbau führt zu vergifteten Böden und

Die Schweiz ist im weltweiten Goldhandel die Nummer 1: Rund zwei Drittel des weltweit hergestellten Feingoldes werden in der Schweiz verarbeitet. Darüber, wo das Gold abgebaut wird, ist aber nur wenig bekannt. Bekannt ist immerhin, dass ein Grossteil des Goldes, das aus Burkina Faso kommt, in der Schweiz verarbeitet wird. Wir meinen, wenn ein Grossteil dieses Goldes in Schweizer Unternehmen verarbeitet wird, müssten die Unternehmen nachweisen, dass sie ihre Sorgfaltspflicht in Burkina Faso wahrnehmen und dafür sorgen, dass das Gold unter menschenwürdigen Bedingungen abgebaut wird. Die Ökumenische Kampagne 2016 steht unter dem Motto «Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken». Damit wollen wir betonen, dass die Übernahme von Verantwortung eine Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit ist. Dies gilt in den grossen weltwirtschaftlichen Zusammenhängen, aber auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen unter Kindern und Jugendlichen.


Baustein Unterstufe

Sorgfalt und Nächstenliebe Einleitung Der Baustein nimmt aus der Thematik der Ökumenischen Kampagne den Aspekt der Sorgfalt auf: Sorgfältiges Handeln, ein sorgfältiger Umgang mit Dingen und unter Menschen leiten durch den Baustein. Dazu dienen im ersten Teil spielerische Elemente. Die biblische Erzählung des barmherzigen Samariters weist auf die Nächstenliebe und den sorgfältigen Umgang unter Menschen hin. Die Porträterzählung von Oumarou Maïga aus

Burkina Faso gibt Einblick in eine Welt, in welcher der sorgfältige Umgang mit Menschen und der Natur zu wünschen übrig lässt. Das Basteln eines Mobiles und das entsprechende Ausbalancieren erfordern die praktischen Fähigkeiten der Kinder im sorgfältigen Tun. Mit der Einladung zu einer Sammelaktion schliesst der Baustein ab. Hintergrundinformationen zum Kampagnenthema Seite 4.

Ziele • Die Kinder erleben den sorgfältigen Umgang mit fragilen Dingen. • Im Spiel spüren sie dem Handeln des barmherzigen Samariters nach.

• Sie kennen Aspekte aus dem Leben eines Kindes aus Burkina Faso. • Sie handeln sorgfältig im Gestalten und Austarieren eines Mobiles.

Inhalte / Methodische Formen Sorgfältig mit Dingen umgehen «Mitte» mit einem Tuch belegen. Kinder stellen sich im Kreis um das Tuch. Sie stehen Schulter an Schulter und halten die Hände auf den Rücken. Die Lehrperson legt jedem Kind einen Gegenstand in die Hände, mit dem es vorsichtig umgehen muss: sehr dünnes Papier, getrocknete Pflanzen, fragiles Glas, Schneckenhaus, Muschel, Vogelfeder, Mine eines Minenbleistiftes. Auf ein Zeichen hin geben die Kinder die Gegenstände hinter ihrem Rücken reihum weiter bis der Gegenstand wieder beim ersten Kind ankommt. Nun sagt jedes Kind was es in den Händen hält und legt den Gegenstand auf das Tuch in die «Mitte». Gesprächsimpuls: Was hast du beim Spiel erlebt? Wie hast du dich verhalten? Was ist den Gegenständen gemeinsam? Neben Gegenständen müssen wir im Leben auch sonst sorgfältig umgehen, womit? Gesprächsziel: Nicht nur Gegenstände, auch die Menschen untereinander benötigen einen sorgfältigen Umgang. Material: Tuch, verschiedene Gegenstände Achtsamkeitsübung Impuls: Das Zusammenleben unter Menschen ist angenehm, wenn sie sorgfältig miteinander umgehen. Das zeigt sich auch im gemeinsamen Spiel. Die beiden nachfolgenden Übungen dienen der Auswahl. Spiegelpantomime: Zweiergruppen stellen sich einander gegenüber so auf, dass sie genügend Raum für Arm- und Beinbewegungen haben. Dann beginnt ein Kind, sich langsam zu bewegen. Das zweite Kind versucht die Bewegung des anderen im selben Augenblick spiegelbildlich nachzuahmen. Anschliessend wechseln. Seilübung: Alle fassen gemeinsam ein am Boden liegendes Seil so an, als sei es eine kreisrunde Glasplatte. Diese «Glasplatte» wird sorgfältig durch den Raum getragen und herauf- und hinuntergehoben. Austausch über das Erlebte. Material: eventuell langes Seil 5


Baustein Unterstufe

Inhalte / Methodische Formen Biblische Erzählung Im Spiel haben wir erlebt, dass ein sorgfältiger Umgang miteinander und mit Gegenständen eine wohltuende Wirkung hat. In der Bibel wird von einer Situation erzählt, in der ein fremder Mensch mit einem verletzten Menschen sehr sorgfältig umgeht. Die Erzählung des barmherzigen Samariters, Lk 10,25–37 aus «Mit Gott unterwegs», erzählen. Anstelle der Einleitung in die Erzählung, in der es um die Frage der Nächstenliebe geht, die Situation mit eigenen Worten beschreiben. Nach der Erzählung ein erweiterndes Gespräch führen: «Ein vornehmer Priester, ein Tempeldiener und ein Samariter kamen vorbei. Wer geht mit dem Verwundeten sorgfältig um?» Material: Biblische Erzählung Pantomime In Zweiergruppen stellen die Kinder die Situation des Verwundeten und das Handeln des Samariters pantomimisch dar. Vor dem Spiel nochmals jenen Teil erzählen, in dem der Samariter zu Hilfe kommt. Austausch über die Erfahrung der Kinder. «Mitte» mit einem Herzen erweitern Ein grosses, auf ein A3-Blatt gedrucktes Herz in die «Mitte» legen. Das Herz ist in zwei Hälften geteilt. Gespräch: Welche Bedeutung hat das Herz? Was bedeutet Liebe? Bezug zur biblischen Erzählung nehmen. Das Wort «Samariter» in die eine Herzhälfte eintragen. Die Kinder erzählen anschliessend von ihren eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Nächstenliebe. Dann tragen sie die Namen ihrer Nächsten in dieselbe Hälfte des Herzens ein. Material: Gedrucktes Herz, Marker Porträt aus Burkina Faso Der Samariter geht mit dem Verwundeten sorgfältig und achtsam um. Auch in unserem Zusammenleben lohnt es sich, ebenso zu handeln. Aber nicht alle Menschen haben das Glück, dass sie wohlgesinnte Menschen um sich haben. Die Erzählung von Oumarou zeigt eine ganz andere Situation. Oumarou lebt in Burkina Faso, in Afrika. Er hat erlebt, was es bedeutet, wenn Menschen nicht sorgfältig miteinander umgehen. Vor der Erzählung den Begriff «Goldmine» klären. Das Porträt vortragen. Danach einen Krug mit Wasser und eine Schale mit Hirse zur «Mitte» stellen. Gespräch über die Situation von Oumarou führen. Betonen, dass das Wasser vergiftet ist und das tägliche Essen nicht ausreicht. Den Namen von Oumarou und Stichworte zu seiner Situation in die zweite Hälfte des Herzens notieren. Die beiden Hälften miteinander vergleichen. Mit einem Gebet, das den Dank für unsere Situation und eine Bitte für die Situation von Oumarou enthält, abschliessen. Material: Porträt M1/Kinderzeitschrift jumi oder Kiki (Bestellschein/Webshop), Krug mit Wasser, Schale mit Hirse Mobile basteln Impuls: Das Wort «sorgfältig» hat uns durch die ganze Lektion begleitet. Wenn wir nun ein Mobile basteln, müssen wir dieses ganz sorgfältig ausbalancieren, damit es ins Gleichgewicht kommt. Kleingruppen gestalten aus einem einfachen Zweig ein Mobile. Der Zweig wird mit einem stabilen Faden an der Decke oder an einer Lampe befestigt. Naturmaterial, Recyclinggegenstände und Bastelmaterial werden mit Fäden an den Zweig gehängt und sorgfältig ins Gleichgewicht gebracht. Die Mobiles lassen sich möglicherweise anlässlich einer Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit der Werke verkaufen. Auf die Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit von Fastenopfer und Brot für alle verweisen. Aktion durchführen und/oder Sammelsäcklein/-box verteilen. Projekthinweise und weitere Aktionsideen Seite 23 und 24.

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Baustein Unterstufe

Mit Naturmaterialien und Recyclinggegenständen lassen sich hübsche Mobiles gestalten.

jumi «Gold»

Nr. 4 Januar/Februar 2016

Das He Fast ft zum enop fer

Kinder und Kirche K

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2016

D GOL

jumi schaut gemeinsam mit dem Fastenopfer nach Burkina Faso. Dort werden Familien vom Land vertrieben – sie müssen Goldminen Platz machen. Fastenopfer setzt sich für die Menschen dort ein und jumi macht mit: Mit viel Wissenswertem rund um das Thema Gold und einer lustigen Idee für die Spendensammlung. www.jumi.ch – Bestellschein/Webshop, Fr. 1.50

Wie die Kinderhand das Entenküken sanft streichelt, behandelt man seine Haustiere –sorgfältig und achtsam. Kiki und Brot für alle haben für diese Ausgabe eng zusammengearbeitet. Kinder werden angeleitet, mit Mitmenschen, Tieren, Pflanzen und Gegenständen sorgfältig umzugehen. Von Verantwortung spricht auch die Bibel: «Gott, der Herr, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.» Gen 2,15 www.kiki.ch – Bestellschein/Webshop, Fr. 3.–; ab 10 Stück Fr. 1.80

Ich passe gut auf!

