1
Magazin der Agentur MARKKOM
nummer eins
Wieder gut in Schuss: Das Chemisches Laboratorium in Rottweil – Firmensitz der Agentur MARKKOM
6–9
ENGESER GmbH – Das Kabel wird zum Shooting-Star
10 – 15
3D Visualisierung – am Beispiel der Unternehmen Hirschmann und Paul Hafner
16 - 19
Professionelles Klinikmarketing – die Entstehung des ORTENAU KLINIKUMS
20 – 25
www by MARKKOM
26 – 27
Jakobuswege – ein europäisches Phänomen, regional verwurzelt
28 – 31
Intranet – auch für kleine und mittelständische Unternehmen ein Erfolgsfaktor
32 – 35
Högermann & Kox – ein neues Konzept im Mode-Einzelhandel
36 – 39
Logos by MARKKOM
40
Impressum
42
Wieder gut in Schuss:
Sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner, liebe Leserinnen und Leser,
Premieren haben etwas Pionierhaftes und Prickelndes, sie zeugen von Schöpferlust und Schaffenskraft – und wer bei der Uraufführung dabei ist, darf sich zum illustren Kreis der Auserwählten zählen. Das MARKKOM Magazin feiert heute Premiere. Mit unserer ersten Auflage halten Sie ein Medium in Ihren Händen, das nicht nur einen Querschnitt durch unser breit aufgestelltes Leistungsspektrum zeigen möchte. Im Fokus stehen spannende Projekte und Erfolgsbeispiele unserer Kunden, die Inspirationen und Anregungen liefern sollen. Als Agentur für Kommunikation liegen unsere Kernkompetenzen in der Marketing-Beratung, der klassischen Kommunikation und den Online-Medien. Mit dem Kauf und der originalgetreuen Restaurierung des ehemaligen Chemischen Laboratoriums im Rottweiler Gewerbepark Neckartal haben wir für unseren Firmensitz ein adäquates Gebäude gefunden, das unser Selbstverständnis repräsentiert und auch für die Zukunft genügend Expansionspotenzial bietet. Seit die Idee eines jährlich erscheinenden Magazins zum ersten Mal Gestalt annahm, hat sich unser Lampenfieber etwas gelegt. Nun freuen wir uns auf unsere erste Performance auf der Bühne der MagazinWelt. Wir wünschen Ihnen eine informative und kurzweilige Lektüre mit vielen neuen Inputs für Ihre Unternehmenskommunikation.
Mit den besten Grüßen aus Rottweil,
Alexander Teufel
Marco Teufel
3
PS Wir sind natürlich mächtig auf Ihre Reaktion gespannt. Haben Sie Lust, unsere erste Magazin-Ausgabe zu kommentieren? Wir freuen uns darauf! Schreiben Sie uns einfach eine Mail an info@markkom.de.
4
NOMEN EST OMEN
5
Wieder gut in Schuss: Das Headquarter der zündenden Ideen Im ‚Chemischen Laboratorium’ der ehemaligen Pulverfabrik im Rottweiler Neckartal brodelte von jeher experimenteller Erfindergeist. Bis heute ist der Ort Inbegriff schöpferischer Kraft und erfindungsreicher Strategien. Nun wurde das denkmalgeschützte Gebäude einer aufwendigen Restaurierung unterzogen.
Steigen wir für einen Moment in die Zeitmaschine und reisen zurück in die Vergangenheit: Wir schreiben das Jahr 1872, als Max Duttenhofer, der damals angesehenste Mann Rottweils mit der einprägsamen Telefonnummer 1, die „Pulverfabrik Rottweil“ gründet. Die Geburtsstunde des Chemischen Laboratoriums schlägt erst 1910, als der renommierte Stuttgarter Regierungsbaumeister Professor Heinrich Henes den ersten Strich für die Bauplanung des Laboratoriums zu Papier bringt. Diesem historischen Ereignis beiwohnen kann der geadelte Max von Duttenhofer jedoch nicht mehr: 1903 stirbt er im Alter von 60 Jahren. Die Büste Max von Duttenhofers neben dem Eingangsportikus des Chemischen Laboratoriums versprüht noch heute etwas vom großen Geist der Gründerzeit. Ein Flachrelief im Giebelfeld des Gebäudes, das einen Löwen mit einer Granate darstellt, ist steinerner Zeuge des damaligen Weltbildes und kündet von der wechselvollen Geschichte, die das Gebäude als Denkschmiede und Schaltzentrale kennzeichnen sollte. Die kraftvolle Löwen-Symbolik wurde nun als Bildmarke in das MARKKOM-Logo integriert.
Für die expandierende Kommunikationsagentur MARKKOM hat sich das Chemische Laboratorium schon längst als Ort der Inspiration erwiesen: Unverwechselbare Marketing-Mixturen werden hier kreiert und Kommunikationsmaßnahmen fein abgewogen. Und verpulvert wird hier schon gar nichts. Mit dem Einzug weiterer Mieter erfahren die Erfolgs-Rezepturen in der historischen Kultstätte künftig eine zusätzliche Bereicherung: Die Innenarchitektin Diana Teufel verwandelt Innenräume zu Lebensräumen mit geschmackvollen Wohnraum-Kreationen. Der Fotograf Nico Pudimat gliedert sich nahtlos in die Reihe der kreativen Köpfe ein. Summa summarum eine symbiotische Koexistenz, die neue Netzwerke knüpft und stark macht. Eines hat sich im Vergleich zu früher ganz wesentlich geändert: Der Zutritt zum Chemischen Laboratorium ist gestattet, ja sogar höchst willkommen. Denn weder von den Ingredienzien der modernen ‚Weißkittler’ noch von deren ‚Apparaturen’ geht heute eine Gefahr aus. Und die Chemie stimmt – intern wie extern.
7
Nomen est omen: Als die Agentur MARKKOM im Jahr 2005 das ehemalige Chemische Laboratorium betritt, bezieht sie damit einen geschichtsumwobenen Posten, wo einst die Urväter des heutigen Kreativ-Labors experimentierten, analysierten und neue Mixturen mischten.
