Inhaltsverzeichnis 05 07 09 10
Vorwort des Vorsitzteams ÖH - What‘s that? Wo geht mein ÖH-Beitrag eigentlich hin? ÖH-Arbeit in Zahlen
Politik, die wirkt 12 Eine ÖH für ALLE Studierenden 16 Abschafffung des Wissenschaftsministeriums 18 Beschränkter Zugang 20 Studieneingangs- und Orientierungsphase 22 Novellierung des Universitäts- und des Hochschulgesetzes 24 Fachhochschulen Quo Vadis? 26 Die ÖH in der Hochschulkonferenz 28 Kein Salon dem Rechtsextremismus 30 Feministische Politik in der ÖH 32 ÖH in Zahlen Service, das hilft 34 Kann Spuren von ÖH enthalten 36 Neues Service der ÖH - der Vertragscheck 37 Traue keiner Studie... 38 Frauen_Ideen_Fabrik 39 ESU Board Meeting 40 Forum Studierendenvertretung
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Gut beraten Bewährt und gut Gut vertreten im www Das liebe Geld Nur gemeinsam sind wir stark Vertretung zum Nachschlagen ÖH in Zahlen
Referate 51 Vorsitzteam 53 Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten 55 Referat für Bildungspolitik 57 Referat für Sozialpolitik 59 Referat für Fachhochschulangelegenheiten 61 Referat für pädagogische Angelegenheiten 63 Referat für internationale Angelegenheiten 65 Referat für ausländische Studierende 67 Referat für feministische Politik 69 Presseteam 71 progress-Redaktion 73 Referat für Öffentlichkeitsarbeit 75 Referat für Studien- & Maturant_innenberatung 77 Referat für Menschenrechte & Gesellschaftspolitik 79 Angestellten der ÖH-Bundesvertretung 81 Informationen zur ÖH-Wahl
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Vorwort des Vorsitzteams In den letzten beiden Jahren haben wir uns mit vollem Einsatz für eure Interessen als Studierende eingesetzt. Es ist viel passiert in dieser Exekutivperiode – vom Urteil des Verfassungsgerichtshofs, das die rückwirkende Legalisierung von Studiengebühren wieder aufhob und dafür sorgte, dass die betroffenen Studierenden ihre zu Unrecht bezahlten Studiengebühren zurückbekamen, den Protesten rund um die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums bis zum neuen ÖH-Gesetz mit der Wiedereinführung der Direktwahl der ÖH-Bundesvertretung. Noch nie haben so viele Menschen an besseren Studienbedingungen für Studierende und für einen offenen und freien Hochschulzugang für alle gearbeitet. Natürlich sind die Ansprüche, die man an sich stellt, sehr hoch und können nicht immer erfüllt werden, aber wir haben immer mit ganzer Kraft daran gearbeitet, am politischen Parkett die Interessen von uns Studierenden bestmöglich zu vertreten.
für progressive Hochschulpolitik auf den Verhandlungstisch gebracht. Aber auch mit persönlicher Beratung von Studierenden, dem Ausbau von Serviceangeboten und zahlreichen ausgefochtenen Rechtsstreitigkeiten – von den Klagen gegen Studiengebühren bis hin zu Wohnrechtsklagen – haben wir dafür gekämpft, dass Studierende zu ihrem Recht kommen. Daneben haben wir auch die Zeit aufgebracht, eine ÖH-Tour durch ganz Österreich zu machen, um so die ÖH sichtbarer und greifbarer zu machen und uns mit lokalen Vertretungen zu vernetzen. Diese Broschüre soll das breite Spektrum unserer Arbeit abbilden, die Referate und die dort tätigen Menschen vorstellen und die ÖH somit greif- und sichtbarer machen. Natürlich kann das in einer einzelnen Broschüre nicht lückenlos und bis ins Detail passieren. Wir haben daher versucht, uns auf jene Themen zu konzentrieren, die uns und die Hochschullandschaft in den letzten zwei Jahren besonders bewegt haben und exemplarisch einige Projekte aufgegriffen, die die Schwerpunkte unserer Arbeit aufzeigen sollen. Wir wollen zeigen, was alles möglich ist, welche Themen uns schlaflose Nächte bereitet haben und was uns Spaß gemacht hat – und damit Lust auf ÖH machen. Viel Spaß beim Lesen und viel Motivation zum Mitmachen!
Wir haben in persönlichen Gesprächen mit dem Ministerium und anderen hochschulpolitischen Player_innen verhandelt, uns an umfangreichen Stellungnahmen die Finger wund geschrieben, haben die Interessen der Studierenden auf die Straße getragen und in zahlreichen Arbeitsgruppen der Hochschulkonferenz unsere Konzepte
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ÖH – What‘s that? Kurzer Einblick in deine Vertretung Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) ist die gesetzliche Vertretung aller Studierenden in Österreich an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Privatuniversitäten. Die ÖH ist in verschiedene Ebenen unterteilt (siehe Grafik) und wird alle zwei Jahre neu gewählt. Zum ersten Mal seit zehn Jahren wird 2015 die Bundesvertretung direkt, das heißt von allen Studierenden gleichzeitig, unmittelbar und gleichwertig, bestimmt.
Von den Studienvertretungen über die Hochschulvertretung bis hin zur Bundesvertretung engagieren sich über tausend Studierende ehrenamtlich im Rahmen der ÖH. Uns motiviert, dass wir in der ÖH sowohl im Kleinen als auch im Großen Veränderungen bewirken können, die für Studierende zu konkreten Verbesserungen führen. Dass es für alle Studierenden in Österreich eine gesetzlich verankerte und demokratisch gewählte Vertretung gibt, wurde hart erkämpft. Die Struktur der ÖH ist weltweit einmalig und gilt als Vorzeigemodell einer studentischen Interessensvertretung.
Die ÖH ist die erste Anlaufstelle für Probleme und hilft mit Information und Service weiter. Es ist aber nicht nur Aufgabe der ÖH, Service zu bieten, sondern auch, die Politik mitzugestalten. Studierendenvertreter_innen kämpfen auf allen Ebenen – von Rektoraten bis zu Ministerien – für die Rechte von Studierenden und setzen sich für Verbesserungen in der Hochschullandschaft ein. Der Leitspruch „Politik, die wirkt. Service, das hilft“ wird durch die ÖH gelebt. Für uns heißt es, dass wir diese zwei Aspekte verbinden, um allen Studierenden tatsächlich zu helfen.
Versicherungsschutz für alle Studierenden, Tutorien für Erstsemestrige, Mensabonus, Vertragscheck, kompetente Beratung für die unterschiedlichsten Studien- und Lebenslagen, Unterstützung in Rechtsstreitigkeiten, finanzielle Hilfe durch den ÖH-Sozialfonds, studentische Medien, eine starke Stimme gegenüber dem Ministerium und der Öffentlichkeit: All das und noch vieles mehr wäre ohne die ÖH nicht möglich.
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Was passiert mit meinem ÖH-Beitrag? Basiert auf Berechnungen des Jahresvoranschlages (JVA) 14/15
ÖH-VERSICHERUNG 4 CENT
SERVICE-MATERIAL SOZIALFONDS FRAUENARBEIT JE 1 CENT ANDERE ÖHLEISTUNGEN 7 CENT
PROGRESS 2 CENT
Universitätsvertretungen erhalten 84% des gezahlten ÖH Beitrags ANTEIL DER FH, PH und PU Vertretungen erhalten 95% des gezahlten ÖH Beitrags
HOCHSCHULVERTRETUNGEN 84 CENT
Was passiert mit meinem ÖH-Beitrag? Wir erklären, wofür die 18,70 € verwendet werden. Der ÖH-Beitrag ermöglicht der ÖH, ein umfangreiches Serviceangebot zur Verfügung zu stellen und gegenüber den zuständigen Ministerien als starke und unabhängige Vertretung der Studierenden aufzutreten. Die Pflichtmitgliedschaft bei der ÖH garantiert, aufgrund der finanziellen Unabhängigkeit, ein politisch unabhängiges Handeln der ÖH.
Mit der folgenden Grafik wollen wir die Verwendung deines ÖH-Beitrags und die größten Projekte der ÖH-Bundesvertretung illustrieren. Aber auch die lokalen Vertretungen fördern Projekte von Studierenden, unterstützen in Notlagen und realisieren Projekte, die dir direkt vor Ort deinen Studienalltag erleichtern. Bei allen weiteren Fragen, die die bundesweite Verwendung des ÖH-Beitrags betreffen, kannst du dich jederzeit an das Wirtschaftsreferat der ÖH-Bundesvertretung und bei allen hochschulspezifischen Verwendungen an das Wirtschaftsreferat an deiner Hochschule wenden.
Wofür wird mein ÖH-Beitrag verwendet? Grundsätzlich werden von deinen, 18,70 Euro siebzig Cent für die ÖH-Unfall- und Haftpflichtversicherung verwendet, mit der du im und rund um‘s Studium immer auf der sicheren Seite bist. Von den restlichen 18 Euro gehen 13 Prozent an die Bundesvertretung und 87 Prozent an die einzelnen Hochschulvertretungen.
ÖH-Versicherung Siebzig Cent deines ÖH-Beitrags werden direkt für die ÖH-Studierendenversicherung verwendet. Diese garantiert dir auf dem Weg zur Hochschule und bspw. im USI-Kurs eine umfassende Unfall- und Haftpflichtversicherung, die (fast) alle Eventualitäten abdeckt. Mehr Infos: oeh.ac.at/versicherung
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es daher eine lange Liste an Punkten, die am HSG zu ändern wären und über die große Einigkeit bestand. Mit der Novelle 2014 wurden daher nicht nur die wesentlichen Verhandlungspunkte umgesetzt, sondern auch eine Vielfalt an anderen Regelungen verbessert. Die Wesentlichsten sollen hier kurz rekapituliert werden.
