Die erste eigene Wohnung Bloggerin Dariadaria im Speeddate Voodoo Jürgens
Bis zum letzten Tropfen Alkohol zwischen Genuss und Missbrauch hallo! das Magazin der Österreichischen Gewerkschaftsjugend
Nov/Dez 16
€ 1,80
inhalt Meinung
7 Kamikatze. Weihnachtssegen. 17 Trendbarometer. Von wählen für Demokratie bis Essen verschwenden.
17 Moooment. Weihnachtsgeld. 18 Pro und Kontra. Kekse backen. 18 Die üblichen Verdächtigen. Die Krise der Arbeitgeber.
in r „gute Engel“ Cover: Auch de zu, da al m ch an tm einem verführ ehr nken. Umso m Alkohol zu tri n. te bo Vorsicht ist ge
Demokratie & Gesellschaft
3 ÖGJ Aktuell. Keine Einschnitte bei der Mindestsicherung. 4 Cover. Alkohol – zwischen Genuss und Missbrauch. 8 Interview. Bloggerin Dariadaria im hallo! Speeddate. 10 Was bewegt das Land? Spenden zur Weihnachtszeit. 11 Was bewegt die Welt? Ziele für nachhaltige Entwicklung. Freizeit & Beruf
12 Leben, Lieben, Leiden. Die erste eigene Wohnung. 13 Job und Cash. BäckerIn. 14 Sport und Facts. eSport. 15 Musikupdate. Voodoo Jürgens. 16 Movietime. The Happy Film. Angriff der Lederhosenzombies. Hölle. Office Christmas Party.
16 Freestyle. Das Kapital als Comic. Life in Pieces. 17 Webnews. Rodeln. Quick Draw! Rubriken
Beruf: Yasin Yü ksel, 21, arbeite t, wenn andere schlafen. In ein er Wiener Kleinbä ckerei wird er zum Bäcker ausgeb ildet.
2 hallo!
Speeddate: Blogge rin Dariadaria erzählt im hallo! Speeddate, wie sie durchs Blogge n die Welt besser machen will.
Impressum: Redaktion: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Sekretariat (8–13 Uhr): (01) 534 44-39062. Fax: (01) 534 44100324. E-Mail: hallo@oegb.at. Chefredaktion: Mag.a Barbara Kasper. Layout: Katharina Bruckner. Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, JohannBöhm-Platz 1, Tel.: (01) 662 32 96-0, Fax: (01) 662 32 9639793. E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at, www: http://www.oegbverlag.at. Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. Anzeigen werden nicht angenommen. Preise: Einzelnummer € 1,80. Jahresabo € 7,99. Bestellungen nimmt der Verlag des ÖGB (Adr. wie oben) entgegen. DVR-Nummer: 0046655. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Gefördert durch das Bundesministerium für Familien und Jugend (Bundesjugendförderungsgesetz). ZVR-Nr.: 576439352
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3 Comic 9 ÖGJ-Termine, Prof. Schlaumeier, Karriere-Tipp 14 Wusstet ihr schon, dass ... 19 Cartoon
Was bewegt die Welt?
Keine Einschnitte bei Mindestsicherung Seit Wochen streiten SPÖ und ÖVP darüber, wie es mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung weitergehen soll. Eine Einigung ist nicht in Sicht.
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BA R BA R A K A S P ER
ie Kürzungsforderungen der ÖVP sind ein Hohn für die ursprüngliche Idee der bedarfsorientierten Mindestsicherung“, sagt Sascha Ernszt, Vorsitzender der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ). Er fordert eine einheitliche, soziale Lösung: „Eine erneute Zersplitterung in neun Modelle bedeutet nichts anderes als schleichenden Sozialabbau. Damit würde jenen Menschen, die es schon am schwersten haben, das letzte Hemd ausgezogen werden“, betont Ernszt. Mit der hart erkämpften sozialen Absicherung darf nicht leichtfertig gespielt werden.
Schutz vor Armut. Die Mindestsicherung ist das letzte Netz, das Menschen auffängt, die nichts mehr haben, um sie davor zu schützen, in Armut abzurutschen. 2010 wurden einheitliche Bedingungen für alle Bundes-
länder eingeführt und die neun unterschiedlichen Sozialhilferegelungen abgeschafft. Kann sich die Koalition nicht auf eine neue Vereinbarung einigen, gelten in Zukunft wieder neun unterschiedliche Landesregelungen. Eine Einigung scheitert vor allem an Oberösterreich und Niederösterreich, die massive Kürzungen in der Mindestsicherung wollen.
Kürzungen treffen die Ärmsten. „Die größte Härte in der Sozialpolitik ist, wenn man bei den Ärmsten der Armen, allen voran bei Kindern, noch kürzt und zusammenstreicht“, kritisiert Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds: „Damit treibt man sie noch tiefer in ihre Armut und verbaut ihnen jegliche Chance, aus dieser rasch wieder heraus zukommen.“
„Die Versuchung lockt“ Alkohol am Arbeitsplatz?
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allo! Ein, zwei Bier mit den ArbeitskollegInnen am Montag nach der Arbeit, einen AfterworkDrink am Mittwoch und Freitag, Samstag wird ohnehin fett Party gemacht. Alkohol gehört zum Feiern für viele dazu. Wer nicht mittrinkt, wird blöd angemacht. Aber die Grenzen vom Genuss zur Sucht sind schleichend. Gerade in einem Land wie Österreich, in dem Alkohol mehr als gesellschaftstauglich ist – auch für junge Menschen. Die hallo!-Coverstory beschäftigt sich mit Alkohol und seinen Auswirkungen ab Seite 4.
Editorial Die erste eigene Wohnung ist etwas Besonderes. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung bietet aber auch einige Fallen. Worauf du aufpassen musst, erfährst du im Leben, Lieben Leiden auf Seite 12. Dass gerade diejenigen mehr spenden, die selbst nicht viel haben, und wie es mit der Spendenfreudigkeit der ÖsterreicherInnen generell aussieht, sagt dir das Was bewegt das Land auf Seite 10. Sonst noch im Heft: Voodoo Jürgens (S. 15), eSport (S. 14) und die aktuellen Kinostarts auf Seite 16. Wir wünschen einen schönen Jahresausklang und einen guten Rutsch! Deine Österreichische Gewerkschaftsjugend
Gibt‘s beim Automaten Bei uns kein Problem.
November ´16
hallo!
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Geht es um’s Trinken, ist Österreich immer vorne mit dabei. Das Vernichten von Wein, Bier, Schnaps und Co. in großen Mengen ist ein Volkssport. Der Alkohol-Rausch ist gesellschaftlich akzeptiert, billig und an jeder Ecke zu haben. Wer es übertreibt, zahlt einen hohen Preis.