Würde der Gründungsvater heute durch das Neckartal schreiten, er hätte seine helle Freude: Nicht nur, weil sich dort bis heute kreativ Schaffende der Verwandlung von explosiven Einfällen in durchschlagende Strategien widmen. Auch deshalb, weil das historische Laboratorium nach 12-monatigen Restaurationsund Instandsetzungsarbeiten durch die neuen Besitzer nun in neuem Glanz erstrahlt und seinem Prestige alle Ehre macht. In sorgsamer Detailarbeit wurde die Außenfassade originalgetreu restauriert. Im Innern konnten alle Wandsockel, Wandteppiche, Türen und Fenstersimse original erhalten werden. Eine neue Heizund Sicherheitstechnik erfüllt modernste Anforderungen an eine ökologische und technisch anspruchsvolle Gebäudetechnik.
Innenansicht des Labors um 1917
Der Gewerbepark Neckartal 1872 1874 1875 1877 1884 1890 um 1900 1903 1905 1910
8
1911 1915
gründet Max Duttenhofer die Pulverfabrik Rottweil als Aktiengesellschaft liefert die Pulverfabrik das Pulver für die Sprengungen beim Bau der Gotthard-Bahn dehnt sich die Pulverfabrik auf 124 Morgen aus und liefert Pulver bis nach China und Amerika erhält die Pulverfabrik einen eigenen Gleisanschluss; Max von Duttenhofer gründet eine weitere Fabrik in Düneberg bei Hamburg entwickelt Duttenhofer ein rauchloses Pulver, das als RCP (Rottweiler Chemisches Pulver) Geschichte schreibt kommen zum Pulverimperium die „Rheinisch-Westfälischen Pulverfabriken“ hinzu dürfen die Beschäftigten der Pulverfabrik auf Betriebskosten baden: Weibliche Personen 3,25 Bäder pro Monat, männliche Personen nur 1,5 Bäder pro Monat stirbt Max von Duttenhofer, sein Erbe treten sein Bruder Carl und sein Sohn Dr. Max Duttenhofer an wird das Denkmal Max von Duttenhofers enthüllt erhält der Stuttgarter Regierungsbaumeister Professor Heinrich Henes den Auftrag zum Bau des Chemischen Laboratoriums der Rottweiler Pulverfabrik wird das Chemische Laboratorium als Zentrallabor der Pulverfabrik fertiggestellt wird die Pulverfabrik erstmals im 1. Weltkrieg von französischen Fliegern angegriffen, dabei explodieren 10 Tonnen Pulver
ein historischer Kurzabriss
1963 1964 1970 1975 1994
s teuert die Pulverfabrik 150.000 Mark bei, um die Duttenhofer-Straße mit der Rottweiler Innenstadt zu verbinden sind 2.226 Arbeiter in der Pulverfabrik beschäftigt werden die Anlagen der Pulverfabrik auf Kunstfaserproduktion umgestellt fusionieren die „Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken“ mit der „IG-Farbenindustrie AG“ erschüttert eine gewaltige Explosion die Pulverfabrik zerschlägt eine Bombe das Dach des Strickwerks Nach dem 2. Weltkrieg deportiert die französische Besatzungsmacht Maschinen, Bücher und alte Waffen der Pulverfabrik ins Elsass. Unter Aufsicht werden Gebäude der aufgegebenen Pulverherstellung von den Franzosen gesprengt wird das Werk im Neckartal von der Freiburger „Rhodiaceta AG“ übernommen wird unter der Regie der Rhône-Poulenc-Rhodia eine neue Nylonfabrik zur Viskosefabrikation gebaut zählt die Kunstseidefabrik noch 1.400 Beschäftigte müssen zahlreiche Arbeiter wegen der Textilkrise entlassen werden zieht sich die Rhodia auf den Standort Freiburg zurück, in Rottweil wird nicht mehr produziert Heute sind in den größtenteils denkmalgeschützten Gebäuden zahlreiche Jungunternehmer und Existenzgründer angesiedelt, die sich ihre Zukunft an einem wirtschaftlich attraktiven und landschaftlich einzigartigen Standort geschaffen haben.
9
1915 1917 1918 1926 1942 1945
Elektrisierend: Wie ein Kabel zum Shooting Star aufsteigt
11
12
Eines sei gleich vorweggenommen: Nach der Nüchternheit nackter Litzen und kontaktarmer Aderendhülsen sucht man hier vergebens. Mit der neuen Inszenierung der Bildwelt als zentrales Element des Corporate Design setzt die ENGESER GmbH in SchrambergWaldmössingen einen kühnen Kontrapunkt zur konventionellen Produktfotografie: Ein Mix aus künstlerischem Kolorit und technischer Transparenz würdigt die Ästhetik des Produktes und schafft es, einem Kabelbaum die Souveränität eines Kunstobjektes zu geben und einem Kabelsatz das glühende Feuer eines TangoTänzers zu verleihen – dabei höchst detailverliebt und präzise wie ein Schweizer Uhrwerk.
Die Darsteller: Ein Ensemble selbstbewusster Kabel, die am Lebensnerv der bewegten Welt stehen und wissen, auf welche Verbindungen es ankommt. Die Kulisse: Eine puristische weiße Fläche. Punkt. Die Choreografen: Grafik-Designer, Fotograf, Werbetechniker und Innenarchitektin, die eng abgestimmt miteinander die Inszenierung vornehmen.
Es ist die funkensprühende Spannkraft, die den Betrachter förmlich elektrisiert: Fast schon möchte man meinen, den Strom darin fließen zu sehen. Oder eine lebenswichtige Botschaft. In ihrer plastisch-messerscharfen Darstellung wirken sie im wahrsten Sinn des Wortes abgehoben – vibrierend treten sie aus der zweiten Dimension hervor und liebäugeln mit der 3D-Welt. Corporate Design meets Corporate Architecture: Nicht nur in den Printmedien finden sich die körperhaft anmutenden Fotografien wieder, sondern auch in großformatigen transluzenten Fotoprints, die dem Interieur des jüngst eingeweihten ENGESER-Neubaus eine extravagante Note geben.
13
Seit 25 Jahren agiert die Firmengruppe ENGESER im Segment der anspruchsvollen Kabelkonfektionen für die verschiedensten Branchen. In der Aderendhülsentechnik belegt das international tätige Unternehmen mit Hauptfirmensitz in SchrambergWaldmössingen weltweit die Marktführerschaft.
15
Im GroĂ&#x;format: Der neue Besprechungsraum der ENGESER GmbH mit tapeziertem Wandmotiv auf 10 x 3 Meter.