Sehen und Handeln

Kiki «Ich passe gut auf!»

2016

Gottesdienste

Werkheft Gottesdienste Der Familiengottesdienst fragt kritisch: Ist alles Gold, was glänzt? Die Geschichte von Oumarou Maïga zeigt, dass die Lebensbedingungen von Menschen, die vom Goldabbau betroffen sind, weder glänzend noch goldig sind. Anders die Zehn Gebote in der goldenen Bundeslade. Sie helfen uns, selber zu Goldmenschen zu werden.

Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken

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Baustein Mittelstufe

Nahrung, Wasser, ein Zuhause? Einleitung Der Baustein geht von den alltäglichen Bedürfnissen der Kinder aus. Neben den Grundbedürfnissen sind wohl bei den meisten Schweizer Kindern auch die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und grossenteils auch die Selbstverwirklichungsbedürfnisse gedeckt. (Die Begriffe sind von der Maslowschen Bedürfnispyramide entlehnt.) Im Gegensatz dazu zeigt das Interview mit der 13-jährigen Azéta Ouédraogo aus Burkina Faso, dass für sie und ihre Familie die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser und ein Zuhause nur unter widrigen Umständen zugänglich sind. Die grundlegende Bedeutung der menschlichen Grundbedürfnisse wird anhand eines Turmes veranschaulicht. Die biblische Erzählung des Turms von Babel verortet den Baustein in das christliche Umfeld. Den kreativen Aspekt des Bausteins

nimmt das Basteln einer Gerechtigkeitsklassenkette aus Papierperlen auf. Ketten aus Papierperlen lassen sich denn auch für eine Sammelaktion zugunsten von Fastenopfer und Brot für alle herstellen. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern und die Frage nach der damit verbundenen Ungerechtigkeit können auch mit dem neuen Quartettspiel «Mahlzeit» thematisiert werden. Hintergrundinformationen zum Kampagnenthema siehe Seite 4. Die vorgeschlagenen Elemente sind eine Vielfalt von Ideen. Wir überlassen es Ihnen, jene Auswahl zu treffen, die Ihnen und Ihrer Klasse entspricht.

Ziele • Die Kinder kennen die menschlichen Grundbedürfnisse. • Sie sind sich der Unterschiede der Bedürfnisse durchschnittlicher Schweizer Kinder und jener von benachteiligten Kindern in Burkina Faso bewusst.

• Sie setzen sich mit der biblischen Erzählung des Turms von Babel auseinander. • Sie machen sich Gedanken zum Thema Gerechtigkeit. • Sie engagieren sich für eine Aktion zugunsten der Werke.

Inhalte / Methodische Formen Raum vorbereiten «Mitte» mit Brot, einer Schale mit Goldhirse, einem Krug Wasser und einem Symbol für das Zuhause (beispielsweise ein flauschiges Kissen) gestalten. Weltkarte ist aufgehängt. Material: Tuch, Weltkarte, diverses Material Einstieg Vor der Begrüssung Zettel verteilen und die Kinder einladen, darauf ein Stichwort zu notieren, das aussagt, was ihnen an ihrem Zuhause am wichtigsten ist. Die Zettel einsammeln und unkommentiert zur «Mitte» legen. Material: Zettel, Schreibzeug Das ABC der Bedürfnisse Ein Blatt mit den Buchstaben des Alphabets verteilen. In Kleingruppen notieren die Kinder zu jedem Buchstaben, was ihnen für das tägliche Leben wichtig ist. Darauf hinweisen, dass auch die lebensnotwendigen Bedürfnisse wie

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Baustein Mittelstufe

Essen, Trinken, ein Zuhause und weitere Bedürfnisse wie Ausbildung, Sicherheit, Wärme, Elektrizität und Freundschaft dazugehören. Anschliessend suchen die Kinder, wiederum gruppenweise, ihre drei wichtigsten Bedürfnisse heraus und bezeichnen sie. Die Kinder geben ihre Resultate bekannt. Sie werden an der Wandtafel festgehalten. Material: Arbeitsblatt mit den Buchstaben des Alphabets, Schreibzeug Schweiz – Burkina Faso Auf der Weltkarte die Schweiz und Burkina Faso bezeichnen. Burkina Faso ist 6,5-mal grösser als die Schweiz und hat doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner. Die Hauptstadt heisst Ouagadougou. Interview aus Burkina Faso Azéta Ouédraogo und ihre Familie wurden in Burkina Faso einer Goldmine wegen umgesiedelt. Azéta berichtet über ihre Lebensumstände. Interview vortragen. Impulsfrage: «Ist es gerecht, was Azéta passiert ist?» Im Gespräch die Gedanken zur Lebenssituation von Azéta austauschen. Die Gemeinsamkeiten von Azéta und der eigenen Situation besprechen. Material: Porträt M2/Kinderzeitschrift tut Turm der menschlichen Bedürfnisse Dazu dienen hölzerne Rechteckstücke, 10 cm lang. (Die Rechteckstücke lassen sich aus ein Meter langen Rechteckleisten, 9 x 23 mm, Fichte/Tanne/Kiefer zuschneiden. In Do-it-Geschäften erhältlich. Auch «Kappla»-Hölzchen sind geeignet.) Die Rechteckstücke werden im Voraus mit wasserfestem Filzstift einzeln beschriftet: Nahrung, Wasser, Zuhause, Ausbildung, Wärme, Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, Freundschaft, Gemeinschaft, Elektrizität, Telefon, Computer, Musik, Spiel, Instrument, Hobby. Mit den Rechteckstücken wird ein Turm aufgebaut. Zuunterst kommen die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, ein Zuhause, dann die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und zuletzt die Selbstverwirklichungsbedürfnisse. Den Turm so stehen lassen. Material: Hölzerne Rechteckstücke, beschriftet Biblische Erzählung «Der Turm von Babel» Einführung: Das Erste Testament erzählt eine Geschichte, in der die Menschen gut zusammenleben. Sie haben, was notwendig ist, aber sie sind damit nicht zufrieden. «Der Turm von Babel», 1. Mose 11,1–9 erzählen. Impulsfrage: Was erzählt die Geschichte? Material: Biblische Erzählung M3 Pantomime zur biblischen Erzählung Kinder drücken mimisch aus, was die Menschen erleben. Klasse in vier Gruppen einteilen. Jeder Gruppe einen Teil der Erzählung zuordnen. Jede Gruppe liest ihren Teil nochmals. Dann übt sie ihren Teil als Pantomime ein: 1. Gruppe: Abschnitt 1–4; 2. Gruppe: Abschnitt 5–6; 3. Gruppe: Abschnitt 7–9; 4. Gruppe: Abschnitt 12–14. Die Pantomimen vortragen und parallel dazu den Bibeltext lesen. Einzelne Szenen fotografieren. Die Fotos auf ein Blatt kopieren und in das Arbeitsheft einkleben oder an einem Aktionstag präsentieren. Material: Biblische Erzählung M3, eventuell Kamera Grundbedürfnisse sichtbar machen Gesprächsimpuls: Die Menschen in der Bibel wollen höher und höher hinaus, bis in den Himmel. Sie wollen nicht aufgeben. Das kann auch so verstanden werden: Die Kinder in der Schweiz können viele ihrer Bedürfnisse abdecken. Sie könnten aber immer noch mehr gebrauchen. Was aber würde passieren, wenn nur eines der Grundbedürfnisse fehlen würde? Lehrperson zieht ein Rechteckstück aus der untersten Stufe weg. Der Turm fällt zusammen.