Demokratisierung der ÖH: ein neues Wahlrecht Kernstück des HSG 2014 ist ohne Zweifel das Wahlrecht. Der wesentlichste Punkt ist dabei die Direktwahl der Bundesvertretung. Seit 2005 hatte sich die Bundesvertretung aus Mandatar_innen zusammengesetzt, die anhand des jeweiligen lokalen Wahlergebnisses von den einzelnen Hochschulvertretungen entsandt wurden und die sich auf Bundesebene zu Klubs zusammenschlossen. Dies brachte eine Reihe von Nachteilen mit sich. Abgesehen davon, dass es Studierenden bei der Wahl nicht möglich war, unterschiedliche Präferenzen zum Ausdruck zu bringen, war oft auch schwer durchschaubar, welche lokale Liste auf Bundesebene welchem Klub zuzuord-
nen war. Außerdem wurde durch die sehr verschiedenen Größen der Hochschulen das Gewicht einer Stimme teils massiv verzerrt und wer an mehreren Hochschulen studierte, konnte auch mehrmals wählen − und damit mehrmals Einfluss auf die Bundesvertretung nehmen. Dazu
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kann. Die ÖH war hier also eine treibende Kraft dafür, dass die gleichen Standards für alle Studierenden gelten – eine Errungenschaft, die wir auch in studienrechtlichen Belangen anstreben.
Außerdem werden mit dem Jahr 2015 die bisher verschiedenen Wahlsysteme der Sektoren angeglichen. Konkret gab es bisher an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen Personenwahlen zu verschiedensten Zeitpunkten. In Zukunft werden an allen Sektoren die Wahlen zu einem einheitlichen Termin im Mai oder Juni abgehalten. Bei der Studienvertretung können Personen gewählt werden und bei der Hochschulvertretung und Bundesvertretung kandidieren einzelne Listen.
Eine wesentliche Änderung für die Vertretungen an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen ist auch, dass zukünftig an großen Hochschulen ab tausend Studierenden eigene Körperschaften eingerichtet werden. Bisher wurden diese Vertretungen an der Bundesvertretung mitverwaltet, was bedeutet, dass die Buchhaltung über die Bundesvertretung abgewickelt wurde und alle größeren finanziellen Beschlüsse durch die Bundesvertretung abgesegnet werden mussten. Dies bedeutete für die Bundesvertretung einen wesentlichen administrativen Aufwand, während die lokalen Vertretungen teils unnötig lange auf die Abwicklung ihrer Geschäfte warten
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mussten. Durch die Neuregelung werden die meisten dieser Vertretungen nun in die finanzielle Unabhängigkeit entlassen, die Bundesvertretung entlastet und alle Hochschulvertretungen rechtlich gleichgestellt.
#BMWFADE Am 16. Dezember, am Tag der Angelobung der neuen Regierung, fanden weitere Protestkundgebungen der ÖH statt. Gemeinsam mit mehreren Hundert Studierenden wurde der Bundespräsident Heinz Fischer dazu aufgerufen, die neue Regierung nicht anzugeloben. Im Zuge der Protestmaßnahmen wurde das Wissenschaftsministerium bei einer Medienaktion vor dem ehemaligen Ministeriumsgebäude zu Grabe getragen. Gleichzeitig hissten die Universitäten schwarze Fahnen als Zeichen der Trauer, um den Verlust des eigenständigen Ministeriums.
10.000 Studierende auf der Straße
werden sollten. Außerdem steckte das neue Ministerium sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen.
Höhepunkt der Proteste bildete die Bildungsdemonstration der ÖH am 17. Dezember, bei der 10.000 Studierende gegen die Ökonomisierung der Bildung, gegen den Stillstand in der Hochschulpolitik und für ein eigenständiges Wissenschaftsministerium in Wien, auf die Straße gingen. Aber nicht nur in Wien, sondern auch in Klagenfurt, Salzburg und Graz waren tausende Studierende auf der Straße, um ihren Unmut kundzutun. Bereits drei Tage nach der großen Demonstration waren Vorsitz- und Presseteam der ÖH-Bundesvertretung beim neuen Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner zum Antrittsbesuch geladen. Wir überreichten ihm dabei ein ganz besonderes Geschenk: zwei verschiedene Paar Kinderschuhe. Denn Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Paar Schuhe, die getrennt voneinander betrachtet
Unser Fazit zu den Protesten: Durch die massiven Proteste der ÖH haben wir erreicht, dass Hochschulpolitik auf der Agenda der Regierung steht und einzelne Baustellen endlich angegangen wurden. Die Bilanz nach eineinhalb Jahren der Zusammenlegung von Wissenschafts- und Wirtschaftsressort bleibt aber durchwachsen. Viele Baustellen in der Hochschulpolitik sind noch offen. Wir werden weiterhin dafür eintreten, dass Wissenschaft unabhängig von wirtschaftlichen Interessen einzelner Unternehmen betrachtet wird. Die Zunahme der Ökonomisierung der Bildung sehen wir kritisch. Für ein eigenständiges Wissenschaftsministerium treten wir weiterhin ein.
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Zunehmende Restriktionen in weiterführenden Studien
ist, zeigt sich bereits beim Wissenschaftsmonitor 2015. Diese vom BMWFW in Auftrag gegebene Studie wurde bereits von der ÖH als „nicht repräsentativ“ kritisiert, außerdem stellt sie einen undemokratischen Schachzug, um eine Legitimation zur Ausweitung der Zugangsbeschränkung zu haben, dar. Studierende brauchen hingegen endlich eine echte Orientierungsphase am Anfang des Studiums und mehr Maturant_innenberatung vor der Studienwahl. Dass Bedarf dafür herrscht, zeigt das ÖH-Projekt „Studieren Probieren“, welches im vergangenen Wintersemester mehr als 3000 Anmeldungen verzeichnete.
Nach § 64 Abs 6 UG 2002 können für fremdsprachige Master- und Doktoratsstudien quantitative Studienplatzbeschränkungen festgelegt werden. Es existieren in Österreich bereits einige rein fremdsprachige Master und immer mehr davon werden auch mit Aufnahmeverfahren versehen. Somit werden analog zu den Bachelorstudien nun auch die Masterstudien immer mehr beschränkt. Ein solches Aufnahmeverfahren besteht aus mehreren Schritten, wie zum Beispiel einem Nachweis der Fremdsprachenkenntnisse, einem Motivationsschreiben und einem persönlichen Bewerbungsgespräch. Auch diese Regelung wird gerade evaluiert und soll damit seiner Berechtigung erwiesen werden.
Künstlicher Rückenwind von der Politik Der aktuelle Minister des BMWFW, Reinhold Mitterlehner, verspürt derzeit „Rückenwind für Zugangsbeschränkungen“. Dass dieser Rückenwind aber nur ein künstlicher
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Echte Orientierung statt StEOP
Für Bezieher_innen von Studienbeihilfe ist die Situation prekär. Nach zwei Semestern müssen dreißig ECTS nachgewiesen werden, andernfalls wird die Auszahlung gestoppt, bei weniger als 15 ECTS muss die bisher bezogene Studienbeihilfe sogar zurückgezahlt werden.
Kritik auch vom Rechnungshof Der Rechnungshof kritisierte die ungenauen gesetzlichen Vorgaben. Der zeitliche Druck, mit dem die StEOP umgesetzt werden musste, hat dazu geführt, dass oftmals keine eigenen Einführungslehrveranstaltungen geschaffen wurden. Die Streuung reicht von 0,5 bis dreißig ECTS, die dafür absolviert werden müssen. Die Auswirkungen der StEOP werden gerade evaluiert, das entsprechende Gesetz läuft Ende 2015 aus. Beauftragt wurde das IHS, welches Fragebögen an die Universitätsleitungen und alle Studierendenvertretungen ausgesandt hat. Die ÖH hatte die Möglichkeit, eigene Fragen an die Studierendenvertretungen zu stellen.
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Für die ÖH-Bundesvertretung wird die StEOP der Realität von Studierenden nicht gerecht. In der Broschüre „Forum Hochschule” wird ein alternativer Vorschlag einer neuen, echten Orientierungsphase vorgestellt. Neben Einführungstutorien und Lehrveranstaltungen zur wissenschaftlichen Methodik soll es die Möglichkeit geben, Lehrveranstaltungen aus verschiedenen Studienrichtungen an unterschiedlichen Hochschulen zu belegen. Nach diesem Orientierungssemester erfolgt die Entscheidung für ein Studium.
Plagiate und Ghostwriting
hen, die nur noch aus der Verschärfung des Studienrechts (§ 66 Abs. 1 - 1b UG), nicht mehr jedoch dem orientierenden Charakter (§ 66 Abs. 2-4 UG) besteht. Die StEOP wird zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Broschüre vom Bundesministerium evaluiert.
Ebenfalls neu im UG 2002 werden Plagiate und das Vortäuschen von wissenschaftlichen Leistungen („Ghostwriting“) thematisiert, allerdings nur in Bezug auf Studierende, wissenschaftliches Personal wird nicht erfasst. In den Satzungen können Bestimmungen zu den Maßnahmen festgelegt werden, falls während des Studiums plagiiert oder wissenschaftliche Leistung vorgetäuscht wird. Wir konnten erreichen, dass die schwerste Maßnahme, der temporäre Ausschluss vom Studium, nur für Abschlussarbeiten und nur in schwerwiegenden und vorsätzlichen Fällen vom Rektorat mit Bescheid − damit also aufhebbar − entschieden werden kann.
Lehramt
StEOP und Aufnahmeverfahren
Auch im UG hat es in Lehramtsfragen einige überfällige Anpassungen gegeben. Ebenso wie im HG wurde auch im UG geregelt, dass sich PHs und Unis bei gemeinsam eingerichteten Studien auf ein gemeinsames Studienrecht einigen müssen. Weitere studienrechtliche Anpassungen wurden sinnvollerweise vorgenommen.