16
17
Es ist wie bei einer Fata Morgana: Man sieht etwas in seiner reellen Gestalt, was eigentlich so nicht existiert. Computersimulation verwandelt eine Konstruktionszeichnung in eine fotorealistische 3D-Visualisierung. Und offenbart manchmal mehr, als die Realit채t vermag.
Aus der Trickkiste der 3D-Simulationsk체nstler
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
MARKKOM entwickelt aktuell einen professionellen 3D-Film zur Visualisierung des Geschäftsbereichs „Automation“ als zentrales Vertriebsinstrument.
18
16
17
Mit dem Urvater des Zeichentrickfilms Walt Disney haben sie eines gemeinsam: Sie entreißen Produkte aus ihrer nüchternen technischen Zeichnung und bringen ihnen das Laufen bei: Die ComputerAnimateure und 3D-Designer von heute generieren aus den CADKonstruktionsdaten von Produkten jede beliebige 3D-Perspektive mit frei wählbaren Konfigurationen und Oberflächenmaterialien und perfekt simulierten Licht- und Schattenverhältnissen.
Animation – das hat auch was mit Unterhaltung zu tun: Neben der hohen technischen Präzision ist vor allem ein Effekt entscheidend: Die ansprechende visuelle Präsentation macht Funktionen und Prozesse erlebbar und dient in Produktvideos, visuellen Bedienungsanleitungen und Lehrfilmen zur einfach erfassbaren Veranschaulichung von ProduktFeatures oder Lerninhalten.
Ob Medizintechnik, Maschinenbau, Industrie oder Architektur: Moderne Simulationstechniken werden überall dort eingesetzt, wo komplexe Prozessabläufe für eine reale Kamera nur schwer zugänglich sind, wo Prototypen von Produkten für die Fotografie noch nicht existieren oder die Darstellung von Abläufen schlichtweg zu kostenintensiv wäre. Wie anders – wenn nicht mithilfe von 3D-Architekturvisualisierungen – könnte ein Architekt mit seinem Bauherrn einen virtuellen Rundgang durch das geplante Haus unternehmen? Er müsste das Haus ja erst bauen.
Digitale 3D-Modelle und -Filme werden sowohl im Print- als auch im Online-Bereich oder für CDs/DVDs eingesetzt.
3D-Visualisierungen oder Animationen – die bewegte Form des 3D-Modells – haben im Vergleich zur Fotografie oder zum Film in vielen Fällen entscheidende Vorteile: Bestimmte Bereiche oder das Innenleben eines Produktes, welche für das menschliche Auge in der Realität nicht erfassbar sind, können transparent und aus jedem Blickwinkel dargestellt werden. Genauso können Prozesse, wie z. B. die Montage oder Demontage einer technischen Komponente, nicht nur in der 3D-Perspektive, sondern auch im Schnitt demonstriert werden.
Kleines Lexikon der 3D-Animations-Fachsprache: Animation (lat. animare „zum Leben erwecken“): Technik, bei der durch das Anzeigen von Einzelbildern für den Betrachter ein bewegtes Bild geschaffen wird. Rendering: Berechnung eines Bildes aus einer 3D-Szene. Keyframing (Schlüsselbildanimation): Die Schlüsselbilder geben den Bewegungsablauf vor (z. B. Mund auf, Mund zu), der in der Folge durch Zwischenbilder vollendet wird. Kinematik: Beschreibt die Lehre der Bewegung von Punkten und Körpern im Raum. Dies ist wichtig, um die Bewegungsabläufe realistisch erscheinen zu lassen. Motion Capturing (Bewegungserfassung): Bewegungen und Mimik von Schauspielern werden digital erfasst, in ein für Computer lesbares Format umgewandelt und auf ein 3D-Modell übertragen. Das Erschaffen von Charakteren fördert die Identifikation mit dem Produkt und generiert Emotionen. Dies gibt einer Story die gewünschte Tiefe. Compositing: Es besteht die Möglichkeit, zwei voneinander unabhängige Ereignisse oder Elemente im Bild zu verknüpfen. Hier können sich zwei Personen, die sich während des Filmdrehs nicht einmal gesehen haben, im Film unterhalten oder einen Handlungsablauf demonstrieren. Auch 3D-animierte Objekte können im Realfilm auftauchen.
3D-Produktvisualisierung 19
» » » » » »
Klinikmarketing Krankenh채user und Kliniken werben zunehmend um die Gunst der Patienten.
21
Frisch zellen kuR
FÜR KLINIKEN
Warum „Gesundheit“ zum Wirtschaftsgut wird und zuweilen eine Transfusion braucht. Wollte man vielen Kliniken hierzulande eine ärztliche Diagnose erstellen, so würde sie vermutlich lauten: Burnout-Syndrom durch Wettbewerbs- und Verdrängungsdruck. Viele Häuser klagen über ähnliche Symptome: Sinkende Patientenzahlen und mangelnde Auslastung. Als Therapie sehen sich die Krankenhäuser zunehmend gefordert, Profilierungsstrategien als klare Abgrenzung zu ihren Wettbewerbern zu entwickeln – ein absolutes Neuland für Ärzte und Mediziner. Damit die Umsetzung von Vermarktungsstrategien nicht zur Zangengeburt wird, entscheiden sich viele Häuser immer mehr für Agenturen, die sich mit gründlichem Insiderwissen und Medizinfachleuten auf das Segment „Klinikmarketing“ spezialisiert haben. Diese Agenturen entwickeln gemeinsam mit den Kliniken eine klare Markt-Positionierung sowie einen Werbeplan mit modular ausbaubaren Kommunikations- und Werbemaßnahmen. Damit machen sie nicht nur das Leistungsspektrum der Klinik nach außen transparent, sondern halten den Finger gleichzeitig auf emotionale Bewertungskriterien, die uns aus anderen Branchen bestens bekannt sind: Service und Rundum-Betreuung.
