2017
Š Patricio Frei
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke
IMPRESSUM UND KONTAKTE Projektauskunft der Evangelischen Werke (PEW) Maria Dörnenburg, Brot für alle Bürenstrasse 12 Postfach 3270 3001 Bern Tel. 031 380 65 62, Fax 031 380 65 64 doernenburg@bfa-ppp.ch, www.brotfueralle.ch Brot für alle Maria Dörnenburg Beratung und Fundraising Kirchgemeinden Tel. 031 380 65 90 doernenburg@bfa-ppp.ch Mission 21 Miriam Glass Tel. 061 260 23 03 miriam.glass@mission-21.org HEKS Brigitte Roth Tel. 044 360 88 10 brigitte.roth@heks.ch Rebecca Jäckli-Dürsteler Tel. 044 360 88 07 rebecca.jaeckli@heks.ch
Referent/innenvermittlung
Audiovisuelle Medien
Brot für alle
Filme und Videos für den Unterricht und die Erwachsenenbildung, Fachstelle «Filme für eine Welt»
Gerne vermitteln wir Ihnen Fachleute aus Nord und Süd, die zu entwicklungspolitischen Fragen und Projekten mit Schwerpunkt Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften referieren. Stephan Tschirren Fachperson Bildung und Katechese Tel. 031 380 65 95 tschirren@bfa-ppp.ch Mission 21 Vermittlung von ökumenischen Mitarbeitenden in den Projekten, Programmverantwortlichen in Basel und Gästen aus Übersee als Referentinnen und Referenten für Ihren Anlass Christa Nadler Tel. 061 260 22 67 christa.nadler@mission-21.org HEKS-Referentendienst Vermittlung von Fachpersonen als Referentinnen und Referenten über HEKSProjekte für Ihren Gemeindeanlass Brigitte Roth Tel. 044 360 88 10 Brigitte.roth@heks.ch
Daniel Gassmann und Dorothee Lanz Monbijoustrasse 31 Postfach 8366 3001 Bern Tel. 031 398 20 88 www.filmeeinewelt.ch HEKS-Fotodienst Fotos und Kleinausstellungen über einzelne HEKS-Projekte für Ihren Gemeindeanlass Sabine Buri Postfach 332 8042 Zürich Tel. 044 360 88 30 sabine.buri@heks.ch Redaktion Pascale Schnyder, Brot für alle Layout Karin Hutter, Zürich www.karinhutter.com Druck Rub Media AG, 3084 Wabern
Regula Demuth Tel. 044 360 88 07 regula.demuth@heks.ch
Folgende Werke sind zertifiziert: Brot für alle, HEKS, Mission 21, Horyzon, cfd, TearFund
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
WO FINDE ICH WAS? Gut zu wissen
5
Ein Auftrag – drei Werke
5
Sammelzeiten der Werke
6
Brot für alle sammelt für Partnerwerke
6
Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken
6
Ökumenische Kampagne 2017
7
Ökumenische Zusammenarbeit
7
Projekte geordnet nach Werk
Brot für alle
8–12
HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
13– 28
Mission 21
29 – 37
DM-échange et mission
38 – 4 0
Internationales Blaues Kreuz (IBK)
41
Christlicher Friedensdienst (CFD)
42 – 43
Connexio
44 – 45
Heilsarmee
46 – 47
Horyzon
48
Mission Evangélique Braille (MEB)
49
Service de Missions et d᾿Entraide (SME)
50
TearFund
51
Algerien
43
Angola
39
Projekte geordnet nach Land
Argentinien Äthiopien Bangladesch Benin
14, 48 9, 40, 49
Bolivien
35, 44
Brasilien
15
Burkina Faso
49
Chile
29, 45
China /Hongkong
11, 31
Costa Rica
33
Ecuador
33
Elfenbeinküste
49
Ghana
31
Guatemala Haiti
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
44 9, 13
9 16, 46, 48
Honduras Indien
8, 17 18, 31
Indonesien
9, 31
3
Kambodscha
19, 45
Kamerun
32, 38, 49
Kenia
8
Kolumbien
20, 48
Kongo (Demokratische Republik und Republik Kongo)
10, 21, 30, 41, 45, 47, 49
Kuba
39
Laos
50
Madagaskar
39
Malaysia
8, 31
Marokko
43
Mauritius
39
Mexiko
39
Mosambik
39
Myanmar
47
Niger
22
Nigeria
8, 33
Palästina/Israel
23, 34, 42
Peru
35, 51
Ruanda
38
Schweiz
8, 9, 11
Senegal
24, 50
Sierra Leone Simbabwe
9 26
Südsudan
27, 36
Südafrika
36, 39
Tansania
37
Togo
40
Tschad
41
Uganda
51
Auf Gebiete und Kontinente bezogene Projekte
Afrika
9, 10, 28, 29, 38, 39, 40, 47, 49
Asien
28, 47
Europa
8, 9, 11
Lateinamerika
28, 33, 46
weltweit
8, 9, 10, 11, 40
Bildung
28, 46
Ethisch Wirtschaften
10, 11
Thematische Projekte
Frauenförderung
37
Sensibilisierung und Transition
12
PEP! (Professionals Exposure Program)
37
Recht auf Nahrung
4
8, 9, 47
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
GUT ZU WISSEN
Ein Auftrag – drei Werke Vor mehr als 50 Jahren gründeten die Reformierten der Schweiz ihre Entwicklungs-, Hilfs-, und Missionswerke. Bis heute fruchtet die Zusammenarbeit noch immer und es konnten gemeinsam unzählige Projekte und Programme in aller Welt umgesetzt und realisiert werden. Nachfolgende Abbildung zeigt auf, wie die Zusammenarbeit geregelt ist und Synergien geschaffen werden.
© Act Alliance
Die drei Organisationen hätten den langen Weg nicht ohne ihre Kirchgemeinden und ihre Mitglieder gehen können: Mit Suppentagen, Basaren, Rosenverkäufen, Kollekten und Aktionen haben sie zur Projektunterstützung beigetragen und engagierten sich solidarisch mit ihren Werken für die Not leidenden Menschen. Dafür danken wir von Herzen!
«DAS GLÜCK IST DAS EINZIGE, DAS SICH VERDOPPELT, WENN MAN ES TEILT.» Albert Schweitzer
Das Missionswerk – Weltweite Gemeinschaft von Kirchen und christlichen Organisationen – Unterstützung der Arbeit und Projekte von rund 70 Partnerkirchen und -organisationen in Asien, Afrika und Lateinamerika – Weltweite Kirche Sammelschwerpunkt: Oktober/ November, Missionssonntag (1. Advent)
Das Hilfswerk – Kirchliche Zusammenarbeit in Osteuropa – Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa – Soziale Integration und Anwaltschaft für sozial Benachteiligte in der Schweiz Flüchtlingssammlung im Juni, Sammlung im Dezember
Die Entwicklungsorganisation – Entwicklungspolitik in den Bereichen Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften – Engagement für gesellschaftlichen Wandel und eine neue Vision der Welt – Ökumenische Informations- und Sammelkampagne – Finanzielle Unterstützung und Qualitätssicherung von Projekten der evangelischen Partnerwerke
Abbildung 1 © by Ev.-ref. Landeskirche Zürich
Aktions- und Sammelschwerpunkte: Aschermittwoch bis Ostern, Anfang September
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Brot für alle sammelt für Partnerwerke Brot für alle leistet im Auftrag des Evangelischen Kirchenbundes SEK Sensibilisierungsarbeit, engagiert sich entwicklungspolitisch im Norden wie im Süden, koordiniert die gemeinsame Qualitätssicherung der Partnerwerke und führt Informations- und Spendenkampagnen durch. Mit den Einnahmen können rund 350 Projekte und Programme der evangelischen Werke unterstützt werden. Diese werden nach gemeinsam erarbeiteten Qualitätsstandards überprüft. Verschiedene Arbeitsgruppen mit externen und internen Fachleuten beurteilen die gesamte Programm- und Projekttätigkeit und wachen über die Einhaltung der gemeinsamen Grundsätze. Sie prüfen, ob die Standards für Planung, Abwicklung, Begleitung und Evaluation eingehalten werden.
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Wie funktioniert die Projektunterstützung? Wenn Sie eines der in diesem Heft aufgeführten Projekte unterstützen möchten, erwähnen Sie bei der Überweisung an Brot für alle die Projektnummer. Brot für alle leitet den Betrag zu 100 Prozent an das Projekt weiter. Fliessen mehr Mittel in ein Projekt als vorgesehen, darf die Trägerorganisation den Überschuss für das Folgejahr, das entsprechende Landesprogramm oder einen Kontinentalfonds verwenden. Dasselbe gilt für die Programme Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften sowie für die Sensibilisierungsarbeit von Brot für alle. Brot für alle informiert die Bevölkerung in der Schweiz über die Auswirkungen, die
unser Konsum und die Entscheidungen der Politik auf die Menschen im Süden haben. Alle freien Spenden, welche die Kirchgemeinden während und ausserhalb der Passionszeit sammeln, werden nach Abzug der Kosten für die Ökumenische Kampagne an HEKS, Mission 21 und DM-échange et mission verteilt. Freie Spenden sind für die Werke wichtig, um unterfinanzierte Aktivitäten und Administrationskosten zu decken. Indem Sie uns mitteilen, für welches Projekt Sie sammeln und welchen Betrag Sie ungefähr vorsehen, helfen Sie uns die Finanzierung vorausschauend zu planen. Für Fragen rund um die Projektunterstützung steht Ihnen Maria Dörnenburg (Kontakt im Impressum) gerne zur Verfügung.
Jede der drei landeskirchlichen Organisationen hat ihre spezifische Sammlungszeit. Helfen Sie uns, die Kräfte zu bündeln und unterstützen Sie während den jeweiligen Zeitfenstern die entsprechende Organisation. Im Interesse aller Werke bitten wir Sie, bei Ihrer Sammlung die ZEWORichtlinien zu beachten. Diese schreiben vor, dass die Gelder derjenigen Organisation zufliessen, in deren Namen gesammelt wird. Sammeln Sie beispielsweise im Rahmen der Ökumenischen Kampagne oder unter dem Namen Brot für alle, sollte das Geld an Brot für alle überwiesen werden. Die Organisation verwendet die Gelder gemäss ihrem Auftrag.
© Act Alliance
Projektbezogene und Projektunabhängige Spenden variieren von Jahr zu Jahr. Um den Spenderinnen und Spender grösstmögliche Transparenz zu bieten, werden im Projektheft deshalb nicht mehr die budgetierten Beträge aufgeführt, die Brot für alle voraussichtlich im kommenden Jahr an die Partnerwerke überweisen möchte. Sondern es werden die effektiven Beiträge des vergangenen, abgeschlossenen Geschäftsjahres ausgewiesen.
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Im Projektheft 2017 sind deshalb die effektiv erfolgten Zuwendungen aus dem Jahr 2015 aufgeführt. Sie dienen als Richtwert, in welchem Umfang Brot für alle ihre Partnerwerke im 2015 unterstützen möchte. Davon ausgenommen sind die eigenen Projekte von Brot für alle, die ausschliesslich durch Eigenmittel und die Mittel der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza finanziert werden. Hier wird weiterhin das Budget fürs kommende Jahr aufgeführt.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
ÖKUMENISCHE KAMPAGNE 2017
Geld gewonnen, Land zerronnen
heimischen Bauernfamilien, wie folgendes Beispiel zeigt:
Land muss dem Leben dienen und nicht dem Profit, lautet die zentrale Aussage der Ökumenischen Kampagne 2017 von Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein. Deshalb stehen die negativen Folgen von Land Grabbing im Zentrum der Kampagne. Kaufen Investoren Land und legen grosse Plantagen an, haben die Bauern und Bäuerinnen keinen Zugang mehr zu fruchtbarem Boden. Das Nachsehen haben die ein-
In Indonesien steigt die Nachfrage nach Flächen für den Anbau von Ölpalmen rasant. Ausländische Investoren oder inländische Eliten haben sich hunderte von Quadratkilometern Land gesichert. Sie wollen Palmöl ernten, das in unseren Shampoos und Schokoriegeln landet. Hinter den Investitionen stecken auch Schweizer Banken. Was ihren Interessen dient, verletzt aber das Recht auf Nahrung vieler Menschen vor Ort.
Land Grabbing nimmt den Bäuerinnen und Bauern das Land. Sie können es nicht mehr selbstbestimmt nutzen und ihre Ernährung sicherstellen. Das ist aber für viele Menschen die Voraussetzung, um ein Leben in Würde zu führen. Sie verlieren damit nicht nur ihre Existenzgrundlage, sondern auch ihre Zuversicht.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie auf: www.sehen-und-handeln.ch
ÖKUMENISCHE ZUSAMMENARBEIT
Wenn Sie gemeinsam mit einer katholischen Gemeinde sammeln möchten, gibt es die folgenden drei Möglichkeiten, Ihre Spenden einzusetzen: Sammeln für ein gemeinsames Projekt von Fastenopfer und Brot für alle. Sammeln für thematisch ähnliche Projekte im selben Land. Sammeln für Projekte im gleichen Land. Unsere Projektvorschläge für ökumenische Sammelaktionen sind in diesem Heft mit dem dem gemeinsamen Logo markiert. Eine detaillierte Liste finden Sie auf www.brotfueralle.ch/projekte oder bei der Projektauskunft Brot für alle (Kontakt im Impressum).
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Brot für alle Bürenstrasse 12 Postfach 1015, 3000 Bern 23
Tel. 031 380 65 65 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch
Brot für alle Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einem nachhaltigen Lebensstil und engagieren uns entwicklungspolitisch für ethisches Wirtschaften und das Recht auf Nahrung. Im Süden unterstützen wir Menschen dabei, sich aus eigener Kraft von Armut, Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern, stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen.
Brot für alle Programm 000.8005 Für eine regionale, vielfältige und selbstbestimmte Landwirtschaft Die eigene Tomate auf dem Balkon, der frisch geerntete Salat vom Hochbeet der lokalen Kirchgemeinde oder auch die Zucchetti von der Dachterrasse des Brot für alle-Büros in Bern: Das wachsende Interesse an der eigenen Lebensmittelproduktion lässt hoffen. Es zeigt, dass viele Menschen wieder wissen wollen, woher die Speisen auf ihrem Teller stammen. Neben vielen kleinen Initiativen braucht es einen kraftvollen Einsatz für eine neue Politik, die sich am Recht auf Nahrung für alle orientiert. Die Widerstände sind gross, denn mit dem Verkauf von Kunstdünger, Pestiziden und Landmaschinen lässt sich viel Geld verdienen, ebenso wie mit dem Handel und der Verarbeitung von Agrarrohstoffen für Industriezwecke.
In Kenia beispielsweise hat die Regierung ein Gesetz erlassen, das es Bäuerinnen und Bauern verbietet, Saatgut aus eigener Ernte zu verkaufen. Im Hintergrund wir-
ken auch Agrarkonzerne wie die Schweizer Syngenta für solche Gesetze, die ihnen den Marktzugang in Afrika erleichtern sollen. Brot für alle unterstützt ein Netzwerk in Kenia, das sich gegen dieses Gesetz wehrt. Auch in Honduras mobilisiert das Netzwerk ANAFAE gegen ein solches Gesetz. Brot für alle ermöglicht es den Partnerorganisationen, auch auf internationaler Ebene gemeinsam Strategien zum Schutz bäuerlicher Saatgutsysteme zu entwickeln.
© Brot für alle
KURSWECHSEL LANDWIRTSCHAFT
Das politische Engagement von Brot für alle zielt auf die Förderung einer Landwirtschaft ab, die eine regionale, gesunde und ökologische Lebensmittelproduktion und die in der Landwirtschaft tätigen Menschen stärkt – und nicht die Interessen der Agrarkonzerne.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 441 000.– 835.8037 Kenia 835.8036 Honduras 835.8058 Malaysia, Nigeria, Honduras 835.8026 weltweit 835.8047 weltweit 835.8097 Schweiz/Europa
GUATEMALA ÖKUMENISCHE PARTNERSCHAFT Brot für alle Programm 000.8007
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Mit eigenem Saatgut die Ernährung sichern, GPA Ökologische Landwirtschaft schafft Lebensperspektiven für Bauernfamilien, ANAFAE Dorfgemeinschaften wehren sich gegen die Ausbreitung von Palmölplantagen, FOEI Zugang zu Land und vielfältiges Saatgut sichern die Ernährung, GRAIN Einsatz für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern, La Via Campesina Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung
«Früher haben wir Lastwagen voller Gemüse diesen Berg hinuntergefahren und auf dem Markt verkauft. Heute fahren die Lastwagen den Berg hoch und bringen Gemüse und Mais zu uns. Wir können nicht mehr genug auf unseren eigenen Feldern anbauen, um unsere Familien zu ernähren», berichtet Don Modesto, ein Bauer und Angehöriger des Xinca-Volkes aus der
Region Jalapa in Guatemala. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mit den Partnerorganisationen vor Ort unterstützen Brot für alle und Fastenopfer in ihrem ersten ökumenischen Programm die Menschen in Guatemala, ihre Ernährung zu sichern und ihre kulturelle Identität selbstbewusst zu leben. In Workshops werden
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Auf politischer Ebene analysieren die Partnerorganisationen die Entscheidungen der Regierung und deren Einfluss auf die Ernährung der Bevölkerung. Der gemeinsame Widerstand hat Erfolg: 2014 wurde nach massiven Protesten das als
«Monsanto-Gesetz» bekannt gewordene Gesetz gestoppt. Es hätte Bäuerinnen und Bauern verboten, ihre eigenen Saatgutsorten anzubauen, zu tauschen und zu verkaufen. Das Netzwerk REDSAG arbeitet an einem alternativen Gesetzesvorschlag, der die Rechte und Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt.
© Brot für alle
lokale Lösungen für eine gesunde und umweltfreundliche Landwirtschaft gesucht, die auch dem Klimawandel standhalten.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 133 000.– 835.8046 835.8070
Guatemala Engagement für die Rechte der Bauernfamilien sichern ihre Ernährung, REDSAG Guatemala Auf dem Weg zur Selbstbestimmung der indigenen Bevölkerung
KAMPF GEGEN LAND GRABBING Brot für alle Programm 000.8004
Vor allem in Afrika, aber auch in anderen Ländern weltweit ist Land Grabbing durch private oder staatliche Investoren ein grosses Problem. Für die Produktion von Palmöl oder Zuckerrohr werden riesige Flächen verpachtet, die Bäuerinnen und Bauern vor Ort gehen dabei meist leer
aus. In Indonesien wehren sich Bauerngemeinschaften gegen die massive Ausdehnung der Palmöl-Plantagen und die damit verbundene Zerstörung. In Sierra Leone zum Beispiel hat die Schweizer Firma Addax Bioenergy über 10 000 Hektar Land für die Agrotreibstoffproduktion gepachtet. Das Projekt ist mittlerweile gescheitert und Addax bietet es zum Verkauf. Die betroffenen Dorfgemeinschaften erhalten ihr Land trotzdem nicht zurück. In dieser schwierigen Situation ist es besonders wichtig, dass Brot für alle gemeinsam mit dem Netzwerk Silnorf die betroffenen Menschen vor Ort unter-
stützt und auf internationaler Ebene über die Erfahrungen aus diesem Projekt berichtet. Denn nur so besteht die Chance, eine solche Fehlentwicklung in Zukunft zu verhindern. Mit der Bauerngewerkschaft Synergie Paysanne in Benin und der internationalen Organisation GRAIN organisiert Brot für alle Workshops und Konferenzen. Dort entwickeln Bäuerinnen- und Basisorganisationen aus verschiedenen Ländern Strategien, wie sie gegen Land Grabbing vorgehen und den Schutz ihrer Landrechte von ihren Regierungen einfordern können. Denn fruchtbares Ackerland ist die wichtigste Grundlage für die Ernährungssicherheit und das «Brot» für alle.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 462 300.– 835.8086 835.8056 835.8076 835.8057 835.8059 835.8097
Äthiopien Westafrika und Benin Sierra Leone Indonesien Westafrika Schweiz/Europa
KLIMAGERECHTIGKEIT Brot für alle Programm 000.8006 Entwickeln von Strategien im Umgang mit dem Klimawandel Im Dezember 2015 beschloss die Staatengemeinschaft in Paris endlich ein neues
Zugang zu Land für die indigenen Völker Äthiopiens, ASO Kampf gegen Land Grabbing in Westafrika, Synergie Paysanne Zugang zu Land gegen Hunger, Silnorf Widerstand gegen Land Grabbing für Palmölproduktion, Walhi Einsatz gegen die Ausbreitung von Palmölplantagen, Grain Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung
Klimaschutz-Abkommen. Das positive Signal ist wichtig, konkrete Lösungen stehen aber noch aus. Auch die Schweiz steht in der Pflicht, sich entschieden für Klimaschutz einzusetzen. Brot für alle engagiert sich für entsprechende politische Rahmenbedingungen in der Schweiz und auf internationaler Ebene, insbesondere in der Landwirtschaft. Mit der Stärkung ökologischer Anbaumethoden können nicht nur gesunde Lebensmittel produ-
ziert werden, sie ermöglichen auch eine bessere Anpassung an den Klimawandel. Seit 2007 führt Brot für alle mit lokalen Partnerorganisationen Klimatrainings durch. In Workshops wird mit der betroffenen Bevölkerung nach Möglichkeiten und Massnahmen gesucht, um ihre Verletzbarkeit gegenüber dem Klima zu verringern und Anpassungsstrategien gegen den Klimawandel zu entwickeln.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 221 300.– 835.8017 835.8027 835.8097
weltweit weltweit und Schweiz Schweiz/Europa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Gemeinsam Anpassungen an den Klimawandel finden (Klimatrainings) Mit lokalen Netzwerken die Ernährung sichern Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung
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Bergbaurechts und der entsprechenden Vorschriften, Menschenrechte und Umweltschutzbestimmungen. Ausserdem lernen sie, wie sie Umweltverschmutzungen, Arbeitsunfälle, Polizeigewalt etc. dokumentieren und wie sie Beschwerden gegen Unternehmen einreichen können. 2015 hat Afrewatch mit drei Gemeinschaften in der Region Kolwezi zusammengearbeitet. Neben den Workshops wurden unabhängige Wahlen zur Gründung von lokalen Komitees durchgeführt. Sie sind für die Recherchen, Analysen und Diskussionen zuständig. 2016 hat Afrewatch die Mitglieder der Komitees in weiterführenden Workshops vertieft für ihre Aufgaben geschult.
