JUBILÄUMSBEILAGE Samstag, 8. Oktober 2016
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Liebe Leserinnen und Leser! Ein Editorial des Verlegers und Herausgebers der Oberhessischen Presse
S
chon 150 Jahre ist es her, seit am 1. Mai 1866 die Marburger Bürger zum ersten Mal eine mehrmals in der Woche erscheinende Zeitung in der Hand hielten: den „Oberhessischen Anzeiger“, aus dem sich im Laufe der Jahre in direkter Linie mit unterschiedlicher Titelung die „Oberhessische Presse“ entwickeln sollte – der „Oberheß“, wie die Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf ihre vertraute Heimatzeitung seit jeher auch anhänglich und liebevoll nennen. Aus diesem Anlass haben wir neben vielen anderen Angeboten und Aktionen seit dem 2. Mai bis heute in jeder Ausgabe eine „Jubiläumsseite“ gestaltet, die dem Kontakt zu unseren Leserinnen und Lesern gewidmet ist, so zum Beispiel mit Fotos ihrer Lieblingsplätze und mit Geschichten von Menschen aus dem Landkreis, die selten oder nie in der Zeitung erscheinen. Außerdem stellten wir Ihnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich vor und gaben stets einen kurzen geschichtlichen Rückblick. Heute halten Sie nun unsere große Jubiläumsbeilage in den Händen, die den Abschluss unserer Jubiläumsaktion einläutet. Mit ihr laden wir Sie herzlich ein, unser Medienhaus und seine Aktivitäten noch näher kennenzulernen. Wir erzählen Ihnen von der Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Arbeitsplätzen, sodass Sie einen kleinen Einblick nehmen, wie viel sorgfältige Arbeit und Engagement vieler Abteilungen es bedarf, um Tag für Tag die vielseitige und aktuelle Zeitung herzustellen, die Sie morgens wie selbstverständlich aus dem Briefkasten holen oder zu jeder Zeit auf Ihren digitalen Geräten abrufen können. Seit heute vor 150 Jahren – am 8. Oktober 1866 – Preußen das Kurfürstentum Hessen staatlich übernommen hatte, hat unsere Zeitung den Aufschwung Marburgs vom verschlafenen „Universitätsdorf“ mit rund 8 000 Einwohnern und 256 Studenten zum Oberzentrum mit 74 000 Einwohnern und 26 000 Studenten Jahr für Jahr in rund 45 000 Ausgaben gewissenhaft begleitet – ein
Dr. Wolfram Hitzeroth ist Verleger und Herausgeber der Oberhessischen Presse. wertvolles „Gedächtnis“ unserer Region. Nach einem Überblick über die Unternehmensgeschichte (Seiten 33 und 34) laden wir Sie ein zu einer Zeitreise mit historischen Titelseiten, die den Wandel der Zeit in den 150 vergangenen Jahren deutlich versinnbildlicht, und was sich in diesen Jahren in der Region getan hat bis zum heutigen Tag skizzieren wir auf den darauffolgenden Seiten, sei es in den verschiedenen Gebieten des Kreises, in der Stadt Marburg und ihrer Universität, besonders auch in der Wirtschaft, der Kulturszene und den Bereichen des Sports in der Region. Ein bunter kommentierter Bilderbogen, der auch deutlich macht, wie vielfältig die Beziehungen sind, die eine Heimatzeitung wie die OP mit allen gesellschaftlichen Bereichen hat. Als ein modernes Medienhaus ist die OP schon seit Jahren auch im digitalen Bereich aktiv, sei es Online, mit Apps und ePaper und mit den verschiedenen Möglichkeiten der „Social Media“. Davon erzählen wir auf den Seiten 65
bis 70 und zeigen auf der Panorama-Seite 72/73, wie sich dies alles in 24 Stunden in die anderen redaktionellen Aktivitäten unseres Medienhauses einfügt. Als besonders lokal orientierte Heimatzeitung veranstaltet die OP seit jeher zu den verschiedensten Anlässen Aktionen und produziert lebensnahe Serien in engem Kontakt mit Leserinnen und Lesern, was uns regelmäßig Journalistenpreise einbringt und damit zu unserem guten Ruf in der Medienbranche beiträgt. Davon erzählen wir Ihnen im letzten Teil dieser Beilage, zusammen mit vielen anderen Themen rund um die Zeitung. Zum Schluss werfen wir einen Blick in die sich wandelnde Medienwelt und geben gute Gründe dafür, die Zeitung auch in der Zukunft als einen unverzichtbaren Teil der Medienlandschaft zu sehen. Schon seit den ersten Ausgaben waren private und geschäftliche Anzeigen feste Bestandteile der Zeitung und gern gelesener Lesestoff. Auf unseren Jubiläumsseiten in der OP haben wir historische Anzeigen heutiger Firmen mit ihren aktuellen Anzeigen verglichen. Auch in der heutigen Jubiläumsbeilage ist eine große Anzahl von Anzeigen vertreten – eine beeindruckende Leistungsschau der heimischen Wirtschaft! Wir danken allen diesen inserierenden Firmen, Institutionen und Verlagen herzlich für ihre Bereitschaft, dabei mitzuwirken und für die damit gezeigte Verbundenheit mit den Produkten unseres Hauses. Zusammen mit allen anderen Beiträgen runden sie das Bild ab von der OP als des Tag für Tag pulsierenden Herzens unserer Region. Meine Frau und ich wünschen Ihnen eine anregende Lektüre der folgenden Seiten und grüßen Sie herzlich! Ihr
Dr. Wolfram Hitzeroth Verleger und Herausgeber
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
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Volker Bouffier
Bundeskanzlerin
Hessischer Ministerpr채sident
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Oberhessische Presse
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Herzlichen
Ferrero Deutschland und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Stadtallendorf und Frankfurt gratulieren der Oberhessischen Presse zum 150-jährigen Bestehen Für die Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die OP in dieser Zeit zu einem vertrauten Wegbegleiter geworden: mit anspruchsvollem Journalismus, sensiblem Gespür für spannende Reportagen und mit konsequentem Blick auf die News aus der Re-
gion. Reich an Tradition, mit großer Verantwortung und Beständigkeit für Leserschaft und Mitarbeiter gestaltet der Hitzeroth-Verlag eine lebendig ausgewogene Berichterstattung. Vielen Dank für dieses Engagement.
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In Stadtallendorf begann 1956 die Erfolgsgeschichte von Ferrero in Deutschland. Die erste Produktionsstätte außerhalb Italiens markiert einen wichtigen Aufbruch in der Geschichte des Familienunternehmens. Nach Cremealba – heute als Nutella weltbekannt – wurde 1957 mit Mon Chéri das zweite Produkt in Stadtallendorf produziert und ausgeliefert. Mon Chéri verhalf Ferrero zum Durchbruch auf dem deutschen Süßwarenmarkt.
Tradition, Beständigkeit und geteilte Werte – das verbindet uns bei Ferrero. Auf diesem Fundament gründet sich unser kontinuierliches Wachstum. So haben wir in Deutschland Märkte und Qualitätsstandards geschaffen und unsere Produkte zu Marken entwickelt, die die Menschen lieben. In Stadtallendorf hat dieser Weg angefangen. Kontinuierlich investieren wir in den für uns so wichtigen Produktionsstandort, sind für die Menschen in der Region ein verlässlicher Arbeitgeber und Partner. Carlo Vassallo Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung
Mehr als 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 47 Nationen sind in Stadtallendorf tätig, viele von ihnen seit Jahrzehnten. Für die Zeit nach dem aktiven Engagement hat Maria Franca Ferrero die Opera Sociale gegründet.
Der Produktionsstandort Stadtallendorf ist von Anfang an schnell und kontinuierlich gewachsen. Heute zählt das Werk zu den größten und modernsten Produktionsstandorten im Ferrero-Verbund. Hier entstehen täglich die Produkte für den kleinen Genuss im Alltag.
Unsere Mitarbeiter sind es, die jeden Tag aufs Neue den Grundstein für unseren beständigen Erfolg legen. Von Beginn an haben sie unser Werk immer weiter entwickelt und zu beeindruckender Leistungsstärke geführt. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir heute auf vorbildliche Qualitätsstandards und viele technische Innovationen Fabrizio Carbone vertrauen können. Leiter Produktionsbetrieb Stadtallendorf und Mitglied der Geschäftsführung
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Aus dem Inhalt: Das steckt drin in der Jubiläumsausgabe LIEBE LESERIN, LIEBER LESER von Christoph Linne
Viel Handwerk, Herz und Verstand Von der ersten Seite an trägt diese Jubiläumsausgabe eine buchstäblich eigene Handschrift. Genauer: viele Handschriften. Meinungsträger mit Rang und Namen haben sehr persönliche Grüße im Gästebuch hinterlassen. Dieses Sinnbild ist ein Fingerzeig, dass auch unser Schaffen in erster Linie und seit jeher geprägt ist von viel handwerklicher Arbeit mit Herz und Verstand, von Kreativität und Gespür, von tiefer Kenntnis und tradiertem Können. Das vielfältige Wissen, exzellente Kontakte und die Erfahrung, komplexe Sachverhalte selbst unter Zeitdruck richtig und verständlich auf den Punkt zu bringen, sind Schätze einer Redaktion. Diese bilden die Basis, um für Sie glaubwürdig als Gedächtnis und Stimme einer Region wirken und wirksam werden zu können. So individuell die Handschriften eingangs sind, so verschieden sind auch die Blickwinkel und Erwartungen, die Sie an uns richten. Klar: Dabei können und wollen wir es nicht allen recht machen. Und auch dies macht den Reiz unseres Handwerks aus: Die Ergebnisse beurteilt jeder Leser aus seiner Sicht. Lernen Sie uns auf den folgenden Seiten etwas besser kennen. Viel Vergnügen mit dieser besonderen Beilage!
Editorial des Verlegers und Seite 2 Herausgebers. Unser Gästebuch mit sehr persönlichen Grußworten und Widmungen. Seiten 3 – 15 Das Unternehmen stellt sich vor: Der Verlag im Süden der Seite 17 Stadt Marburg. Die Tochterunternehmen und Abteilungen im Porträt: Die Agentur mr//media und die Zustellgesellschaften Marburg und Ostkreis. Seite 18 Die Geschäftsführung und Seite 20 der Betriebsrat. Die Druckerei und die Haustechnik.
Der Lesermarkt mit Logistik Seite 22 und Abo-Service. Der Verkauf und die Disposition.
Seite 23
Digitale Vorstufe.
Seite 24
Die Redaktion und der Redaktions-Service. Seite 25 Die IT und die Buchhaltung. Seite 26 Der Kundenservice und die Geschäftsstelle im Schlossberg-Center. Seite 27
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre im Südkreis. Seite 57
Die UnternehmensgeschichSeite 34 te des Verlages.
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre im Hinterland. Seite 58
„Einer von hier – spezial“: Bekannte und berühmte Persönlichkeiten von heute. Seiten 36 und 37 Eine Ahnengalerie: Die berühmtesten Köpfe der Stadt und der Region. Seiten 38 und 39 Auf Zeitreise: Titelseiten im Wandel der Jahre erinnern an historische Ereignisse in der Region, in Deutschland und der Welt. Seiten 41 bis 44 Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre an der PhilippsUniversität Marburg. Seite 45 150 Jahre bis heute in der Universitätsstadt Marburg. Seiten 46 und 47 150 Jahre in der Wirtschaft Seite 49 der Region. Aus Marburg in die Welt: Die Marktführer in der Region. Seite 50 Zahlen und Fakten zur Wirtschaft in der Region. Seite 53
Das Lesermarketing und das Online-Service-Center. Seite 28
Wir feiern in Serie – Was die Redaktion zum Jubiläum auf 150 Sonderseiten in der OP Seite 54 bietet.
Unsere Partner und Agenturen im Landkreis. Seiten 29 und 30
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre im Nordkreis. Seite 55
Ausbildungsberufe bei der OP und den Tochterfirmen. Seite 31
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre im Ostkreis. Seite 56
Marburg Landkreis Marburg-
Seite 21
Wagemutige Menschen legen die Grundlagen für Seite 33 die OP von heute.
Biedenkopf
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre Sport vor Ort. Seite 59 Spitzensport in der Region Seite 60 heute.
Was sie nie (wieder) und am liebsten lesen wollen: Pressesprecher machen Schlagzeilen. Seiten 74 und 75 Der Blick von Außen: So sehen Branchenexperten Seiten 76 und 77 die OP. Die Schwarze Kunst, ihre Sitten und Bräuche: Schriftsetzer erinnern sich. Seite 79
Breiten- und Amateursport Seite 61 heute.
Feiner Strich und kluger Geist: Die Karikaturisten Nel und Tomicek sind die spitzen Seite 81 Federn der OP.
Geschichte(n) im Zeitraffer: 150 Jahre Kunst und Kultur Seite 62 in der Region.
Der individuelle Mix macht‘s: Das Zusammenspiel mit der Seite 83 dpa und dem RND.
Die Kulturszene und Bühnen Seiten 63 und 64 heute.
Die Vorteile für treue Leser: ABOplus, Gewinnspiele und weitere Mehrwerte. Seite 84
Mehr als Print: Was die OP im Web, per App und mit dem ePaper zu bieten hat. Seite 65 Fun Facts: Das stecken wir rein, um eine gedruckte Ausgabe der OP zu Seite 67 produzieren. Unsere Wochenblätter: Das „extra“ am Mittwoch und Seite 68 „Mein Samstag“. Sortiment mit Herz für die Heimat: OP bietet zum Jubiläum viele neue Artikel mit Seite 68 lokalem Bezug an. Die Facetten der sozialen Netzwerke: Die OP auf Facebook, Twitter, YouTube, Seiten 69 und 70 Instagram. 24 Stunden im Medienhaus: Eine Infografik illustriert, in wie vielen Schritten eine Ausgabe der OP entsteht. Seiten 72 und 73
Aktionen für Generationen: Seite 85 Die OP vor Ort.
Ausgezeichnet: Freude über Seite 86 Preise in Serie. Die Heimat im Herzen: Exklusives Poster mit den Wahrzeichen des Kreises. Seite 89 Zusteller sind bei Wind und Seite 90 Wetter unterwegs. Unvergessen: Mitarbeiter der OP schildern besondere Seiten 91 und 92 Momente. Traditionell aktuell und gern unter Leuten: Das dürfen die Leserinnen und Leser der OP in Zukunft von ihrer Heimatzeitung erwarten. Seite 93 Die Zukunft der Medien, die Medien der Zukunft: Ein Zeitungsforscher blickt auf die Chancen für die gedruckte Ausgabe und ihre Seite 95 digitalen Ableger.
IMPRESSUM 150 Jahre Oberhessische Presse Eine Verlagsbeilage der unabhängigen und überparteilichen Tageszeitung für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Kostenlos verteilt an alle erreichbaren Haushalte. Einmaliger Sonderdruck: 130 000 Exemplare Druck und Verlag HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG Franz-Tuczek-Weg 1 35039 Marburg HR Marburg A 2208 Verleger und Herausgeber Dr. Wolfram Hitzeroth Geschäftsführer Dr. Wolfram Hitzeroth, Ileri Meier (Marburg) Chefredakteure Dr. Wolfram Hitzeroth, Christoph Linne
Redaktion Christoph Linne (auch V.i.S.d.P.), Anna Ntemiris, Philipp Lauer, Carsten Beckmann, Uwe Badouin, Manfred Hitzeroth, Katharina Kaufmann-Hirsch, Dennis Siepmann, Bodo Ganswindt, Holger Schmidt, Stefan Weisbrod, Ruth Korte, Peter Gassner, Nadine Weigel, Lisa-Martina Klein, Marcus Richter, Michael Acker, Eva Seyer, Katharina Stenner Grafik Nikola Ohlen, Sven Geske, Joachim Jung, Julia Brinkmann Fotos Nadine Weigel, Tobias Hirsch, Thorsten Richter, Philipp Lauer, Ingmar Hirt, Thomas Breme, Archiv, Privat Anzeigen Roger Schneider Lesermarkt Franziska Wagner
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Oberhessische Presse I Samstag, 8. Oktober 2016
Verlag, Redaktion und Tochterfirmen bilden den eigenen Nachwuchs aus
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Mehr über die Ausbildungsberufe bei OP und Co. auf Seite 31
Das Medienhaus im Süden der Stadt Die Oberhessische Presse entsteht als Gesamtprodukt hauptsächlich im Süden der Universitätsstadt Marburg. Das Hauptgebäude (Foto) befindet sich im Franz-Tuczek-Weg, das Druckhaus unweit davon in der Frauenbergstraße. Im Verlagsgebäude des Unternehmens HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG sind Geschäftsleitung, Redaktion, Anzeigenabteilung, Digitale Vorstufe, Rechnungswesen, EDV und die
Abteilung Lesermarkt untergebracht. Leserinnen und Leser erreichen die Geschäftsstelle über den Haupteingang in der Gebäudemitte, direkt davor befinden sich die Kundenparkplätze. Im rechten Teil des Komplexes liegen die Geschäftsräume der OP-Agentur mr//media sowie der ZVG Ostkreis. Auf den folgenden Seiten stellen wir n Ihnen die Abteilungen, Tochterunternehmen sowie Dienstleister der OP vor.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Kreative, digitale Lösungen mr//media ist eine Fullservice-Agentur, die maßgeschneiderte Konzepte bietet
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ie Idee, eine eigene Full-Service-Agentur zu gründen, hatte die HITZEROTH-Geschäftsleitung schon vor etlichen Jahren. In die Tat umgesetzt wurde sie dann im Jahr 2011: Die heutige Firma mr//media entstand als 100-prozentige Tochter des Verlags. Bei mr//media arbeiten Mediengestalter, Redakteure, Mediengestalter für Bild und Ton, Webdesigner und Marketingexperten Hand in Hand, um für Kunden in der Region MarburgBiedenkopf das Beste zu erreichen. Vom Flyer bis zum kompletten Magazin, vom Internet-Auftritt bis zum Werbefilm, von der Anzeige bis zur Crossmedia-Kampagne, von der Marktforschung bis zum Firmenevent – oder alles zusammen: Das mr//mediaTeam bietet kompetente Ansprechpartner für die Wünsche der Werbekunden. Im Kreativpool arbeiten Joachim Jung, Lea Pitzer, Lukas Janssen (Mediengestalter Digital und Print), Ricarda Rausch, Sebastian Hahn (Auszubildende Mediengestalter Digital und Print), Ingmar Hirt (Mediengestalter Bild und Ton), Thomas Breme (Videojournalist) sowie Matthias Jung und Yannik Hofmann als Webdesigner und Webentwickler. Geschäftsführerin ist Ileri Meier, ihr zur Seite steht Elena Imkamp. In der PR-Redaktion arbeitet ein vierköpfiges Team an den wöchentlich erscheinenden Anzeigenzeitungen Mein Hinterland extra, Mein Anzeiger extra, Mein Marburg extra und Mein Samstag. Außerdem entstehen dort sämtliche Sonderseiten
und lokale Verlagssonderveröffentlichungen der Oberhessischen Presse sowie das Wochenende-Magazin der OP. Im Team arbeiten Michael Acker, Eva Seyer, Katharina Stenner und Carolin Acker. „Jeder möchte mit seinem Unternehmen einen guten Eindruck hinterlassen, im Gedächtnis bleiben, die Menschen ansprechen und sich von der Masse abheben. Um das zu erreichen, gibt es keine 08/15-Lösungen, denn gute Werbung muss so individuell sein, wie das Unternehmen, das dahin-
ter steht,“ erklärt Ileri Meier. Für dieses Vorhaben gibt die Marburger Fullservice-Agentur mr// media alles – in Print, im Netz, in Wort, in Bild. Die 100-prozentige HITZEROTH-Tochter bietet als kreative, konzeptionell ausgerichtete Agentur maßgeschneiderte Lösungen für ganzheitliche Markenkommunikation und realisiert diese – offline wie auch online aber immer auf dem modernsten Stand des Marketings. „Unser Grafik-Team gibt Ihren Vorstellungen ein Bild. Sie konzeptionieren, entwerfen und gestalten Printprodukte,
die Ihren Kunden im Gedächtnis bleiben. Die Web-Entwickler setzen Ihren Online-Auftritt mit modernsten Techniken um, und führen Sie so sicher durch den Daten-Dschungel. Nicht nur virtuell, sondern immer persönlich. Ob Imagefilm, Porträtfoto oder Online-Video, unser Foto/ Videoteam setzt Sie und Ihr Unternehmen ins richtige Licht. Und die mr//media-Satzakrobaten fassen Ihr Anliegen in Worte. Mit professionellen Texten aus unserer PR-Redaktion finden Sie immer Gehör,“ so Geschäftsfüherin Ileri Meier.
Samuel Kranhold (von links), Roger Schneider, Dieter Stippich und Ileri Meier.