Die StEOP war bisher nicht auf Studien anzuwenden, für die besondere gesetzliche Regelungen zur Zulassung bestehen − mit Ausnahme der Studien, für die gemäß § 63 Abs. 1 Z 5a UG (Lehramt) oder § 14h UG (Studien des Probelaufes der Studienplatzfinanzierung) besondere gesetzliche Regelungen zur Zulassung bestehen. Für diese Studien ist nun eine verschmälerte StEOP vorgese-
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4,65%
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Studienrecht - Terminsetzung, Prüfungsdurchführung, Transparenz der Beurteilungskriterien, Einsichtnahme, Beihilfen 5,43% Anerkennungsfragen, Abweichen von der Studienordnung
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Karenzierung - Möglichkeiten und Folgen einer Unterbrechung des Studiums
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Wiederholung - Wiederholung eines Studienjahres, Anerkennung bereits positiv absolvierter Lehrveranstaltungen
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Studienwechsel - Wechsel von einer FH an eine Universität oder zwischen einzelnen FH-Studiengängen
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Studienbeginn - Einstieg in das FH-Studium, erste Schritte an der FH, Aufnahmeverfahren
2,33%
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Beratung: Inhaltliche Schwerpunkte
12,4%
Kommissioneller Antritt - Mängel bei Durchführung, Nichtanerkennung begründeter Abwesenheit, Streichung von Prüfungsantritten, vorgezogener Letztantritt
17,05%
Beihilfen - Anspruchskriterien auf sowie Bestätigungen für Beihilfen, Zuschüsse, Stipendien
Betreuungssituation - mangelnde Kommunikation; mangelnde Erreichbarkeit von Betreuer_innen, Studienzeitverzögerung
Beratung: Verhältnis Studierende (86,82 Prozent) und Studieninteressierte (13,18 Prozent) Beratung: Verhältnis Geschlechter 44,19 Prozent weiblich 51,16 Prozent männlich 4,65 Prozent unbekannt
Finanzielles - Kautionszahlungen bei Studienplatzzusagen, Studiengebühren für „Überhangssemester“, pauschalisierte Sachmittelbeiträge
Auswertungszeitraum: Juni 2013 bis Jänner 2015
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Arbeitsgruppe „Soziale Absicherung“
Arbeitsgruppe „Qualität der Lehre“
Im Sommer 2013 wurde der Endbericht der Hochschulkonferenz zur sozialen Absicherung der Studierenden beschlossen. Ein Jahr lang fanden regelmäßige Treffen der Arbeitsgruppe statt. Endergebnis der intensiven Zusammenarbeit zwischen ÖH, BMWF, BMF, BMWFJ, BMJ sowie der Studienbeihilfenbehörde ist ein über 100-seitiges Papier mit Maßnahmen zur Reformierung des Beihilfensystems. Erste Vorschläge des Endberichts wurden bereits in einer Novelle des Studienförderungsgesetzes im Jahr 2014 umgesetzt.
Zwei Jahre lang traf sich regelmäßig die Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Qualität der Lehre unter Vorsitzführung der ÖH. Im Dezember 2014 wurde der Endbericht von der Hochschulkonferenz beschlossen. Es wurden konkrete Empfehlungen an die Hochschulen sowie die Gesetzgebung zu den Themen Lehrangebot, Aufwertung der Lehre, Wissensvermittlung, Studienbetrieb und Evaluierung gesammelt. Neben den Empfehlungen wurden Good Practice-Beispiele der Lehre an den einzelnen Hochschulen gesammelt. Auf einer Website werden diese im März 2015 veröffentlicht, um so Lehrenden Ideen und Anreize zur Verbesserung der Lehre zu bieten. Aber auch Studierende sollen so sehen, welche Lehrmethoden auf anderen Hochschulen angewendet werden.
Arbeitsgruppe „Sektorale Durchlässigkeit“ Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig und tauscht sich über Probleme und Baustellen innerhalb des differenzierten Hochschulsektors aus. Zu kritisieren bleibt für die ÖH-Bundesvertretung generell, dass die Pädagogischen Hochschulen hier nicht eingebunden werden. Auch in dieser Arbeitsgruppe gab es einen Endbericht mit Empfehlungen für die Verbesserung der Durchlässigkeit an den Hochschulen. Die ÖH-Bundesvertretung hat im Zuge dieser Empfehlungen die Studierendenvertretungen befragt, welche Schwachstellen sie an ihren Hochschulen sehen. Auch hier gab es eine Zusammenfassung, die an das Ministerium weitergeleitet wurde.
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Arbeitsgruppe „Nichttraditionelle Zugänge“ Im Frühjahr 2014 wurde eine neue Arbeitsgruppe der Hochschulkonferenz zur Förderung von nichttraditionellen Zugängen eingerichtet. Diese wird von der ÖH geleitet. Ziel ist es, Maßnahmenempfehlungen für Gesetzgebung und Hochschulen zu erarbeiten, um nichttraditionelle Studierende, beispielsweise Studierende, die über den zweiten Bildungsweg kommen oder Arbeiter_innenkinder an die Hochschulen zu bringen bzw. dort zu halten. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe sollen bis Juni 2015 finalisiert und veröffentlicht werden.
Diskurses auftreten. Leider zeigt die Geschichte, dass die Annahme, Bildung würde automatisch Intoleranz vorbeugen, nicht gerechtfertigt ist. Die österreichischen Universitäten waren schon in den 1920er Jahren Hochburgen des Antisemitismus. Schon 1931 brachten nationalsozialistische Studierende ein antisemitisches Plakat mit der Aufschrift „Juden Eintritt verboten“ an dem Haupteingang der Uni Wien an. Wir wissen, dass die Hochschulen Orte sind, an denen sich nach 1945 massive nationalsozialistische Kontinuitäten fanden und Nazis teilweise noch jahrzehntelang weiter unterrichten durften. An den meisten Universitäten gibt es erst jetzt, siebzig Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime, erste Versuche, diese Geschichte aufzuarbeiten. Einige haben immer noch nicht damit angefangen. Trotz dem konservativen Mainstream an der Universität sind seit Jahren viele Studierende antifaschistisch aktiv gegen Burschenschaften und Rechtsextremismus. Die ÖH-Bundesvertretung versteht Hochschulen als demokratischen Ort der Gesellschaftsentwicklung. Die Hochschule ist kein abgekapselter Ort, der nichts mit der Gesellschaft „da draußen“ zu tun hat. Für uns bedeutet Demokratie, sich einerseits gegen rechtes Gedankengut wie Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus zu engagieren. Andererseits bedeutet Demokratie ebenso historische Verantwortung zu übernehmen, gerade in einem Land, das die Verantwortung nicht tragen wollte und sich als erstes „Opfer des NS-Regimes“ inszeniert hat.
JETZT ZEICHEN SETZEN! Als ÖH sind wir Teil des Bündnisses „JETZT ZEICHEN SETZEN“. Das Bündnis macht sich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und gegen rassistisches, antisemitisches und sexistisches Gedankengut, gegen rechte Hetze und gegen Diskriminierung und Gewalt stark. Als das Datum des WKR-Balls (jetzt „Wiener Akademikerball“) 2012 zeitgleich auf den Holocaustgedenktag am 27. Jänner 2012 fiel, entschlossen sich zivilgesellschaftliche Organisationen, sich als loses Bündnis zusammenzuschließen und dagegen zu mobilisieren. Seither formiert sich das Bündnis jährlich am 27. Jänner, dem internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust (in Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau) und am letzten Freitag im Jänner, dem Tag des „Wiener Akademikerballs“.
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Namensänderungen erleichtern Strukturell versucht das Referat für feministische Politik an verschiedenen Stellen die Namensänderung von Trans*personen im Unisystem zu erleichtern. Schlussendlich haben wir uns mit dem Homobitrans-Referat der ÖH Uni Wien vernetzt und werden rechtliche Informationen einholen bzw. Konzeptvorschläge machen. Außerdem soll mit Ende der Exekutive ein eigenes Referat für HomoBiTrans*InterQueer etc eingerichtet werden. Feministischer Aktionismus Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* veröffentlichten wir ein Interview auf oeh.ac.at mit dem Verein für autonome Frauen*häuser, um verschiedene Facetten der Gewaltpräventionsarbeit zu thematisieren. Zum Internationalen Frauen*kampftag gab es neben einer Medienaktion auch eine Veranstaltungsübersicht aller stattfindenden Demos, Workshop und Vorträge in Wien. Bei der Regenbogenparade am 14. Juni 2014 hat die ÖH den Truck finanziert und so die Kommerzialität sowie die weißen Dominanzstrukturen der Regenbogenparade versucht aufzubrechen, indem non-citizen-movements einbezogen wurden und antirassistische, ableistische und intersektionale Diskriminerungsstrukturen thematisiert wurden. Zum Thema Antirassismus und weiße Dominanz in queerfeministischen Kontexten haben wir in Kooperation mit dem Kollektiv _tastique eine Workshopreihe veranstaltet.
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Nachdem eine Kritik an weißen Dominanzstrukturen von Schwarzen Frauen*, Migrant*innen und PoC (People of Colour) an verschiedene queerfeministische Bündnisse, Räume oder Initiativen ging (darunter auch das Referat für feministische Politik), entstand die Idee, einen Workshop mit einer professionellen Trainerin zu veranstalten, zu dem aus jeder angesprochenen Initiative eine Person eingeladen war, um für das Thema Antirassismus und weiße Dominanz sensibilisiert zu werden und gemeinsam Strategien gegen Ausschlüsse und für Eingreifen bei rassistischen Situationen durchzudenken. Die Prozesse der Workshopreihe und der zukünftigen Planungen sollen beim nächsten FLIT*-Interref vorgestellt werden und in die feministische Arbeit der Bundesvertretung einfließen. Außerdem fanden im letzten Jahr zwei Workshops zu rassistischer Sexualisierung statt. In diesen Workshops wurde sich darüber ausgetauscht, wie rassistische Praktiken des „othering“ und der Exotisierung wahrgenommen werden und damit umgegangen wird, wie sie erotisches und sexuelles Begehren beeinflussen und wie diese Machtausübung zer- bzw. gestört werden kann. Aktuell sind wir mit der Organisation der Konferenz „Representations and selfrepresentations of Queer(s) in East Asia“, zu der Personen aus Japan eingeladen werden, die über Aktivismus und queere Theorie berichten und einen Austausch und Vernetzung mit queertheoretischen und queeraktionistischen Themen in Österreich bieten soll, beschäftigt. FLIT* = Frauen, Lesben, Inter, Trans*-Personen
Die ÖH tourt durch Österreich Nicht nur Wien stand am Tourplan: Nach dem gelungenen Auftakt tourten wir acht Wochen lang durch Österreich. Mit den Hochschulen Wiens und Niederösterreichs ging es los. In den ersten beiden Wochen schafften wir Stopps am Campus bei der ÖH-Uni Wien, an der PH Wien, an der MODUL Private University, bei der ÖH-BOKU, an der MDW, der Veterinärmedizinischen Uni, am Konservatorium sowie an der Fachhochschule Krems und St. Pölten und der Donau-Universität-Krems. Samt Pavillon, ÖH-Taschen und dutzenden Pralinen machten wir uns auch auf den Weg in die Bundesländer. In den Wochen „on the road“ hatten wir die Chance, über dreißig unterschiedliche Hochschulvertretungen aus vier Sektoren (Uni, PH, FH und Privatuni) kennenzulernen. Jede Vertretung versucht auf ihre Art Verbesserungen für die Studierenden eines jeden Standorts zu erreichen. Ob es nun die Etablierung neuer Lernzonen (AAU Klagenfurt), der Kampf für eine Zusammenlegung der zersplitterten Campi (FH Kärnten), die Organisation eines Mobilitätstages und Einquartierung von Flüchtlingen (BOKU Wien), Veranstaltung von Lesungen und Beratungsdays (Uni Wien), Verleih von Bergkitteln (Leoben), Studierendenbefragungen (MDW), Glühweinstände (KFU Graz), Organisation als neue Körperschaft (viele FH und PHs), Gestaltung eines Freiraumes ohne Konsumzwang (Uni Salzburg) oder Beratungsangebote und alternative Lehrveranstaltungen (alle) betrifft.
