Bilanzbroschüre 2011-2013

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ÖH-Bundesvertretung

2011-2013 Ein Blick zurück.

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Das sind Lisa und Paul. Unsere beiden ProtagonistInnen von „Lasst uns Studieren!“, der ÖH-Initiative gegen Zugangsbeschränkungen. 2


Inhaltsverzeichnis 04 06 08 10

Vorwort des Vorsitzteams ÖH - What‘s That? Wo geht mein ÖH-Beitrag eigentlich hin? 2 Jahre ÖH-Arbeit in Zahlen

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Politik die Wirkt 12 Mit vollem Einsatz gegen den Herbst der Verschlechterungen 14 Der bm:wflop des Jahres 16 Echte Orientierung? Ja, bitte! 18 Der Kampf gegen Autonome Studiengebühren 20 Und sie bewegt sich doch 22 UG-Novelle 2013 - Ein neues Experiment 24 Die Hochschulkonferenz 26 PädagogInnenbildung Neu 28 Der alternative Hochschulplan 30 ÖH International 32 Gender Budgeting 33 Qualitätssicherungspool 34 Hochschulen im Nationalsozialismus

Neue Fördertöpfe Studienplattform Gütesiegel Praktikum Neu ÖH-Helpline Kooperation mit den Hochschulvertretungen Broschüren

Referate 48 Vorsitzteam 49 Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten 50 Referat für Bildungspolitik 51 Referat für Fachhochschulangelegenheiten 52 Referat für Sozialpolitik 53 Referat für pädagogische Angelegenheiten 54 Referat für internationale Angelegenheiten 55 Referat für ausländische Studierende 56 Referat für feministische Politik 57 Referat für Menschenrechte & Gesellschaftspolitik 58 Presseteam 59 Referat für Öffentlichkeitsarbeit 60 Progress-Redaktion 61 Progress online 62 Studien- & MaturantInnenberatung

Service das hilft 36 Die ÖH Hilft 37 SMS Erinnerungsservice 38 www.schwarzesbrett-oeh.at

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Vorwort des Vorsitzteams In den letzten beiden Jahren haben wir uns mit vollem Einsatz für unsere Interessen als Studierende eigesetzt. Es ist viel passiert in dieser Exekutivperiode – vom Voranmeldungsflop, über den gescheiterten Versuch des Ministeriums autonome Studiengebühren einzuführen, bis hin zur rechtlich mehr als fragwürdigen rückwirkenden Legalisierung von Studiengebühren und der Einführung von neuen Zugangsbeschränkungen. Wir haben immer mit ganzer Kraft gearbeitet, um am politischen Parkett die Interessen von uns Studierenden bestmöglich zu vertreten. Noch nie haben so viele Menschen an besseren Studienbedingungen für Studierende und einem offenen und freien Hochschulzugang für alle gearbeitet.

keiten – von den Klagen gegen Studiengebühren bis hin zu Unterhaltsstreitigkeiten – haben wir dafür gekämpft, dass Studierende zu ihrem Recht kommen. Diese Broschüre soll das breite Spektrum unserer Arbeit zeigen, die Referate und die dort tätigen Menschen vorstellen und die ÖH somit greif- und sichtbarer machen. Natürlich kann das in einer einzelnen Broschüre nicht lückenlos und bis ins Detail passieren. Wir haben daher versucht uns auf jene Themen zu konzentrieren, die uns und die Hochschullandschaft in den letzten zwei Jahren besonders bewegt haben und exemplarisch einige Projekte aufgegriffen, die die Schwerpunkte unserer Arbeit aufzuzeigen sollen. Wir wollen zeigen, was alles möglich ist, welche Themen uns schlaflose Nächte bereitet haben und was uns Spaß gemacht hat – und damit Lust auf ÖH machen.

Wir haben in persönlichen Gesprächen mit dem Ministerium und anderen hochschulpolitischen PlayerInnen verhandelt, uns für umfangreiche Stellungnahmen die Finger wund geschrieben, haben die Interessen der Studierenden auf die Straße getragen und mit „Forum Hochschule“ ein umfangreiches Reformpapier präsentiert. Aber auch mit persönlicher Beratung von Studierenden, dem Ausbau von Serviceangeboten und zahlreichen ausgefochtenen Rechtsstreitig-

Viel Spaß beim Lesen und viel Motivation zum Mitmachen! Martin, Angelika, Janine & Christoph

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Nur ein kleiner Teil jener Beteiligten, die Forum Hochschule Teil II mit ihren kritischen Beitr채gen bereichert und die Neu-Auflage erst realisiert haben. 5


ÖH – What‘s that? nanzielle Hilfe durch den ÖH Sozialfonds, studentische Medien, Versicherungsschutz für alle Studierenden, Mitsprache bei der Gestaltung von Curricula und bei Berufungsverfahren, eine starke Stimme gegenüber dem Ministerium und der Öffentlichkeit: All das und noch vieles mehr wäre ohne die ÖH nicht möglich.

Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) ist die gesetzliche Vertretung aller Studierenden in Österreich. Sie ist die erste Anlaufstelle für Probleme und hilft mit Information und Service weiter. Die ÖH ist in verschiedene Ebenen unterteilt (siehe Grafik) und wird an Universitäten alle zwei Jahre, an FHs und PHs jährlich, neu gewählt.

Dass es für Studierende eine gesetzlich verankerte und demokratisch gewählte Vertretung gibt, ist nicht selbstverständlich und wurde hart erkämpft. Die Struktur der ÖH ist weltweit einmalig. Sie gilt als Vorzeigemodell einer studentischen Interessenvertretung. Wählen wirkt: Eine hohe Beteiligung bei der ÖH-Wahl sorgt dafür, dass die Interessen und Meinungen von uns Studierenden auch in Zukunft das notwendige Gewicht hat.

Dahinter steckt aber weit mehr, als der erste Blick auf ein trockenes Diagramm erahnen lässt. Von den Studienvertretungen über die Universitätsvertretungen bis hin zur Bundesvertretung engagieren sich über 1.000 Studierende im Rahmen der ÖH für unsere Interessen als Studierende. Uns motiviert, dass wir in der ÖH sowohl im Kleinen als auch im Großen Veränderungen bewirken können, die für Studierende zu konkreten Verbesserungen führen. Erstsemestrigentutorien, Mensabonus, kompetente Beratung für die unterschiedlichsten Studien- und Lebenslagen, Unterstützung in Rechtsstreitigkeiten und Musterprozesse, fi6


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Wo geht mein ÖH-Beitrag eigentlich hin? Der ÖH-Beitrag ist dein Mitgliedsbeitrag bei der Österreichischen HochschülerInnenschaft und ermöglicht der ÖH die Vertretung deiner Interessen. Die Pflichtmitgliedschaft bei der ÖH garantiert ein politisch unabhängiges Handeln der ÖH durch finanzielle Unabhängigkeit.

Mit der folgenden Grafik wollen wir die Verwendung deines ÖH-Beitrags und die großen Budgetpunkte der ÖH-Bundesvertretung illustrieren. Aber auch die lokalen Vertretungen fördern Projekte von Studierenden, unterstützen in Notlagen und realisieren Projekte, die dir direkt vor Ort deinen Studienalltag erleichtern.

Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die ÖH alle Studierenden gegenüber der Regierung, dem Wissenschaftsministerium und den Universitäten vertritt. Das ist nur möglich, wenn diese nicht die Möglichkeit haben, sich finanzieller Druckmittel zu bedienen. Aber wofür wird mein ÖH-Beitrag verwendet? Grundsätzlich werden von deinen 17,50 Euro 50 Cent für die ÖH-Unfall- und Haftpflichtversicherung verwendet, mit der du im und rund um‘s Studium immer auf der sicheren Seite bist. Von den restlichen 17,00 Euro gehen 15 Prozent an die Bundesvertretung und 85 Prozent an die einzelnen Hochschulvertretungen. 8


Bei allen weiteren Fragen, die die bundesweite Verwendung des Ă–H-Beitrags betreffen, kannst du dich jederzeit an das Wirtschaftsreferat der Ă–H-Bundesvertretung und bei allen hochschulspeziďŹ schen Verwendungen an das Wirtschaftsreferat an deiner Hochschule wenden. 9


500m

44

längstes Transparent der ÖH-Geschichte

310.761

Ausbezahlte Unterstützung an Studierende (Sozialfonds) in Euro

unterstützte Klagen

8

(Mit)organisierte Demos

2 Jahre ÖH-Arbeit in Zahlen

133

Geförderte Projekte

über 200 Seiten starker alternativer Hochschulplan

61 h

55.216.000 Gedruckte Broschürenseiten

1

BV-Sitzungen in Stunden

79

wöchentliche Beratungsstunden

10

9 min

354

Verschickte OTS-Presseaussendungen


Politik, die wirkt.

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Mit vollem Einsatz

Gegen den scharfen Wind im Herbst der Verschlechterungen Mit Studienbeginn 2011 traten mehrere Gesetze in Kraft, die das Leben von Studierenden nachhaltig erschwert haben – ein „Herbst der Verschlechterungen“.

Kürzung der Familienbeihilfe

Kürzung bei den Studierendenwohnheime

Die Kürzung des Anspruchs auf Familienbeihilfe von 26 auf 24 Jahre traf rund 27.000 Studierende hart. Die Gefahr war groß, dass neben 180 Euro im Monat auch Sozialleistungen wie beispielsweise vergünstigte Öffi-Tickets wegfallen könnten. Durch Gespräche mit der Stadt Wien und der Stadt Linz ist es uns aber zumindest gelungen, sicherzustellen, dass auch weiterhin alle bis 26 das Studierendenticket erhalten können!

Auch Wohnen sollte teurer werden: Die Zuschüsse für die Sanierungskosten der Studierendenwohnheime wurden gekürzt und in nur zwei Jahren – bis 2013 – sollten fünf Millionen Euro eingespart werden. Nicht viel Geld im Staatshaushalt, aber eine empfindliche Verteuerung für Studierende. Trotz vieler Gespräche, offener Briefe und Kooperationen mit den Bundesländern war Minister Töchterle hier nicht einsichtig.

27.000 Hände gegen die Kürzung der Familienbeihilfe: Mit einem 500m Meter langen Transparent rund um das Parlament wehrten wir uns genen massive Verschlechterungen 12 für uns Studierende.


Mit einer Medienaktion vor dem Hauptgeäude der Universität Wien machten wir auf die Streichung des Zuschusses zur studentischen Selbstversicherung aufmerksam.

Streichung des Zuschusses zur studentischen Selbstversicherung Als zweite große Verschlechterung wurde der Zuschuss zur Selbstversicherung von Studierenden gestrichen. Studierende müssen nun mit über 50 Euro den doppelten Betrag monatlich bezahlen, um versichert zu bleiben. Die Folge: Noch mehr Studierende können sich nicht mehr versichern! Die Verschlechterungen des Herbstes 2011 wirken sich weiter aus – schon jetzt arbeiten mehr als 60 Prozent der Studierenden über 20 Stunden pro Woche. Schon jetzt leben 65 Prozent der Studierenden unter der Armutsgrenze. Diese Sozialkürzungen werden diese Zahlen weiter verschlechtern und dazu beitragen, dass sich viele ihr Studium nicht mehr leisten können. Eine zukunftsorientierte Bildungspolitik schaut anders aus!