Zwei Agenturen stellen die OP zu ZVG Marburg und ZVG Ostkreis
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ie beiden Zeitungsvertriebsgesellschaften des HITZEROTH-Verlags wurden 2003 gegründet. Sie stellen die OP zu, außerdem die Anzeigenblätter – einmal wöchentlich auch die Gießener Zeitung im Gießener Raum. Anfang des Jahres haben der HITZEROTH-Verlag und die ZVG Marburg ihre strategische Partnerschaft ausgebaut, berichten Roger Schneider, Geschäftsführer der ZVG Ostkreis und Samuel Kranhold, geschäftsführender Gesellschafter der ZVG Marburg. Die Zustellung wurde zukunftsweisend restrukturiert, ein wesentlicher Teil der Marburger Zusteller von der ZVG Marburg in die ZVG Ostkreis überführt. „Ziel der Zentralisierung in einer Zustellgesellschaft war die Vereinheitlichung von Zustellstrukturen, um neue Wertschöpfungspotenziale zu
Das Team von mr//media um Geschäftsführerin Ileri Meier.
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erschließen“, sagt Ileri Meier, Geschäftsführerin der ZVG Ostkreis. „Das Portfolio aus Zeitungszustellung, Diensten wie Lettershop, Postdiensten und individuellen Zustellservices für Unternehmen im Kreis soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.“ Neben der Vertriebslogistik erfüllt die ZVG Marburg weitere Dienstleistungen für den Verlag, etwa Spedition und Promotion. Wer außerhalb der Öffnungszeiten des hausinternen Kundendienstes beim Telefonservice der OP anruft, spricht mit Mitarbeitern im ZVG-Callcenter. Bis vor kurzem noch wurde der Telefonservice von Hannover aus angeboten. „Damit halten wir die Wertschöpfungskette im Landkreis“, erklärt Kranhold. Aus der Idee heraus, die Transporter auch tagsüber nutzen zu können, wuchs 2014 die Autovermietung „mietmich“.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Betriebsrat unterstützt Sieben OP-Mitarbeiter vertreten Interessen der Belegschaft
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s gibt Arbeitnehmer, die können Probleme am Arbeitsplatz direkt mit dem Vorgesetzten klären. Wer sich aber nicht traut oder nicht weiter weiß, kann mit seinem Anliegen den Betriebsrat kontaktieren. „Wir haben eigentlich immer eine Lösung gefunden“, sagt Silke Pfeifer-Sternke, Vorsitzende des Betriebsrats. Gemeinsam mit sechs Kollegen vertritt sie die Interessen der OP-Arbeitnehmer gegenüber der Geschäftsführung. „Und das funktioniert besser, wenn man einen guten Dialog pflegt.“ In bestimmten Fällen
hat der Betriebsrat zwar auch die Möglichkeit zu klagen, aber einfacher sei es für beide Seiten, einen tragbaren Kompromiss zu finden. Neben dem üblichen „Tagesgeschäft“ werden der Geschäftsleitung Vorschläge unterbreitet, um Veränderungen anzustoßen. Manchmal müssen aber auch unbequeme Aufgaben bewältigt werden. „Eine große Herausforderung waren für uns, infolge der Umstrukturierung in der Druckerei, die geplanten Kündigungen. Wir konnten aber mit der Geschäftsleitung einen freiwilligen Sozialplan aushan-
deln, um die wirtschaftlichen Nachteile für die Betroffenen abzumildern“, sagt die Betriebsratsvorsitzende. Seitdem die OP nicht mehr dem Madsack-Konzern angehört, werden die Entscheidungen wieder komplett in Marburg getroffen. Das gibt dem Betriebsrat die Möglichkeit, die Interessen der Belegschaft direkt im Dialog mit der Geschäftsführung in Marburg zu vertreten, sagt Pfeifer-Sternke. „Manche würden es gar nicht merken, wenn es den Betriebsrat nicht gäbe. Aber wenn jemand Unterstützung braucht, sind wir da.“
Die Geschäftsführung des HITZEROTH-Verlags: Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Wolfram Hitzeroth und Geschäftsführerin Ileri Meier.
Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit Ileri Meier hat immer ein offenes Ohr für ihre Kollegen
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ür Ileri Meier, die Geschäftsführerin der Oberhessischen Presse, ist kein Tag wie der andere – außer in einem Punkt: ihr Terminkalender ist stets gut gefüllt. „Täglich gibt es neue Herausforderungen. Unser Ziel ist es, das Bedürfnis der Menschen nach Nachrichten, Geschichten und Information aus erster Hand zu liefern“, erklärt Meier. „Wir wollen ihnen das berichten, was in ihrem unmittelbaren Umfeld geschieht und für ihr Leben wichtig ist.“ Dabei gilt es, viele Weichen zu stellen und wichtige Entschei-
dungen zu treffen. „Zusätzlich zum Print bauen wir unser digitales Angebot beständig aus und entwickeln uns dazu vom Zeitungsverlag zum Medienhaus.“ Außerdem gilt es, eine neue Generation an Zeitungslesern für die lokalen Nachrichten zu begeistern. „Wir wollen die jungen Leser in ihrem Alltag abholen.“ Meier ist nicht nur Geschäftsführerin der OP, sondern auch ihrer Tochterfirmen: der FullService-Agentur mr//media, der ZVG Ostkreis und der GZ Medien (Gießener Zeitung), an denen der HITZEROTH-Verlag 50 Prozent Anteile hält. „Dabei
Der Betriebsrat der OP setzt sich aus Kollegen aus verschiedenen Abteilungen zusammen: Marion Schmude (von links), Michael Agricola, Götz Schaub, Michael Rinde, Nachrücker Manfred Schmidt, Silke Pfeifer-Sternke und Petra Protze. Festes Mitglied Rainer Beimborn fehlt auf dem Foto.
Wir wünschen der Oberhessischen Presse zum Jubiläum alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Marburg Landkre
behalte ich die Interessen der einzelnen Unternehmen und die Stärke ihrer Mitarbeiter immer im Blick. Schließlich habe ich auch eine große Verantwortung für alle im Medienhaus“, sagt Meier. Regelmäßig steht die Geschäftsführerin neben den gewohnten Aufgaben auch vor unvorhergesehenen Herausforderungen. „Aber egal, wie vollgepackt der Tag auch ist, kann jeder Kollege jederzeit auf mich zukommen. Ich nehme mir die dann Zeit und habe immer ein offenes Ohr für meine Kollegen.“
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Oberhessische Presse
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Haustechnik sorgt für gutes Klima bei der Arbeit Gerhard Happel kennt Gebäude des Verlags in- und auswendig
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on der Neonröhre bis zu den Klimaanlagen für die Technikräume der OP: Gerhard Happel, Leiter der Haustechnik, kümmert sich um die gebäudetechnischen Anlagen sowie die Instandhaltung der Gebäude des HITZEROTHVerlags. Dazu zählen das Verlagshaus im Franz-Tuczek-Weg, die Druckerei in der nahegelegenen Frauenbergstraße, die Geschäftsstelle im Schlossbergcenter und die Außenredaktionen in Stadtallendorf und Gladenbach.
Drucker Willfried Smit (rechts) führt eine Besuchergruppe durch die Druckerei des HITZEROTHVerlags in der Frauenbergstraße. Kleines Foto: Axel Backhaus, technischer Leiter der Druckerei.
Die Druckmaschine startet um Mitternacht
Nacht für Nacht produziert die Druckerei rund 28 500 Exemplare
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m 22 Uhr ist in der Druckerei noch alles so weit ruhig. In den einzelnen Abteilungen sind die Vorbereitungen für den Druck der aktuellen Ausgabe der OP allerdings bereits in vollem Gange. Sobald zum Redaktionsschluss alle Zeitungsseiten fertig sind, schicken die Mitarbeiter der Digitalen Vorstufe diese als PDFDatei in die Druckerei, zur Plattenherstellung. Dort belichtet die sogenannte CtP-Anlage (Computer-to-Plate) pro Seite vier Aluminiumplatten – jeweils eine für die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Die fertigen Platten bringt Wolfgang Preißler in den Leitstand der Rotation, den Arbeitsplatz der Drucker HeinzPeter Debelius, Willfried Smit, Willi Weber und Peter Krämer. Debelius ist gerade noch mit Wartungsarbeiten an der Rotationsdruckmaschine beschäftigt. „Manche Arbeiten müssen jeden Tag erledigt werden, andere Sachen machen wir so wie sie anfallen“, sagt Debelius. Die Maschine dreht sich dabei nur ganz langsam, damit sich niemand verletzt. Trotzdem erklingt jedes Mal ein Signal, bevor sich etwas bewegt. „Die Druckmaschine hat zwei Türme, die jeweils sechzehn Seiten drucken“, erklärt Debelius und montiert die Druckplatten auf die sogenannten Druckplattenzylinder. Die Türme haben wiederum vier Etagen, eine für jede Druckfarbe. „Das Blauwerk, Gelbwerk und das Rotwerk werden von Hand mit Farbe nachgefüllt. Das Schwarzwerk vollautomatisch.“ Wie viel Farbe die einzelnen Seiten brauchen, stellen Debelius und Smit im Voraus grob ein. Je nach der Außentemperatur justieren sie noch nach. „Wenn es sehr warm ist, brauchen wir mehr Wasser und weniger Farbe.“ Um da immer die richtige
Mischung zu finden, sind Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung gefragt. Beides bringen die gelernten Drucker mit. Debelius ist bereits 41 Jahre bei der Oberhessischen Presse. Seitdem hat sich technisch viel getan, mittlerweile heißt sogar der Ausbildungsberuf anders: Medientechnologe Druck. In der Versandabteilung treffen Jörg Fuchs und Albert Bodenbender Vorbereitungen für den anstehenden Druck. Im Büro plant Jörg Fuchs, der Leiter der Versandabteilung und stellvertretende technische Leiter der Druckerei, den Ablauf. „Zuerst kommen die Exemplare für den Postversand an die Reihe. Danach wird nach der Entfernung geordnet, die weitesten Touren werden zuerst gepackt“, erklärt Fuchs.
Zeitungen schweben über den Köpfen hinweg Gegen Mitternacht erklingt ein lautes Signalhorn in der Halle, der Druck der OP-Hinterlandausgabe kann beginnen. In der Rotation wird die Geschwindigkeit in Exemplare je Stunde gemessen. Mit 21 000 Zeitungen in der Stunde rollt die Druckmaschine an – für die Hauptausgabe dreht sie sich später noch schneller und druckt 25 000 Exemplare in der Stunde. Von der anfänglichen Ruhe ist nichts mehr zu spüren. Die Druckmaschine macht einen enormen Lärm, während das Papier von riesigen Rollen läuft. Eine Rolle mit rund 21 Kilometern Zeitungspapier bringt gut 1,2 Tonnen auf die Waage. Für jede Ausgabe bewegen die Drucker drei solcher Rollen über ein Schienensystem im Hallenboden zum Rollenwechsler. Das Papier fließt in einem enormen Tempo die Türme der Druckmaschine hinauf, wird bedruckt und auf dem Weg zu-
Heinz-Peter Debelius (links) und Jörg Fuchs.
rück nach unten automatisch gefaltet und zugeschnitten. Es riecht nach Papier, frischer Farbe und ein wenig nach Maschinenöl. Nach dem Zuschnitt greifen Nadeln die einzelnen Ausgaben. „Dabei entstehen auch die Löcher am unteren Rand“, erklärt Fuchs. Die Klammern der sogenannten Ferag-Anlage übernehmen die gefalteten Zeitungen und transportieren sie über die Versandschienen weiter. Die ersten rund 1 000 OPs müssen die Schiene allerdings vorzeitig verlassen, die Druckqualität stimmt noch nicht. Minütlich nehmen die Drucker im Leitstand neue Exemplare unter die Lupe und justieren nach, wo es nötig ist. Wenn Debelius und Smit mit Druckqualität, Farbdichte, Schnitt und Falz zufrieden sind, laufen die gefalteten Zeitungen weiter. Über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg schweben die Zeitungen quer durch die Druckerei – an den Anlegern vorbei in Richtung der Einstecktrommel. „Hier werden die Zeitungen wieder geöffnet und die Beilagen eingesteckt“, sagt Fuchs. Hat die OP mehr als 32 Seiten, dann wird der hintere Teil vorab gedruckt und eingelegt. Die fertigen Zeitungen schnürt eine Maschine zu Paketen je 40 Stück. Isabella Dankowski legt einen Versandzettel auf. In der Zwischenzeit bestückt Gisela Grenz die Aushangtafeln mit den Seiten der neuen Ausgabe. Es ist halb zwei Uhr nachts. Am Hallentor warten die Spediteure bereits darauf, einen Teil der rund 28 500 Exemplare abzuholen und zu ihrem Zusteller zu bringen. Zusätzlich zum Tagesgeschäft hatte Axel Backhaus, technischer Leiter der Druckerei, in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun. Die Anlage zur Plattenbelichtung wurde durch eine neue ersetzt. „Mit dieser Modernisierung können wir die Druckqualität erneut verbessern“, erklärt Backhaus. Gegen den Trend in der Verlagsbranche hat der HITZEROTH-Verlag entschieden, die eigene Druckerei nicht zu schließen, erklärt Abteilungsleiterin Ileri Meier. „Die Investition in die neue CtP-Anlage unterstreicht den Stellenwert, den die Druckerei in unserem Unternehmen einnimmt.“ Neben der OP druckt der Verlag hier die Wochenblätter und Sonderbeilagen in hoher Auflage.
Steuerungen im Haus. Ein weiterer Mitarbeiter in der Haustechnik ist Ernst Vogel. Er erledigt alle täglich anfallenden Hausmeistertätigkeiten. Happel koordiniert auch die Entsorgung der beim Druck der OP anfallenden Wertstoffe und
fungiert als Sicherheitsfachkraft für das Unternehmen. Außerdem hält Happel den Fuhrpark der OP instand, zu dem neben einem Transporter auch die Gabelstapler gehören und seit einiger Zeit auch ein Elektroauto zählt.
Happel packt auch gerne selbst mit an Versorgungseinrichtungen wie zum Beispiel die Stromversorgung der Gebäude und Server sowie die Druckluftversorgung der Maschinen in der Druckerei sind wichtige Einrichtungen, damit sich überhaupt „ein Rädchen dreht“ – und deshalb ein besonderes Anliegen im Zuständigkeitsbereich von Happel. Die Gebäude im Süden Marburgs kennt Happel schon, seitdem der Verlag sie 1969 erworben hat und damit so gut wie kaum ein anderer. Die mehreren Anbauten und die Errichtung der Druckerei in der Frauenbergstraße hat er miterlebt. „Das war ein gutes Gefühl, damals auch einen Teil dazu beitragen zu können.“ Rund um die Instandhaltung der Verlagsgebäude organisiert er alle anfallenden Arbeiten. „Gerne lege ich auch bei verschiedenen Arbeiten selbst Hand an.“ Deshalb kennt er auch alle Schalteinrichtungen, Lampen und
Gerhard Happel ist mit der Instandhaltung der Gebäude des HITZEROTH-Verlags betraut.
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Oberhessische Presse
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Lesermarkt hat Antworten auf knifflige Fragen Mitarbeiter im Lesermarkt vermarkten die OP und die Logistik sorgt dafür, dass sie täglich pünktlich in den Briefkästen ankommt
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esondere Ausgaben, die große Umfänge haben und damit gewichtig sind – wie die OP an Weihnachten oder eben diese Jubiläumsbeilage sind eine Herausforderung für die Abteilung Lesermarkt. „Wir können uns hierfür immer der Unterstützung unserer Logistikpartner sicher sein und auch der guten Zustellung durch unsere Zeitungszusteller“, ist die Abteilungsleiterin Franziska Wagner überzeugt. Matthias Weber und Sören Drusel organisieren die Abläufe für die Zustellung der Tagesund Wochenzeitungen und deren Beilagen. Die Druckerei der OP kann maschinell Beilagen
in die Zeitungsausgaben einlegen lassen und bei Sonderwünschen werden diese auch einmal von Mitarbeitern kommissioniert. „Wir koordinieren zum Beispiel, dass die Beilagen rechtzeitig angeliefert werden“, sagt Weber.
In der Logistik muss das Zusammenspiel passen „Wir sind eine Schnittstelle zwischen der Druckerei und den Kunden. Das zeitliche Zusammenspiel muss passen“, erklärt Drusel. „Zum Beispiel verwalten wir die Auslieferungstouren der Spediteure, welche die Zeitungen von der Drucke-
rei zu den Ablagestellen der Zusteller bringen“, erklärt Matthias Weber. Manche Beilagenkunden wünschen eine Verteilung der Beilagen auch über die Grenzen des Verbreitungsgebietes der OP hinaus. „Auch das ermöglichen wir“, erklärt Weber. Birgit Weiler wertet regelmäßig die gedruckte und digitale Auflage der OP und die Entwicklung der Abonnentenzahlen für das Verlagshaus aus. Anhand derer gibt sie der Druckerei die sogenannte Druckanweisung durch. Diese besagt, wie viele Zeitungen an welchem Erscheinungstag benötigt werden. Außerdem übermittelt Weiler die Statistiken an die Informations-
Die Mitarbeiter der Abteilung Lesermarkt: Katrin Posch (von links), Heidrun Seifart, Marion Schmude, Anette Balzer und Jessica Anzalone.
gesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). Die von der IVW geprüften und veröffentlichten Werte sind wichtige Kennzahlen zur Ermittlung des Verbreitungswertes von Werbung – gedruckt und digital. Die Mitarbeiter der Logistik sorgen auch für die Lieferung der OP an die sogenannten Einzelverkaufsstellen in Supermärkten und Kiosken im Landkreis. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Postzustellung der Oberhessischen Presse. Leser, die in entlegenen Winkeln oder sogar außerhalb des Landkreises wohnen, erhalten die Zeitung per Post. Fahren Leser in Urlaub, können sie sich die OP ebenfalls per Post an den Urlaubsort nachsenden lassen. Anette Balzer und Heidrun Seifart koordinieren alles rund ums Abonnement. „Wir bearbeiten die gesamte Korrespondenz. Außerdem sorgen wir dafür, dass Neukunden ihre Prämien erhalten“, erklärt Seifart. Über den Begrüßungsbrief zum ABO-Start bis hin zur Abrechnung läuft alles über ihren Schreibtisch. Seit es die OP auch als ePaper gibt, betreuen Seifart und Balzer auch die Tablet-Leser und helfen ihnen bei Fragen zu ihren Zugangsdaten – ebenso wie Digitalabonnenten mit anderen Geräten. „In Zusammenarbeit mit unserer Agentur mr//media erstellen wir unsere Eigenwerbung“, sagt Seifart. Aktuelles Beispiel sind das wöchentliche Jubiläumsgewinnspiel oder auch das Bildungsprojekt für Auszubildende „Zeitung und Ausbildung in Hessen“. Mit den Zeitungsvertriebsgesellschaften stehen Seifart und Balzer in re-
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Johanna Muth, Matthias Weber, Daniela Hoffmann, Carolin Ried und Abteilungsleiterin Franziska Wagner. gem Kontakt zur Koordinierung der Zustellungswünsche der Abonnenten. Für die Präsentation der Oberhessischen Presse im Landkreis sorgt die ZVG Marburg. Die Koordination des Equipments für die Promotion-Einsätze übernehmen die beiden gemeinsam mit Marion Schmude.
Zusteller laufen täglich rund 1030 Kilometer „Die Grenzen unserer Aufgaben verlaufen fließend. So erreichen uns täglich auch Anrufe, die nicht in unser Aufgabengebiet fallen“, erklärt Seifart, „aber gerne sind wir für knifflige Fragen die Ansprechpartner“. Als 2015 deutschlandweit der Mindestlohn eingeführt wurde, stellte auch das HITZEROTHMedienhaus die Lohnberechnung der Zusteller um. Da-
zu wurde ein Programm eingeführt, das bei der Planung der Wegestrecken für die Zusteller hilft. Katrin Posch betreut die Erfassung der Gebiete, erstellt Karten und plant gemeinsam mit den Zustellgesellschaften die Zustellung. „Regelmäßig erfasse ich Neuerungen für die Zustellung aller gedruckten Produkte aus dem Verlag und von lokalen wie nationalen Werbepartnern. Natürlich lernt man die Region jeden Tag ein bisschen besser kennen und es fällt mir inzwischen leichter, die vielen Ortsteile den jeweiligen Gemeinden zuzuordnen“ sagt Posch. Sie hat natürlich auch den Überblick, wie viele Kilometer die Zusteller laufen, um die OP täglich zu ihren Lesern zu bringen: Rund 1030 Kilometer, das bedeutet jeden Morgen in etwa die Strecke von Marburg nach Florenz.