Coverstory
Bis zum letzten
Tropfen
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ugendschutzgesetz?“, fragt die 17-jährige Schülerin Martina, die in der Nähe von Retz zu Hause ist. „Schon mit 13 hatte ich meinen ersten Wein. Seitdem bin ich so ziemlich jedes Wochenende ordentlich ‚fett‘. Geschadet hat’s mir nicht“, nimmt sie ihren Alkoholkonsum locker. Ähnlich unterwegs ist der 18-jährige Daniel. Er ist aus Wien und im dritten Lehrjahr. „Ein Wochenende ohne Freunde und Bier? Unvorstellbar!“ Seinen ersten Rausch hatte er mit 14, als er mit seinem Vater um die Häuser zog. „Er meinte, ich wäre nun ein Mann und hat mich einfach in’s Beisl mitgenommen.“
Leider geil. Bei fast jedem gesellschaftlichen Anlass ist Alkohol im Spiel. Kein Wunder, ein kleiner Schwips sorgt meist für Wohlbefinden, Heiterkeit und gesteigerte Kontaktfreude. Je höher die Promille, desto größer sind die Schattenseiten, die auftreten können: Aggressivität, Enthemmung und Selbstüberschätzung. Die Grenzen sind fließend, da sich bei häufigem Trinken eine Toleranz entwickelt. Für die gleiche Wirkung muss die Dosis erhöht werden. Heimat großer TrinkerInnen. Fast alle Studien sehen das Land weltweit unter den Top 3, was den Alkoholkonsum angeht. Rund 340.000 ÖsterreicherInnen leiden
RO D ER I C K S C H Ö N S Z AVA I
unter Alkoholismus, der schon früh beginnen kann. „Ich habe als Jugendlicher persönliche Krisen einfach weggetrunken. Nach nüchternen Phasen ist es immer mehr geworden; und dann ging’s dahin“, erzählt Erwin, ein älterer Mann, der sich bei den Anonymen Alkoholikern engagiert. Missbrauch unterscheidet sich von Genuss dadurch, dass das Trinken eine Funktion erhält, sei es Stress- oder Frustabbau oder um locker zu werden. Alkoholismus ist vielschichtig. „Der Spiegeltrinker trinkt, um auf einem gewissen Pegel zu bleiben, der Rauschtrinker schießt sich ab. Dazwischen gibt es unzählige andere Formen“, erklärt Erwin.
Filmriss. Martina schlitterte schon öfter in brenzlige Situationen. „Beim Fortgehen werde ich öfter derb angebaggert und betatscht. Normalerweise schlage ich die Hände weg oder liefere einen frechen Spruch. Bin ich zu angetrunken, bekomme ich vieles nicht mehr mit oder lasse es geschehen.“ Am Morgen kommt meist das böse Erwachen. „Einmal war das in einem fremden Bett neben einem fremden Mann. Was genau geschah, weiß ich nicht.“ Filmrisse sind wie ein Kater Folgen eines heftigen Rauschs. Langfristig schädigt Alkohol das Gehirn irreversibel. Das Bewusstsein kann sich verändern und die
Denkfähigkeit geht zurück. Herz, Leber, Bauchspeicheldrüse und die Verdauungsorgane werden zudem stark in Mitleidenschaft gezogen.
A schware Partie. Für Daniel könnte eine „b’soffene G’schicht“ mit einer Vorstrafe enden. „In der Disco wurde meine Freundin von einem Kerl angemacht. Ich bin einfach ausgezuckt, und es kam zu einer Prügelei.“ Erschwerend kommt bei ihm dazu, dass er schon das zweite Mal einen solchen Aussetzer hatte. Nach einem Match-Besuch mit Freunden gingen die Wogen hoch. Zwar ging die Schlägerei glimpflich aus, da die Polizei rasch einschritt, dennoch ist der Vorfall in den Akten. Nüchtern ist Daniel ein ruhiger und besonnener Mensch. „Ich habe keine Ahnung, was mit mir los war.“ Eine Erklärung liefert ein Polizist, der anonym bleiben möchte: „Betrunkene Gruppen sind am schlimmsten. Sie verlieren alle Hemmungen und können ihr Umfeld nicht mehr richtig einschätzen.“ Don Promillo … Trotz oder vor allem wegen der Probleme, die Alkohol verursacht, ist er eine heilige Kuh, die unter dem Schutz der Genuss-Kultur steht. „Alkoholismus ist ein Tabuthema, weil es alle Schichten trifft“, meint Erwin. Einen Zwang zum Trinken kann
hallo!
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Coverstory er nicht erkennen, aber: „Die Toleranzschwelle ist unglaublich hoch. Erst wenn jemand im sonst geduldeten Rausch eine grobe Verfehlung begeht, beispielsweise einen Verkehrsunfall mit Todesopfern, ändert sich das Bild. Allerdings ist nur die Person schuld, die allgemeinen Trinkgewohnheiten werden nicht hinterfragt.“ Der Polizist sieht das ähnlich. „Solange der erste jugendliche Vollrausch von Erwachsenen bejubelt wird, kleine Straftaten im Suff weggelächelt werden und Saufgelage als Gesellschaftsform gelten, so lange wird sich nichts ändern.“
… und Spirituos Sanktus. So ist Alkohol fest in der Gesellschaft verankert. Trotz schlechter Erfahrungen hält Martina an ihrem Party-Modus fest: „Ich bitte nur meine Freundinnen darum, auf mich aufzupassen.“ Daniel hat sein Leben ein wenig umgestellt:
Und du? Sicherer Umgang mit Alkohol ist okay. Zahlreiche Projekte haben das als Ziel und Jugendliche als Zielgruppe. Besuche doch einen solchen Workshop. Wenn dir oft gesagt wird, du trinkst zu viel, nimm das ernst. Musst du dir Sorgen um einen/eine FreundIn machen oder deine Eltern trinken, dann befreie dich aus der Co-
„Beim Match rühre ich keinen Tropfen mehr an und beim Weggehen bleibe ich bei maximal vier Bier.“
Verantwortung zeigen. Sind strengere Alkoholgesetze eine Lösung? „Verbote sind Unsinn. Wer mit Alkohol umgehen kann,
Abhängigkeit. Auf www.alkinfo.com findest du Anlaufstellen und Informationen. Über die Wirkung von Alkohol und anderen Suchtmitteln informiert www.checkyour drugs.at. Lass dir nicht bei der Bewältigung der Folgen des Alkoholismus helfen, das macht es schlimmer, sondern such dir Hilfe für den Ausstieg.
der soll auch trinken“, ist Erwin überzeugt. Viel wichtiger ist ein offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema. „Es muss möglich werden, dass der Lehrling seinem Chef sagen darf: Nein, ich fahre nicht mit ihnen im Auto zu diesem Auftrag mit, da sie angeheitert sind.“
n dazugehört? Muss getrunken werden, damit ma Pierre Sophia 16, angehender Lehrling „Trinken ist generell etwas Schlechtes. Sie sollten auf die Etiketten Warnhinweise aufdrucken wie bei Zigaretten, beispielsweise eine Frau, die von ihrem betrunkenen Mann geschlagen wird.“
Cornelia & Isabell beide 17 und Schülerinnen „Das ist eine schwierige Frage. Großteils ist der Druck schon da. Wenn du als Einzige nicht trinkst, schaut dich jeder blöd an. Aber man kann auch Spaß haben, wenn keiner etwas trinkt.“
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19, Schüler „Ja und Nein. Wenn man älter wird, muss man schon mal Neues ausprobieren, aber in Österreich wird auf jeden Fall zu früh mit dem Trinken angefangen. Mit Verantwortung genießen ist okay. Den Gruppenzwang gibt’s eher unter Gleichaltrigen.“
Abdel 22, Student „Ich weiß es nicht genau, aber eher nicht. Es wird in meinem Umfeld schon getrunken, aber da ist kein Zwang dahinter. Wenn jemand nüchtern bleibt, fällt sie oder er auch nicht aus dem Rahmen.“
coverstory Weihnachtssegen
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Wer betrunken WhatsApp-Nachrichten schreibt, lässt schon mal den Alkohol für sich sprechen und bereut es am nächsten Morgen.