Der BM:WFlop des Jahres 2011: Die Voranmeldung Als „Flop des Jahres“ wurde die Voranmeldung nicht nur von der ÖH bezeichnet. Das Wissenschaftsministerium wollte mit einem zusätzlichen bürokratischen Akt Studierende vom Studium fernhalten. Daher sollten sich InteressentInnen für Bachelor- und Diplomstudien bereits vor dem 31. August für das jeweilige Studium voranmelden: Wer diese Frist versäume, dürfe nicht inskribieren. Mit viel Geld wurde eine Bewerbungsoffensive des Ministeriums gestartet – die Universitäten waren mit der raschen Umsetzung unglücklich oder verzichteten aufgrund der Sinnlosigkeit der Regelung überhaupt auf den unnötigen zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

gehende Studierende, die nach der Matura noch im Ausland waren, um sich vor dem Studium die Welt anzuschauen oder zu arbeiten, mussten um den geplanten Studienbeginn bangen, weil sie erst im September von den Fristen erfuhren. Glücklicherweise wurde die Voranmeldung von den Universitäten auf Druck der ÖH nicht auf Punkt und Beistrich eingehalten. Alle Interessierten bekamen schlussendlich die Chance auf ein Studium. Was von der Voranmeldung blieb, waren ein nochtssagendes Zahlenchaos, unnötige Verwaltungskosten und klarer Handlungsbedarf für das Ministerium.

Zahlenchaos und unnötige Kosten

Auf Initiative der ÖH und in Zusammenarbeit mit der Universitätenkonferenz kam es gleich nach ihrer ersten Durchführung zu Verhandlungen, um die Voranmeldung wieder abzuschaffen. Um etwas zu erreichen, haben sich RektorInnen und die ÖH aufeinander zubewegt. Die allgemeine Vorverlegung der Inskriptionsfrist war ein Kom-

Inskriptionsfrist NEU

Die Zahlen der Voranmeldungen waren erwartungsgemäß nichtssagend. Die Studierenden waren durch die überfallsartige Einführung verunsichert und meldeten sich deshalb zur Sicherheit großteils für mehrere Studien an. Viele an14


promiss, in dessen Rahmen wir mit zahlreichen Ausnahmeregelungen für Sonder- und Härtefälle das beste für uns Studierende herausgeholt haben. Eine gemeinsame Lösung der Betroffenen hat den „BM:WFlop des Jahres” ersetzt. Schon im ersten Jahr der Umsetzung der Inskriptionsfrist NEU hat sich gezeigt, dass tragfähige Lösungen nur unter Einbeziehung der betroffenen Gruppen möglich sind.


Echte Orientierung? Ja, bitte! Noch in der letzten Exekutivperiode wurde die Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) für Studien ohne Zugangsbeschränkungen gesetzlich verschärft. Nur mehr eine, oder maximal zwei, Prüfungswiederholungen sollten in der StEOP möglich sein. Die genaue Ausgestalltung wurde den Universitäten autonom überlassen. Bei Nicht-Bestehen einer StEOP Prüfung schwebte aber an allen Unis das Damoklesschwert der lebenslangen Sperre für das gewählte Studium über den StudienanfängerInnen. Schon vor der Umsetzung kritisierte die ÖH die Idee der StEOP als „Knock-Out-Phase“ und wir sollten leider auch rechtbehalten.

Watch“ erreichten uns unzählige Mails von Studierenden, die ihrem Ärger Luft machen wollten und uns ihre Erfahrungen, Kritik und Probleme mit der StEOP übermittelten. Auch an der von uns initierten Online-Umfrage beteiligten sich mehr als 2.200 Studierende. Die Ergebnisse und Erfahrungsberichte zeigten deutlich: Die StEOP trägt zur massiven psychischen Belastung von StudienanfängerInnen bei, fördert den KnockOut gleich zu Beginn des Studiums und führt zum Verlust von Beihilfen und Stipendien. Erfolge in kleinen Schritten Der auf Basis der Umfrage und der eingegangenen Mails erstellte Evaluationsbericht der „ÖH StEOP-Watch“ war und ist für uns eine wichtige Grundlage für Verhandlungen mit dem Ministerium. Unser klar erklärtes Ziel: Die StEOP in der jetzigen Form muss abgseschafft werden und einem echten Orientierungssemesters zu Beginn des Studiums Platz machen.

ÖH StEOP Watch Noch während der erste Jahrgang die neu umgesetzte StEOP ertragen musste, wurden Daten und Zahlen gesammelt, um die unterschiedlichen Umsetzungen an den Universitäten und in den verschiedenen Studienrichtungen zu dokumentieren. Im Rahmen der Initiative „ÖH StEOP16


Ein Erfolg wurde bereits erzielt: Im Jahr 2013 wurde die lebenslange Sperre für ein Studium bei Nicht-Bestehen der StEOP aufgehoben und auf ein Jahr vekürzt, sowie für alle Universitäten einheitlich festgelegt, dass mindestens zwei Wiederholungen der StEOP-Prüfungen möglich sein muss. Wir kämpfen weiter!

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Der Kampf gegen autonome Studiengebühren Die Debatte rund um autonome Studiengebühren entpuppte sich als großes Debakel für Wissenschaftsminister Töchterle. Kurz nach seinem Amtsantritt versicherte er, dass er sich nicht im Thema Studiengebühren verrennen wolle. Im Sommer 2012 hob der Verfassungsgerichtshof dann die 2008 von SPÖ, FPÖ und Grünen beschlossene teilweise Abschaffung allgemeinenrStudiengebühren, aus formalen Gründen, zum Teil wieder auf. Töchterle weigerte sich jedoch das Gesetz zu reparieren, weil er die weitgehende Befreiung von Grund auf ablehnt.

leramt vor diesem Experiment auf dem Rücken von Studierenden und Universitäten. Dennoch ließen sich neun Universitäten darauf ein und hoben im Wintersemester 2012/13 Gebühren in der gleichen Höhe – 363,36 EUR – und mit den gleichen Ausnahmebestimmungen wie zuvor ein.

Klagen gegen die Gebühren Die ÖH beschloss daher Studierende im Kampf gegen die rechtswidrigen autonomen Studiengebühren bis vor den Verfassungsgerichtshof zu unterstützen. An der Universität Wien klagten fünf

Rechtsgrundlage – Fehlanzeige Ganz im Gegenteil: Töchterle forderte auf Grundlage eines Rechtsgutachtens, dass Universitäten autonom Studiengebühren einheben sollten – ohne gesetzliche Grundlage und ohne Wissen um die Folgen für Rückerstattung und Beihilfen für Studierende. Neben der ÖH warnten zahlreiche JuristInnen und auch der Verfassungsdienst im Bundeskanz18


Studierende gegen die autonomen Satzungsbestimmungen und auch an anderen Universitäten wurden Klagen vorbereitet. VfGH meldet schwere Bedenken Der Präsident des Verfassungsgerichtshofes meldete in Folge schwere Bedenken gegen die Regelungen an und leitete bereits im Herbst 2012 ein Verordnungsprüfungsverfahren der entsprechenden Bestimmungen in der Satzung der Universität Wien ein. Minister Töchterle blieb schließlich nichts anderes übrig als das Gesetz zu reparieren. Dieses fahrlässige Experiment, die Rechtsunsicherheit und die vielen Prozesskosten hätte Wissenschaftsminister Töchterle allen ersparen können!


Und sie bewegt sich doch! Im November 2012 einigt sich die Regierung auf die Reparatur des Gestzes

Ein fauler Kompromiss

Illegal, legal, scheißegal?

Noch im Dezember 2012 reagierte die Regierung auf die Bedenken des Verfassungsgerichtshofes, die in Bezug auf die autonome Einhebung der Studiengebühren geäußert worden waren. Töchterle lenkte endlich ein und einigte sich mit der SPÖ auf die Reparatur des Gesetzes.

Darüber hinaus wurde außerdem versucht, Töchterles Experiment jenseits der Gesetzesgrenzen auch noch zu legalisieren: Die Reparatur des Gesetzes wurde rückwirkend für das Wintersemester 2012 beschlossen und das obwohl der Verfassungsgerichtshof und wir als ÖH mehrmals unsere Bedenken geäußert hatten. Auch ein Gutachten des Verfassungsjuristen Theo Öhlinger warnte vor verfassungsrechtlichen Problemen, die sich aufgrund der rückwirkenden Legalisierung ergeben.

Ohne Begutachtungsfrist wurde die „alte Regelung“ des Gesetzes wiederhergestellt, in der Studierende für die Mindeststudienzeit plus zwei Toleranzsemester von den Gebühren befreit sind. Allerdings mit einer großen Ausnahme: Studierende aus Drittstaaten müssen ab jetzt doppelte Gebühren in der Höhe von 726,72 pro Semester zahlen. Dies trifft genau jene Studierenden, die ohnehin unter finanziellen Problemen leiden.

Allen Bedenken zum Trotz wurde die Novelle im Nationalrat von der Regierung durchgepeitscht. Und wieder sind wir als ÖH gefordert vor Gericht für verfassungskonforme Gesetze zu sorgen, und wieder muss der Verfassungsgerichtshof prüfen.

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Auch bundesweit organisierte Demonstrationen konnten die Regierung nicht wachrütteln. Anfang Dezember demonstrierten tausende Studierende gegen die Neuregelung von Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen in fünf weiteren Fächern. Wie hart die Verdoppelung von heute auf morgen vor allem Studierende aus Drittstaaten trifft, wurde bei der Abschlusskundgebung von Studierenden aus verschiedenen Ländern in verschiedenen Sprachen immer wieder betont.

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UG-Novelle 2013 Ein neues Experiment

senschaften). In den nächsten Jahren sollen weitere folgen – 2019 soll es flächendeckende Zugangsbeschränkungen geben.

Im Frühjahr 2013 hat die Regierung die sogenannte Studienplatzfinanzierung zumindest bis 2015 auf einen ersten Testlauf geschickt. Dabei wird die maximale Anzahl von Studienplätzen in einem Fach festgelegt, die dann mittels Regelsätzen finanziert werden sollten. Sind weniger Studierende inskribiert, gibt es weniger Geld. Sollte das Ministerium die Prioritäten ändern, können ganze Studien zukünftig nicht mehr oder nur noch für sehr wenige Studierende finanziert werden. Wer diese wenigen Studierenden sind, können die Universitäten von nun an in autonomen Aufnahmeverfahren selbst entscheiden.

Wir sind hier, wir sind laut! Die ÖH hat zahlreiche Gespräche geführt, Demonstrationen organisiert und Studierende und Medien von den Plänen der Regierung informierte. Schlussendlich einigten sich ÖVP und SPÖ dennoch auf einen miserablen Deal: Zugangsbeschränkungen in 39 Studien gegen 95 – teilweise – neue Professuren. Durch die Zugangsbeschränkungen, aber auch durch die verwirrende Umsetzung der Aufnahmeprozedere – kurze Fristen, drohende Prüfungsgebühren, kurzfristige Bekanntgabe etc. – wurden weitere Hürden geschaffen. Im Herbst 2013 werden wieder tausende bildungshungrige junge Menschen vor verschlossenen Türen stehen.