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
I23
Ohne Anzeigen wäre die OP dünner und teurer Die Mediaberater und Mitarbeiter in der Anzeigenabteilung verkaufen weitaus mehr als nur Annoncen in der Zeitung
D
ie Anzeigenabteilung vermarktet die Produkte des HITZEROTH-Verlages auf der Anzeigenseite: Dazu gehören neben der Oberhessischen Presse die Wochenblätter, über die Anzeigenkunden mittwochs Haushalte im gesamten Landkreis erreichen und das Wochenendmagazin „Mein Samstag“. Auch die Vermarktung von Sonderthemen und Online-Formaten gehören dazu. Außerdem kennen die Außendienstmitarbeiter die Produkte aus dem breiten Angebot der Agentur des HITZEROTH-Verlags, mr//media, und können Kontakte anbahnen. Die acht Mediaberater und die beiden Verkaufsassistentinnen bieten dabei längst nicht mehr nur die Beratung zur nächsten Anzeige oder Beilage an, erklärt Anzeigenleiter Roger Schneider. „Es geht um integriertes Marketing. Dabei entstehen auf der Basis qualifizierter Marketingkonzepte gezielt geplante Werbeträgereinsätze.“
mer zum Ziel, nicht auf dem Stand des vergangenen Jahres stehenzubleiben, sondern uns stets weiterzuentwickeln“, sagt Schneider. Und das tun seine Mitarbeiter nun schon eine Weile. Insgesamt bringt es die Anzeigen-
abteilung auf 471 Jahre Berufserfahrung, davon haben sie 323 Jahre bei der OP gesammelt. Von der Mischung aus Erfahrung und beständiger Weiterentwicklung können die Anzeigenkunden profitieren. Innerhalb des Medienhauses
erfüllt die Anzeigenabteilung eine wichtige Schnittstellenfunktion. Die beiden Mitarbeiterinnen in der Blattplanung und Disposition sitzen im Büro mit den Mediaberatern und sind ständig im Kontakt mit Redaktion und der Produktionssteue-
rung. Diese Abstimmung ist eine besondere Herausforderung, erläutert Schneider. „Letztlich soll werktäglich mindestens ein Produkt entstehen, in dem den Redaktions-Ressorts die gewünschten Flächen geboten werden und den Vermark-
„Auch eine Anzeige ist interessanter Lesestoff“
Vielfältiger Werbemarkt erfordert gute Beratung Der Werbemarkt ist in den vergangenen Jahrzehnten immer vielfältiger geworden und bietet wesentlich individuellere Möglichkeiten, Zielgruppen zu erreichen. Um aus der Vielzahl an Werbeträgern den passenden zu finden braucht es eine gute Beratung. „Wir haben uns frühzeitig diesen Herausforderungen gestellt und uns medienübergreifend qualifiziert“, erklärt Schneider. Das Berufsbild des Anzeigenverkäufers hat sich zu dem des Mediaberaters gewandelt. „Wir setzen uns im-
Die Anzeigenabteilung der Oberhessischen Presse: Timo Frös (hintere Reihe von links), Lothar Nickel, Petra Fischer, Manuela Kühne, Paul-Hans Hämer, Elisabeth Schick, Regina Luzius, Corina Becher, Jochen Stämmler, Stefan Rausch (vorne von links), Marion Muth, Abteilungsleiter Roger Schneider, Carsten Kunz, Michael Bechheim und Frank Halba.
Blattplanerinnen haben stets mindestens einen Plan B parat Disposition verteilt Platz an Redaktion und Anzeigenabteilung
M
it der Disposition und Blattplanung für die Oberhessische Presse, den drei Anzeigenblättern sowie Sonderthemen und Verlagsbeilagen sind Regina Luzius und Elisabeth Schick betraut. Bevor die beiden mit ihrer Arbeit an den verschiedenen Seitenspiegeln beginnen können, tragen sie allerhand Informationen zusammen. Neben dem Platzbedarf der Redaktion versuchen Luzius und Schick in Rücksprache mit den Mediaberatern auch auf die Platzierungswünsche der Anzeigenkunden einzugehen. Die Blattplanung ist eine Schnittstelle zwischen Redaktion, Anzeigenabteilung und Digitaler Vorstufe. Um Absprachen zu erleichtern, sitzt die Abteilung im Büro der Mediaberater. Abtei-
tern die Wunschplatzierungen der Kunden zur Verfügung stehen.“ (Mehr zur Abteilung Blattplanung/Disposition lesen Sie unten.) Die Anzeigenabteilung koordiniert außerdem die Kommunikation mit dem Kunden und den Kollegen von der Produktionssteuerung und sorgt dafür, dass die Werbung rechtzeitig erscheinen kann. Dafür sind die Mitarbeiter in der Anzeigenabteilung zu ganz unterschiedlichen Zeiten aktiv. Die Arbeitszeiten überschneiden sich je nach Aufgabengebiet und richten sich danach, wann der Kunde Zeit für ein Gespräch hat.
lungsleiterin ist Ileri Meier. Der Job in der Disposition verlangt zum einen Kommunikation, aber auch Übersicht und Organisation. „Es ist viel Denkarbeit, da qualmt schon mal der Kopf, wenn man die Spiegel mehrerer Tage und Titel gleichzeitig vorbereitet“, erklärt Schick. „Eigentlich muss man ein kleiner Hellseher sein, um alles im Voraus zu planen. Dann sollte man die Entwicklungen beobachten und den Spiegel gegebenenfalls nochmal anpassen“, ergänzt Luzius. Außerdem darf man die Uhr nicht aus dem Blick verlieren, denn es gilt bestimmte Anzeigenschlüsse streng einzuhalten. Wenn der Seitenbedarf der Redaktion, die Wünsche der Anzeigenkunden und die technischen Anforderungen bedient
Regina Luzius (links) und Elisabeth Schick bei der Blattplanung.
sind, versuchen Luzius und Schick den Lesegewohnheiten der Leser gerecht zu werden. Die Leser sollen sich am Frühstückstisch die Zeitung möglichst so aufteilen können, damit jeder mit dem Teil beginnen kann, der ihn am meisten interessiert. „Wir versuchen immer, die Familienanzeigen möglichst außerhalb des Sportteils der OP zu verteilen.“ Denn in vielen Familien liest der Mann gerne als erstes den Sportteil und die Frau die Familienanzeigen, weiß Luzius aus Erfahrung zu berichten. Ist der Spiegel fertig, schicken die Blattplanerinnen ihn an Redaktion, Digitale Vorstufe, Druckerei, Plattenherstellung und Beilagendisposition heraus. Für den Fall, dass sich im Platzbedarf der Redaktion kurzfristig etwas ändern sollte, haben Luzius und Schick immer mehrere Alternativpläne in der Hinterhand. „Gerade im Winter brauchen wir diese häufig. Da werden viele Fußballspiele wegen schlechten Wetters abgesagt und dann braucht der Sport weniger Platz. Dafür erstellen wir immer Ersatzspiegel“, erklärt Luzius. Gerade weil die Alternativen gleich mitgeplant werden, dauere die Planung manchmal eben eine Weile. „Es ist natürlich ärgerlich, wenn alles schön passt und dann kurz vor Schluss nochmal etwas dazwischen kommt. Aber eigentlich kriegen wir es immer gut hin“, findet Schick. „Und wenn man mal selbst nicht weiterkommt, hilft oft der Blick der Kollegin von außen ganz schnell.“
Wenn es die Anzeigenabteilung nicht gäbe, hätte das Folgen – nicht nur für die Anzeigenkunden und den Verlag, sondern auch für die vielen Leser, erklärt Schneider. Ohne die Werbeerlöse müssten Tageszeitungen etwa das dreifache kosten. „Konkret würde das für die OP bedeuten, der monatliche Bezugspreis würde bei rund 100 Euro liegen. Kaum vorstellbar, die Leserinnen und Leser von einem solchen Angebot zu überzeugen“, schmunzelt Schneider. Die OP wäre dann aber nicht nur teurer, sondern auch dünner: Die Anzeigenabteilung vermarktet auch die vielen Sonderthemen aus der regionalen Wirtschaft, Feste und Veranstaltungen und Verbrauchertipps. „Das sind wichtige Elemente einer Zeitung, die der Leser gerne liest. Und auch eine Anzeige ist interessanter Lesestoff“, betont Schneider.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Von der Arbeit mit Skalpell hin zum Mausklick Die Abteilung Digitale Vorstufe vereint fast 600 Jahre Berufserfahrung, davon 554 bei der OP · Arbeitsalltag hat sich gewandelt
V
iele der Mitarbeiter in der Digitalen Druckvorstufe können noch von der Arbeit im Bleisatz sowie dem Fotosatz erzählen und haben im Lauf ihres Berufslebens eine große technische Entwicklung miterlebt. Einige sind der Oberhessischen Presse schon seit über
40 Jahren treu. Seitdem haben sie sich immer wieder fortgebildet und sind dabei stets auf der Höhe der Zeit geblieben. Die Abteilung Digitale Vorstufe wird geleitet von Abteilungsleiterin Ileri Meier. Gemeinsam erledigen die 16 Mitarbeiter alle technischen Vorarbeiten, die notwendig sind, damit in der
Druckerei in der Frauenbergstraße die Druckplatten für die Titel des HITZEROTH-Verlags hergestellt werden können. Helmut Weber und Rolf Heuser bereiten die gelieferten Anzeigendateien auf und bearbeiten sie weiter. Falls es Probleme mit den Dateiformaten geben sollte, versuchen sie eine Lö-
sung zu finden. Außerdem wandeln sie, wenn nötig Farben vom RGB-Farbraum in den benötigten CMYK-Farbraum um. Gegebenenfalls korrigieren sie auch Fehler in den gelieferten Formaten. Bevor sie die Daten weitergeben, überprüfen sie die Qualität und geben einen Test aus. Die Gestaltung von gewerb-
lichen Annoncen und Familienanzeigen ist eine der Aufgaben der Kollegen Uwe Dillmann, Lucia Brock, Petra Protze, Lilian Dörr, Sandra Siebenmorgen und Karina Ebeling. Außerdem gestalten sie einige weitere Seiten: „Profis von A bis Z“, Weihnachtssonderseiten sowie die Standesamtsseite sind nur eini-
Die Abteilung Digitale Vorstufe: Erwin Meier (hintere Reihe von links), Lorett Theis, Lilian Dörr, Michael Brock, Rainer Beimborn, Manfred Schmidt, Lucia Brock, Helmut Luzius, Petra Protze (vordere Reihe von links), Uwe Dillmann, Karina Ebeling, Sandra Siebenmorgen, Beatrix Strasser und Heinrich (Henry) Block. Es fehlen: Rolf Heuser und Helmut Weber.
ge Beispiele. Außerdem fertigen sie Abzüge für die Außendienstmitarbeiter und Kunden an. In Rücksprache mit den Anzeigenkunden nehmen sie auch eventuelle Korrekturen vor, bevor sie die digitale Druckfreigabe erteilen. Rainer Beimborn, Manfred Schmidt, Michael Brock, Helmut Luzius, Henry Block und Beatrix Strasser legen Objekte an, umbrechen die Anzeigenseiten digital und fertigen Freistellerfotos für die Redakteure an. Wenn es Probleme mit den Seiten gibt, gehen sie diesen auf die Spur und beheben eventuelle Fehler. Einige der Kollegen arbeiten im Schichtdienst. Spät am Abend kontrollieren die Kollegen im Spätdienst, ob mit den fertigen Zeitungsseiten alles in Ordnung ist. Dann schicken sie die Druckdaten in die Druckerei zur Belichtung der Druckplatten. (Mehr über die Arbeit der Korrekturleser lesen Sie unten auf dieser Seite.) Tag für Tag wirken die Kollegen aus der Abteilung Digitale Vorstufe am Entstehen der Produkte des HITZEROTH-Verlags mit und schöpfen dabei aus 596 Jahren Berufserfahrung – beeindruckende 554 Jahre haben die Mitarbeiter davon bei der OP gesammelt. Von der Arbeit mit Bleilettern über die Papiermontage und Filmbelichtung bis hin zur rein digitalen Verarbeitung der Druckdaten. Es ging „vom Skalpell zum Mausklick“, wie die Kollegen es beschreiben. Mehr zu einem alten Brauch der Buchdruckerzunft, dem sogenannten Gautschen, Auszubildenden, die nach Bleiläusen suchen und Erinnerungen aus vielen Jahren bei der OP lesen sie auf den Seiten 79, 91 und 92.
Korrektoren lesen jeden Tag die Zeitung von morgen Im Korrektorat der OP suchen acht Mitarbeiter nach Fehlern
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as die Korrekturleser der Oberhessischen Presse übersehen, fällt vielen Lesern gleich ins Auge. Meistens bieten Buchstabendreher oder Rechtschreibfehler Anlass zum Schmunzeln. Was die Korrektoren allerdings jeden Tag aufs Neue an Flüchtigkeitsfehlern aus der Zeitung fischen, sehen die Leser natürlich nicht. Die Arbeit teilen sich die Korrekturleser bei der OP auf. Erwin Meier und Lorett Theis lesen die Anzeigen im Korrektorat auf Papier – sechs weitere Mitarbeiter lesen den redaktionellen Teil in der sogenannten Seitenrevision am Bildschirm. Zunächst durchforsten zwei Kollegen tagsüber die lokalen Seiten auf Fehler in Rechtschreibung und Grammatik. Dabei ist es von Vorteil, dass sie als Marburger die Stadt und den Kreis mit all seinen Gemeinden gut kennen. So fallen auch inhaltliche Unstimmigkeiten auf. Zudem sind sie gelernte Schriftsetzer und achten zum Beispiel auch auf sinnvolle Trennungen und Typografie. Am Abend bis hin zum Redaktionsschluss korrigieren zwei weitere Kollegen die überregionalen Seiten sowie die übrigen lokalen Artikel. „Das Korrekturlesen ist eine Sache der Konzentration“, erklärt Erwin Meier, „aber auch eine Routine, die man sich im Lauf der Zeit aneignet. Man weiß dann, worauf man besonders achten muss“. Bei der Rechtschreibung ist der Duden maßgeblich. Bei inhaltlichen Unklarheiten sind die Wege der Korrektoren kurz und die Rücksprache mit Redakteuren oder
Kollegen in der Digitalen Vorstufe oft schnell gehalten. „Schwierig wird es manchmal bei der Schriftgröße von sechs Punkt, aber für den Notfall haben wir immer eine Lupe“, sagt Lorett Theis. Selbst mit Lupe und höchster Konzentration komme es immer noch auf die Tagesform an, ob man alle Feh-
ler im Text findet. Insbesondere unter Zeitdruck kann selbstverständlich der eine oder andere Fehler durchrutschen. „Bei der OP ist es noch selbstverständlich, dass die Zeitung Korrektur gelesen wird“, sagt Meier, „in vielen anderen Medienhäusern gibt es aus Kostengründen kein Korrektorat mehr.“
Erwin Meier und Lorett Theis lesen die OP Korrektur. Bei kleinen Schriftgrößen auch mal mit der Lupe.
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Oberhessische Presse
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Vielfalt ist die Stärke der OP-Redaktion Insgesamt arbeiten in der Redaktion 36 Mitarbeiter daran, täglich eine gute Zeitung und tagesaktuelle digitale Ausgabe zu bieten
F
ür einen Redakteur ungewöhnlich früh am Morgen beginnen die Arbeitstage für den Frühdienst in der Redaktion – dafür in den meisten Fällen eher ruhig. Gegen acht Uhr telefoniert Online-Redakteur Dennis Siepmann mit den Polizeistationen im Kreis sowie der Marburger Feuerwehr. Alles so weit ruhig – das hört man gerne, bedeutet es doch, dass zumindest kein schlimmer Verkehrsunfall oder Brand zu melden ist. Nach dem Blick ins Postfach moderiert Siepmann die aktuellen Debatten in den sozialen Medien und bereitet die Seite 2 für die Printausgabe vor. Ab 10.45 Uhr kommt Fahrt auf in der Redaktion der Oberhessischen Presse. Im Konferenzraum kommen Vertreter aller Ressorts und der Chefredaktion zusammen und stellen die Themen für den nächsten Tag vor. Dazu sind auch die Kollegen in den Außenredaktionen per Telefon zugeschaltet. Aus einer Vielfalt an Einladungen, Pressemitteilungen, Terminen, Nachrichten sowie selbst gesetzten Themen und Blickpunkten haben die Redakteure eine Vorauswahl getroffen, welche Schwerpunkte sie auf ihren Seiten setzen. Aus dieser Auswahl wiederum stellen sie nun die relevantesten Themen vor: Carina Becker aus der Nord-, Südund Landkreisredaktion hat einen Bericht aus dem Kreistag im Angebot, es gab eine kontroverse Debatte. Till Conrad wird am Abend noch aktuell von einer Demonstration in Marburg berichten und im Ostkreis hält Michael Rinde den aktuellen Stand der Bauarbeiten am Hallenbad Stadtallendorf fest. In Gladenbach bereitet Gianfranco Fain eine Übersicht geplanter Bauarbeiten an den Kreisstraßen vor. Die Runde beschließt zusätzlich zum Bericht, ein Video und eine Fotostrecke von der Demonstration einzuplanen, es werden viele Menschen erwartet. Zu den Baustellen im Hinterland wird Grafikerin Nikola Ohlen eine Übersichtskarte anfertigen und die Kreistagsgeschichte soll die Online-Redaktion später über die sozialen Medien verbreiten. „Lasst es uns so angehen“, sagt Chefredakteur Christoph Linne.
Telefone stehen in der Redaktion kaum still In den einzelnen Büros nimmt die Ausgabe der OP für den nächsten Tag Form an. Die Tastaturen klackern, Fotos werden bearbeitet und in das Layout eingefügt. Zwischendurch stehen die Telefone nicht still: Recherchen, Hintergrundgespräche, Rückfragen und Terminvereinbarungen gehören zum Programm. Den meisten Anrufern können bereits die Kolleginnen im Redaktionssekretariat helfen – und wenn Sandra Weilacher, Linda Krysostan, Claudia Grau, Anja Graff oder Ilona Pohl mal nicht weiter wissen, dann wissen sie, an wen sie den Anrufer weiterleiten können. Für Gespräche mit besonders interessierten, betroffenen und nicht selten aufgebrachten Lesern nehmen sich die Redakteure Zeit, wo es möglich ist und solange die Gesprächspartner nicht ausfallend werden. Am lokalen Newsdesk arbeiten neben den Online-Redakteuren freie Mitarbeiter, die sogenannten Producer. Sie arbeiten den Lokalredakteuren beim Layouten, Redigieren und späteren Online-Stellen zu. Neben der Homepage bespielt die Online-Redaktion auch die sozialen Netzwerke und die Seite „Land, Leute, Leben“ der Printausgabe.
Chefredakteur Christoph Linne (vorne rechts) mit der Redaktion der Oberhessischen Presse: Peter Gassner, Michael Arndt, Nadine Weigel, Philipp Lauer, Michael E. Schmidt, Sandra Weilacher, Anja Graff, Holger Schmidt, Manfred Hitzeroth, Thorsten Richter, Götz Schaub, Stefan Dietrich, Carina Becker, Ilona Pohl, Uwe Badouin, Andreas Schmidt, Gianfranco Fain, Florian Lerchbacher, Linda Krysostan, Claudia Grau, Carsten Beckmann, Björn Wisker, Dennis Siepmann, Anna Ntemiris (Mitglied der Chefredaktion), Till Conrad (Stellvertretender Chefredakteur), Nikola Ohlen und Ruth Korte. Es fehlen: Bodo Ganswindt, Stefan Weisbrod, Hartmut Berge, Michael Agricola, Katharina Kaufmann-Hirsch, Tobias Hirsch, Silke Pfeifer-Sternke, Michael Rinde, Matthias Mayer und Heike Horst. Gegen Mittag ist die Nachrichtenlage meistens schon deutlich klarer. In der Konferenz um 14.30 Uhr stimmt eine Runde um die Chefredaktion gemeinsam mit der Nachrichtenredaktion vorläufig ab, welche der Themen auf die Titelseite der nächsten OP-Ausgabe kommen. Dabei versuchen sie, eine ansprechende Mischung aus lokalen und überregionalen Nachrichten zu finden. Schließlich ist die Titelseite der entscheidende erste Eindruck für die Leser und Kunden am Kiosk. Je nachdem, was gerade im Landkreis und in der Welt geschieht, fällt die Entscheidung an einem Tag leicht, während es am anderen Tag vermutlich viele gute Alternativen gäbe, die Titelseite zu gestalten. Die Debatte im Kreistag schafft es auf die Seite 1, ebenso wie die Demo und ein kleiner Hinweis auf die Übersichtskarte. Am Nachmittag ist die Geschichte aus dem Kreistag fertig, in Rücksprache mit der verantwortlichen Redakteurin postet Online-Redakteur Dennis Siepmann den Link zur Geschichte auf Facebook und Twitter. Weil das Thema die Gemüter der Leser erhitzt, wird der Artikel häufig angeklickt und eifrig kommentiert. (Mehr zur OP in den sozialen Medien lesen Sie auf den Seiten 69 und 70.) Zwischen Recherche, Terminen und der Arbeit an Artikeln gilt es für die Lokalredakteure außerdem, die kommenden Ausgaben zu planen und den Einsatz freier Mitarbeiter zu koordinieren. Die Kolleginnen im Redaktionssekretariat besetzen in den Redaktionskalender eingetragene Termine. Weil die OP auf ein gutes Netz an zuverlässigen freien Mitarbeitern im ganzen Landkreis zurückgreifen kann, klappt die Terminvergabe meistens sogar sehr kurzfristig. Eine Seite nach der anderen wird im Laufe des Nachmittags fertig und ins Korrektorat gegeben. Dort lesen die Mitarbeiter die Texte auf Rechtschreibung und Grammatikfehler. Gegen fünf Uhr bringt Claudia Grau einen dicken Stapel Seiten zur Blattkritik an den lokalen Newsdesk. Katharina Kaufmann-Hirsch hat Spätdienst
und bereitet nun die sogenannte Wandrunde vor. Um 17.30 Uhr hängt sie die Seiten mit Magneten an eine Metallwand und bespricht mit Vertretern der Ressorts, wo es noch Verbesserungsmöglichkeiten im Layout gibt und an welcher Stelle etwa eine andere Formulierung treffender wäre. Hier kommen verschiedene Meinungen zusammen und die Diskussion kann leidenschaftlich geführt werden – bleibt aber selbstverständlich immer sachlich und professionell. Immerhin geht es nicht um Eitelkeiten sondern darum, dem Leser am nächsten Tag eine Zeitung zu liefern, die er gerne liest.
möchte, journalistisch arbeiten. Tatsächlich führt der Weg in den Beruf mittlerweile die allermeisten Nachwuchsjournalisten über ein Studium, Praktika und freie Mitarbeit zu einem Volontariat.