© Meinrad Schaade
Bereits jetzt gibt es in der DR Kongo zahlreiche Opfer von Minentätigkeiten, die ihre Rechte geltend machen möchten. Wer sich keinen Anwalt leisten kann, erhält juristische Unterstützung von CAJJ. So hat das Zentrum 2015 erfolgreich Bauernfamilien verteidigt, die wegen der Umweltverschmutzung durch die Minen drei Jahresernten verloren haben. Dank CAJJ haben sie nun eine Entschädigung erhalten
WIRTSCHAFT UND MENSCHENRECHTE Brot für alle Programm 000.8003
Die Wirtschaft muss im Dienst der Menschen stehen – nicht umgekehrt. Brot für alle engagiert sich dafür, dass Unternehmen die Menschenrechte respektieren und verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen. Stärkung lokaler Gemeinschaften Im Süden engagiert sich Brot für alle über ihre Partnerorganisationen dafür, dass die Bevölkerung vor den negativen Folgen der Konzerntätigkeiten geschützt wird, indem ihr Wissen im Umgang mit Politik und
Wirtschaft gestärkt wird. So unterstützt Brot für alle beispielsweise das «Community Monitoring Programme» der Bench Marks Foundation. In Workshops lernen die Mitglieder lokaler Gemeinschaften, wie sie über ihre Erfahrungen und ihre tägliche Realität berichten können. So lernen sie beispielsweise Artikel zu schreiben und diese auf Blogs zu publizieren. Diese Dokumente dienen dazu, öffentlichen Druck aufzubauen und schaffen eine Grundlage für Verhandlungen mit Konzernen und Behörden. Ebenfalls zur Stärkung der lokalen Gemeinschaften tragen Afrewatch und das Centre d᾿action juridico-judicaire (CAJJ) bei, die beiden Südpartner von Brot für alle in der DR Kongo. In Workshops vermittelt Afrewatch der Zivilgesellschaft und Gemeindevertreterinnen die Grundlagen des
Konzerne müssen Menschenrechte achten In der Schweiz steht nach wie vor die Konzernverantwortungsinitiative im Zentrum der Tätigkeiten, welche Brot für alle mit über 70 anderen Organisationen im Oktober 2016 eingereicht hat. Sie fordert, dass Schweizer Konzerne die 2011 verabschiedeten Uno-Leitprinzipien für Unternehmen und Menschenrechte umsetzen müssen. Konkret sollen sie bei ihren Tätigkeiten im Ausland überprüfen müssen, ob dadurch Menschenrechte oder Umweltschutzbestimmungen verletzt werden und entsprechend handeln. Die Initiative ist nötig, weil derzeit nur wenige Schweizer Konzerne ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht ernst nehmen. Im April 2016 hat Brot für alle eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass 61.5 Prozent der 200 grössten Schweizer Konzerne keine systematischen Massnahmen treffen, um Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden. Nur gerade 11 Prozent der Konzerne haben damit begonnen, menschenrechtliche Sorgfaltsprüfungen in ihre Geschäftsabläufe zu integrieren. Damit zeigt sich eindeutig, dass freiwillige Massnahmen nicht genügen, um Unternehmen zu einer glaubwürdigen und progressiven Menschenrechtspolitik zu bewegen.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 492 600.– 835.8018 835.8072 835.8092
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DR Kongo Südliches Afrika Schweiz/Europa
Menschenrechte im Bergbau, Afrewatch und CAJJ Einsatz für gerechte Bedingungen im Bergbau: Bench Marks Foundation Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
FAIRE LIEFERKETTEN Brot für alle Programm 000.8002
Smartphone, T-Shirt oder Wohnzimmerteppich: Der Grossteil unserer Konsumgüter wird nicht in der Schweiz hergestellt. Die Herstellung vieler Produkte basiert auf Lieferketten, die quer über den Globus verteilt sind und sich oftmals an den günstigsten Anbietern orientiert. Menschenrechte und Umweltschutz bleiben dabei häufig auf der Strecke. Brot für alle engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für faire Lieferketten. In der Schweiz hat Brot für alle Fairhandels-Labels wie Max Havelaar, das Teppichlabel STEP und SwissFairTrade mitbegründet und unterstützt diese Organisationen auch weiterhin. Mit Öffentlichkeitskampagnen sensibilisiert Brot für alle für die Arbeitsbedingungen in der Elektronik-
und der Textilindustrie. Brot für alle unterstützt Projekte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Textilsektor und ist im Stiftungsrat der Fair Wear Foundation vertreten. Zudem setzt sich Brot für alle als aktives Mitglied von Electronics Watch für eine faire öffentliche Beschaffung ein. Bessere Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie Im Süden arbeitet Brot für alle mit verschiedenen Partnerorganisationen zusammen, um die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern. So etwa mit Sacom in Hongkong, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der IT-Industrie einsetzt. Dazu deckt Sacom Missstände in den Zuliefererbetrieben von Apple, Samsung und Co. auf und bringt diese an die Öffentlichkeit. Ausserdem schult Sacom Arbeiterinnen und Arbeiter bezüglich ihrer Rechte. Seit 2014 arbeitet Brot für alle auch mit dem Chinese Women Working Network CWWN zusammen, das sich für die Anliegen und Rechte der Fabrikarbeiterinnen
einsetzt. Weit weg von ihren Familien arbeiten sie in Spielzeugfabriken, in der Textil- oder in der Elektronikindustrie mit der Hoffnung, Geld für ein besseres Leben zu sparen. Doch ihre Lage ist prekär: Wegen des chinesischen «Hukou»-Systems, bei dem Wanderarbeiterinnen und -arbeiter in den Städten kein Bürgerrecht erhalten, sind sie von Sozialleistungen, Bildungsangeboten und Gesundheitsdiensten ausgeschlossen. CWWN organisiert monatliche Treffen, an denen sich die Frauen austauschen und vernetzen können. Zudem führt CWWN Schulungen durch zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, zu chinesischem Arbeitsrecht und zu internationalen Arbeitsstandards. Über Diskussionsgruppen, monatliche Newsletter und eigens erstellte Handbücher trägt CWWN zum Empowerment der Fabrikarbeiterinnen bei. Schritt für Schritt erhalten sie das Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Rechte und lernen, wie sie diese verteidigen können. CWWN führt dazu auch eine Telefonlinie, über die Fabrikarbeiterinnen Fragen zum Arbeitsrecht stellen können und Ratschläge erhalten.
© Sacom
Die Macht der öffentlichen Hand nutzen Seit 2014 ist Brot für alle aktives Mitglied von Electronics Watch (EW). Über die Macht der öffentlichen Beschaffer Europas will EW die Arbeitssituation in der IT-Branche verbessern. Öffentliche Beschaffer, die EW beitreten, fordern von den Herstellern, ihnen die Produktionsstandorte ihrer Lieferanten offenzulegen. Zusammen mit lokalen NGOs und Gewerkschaften führt EW daraufhin unabhängige Kontrollen in den Fabriken durch und berichtet über ihre Ergebnisse, welche den Kaufentscheid der Beschaffer massgeblich beeinflussen. In den letzten Jahren hat Brot für alle verschiedene Workshops und Treffen organisiert, um öffentliche Beschaffer in der Schweiz für einen verantwortungsvollen Einkauf im Elektronikbereich zu sensibilisieren. 2016 trat der Kanton Waadt als erste Schweizer Behörde Electronics Watch bei. Brot für alle unterstützt auch die Südarbeit von EW und leistet Unterstützung bei Schulungen und der Einrichtung von Beschwerdemechanismen in den Produktionsstätten und anderswo.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 400 000.– 835.8052 China 835.8014 China 835.8042 weltweit/China 835.8019 weltweit 835.8032 weltweit 835.8092 Schweiz/Europa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Für faire Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie, SACOM Einsatz für die Rechte der Arbeiterinnen in China, CWWN Öffentliche Beschaffer dazu bewegen, sich für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen, Electronics Watch Gerechte Löhne für TeppichknüpferInnen, STEP Für faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, Fair Wear Foundation Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
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SENSIBILISIERUNG UND TRANSITION Brot für alle Programm 900.8320
Bis 2030 will die Uno siebzehn umfassende Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals SDGs, erreichen. Sie zielen nicht nur auf die Armutsbekämpfung, sondern auf eine grundsätzliche Veränderung der Lebensweise ab, sowohl im Norden wie im Süden.
Im Rahmen ihres Sensibilisierungsauftrags will Brot für alle dazu beitragen, dass Kirchgemeinden sich vermehrt mit diesen Fragen auseinandersetzen und sich in ökumenischer Verbundenheit für Gerechtigkeit, Frieden und die Erhaltung der Schöpfung einsetzen. Über Bewusstseinsbildung und mit konkreten Hilfestellungen motiviert Brot für alle Kirchgemeinden dazu, sich aktiv und mit konkreten Projekten an der dringend notwendigen Veränderung zu beteiligen. Dadurch können Kirchgemeinden und weitere kirchliche Gruppen Teil der globalen zivilgesellschaftlichen Bewegung werden, die unter dem Begriff der Transition den gesellschaftlichen Wandel von unten vorantreibt. Konkrete Projekte und innerer Wandel Aufbauend auf den Schwerpunkten ihrer entwicklungspolitischen Arbeit engagiert sich Brot für alle für konkrete Projekte in den Bereichen der solidarischen Wirtschaft, der lokalen Landwirtschaft sowie dem inneren Wandel (transformative Spiritualität) in der Schweiz.
Zum einen zeigt Brot für alle über Kampagnen die globalen Dimensionen dieser Themen auf und schärft so das Verständnis dafür, dass unser Lebensstil Auswirkungen hat auf das Leben der Menschen im Süden und die Welt im Allgemeinen. Anhand der Erfahrungen unserer Partner zeigen wir beispielsweise auf, dass die industrielle Landwirtschaft im Norden wie im Süden Böden auslaugt und vergiftet, die lokale und angepasste bäuerliche Landwirt schaft verdrängt, unsere Lebensgrundlage zur Kapitalanlage macht und immer mehr Menschen in die Abhängigkeit treibt und von ihren natürlichen Grundlagen entfernt. Zum anderen motiviert Brot für alle Kirchgemeinden dazu, Teil der globalen Transitionsbewegung zu werden und über konkrete Projekte einen Beitrag für den global notwendigen Wandel zu leisten. Brot für alle steht Kirchgemeinden zur Verfügung, die wie sie ein mögliches Projekt, z.B. Gemeinschaftsgärten Energiesparprojekte oder Initiativen für einen nachhaltigen Konsum (Recycling, Repair Cafés, Tauschbörsen etc.) umsetzen möchten. Elementar dafür ist die Stärkung der eigenen Gemeinschaften und Netzwerke. Als Teil davon fördert Brot für alle auch den inneren Wandel, etwa durch die Beratung und Begleitung von rund 1000 Personen in über 50 Fastengruppen in der ganzen Schweiz.
© Eléonore Henry de Farhan
Die Frage nach dem guten Leben Doch was ist Nachhaltigkeit genau? Übliche Definitionen gehen von drei Dimensionen aus – von einer wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Dabei geht jedoch eine vierte, zentrale Dimension vergessen, welche die Grundlage für die anderen bildet: diejenige der Wertvorstellungen, der Weltanschauung oder im breiten Sinne der Spiritualität. Nachhaltige Entwicklung bedeutet nicht weniger als unser globales – vom Norden geprägtes – Verständnis von Entwicklung und Wohlstand zu hinterfragen. Wie wollen und können wir innerhalb der planetaren Grenzen leben, ohne die Grundlagen für künftige Generationen zu
zerstören? Und wie sieht ein gutes und erfülltes Leben aus, das nicht einseitig auf Konsum und Wachstumszwang aufbaut, sondern persönliche und soziale Entwicklung ebenso hoch gewichtet wie Haben und Sein?
Budget für Transition Fr. 150 000.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
HEKS Seminarstrasse 28 Postfach, 8042 Zürich
Tel. 044 360 88 00 info@heks.ch www.heks.ch
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) HEKS ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre Rechte einzufordern. Rund 250 Projekte im In- und Ausland zielen auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde für alle Menschen, unabhängig davon, welcher Volksgruppe oder Religion sie angehören.
ÄTHIOPIEN HEKS Landesprogramm 370.600
der Bienenhaltung und Produktion. Durch eine erhöhte Produktion und eine Steigerung der Qualität wird die Existenzsicherheit von Kleinbauernfamilien gefördert. Die Honigproduktion ist auch deshalb interessant, weil sich auch Kleinbauernfamilien mit sehr kleinen Landparzellen daran beteiligen können.
Ernährungssicherung und Einkommensförderung Die Förderung von landwirtschaftlichen Produkten, die auf dem lokalen Markt nachgefragt werden, hat auch im äthiopischen Kontext eine hohe Dringlichkeit. HEKS arbeitet mit den beiden Partnerorganisationen Gurmuu und EFDA und unterstützt sie dabei, die lokale Honigproduktion zu verbessern. Das Projekt erreicht über 5 000 Kleinbauernfamilien und unterstützt sie in der Verbesserung
Zugang zu sauberem Trinkwasser Fehlendes Trinkwasser ist auch heute noch eine existenzbedrohende Realität in vielen ländlichen Regionen des Landes. HEKS arbeitet mit den drei lokal verankerten Partnerorganisationen OSHO, ROBA und Gurmuu und unterstützt sie in der Umsetzung ihrer Vorhaben. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Produktion und der Vertrieb von Filtern, welche in der Lage sind, den Fluorgehalt des Wassers zu reduzieren. Es handelt sich um ein landesweit einzigartiges Pilotprojekt – die bisherigen Erfahrungen sind ermutigend. HEKS unterstützt den Bau von Wasserfassungen, Leitungen und Wasserstellen. Die lokalen Wasserkomitees werden aus- und weitergebildet mit dem Ziel, den Betrieb und den Unterhalt dieser Systeme sicherzustellen. Die Partner arbeiten mit den staatlichen Stellen zusammen, welche für den Zugang zu Wasser zuständig sind.
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Mit 96 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern ist Äthiopien das zweitgrösste Land Afrikas. Über 80 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Trotz einem eindrücklichen Wirtschaftswachstum leben weiterhin Millionen von Menschen in extremer Armut. Land und Wasser für die Ernährung der Bevölkerung sind grundsätzlich vorhanden – es braucht jedoch politischen Willen und ein grosses Engagement von allen Beteiligten, um nötige Veränderungen anzupacken und ein menschenwürdiges Leben für alle zu erreichen. HEKS, in Koordination mit andern
Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, leistet einen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Ernährung in ausgewählten Regionen, fördert den Zugang zu sauberem Trinkwasser und stärkt lokale Gruppen und Organisationen, damit sich diese mit eigenen Kräften für eine menschenwürdige Zukunft einsetzen können.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Ökologische Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen Die Förderung von biologischen Anbaumethoden in der Landwirtschaft hat für HEKS eine hohe Priorität. Die HEKSPartnerorganisationen arbeiten auch in diesem Bereich mit den staatlichen Beratungsdiensten zusammen und bemühen sich darum, dass auch diese Stellen der biologischen Landwirtschaft mehr Aufmerksamkeit schenken als bisher. Die von HEKS unterstützten Projekte leisten einen Beitrag, das Wissen und die Anwendung von angepassten Techniken in der Landwirtschaft zu fördern. Einen besonderen Stellenwert haben der Schutz und die Förderung von einheimischem Saatgut. Auf die lokalen Bedingungen angepasstes Saatgut ist für die Ernährungssicherheit von strategischer Bedeutung. HEKS wird im Jahr 2017 neue Projekte zum Schutz von bewährten, lokalen Sorten starten.
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Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 112 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 50 300.– 706.350 706.365 706.370 706.384
Rift Valley Guduru Walensu und Kerensa Guduru und Hababo
BANGLADESCH HEKS Landesprogramm 361.000
ale, ethnische und religiöse Minderheiten, die Dalit (sogenannte Unberührbare) und die Adibashi (indigene Völker), die es in diesem Land besonders schwer haben. Ziele, Schwerpunkte, Aktivitäten Das Oberziel des HEKS-Landesprogramms in Bangladesch ist die soziale Inklusion der Dalit und der Adibashi in Nordwest-Bangladesch. Um dies zu erreichen, strebt HEKS Folgendes an: – Gestärkte Gemeinden, welche ihre Rechte einfordern – Gleiche Rechte und gesicherter Zugang zu staatlichen Dienstleistungen – Gesicherter Zugang zu Land – Erhöhung des Haushaltseinkommens – Verbesserung der Beziehungen zur Mehrheitsbevölkerung – Verbesserung der persönlichen Sicherheit Im Streben nach diesen Zielen legen HEKS und seine Partner Wert auf einen partizipativen Prozess und eine aktive Rolle der Dalit- und Adibashi-Gemeinden. Die Mobi-
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Bangladesch erlangte 1971 seine Unabhängigkeit. Trotz Wirtschaftswachstum und wichtigen sozialen Fortschritten, beispielsweise im Gesundheits- und Bildungsbereich, leidet das Land bis heute unter weit verbreiteter Armut, politischer Instabilität und Korruption. Die geographische Lage von Bangladesch im grössten Flussdelta der Welt und nur wenige Meter über dem Meeresspiegel macht das Land zudem anfällig für Überschwemmungen. Auch wird es regelmässig von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Dies ist umso dramatischer, als Bangladesch eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt ist und grosse Teile der Bevölkerung in extremer Armut leben. Über 30 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Die Unterstützung von HEKS richtet sich an sozi-
Fluorfilter für sauberes Trinkwasser (Heks-Projektbudget 2017 Fr. 130 000.–) Sauberes Trinkwasser für zehn Dörfer (Fr. 230 000.–) Sauberes Wasser für Schulkinder und Familien (Fr. 71 000.–) Bienenzucht bringt Kleinbauernfamilien mehr Einkommen (Fr. 215 000.–)
lisierung, Organisierung und Vernetzung der Gemeinden bilden das Fundament für den angestrebten sozialen Wandel. In zahlreichen Treffen fördern HEKS-Partner das Bewusstsein über Rechte und Pflichten, über die negativen Folgen von Kinderehen oder exzessivem Alkoholkonsum sowie über die Wichtigkeit einer Schulbildung, Hygienestandards und Gesundheitsversorgung. Vorschulen, Nachhilfeunterricht und kulturelle sowie sportliche Anlässe stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen, ermöglichen einen Schulabschluss und geben ihnen eine Perspektive für die Zukunft. In Zusammenarbeit mit Behörden und Würdeträgerinnen und -trägern versucht HEKS zudem, der sozialen Ausgrenzung dieser Minderheiten entgegenzuwirken und Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen. Zentral dabei sind Rechtsberatung und Lobbyarbeit, um Land Grabbing zu verhindern. Die in der Bevölkerung verankerten Vorurteile und die Skepsis gegenüber Minderheiten sollen durch Informations- und Sensibilisierungskampagnen abgebaut werden und dazu führen, dass die Dalit und Adibashi als gleichberechtigte Mitbürgerinnen und Mitbürger respektiert werden. Zusätzlich strebt HEKS auch eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Gemeinden an. Dabei werden interessierte Dalit und Adibashi in Produzent/innengruppen organisiert, über die sie Zugang zu Wissen, Informationen, Dienstleistungen und zu Absatzmärkten für Rinder und Geflügel erhalten. Jugendlichen mit Schulabschluss versuchen HEKS und seine Partner einen Platz in Berufsschulen und Ausbildungsprogrammen zu vermitteln und ihnen in Verbindung mit Stellenvermittlung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 375 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 154 300.– 610.312 610.314 610.404 610.405
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Distrikte Dinajpur, Rangpur Gleiche Rechte und Chancen für Dalit und Adibashi und Nilphamari (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 240 000.–) Distrikte Thakurgaon und Dinajpur Land und Nutztiere für Dalit und Adibashi (Fr. 325 000.–) Distrikte Naogaon, Bogra Gleiche Chancen auf Bildung und Arbeit für Dalit und Adibashi (Fr. 210 000.–) und Joypurhat Distrikte Nilphamari und Dinajpur Weniger Ausgrenzung, mehr Grundrechte für Dalit und Adibashi (Fr. 230 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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BRASILIEN HEKS Landesprogramm 381.200
Das Landesprogramm konzentriert sich auf den Cerrado, die Savannenregion in den Bundesstaaten Minas Gerais, Goias, Bahia und Mato Grosso do Sul. Die thematischen Schwerpunkte sind der Zugang zu Ressourcen (Land, Wasser), der Erhalt der Biodiversität, die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Entwicklung von Wertschöpfungsketten (Anbau, Verarbeitung und Vermarktung) sowie die Stärkung der Zivilgesellschaft. Durch nationale und internationale Advocacy Arbeit sollen die ländlichen Gemeinschaften, Landlosen, Indigenen und ethnische Minderheiten (Quiombolas) in der Einforderung ihrer Rechte auf Land, Territorium und Nahrung unterstützt werden. Zugang zu Land und Erhalt der Biodiversität Im Norden von Minas Gerais unterstützt HEKS beispielsweise die nationale Bewegung der Landlosen MST (Movimiento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra). MST setzt
sich dafür ein, dass Familien Landrechte erhalten, um als Kleinbauern und –bäuerinnen eine Lebensgrundlage zu haben. Zudem unterstützt HEKS ein Projekt zur biologischen Saatgutproduktion. Die 117 verschiedenen Saatgutsorten, sind mit dem Label Bionatur vom brasilianischen Umweltministerium anerkannt. CAA, (Centro de Agricultura Alternativa), eine weitere Partnerorganisation von HEKS, bildet Kleinbauernfamilien in ökologischer Landwirtschaft aus und unterstützt die Bauerngemeinschaften und ethnischen Minderheiten beim Kampf um ihre Landrechte und gegen die massive Zerstörung der Umwelt durch Monokulturen und Bergbau. Stärkung von Kleinbauernfamilien und traditionellen Gemeinschaften In der Region um den Rio Pardo bedroht ein grosses Bergbauprojekt das Land und die Lebensgrundlage der Kleinbauernfamilien. Mit umfassender Advocacy-Arbeit, die vor allem auch durch die HEKSPartnerorganisation CEAS (Centro de Estudos e Ação Social) geleistet wird, wehrt sich die Bevölkerung gegen die Zerstörung ihrer Umwelt. Mit Elementen der lokalen Kultur (Capoeira und Theater) werden Jugendliche aus ländlichen Gemeinden und neuen Landlosen-Siedlungen für Themen
wie Gewalt, Drogen, Bürger- und Menschenrechte sensibilisiert. Recht auf Stammesland für die Guaraní HEKS unterstützt über die Partnerorganisation FIAN (Food First International Network) den Kampf der Guarani-Kaiowá um ihr angestammtes Land in Mato Grosso do Sul. Die Guarani-Kaiowá leben auf engstem Raum und sind umzingelt von riesigen Soja- und Zuckerrohrfeldern. Sie haben nicht genügend Land, um sich zu ernähren und sind auf staatliche Nothilfe angewiesen. Viele Kinder sind mangelernährt. HEKS bestärkt die Guarani-Kaiowá dabei, bei der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte Klage bezüglich ihrer Rechte auf Nahrung und Territorium einzureichen und Eingaben zur Umsetzung von Schutzmassnahmen zu machen. Hilfe zur Selbsthilfe für ländliche Gemeinschaften Mit der Umsetzung von 68 Kleinprojekten von Basisorganisationen für die Einforderung und Verteidigung ihrer Rechte und Förderung von Einkommensmöglichkeiten in Agrarökologie hat CESE bereits in der vorherigen Projektphase zur Verbesserung der Lebensqualität von rund 25 000 Personen beigetragen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 458 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 189 000.– 812.029 landesweit 812.354 Cerrado 812.369 Mato Grosso do Sul 812.373 Minas-Gerais und Bahia 812.375 Minas-Gerais 812.377 Landesweit
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Den Frauen in ländlichen Gemeinschaften den Rücken stärken (Projektbudget 2017 Fr. 180 000.–) Ländliche Entwicklung für ethnische Minderheiten im Cerrado (Fr. 230 000.–) Rechtsbeistand im Landkampf für Guaraní Kaiowá (Fr. 190 000.–) Landtitel und Förderung ökologischer Anbaumethoden (Fr. 110 000.–) Unterstützung der Landlosenbewegung (Fr. 70 000.–) Advocacy- und Lobbyarbeit der ökumenischen Hilfswerke (Fr. 50 000.–)
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HAITI HEKS Landesprogramm 383.001
Ländliche Gemeindeschulen Die Dörfer und Weiler im Departement Grand᾿Anse sind derart abgelegen, dass ein- bis zweistündige Schulwege keine Seltenheit sind. HEKS unterstützt 29 von Elternkomitees getragene Gemeindeschulen, damit auch Kinder aus abgelegenen Dörfern zur Schule gehen können. Ihre
Eltern, die meisten Kleinbauernfamilien, erhalten Unterstützung, um den Anbau, die Verarbeitung und den Verkauf ihrer Früchte und Gemüse sowie die Kleintierzucht zu optimieren. Dank dem daraus erzielten Gewinn können sie sich den Schulbesuch ihrer Kinder leisten. Sichere Schulen und Strassen Nachdem bereits 21 Schulen saniert werden konnten, werden nun innert zwei Jahren (2016–2017) weitere fünf Gemeindeschulen erdbeben- und sturmsicher neu gebaut oder umfassend renoviert. Sie werden möbliert und erhalten sanitäre Einrichtungen. Dadurch wird den Kindern ein guter Bildungszugang gesichert. Zu den Direktbegünstigten des Projekts zählen 407 Schülerinnen und Schüler, 14 Lehrkräfte sowie fünf pädagogische Beraterinnen und Berater. Damit profitieren seit Beginn des Projektes im Juli 2007 insgesamt 4232 Schülerinnen und Schüler, davon 2134 Mädchen und 2098 Jungen. Von den Projektarbeiten profitieren auch rund 63 Lehrkräfte, etwa drei pro Gemeinschaftsschule. Zudem sollen Landstrassen befestigt und Marktplätze instand gestellt werden. Die Arbeiten werden durch die ansässige Bevölkerung ausgeführt und ermöglichen den Kleinbauernfamilien ein Zusatzeinkommen.