22
Nicht nur Patienten werden in die Zielkoordinaten der MarketingStrategen aufgenommen, sondern auch niedergelassene Ärzte und Krankenkassen. Die sitzen nämlich als Zuweiser und Weichensteller an den entscheidenden Schaltstellen. Die Kundenbindungsstrategie hat für Krankenhäuser und Kliniken heute oberste Priorität: Sie
punkten mit Informationsveranstaltungen, Klinik-Broschüren zum Leistungsspektrum, Patientenratgebern, Fachvorträgen und Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Mediziner. Viele Kliniken setzen daneben verstärkt auf Medien wie das Internet. Die willkommene Nebenwirkung: Vertrauensbildung. Der neuralgische Punkt dabei: Wie sollen Ärzte und Klinikpersonal ihre Leistungen vermarkten? Mediziner sind nun mal keine Werbefachleute und tun sich oft schwer mit ‚verkaufsfördernden’ Maßnahmen. Kein Wunder, denn das Thema ‚Marketing’ kommt im Medizinstudium so gut wie gar nicht vor. Beispiel: Ein auf natürliche Geburt eingerichteter Kreißsaal mit einem einladend gestalteten Ambiente trägt eine entscheidende Schlüsselfunktion nicht nur für die Klinikentscheidung bei werdenden Eltern, sondern auch für den Imagetransfer der gesamten Einrichtung. Doch Serviceangebote wie dieses müssen nach außen kommuniziert werden – eine Zusatzanforderung, der die ohnehin überlasteten Chefärzte und Klinikleitungen oft nicht mehr ‚nebenbei’ gerecht werden können. Strategisches Klinikmarketing schließt hier eine große Lücke und hat das Potenzial, viele Häuser aus ihrem Streckverband zu befreien.
23
Professionelles Klinikmarketing
Interview mit Christian Keller
für das Ortenau Klinikum
Geschäftsleiter von CMK Consulting Freiburg
Der Ortenaukreis hat sich Anfang 2006 entschieden, seine acht Kreiskliniken künftig unter einer Dachmarke zu führen. Dabei setzte man auf die Kompetenz der Unternehmen CMK (Strategieberatung) und MARKKOM (Kommunikation), die den Auftrag erhielten, in nur sechs Monaten eine Marketing-Konzeption zu entwickeln. Um das einheitliche Auftreten des Klinikums verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, war es die zentrale Aufgabe der Marketingfachleute, ein Erscheinungsbild für die neue Dachmarke mit Logo zu entwickeln und Vorschläge für die Namensgebung des Klinikverbundes zu machen. Alle Ergebnisse wurden in einem 86-seitigen Corporate Design-Manual zusammengefasst. Im Rahmen des Projekts wurden die Verwaltungsdirektoren und Ärzte für die Notwendigkeit von Marketingmaßnahmen sensibilisiert und grundlegende Marketingkenntnisse vermittelt.
24
An seinen 8 Klinikstandorten Achern, Ettenheim, Gengenbach, Kehl, Lahr, Oberkirch, Offenburg und Wolfach beschäftigt das Ortenau Klinikum über 4.000 Mitarbeiter und behandelt jährlich 60.000 stationäre Patienten. Mehr als 2.800 Babys pro Jahr erblicken dort das Licht der Welt.
Warum wenden sich immer mehr Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen an spezielle Agenturen für Klinikmarketing? Kliniken mussten bisher nur eingeschränkt Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen ergreifen, da die Patienten „ihren Weg“ in die Krankenhäuser meistens selbst gefunden haben. Im Zuge der enger werdenden Budgets der Kliniken kommt dem Patienten als Kunde eine wachsende Bedeutung zu. An diesem Punkt setzen wir mit professionellem Marketing an. Daneben sind die Anforder ungen seitens der Patienten enorm gestiegen – was meiner Meinung nach auch ein Resultat aus der verbesserten Aufklärung und der gestiegenen Informationsdichte durch die Medien und das Internet ist. Wie sehen diese Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen konkret aus? Nachdem wir den individuellen IST-Zustand des Krankenhauses analysiert haben, definieren wir gemeinsam die strategischen Zielsetzungen. Die kommunikationspolitischen Maßnahmen selbst müssen – auch vor dem Hintergrund der knappen finanziellen Möglichkeiten der Häuser – systematisch, zielgruppenspezifisch und kontinuierlich geplant und umgesetzt werden. Hier stehen neben den Patienten insbesondere die niedergelassenen Ärzte als Zuweiser im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Was ist das Besondere am Klinikmarketing und inwieweit unterscheidet es sich von Vermarkt ungsstrategien für Produkte oder Dienstleistungen in der freien Wirtschaft? Als Fachleute im Klinikmarketing kennen wir natürlich die Branchenbesonderheiten des Klinikmarktes. Preispolitische Aktionen sind nur sehr eingeschränkt umsetzbar, da Preise und Mengen in diesem Markt größtenteils fixiert sind. Bei den Marketingmaßnahmen müssen wir diverse rechtliche Restriktionen berücksichtigen – auch wenn es hier in den vergangenen Jahren Lockerungen gab, wie z. B. das Heilmittelwerbegesetz oder das ärztliche Standesrecht. Unser Augenmerk richten wir verstärkt auf die Chefärzte, die aufgrund mangelnder Zeit oft ein Informationsdefizit in puncto Marketing haben. Welche Leistungen stehen im Fokus Ihrer Arbeit, d. h. wo beginnt ein Klinikmarketing-Projekt und bis zu welchem Punkt begleiten Sie Ihre Kunden? Durch die Arbeit aus vielen Beratungsmandaten haben wir die notwendige Prozesserfahrung. Wir begleiten unsere Kunden von der Strategiefestlegung über das Marketingkonzept bis hin zur konkreten Umsetzung der Maßnahmen - auch durch direkte Kontakte mit den Zielgruppen.
Kernprobleme aller Player in diesem Markt kennen. Durch die enge und bewährte Zusammenarbeit mit der Agentur MARKKOM sind wir Full-Service-Anbieter mit durchgängigen Vermarktungskonzepten. Welche messbaren Erfolge konnten Ihre Kunden durch Klinikmarketing erzielen? Gibt es dazu konkretes Zahlenmaterial? Konkret messen kann man – trotz aller Unschärfe – den Erfolg immer an der tatsächlichen Zahl der Patienten, die ein Haus zusätzlich gewonnen hat. Wir haben hier im Mittel eine Steigerung von mindestens 5 % in den Mandaten erreichen können. Damit verschaffen wir den Kliniken einen deutlichen Imagevorsprung und vor allem: Bares Geld.