Durch die so genannte Studienplatzfinanzierung wurde das Ende des freien Hochschulzugangs besiegelt: Im Herbst 2013 werden fünf Studienfelder beschränkt (Pharmazie, Informatik, Biologie, Architektur und Wirtschaftswis22


Am 27. Februar 2013 hat die Bundesregierung mit der Einführung der Studienplatzfinanzierung und Zugangsbeschränkungen in 5 Fächergruppen das Ende des freien Hochschulzugangs eingeläutet. Für die Elite ein Grund zu feiern. 23


Hochschulkonferenz Die Hochschulkonferenz (HSK) wurde vom Wissenschaftsministerium eingerichtet, um eine bessere Kommunikation zwischen den AkteurInnen des österreichischen Hochschulraumes zu ermöglichen. Das Gremium, bestehend aus VertreterInnen aus dem Ministerium, dem Wissenschaftsrat, der Universitätenkonferenz, der Fachhochschulkonferenz sowie dem Sprecher der Senatsvorsitzenden der Universitäten und der ÖH berät den Wissenschaftsminister in Angelegenheiten der Hochschulpolitik. Wir nehmen uns den Platz! Anfänglich wurde vom Ministerium die Teilnahme der ÖH nur in einem ‚erweiterten‘ Kreis vorgesehen. Man hatte also ein Gremium geschaffen, das über alle relevanten Themen des Hochschulraumes diskutiert, ohne die Stimme der größten Gruppe – der Studierenden – zu hören. Bei der Auftakt-Pressekonferenz des Ministeriums wurde mit einem aktionistischen Statement auf diesen Missstand aufmerksam gemacht, was dann doch

Ohne die Stimme der Studierenden ist die Waage nicht aus konstituierenden Sitzung der HSK und erreichten ein Umde


sgeglichen, zeigten wir bei der Pressekonferenz zur enken beim Minister.

zum Umdenken bei allen Beteiligten führte. Die ÖH ist nun mit Sitz und Stimme in der Hochschulkonferenz vertreten. Echte Probleme zum Thema machen Der erweiterte Kreis hat übrigens im Gegensatz zur Hochschulkonferenz bis heute nicht getagt. Die Hochschulkonferenz hat Arbeitsgruppen zu Problemstellungen wie der sozialen Absicherung von Studierenden, der Durchlässigkeit im tertiären Sektor oder der Qualität der Lehre an Hochschulen eingerichtet – Themen, die nur aufgrund von Druck von Seiten der ÖH in diesem Gremium behandelt werden. Ohne die Beteiligung von Studierenden hätte sich wohl alles wieder nur um Zugangsbeschränkungen, Beihilfenkürzungen und Studiengebühren gedreht.


PädagogInnenbildung Neu

Der Reformprozess der (Aus-)Bildung der LehrerInnen, Kindergarten- und HortpädagogInnen läuft bereits seit 2009. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der von der Reform betroffenen Institutionen hat von Beginn an viele Grundsatzfragen und Interessenskonflikte aufgeworfen. Neben der Ausbildung der ElementarpädagogInnen an der BAKIP (Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik – quasi berufsbildende Schulen) finden Lehramtsstudien an zwei verschiedenen Hochschultypen statt. An der Pädagogischen Hochschule (PH) wird das Lehramtsstudium für LehrerInnen der Volksschule, Neuen Mittelschule/Hauptschule, Sonderschule und BMHS als Bachelorstudium angeboten, an Universitäten das Lehramtsstudium für AHS und BHS als Diplomstudium.

Die Charakteristika der Studien wie auch die Struktur der beiden betroffenen Hochschultypen unterscheiden sich fundamental voneinander. Während die Pädagogischen Hochschulen, die erst vor sechs Jahren von einer postsekundären Schule (Pädak) zu einer Hochschule aufgewertet wurden, in den Zuständigkeitsbereich des BMUKK fallen, pochen die Universitäten gegenüber dem BMWF auf ihre „Autonomie“. Das wirkt sich auch auf die angebotenen Studien selbst aus, die sich in Aufbau, Dauer und Praxisbezug enorm unterscheiden. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass es nicht nur darum geht, die angebotenen Studien auf ein neu strukturiertes, einheitliches System zu bringen, sondern auch darum, die Institutionenfrage endlich zu lösen. Wie sollen diese Institutionen in Zukunft aussehen? In wessen Zuständigkeitsbereich sollen sie fallen und wie werden die neu ausgebildeten PädagogInnen letztendlich dienstrechtlich eingestuft?

Dass die Reformierung der Lehramtsstudien dadurch in den Zuständigkeitsbereich von zwei Ministerien – dem Bildungs- und dem Wissenschaftsministerium – fällt, hat den Prozess in keiner Weise erleichtert. 26


Die ÖH hat sich bereits in der Exekutive von 2009-2011 in den Reformprozess eingebracht, was in den letzten zwei Jahren fortgesetzt wurde. Durch Stellungnahmen, Presseaussendungen, Positionspapiere und persönliche Gespräche mit anderen Interessensvertretungen haben wir uns laufend an den Verhandlungen beteiligt. Im Sommer 2012 begannen letztendlich die detaillierten Verhandlungen rund um die gesetzlichen Rahmenbedingungen, bei denen die ÖH als eine von fünf VerhandlungspartnerInnen miteinbezogen wurde. Im Herbst 2012 erfolgte eine weitere umfassende Stellungnahme der ÖH zum Stand der Verhandlungen. Aufgrund vieler offener Streitfragen zwischen den Ministerien und den beiden Hochschultypen wurde die Gesetzwerdung der PädagogInnenbildung immer wieder verschoben. Die größten Hürden waren dabei die Institutionenfrage und die Frage nach der Zertifizierung zukünftiger pädagogischer Studien.

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Für die ÖH ist klar, dass der Gesetzesentwurf, wie er seit April 2013 vorliegt, einen starken Kompromiss darstellt. Die große Reform blieb gerade im Bereich der Institutionenfrage und der Elementarpädagogik aus. So wird sich an der aktuellen Situation der mehrgleisigen Ausbildungsinstitutionen nichts ändern und die Ausbildung der ElementarpädagogInnen wird weiterhin weitgehend nicht als Studium stattfinden. Deshalb darf dieser Schritt nur eine Übergangslösung sein. Die ÖH fordert u.a. weiterhin: •

Einen Masterabschluss für alle PädagogInnen als Qualifikation für die reguläre Berufstätigkeit. Einem berufsbegleitenden Masterstudium, das neben dem Unterricht stattfindet, steht die ÖH aufgrund der Doppelbelastungen kritisch gegenüber.

In der neben/nach dem Masterstudium stattfindenden Induktionsphase (Unterrichtspraktikum) soll maximal eine halbe Lehrverpflichtung abverlangt werden.


Forum Hochschule Der alternative Hochschulplan

Nach der Publikation von „Wessen Bildung?“ der letzten Exekutive war der Wunsch groß, die bildungspolitischen Visionen in eine konkrete Form zu gießen – nicht zuletzt, weil eine große bildungspolitische Vision der Bundesregierung schlicht und ergreifend fehlt. Der von drei WissenschaftsministerInnen angekündigte Hochschulplan wurde nie Realität und das Verlangen nach einem Plan für den Hochschulraum immer größer.

(c) Martin Juen

Lesen. Diskutieren. Umsetzen. Im Sommer 2011 bildeten sich im Rahmen des Projekts „Forum Hochschule” die ersten fünf Arbeitsgruppen, in denen Studierende, Lehrende und externe ExpertInnen konkrete Lösungsvorschläge und Forderungen erarbeitetet haben. Unter dem Thema Hochschulorganisation und –governance wurde ein demokratisches und transparentes Gremienmodell ausgearbeitet. Die Arbeitsgruppe Wissenschaft und Forschung fand Möglichkeiten zum Perspektivenaufbau und Hierarchieabbau im Wissenschaftsbetrieb. Die Qualität der Lehre wurde von Studierenden in einer eigens durchgeführten Studie als zu starr und studierendenfern kritisiert – dementsprechend stark ist die Forderung nach der Umsetzung von

Mit dem 163 Seiten starken Ergebnisband von Forum Hochschule I haben wir gezeigt, dass die Visionen von Studierenden auch realisierbar sind.

„Student Centered Learning“. Die Arbeitsgruppe Soziale Absicherung stützte sich auf empirische Erkenntnisse bezüglich vielfältiger Lebensrealitäten von Studierenden und erarbeitete auf deren Basis ein treffsicheres Förderungsmodell. Auch ein neues Modell zur Hochschulfinanzierung wurde erarbeitet, um die Einheit von Forschung und Lehre sicherzustellen. Diese ersten Ergebnisse wurden im März 2012 präsentiert und kontrovers aufgegriffen. 28


Forum Hochschule II - Neue Visionen

Forum Hochschule I & II

Forum Hochschule war in weiterer Foge Anstoß für neue Arbeitsgruppen in der Hochschulkonferenz, führte zu vielfältigen Diskussion im Wissenschaftsausschuss, bei Diskussionsveranstaltungen und unter Studierenden an den Hochschulen. Der Elan wurde aufgenommen und fünf neue Arbeitsgruppen wurden gebildet, die am 25. April im Kuppelsaal der TU Wien ihre Ergebnisse präsentiert wurden.

Eine Gesamtvision für die österreichisch Hochschullandschaft

Der Prozess an sich, in den Angehörige aller Hochschulgruppen eingebunden waren, ist genauso einzigartig wie das Resultat: Zwischen zig konkreten, sofort umsetzbaren Lösungsvorschlägen findet sich eine Gesamtvision der österreichischen Hochschullandschaft, die zukunftsweisend in einen für alle – unabhängig von ihrem Background – offenen Hochschulraum mündet. Die beiden Stränge „soziale Durchmischung“ und „Gender“ zogen sich als Querschnittsmaterie durch alle Arbeitsgruppen.

Danke!

Die Arbeitsgruppen von Forum Hochschule II im Überblick.

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Wir wollen an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an die unzähligen Menschen richten, die an der Entstehung dieser Vision beteiligt waren. Die ÖH ist, was du daraus machst – und Forum Hochschule habt ihr großartig gemacht!


ÖH International Die ÖH begreift internationale Vernetzung und Kooperation unter Studierenden als wichtiges Instrument zur Stärkung studentischer Mitbestimmung in der Hochschulpolitik. In den vergangenen Jahren hat sich die Bundesvertretung deshalb auch über die Landesgrenzen hinaus intensiv am hochschulpolitischen Diskurs beteiligt.

sendet regelmäßig eine Delegation zu den Generalversammlungen der ESU und stellt seit 2012 mit Tinja Zerzer ein Mitglied des zehnköpfigen Exekutivkomitees. Zusätzlich nehmen wir an Vernetzungstreffen, Study Visits und Konferenzen teil und bemühen uns so um eine studierendenfreundliche europäische Hochschullandschaft. Internationale Projekte & Zusammenarbeit

Als Vertretung der österreichischen Studierenden ist die ÖH auch aktiv an der Gestaltung der Hochschulpolitik auf europäischer Ebene beteiligt und engagiert sich für einen intensiven globalen Dialog zwischen Studierenden und Studierendenvertretungsorganisationen.