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Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Schätzungen zufolge leben 80 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, 54 Prozent davon in extremer Armut. Mehr als sechs der acht Millionen Haitianerinnen und Haitianer können ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen und haben beispielsweise keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Über die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos. Ursachen für die prekäre Situation des Landes sind politische Instabilität, schlechte Regierungsführung und Vernachlässigung von öffentlichen Investitionen. Zudem machen jährlich wiederkehrende Wirbelstürme die Anstrengungen der Bevölkerung, ihre Nahrungsversorgung zu sichern, immer wieder zunichte. Der Import von subventionierten Lebensmitteln – insbesondere aus den USA – und von billigen Gütern bremst die Entwicklung der einheimischen Landwirtschaft und der lokalen Industrie drastisch.
Nahrungssicherheit und ländliche Entwicklung Die HEKS-Partnerorganisationen fördern den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten mit hoher Wertschöpfung. Dazu gehören z.B. Kaffee, Früchte, Kleintierzucht (wie etwa Schweine) und Kakao. Auch die Verarbeitung und Vermarktung werden miteinbezogen, damit der Erlös der Produkte zusätzlich gesteigert wird. Die so gewonnenen finanziellen Mittel erlauben es den Gemeinschaften und Produzenten-Gruppen, in die Verarbeitung und Veredelung ihrer Erzeugnisse zu investieren. Viele der Kakaopflanzen wachsen an steilen Hängen, deren Baumbestand durch die Übernutzung abgenommen hat. Bei starken Regenfällen drohen die Hänge zu erodieren. Um dies zu verhindern, wird den Kakaoproduzentinnen und -produzenten der Bau von Rinnen vermittelt, die den Abfluss des Wassers kanalisieren.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 630 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 96 200.– 830.368 830.378 830.380 830.381
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Jérémie und Roseaux Grand᾿Anse Grand᾿Anse Jérémie und Roseaux
Neubau von fünf Schulen (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 500 000.–) Stärkung der Kakaoproduzentinnen und -produzenten (Fr. 90 000.–) Mehr Einkommen für Bauernfamilien (Fr. 200 000.–) Befestigungen der Landstrassen (Fr. 180 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
HONDURAS HEKS Landesprogramm 383.500
Honduras gehört zu den Ländern mit der höchsten Rate an Morden und andern Gewalttaten an Zivilpersonen. Die Risiken für zivilgesellschaftliche Gruppen, ihre Rechte einzufordern, haben sich im Verlauf der letzten Zeit massiv erhöht. Das Engagement von HEKS konzentriert sich deshalb auf drei Bereiche: Unterstützung von Kleinbauernfamilien, Unterstützung bei Konflikten (insbesondere Landkonflikte) und Schutz der Menschenrechte.
Schutz der Rechte der Kleinbäuerinnen und -bauern Kleinbäuerinnen und -bauern sind oft dem Risiko ausgesetzt, von ihrem Land vertrieben zu werden. Einer von vielen Landkonflikten findet in Zacate Grande statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Halbinsel wehren sich dafür, dass sie ihr seit Generationen bewirtschaftetes Land und den Zugang zum Meer weiterhin nutzen können. HEKS unterstützt die Selbsthilfeorganisation der Kleinbäuerinnen und – bauern mittels Rechtshilfe und hilft ihnen bei der Verbesserung von Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft, der Fischerei und im Kleinstgewerbe.
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Recht auf Nahrung und sichere Existenz für ländliche Familien HEKS unterstützt die Kleinbauernfamilien dabei, ihre Parzellen optimal zu nutzen. Sie lernen lokal angepasste Techniken kennen, mit denen sie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen, Schädlinge mit natürlichen Mitteln bekämpfen und die Erträge erhöhen können. Im Rahmen eines innovativen Projektes in Pespire werden die produzierten Früchte zu Fruchtsäften verarbeitet und vermarktet. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lernen, ihr eigenes, lokales Saatgut zu vermehren und kontinuierlich zu verbessern, damit sie kein fremdes Saatgut zukaufen müssen und nicht in die Abhängigkeit von internationalen Saatgutmultis geraten.
Schutz und Verteidigung der Menschenrechte Wer sich für Gerechtigkeit einsetzt, lebt gefährlich. Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten werden gezielt eingeschüchtert und verfolgt. HEKS unterstützt deshalb die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen. Gruppen aus ländlichen Gemeinschaften werden ausgebildet mit dem Ziel, ihre Rechte eigenständig verteidigen zu können. Dank der Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Agape wird ein Beitrag geleistet zur Sensibilisie-
rung kirchlicher Mitarbeitender für Menschenrechtsfragen. Ebenfalls ein wichtiges Mittel zum Schutz der Menschenrechte ist die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung durch Lokalradios. HEKS unterstützt die Arbeit der beiden Lokalradios in Zacate Grande und Lepaterique. Ab 2017 möchte HEKS die verschiedenen Projekte unter dem Schwerpunkt «Verteidigung von Menschenrechten und Territorium» in einem Programm zusammenfassen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr 1 211 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 86 000.– 835.350 835.355 835.361 835.363 835.371 835.389 835.390
Departemente Choluteca, Valle und Francisco Morazán Region Guarumas Perspire, Choluteca Zacate Grande Lepaterique Süden Süden
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Einheimisches Saatgut züchten und verbreiten (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 120 000.–) Existenzsicherheit und Würde für Kleinbauernfamilien (Fr. 150 000.–) Lokal produzierte Fruchtsäfte für Schulen (Fr. 116 000.–) Verteidigung der Lebensgrundlagen (Fr. 60 000.–) Ein Lokalradio schützt die natürlichen Ressourcen (Fr. 58 000.–) Netzwerk zum Schutz und zur Verteidigung der Menschenrechte (Fr. 400 000.–) Kleinbauern testen und verbessern traditionelles Saatgut (Fr. 91 000.–)
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büro in Chennai von indischen Mitarbeitenden begleitet und unterstützt.
INDIEN HEKS Landesprogramm 363.000
Kultivierung und Vermarktung von Cashewnüssen und Fingerhirse Weitere Projekte fördern zusätzlich die Einbindung lokaler Kleinbauernfamilien in profitable Wertschöpfungsketten. Als erster Schritt lernen die Familien, ihr Land mit ökologischen Methoden zu bewirtschaften und ihre Produktion zu diversifizieren. Zurzeit fokussieren die HEKSPartnerorganisationen ihre Unterstützung auf die Wertschöpfungsketten von Cashewnüssen und Fingerhirse. Sie bieten Trainings zur verbesserten Produktion, Verarbeitung und Vermarktung an, fördern Gruppen von Produzentinnen und Produzenten sowie den Zugang zu subventionierten Produktionsmitteln. Damit wird den Kleinbauernfamilien der Zugang zum Markt ermöglicht und die Verkaufserträge werden vergrössert.
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Ernährungssicherheit bedeutet, täglich über Nahrung in ausreichender Quantität und Qualität zu verfügen, die selbstbestimmt erwirtschaftet wird. Dalits («Unberührbare») und Adivasi (Urbevölkerung) müssen sich den Zugang zu Land, Wasser und Bildung, zu naturnahen Landwirtschaftstechniken, zu medizinischer Versorgung und zu zusätzlichen Einnahmequellen durch Kleinprojekte noch immer erkämpfen. Zusammen mit lokalen Partnern unterstützt HEKS Dalit- und Adivasi-Familien in den langwierigen Verhandlungen mit den Behörden um Landzuteilung und um Zugang zu staatlichen Armutsbekämpfungsprogrammen. Des Weiteren fördert HEKS die nachhaltige Bewirtschaftung von Land sowie die Einbindung der Kleinbauernfamilien in profitable Wertschöpfungsketten. Die HEKS-Projekte sind in den südlichen Gliedstaaten Telangana und Andhra Pradesh sowie Karnataka und Tamil Nadu angesiedelt. Die Umsetzung des Programmes wird durch das HEKS-Koordinations-
Landrechtsforen für und mit Dalits und Adivasi Mithilfe der in Foren organisierten Partnerorganisationen erhalten Landlose Zugang zu Land und zu anderen landwirtschaftlichen Ressourcen wie Wasser, Saatgut und Kredite. Somit können ihre Lebensgrundlagen verbessert werden. Ziel ist die Existenzsicherung für Dalits und Adivasi. Dank Aufklärung und Ausbildung durch die HEKS-Partnerorganisationen stärken die Adivasi und Kleinbauernfamilien ihr Selbstbewusstsein: Vertreterinnen und Vertreter der Adivasi-Siedlungen und der Dorfgemeinschaften werden zusammengeführt, damit sie sich in Frauengruppen, Jugendgruppen, Gruppen von Landlosen und Bauerngruppen organisieren können. Sobald ein Stück Land errungen worden ist, erhalten die neuen Landbesitzenden eine Ausbildung in nachhaltiger Landwirtschaft: Gezieltes Wassermanagement verhilft zu höheren Erträgen; ein Gemüsegarten und Kleinvieh ermöglichen ein zusätzliches Einkommen. Wenn immer möglich, wird dazu der Staat im Rahmen von Armutsbekämpfungsprogrammen in die Pflicht genommen. Nebst der Unter-
stützung der Kleinbauernfamilien liegt das Hauptaugenmerk von HEKS in der aktuellen Phase auf der institutionellen Stärkung der Landrechtsforen in drei Bundesstaaten. Aus der Landrechtsbewegung entstanden, entwickeln sich die Foren heute zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kleinbauernfamilien sowie zu einer verlässlichen Informationsquelle für Medienschaffende und Behördenvertreterinnen und -vertreter.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 933 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 11 400.– 630.358 630.359 630.360 630.361
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Andhra Pradesh Karnataka Andhra Pradesh Karnataka
Adivasi kultivieren und vermarkten Cashewnüsse (HEKS Projektbudget 2017 Fr. 65 000.–) Dalits und Adivasi kultivieren und vermarkten Fingerhirse (Fr. 15 000.–) Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen (Fr. 406 000.–) Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen (Fr. 233 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
KAMBODSCHA HEKS Landesprogramm 365.200
Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Achtzig Prozent der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten. HEKS unterstützt Projekte in den fünf Provinzen Kampong Chhnang, Kampong Speu, Prey Veng, Pursat und Tbong Khmum.
Ausbildung in der Landwirtschaft Bäuerinnen und Bauern lernen nachhaltige Landwirtschaftstechniken kennen und anwenden; dazu zählen unter anderen die Herstellung von Kompost, die Verwendung von Gründünger, neue Reisanbaumethoden sowie eine naturschonende Schädlingskontrolle. Mit einer ökologischen Landwirtschaft können Kleinbauernfamilien ihre Ernteerträge erhöhen, Kosten senken und neue Einkommensquellen erschliessen. Forschung und Ausbildung für Kleinbäuerinnen und -bauern In Kambodscha sind die Reis- und Gemüseerträge sehr niedrig, unter anderem, weil das Saatgut nicht an die lokalen Bedingungen angepasst ist. Das von HEKS unterstützte Forschungszentrum Larec erforscht und produziert passendes Saatgut, z.B. für Reis, Bohnen, Melonen und Chili, das von speziell ausgebildeten Bäuerinnen und Bauern in den Projektdörfern vermehrt wird, um es anschliessend den Kleinbauernfamilien zur Verfügung zu stellen. Die HEKS-Partnerorganisation
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Zugang zu Bewässerungsanlagen Um die Landwirtschaftserträge zu erhöhen, werden alte, versandete Kanäle und erodierte Dorfteiche wiederhergestellt. Eine verbesserte Bewässerung ermöglicht den Bäuerinnen und Bauern eine grössere Reisernte, nachhaltigen Gemüsebau sowie Zwischenkulturen auf den Reisfeldern. Ziel ist es, dass die Bauernfamilien einen Teil der Ernte verkaufen können.
Sacred führt zudem ein Ausbildungszentrum, in dem Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bessere Anbaumethoden kennenlernen. Zugang zu Märkten Bevor ein Produkt produziert wird, werden die Verkaufsmöglichkeiten auf den lokalen Märkten abgeklärt. So wissen die Bäuerinnen und Bauern, welche Reissorten, welches Gemüse oder welche Früchte sich gut verkaufen lassen. Zudem werden die Bäuerinnen und Bauern in der Lagerung und Weiterverarbeitung ihrer Produkte geschult. Stärkung der Dorfgemeinschaften Mit der Gründung von Dorfkomitees und Interessengruppen treiben die Bewohnerinnen und Bewohner ihre eigene Entwicklung voran. HEKS unterstützt sie dabei, Projekte zu planen und durchzufüh-
ren, welche die Lebensumstände auf dem Land verbessern helfen. Die Menschen erhalten auch wichtige Informationen zu ihren Rechten und Pflichten als Bürgerinnen und Bürger. Im Zuge der politischen Dezentralisierung, die momentan in Kambodscha stattfindet, ist die Stärkung der ländlichen Gemeinschaften sehr wichtig, damit diese gut organisiert auf die politischen Prozesse Einfluss nehmen können. Stärkung des Dialogs und Bearbeitung von Konflikten Gegenseitiges Misstrauen sowie ungelöste Konflikte (u.a. um Ressourcen) haben eine lähmende Wirkung auf die ländliche Entwicklung Kambodschas. HEKS fördert die Weiterbildung von Zivilgesellschafts- und Behördenvertreterinnen und -vertretern sowie von Mitgliedern traditioneller Schlichtungsgremien in Sachen Konfliktbearbeitung und Friedensförderung.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr.1 262 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 110 500.– 652.102 652.103 652.106 652.318 652.323 652.325 652.326
Kampong, Chhnang und Kampong Speu Prey Veng Pursat Kampong Chhnang Tbong Khmum, Tbong Khmum Provinz Kampong Chhnang Kampong Chhnang und Pursat
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 225 000.–) Mehr Einkommen und Mitbestimmung für Bauernfamilien (Fr. 190 000.–) Bauernbetriebe produzieren vielfältig und profitabel (Fr. 150 000.–) Einheimisches Saatgut erforschen und verbreiten (Fr. 84 000.–) Ergiebigere Pfeffer-Ernten für Kleinbauernfamilien (Fr. 158 000.–) Bauern machen Land- und Wasserkonflikte publik (Fr. 121 000.–) Ländliche Gemeinden regeln den Zugang zu Land und Wasser (Fr. 97 000.–)
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KOLUMBIEN HEKS Landesprogramm 384.200
Die erfolgreich abgeschlossenen Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der linken Rebellenorganisation FARC lassen auf einen baldigen Frieden hoffen. Der Vertrag muss jetzt aber zuerst umgesetzt werden. Leider zeichnen sich bereits neue Konf likte ab. Ursache und Hauptproblem ist das extreme Wohlstandsgefälle, soziale Ungerechtigkeiten und die Armut breiter Bevölkerungskreise. 32 Prozent der Bevölkerung Kolumbiens gelten als arm. Friedensförderung, Ernährungssicherung und Einkommensförderung Die Aktivitäten von HEKS konzentrieren sich auf den Nordosten des Landes. In dieser Region werden sehr heftige bewaffnete Konflikte ausgetragen. HEKS hilft intern vertriebenen Rückkehrerinnen und Rück-
kehrern, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Dabei unterstützt HEKS ländliche Gemeinschaften beim Zugang zu Land und Wasser sowie bei der Verteidigung des Territoriums und der Umwelt vor Megaprojekten. Bei der Einkommensförderung für Kleinbauernfamilien geht es vor allem um die Förderung der ökologischen Produktion und Vermarktung. Schutz des einheimischen Saatgutes Zentral für den ökologischen und diversifizierten Anbau ist der Schutz und Gebrauch von einheimischem Saatgut. Aufgrund einer Verordnung (Ley 970) ist der Anbau von traditionellem Saatgut für den Verkauf verboten. Für den kommerziellen Anbau darf nur «zertifiziertes» Saatgut verwendet werden. Dies ist vor allem Hybrid- oder gentechnisch verändertes Saatgut der multinationalen Saatgutfirmen. HEKS unterstützt einerseits die Partnerorganisation Grupo Semillas, welche 120 Kleinbauern und -bäuerinnen in den Bereichen Produktion und Konservierung des traditionellen Saatguts ausbildet und sich für eine Änderung des Gesetzes enga-
giert. Andererseits unterstützt HEKS die Erarbeitung einer Lobbystrategie des Bauernbündnisses «Cumbre Agraria», um erfolgreich Einfluss auf die öffentliche Politik zu nehmen. Ein besonderer Akzent wird auf das Recht auf Nahrung gelegt, unter anderem durch eine enge Zusammenarbeit mit FIAN. Mit Lobbyarbeit werden von der Regierung konkrete Massnahmen gefordert, um die Ernährungssituation der Bevölkerung zu verbessern. Frauen sichern Überleben und Frieden In der Region Magdalena Medio arbeitet HEKS mit der Frauenorganisation OFP (Organización Femenina Popular) zusammen. Diese unterstützt Frauen dabei, selbstständig ein kleines Einkommen zu erwirtschaften. Beispielsweise, indem sie Lebensmittel verarbeiten, Sojaprodukte oder ein Reisgetränk herstellen sowie Kleintiere (Hühner) halten. Zirka 200 Frauen können so ihr Einkommen steigern und die Ernährung ihrer Familie dadurch verbessern. OFP begleitet auch den Wiedergutmachungsprozess für Frauen, die Opfer des bewaffneten Konflikts wurden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 938 000.– Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 94 600.– 842.353 842.366 842.372 842.376 842.378 842.381 842.382 842.383
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Landesweit Magdalena Medio /Santander Santander /Magdalena Medio Landesweit Magdalena Medio Santander Santander und landesweit Santander
Schweizer Lobbyarbeit für Menschenrechte (HEKS Projektbudget 2017 Fr. 27 000.–) Schutz durch internationale BeobachterInnen (Fr. 25 000.–) Recht auf Nahrung einfordern (Fr. 70 000.–) Schweizer Friedensprogramm in Kolumbien (Fr. 20 000.–) Frauen fordern das Recht auf Nahrung ein (Fr. 120 000.–) Förderung der Artenvielfalt und Honigproduktion (Fr. 120 000.–) Bauernfamilien verteidigen ihr traditionelles Saatgut (Fr. 93 000.–) Bäuerinnen produzieren ökologisch Früchte und Gemüse (Fr. 100 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
KONGO HEKS Landesprogramm 378.801
Die Geschichte der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ist seit 1994 geprägt von Kriegen und ihren Folgen wie ermordete Zivilpersonen, vergewaltigte Frauen und Kinder, Plünderungen und zerstörte Dörfer. In der Provinz Nord Kivu, in der HEKS tätig ist, finden immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Rebellengruppen – auch aus den Nachbarländern Ruanda und Uganda – und der kongolesischen Armee statt. HEKS steht der leidgeprüften Zivilbevölkerung zur Seite und unterstützt sie dabei, ihre Ernährungssituation zu verbessern, ihr Einkommen zu erhöhen und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu stärken.
Zugang zu Land Die meisten Bauernfamilien, die von HEKS unterstützt werden, haben keine Eigentumsrechte für die Felder, die sie bewirtschaften und damit auch keinen gesicherten Zugang zu Land. HEKS klärt die Bevölkerung über ihre Landrechte auf, damit sie diese bei den Behörden einfordern können. Bäuerinnen und Bauern, welche sich in ei-
nem Landkonflikt befinden, werden juristisch begleitet, damit sie für ihr Land einen Landtitel oder einen Pachtvertrag zu guten Konditionen erhalten. Auch die Provinzund Lokalbehörden werden über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern rund um den Zugang zu Land aufgeklärt. Prävention von sexueller Gewalt In Rutshuru und Masisi unterstützen die Partnerorganisationen von HEKS Überlebende von sexueller Gewalt und behandeln sie nach neusten medizinischen Erkenntnissen. Fast immer ist eine psychologische Betreuung notwendig. Im Beratungszentrum können die Frauen auch einige Nächte bleiben. Nach einer Vergewaltigung erhalten die Frauen Medikamente zur Verhütung von Infektionen und Geschlechtskrankheiten. Wenn eine Operation notwendig ist, werden die Kosten übernommen, insbesondere im Falle von Fisteln und Verletzungen. Wichtig ist zudem die rechtliche Unterstützung, um gegen die Straflosigkeit der Täter zu kämpfen. Die Prävention von sexueller Gewalt ist ein wichtiges Ziel des Projektes. Dies soll durch verschiedene Massnahmen erreicht werden.
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Hilfe zur Selbsthilfe für Bauernfamilien In Rutshuru hat HEKS gemeinsam mit seiner Partnerorganisation verschiedene Bauernvereinigungen aufgebaut. Dank naturnaher Landwirtschaft verbessern die
Bauernfamilien ihre Ernten. Mit Vieh und Fischzucht sowie dem Aufbau von kleinen Unternehmen stabilisieren sie ihre Lebensgrundlagen nachhaltig. In Bildungszentren werden die Mitglieder der Bauernvereinigungen und weitere Interessierte in Lesen und Schreiben, in Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht sowie in Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften unterrichtet. Junge Erwachsene werden zu Landwirten ausgebildet oder in handwerklichen Berufen wie Schreiner, Maurer oder Schneiderinnen angelernt. Eine weitere Partnerorganisation kümmert sich in Masisi um die besonders verletzlichen Frauen eines Pygmäen-Volkes. Sie werden dabei unterstützt, ihre Lebensgrundlagen zu sichern und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus eigenem Anbau ein Einkommen zu generieren.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 885 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 128 900.– 788.338 Rutshuru Prävention von sexueller Gewalt (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 100 000.–) 788.339 Masisi Prävention von sexueller Gewalt (Fr. 80 000.–) 788.348 Capp-T Dank Marktstudie mehr Einkommen für KleinproduzentInnen (Fr. 50 000.–) 788.355 Nord Kivu Landrechte kennen und einfordern (Fr. 60 000.–) 788.359 Rutshuru KleinproduzentInnen bringen Mais und Maniok auf den Markt (Fr. 190 000.–) 788.362 Masisi Nahrung und Einkommen für geschwächte Familien in Masisi (Fr. 50 000.–) 788.373 Crong Konfliktherde des Alltags aufspüren und entschärfen (Fr. 100 000.–)
NIGER HEKS Landesprogramm 375.600 HEKS ist seit der grossen Dürre der siebziger Jahre in Niger tätig. HEKS unterstützt die Landbevölkerung in den Regionen Tahoua und Maradi in ihrem Bestreben nach besseren Lebensbedingungen und einem besseren Schutz vor zukünftigen Dürren.