Erfolgreiches Klinikmarketing setzt nicht nur fundiertes Wissen in puncto Marketing und Unternehmensberatung voraus, sondern auch konkretes medizinisches Know-how. Aus welchen Fachleuten setzt sich Ihr Team zusammen? Zur Realisierung dieser Strategie können wir auf ein interdisziplinäres Team aus Marketingfachleuten, Medizinern und Pflegeexperten zurückgreifen, die alle fachlichen Facetten beherrschen und die
25
Christian Keller
26
www.reisebuero-buehler.de
www.edeka-wohlfuehlkonzept.de
www.andreas-schwab.de
www.primedic.de
www by MARKKOM
www.sqoom.de
www.biedermann.com
www.ghsautomation.ch
www.recon-gmbh.com
www.kabeltec.de
www.raumvision.de
www.schick-medical.de
www.kreiskliniken-dadi.de
www.prvb.de
www.barth-mechanik.de
www.anti-aging-natural.de
www.smb-seminare.de
27
www.apovendo.de
www.renninger-gmbh.de
www.brustzentrum-vs-tut.de
www.hegedues-med.de
www.neurochirurgie-tuttlingen.de
www.autowelt-schuler.de
www.hirschbrauerei.de
www.ferienzauber.de
www.jahreswagenzentrum-klink.de
www.klinikum-tut.de
www.miamidevicesolutions.com
www.multimatic-usv.de
www.perfact-personal.de
www.schneider-fotokunst.de
www.joinplus.de
www.robin-akademie.de
Auf Sinnsucherpfaden im Zeichen der Jakobsmuschel Prominente pilgern. Abenteuerlustige pilgern. Powerfrauen pilgern. Report 端ber den Mythos des Wallfahrens, 端ber Grenzg辰nger, Seligkeit-Suchende und alle jene, die auszogen, um zu sich selbst zur端ckzukehren.
28
Bild: Tobias Kammerer
Was der konfessionslose Komiker und TV-Entertainer Hape Kerkeling in seiner mehr als zwei Millionen Mal verkauften JakobusHymne „Ich bin dann mal weg“ mit seiner unverkennbaren flapsig-tiefgründigen Art beschreibt, ist längst nicht mehr nur ein seligmachender Fußmarsch zur Kathedrale des Heiligen Jakobus, sondern zu einem spirituell angehauchten Trendsport in ganz Europa geworden.
Ein Phänomen, das die Frage nach seinem Stellenwert in unserer vernunftslastigen und materiellen Welt aufwirft. Allen Pilgerkameraden – ob per pedes apostolorum, auf dem Drahtesel oder hoch zu Ross – ist eines gemeinsam: unersättlicher Erleuchtungshunger und brennender Erkenntnisdurst – gewürzt mit Lust auf neue Grenzerfahrungen, auf das einfache Leben, die Leere. Dass Pilgern auch wehtun muss, zeigen die vielen blutig gelaufenen Zehen, die unzähligen Schwächeanfälle nach strapaziösen Tagesetappen und die täglichen Entbehrungen an Komfort nach einer unruhigen Nacht in einem gut frequentierten Matratzenlager.
Unweit des ‚Kap Finisterre’, am buchstäblichen Ende der Welt, wo der Atlantik an den steil abfallenden Klippen nagt, liegt Santiago de Compostela – das Ziel der strapazenreichen Pilgerwanderung und Endstation Sehnsucht.
Mutiert das seit über tausend Jahren von Gläubigen aus aller Welt zelebrierte Läuterungsritual zur Seelen-Wellness? Ist es eine selbstauferlegte Büßertour auf Schusters Rappen? Oder nur eine neue Wandervogelbewegung mit trendigem Trekking-Outfit?
Mehr denn je haftet dem Pilgern die Aura des Mystischen an. Bis heute bleibt es ein unerforschtes Geheimnis, welche Beweggründe Menschen aller Gesellschaftsschichten dazu veranlassen, das bequeme Leben gegen einen entbehrungsreichen Marsch ins Kanaan zu tauschen – im spärlichen Gepäck ein paar wenige survival-Utensilien und die Ambition, sich die angesammelten Lasten von Leib und Seele zu laufen.
Jeder hat sein ureigenes Motiv, den Pfad der Erkenntis zu gehen, manchem offenbart es sich erst unterwegs. Über eines aber sind sich alle einig: Wer den Weg geht, ist danach ein anderer. Die Spurensuche an der Kreuzung zwischen befreiender Selbsterkenntnis und übersteigertem Leistungsdenken wird derweil weitergehen. Bleibt zu hoffen, dass der Erlösungstourismus den einstigen Mythos nicht entzaubert.
Ausgestattet mit Stab und Jakobsmuschel – die Insignien jedes Jakobuspilgerers – brechen heute jährlich weltweit mehr als 100.000 Jakobspilger zur oft unerbittlichen Bewährungsprobe für Körper und Geist auf. Eine Zahl, die noch 1980 bei ganzen 209 in Santiago registrierten Wallfahrern lag.
Im Auftrag der Landkreise Rottweil, Tuttlingen, SchwarzwaldBaar sowie Zollern-Alb realisierte MARKKOM 2008 eine umfassende Internetlösung zur Präsentation der Jakobuswege zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb.
29
Es besteht kein Zweifel: Pilgern ist auf dem besten Weg, Kultstatus zu erlangen.
eins
Wir sehen in diesem Internetauftritt eine touristische Serviceleistung Interview mit Herrn Rüth, Amtsleiter des Ressorts ‚Archiv, Kultur und Tourismus’ im Landratsamt Rottweil und maßgeblich Beteiligter an der Recherche und Konzeption der neuen Internetseite über die Vorstellung der Jakobuswege zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb „www.jakobuswege-schwarzwald-alb.de“.