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Baustein Mittelstufe

Auf die Stichworte, die in der «Mitte» liegen, zurückkommen. Es zeigt sich, dass Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf für alle Menschen weltweit die allerwichtigsten Lebensgrundlagen sind. Auf die «Mitte» mit Brot, Hirse, Wasser und Kissen hinweisen. Weltweit können 800 Millionen Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht genügend decken. Das sind 100-mal so viele Menschen, wie in der Schweiz leben. Zu jenen Menschen gehört auch Azéta. Gerechtigkeitskette aus Papierperlen gestalten Spitze Dreiecke (Grundfläche 10 cm, Länge 40 cm) aus buntem Geschenkpapier sind vorbereitet und werden verteilt. Die Kinder beschriften die Dreiecke in Einzelarbeit mit dem Satz: «Gerecht ist…» und ergänzen ihn. Die Notizen werden vorgelesen. Mit den Dreiecken werden anschliessend Papierperlen gebastelt. Die breite Seite des Dreiecks auf einen Holzspiess aufrollen. Das Ende des Dreiecks festkleben und den Holzspiess entfernen. Die fertigen Perlen auf einen Nylondraht oder ein Lederband aufziehen. Die Klassenkette aufhängen. Material: Zugeschnittene spitze Dreiecke, Schreibzeug, Holzspiesse, Leim, Nylondraht oder Lederband Papierperlen zugunsten Sammelaktion basteln Es braucht nicht viel, um schick auszusehen. Analog der Klassenkette lassen sich Ketten auch für eine Sammelaktion basteln. Die Papierperlen haben in diesem Fall eine schmalere Grundfläche. Die Colliers können anlässlich einer Sammelaktion zugunsten der Werke verkauft werden. Die Perlen werden in diesem Fall zusätzlich mit Klarlack bestrichen. Auf die Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit von Fastenopfer und Brot für alle verweisen. Aktion durchführen und/oder Sammelsäcklein/-box verteilen. Projekthinweise und weitere Aktionsideen Seite 23 und 24. Material: Siehe Angaben im obigen Abschnitt; Klarlack, Sammelsäcklein/ökumenische Sammelbox Quartettspiel «Mahlzeit» Das Quartett ermöglicht einen vertieften Einblick in die Lebensumstände von benachteiligten Menschen. Es lädt zu einer spielerischen Annäherung ein. Das Quartett enthält 28 porträtierte Personen aus Projektländern der Werke. Zusätzlich enthält es vier leere Karten. Letztere dienen dazu, dass jedes Kind seine eigenen Kriterien einträgt. Damit die einzelnen Quartettspiele in verschiedenen Klassen eingesetzt werden können, sind auch «Blanko»-Quartettkarten, 32 Stück pro Schachtel, erhältlich. Folgendes Vorgehen ist vorgeschlagen: • Jedes Kind erhält eine Karte aus einem der sieben Projektländer. Die Länder werden auf der Weltkarte gesucht und bezeichnet. • Die einzelnen Kriterien werden besprochen. Dabei werden die hohen Zahlen hervorgehoben: Hungertage, Tage ohne Fleisch, Zeitaufwand fürs Wasserholen. Auf die Zusammenhänge hinweisen. Hungertage: Die Nahrung reicht nicht aus, um die Grundbedürfnisse sicherzustellen. Tage ohne Fleisch: Fleisch ist ein Luxusgut, das nicht regelmässig auf den Tisch kommt. Auf die Bildlegenden hinweisen. • Jedes Kind erhält nun eine «Blanko»-Quartettkarte und ergänzt seine persönlichen Daten mit Kugelschreiber. Je vier Karten werden anschliessend wieder zu einem gesamten Quartett mit 32 Karten zusammengefügt. • Nun spielen die Kinder zu zweit Quartett, es ist auch zu dritt möglich: Alle 32 Karten werden gemischt und gleichmässig verteilt. Die Karten werden so gehalten, dass nur die oberste zu sehen ist. Das jüngste Kind wählt aus seiner Karte einen Wert aus. Das andere Kind muss aus seiner Karte mit dem Wert aus derselben Kategorie antworten. Der höhere Wert gewinnt immer. Das Kind mit dem höchsten Wert erhält nun die gegnerische Karte und reiht diese mit seiner eigenen Karte zuhinterst in sein Kartenbündel ein. Es frägt nun wiederum mit einem beliebigen Wert seiner nächsten Karte. Hat ein Kind nur noch drei Karten, darf es aus diesen auswählen. Das Spiel ist fertig, wenn jemand im Besitz aller Karten ist oder nach einer bestimmten Zeitangabe. Im Gespräch werden die grössten Auffälligkeiten hervorgehoben, beispielsweise mit dem Satz: «Ich hätte nicht gedacht, dass…» Material: Quartettspiele «Mahlzeit» und «Blanko»-Quartette, Bestellschein/Webshop 10


Baustein Oberstufe

Gold oder Nahrung? Einleitung Die Ideen für den Baustein basieren auf dem Fallbeispiel einer Goldmine in Burkina Faso. Ausgangspunkt ist die Frage, welche Bedeutung Gold hat und wofür es bei uns gebraucht wird. Dabei wird herausgearbeitet, dass Gold praktisch ausschliesslich in Luxusprodukten vorkommt, die nicht zur Deckung menschlicher Grundbedürfnisse nötig sind. Ganz anders die Situation rund um die Goldmine in Burkina Faso: Dort raubt der Goldbergbau den Menschen die elementaren Lebensgrundlagen wie Zugang zu Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eine intakte Umwelt. Anhand des Porträts eines Jungen aus Burkina Faso erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie Jugendliche in ihrem Alter rund um die Goldmine in Burkina Faso leben. Der Kurzfilm «Wenn der Napf ein Peruaner wäre» stellt dar, was es bedeuten würde, wenn in der Schweiz Gold in ebenso grossem Stil wie in Burkina Faso abgebaut würde. Es zeigt sich, dass solche Projekte aufgrund geltender Gesetze in der Schweiz nicht möglich sind.

Der Bibeltext aus dem Buch der Sprüche stellt dem Erwerb von Gold und Silber den Gewinn von Weisheit und Einsicht gegenüber. Doch was heisst Weisheit im Umgang mit Gold? Wie sähe ein weiser Umgang damit aus? Mit diesen Fragen setzen sich die Jugendlichen bei der Arbeit an einem Placemat auseinander. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern und die Frage nach der damit verbundenen Ungerechtigkeit können auch mit dem neuen Quartettspiel «Mahlzeit» thematisiert werden. Als Impuls zum Aktiv-Werden schlagen wir die Vorbereitung einer Sammelaktion zugunsten von Brot für alle/ Fastenopfer vor: etwa die Zubereitung von Speisen anhand vorgeschlagener Rezepte aus Projektländern. Aktionsideen und Projekthinweise siehe Seite 23 und 24. Der abschliessenden Verarbeitung dient eine Postkarte aus dem Kartenset. Die Jugendlichen schreiben an sich selbst oder an eine andere Person. Mehr Hintergrundinformationen zum Thema Gold finden Sie auf der Kampagnenseite: www.sehen-und-handeln.ch/gold.

Ziele • Die Jugendlichen setzen sich mit den Auswirkungen des Goldbergbaus in den Abbaugebieten auseinander. • Sie wissen vom Wert der Rohstoffe und wie sie verwendet werden.

• Sie kennen die Verbindung zwischen dem hohen Wert des Goldes und den elementaren Lebensbedürfnissen wie Nahrung, Zugang zu Land und einem Ort zum Leben. • Sie werden aktiv und setzen sich ein für mehr Gerechtigkeit.

Inhalte / Methodische Formen Von der Bedeutung des Goldes Die ganze Klasse sitzt zu Beginn in einem Stuhlkreis. In der «Mitte» liegen Fotos von Goldschmuck (oder richtiger Goldschmuck) und Goldbarren. Diskussion: Welche Bedeutung hat Gold für mich? Wo treffe ich in meinem Alltag Gold an? Welche Gegenstände, die Gold enthalten, besitze ich? Was würde mir fehlen, wenn ich diese Gegenstände nicht hätte? Wofür wird Gold gebraucht? Stichworte sammeln und auswählen: Sechs von ihnen werden mit einem (Gold-)Stift auf bereitliegende hölzerne Rechteckstücke geschrieben. TIPP: Bei der Auswahl darauf achten, dass die Stichworte einzelne Bedürfnisse oder Wünsche (Reichtum, Schönheit, Sicherheit …) beschreiben.

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Baustein Oberstufe

Die Rechteckstücke lassen sich aus ein Meter langen Rechteckleisten, 9 x 23 mm, Fichte/Tanne/Kiefer zuschneiden. In Do-it-Geschäften erhältlich. «Kappla»-Hölzchen dienen ebenso. Material: Tuch, Bilder aus Postkartenset «Gold» (zu beziehen via Bestellschein/Webshop oder als Download auf www.sehen-und-handeln.ch/katechese), hölzerne Rechteckstücke, Goldstift Reise nach Burkina Faso Ankünden, dass die Klasse jetzt eine Reise nach Burkina Faso unternimmt. Dazu muss sie die Koffern packen. In Einzelarbeit schreiben die Jugendlichen je sechs Dinge auf Papierstreifen, die sie für die Reise mitnehmen wollen. In mehreren Runden («Koffer ist zu schwer!», zu wenig Transportkapazitäten etc.) werden die Gegenstände reduziert und ausgesondert. Am Schluss soll die gesamte Klasse insgesamt nur noch sechs Dinge haben, die sie auf die Reise mitnimmt. Diese Begriffe werden auf sechs weitere Rechteckstücke geschrieben. TIPP: Versuchen Sie die Klasse in Richtung der Grundbedürfnisse (Wasser, Lebensmittel, Sicherheit, Gesundheit, Luft, Wohnung) zu lenken. Material: Spielbeschrieb M4, Papierstreifen, Schreibzeug, hölzerne Rechteckstücke Begegnung mit Samuel Erzählen des Porträts eines Jungen aus Burkina Faso, der als Koch in einer Goldmine arbeitet. Klassengespräch: Welche Bedeutung hat das Gold wohl für ihn? Welche Rolle spielt Gold in seinem Alltag? Was fehlt Samuel, wenn er in der Goldmine arbeitet? Was braucht Samuel (Schule, Bildung, Familie, Gemeinschaft, Anerkennung)? Sechs Stichworte zusammentragen und auf hölzerne Rechteckstücke schreiben. Material: Jugendporträt M5, hölzerne Rechteckstücke, Fotos von Samuel auf www.sehen-und-handeln.ch/katechese Der Turm der menschlichen Bedürfnisse Die Rechteckstücke werden nach Lebensnotwendigkeiten geordnet. Die Jugendlichen machen in vier Kleingruppen je einen Vorschlag der Reihenfolge. Im Plenum diskutieren und sich auf eine Reihenfolge einigen. Gemeinsam aus den Rechteckstücken einen Turm bauen. Zuunterst kommen die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, ein Zuhause, dann die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und zuletzt die Selbstverwirklichungsbedürfnisse. Wenn die Grundbedürfnisse fehlen, fällt der ganze Turm zusammen. Zur Veranschaulichung ein Rechteckstück aus der untersten Stufe wegziehen. Eine Goldmine in der Schweiz? Der Film «Wenn der Napf ein Peruaner wäre» zeigt auf, welche Auswirkungen es hätte, wenn in der Schweiz eine grosse Goldmine betrieben würde. Er stellt aber auch dar, warum in der Schweiz nicht auf diese Art Gold abgebaut werden kann, obwohl es vorhanden ist. Klassengespräch über den Film. Einholen von Reaktionen, Überleitung zum Meinungsbarometer. Material: Film «Wenn der Napf ein Peruaner wäre», zugänglich unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese Meinungsbarometer zu Goldabbau Die Jugendlichen positionieren sich zu Fragen rund um den Goldabbau, die der Film aufgeworfen hat. Zu jeder Frage stellen sich die Jugendlichen entlang einer Linie auf. Diese geht vom ganz klaren Ja bis zum deutlichen Nein. Wenn die Antwort nicht so deutlich ist, können sich die Jugendlichen auch zwischen den Linien aufstellen. Sobald alle ihre Position gefunden haben, befragt die Lehrperson einige Jugendliche, warum sie diese Position gewählt haben. Die verschiedenen Argumente für ein Ja oder ein Nein werden auf einem Flipchart oder der Wandtafel festgehalten. Material: Barometerfragen zu Goldabbau M6, Flipchart, Ja/Nein-Markierung auf dem Boden Stummes Gespräch/Placemat zu Bibeltext «Wohl dem Menschen, der Weisheit gefunden hat, und dem Menschen, dem Einsicht zuteilwird. Weisheit zu erwerben ist besser als Silber, und besser ist es, Weisheit zu gewinnen als Gold.» Sprüche 3,13–14. Anhand der Methode des Placemat setzen sich die Jugendlichen mit dem Bibeltext auseinander. In Vierergruppen gestalten sie gemeinsam ein Plakat, das die Inhalte des Bibeltextes umsetzt. Als Ausgangspunkt dienen die beiden Fragen: Warum ist Weisheit besser als Gold? Was wäre ein weiser Umgang mit Gold?