Gemeinsam untergehen? Alkoholismus trifft das Umfeld. „Kinder sind oft alkoholbedingter Gewalt ausgesetzt oder springen ein, wenn ein Elternteil den Suff ausschläft. Oder Eltern melden für ihr Kind einen Krankenstand. Oder der Freund oder die Freundin passen auf. Sie sind in einer Co-Abhängigkeit und leiden“, erklärt Erwin. „Sehr oft sind Jugendliche davon betroffen, die sich aus Liebe verpflichtet fühlen.“ Martinas Freundinnen sind dafür ein schönes Beispiel.
Aussteigen! Er win hat es geschafft: „Mein Leben war so ruiniert, dass ich vor der Wahl stand: Friedhof, Gefängnis oder Psychiatrie. Es braucht immer den absoluten persönlichen Tiefpunkt, um sich und sein Verhalten infrage zu stellen.“ Um Auszusteigen braucht es Hilfe. Je nach Muster und Dauer des Alkoholismus reicht das Spektrum von Selbsthilfegruppen bis zu stationärer Behandlung. „Wer einmal erkannt hat, dass das Problem existiert, der sucht sich die Hilfe, die benötigt wird.“
Wenn es draußen kalt wird und die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen, ja dann, ja dann ist bald Weihnachten. Es ist die sogenannte besinnlichste Zeit des Jahres. Streitereien und Konflikte werden nebensächlich, vergessen oder auf später verschoben. Alle haben sich lieb, sei es auch nur um des Weihnachtssegens Willen. Egal ob religiös oder nicht, wir feiern Weihnachten mit allem was dazugehört. Kekse werden gebacken, der Weihnachtsbaum geschmückt und Tage zuvor zerbricht man sich den Kopf darüber, welch wertvolles Geschenk man seinen Liebsten kaufen soll. Teuer muss es sein, oder zumindest so aussehen, um die Liebsten zu beeindrucken. Wenn dann zu Heilig Abend alle selig rund um den reichlich gedeckten Tisch sitzen und nur noch darauf warten, die unzähligen Geschenke auszupacken, geht der Weihnachtsglanz langsam vorüber. Unausgesprochene Konflikte kommen beim Essen hoch, Streit ist vorprogrammiert. Beim Geschenkeauspacken stellt sich heraus, dass die Designertasche gar nicht echt, sondern ein Fake ist, und die teure Uhr in Wahrheit ganz billig ist. Enttäuschte Gesichter sitzen also vor dem Weihnachtsbaum, die Familie starrt sich stillschweigend an und ertränkt ihre Ernüchterung ob der billigen Geschenke in Alkohol. Und während man dann so leicht angetrunken im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzt, fällt einem ein, worum es zu Weihnachten wirklich geht. Und das sind nicht die Geschenke.
Die Kamikatze
hallo! speeddate
Bloggen für eine bessere Welt Madeleine Alizadeh alias Daria daria ist erst 27 und eine der erfolgreichsten Bloggerinnen in Österreich. Die überzeugte Veganerin setzt ihre Bekanntheit im Web für Menschen, Tiere und die Umwelt ein. Das, was sie bloggt, lebt sie auch selbst. F R A N KO P E T R I
Du lebst vegan, verwendest also gar keine tierischen Produkte. Warum das? Ich bin jetzt seit zwei Jahren vegan aus ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen. 56 Milliarden Tiere werden jedes Jahr getötet, das ist untragbar.
8 hallo!
Wie viele Fans hast du? Auf meiner Website habe ich bis zu 300.000 Zugriffe, auf Facebook 42.000 Fans, bei Youtube liege ich bei 28.000 und auf Instagram folgen mir 103.000 Leute. Die meisten meiner Leser sind jüngere Leute, so 18 bis 34 Jahre alt. Was sind deine größten Erfolge? Für eine Flüchtlingsfamilie
Willst du die Welt verändern? Die Welt kann man nicht verändern, sondern nur die Menschen. Ich arbeite komplexe Themen auf und mache sie verständlich für eine große Masse von Leuten. Ich möchte zeigen, dass ein nachhaltiger Lebensstil cool und bereichernd ist und kein Verzicht.
Gesundheit – Leben Tierversuche – unnötig Politik – interessant Musik – belebend Religionen – veränderbar Zukunft – in unseren Händen
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Ganz Österreich kennt dich, und du kannst sogar vom Bloggen leben. Wie geht das? Wie andere Medien habe ich auch eine Preisliste, die meiner Reichweite entspricht. Es gibt viele Unternehmen, die mir Geld zahlen, dass ich ihre Produkte aufbereite und promote. Dabei suche ich mir die richtigen Firmen aus, die zu meiner Lebenseinstellung passen.
aus Traiskirchen wollte ich eine Unterkunft organisieren. Das habe ich dann mit einem Brief ans Außenministerium erreicht, weil die Medien das aufgegriffen haben. Oder mit den Vier Pfoten war ich in Gaza, um den schlimmsten Zoo der Welt zu schließen. Einige Tiere waren schon mumifiziert, aber 15 konnten wir befreien, darunter auch einen Tiger.
wordrap
Worum geht es in deinen Blogs? Ich schreibe über bewussten Lifestyle und wie ein nachhaltiges Leben möglich ist. Es geht mir um Tiere, Müllvermeidung, faire und ökologische Mode, nachhaltiges Reisen und Klimaschutz. Wir haben da alle eine große Verantwortung, und jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Dabei arbeite ich auch mit Organisationen wie Greenpeace, Vier Pfoten und Licht für die Welt zusammen, die sich für Menschen in Entwicklungsländern und die Umwelt einsetzen.
Wir leben einfach in einer Zeit, wo so ein übermäßiger Fleischkonsum nicht mehr notwendig ist. Ich finde es nicht okay, dass andere Lebewesen wegen mir ihr Leben frühzeitig beenden müssen. Wieso streicheln wir Hunde und töten Schweine? Sogar mein Hund bekommt veganes Fressen, denn Hunde bekamen auch nicht immer Fleisch, sondern die Abfälle der Menschen, sie sind Allesfresser wie wir.
hallo! extraservice
Hallo, wie gehts?
Alkohol am Arbeitsplatz
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Bei der Geburtstagsfeier der Kollegin ein, zwei Gläschen Sekt oder mit einem kleinen Bier auf ein erfolgreiches Projekt anstoßen. Zu bestimmten Anlässen wird Alkohol in vielen Firmen toleriert – hin und wieder und in Maßen. Ein allgemeines Alkoholverbot während der Arbeitszeit existiert nicht. Grundsätzlich sind ArbeitnehmerInnen aber verpflichtet, sich nicht durch Alkohol oder andere Suchtgifte in einen Zustand zu bringen, in dem sie sich selbst oder andere gefährden können. Mit einer Betriebsvereinbarung oder aus Sicherheitsgründen kann aber ein Alkoholverbot festgelegt werden. Alkohol zu trinken ist generell nur in Maßen ratsam.