Als Projektpartnerin haben wir auch an internationalen Projekten wie der „International Cooperation Working Group“ (ICWG) und dem Projekt „Financing Students‘ Future“ (FinSt) mitgewirkt und in diesem Rahmen auch einige internationale Events abgehalten. So hat die ÖH beispielsweise im Rahmen des FinSt-Projekts zu einem zehntägigen Students Exchange eingeladen, an dem StudierendenvertreterInnen aus sechs verschiedenen Ländern teilgenommen und gemeinsam an aktuellen Themen der Hochschulpolitik gearbeitet haben. 2011 haben wir die Gruppenleitung der International Cooperation Working

European Students‘ Union (ESU) Ein wichtiges Element stellt in diesem Zusammenhang das Engagement der ÖH in der ESU (European Students‘ Union) dar, einer europäischen Dachorganisation bestehend aus 47 Studierendenorganisationen aus 39 Ländern. Die ÖH ent30


Group (ICWG) übernommen und gemeinsam mit nationalen Studierendenvertretungen aus der Schweiz (VSS), Norwegen (NSO) und Großbritannien (NUS) die ESU international vertreten. Auch den im Herbst 2012 in London abgehaltenen „Global Students Leadership Summit“ – das zentrale Vernetzungstreffen der ICWG – an dem StudierendenvertreterInnen aus 55 verschiedenen Ländern und von allen fünf Kontinenten teilgenommen, haben wir als ÖH mitorganisiert. Im Rahmen von ICWG konnten wir gute Kontakte zu den asiatischen, afrikanischen und nordamerikanischen Dachorganisationen von Studierendenvertretungen knüpfen. Um die aus den Projekten gewonnenen Informationen und Kontakte an alle Studierenden weitergeben zu können, arbeiten wir gerade an der Erstellung einer interaktiven Datenbank, die die globale Vernetzung zwischen Studierenden vorantreiben soll.

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66. Generalversammlung der ESU 2014 in Wien Wir freuen uns besonders, dass wir im Frühling 2014 gemeinsam mit der Slowakischen Studierendenvertretung die 66. Generalversammlung der ESU sowie ein Seminar zum Thema Studierendenmobilität in Wien und in Bratislava abhalten dürfen – ein wichtiger Beitrag, um die Arbeit in der internationalen Vertretung der Interessen von Studierenden auch vor Ort sichtbar zu machen.


Gender Budgeting Die ÖH-Bundesvertretung versteht Feminismus als Querschnittsmaterie und versucht diesem Anspruch sowohl in den eigenen Arbeitsprozessen als auch in den politischen Forderungen gerecht zu werden und Frauen aktiv zu fördern. Der Spagat zwischen Anspruch und Realität ist aber nicht immer leicht. Der löblichste Vorsatz wird zur leeren Phrase, wenn ihm nicht reflexive Prozesse gegenüberstehen, die es ermöglichen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen. Wir haben uns daher dazu entschlossen, unsere Budgetpolitik aus Geschlechterperspektive zu analysieren. Das Ziel der Analyse war es, auf Basis einer Status Quo-Analyse und daraus abgeleiteten Empfehlungen, im Arbeitsumfeld der ÖH-Bundesvertretung mehr Transparenz, Partizipation, Nachvollziehbarkeit und Gleichstellung im Zuge des Budgetprozesses zu ermöglichen. Eine derartig umfassende und verschränkte Analyse hat auch für andere Institutionen und Behörden Vorbildcharakter.

Ausgehend von der Analyse des Budgets der ÖH-Bundesvertretung wurden auch für lokale ÖH-Ebenen Maßnahmen vorgeschlagen. Um das Prinzip des Gender-Budgeting weiterzutragen, haben wir eine kurze Informationsbroschüre zum Thema herausgegeben.

Gender BudGetInG repOrt

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Qualitätssicherungspool Der neu eingerichtete studentische Akkreditierungspool der ÖH soll die Einbindung von Studierenden in Qualitätssicherungsverfahren an österreichischen Hochschulen fördern. Durch die Umsetzung des Bologna-Prozesses wurden Qualitätssicherung und -management an österreichischen Hochschulen verstärkt zum Thema. Auch wenn Bologna und Qualitätssicherungsmaßnahmen aus unterschiedlichsten Gründen kritisch zu sehen sind, ist es aus Sicht einer verantwortungsvollen Studierendenvertretung unerlässlich, dass Studierende als gleichberechtigte PartnerInnen in Qualitätssicherungsverfahren eingebunden werden. Schon in der letzten Exekutivperiode der ÖH wurde mit dem Beschluss eines Grobkonzepts der erste Schritt in Richtung des Aufbaus eines studentischen Akkreditierungspools gesetzt. Im Jänner 2013 wurden dann die Richtlinien für diesen Pool durch die Bundesvertretung beschlossen. 33

TeilnehmerInnen von Schulungen zum Thema Qualitätssicherung werden Mitglieder des Akkreditierungspools, um dann Studierende in internen und externen Qualitätssicherungsverfahren informiert und kompetent vertreten zu können. Zielgruppe der Schulungen sind StudierendenvertreterInnen aller vier österreichischen Hochschultypen, aber auch Studierende, die bisher nicht in der Studierendenvertretung aktiv waren, können sich dafür bewerben. Mit der ersten Schulung des Pools im März 2013, an der 20 Studierende teilgenommen haben, wurde der Grundstein für die Arbeit des Pools gelegt, die in den nächsten Jahren hoffentlich fortgeführt wird.


Hochschulen im Nationalsozialismus

Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Folgen

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit war für die Hochschulen in Österreich lange Zeit ein Tabuthema. Eine Aufarbeitung fand oftmals nur im kleinen Rahmen an einzelnen Instituten oder höchstens universitätsweit statt.

Erinnerungskultur und Gedächtnispolitik an einzelnen Hochschulen kritisch unter die Lupe genommen.

ÖH (Hg.in)

Einfluss hatten Austrofaschismus DasWelchen Projekt „Hochschulen in der NS-Zeit“ der und Nationalsozialismus auf die Wissenschaft in Österreich? Wie gingen Entlassungen ÖH-Bundesvertretung wollte mit diesem Tabu von Professoren und deren Nachbesetzungen brechen Studierenden die Möglichkeit vonstatten?und Welche hat Rolle spielten die Studierendenvertretungen in dieser Zeit? gegeben, unter wissenschaftlicher Begleitung auf diese und andere Fragen gibt dieAntworten Geschichte der eigenen Hochschule zu erdieser Band, der aus einem Projekt der ÖH Bundesvertretung in Kooperation mit forschen. An neun Universitäten fanden dazu Studierenden der Universitäten Wien, Graz, und Salzburg, dem Mozarteum imInnsbruck Wintersemester 2012/13 LehrveranstaltunSalzburg, der Technischen Universität Wien, gender statt esundentstanden über 30 spannenUniversitätund für Musik darstellende Wien und der Universität für BodendeKunst Beiträge zur Vergangenheitsbewältigung der kultur Wien hervorgegangen ist. Die mehr als 30 Beiträge zeigen die Einflussnahme des Ein einzigartiges injeweiligen Hochschulen: NS-Staates auf die Inhalte von Forschung und Lehre, Brüche und Kontinuitäten terdisziplinäres Lehr-im Personalund Forschungsprojekt, stand der Hochschulen sowie – und dies ist dasein bis Studierende aus ganz Österreich zusamheute völlig unbeleuchtetes Kapitel – die Aktivitäten der Studierenden und ihrer menbrachte und Zusammenhänge, Rollen und Vertretungen während der NS-Zeit. Auch, dass die Auseinandersetzung mit Geschehnisse in Zusammenhang mit den Unider eigenen Vergangenheit lange tabuisiert war, wird reflektiert die gegenwärtigeund nach der NS-Zeit versitäten vor,und während

aufzeigte. Die spannenden Ergebnisse können ab Mitte Mai in einem Buch nachgelesen werden.

Österreichische HochschülerInnenschaft (Hg.in)

Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Folgen


Service, das hilft. 35


Die ÖH hilft

Mit Beratung für alle Studien- und Lebenslagen Die ÖH-Bundesvertretung hat auch in den letzten zwei Jahren Studierenden mit einem breit gefächerten Angebot an Beratung zu vielen verschiedenen Themen geholfen.

Studien- & MaturantInnenberatung

Referat für ausländische Studierende

Hilft bei allgemeinen Fragen zu Studienwahl, Studienmöglichkeiten, Zugangsbedingungen, ersten Schritten und sonstigen organisatorischen Belangen. Darüber hinaus wird auch eine Spezialberatung zur Studienberechtigungs- und Berufsreifeprüfung angeboten.

Hilft mit mehrsprachigen MitarbeiterInnen bei Visaproblemen, der Zulassung zum Studium, dem Erwerb von Deutschkenntnissen, bei Fragen zu Studiengebühren und bei anderen Schwierigkeiten und Unklarheiten. Referat für Bildungspolitik

Referat für Sozialpolitik

Hilft bei studienrechtlichen Fragen, bei denen Studierende ohne die notwendigen Informationen leider häufig am kürzeren Ast sitzen. Auch hier steht für spezielle Fragen eine Juristin zur Verfügung.

Hilft bei Fragen rund um Beihilfen, Stipendien, Unterhalt, Arbeitsrecht und Studieren mit Kind. Für spezielle Fragen steht hier auch ein Jurist zur Verfügung. Darüber hinaus organisiert das Sozialreferat Beratungen zu wohnrechtlichen Fragen und zum ÖH-Sozialfonds.

Das umfangreiche Beratungsangebot wird ergänzt durch zahlreiche Broschüren, die auf der Homepage als Download zur Verfügung stehen. Sie können dort auch kostenlos bestellt werden. www.oeh.ac.at

Referat für internationale Angelegenheiten Hilft bei Fragen rund um die Planung, Organisation und Finanzierung eines bevorstehenden Auslandsaufenthalts, auch abseits der bekannten Mobilitätsprogramme wie Erasmus und Co.

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Fristen übersehen war gestern Das SMS-Erinnerungsservice

Der immer größer werdende Stress, dem Studierende ausgesetzt sind, raubt nicht nur den letzten Nerv, sondern kann auch richtig teuer werden, wenn man das Ablaufen wichtiger Fristen vergisst – beispielsweise das Ende der Antragsfrist für Stipendien. Damit die elektronische Erinnerung daran nicht erst am Bankomat erfolgt, hat sich die ÖH etwas einfallen lassen: Das SMS- Erinnerungsservice.

latz fürs Damit im Kopf Pibt! Wesentliche ble

SMS

ÖH REMINDER

Löschen

SMS

Reminder

Die Anmeldung zum ÖH-Erinnerungsservice geht schnell und unkompliziert. Per Mail und/oder SMS wirst du dann automatisch und rechtzeitig vor Ablauf wichtiger Fristen und Deadlines gewarnt. Neben ganz allgemeinen Fristen – wie der bereits genannten Antragfrist für Stipendien – wird auch an hochschulspezifische Fristen wie etwa die Antragsfrist für Leistungsstipendien oder Aufnahmeverfahren erinnert.