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Diese Vielfältigkeit bildet sich nicht zuletzt in unserer Goodiesammlung ab: Von Kugelschreibern über Kondome und Jutebeutel bis zu Glühweinbecher sammelten wir hunderte von Goodies der verschiedenen Vertretungen. Ein Dank gebührt vor allem all den lokalen Hochschulvertretungen, die bei der Kampagne mitgewirkt haben und uns bei unserer Tour an den Standorten so herzlich empfangen haben. Ziel der Kampagne war, die ÖH mit all ihren verschiedenen Elementen sichtbar zu machen. Wir besuchten über dreißig Hochschulen in ganz Österreich. Das gute Feedback der Studierenden hat gezeigt: Wir haben unser Ziel erreicht. Die Tour der Bundes-ÖH nachverfolgen: http://oehontour.tumblr.com/
Benachteiligungen in Zahlen Die ÖH schaut genau hin Studie über Diskriminierung Studierender
Studie „Studieren und Arbeiten“
Im Wintersemester 2014 wurde eine breit angelegte Studie über die Erfahrungen von Studierenden bezüglich Rassismus, Sexismus und sexueller Diskriminierung an österreichischen Hochschulen durchgeführt. Die Dringlichkeit eines solchen Berichts ergibt sich aus der alltäglichen Erfahrung der ÖH-Referate für ausländische Studierende und der Referate für feministische Politik. Mit der Studie wollen wir einen Beitrag leisten, um die allgemeine Situation von (Un-)Gleichbehandlung besser einschätzen zu können, strukturelle Rassismen und sexuelle Diskriminierung zu analysieren und Systematiken ihrer Funktionsweise zu erkennen. Der Bericht bietet außerdem die Möglichkeit, Studierende zu erreichen, die sich mit ihren Anliegen bisher nicht an die ÖH gewandt haben. Auf Grundlage des Berichts sollen anschließend weitere Handlungsoptionen ausgelotet werden. Da Sexismus und Rassismus auch an Hochschulen ein Thema sind, sollen sie auch hier zum Thema gemacht werden. Die Fertigstellung der Studie wird im April 2015 erwartet.
Im Sommersemester 2014 führte das Sozialreferat in Kooperation mit der GPA-djp Jugend eine Studie zum Thema „Studieren und Arbeiten“ durch, bei der sich mehr als 6000 Studierende beteiligten. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz am 2. Juli 2014 präsentiert. Mehr Studierende als bisher angenommen (84 Prozent) müssen neben ihrem Studium arbeiten. Weiters geben die meisten Studierenden an, dass ihr Job gar nicht oder nur teilweise für ihr Studium fachlich relevant ist. Obwohl viele arbeiten, geben nur 43 Prozent an, mit ihrem Geld auszukommen. Sehr viele Studierende sind noch immer auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Handlungsbedarf gibt es auch in der Beratung. Fast zwanzig Prozent geben an, dass sie nicht wissen, ob sie einem Kollektivvertrag unterliegen oder welche Ansprüche sie haben. Wir fordern daher eine Reform der Studienbeihilfe, um ein leistbares Studium zu ermöglichen, mehr arbeitsrechtliche Bildung, erhöhte Transparenz bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und eine Aktion scharf bei der Kontrolle von studentischen Beschäftigungsverhältnissen.
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66th ESU Board Meeting Die European Students‘ Union (ESU) in Wien Schon während der letzten Exekutive, im Wintersemester 2012, hatte sich die ÖH gemeinsam mit der Slowakischen Studierendenvertretung ŠRVŠ erfolgreich für die Abhaltung des 66. Boardmeetings und Seminars der European Students‘ Union (ESU) beworben. Nach fast eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit war es Anfang Mai 2014 endlich so weit: Rund 150 Studierendenvertreter_innen aus 39 Ländern kamen für sechs Tage nach „Viennislava”. Die ersten drei Tage des Events verbrachten die Teilnehmer_innen beim Seminar zum Projekt „Challenges of Student Mobility in a Cosmopolitan Europe” (CoSMiCE) in Bratislava mit Vorträgen, Workshops und Diskussionen zum Thema „Degree Mobility”. Während Erasmus und andere Mobilitätsprogramme schon ausgiebig beforscht wurden, ist die Situation von Studierenden, die sich dafür entscheiden, ein ganzes Studium im Ausland zu absolvieren, noch ein eher neues Feld in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion um den Europäischen Hochschulraum. CoSMiCE arbeitete dazu erstmals die Sicht der Studierenden und Studierendenvertretungen auf, die im Frühjahr 2015 auch in Form einer Publikation der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
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„Viennislava“ Am ersten Mai traten die Mitglieder des ESU-Boards dann gemeinsam die Reise nach Wien an, um dort an drei Tagen das 66. Boardmeeting der ESU abzuhalten und dabei neben Diskussionen zur bildungspolitischen Positionierung der Europäischen Studierendenvertretung auch den Vorstand für das Studienjahr 2014/15 zu wählen. Wenn auch die Abhaltung solch einer Veranstaltung in Kooperation mit einer zweiten Studierendenorganisation über nationale und sprachliche Grenzen hinweg eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten bedeutete, so war dies doch eine einmalige Erfahrung. Über 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und genau zehn Jahre nach dem EU-Beitritt der Slowakei wurde vielen der Teilnehmer_innen bewusst, wie nahe die beiden europäischen Hauptstädte Wien und Bratislava beieinanderliegen und wie sehr die Geschichte des 20. Jahrhunderts Mitteleuropa noch bis heute prägt. Nach Jahrzehnten der Trennung wurde ein neues Zeitalter der grenzübergreifenden und grenzverwischenden Kooperation für ein größeres Europa eröffnet.
Gut beraten Das umfangreiche Beratungsangebot der ÖH Die ÖH hilft in allen Studien- und Lebenslagen. Der erste Kontakt zur ÖH-Bundesvertretung führt meistens über die persönliche Beratung vor Ort. Die ÖH bietet in der Woche über achtzig Beratungsstunden an. Referat für Studien- und Maturant_innenberatung
Referat für internationale Angelegenheiten Hilft bei Fragen rund um die Planung, Organisation und Finanzierung eines bevorstehenden Auslandsaufenthalts, auch abseits der bekannten Mobilitätsprogramme. Referat für ausländische Studierende
Hilft bei allgemeinen Fragen zu Studienwahl, Studienmöglichkeiten, Zugangsbedingungen, ersten Schritten und sonstigen organisatorischen Belangen. Darüber hinaus wird auch eine Spezialberatung zur Studienberechtigungs- und Berufsreifeprüfung angeboten.
Hilft mit Beratung in acht Sprachen bei Visaproblemen, der Zulassung zum Studium, dem Erwerb von Deutschkenntnissen und bei Fragen zu Studiengebühren. Referat für Bildungspolitik
Referat für Sozialpolitik
Hilft bei studienrechtlichen Fragen, bei denen Studierende ohne die notwendigen Informationen leider häufig am kürzeren Ast sitzen. Bei speziellen Fragen steht eine Juristin neun Stunden pro Woche zur Verfügung.
Hilft bei Fragen rund um Beihilfen, Stipendien, Unterhalt, Arbeitsrecht und Studieren mit Kind. Für spezielle Fragen steht ein Jurist 15 Stunden pro Woche zur Verfügung. Darüber hinaus organisiert das Sozialreferat Beratungen zu wohnrechtlichen Fragen, zum ÖH-Sozialfonds und dem Vertragscheck (siehe Seite 36).
Ausbau des Beratungszentrums Nach intensiven Verhandlungen mit dem BMWFW steht im zweiten Stock der Taubstummengasse 7 zusätzlich ein Fläche von mehr als 200m2 für Beratung zur Verfügung.
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Gut vertreten im www Ein Überblick über das Online-Angebot der ÖH Die ÖH-Bundesvertretung bietet neben der allgemeinen Website (oeh.ac.at) zahlreiche weitere Portale mit hilfreichen Services für alle Studentinnen und Studenten an. schwarzesbrett-oeh.at
statte der Studienplattform auf jeden Fall einen Besuch ab. Schau vorbei auf: studienplattform.at progress-online.at Das progress-Magazin betreibt kritischen Journalismus von Studierenden für Studierende nicht nur als Printmagazin, sondern auch online. Auf progress-online.at informieren wir Studierende über aktuelle bildungs- und gesellschaftspolitische sowie kulturelle Entwicklungen.
Das Schwarze Brett der ÖH bietet dir seit 2012 die Möglichkeit, einfach und unkompliziert ein Praktikum, einen Job oder eine Wohnung zu finden. Seit Sommersemester 2015 ist es zudem möglich, eine Kinderbetreuung anzubieten oder zu finden.
studierenprobieren.at
Ebenso werden ein breites Informationsangebot und nützliche Tipps zu den Themen Wohnen & Arbeiten bereitgestellt. Und das alles kostenfrei!
Ein weiteres Erfolgsprojekt der Studien- und Maturant_innenberatung stellt „Studieren Probieren“ dar. Das Konzept ist simpel und genial zugleich. Studierende stellen sich als Guides zur Verfügung, um Schüler_innen und andere Interessierte in eine Lehrveranstaltung mitzunehmen. Die Studierenden erhalten eine kleine finanzielle Entschädigung und die Studieninteressierten die Möglichkeit, unkompliziert ins Studium schnuppern zu können. Mehr Infos: studierenprobieren.at
studienplattform.at Die Studien- und Maturant_innenberatung der ÖH-Bundesvertretung betreibt mit der Studienplattform ein Portal, welches Informationen über alle Möglichkeiten der in Österreich angebotenen Studien liefert. Du hast dein passendes Studium noch nicht gefunden? Dann
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Nur gemeinsam sind wir stark Österreichweite Vernetzung der Hochschulvertretungen Arbeitskreise der Sozialreferate und Referate für ausländische Studierende
Die ÖH-Bundesvertretung stellt die höchste Ebene der Vertretungsstruktur der ÖH dar. Daher fällt die österreichweite Vernetzung der einzelnen Hochschulvertretung in den Aufgabenbereich der ÖH-Bundesvertretung.