Nein, wir haben es nicht vergessen..
Themenmischung mit lokalem Schwerpunkt Bei der Mischung an Themen soll neben den grundlegenden und aktuellsten Nachrichten auch für jeden Geschmack etwas dabei sein. Damit diese Auswahl abwechslungsreich wird, ist es nur von Vorteil, dass die Redaktion mit ganz verschiedenen Charakteren besetzt ist. Vom erfahrenen Redakteur mit Affinität für Kultur und Geschichte, über Kollegen, die sich eher für Politik und gesellschaftliche Themen interessieren bis hin zu den jungen Volontären, die noch in der Ausbildung zum Redakteur sind. Würde man fünf Redakteure zum gleichen Termin schicken, dann stünden am nächsten Tag fünf verschiedene Artikel dazu in der Zeitung. Das Grundgerüst an essenziellen Informationen würden alle Kollegen bauen – bei der Gestaltung des Artikels und der Darstellung zusätzlicher Aspekte gäbe es wahrscheinlich leichte Unterschiede. Und das ist auch gut so. Denn um die Meinungsvielfalt, den sogenannten Pluralismus in Deutschland zu gewährleisten, ist es nötig, dass auch in den Redaktionen der Medienhäuser Vielfalt herrscht. Die Leser sollen die unterschiedlichen Haltungen zu den relevanten Themen kennen und sich eine eigene Meinung bilden können. Der Zugang zum Beruf des Journalisten ist in Deutschland frei, theoretisch kann jeder der
Nach eventuellen Änderungen an den Seiten für die nächste Ausgabe geht es für den größten Teil der Redakteure in den Feierabend. Anna Ntemiris, Mitglied der Chefredaktion und Wirtschaftsredakteurin, wartet noch
auf die Freigabe eines Wortlaut-Interviews mit einem großen Unternehmer aus der Region, der am Standort investieren will. Manche Kollegen machen sich auf den Weg zu Terminen, etwa zur Sitzung des Gemeindeparlaments, einem Fußballspiel oder eben zur angekündigten Demonstration. Vor Ort macht sich Till Conrad ein Bild von der Lage und übermittelt der Online-Redaktion einige Stichworte für eine erste Meldung auf der Homepage. Foto- und Videoredakteurin Nadine Weigel filmt und fotografiert den Demonstrationszug. Noch unterwegs postet sie ein Foto per Facebook und teilt es auf Twitter. Zurück in der Redaktion treffen die beiden eine Foto-Auswahl – dann schreibt Conrad den Artikel sowie eine Zusammenfassung auf die Titelseite. Weigel schneidet das Video für den Youtube-Kanal. Mittlerweile laufen in der Nachrichtenredaktion die letzten Agenturmeldungen ein und die Seiten des überregionalen Teils, dem sogenannten Mantel, werden fertig. Der Spätdienst im Sport hebt eilig die aktuellsten Ergebnisse aus dem überregionalen und regionalen Fußball ins Blatt. Ein Kollege aus der Digitalen Vorstufe kontrolliert die Seiten ein letztes Mal, bevor er sie zur Plattenbelichtung in die Druckerei schickt. Tag für Tag arbeiten in der Redaktion 27 Redakteure, drei Volontäre, eine Grafikerin und fünf Redaktionssekretärinnen daran, dass die Leser nicht nur früh am Morgen ihre OP mit Nachrichten aus der Region und aller Welt im Briefkasten haben, sondern auch online und in den sozialen Medien immer auf dem Laufenden bleiben.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
IT hält die Systeme in Gang Es könnte eine Woche ohne die EDV gut gehen – oder sofort alles zusammenbrechen
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gal ob es ein einfaches Problem zu lösen gibt oder das System wegen eines Stromausfalls komplett ausfällt – die Kollegen in der IT-Abteilung behalten stets einen kühlen Kopf. Und das liegt nicht nur an der Klimaanlage in ihrem Büro. Gemeinsam kommen Thomas Jahn, System-Administrator, Programmierer und Leiter der IT und die beiden SystemAdministratoren Stefan Heuser und Frank Rudolph auf 76 Jahre Berufserfahrung. 47 Jahre davon arbeitet das Trio bereits bei der Oberhessischen Presse. In dieser Zeit haben die Kollegen schon die eine oder andere Innovation im Verlagshaus umgesetzt. „Mit der Umstellung auf virtuelle Arbeitsplätze waren wir zum Beispiel sehr früh dabei“, sagt Frank Rudolph. Seit 2009 laufen fast alle Arbeitsplätze über die Server im Keller des Verlagsgebäudes. „Das erleich-
tert die Wartung der Maschinen enorm, man kann zum Beispiel Speicher nachrüsten, ohne den Rechner anzufassen“, erklärt Rudolph. Außerdem macht die Virtualisierung eine Fernwartung rund um die Uhr möglich. Die Umstellung stemmte die IT, die heute von Ileri Meier geleitet wird, gleichzeitig mit der Einführung des neuen Redaktionssystems DTI allein und zusätzlich zum Tagesgeschäft. In ihrem Alltag lassen sich die Aufgaben in die drei Schwerpunkte Wartung, Betreuung und Entwicklung einteilen. Jahn, Rudolph und Heuser müssen auf allen drei Feldern fit sein. Dennoch hat jeder sein Spezialgebiet. Thomas Jahn programmiert etwa Schnittstellen zwischen dem Redaktionssystem und externen Datenlieferanten. So können Tabellendaten und Anzeigen automatisch in das Redaktionssystem einlaufen. Stefan
Die beiden Systemadministratoren Stefan Heuser (links) und Thomas Jahn (Programmierer). Es fehlt: Frank Rudolph.
Heuser betreut vornehmlich die Anwender im Haus und hilft ihnen bei kleinen und auch größeren Problemen. Frank Rudolph übernimmt gerne die Wartung – und da mittlerweile wirklich jede Abteilung im Verlag auf Computer angewiesen ist, geht ihm die Arbeit so schnell nicht aus. Auch die Anleitung von Kollegen gehört zum Job der Systemadministratoren dazu. „Wenn es unsere Abteilung nicht gäbe, bräuchten die Redakteure wieder mehr Klebstoff, um die Bilder auf die Seiten zu kleben“, scherzt Jahn. Heuser ergänzt: „Und es müssten wieder mehr Setzer eingestellt werden.“
Notfallpläne und Schokolade Tatsächlich würde die Produktion ohne die IT-Kollegen wohl schnell zusammenbrechen. Je nachdem, welcher Server ausfiele, könnten sich die Mitarbeiter beispielsweise nicht mehr an den Rechnern anmelden oder keine Bilder mehr hochladen. „Es könnte eine Woche ohne uns gut gehen – es könnte aber auch sein, dass das System gleich abstürzt“, wägt Rudolph ab. Für Ausfälle haben die drei übrigens jederzeit Notfallpläne und Sicherheitsvorkehrungen in der Hinterhand. Einmal ist allerdings selbst die sogenannte unterbrechungsfreie Stromversorgung ausgefallen, erinnert sich Rudolph. „Dieser Moment der Stille im Serverraum war ganz unbegreiflich. Normalerweise ist da Krach – Lüfter brummen und Festplatten rattern.“ Damals musste ein Elektriker erst mal alles wieder an den regulären Stromkreis umklemmen. Erst dann konnten die ITler die Systeme wieder hochfahren.
„Das hat ganze zwei Stunden gedauert – und das war schon schnell“, sagt Rudolph. Auch die Abwehr von Angriffen mit Viren oder Trojanern ist eine wichtige Aufgabe der ITAbteilung. Manchmal verursachen die Virenscanner aber auch Fehler, erklärt Stefan Heuser. „Es war mysteriös, man konnte die Uhr danach stellen. Zu jeder vollen Stunde wurde die Internetverbindung plötzlich schleppend langsam.“ Es dauerte eine Weile, die Ursache zu finden: Die Festplatte des internen Virenscanners war voll und so suchten alle Rechner im Haus in regelmäßigen Abständen im Netz nach Updates. In vielen Fällen finden die EDVler die Fehler nicht in der Anwendung, sondern beim Anwender – und manchmal gibt es dann auf beiden Seiten etwas zu lachen. Ein Redakteur etwa rief an, er könne sich nicht im System anmelden. „Ich habe mir auf dem Weg hoch in die Redaktion meine Gedanken gemacht, woran es liegen könnte.“ Oben angekommen war schnell klar, woran es hapert. „Jemand hatte am Wochenende die Tastatur weggenommen. Der Kollege hatte sich natürlich einen Scherz erlaubt und das Problem mit der Anmeldung etwas umschrieben“, schmunzelt Rudolph. Neben der Betreuung am Arbeitsplatz und der telefonischen Beratung bieten Jahn, Heuser und Rudolph auch eine weitere Anlaufstelle – und zwar die Notfallschublade für Nervennahrung. Gummibärchen und Schokoriegel passen prima zum Kaffee. Auch hier sorgen die drei für den Nachschub und gewährleisten damit auf eine zusätzliche Art und Weise den Betrieb.
Anne Koch (von links), Controller Dieter Stippich, Sören Drusel, Horst Becker und Horst Schöck.
Buchhalter lassen die Rechner rattern Zentralsekretariat und Controlling
I
m Zentralsekretariat der OP laufen alle Fäden zusammen: Horst Schöck, Horst Becker, Anne Koch und Sören Drusel sind die zentralen Ansprechpartner für das gesamte Unternehmen, wenn es um Zahlen, Daten und Fakten geht. Dieter Stippich bereitet diese im Controlling für die Geschäftsführung auf. „Als Grundlage für die wirtschaftliche und organisatorische Steuerung des Unternehmens“, so Stippich. Die Mitarbeiter im Zentralsekretariat unter der Leitung von Ileri Meier führen die Buchhaltung, sind zuständig für Materialbeschaffung und Abrechnungen jeglicher Art. „Hier liegen alle Informationen auf der kaufmännischen Seite vor, da sind natürlich auch sensible und vertrauliche Daten dabei“, erklärt Horst Becker. Neben Überblick und einem guten Umgang mit
Zahlen ist deshalb auch große Loyalität gefragt. Und loyal sind sie, alleine schon, wenn man die lange Zeit betrachtet, die sie nun schon für die OP arbeiten. Horst Schöck ist seit fast 45 Jahren dabei, Horst Becker seit 40. Schon rattert die Rechenmaschine: 45, 40, 7, 12, 30... insgesamt 153 Jahre Berufserfahrung. Davon ganze 135 Jahre bei der OP. Eine Zeit, in der sich auch viel verändert hat. Neben dem technischen Wandel vom analogen zur elektronischen Datenverarbeitung auch die Anforderungen an die Mitarbeiter. „Früher musste man noch mehr Kopfrechnen“, erinnert sich Horst Schöck. „Und für den Quartalsabschluss musste man sich früher durch einen großen Stapel grünen Endlospapiers durchrechnen. Heute geht vieles mit wenigen Mausklicks“, erklärt Stippich.
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Eine Welt ohne Tageszeitung? Kaum vorstellbar, auch wenn uns in immer schnelllebigeren Zeiten digitale Medien mit Informationen geradezu überfluten. 150 Jahre Oberhessische Presse bedeuten nicht nur eine lange und traditionsreiche Vergangenheit, sondern eine ebensolche Zukunft. Die langjährige Firmengeschichte des Verlags beweist, dass Gespür für den Wandel der Zeit, Anpassung an Trends und gute Redaktionsarbeit sich auszahlen. Ein überzeugendes Konzept, das auf Altbewährtes genauso setzt wie auf den Mut, neue Wege zu beschreiten.
Wir gratulieren der Oberhessischen Presse zu einem ganz besonderen Firmenjubiläum und freuen uns auf viele weitere Jahre der guten Zusammenarbeit - gemeinsam für die Region.
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Oberhessische Presse
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Viele kurze Wege zur OP Mitarbeiter im Kundenservice sind im steten Kontakt mit Lesern
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er Kundenservice ist die zentrale Anlaufstelle zur Oberhessischen Presse im Verlagshaus im FranzTuczek-Weg 1: für Abo- und Anzeigenkunden, Geschäftspartner, für Interviewpartner und natürlich auch für Bewerber, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen sind. Johanna Muth, Jason Backes, Carolin Ried, Daniela Hoffmann, Sören Drusel und Marion Rieß empfangen stets mit einem freundlichen Lächeln und versuchen bei den unterschiedlichsten Anliegen zu helfen. Klein- und Familienanzeigen nehmen die Mitarbeiter selbst entgegen und beraten bei Sonderwünschen. Viele Kunden kommen mit Anliegen zu ihrem Abonnement in den Kun-
denservice, diese werden dann direkt an die Zustellgesellschaft geleitet. Außerdem verkaufen die Mitarbeiter alle im OP-Shop erhältlichen Artikel. Den Ticketverkauf mit Rabatten für Abonnenten nehmen viele Leser in Anspruch. Hier berät das Kundenserviceteam zur Sitzplatzwahl. „Gerne haben wir ein offenes Ohr für alle Anliegen unserer Kunden“, so Johanna Muth. Sollten einmal alle Kundenservicemitarbeiter im Gespräch sein, stehen verschiedene mobile Endgeräte mit der digitalen OP zum Testen bereit. Gerne beraten die Kundenservicemitarbeiter zu den Optionen, die sich neuen OP-Lesern bieten. Die aktuellen Wochenblätter sowie die Ausgabe der Gießener Zeitung können sich Be-
sucher gratis mitnehmen. Ein offenes Ohr für alle Belange der Kunden haben die Mitarbeiter immer und sollten sie einmal nicht gleich weiterhelfen können, wird die zuständige Abteilung im Verlag informiert. Muth hat in diesem Jahr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert und miterlebt, dass die Zeitungswelt sich stets im Wandel befindet. „Früher war alles Handarbeit, ohne Computer. Wir hatten riesige Karteikästen und haben immer mit Durchschlägen gearbeitet.“ Diesen Kundenservice finden Kunden auch in der zentralen Geschäftsstelle der OP in der Innenstadt im Schlossbergcenter. Dort empfangen sie Ulrich Ried, Sandra Weitzel und Claudia Strasser.
Die Anlaufstellen für Kunden in Marburg: Im Kundenservice im Franz-Tuczek-Weg (oben) können Besucher verschiedene mobile Geräte testen. Der Aushang der Geschäftsstelle am Schlossbergcenter hält täglich die aktuelle OP bereit (links). Im Schlossbergcenter beraten Claudia Strasser (Mitte von links), Ulrich Ried und Sandra Weitzel. (Mehr zu den Angeboten im OP-Shop lesen Sie auf Seite 68.)
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Begegnungen, die Freude machen
Neue Plattform setzt Maßstäbe
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Die Mitarbeiter der Abteilung Lesermarkt bringen die OP den Abonnenten und neuen Lesern näher
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egeistern für die tägliche Entdeckungsreise in die Nachrichtenwelt unserer Heimat und dem aktuellen Weltgeschehen – dafür steht das Lesermarkt-Team der Oberhessischen Presse. Franziska Wagner, Leiterin Lesermarkt, ist sich bewusst, dass die Leser für die OP ein hohes Gut aufwenden: ihre Zeit und Aufmerksamkeit. Leser wünschen sich aktuelle und Hintergrundinformationen, sie schätzen den lokalen Qualitätsjournalismus ihrer Zeitung, da ist sich Wagner sicher. Die morgendliche Nachrichtenschau auf Papier ergänzen seit sechs Jahren die digitalen Ausgaben der Oberhessischen Presse, das OP-ePaper ebenso wie die Berichterstattung auf www.op-marburg.de und den Kanälen der sozialen Medien.
Lesermarkt will Bedürfnisse der Leser verstehen Das Team Lesermarkt versteht sich im Hinblick auf die wachsende Produktvielfalt als Schnittstelle zwischen den Welten: Mit attraktiven Angeboten gewinnen sie taufrische Zeitungsleser vermehrt auch für die Inhalte auf dem mobilen Wunschendgerät, quasi der OP für unterwegs. Gleichzeitig genießen langjährige Leser einen bunten Strauß exklusiver „ABOplus“-Vorteilsangebote, die verlagsübergreifend vom Team Lesermarkt mit den anderen Abteilungen erstellt werden. Über die außergewöhnlich hohe Akzeptanz von Leserangeboten während des Jubiläumsjahres freut sich Wagner besonders. Ob zu Leserveranstaltungen, Gewinnspielaktionen, Leserseminaren oder just dem OP-Kin-
Die Abteilung Lesermarkt vor dem Stammhaus der OP in der Oberstadt Am Markt 21: Sandra Weitzel (von links), Beate Busch, Marion Schröder-Block, Claudia Strasser, Jessica Anzalone, Carolin Ried, Ullrich Ried, Johanna Muth, Matthias Weber, Katrin Posch, Heidrun Seifart, Anette Balzer, Marion Schmude, Daniela Hoffmann und Abteilungsleiterin Franziska Wagner (im Auto). Es fehlen: Birgit Weiler, Jason Backes und Marion Rieß. dertag für die Jüngsten – die OP schafft Begegnungen, die Freude machen und mobilisieren. Wir möchten unsere Leser verstehen, ihre Wünsche begreifen und sie im Lebensalltag begleiten, sagt Wagner. Und so manches Produkt des Medienhauses wurde unter reger Anteilnahme von treuen Lesern entwickelt.
Heimatnah und offen für neue Medien und Techniken, mit diesem Grundsatz werden verlagsübergreifend und fortlaufend Angebote entwickelt. In Zusammenarbeit mit den Zustellgesellschaften, der Logistik und dem KundenserviceTeam sorgt das LesermarktTeam für die täglich pünkt-
liche Zeitungslieferung. Regelmäßig holen die Mitarbeiter der Abteilung Lesermarkt ein Feedback der Leser ein, rufen bei ihnen an und erkundigen sich nach ihrer Zufriedenheit. „Wir müssen außerdem ein Händchen dafür haben, welche Zielgruppe wir wo am besten erreichen und wie die Leute
zu ihren Produkten kommen.“ Der Abteilung Lesermarkt sind die Abteilungen Kundenservice und das Online-Service-Center angeschlossen. Die insgesamt 14 Mitarbeiter und drei Aushilfen bringen sage und schreibe 367 Jahre Berufserfahrung mit, davon 340 Jahre bei der Oberhessischen Presse.
ie Gründung des Online-Service-Centers (OSC) im Jahr 2003 war eine große Umstellung für die Mitarbeiter in der neuen Abteilung und den Anzeigenkunden. „Es hat am Anfang einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, aber durch den intensiven Kontakt haben wir die Kunden auch gut kennengelernt“, erzählt Marion Schröder-Block (kleines Foto rechts), die gemeinsam mit Beate Busch (links) im OSC arbeitet. Kunden sollten jederzeit ihre Anzeige auch von zu Hause aus aufgeben können, anstatt jedes Mal in die Geschäftsstelle fahren zu müssen – das war der Plan. Mit Unterstützung von Katrin Posch wurden vor 13 Jahren die technischen Voraussetzungen geschaffen. Privatkunden sowie die Bestatter der Marburger Leichenwagen-Gesellschaft, Immobilienmakler und größere Unternehmen geben einfach und sicher direkt und jederzeit online ihre Anzeigen auf. Vorteil sind die Erreichbarkeit und der verlängerte Anzeigenschluss. Die beiden haben außerdem die Mitarbeiter in den Agenturen der OP im ganzen Landkreis geschult und betreuen diese (mehr auf den Seiten 29 und 30). Bei Fragen zur Gestaltung, technischen Problemen oder auch Inhalten der Anzeigen helfen Schröder-Block, Busch und das Kundenserviceteam gerne. Sie erreichen das Online-Service-Center unter www.op-marburg.de/osc
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
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Agenturen der OP sind beim Leser vor Ort Die Mitarbeiter in den Agenturen nehmen Anzeigen an und haben immer ein paar Exemplare der OP im Haus
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eistens sehr zentral in den Ortschaften im Landkreis gelegen, leicht zu erreichen und mit langen Öffnungszeiten, sind die Agenturen der Oberhessischen Presse ganz nah an den Lesern und ihren Kunden.