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Baustein Oberstufe

In einer ersten Phase arbeiten die Jugendlichen individuell und notieren ihre Gedanken und Ideen auf das vorgegebene Blatt. In der zweiten Phase diskutieren sie ihre Ideen zu viert in der Gruppe und entwickeln gemeinsam eine gestalterische Umsetzung. Die Plakate werden im Plenum vorgestellt. Allenfalls können sie auch in den Kirchenräumen als Beitrag zur Ökumenischen Kampagne ausgestellt werden. TIPP: Anstelle des Bibeltexts ein Zitat oder Spruch zu Gold auswählen (vergleiche Didaktische Beilage M6). Material: Placematvorlage M7 Notizmaterial, Bastel- und Gestaltungsmaterial Sammelaktion vorbereiten Gemeinsam Snacks nach einem Rezept aus Burkina Faso vorbereiten. Diese können an einem Suppenzmittag oder nach dem Sonntagsgottesdienst an die BesucherInnen verkauft werden. Projekthinweise und weitere Aktionsvorschläge Seite 23/24. Material: Rezeptzutaten und Verkaufsmaterial Das nehme ich mit… Zum Abschluss sitzt die ganze Klasse im Kreis. In der Mitte liegen Postkarten mit verschiedenen Sujets. Alle Jugendlichen wählen eine Karte aus und beschriften sie zu folgenden Fragen: Was ist mir wichtiger als Gold? Wo will ich mich besonders für Gerechtigkeit einsetzen? Die Karte an sich selber, an einen Freund oder eine Freundin oder an die Familie schreiben. Als Hilfe legt die Lehrperson Sprichwörter und Zitate zu den Bildern. Die Karte wird eine Woche später durch die Lehrperson verschickt. TIPP: Der Fastenkalender enthält dieses Jahr viele Briefe. Diese können zur Vertiefung oder Inspiration beim Abschluss des Bausteins dienen. Material: Postkartenset «Gold», Sprichwörter und Zitate M6 Erweiterungsideen • Quartettspiel «Mahlzeit», vergleiche dazu die Hinweise im Baustein Mittelstufe. • Quiz zur Goldproduktion, Vorlage auf www.sehen-und-handeln.ch/katechese. • Onlinespiel auf www.ceo-for-a-day.ch, Infos dazu Seite 26.

Sehen und Handeln

Jugendgottesdienst «For all or for nobody», so heisst der Titel des Jugendgottesdienstes. In der Geschichte vom grossen Gastmahl (Lk 14,15–24) wird das Thema «Recht für die ‚Nobodys’ (die Vergessenen, Unterprivilegierten)» zur Sprache gebracht. Anregungen für die kreative Vertiefung ergänzen den Gottesdienstvorschlag.

2016

Gottesdienste

Nummer 2, Februar 2016

Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken

das Kinder- und Jugendmagazin

TOLLE

PREISE ZU GEWINNEN!

GLAUBEN & LEBEN

Gold Das Thema Gold wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Hier ist es Luxusgut, dort ist der Abbau Fluch für die betroffenen Menschen. In Burkina Faso beispielsweise raubt der Abbau den Menschen die elementarsten Lebensgrundlagen wie Zugang zu Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eine intakte Umwelt. Zwei Porträts von Jugendlichen zeigen, wie sich ihr Leben grundlegend verändert hat.

Auf der Flucht S. 18

Gold

HESCH GWÜSST Hunger wegen Goldmine S. 28

LEXITUT Gold – Ein sicherer Wert? S. 22

Zielgruppenalter: 9–14 Jahre, Bestellschein/Webshop 1 Expl. Fr. 4.50; ab 10 Expl. Fr. 2.25

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Jugendarbeit

Über Regeln reden… Grundgedanken

Einstieg

Impulsfragen:

«Die Gerechtigkeit wird Frieden schaffen und (…) für immer Ruhe und Sicherheit bewirken» – so übersetzt die Bibel in gerechter Sprache den berühmten Vers bei Jes 32,17. Wie aber steht es um die Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt? Gelten für alle die gleichen Regeln? Sollte das so sein? Sind Regeln überhaupt gerecht? Welche Regeln sind sinnvoll und führen zum guten Leben für alle? Die vorgeschlagenen Aktivitäten laden Jugendliche ein, über Regeln im Kontext ihrer eigenen Lebenswelt zu diskutieren und einen kreativen Beitrag zur Ökumenischen Kampagne zu leisten. Sie eignen sich für Jugendgruppen in unterschiedlichen Kontexten und brauchen mindestens 30 Minuten Zeit.

Zum Einstieg haben wir ein Kartenset mit einer Auswahl von Regeln aus dem Alltag der Jugendlichen zusammengestellt. Dazu haben wir Impulsfragen formuliert, mit denen auf unterschiedliche Weise gearbeitet werden kann. TIPP: Es lohnt sich, nur die 3–4 Impulsfragen zu wählen, die euch als Gruppe interessieren! Mögliche Methoden:

• Hältst du dich an diese Regel?

– Die Jugendlichen bilden Dreiergruppen: Sie erhalten die Aufgabe, auf jede Frage eine gemeinsame Antwort zu finden – danach werden diese Antworten im Plenum verglichen.

• Warum hältst du dich an die Regel? Was macht, dass du dich nicht an die Regel hältst?

Ziele: Die Jugendlichen... ... d iskutieren über Alltagsregeln und reflektieren ihre Einstellung dazu. ... d enken nach über den Zusammenhang von verbindlichen Regeln und Gerechtigkeit. ... ü berlegen, welche Art von Regeln sie wichtig finden. ... b eteiligen sich kreativ an der Ökumenischen Kampagne. ... w erden in ihrer Lebenswelt angesprochen.

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– An einem Ende des Raumes definiert ihr Ja, am anderen Nein (respektive andere Pole, angepasst an die Fragestellungen). Die Jugendlichen stellen sich dann im Raum auf und zeigen so ihre Meinung. TIPP: Es lohnt sich, nach jeder Runde einige Jugendliche in einem kurzen Interview ihre Position begründen zu lassen. – Ihr diskutiert frei in der Gruppe. – Ihr spielt Sensis und benutzt dazu die zur Verfügung stehenden Kärtchen. Eine Vorlage findet ihr hier: www.schule.at/fileadmin/DAM/ Gegenstandsportale/Gender_und_ Bildung/Dateien/Sensis.pdf

• Sollen sich andere an diese Regel halten? Wenn ja – wer (Personengruppe, Alter…)? • Sollen sich alle an diese Regel halten? • Wie verbindlich ist die Regel (Skala 1–10)? Sollte sie deiner Meinung nach strenger oder weniger streng eingehalten werden?

• Gibt es eine Regel, die dich besonders nervt? (Hältst du dich trotzdem daran? Warum/warum nicht?) • Welche dieser Regeln führen zu mehr Gerechtigkeit? • Wie müsste die Regel angepasst werden, damit sie gerechter wäre? • Hast du Vorschläge für weitere Regeln, die die Welt gerechter machen würden? Material Regelkärtchen oder Sensis downloaden, ausdrucken auf festes Papier und ausschneiden.

Handy-Fotosafari Regeln stehen immer in einem Kontext. So können Verbotsschilder an einem Ort sinnvoll sein und an einem andern Ort total absurd erscheinen. Probiert das aus: Zieht mit einem Verbotsschild (ausgedruckt auf A3 und ausgeschnitten) und einer Handykamera los, platziert das Schild an unterschiedlichen Orten und schiesst Bilder davon. Wo erscheint


Jugendarbeit

die Regel besonders lustig? Wo passt sie gut oder gar nicht? Wie versteht man das Schild an diesem Ort? Ändert sich der Sinn an einem andern Ort? Was geht – was geht gar nicht? Warum?

Wählt die gelungensten Bilder und postet sie auf die Facebookseite der Ökumenischen Kampagne ( www. facebook.com/sehenundhandeln ) – gerne auch mit euren Meinungen / Gedanken zum Thema dazu. Material Verbotsschilder downloaden, ausdrucken auf A3 (wenn möglich farbig). Handykameras. Vorlagen für Verbotsschilder gibt es auf: www.sehen-und-handeln.ch/ katechese.

Fishbowl-Diskussion Der zweite Umsetzungsvorschlag rückt die Frage ins Zentrum, was es braucht, damit Regeln wirklich eingehalten werden. Es geht dabei vor allem um die persönliche Ebene. Je nachdem, wie sinnvoll eine Regel im aktuellen Kontext erscheint oder wie und von wem sie angekündigt wird, wird sie eher eingehalten oder nicht.

Zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen schlagen wir eine Fishbowl vor. Dabei sitzt eine kleine Gruppe (3–4 Personen) in der Mitte und diskutiert über ein Thema oder eine Situation. Ein Stuhl in der kleinen Gesprächsrunde bleibt frei. Dort können Personen aus dem Publikum Platz nehmen und sich für einen Moment ebenfalls an der Diskussion beteiligen oder eine Frage stellen. Sie können aber auch eine der festen Diskussionsteilnehmenden ersetzen, wenn sie neue Aspekte einbringen oder andere Positionen vertreten möchten. Ablauf: – Die Jugendlichen wählen in Dreier- oder Vierergruppen eine selbst erlebte Situation, in der sie sich an eine Regel gehalten oder diese nicht befolgt haben. TIPP: Achten Sie als Leitungsperson darauf, dass der Entscheidungsprozess für oder gegen die Einhaltung der Regel gut nachvollziehbar ist. – Sie bereiten die Diskussion vor: Die in der Situation vorkommenden Personen werden auf die Mitglieder der Gruppe aufgeteilt. Die Diskussion findet anschliessend in dieser Rolle statt.

TIPP: Die Runde erst nach ein paar Minuten für Beteiligung aus dem äusseren Stuhlkreis öffnen. Die Leitungsperson steuert die Diskussion bei Bedarf mit Impulsfragen: z.B. Könntest du auch anders reagieren/handeln? Was hätte man tun können, damit die Regel eher eingehalten wird? Warum hast du dich für die Einhaltung oder NichtEinhaltung der Regeln entschieden? Wie beurteilst du deine Entscheidung im Nachhinein?

Andrea Meier, Fachstelle Kinder & Jugend Katholische Kirche Region Bern Stephan Tschirren, Bildung und Katechese, Brot für alle

– Der Raum wird als Diskussionsarena eingerichtet, mit Publikum und Podium. – Eine Gruppe setzt sich aufs Podium und beginnt mit einer Vorstellungsrunde. Dann startet die Diskussion. Personen aus dem äusseren Stuhlkreis können sich auf den leeren Stuhl dazusetzen oder eine der beteiligten Personen ablösen. 15


Arbeitsblatt M1

Unser Brunnen ist vergiftet Oumarou Maïga* ist 9 Jahre alt und lebt noch nicht lange im kleinen Dorf Neu-Bissa in Burkina Faso. Vor einiger Zeit wurde sein altes Zuhause zerstört, weil dort eine Goldmine eröffnet wurde. Oumarou erzählt: Unser neues Dorf liegt zwei Kilometer von den Ruinen meines alten Dorfes entfernt. Ich erinnere mich gerne an die Zeit im alten Dorf zurück. In der Nähe haben die Männer jeweils von Hand nach Gold gegraben. Wir haben ihnen Bohnen mit Reis gekocht. Bei dieser Arbeit habe ich in nur einem Monat 40 Franken verdient. Das Geld habe ich meiner Mutter gegeben. Sie bezahlte damit mein Schulgeld und kaufte Kleider. Im neuen Dorf bin ich nicht glücklich. Nach der Umsiedlung habe ich immer wieder geweint. Vorher ging es uns viel besser: Dort hatten wir zehn Kühe und zehn Ziegen. Jetzt haben wir nur noch zwei Kühe und drei Ziegen. Wegen der Mine haben wir viel Land verloren. Auf dem verbliebenen Land wachsen Hirse, Mais und Sesam. Aber die Ernte reicht nicht aus. Während zwei Monaten können wir nur zweimal pro Tag essen. Ich weiss genau, was ich später einmal werden will: Krankenpfleger. Ich will den Menschen helfen und sie pflegen. Ich gehe gerne zur Schule. Ich will viel lernen und wissen. Mit dem Esel holt Oumarou jeden Tag Wasser im Nachbardorf.

«Kürzlich fuhr ein Auto in unser Dorf. Zwei Männer stiegen aus. Sie kamen auf uns zu und sagten, das Wasser des Dorfbrunnens sei vergiftet. Seither spanne ich jeden Tag nach der Schule unseren Esel vor den Karren. Ich fahre zum Brunnen in unser Nachbardorf. Auf dem Karren befinden sich ein grosses Fass und fünf Kanister. Der Brunnen ist zwei Kilometer entfernt. Vor dem Brunnen hat sich jeweils bereits eine lange Warteschlange gebildet. Darum komme ich erst drei Stunden später wieder nach Hause. Im alten Dorf hatten wir keine solchen Probleme. Weil dort aber eine Goldmine eröffnet wurde, sind wir aus unserem Dorf vertrieben worden.

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Meine grosse Leidenschaft ist der Fussball. Mit meinen Freunden spiele ich jeden Abend, wenn ich vom Wasserholen zurück bin. Ich träume davon, ein sehr guter Fussballer zu werden. Dann will ich als Stürmer für die Nationalmannschaft auflaufen.» *Name geändert

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Arbeitsblatt M2

Mit der Goldmine kam der Hunger Azéta Ouédraogo* ist im Dorf Bissa in Burkina Faso aufgewachsen. Das Dorf existiert inzwischen nicht mehr. Vor fünf Jahren wurde dort eine Goldmine in Betrieb genommen. Dadurch wurde das Dorf zerstört. Heute lebt das 13-jährige Mädchen im zwei Kilometer entfernten Dorf Neu-Bissa. Auf den ersten Blick scheinen die Häuser schöner. Aber Azéta ist in ihrem neuen Zuhause nicht glücklich. Sie erklärt uns, warum.

bis Oktober. Während der Schulzeit dauern meine Hausarbeiten zwei Stunden. Viele Arbeiten brauchen der Goldmine wegen mehr Zeit. Das verstehe ich nicht. Wieso denn? Wir haben einen Brunnen im neuen Dorf, doch das Wasser ist verschmutzt. Für sauberes Wasser muss ich mit einem Eselskarren ins benachbarte Dorf fahren. Das dauert drei Stunden. Um Holz zu sammeln oder um unser Vieh auf die Weide zu bringen, muss ich wegen der eingezäunten Goldmine einen Umweg machen. Gefällt dir dein neues Zuhause?

Du kommst von der Feldarbeit. Was hast du gemacht? Ich habe vier Stunden auf dem Feld mit einer Hacke Pflanzlöcher gegraben. Die Arbeit war sehr hart. Wenn in den kommenden Tagen die Regenzeit beginnt, werden wir die Löcher mit Kompost füllen und die Hirsesamen aussäen.

Im alten Dorf war es für mich einfacher, mich zu amüsieren: Ich lebte dort Tür an Tür mit meiner Cousine Jacqueline, meiner besten Freundin. Jetzt sind unsere Häuser über 300 Meter voneinander entfernt. Seit der Umsiedlung geht es uns in jeder Beziehung schlechter.

Das hört sich streng an. Arbeitest du viel?

Weshalb denn? Das Dorf ist doch neu.

Jetzt in den Ferien arbeite ich sieben Stunden pro Tag: Pflanzlöcher graben, Wasser holen, Holz sammeln, kochen oder Kleider waschen. Die Ferien dauern von Mai

Meine Familie hat durch die Goldmine vier Fünftel ihres Landes verloren. Viele unserer Tiere sind gestorben, weil das Futter nicht ausreicht. Und von Mai bis zur Ernte im Dezember herrscht bei uns Soudure. So nennen wir die Zeit, in der die Nahrungsmittel knapp werden. Dann essen wir nur zweimal im Tag, weil der Hirsevorrat nicht ausreicht. Vorher kannten wir keine Lebensmittelknappheit. Früher haben die Männer von Hand nach Gold gegraben. Dadurch hatten sie Geld. Jacqueline und ich haben ihnen jeweils Gebäck verkauft und uns mit dem Gewinn Kleider gekauft. Seit wir umgesiedelt wurden, fehlt uns dieser Zustupf. Dein Berufswunsch? Ich will Ärztin werden. Bei uns gibt es viele junge Menschen, die krank sind und nicht geheilt werden können. Ihnen will ich helfen. *Name geändert

Azéta kocht für die ganze Familie.

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Arbeitsblatt M3

Der Turm von Babel 1. Bald waren die Menschen so zahlreich wie nie zuvor. Sie sprachen alle dieselbe Sprache und zogen gemeinsam von Ort zu Ort. Und wo es ihnen gefiel, schlugen sie ihre Zelte auf und liessen sich nieder. 2. Eines Tages zogen sie nach Osten und kamen in die Ebene Sinear, in ein weites und fruchtbares Land. 3. Da riefen die Menschen: «Hier gefällt es uns. Hier wollen wir bleiben.» Und sie sagten zueinander: «Auf, worauf warten wir noch? Wir wollen Häuser bauen aus festen Steinen, richtige Häuser mit Dächern, Fenstern und Türen.» 4. Und sogleich fingen sie an. Sie formten Steine aus Lehm, brannten sie in der Hitze und fügten die Steine zusammen. 5. Aber die Menschen riefen: «Auf, wir bauen noch mehr! Eine Stadt wollen wir bauen mit Häusern, Strassen und Plätzen und einer Mauer ringsum. Dann bleiben wir für immer zusammen.» 6. Und sogleich fingen sie an und bauten die Stadt Babel, eine riesige Stadt mit vielen Häusern, Strassen und Plätzen und einer dicken Mauer ringsum.

7. Aber die Menschen riefen: «Auf, wir können noch mehr! Einen Turm wollen wir bauen, so hoch wie der Himmel! Dann sind wir die Grössten, und alle Welt redet später von uns.