Entlang von festgelegten Durchgangspassagen für Viehherden finanziert HEKS den Bau von Brunnen für Viehzüchterfamilien und deren Viehherden. HEKS fördert den Gemüseanbau in der Trockenzeit und insbesondere den Anbau des Moringa baums sowie die Vermarktung seiner Erzeugnisse. Moringablätter bereichern den Speiseplan der Familien, bringen ein Zusatzeinkommen und verringern die Abhängigkeit von der oft ungenügenden Hirse- und Sorgho-Ernte. Bauern- und Viehhalterfamilien machen ihre Äcker und die Viehweiden mit erprobten Techniken fruchtbarer und schützen sie gegen Erosion. Der Aufbau und die Stärkung von Landrechtskommissionen tragen massgeblich zur Verhinderung von Konflikten zwischen Viehhalter- und Ackerbaufamilien bei. Sie spielen auch eine wichtige Rol-
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Friedliches Zusammenleben und lokale Entwicklung Längst nicht alle Dörfer und Weiler besitzen einen Brunnen, oft müssen die Menschen ihr Wasser aus verschmutzten Wasserlachen schöpfen. HEKS unterstützt
deshalb den Bau von Latrinen für Schulen und Krankenstationen sowie saubere Brunnen. Damit werden hygienischere Verhältnisse geschaffen und das Krankheitsrisiko vor allem für Kinder gesenkt. Die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung zu Gesundheits- und Präventionsfragen spielen neben dem Vorhandensein von Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen eine entscheidende Rolle für die Verbesserung der Gesundheit von Kleinkindern. Insbesondere gilt es, nebst den Müttern auch deren Ehemänner mit ins Boot zu holen und sie genauso über die Wichtigkeit und den Zusammenhang zwischen Hygiene und Gesundheit zu informieren. Denn oftmals entscheiden die Ehemänner über gewisse Haushaltsausgaben wie Seife, den Bau einer Latrine oder den Besuch eines Gesundheitszentrums.
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le bei der korrekten Anwendung der Gesetzestexte zur Landnutzung. Schutz und nachhaltige Nutzung der Doum-Palme Das Goulbi N᾿Kaba-Tal war früher reich an Doum-Palmen. Doch seit einigen Jah-
ren sinkt deren Zahl massiv, weil die Palmen von der Bevölkerung zu intensiv genutzt und teilweise auch abgeholzt werden: Da die Hirseernten wegen Regenmangels in den letzten Jahren sehr schlecht ausfielen und die Weideflächen für die Viehherden nicht ausreichten, setzen die Familien
auf den Verkauf von Palmenprodukten, um zu überleben. Die Nutzung der DoumPalmen ist für viele Familien eine Möglichkeit, ihr Einkommen zu verbessern. HEKS unterstützt sie dabei, die Palmen zu schützen und sich so langfristig diesen Zusatzverdienst zu sichern.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 555 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 95 900.– 756.329 Tahoua Familien vermarkten Moringa (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 112 000) 756.338 Maradi, Departemente Schutz für nomadische Viehzüchterfamilien (Fr. 431 000.–) Mayayi und Dakoro 756.343 Maradi Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im N᾿Goulbi Kaba-Tal (Fr. 326 000.–) 756.349 Tahoua, Maradi Familienväter für Gesundheit und Hygiene sensibilisieren (Fr. 140 000.–) 756.350 Maradi, Departement Mayayi Moringa- und Gemüseanbau (Fr. 100 000.–) 756.351 Maradi, Departement Mayayi Stabile Nahrungsgrundlagen für Mensch und Tier (Fr. 90 000.–) 756.352 Tahoua, Departement Gesunde Kinder dank Trinkwasser und Latrinen (Fr. 31 000.–) Guidan Iddar 756.353 Maradi, Departemente Wasserversorgung und sanitäre Anlagen für zwölf Dörfer (Fr. 65 000.–) Mayayi und Dakoro
PALÄSTINA / ISRAEL HEKS Landesprogramm 360.501
HEKS möchte im Nahen Osten dazu beitragen, die negativen Folgen der Konflikte auf die Gesellschaft zu mildern und einen Frieden zu fördern, der auf Gerechtigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte aufbaut. Sowohl innerhalb Israels wie im von Israel besetzten Westjordanland und Gaza gibt es grosse Bevölkerungsgruppen, deren Zugang zu Land eingeschränkt ist oder die von Enteignungen und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage bedroht sind. In den letzten Jahren hat zudem sowohl in Israel wie im besetzten Palästina der Druck auf zivilgesellschaftliche Organisationen und Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zugenommen.
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Open Forum: Friedens- und Menschenrechtsarbeit Das Open Forum ist eine Plattform für israelische und palästinensische Partnerorganisationen, die sich für eine Konfliktlösung auf Basis der Menschenrechte einsetzen. Die verschiedenen Organisationen treffen sich regelmässig, um gemeinsame Strategien und Projekte zu entwickeln. Diese haben zum Ziel, allmählich jene Strukturen, Systeme, Einstellungen und Ideologien zu verändern, die den Konflikt und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen aufrechterhalten. Das bedeutet, die Zivilbevölkerung Israels und Palästinas für die Ursachen des Konflikts zu sensibilisieren, mögliche Lösun-
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gen auf der Basis der Menschenrechte aufzuzeigen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu stärken. Besondere Schwerpunkte sind der Zugang zu Land und die Rechte der Flüchtlinge und intern Vertriebenen. Auch in Gaza unterstützt HEKS zwei palästinensische Partnerorganisationen, die sich für die intern Vertriebenen einsetzen. Tausende von Menschen leben nach wie vor in behelfsmässigen Unterkünften oder sind bei Verwandten untergekommen. Während 80 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, sind die intern Vertriebenen zusätzlichen Problemen ausgesetzt. Deshalb unterstützt HEKS den Aufbau einer
Organisation der intern Vertriebenen, damit sie sich für ihre Anliegen und Rechte gemeinsam einsetzen können. Jugendliche und junge Erwachsene, die in besonders stark vom Krieg zerstörten Stadtteilen und Dörfern leben, werden darin unterstützt, eigene kleine Initiativen zu realisieren, um ihre Situation zu verbessern, ihre Fähigkeiten zu fördern und der Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen. So wurden beispielsweise aus alten Autobatterien Beleuchtungen hergestellt, sodass die Jugendlichen am Abend bei Stromausfällen trotzdem Hausaufgaben machen können. Eine zweite Organisation in Gaza, die von HEKS unterstützt wird, setzt sich für die Rechte von intern Vertriebenen gegenüber Behörden ein und ver-
sucht, deren Situation durch gezielte Aufklärung zu verbessern. EAPPI: Ökumenisches Begleitprogramm Im Rahmen des EAPPI-Programms des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖKR) leisten jedes Jahr bis zu zwölf Schweizer Menschenrechts-Beobachterinnen und – Beobachter zusammen mit Teilnehmenden aus anderen Ländern einen dreimonatigen freiwilligen Einsatz in den besetzten Gebieten. Ihre Präsenz schützt die Bevölkerung und lokale Organisationen vor Übergriffen und stärkt deren gewaltfreies Engagement für einen gerechten Frieden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 835 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 74 800.– 605.323 Palästina, Israel EAPPI 605.325 Palästina, Israel
SENEGAL HEKS Landesprogramm 376.400 Anbau von Gemüse und Früchten Ein wichtiges Ziel von HEKS ist die Verbesserung der Einkommen von Gemüse und Früchte produzierenden Bauernfamilien. Viele produzieren mit ökologischen Methoden. Bis jetzt ist es ihnen jedoch noch nicht gelungen, bessere Preise für die gesund produzierten Produkte zu erzielen. Mit der Erschliessung von neuen Märkten und der Professionalisierung im Vermarktungsbereich soll diese wichtige Lücke geschlossen werden. Ländliche Basisorganisationen im Ferlo HEKS unterstützt den Auf bau und die Stärkung von Frauenvereinigungen und Basisorganisationen. Auf diese Art wird beispielsweise die Wasserversorgung durch geschulte und gut funktionierende Brunnenkomitees sichergestellt, die Ausbildung von Dorfhebammen unterstützt und es werden Alphabetisierungskurse in der Sprache Pulaar sowie Französischkurse angeboten. Ressourcenschutz Die zum Teil verödeten und erodierten Böden führen vielerorts zu einer ökologischen Verarmung, welche die Einkommensgrundlage der Familien bedroht. HEKS unterstützt deshalb verschiedene
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Ökumenisches Begleitprogramm HEKS/Peace Watch Schweiz, Patronat des SEK (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 230 000.–) Open Forum für Konflikttransformation (Fr. 1 300 000.–)
Massnahmen zur Wiederbelebung und zur Aufforstung. Wild wachsende Nutzund Heilpf lanzen sichern ein Einkommen. Heute sind viele dieser Pflanzen verschwunden oder selten geworden. Frauengruppen werden beim Anlegen von Baumschulen unterstützt. Auf Parzellen, für die sie dank Hilfe einen offiziellen Landtitel erhalten haben, pf lanzen sie die in den Baumschulen gewachsenen einheimischen Baumarten und Medizinalpf lanzen. Schutz der Mangroven im Saloum-Delta Das Saloum-Delta wurde 1981 von der senegalesischen Regierung zum Biosphärenreservat erklärt. Seit 2011 gehört es zudem zum UNESCO-Welterbe. Dennoch schwinden die Mangrovenbestände jährlich und die Populationen der Austern, Muscheln, Crevetten und anderen Meerestieren, die in den Mangrovenwäldern leben, sind gefährdet – und damit auch eine wichtige Nahrungs- und Einnahmequelle für die Bevölkerung.
Kleinbauernfamilien verteidigen ihr Land Private Investoren und auch der Staat eignen sich Ländereien an, für welche die Bevölkerung keine offiziellen Landtitel besitzt. Diese ungesetzliche Landnahme hat sich in den letzten Jahren enorm verschärft. In Thiès lebt die Dorfbevölkerung in Angst, ihre Parzellen zu verlieren: Für den neu gebauten Flughafen entstehen zahllose Zulieferbetriebe sowie nötige Infrastrukturen. Somit steigen die Bodenpreise in der Folge ins Unermessliche. HEKS unterstützt die Bevölkerung darin, ihre Interessen gegenüber staatlichen und privaten Grossprojekten geltend zu machen und diese bei der Kommission, die mit der laufenden Bodenrechtsreform beauftragt ist, schriftlich zu deponieren.
HEKS unterstützt den Schutz der Mangroven und die Einkommenssicherung der Bevölkerung. Es gilt, Lösungen zu finden, wie die Mangroven bewirtschaftet werden können, ohne dass sie Schaden nehmen. Auch die verbesserte Verarbeitung der Meeresfrüchte und deren faire Vermarktung sind eine Priorität. Um die Mangroven vor Holzschlag für Brennholz zu schützen, pf lanzt die Bevölkerung am Dorfrand ein Wäldchen aus schnell wachsenden Bäumen, die Brennholz liefern.
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Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 1 191 000.– Fr. , Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 97 500.– 764.302 764.305 764.316 764.322 764.335 764.337 764.341
Diender, Keur Moussa Ferlo Popenguine Ferlo Fatick Thiès Ferlo
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Förderung ökologischer Landwirtschaft (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 100 000.–) Viehzüchterfamilien im Ferlo organisieren sich (Fr. 142 000.–) Frauen der Petite Côte setzen auf Wildpflanzen (Fr. 103 000.–) Weiterbildung und Starthilfen für Frauen- und Basisgruppen (Fr. 200 000.–) Bewohnerinnen und Bewohner des Saloum-Deltas schützen ihre Mangroven (Fr. 104 000.–) Kleinbauernfamilien vertreten ihre Interessen bei Bodenrechtsfragen (Fr. 100 000.–) Viehzüchterfamilien verteidigen ihr Recht auf Weideland (Fr. 52 000.–)
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SIMBABWE HEKS Landesprogramm 376.801
Simbabwe durchlebte eine schlimme wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise, die ihren Höhepunkt im Jahr 2008 erreicht hat. Nun erholt sich das Land langsam, bleibt jedoch sehr instabil. Die Wirtschaft hat Mühe, wieder in Schwung zu kommen. Das HEKS-Landesprogramm hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen in den ländlichen Gebieten zu leis-
ten und das Mitwirken dieser Menschen beim Aufbau einer friedlichen Gesellschaft zu unterstützen. Ernährungssicherung In seinen Landwirtschafsprojekten fördert HEKS die ökologische Landwirtschaft. Durch verbesserte Anbaumethoden kann Wasser eingespart und auf chemische Dünger, Insektizide und Pestizide verzichtet werden. Dank diesem Projekt wird auch die Situation für Kleintiere verbessert. Aspekte der Pflege und Fütterung werden ebenfalls geschult. Die ausgebildeten Frauen und Männer geben ihr Wissen anschliessend in ihrer Dorfgemeinschaft weiter.
Konfliktbewältigung Der Alltag vieler Menschen in Simbabwe ist von Gewalt geprägt. Mit einem Sonderprogramm zur Friedensförderung für Jugendliche fördert HEKS die gewaltfreie Beteiligung der Jugend am Wandlungsprozess. Im Zentrum stehen gewaltfreie Konfliktlösungen, die Stärkung von Jugendorganisationen, Hilfe für Gewaltopfer und die Verankerung der Menschenrechte. Mit Gemeinschaftsgärten und einem Rechtsbeistand für Bauernfamilien im Bereich der Landrechte leisten die Partnerorganisationen einen wichtigen Beitrag zum friedlicheren Zusammenleben im Projektgebiet. Die Sensibilisierung im Bereich HIV/Aids ist in vielen Projekten Thema. Die ländliche Bevölkerung erhält wichtiges Wissen über die Krankheit HIV/ Aids.
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Berufsausbildung und neue Arbeitsplätze Im Bezirk Matobo unterstützt HEKS Jugendliche und junge Erwachsene dabei, eine Erwerbsarbeit zu erlernen. Unsere Partner unterstützen junge Frauen und Männer im Bemühen, einen handwerklichen Beruf zu erlernen und das nötige geschäftliche Wissen zu erwerben, um damit eine berufliche Perspektive zu haben. Zugang zu Wasser, Latrinen und verbesserter Hygiene Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in der Projektregion ein schwieriges Unterfangen, da sich das Grundwasser tief im Boden befindet und die Regenzeit kurz ist. Deshalb startet HEKS ein WASH (Water, Sanitation, Hygiene)-Projekt, um den Zugang zu Trinkwasser für die ländliche Bevölkerung mittels Bohrungen von Brunnen und der Wiederherstellung von defekten Brunnen zu gewährleisten. Es werden auch Latrinen in Schulen gebaut und der Bau von Familienlatrinen gefördert sowie Hygienekampagnen durchgeführt. Mit Trinkwasser, Zugang zu Latrinen und einem besseren Verständnis für den Zusammenhang von schlechter Hygiene und Krankheiten soll die Gesundheit der Menschen, vor allem der Kinder und Mütter, verbessert werden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 300 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 53 200.– 768.335 Matobo 768.336 Matobo 768.348 Matobo 768.351 Landesweit 768.352 Matobo 768.359 Matobo 768.365 Matabeleland, South Province 768.371 Matobo
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Gemeinschaftsgärten für ein friedliches Zusammenleben (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 120 000.–) Rechtsbeistand für Bauernfamilien bei Landfragen (Fr. 100 000.–) Jugendliche in Matobo zu Kleinunternehmern und –unternehmerinnen ausbilden (Fr. 150 000.–) Jugendlichen eine Stimme geben (Fr. 70 000.–) Neue Anbautechniken und Marktzugang für Kleinbauernfamilien (Fr. 130 000.–) Bauernfamilien fordern ihre Rechte ein (Fr. 110 000.–) Trinkwasser und Latrinen für Dörfer und Schulen, (Fr. 230 000.–) Bauernfamilien verbessern die Haltung von Kleintieren (Fr. 100 000.–)
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SÜDSUDAN HEKS Landesprogramm 377.400
Der seit Juli 2011 vom Sudan unabhängige Südsudan ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Die HEKS-Schwerpunktprovinz Central Equatoria liegt inmitten der Region, die während des Bürgerkriegs von 1982 bis 2005 bitter umkämpft war. Die mit der Unabhängigkeit verbundenen Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben waren gross. Doch hat sich ein interner Machtkampf im Dezember 2013 zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar zu einem internen Konflikt entwickelt, welcher sich von der Hauptstadt Juba aus auf die nördlichen Provinzen ausgebreitet hat. Dieser erneute Konflikt hat be-
reits über 10 000 Menschen das Leben gekostet und mehr als 2,3 Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben (1,7 Millionen intern Vertriebene, 647 800 Flüchtlinge, Stand IOM, Januar 2016). Der Friedensprozess zwischen der südsudanesischen Regierung und der Opposition hat bisher zu keiner Konfliktlösung geführt. Unterstützung für Kleinbauernfamilien Die HEKS-Projekte werden in der Provinz Central Equatoria in vier Distrikten durchgeführt, welche bisher vom Konflikt nicht direkt betroffen sind. Zusammen mit seinen Partnerorganisationen unterstützt HEKS die ländliche Bevölkerung in unterschiedlichen Bereichen: Latrinen und Brunnen verbessern die Hygiene und damit die Gesundheit der Familien. Die Schulung der Bäuerinnen und Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft sowie in Fisch- und Viehzucht stabilisieren die Lebensgrundlagen, verbessern die Ernährungssituation und
ermöglichen ein Einkommen. Bauernfamilien erhalten zudem Saatgut und Werkzeug und Fischerfamilien Netze zu vergünstigten Preisen. Alphabetisierung, Berufsausbildung und friedensfördernde Massnahmen helfen, die Zivilgesellschaft zu stärken und den Frieden zu festigen. Zudem engagiert sich HEKS im Bereich Zugang zu Land. Die Gefahr ist gross, dass Menschen aus ihren Dörfern vertrieben und ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, damit Firmen Landwirtschaft für den Export betreiben können. Die betroffenen Kleinbauernfamilien werden informiert und dazu befähigt, ihre Rechte auf einen gesicherten Zugang zu Land einzufordern. Viele der Begünstigten sind Familien, die seit der Unabhängigkeit aus den angrenzenden Ländern in ihre Heimat zurückgekehrt sind und sich dank der Unterstützung eine neue Existenz aufbauen können.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 1 380 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 54 700.– 774.347 774.349 774.356 774.360
Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria Central Equatoria
Alphabetisierung und Starthilfen für Frauen in Laianya County (Fr. 160 000.–) Ergiebigere Ernte für Bauernfamilien in Yei River County (Fr. 140 000.–) Trinkwasser und bessere Hygiene für Familien in Juba County (Fr. 70 000.–) Trinkwasser und Latrinen für Familien in Yei County (Fr. 240 000.–)
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Stand Sept. 2016: Projekte sistiert. Bitte anfragen.
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BILDUNG HEKS Bildungsprogramm 302.035
Stärkung des ökumenischen Netzwerkes durch Bildung HEKS unterstützt das Diakonia-Stipendienprogramm des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK). Dieses unterstützt Aus-
und Weiterbildungen von Einzelpersonen und Gruppen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Damit stärkt HEKS die institutionellen Kapazitäten der Partnerkirchen für ihren diakonischen Auftrag. Ökumene lernen Bossey ist eine multikulturelle und mehrsprachige ökumenische Ausbildungsstätte. Studentinnen und Studenten aus den ÖRK-Partnerkirchen absolvieren in Bossey ein ökumenisches Studienprogramm. Durch Zusammenleben, Vorlesungen an der theologischen Fakultät der Universität Genf und gemeinsame spirituelle Erfahrungen setzen sich die 50 bis 60 Studierenden aus den unterschiedlichsten Konfessionen und Kulturen ganz konkret mit der Ökumene auseinander und leben sie.
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Weiterbildung von HEKS Partnerorganisationen Für ihre Entwicklung brauchen die Länder des Südens qualifizierte Fachkräfte, die den Aufbau einer starken Zivilgesellschaft unterstützen und die Bevölkerung bei der Realisierung ihrer Projekte begleiten. Nur so kann diese ihre Rechte geltend machen und ihre Lebensbedingungen verbessern. HEKS unterstützt die berufliche Qualifikation von Partnerorganisationen und ihren Mitarbeitenden. Institutionelles Lernen steht dabei im Vordergrund. Im Praxisaustausch vertiefen die Teilnehmenden ihr Wissen und entwickeln ihre Projektarbeit weiter. Wichtige Themen und Fragen
sind: Monitoring und Evaluation, nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung, Gemeindeentwicklung, Genderfragen und Frauenförderung, Aufbau von Nothilfebereitschaft, Klimawandel, Menschenrechte, Bürgerrechte und Friedensarbeit. Wenn angebracht und sinnvoll, werden auch individuelle Weiterbildungen unterstützt. Einzelne Mitarbeitende von Partnerorganisationen vertiefen ihr Wissen und ihre Praxiskenntnisse in Fachkursen, die – wenn immer möglich – vor Ort angeboten werden (z.B. Rechnungswesen, Management, Informatik, Erwachsenenbildung oder Kommunikation). Capacity Building ist ein wichtiges Kernelement aller Landesprogramme.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 245 000.–, Brot für alle-Beitrag 1 500.– 302.035 Afrika, Asien, Lateinamerika 900.387 Bossey 900.388
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Capacity Building der HEKS- Partnerorganisationen (HEKS-Projektbudget 2017 Fr. 145 000.–) Ökumenisches Institut (Fr. 50 000.–) Stipendienprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen (Fr. 50 000.–)
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Mission 21 Missionsstrasse 21 Postfach 270, 4009 Basel
Tel. 061 260 21 20 info@mission-21.org www.mission-21.org
Mission 21 Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit 70 Partnerorganisationen Zeichen der Hoffnung auf der Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und Frauenförderung im Mittelpunkt.
AFRIKA Mission 21 Kontinentalprogramm 100.1001 Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC) Die Allafrikanische Kirchenkonferenz ist durch ihre Verankerung in den meisten af-
rikanischen Ländern und durch gute Beziehungen zur Afrikanischen Union und anderen politischen Akteuren Afrikas eine wichtige zivilgesellschaftliche Stimme. Mission 21 unterstützt die AACC bei der Friedensförderung und Stärkung der Zivilgesellschaft. Zudem fördert Mission 21 die theologische Arbeit der AACC, von der die afrikanischen Partnerkirchen profitieren.