Das Reisetagebuch des Komikers und TV-Entertainers Hape Kerkeling über seine Pilgerreise auf dem Jakobusweg nach Santiago de Compostela „Ich bin dann mal weg“ stand zwei Jahre lang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Warum folgen Ihrer Ansicht nach gerade heute immer mehr Menschen den alten Pilgerpfaden? Hier überlagern sich gesellschaftliche Trends: Im Hintergrund steht sicherlich die Suche nach dem Sinn des Lebens, die uns heute genauso umtreibt wie vor 1000 Jahren. Sekundäre Motive wie Fernweh, Kulturtourismus und die Begeisterung für OutdoorAktivitäten spielen dabei eine genauso große Rolle. Sind die Gründe Ihrer Einschätzung nach eher religiös-spiritueller oder mehr sportlicher Natur? Religiös-spirituelle Gründe und Erwartungen stehen sicherlich im Vordergrund – eingestanden oder uneingestanden. Fast jeder, der auf dem Jakobsweg unterwegs ist, sucht irgendwie nach einer Sinnerfahrung, oft gekoppelt mit sportlichem Ehrgeiz. Warum tauschen heute so viele Menschen Mobilität und Komfort gegen Entschleunigung und Entbehrung ein? Allen Pilgern geht es meiner Ansicht nach um Selbsterfahrung, bei den eher sportlichen Typen auch ein Stück weit um Selbstbestätigung. Wandern dient also durchaus der Persönlichkeitsentwicklung. Stellen Sie sich eine 20 – 30 km lange Tagesetappe in glühender Sonne im Norden Spaniens vor: Sie werden unweigerlich auf sich selbst verwiesen und werden mit einem anderen Bild von sich selbst am Ende der Etappe ankommen.
30
Bernhard Rüth, Amtsleiter des Ressorts ‚Archiv, Kultur und Tourismus’ im Landratsamt Rottweil
Im August 2008 ging der neue Internetauftritt „jakobuswegeschwarzwald-alb.de“ online. Was ist das Besondere an der neuen Internetpräsentation, wie ist die allgemeine Resonanz und wie viele Zugriffe können Sie auf die neuen Internetseiten verzeichnen?
zwei
vier eins: Einstiegsseite des Internetauftritts Jakobuswege zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb (www.jakobuswege-schwarzwald-alb.de) zwei: Google Maps Geländekarte drei: Google Maps Straßenkarte
drei
Wir sind mit dieser professionell und übersichtlich gestalteten Internetseite und ihrem benutzerfreundlichen Aufbau sehr zufrieden und möchten an dieser Stelle ein Kompliment an die Adresse der Agentur MARKKOM aussprechen. Es ist uns gemeinsam gelungen, ein sehr interessantes und wirklich attraktives Informationsmedium zu veröffentlichen. Die Internetseite bietet eine Fülle von Informationen zu Wegen, Unterkünften, Veranstaltungen und mit den Texten auch die Möglichkeit der Einstimmung auf das Thema. Trotzdem wird der Betrachter nicht mit unnötigem Beiwerk überfrachtet. MARKKOM ist hier ein absolutes Novum gelungen, das bisher einzigartig auf diesem Sektor ist: Die detaillierte kartografische Darstellung über GoogleMaps, wodurch eine virtuelle Erwanderung der Pilgerwege ermöglicht wird. Die Resonanz ist äußerst positiv, sowohl was den Informationsgehalt betrifft als auch was die grafische Gestaltung anbelangt. Nach Online-Stellung hatten wir in kürzester Zeit über 1.000 Zugriffe. Was möchten die Landkreise Rottweil, Tuttlingen, SchwarzwaldBaar, Zollern-Alb und die beteiligten Tourismusorganisationen mit dieser neuen Web-Präsenz bewegen? Wir sehen in diesem Internetauftritt eine touristische Serviceleistung. Wir bieten Informationen für Pilger und Wanderer auf Pilgerwegen, die mithilfe der Links auch weiter vertieft werden können.
vier: Google Maps Hybridkarte Mischung aus Satellitenansicht und Straßenansicht
noch zahlreiche weitere Belege für das, was damals schon eine Massenbewegung war – ein ‚Megatrend’ würde man heute sagen. Was wird aktuell an begleitenden Veranstaltungen angeboten und wie sieht das Programm für das kommende Jahr aus? Unter der Internet-Rubrik „Informationen“ finden Interessenten Hinweise auf die aktuellen Veranstaltungen und die Wanderungen, die im Frühjahr wieder starten. Im Landkreis Rottweil werden wir am Europatag den Schwarzwaldrand-Pilgerweg am 9. Mai 2009 offiziell mit einem Festakt im Kloster Heiligenbronn einweihen. Außerdem wird ein gedruckter Pilgerführer erscheinen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden wir die Internetseite mit weiteren Informationen füllen. Wie viele Kilometer haben Sie selbst schon auf den verschiedenen Teilabschnitten und Zubringern des Jakobsweges zurückgelegt? Ich selbst bin kein „Kilometerfresser“, habe aber in unserer Region wie auch in Frankreich und Nordspanien so manche Etappe erwandert. Aufgrund meiner beruflichen Auslastung ist das natürlich auch eine Zeitfrage. Welcher berufstätige Mensch kann es sich schon leisten, „einfach mal weg“ zu sein? Um den Jakobsweg am Stück von hier aus zu Fuß zu gehen, müsste man sich für mindestens 2 Monate frei machen können. Ansonsten ist man darauf angewiesen, einzelne Etappen zu gehen. Die regionalen Jakobuswege hingegen kenne ich natürlich wie meine eigene Westentasche.
31
Wann begannen die Pilgerbewegung und der Jakobuskult in unserer Region? Gibt es dazu historische Zeugnisse? Im Raum Schwarzwald-Baar-Heuberg reichen die Zeugnisse zurück ins hohe Mittelalter. In Rottweil wurde im 12. Jahrhundert bei Grabungen das Fragment einer Jakobsmuschel gefunden, ein ganz eindeutiges Indiz für die Fernbeziehung zwischen Rottweil und Santiago de Compostela. Im Villinger Münster ist die berühmte „Pilgerkrönung“ aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Es gibt
ns -
atio ? anis ist g t r e o a n de r k . E s
ntrnehmens- onsnetzwersonders I n i istiset ein untemr munikatgiolich und bdeards und s a WIntranet - und Ko ht zugän den Stan fachung
nic n. aten Ein rein au f es D tlichkeit basier t t der Ve n Wisse n r e int en ien ne t h vo ie Öff in Intra ts und d ustausc d r ü e f A t . E n t er n de m I c h er gesi ken des fen und ni äu Tech beitsabl r A von
Der virtuelle Moderator für bessere Unternehmenskommunikation Der Aushang am „Schwarzen Brett“ – das war gestern. Intranet – das ist heute: Wie das Workflow-Instrument
32
innerbetriebliche Informationsflutwellen kanalisieren kann. Und wie es als Wissens-Pool für erfolgreiches Management sorgt.