13. Da wurde es immer stiller um den Turm her. Einer nach dem andern liess die Arbeit liegen und zog aus der Stadt, jeder in eine andere Richtung.

8. «Ja, das ist gut!» riefen alle begeistert. «Auf, worauf warten wir noch?» Und sogleich fingen sie an, schleppten eifrig Steine herbei und setzten einen Stein auf den andern.

14. Der Turm aber blieb zurück, halbfertig und verlassen. Und alle, die später vorübergingen, zeigten auf ihn und sagten: «Seht doch den Turm von Babel! Seht, was die Menschen sich damals ausgedacht haben! Sie wollten zusammenhalten. Aber sie wurden zerstreut. Sie wollten gross und stark sein. Doch was ist von ihnen geblieben?»

9. Der Turm wuchs. Er wurde höher und höher. Bald überragte er die ganze Stadt. Aber die Menschen riefen: «Noch höher! Viel höher! So hoch wie der Himmel! Wir geben nicht auf.»

1. Mose 11,1–9 Aus: Irmgard Weth, Neukirchener Kinderbibel, Neukirchener Kalenderverlag Neukirchen-Vluyn

10. Aber Gott sah herab auf die Stadt und den Turm. Er sah, wie die Menschen planten. Da sprach er zu sich: «So sind die Menschen. Immer mehr wollen sie haben. Nie ist es ihnen genug. Am Ende wollen sie wie Gott selbst sein.» 11. Und Gott liess geschehen, was keiner gedacht hätte: Die Menschen bekamen untereinander Streit. 12. Keiner konnte mehr den andern verstehen. Jeder sprach nur noch seine eigene Sprache. Schliesslich sprach niemand mehr mit dem andern.

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Didaktische Beilage M4

Reise nach Burkina Faso Die Klasse unternimmt eine virtuelle Reise nach Burkina Faso. Alle Jugendlichen packen zu Beginn in Einzelarbeit ihren Koffer mit sechs Gegenständen, die sie auf die Reise mitnehmen wollen. Unterwegs kommt es zu Zwischenfällen, die jedes Mal zur Folge haben, dass nicht alles Gepäck mitgenommen werden kann. Zuletzt hat die ganze Klasse gemeinsam nur noch einen Koffer mit sechs Gegenständen zur Verfügung. In jeder Runde müssen die Jugendlichen in immer grösser werdenden Gruppen aushandeln, was sie noch mitnehmen wollen und was auf der Strecke bleibt. Der Koffer kann durch ein Blatt, das zu einer Handorgel gefaltet wird, symbolisiert werden. Die Gegenstände werden auf Papierzettel geschrieben. Diese können dann in die Falze gesteckt werden. Die Lehrperson übernimmt die Rolle der Reisebegleiterin, des Zugbegleiters, der Pilotin und des Fahrers.

Zweite Gepäckreduktion: Zu wenig Platz im Frachtraum «Achtung, Achtung, eine wichtige Durchsage des Piloten an alle Reisenden nach Burkina Faso: Wir haben zu wenig Platz im Frachtraum für all Ihr Gepäck, da wir dringende Hilfsgüter des Roten Kreuzes transportieren müssen. Wir bitten Sie, das Gepäck auf das Nötigste zu reduzieren.» Klasse in vier Gruppen einteilen. Reduktion auf sechs Gepäckstücke pro Gruppe.

Ankunft in Burkina Faso Reisebegleiterin zeigt auf einer Afrika-Karte, wo Burkina Faso liegt. Ein Karte ist zum Download verfügbar: www.sehen-und-handeln.ch/katechese.

Dritte Gepäckreduktion: Jeep mit Motorenschaden «Es tut mir leid, wir wollten Sie mit drei Jeeps abholen, aber wir hatten einen Motorschaden. Nun müssen wir mit zwei Jeeps reisen, da wir keinen Ersatz haben. Bitte nehmen Sie nur das Nötigste mit.»

Vorbereitung für die Reise

Klasse in zwei Gruppen einteilen. Reduktion auf sechs Gepäckstücke pro Gruppe.

Alle Jugendlichen füllen ihren Koffer mit sechs Gegenständen, die sie auf die Reise mitnehmen wollen (auch Essen und Getränk). Die Klasse nimmt den Zug zum Flughafen.

Letzte Gepäckreduktion: Palaver am Lagerfeuer

Erste Gepäckreduktion: Umsteigen auf Ersatzbusse «Achtung, Achtung, eine wichtige Durchsage der Zugbegleiterin an alle Reisenden nach Burkina Faso: Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir eine Stellwerkstörung haben und alle aussteigen müssen. Es stehen Ersatzbusse bereit. Leider können Sie nicht all Ihr Gepäck mitnehmen. Es geht hier um eine Frage des Platzes, was Sie sicher verstehen werden.»

Reisebegleiterin: «Ich werde euch jetzt verlassen, aber ich stelle euch noch eine letzte Aufgabe. Einigt euch als ganze Gruppe auf einen Koffer, der nur noch sechs Gegenstände enthält, die ihr für eure Reise durch Burkina Faso mitnehmt.» Die Klasse einigt sich auf sechs Gepäckstücke. Obige Globusansicht und weitere Bilder aus Burkina Faso finden Sie unter: www.sehen-und-handeln.ch/katechese

Reduktion auf sechs Gepäckstücke pro Zweiergruppe.

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Arbeitsblatt M5

«Mit dem ersten Regen kehre ich heim» Ein Tag im Leben von Samuel Cissé*, 13 Jahre, in Burkina Faso

«Ich schlafe auf einem leeren Sack am Boden. Um 6 Uhr stehe ich auf und esse mein Frühstück: was vom Reis mit Bohnen am Vorabend übrig geblieben ist. Um 7 Uhr hole ich Wasser: Vier Mal gehe ich zu den Tricycle, den Dreirädern, die das Wasser den Berg hochfahren. Das Geld für das Wasser gibt mir mein Patron. Jedes Mal trage ich einen vollen Kanister auf dem Kopf. Der fasst 20 Liter. Das ist unheimlich schwer. Es gibt keinen Weg. Überall liegen Steine und ich stolpere immer wieder. Das Wasser brauchen wir zum Trinken und Kochen. Ich habe selber entschieden, während der Schulferien hierherzukommen. Vor 15 Tagen habe ich hier in Alga begonnen. Ohne Gepäck. Ich habe nur die Kleider auf meinem Leib. In dieser Mine graben etwa 20 000 Männer von Hand nach Gold. Ihre Löcher sind bis zu 140 Meter tief. Mein Geburtsdatum? Kenne ich nicht. Aber ich gehe in die vierte Klasse, also werde ich etwa 13 Jahre alt sein. Ich stamme aus einer Bauernfamilie mit fünf Kindern. Wir leben in Kong Pela, einem Dorf 14 Kilometer von hier. Auch mein grosser Bruder ist hier: Ali ist 16 Jahre alt und zieht die Winde bei einem Loch. Um 8 Uhr mache ich mich auf die Suche nach Brennholz. Es gibt kaum brauchbares Holz. Wenn es wieder einmal nicht richtig brennt, helfe ich mit etwas Stroh nach. Es dauert keine Stunde, bis das Wasser im Kessel kocht. Zuerst füge ich die Bohnen bei, danach Reis, etwas Salz und Öl. Ich koche für die Gruppe meines Patrons. Das sind 24 Männer. Ständig sind einige von ihnen unten im Loch am Graben. Mit der Seilwinde wird ihnen das Essen runtergebracht. Ich war schon einmal im Loch unten, bis 40 Meter Tiefe. Die Arbeit im Loch ist sehr gefährlich. Immer wieder gibt es Tote. Dennoch werde ich vielleicht eines Tages selber als Schürfer arbeiten. Am liebsten möchte ich aber Patron werden. Wie viel ich verdienen werde, weiss ich nicht. Viel wird es kaum sein, denn der Patron wird mir die Auslagen für das Essen und die Unterkunft berechnen, und auch für die neue Hose, die er mir gestern gekauft hat. 20

Samuel bereitet das Essens für die Goldgräber zu.

Am Nachmittag muss ich wieder Wasser holen. Manchmal begleitet mich ein guter Kumpel. Ich habe ihn hier kennengelernt. Er ist 16 Jahre alt und arbeitet an einem anderen Loch. Um 16 Uhr beginne ich mit dem Zubereiten des Nachtessens: Reis mit Bohnen. Nachtessen gibt es um 18 Uhr. Eine Stunde später gehe ich schlafen. Ich bin immer sehr müde. Wenn ich ehrlich bin: In der Mine gibt es nichts, das mir gefällt. Ich möchte am liebsten weinen. Aber ich muss stark sein. Ich habe keinen Bruder, der hier ist. Ali ist bloss erfunden. Das gibt mir etwas Sicherheit. Ich sehne mich nach meiner Mutter. Mein Vater ist tot. Mein Onkel hat meine Mutter und uns Kinder zu sich genommen. Doch er behandelt uns nicht gut. Er will nicht weiter für uns sorgen, darum gibt er uns ein Stück Land. Dann sind wir auf uns allein gestellt. Geld ist wichtig für mich: um für meine Familie zu sorgen und studieren zu können. Mit dem Lohn werde ich das Schulgeld und Bücher bezahlen, aber auch Saatgut kaufen. Jetzt kann jederzeit die Regensaison beginnen. Sobald der erste Regen fällt, kehre ich heim, um bei der Feldarbeit zu helfen. Eine Hacke haben wir. Damit werde ich unser Feld bestellen. Und sobald ich genügend Geld habe, werde ich einen Traktor mieten.» *Name geändert

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Didaktische Beilage M6

Zitate und Sprichwörter zu Gold • Wenn mehr von uns Essen und Freude und Gesang höher schätzen würden als gehortetes Gold, so wäre es eine glücklichere Welt. J. R. R. Tolkien, Der Hobbit

• Gewinne nicht die Welt und verliere deine Seele; Weisheit ist besser als Silber und Gold. Bob Marley, Zion Train

• Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt. Sprichwort

• Ein Tag Leben ist wertvoller als ein Berg Gold. Yoshida Kenko (um 1283–1350)

• Goldene Regel: Was Regel ist, bestimmt das Gold. Kurt Marti

• Wenn das Gold echt ist, frägt man nicht nach dem Gräber. Josef Vital Kopp

• Wer immer vergebens nach Gold gräbt, sieht nur die Erde, nicht aber die Blumen, die auf ihr blühen. Sprichwort

Meinungsbarometer zum Goldabbau • Es ist wichtig, dass wir wissen, woher unser Gold kommt und wie es abgebaut wird. • Die Menschen an Orten, wo Gold abgebaut werden soll, müssen ihr Einverständnis dazu geben können. • Wer das Gold kauft und weiterverarbeitet, trägt eine Verantwortung dafür, dass es beim Abbau nicht zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung kommt. • Gold soll dort geschürft werden, wo es auch gebraucht wird. • Wenn es wirtschaftlich rentabel ist, soll auch in der Schweiz Gold abgebaut werden können. • Für Firmen aus der Schweiz sollen weltweit die gleichen Regeln gelten.