Programm für christlich-muslimische Beziehungen in Afrika (PROCMURA) PROCMURA leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und Förderung der Beziehungen zwischen christlichen und muslimischen Gemeinschaften in Afrika. Mission 21 unterstützt PROMCURA dabei, die friedliche Koexistenz zwischen Christen und Muslimen in Afrika zu fördern und zu sichern.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 103 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 5 500.– 100.1100 100.1200
Afrika Kontinental Afrika Kontinental
AFRIKA Mission 21 Kontinentalprogramm 100.1020
Allafrikanische Kirchenkonferenz Stärkung der Beziehung von Christen und Muslimen in Afrika
HIV/Aids: Gesundheit schützen, Menschenwürde bewahren Mission 21 unterstützt in Afrika HIV/ Aids-Projekte ihrer Partnerkirchen in der Demokratischen Republik Kongo, in Tansania, Kamerun, Nigeria sowie im Südsudan. Der kongolesische Gesundheits- und HIV-Experte Emery Mpwate begleitet die Projektpartner vor Ort, bietet Weiterbildungen an und stellt eine länderübergrei-
fende Vernetzung her. Schwerpunkt sind Präventions- und Aufklärungsprogramme, um Ansteckungen zu verhindern und gegen die Stigmatisierung Infizierter vorzugehen. Auch die Unterstützung von Menschen mit HIV/Aids und ihrer Angehörigen ist ein wichtiger Bereich: durch Selbsthilfegruppen, Mikrokredite oder Angebote für Waisenkinder.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 304 750.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 25 000.–
CHILE Mission 21 Kooperationsprogramm 426.1001 Soziale Ungleichheit Die sinkenden Rohstoffpreise haben Chiles Wirtschaftswachstum geschwächt. Der Wohlstand des Landes ist jedoch nach wie vor gross. Der Reichtum ist aber extrem ungleich verteilt: Chile ist weltweit eines der Länder mit den grössten sozialen Unterschieden. Darunter leiden besonders die einkommensschwachen Bevölkerungs-
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gruppen. Von politischen Entscheidungsfindungen sind sie häufig ausgeschlossen und ungenügend über ihre Rechte informiert.
Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft Alle Partnerorganisationen von Mission 21 leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der sozialen Ungleichheit. In den theologischen Bildungsprogrammen der Evangelisch-Theologischen Gemeinschaft von Chile (CTE) lernen Teilnehmende einen kritischen Umgang mit Glaubensinhalten und werden befähigt, sich für ein Leben in Würde zu engagieren. Andere Partnerorganisationen von Mission 21 sind im Bereich der Bürgerinnen-
und Bürgerbeteiligung tätig oder setzen sich für die Stärkung von Basiskompetenzen und Gendergerechtigkeit sowie für gewaltfreie Konfliktlösung ein. In diesen Projekten geht es in erster Linie darum, dass die Zielbevölkerung in der Lage ist, sich kritisch mit der eigenen Identität und mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich aktiv am öffentlichen Leben zu beteiligen. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung des Demokratieverständnisses und der Vermittlung von Werten. Nach wie vor unterstützt Mission 21 das langjährige Heilkräuterprogramm von SEDEC (Entwicklungs- und Ausbildungsdienst der Methodistischen Kirche Chiles). Dieses Programm fördert die alternative Medizin in der Region von Concepción.
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Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 291 900.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 68 200.– 426.1004 426.1007 426.1009 426.1010 426.1016 426.1018
Santiago, Concepción Santiago Santiago Concepción Santiago Santiago
DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO
Im Stich gelassene Bevölkerung Die Demokratische Republik Kongo ist ein riesiges Land. Es ist drei Mal grösser als Frankreich, weite Teile des Staatsgebiets sind von Regenwald bedeckt. Weil die Mittel für den Bau und Unterhalt von Strassen fehlen, sind die meisten Provinzen nur über Flüsse oder mit dem Flugzeug erreichbar. Die Provinz Kwango, in der Mission 21 sieben Projekte begleitet, ist eine Tagesreise von der Hauptstadt Kinshasa entfernt und hat für den Staat keine wirt-
© Mission 21 / Heiner Heine
Mission 21 Kooperationsprogramm 197.1001
Ausgebildet für die Arbeit in Basisgemeinschaften Ökumenisches Zentrum für soziale Gerechtigkeit Bildungszentrum zur Stärkung der Zivilgesellschaft Starke Frauen und heilende Kräuter Genderbewusstsein durch Bildung Gewalt überwinden durch Sensibilisierung
schaftliche Bedeutung. Die Bevölkerung im Kwango fühlt sich im Stich gelassen und wandert zu grossen Teilen in die Armutsviertel von Kinshasa aus. Die Evangelische Kirche im Kwango unterstützt die Gemeinschaft Die wichtigste Partnerorganisation von Mission 21 in der DR Kongo ist die Evangelische Kirche im Kwango (Communauté Évangelique du Kwango – CEK). Sie verbindet über 60 Dörfer mit mehr als 80 000 Menschen. Ihr Netzwerk bietet oft die einzige Verbindung der Dorfgemeinschaften zu den Behörden. Ihre Projekte ermutigen ländliche Familien, trotz Isolation für ein würdiges Leben einzustehen. In den Armutsvierteln von Kinshasa bleibt die CEK die bedeutendste Anlaufstelle für Menschen aus dem Kwango. Gemeinsam mit anderen Organisationen wirbt sie für die Rückkehr in die Region und fördert die Reintegration durch handwerkliche Weiterbildung und Alphabetisierungskurse. Koordinierte und gestärkte Zusammenarbeit Mission 21 garantiert ihren Partnerorganisationen eine professionelle Begleitung in der Planung und Realisierung der Projekte. Ein lokal bestens verankertes Koordinationsbüro bringt Zivilgesellschaft, Kirche und Behörden an einen Tisch und verbessert dadurch die Wirkung der gemeinsamen Arbeit. Wo spezifisches Fachwissen und Beratung gefragt sind, rekrutiert das Büro Beraterinnen und Berater und unterstützt sie bei Vorabklärungen und Evaluationen.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 762 100.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 82 500.– 197.1004 197.1021 197.1210 197.1803 197.1808 197.1809 197.1811 197.1813 197.1814 197.1817 197.1819
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Kinshasa Kwangoregion und Kinshasa Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion und Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion und Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion und Kinshasa Kwangoregion Kwangoregion und Kinshasa
Université Protestante: Eine gestärkte Zivilgesellschaft ist möglich HIV/Aids: Aufklärung und Bewusstseinsbildung Junge Erwachsene mit neuen Perspektiven Entwicklung durch Gemeinschaft Verbesserung der Bildung und sozialen Stellung von Frauen Handwerksschule Wamba-Luadi Programmentwicklung und Koordination in der DR Kongo Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt Pädagogische und materielle Unterstützung von Schulen Gesundheit: Grundversorgung für die Bevölkerung Starke und kompetente Partner in der DR Kongo
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GHANA Mission 21 Projekt 130.1106
Ländliche Gesundheitsversorgung Die Presbyterian Church of Ghana (PCG) führt Gesundheitszentren, Basisgesundheitsdienste, Distriktkrankenhäuser, Kliniken und Krankenpflegeschulen. Die Gesundheitsdienste der PCG sind oft die einzige Möglichkeit für arme Patientinnen
und Patienten, medizinische Behandlung zu erhalten. Der «Poor and Sick Fund» unterstützt Menschen, die keine staatliche Krankenversicherung haben und sich medizinische Versorgung nicht leisten können.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 11 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 3 000.–
INDIEN Mission 21 Kooperationsprogramm 224.1101
Bildung: Ein Ausweg aus der Not Indien war eines der ersten Einsatzgebiete der Basler Mission, des grössten Trägervereins von Mission 21. Obwohl das Land heute eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist, kann rund ein Drittel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben. Besonders be-
troffen sind Mädchen und junge Frauen. Die Kirche von Südindien setzt sich für bessere Bildungschancen von Mädchen und für praxisnahes Lernen der benachteiligten Bevölkerung ein.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 11 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 9 000.– Südindien Südindien
INDONESIEN, MALAYSIA & HONGKONG Mission 21 Kooperationsprogramm 225.1001 Überwindung von struktureller Gewalt und Ungerechtigkeit In Indonesien, Malaysia und Hongkong erleidet die Demokratisierung Rückschläge. Lokale und regionale Konflikte brechen auf. Ursachen sind Formen struktureller Gewalt und Ungerechtigkeit: Armut und eine krass ungleiche Verteilung materieller Güter, Diskriminierung von Frauen, ethnischen und religiösen Minderheiten sowie Korruption. Damit einher geht die Einschränkung oder Verweigerung grundlegender Rechte wie das Recht auf Bildung, traditionelle Landrechte oder die freie Religionsausübung. Mission 21 unterstützt den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Angehörigen verschiedener Religionen sowie die Förderung von Frauen. Diese Schwerpunkte liegen allen Projekten des Kooperationsprogramms zugrunde, welche auf die Überwindung von Gewalt und Ungerechtigkeit abzielen.
Schutz und Förderung indischer Mädchen Praxisnahes Lernen
dung und betreiben Wohnheime. Denn die Schulgebühren sind hoch, die nächste Schule liegt oft weit entfernt. Dank der Ausbildung zu Lehrpersonen, Krankenpflegern, Ärztinnen oder Technikern tragen die jungen Menschen später zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei. Über die Hälfte der Stipendien ist für Mädchen bestimmt. Einkommen durch Handwerk Viele Menschen in Indonesien und Sabah/ Malaysia haben kaum Einkommen. Alleinstehende oder verwitwete Mütter geraten besonders schnell in die Armut. Mission 21 baut mit ihren Partnerorganisationen ein
Netzwerk auf, welches Frauen hilft, sich in Gruppen zu organisieren und ihre Flecht- und Näh-Produkte zu verkaufen. In Schulungen entwickeln die Frauen neue Produkte bis zur Marktreife. Um die Nach haltigkeit zu gewährleisten, schulen Expertinnen und Experten unter Leitung des Schweizers Ulrich Knecht lokales Personal. Eine Herausforderung stellt der Nachschub an Rohmaterial dar, besonders Rattan. Dessen Beschaffung wird aufgrund der Waldzerstörung zunehmend schwieriger. Gemeinsam entwickeln die Frauen Lösungsstrategien zur Sicherung der Lebensgrundlagen, von der Kultivierung der Pflanzen bis zum Einsatz für Landrechte.
© Mission 21 / Karin M. Praxmarer
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Recht auf Bildung Die Partnerkirchen von Mission 21 in Kalimantan, Papua und Sabah/Malaysia unterstützen Jugendliche aus armen Familien mit Stipendien für eine Berufsausbil-
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Überwindung von Gewalt an Frauen und Kindern Obwohl Gewalt in der Familie in Indonesien und Malaysia strafbar ist, wird sie meist als innerfamiliäre Angelegenheit betrachtet. Von staatlicher Seite wird wenig unternommen. Die Kirchen, unterstützt von Mission 21, leisten Aufklärungsarbeit und schulen ihr Personal in der Begleitung von Gewaltopfern. Diese Arbeit trägt Früchte: In Sabah nehmen dank der Zusammenarbeit der Kirche mit einer etablierten NGO immer mehr Betroffene Hilfe in Anspruch. Opfer von Gewalt erhalten rechtliche Beratung, Seelsorge und medizinische Hilfe. In der indonesischen Grossstadt Bandung
führt die Pasundan-Kirche das Durebang Centre, wo von Gewalt betroffene Frauen Beratung, rechtlichen Beistand und Unterschlupf erhalten. Zahlreiche Fälle sind erfolgreich vor Gericht gebracht worden. Initiativen zur Verbesserung der gesetzlichen Grundlagen wurden lanciert. Das Engagement der Behörden hat sich spürbar verbessert. In Hongkong arbeiten rund 335 000 ausländische Migrantinnen als Hausangestellte, rund die Hälfte stammt aus Indonesien. Sie leiden unter schlechten Arbeitsbeding ungen und werden oft Opfer von Gewalt und Ausbeutung bis hin zur Versklavung.
Häufig kennen sie weder den Inhalt ihres Arbeitsvertrages noch ihre Rechte. In der von Christian Action und von der Tsung Tsin Mission of Hong Kong gemeinsam betriebenen Notunterkunft erhielten 2015 rund 140 Betroffene Schutz. Dank rechtlicher Beratung können sie vor Gericht ziehen – mehrheitlich erfolgreich. In Kursen erwerben die Migrantinnen neue Fähigkeiten, zum Beispiel im Bereich Sprachen, Kochen oder Handwerk. Sie stärken so ihr Selbstbewusstsein. Dies erleichtert den meist jungen Frauen das Leben in Hongkong und bietet ihnen Zukunftsperspektiven bei einer Rückkehr in die Heimat.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 1 787 400.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 242 000.– 200.1005 Indonesien /Malaysia 200.1010 Indonesien /Malaysia 200.1017 Indonesien /Malaysia, Borneo 225.1007 Indonesien landesweit 225.1008 Indonesien /Malaysia 225.1012 Indonesien /Malaysia 225.1020 Indonesien /Malaysia 256.1004 Malaysia, Sabah 256.1010 Malaysia, Kota Kinabalu, Sabah 222.1005 Hongkong 222.1012 Hongkong 216.1010 China, Yunnan, Shaanxi, Guandong
Fachkräfte ausbilden – Kompetenzen stärken Stärkung von Basisgemeinschaften Einkommen für Produzentinnen von Handwerksprodukten Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit Solidarität gegen Gewalt an Frauen und Kindern Berufsausbildung für Jugendliche Aufklärung und Schulung im Kampf gegen HIV/Aids Schulbildung für benachteiligte Kinder Führungskräfte für eine weltoffene Gesellschaft Soziale Gerechtigkeit für Migrantinnen und Industriearbeiter Universitäre Ausbildung für ein China im Wandel Kaderentwicklung für ein China im Wandel
KAMERUN
Gesellschaftliches Vorbild Die kamerunische Regierung setzte sich vor sechs Jahren Wirtschaftsziele, die bis heute nicht erreicht wurden. Zum Beispiel strebte man nach mehr Arbeitsplätzen und weniger Armut. Kamerun gilt jedoch wegen Korruption, Missmanagement und intransparenten Gerichtsverfahren als eines der wirtschaftsfeindlichsten Länder der Welt. Die Kluft zwischen Reichen und Armen wächst. Die Folgen sind soziale Spannungen; der Frieden innerhalb des Landes ist zunehmend bedroht. Die Terrormiliz Boko Haram ist für manche kamerunischen Jugendlichen attraktiv geworden. Sie bietet den Jugendlichen, die für ihr Leben keine andere Perspektive sehen, finanzielle Anreize und die Einbindung in eine Gruppe. Die Presbyterianische Kirche in Kamerun (PCC), die Protestant University of Central Africa (PUCA) und Aid International Christian Women of Vision (AIChrisWov)
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Mission 21 Kooperationsprogramm 134.1001
tragen zu einer qualifizierten Wertediskussion in der Gesellschaft bei. Diese Partnerorganisationen von Mission 21 verhelfen durch ihre Projekte vielen Menschen in Kamerun zu einem Leben in Würde. Kampf für grundlegende Menschenrechte, insbesondere Frauenrechte Die christliche Frauenorganisation AIChrisWoV hat zum Ziel, gegen Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV/
Aids-Betroffenen zu kämpfen sowie Witwen und Waisenkinder materiell zu unterstützen. Die unabhängige und ökumenische Organisation bietet den Frauen im Nordwesten Kameruns Rechtsberatung an. Darüber hinaus ist es dank Dorothy Tanwani, Juristin und Mitarbeiterin von AIChrisWoV, mehrmals gelungen, die Rechte von Witwen, die von ihren Familien verstossen und enterbt wurden, vor Gericht durchzusetzen.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 759 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 95 000.– 134.1002 134.1006 134.1009 134.1014 134.1017 134.1019 134.1021 134.1029 134.1042 134. 1070
Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil Kumba und Yaoundé Kamerun engl. Teil Kamerun engl. Teil Bamenda Südwest-Provinz, Manyemen Bamenda, Bali-Nyonga, Bamessing, Bafut Kamerun engl. Teil
LATEINAMERIKA Mission 21 Kontinentalprogramm 400.1001 Ein Kontinent vor grossen Herausforderungen In den letzten Jahren haben in vielen Ländern Lateinamerikas positive Veränderungen stattgefunden: Die Armut hat sich innert der letzten zehn Jahre annähernd halbiert und die Mangelernährung wurde erheblich reduziert. Zudem besuchen insgesamt mehr Menschen eine Schule. Den-
Vorbild sein im Dienst der Allgemeinheit Frauen in Kamerun: Gemeinsam zum Erfolg Arbeit mit Jugendlichen – Arbeit mit Zukunft Universitäre Bildung für die Gesellschaft von morgen Verantwortung gestalten – gemeinsam neue Wege gehen Menschen stärken – Organisationen entwickeln HIV/Aids-Arbeit: Unterstützung von Witwen und Waisen Spital Manyemen – Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Kunsthandwerk: Zukunft mit Perspektive Programmentwicklung und Koordination in Kamerun
noch steht der Kontinent vor grossen Herausforderungen und sieht sich zum Beispiel mit der Abholzung der Regenwälder oder einer relativ hohen Müttersterblichkeit konfrontiert. Nach wie vor prägt soziale Ungleichheit alle lateinamerikanischen Länder: Zehn der fünfzehn Länder mit den grössten sozialen Unterschieden weltweit befinden sich in Lateinamerika und in der Karibik. Dies äussert sich im ungleichen Zugang zu Boden, zur Gesundheitsversorgung, zu qualitativ hochstehender Bildung und zu Vorsorgeleistungen. Besonders betroffen sind Frauen, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und indigene sowie afroamerikanische Bevölkerungsgruppen.
Kontinentale Netzwerke Die drei theologischen Partnerorganisationen im Kontinentalprogramm von Mission 21 stellen sich diesen Herausforderungen. Sie betonen die soziale Relevanz der Theologie und tragen durch ihre Projekte und Bildungsangebote zu gerechteren Verhältnissen in den lateinamerikanischen Gesellschaften bei. Durch kritische Auseinandersetzung mit theologischen Fragestellungen und Glaubensthemen befähigen und motivieren sie Menschen aus ganz Lateinamerika, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 144 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 6 500.– 400.1003 400.1005 428.1205
Ecuador, Quito Costa Rica, San José Costa Rica, San José
Netzwerkarbeit für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft Forschung im Dienst von Basisgruppen Solidarisches Handeln durch kontinental vernetzte Ausbildung
NIGERIA Mission 21 Kooperationsprogramm 162.1001
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Interreligiöse Friedensarbeit und Wiederaufbau in Nigeria Die Terrormiliz Boko Haram hat an militärischer Schlagkraft verloren und wurde durch eine regionale Einsatztruppe im Nordosten von Nigeria stark zurückgedrängt. Dennoch ist die Gefahr für die Zivilbevölkerung nicht gebannt. Schätzungen beziffern die Zahl der Todesopfer im Nordosten auf weit über 20 000. Insgesamt wurden rund 2,6 Millionen Menschen vertrieben. Die Überlebenden sind durch terroristische Anschläge gefährdet. Die humanitäre Lage hat sich dramatisch zugespitzt. Es mangelt an Mitteln der Grundversorgung.
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Insbesondere Kleinkinder sowie schwangere und stillende Frauen sind von Mangelernährung betroffen. Der Nordosten Nigerias ist die Heimat der Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN), Partnerkirche von Mission 21. Über 8 000 Mitglieder der Partnerkirche sind durch den Terror ums Leben gekommen. Die EYN und weitere Partnerorganisationen von Mission 21 unterstützen die intern Vertriebenen durch Traumaarbeit und die Sicherung der Grundbedürfnisse. Inzwischen konnten über 700 000 Menschen in ihre Heimat zurückkehren. Rückkehrende werden im Aufbau ihrer Lebensgrundlagen unterstützt. Menschen, die mittelfristig nicht zurückkehren können, erhalten in Umsiedelungscamps eine temporäre Heimat. Die Hilfe gilt allen Betroffenen, ungeachtet religiöser und ethnischer Zugehörigkeit. Dadurch setzt die Partnerkir-
che von Mission 21, eine traditionelle Friedenskirche, ein klares Zeichen für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen und wendet sich gegen Fanatismus und Radikalisierung. Besondere Aufmerksamkeit gilt Frauen und Kindern, die durch den Konflikt am meisten gefährdet sind. Stärkung der Zivilgesellschaft in Nigeria Die Partnerkirche EYN trägt in Zusammenarbeit mit Mission 21 dazu bei, die Zivilgesellschaft im Nordosten Nigerias zu stärken. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stärkung der Frauen ist dabei eine wichtige Säule. Die beteiligten Menschen werden befähigt, ihre Existenzgrundlagen zu sichern und die Lebensbedingungen zu verbessern. Nigeria hat auf dem ganzen Kontinent die grösste Anzahl Menschen, die mit HIV/
Aids leben. Die Partnerkirche arbeitet darauf hin, dass die Anzahl Neuinfektionen vermindert und die Lebensbedingungen von Menschen mit HIV/Aids verbessert werden. Menschen werden in der Verwendung von Heilpflanzen und im Bau energieeffizienter Kochherde geschult, um die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu fördern. Die Angebote stehen Menschen ungeachtet ihrer Ethnie und Religion offen. Die interreligiöse NGO «Lifeline Compassionate Global Initiatives» (LCGI) ist eine weitere Partnerorganisation von Mission 21. Sie fördert den Zugang zu Bildung und Berufsbildung für Kinder und Jugendliche. Durch zinslose Darlehen unterstützt die Organisation zusätzlich vom Konflikt betroffene Familien.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 593 700.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 17 200.– 162.1002 162.1006 162.1007 162.1010 162.1011 162.1021 162.1030
Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria Nordost-Nigeria
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Stärkung von Frauen Nigeria: Religion als Faktor für Frieden und Entwicklung in Nigeria Interreligiöse Friedensarbeit in Nigeria Programmentwicklung und Koordination in Nigeria Kompetent und gut qualifiziert: gestärkte Partner in Nigeria HIV/Aids: Prävention und Hilfe in Nigeria Nachhaltiger Zugang zu Ressourcen
PALÄSTINA Mission 21 Projekt «Sternberg» 296.1510
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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung Das Rehabilitationszentrum «Sternberg» in der Nähe von Ramallah fördert Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Sozialarbeiterinnen sowie Physio- und Kunsttherapeutinnen unterstützen die Kinder und Jugendlichen zusätzlich durch Hausbesuche und tragen zu ihrer sozialen Integration in die Gesellschaft bei. Die Jugendlichen können im Zentrum eine Berufslehre in der Landwirtschaft, in Handarbeit oder Hauswirtschaft absolvieren.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 80 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 5 100.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
PERU & BOLIVIEN Mission 21 Kooperationsprogramm 476.1001 Wirtschaftspolitischer Kontext Durch den Rückgang des Rohstoffbooms hat sich das Wirtschaftswachstum sowohl in Peru als auch in Bolivien verlangsamt. Im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern stehen zwar beide Länder wirtschaftlich verhältnismässig gut da, dies jedoch zu grossen Teilen wegen informeller und illegaler Wirtschaft. Besonders im Gebiet Puno (Peru) ist der illegale Goldabbau hauptverantwortlich für gute volkswirtschaftliche Zahlen. Leider trägt der illegale Bergbau nicht zum Aufbau stabiler Regierungsstrukturen bei, sondern fördert vielmehr Klientelismus, Korruption und Umweltzerstörung.
jekten. Aufgrund der schwierigeren Wirtschaftslage könnte seine Regierung jedoch versucht sein, Umweltgesetze und langwierige Mitbestimmungsverfahren als Investitionsbremsen anzusehen. In Bolivien stimmte die Bevölkerung im Dezember 2015 in einem Referendum gegen eine Wiederwahl von Evo Morales. Damit darf der Präsident 2019 nicht für eine dritte Amtsperiode antreten – auch hier stehen Veränderungen bevor, die die Bevölkerung direkt betreffen. Die Partnerorganisationen von Mission 21 setzen sich dafür ein, dass sich die Bevölkerung mindestens auf lokaler und regio-
naler Ebene an gesellschaftlichen und politischen Prozessen beteiligen kann. Zum Beispiel, indem die Menschen bei der Verwendung von Gemeindefinanzen mitentscheiden oder in Gremien mitwirken, die den Finanzhaushalt kontrollieren. Bürgerinnen und Bürger benötigen Wissen, das sie zur politischen Beteiligung befähigt. Die Bildungsarbeit richtet sich an verschiedene Zielgruppen: Bäuerinnen und Frauen aus Basisorganisationen, sozial engagierte Jugendliche, kirchliche Mitarbeitende, engagierte Laien sowie Mitarbeitende von politischen Gemeinden und staatlichen Einrichtungen.