Die Mitarbeiter in den Agenturen in Biedenkopf, Kirchhain, Neustadt, Stadtallendorf, Gladenbach und Wetter vertreten schon seit vielen Jahren die OP in den Ortschaften im Verbreitungsgebiet. Sie nehmen Familien- und
Biedenkopf. Seit die OP-Geschäftstelle vor Ort geschlossen hat, vertritt Kerstin Willershäuser in ihrer Reiseagentur Meridian Holiday Land die OP in Biedenkopf. Zunächst in der Rathauspassage und seit 2001 an neuer Stelle, im Reisebüro in der Hospitalstraße. Willershäuser verkauft die jeweils tagesaktuelle OP, ausgewählte Bücher und Aktionsartikel wie den Terra
Tech Adventskalender. Die Wochenzeitschrift Mein Hinterland Extra gibt es in der Reiseagentur gratis. „Ich nehme auch private Kleinanzeigen, Familienanzeigen und Traueranzeigen für die OP und Mein Hinterland Extra an“, erklärt Willershäuser. n Reiseagentur Meridian Holiday Land, Hospitalstraße 14, in Biedenkopf. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.
Traueranzeigen sowie private Kleinanzeigen entgegen und verkaufen eine Auswahl der Bücher aus dem OP-Shop. Die Kochbücher aus der Besser-Esser-Serie und die Magazine zum Joggen, Wandern und Fahrradfahren in der Region haben die
meisten Agenturen vorrätig, alle anderen Bücher aus dem OPShop können die Kunden dort bestellen. Die einzelnen Unternehmer bieten den Agenturservice in ihren unterschiedlichen Geschäften zusätzlich zu ihrem oft brei-
ten Angebot an. So können die Leser wenn sie möchten, den Gang zu ihrer OP-Agentur mit weiteren Einkäufen, einer Beratung zum nächsten Urlaubsziel, einem Konzertbesuch oder eben dem Lottospielen verbinden. Wenn ein Abonnent auf-
grund technischer Probleme, wegen widriger Wetterbedingungen oder anderen Gründen seine morgendliche OP nicht erhalten sollte, halten die Agenturen eine Handvoll Exemplare der aktuellen Oberhessischen Presse vor.
Neustadt. Im Tabakwarenfachgeschäft Baum in Neustadt finden die Kunden mehr als nur Tabak und die sogenannten „Raucherbedarfartikel“: Eine Lottoverkaufsstelle, Grußkarten, eine Annahmestelle von Mittelhessen Mail und eine Hermes Paketstelle. Das Angebot im Laden in der Marktstraße ist umfangreich. Ideen, was man zusätzlich anbieten könnte, hätte Andreas Eberhardt schon. „Aber wenn wir etwas machen, dann wollen wir es richtig machen. Alles wei-
tere würde zu viel werden“, erklärt er. Petra Eberhardt und ihr Mann Andreas führen das Geschäft mittlerweile bereits in der dritten Generation. Seit 23 Jahren bieten die Eberhardts auch die Agenturdienste für die Oberhessische Presse an. n Tabakwarenfachgeschäft Baum, Marktstraße 30 in Neustadt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis 18 Uhr. Mittagspause von 12.30 bis 14.30 Uhr. Samstag von 6.45 bis 12.30 Uhr.
Peter und Stefanie Kleinheins in ihrem Laden.
Kerstin Willershäuser in ihrem Reisebüro.
Kirchhain. Als Stefanie und Peter Kleinheins vor zwölf Jahren den Agenturservice in ihrem Geschäft Kleinheins Buch & Papier übernahmen, standen sie vor zwei Herausforderungen. „Das Computerprogramm zu verstehen, war die eine Sache, mit den Emotionen der Trauernden umzugehen, die andere Seite“, erinnert sich Stefanie Kleinheins. Außerdem prüften sie und ihre Mitarbeiter jede Anzeige am Tag des Erscheinens aufgeregt nach Rechtschreibfehlern. „Bis-
lang ist bis auf zwei Ausnahmen auch alles gut gegangen“, sagt Stefanie Kleinheins. Neben den OP-Dienstleistungen sticht Familie Kleinheins mit einem besonderen Service heraus: „Alles was man im Geschäft kaufen und bestellen kann, liefern wir täglich gratis aus.“ n Kleinheins Buch & Papier, Galerie am Markt, Bahnhofstraße 4 in Kirchhain. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 14 Uhr.
Petra und Andreas Eberhardt im Tabakwarenfachgeschäft Baum.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
OP und Josy kennt in Wetter jeder Agentur der OP im Bestellshop Berghöfer
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Christiane Schick und Ralf Dewner im Ticket-Shop Dewner.
Bei Dewner haben Leser gute Karten
en Bestellshop Berghöfer am Mönchtor in Wetter hat Ute Pfeifer 2009 von ihrer Mutter übernommen. Gemeinsam mit vier Aushilfen betreibt sie den Laden, den sie 2013 um das „Schmuckerando“ erweitert hat. Von Anfang an immer dabei ist auch Löwchen-Pudel-Terrier Mischlingshündin Josy. „Josy kennt in Wetter jeder“, sagt Pfeifer. Ein Stammkunde betritt das Geschäft und spielt erstmal eine Runde Ball mit Josy. Der Hund flitzt unermüdlich immer wieder quer durch den großen La-
den und apportiert den Tennisball. Es geht vorbei an den Fototerminals, Wänden voller Bilderrahmen und zwischen den Schmuckregalen hindurch, in den Uhren, Armbänder, Ketten und Ohrringe ausliegen. Überall in Pfeifers Laden können Besucher Deko-Artikel entdecken. Diese sind nicht nur Zierde, sondern stehen auch zum Verkauf. Berghöfer, n Bestellshop Mönchtor 16 in Wetter. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Zeitung mit in den Urlaub nehmen
OP-Agentur in Stadtallendorf
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enn Ralf Dewner nicht gerade den bekannten Schlagerstars Brillen verkauft, widmet er sich unter anderem der Arbeit in seinem Ticket-Shop in der Niederkleiner Straße in Stadtallendorf. „Für die Traueranzeigen brauchen meine Mitarbeiterinnen und ich viel Fingerspitzengefühl“, erklärt Dewner. Insgesamt vier Mitarbeiterinnen arbeiten im Ticket-Shop. Neben Christiane Schick auch Elke Lerch und Diana Schmidt. Und während der FußballBundesliga haben die vier alle Hände voll zu tun. „Zwischen 600 und 700 Karten verkaufen wir dann pro Spiel der Frankfurter Eintracht. Wir sind eine der wenigen offiziellen Verkaufsstellen der Eintracht und noch dazu die nördlichste“, sagt Dewner.
Außerdem sind im TicketShop Fahrkarten der Deutschen Bahn und vom RMV und Tickets für Konzerte, Veranstaltungen und Musicals erhältlich. Nachdem Dewner zunächst in seinem Optik-Geschäft zusätzlich Tickets vertrieb, öffnete er 2000 in einem benachbarten Raum das neue Geschäft. Seit 2010 bietet er die Agenturdienste für die OP an. Neben der Anzeigenaufnahme sei man manchmal auch ein Kummerkasten, wenn einmal irgendetwas mit der Zustellung an Abonnenten nicht funktioniert hat. Kunden erhalten in der Agentur dann Ersatz. n Ticket-Shop Dewner, Niederkleiner Straße 1a in Stadtallendorf. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Reisebüro Blankenstein in Gladenbach
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Ute Pfeifer und Hündin Josy in ihrem Laden in Wetter.
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ie Räubergeschichte der Region überhaupt, ist auch in der Agentur der OP in Gladenbach sehr gefragt, sagt Christina Hausburg, Inhaberin des Reisebüros Blankenstein. „Der Postraub in der Subach“ ist, wie die anderen Bücher aus dem OP-Shop, in der Agentur in der Marktstraße erhältlich. „Besonders praktisch für die Kunden des Reisebüros ist, dass sie die OP für den Urlaubszeitraum gleich umleiten oder spenden können“, sagt Hausburg, die das Reisebüro seit 2013 leitet. Die Annahme von Traueranzeigen sei ihr am Anfang noch etwas schwergefallen, ganz besonders, weil die Men-
schen sonst so gut gelaunt und vorfreudig auf ihren Urlaub ins Reisebüro kommen. Gelegentlich melden sich auch Leser in der Agentur, die in der nahegelegenen Lokalredaktion der OP niemanden angetroffen oder telefonisch erreicht haben. Bei redaktionellen Fragen können die Mitarbeiter im Reisebüro nicht helfen. „Das verstehen die Leser dann aber auch und die aufgebrachten beruhigen sich schnell wieder“, erklärt Hausburg. Blankenstein, n Reisebüro Marktstraße 24 in Gladenbach. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.30 bis 18 Uhr. Samstag von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr.
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Oberhessische Presse
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Medienhaus bildet eigenen Nachwuchs aus Im HITZEROTH-Verlag erlernen aktuell drei Medienkaufleute, fünf Mediengestalter und vier Volontäre ihre Berufe
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lles außer Kaffeekochen: Die Oberhessische Presse fördert und fordert ihren Nachwuchs mit verantwortungsvollen Aufgaben und einer Ausbildung, die den Entwicklungen der Medienwelt gerecht wird. Im aktuellen Ausbildungsjahr bildet die Oberhessische Presse fünf Auszubildende und drei Volontäre aus, mr//media drei Auszubildende und eine Volontärin. Gemeinsam decken beide Unternehmen ein breites inhaltliches, gestalterisches und technisches Spektrum ab. Dafür benötigen sie hochqualifizierte Mitarbeiter zur Konzeption und Produktion unterschiedlicher Media-Produkte. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind Mangelware. Deshalb bilden wir verstärkt selbst aus, um den Nachwuchs im eigenen Haus zu sichern“, erklärt Geschäftsführerin Ileri Meier. Ausbildungsstellen gibt es in den Bereichen Verkauf, IT, Gestaltung und Redaktion. Aktuell bildet die Oberhessische Presse drei Auszubildende zu Medienkaufleuten, zwei Auszubildende zur Mediengestalterin sowie drei Redaktions-Volontäre aus.
gestalter und Redakteure zuständig. OP und mr//media bilden Mediengestalter für Digital und Print sowie für Bild und Ton aus. Sie erstellen Grafiken, verarbeiten Inhalte für mobile Endgeräte, drehen Nachrichtenvideos und produzieren Kinospots. Mit der Anwerbung von Redakteurs-Nachwuchs beginnt die Oberhessische Presse be-
reits in den Schulen. Das Programm „Schüler lesen die OP“ führt seit nunmehr 30 Jahren junge Menschen an die Redaktionsarbeit heran, bildet sie in Jugendredaktionen und fördert sie bis zur Ausbildung im Volontariat. (Mehr zum Programm „Schüler lesen die OP“ auf Seite 85.) Als einer der wenigen Verlage in Deutschland bildet die OP ihren redaktionellen Nach-
wuchs in einem drei Jahre umfassenden, crossmedialen Volontariat aus. Diese Redakteursausbildung umfasst bei der OP neben dem klassischen PrintGeschäft auch die digitalen Kanäle, über die zunehmend Nachrichten verbreitet und abgerufen werden: Online, Video, Audio und Mobile. Die moderne, hoch technologisierte Ausrichtung des Ver-
lagshauses setzt auch im IT-Bereich neue Maßstäbe. Zum ersten Mal bildete der HITZEROTH-Verlag deshalb eigene Fachinformatiker aus. Sie konfigurieren und verwalten die ITSysteme des Medienhauses. Der HITZEROTH-Verlag bietet Auszubildenden eine breitgefächerte Qualifizierung und lässt sie über den Tellerrand des eigenen Fachbereichs hinaus blicken.
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Ausbildung bei der OP ist crossmedial ausgerichtet Medienkaufleute erhalten eine vollwertige kaufmännische Ausbildung und lernen unter anderem die vielfältigen Möglichkeiten kennen, Nachrichten und Werbung zu transportieren – in Print, online und auf mobilen Geräten. So können sie die Anzeigenkunden der OP optimal beraten. Für die Herstellung der Medienprodukte sind Medien-
Damit steht der Nachwuchsförderung im eigenen Hause nichts mehr im Wege. Und auch die Nachwuchsförderung im Allgemeinen spielt beim HITZEROTH-Verlag eine große Rolle: In den vergangenen zwei Jahren organisierten Anzeigenabteilung, Vertrieb und mr// media die Ausbildungsmesse „Ansage Zukunft“ in der GeorgGaßmann-Halle Marburg. Seit diesem Jahr ist die OP Medienpartner der Ausbildungsmesse im Cineplex, die die Agentur für Arbeit mit den Partnern IHK und Kreishandwerkerschaft Marburg bereits seit Jahren organisiert. Die OP bringt hier Erfahrungen aus den eigenen Bildungsmessen ein sowie den Namen „Ansage Zukunft“ mit. Zudem ist die OP seit einigen Jahren Partner der Aktion „Zeitung und Ausbildung in Hessen“, bei der Azubis durch die tägliche Lektüre der größten Tageszeitung im Landkreis Marburg-Biedenkopf in ihrem Ausbildungsbetrieb ihren Wissensund Informationsschatz erheblich erweitern.
Die Auszubildenden und Volontäre der Oberhessischen Presse mit ihren Ausbildern und Ausbildungsredakteuren: Christoph Linne (hinten von links), Philipp Lauer, Peter Gassner, Sören Drusel, Katrin Posch, Katharina Stenner (Mitte von links), Yannik Hofmann, Niklas Holz, Michelle Cloos, Ruth Korte (vorne von links), Anna Ntemiris, Sebastian Hahn, Ricarda Schick, Gesche Weber und Julia Brinkmann. Es fehlen Ileri Meier, Till Conrad und Ricarda Rausch.
Für weitere Informationen zu den Ausbildungsberufen wenden Sie sich bitte an Sören Drusel. Telefonisch unter 0 64 21/40 91 54 oder per E-Mail an soeren.drusel@ op-marburg.de. Für Informationen zum Volontariat wenden Sie sich bitte an Christoph Linne. Telefonisch unter 0 64 21/40 93 00 oder per E-Mail an linne@ op-marburg.de.
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150 Jahre Oberhessiche Presse
Wir gratulieren der OP herzlich zum Jubiläum und wünschen viel Erfolg für die Zukunft!
Marburg Landkreis Marburg-
Biedenkopf
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Oberhessische Presse
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Team gratuliert der Oberhessischen Presse herzlich zum großen Jubiläum.
Das Verleger-Ehepaar Dr. Luise Hitzeroth und Dr. Wolfram Hitzeroth.
Wagemutige Menschen legen die Grundlagen Johann August Koch und Dr. Carl Hitzeroth sind Väter der OP In vielen erfolgreichen Firmen gab es zu Anfang wagemutige Menschen, die zielstrebig und nachhaltig wesentliche Grundlagen gelegt haben. Bei uns waren das im 19. Jahrhundert Johann August Koch und Anfang des 20. Jahrhunderts Dr. Carl Hitzeroth. von Dr. Wolfram Hitzeroth Johann August Koch wurde 1821 als Sohn eines aus dem Eschweger Raum stammenden kurhessischen Sergeanten und einer Ketzerbächerin geboren. Er lernte die „schwarze Kunst“ schon mit 15 Jahren als Schriftsetzerlehrling in der Elwert‘schen Buchdruckerei kennen. Bereits mit 23 Jahren machte er sich selbstständig und gründete 1844 eine lithografische Anstalt – ein „start up“-Unternehmen. Denn der Steindruck mit chemischer Bildätzung war damals ein brandneues Verfahren. Zwei Jahre später heiratete er eine begüterte Schreinerstochter, was ihm die Mittel an die Hand gab, 1847 eine Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in der Neustadt zu gründen – und 1850 dafür das stattliche Haus Markt 21 am Obermarkt zu erwerben. Dieses Gebäude sollte das Stammhaus unserer Firma werden. In den seinerzeit politisch aufregenden Jahren in Kurhessen hatte seine Druckerei gut zu tun, sodass er 1856 die erste Schnellpresse in Betrieb nehmen konnte. Das junge Unternehmen war dann so gut fundiert, dass ihm am 1. Juli 1870 sein größter Coup gelang: Er konnte den Druck und Verlag der „Oberhessischen Zeitung“ übernehmen, die 1867 aus dem „Oberhessischen Anzeiger“ von 1866 hervorgegangen war. Dieser Titel sollte noch weitere 80 Jahre Bestand haben, bis er 1951 mit der von dem profunden Marburg-Kenner Hermann Bauer herausgegebenen Lizenz-Zeitung „Marburger Presse“ zu der Oberhessischen Presse“ vereinigt wurde. Johann August Koch hat die „Oberhessische Zeitung“ nach Kräften gefördert, auch als Redaktionsleiter, und er war auch als Schriftsteller rührig. Besondere Anerkennung hat
seine Leistung dadurch gefunden, dass er 1888 zum Universitäts-Buchdrucker ernannt wurde. Im Jahr 1847 von ihm mit 26 Jahren gegründet, sollte seine Druckerei noch weitere 149 Jahre unter seinem Namen tätig bleiben, bis wir sie 1996 zugunsten der Errichtung einer neuen Rollenoffsetdruckerei aufgegeben haben. Johann August Koch leitete sein Unternehmen mit eiserner Energie bis zu seinem Tode am 3. Januar 1898 – die letzten Jahre verbrachte er im Rollstuhl. Seine früh verwitwete Tochter Thekla führte den Betrieb weiter bis zum Jahre 1908, als sie sich wieder verheiratete. Ihr neuer Ehemann war Dr. Carl Hitzeroth. Auch er stammte aus der Region Eschwege, übrigens aus der Nähe des Dorfes Hitzerode am Meißner, wo wir schon einmal ein großes Hitzeroth-Familientreffen abgehalten haben, mit Teilnehmern auch aus USA, Kanada und Südafrika. Oberhessische Presse ist „Gedächtnis der Region“ Dr. Carl Hitzeroth entstammte einer dörflichen Tuchhändlerfamilie, aber anstatt der Dorfschule konnte er mit einem Begabtenstipendium das renommierte Hersfelder Stiftsgymnasium bis zum Abitur besuchen, damals unter dem Direktorat von Konrad Duden. Nach dem Studium in Marburg und der Heirat mit Thekla Koch übernahm er als frischgebackener Doktor der Germanistik am 1. Januar 1908 den Druck und Verlag der „Oberhessischen Zeitung“ und deren Redaktionsleitung. Als wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmer gelang es ihm schon 1915, das Haus Markt 23 – auf der anderen Seite vom „Koch‘s Gäßchen“ – zu erwerben, später auch Markt 24. Damit konnte er den technischen Betrieb erheblich erweitern. 1925 kam eine neue Rotation für 16 Seiten im aktuellen OP-Format in der heutigen „Brüder Grimm“Stube für künstlerische Ausstellungen dazu, die bei ihrem Druckbetrieb stets den oberen Marktplatz erzittern ließ. Und als hervorragender Journalist brachte er den „Oberheß“ im Laufe der Jahre auf ein journalistisches Niveau, das über Marburg hinaus Beachtung fand.
Dr. Carl Hitzeroth war allem Geistigem und besonders der Kunst und den Künstlern aufgeschlossen und genoss in der Bevölkerung hohes Ansehen. So hat er in vier Lebensjahrzehnten unser Unternehmen nachhaltig geprägt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts leitete zunächst hauptsächlich mein Halbbruder Dr. Otto Hitzeroth das Unternehmen, der Sohn von Thekla Koch. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 1963 leitete ich die Firma als Alleinverleger. Mein Vater hatte nach dem Tode seiner ersten Frau wieder geheiratet, die Tochter Charlotte des Landgerichtsdirektors Theodor Jess – meine Mutter. Aufbauend auf den Leistungen unserer beiden „GründerPersönlichkeiten“ haben wir dann Schritt gehalten mit den vielen Veränderungen in allen Bereichen bis zum heutigen Tag. Angefangen mit dem Umzug vom Markt an den damaligen Stadtrand in zwei Etappen in 1962 und 1970, dann die Bewältigung der rasanten Veränderungen der Produktionsbedingungen bis hin ins Digitalzeitalter. Dazu kamen Highlights wie: n Der Buchverlag von 1985 bis 1995 mit 200 anspruchsvollen Titeln. n Nach der Wende von 1990 bis 1994 die erste deutsch-deutsche Zeitung „Eisenacher Presse“, die auch heute noch existiert. Und zwar unter den Fittichen der Funke-Mediengruppe (früher „WAZ“), und – wie die OP seinerzeit – geleitet von dem exzellenten Chefredakteur PaulJosef Raue, dessen lokales Zeitungskonzept uns viele Journalisten-Preise einbrachte. All das und noch viel mehr ist in den rund 45 000 Ausgaben nachzulesen, die seit 1866 erschienen sind und die das wertvolle „Gedächtnis“ unserer Region darstellen.