Jedes Semester finden gemeinsame Treffen aller Sozialreferate gemeinsam mit den Referaten für ausländische Studierende statt. Neben dem Schulungscharakter in den Themenbereichen Arbeitsrecht, Studienförderung, Wohnen und Aufenhaltsbewilligung stand auch der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt der Arbeitskreise.
Studentischer Akkreditierungspool In vier Schulungen wurden Studierende in die Thematik der Qualitätssicherung eingeführt. Über fünfzig Studierende befinden sich im studentischen Akkreditierungspool der ÖH.
Diverse Vernetzungstreffen
Heimvertretungstreffen
Speziell auf die Bedürfnisse der Studierenden an Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen abgestimmte Schulungen wurden ebenso durchgeführt wie Vernetzungstreffen für ökologisch interessierte Studierende. Das Referat für Bildungspolitik veranstaltete außerdem mehrere Vernetzungsfrühstücke mit thematischen Schwerpunkten wie Mustercurricula, Urheber_innenrecht und soziale Selektion.
In den vergangenen beiden Jahren wurden erstmals Vernetzungstreffen für Vertreter_innen in Studierendenheimen angeboten. Bei vier Terminen trafen sich mehr als sechzig Heimvertreter_innen und diskutierten die Probleme und Fragestellungen von Heimbewohner_innen.
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ÖH-Arbeit leicht gemacht
Neben den drei Neuerscheinungen waren wir natürlich bemüht, die bestehenden Broschüren stets auf dem aktuellsten Stand zu halten. So wurden alle Broschüren zum Jahreswechsel überarbeitet, gesetzliche Änderungen sowie zahlenmäßige Anpassungen eingearbeitet. Die ÖH-Bundesvertretung stellt die Broschüren zum kostenlosen Download zur Verfügung und gibt jedes Jahr die unglaubliche Menge von 90.000 Stück Broschüren in gedruckter Form heraus.
Nach zehn Jahren wird diesen Mai die ÖH-Bundesvertretung erstmals wieder direkt durch alle Studierenden gewählt. Dies ist jedoch nicht die einzige Neuerung, welche das neue Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz mit sich bringt. Um weiterhin als starke Vertretung für euch aktiv zu sein, haben wird daher ein Handbuch für Studierendenvertreter_innen und jene, die es noch werden wollen, herausgegeben. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann starke und unabhängige Vertretungsarbeit leisten.
Zusätzlich waren wir darum bemüht, auf Wünsche und Anregungen von Seiten der Studierenden einzugehen und so haben wir auch zahlreiche Informationsmaterialien zu verschiedenen Themen wie Privatsphäre in Studierendenheimen, Rechte von Bewohner_innen eines Studierendenheimes, Informationen zur ÖH-Wahl in mehreren Sprachen und vieles mehr herausgebracht.
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Vorsitzteam Die Fraktion engagierter Studierender (FEST), die Fachschaftslisten Österreich (FLÖ), die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und der Verband sozialistischer Student_innen in Österreich (VSStÖ) haben in den letzten zwei Jahren die Exekutive der ÖH-Bundesvertretung gebildet. Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen in den verschiedenen Referaten und unterstützt von knapp zwanzig Angestellten haben wir zwei Jahre intensiv daran gearbeitet, das Serviceangebot für Studierende auszubauen, zu verbessern und die hochschulpolitische Landschaft aktiv und konstruktiv mitzugestalten. Die Arbeit im Vorsitzteam ist ein Fulltimejob, der vor allem viel Flexibilität verlangt. Wir eilen zwischen internen Besprechungen, Arbeitsgruppen und Terminen im Ministerium oder mit anderen Gesprächspartner_innen der Hochschulpolitik wie der Universitäten- und der Fachhochschulkonferenz oder der Arbeiter_innenkammer hin und her, übernehmen zusätzlich viele Koordinationsaufgaben und unser morgendlicher Kaffee wird täglich von einer Flut an E-Mails begleitet, die es zu beantworten gilt. Bei unseren wöchentlichen Jours-Fixes mit unserem
Öffentlichkeitsarbeit- und Presseteam planen wir außerdem gemeinsam, wie wir die Anliegen der Studierenden in der Öffentlichkeit am besten vertreten können. Neben stressigen Momenten gibt es aber auch zahlreiche schöne: Wenn uns Studierende schreiben, dass sie von unseren Projekten begeistert sind, wenn wir jemandem helfen konnten, der_die fast das Studium abbrechen musste, wenn 12.000 Studierende gegen den Stillstand in der Hochschulpolitik auf die Straße gehen oder wenn nach zehn Jahren Verhandlungen die Direktwahl der ÖH-Bundesvertretung wieder eingeführt wird. In den letzten zwei Jahren haben wir mit vollem Einsatz für Verbesserungen für uns Studierende gekämpft, haben gelernt, hart zu verhandeln und dabei freundlich zu bleiben, haben manches verhindert und einiges verändert, sind an unsere Grenzen gestoßen und haben sie anderen aufgezeigt. Und nicht zuletzt haben wir auch Spaß gehabt :-)
v.l.n.r. Julia Freidl, Florian Kraushofer, Viktoria Spielmann, Bernhard Lahner
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Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten Das Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten (Wiref) ist eines der drei Referate, die gemäß Hochschülerinnenund Hochschülerschaftsgesetz 2014 eingerichtet werden müssen. Somit ist und bleibt das Wiref unverzichtbar. Wir planen, verwalten und kontrollieren das gesamte Budget der ÖH-Bundesvertretung.
Die Generali AG ist seit Oktober 2014 unsere neue Partnerin in Sachen Studierendenversicherung. Auch nach der geglückten Ausschreibung sind wir weiterhin in ständigen Verhandlungen mit der Versicherung für einen Ausbau des Versicherungsschutzes mit neuen, auf Studierendenbedürfnisse zugeschnittenen Versicherungspaketen.
Wir können auf einige tolle Erfolge verweisen: Ein voller Erfolg ist die neue ÖH-Versicherung. Die ÖH bietet die Unfall- und Haftpflichtversicherung für ihre Mitglieder nun schon seit vielen Jahren an – immer bemüht, den Versicherungsschutz so umfassend und einfach zugänglich wie möglich zu gestalten. Im Sommersemester 2014 haben wir die Bündelversicherung neu ausgeschrieben. Durch eine Erhöhung des Sonderbeitrags von fünfzig Cent auf siebzig Cent konnten wir den Versicherungsschutz weiter ausbauen. Auch die Studierenden an Privatuniversitäten sind nun durch die ÖH versichert. Denn durch die Reform des ÖH-Gesetzes stehen wir den neu eingegliederten Privatuniversitäten immer mit Rat und Tat zur Seite.
v.l.n.r. Yvonne Leitner, Daniel Engel, Enisa Kurpejovic
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Außerdem trägt die Einbindung von Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in das System der Mensensubvention weiterhin Früchte. Laufend nehmen mehr FHs und PHs daran teil. Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass die Kommunikation zwischen der ÖH Bundesvertretung und den FHs und PHs hinsichtlich der finanziellen Gebarung optimiert wurde und laufend ausgebaut wird. Daneben haben wir natürlich auch das „täglich Brot“ des Wirefs erledigt, also Jahresvoranschläge erstellt, Wirtschaftsausschüsse bestritten, die Subventionen des BMWFW eingehoben und vieles mehr. Denn auch bei heftigsten politischen Kämpfen mit der Regierung gilt: Jeder Buchung ein Beleg!
Referat für Bildungspolitik Das Bildungspolitische Referat (kurz: Bipol) ist jenes Referat, das sich mit der Beobachtung, Analyse und aktiven Mitgestaltung der Bildungspolitik Österreichs beschäftigt. Wie wichtig das ist, zeigen die Entwicklungen in der Hochschulpolitik der letzten zehn Jahre: Österreich gehört zu den in der Bildung sozial selektivsten Staaten, die Akademiker_innenquote liegt weit unter dem EU-Durchschnitt und die Studien- und Lehrsituation ist an den meisten Hochschulen mangelhaft. Im Rahmen der von der EU-Kommission propagierten Ökonomisierung der Bildung wird Bildung nur mehr als Ausbildung verstanden, deren Aufgabe es ist, arbeitsfähige Absolvent_innen zu produzieren. Studiengebühren, Sponsoring und die Direktvermarktung wissenschaftlicher Ergebnisse für Unternehmen sollen dazu dienen, staatliche Förderungen weitestgehend abzulösen.
Die Aufarbeitung bildungspolitischer Daten und Informationen ist gerade für den Vorsitz und das Presse-Referat von besonderer Bedeutung. Aber auch die Betreuung von Studierenden ist für uns ein großes Anliegen. Studierende haben beim Bipol jederzeit die Möglichkeit, sich bezüglich studienrechtlicher Fragen – seien es Studiengebühren, Prüfungsrecht, Curriculargestalung – beraten zu lassen. Auch in Zukunft kämpfen wir gemeinsam mit allen anderen in der ÖH gegen den beschränkten Hochschulzugang und die begrenzte Studienvielfalt und treten ein für offene Universitäten, in denen demokratische Mitbestimmung, interdisziplinäre Forschung und der Wechsel zwischen verschiedenen Bildungsanstalten unbürokratisch möglich sind.