Was ist unproduktiver für ein Unternehmen? Zu wenig internen Informationsaustausch zu praktizieren oder in den Strudel der täglichen Tsunami-Welle von frei flottierenden Informationsfetzen und Wissensfragmenten zu geraten? Beides ruft laut nach Abhilfe, und die existiert: Das Intranet. Ziel dieses Kommunikationsnetzwerkes ist es, die betriebsinternen Informationsströme zu systematisieren und das Auffinden von bereits im Unternehmen recherchiertem Wissen zu erleichtern. In Zeiten von Informationsüberflutung und rasant modifizierten Ausgangsbedingungen ist die Echtzeit-Informationsversorgung der Mitarbeiter ein zentrales Feature für eine effektive interne Kommunikation. Was noch vor wenigen Jahren das kostspielige Privileg großer Unternehmen war, hat sich heute dank Internet-Technologie auch bei kleineren und mittleren Betrieben seinen Platz erobert – mit überschaubarem Budget in der Anschaffung, individuell auf die User – sprich die Firma – angepasster Navigationsstruktur und einem CD-konformen Layout. Die Bedienung des Intranets ist einfach, denn ein Content Management System sorgt für eine intuitiv erfassbare und leicht bedienbare Eingabeoberfläche. Eine Arbeitsplattform, die auch Unternehmen mit räumlich weit voneinander getrennten Filialen oder Dépendancen mit messbarem Erfolg einsetzen. Manche Firmen nutzen das Intranet als virtuelles ‚Schwarzes Brett’ für die Mitteilung von Anweisungen, Abläufen oder Arbeitshilfen, andere für die Bereitstellung von Formularen, Dokumenten oder Checklisten. Dabei hat das Intranet ein enorm höheres Potenzial: Es schafft Qualität. Das pragmatische Portal fungiert heute gleichzeitig als WissensmanagementTool, das bereits von den Mitarbeitern recherchiertes Know-how im ganzen Unternehmen übersichtlich und strukturiert verfügbar macht. Die Folge: Die Arbeitsqualität der Mitarbeiter steigt und damit die Produkt- und Dienstleistungsqualität. Freiräume für kreatives Arbeiten und neue Ideen werden freigesetzt. Ein Wertschöpfungsprozess, der letztlich aus der Ressource Wissen geboren wird. Nicht nur die technische Umsetzung ist bei einer erfolgreichen Intranet-Realisierung von hoher Relevanz. Es gilt auch, die Mitarbeiter zur interaktiven Nutzung dieses Kommunikationsangebotes zu motivieren. Wenn jeder Beteiligte vom Wissen der anderen profitiert, kann sich das Intranet zu einem bedeutsamen Produktivitätswerkzeug im Unternehmen entwickeln – denn: Information ist der Rohstoff der Zukunft.
33
Grenzen verschwinden und Welten wachsen immer mehr zusammen: Das Intranet von morgen wird zu einer entscheidenden Schnittstelle zwischen Unternehmenskommunikation und Wissensaustausch, zwischen dem internen Mikrokosmos und dem externen Makrokosmos.
Interview mit Stefan Bee, Marketingleiter der Unternehmensgruppe Reisebüro Bühler Das Reisebüro Bühler in Schramberg hat gemeinsam mit MARKKOM ein neues Intranet installiert. Wir sprachen mit Projektleiter Stefan Bee über seine Erfahrungen.
Wie viele Zweigstellen des Reisebüros Bühler sind im Intranet miteinander vernetzt und wie viele Mitarbeiter haben Zugriff darauf? In unserer gesamten Unternehmensgruppe sind fast 40 Büros mit knapp 300 Mitarbeitern über das Intranet vernetzt. Welche Tools werden in Ihrem Unternehmen schwerpunktmäßig genutzt? Wir nutzen sämtliche Aspekte: Von der schnellen Weitergabe wichtiger interner Infos über die Hinterlegung von Formularen und Verfahrensanweisungen bis zur Kommunikation unseres Qualitätsmanagementsystems. In unserem Intranet ist z. B. das komplette Qualitätsmanagement-Handbuch hinterlegt. Darüber hinaus wird das Intranet von uns auch zum Wissensaustausch genutzt. Hierzu haben wir mehrere Knowledge-Pools hinterlegt: Als Ergänzung zu den Reisekatalogen pflegen wir beispielsweise ein eigenes Hotelbewertungssystem, das mit „Holiday-Check“ vergleichbar ist. Hier fließen die eigenen ReiseErfahrungen unserer Mitarbeiter mit ein. Wenn der Reisekatalog z. B. die „ruhige Lage“ hervorhebt, dann kann das Hotel in Wirklichkeit sehr weit abgelegen und nur über einen Waldweg zu erreichen sein. Mit unserem Zusatzwissen können wir somit unsere Kunden besser beraten. Ein weiterer wichtiger Knowledge-Pool heißt „Info-Reiseberichte“: Reiseveranstalter bieten sogenannte Seminarreisen an, an denen unsere Mitarbeiter teilnehmen können. Danach erstellen sie einen Info-Reisebericht, der in diesen Knowledge-Pool eingestellt und anderen Mitarbeitern damit verfügbar gemacht wird. Für unsere Azubis haben wir den Knowledge-Pool „Azubi-Bibliothek“ eingerichtet: Darin bündeln wir Reisebüro-Grundwissen, das sich aus verschiedenen Fachreferaten unserer Azubis zusammensetzt. Zum Einstellen von Background-Infos zu Reisebüro-Grundwissen und EDV-technischen Belangen greifen wir auf den KnowledgePool „Count- und EDV-Tipps“ zurück.
34
Haben sich daraus ablesbare Vorteile für die Kommunikation mit den Zweigstellen und daraus resultierend auch Arbeitsqualitätsverbesserungen ergeben? Ja, auf jeden Fall. Beispiel: Wir stellen auch Flyer zu bestimmten Angeboten ins Intranet. Wenn beispielsweise unser Büro in Offenburg einen Flyer zum Thema „Bahnreisen“ erstellt hat, wird er zur Nutzung durch alle anderen Reisebüro-Bühler-Büros ins Intranet gestellt. Nur die Adresse muss angepasst werden. Ein enormer Vorteil zur Verbesserung unserer Dienstleistungsqualität. Voraussetzung ist allerdings, dass die CI wirklich einheitlich ist.