Bei wichtigen Fristen oder Terminen deines Studiums wirst du von uns per SMS oder E-Mail erinnert. Senden

Anmeldung unter:

Die Teilnahme am Info-Service ist selbstverständlich kostenlos und kann über die oben genannte Anmeldeseite jederzeit widerrufen werden.

http://www.oeh.ac.at/ erinnerungsservice

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09.12.12 16:05

18.04.2012 11:35:55

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www.schwarzesbrett-oeh.at Die neue Plattform rund um Jobs, Wohnen & Praktika

Du suchst einen Job oder MitbewohnerInnen für deine WG? Du willst ein Praktikum machen? Dann bist du hier genau richtig: Seit April 2012 ist die neue Plattform der ÖH-Bundesvertretung für Jobs, Wohnen und Praktika online. Mit dem Schwarzen Brett wurde ein spezifisches Angebot für Studierende geschaffen: •

Anstatt überteuerter Wohnungsangebote sind hier nur provisionsfreie Wohnungen zu finden.

Eine eigene Praktikumsbörse erleichtert die Suche nach geeigneten Stellen.

Von den angebotenen Praktikumstellen sind jene gekennzeichnet und bevorzugt gereiht, die mit dem „Gütesiegel Praktikum“ der ÖH ausgezeichnet wurden und somit bestimmte arbeitsrechtliche Standards einhalten

Die Jobangebote müssen gewisse Kriterien erfüllen, angemessene Bezahlung bieten und Kollektivverträge einhalten.

Studierende können sich also sicher sein, auf dem Schwarzen Brett faire Angebote unter fairen Bedingungen zu finden. Darüber hinaus wurde auch das Informationsangebot massiv ausgebaut: In Kooperation mit Organisationen und Interessenvertretungen wie Arbeiterkammer und Mietervereinigung werden den Studierenden Informationen rund um Arbeitsverhältnisse und den Wohnungsmarkt geboten. Studierende sollen dadurch besser über ihre Rechte Bescheid wissen, egal ob beim Mieten der Wohnung oder beim Arbeitsvertrag.

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Neue Fördertöpfe FÖRDERTOPF FÜR FEMINISTISCHE/QUEERE FORSCHUNG Mit dem Fördertopf für feministische/queere Forschung unterstützt die ÖH-Bundesvertretung NachwuchswissenschafterInnen, die sich mit diesem Themenbereich auseinandersetzen. Studierende aller Hochschulen können um eine Förderung ansuchen, wenn sie feministische/queere wissenschaftliche Arbeiten verfassen oder feministische/queere wissenschaftliche Projekte durchführen wollen. Eine Förderung kann als Kostenersatz für angefallene Kosten bei der wissenschaftlichen Arbeit beziehungsweise dem wissenschaftlichen Projekt in Anspruch genommen werden oder als Stipendium im Vorhinein beantragt werden.

HEIMFÖRDERTOPF

heimfördertopf Unterstützung

für

Heimvertretungen

Ve r w i r k l i c h e d e i n P r o j e k t i n d e r H e i m ve r t r e t u n g . Alle Infos zum Heimvertretungstopf unter

w w w. o e h . a c . a t / h e i m f ö r d e r t o p f sozialreferat@oeh.ac.at

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Ob bei der Vertretung von HeimbewohnerInnen, der Organisation von kulturellen und sportlichen Aktivitäten oder der Schaffung von Raum für soziale Interaktion: Die Tätigkeiten der Heimvertretungen sind vielfältig und eine Bereicherung für Studierende. An kreativen Ideen mangelt es meist nicht, umso öfter aber an den finanziellen Möglichkeiten der Heimvertretungen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Deshalb haben wir mit dem Heimvertretungs-Förderungstopf eine neue Möglichkeit geschaffen, Projekte in Studierendenheimen finanziell zu unterstützen. 5.000 Euro jährlich stellt die ÖH-Bundesvertretung seit dieser Exekutivperiode den Heimvertretungen für ihre Tätigkeiten zur Verfügung und leistet damit einen wichtigen Beitrag für engagierte StudierendenvertreterInnen vor Ort.

18.04.2012 11:33:53

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Studienplattform www.studienplattform.at

bote und Stipendien hingewiesen.

Im November 2012 ging die ÖH Studienplattform online, ein neues Informationsportal für angehende Studierende, auf dem Informationen zu allen Studienangeboten an österreichischen Hochschulen übersichtlich aufbereitet sind. Die Plattform bietet Studieninteressierten nicht nur eine erste Orientierung bei der Studienwahl, sondern liefert auch Antworten auf viele Fragen.

In die Gestaltung und Aufbereitung sind bildungswissenschaftliche Recherche ebenso wie die über 15-jährige Erfahrung der Studien- und MaturantInnenberatung in der Studieneingangsberatung eingeflossen. Die Plattform ist bewusst schlicht gehalten, um die Navigation auf der Seite möglichst unkompliziert und barrierefrei zu gestalten. NutzerInnen haben die Möglichkeit „Favoriten“ zu definieren, die gespeichert und in einer übersichtlichen Liste abgerufen werden können. Bei jeder Studienrichtung sind außerdem die Kontaktdaten der jeweiligen Studienvertretungen zu finden. Dort haben angehende Studierende die Möglichkeit, sich auch persönlich hinsichtlich einer konkreten Studienrichtung beraten zu lassen.

Sollte dennoch etwas unbeantwortet bleiben oder das Bedürfnis nach persönlicher Beratung bestehen, sind auf der Plattform die Beratungszeiten aller Standorte der Studien- und MaturantInnenberatung der ÖH zu finden. E in Skype-Button ermöglicht während den Beratungszeiten eine unkomplizierte video-telefonische Verbindung mit den BeraterInnen der ÖH. Auch für angehende Studierende nicht-deutscher Erstsprache sowie für Studierende in unterschiedlichen Lebenslagen sind auf der Plattform alle wichtigen Informationen zu finden. Zusätzlich wird auf Anlaufstellen, Unterstützungsange40


Gütesiegel Praktikum NEU

um

Diese Zahlen machen deutlich, dass gerade im arbeitsrechtlichen Graubereich der freiwilligen Praktika eine Qualitätssicherung durch die Einhaltung gewisser Kriterien und einer regelmäßi-

Eine weitere Neuerung betrifft das Intervall und die Ausgestaltung der Evaluierung. Um der Dauer von Praktika gerecht zu werden und eine laufende Qualitätssicherung gewährleisten zu können, wird die Evaluierung jetzt nicht mehr jährlich sondern vierteljährlich durchgeführt. Außerdem werden neben der Auswertung nach Unternehmen bei der nächsten Evaluierung auch weitere Kriterien wie Hochschultyp, Geschlecht, Studienrichtung, Alter, Migrationshintergrund und eventuelle Beeinträchtigungen der PraktikantInnen herangezogen.

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Während das Gütesiegel ursprünglich nur Pflichtpraktika umfasste, haben wir uns nach der ersten Evaluierung dazu entschlossen, das Gütesiegel auch auf freiwillige Praktika auszuweiten. Knapp 60 Prozent aller Pflichtpraktika sind unbezahlt und rund ein Drittel der Studierenden gab in der Sozialerhebung 2011 an, bereits ein freiwilliges Praktikum absolviert zu haben.

gen Evaluierung notwendig ist.

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Bereits vor über zwei Jahren hat das Sozialreferat der ÖH-Bundesvertretung gemeinsam mit anderen Interessensvertretungen das „Gütesiegel Praktikum“ ins Leben gerufen. Seither wurden 23 Unternehmen ausgezeichnet, die alle Kriterien einhalten, die von uns in Zusammenarbeit mit der GPA-djp und der Arbeiterkammer für ein sinnvolles und qualitatives Praktikum definiert wurden.

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ÖH-Helpline

Hilft, wenn du nicht mehr weiter weißt.

Hilfe brauchen. Im Anschluss an die telefonische Beratung bestehen unterschiedliche, an die jeweilige Situation angepasste Möglichkeiten zur weiteren Beratung und/oder psychologischen Betreuung:

Die Studierenden-Sozialerhebung 2011 zeigt, dass ein großer Teil der Studierenden im Laufe des Studiums mit psychischen Beschwerden zu kämpfen hat. Konkret geben 47 Prozent der Studierenden an, unter studienerschwerenden Symptomen zu leiden, aber nur die wenigsten unter ihnen nehmen auch Hilfe in Anspruch. Zudem können die Wartezeiten für einen Therapieplatz auf Krankenschein besonders in den Ballungszentren sehr lange sein und den psychosozialen Notdienst zu kontaktieren stellt meist eine große Hürde dar. Der ÖH als offizielle Vertretung und Anlaufstelle für Studierende war es ein Anliegen, hier ein zusätzliches Angebot zu schaffen. In Kooperation mit dem Verein für Psychotherapie haben wir deshalb die „ÖH-Helpline“ ins Leben gerufen.

Beratung durch das Sozialreferat der ÖHBundesvertretung Bei Überforderung durch das Studium, organisatorischen oder finanziellen Schwierigkeiten ohne damit einhergehende psychische Beschwerden werden die Betroffenen an das Sozialreferat der ÖH-Bundesvertretung verwiesen, um dort passende fachkundige Hilfe zu bekommen.

Möglichkeiten zur weiteren Beratung Wenn ein schwerwiegenderes Anliegen besteht, so gibt es auch die Möglichkeit ein persönliches Beratungsgespräch mit geschulten MitarbeiterInnen des Vereins für Psychotherapie zu vereinbaren und konkrete Probleme zu besprechen.

Anonyme telefonische Beratung An die „ÖH-Helpline“ können sich Studierende wenden, wenn sie zum Beispiel an Überforderung oder psychischen Beschwerden leiden und 42


Danach besteht die Möglichkeit, eine psychologische Betreuung vermittelt zu bekommen.

Pilotprojekt Peer-Gruppentherapie Bei vielen weniger schwerwiegenden Problemen ist Studierenden schon damit geholfen, einen Raum zu haben, in dem sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können. Um diese direkte Hilfe von Studierenden für Studierende zu ermöglichen und zu fördern, werden in Kooperation mit der Studienvertretung Psychologie an der Uni Wien kostenlose Gruppentherapien durch Peers angeboten. Studierende, die an einer Gruppentherapie teilgenommen haben, können sich anschließend auch selbst zu Peers ausbilden lassen und im Projekt mitarbeiten. Bei der Peer-Gruppentherapie handelt es sich vorerst um ein Pilotprojekt in Wien, das bei positiven Rückmeldungen der Studierenden auch auf ganz Österreich ausgeweitet werden soll.

Therapieplätze 43

Wird durch die telefonische Beratung oder ein Beratungsgespräch festgestellt, dass eine schwere psychische Erkrankung vorliegt, so besteht die Möglichkeit über den Psychotherapiefonds der ÖH-Bundesvertretung einen Therapieplatz finanziert zu bekommen. Unbürokratisch helfen wir damit Studierenden, die ansonsten unter langen Wartezeiten leiden müssten.


Kooperation mit den Hochschulvertretungen

RadgeberIn – rund ums Rad gut informiert

Ein essentieller Bestandteil unserer Arbeit ist die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den lokalen Vertretungen. Neben Kongressen und Schulungen, die für alle ÖH-Ebenen angeboten werden, ist es uns auch ein Anliegen die lokalen Vertretungen durch Kooperationsprojekte in unsere Arbeit miteinzubeziehen.