Bildung kann aber sehr wohl auch anders aussehen – nämlich fair, selbstbestimmt und emanzipatorisch. Genau dafür setzen wir uns im Bipol-Referat jeden Tag ein. Stellungnahmen zu Gesetzestexten, Analysen bildungspolitisch relevanter Studien, die Verfolgung medialer Debatten und das Verfassunen bildungspolitischer Texte sind nur ein Teil unserer täglichen Arbeit.
v.l.n.r. Meryl Haas, Thomas Geißler. Georg Wodarz, Leopold Lindenbauer nicht im Bild: Hanna Lichtenberger, Valerie Semorad, Martin Olesch, Silke Kern, Mareike Wacha, Gusztav Puhr, Maximillian Stefani
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Referat für Sozialpolitik Das Referat für Sozialpolitik hilft Menschen bei unterschiedlichen Problemen im Studium. Dabei steht ein wesentlicher Punkt im Vordergrund: Service und Politik bestmöglich zu vereinen. Jeden Tag sprachen wir mit Studierenden und erfuhren aus erster Hand, mit welchen Problemen sie konfrontiert waren. Aus diesen Gesprächen und zahlreichen Erfahrungen versuchten wir, Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und die Politik auf die zahlreichen Missstände im sozialpolitischen Bereich hinzuweisen. Kampf für soziale Absicherung Wir möchten unsere Verbesserungsvorschläge in die Realität umsetzen, damit die soziale Absicherung von Studierenden tatsächlich garantiert wird. Dazu kommentierten wir Gesetzesvorlagen und diskutierten mit verschiedenen Akteur_innen im sozialpolitischen Bereich. Wir beteiligten uns an Tagungen wie der Armutskonferenz und arbeiteten an zivilgesellschaftlichen Projekten wie „Zukunftsbudget“ mit. Wichtig war für uns die Vernetzung der Sozialreferate in ganz Österreich. Aus diesem Grund organisierten wir einmal im Jahr den BAKSA (Bundesarbeitskreis der Sozialreferate und Referate für ausländische Studierende) und haben eine Plattform zur Kommunikation und Archivierung für alle Sozialrefe-
rate erstellt – so können neu eingerichtete Sozialreferate oder Hochschulvertretungen schnell und einfach auf die wichtigsten Informationen zugreifen. Projekte In der vergangenen Exekutive konnten wir wichtige Projekte umsetzen: Mit dem Vertragscheck können Studierende gratis ihre Arbeitsverträge von Profis überprüfen lassen und in Sache Konsument_innenschutz Infos einholen. Durch die gemeinsame Studie „Studieren und Arbeiten“ mit der GPA-djp konnten wir wichtige Zahlen rund um arbeitende Studierende eruieren. Mit der Kinderbetreuung von und für Studierende wurde das „Schwarze Brett“ um ein wichtiges Projekt erweitert. Mit dem „Gütesiegel Praktikum“ zeichnen wir Unternehmen aus, die bestimmte von der ÖH definierte Mindestkriterien erfüllen, um so gute Praktikaplätze für Studierende zu sichern. Außerdem wurde die ÖH-Helpline – durch die Studierende anonym und kostenlos bei Überforderung oder psychischen Beschwerden beraten werden – um eine Unterstützung bei Schreibblockaden erweitert.
v.l.n.r. Lisa Wolfsegger, Stefan Berndorfer, Zumra Avdic, Martin Hajek, Lucia Grabetz, Suzana Stojanovic-Joham, Daniela Schlager, Andreas Wöckinger nicht im Bild: Christoph Altenburger
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Referat für FachhochschulAngelegenheiten Das vierköpfige Team kümmerte sich um die Belange von mittlerweile über 45.000 FH-Student_innen an den 21 österreichischen Fachhochschul-Einrichtungen. Als Informationsdrehscheibe standen wir in permanentem Kontakt mit allen FH-Vertretungen und sorgten für deren Vernetzung. Wir organisierten Arbeitskreise als neue Möglichkeiten zur Vernetzung. Hier konnten auch lokale Vertretungen direkt am bildungspolitischen Prozess im FH-Sektor mitwirken. Mit dem Expandieren des Fachhochschulsektors, neuen Studiengängen und -angeboten kamen auch auf das Referat neue Herausforderungen zu. Daher wuchs unsere Beratungstätigkeit ebenso wie unsere Verantwortung im politischen Bereich.
ordnungen besitzt, was wiederum viele Unklarheiten und Probleme erzeugt. Von den rund ein Dutzend Anfragen monatlich konnten wir fast alle gemeinsam mit den Betroffenen zufriedenstellend lösen. Im Falle des Falles setzten wir uns auch vor Gericht für die Student_innen ein.
Politische Arbeit Wir engagierten uns in bildungspolitischen Fragestellungen und thematisierten die besonderen Gegebenheiten des FH-Sektors. Allen voran beschäftigte uns die Durchlässigkeit − der Umstieg von Fachhochschule auf Universität und vice versa − sowie die Anrechnung bereits absolvierter Kurse. In diesem Sinne tauschten wir uns regelmäßig mit den wichtigsten Player_innen im FH-Sektor aus und geben Stellungnahmen ab; zum Beispiel zum Fachhochschul-Plan. Besondere Aufmerksamkeit erregte das öffentliche Aufzeigen der rechtlichen Benachteiligung von FH-Studierenden sowie der von der ÖH Bundesvertretung verabschiedete Forderungskatalog zu einer Gesetzesnovelle des FHStG.
Beratung Wir unterstützten die Fachhochschul-Studierenden in allen Angelegenheiten in Form von Schulungen, Informationsmaterialien, Broschüren, Beratungen und vielem mehr. Der Schwerpunkt dabei lag wie auch in den Jahren zuvor auf studienrechtlichen Fragen, da jede Fachhochschule ihre eigenen Ausbildungsverträge sowie Prüfungs-
v.l.n.r. Stefan Glaser, Michael Hnelozub, Mariele Friesacher, Anja Miscevic nicht im Bild: Ingo Weigel
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Referat für pädagogische Angelegenheiten Das Referat für pädagogische Angelegenheiten ist die Vernetzungsstelle aller Lehramtsstudierenden an den Pädagogischen Hochschulen und an den Universitäten. Wir stehen in engem Kontakt mit den Studierendenvertretungen an den Pädagogischen Hochschulen, von denen Studierende Unterstützung und Infos bei konkreten Fragen zum Studium erhalten. Für das Lehramtsstudium an einer Universität übernehmen die Studierendenvertretungen der jeweiligen Fachrichtung diese Aufgaben. Für den Fall, dass die lokalen Studierendenvertretungen bei Problemen nicht weiterhelfen können, besteht die Möglichkeit, sich direkt an uns zu wenden. Wir stehen bei Fragen zur Organisation des Studiums bis hin zu studienrechtlichen Angelegenheiten zur Verfügung. Neues Lehramt? Im Bereich der Ausbildung zukünftiger Lehrer_innen hat sich einiges getan: Es wurde eine neue Pädagog_innenbildung beschlossen, bei deren Entwicklung wir vor allem mit kritischen Stellungnahmen mitgewirkt haben, um die Interessen der Studierenden richtig vertreten zu wissen. Unsere Zusammenarbeit mit dem Qualitätssicherungsrat sollte darüber hinaus gewährleisten, dass
die Anliegen der Studierenden bei der Entwicklung der Pädagog_innenbildung berücksichtigt werden. Neben der kritischen Betrachtung von Hochschulcurricula, Zulassungsverordnungen sowie den Hochschul- und Universitätsgesetzen war eine der größten Aufgabenbereiche die Unterstützung der lokalen Studierendenvertretungen und deren Vernetzung. Wir halfen den Vertreter_innen, sich in die ÖH-Arbeit einzufinden, gaben ihnen Informationen zur rechtlichen Situation an den Hochschulen und veranstalteten Workshops, wenn es Neuerungen in den Studienordnungen gab. Neben der Vernetzung und der Zusammenarbeit mit dem Gesetzgeber war eine unserer Hauptaufgaben die Beratung. Wir standen sowohl telefonisch, per Mail, aber auch in persönlichen Gesprächen gerne zur Verfügung, wenn Studierende Fragen zu ihren Rechten hatten oder Infos zum Thema Eignungsverfahren benötigt wurden. Wir baten Unterstützung bei Anliegen, die möglicherweise auch Studierende anderer Pädagogischer Hochschulen oder Lehramtsstudierende an Unis betreffen und auch bei Fragen zur ÖH-Arbeit, die Studierendenvertreter_innen beschäftigten.
v.l.n.r. Elisabeth Kohlmaier, Lisa Mitterbauer, Karl Marquardt, Christoph Melniki nicht im Bild: Franz Staudinger, Lina Battestin
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Referat für Internationale Angelegenheiten Das Referat für Internationale Angelegenheiten vertritt die Interessen der österreichischen Studierenden in internationalen Gremien und Arbeitsgemeinschaften, zudem unterstützen und beraten wir bei der Planung und Organisation von Auslandsaufenthalten. Auch stehen wir in Kontakt mit nationalen und internationalen Organisationen, die sich den Themen Bildung, Mobilität und Internationalisierung widmen, wie dem ÖAD, der UNESCO und dem „European Access Network“. Internationale Entwicklungen wie der Bolognaprozess und der Ausbau des Erasmusprogramms müssen genau verfolgt werden, um in Beratungssituationen aktuelle Informationen weitergeben zu können.
Darüber hinaus ermöglicht dies auch, auf kritische Abkommen konstruktiv zu reagieren und die Sicht der Studierenden in die Umsetzung auf nationaler Ebene aktiv einzubringen. Wir stehen deshalb in enger Zusammenarbeit mit der „European Students‘ Union“ (ESU) und gestalten mit dieser den europäischen Hochschuldiskurs aktiv mit. Da die europäische Bildungspolitik die Richtung auf nationaler Ebene maßgeblich vorprägt, ist die
„European Students‘ Union“ von zentraler Bedeutung für unsere internationale Vernetzung, vertritt sie doch Studierende gegenüber dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission und dem EHEA (European Higher Education Area bzw. Bolognaraum) und gibt ihnen eine Stimme gegenüber allen internationalen Stakeholdern. Grenzüberschreitende Initiativen und Projekte unseres Referats beschränken sich jedoch nicht nur auf Themen der europäischen Öffentlichkeit. So ist das Referat Teil der von der ESU initiierten, internationalen studentischen Arbeitsgruppe zur „Post 2015 Development Agenda“ der Vereinten Nationen, die versucht, Studierendenvertretungen aus allen Kontinenten zusammen zu bringen, um so die geeinte Stimme der Studierenden in die Diskussion um die Entwicklungsziele einzubringen und Hochschulbildung darin zu verankern. Ein Beitrag zu dieser Vernetzung ist auch das „Student Union Directory Online“ – http://sudo.oeh.at – eine interaktive Datenbank, auf welcher gesammelte Informationen zu Studierendenvertetungen weltweit allen Studierenden zugänglich gemacht werden, wodurch die Kontaktaufnahme und Vernetzung mit Vertretungsorganisationen erleichtert wird.
v.l.n.r. Miro Verdel, Beate Treml, Florian Rainer nicht im Bild: Lana Rauch, Richard Reissner
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Referat für ausländische Studierende Es waren zwei sehr abwechslungsreiche Jahre in unserem Referat. Wir versuchen vor allem durch umfangreiche persönliche und telefonische Beratung in zwölf Sprachen (Kurdisch, Türkisch, Englisch, Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Russisch, Arabisch, Spanisch, Persisch und Französisch) den Studierenden die wichtigsten Informationen zukommen zu lassen. Bei rechtlichen Problemen, seien es fremdenrechtliche, arbeitsrechtliche, sozialrechtliche oder asylrechtliche Probleme, haben wir einen Juristen, der den Studierenden behilflich ist. Die Broschüre „Studieren in Österreich“ für internationale Studierende gibt es auf Englisch und Türkisch. Bei Gesprächen mit den VertreterInnen der jeweils zuständigen Ministerien haben wir versucht, auch auf die Situation der ausländischen Studierenden aufmerksam zu machen und haben sie aufgefordert, sich für die Änderung bestehender diskriminierender Gesetzeslagen einzusetzen, wie etwa die Schaffung eines unbeschränkten Arbeitsmarktzugangs für Studierende aus Drittstaaten, das heißt Studierende von außerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes. Für den unbeschränkten Arbeitszugang haben wir auch eine Onlinepetition gestartet.