Zu unserem 150-jährigen Jubiläum haben wir an 150 Tagen mit vielen Aktionen gezeigt, wie lebendig unsere Tageszeitung auch heute noch ist, besonders auch in unseren Kontakten zu unseren Leserinnen und Lesern. Höhepunkt ist die heute kreisweit verteilte große Jubiläums-Beilage, die Sie, liebe Leserin, lieber Leser, jetzt in Ihren Händen halten.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Von Johann August Koch zu HITZEROTH Druck + Medien Seit 150 Jahren wird in Marburg eine mehrmals in der Woche erscheinende Zeitung herausgegeben. Unsere Chronik zeigt die Geschichte des „Oberheß“. 1. Mai 1866: Der erste „Oberhessische Anzeiger“ erscheint. Herausgeber ist Dr. Wilhelm Kellner, Verleger Carl Ludwig Pfeil. 1. April 1867: Kellners Nachfolger, Oscar Ehrhardt, ändert den Titel in „Oberhessische Zeitung“. 1. Juli 1870: Der Marburger Buchdrucker und Verleger Johann August Koch erwirbt die Zeitung. Das Gebäude Markt 21, in dem er seit 1849 eine Buchdruckerei betreibt, wird zum Stammhaus. 3. Januar 1898: Johann August Koch stirbt. Seine Tochter Thekla Holzhauer, die Witwe seines Schwiegersohnes, führt den Betrieb weiter. 1. Januar 1908: Dr. phil. Carl Hitzeroth, der zweite Ehemann von Thekla Holzhauer, übernimmt die „Universitäts-Buchdruckerei Johann August Koch“ sowie den Verlag und die Redaktionsleitung der „Oberhessischen Zeitung“. 4. Oktober 1933: Die Nationalsozialisten schalten die Presse gleich: Per „Schriftleiter-Gesetz“ werden Redakteure aus der Verantwortung gegenüber ihrem Verleger entlassen und zugleich auf den nationalsozialistischen Staat verpflichtet.
Prägende Köpfe der 150-jährigen Verlagsgeschichte (von links): Johann August Koch (1821 – 1898), Dr. Carl Hitzeroth (1879 – 1950), Dr. Otto Hitzeroth ( 1909 - 1986) Charlotte Hitzeroth, geborene Jess (1898 – 1975) und Dr. Wolfram Hitzeroth (geboren 1932). 28. März 1945: Die Amerikaner beschlagnahmen Verlag und Druckerei. 14. September 1945: Die Amerikaner vergeben die Lizenz, eine Tageszeitung in der Druckerei J.A. Koch zu drucken, an Hermann Bauer und Karl Bremer: Die „Marburger Presse“ erscheint. 25. September 1950: Dr. Carl Hitzeroth gibt die „Oberhessische Zeitung“ aufs Neue heraus. 14. November 1950: Nach dem Tod von Dr. Carl Hitzeroth übernimmt sein Sohn aus erster Ehe (mit Thekla Koch), Dr. phil. Otto Hitzeroth, die Leitung. 1. Juni 1951: Die erste „Oberhessische Presse“, eine Verschmelzung der beiden Marburger Zeitungen, erscheint in einer eigenen GmbH mit Dr.
Otto Hitzeroth, Hermann Bauer und Karl Bremer als Gesellschafter. 1951 bis 1961: Charlotte Hitzeroth, geborene Jess, die zweite Ehefrau von Dr. Carl Hitzeroth, führt die Geschäfte der „Buchdruckerei Johann August Koch OHG“. 1953/1954: Hermann Bauer und Karl Bremer scheiden aus, der Sohn von Dr. Carl Hitzeroth und Charlotte Hitzeroth, Wolfram Hitzeroth, tritt als Gesellschafter in die GmbH ein. 4. November 1963: Dr. rer. nat. Wolfram Hitzeroth wird Alleininhaber des Gesamtunternehmens sowie Herausgeber und Verleger der Oberhessischen Presse, die nach dem Umzug des technischen Betriebes in den Neubau Ecke Frauenbergstraße/Johann-Konrad-SchäferStraße auf einer 32-Seiten-Rotationsmaschine gedruckt wird.
1. Januar 1964: Verlagsdirektor Maximilian Hartl führt die Geschäfte der Firma – ab 1970 als Generalbevollmächtigter. In diesem Jahr ziehen auch Verlag, Verwaltung und Redaktion in den Franz-Tuczek-Weg um.
Februar 1996: Der Betrieb der aus der „Buchdruckerei Johann August Koch“ hervorgegangenen allgemeinen „Akzidenz“Druckerei des Verlages wird wegen mangelnder Rentabilität eingestellt.
1985: Rolf Sandmann übernimmt nach der Pensionierung Maximilian Hartls die Geschäftsführung des Unternehmens.
24. Oktober 1997: Das an der Frauenbergstraße 20 neu errichtete Druckhaus „HITZEROTH RollenOffsetDruck“ wird eingeweiht und zwei Tage später mit einem „Tag der offenen Tür“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
4. April 1991: Die Oberhessische Presse erscheint nach Jahren, in denen die Mantelseiten aus Gießen, beziehungsweise Wetzlar bezogen wurden, im Jahre ihres 125-jährigen Bestehens wieder als Zeitung aus einem Guss: Die Vollredaktion ermöglicht die Herstellung aller Seiten im eigenen Haus. 18. April 1995: Dr. Wolfram Hitzeroth übernimmt selbst die Geschäftsführung des Unternehmens.
1. Januar 1998: Die Umgestaltung des bisherigen Gesamtunternehmens Johann August Koch, Druckerei und Verlag der Oberhessischen Presse, Inhaber Dr. Wolfram Hitzeroth wird abgeschlossen durch eine Umfirmierung in „HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG“. 30. Dezember 2002: Dr. Wolfram Hitzeroth veräußert
einen Anteil von 51 Prozent an die Verlagsgesellschaft Madsack in Hannover. Er bleibt Herausgeber der Oberhessischen Presse. 2003 bis 2014: Gute partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG und der Verlagsgesellschaft Madsack, unter verschiedenen Geschäftsführern. 16. Dezember 2014: Dr. Luise Hitzeroth (Ehefrau von Dr. Wolfram Hitzeroth) tritt mit 6 Prozent in die Firma ein. 1. Januar 2015: Dr. Wolfram Hitzeroth kauft den 51-ProzentAnteil von der Verlagsgesellschaft Madsack zurück und wird Geschäftsführender Gesellschafter. 1. September 2015: Ileri Meier wird neben Dr. Wolfram Hitzeroth Geschäftsführerin.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Den Marburger Wurzeln mit der Zeit entwachsen
ANIKA DECKER
JOACHIM FRIEDMANN Geboren:
8. Oktober 1966 in Sapporo (Japan), von 1972 bis 1989 aufgewachsen in Marburg Schule: Adolf-Reichwein-Schule
Serie „Eine(r) von hier“ stellt Prominente aus dem Landkreis vor
W
ussten Sie, wie viele interessante, bekannte, vielleicht sogar berühmte Menschen, ihre Wurzeln im Landkreis Marburg-Biedenkopf haben? Die OP-Serie „Eine(r) von hier“ zeigt es erfolgreich. Die Nachrichtenstimme aus dem Radio, das blonde Topmodel aus dem Fernsehen, der Künstler hinter den Kulissen von Hollywood: Das sind nur drei Beispiele für die vielen Menschen, die vom Landkreis Marburg-Biedenkopf aus aufbrachen, um ihre Träume zu ver-
wirklichen. Manche dieser Menschen sind noch regelmäßig im Landkreis zu Gast, andere leben am anderen Ende der Welt. Aber es gibt immer Nachbarn, Freunde oder Verwandte, die die berühmten Töchter und Söhne des Landkreises (noch) kennen. In der Serie „Eine(r) von hier“ stellt die OP diese Personen vor – inklusive eines kurzen Steckbriefes. Einige Steckbriefe von heimischen „Berühmtheiten“ lesen Sie auf dieser und der folgenden Seite. Auf den Seiten 38 und 39 finden Sie im Gegenzug zu den
„Helden der Gegenwart“ eine Art „Ahnengalerie“ mit einigen ausgewählten historischen Persönlichkeiten, die in Marburg oder dem Landkreis geboren wurden, dort aufwuchsen oder die Region mit ihren Handlungen prägten – egal ob im Mittelalter wie die Heilige Elisabeth oder im 20. Jahrhundert wie der NS-Regime-Gegner Ernst von Harnack.
7. Januar 1961 in Marburg, aufgewachsen in Linz, Oberhausen und Marburg Schule:
Elisabethschule (Abitur 1980) Was macht er jetzt?
Filmregisseur und Produzent Kommt er noch vorbei?
Seit seine Mutter gestorben ist, nur noch selten, manchmal zu
Er ist Drehbuchautor für Fernsehserien, unter anderem „Lindenstraße“, „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „In aller Freundschaft“. Zudem ist er Comicautor: Und zwar der einzige deutsche Disney-Autor für fünf Folgen Donald Duck. Geboren:
Kommt er noch vorbei?
1. August 1975 in Marburg
Nein, leider nicht, weil es keine Familie mehr in Marburg gibt. Dafür wohnen aber viele Marburger Freunde in Berlin. O-Ton: „Marburg ist immer noch in mir.“
Schule:
Stiftsschule Amöneburg, Abitur 1995 Was macht sie jetzt?
Alle Serienteile finden Sie unter www.op-marburg.de/ vonhier
ROLAND SUSO RICHTER Geboren:
Was macht er jetzt?
Filmpremieren auf Einladung des Kinos. O-Ton:
„Sehr spannend ist, dass ich mich über die Filme immer wieder in historische Zusammenhänge einarbeiten muss oder mit Themen in Kontakt komme, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich je damit zu tun haben würde.“
ULRIKE LAUBER Geboren: 13. März 1955 in Biedenkopf-Ludwigshütte Schule: Abitur an der Lahntalschule Biedenkopf Was macht sie jetzt?
Architektin mit eigenem Büro „lauber + zottmann architekten“ in München, Professorin für Entwerfen und Städtebau an der BeuthHochschule für Technik in Berlin. Kommt sie noch vorbei?
Ab und zu, aber nicht mehr regelmäßig. Zuletzt war sie 2012 zum Grenzgang und 2013 zur 40-jährigen Abitur-Feier da. O-Ton: „Ich bin ein wahres Sonntagskind und habe unglaublich viel Glück gehabt in meinem Leben.“
Mit Elan und Schwung weiter in die Zukunft
Anika Decker ist erfolgreiche Drehbuchautorin. Ihre wohl bekanntesten Filme sind „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“, die sie gemeinsam mit Regisseur und Hauptdarsteller Til Schweiger schrieb. Kommt sie noch vorbei?
Ja, die Wahl-Berlinerin besucht regelmäßig ihre Eltern in Stadtallendorf und ist Mitglied im Ehemaligenverein der Stiftsschule in Amöneburg. O-Ton: „Wenn ich schreibe, bin ich nicht sozialkompatibel.“
SANAM AFRASHTEH Geboren:
1976 in Marburg Schule:
Martin-Luther-Schule, Abitur 1996 Was macht sie jetzt?
Sanam Afrashteh ist Schauspielerin und spielt unter anderem in der ZDF-Serie „In aller Freundschaft“ mit. O-Ton: „Wenn ich ein Auto mit MR-Kennzeichen sehe, denke ich immer, vielleicht kenne ich den Fahrer ja und muss dann lachen, weil das ja Blödsinn ist. “
WOLFF CHRISTOPH FUSS Geboren: 23. Juni 1976 Herkunft: Niederweidbach Was macht er jetzt?
Er ist Sportkommentator und kommentiert unter anderem Champions-League-Spiele, die Topspiele der Fußball-Bundesliga und Boxkämpfe. Kommt er noch vorbei?
An jedem 1. August feiert er den Geburtstag seiner Oma mit der Familie im Bad Endbacher Stadtteil Günterod. Er kommt darüber hinaus zu allen Familientreffen in die Region. O-Ton:
„Ich erhielt meine Chance als Sportmoderator, weil ich generell in der Lage war, drei bis vier Sätze unfallfrei zu formulieren.“
Wir gratulieren der zum 150-jährigen Jubiläum, danken für die gute Zusammenarbeit und wünschen weiterhin eine aktuelle und gute Berichterstattung.
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Samstag, 8. Oktober 2016
HELMAR „WILLI“ WEITZEL
Oberhessische Presse
LENA GERCKE
VERENA BENTELE
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MICHAEL KUTSCHE
Geboren:
Geboren:
29. Februar 1988 in Marburg
17. Dezember 1977 in Berlin, aufgewachsen in Marburg und dem Lahntaler Ortsteil Göttingen.
Was macht sie jetzt?
2006 gewann sie die Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“. Seither arbeitet sie als Model und moderiert TV-Sendungen.
Schule:
Otto-Ubbelohde-Schule Goßfelden, Martin-Luther-Schule Marburg (Abschluss 1997).
Kommt sie noch vorbei?
Geboren:
Nein. Zwar ist sie in Marburg geboren, aufgewachsenen ist sie aber in Cloppenburg. Sie ist übrigens die Halbschwester der Biedenkopferin Yana Gercke, die 2012 durch die Show „Unser Star für Baku“ bekannt wurde.
13. Dezember 1972 in Marburg
O-Ton:
Schule:
„Meine Freunde und Familie sind mir superwichtig.“
Was macht er jetzt?
Character Designer, Illustrator, 3-D-Künstler. Er hat unter anderem an den Figuren für Tim Burtons Kinofilm „Alice im Wunderland“ mitgezeichnet. Kommt er noch vorbei? Geboren:
Meist einmal im Jahr zu Weihnachten.
Stiftsschule Amöneburg
28. Februar 1982
O-Ton:
Was macht er jetzt?
Schule:
Er ist – in dieser Reihenfolge – Papa, Autor, Moderator und Reporter.
Carl-Strehl-Schule / Blista
„Man versucht, sich in die Figur hineinzuversetzen, den Charakter schon im Aussehen darzustellen, damit man das nicht alles in der Handlung erzählen muss.“
SINA MAINITZ
Was macht sie jetzt?
DAVID KOCH
Kommt er noch vorbei?
Bis zu fünfmal im Jahr.
GUIDO KNOPP
Geboren:
11. Mai 1977 in Marburg Schule:
Geboren:
Landschulheim Steinmühle
27. September 1991
Was macht sie jetzt?
Schule:
ZDF-Börsenreporterin
Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf, Alfred-Wegener-Schule Kirchhain
Kommt sie noch vorbei? Geboren:
29. Januar 1948 in Treysa Was macht er jetzt?
Journalist, Historiker, Publizist und Moderator. Er moderierte unter anderem bis 2013 im ZDF die Sendung „History“. Seit Februar 2013 ist er in Rente. Kommt er noch vorbei?
Ja, ab und zu. O-Ton: „Aufklärung braucht Reichweite.“
Ja, ihre Eltern und einige Freunde wohnen noch hier. Außerdem ist Sina Mainitz ihrem Marburger Stammfriseur treu geblieben. O-Ton:
„Holla die Waldfee“ – bei einer Live-Schaltung kam es zu diesem Ausruf, als Reporterin Sina Mainitz von unvorhergesehenen Entwicklungen an der Börse überrascht wurde.
Was macht er jetzt?
Er modelt. Kommt er noch vorbei?
Mittlerweile ist Verena Bentele Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Sie ist – wie einer ihrer Brüder – aufgrund einer seltenen Erbkrankheit von Geburt an blind. Bentele wuchs auf dem Bio-Bauernhof ihrer Eltern auf, die sie früh mit anpacken ließen und so zur Selbstständigkeit erzogen. Nach dem Abitur 2001 in Marburg schloss sie ihr Literaturstudium 2011 an der Universität München ab. Von 1995 bis 2011 gehörte Bentele, die schon als kleines Mädchen auf Skiern stand, der deutschen Nationalmannschaft im Skilanglauf und Biathlon an. Bei vier paralympischen Spielen gewann sie zwölf Goldmedaillen, zudem wurde sie viermal Weltmeisterin.
Ja, denn er wohnt in einer kleinen Wohnung im Haus seiner Eltern in Niederklein.
Kommt sie noch vorbei?
O-Ton:
O-Ton:
„In dieser Branche kommt es viel auf das eigene Selbstvertrauen an. Wer nicht an sich glaubt, ist im Model-Geschäft fehl am Platz.“
„Beim Kilimandscharo war der Gipfel das Ziel. In der Politik gibt es viele Ziele zu erreichen. Ich finde es hochgradig spannend.“
Hin und wieder – gerne zu Ehemaligentreffen der Blista.
Weitere Biedenkopf artner sp ft Geschä ren Landkreis Marburg-
ALEXANDER BECHT Geboren:
8. Januar 1986 in Marburg Schule:
Mittelpunktschule Wohratal Was macht er jetzt?
Alexander Becht ist heute Schauspieler und lebt in Berlin. Er spielte unter anderem in der ZDF-Serie „Forsthaus Falkenau“ mit und in der RTLSoap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Zudem hatte er eine Rolle in der dreiteiligen Familiensaga „Das Adlon“. Kommt er noch vorbei?
Ja, immer dann, wenn er seinen Vater und seinen Bruder besucht, die noch in Marburg wohnen. O-Ton:
„Geld kratzt mich herzlich wenig, die Menschen, um mich rum, interessieren mich.“
Kennen Sie auch jemanden? In unserer Serie fehlt noch jemand, der aber auch „von hier“ ist und unbedingt Erwähnung finden sollte? Dann schreiben Sie uns in einer E-Mail Ihren
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Die Akzeptanz des Förderprogramms „Bad Hersfeld saniert sich“ beläuft sich auf 99 Prozent. Drei Sanierungsschwerpunkte lassen sich dabei erkennen:
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Auf die Frage, warum sie energetisch sanierten, gaben 63 Prozent der Hausbesitzer an, dass sie mit einer Sanierung ihre Energiekosten senken wollten. Häufige Gründe für eine Sanierung sind laut Studie veraltete oder defekte Heizungsanlagen, undichte, kaputte oder alte Fenster, Dachschäden und alte, defekte Bauteile. „Welche Sanierungsmaßnahmen konkret umgesetzt wurden, richtete sich häufig sowohl nach den Zielen der Gebäudemodernisierung als auch dem Aufwand und der Machbarkeit“, so der Energieexperte weiter.
„Zum gleichen Ergebnis kommt die Evaluation des kommunalen Altbausanierungsprogrammes „Bad Hersfeld saniert sich“ aus dem Jahre 2014, http:// www.e-punkt-hersfeld.de/archiv.html.
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„98 Prozent von 1.000 befragten Hausbesitzern sind mit der Umsetzung der Modernisierungsmaßnahmen zufrieden bis sehr zufrieden. Gute Noten erhielten auch die an der Sanierung beteiligten Handwerksbetriebe“, so Werner Eicke-Hennig, Programmleiter der Hessischen Energiespar-Aktion“.
Die gesamte Studie kann auf der HESA-Homepage www.energiesparaktion.de unter „Argumente zu einer Kampagne gegen die Energieeinsparung“ herunter geladen werden: http://www.energiesparaktion.de/downloads/Kacheln/ Energieeinsparung/Energieeinsparung_Studien/DBUFachinfo_Energetische%20Geb%C3%A4udesanierung.pdf
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
HL. ELISABETH JACOB UND WILHELM GRIMM Geboren:
Jacob: 4. Januar 1785 in Hanau; Wilhelm: 24. Februar 1786 in Hanau Gestorben:
Jacob: 20. September 1863 in Berlin; Wilhelm: 16. Dezember 1859 in Berlin Was haben sie gemacht? Geboren:
7. Juli 1207 in Ungarn Gestorben:
17. November 1231 in Marburg Was hat sie gemacht?
Elisabeth von Thüringen war eine thüringische Landgräfin und ungarische Prinzessin, die als Heilige der römisch-katholischen Kirche und Symbol für christliche Nächstenliebe verehrt wird und Patronin der Bundesländer Thüringen und Hessen sowie zahlreicher „Elisabeth“-Krankenhäuser ist. Sie wurde bereits als Kleinkind dem ältesten Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen als Ehefrau versprochen, kam im Alter von vier Jahren nach Eisenach und heiratete Ludwig von Thüringen im Alter von 14 Jahren. Die Ehe war glücklich und bescherte dem Paar drei Kinder. Elisabeth legte nie Wert auf Reichtum und Geld, unterstützte Arme, kümmerte sich um Kranke und ließ im Hungerjahr 1226 alles verfügbare Korn austeilen. Etliche Legenden ranken sich um ihre Taten. Nach dem Tod ihres Mannes 1226 wurde sie mit ihren Kindern von der Wartburg vertrieben. 1229 fand sie eine neue Heimat in Marburg, errichtete dort aus ihrem Witwenvermögen ein Spital, benannte es nach Franziskus und arbeitete dort selbst bis zu ihrem Tod im Jahre 1231.