Wir wollten Studierende, die mit dem Rad unterwegs sind, mit Infos und Tipps unterstützen. Deshalb wurden gemeinsam mit den lokalen Hochschulvertretungen und der ARGE Radlobby neue Radfolder mit dem Titel „RadgeberIn“ produziert. Mutationen für alle größeren Hochschulstandorte helfen dir dabei, die Radwege rund um deine Hochschule kennen zu lernen und zeigen dir, wo die beste Radwerkstatt zu finden ist.

SVK NEU: Die Vertretungswerkstatt der ÖH Bereits im Herbst 2011 hat die ÖH-Bundesvertretung den Studierendenvertretungs-Kongress (SVK) und damit das größte Seminar für StudierendenverteterInnen aus ganz Österreich organisiert. Ziel war die Vernetzung der StudierendenverteterInnen und die Vermittlung von hilfreichem Wissen für ihre Arbeit. Auch dieses Semester nahmen – unter dem neuen Namen Vertretungswerkstatt – wieder über 100 StudierendenvertreterInnen das Angebot der ÖH in Anspruch und waren bei dem gemeinsamen Wochenende in der Steiermark dabei.

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Bundesarbeitskreis der Sozialreferate Zur bundesweiten Vernetzung und Weiterbildung der Sozialreferate an den verschieden Hochschulstandorten organisiert das Sozialreferat jedes Semester ein Schulungswochenende zu verschiedensten sozialpolitischen Themen, um das vorhandene Know-How zu erweitern und zu vertiefen. Besonderes Augenmerk wurde wir in den vergangenen beiden Jahren auf die Themen Studienbeihilfe, Studieren und Arbeiten sowie Mietrecht gelegt. FH Vernetzungstreffen Um die lokalen Vertretungen auf dem Laufenden zu halten und so gut wie möglich einzubinden, wurden vom Referat für Fachhochschulangelegenheiten laufend Vernetzungstreffen veranstaltet, die von den VertreterInnen gerne in Anspruch genommen wurden.

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Vernetzungstreffen der Bildungspolitischen Referate Auch das Bildungspoltische Referat hat einmal im Semester ein Vernetzungstreffen für die Referate der lokalen Vertretungen organisiert. Die informativen Wochenendveranstaltungen wurden rege in Anspruch genommen. Neben Diskussionen über aktuelle Gesetzesänderungen gab es auch die Möglichkeit Erfahrungen aus der Beratung von Studierenden auszutauschen.


Broschüren Im Laufe der Exekutive wurden nicht nur die 27 Broschüren der ÖH neu aufgelegt und überarbeitet, es wurden auch neue Themen aufgegriffen. Egal ob per kostenlosem Download oder in gedruckter Form, unsere Informationsbroschüren erfreuen sich bei Studierenden größter Beliebtheit. Neu erstellt wurden unter anderem folgende fünf Broschüren:

Broschüre zu bildungspolitischer Arbeit an Unis Die Broschüre wird 150 Seiten umfassen und sowohl grundlegende Themen wie Universitätsstruktur, ÖH-Struktur als auch fortgeschrittene Dinge wie Rechtsquellen und Hochschulfinanzierung behandeln. Sie soll Studierende und StudierendenvertreterInnen dabei helfen ihre Interessen am richtigen Ort, mit den richtigen Mitteln einzubringen.

Sozialversicherungsbroschüre

„Wegweiserin – Dein feministischer Kompass durch die Uni“

Es ist oft nicht einfach für uns Studierende im Versicherungsdschungel den Überblick zu bewahren. Deswegen haben wir die Sozialberatung um den Aspekt Versicherung ausgebaut und eine Broschüre mit allen Infos von Mitversicherung, studentischer Selbstversicherung bis zur Pflichtmitgliedschaft erstellt.

Mit Kontakten und Informationen zu Beratungsstellen, Kunst, Kultur und Medien sowie Freizeit- und Vernetzungsmöglichkeiten bietet die „Wegweiserin“ einen Überblick über die vielfältigen feministischen und frauenspezifischen Aktivitäten an allen Hochschulstandorten bundesweit.

Sexual Politics

CV Broschüre

Let’s talk about sex – Let’s talk about sexual politics.

Der Cartellverband ist an hiesigen Unis sehr präsent. Das Seltsame beim ÖCV ist aber, dass mensch irgendwie immer das Gefühl hat, nicht so recht zu wissen, um was es dort genau geht. Mit dieser Broschüre wollen wir deshalb ein bisschen Licht in die Buden werfen und durch verschiedenste Beiträge das Informationsvakuum kritisch füllen.

In der aktuellen Ausgabe der Sexual Politics Broschüre werden unterschiedliche Fragen von Sex, Sexualität und Begehren sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Mechanismen, Praktiken und Politiken behandelt.

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Eine Medienaktion der ÖH-Bundesvertretung vor dem Parlament zu den auf der SPÖ-ÖVP-Regierungsklausur in Laxenburg beschlossenen Verschlechterungen im Hochschulbereich. 47


Vorsitzteam Die Fachschaftslisten Österreich (FLÖ), die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), der Verband sozialistischer Student_innen in Österreich (VSSTÖ) und die Fraktion engagierter Studierender (FEST) haben in den letzten zwei Jahren die Exekutive der ÖHBundesvertretung gebildet.

Neben stressigen Momenten gibt es aber auch zahlreiche schöne: Wenn uns Studierende schreiben, dass sie von unseren Projekten begeistert sind, wenn wir jemandem helfen konnten, der/die fast das Studium abbrechen musste oder wenn sich der Verfassungsgerichtshof auf unsere Seite stellt.

Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den verschiedenen Referaten und unterstützt von knapp 20 Angestellten haben wir zwei Jahre intensiv daran gearbeitet, das Serviceangebot für Studierende auszubauen und zu verbessern und die hochschulpolitische Landschaft aktiv und konstruktiv mitzugestalten.

In den letzten zwei Jahren haben wir mit vollem Einsatz für Verbesserungen für uns Studierende gekämpft, haben gelernt hart zu verhandeln und dabei freundlich zu bleiben, haben manches verhindert und einiges verändert, sind an unsere Grenzen gestoßen und haben sie anderen aufgezeigt. Und nicht zuletzt haben wir auch Spaß gehabt :-)

Die Arbeit im Vorsitzteam ist ein Fulltimejob, der vor allem viel Flexibilität verlangt. Wir eilen zwischen internen Besprechungen, Arbeitsgruppen und Terminen im Ministerium oder mit anderen StakeholderInnen wie der Universitäten- und der Fachhochschulkonferenz oder der Arbeiterkammer hin und her, übernehmen zusätzlich viele Koordinationsaufgaben und unser morgendlicher Kaffee wird täglich von einer Flut an E-Mails begleitet, die es zu beantworten gilt. Bei unseren wöchentlichen Jours-Fixes mit unserem Presseteam planen wir außerdem gemeinsam, wie wir die Anliegen der Studierenden in der Öffentlichkeit am besten vertreten können.

Angelika Gruber

Janine Wulz

Christoph Huber

Martin Schott


Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten Das Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten (Wirtschaftsreferat) zählt zu den drei Referaten, die gemäß dem HochschülerInnenschaftsgesetz 1998 eingerichtet werden müssen – kurz: Unverzichtbar. Hier wird das gesamte Budget der ÖH-Bundesvertretung geplant, verwaltet und schließlich kontrolliert. Darüber hinaus organisieren wir Schulungen für lokale Hochschulvertretungen, beispielsweise für die Gebarung einer öffentlichen Körperschaft oder das Arbeitsrecht. Wir können auf einige tolle Erfolge verweisen: Die Einbindung von FHs und PHs in das System der Mensensub- Bernhard Zöchmeister vention trägt Früchte. Immer mehr FH- und PH-Standorte nehmen daran teil. Das finanzielle Prozedere der Studierendenvertretungen auf den FHs und PHs wird laufend gemeinsam optimiert. Gleichzeitig wird die Kommunikation mit der ÖH-Bundesvertretung und den lokalen FH- und PH-Studierendenvertretungen gesichert. Die VertreterInnen der FHs und

PHs erhalten außerdem einen umfassenden Versicherungsschutz. Im Rahmen regelmäßiger Treffen zwischen BMWF und Wirtschaftsreferat wurde das Einreichprozedere optimiert und unter anderem eine Erhöhung von Fördertöpfen für die Studierenden erreicht. Schließlich haben wir das Budget unter dem Aspekt des Gender Budgeting prüfen lassen. Die ersten Empfehlungen wurden schon in der täglichen Arbeit umgesetzt.

Daneben gilt es natürlich auch die alltäglichen Aufgaben des Wirtschaftsreferats, zum Beispiel das Erstellen von JahresRasha Abd El Mawgoud voranschlägen oder das Yvonne Leitner Vorbereiten der Anträge und Unterlagen von Wirtschaftsausschüssen, zu erfüllen: Denn auch bei heftigsten politischen Kämpfen mit der Regierung gilt: Jede Buchung ein Beleg!

Michael Hnelozub

Atila Kilic


Referat für Bildungspolitik Kernaufgabe des Referats für Bildungspolitik (kurz: Bipol-Referat) ist die Beobachtung, Analyse und aktive Mitgestaltung der österreichischen Bidungspolitik. Wir nehmen Stellung Oliver Leingang Daniel Kroiß

Beate Treml

zu Gesetzestexten, analysieren Studien, verfolgen die mediale Debatte, verfassen Texte zu bildungspolitischen Themen und nehmen an ministeriellen Arbeitsgruppen und Treffen mit anderen Stakeholder-VertreterInnen teil. Je nach Thema arbeiMareike Wacha ten wir dabei mit anderen Referaten oder dem Vorsitz-Team zusammen. Zudem unterstützen wir Vorsitz und Presse-Team durch Recherchearbeiten bei der Medienarbeit der ÖH.

Nicol Gruber

Kilian Stark

Karin Pfeiffer

Nora Kleibel

Anna-Lena Bankel

Neben der politischen Arbeit ist auch Beratung unsere Aufgabe. So stehen wir für Anfragen von Studierenden und StudierendenvetreterInnen zur Verfügung und unterstützen bei der Erstellung von Broschüren der ÖH. Abseits unserer täglichen Arbeit ist uns vor allem die Zusammenarbeit und Vernetzung mit und Unterstützung von StudierendenvertreterInnen an den Hochschulen wichtig. Unsere größten Projekte waren dabei die beiden Kongresse SVK und VeWe13.