Es war uns auch sehr wichtig, Asylwerber_innen und Flüchtlinge durch Infoveranstaltungen und Folder darüber zu informieren, dass sie in Österreich die Möglichkeit haben, ein Studium zu beginnen. Positiv zu bewerten ist, dass durch das neue Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz (HSG 2014) Studierende aus Drittstaaten nun bei den ÖH-Wahlen passiv wahlberechtigt sind. Für das passive Wahlrecht von Studierenden hatten wir im Sommer 2013 eine Bürger_inneninitative durchgeführt. Gemeinsam mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) verwirklichten wir eine Studie zu Sexismus und Rassismus an Hochschulen. Die Dringlichkeit einer solchen Erhebung ergab sich aus der alltäglichen Erfahrung der ÖH im Rahmen von Gleichbehandlungsausschüssen der ÖH. Mit der Studie wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die allgemeine Situation von (Un-)Gleichbehandlung ausländischer Studierender besser einschätzen zu können und strukturelle Rassismen und sexuelle Diskriminierung zu analysieren, um die Systematiken ihrer Funktionsweisen zu erkennen. Wir haben weiters an mehreren Expert_innentreffen teilgenommen.
v.l.n.r. Vladima Elena Gönkü, Soma Assad, Kanita Halkic, Daniel de la Cuesta, Rukiye Eraslan nicht im Bild: Tamis Khorzad, Shirin Omar, Rainer Müller
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Referat für feministische Politik Das Referat für feministische Politik versteht sich als eine Plattform zur Unterstützung und Informationsweitergabe sowie als Vernetzungsmöglichkeit von feministischer Arbeit in und außerhalb der ÖH.
von Schwarzen Frauen*, Migrant*innen und PoC (People of Colour) an verschiedene queerfeministische Bündnisse, Räume oder Initiativen (darunter auch das Referat für feministische Politik) gerichtet wurde.
Das UF*O (UniFLIT*-Ort) wurde reaktiviert und neu ausgebaut mit neuer Sitzecke und Internetmöglichkeit. Der Raum wird wieder mehr genutzt, es finden Veranstaltungen statt und andere Politgruppen oder wissenschaftliche Schreibwerkstätten nutzen den Raum. Das UF*O ist inzwischen offiziell für FLIT* (FrauenLesbenInterTrans*) geöffnet. Strukturell versucht das Referat für feministische Politik an verschiedenen Stellen, die Namensänderung von Trans*personen im Uni-bzw. Hochschulsystem zu erleichtern bzw. gegebenenfalls den Student_innenausweis und sonstige Zeugnisse und Universitätsdokumente zu ändern. Um sich diesen Themen und Arbeitsbereichen fokussierter zu widmen, ist es der Exekutive ein Anliegen, ein Referat für HomoBiTrans*InterQueer-Themen einzurichten.
Außerdem fanden im letzten Jahr zwei interne Workshops auf der BV zu „rassistischer Sexualisierung“ statt. In diesen Workshops wurde diskutiert, wie rassistische Praktiken des „othering“ und der Exotisierung wahrgenommen werden und damit umgegangen wird, wie sie erotisches und sexuelles Begehren beeinflussen und wie diese Machtausübung zer- bzw. gestört werden kann.
Zum Thema Antirassismus und weiße Dominanz in queerfeministischen Kontexten haben wir das Kollektiv _tastique unterstützt, eine Workshopreihe zum Thema weiße Dominanz und antirassistische Strategien zu veranstalten, nachdem eine Kritik an weißen Dominanzstrukturen
Aktuell beschäftigen wir uns mit der Organisation der Konferenz „Representations and selfrepresentations of Queer(s) in East Asia“, zu der Personen aus East Asia eingeladen werden, die über Aktivismus und queere Theorie berichten und mit denen Austausch und Vernetzung in queeren theoretischen sowie aktivistischen Bereichen stattfinden soll. Desweiteren haben wir uns im Referat an den Demos zum Weltfrauenkampftag und zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen beteiligt.
v.l.n.r Hannah Luschnig, Laura Greber nicht im Bild: Angelika Gabauer, Teresa Frankenberg, Jan Völker
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Presseteam Das Presseteam ist die Schnittstelle zwischen der ÖH-Bundesvertretung und den Medien. Neben dem Kontakt und der Betreuung von Journalist_innen sind wir für das Verfassen von Presseaussendungen, die Medienbeobachtung und die Koordination sämtlicher Interviews und Statements zuständig. Außerdem haben wir dutzende Pressekonferenzen und Medienaktionen geplant und organisiert. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist, das aktuelle bildungspolitische Geschehen in den Medien tagtäglich zu verfolgen und darauf möglichst schnell mit Presseaussendungen zu reagieren. Unermüdlich traten wir auf, als das Wissenschaftsministerium abgeschafft wurde und wir innerhalb von drei Tagen eine Demonstration mit 12.000 Menschen aus dem Boden stampften und nebenbei etliche Medienauftritte absolvierten.
In den letzten beiden Jahren ist es uns gemeinsam mit dem Vorsitzteam und dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit gelungen, die ÖH lauter und sichtbarer zu machen. Größtmöglicher Einsatz im Sinne der Studierenden stand für uns stets im Mittelpunkt. Unregelmäßige Arbeitszeiten sowie ständig erreichbar sein zu müssen, konnten uns unsere Energie und unseren Enthusiasmus nicht austreiben.
Außerdem waren wir auch die erste Anlaufstelle für Journalist_innen und gaben stets unser Bestes, die außergewöhnlichsten Informationen, Zahlen, Fakten und Gesprächspartner_innen zu finden. Wenn unser Telefon mal für kurze Zeit nicht läutete, haben wir versucht selbst hochschulpolitische Themen in den Medien unterzubringen und dadurch neue Debatten anzustoßen.
v.l.n.r Daniel Böhm, Emir Dizdarevic, Bettina Mühleder
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progress Das progress-Magazin ist mit einer Auflage von 120.000 Stück das größte Studierendenmagazin Österreichs. Wir betreiben kritischen Journalismus auf professionellem Niveau, informieren Studierende über aktuelle bildungsund gesellschaftspolitische sowie kulturelle Entwicklungen. Sexistische, rassistische, homo- und transphobe, antisemitische und andersweitig diskriminierende Artikel drucken wir nicht ab. Das progress bietet nicht nur eine Plattform für kritischen Diskurs, sondern gibt auch engagierten Studierenden die Möglichkeit, erste journalistische Erfahrung zu sammeln. In unseren kostenlosen Workshops geben Expert_innen Skills an Studierende weiter. Außerdem zahlen wir nicht nur unsere Autor_innen, sondern auch Fotograf_innen, Illustrator_innen und Künstler_innen auf Werkvertragsbasis. Damit geben wir Jungjournalist_innen die Möglichkeit auf Veröffentlichung ihrer Arbeiten. Andere Studierendenformate in der Medienlandschaft wurden bereits erfolgreich eingespart, wie zum Beispiel die „Durst“-Beilage des Falter. Redaktionen in Österreich bauen generell massiv Arbeitsplätze ab und sparen auch bei den freien Mitarbeiter_innen. So werden nicht nur bildungspolitische Themen, sondern auch Jungjourna-
list_innen immer mehr abgedrängt. Es gibt immer mehr Absolvent_innen von Journalismus-FHs, aber immer weniger Orte, an denen sie ihre Fähigkeiten erproben und unter Beweis stellen können. Die Arbeitsbedingungen im Journalismus werden immer prekärer. Umso wichtiger ist es, dass die ÖH sich in diesem toxischen Umfeld verpflichtet fühlt, differenzierten Journalismus zu finanzieren und zu fördern. Im Oktober 2014 wurden erfreulicherweise die Honorare für progress-Autor_innen von 1,8 Cent pro Zeichen auf zwei Cent pro Zeichen erhöht, Fotograf_innen bekommen nun statt 33 Euro 46 Euro pro Bild. Damit ist das progress für Jungjournalist_ innen eine faire und attraktive Arbeitgeberin jenseits der (Selbst-)Ausbeutung und kontinuierlichen Selbstdarstellungspflicht. Sowohl aus einer servicetechnischen als auch einer politischen Perspektive gesehen, ist eine kostenlose, professionell aufgearbeitete Informationsquelle für Studierende zu bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen Mittel und Zweck für die demokratische Gestaltung der ÖH.
v.l.n.r Joël Adami, Olja Alvir, Marlene Brüggemann, Bianca Mayer, Carla Heher
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Referat für Öffentlichkeitsarbeit Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit (Öffref) hatte bei beinahe allen ÖH-Services die Finger mit im Spiel; egal, ob du eine ÖH-Broschüre in den Händen hältst, auf unserer neuen Website surfst oder das progress-Magazin liest. Wir kümmerten uns um alle großen Veranstaltungen der ÖH wie die Sitzungen der Bundesvertretung, die Schulungswochenenden der ÖH (mit über 400 Teilnehmer_innen in den letzten beiden Jahren) oder Demonstrationen und Kundgebungen.
Alle Drucksorten der ÖH, egal ob Flyer, Poster, Sticker, Schreibblöcke, Weihnachtskarten, Kugelschreiber, öha-Taschen, PostIts, Visitenkarten oder Buttons, wanderten über unsere Schreibtische. Wir aktualisierten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Referaten jährlich alle Informationsbroschüren und wickelten den Druck des ÖH-Magazins progress ab. Ohne Öffref läuft keine ÖH.