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Didaktische Beilage M7

Placemat Blatt auf A3 vergrössern

Warum ist Weisheit besser als Gold? Wohl dem Menschen, der Weisheit gefunden hat, und dem Menschen, dem Einsicht zuteilwird. Weisheit zu erwerben ist besser als Silber, und besser ist es, Weisheit zu gewinnen als Gold. Sprüche 3,13–14.

Was wäre ein weiser Umgang mit Gold?

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Projektländer Südafrika & Burkina Faso

Hoffnung schenken In Burkina Faso und in Südafrika existieren viele Minen, vor allem Gold- und Kohleminen. Das ist mit ein Grund, weshalb die Hälfte der Menschen dieser Länder unterhalb des Existenzminimums lebt. Obwohl Bergbau immer wieder als Instrument zur Entwicklung gelobt wird, leiden die Menschen in diesen Ländern unter den Aktivitäten der internationalen Bergbauunternehmen. Fastenopfer und Brot für alle unterstützen die Menschen auf dem Land bei der Sicherung ihrer Lebensgrundlagen. Fastenopfer unterstützt in seinen Projekten Menschen in Burkina Faso, um ihre Ernteerträge zu verbessern. Brot für alle arbeitet in Südafrika mit Menschen zusammen, um sie auf Missstände rund um Minen aufmerksam zu machen.

Gemeinschaften eine Stimme geben In Südafrika unterstützt Brot für alle «Community Monitoring Programme» der Bench Marks Foundation. Jugendliche werden dabei zu Dokumentationsaktivistinnen und -aktivisten ausgebildet. Sie lernen, genau hinzuschauen und die Lage rund um die Minen und in ihren Dörfern zu dokumentieren. Die Vernetzung und die gesammelten Informationen helfen den Menschen, sich bei den Minenkonzernen Gehör zu verschaffen, und geben ihnen neues Selbstvertrauen.

Jedes Jahr werden rund 100 junge Menschen zu Dokumentationsaktivistin nen und -aktivisten ausgebildet. Sie lernen so, sich Gehör zu verschaffen. Mit Ihrer Unterstützung erm öglichen Sie weiteren Jugendlichen eine Ausbildu ng. Brot für alle, Bern, PC 40 -98 4-9

, Vermerk 835.8072

Weitere Informationen und Bilder zur Projektarbeit der Werke in Burkina Faso und in Südafrika finden sich unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese

Ausreichende Ernten erwirken Fastenopfer arbeitet in Burkina Faso mit Frauengruppen zusammen. Die Bäuerinnen lernen, wie sie mit diversen Massnahmen die ausgelaugten Böden wieder fruchtbar machen können: Steinmäuerchen, Kompost und verbessertes Saatgut tragen dazu bei, die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern. Die verbesserte Nahrungssituation kommt der gesamten Familie zugute.

bieten verbessern, zu r e d in K r ng de erster Linie Um die Nahru halte sind in In . n a e rs u K en ukten und Frauengrupp lokalen Prod n e ch is zw e n eine enhäng Franken kan 9 die Zusamm 5 r Fü r. e d eit ihrer Kin der Gesundh n. urs besuche Frau einen K rk K-130589 191-7, Verme 9 -1 0 6 C P , Luzern Fastenopfer

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Aktionsideen

Aktiv werden! Einen Teig kneten – die Kreativität aktivieren – gemeinsam etwas unternehmen: Es gibt viele Möglichkeiten, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen, ob sie nun unter uns oder in Burkina Faso leben. Tee zum Teilen Zeigt nach einem Gottesdienst oder anlässlich des Suppenzmittags den Kurzfilm «Wenn der Napf ein Peruaner wäre»*, Hinweis Seite 25. Verkauft anschliessend «Tee zum Teilen» (zu bestellen unter www.sehen-und-handeln.ch/aktionen) oder schenkt Kräutertee aus. Glücklicherweise existieren in unseren Bergen keine Minen, sondern wir können köstliche Kräuter ernten.

Der Kirche ein besonderes Flair verleihen Verschönert und dekoriert die Kirche für die Fastenzeit und verleiht ihr ein ganz besonderes Flair. Dazu können Dekorationen aus Recyclingmaterial oder schöner Blumenschmuck dienen.

Snacks aus Burkina Faso Solidarität geht auch durch den Magen. Stellt kleine Knabbereien aus Burkina Faso her und verkauft diese nach einem Gottesdienst oder anlässlich eines Suppenzmittags. Organisiert einen Filmabend zur Projektarbeit in Burkina Faso mit dem Film «Fruchtbarer Boden unter den Füssen»*, Hinweis Seite 25. Daran anschliessend lassen sich burkinische Snacks wie frische Weggli verkaufen. Rezepte unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese.

Engagement während der Fastenzeit Eine betagte Nachbarin, ein kleiner Bruder, eine überlastete Mama, eine behinderte Cousine… Wir alle kennen Menschen in unserer Umgebung, die für eine Unterstützung dankbar sind. Entscheide dich, einer bedürftigen Person während der Fastenzeit behilflich zu sein.

Brot zum Teilen Backe ein besonderes Brot zum Teilen – ein Brot in Form eines Kuchens mit unterteilten Stücken. Das Brot lässt sich teilen und im Pausenkiosk oder in der Nachbarschaft verkaufen. Bestreiche das Brot mit einer pikanten burkinischen Paste. Rezepte unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese. * Die Kurzfilme sind auf der Webseite www.sehen-und-handeln.ch/filme zugänglich.

Werbematerial Fastenopfer und Brot für alle senden Ihnen gerne Bilder, Prospekte oder Plakate, damit Sie Ihre Aktion illustrieren können: mail@fastenopfer.ch Tel. 041 227 59 59 materialstelle@bfa-ppp.ch Tel. 031 380 65 63 24


Filmhinweise

Wenn der Napf ein Peruaner wäre

Gold über alles Dokumentarfilm von Robert Nugent, Frankreich/Australien/Guinea 2007. 52', ab 16 Jahren, Fr. 35.–

Kurzfilm über Goldausbeutung von C. Schwingruber, Schweiz, überarbeitet 2015, 5', ab 14 Jahren Der Film ist unter www.sehen-und-handeln.ch/filme verfügbar. Der Infofilm lädt ein, sich aus Schweizer Sicht mit der Problematik des Rohstoffabbaus in Ländern des globalen Südens zu befassen. Fiktiv zeigt er, dass das goldhaltige Napfgebiet in wenigen Jahren komplett abgetragen wäre, wenn es in einem Land wie Peru liegen würde.

Fruchtbarer Boden unter den Füssen Kurzfilm von Karin Oettli, Schweiz/ Burkina Faso, 8', ab 10 Jahren

Der Film wurde bereits für die Kampagne 2011 empfohlen und verkauft. Bezugsquelle: www.education21.ch / www.relimedia.ch Ein internationales Bergbauunternehmen reist mit der gesamten Infrastruktur von Borneo nach Guinea. Dort verwandelt sich das umliegende Land nach und nach in eine grosse Goldminenwüste. Im Film werden jene Menschen porträtiert, die mit den Veränderungen leben müssen. Der aussergewöhnliche und mehrfach ausgezeichnete Film zeigt die ökonomischen, ökologischen und sozialen Veränderungen, die die Goldmine mit sich bringt.

Sklavenarbeit für unseren Fortschritt

Der Film ist unter www.sehen-undhandeln.ch/filme verfügbar. Im westafrikanischen Land Burkina Faso verschlechtert sich die Bodenqualität. Bevölkerungsdruck, Monokulturen, Viehzucht und Abholzung haben dazu geführt, dass die Ernteerträge zurückgehen. Mit Unterstützung von Fastenopfer baut die Bevölkerung des Dorfes Gossina kleine Steinmauern. Diese verhindern die Erosion. Kompost verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens. Traditionelle Anbaumethoden verdoppeln die Erträge. Eine Frauengruppe betreibt eine eigene Hirsemühle. Dank selbst gefertigter Tonöfen wird weniger Holz für das Kochen benötigt.

Dirty Gold War Dokumentarfilm von Daniel Schweizer, Schweiz 2015, Kurzfassung 52', ab 16 Jahren, Fr. 30.– Bezugsquelle: Bestellschein oder Webshop Der Film gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Goldindustrie. An Beispielen aus Brasilien und Peru werden die Menschenrechtssituation und die Umweltbelastung beim Abbau des Goldes dokumentiert, das anschliessend in Luxusgeschäften der ganzen Welt landet. Die Schweiz, wo ein Grossteil des Goldes raffiniert und zu Barren gegossen wird, spielt im globalisierten Goldgeschäft eine zentrale Rolle.