Die Brüder Grimm gelten heute als Gründungsväter der Germanistik und sind weltberühmt für ihre Sammlung von Kinder- und Hausmärchen. Im Jahr 1802 immatrikulierte sich Jacob Grimm an der Marburger Universität, sein jüngerer Bruder Wilhelm folgte ihm ein Jahr später. Die beiden hatten sich für ein Jura-Studium bei dem berühmten Rechtsgelehrten Friedrich Carl von Savigny entschieden, einem profunden Kenner von zeitgenössischer und historischer Literatur, Text- und Quellenarbeit.
Er war es, der in den Brüdern die Leidenschaft für historische Literatur- und Kulturforschung weckte. Und er vermittelte ihnen die Bekanntschaft mit Clemens Brentano und Achim von Arnim, die den Anstoß zum Märchensammeln gaben. In vielen Berichten und Briefen der Grimms schwärmten sie von Marburg und vom „Schloss auf dem Berge“, das „von der Abendsonne vergoldet“ werde. Über die Stadt selbst schrieb Jacob Grimm: „Ich glaube, es sind mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern.“ So stiegen sie denn ein ums andere Mal die Stufen von ihrem Wohnhaus in der Barfüßerstraße 35 zu den Räumen ihres Professors in der Ritterstraße empor, wo sie Vorlesungen in nahezu privatem Rahmen genossen. Die Universität in der damals rund 6000 Einwohner zählenden Stadt wies zu Grimms Zeiten gerade einmal 170 Studenten auf!
KONRAD VON MARBURG Geboren:
um 1180 – 1190 Gestorben:
30. Juli 1233 in Beltershausen Was hat er gemacht?
Konrad von Marburg war ein Priester im Hochmittelalter, ein erfolgreicher Kreuzzugsprediger, später Inquisitor und darüber hinaus Beichtvater Elisabeths von Thüringen, der späteren Heiligen Elisabeth. Nachweisliche öffentliche Beachtung fand Konrad erstmals im Jahr 1214 durch aufsehenerregende Predigten unter freiem Himmel. Diese trugen später zur Entstehung einer neuen Kreuzzugsbewegung bei. Den Auftrag zu diesen massenwirksamen Kreuzugspedigten hatte Konrad zuvor von Papst Innozenz III. erhalten. Im Zuge seiner umherziehenden Tätigkeit ergab sich eine Freundschaft zur Thüringer Landgrafen-
familie. So wurde er schließlich zum Beichtvater der jugendlichen Elisabeth bestellt. Konrad war einer der ersten Inquisitoren mit direktem päpstlichen Auftrag. Sein seelsorgerliches Amt gegenüber Elisabeth soll Konrad in grausamer Weise ausgeübt haben: Er nahm ihr ebenso wie ihre Freundinnen die Kinder weg, ließ sie häufig auspeitschen und bespitzeln. Auch vor Grafen, Bischöfen und Fürsten scheute der Priester nicht zurück, erregte Angst, Hass und Widerstand in Adelskreisen. Das wurde ihm schließlich zum Verhängnis: Beim heutigen Weiler Hof Capelle südlich von Marburg lauerten ihm am 30. Juli 1233 sechs Berittene auf, darunter auch Mitglieder des Adelsgeschlechtes von Dernbach, und erschlugen ihn und seine Diener.
Marburger, die Geschichte geschrieben haben LISA DE BOOR EMIL VON BEHRING Geboren:
15. März 1854 in Polen Gestorben:
31. März 1917 in Marburg Was hat er gemacht?
Geboren:
23. Juli 1894 in Kirchhain Gestorben:
7. März 1957 in Marburg Was hat sie gemacht?
Sie war Lyrikerin, Schriftstellerin und Antroposophin. Lisa de Boor wuchs als Kind einer Kirchhainer Fotografenfamilie auf. Sie schrieb zahlreiche Bücher wie „Paradies der ersten Frühe“, „Kleine Küchenalchymie“ und „Geliebtes Marburg“. Ihre Tagebuchblätter aus den Jahren 1938 bis 1945 zeugen von ihrer innerer Opposition gegen den Nationalsozialismus. Sie hielt Kontakt mit dem vertriebenen jüdischen Privatdozenten Karl Löwith, half den Angehörigen von Verhafteten und wurde im Jahr 1941 kurzzeitig selbst verhaftet. De Boor war Mitbegründerin der Christengemeinschaft in Marburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie außerdem eine Mitbegründerin der Marburger Volkshochschule und der Waldorfschule sowie Gründungsmitglied des überparteilichen Frauenverbandes.
1904 gründete Emil von Behring in Marburg die Behringwerke, die als erstes Unternehmen Proteine aus Blutplasma für Therapiezwecke nutzbar machten. Drei Jahre zuvor hatte Emil von Behring den ersten Nobelpreis für Medizin in Anerkennung seiner Pionierarbeit zur Entwicklung der Serumtherapie erhalten. Mit dem Beweis, dass sich die Schutzwirkung gegen Diphtherie und Tetanus mit dem Serum von einem Organismus auf einen anderen übertragen lässt, setzte er den Grundstein für die moderne Immunologie. Behring gelang es zu beweisen, dass die im Blut enthaltenen Antikörper zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können.
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
ALFRED WEGENER Geboren:
1. November 1880 in Berlin Gestorben:
November 1930 in Grönland Was hat er gemacht?
Alfred Wegener war ein Meteorologe, Polar- und Geowissenschaftler. Als sein wichtigster Beitrag zur Wissenschaft gilt seine erst posthum anerkannte Theorie der Kontinentalverschiebung, die zu einer wesentlichen Grundlage für das heutige Modell der Plattentektonik gewor-
OTTO UBBELOHDE
den ist. Zu seinen Lebzeiten war Wegener vor allem für seine Verdienste in der Meteorologie und als Pionier in der Polarforschung bekannt. Nach der Rückkehr von seiner ersten Grönlandreise im Jahr 1908 war Alfred Wegener bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Privatdozent für Meteorologie, praktische Astronomie und kosmische Physik in Marburg. 1909 war er aktiv an der Gründung des Kurhessischen Vereins für Luftfahrt beteiligt, wo er als Ballonfahrer meteorologische Messungen etwa zur Rückstrahlung machte. Wegeners Studenten und Mitarbeiter in Marburg schätzten besonders sein Talent, auch komplizierte Fragen und aktuelle Forschungsergebnisse klar und verständlich zu vermitteln, ohne dabei auf Exaktheit zu verzichten. Diese Marburger Jahre gehören zu den wichtigsten Schaffensperioden Wegeners.
SOPHIE VON BRABANT
ADOLF GASTON EUGEN FICK
Geboren:
Geboren:
30. März 1224 in Thüringen
22. Februar 1852 in Marburg
Gestorben:
Gestorben:
29. Mai 1275
11. Februar 1937 in Herrsching am Ammersee
Was hat sie gemacht?
Was hat er gemacht?
Sophie von Brabant war die Tochter der Heiligen Elisabeth. Durch ihre Ehe mit dem Herzog von Brabant, Heinrich II., Herzogin von Brabant und damit auch die Stammmutter des Hauses Hessen. Im Jahr 1243 wurde Sophies wettinischem Cousin, Heinrich dem Erlauchten, die Landgrafschaft Thüringen von Kaiser Friedrich II. versprochen, falls der Ludowinger Heinrich Raspe bis zu seinem Tode kinderlos bleiben sollte. Dieser Fall trat 1247 ein. Sophie stellte anschließend für ihren Sohn Heinrich Ansprüche auf das Erbe ihres Onkels in Hessen und Thüringen und ließ ihren dreijährigen Sohn 1247 auf der Mader Heide bei Gudensberg von zahlreichen hessischen Adeligen und vom Deutschen Orden als rechtmäßigen Erben bestätigen. Als 1248 Sophies Mann Heinrich, der Herzog von Brabant, starb, stellte die junge Frau den Deutschen Orden unter ihren Schutz und bestätigte ihm alle Schenkungen der Ludowinger. Damit sicherte sich die als Herrin von Thüringen und Hessen urkundende Sophie die Unterstützung des Deutschen Ordens. So legte sie den Grundstein für den Übergang der hessischen Besitzungen der Ludowinger in die Hände ihres Sohnes Heinrich, des künftigen ersten hessischen Landgrafen. Mithilfe des Deutschen Ordens, der den Bau der Grabeskirche der Heiligen Elisabeth betreute, vertrat Sophie die Ansprüche ihres Sohnes in Kassel und Marburg und setzte ihre Forderungen auch in Thüringen durch. 1292 wurde Sophies Sohn Heinrich vom Kaiser als Landgraf von Hessen bestätigt und in den Reichsfürstenstand erhoben.
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Adolf Gaston Eugen Fick war ein deutscher Augenarzt, der als Arzt und Privatdozent in Zürich wirkte und im Jahr 1887 das erste Modell einer Kontaktlinse konstruierte. Sie war aus schwerem braunen Glas und hatte einen Durchmesser von 18 bis 21 Millimetern. Die Linse ruhte auf dem Gewebe neben der Hornhaut und der Zwischenraum zwischen Hornhaut und Glas war mit einer Zuckerlösung gefüllt. Er testete die Linse zuerst an einem Kaninchen, dann an sich selbst und schließlich an einer kleinen Gruppe Freiwilliger. Fick wurde in Marburg geboren und absolvierte an der Philipps-Universität Teile seines Medizinstudiums, das er 1876 mit seiner Promotion abschloss.
Geboren:
5. Januar 1867 in Marburg Gestorben:
8. Mai 1922 in Goßfelden Was hat er gemacht?
Otto Ubbelohde war Maler, Radierer und Illustrator. Teile seines Werkes werden dem Jugendstil zugeordnet. Berühmt wurde Ubbelohde mit der Illustration der Märchensammlung der Brüder Grimm. An den 448 Zeichnungen des Märchenbuchs arbeitete er drei Jahre lang, von 1906 bis 1909. Ubbelohde wuchs in Marburg auf, machte am Gymnasium Philippinum sein Abitur und begann danach eine Ausbildung zum Maler. Er wohnte mehr als ein Jahrzehnt in München und hatte Kontakt zur Künstlerkolonie Dachau. Nach der Heirat im November 1897 mit der aus Bremen stammenden Hanna Unger, einer Nichte des Kupferstechers und Radierers William Unger, und dem im Jahr darauf folgenden Tod seines Vaters baute Ubbelohde in Goßfelden im Lahntal ein Atelier- und Wohnhaus. Anfangs wohnte das Ehepaar nur im Sommer dort, nach Fertigstellung ab 1900 jedoch ständig. Heute befindet sich dort der Sitz der Otto-Ubbelohde-Stiftung und das Museum „Haus Otto Ubbelohde“.
ERNST VON HARNACK Geboren:
15. Juli 1888 in Marburg Gestorben:
5. März 1945 in Berlin-Plötzensee Was hat er gemacht?
Ernst von Harnack war ein Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde in Marburg geboren und studierte dort drei Semester Jura. Nach dem Abschluss begann er in Berlin eine Ausbildung am Amtsgericht, bevor er 1913 als Regierungsreferen-
dar seine Beamtenlaufbahn startete. Harnack wurde im Jahr 1933 mehrere Wochen inhaftiert, nachdem er versucht hatte, die Mörder des während der „Köpenicker Blutwoche“ ermordeten ehemaligen Ministerpräsidenten und SPD-Reichstagsabgeordneten Johannes Stelling zu finden. Zur Zeit des Nationalsozialismus war er Gräberkommissar. In Zusammenarbeit mit Willi Wohlberedt legte er für Berlin eine Gräberkartei an und beaufsichtigte ab 1938 die großflächigen Umbettungen, die für Albert Speers Welthauptstadt Germania angeordnet worden waren. Wegen seiner Teilnahme am Aufstand des 20. Juli 1944 wurde er am 1. Februar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 5. März in Plötzensee durch Hängen vollstreckt.
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
Erste OP für einen Groschen
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Die Oberhessische Zeitung wird zur Tageszeitung
„Probe-Nummer“ steht in fetten Lettern am Rande der ersten Ausgabe. Redaktion und Verlag des „Oberhessischen Anzeigers“ stellen sich dort ihrem Publikum vor und geben ihr Wort – für die nächsten 150 Jahre: „ ... die Absicht ist, in schlichten, auf den gesunden Menschenverstand berechneten Stil die in den Vordergrund gestellten Interessen des nächsten und weiteren Wirkungskreises des „Oberhessischen Anzeigers“ zu erörtern, ... sich lediglich an die Sache zu halten und, dann aber unumwunden und sonder Furcht, sich für diejenige Auffassung zu entscheiden, für welche die meisten und besten Gründe zu sprechen scheinen.“
Im ersten Jahr ihres Bestehens macht die neue Zeitung eine rasante Entwicklung durch: Aus „Oberhessischer Anzeiger“ wird die „Oberhessische Zeitung“, die nun sechs Mal in der Woche erscheint und über Geschehnisse aus dem ganzen Land berichtet: „ ... gleichzeitig mit allen anderen Blättern, ja meistens früher als die Kasseler und Frankfurter Zeitungen ...“
Während am 1. April 1867 – der Erstausgabe der Oberhessischen Zeitung – noch der Preußische Adler auf dem Titelkopf prankt, ist er drei Tage später, am 4. April 1867, schon wieder verschwunden.
1866
1867
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Politisches und Unterhaltsames
In den Wirren des Krieges
„Polenfrage und das Ansehen des Deutschen Reichs“ lautet die erste Überschrift auf der „Oberhessischen Zeitung“ vom 11. Dezember 1901. Auch erfahren die Leser, dass der Deutsche Kaiser Duelle nicht generell verbieten, sondern lediglich einschränken wolle. Zudem wird über die Verleihung der ersten Nobelpreise berichtet. Am Fuß der Seite steht der Beginn einer Tradition: der Fortsetzungsroman.
Am 9. Januar 1941 bestimmt das Kriegsgeschehen die Titelseite der „Oberhessischen Zeitung“ – sowohl inhaltlich als gestalterisch, die Schrift ist kantig und hart. Moderne Kommunikationsmittel ermöglichen Berichterstattung aus der ganzen Welt – aus Madrid bringt die Zeitung eine „Drahtmeldung unseres Korrespondenten“ und berichtet über „Ritterkreuze für kühne Unternehmen an der Westfront“.
Erster Weltkrieg kündigt sich an Zwei Jahre vor dem Attentat von Sarajevo sind Spannungen innerhalb Europas und der Welt Thema auf der Titelseite der „Oberhessischen Zeitung“. Es geht um „Heeresausgaben“, „Spione“ und den „Krieg um Tripolis“. Der Untergang der Titanic am 15. April 1912 spielte auf der Titelseite indes keine Rolle – darüber wurde im Innenteil der Zeitung berichtet.
1901
1912
Neuanfang Am 14. September 1945 erscheint die erste Ausgabe der „Marburger Presse“ mit einem Bericht über die erste freie deutsche Pressekonferenz nach dem Zweiten Weltkrieg, die in Marburg stattfand, und mahnenden Worten an die Leserschaft – „Die Schuldigen an dem grenzenlosen Elend der Welt heißen Faschismus und Militarismus“.
1941 Die Währungsreform Was ist unser Geld noch wert? Mit einer Sonder-Ausgabe informierte die „Marburger Presse“ am 19. Juni 1948 ihre Leser über die Währungsreform. Jeder Bundesbürger erhielt damals 60 Deutsche Mark. Sparguthaben sollten später umgetauscht werden – zu welchem Kurs war aber noch nicht bekannt.
Abrechnung im Detail Einer nach dem anderen der verurteilten Nazi-Verbrecher wird an den Galgen geführt und hingerichtet. Die „Marburger Presse“ beschreibt ihre letzten Schritte, gibt ihre letzten Worte wieder und veranschaulicht damit den beklemmenden Befreiungsschlag einer Nation, die versucht, auf diese Art und Weise Gerechtigkeit walten zu lassen.
1945 Der „Oberhess“ ist wieder da
1946
Am 25. September 1950 erschien die „Oberhessische Zeitung“ wieder an den Kiosken und in den Briefkästen. Bereits bei Ankündigungen des Wiedererscheinens hatten alte Leser ihre Bestellungen abgegeben.
1948 TOR! TOR! TOR! TOR! Viele haben den Torjubel des Kommentators Herbert Zimmermann noch im Ohr. Am 5. Juli 1954 berichtete die OP über den vorangegangenen Freudentag des gebeutelten Nachkriegsdeutschlands – das „Wunder von Bern“. Die deutsche Nationalelf war in der Schweiz zum ersten Mal Fußball-Weltmeister geworden.
Jetzt aber: Oberhessische Presse Am 1. Juni 1951 fusionierte die „Marburger Presse“ mit der „Oberhessischen Zeitung“. Die beiden Zeitungstitel vereinten sich unter dem Namen „Oberhessische Presse“, der seither auch wieder in der alten Schriftart erscheint.
1950
1951
1954
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Oberhessische Presse
I43
Berliner Mauer spaltet Nation
„A giant leap for mankind“
In der Nacht vom 13. August 1961 riegeln Ostberliner Behörden ihren Sektor von der restlichen Stadt ab und errichten Stacheldrahtsperren an allen Straßenübergängen. Einwohner der Sowjetzone und Ostberlins können die neue Grenze nicht mehr unkontrolliert überschreiten, rund 50 000 Menschen dürfen ihrer Arbeit im Westen nicht mehr nachgehen.
Als Neil Armstrong und Edwin Aldrin am 20. Juli 1969 die Oberfläche des Mondes betreten, schreiben sie Geschichte – 600 Millionen Menschen halten bei der Fernsehübertragung weltweit den Atem an. Am nächsten Tag titelt die Oberhessische Presse „Ein Menschheitstraum ist erfüllt“.
John F. Kennedy ermordet Während eines Besuches in Dallas wird John F. Kennedy in den Kopf geschossen. Der Präsident der Vereinigten Staaten stirbt im Krankenhaus und hinterlässt eine Nation in Trauer. Bis heute kursieren verschiedene Theorien zu den Hintergründen und Tätern. Als Tatverdächtiger wurde Lee Harvey Oswald festgenommen und während seiner Haft getötet.
1961 Präsident und Sport
1963
„Seit Mitternacht haben die Deutschen einen neuen Bundespräsidenten“, titelt die Oberhessische Presse am 1. Juli 1974. Walter Scheel, der am 24. August dieses Jahres im Alter von 97 Jahren starb, war am 15. Mai 1974 zum vierten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Aber auch die FußballWeltmeisterschaft wird an prominenter Stelle präsentiert.
1969 Die Mauer fällt Am 9. November 1989 fällt die Mauer und die Wiedervereinigung nimmt ihren Lauf. Einen Tag später titelt die OP: „Die DDR läßt ihre Bürger ab sofort über die innerdeutsche Grenze ausreisen.“ In der Nacht zum 10. November überwinden Tausende die Mauer am Brandenburger Tor und fallen sich in die Arme.
Die RAF vor Gericht Der Baader-Meinhof-Prozess gegen die Anführer der RAF-Fraktion beginnt vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Er dauert vom 21. Mai 1975 bis zum 28. April 1977. Die Angeklagten wurden zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe begangen am 18. Oktober 1977 Selbstmord in der JVA Stuttgart-Stammheim.
1974 Stärkere OP in neuem Layout
1975
1989 9/11
Ab dem 4. April 1991 erscheint die Oberhessische Presse wieder mit einem selbst produzierten überregionalen Teil. Das ist die erste Titelseite seit vielen Jahren, die komplett in Marburg entstand.
Am 11. September 2001 fliegen zwei entführte Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York. Ein weiteres stürzt ins Pentagon. Noch am selben Tag berichtet die Oberhessische Presse in einem Extrablatt über die terroristischen Anschläge, die unsere Welt für immer verändert haben.
Kein Computercrash Die Oberhessische Presse erscheint auch im neuen Jahrtausend: Eine Sonderausgabe kommt direkt am 1. Januar 2000 heraus – mit der erleichterten Feststellung, dass die Befürchtungen vieler IT-Experten unbegründet waren. Die Computer haben den Sprung ins neue Jahrtausend unbeschadet überstanden.
1991
2000
2001
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Abschied von der D-Mark
Der große Relaunch
Das bewegte die Deutschen zum Jahresbeginn 2002 am meisten. Der 1. Januar 2002 war ein von vielen gefürchtetes Datum, denn an diesem Tag ersetzte der Euro die liebgewonnene D-Mark als Zahlungsmittel. Manche rechnen noch heute beim Bezahlen in die alte Währung um.
Seit 2008 erscheint die OP in der aktuellen Aufmachung und Struktur. Diese erste Ausgabe nach dem kompletten Relaunch ist das Ergebnis vieler Monate Arbeit, in denen die Redakteure und Verantwortlichen die Struktur und das Layout komplett überarbeitet haben. Auch die Erkenntnisse aus einer großen Leserumfrage flossen in das Ergebnis ein.