Ernährungssicherung und Einkommensförderung Die Partnerorganisationen von Mission 21 unterstützen Kleinbäuerinnen und -bauern dabei, ihre landwirtschaftliche Produktionsweise besser an die extremen Naturbedingungen in der Andenregion anzupassen. Dadurch können sie die Böden verbessern, Ernteerträge steigern, ihre Ernährung sichern und das Familieneinkommen erhöhen.
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Erwachsenenbildung für politische Mitbestimmung Sowohl in Peru als auch in Bolivien stehen Veränderungen im wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereich an: In Peru wurde im Juni 2016 der Wirtschaftslobbyist Pedro Pablo Kuczynski zum neuen Präsidenten gewählt. Er hat versprochen, das Recht der Bevölkerung auf Vorabkonsultation einzuhalten, zum Beispiel bei Staudamm- oder BergbauproGesamtbudget des Programms 2017 Fr. 650 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 128 200.– 420.1005 420.1013 420.1016 420.1017 420.1018 476.1003 476.1005 476.1006 476.1008 476.1011 476.1012 476.1019 476.1021 476.1022
Bolivien, La Paz Bolivien, Combaya Bolivien, Sorata Bolivien, Ayata Bolivien, El Alto, La Paz Peru, Lima Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Puno Peru, Arapa, Chupa, Dept. Puno Peru, Arapa, Chupa, Dept. Puno Peru, Dept. Puno und Cusco Peru, Huancayo, Dept. Junin
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Gelebte Vielfalt durch interkulturellen Dialog Ein Leben in Würde für Kleinbauernfamilien Ausgewogene Ernährung und Steigerung des Familieneinkommens Gärtnern und stricken für ein besseres Leben Lichtblick Stadtgarten Bildung für eine Kultur der Offenheit und Solidarität ¡Ella puede! Frauen zum Leiten befähigen Gemeinsam die Gesellschaft verändern Interreligiöser Dialog im südandinen Raum Konflikte bewältigen, Gewalt überwinden Ernährungssicherung in den Südanden Alphabetisierungsprogramm Menschenrechte und Bergbau Ganzheitliche Theologie im indigenen Kontext
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SÜDSUDAN Mission 21 Kooperationsprogramm 179.1001
Hoffnung trotz Kriegswirren Über 300 000 Menschenleben hat der Krieg bisher gefordert, der Ende 2013 im Südsudan ausgebrochen ist. Ein Fünftel der Einwohnerinnen und Einwohner sind auf der Flucht. Der Krieg zerstört die ohnehin dürftige Infrastruktur, weshalb Lebensmittel, Spitäler und Schulen fehlen. Die grössten Konfliktparteien haben insgesamt mindestens 12 000 Kinder als Sol-
daten zwangsrekrutiert, jeden Tag werden Menschen vergewaltigt und getötet. Der Frieden ist noch weit entfernt. Die Region Greater Upper Nile ist am stärksten betroffen – also genau jene, in der die Partnerkirche von Mission 21, die Presbyterian Church of South Sudan (PCOSS), verwurzelt ist. Mit grossem Engagement leistet sie der notleidenden Bevölkerung Hilfe, insbesondere in der Friedens- und Traumaarbeit und betreffend Bildung.
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Da die Menschen aus Greater Upper Nile geflohen sind, hat die Kirche ihre Projekte in Flüchtlingslager verlegt, die sich im Süden des Landes sowie in Kenia, Äthiopien, Uganda und im Sudan befinden. Nach 40 Jahren Bürgerkrieg wünschen sich die Menschen nichts sehnlicher, als endlich versöhnt und in Frieden miteinander zu leben und ihr Land gemeinsam aufbauen zu können. Daher macht sich die Kirche für Frieden stark und engagiert sich für Traumabearbeitung. Da rund 73 Prozent der Menschen im Südsudan nicht lesen und schreiben können, unterstützt sie auch die Ausbildung von Lehrkräften und den Bau von Schulen. Mit einem Landwirtschaftsprojekt und einer Hebammenschule trägt die Presbyterian Relief and Development Agency (PRDA) zudem dazu bei, die lokale Ernährungslage zu verbessern sowie die extrem hohe Kinder- und Müttersterblichkeit im Land zu reduzieren.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 929 200.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 59 800.– 179.1002 179.1003 179.1005 179.1006 179.1007 179.1010 179.1011 179.1015 179.1021 179.1022 179.1023 179.1024 179.1025
landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit landesweit Juba Pochalla Lokichoggio (Nordkenia) landesweit landesweit landesweit
SÜDAFRIKA Mission 21 Projekt 181.1502
Im Einsatz für den Aufbau eines neuen Landes Friedens- und Versöhnungsarbeit Starke Frauen für Kirche und Gesellschaft Frauen- und Jugendarbeit Jugendarbeit und Kinderheim Bildung für die Zukunft Programmentwicklung und Koordination im Südsudan Befähigung zum Engagement für eine gerechtere Welt Ernährung und Entwicklung auf dem Land Leben für Mütter und Kinder HIV/Aids: Aufklärung und Hilfe im Südsudan Gesellschaft und Gemeinschaft gestalten Kompetenz und Engagement für den Südsudan
Heim für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen Mission 21 unterstützt die Fürsorge für Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen, die in Südafrika durch die Herrnhuter Brüdergemeine geleistet wird. In der historischen Siedlung
Elim begleitet und fördert die Kirche 50 Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen. Es ist eines der wenigen Förderzentren in Südafrika, das eine ganzheitliche, professionelle und liebevolle Ganztagesbetreuung für betroffene Kinder und Jugendliche gewährleistet.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 11 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 1420.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
TANSANIA Mission 21 Kooperationsprogramm 186.1001 Kirche für die Armen Im unwegsamen Hochland im Südwesten Tansanias engagiert sich Mission 21 zusammen mit der Südprovinz und der Südwestprovinz der Herrnhuter Brüdergemeine für Menschen am Rande der Gesellschaft. An abgelegenen Orten, an denen die staatliche Fürsorge nicht greift, unterhalten unsere Partnerkirchen Projekte zur
Armutsbekämpfung. Schwerpunkte sind Bildung und Gesundheit. Mit der Unterstützung durch Mission 21 betreiben die Kirchen Spitäler, theologische Ausbildungsstätten und Berufsschulen. Eine solide Ausbildung ist in Tansania der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für die junge Generation. Eine qualifizierte Ausbildung bereitet einen Weg aus der Armut, von der noch immer die Mehrheit der Menschen in Tansania betroffen ist. Mission 21 unterstützt die Partnerkirchen darin, benachteiligten Gruppen bessere Bildungschancen zu ermöglichen. So gibt es ein umfangreiches Programm zur Förderung von Frauen und Waisenkindern.
Eine grosse Herausforderung ist die HIV/ Aids-Epidemie. An manchen Orten in der Region Mbeya ist jeder Fünfte mit dem HIVirus infiziert. Unzählige Waisenkinder sind auf sich selbst gestellt. Mission 21 und ihre tansanischen Partnerkirchen engagieren sich besonders dafür, dass noch mehr Waisen eine umfassende Schul- und Berufsbildung erhalten und durch gut geschulte kirchliche Mitarbeitende psychosozial begleitet werden. Dies geht einher mit einem umfangreichen Programm zur Prävention neuer HIV-Infektionen und der Begleitung von Erkrankten durch Selbsthilfegruppen. Die Herrnhuter Brüdergemeine in Tansania handelt sozial und fördert damit die gesamte Gesellschaft.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 626 700.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 48 200.– 186.1004 186.1005 186.1022 186.1503 186.1504 186.1507 186.1508 186.1509
Mbeya, Rungwe Mbeya, Rungwe Südwest-Tansania Mbeya, Rungwe Lutengano, Utengule Mbeya, Kyela Mbozi, Isoko Mbeya, Rungwe
FRAUENFÖRDERUNG Mission 21 Frauenförderungsfonds 840.1005 Frauennetzwerke weltweit stärken Mission 21 unterstützt die regionalen und kontinentalen Frauennetzwerke ihrer Partnerkirchen und -organisationen. Diese Netzwerke bieten Raum zur Reflexion über Geschlechterrollen und faire Arbeitsverteilung. Die Herausforderung besteht darin,
Gewaltfrei leben Programmentwicklung und Koordination in Tansania Eintreten für das Leben – HIV/Aids-Programm Tansania Frauen auf dem Weg in die Zukunft Lernen für die Gesellschaft von morgen Bildung für die Zukunft Medizinischer Dienst Arbeit mit Waisenkindern
aus der Projektarbeit gewonnene Erfahrungen zugänglich zu machen, damit alle davon profitieren und einen respektvollen Umgang mit Menschen und der Umwelt vertiefen können. Über einen Blog berichten die Frauennetzwerke von ihrer Arbeit und tauschen sich zu Themen wie Bildung, Einkommens- und Friedensförderung, Gesundheit und kontextuelle Theologie aus. Der Austausch zwischen den Netzwerken erhöht die Sichtbarkeit ihres Engagements und ihres Einsatzes für die Menschen- und Frauenrechte. Konferenzen und Treffen ermöglichen es, thematische Schwerpunkte
weiterzuverfolgen und die Umsetzung eines Aktionsplans zu überprüfen. Sowohl in Afrika als auch in Asien und Lateinamerika liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung von Frauen in Führungspositionen in Gesellschaft, Politik und Kirche. Im April 2016 diskutierten Teilnehmerinnen einer Frauenkonferenz in Taiwan, wie der Einfluss der Frauen gestärkt werden kann. Die Sensibilisierungsarbeit der Frauennetzwerke in Asien hat dazu geführt, dass sich die Partnerkirchen und -organisationen zum Thema Menschenhandel engagieren und Präventionsarbeit leisten.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 149 500.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 11 250.–
PEP! Mission 21 Professionals Exposure Program (PEP!) 840.1020
Kurzeinsätze im Süden PEP! ist ein Bildungsangebot von Mission 21 für junge Menschen im Alter von 22 bis 30 Jahren. Es umfasst einen Vorbereitungskurs, sechs bis zwölf Monate Einsatz in einem Projekt sowie die Nachbereitung. Die Teilnehmenden vertiefen ihr Fachwissen und erwerben interkultu-
relle Kompetenzen. Jährlich werden fünf bis zehn PEP-Stellen ausgeschrieben. Die Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten durch das PEP! qualifizierte und motivierte Fachkräfte.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 171 200.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 10 500.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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DM–échange et mission Chemin des Cèdres 5 1004 Lausanne
Tel. 021 643 73 73 secretariat@dmr.ch www.dmr.ch
DM – échange et mission (DM) DM-échange et mission ist ein Werk der protestantischen Kirchen der französischen Schweiz. Zusammen mit Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen führt es Missions-, Bildungs- und Entwicklungsprojekte in 13 Ländern des Südens durch. In Afrika, auf Inseln im Indischen Ozean, in Lateinamerika und im Nahen Osten engagiert sich DM-échange et mission durch Projektunterstützung und Personenaustausch in den Bereichen Erziehung, theologische Ausbildung, Gesundheit, soziale Massnahmen und ländliche Entwicklung.
AFRIKA SECAAR – Unterstützung der ländlichen Entwicklung DM-échange et mission 100.7001
Der «christliche Dienst für die Unterstützung der ländlichen Gebiete» Secaar ist ein Netzwerk, das in einem Dutzend afrikanischer Länder, in denen die grosse Mehrheit der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeitet, aktiv ist. Die achtzehn Mitgliederkirchen und -organisationen von Secaar aus dem frankophonen Afrika und Europa engagieren sich für eine integrale oder ganzheitliche Entwicklung, die alle Dimensionen
(materielle, soziale und spirituelle) des Menschen umfasst. Sie bilden die Verantwortlichen der Kirchen sowie Theologiestudentinnen und -studenten aus auf dem Gebiet der globalen Dimension des Evangeliums und seiner Macht, Gesellschaften zu verändern. Secaar setzt sich für einen Wandel der Ernährungssysteme zu mehr Nachhaltigkeit ein durch die Agroökologie und die Stärkung der Ernährungssouveränität.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 357 400.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 90 500.– 100.7061
Afrika
RUANDA DM-Landesprogramm 164.7001
In einem Land, in dem 40 Prozent der Kinder unter 18 Jahren nicht mit ihren Eltern zusammenleben (weil die Familie getrennt wurde oder weil ein oder beide Elternteile gestorben sind), ist die Betreuung und Er-
Entwicklung im Respekt von Mensch und Natur SECAAR
ziehung von Kindern und Jugendlichen äusserst wichtig. Die presbyterianische Kirche von Ruanda (EPR), die sich seit ihrer Gründung in diesem Bereich engagiert, führt zahlreiche Primar- und Sekundarschulen, deren Qualität mittlerweile von der Regierung anerkannt wird. Um auf die neuen Herausforderungen zu reagieren, beschloss die EPR, ein ehrgeiziges Programm zu entwickeln mit dem Ziel, die Erziehung aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten: Anpassung der Räumlichkeiten an die neuen staatlichen Normen, Ausbil-
dung der Lehrpersonen, ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Die Schulpläne ermöglichen das Arbeiten in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, staatsbürgerliche Bildung, Sensibilisierung für Umweltfragen bei gleichzeitiger Entwicklung der Kreativität und der sozialen Kompetenz des Kindes. Die Vorgehensweise bei den 300 vom CPAJ (Presbyterianisches Zentrum für Jugendliche) aufgenommenen Strassenkindern ist im Wesentlichen identisch: Die Kinder werden je nach ihrer persönlichen Situation individuell betreut und begleitet.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 205 200.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 23 500.– 164.7011 Ruanda Autonomie der Gemeinden und gemeinschaftliche Entwicklung 164.7031 Ruanda Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer 164.7041 Ruanda Mit Bildung die Zukunft schmieden (Schulen, CPAJ, PIASS)
KAMERUN DM-Landesprogramm 134.7001
Wie sieht die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Kamerun aus, wo die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsschwelle
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lebt? Welchen Platz haben Entwicklung und Gerechtigkeit in diesem Land von 20 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern? Zusammen mit ihren Partnern in Kamerun setzt sich das Missionswerk DMéchange et mission für Lösungen ein und unterstützt Bildungsprojekte in den Schulen zum Thema Umwelt sowie Ausbildungsprogramme für umweltschonende Landwirtschaft, welche die mit dem Klimawechsel verbundenen Risiken einbeziehen,
sowie Berufsausbildungen für Jugendliche. Für die Internationale Vereinigung zur Förderung der Schöpfung (CIPCRE) ist Entwicklung nur unter Achtung von Mensch und Umwelt möglich. Ziel von CIPCRE ist es, in Afrika zum Aufbau einer Gesellschaft beizutragen, die auf den Werten des Evangeliums basiert: Eine demokratische, gerechte, menschenfreundliche und gesunde Gesellschaft.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 84 100.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 22 500.– Kamerun Kamerun
SÜDLICHES AFRIKA DM-Regionalprogramm 100.7201
Für die evangelisch-reformierte Kirche von Angola (IERA) ist das gesellschaftliche Zeugnis (Gesundheit, Empowerment der Frauen, Entwicklung des ländlichen Raums) ein Schwerpunkt. Zudem engagiert sich IERA für die Ausbildung von Pfarrpersonen und Laien und die institu-
Der Glaube in Aktion: Staatsbürgerschaft, Umwelt, ländliche Entwicklung (CIPCRE) Landesweit Unterstützung der Partnerkirchen
tionelle Entwicklung der Kirche, um sie in ihrem Zeugnis zu bestärken. Die presbyterianische Kirche in Mosambik ist nicht nur im religiösen Bereich tätig, sondern versucht auch, in angemessener Weise auf die Sorgen der Gemeinschaften einzugehen. 2016 initiierte sie ein drei Jahre dauerndes soziales Aktionsprogramm, um Pfarrgemeinden anzuregen, sich eigenständig für die lokale Entwicklung zu engagieren. In Südafrika setzt sich DMéchange et mission zusammen mit den Care Groups für ein Gemeindegesundheitsprojekt auf dem Land ein.
© DM
134.7061 134.7171
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 319 300.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 12 000.– 100.7231 Angola/Mosambik 104.7231 Angola 104.7251 Angola 104.7271 Angola 156.7151 Mosambik 181.7251 Südafrika
KUBA/MEXIKO DM-Regionalprogramm 400.7001
Das regionale Programm Lateinamerika vereint Kirchen und Partnerinstitutionen von DM-échange et mission in Kuba und Mexiko. Es fördert deren Zusammenarbeit
Befähigte Amtsträger der Kirche: biblische und theologische Ausbildung Ganzheitliche Ausbildung: biblische und theologische Ausbildung, Stipendien, Animationen Menschliche Entwicklung: gesundheitliche Grundversorgung, Ausbildung der Frauen, ländliche Entwicklung Leben und Zeugnis der Reformierten Kirche Angolas (IERA) Soziales Aktionsprogramm der Presbyterianischen Kirche von Mosambik Basisgesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten (Care Groups)
mit dem Ziel, die jeweiligen Kompetenzen und die Arbeit in der theologischen Ausbildung und im Sozialpastoral zu stärken. Dabei werden Projekte entwickelt, deren vorrangiges Ziel Gewaltprävention und Selbstversorgung ist. Sie richten sich an die bedürftigsten Bevölkerungsgruppen, insbesondere in ländlichen, indigenen Gemeinden an der Peripherie von Grossstädten. Diese Projekte verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigen die physische, soziale, spirituelle und ökologi-
sche Dimension der Personen und Gemeinschaften. Die Themen «Klima» und «Familie» bilden den roten Faden des Programms in der nächsten Dreijahresperiode (20172019). DM-échange et mission unterstützt die Arbeit der Partner durch die Projektbegleitung, die Entsendung von Personen, den Austausch von Süd/Süd-Kompetenzen und durch gemeinsame Aktionen von Kirchen und Partnerinstitutionen.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 227 300.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 11 500.– 400.7021 400.7031 400.7051 400.7071
Kuba /Mexiko Kuba /Mexiko Kuba /Mexiko Kuba /Mexiko
INDISCHER OZEAN DM-Regionalprogramm 148.7101
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Bildung für Kinder und Jugendliche Pastoralarbeit und Diakonie Spiritualität und ganzheitliche Entwicklung Stärkung der lokalen Partner
Madagaskar gelingt es nicht, aus der politischen Krise und den damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Folgen herauszukommen: mehr als 90 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Einkommensschwelle von zwei Dollar pro Tag. Der moralische und bürgerliche Wiederaufbau
stellt das Land vor grosse Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die reformierte Kirche von Madagaskar (FJKM) für die Verbesserung der pädagogischen Qualität und des Managements ihrer 560 Schulen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler nach einem
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ganzheitlichen Ansatz auszubilden. Dabei steht ihre Entfaltung als Person und nicht nur als ein mit Kenntnissen füllender Trichter im Vordergrund und dabei werden sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Auf Mauritius fordert die presbyterianische Kirche ihre Mitglieder zu einer aktiven Teilnahme am Ge-
meinschaftsleben und zu einem konkreten Zeugnis nach aussen auf. In einem kulturell und religiös äusserst vielfältigen Kontext bildet sie ihre Mitglieder durch biblische und theologische Kurse, durch themenbezogene Konferenzen sowie durch Reflexionstreffen zu einem aktiven und offenen Zeugnis aus. Zudem begleitet sie Mi-
grantinnen und Migranten aus Madagaskar, die im Baugewerbe und in der Textilindustrie tätig sind. Ziel ist es, ihre soziale Integration zu erleichtern und ihre spirituellen Bedürfnisse sowie die Verteidigung ihrer Rechte wahrzunehmen.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 315 900.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 4 000.– 148.7141 148.7151 148.7171 154.7171
Madagaskar Madagaskar Madagaskar Mauritius
WESTLICHES AFRIKA DM-Regionalprogramm 100.7101
Trotz der neugefundenen Stabilität ist im Togo noch immer mehr als die Hälfte der Bevölkerung und über 70 Prozent der ländlichen Bevölkerung von Armut betroffen. Das Spital sowie die vier sozialmedizinischen Zentren der evangelisch-presbyterianischen Kirche von Togo (EEPT) stellen deshalb einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen der Bevölkerung dar. Das
Schulen für die Kinder (FJKM) Schutzbedürftige Bevölkerung und Waisenhaus (FJKM) Pastorale Unterstützung und Sonntagsschule (FJKM) Talitakum (Steh auf!): Neubelebung der Kirche (EPM)
Zentrum in Kativou hat seine Aktivitäten stark ausgedehnt und sein medizinisches Team ist in den Dörfern der Region präsent, um zu sensibilisieren, zu informieren und häufig auftretenden Gesundheitsproblemen durch Abwasserreinigung und Trinkwasser, Impfungen und Umgang mit landwirtschaftlich genutzten Pestiziden vorzubeugen. Die Gesundheitsabteilung der EEPT will nun die positiven Erfahrungen nutzen und die Qualität der Gesundheitszentren durch eine Intensivierung des Austausches und die Vermittlung bewährter Verfahren steigern. Mit einem Bildungsprogramm für friedliche Kommunikation und Gewaltprävention im politischen Umfeld tragen die evangelischen
und methodistischen Kirchen spürbar zur Reduktion der lokalen Spannungen bei. Die letzten Präsidentenwahlen verliefen reibungslos. Im Rahmen eines Kooperationsnetzes der togolesischen Zivilgesellschaft engagieren sie sich zudem für eine Verbesserung der öffentlichen Gouvernanz, die nach wie vor als mittelmässig bezeichnet werden muss. In Benin unterstützt die PresbyterianischMethodistische Kirche (EPMB) die Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer, damit sie den zahlreichen spirituellen und sozialen Herausforderungen besser gerecht werden können.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 163 300.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 800.– 112.7171 188.7151 188.7171
Benin Theologische und biblische Ausbildung Togo Pflege für alle: medizinische Versorgung und Seelsorge Togo Frieden und Gewaltlosigkeit
WELTWEIT Cevaa – eine Gemeinschaft im Dienste der Kirchen DM-échange et mission 840.7101
Die Lebensgemeinschaft Cevaa umfasst 35 Kirchen aus Afrika, Ozeanien, Südamerika
und Europa, die ihre spirituellen, menschlichen und materiellen Ressourcen zusammenlegen, um von «überall her in die ganze Welt hinaus» Zeugnis für das Evangelium und den Dienst der Kirchen abzulegen. Die Cevaa stellt sich den folgenden Herausforderungen: den Kirchen helfen, sich nicht in sich selbst zurückzuziehen; in säkularisierten und multireligiösen Gesellschaften das Evangelium verkünden; für
die Würde eines jeden Menschen kämpfen, insbesondere für Menschen in prekärer Lebenslage. Die Cevaa zeigt auf, dass der Glaube nur in der Vielfalt gelebt werden kann und im Kontext jeder Kultur neu interpretiert werden muss. Die theologische Reflexion und der Personenaustausch stehen deshalb im Zentrum ihrer Prioritäten.