Die Grenzen zwischen Genuss, Missbrauch und Sucht sind fließend. Aber vor allem in der Arbeit hat er in der Regel nichts zu suchen. Wer betrunken ist, kann sich nicht mehr konzentrieren, ist müde und neigt zu Fehlern – das ist jedenfalls kein Grund zu feiern.
Liebe Tina, für die Beschäftigten im Handel kann der 8. Dezember leider ein Arbeitstag sein. Der mögliche
Warum bist du JVR? Wir Lehrlinge haben einige Probleme bei der Diensteinteilung gehabt. Unser Betriebsrat hat uns dazu geraten, einen JVR zu gründen. Seitdem läuft es besser, ob bei den Dienstplänen oder in der Kommunikation mit den AusbildnerInnen. Dein nächstes Ziel? Als Vorsitzende des JVR wünsche ich mir, dass sich Jugendliche mehr in der Gewerkschaft engagieren. Mitsprache ist wichtig. Wie bekommst du alles unter einen Hut? Das ist weniger anstrengend als man glaubt, obwohl es viel zu tun gibt. Mein Motto: Zeit habe ich nicht, ich nehme sie mir. Und Betriebsrat werden? Zuerst möchte ich die Jugendarbeit gut machen. Vielleicht in der Zukunft.
Professor Schlaumeier Sehr geehrter Herr Prof. Schlaumeier, ich bin Lehrling im Handel. Am 8. Dezember ist eigentlich ein Feiertag, aber für uns gilt das leider nicht. Nächstes Jahr möchte ich an diesem Tag nicht mehr arbeiten. Kann das böse Folgen für mich haben? LG Tina
Marie-Christin Groß ist 17 Jahre alt und im 3. Lehrjahr zur Restaurantfachfrau im Hotel Sacher. hallo! erzählt sie, warum sie Jugendvertrauensrätin (JVR) ist.
Zeitrahmen reicht von 10 Uhr bis 18 Uhr. Die Arbeit erfolgt aber auf freiwilliger Basis. Das heißt, du kannst dir aussuchen, ob du arbeiten willst oder nicht. Dein/e ArbeitgeberIn hat dir bis spätestens 10. November mitzuteilen, ob er/sie an diesem Tag aufsperrt. Nach der Mitteilung hast du eine Woche Zeit, um dich zu entscheiden. Deine Wahl brauchst du nicht zu rechtfertigen. Wenn du dich weigerst, an diesem Feiertag zu arbeiten, darfst du deswegen NICHT
benachteiligt werden. Sofern du an diesem Tag arbeitest, muss dir dein/e ArbeitgeberIn zusätzliches Entgelt bezahlen. Neben der Bezahlung der Feiertagsarbeit ist dir ein Freizeitausgleich bis 31. März des Folgejahres zu gewähren. Ein Lehrling, der bis zu 4 Stunden arbeitet, erhält 4 Stunden Freizeit, beträgt die Arbeitsleistung mehr als 4 Stunden, erhältst du 8 Stunden Freizeit für deine Arbeit am 8. Dezember. Bei Fragen wende dich an deine Gewerkschaft, die dich mit Rat und Tat unterstützt. MfG Prof. Schlaumeier
hallo!
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Was bewegt das land?
Die ÖsterreicherInnen wollen besonders vor Weihnachten Gutes tun und zücken das Portemonnaie. Große Gaben, die Wunderbares bewirken und auch ein Dilemma vor Augen führen. C R
Vor Weihnachten kann ihr niemand entkommen: der Nächstenliebe. Spendenaktionen – von der Liebesbrieflesung für Lungenkranke, über KriegsopferSoli-Veranstaltungen bis zu Licht ins Dunkel – haben jetzt Hauptsaison. Mit Erfolg: Voriges Jahr wurden in Österreich rund 600 Millionen Euro gespendet.
Wer weniger verdient, spendet mehr. Auffallend ist, dass die untere Einkommenshälfte, die nur 30 Prozent des Gesamteinkommens besitzt, 44 Prozent des Geldes beiträgt. Der Verdacht liegt nahe, dass so manch groß insze-
nierte Charity-Veranstaltungen der Reichen und Schönen eher dem eigenen Image dienen. Auch internationale Untersuchungen ergeben: Menschen aus den unteren Schichten sind großzügiger und erkennen besser, wie es anderen geht. Dabei hätten die unteren Zehntausend genügend Gründe, weniger an andere zu denken. Sie leben oft in sehr anstrengenden Verhältnissen, ihre persönlichen Beziehungen sind überdurchschnittlich stressig, und sie haben natürlich weniger abzugeben als Bessergestellte. Wenig Begüterte sind auch mehr aufeinander angewiesen, sagen Forscher. Reiche können sich um sich selbst kümmern, Arme nicht. Psychologie-Professor Dacher Keltner von der University of California in Berkeley beschreibt das Lebensgefühl so: „Es gibt immer einen, der dich irgendwohin mitnimmt oder auf dein Kind aufpasst. Man muss sich einfach gegenseitig helfen.“
Das umeinander Kümmern wird häufig zur Privataufgabe. Es geht immer mehr das verloren, was es auch in Österreich zu erhalten gilt: den Sozialstaat.
Auch bei uns übernehmen karitative Organisationen immer öfter Aufgaben, die eigentlich ein Sozialstaat regeln sollte. Unsere Politik kann in Sachen Altersarmut, Kinder in Not, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Flüchtlingsbetreuung usw. durchaus etwas unternehmen und gegensteuern. Die ÖGJ setzt sich dafür ein, dass mehr Geld für alles, was den Sozialstaat ausmacht (Bildung, Gesundheit, Arbeitsplätze, Pensionen), aufgewendet wird. Die Finanzierung dafür soll breiter und gerechter gestaltet werden. Insbesondere, wenn die Kluft zwischen den Reichen und Armen in Österreich immer größer wird. Denn den Großteil der Staatsfinanzierung tragen noch immer die Arbeitseinkommen, der geringste Teil kommt aus Vermögen. Damit alle ein halbwegs gutes Leben führen können, bedarf es keiner Spenden, sondern nur einer gerechten Verteilung der Beiträge.
Knallo!
hallo! n andeJedes Jahr im Herbst wird neben viele stellte Ange für g ertra ren auch der Kollektivv erhandelt. ausv neu del Han im linge Lehr und eine ErhöFür die Lehrlinge konnte diesmal um bis zu hung der Lehrlingsentschädigung en. werd cht errei ent 9 Proz
Obwohl die Anzahl der Lehrstellen sinkt, werden in der Gastr onomie immer wieder offene Lehrstellen verzeichnet. Grund dafür sind für viele junge Menschen die unattraktiven Arbeits bedingungen. Jeder/ jede dritte Jungkoch/-kö chin steigt nach der Ausbildung sogar aus.
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Millionen für den guten Zweck
Was bewegt die Welt?
Die Zukunft der Welt retten Es ist das größte Programm für die Menschheit aller Zeiten, das die internationale Staatengemeinschaft verwirklichen will: Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UNO) wollen bis 2030 einen lebenswerten Planeten für alle schaffen.
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Bereits im Jahr 2000 beschloss die UNO die Jahrtausendziele, die bis 2015 verwirklicht werden sollten. Vieles wurde erreicht, aber auch vieles leider nicht. Im September 2015 hat die Gemeinschaft der Staaten die nachhaltigen Entwicklungsziele beschlossen (kurz SDGs). Dabei wurden in jahrelanger Vorarbeit 17 große Ziele und 169 Zielsetzungen definiert, um die große Vision einer nachhaltigen Entwicklung für die Menschheit bis 2030 in die Tat umzusetzen. 193 Staaten haben sich in New York auf diese Ziele geeinigt und sich verpflichtet, sie zu verwirklichen.
