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Foto: Alain Kaiser
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Papageno, Sarastro und die Königin der Nacht… Mozarts Klassiker „Die Zauberflöte“ an der Oper Köln Die Oper Köln widmet sich in der Adventszeit einem wahren OpernKlassiker: Ab 6. Dezember kann man Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ in einer Inszenierung der französischen Regisseurin Mariame Clément auf der Opernbühne erleben. Derb-komisches Volkstheater, pathetische Lyrik, empfindsamer Liebesdiskurs: „Die Zauberflöte“ vereint Gegensätze, wie vielleicht kein zweites Werk der Musiktheatergeschichte. Ein schillerndes Figurenarsenal schlägt sich durch die Reiche von Sonne und nächtlicher Welt und meistert Abenteuer zwischen Liebe, Rache und Geheimbruderschaft.
Trotz der vielen einzelnen Komponenten geht vom Werk, als Ganzes betrachtet, ein Zauber aus, der Zuschauergeneration um Zuschauergeneration in den Bann schlägt. Nicht umsonst führt „Die Zauberflöte“ die weltweiten Aufführungsstatistiken an: Mozart und sein Librettist Schikaneder haben ein zeitloses Märchen geschaffen, das von der Suche des Menschen nach dem Wahren und Guten erzählt. In den Instrumenten der Zauberflöte und des Glockenspiels versinnbildlicht sich die Macht der Musik, mit der sich die Welt verändern lässt: Mariame Clément hat mit Bühnen- und Kostümbild-
nerin Julia Hansen eine Erzählform gefunden, die sowohl den humorvollen Aspekten Ausdruck verleiht als auch eine zeitkritische Interpretation präsentiert. Am Pult des Gürzenich-Orchesters steht Maestro Will Humburg, der bereits für zahlreiche erfolgreiche Produktionen der Oper Köln musikalisch verantwortlich zeichnete, zuletzt für Verdis „Otello“. Die Rollen sind auch bei der „Zauberflöte“ hochkarätig besetzt, u.a. mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Ensemble der Oper Köln. Claudia Rohrbach und Anna Palimina interpretieren die Partie der Pamina, Mirko Roschkowski und Jeongki
„Mich interessiert es vor allem, eine Geschichte zu erzählen“
Cho singen den Tamino. Als Papageno und Papagena stehen sich Thomas Tatzl und Aoife Miskelly bzw. Wolfgang Schwaiger und Dongmin Lee gegenüber. Der Bassbariton Samuel Youn, der in diesem Jahr den Kölner Opernpreis erhielt und mit seinem Debüt als Jago in „Otello“ Publikum und Presse begeisterte, ist – im Wechsel mit Oliver Zwarg – in der Partie des Sprechers zu erleben. Als Königin der Nacht werden alternierend die Sopranistinnen Anna Siminska, Jennifer O’Loughlin und Hulkar Sabirova ein Feuerwerk der Koloraturen zünden. 6.–26.12.2014, Köln/Oper am Dom (Goldgasse 1, 50668 Köln)
Im Interview mit Mariame Clément, Regisseurin
Fotos: Paul Leclaire
gen zu spielen, um einen Dialog mit dem Zuschauer zu etablieren.
KölnTicket: Die Faszination für Mozart und seine Stücke ist auch über 200 Jahre nach seinem Tod ungebrochen – welche Beziehung haben Sie persönlich zu Mozart? Mariame Clément: Ich habe Mozart immer besonders geliebt, aber erst als ich meine erste Mozart-Oper inszenierte („Die Entführung aus dem Serail“) wurde mir klar, wie einmalig die Übereinstimmung von Text und Musik bei ihm ist. Kaum ein anderer Komponist kann mit solch leichter Eleganz so uner-
wartet tief in die menschliche Seele greifen – bei jeder Probe entdeckt man neue Feinheiten. Bei Mozart kann man als Regisseur nicht „mogeln“ oder die Szenen mit oberflächlichen Regieeinfällen „füllen“. Er verlangt eine extreme Ehrlichkeit. KT: „Die Zauberflöte“ ist ein echter Publikumsliebling. Macht es Angst, wenn das Publikum mit festen Erwartungen ins Theater kommt? MC: Natürlich macht das Angst!
Manchmal hat man das Gefühl, man kann mit solchen Stücken nur scheitern, weil die Erwartungen so groß sind – und dabei so verschieden, denn jeder hat „seine“ „Zauberflöte“ im Kopf. Unbekannte Stücke sind insofern einfacher, als das Publikum quasi gezwungen ist, genau hinzugucken, was ihm erzählt wird. Bei berühmten Stücken steht zwischen Zuschauer und Bühne eine Mauer von Projektionen und Erwartungen. Dafür hat man die Möglichkeit, mit diesen Erwartun-
KT: Wie würden Sie Ihren Regiestil beschreiben? MC: Mich interessiert es vor allem, eine Geschichte zu erzählen – und das auf so vielen Ebenen wie möglich. Diese „Zauberflöte“ soll für Kinder unterhaltsam sein, für Opernlaien die Geschichte klar erzählen, und Opernkenner mit Details überraschen und ihnen vielleicht neue Perspektiven oder Interpretationsmöglichkeiten geben. Alles, was ich von meinem Zuschauer verlange, ist, dass er entspannt hinguckt und sich mitnehmen lässt. KT: Vielen Dank für das Gespräch.