Referat für FH-Angelegenheiten Wir unterstützen die Studierenden in allen Angelegenheiten in Form von Schulungen, Informationsmaterialien, Broschüren, Beratung und vielem mehr. Zusätzlich engagieren sich unsere FH-SpezialistInnen in bildungspolitischen Themen. Schon zu Beginn der Exekutivperiode wurden wir mit der Novelle des Fachhochschulstudiengesetzes konfrontiert, haben Stellungnahmen dazu abgegeben und in erster Linie versucht die lokalen Vertretungen vor Ort in der Umsetzung zu unterstützen, mit Mustern zu Prüfungsordnungen und Satzungen für die neu einzurichtenden Kollegien bis hin zu Schulungen und Vernetzung, um sich ausreichend vorzubereiten. Besonders wichtig war es uns FH-spezifische Themen an der richtigen Stelle zu platzieren. In diesem Sinne haben wir immer wieder Termine mit den wichtigsten PlayerInnen im FH-Sektor vereinbart. Beratung von Studierenden zählt zu unseren wichtigsten Aufgaben, vor allem im Bereich des FH-Rechts gibt es viele Unklarheiten und Probleme, weshalb wir auch Ausbildungsverträge und Prüfungsordnungen vieler FHs geprüft haben, um Rechtswidrigkeiten aufzudecken. Großes Interesse galt auch den Themen Qualitätssicherung und sektorale Durchlässigkeit. Als Teil der Hochschulkonferenz zum Thema Durchlässigkeit

Michellle Leitgeb

Verena Hoffmann

Michael Hnelozub

Peter Grabuschnig

haben wir uns für einen einfacheren Umstieg von FHs auf Unis und vice versa eingesetzt. Um auf den sozialen Aspekt eines FH-Studiums, vor allem in Zusammenhang mit berufsbegleitenden Studien und Betreuungspflichten, hinzuweisen, wurde von uns eine Sonderauswertung der Studierenden-Sozialerhebung in Auftrag gegeben, die sowohl Probleme als auch Verbesserungspotential aufzeigen soll.


Referat für Sozialpolitik Im Referat für Sozialpolitik steht eines im Vor- etwa psychologische Erkrankungen, gelegt. Projekte dergrund: Service und Politik bestmöglich zu ver- wie die ÖH-Helpline, das SMS-Erinnerungsservice binden. Einerseits werden wir nicht müde, aus den oder der Fördertopf für Heimvertretungen wurden täglichen Erfahrungen in der Beratung Verbesvom Sozialreferat umgesetzt, um Studierende serungsvorschläge für die soziale Absikonkret zu unterstützen. Darüber hicherung Studierender abzuleiten und naus wurde der vom Sozialreferat gegenüber der Politik einzuforverwaltete Sozialfonds weiter Ines Ben Brahim dern, Gesetzesvorlagen kritisch Melanie ausgebaut. zu kommentieren und uns mit Rössler Stephan Zuser anderen AkteurInnen im soStichwort Broschüren zialpolitischen Bereich zu vernetzen. Andererseits Julia Freidl Selbstverständlich arist es uns ein großes Anbeiten wir ständig an liegen Studierenden zu Veronika der Aktualisierung ihrem Recht zu verhel- Kronberger und Neuauflage diJosef Iraschko verser Broschüren fen, sei es durch professionelle Beratung (Sozialbroschüre, oder durch VertreStudieren und tung gegenüber BeiWohnen/Arbeihilfenbehörden und ten, Unterhalt für VermieterInnen. BeStudierende, Stusonderes Augenmerk dieren mit Kind haben wir in den etc.), um für alle vergangenen beiden Studierenden das Jahren auf das Thebestmögliche ma Studieren und InformationsanArbeiten sowie Stugebot sicherzudierende mit Beeinstellen. trächtigungen, wie Fatemeh Alizadeh

Bernhard Pisecky


Referat für pädagogische Angelegenheiten Tamara Handler

Studierende an Pädagogischen Hochschulen und Lehramtsstudierende an Universitäten sind besonders von den aktuellen Veränderungen der Bildungslandschaft betroffen. Konkret zeigt sich das in Zusammenhang mit der PädagogInnenbildung NEU (siehe S. 26). Ebenso wurden Reformen des LehrerInnendienstrechts sowie des Schulsystems politisch diskutiert und angestrebt. Das Referat für pädagogische Angelegenheiten hat sich als Lehramtsvertretung auf Bundesebene in diesen Bereichen für die Anliegen der Lehramtsstudierenden eingesetzt. So wurden ausführliche Positionen entwickelt, mit den verschiedensten politischen VertreterInnen und Gruppierungen Gespräche und Verhandlungen geführt, medial zu den aktuellen politischen Begebenheiten Stellung bezogen und Gesetzesvorlagen begutachtet. Des Weiteren ist dem Referat der wechselseitige Austausch sowie die Einbeziehung der lokalen StudierendenvertreterInnen an den Unis und PHs ein Anliegen, weshalb österreichweite Lehramtsvernetzungstreffen für die Diskussion und den Informationsaustausch organisiert wurden. Auch beratend hat das Referat die lokalen LehramtsvertreterInnen bei ihrer Arbeit an den jeweiligen Standorten unterstützt, im Speziellen die StudierendenvertreterInnen der PHs, für welche regelmäßig Schulungswochenenden veranstaltet wurden. Darü-

Karla Schmutzer Tobias Dörler

Bernhard Lahner

ber hinaus hat das Referat auch Beratung direkt für Lehramtsstudierende von Unis und PHs angeboten. Schließlich hat das Referat auch begonnen, sich für JunglehrerInnen einzusetzen, weil aufgrund des aktuellen LehrerInnenmangels mehr und mehr Lehramtsstudierende bereits während ihres Studiums in der Schule arbeiten und hier des Öfteren in prekäre Arbeitsverhältnisse gedrängt werden.


Referat für internationale Angelegenheiten

Stephan Steinbach

Als Referat für internationale Angelegenheiten stehen wir für internationale Kooperation, vertreten die Interessen der österreichischen Studierenden auf internationaler Ebene und unterstützen StudentInnen in internationalen Angelegenheiten, zum Beispiel bei der Planung eines Auslandsaufenthalts. Wir arbeiten deshalb eng mit der European Students‘ Union zusamTina Nötzl men und haben mit der Beteiligung an den Projekten ICWG und FinSt die globale Vernetzung Studierender vorangetrieben. Wir gestalten durch den Austausch auf europäischen Vernetzungstreffen in Zusammenarbeit mit den 47 Mitgliedsorganisationen der ESU den europäischen Hochschuldiskurs mit, wollen aber auch darüber hinaus die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken. So haben wir in den vergangenen Jahren an einigen Veranstaltungen europäischer Studierendenorganisationen teilgenommen und die Teilnahme der ÖH an internationalen Kongressen zum Thema Hochschulpolitik organisiert. Unter diesem Vorzeichen steht auch die gerade aufgenommene Erstellung einer digitalen

Lana Rauch

Andrea Mayr

Swetlana Schultheiss

„Student Union Directory“, einer interaktiven Datenbank, in der die im Rahmen der ICWG gesammelten Informationen allen Studierenden zugänglich gemacht werden, wodurch Studierendenschaften sowie Studierenden die Kontaktaufnahme und Vernetzung mit Vertretungsorganisationen weltweit erleichtert wird.


Referat für ausländische Studierende Jens Marxen

Rukiye Eraslan

Soma Assad

Auch in den vergangenen zwei Jahren war uns eine umfassende Beratung für ausländische Studierende ein großes Anliegen. Wir helfen aber nicht nur bei Fragen rund ums Studium, sondern sind auch wichtige Anlaufstelle wenn es beispielsweise um den Aufenthaltstitel oder das Thema Arbeiten geht. Die SachbearbeiterInnen im Referat sprechen neben Deutsch eine oder mehrere Fremdsprachen. Daher wird Beratung auf Bosnisch, Serbisch und Kroatisch, Türkisch, Persisch, Kurdisch und Spanisch angeboten. Die Anliegen sind vielfältig. Manche Fragen sind eindeutig zu beantworten, andere sind komplex und bedürfen längerer Recherche. Für diese komplizierteren Anfragen ist der Jurist Rainer Müller zuständig. Manchmal begleiten wir auch Studierende zu ihrer Hochschule oder zu einer Behörde, um ein Problem zu klären. Auf der BeSt (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung) hat das Referat 2012 und 2013 jeweils einen Workshop veranstaltet, um Studieninteressierte umfassend über Studienmöglichkeiten und Zulassungsvoraussetzungen zu informieren. Regelmäßig präsent sind wir auch beim Informationstag des Vorstudienlehrgangs der Wiener Universitäten (VWU). Dort lernen

Rainer Müller

Sanja Muratovic

KollegInnen aus dem Ausland Deutsch und bereiten sich auf Ergänzungsprüfungen vor. Außerdem werden die mehrsprachigen AnsprechpartnerInnen am VWU von uns eingeschult. Neben der Beratung wurde auch eine Reihe weiterer Projekte umgesetzt: Die Broschüre „Studieren in Österreich“ wird von uns regelmäßig überarbeitet. Im Studienrechtswiki der ÖH stellen wir stets aktuelle Informationen zum Studium und zur Zulassung zur Verfügung, auch in Fremdsprachen. Wir haben an einem Text der ÖH zum UNParallelbericht mitgearbeitet und nachdrücklich auf die vielfältigen Benachteiligungen hingewiesen, mit denen Studierende aus dem Ausland in Österreich konfrontiert sind. Natürlich haben wir uns auch beim Forum Hochschule engagiert.


Referat für feministische Politik Internationalen Frauentag am 8. März eine weitere Sticker-Reihe produziert, die mit verschiedenen Motiven und Slogans auf feministische Heldinnen* aufmerksam macht.

Das Referat für feministische Politik versteht sich nach wie vor als eine Plattform zur Unterstützung und Informationsweitergabe sowie als Vernetzungsmöglichkeit von feministischer Arbeit in und außerhalb der ÖH. Als ein politisch engagiertes Team war unser generelles Ziel, die Bedeutung von feministischen Praktiken in den Hochschulen und in der Gesellschaft durch verschiedene Aktivitäten hervorzuheben.

Seit Anfang Februar gibt es im Femref außerdem eine_n HomoBiTrans-Sachbearbeiter_in, wodurch eine tiefergehende inhaltliche Beschäftigung mit diesem Bereich ermöglicht wird. Darüber hinaus finden laufend Medienaktionen und Stellungnahmen zu aktuellen feministischen Themen der Tagespolitik statt.

Wir haben die Brunch-Reihe fortgeführt, die monatlich – meist im UFO (UniFrauenOrt) – organisiert wurde und die mit Vorträgen, Diskussionen und Filmscreenings bereichert wurde. Mehrere Broschüren wurden produziert, eine davon ist die „WEGWEISERIN. Dein feministischer Kompass“. Diese versteht sich als Neuauflage des bisherigen Frauen*kompasses und besteht aus einer Adressensammlung mit einem Glossar sowie dem feministischen Jahreskalender. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November hat das Femref eine Sticker-Kampagne in Neonfarben mit den Slogans „I bin ned dei Puppal“ und „My body is not your battleground“ gestartet.

Vasilena Gankovska

Magdalena Schrott Jackie Klaura

Die beliebten Taschen „Still loving the F-word: Feminism“ wurden mehrmals neu aufgelegt, insgesamt wurden an die 10.000 Stück in über zehn verschiedenen Farben in Fairtrade-Qualität produziert und an StudentInnen verteilt. Nach einem gemeinsamen Brainstorming mit lokalen Referaten wurde für den Sigrid Horn

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Referat für Menschenrechte & Gesellschaftspolitik Nach zwei Jahren voller Kooperationen, Diskussionen, Studienfahrten, Vernetzungswochenenden, Demonstrationen, Veranstaltungen, Broschüren, Stellungnahmen, Kundgebungen und vielen geleerten Kaffeetassen ist zumindest klar: Stoff für Aktivismus gibt´s einigen.