Armut bekämpfen, Hunger beenden. Das wichtigste Ziel ist die Bekämpfung der extremen Armut in der Welt, denn noch immer leben eine Milliarde Menschen von etwas mehr als einem US-Dollar am Tag. In den kommenden 15 Jahren sollen die Staaten außerdem alles tun, um den Hunger zu beenden. Alle Menschen sollen Zugang zu Nahrungsmitteln haben, und Mangelernährung soll Geschichte sein. Auch die Gesundheit soll gefördert werden – von den Kleinkindern bis zu den älteren Menschen. Bildung für alle. Ein großer Bereich ist die Bildung: Alle Mädchen und Buben sollen eine Grundschulausbildung abschließen dürfen. Aber auch der Zugang zu höherer Bildung soll allen
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offenstehen. Ein wichtiges Ziel ist auch, Diskriminierung von Frauen und Mädchen abzuschaffen und grausame Praktiken, wie die Genitalverstümmelung oder Zwangsheirat, zu beseitigen.
Sauberes Trinkwasser, Energie und Arbeit. 800 Millionen Menschen haben heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Deshalb wurde mit den Social Development Goals (SDG) beschlossen, dass alle Menschen einwandfreies und bezahlbares Trinkwasser bekommen. Dasselbe gilt für den Zugang zu Energie, wobei die Energieeffizienz verdoppelt und die nachhaltigen Energieformen aus Wasserkraft, Sonne, Wind und Biomasse verstärkt werden. Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeitsplätze sollen bis 2030 auch in
den ärmeren Ländern des Südens erreicht werden. Das Wirtschaftswachstum wird besonders durch den Ausbau der Infrastruktur angekurbelt. Ebenso wurde der Schutz der Ökosysteme am Land und in den Meeren sowie der Schutz unseres Klimas festgeschrieben. Das Ziel einer friedlichen Weltgemeinschaft rundet die Liste ab.
In 15 Jahren die Welt retten. Die Staaten haben nun 15 Jahre Zeit, unseren Planeten umzukrempeln. Finanziert werden soll dies dadurch, dass die Staaten 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts für die Entwicklungshilfe verwenden. Leider ist das Abkommen für die Staaten freiwillig und niemand kann sie zwingen, diese Ziele auch wirklich umzusetzen.
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leben, lieben, leiden
Tipps!
Die erste Wohnung – aufgepasst! Endlich raus aus der Elternwohnung und rein in die lang ersehnte erste eigene Wohnung oder das WG-Zimmer. Wer das Hotel Mama verlässt, muss sich gut vorbereiten. hallo! gibt dir Tipps.
Viele Fragen stellen. Die Wohnung unbedingt bei Tageslicht besichtigen, nur so weißt du wie hell es innen ist. Liegt sie an einer stark befahrenen Straße, achte auch auf den Lärm. Am besten nimmst du einen Freund, eine Freundin oder Verwandte mit zur Besichtigung, denn vier Augen sehen mehr als zwei. Scheu dich nicht, dem Vermieter oder der Vermieterin alle Fragen zu stellen, die wichtig für dich sind, und schreib alles genau mit. Denn nachdem man einige Wohnungen gesehen hat, verliert man leicht den Über-
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blick. Erkundige dich auch nach dem Mietvertrag, der Mietdauer, ob Haustiere erlaubt sind und wie hoch die Nebenkosten (Strom/ Gas/Heizung) ungefähr sind.
Kontrolle ist besser. Dabei solltest du unbedingt alle Räume anschauen und darauf achten, dass Küchengeräte, Strom-, Internet- und Wasseranschlüsse funktionieren. Achte auch darauf, ob du irgendwo schwarze Schimmelflecken oder Schäden siehst. Lassen sich die Fenster öffnen? Ist die Wohnung hell und ruhig genug? Lass dich nicht hinreißen, den Mietvertrag gleich zu unterschreiben. Lies ihn genau durch, und wenn du etwas nicht verstehst, frag den/die VermieterIn, MaklerIn oder lass dich bei der Arbeiterkammer beraten. Wenn du in eine WG ziehst, rede mit deinen zukünftigen MitbewohnerInnen, um sie ein bisschen kennenzulernen. Richtig übersiedeln. Wenn du schon vor deinem 18. Lebensjahr
ausziehen willst, brauchst du die Unterschrift deiner Eltern für den Mietvertrag. Rede mit deinen Eltern und frag sie um ihre Hilfe für den Transport und ihren Rat, denn sie haben genug Erfahrung mit dem Übersiedeln. Wichtig ist, dass du dir eine Liste mit allen Dingen erstellst, die du mitnehmen willst. Viele Sachen wirst du in der neuen Wohnung nicht mehr brauchen. Lass sie lieber bei den Eltern und erleichtere dir damit den Umzug. Am besten packst du alles in Kisten und beschriftest sie, damit du nachher weißt, was wo drin ist. Vielleicht helfen dir deine Eltern oder FreundInnen auch beim Tragen. Wichtig: Wenn du einziehst, kontrolliere unbedingt gleich die Zählerstände von Strom und Gas, schreib die Werte auf und lass den Vermieter unterschreiben. Innerhalb der ersten drei Werktage nach dem Einziehen musst du noch den unterschriebenen Meldezettel beim zuständigen Amt abgeben und deine neue Adresse Bank und Handyanbieter mitteilen.
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uerst heißt es Wohnungsplattformen und Inserate in Zeitungen nach freien Wohnungen durchsuchen. Ist die Liste der geeigneten Objekte fertig, kann die Besichtigungstour beginnen. Wichtig ist, dass man sich schon vorher klar wird, wo man wohnen will, und wie das neue Heim aussehen soll. Brauchst du einen Balkon, und in welchem Stock willst du wohnen? Was kannst du dir sicher leisten?
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Mehr über das Berufsbild BäckerIn auf: www.oegj.at
job und cash
BäckerIn Yasin Yüksel hat gerade seine Lehrabschlussprüfung als Bäcker bestanden. Der 21-Jährige arbeitet in einer Wiener Kleinbäckerei und erzählt, warum zum Backen auch Frost gehört. C H R I S T I A N R E S EI
Wie bist du auf die Idee gekommen, Bäcker zu lernen? Mein Bruder betreibt eine Pizzeria und ich helfe oft in der Küche. Dort habe ich gemerkt, dass mir die Zubereitung von Teig und die Arbeit am Ofen Spaß machen. War es schwierig, eine Lehrstelle zu finden? Nach einem Praktikum in der Bäckerei wurde ich als Lehrling aufgenommen. Mein Chef hat gesehen, dass ich schnell arbeiten kann und auch hilfsbereit bin.
Wann schläfst du denn? Nach der Arbeit gehe ich zwei, drei Stunden schlafen, stehe auf und gehe nochmals um 18 Uhr zu Bett. Besonders wichtig ist ... Hygiene! Vor jedem Arbeitsgang müssen wir die Hände neuerlich waschen. Außerdem sind Haarnetze oder Mützen Vorschrift, damit auch kein Haar in den Teig fällt.