Die Tweets und Facebook-Postings der ÖH-Kanäle stammten zu neunzig Prozent aus unserer Feder und gerade hier haben wir in den letzten beiden Jahren viel Zeit und Schweiß investiert, um euch in Echtzeit auf dem Laufenden zu halten. Monatlich informierten wir über aktuelle Projekte der ÖH-Bundesvertretung durch unseren Newsletter, der an alle Studierende versandt wurde.
v.l.n.r Daniela Markova, Alexander Obermüller, nicht im Bild: Julischka Stengele
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Referat für Studien- und Maturant_innenberatung Informationen zum Mitnehmen
Die Tätigkeit unserer Studien- und Maturant_innenberatung umfasst persönliche Beratung, Vorträge an Schulen und Beratung auf diversen Bildungsmessen, die Herausgabe von Broschüren, die Betreuung von „Studieren Probieren“ und der Studienplattform sowie die Vernetzung und Koordination des österreichweiten Ausbaus der Maturant_innenberatungsstellen. In den letzten beiden Jahren konnten wir die MatBe-Beratungszeiten auf 21 Stunden pro Woche erweitern. Beraten wird persönlich, telefonisch, via E-Mail und Skype. Beratung an Schulen Wir sind für die Beratung an den Schulen der Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland zuständig. Dabei werden in Teams, welche abhängig von der Anzahl der Schüler_innen zwischen zwei und sechs Studierende umfassen, die Schulen besucht. Am Beginn eines Schultermins wird gewöhnlich ein allgemeiner Vortrag gehalten, welcher sich mit Studienwahl und -möglichkeiten, Zulassungsbedingungen, Studienfinanzierung und sonstigen studienrelevanten Informationen auseinandersetzt. Anschließend folgt eine Beratung in kleineren Gruppen zu unterschiedlichen Studienrichtungen. Pro Jahr werden bei etwa 170 Terminen circa 9000 Schüler_innen beraten.
Alljährlich findet Anfang März in der Wiener Stadthalle die Berufs- und Studienmesse statt, bei der auch die Studienberatung mit einem eigenen Stand, welcher an allen vier Tagen durchgehend von sechs BeraterInnen betreut wird, vertreten ist. Außerdem waren wir auf der Technolution, den FIT-Infotagen, der YO!Tech, der HUM Messe und der UniOrientiert vertreten. Wir betreuen den Studienleitfaden, der die Studienwahl, Orientierung in der Studienlandschaft sowie den Studienbeginn abdeckt sowie die Broschüre „Studieren ohne Matura“, die grundlegende Informationen zur Berufsreifeprüfung und Studienberechtigungsprüfung bereitstellt. Beide Broschüren wurden laufend aktualisiert und bei Schulbesuchen und Messen verteilt sowie an Beratungsinstitutionen verschickt.
v.l.n.r. David Loibl, Annika Streicher, Markus Schneiderbauer, Melisa Kovacevic, Claus Celeda, Caro Satori, Merete Tschokert, Magdalena Hangel, Theresa Kases, Johannes Ruland nicht im Bild: Tanja Kling, Alex Gindl, Christoph Kalt, Julia Fritz, Wilbur Bartl
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Referat für Menschenrechte & Gesellschaftspolitik Das Recht auf Bildung bedeutet für uns nicht nur den Zugang zu Bildung, sondern auch die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und eine Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten. Dieser emanzipatorische Anspruch ist ein zentrales Anliegen der Bundes-ÖH, weshalb es ein für Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik gibt.
junge Künstler_innen, beispielsweise im Zuge regionaler Filmfestivals, zusätzlich bestehen Kooperationen, an denen sich die ÖH aktiv beteiligt, beispielsweise in Form eines Fotoprojektes. Zu den Gestaltungsmöglichkeiten der ÖH im Bereich Kunst fanden regelmäßige Arbeitsgruppentreffen statt. Auch die antifaschistische und antirassistische Arbeit sowie die Erinnerungspolitik kam bei uns nie zu kurz. Viele Studierende nahmen die Möglichkeit wahr, eine Studienfahrt nach Theresienstadt/Terezia oder Kärnten/ Koroška zu unternehmen, um sich mit der Vergangenheit und postnazistischen Tendenzen in der Gesellschaft heute auseinanderzusetzen. Für uns ist auch die Fortführung und Unterstützung antifaschistischer und antirassistischer Projekte ein primäres Anliegen, insbesondere haben wir den Fluchthilfeprozess begleitet, Betroffene unterstützt und über Repression aufgeklärt.
Wir setzen uns für eine soziale, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Gesellschaftsform ein. Zum Beispiel unterstützen wir aktive Studierende und ihre Projekte zu den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit mit einem jährlich stattfindenden Vernetzungsseminar. Außerdem kämpfen wir für einen barrierefreien Bildungszugang für alle Menschen und eine inklusive Gesellschaft. Wir setzen uns auch für Netzpolitik ein, die freien und gleichberechtigten Wissenszugang und -austausch ermöglicht. Netzpolitisches Engagement heißt für uns unter anderem auch, in einer von neuen Kommunikationstechnologien geprägten Umwelt auf Diskriminierungsfreiheit zu bestehen. Dafür haben wir unter anderem ein Positionspapier zu Netzneutralität erarbeitet, zu mehreren Vernetzungstreffen geladen und organisieren Veranstaltungen zur thematischen Sensibilisierung. Außerdem fördern wir
v.l.n.r Lea Laubenthal, Alexander Corlath, Gábor Bartha, Maria Zimmermann, Moritz Wein
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Die Angestellten der ÖH-Bundesvertretung Das Herz der ÖH All die Arbeit auf der ÖH wäre ohne sie nicht möglich – unsere Angestellten. Auf der ÖH-Bundesvertretung gibt es 21 Angestellte, die das Werk am Laufen halten und als Konstante das Herzstück der ÖH bilden. Die Arbeit unserer Angestellten ist vielfältig. Angefangen von der Erhaltung der Infrastruktur der ÖH-Räumlichkeiten, dem Versand der ÖH-Materialien und der administrativen Unterstützung von Veranstaltungen seitens unser Hausverwaltung und Reinigungskräfte. Die Terminkoordination, Vermittlung, BV-Sitzungen, E-Mail-Anfragen, Abwicklung der Wahlen, Betreuung von Fördertöpfen und des Schwarzen Bretts (und noch vieles mehr) wird von unseren Mitarbeiter_innen im Sekretariat gemeistert. Die Angestellten der Buchhaltung sind rund um die Uhr mit Abrechnungen und Budgetierungen nicht nur von der ÖH-Bundesvertretung sondern auch von den Vertretungen an Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Privatuniversitäten beschäftigt. Dafür, dass unser EDV System nicht zusammenbricht sorgt ein weiterer
engagierter Mitarbeiter. Die regelmäßige Bearbeitung der hunderten Anträge für den ÖH-Sozialfonds haltet zwei Mitarbeiterinnen mehr als auf Trab. Die vielen vielen Aufgaben der Studien- und Maturant_innenberatung werden durch drei weitere Angestellte voller Motivation unterstützt. Nicht zuletzt geben unsere Jurist_innen rechtliche Auskünfte an Studierende in der Beratung aber unterstützen auch die ÖH selbst in rechtlichen Fragen.
Auf diesem Weg daher: Danke, dass ihr die ÖH am Laufen haltet.
v.l.n.r. Karin Pfeiffer, Fatemeh Alizadeh-Sabti, Andreas Wöckinger, Yvonne Fiala, Heidemarie Matuschewski, Martina Ruess, Terezija Ceka, Elisabeth Böhm, Josef Iraschko, Lily Wasserbacher, Katarzyna Jaroch-Rama, Ursula Kohlmaier, Martina Brandstätter, Martin Königsstetter, Maria Kirilova Treneva, nicht im Bild: Agnes Wühr, Plamena Aleksandrova, Sothany Kim, Hossain Mirzaie, Johannes Ruland, Rainer Müller, Delal Mizrak
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Informationen zur ÖH-Wahl Wo wählen?
Von 19.-21. Mai finden erneut ÖH-Wahlen statt. Die wichtigsten Infos findest du hier kurz zusammengefasst.
Die Wahllokale befinden sich an deiner Hochschule und haben an den drei Wahltagen (19.-21. Mai) geöffnet. An kleinen Hochschulen findet die Wahl meist an einem zentralen Ort statt. An größeren Hochschulen gibt es oft mehrere Wahllokale. Eine Übersicht über alle Wahllokale findest du unter wahl.oeh.ac.at
Wie wählen? Bei der ÖH-Wahl 2015 erhältst du zumindest drei Stimmzettel:
1 Stimmzettel für die Studienvertretung Die Studierendenvertretung gestaltet deine Studienpläne mit, kümmert sich direkt um deine Anliegen und bietet zahlreiche andere Services an.
1 Stimmzettel für die Hochschulvertretung
Die Hochschulvertretung vertritt deine Interessen gegenüber der lokalen Politik und der Hochschule, insbesondere in deren Gremien.
Die Studienvertretung besteht aus drei bis fünf Mandatar_innen und wird durch Personenwahl gewählt. Bei der Wahl zur Hochschulvertretung und der Bundesvertretung kannst du deine Stimme einer der kandidierenden Gruppen geben. Alle kandidierenden Gruppen findest du unter wahl.oeh.ac.at. Mehr zu den Kandidat_innen für die Studienvertretung erfährst du an deiner Hochschule. Erstmals Briefwahl
1 Stimmzettel für die Bundesvertretung
Wen wählen?
Die ÖH-Bundesvertretung stellt die höchste Vertretungsebenen der ÖH dar und befindet sich in Verhandlungen mit den Ministerien und gestaltet aktiv die Hochschulpolitik mit.
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Bei der diesjährigen ÖH-Wahl hast du erstmals die Möglichkeit, deine Stimme auch mit einer Wahlkarte abzugeben. Du kannst die Wahlkarte ab dem 1. April beantragen. Wichtig: Du kannst nur die Hochschulvertretung und die Bundesvertretung per Brief wählen, nicht aber die Studienvertretung.
Impressum Medieninhaberin, Verlegerin, Herausgeberin Österreichische HochschülerInnenschaft – Bundesvertretung 1040 Wien, Taubstummengasse 7–9 Koordination Presse der ÖH-Bundesvertretung Grafische Gestaltung, Illustrationen und Satz Bettina Mühleder, Alexander Obermüller Fotos: Seite 2, 5, 41, 44, 51-79, 84 Luiza Puiu Sonstiges Bildmaterial im Eigentum der ÖH/Alexander Obermüller Druck Gutenberg-Werbering, Linz Erscheinungsort- und datum Wien, Verlagspostamt 1040 Wien, März 2015 Redaktions- und Verlagsanschrift 1040 Wien, Taubstummengasse 7–9
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