Annemarie Grass

Laura Allinger

Gemeinsam mit Zara, SOS Mitmensch, ÖGB, IK, SPÖ, Verein Gedenkdienst, Grüne, Stoppt die Rechten, Asyl in Not und vielen mehr wurde eine breite Vernetzungsplattform gegründet, die sowohl zum Internationalen Holocaustgedenktag als auch zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, Stellung bezogen hat sowie gegen den WKR-Ball mobilisiert und Veranstaltungsreihen organisiert hat. Außerdem haben wir mit Vereinen wie Ute Bock und PROSA kooperiert, um auf die miserable Situation von Flüchtlingen in Österreich aufmerksam zu machen und für bessere Bedingungen einzutreten. Wir haben zudem gemeinsam mit dem Verein Gedenkdienst eine Studienfahrt nach Terezin/Theresienstadt organisiert. Ab November 1941 wurde die vormalige Garnisonsstadt Theresienstadt, die etwa 60 km von Prag entfernt liegt, zu einem Ghetto für Jüdinnen und Juden aus Westeuropa umgebaut. Heute spielt Theresienstadt in der österreichischen Erinnerung nur eine geringe Rolle. Unser Vernetzungstreffen ökologisch interessier-

ter Studierender ist auf viel positive Resonanz der zahlreichen motivierten TeilnehmerInnen gestoßen. Auch unser Fahrradfolder, die RadgeberIn, wurde österreichweit verschickt und trägt ihren Teil zu einem ökologischeren Alltag bei. Besonders groß war unsere Freude über zahlreiche Unterstützungsanfragen für Projekte von Studierenden, die deren breites politisches Engagement widerspiegeln. In diesem Sinne – für mehr emanzipatorische Gesellschaftsarbeit!


Philipp Poyntner

Presseteam

Johanna Griesmayr

Als Presseteam sind wir die Schnittstelle zwischen der ÖH-Bundesvertretung und den Medien. In den letzten zwei Jahren haben wir tagtäglich den bildungsund hochschulpolitischen Diskurs in den Medien genau verfolgt, waren laufend mit MedienvertreterInnen in Kontakt, haben zig Presseaussendungen geschrieben und Pressekonferenzen und Medienaktionen organisiert. Wir waren aber auch eine wichtige Anlaufstelle für JournalistInnen und haben unser Bestes gegeben auch die unmöglichsten Informationen, Zahlen, Daten und Fakten oder GesprächspartnerInnen für Interviews in kürzester Zeit ausfindig zu machen. Wenn unser Telefon einmal für kurze Zeit nicht geläutet hat, haben wir aber nicht geruht, sondern uns dafür eingesetzt hochschulpolitisch relevante Ereignisse und Projekte in den Medien zum Thema zu machen und dadurch neue Debatten anzustoßen. In den letzten beiden Jahren haben wir gemeinsam mit dem Vorsitzteam und den anderen Referaten unser Bestes gegeben, um die ÖH sichtbar

zu machen. Größtmöglicher Einsatz im Sinne der Studierenden stand für uns dabei stets im Mittelpunkt. Unregelmäßige Arbeitszeiten sowie ständige Erreichbarkeit konnten uns unseren Enthusiasmus nicht austreiben. Unermüdlich sind wir auf den Plan getreten, wenn Minister Töchterle medial Schreckensbotschaften, wie beispielsweise die Einhebung autonomer Studiengebühren, verbreitet hat.


Referat für Öffentlichkeitsarbeit Egal, ob du eine ÖH-Service-Broschüre in der Hand hältst, du gerade auf unserer Homepage surfst, oder das progress liest: Das Öffentlichkeitsreferat der ÖH-Bundesvertretung hat dabei immer die Finger im Spiel. Wir halten unsere Homepage und Social-Media-Kanäle auf dem neuesten Stand, koordinieren die Produktion von Drucksorten – vom Text übers Layout bis zur druckfrischen Broschüre/Plakat/Flyer/Buch – oder versuchen verzweifelt innerhalb von ein paar Minuten einen neuen Demobus ohne Kupplungsschaden zu organisieren. Vor allem im letzten Jahr haben wir aber auch unserer eigenen Kreativität freien Lauf gelassen: Der Gender-Budgeting-Bericht, die neue Sozialversicherungsbroschüre, diverse Facebook-Bilder wie z.B. der Countdown für die Inskriptionsfrist oder der „ÖH-Euro“, verschiedenste Flyer und Presseunterlagen sind alle von Grund auf im Referat entstanden und auch bei der Aktualisierung vorhandener Broschüren haben wir selbst Hand angelegt. Nebenbei organisieren wir Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Konzerte, Kongresse, Kundgebungen, Demonstrationen und natürlich die Sitzungen der Bundesvertretung und versor-

gen die lokalen ÖH-Vertretungen mit Broschüren, Kugelschreibern, Blöcken, Zeitschriften, Flyern, Plakaten, Jute-Beutel und Informationen. In den vergangenen zwei Jahren haben wir außerdem den Social-Media-Auftritt der ÖH weiter verbessert und geben unser Bestes auch auf diesem Weg schnellstens kompetente Antworten auf verschieMario Dujakovic denste Fragen geben zu können. Valentin Pisecky Maria Zimmermann Angelika Gabauer


Wir lieben PROGRESS! Zwei Jahre und zehn Ausgaben später hat sich im größten Studierendenmagazin Österreichs, dem progress, einiges verändert: Neues Konzept, neues Design und neue Veranstaltungen. Unsere Bildsprache lockt treue wie auch neue LeserInnen ins Blatt und dort erwartet euch alle ein bunter Themenmix mit journalistischem Anspruch und gründlicher Recherche. Das Beste daran: progress folgt als ÖH-Magazin nach wie vor dem Prinzip, von Studierenden für Studierende gemacht zu werden – und das auf sprachlich hohem Niveau und auf dem Boden unabhängiger und linker Gesellschaftskritik. Wie das alles unter einen Hut zu bringen ist? Wir haben versucht, sowohl Studierende mit langjähriger journalistischer Erfahrung wie auch NeueinsteigerInnen als AutorInnen zu gewinnen, haben unsere Themen auf offenen Sitzungen diskutiert und als Redaktion jedes Mal aufs Neue stundenlang am Seitenspiegel getüftelt. Auch unser Relaunch folgte diesem Prinzip: Das neue Layout wurde von Studierenden der Universität für angewandte Kunst als Semesterprojekt erstellt, aus mehreren bemerkenswert innovativen Layouts durften wir eines auswählen. Das Honorar aber kam der gesamten Klasse zu Gute. Herausgekommen ist ein Magazin, in dem all unser

Herzblut, unser Schweiß, stundenlange Diskussionen und unsere Vorstellungen von kritischem Journalismus stecken: Das neue progress. Kein Gesichterwaschendes ÖH-Zentralorgan, kein zahnloses NEON, kein abgehobenes Theorieblatt. Die stetig steigenden Abo- und BesucherInnenzahlen unserer Veranstaltungen scheinen uns Recht zu geben: Unsere Unis brauchen einfach mehr progress!

Flora Eder Vanessa Gaigg


Jetzt auch online Lisa Zeller

Lang haben wir am neuen Webauftritt des progress gebastelt. Am 1.Oktober 2012 war es schließlich soweit: Die überholte alte Seite wurde in Pension geschickt und die neue Seite ging unter www.progress-online.at an den Start. Das Design haben wir vom neuen modernen Outfit der Print-Ausgabe abgeleitet. Thematisch ist die Seite, wie auch die Print-Ausgabe, in die Rubriken Politik, Bildung und Feuilleton gegliedert und ergänzt diese durch Unterrubriken. Neu ist auch, dass nicht nur die Print-Ausgaben online gestellt werden: Zwischen den jeweiligen Print-Ausgaben bietet die neue Seite nun zusätzlichen redaktionellen Content für die LeserInnen. Um Themen interessant und ansprechend aufzubereiten, bietet das Online-progress außerdem vielfältige Möglichkeiten für AutorInnen sich neben Text auch anderer Formate, wie etwa Audio, zu bedienen. Der klare und UserInnen-freundliche Aufbau ermöglicht es LeserInnen außerdem schnell zu den beliebtesten oder meistkommentierten Beiträgen zu gelangen oder diese in der Social-Media Welt zu teilen. Auch ähnliche schon zuvor erschienene Artikel werden neben den einzelnen Beiträgen ange-

Georg Sattelberger

zeigt, wodurch Interessierte sich ein breiteres Bild zu einem Themenkomplex verschaffen können. Der neue Webauftritt bietet LeserInnen also nicht nur die Möglichkeit die Print-Ausgabe online zu genießen, sondern darüber hinaus zusätzlichen Content und neue Funktionen.


Referat für Studien & MaturantInnenberatung Wir zeigen dir, wo’s lang geht Auch in den letzten zwei Jahren waren wir für alle Studieninteressierten die erste Anlaufstelle für Fragen rund ums Studium. Durch Büroberatung, Schulbesuche in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, Beratung bei der BeSt (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung), durch die Betreuung von Projekten wie „Studieren probieren“ und die Studienplattform sowie die Vernetzung und Koordination des österreichweiten Ausbaus der MaturantInnenberatungsstellen haben wir vollen Einsatz gezeigt, um Studieninteressierte bestmöglich zu unterstützen. Beratungszeiten Die Beratungszeiten wurden auf 20 Stunden erweitert und durch ein Beratungsangebot am Abend von 18-21 Uhr ergänzt, um für noch mehr (angehende) Studierende erreichbar zu sein. Darüber hinaus bieten wir auch eine Spezialberatung zur Studienberechtigungsund Berufsreifeprüfung an, die ebenfalls am Abend stattfindet, um auch Berufstätigen die Möglichkeit zu geben, diese in Anspruch zu nehmen.

BeSt Auch bei der BeSt (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung) waren wir mit einem eigenen Stand vertreten. Durch persönliche Beratung, tägliche Vorträge mit „Tipps zu Studienwahl und -start“ und insgesamt sechs Workshops zu den Themen Studienorganisation, Studienfinanzierung und zur Lage ausländischer Studierender in Österreich, konnten wir auf der BeSt rund 1.500 Beratungssuchende erreichen. Karin Kuchler

Johannes Ruland

Christoph Kalt

Carola Kriebisch

Theresa Kases

Beratung an Schulen Durch Schulbesuche konnten wir bei über 300 Terminen mehr als 17.000 SchülerInnen erreichen und mit Informationen zu Studienwahl, Zulassungsbedingungen, Studienfinanzierung und sonstigen Informationen fit für den Studienbeginn machen.

Plamena Magdalena Aleksandrova Hangel

Dea Svoboda

Alexander Gindl


Impressum Medieninhaberin, Verlegerin, Herausgeberin Österreichische HochschülerInnenschaft – Bundesvertretung 1040 Wien, Taubstummengasse 7–9 Koordination Presse der ÖH-Bundesvertretung Grafische Gestaltung, Illustrationen und Satz Johanna Griesmayr, Mario Dujakovic Druck Gutenberg-Werbering, Linz Erscheinungsort- und Datum Wien, Verlagspostamt 1040 Wien, April 2013 Redaktions- und Verlagsanschrift 1040 Wien, Taubstummengasse 7–9

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Diese Broschüre steht unter der „Creative-Commons-Namensnennung-Keinekommerzielle-Nutzung-Weitergabe-unter-gleichen-Bedingungen-3.0-Österreich Lizenz“ 64


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