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Besonders vor Weihnachten gibt es viel Arbeit.
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In Backstuben ist es wohl sehr heiß ... Wir müssen Kälte wie Hitze vertragen, denn vom ziemlich heißen Ofen geht es oft ins Kühlhaus und retour.
Ist Geschwindigkeit in deinem Beruf sehr wichtig? Ja, denn besonders vor Weihnachten gibt es viel Arbeit. Heute habe ich um 23 Uhr mit meinem Dienst angefangen – wir stehen ziemlich unter Termindruck, weil wir für die Christkindlmärkte backen.
Was gefällt dir am besten beim Backen? Ich stehe gerne am Ofen und dabei ist es wichtig, ein gutes Timing zu haben und etwa Semmeln zur richtigen Zeit aus der Hitze zu holen. Wenn ich den Zeitpunkt verpasse, kann ich einen ziemlichen Schaden anrichten.
An einem normalen Tag startet die Arbeit ... Morgens um eins und endet um 9 Uhr.
Welche Voraussetzungen sind für den Bäckerberuf nötig? Kraft und Geschicklichkeit. Immerhin müssen wir sehr schwere Säcke oder Körbe heben und mit den Händen flink etwa Brezel formen, die auch noch hübsch aussehen. Da sollte schon Konzentration dabei sein.
Bist du auch daheim fürs Backen zuständig? Nein, aber ich helfe meiner Mutter beim Weihnachtsgebäck.
Für die Semmel-, Gebäck- und Broterzeugung sind in größeren Betrieben halb- und vollautomatische Anlagen – sogenannte Semmel- und Brotstraßen – gängig. BäckerInnen arbeiten im Team mit ihren KollegInnen, sind vorwiegend in Backstuben oder in Produktionshallen tätig
und werden von der Gewerkschaft PROGE vertreten. Lehrzeit: 3 Jahre. Bezahlung: 1. Lehrjahr EUR 464,19, im 2. Lehrjahr EUR 595,21 und im 3. Jahr EUR 846,70. Nach dem Bäckereiarbeitergesetz ist in der Zeit von 20 Uhr bis 4 Uhr ein Zuschlag von 75 Prozent, von 4 Uhr bis 6 Uhr ein Zuschlag von 50 Prozent je Stunde zu zahlen.
Musstest du deinen Lebenswandel stark verändern? Im ersten Lehrjahr war ich total müde, mein Schlafrhythmus war ganz durcheinander. Inzwischen
Wirtschaftsfaktor F O TO : LI S A LU X
habe ich mich daran gewöhnt, ich habe jetzt mehr Freizeit als in anderen Berufen.
BäckerInnen mischen den zur Backwarenherstellung nötigen Teig, formen und backen ihn. Der Beruf verbindet Tradition mit Hightech, denn heute werden automatische Knet- und Rührmaschinen und vollelektronische Backöfen eingesetzt.
Welche Hobbys hast du? Vor allem Sport, etwa Schwimmen, Laufen und Fußball – ich bin ein Fan von Galatasaray Istanbul. Bleibt dir überhaupt noch Zeit zum Ausgehen? Doch, aber meine Freunde ärgern mich, weil ich freitags keine Abendfreizeit habe.
hallo!
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sport
Mehr als nur Daddeln Ist Computerspielen überhaupt ein Sport? „Ja“, sagt Raphael, 18 Jahre alt. „Gute Reflexe, eine gute Augen-Hand-Koordination und Multi-Tasking-Fähigkeiten sind notwendig, um im eSport eine Chance zu haben.“ Im Strategie-Shooter „Overwatch“ zählt er zu den besten Hobby-Spielern.
m sich mit anderen zu messen, braucht es erst später einen hochgerüsteten PC. Schon mit einer modernen Spielekonsole und einem Headset kann mit anderen SpielerInnen auf der ganzen Welt gespielt werden. Wichtig ist ein schneller Internetzugang. „Mit einer langsamen Leitung vernetzt spielen? Das ist wie ein Doppelpass allein. Vergiss es!“ Die Alternative sind LANPartys, die fast überall in Österreich stattfinden. Um professionelle Strukturen ist der eSport-Verband Österreich (esvö) bemüht. Er bietet jährlich Eine Auswahl europäischer Weihnachtsbräuche
Polen
Turniere und eine Schulmeisterschaft an. 2016 stand sie im Zeichen der WiiU und den beiden Spielen „Splatoon“ und „Mario Kart 8“. Die Schwerpunkte der anderen Turniere sind Strategiespiele und Shooter wie beispielsweise „League of Legends“‚ die „Call of Duty“-Serie und „Counterstrike“, die entweder 1 on 1 oder Team gegen Team gespielt werden, sowie „FIFA 16“. Raphael überlegt, in die Welt der Profis einzusteigen. „Dazu müsste ich einen Clan, also ein Team, gründen oder mich einem anschließen. Leider ist ‚Over-
Linktipps: www.esvoe.at, Infos und Links zu Clans, LANs und Clubs www.insideaut.at, eine eSportPlattform mit Links und Foren
Wusstest du schon, dass ... Bulgarien Zum Abschluss der Fastenzeit wird am 24.12. eine ungerade Zahl fleischloser Gerichte serviert (u. a. mit Reis gefüllte rote Paprika). Nach dem Essen wird der Tisch nicht abgeräumt, damit auch die Verstorbenen essen können.
Am Heiligen Abend werden nur fleischlose Gerichte aufgetischt – bei traditionell zwölf Speisen wird jeder satt. Viele Familien legen außerdem ein zusätzliches Gedeck für einen Gast auf, der unerwartet vorbeischauen könnte. Nach böhmischer Tradition wird nach dem Weihnachtsessen ein Apfel quer aufgeschnitten. Zeigt der Apfel sein Kerngehäuse als Stern, bedeutet das Glück und Gesundheit. Ein Kreuz sagt Unheil voraus.
Tschechien
watch‘ im professionellen Bereich kaum verankert, da es recht neu ist.“ Neben „Skills“ zählt auch die Persönlichkeit: „Man merkt schnell, ob ein Team funktioniert und wer einem sympathisch ist. ‚Clans‘ basieren auch auf Freundschaft.“ Kein Wunder, denn trainiert wird auch offline, beispielsweise Taktiken.
Griechenland
Statt dem Weihnachtsbaum leuchtet ein mit Lichterketten geschmücktes Schiffchen in Fenstern oder Gärten. In der Neujahrsnacht legt Santa Basil Geschenke unters Bett.
Russland
Russisch-orthodoxes Weihnachten wird dem julianischen Kalender zufolge 13 Tage nach dem 24. Dezember am 7. Jänner gefeiert. Der Legende nach bringt Väterchen Frost den Kindern Geschenke. Begleitet wird er von seiner Enkelin Schneeflöckchen.
F O TO : F LI C K R . CO M
U
RO D ER I C K S C H Ö N S Z AVA I
musicupdate
Voodoo Jürgens 3.12. Graz sdorf 10.12. Großwara 15.12. Wien k 22.12. Innsbruc 23.12. St. Pölten 29.12. Weyer 13.01. Krems 20.01. Tulln 24.02. Ebensee
Der die Toten ausgräbt Halloween ist längst vorbei, doch einer hört nicht auf, vom Tod zu singen: Voodoo Jürgens! Im Gepäck hat er dabei sein erstes Album „Ansa Woar“ und es hält, was es verspricht!