Gesamtbudget der Projekte 2017 Fr. 411 800.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 19 000.– 840.7111 840.7112 840.7114 840.7115 840.7116
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Beziehungsförderung und Vernetzungsprogramm der Mitgliedkirchen Austausch von Personen, Beauftragten, Gruppenreisen der Cevaa Theologische Betreuung, Stipendien und Unterstützung theologischer Institute Gemeinsame thematische Aktionen der Kirchen Jugend
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Internationales Blaues Kreuz Lindenrain 5a 3012 Bern
Tel. 031 301 98 04 office@ifbc.info www.ifbc.info
Internationales Blaues Kreuz (IBK) Das Internationale Blaue Kreuz ist eine weltweit tätige Gesundheitsorganisation mit dem Auftrag, Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen zu helfen. Sie will das Bewusstsein der Bevölkerung für die negativen Auswirkungen des Alkohol- und Drogenmissbrauches stärken und suchtkranken Menschen in den Bereichen Prävention, Behandlung und Nachsorge Unterstützung anbieten.
REPUBLIK KONGO / TSCHAD
Jugendliche engagieren sich in der Suchtprävention Jedes Jahr kostet der missbräuchliche Alkoholkonsum rund 3,3 Millionen Menschen das Leben. Dies sind 5,9 Prozent aller Todesfälle weltweit – mehr als die Zahl der Todesfälle durch HIV/AIDS (2,8 Prozent), Gewalt (0,9 Prozent) oder Tuberkulose (1,7 Prozent) gemäss WHO 2014. In Afrika lebt ein Grossteil der Bevölkerung abstinent. Trotzdem nahm der Alkoholkonsum auf dem Kontinent in den letzten Jahren besorgniserregend zu, besonders unter Jugendlichen. Trotz einer hohen Abstinenzrate besitzt Tschad den weltweit höchsten Pro-Kopf-Konsum von Alkohol. Er beträgt 33,9 Liter reinen Alkohols pro Person und Jahr (abstinente Bevölkerung ausgeschlossen). Jugendliche ganzheitlich fördern Das Internationale Blaue Kreuz unterstützt ein ganzheitliches Präventionsprogramm im Suchtbereich für und mit Jugendlichen, Lehrpersonen, Eltern sowie Lokalpolitikerinnen und -politikern in Brazzaville (Republik Kongo) und N᾿Djamena (Tschad). Neben breit angelegten Präventionskampagnen in Schulen, Freizeitzentren und Kirchen werden jugendliche «Peer Educators» (gleichaltrige Mentorinnen und Mentoren) in modernen Präventionsmethoden ausgebildet. Ziel der «Peer Educators» ist es, Schwellenängste unter Jugendlichen abzubauen und gleichzeitig deren Wissen und Lebenskompetenzen (sogenannte «Life Skills») zu vergrössern. Wichtige Fähigkeiten wie Konflikt- und Problemlösefähigkeit, Selbst- und Fremdwahrneh-
© IBK
Blaues Kreuz Präventionsprogramm 100.4202
mung, Kommunikationsfähigkeit etc. werden systematisch und gezielt aufgebaut und gefördert. Dies mit der Idee, dass Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich gefördert werden, verantwortungsbewusster handeln und entsprechend weniger verwundbar sind. Gerade im Umfeld öffentlicher Schulen ist dieser Ansatz in Brazzaville und N᾿Djamena neu und einmalig. Ein weiteres Ziel ist es deshalb, die Vermittlung von Lebenskompetenzen in die Schulausbildung zu integrieren und damit den Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven für den Schulunterricht und das Leben zu eröffnen. Die Arbeit im schulischen Umfeld wird durch Jugend- und Erwachsenenarbeit in den umliegenden Quartieren ergänzt. Im Zentrum stehen die Sensibilisierung von lokalen Verantwortungsträgerinnen und -trägern für das Alkoholgesetz sowie die
Durchsetzung von Jugendschutzbestimmungen. Pro Land werden vom Blauen Kreuz jährlich mindestens 80 junge «Peer Educators» ausgebildet, betreut und begleitet. Das Programm erreicht dort jeweils rund 10 000 Schülerinnen und Schüler. Starke Mädchen und Jungen In seiner Ganzheitlichkeit dient dieses Programm der Sucht- und Gewaltprävention sowie der Gesundheitsförderung im Allgemeinen. Eine erste Zwischenevaluation hat gezeigt, dass sich das Programm bereits jetzt zu einer aktiven Jugendbewegung entwickelt, die das Potenzial hat, in ausgewählten Schulen und Quartieren das Leben der Schülerinnen und Schüler und Quartierbevölkerung nachhaltig und positiv zu beeinflussen. Das Resultat: Starke Mädchen und Jungen!
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 300 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 22 100.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Christlicher Friedensdienst Falkenhöheweg 8 Postfach, 3001 Bern
Tel. 031 300 50 60 info@cfd-ch.org www.cfd-ch.org
Christlicher Friedensdienst (cfd) Als feministische Friedensorganisation arbeitet der cfd mit einem weiten Friedensbegriff, der alle Formen von Gewalt und Ausschluss berücksichtigt. Der cfd orientiert sich an der Vision eines guten Lebens für alle Menschen, unbesehen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft und ihrer Religion. Die cfd-Projekte haben zum Ziel, die Rechte von Frauen und deren Umsetzung zu stärken sowie den Zugang von Frauen zu Bildung, Einkommen und politischer Partizipation zu verbessern. Der cfd unterstützt Frauen und ihre Familien in psychosozialen Notlagen und arbeitet zu Schutz und Prävention von Gewalt in der Familie.
ISRAEL / PALÄSTINA cfd Programm Naher Osten 200.4501 Psychosoziale Begleitung und Empowerment Der Gaza-Krieg im Sommer 2014 hat einen Grossteil der rund 1,8 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner im Gazastreifen traumatisiert zurückgelassen. Noch immer leben viele Menschen in Trümmern. Häuser und Infrastruktur konnten noch nicht wieder aufgebaut werden, weil die Einfuhr von dringend benötigtem Baumaterial von israelischer Seite blockiert wird.
ten Gruppen- und Einzelgespräche für gewaltbetroffene Frauen an. Für traumatisierte und sozial benachteiligte Kinder finden Spiel- und Lernnachmittage statt.
Der gewaltgeprägte Alltag im Gazastreifen und in der Westbank führt zu einer signifikanten Zunahme von häuslicher Gewalt. Auch sexuelle Gewalt an Kindern nimmt zu. Der cfd unterstützt die psychosozialen Beratungszentren der Palestinian Working Woman Society for Development PWWSD. Diese Zentren in Jenin, Nablus, Tulkarem, Bethlehem, Yatta und Gaza bie-
Frauenzentren und Rechtsbegleitung Die palästinensische Bevölkerung macht etwa 20 Prozent der Staatsbürgerinnen und -bürger Israels aus. Trotz ihrer Staatsbürgerschaft werden sie sozial und politisch marginalisiert. Auch im Bildungsbereich, beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei der Kreditgewährung werden sie diskriminiert. Das patriarchal geprägte
PWWSD setzt sich zudem kompetent und wirksam gegen Gewalt an Frauen und gegen jede Form der Diskriminierung ein. Die Organisation verfügt über viel Erfahrung in der Stärkung von Frauen sowie im politischen Engagement für die Menschenrechte.
© cdf
Seit Jahren verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Palästinenserinnen und
Palästinenser in den besetzten Gebieten der Westbank und im Gazastreifen. Wegen der anhaltenden Gewalt sind die sozialen Strukturen vielerorts zusammengebrochen und die staatlichen Strukturen geschwächt. Die israelische Militärbesatzung sowie die innerpalästinensischen Spannungen in den besetzten Gebieten fördern die Rückkehr zu alten Traditionen und Regeln: Frauen werden zunehmend aus dem öffentlichen Raum verdrängt und ins Private verwiesen.
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Gesellschaftssystem benachteiligt Frauen zusätzlich. Auf lokaler wie auch auf nationaler politischer Ebene sind arabische Frauen in Israel stark unterrepräsentiert, und ihre Stellung ist entsprechend schwach. Ihre Bedürfnisse werden in öffentlichen Budgets kaum berücksichtigt. Themen wie Gesundheit, Gewalt an Frauen, wirtschaftliche Sicherheit und Arbeit für Frauen fin-
den keinen Eingang in die politischen Agenden. Die cfd-Partnerorganisation Kayan engagiert sich in der politischen Bildung von jungen arabischen Frauen und arbeitet mit politischen Parteien zusammen, um die Frauenbeteiligung in den kommenden Lokalwahlen zu erhöhen. Nur so können die Anliegen und Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen sowie die Ursachen von Diskriminierung adäquat angegangen werden.
Kayan hat sich ausserdem zu einer anerkannten Anlaufstelle für Rechtsberatung und für Frauenzentren entwickelt. Die Rechtsberatung und -begleitung durch Kayan ermöglicht es den Frauen, ihre Rechte einzufordern. Durch den Aufbau von Frauenzentren in Gemeinden werden Frauen sozial und politisch besser integriert. Kayan stärkt zudem das gesellschaftliche Bewusstsein für die Rechte von Frauen und für den Schutz vor häuslicher Gewalt.
Gesamtbudget der Projekte Fr. 600 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 105 200.– 296.4587 Palästina 230.4517 Israel, Haifa
Psychosoziale Unterstützung und Begleitung, Palestinian Working Woman Society for Development PWWSD Aufbau von Frauenzentren und Rechtsbegleitung für Araberinnen in Israel, Kayan
MAROKKO /ALGERIEN
Schutz vor Gewalt und Perspektiven für Frauen in Marokko Die Verfassung Marokkos stärkt die Menschenrechte und stellt Mann und Frau gleich. Seit 2004 ist ein fortschrittliches Familiengesetz in Kraft, das Frauen mehr Rechte gibt. Die Realität sieht jedoch anders aus: Minderjährige werden immer noch verheiratet und Gewalt gegenüber Töchtern, Ehefrauen oder weiblichen Hausangestellten durch männliche Familienmitglieder ist weit verbreitet und sozial akzeptiert. Viele Frauen kennen ihre Rechte nicht. Aus Angst und Scham holen sich Frauen oft keine Hilfe und gehen nicht rechtlich gegen gewalttätige Männer vor. Mangelnde Sensibilität seitens der Polizei und der Gerichte sowie oft langwierige und teure Verfahren sind weitere Faktoren, die es Frauen erschweren, sich zu wehren. Der cfd unterstützt das Frauenhaus der Ligue Démocratique des Droits des Femmes LDDF Injad in der Nähe von Casablanca und eine Beratungsstelle in Bénimellal. Dort finden Frauen in einer akuten Notlage mit ihren Kindern einen vorübergehenden sicheren Aufenthaltsort. Sie werden psychosozial und juristisch unterstützt. Mit Unterstützung der Beraterinnen erarbei-
© cdf
cfd Programm Nordafrika 200.4501
ten sie sich eine mittel- und langfristige Lösung für die Zeit nach dem Frauenhaus. Alphabetisierungskurse und Veranstaltungen über Frauenrechte vermitteln Informationen für die nötigen Entscheide. Die Kinder werden im Frauenhaus altersgerecht gefördert. Die Beratungsstellen der LDDF Injad bieten Rechts- und Sozialberatung an und begleiten die Frauen in juristischen Verfahren und bei medizinischen Behandlungen. Unterstützung von Gewaltopfern in Algerien In Algerien ist die Erinnerung an den blutigen Konflikt der 1990er-Jahre noch stark präsent. Die danach gesetzlich festgelegte «nationale Versöhnung» führte zu pauschalen Amnestie-Regelungen. In der Region von Sidi Moussa hat ein grosser Teil der Bevölkerung Massaker miterlebt oder Angehörige verloren. Das Schweigen über diese Erlebnisse hat in vielen Familien zu
einer Zersplitterung der Beziehungen geführt. Häusliche Gewalt ist weit verbreitet. Die cfd-Partnerorganisation Association pour l᾿Aide, la Recherche et le Perfectionnement en Psychologie SARP unterstützt Menschen, die politische und häusliche Gewalt erlebt haben. SARP hilft ihnen mit psychologischer, juristischer und psychosozialer Begleitung, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und neue Lebens perspektiven zu entwickeln. Der Frauenraum «Espace femmes» bietet Frauen einen geschützten Ort, wo sie Kontakte knüpfen und sich austauschen können, Informationen erhalten und Solidarität erleben. Kinder aus benachteiligten Familien werden in einem geschützten Spiel- und Lernraum professionell gefördert. Das Jugendprojekt trägt zur Gewaltprävention bei und sensibilisiert für die Geschlechtergleichstellung.
Gesamtbudget der Projekte Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 86 700.– 152.4520 102.4517
Marokko Algerien
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Rechtsberatung und Frauenhaus, Information und Lobbying für Frauenrechte, LDDF Injad Psychosoziale Unterstützung für Gewaltopfer, SARP
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Connexio Evangelisch-methodistische Kirche Badenerstrasse 69 Postfach, 8021 Zürich 1
Tel. 044 299 30 70 connexio@emk-schweiz.ch www.connexio.ch
Connexio, das Netzwerk für Mission und Diakonie der Evangelisch-methodistischen Kirche, unterstützt Methodistenkirchen in zwanzig Ländern. Schwerpunkte sind die Förderung von Führungskräften, die Kirchenentwicklung sowie Entwicklungs- und Sozialprojekte, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Im Weitern fördert Connexio interkulturelle Begegnungen, Beziehungen und Partnerschaften zwischen Menschen, Kirchen und Institutionen in der Schweiz und in den Einsatzländern. Um alle Aufgaben wie geplant erfüllen zu können, benötigt Connexio jährlich etwa 2,5 Mio. Franken. Die Finanzierung erfolgt grösstenteils durch Spenden aus der Evangelisch-methodistischen Kirche, den Evangelisch-reformierten Landeskirchen der Schweiz sowie durch Beiträge der DEZA, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweiz.
ARGENTINIEN Connexio Landesprogramm 408.5101 Kirche im Umbruch Die Methodistenkirche in Argentinien ist – wie alle andern traditionellen Kirchen – von den heutigen wirtschaftlichen und ge-
sellschaftlichen Veränderungen stark herausgefordert. Sie arbeitet deshalb vermehrt mit Freiwilligen. Durch Online-Schulungen und Fortbildungs-Workshops werden diese befähigt, mehr Verantwortung in der Kirche zu übernehmen, wobei erfreulicherweise viele Frauen von den Angeboten Gebrauch machen. Daneben werden moderne Kommunikationskanäle und -mittel wie Facebook, Twitter etc. innerhalb der Kirche und gegen aussen eingesetzt.
Weiter unterstützt Connexio ein Jugendzentrum in Buenos Aires, welches Jugendliche am Rande der Gesellschaft in ihrer Entwicklung begleitet, sowie CREAS, ein Zentrum für Beratung und Entwicklung von kirchlichen Organisationen. CREAS begleitet insbesondere die Leitungspersonen der von Connexio unterstützten Projekte in Lateinamerika.
Gesamtbudget 2017 Fr. 95 700.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 27 000.–
BOLIVIEN Connexio Landesprogramm 420.5101
Weiter profitieren Frauen von Stipendien, um eine Ausbildung als Pflegerin, Ärztin, Lehrerin, Buchhalterin etc. absolvieren zu können. Da es meist die Frauen sind, die das Überleben der Familie sichern, kommt ihrer Förderung eine Schlüsselrolle zu.
© Connexio
Entwicklungs- und Sozialprojekte auf dem Altiplano Die Methodistenkirche ist in Bolivien hauptsächlich bei der Urbevölkerung der Quechua und Aymara verankert. Als Kirche der Armen betreibt sie Schulen, Kinderhorte, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Beratungszentren im Hochland. Die Methodistengemeinden bieten Familien Kinderbetreuung und Beratungen bei sozialen Problemen an.
Darüber hinaus unterstützt Connexio die gut organisierte Jugendarbeit der Methodistenkirche. Diese hat unter anderem zum Ziel, Jugendliche für soziale Einsätze
in Notsituationen zu befähigen, wie zum Beispiel den Wiederaufbau von Häusern nach Überschwemmungen oder Erdrutschen.
Gesamtbudget 2017 Fr. 147 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 24 500.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
CHILE Connexio Landesprogramm 426.5101 Einsatz für die MapucheUrbevölkerung sowie für Migrantinnen und Migranten Die Methodistenkirche in Chile engagiert sich seit vielen Jahren für die MapucheUrbevölkerung. Eng mit ihrem Boden verbunden, sind Landwirtschaft und Selbst-
versorgung für die Mapuche von zentraler Bedeutung. Sehr wichtig für die Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen sind die Angebote des Obra Rural, der landwirtschaftlichen Arbeit der Methodistenkirche. Sie hat ihren Schwerpunkt in und um Temuco im Süden Chiles. Die Teilnehmenden lernen unter anderem, wie sie ein Gewächshaus aufbauen sowie Marmelade oder handwerkliche Produkte herstellen können, die sie anschliessend verkaufen. Weiter werden Saatgut und Setzlinge verteilt und traditionelle Tauschbörsen für landwirtschaftliche Produkte organisiert.
Ganz im Norden Chiles nimmt sich die Kirche den Migrantinnen und Migranten an, die mehrheitlich aus Kolumbien, Peru und Bolivien stammen und meist aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimatländer verlassen. Sie sind in der Regel ohne offiziellen Status in Chile und es fehlt ihnen praktisch an allem. Die Kirche berät sie in rechtlichen Fragen und bietet ganz praktische Hilfe an, indem sie Kleidung verteilt, Übernachtungsmöglichkeiten anbietet, Kurse in den Bereichen Alphabetisierung und Gesundheitsprävention durchführt oder Kinderprogramme in den Siedlungen der Migrantinnen und Migranten gestaltet.
Gesamtbudget 2017 Fr. 57 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 9 000.–
KAMBODSCHA Connexio Landesprogramm 238.5101 Kirchenaufbau und gemeinschaftliche Gesundheits- und Landwirtschaftsentwicklung
Die Methodistenkirche in Kambodscha befindet sich im Aufbau. Sie unterstützt ihre Gemeinden bei der Realisierung von Kleinprojekten, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen, wie z.B. die Einrichtung von Saatgutspeichern (Reis), der Bau von Gemeinschaftsbrunnen, die Verteilung von Wasserfiltern oder der Aufbau von kleinen Genossenschaften. Dazu werden Kurse für Verantwortungsträgerinnen und -träger in den einzelnen ländlichen Gemeinden oder zent-
ralisiert an grösseren Orten durchgeführt. Seit 2015 werden im landwirtschaftlichen Bereich neue Methoden eingesetzt, die der Bevölkerung helfen sollen, ihre Verletzlichkeit zu verringern gegenüber klimabedingten Notsituationen wie etwa Überschwemmungen zu verringern. Connexio unterstützt zudem den Aufbau der kirchlichen Strukturen im Land.
Gesamtbudget 2017 Fr. 137 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 4 500.–
KONGO Connexio Landesprogramm 197.5101 Gesundheitsprojekte sowie Förderung von Kindern, Jugendlichen und Führungskräften Die Methodistenkirche setzt sich im Kongo für bessere Lebensumstände der gesamten Bevölkerung ein. Spitäler und Gesundheitszentren in entlegenen Gegenden bringen der dort ansässigen Bevölkerung die wichtige Basis-Gesundheitsversorgung.
und unterstützt, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Connexio unterstützt diese Arbeit finanziell und durch die Vermittlung von Fachleuten, welche die Verantwortlichen vor Ort beim Aufbau neuer Projekte begleiten. Dazu kommt ein Stipendienprogramm für Berufsleute und Führungskräfte, welche
nach abgeschlossener Ausbildung ihre Fähigkeiten für verschiedene Aufgaben und Projekte der Methodistenkirche einsetzen. Damit wird Nachwuchskräften die Möglichkeit gegeben, in ihrem eigenen Land einer qualifizierten Arbeit nachzugehen, anstatt im Ausland ihr Glück zu suchen. Gleichzeitig steigt die Professionalität innerhalb der Kirche und ihrer sozialen Institutionen.
© Connexio
Daneben betreibt die Methodistenkirche Grund- und Berufsschulen sowie eine Universität und setzt sich in Ernährungsund Förderungsprojekten für benachteiligte Kinder ein. Abgesehen von einer nahrhaften Mahlzeit finden die Kinder dort ein offenes Ohr und werden ermutigt Gesamtbudget 2017 Fr. 313 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 85 100.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Stiftung Heilsarmee Schweiz Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5 Postfach, 3001 Bern
Tel. 031 388 05 91 mission@heilsarmee.ch mission.heilsarmee.ch
Die Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale soziale Bewegung mit christlichem Hintergrund. Über die Stabsstelle Mission & Entwicklung setzt die Heilsarmee Schweiz auf der ganzen Welt nachhaltige Entwicklungsprojekte um. Sie fördert die Gesundheitsversorgung der Ärmsten, indem sie in vielen Ländern Kliniken und Gesundheitszentren betreibt und wichtige Aufklärungs- und Präventionsarbeit leistet. Sie setzt sich für Bildung für alle ein und betreibt weltweit zahlreiche Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten. Daneben bietet sie Alphabetisierungskurse für Erwachsene an und schafft durch Landwirtschafts- und Handwerkskurse, technische Grundausbildungen und praktische Unterstützung in Form von Mikrokrediten, Saatgut und Nutztieren neue Lebensgrundlagen. Zu den Kernkompetenzen der Heilsarmee gehört seit jeher die Beratung von Menschen in schwierigen Lebenslagen. Weltweit klärt sie Menschen über ihre Rechte auf, begleitet sie beim Gang auf Ämter und unterstützt sie dabei, zu ihren Rechten zu kommen. Auch im Katastrophenfall – egal ob Erdbeben, Wirbelsturm, Überschwemmung oder Dürre – engagiert sich die Heilsarmee an vorderster Front. Sie entsendet rasch Nothilfeteams, versorgt die betroffene Bevölkerung mit Lebensmitteln und Nothilfe-Ausrüstung und richtet medizinische Notfallstationen ein, in denen erste Hilfe geleistet und Impfungen gemacht werden. Nach der Katastrophe arbeitet sie nach eingehender Analyse Wiederaufbauprojekte aus, die es den Menschen erlauben, zurück ins Leben zu finden. Die Heilsarmee setzt sich für ein würdevolles Leben für alle Menschen ein und engagiert sich stark für das Recht auf Nahrung und auf sauberes Trinkwasser. In verschiedenen afrikanischen und asiatischen Ländern stattet sie Schulen und Dorfgemeinschaften mit hygienischen Sanitäranlagen aus, verbessert deren Zugang zu sauberem Trinkwasser und leistet gleichzeitig Aufklärungsarbeit über die Wichtigkeit von guter Hygiene und Krankheitsvorbeugung.