Dokumentarfilm von Tilman Achtnich, Deutschland 2012, 45', ab 14 Jahren, Fr. 40.– Mit anderen Filmen zusammen auf der DVD «Digital – mobil – und fair?» Bezugsquelle: www.education21.ch / www.relimedia.ch In unseren Smartphones, Tablets und Computern stecken kostbare Rohstoffe wie Gold, Platin, Palladium oder Tantal. Der Abbau dieser Rohstoffe findet häufig in Ländern des globalen Südens statt – und nicht selten unter Bedingungen, die für die beteiligten Menschen wie für die Umwelt in hohem Masse schädlich sind. Am Beispiel einer Goldmine im Kongo, einer Wolfram- und einer Zinnmine im Hochland von Bolivien wird der Anfang der Rohstoffkette für unsere Gebrauchsgüter genauer unter die Lupe genommen.

Verleih Die Filme sind bei den kirchlichen Medienstellen ausleihbar. Eine Übersicht finden Sie auf www.relimedia.ch/links.

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Werkeigene Angebote

Opfersäcklein für Kinder Das Opfersäcklein ist neu gestaltet und lädt zu Sammelaktionen ein. Bestellschein/Webshop; gratis

Der grosse CEO-Test Nach welchen Grundsätzen würdest du als CEO einen Konzern steuern? Orientierst du dich an den Menschenrechten oder am Gewinn der Aktionäre? In unserem Managertest können Jugendliche ausprobieren, welcher Managertyp sie sind: www.ceo-for-a-day.ch.

wir teilen | partageons | condividiamo | nus partain

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tstoffe machen die Böden e Kleinbäuerinnen und g. Auf ihren Äckern wächst u werden.

Quiz zur Goldproduktion

09.09.15 14:53

Brot für alle und Fastenopfer unterstützen betroffene Familien vor Ort. Wir helfen ihnen, sich zu wehren, damit auf ihren Äckern wieder genug Getreide, Gemüse und Früchte wachsen.

Ökumenische Sammelbox Bastelbogen zum Bemalen für den Religionsunterricht Im Klassenset à 20 Stück Bestellschein/Webshop; gratis

Wie viel kostet Gold? Was verdient ein Kleinmineur in Burkina Faso daran? Das Goldquiz gibt Antwort auf diese und weitere Fragen. Die PowerPoint-Präsentation ist verfügbar unter: www.sehen-und-handeln.ch/praesentationen.

Liebesbriefe an das Leben Mein Fastenkalender 2016

Torwandschiessen 3.

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Die Sammelboxen können kostenlos bestellt werden. Artikelnummer: 50486 Brot für alle, materialstelle@bfa­ppp.ch Fastenopfer, materialstelle@fastenopfer.ch

Planen Sie einen Familienanlass zur Fastenzeit? Wollen Sie dem Suppentag einen besonderen Kick geben?

Wir stellen Ihnen unsere Torwandblachen mit dem Logo Fastenopfer/Brot für alle gerne zur Verfügung Kontakt: katechese@fastenopfer.ch, 041 227 59 59 Kosten: Versandkosten

Musterpräsentation zur Kampagne Auf der Webseite befindet sich eine Musterpräsentation zur Kampagne. Sie enthält:

Fastenkalender in Briefform

Liebesbriefe ans Leben, Briefe aus dem Norden und Süden, Briefe an mich und meine Nächsten. Diese Briefe finden Sie im Fastenkalender 2016. Sie regen an, machen nachdenklich oder rufen zum Handeln auf.

Postkartenset «Gold» Fünf verschiedene Sujets thematisieren den Weg des Goldes vom Abbau in Burkina Faso bis zur Endverarbeitung zum Schmuckstück oder zu Goldbarren. Bestellschein/Webshop; Fr. 5.- (für Set à 10 Karten) oder www.sehen-und-handeln.ch/katechese

– Ethische und theologische Grundgedanken zum Kampagnenthema – Forderungen der Konzernverantwortungsinitiative – Hintergrundinformationen zu Gold- und Rohstoffhandel in der Schweiz – Informationen zu den Projekten von Fastenopfer und Brot für alle Die Präsentation kann nach Belieben eingesetzt und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden: www.sehen-und-handeln.ch/praesentation.

alliance sud – InfoDoc Burkina Faso, Bergbau, Gold, Gerechtigkeit, multinationale Unternehmen, soziale Verantwortung – Themen, welche die Ökumenische Kampagne 2016 prägen InfoDoc, das Dokumentationszentrum von alliance sud, hat die Bücher (ausleihbar) und Artikel (gedruckt und digital) dazu. www.alliancesud.ch/de/infodoc Monbijoustrasse 29, 3011 Bern

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Schulbesuche und Workshops

Brot für alle Weltweite Gerechtigkeit im Unterricht

Fastenopfer Schulbesuche und Workshops Kulturelle Werte vermitteln. Die Projektarbeit anschaulich kennenlernen. Erleben Sie mit Ihrer Unterrichtsoder Jugendgruppe einen Perspektivenwechsel.

Wer verdient am Kauf meiner Jeans? Woher kommt das Futter für die Hühner, die wir essen? Was verdient die Arbeiterin, die mein Handy zusammengesetzt hat? Unser Konsum hat globale Auswirkungen. Werfen Sie mit Brot für alle einen Blick hinter die Kulissen unserer Gesellschaft. Setzen Sie sich damit auseinander, was in diesem Zusammenhang «Weltweite Gerechtigkeit» bedeutet und wie die Arbeit von Brot für alle dazu einen Beitrag leisten will. Wir bieten Workshops zu folgenden Themen an: • High Tech – No Rights? Wie viel Blut steckt in meinem Handy? Eine Unterrichtseinheit zu den Arbeitsbedingungen beim Rohstoffabbau, bei der Handyproduktion und in der Computerindustrie. • Ohne Land kein Brot Benzin im Tank für unsere Autos statt Essen auf dem Teller für Menschen im Süden? Zum Thema Landraub/Land Grabbing am Beispiel von Sierra Leone. • Die Jeans unter die Lupe genommen Wie viel Gift steckt in unseren Kleidern? Wer verdient am Kauf meiner Jeans? Eine Unterrichtseinheit zu den Produktionsbedingungen beim Baumwollanbau und in der Textilindustrie.

Drissa Sanon begeistert sein Publikum.

• Perkussion aus Burkina Faso und die burkinische Projektarbeit Drissa Sanon ist in einer Musikerfamilie in Burkina Faso aufgewachsen. Drissa vermittelt die burkinische Kultur mit der Freude am Zusammenspiel. Eine Mitarbeiterin von Fastenopfer präsentiert die Projektarbeit. Drissa Sanon bringt genügend Perkussionsinst- rumente für die gesamte Gruppe mit. 4. bis 9. Schuljahr • Eine Reise mit allen Sinnen zur Projektarbeit von Fastenopfer in Burkina Faso Die Kinder/Jugendlichen lernen die Projektarbeit auf spielerische Weise kennen. 4. bis 9. Schuljahr Wir besuchen Sie gerne oder heissen Sie bei uns in Luzern willkommen. Dauer: 90 Minuten Gruppengrösse: bis 20 Kinder/Jugendliche Kostenanteil: 200 Franken Kontakt: katechese@fastenopfer.ch, 041 227 59 59

Gerne können Sie auch einen Besuch mit Ihrer Jugendgruppe oder Unterrichtsklasse bei uns in Bern vereinbaren. Wir empfangen Sie gerne! Dauer: 90 Minuten Gruppengrösse: bis 20 Kinder/Jugendliche Kostenanteil: 200 Franken Kontakt: tschirren@bfa-ppp.ch, 031 822 65 95

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«Gewinne nicht die Welt und verliere deine Seele; Weisheit ist besser als Silber und Gold.» Bob Marley, Zion Train

Brot für alle – Wir bewegen Menschen

Fastenopfer – Menschen stärken Menschen

Partner sein – Solidarität weltweit

Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einer verantwortungsvollen Lebensweise und engagieren uns entwicklungspolitisch für das Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften. Im Süden unterstützen wir Menschen, sich aus Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gemeinsam mit Partnern vor Ort zeigen wir Missstände auf und setzen uns für die Rechte der Betroffenen ein.

Fastenopfer ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Wir setzen uns im Norden wie im Süden für eine gerechtere Welt ein, in der die Menschen nicht unter Hunger und Armut leiden, sondern ein würdiges Leben führen. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen in 14 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen. Nebst dem Engagement vor Ort setzen wir uns in der Schweiz und weltweit für gerechte Strukturen ein, etwa bei Handels- und Wirtschaftsabkommen.

Das christkatholische Hilfswerk Partner sein sensibilisiert Menschen für die Themen Mission und Entwicklungszusammenarbeit. Es unterstützt und begleitet Projekte für die soziale und wirtschaftliche Entfaltung von benachteiligten Menschen. Die Projekte von Partner sein dienen der Hilfe zur Selbst- hilfe, wobei der Dialog mit den Projektpartnerinnen und den Projektpartnern Zeichen einer gelebten Solidarität mit den Christinnen und Christen anderer Länder ist.

Bürenstrasse 12, Postfach 1015 3000 Bern 23 Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch Postkonto 40-984-9

Alpenquai 4, Postfach 2856 6002 Luzern Tel. 041 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch Postkonto 60-19191-7

Geschäftsstelle: Peter Grüter Kirchgässli 2, 4310 Rheinfelden Tel. 061 831 50 13 info@partner-sein.ch www.partner-sein.ch Postkonto 25-10000-5

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