F O TO : WO LF G A N G B O H U S C H
S
chon seit einigen Jahren ist eine neue Austropop-Welle groß geworden. Wanda, Seiler & Speer oder auch 5/8erl in Ehr’n sind im ganzen Land bekannt. Der Shooting-Star der Stunde ist aber David Öllerer alias Voodoo Jürgens. Mit seiner früheren Band hatte er noch auf Englisch gesungen, doch jetzt hat sich der Dialekt, nämlich der Wienerische, endgültig durchgesetzt. Das Ergebnis ist von höchster Güte – Ansa Woar eben.
Der Tod, ein Wiener. Im Zentrum der Songs stehen ganz klar die schwarzhumorigen Texte und eben die wunderschöne, nicht-hochdeutsche Sprache. Die Geschichten, die Voodoo Jürgens uns erzählt, spielen weit abseits der Hautevolee und der feinen Leute.
T H O M A S S T I E G M EI ER
Leben, Lieben und Scheitern bei den sogenannten einfachen Leuten sind der Stoff aus dem die Storys sind. Der Erzähler ist dabei stets sehr anschaulich, glaubhaft und mitreißend. Am Ende steht oft der heimliche Held der Geschichten, der wohl berühmteste Wiener von allen: der Tod.
Im Gruselkabinett. Das bisher bekannteste Lied ist dafür ein gutes Beispiel: „Heite grob ma Tote aus“ stellt den Alltag auf den Kopf und will uns die Freiheit geben, zu tun, was wir wollen. Im dazugehörigen Video führt uns David Öllinger durch das Nachtleben von Wien. Doch von Bobos und Hipsters keine Spur, denn es ist eine Tour durch die Wiener Unterwelt. Ein leichter Schauer darf einem dabei schon über den
Rücken laufen, der gehört hier zum Programm.
Gipfelstürmer. Mittlerweile eilt Voodoo Jürgens von Erfolg zu Erfolg. Das neue Album ist nur eine Woche nach dem Erscheinen auf Platz 1 der österreichischen Album-Charts vorgestoßen. Ähnlich die Single „Gitti“ – sie ist direkt an die Spitze der Austrian Indie-Charts gelangt. Natürlich zeigt sich der Hype auch in den Hallen, in denen Voodoo Jürgens auftritt. Diese füllen sich nämlich wie von selbst. Sogar ein eingeschobenes Zusatzkonzert war Ende Oktober im Wiener Theater am Spittelberg innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft. Der Gusto ist offensichtlich groß auf an Leichenschmaus mit an Schuss Voodoo.
hallo!
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movietime & freestyle
Eigentlich geht es dem Designer Stefan Sagmeister so richtig gut. Der Vorarlberger hat in New York seine eigene Designagentur, und zu den Leuten, die in seinem Laden aus und ein gehen, zählten bislang die Rolling Stones, Jay Z und die Talking Heads, für die er Albumcovers entwirft. Doch schon seit einiger Zeit stellt er sich die Frage, ob das jetzt wirklich alles ist im Leben. Er begibt
Auf der Suche nach dem Glück sich auf die Suche nach dem Glück. Er fragt sich, ob er sein Leben umgestalten kann, um ein besserer und glücklicherer Mensch zu werden? Um seinem Ziel näherzukommen, probiert er sich in Meditation und Verhaltenstherapie, und auch Psychopharmaka kommen zum Einsatz. Es endet in einem Selbstversuch, in dem er alles ausprobiert, was angeblich glücklich macht. Er besucht Forscher, um dem Glück auf die Spur zu kommen. Aus seinen Erkenntnissen entsprang nicht nur eine bejubelte Ausstellung, sondern auch ein Dokumentarfilm namens „The Happy Film“, der ab 5. Jänner die KinobesucherInnen mit auf die Glückssuche nimmt. Seine Erkenntnis: Glück finden ist komplizierter als gedacht. Doch andererseits gibt es auch viele Wege, die zum Glück führen. Von diesen kann sich Mensch jedenfalls etwas abschauen! (DN)
Freestyle
Kino-Neustarts Angriff der Lederhosenzombies
„Das Kapital“ als Jari-Comic
Ein schlitzohriger Hotelier verkauft eine giftgrüne Brühe als vermeintliches Wundermittel. Das Problem: Die Brühe verwandelt alle in Zombies. Nur gut, dass beim Saisonausklang in einer Almhütte alle besoffen sind und von der schleichenden „Zombisierung“ nichts mitbekommen. Der Horrorklamauk made in Austria läuft ab 23. Dezember.
Viele reden von Kapitalismus und Klassenkampf, haben aber „Das Kapital“ von Karl Marx meist weder gelesen noch richtig verstanden. Schon klar, es ist zäh, langweilig und schwer zu kapieren. Marx ist jedoch aktueller denn je. Seine Erkenntnisse vom Zusammenhang zwischen Ausbeutung vieler und Reichtum weniger betreffen alle Menschen. Jari Banas hat sich des linken Klassikers angenommen und ihn zu einem witzigen Comic umgearbeitet. Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte. Leichter ist der Einstieg in die Grundlagen des Marxismus nie gewesen. Und für Fortgeschrittene sind zahlreiche Insidergags zu finden. (RSS) Zu kaufen über: www.besserewelt.at
Hölle Eine türkischstämmige Taxifahrerin wird in Wien Zeugin eines Mordes und muss in Folge um ihr eigenes Leben fürchten. Als der Mörder ihr auflauert, erwischt er ihre Cousine. Eine nervenaufregende Jagd beginnt. Der neue Streifen des österreichischen Oscar-Preisträgers Stefan Ruzowitzky läuft ab 17. Jänner in den Kinos.
Office Christmas Party D a s s We i h n a c h t s f e i e r n manchmal aus dem Ruder laufen, ist bekannt. Auch dass sich viele danach denken: Hätte das doch nie stattgefunden! Wenn Jason Bateman, Jennifer Aniston und Kate McKinnon an Bord sind, kann sich der/die ZuschauerIn denken: Das ist Spaß nach dem Geschmack von Hollywood. Ab 8. Dezember im Kino.
16 hallo!
Life in Pieces Bei der Familie Short-Hughes ist immer was los und regelmäßig geht es drunter und drüber. Während der Vater John damit hadert 70 zu werden, kümmert sich die Mutter Joan noch immer um die drei erwachsenen Kinder. Die wiederum haben alle ihre eigenen kleinen und großen Herausforderungen zu meistern. Langweilig wird’s der Großfamilie jedenfalls nicht. Der turbulente Alltag der Drei-Generationen-Familie wird in jeder Folge von „Life in Pieces“ in vier Kurzgeschichten erzählt. Jeweils aus der Perspektive eines Familienmitglieds. Eine weitere CBS-Comedyserie, die seit September auch auf Deutsch zu sehen ist. (BK)
F O TO S : P O LY F I L M ; F I S C H ER F I L M ; LU NA F I L M ;
„The Happy Film“ zeigt ganz viele Wege auf, um glücklich zu werden
news und trends
den Tr barometer
+ +++ wählen gehen für Demokratie + + Weihnachtsgeld + Mitgefühl zeigen
- Egoismus - - Essen verschwenden - - - Alkoholmissbrauch
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Web-News
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Quick Draw! Wie bei Activity müssen bei „Quick, Draw!“ die User verschiedene Begriffe zeichnen. Der Unterschied: Nicht ein/e MitspielerIn muss das Gezeichnete erraten, sondern die künstliche Intelligenz. Es gilt also, sechs Begriffe in jeweils 20 Sekunden zu zeichnen. Das neurale Netzwerk versucht, die Zeichnungen währenddessen zu erkennen. So einfach, wie man glaubt, ist es aber gar nicht, wenn man zum Beispiel eine Säge oder einen Bleistift zeichnen soll. Je mehr Leute mitmachen, desto besser wird das System, weil es ständig lernt. Bei „Quick, Draw!“ geht
Moooment!