HAITI Heilsarmee Schulprogramm 450.5411
Die Heilsarmee betreibt in ländlichen und besonders armen Gegenden auf Haiti 48 Schulen für mehr als 10 000 Kinder. 22 dieser Schulen mit insgesamt 5074 Kindern werden durch Spendengelder der Heilsarmee Schweiz finanziert. Durch qualitativ guten Unterricht leistet die Heilsarmee einen wichtigen Beitrag zur Bildung der haitianischen Bevölkerung. Die Schulen der
© Heilsarmee
Schulprojekt Haiti Der mangelhafte Zugang zu Schulbildung bleibt ein zentrales Hindernis für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Haitis. Fast 30 Prozent der Jugendlichen sind Analphabetinnen und Analphabeten. Öffentliche Schulen stehen in Haiti gegenwärtig nur 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen zur Verfügung. Nahezu 50 Prozent der haitianischen Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt und befindet sich im schulpflichtigen Alter, was die Situation umso dramatischer macht. Der Staat ist bei Weitem nicht in der Lage, seiner Bevölkerung eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen.
Heilsarmee fördern zudem die Chancengleichheit zwischen Mädchen und Jungen, stärken die pädagogischen Kompetenzen der Eltern in spezifischen Elternkursen und setzen sich für ein gewaltfreies Miteinander ein. Dank der Weiterbildung von
Lehrpersonen, der Verwendung von gutem Unterrichtsmaterial, guten Schulstrukturen und dem Einbezug der Eltern erzielen Schülerinnen und Schüler der HeilsarmeeSchulen gute Lernerfolge und erhalten eine echte Chance auf eine bessere Zukunft.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2017 Fr. 337 030.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 34 500.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Heilsarmee Gesundheitsprogramm 197.5410 Verbesserung der Gesundheit und Ernährung in ländlichen Gegenden Die beiden Kongostaaten gehören zu den ärmsten Ländern weltweit. Noch immer sind Hunger und Unterernährung eine grosse Herausforderung. Ein öffentliches Gesundheitssystem ist kaum vorhanden. Infolge des riesigen Bedarfs an medizinischer Grundversorgung betreibt die Heilsarmee in Kongo-Kinshasa 43 Gesundheitszentren; in Kongo-Brazzaville sind es neun. In diesen wird mit lokalen Lösungen aktiv gegen die Unterernährung von Kindern und Erwachsenen gekämpft. Im Rahmen des Landwirtschafts- und Ernährungsprojekts nutzt die Heilsarme das fruchtbare
Die Behandlung eines unterernährten Kindes ist oft langwierig. Während mindestens sechs Monaten folgen Nachbehandlungen im Krankenhaus. Anstatt die Eltern einfach warten zu lassen, erhalten sie während dem Krankenhausaufenthalt ihres Kindes Intensivkurse. Ein Gärtner führt sie in den Anbau von Gemüse ein. Ein Ernährungsberater und eine Krankenschwester informieren sie über die Bedürfnisse und Pflege der Kinder. Dabei lernen Eltern, was eine ausgewogene Ernährung und eine gute Hygiene ist. Ihnen wird erklärt, wie wichtig es ist, Wasser vor der Verwendung abzukochen, um Infektionskrankheiten zu vermeiden. Beim Verlassen des Krankenhauses dürfen sie Erntereifes aus dem Garten mit nach Hause nehmen. Dazu bekommen sie Saatgut und
© Heilsarmee
KONGO
Umland, über das viele Gesundheits zentren in beiden Kongostaaten verfügen. Grosse Gemüsegärten werden angelegt, die der Ernährung aber auch der Schulung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen dienen.
Gartenwerkzeug, um den Anbau zu Hause weiterzuführen. Für technische Hilfe können sie sich jederzeit an die Gesundheitszentren wenden.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 123 888.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 26 000.–
Heilsarmee Landesprogramm 259.5401 Nachhaltige Existenzsicherung für Familien und Dorfgemeinschaften Die Heilsarmee ist seit 1915 in den armen und abgeschiedenen ländlichen Regionen des Vielvölkerstaates in Südostasien präsent, die seit einigen Jahren eine besonders hohe Aids-Zuwachsrate aufweisen. Dort unterstützt sie Familien und Dorfgemeinschaften bei der Bewältigung ihres Alltags und sucht nach Wegen, um deren Lebensgrundlagen zu sichern. Das aktuelle Projekt ermöglicht 2700 Familien den Aufbau einer eigenen Existenz durch Mikrokredite: Es werden Gemüsegärten angelegt für den Verkauf von Marktgemüse, eine Viehzucht aufgebaut und Seife produziert. Ausserdem werden kunsthandwerkliche Gegenstände hergestellt oder eine Fahrradrikscha für Taxi- und Transportdienste angeschafft. Dadurch lernen die Menschen, wie sie sich besser organisieren und gegenseitig fördern können. Weiter nimmt sich die Heilsarmee speziell der Betreuung
Infektionskrankheiten reduziert werden. Zudem initiiert und unterstützt die Heilsarmee Selbsthilfe- und Dorfentwicklungsgruppen. Diese machen die Bedürfnisse in ihrer Gemeinschaft aus und entwickeln Projekte, um diesen Bedürfnissen wie etwa eine organisierte Abfallentsorgung, öffentliche Toiletten oder die Betreuung von HIV-Waisen zu begegnen.
© Heilsarmee
MYANMAR
von HIV-betroffenen Menschen an und leistet wichtige Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Im Gesundheitsförderungsprogramm für Kinder und Jugendliche wird auch die Gleichberechtigung der Geschlechter thematisiert. Dorfgemeinschaften ohne sauberes Trinkwasser erhalten Zugang zu sauberem Trinkwasser und werden über Hygiene aufgeklärt, wodurch
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 67 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 40 250.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Horyzon – die Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche Florastrasse 21, 4600 Olten
Tel. 062 296 62 68 info@horyzon.ch www.horyzon.ch
Horyzon – die Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche Die Stiftung Horyzon und ihre Partner sind auf das Thema Bildung spezialisiert, weil Bildung nachhaltig ist. Die begünstigten Jugendlichen werden befähigt, der Armutsspirale zu entkommen, Ausbildungen zu besuchen, Arbeit zu finden, sich eine selbstständige Zukunft zu erarbeiten und aktiv die Entwicklung der Zivilgesellschaft mit zu prägen. Damit können sich Menschen unabhängig von ethnischer, religiöser und politischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder sozialem Status eine würdige Existenz aufbauen.
BANGLADESCH
schaffung und Stärkung der Frauen- und Kinderrechte. Dadurch sinken HIV-Infizierungsrate sowie Mütter- und Kindersterb-
lichkeit. Die Lese- und Schreibfähigkeit hilft den Frauen bei der Suche einer Arbeitsstelle oder beim Aufbau eines Kleinbetriebs.
Horyzon Gesundheits-und Quartierentwicklungsprogramm 208.4802
© Horyzon
Armutsbekämpfung durch die Ausbildung von jungen Frauen Das Programm von YWCA (Young Wo men᾿s Christian Association) in Bangladesch unterstützt junge Frauen dabei, sich aus ihrer prekären wirtschaftlichen und sozialen Lage zu befreien. Es betreut 27 000 Teilnehmerinnen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Gemeindeentwicklung, EinkommensbeGesamtbudget des Programms 2017 Fr. 252 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 25 600.–
KOLUMBIEN Horyzon Förderung und Bildung von Jugendlichen 458.4801
Positive Perspektiven für benachteiligte Jugendliche In den Armenquartieren Kolumbiens kämpfen illegale Gruppen brutal um die Vorherrschaft im Waffen- und Drogenhandel. Der Druck auf Jugendliche, sich einer Bande anzuschliessen, ist enorm. Das Programm von YMCA (Young Men᾿s Christian Association) in Kolumbien hilft Jugendlichen dabei,
alternative Lebensperspektiven zu finden. Dank Projekten gegen Gewalt, Korruption, Drogenhandel und -missbrauch sowie Bildung in den Bereichen Gesundheit, wirtschaftliche Eigenständigkeit und ziviles Engagement entwickeln sich die Jugendlichen zu gesunden, selbstbestimmten und aktiven Erwachsenen. Das Programm erreicht jährlich 26 000 Jugendliche und ihre Familien.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 360 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 24 000.–
HAITI Horyzon Bildung für junge Frauen und Mädchen 450.4801 Bildung und sichere Orte für junge Frauen und Mädchen in Slums
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet seit Jahrzehnten unter Armut und den damit verbundenen Problemen wie Gewalt, Korruption sowie ungenügende Bildung. Die ausgesprochen junge Bevölkerung, insbesondere Mädchen und junge Frauen, hat kaum Perspektiven. Das Programm von YWCA (Young Women᾿s Christian Association) in Haiti erreicht jährlich rund 1500 benachteiligte Mädchen (8- bis 17-jährig)
und junge Frauen (18- bis 30-jährig). Die Teilnehmerinnen erhalten schulischen Nachhilfeunterricht sowie persönliche und professionelle Betreuung und Ausbildung zu Themen wie Sexualität, Gewalt, Gesundheit und Rechte. Die etwas älteren Teilnehmerinnen besuchen zudem Workshops zu Themen wie Umwelt, Ethik, Menschenrechte, geschlechtsbezogene Gewalt, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sowie HIV/Aids.
Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 96 000.–
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Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
MEB – au service des aveugles Avenue Louis-Ruchonnet 20 1800 Vevey
Tel. 021 921 66 88 info@mebraille.ch www.mebraille.ch
Mission Évangélique Braille (MEB) Seit 25 Jahren dient die MEB blinden und sehbehinderten Menschen im französischen Sprachraum. Die Arbeit von MEB in Afrika umfasst die Sensibilisierung für die Problematik der Blindheit, die Alphabetisierung und Schulung der Betroffenen, eine angepasste Berufsausbildung sowie die Stärkung der NGO-Partner.
FRANKOPHONES AFRIKA MEB, Rehabilitations- und Entwicklungs-Programm für Blinde und Sehbehinderte 100.6505
Blinde und sehbehinderte Menschen sind in Afrika besonders benachteiligt: Sie werden von der Gesellschaft als «nutzlose Esser» stigmatisiert und haben oft keinen Zugang zu Schul- und Berufsbildung. Seit 25 Jahren setzt sich die MEB dafür ein, dass sich die soziale Integration von behinderten und anderen sozial benachteiligten Menschen in Afrika verbessert – mit Erfolg. Heute können auch blinde, sehbehinderte und mehrfach behinderte Menschen Schul- und Berufsausbildungen antreten. Die MEB und ihre Partner unterstützen die Betroffenen auf diesem Weg hin zu einem selbstbestimmten und eigenständigen Leben.
Damit trägt die MEB aktiv dazu bei, das vorherrschende Bild der «nutzlosen Blinden» in Afrika zu verändern und ihre Anerkennung als gleichwertige Mitglieder der afrikanischen Gesellschaft zu fördern. Zielländer dieser Tätigkeiten sind Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo Brazzaville, Kongo Kinshasa, Togo. In diesen Ländern leben insgesamt vier Millionen Blinde und sehbehinderte Menschen, von denen bislang nur 1,5 Prozent lesen und schreiben können.
Nebst Schule, Berufsausbildung und Sensibilisierung stärkt die MEB auch die Kapazitäten seiner lokalen Partnerorganisationen. MEB unterstützt die 25 lokalen Partnerorganisationen über Erfahrungsaustausche, Weiterbildungen und Hilfsmittel darin, ihre Arbeit mit sehbehinderten Menschen so gut und effektiv wie möglich zu machen. Darüber hinaus arbeitet MEB mit den lokalen Kirchen, staatlichen Institutionen und Medien zusammen, um für die Anliegen und Rechte der Blinden zu sensibilisieren.
© MEB
In ihrer 25-jährigen Tätigkeit haben die MEB und ihre Partner zahlreiche Lernhilfsmittel in Brailleschrift (Blindenschrift) sowie auf Tonträgern für den französischen Sprachraum Afrikas entwickelt. Die Alphabetisierung der blinden und sehbehinderten Menschen trägt erheblich zu ihrer sozialen Integration bei. Kinder und Jugendliche können eine Schule besuchen und eine Berufslehre absolvieren. Und auch blinden und sehbehinderten Erwachsenen werden Fähigkeiten vermittelt wie Lesen, Schreiben, Gemüseanbau, Geflügelzucht, Weben, Schreinerarbeiten, Informatik etc. als Grundlage für ein eigenständiges Leben. Gesamtbudget des Programms 2017 Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 29 500.– 112.6515 Benin 117.6505 Burkina Faso 122.6510 Elfenbeinküste 134.6510 Kamerun 197.6510 Kongo Brazzaville 197.6510 Kongo Kinshasa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
Angemessene agroökologische Ausbildung für Blinde Nationales Alphabetisierungsprogramme in Brailleschrift samt angemessener Berufsausbildung Informatik und Sprachsynthesen sind Zukunft für Blinde Blindenschule in Yaoundé Mehrzweckzentrum mit Schule Brazzaville Rehabilitierung für ausgeschlossene blinde Familien
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Service de Missions et d’Entraide En Glapin 8 1162 St-Prex
Tel. 021 823 23 23 secretariat@sme-suisse.org www.sme-suisse.org
Service de Missions et d᾿Entraide (SME) Der SME ist das Hilfswerk der Föderation Evangelischer Kirchen in der Westschweiz und trägt zur Entwicklung und Zusammenarbeit von Organisationen, Strukturen und Gemeinschaften bei. Ziel ist die Persönlichkeitsentwicklung und Verbesserung der persönlichen Fähigkeiten der Begünstigten. Der SME engagiert sich in den Bereichen Erziehung, Schulausbildung und berufliche Weiterbildung, insbesondere im Erziehungs- und Gesundheitsbereich. Zurzeit unterstützt SME 10 Projekte in Afrika, dem Mittleren Osten und in Asien und betreut mehrere Mitarbeitende und Freiwillige, die in Partnerprojekten in Afrika und Asien tätig sind.
Berufsbildungszentrum in Savannakhet 249.6304
Für Schülerinnen und Schüler aus entlegenen ländlichen Gebieten ist es schwierig, ihre Schulbildung nach Beendigung der obligatorischen Schule weiterzuverfolgen.
LAOS II Unterstützung der Spitäler und Gesundheitszentren der Provinz in Sekong 249.6306
© sme
LAOS I
Wer keine Arbeit findet, wandert nach Thailand aus oder bleibt im Dorf, ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft. In der Stadt Savannakhet, die bevölkerungsmässig zweitgrösste Stadt des Landes, hat SME ein Haus gekauft und eingerichtet. Damit ermöglicht SME 19 Jugendlichen aus Dörfern der Region eine Ausbildung zu absolvieren, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. Zudem erhalten sie eine ihren persönlichen und schulischen Bedürfnissen angepasste Betreuung. sundheit zu stärken. In einer ersten Projektphase werden Ausbildnerinnen und Ausbildner für Pflegefachleute geschult, technische und materielle Hilfe geleistet und medizinischer Fachleute in Manage-
ment- und Ausbildungsfragen unterstützt. Ziel ist es, die Qualität der Spitalleistungen zu optimieren und den Patientinnen und Patienten eine bessere fachliche Betreuung zu bieten.
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Strassenkinder und Kinder aus sozial sehr schwachen Familien, vielen Gefahren ausgesetzt sind und oft keinen Zugang zu sozialen Diensten haben. Es gibt nur wenige Strukturen für sie, besonders ausserhalb der Hauptstadt. Die Eröffnung eines Ausbildungszentrums für psychosozial gefährdete Kinder in Zi-
guinchor, einer grossen Stadt im Süden des Landes, entspricht einem wirklichen Bedürfnis. Ziel ist es, Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen den Zugang zu Schuldbildung zu ermöglichen. Im Fokus stehen die Primarschulbildung für 8bis 12-Jährige sowie die Alphabetisierung und die praktische berufliche Ausbildung für Jugendliche ab 12 Jahren.
SENEGAL Ausbildungszentrum für psychosozial gefährdete Kinder 172.6031
© sme
Der Provinz Sekong im Süden von Laos fehlen die Mittel, um der Bevölkerung ein gutes Gesundheitssystem anzubieten. Die SME-Partnerorganisation vor Ort arbeitet mit dem Gesundheitsamt der Provinz zusammen mit dem Ziel, das Gesundheitssystem der Provinz im Einklang mit der nationalen Entwicklungsstrategie für Ge-
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 420 000.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 119 500.– 249.6304 249.6306 172.6301
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Laos Laos Senegal Ziguinchor
Berufsbildungszentrum in Savannakhet Unterstützung der Spitäler und Gesundheitszentren der Provinz in Sekong Ausbildungszentrum für psychosozial gefährdete Kinder
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
TearFund Schweiz Josefstrasse 34 8005 Zürich
Tel. 044 447 44 00 info@tearfund.ch www.tearfund.ch
TearFund – ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz TearFund Schweiz ist eine christliche Entwicklungs- und Nothilfeorganisation. Seit über 30 Jahren stärken wir benachteiligte Familien in Ländern des globalen Südens, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Konfession. TearFund arbeitet zusammen mit lokalen christlichen Partnerorganisationen, welche die Gegebenheiten vor Ort sehr gut kennen. Die Schwerpunkte unserer Arbeit bestehen aus Bildung, Basisgesundheit, Existenz- und Einkommensförderung.
PERU TearFund Landesprogramm 476.6101 Bekämpfung von Armut durch ländliche Entwicklung Pachitea gehört zu den ärmsten Provinzen im Hochland von Peru. Die Kleinbauernfamilien wohnen abgelegen in Streusiedlungen und arbeiten auf kleinen Ackerflächen auf 2500 bis 4000 Metern
über Meer. Weil sie vorwiegend Kartoffeln anbauen, sind über 40 Prozent der Kinder in der Region mangelernährt. Die TearFund-Partnerorganisation EFOD leistet einen Beitrag, um die Lebensgrundlagen der ärmsten Kleinbauernfamilien zu verbessern. Sie vermittelt den Familien Wissen und Fertigkeiten zu Gesundheit und Landwirtschaft, damit sie sich ausreichend und ausgewogen selbst versorgen können. Als Starthilfe erhalten sie ein Kleintier zum Aufbau einer Zucht sowie Saatgut. Sie lernen, Gemüsegärten anzulegen und die Haltung und Zucht von Tieren zu verbessern. Zu einem gesunden
Umfeld tragen auch die Sanierung von Kochstellen, der Bau von Latrinen und Hygieneschulungen bei. Mit der Unterstützung von EFOD haben sich die Bauern und Bäuerinnen erstmals in dieser Gegend zu einer Handelsgenossenschaft zusammengeschlossen: Das Zusatzeinkommen, das sie über den Verkauf auf lokalen Märkten erwirtschaften, ermöglicht es ihnen beispielsweise, ihre Kinder in die Schule zu schicken. EFOD verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Besonderes Gewicht hat die Stärkung der Frauen in ihren Rechten.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 480 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 31 000.–
TearFund Landesprogramm 193.61.01 Nachhaltiger Zugang zu sauberem Wasser Im ländlichen Kabale (1800 bis 2600 m.ü.M.) ist genügend sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit. Viele Familien müssen jeden Tag mit nur drei Liter Wasser pro Person auskommen. Gemäss WHO sind für Grundbedürfnisse wie Waschen, Trinken und Kochen mindestens 20 Liter Wasser nötig. Die Dorfgemeinschaften bauen ihre Häuser häufig an Hängen, während die fruchtbaren Böden in den Tälern landwirtschaftlich genutzt werden. Das Wasser in den Dörfern stammt mehrheitlich aus den Flüssen im Tal. Zweimal pro Tag steigen Frauen und Kinder hinab, um
© tearfund
UGANDA
die Kanister zu füllen. Eine mühsame Arbeit, die bis zu vier Stunden täglich in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, dass das Wasser oftmals Krankheitserreger enthält. Die TearFund- Partnerorganisation Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme (KDWSP) unterstützt Dorfgemeinschaften dabei, den Zugang zu Wasser zu verbessern. Zusammen mit den Familien werden Regenwassertanks für die Haushalte gebaut. Weiter wird Quellwasser gefasst und im Dorf werden Zapfstellen eingerichtet, die sich in Gehdistanz befinden. Ein Komitee ist für den Betrieb der Wasserversorgung zuständig. Zudem werden den Familien die Zusammenhänge zwischen Wasserqualität und Krankheiten vermittelt und sie erhalten Schulungen in Hygienemassnahmen, Ernährungssicherung und Familienplanung, Ökologie und Umwelt. Weiter werden Wissen und Kompetenzen zum nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen vermittelt.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2017 Fr. 507 000.–, Brot für alle-Beitrag 2015 Fr. 17 500.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2017
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Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke
Brot für alle Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz
HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
Mission 21 Evangelisches Missionswerk Basel
Bürenstrasse 12 Postfach 3270, 3001 Bern Tel. 031 380 65 65 Fax 031 380 65 64 bfa@bfa-ppp.ch www.brotfueralle.ch
Seminarstrasse 28 Postfach, 8042 Zürich Tel. 044 360 88 00 Fax 044 360 88 01 info@heks.ch www.heks.ch
Missionsstrasse 21 Postfach 270, 4009 Basel Tel. 061 260 21 20 Fax 061 260 21 22 info@mission-21.org www.mission-21.org
PC 40-984-9 Bankverbindung: Basler Kantonalbank Konto 16 534.598.78
PC 80-1115-1 Bankverbindung: ZKB IBAN: CH37 0900 0000 8000 1115 1
PC 40-726233-2 Bankverbindung: Basler Kantonalbank Konto 16 438.558.80
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir engagieren uns entwicklungspolitisch für das Recht auf Nahrung und für ethisches Wirtschaften. Wir nehmen Einfluss auf Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik und Wirtschaft, sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und den Auswirkungen auf die Menschen im Süden und fördern einen nachhaltigen Lebensstil.
HEKS ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre Rechte einzufordern. Das Ziel ist ein selbst bestimmtes Leben in Würde für alle Menschen, gleich welcher Volksgruppe oder Religion sie angehören.
Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit 70 Partnerkirchen und -organisationen Zeichen der Hoffnung auf der Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und Frauenförderung im Mittelpunkt. Durch vielfältige Ausbildungsformen und konkrete Unterstützung werden Menschen befähigt, in Würde zu leben und sich für eine gerechtere Gesellschaft zu engagieren.
Im Süden unterstützen wir Menschen dabei, sich aus eigener Kraft von Armut, Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern, stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen. Wir sammeln Mittel für 350 Projekte unserer Partnerwerke, die nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Brot für alle stellt zudem die Qualität der finanzierten Projekte sicher und berät Kirchgemeinden und Institutionen bei der Projektunterstützung.
HEKS arbeitet in folgenden Bereichen: Im Ausland: Entwicklungszusammenarbeit, Humanitäre Hilfe, Kirchliche Zusammenarbeit. Schwerpunkte bilden die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften, Nothilfe und Wiederaufbau, Konfliktbewältigung und Friedensförderung. Im Inland: Soziale Integration und Anwaltschaft für sozial Benachteiligte. Schwerpunkte bilden Arbeitsintegration, Tagesstruktur, Interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, Spracherwerb, Wohnbegleitung, Frühe Förderung von Kindern und Elternbildung, Alter und Migration und Rechtsberatung.
Der persönliche und fachliche Austausch zwischen Kirchen weltweit wird durch die Entsendung von ökumenischen Mitarbeitenden und durch Kurzeinsätze bereichert. Begegnungen, Bildungsangebote sowie Forschungsarbeiten konkretisieren die internationale Lerngemeinschaft von Mission 21. Mission 21 ist das Missionswerk der evangelisch-reformierten Kirche in der deutschund italienischsprachigen Schweiz, getragen von der Basler Mission, der Evangelischen Mission im Kwango und der Herrnhuter Mission. Die internationalen Partnerkirchen und -organisationen haben im Missionswerk gleichberechtigt Sitz und Stimme.