Wichtig für die erfolgreiche Einführung eines Intranets ist u. a. eine intuitive Navigationsstruktur mit einer klaren, übersichtlichen und schnell erreichbaren Darstellung. Sehen Sie diese Bedingung als erfüllt? Die intuitive Navigationsstruktur ist bestens umgesetzt worden, da richten wir selbst ein großes Augenmerk darauf, dass das auch so bleibt. Wie lange war die Intranet-Einführungszeit? Nachdem wir das Intranet online gestellt hatten, haben wir uns eine Überbrückungsfrist von vier Wochen gewährt. Während dieser Zeit haben wir die bisherige Kommunikationsstruktur parallel weiter gepflegt. Nach den vier Wochen haben wir die bisherige Struktur abgestellt und das Intranet als alleinige Organisationsstruktur eingeführt. Wie hoch ist die Akzeptanz unter Ihren Mitarbeitern, das Intranet zu nutzen und kontinuierlich zu pflegen? Die Akzeptanz ist vollstens gegeben, was wir auch anhand der Zugriffsstatistiken auf die einzelnen Artikel ablesen können. Bei geschäftsrelevanten Infos kann dies entscheidend sein. Erfüllen die kundenspezifische Konzeption und Umsetzung der Intranet-Struktur und des Designs Ihrer Meinung nach die Anforderungen, die Sie zu Projektbeginn festgelegt haben?
Die Anforderungen an die kundenspezifische Konzeption wie auch an die Umsetzung des Grafik-Designs sind zu 100 % erfüllt worden. Auch sehen wir genügend Potenzial für den weiteren Ausbau unseres Intranets. Können Sie unter Ihren Mitarbeitern zum jetzigen Zeitpunkt eine Verbesserung der Corporate Identity – also der Identifikation mit Ihrem Unternehmen – ablesen? Ja, auf jeden Fall. Unsere Mitarbeiter arbeiten aktiv mit dem Intranet und bitten uns bei bestimmten Themen auch um weiteren Input. Insofern können wir schon jetzt eine Verbesserung der Corporate Identity ablesen. Gibt es nach Ihrer Ansicht Schwachstellen oder Nachteile, und wenn ja, welche sind das und wo sehen Sie Optimierungspotenzial? Schwachstellen sehe ich im Grunde nur in der technischen Performance des Systems. Je mehr Inhalte eingestellt werden, umso langsamer wird das System.
35
Sehen Sie die Investitionskosten als moderat bzw. angemessen an und entsprechen sie dem erwarteten Kosten-Nutzen-Faktor? Diesen Punkt kann ich eindeutig bejahen.
36
37
Die Outlet-Boutique Fündig wird, wer findig ist: Wie sich ein neues Geschäftsmodell mit Raffinesse eine weitgehend unbesetzte Nische in der heiß umkämpften Modebranche erobert. Germany’s next Top StartUp-Unternehmen – so könnte man wohl das neue Einzelhandelskonzept „högermann & kox“ betiteln: Outlet-Boutiquen mit ausgesuchter Markenkleidung für Damen zu verblüffend erschwinglichen Preisen. Das Strickmuster des agilen Jungunternehmer-Duos Simone Beitz und Niklas Staudacher ist so ausgefallen wie geradlinig: Mit feinem Spürsinn stöbert Simone Beitz persönlich bei den Lieferanten nach extravaganten Einzelstücken und stylishen Outfits der Saison. Den Preisvorteil geben die Jungunternehmer direkt an ihre Kunden weiter. Die ersten drei Outlet-Boutiquen wurden nun in Spaichingen, Tuttlingen und Donaueschingen eröffnet. Will man Unikate aus den Kollektionen bekannter Labels ergattern, braucht es eine gute Portion Jagdinstinkt - und gute Branchenkenntnisse. Die können beide vorweisen: In der Mode-Metropole Düsseldorf haben sich beide wertvolles Insider-Know-how angeeignet. Niklas Staudacher hatte beim Modekonzern Peek & Cloppenburg eine Führungsposition inne. Partnerin Simone Beitz war zuvor seit Jahren für namhafte Modeunternehmen im Einkauf aktiv.
38
Beim Aufbau und der Markteinführung von „högermann & kox“ setzten die BoutiqueInhaber auf die Beratung und die Marken-Kommunikation von MARKKOM. Gemeinsam wurde die Kommunikations-Strategie in mehreren Steps geplant. MARKKOM kreierte das Logo und ein Key-Visual. Es folgten Foto-Shootings, POS-Maßnahmen und die Konzeption von Foldern, CityCards und des Internetauftritts. Das unkonventionelle Konzept scheint aufzugehen. Wer durch die Outlet-Boutiquen schlendert, kann sich ganz dem Jagdfieber und dem Kaufrausch hingeben.
ger
ma
nn-
kox
.de
39
hoe
40
Logos by MARKKOM
Zeixs – die Zusammenarbeit von Feierabend Unique Books mit der Designagentur 12ender – wurde 2006 gegründet, um ein internationales Portal für Designer zu schaffen. Besonderen Bekanntheitsgrad haben speziell die kleinen quadratischen Bücher erreicht, welche verschiedenen Themen aus dem Designbereich gewidmet sind. Die Bücher werden international vertrieben und sind schon in der Erstauflage 2006 zu Bestsellern mutiert.
41
MARKKOM hat sich erfolgreich für das Projekt qualifiziert und ist mit Arbeiten in den Büchern Logodesign, Graphic Design sowie Letterheads&Businesscards vertreten.
Impressum Herausgeber MARKKOM GmbH Neckartal 172 78628 Rottweil Fon +49 741 348 548 0 Fax +49 741 348 548 20 info@markkom.de www.markkom.de Fotos: Nico Pudimat, Jens Hagen, Atelier Hugel, Schneider/ deGroot, Ortenau Klinikum Verantwortlich f端r den redaktionellen Inhalt: Alexander Teufel, Marco Teufel
42
Ausgabe 2009
43
MARKKOM GmbH Neckartal 172
Fon +49 741 348 5 48 0
info@markkom.de
78628 Rottweil
Fax +49 741 348 5 48 20
www.markkom.de