Weihnachtsgeld Pünktlich wie jedes Jahr kommt kurz vor Weihnachten zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung auch das Weihnachtsgeld aufs Konto. Das freut mit Sicherheit alle. Ob man das zusätzliche Geld dann für einen Urlaub oder Weihnachtsgeschenke ausgibt, oder das Geld ganz einfach für die alltäglichen Ausgaben benötigt wird – jeder und jede freut sich darüber. Aber warum bekommen wir eigentlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld? Weil die Unternehmer so großzügig sind, bestimmt nicht! Viele glauben fälschlicherweise auch, dass das Weihnachtsgeld gesetzlich geregelt ist und dadurch alle
Anspruch darauf hätten. Das stimmt aber nicht. Wir, die Gewerkschaften verhandeln jährlich deinen Kollektivvertrag und somit auch dein Weihnachtsgeld. Das bedeutet also, dass wenn es keine Gewerkschaften gebe, gebe es auch keine Kollektivverträge und somit auch kein Weihnachtsgeld. Nur wenn wir viele sind, können wir solche Errungenschaften auch aufrechterhalten.
es für die User vor allem um den Spaß am Zeichnen. Ein netter Nebeneffekt ist, dass man spielerisch seine Englisch-Vokabeln auffrischt oder auch neue Wörter ganz nebenbei lernt. (BK) quickdraw.withgoogle.com
Den Berg obe Eine Übersicht der besten Rodelstrecken Österreichs bietet die Webseite www.rodeln.at. Die Infos sind nach Regionen und Schwierigkeitsgraden aufgeteilt. Auch werden besondere Strecken aufgezählt. So gibt es in Salzburg in der Wildkogel-Arena Neukirchen und Bramberg die längste beleuchtete Winterstrecke der Welt. Doch Rodeln gehört auch zu den gefährlichsten Sportarten, die im Winter ausgeübt werden.
Dabei kann durch relativ einfache Maßnahmen die Sicherheit wesentlich erhöht werden: Rodeln.at rät etwa, einen Helm zu tragen oder eine Skibrille für bessere Sicht zu benutzen. Auch schützen Handschuhe vor Verletzungen, die häufig durch die scharfen Kufen verursacht werden. Feste Schuhe dagegen erleichtern das sichere Bremsen. Und besonders wichtig ist es, eine Rodel zu wählen, die der Körpergröße angemessen dimensioniert ist. (CR)
hallo!
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hallo! meinung
Kekse backen
Kekse backen gehört einfach zur Weihnachtszeit. Sie duften gut und schmecken super lecker. Oder sind sie doch nur eine unnötige Zuckerbombe, die nichts mit Weihnachten zu tun hat?
Pro.
Unterm Jahr sind wir alle Einzelkämpfer. Bloß im Advent geht es beschaulicher zu. Ich mag es, gemeinsam mit meinen FreundInnen Kekse zu backen – inzwischen ist es ein lieb gewordenes Ritual mit aufgeteilter Arbeit. Der Bürokrat bestimmt die Mischung, der Geschickteste verrührt und knetet den Teig, der Unfähigste sticht mit hübschen Formen das Backwerk aus (wir alle hoffen, dass er sich dabei nicht grob verletzt). Wer am Ende dieser Prozedur noch am klarsten bei Verstand ist, überwacht die Ofentemperatur und Backzeit. Optisch haben sich unsere Weihnachtsbäckereien im Laufe der Zeit von 08/15-Versionen zu Interessanterem entwickelt: Besonders lustig finden wir Hasen und Stehkekse. Weil es Verwandte gibt, die sich über die „Pimperkuchen“ in allen möglichen Stellungen aufgeregt haben, lassen wir sie heuer weg. Wir wollen ja auch nur unseren Weihnachtsfrieden. Schräge Kekse gehören zu Weihnachten wie die Lieder der Roten Rosen und das Leben des Brian. Das macht den perfekten Heiligen Abend aus. (CR)
Kontra.
Adventzeit ist KeksZeit. Der Overkill an Keksen, die einem angeboten werden, reicht nicht, viele fühlen sich dazu berufen, eigene Kekse herzustellen. Ich möchte niemanden entmutigen, aber: Das geht schief! Gute Kekse backen ist eine Geheimwissenschaft, die nur KonditorInnen und, Warnung vor dem Klischee, Großmütter beherrschen, die noch ohne Fertigteig, allerhand Küchenhelferleins und sonstigem neumodischem Quatsch auskommen mussten. Nur die Zutaten und ein Rezept aus dem Internet reichen höchstens zu Kalorien-Briketts, an denen man sich die Zähne ausbeißt. Abseits davon, während einer Back-Session wird jede Küche in Schutt und Asche gelegt. Teig, Mehl und Schokolade kleben in den Schüsseln, auf der Anrichte und jeder anderen Fläche. Und wofür die ganze Arbeit? Für Kekse, die ohnehin niemandem schmecken und die niemand braucht. Backen mit FreundInnen kann lustig sein, trotzdem empfehle ich eher Ofenkartoffeln. Die schmecken gut, und wer da etwas falsch macht, lässt auch Wasser anbrennen. (RSS)
Die Gewerkschaften verhandeln das ganze Jahr über eine Menge an Kollektivverträgen. Die Verhandlungen mit der Metallindustrie gehören zu den medienwirksamsten und finden traditionell im Herbst statt. Kurz vor dem alljährlichen Treffen zwischen VertreterInnen der Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen geht es den Unternehmern immer soooooo schlecht. Die meisten müssen bald zusperren
18 hallo!
und sowieso naht der Untergang der österreichischen Wirtschaft. Betrachtet man aber ganz nüchtern die Fakten, so sieht man, dass es vielen Unternehmen bzw. Branchen wirklich gut geht. Vor allem die Manager und Aktionäre spüren das oftmals. Wir ArbeitnehmerInnen, die die Gewinne erwirtschaften und erst für den Wohlstand der „Oberen“ sorgen,
sollen jedoch bloß das allerkleinste Stück des Verteilungskuchens bekommen. Nicht mit uns! Darum werden (fast) alle Kollektivverträge jedes Jahr verhandelt. Aber nur eine Organisation mit vielen Mitgliedern kann schlagkräftig Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Daher ist es auch so wichtig, Gewerkschaftsmitglied zu sein.
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Die Krise der Arbeitgeber
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ACHTSGELD?
WEIHNACHTSMANN CHRISTKIND? WEDER – NOCH. DEINE GEWERKSCHAFT
lt gibt es nur, Unser 13. und 14. Geha . chaft durchgesetzt wird weil es von der Gewerks
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Ei n e I n f o r m a
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