2002
2008
Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf
Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf
Der Kampf gegen die Flut
Karstadt-Entscheidung erneut vertagt
Kann Lena in Oslo den Song Contest gewinnen?
Unfälle am Wehr
Das Hochwasser in Ostdeutschland ist auf dem Höhepunkt.
Am 7. Juni will der Gläubigerausschuss definitiv darüber entscheiden, welcher Bieter den Zuschlag bekommt.
Noch bis zum Samstagabend können Sie bei unserer Online-Umfrage mittippen: hat Lena Meyer-Landrut eine Chance?
Marburger Kanupass ist gefährlich.
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Guten Morgen!
2010 Hessentag in Stadtallendorf Ausnahmezustand im Ostkreis: Im Jahr 2010 bricht dort das Hessentagsfieber aus. Der endgültige Rechnungsschluss zu der Großveranstaltung ist nach sechs Jahren gemacht: Mit 5,2 Millionen Euro war das Minus rund 300 000 Euro geringer, als bei der damaligen Planung veranschlagt wurde.
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Bei uns im Internet
www.op-marburg.de
Samstag, 29. Mai 2010
Was Frauen immer schon befürchtet haben, ist nun durch eine Umfrage offiziell untermauert worden: Männer sind beim Wechseln ihrer Wäsche oft sehr nachlässig. Jeder fünfte deutsche Mann (20 Prozent) trägt seine Unterhose länger als einen Tag. Bei den Frauen tun dies hingegen lediglich 6 Prozent. Noch weit seltener wechselt der Durchschnittsmann seine Socken: 23 Prozent tun dies nicht täglich. Ein frisches Hemd oder Shirt anzuziehen, gehört für 42 Prozent der Männer ebenfalls nicht zum täglichen Programm. „Die Ärzte“ haben wohl doch recht: Männer sind Schweine.
TAGESSCHAU DIE WELT Tschechen wählen ihr Parlament Noch bis zu diesem Samstag gehen die Tschechen wählen. Umfragen sahen die Sozialdemokraten vorn. Seite 14
VERMISCHTES Lenas persönliches Sommermärchen Wenn Lena Meyer-Landrut heute in Oslo auf der Bühne steht, ist das ihr persönliches Sommermärchen. Seite 32
BÖRSE DAX 5.946,18 (+ 9,04) DOW JONES 10.136,63 (- 122,36) EURO 1,2384 (+ 0,0129) Seite 22
SPÄTMELDUNG ++22.39++ Verständigung auf nukleare Abrüstung New York. Die Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrags haben sich am Freitag zum Abschluss vierwöchiger Beratungen auf detaillierte Schritte zur nuklearen Abrüstung verständigt. Die fünf offiziellen Atommächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien verpflichten sich in der Erklärung, die Abrüstung ihrer Arsenale zu beschleunigen und andere Maßnahmen zu ergreifen, um die Bedeutung der Atomwaffen für die Sicherheit zu verringern.
Erster Konzert-Höhepunkt war am Freitagabend der Auftritt von „Silbermond“ bei der „youFM-Night“. Nach Aus-
Ex-Abgeordneter Tauss wegen Kinderpornos verurteilt Karlsruhe. Schlusspunkt eines Skandals: Wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornos ist der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss zu 15 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Der 56-Jährige habe sich das kinderpornografische Material aus privatem Interesse beschafft, warf ihm das Karlsruher Landgericht am Freitag vor.
Als ehemaliger medienpolitischer Sprecher seiner Fraktion hatte Tauss sich als einer der Ersten mit Internetthemen befasst und war zu einem Experten auf diesem Gebiet geworden. Der 56-Jährige hatte die Bilder und Videos aus seinem Handy und einigen DVDs stets damit erklärt, er habe die Kinderpornoszene dienstlich kennenlernen wollen. Seite 18
Rösler will Gutverdiener belasten Kopfpauschalen-Konzept soll laut Bericht 2011 kommen Berlin. Die 50 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung sollen nach Plänen von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) von 2011 an eine Kopfpauschale zahlen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, könnte die Höhe der Pauschale zwischen 15 und 30 Euro pro Monat liegen. Geringverdiener sollen einen Aus-
gleich aus Beitragsgeldern erhalten. Dieser soll aus dem Beitragssystem finanziert werden. Wie das Blatt berichtet, müssen Gutverdiener dadurch mehr bezahlen als bisher. Röslers Konzept sehe dafür unter anderem einen Anstieg der Obergrenze vor, bis zu der Beiträge gezahlt werden müssen. Derzeit liegt diese Beitragsbemessungsgren-
ze bei 3 750 Euro. Der Beitragssatz bleibe dabei jedoch unverändert bei 14,9 Prozent. Ziel sei, mit der Pauschale das zu erwartende Defizit der Krankenversicherung abzudecken. Rösler wolle sein Konzept am Montag dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Parteichef Horst Seehofer in München vorstellen. Seite 17
Druck auf Christean Wagner? Hessische CDU stellt sich neu auf · Fraktionschef will bleiben von Matthias Mayer
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zunächst auf Umleitungen für den Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße 454. Die meisten Konzertgäste, die mit dem Auto
anreisten, kamen aus Richtung Marburg. Bei Kirchhain bildeten sich am frühen Abend leichte Staus auf der Bundesstraße. Ansonsten verlief der erste Tag des „Fests der Hessen“ aus polizeilicher Sicht ruhig. n Am Abend fanden in Stadtallendorf außerdem die Konzerte von Dieter-Thomas Kuhn und die Veranstaltung „Sternstunden der Klassik“ mit den „Jungen Tenören“ und Eva Lind statt. Mehrere tausend Besucher kamen auch zu diesen ersten größeren Veranstaltungen des Hessentags. n Einen Ansturm löste die Verlosungsaktion der OP für fünf Top-Veranstaltungen des Landesfestes aus: 3 000 Leserinnen und Leser nahmen innerhalb eines Tages an der Verlosung von 100 Tickets teil. Die Gewinner der Karten wurden am Freitag telefonisch benachrichtigt. Während ganz Stadtallendorf n vom Hessentagsfieber befallen ist, fällt der Festbesuch für manchen Senioren aus MarburgBiedenkopf wohl flach. Denn der Landkreis sagte den für den Hessentag geplanten Seniorennachmittag mit Bustransfer nach Stadtallendorf ab – vorwiegend aus finanziellen Gründen. Seiten 9, 12 bis 16
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WETTER
Seite 29
sage von Polizeisprecher Jürgen Schlick lief der Anreiseverkehr zum Konzert „einigermaßen“. Die Polizei verzichtete
Dr. Christean Wagner (rechts), hier neben dem CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe bei einer CDU-Veranstaltung in Fronhausen, soll nach Medienberichten parteiintern als Fraktionsvorsitzender der CDU im Hessischen Landtag nicht unumstritten sein. Foto: Matthias Mayer
Marburg. Mandatsträger des CDU-Kreisverbandes MarburgBiedenkopf haben gegenüber dieser Zeitung die geplante Neuaufstellung der hessischen CDU begrüßt. Volker Bouffier werde altersbedingt das Land nicht 20 Jahre lang als Ministerpräsident prägen können. Deshalb müsse sich der Landesverband inhaltlich wie personell neu aufstellen, sagte der Kreisvorsitzende Frank Gotthardt. Nach Zeitungsberichten gibt es Diskussionen über einen Rückzug des Fraktionsvorsitzenden Dr. Christean Wagner, der für eine konservative Profilierung der CDU wirbt. Gegenüber dieser Zeitung hatte der bis 2011 gewählte Politiker gesagt, dass er im Amt bleiben wolle. Seiten 9 und 19
Einige davon sehen Sie in der wachsenden Foto-Serie „Mein Schreibtisch“ unter www.op-marburg.de/schreibtisch
Trainer Magath zur Aufsichtsratssitzung geladen.
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BARBECUE SOMMERTERRASSE GEÖFFNET
- TÄGLICH AB 18 UHR BEI SCHÖNEM WETTER FISCH- UND FLEISCHSPEZIALITÄTEN VOM GRILL UND AUS DEM SMOKER, AUSWAHL AN HAUSGEMACHTEN ANTIPASTI,
2011 Nukleare Katastrophe in Japan
TAGESSCHAU WIRTSCHAFT Lokführer wollen Druck erhöhen Im Tarifkonflikt mit der Bahn droht die Lokführergewerkschaft damit, die Intervalle zwischen den Streiks zu verkürzen und die Dauer der Streiks zu verlängern. Seite 33
VERMISCHTES Günter Amendt und Dietmar Mues sterben Der Sex-Autor und der Schauspieler standen in einer Menschengruppe, in die ein unter Drogen stehender Autofahrer raste. Es gab insgesamt vier Tote. Seite 32
Aufgrund eines Erdbebens und der folgenden Tsunamis in Japan wird das Atomkraftwerk Fukushima schwer beschädigt. Es kommt zu mehreren Kernschmelzen und große Mengen radioaktiven Materials werden freigesetzt. Die Katastrophe löst eine heftige Debatte zur atomaren Energiegewinnung aus.
SPÄTMELDUNG ++22.05++ Cabrio überschlägt sich auf Bundesstraße 62 Gestern Abend gegen 21.40 Uhr kam ein 22-jähriger Mann, der aus Richtung Biedenkopf unterwegs war, auf der Bundesstraße 62 zwischen Friedensdorf und Buchenau von der Fahrbahn ab und überschlug sich mit seinem Cabrio. Er musste von Einsatzkräften der Feuerwehr Friedensdorf aus den Trümmern seines Wagens befreit, notärztlich versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. Die Bundesstraße war für etwa eine Stunde voll gesperrt. Über die Unfallursache war bis Redaktionsschluss noch nichts bekannt.
Kernschmelze im Kernkraftwerk Fukushima wahrscheinlich · Mehr als 10 000 Tote in Japan befürchtet Die Lage in Japans Atomkraftwerken spitzt sich nach dem Jahrhundertbeben dramatisch zu.
lich mehr als 10 000 Menschen durch das Erdbeben und die folgenden Tsunamis ums Leben gekommen. Auch zwei Tage nach dem Beben waren gestern große Gebiete an der Ostküste Japans noch von der Umwelt abgeschnitten. Gestern früh erschütterte ein starkes Nachbeben den Großraum von Tokio.
von Bernhard Bartsch, Michael Grueter und Lars Nicolaysen Tokio. In der am Freitag schwer beschädigten Anlage Fukushima droht nach widersprüchlichen Informationen über eine Kernschmelze in zwei Reaktoren nach Expertenmeinung Gefahr durch hochgiftiges Plutonium. Insgesamt vier Reaktoren in Fukushima waren gestern ohne Kühlung, wie am Abend bekannt wurde. In mindestens einem drohe Explosionsgefahr, hieß es. Der Evakuierungsradius wurde auf 20 Kilometer um das Kernkraftwerk ausgeweitet, 210 000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Gestern wurde dann für das AKW Onagawa der nukleare Notstand ausgerufen. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete, versagte wenige Stunden später eine Pumpe für das Kühlsystem im Kernkraftwerk Tokai den Dienst. Die Anlage steht 120 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio, auch sie hatte sich bei dem
Atomdebatte in Deutschland
Japanische Katastrophenschutzkräfte in Strahlenschutzanzügen fordern in Otama Bewohner auf, das Gebiet um das Atomkraftwerk Fukushima zu verlassen. Foto: dpa Beben am Freitag automatisch abgeschaltet. Erwartete Nachbeben mit einer Stärke von bis
UN-Sicherheitsrat berät heute über Flugverbot über Libyen New York. Nachdem die Arabische Liga ein Flugverbot über Libyen gefordert hat, beraten jetzt die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates über einen solchen Schritt gegen Diktator Muammar al-Gaddafi. Gestern liefen die Gespräche informell und hinter verschlossenen Türen. Vermutlich schon
heute soll das Thema auf die Tagesordnung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen kommen. Völlig unklar ist aber, ob der Sicherheitsrat dann auch schon über eine Resolution abstimmt. Heute wollen die Libanesen den Vorstoß zu einem Flugverbot machen. Seite 16
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Der deutsche Beatbox-Meister Robin Calderolla, alias „Mr. Babeli“, trat während der Typisierungsaktion für Pierre Ehlich auf.
ROSENSTRASSE 18 - 28 . 35037 MARBURG RESERVIERUNG UNTER TELEFON 06421/6005 143
Gaza: Kein Ende des Blutvergießens in Sicht
Wie die Marburger die Finalnacht erlebt haben
Kantersieg für „Söldner“
Konzerte, Markt und Drachenboote.
Israel richtet sich auf lange Kampfhandlungen ein. Die Zahl der Opfer steigt stündlich.
Der Ball rollt in Rio, Emotionen wallen auch hier. Bilder vom Public-Viewing in Marburg und Stadtallendorf.
Mercenaries schlagen München mit 42:6.
marburg.sportbuzzer.de
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Seite 22 148. Jahrgang, Nr. 160 - G 5419 - Einzelpreis Euro 1,80
Guten Morgen! Er heißt David Klotz, nennt sich Dave, und keine Bierflasche ist vor ihm sicher. Der 31-jährige Sachse ist professioneller Kronkorkenkiller – je kurioser, desto besser. In kleinen, launigen Youtube-Filmchen macht Dave zum Beispiel vor, wie man mit einer Kettensäge ans kühle Nass gelangt. Wer das Gerät nicht hundertprozentig beherrscht, sollte seiner Gesundheit zuliebe besser auf Öffnungsmethoden mit Ukulelenhälsen oder Nussknackern umsteigen. Zollstöcke oder Schraubenschlüssel sind dagegen out, Flaschenöffner komplett verpönt. Und wer lieber aus der Dose trinkt, ist sowieso ‘ne – genau: Flasche.
Brüssel. Überraschung in Brüssel: Der Euro-Krisenfonds für klamme Mitglieder wird ausgeweitet. Griechenland bekommt niedrigere Zinsen, Deutschland wird durch die Euro-Rettung noch stärker belastet. Bei einem Sondergipfel einigten sich die 17 Staats- und
Regierungschefs der Eurozone auf weitreichende Maßnahmen zur Absicherung der Gemeinschaftswährung. Der Rettungsfonds für klamme Mitglieder wird deutlich ausgeweitet. Künftig können chronische Schuldensünder wie Griechenland leichter an Geld kommen.
Bundeskanzlerin Merkel sagte, der Durchbruch sei gelungen, weil sich Portugal und Griechenland zu verstärkten SparAnstrengungen bereiterklärt hätten. Endgültig wollen die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten ihre Reform am 24. /25. März beschließen. Seite 16
Marburg. Die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) untersucht nun, ob die Spender für eine StammzellTransplantation in Frage kommen. Ohne einen Spender besteht für Pierre Ehlich keine Aussicht, die tödliche Krankheit zu überstehen. Das Schicksal des Footballspielers Pierre Ehlich hatte in Marburg eine Welle der Solidarität und des Mitgefühls erzeugt. Seite 12
Wir sind Weltmeister
Mehr als 800 Spender ließen sich in der Elisabethschule Blut abnehmen. Foto: Tobias Hirsch
Als André Schürrle sich in der zweiten Hälfte der Verlängerung des WM-Endspiels am 14. Juli 2014 gegen Argentinien auf den Weg Richtung Grundlinie macht und auf Mario Götze flankt schreit Kommentator Tom Bartels: „Der kommt an! Mach‘ ihn!, Mach‘ ihn!, Er macht ihn!“ Als Rizzoli abpfeift, ruft der ARDMann: „Deutschland ist zurück im Fußball-Himmel!“
Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf
3 Tage Marburg
Montag, 14. Juli 2014
Gipfel einigt sich auf neue Regeln für den Krisenfonds
818 Menschen beteiligten sich am Samstag in der Elisabethschule an einer Typisierungsaktion für den leukämiekranken Pierre Ehlich (24).
INKLUSIVE FLAMMKUCHEN AUS DEM STEINOFEN
Seite 13
Seiten 14 und 15
Die Euro-Rettung wird teurer
Große Resonanz auf Typisierungsaktion in der Elisabethschule · Welle der Solidarität und des Mitgefühls
Seite 29
AUS DEM STEINOFEN, MAISKOLBEN UND
Seiten 2, 3, 29 und 30
Allein in der Katastrophenregion Miyagi, wo das Kraftwerk Onagawa liegt, sind vermut-
von Till Conrad
SALATBUFFET, FRISCHGEBACKENES FOCCACIA
36,00 EUR PRO PERSON
zu 7,0 könnten die angeschlagenen Reaktoren weiter gefährden, warnten Experten.
Als Konsequenz aus dem Atomalarm in Japan hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Überprüfung der Sicherheitsstandards in deutschen Atomkraftwerken angekündigt. „Die Geschehnisse in Japan, sie sind ein Einschnitt für die Welt“, sagte Merkel. SPD, Grüne und Linke forderten eine Rücknahme der Laufzeitverlängerung für deutsche Meiler und ein Abschalten älterer Anlagen. Als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Japan sind für heute Abend nach Angaben der Organisation „ausgestrahlt.de“ in mehr als 130 Städten Protestveranstaltungen angekündigt worden, darunter auch in Marburg ab 17.45 Uhr auf dem Blochmann-Platz.
818 Marburger wollen Pierre Ehlich helfen
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OFENKARTOFFELN, GEMÜSE AUS DEM WOK
Seite 18 145. Jahrgang, Nr. 61 - G 5419 - Einzelpreis Euro 1,50
Nach Beben droht der Atom-Gau
WETTER
ODER MEDITERRAN ZUBEREITET, DESSERTBUFFET
Bei uns im Internet
www.op-marburg.de
Es ist eine schier unglaubliche Geschichte, die sich zu Anfang eines jeden Jahres in Görlitz wiederholt. Schon 16 Mal ging auf dem Konto der östlichsten Stadt Deutschlands gut eine halbe Million Euro ein. Der genaue Absender muss ein Geheimnis bleiben – wird es gelüftet, versiegt die kostbare Quelle. Bekannt ist lediglich der Wille des anonymen Gönners, dass sein Geld in die Sanierung der Görlitzer Baudenkmale fließen soll. Der verpasst nichts: Als diskutiert wurde, ob Görlitz seine Untere Denkmalschutzbehörde an den gleichnamigen Landkreis abgeben sollte, drohte gar der Verlust der Spende.
Stadtallendorf ist für zehn Tage Hessens Hauptstadt · Stimmungsvoller Auftakt · Dichter Verkehr am Abend
Stadtallendorfs Hessentagspaar Mona-Lorena Monzien und Fabian Gies und zahlreiche ihrer Vorgänger senden eine Botschaft der Freude aus: Der Hessentag hat begonnen. Foto: Uwe Brock
Mittwoch fällt Entscheidung
Sechs Oberbürgermeister-Kandidaten stellen sich auf der Podiumsdiskussion den Fragen der OP-Leser.
Guten Morgen!
Herzen schlagen nun für den Hessentag
Stadtallendorf. Seit Freitag, 16.21 Uhr ist der 50. Hessentag in Stadtallendorf eröffnet. Etwa 60 aus Marburg angereiste Studenten störten die Eröffnung mit einem gellenden Pfeifkonzert und Transparenten, auf denen sie gegen Kürzungen im Bildungssektor demonstrierten. In einem Festakt hatte die Landesregierung zuvor das Hessentags-Jubiläum besonders gewürdigt. Ministerpräsident Roland Koch (CDU) betonte die Außenwirkung des Hessentags. Er stehe für ein selbstbewusstes Bundesland und dessen Integrationsleistung. Aus Sicht von Bürgermeister Manfred Vollmer (CDU) hat sich der Hessentag für Stadtallendorf bereits jetzt gelohnt: „Er hat das Selbstbewusstsein bei vielen unserer Bürger gestärkt“, betonte Vollmer.
Der Arbeitsplatz Uni hat viele Gesichter
Der BC Marburg schlägt den TSV Wasserburg.
Montag, 14. März 2011
Seite 2
von unseren Redakteuren
OP-Wahlforum morgen in der Stadthalle
Seite 22
144. Jahrgang, Nr. 122 - G 5419 - Einzelpreis Euro 1,60
Mehr als 13 000 Besucher kamen am Freitagabend zum Konzert der deutschen Star-Band „Silbermond“ in die Hessentagsarena nach Stadtallendorf.
Sieg für Dolphins
Weltmeister!!!! Der Traum von Rio geht in Erfüllung
TAGESSCHAU DIE WELT Neue Auszählung Lösung der Wahlkrise: In Afghanistan werden acht Millionen abgegebene Stimmen neu ausgezählt. Seite 14
2014
HESSEN Faszination Gold Die Bundesbank öffnete ihre Türen, und tausende Besucher kamen am Wochenende. Seite 16
VERMISCHTES Letzte Reise beginnt Das Wrack der „Costa Concordia“ wird für den Transport in den Hafen von Genua vorbereitet. Seite 28
SPÄTMELDUNG ++21.35++ Boddenberg: Lärmpausen „auf Dauer“ am Airport Frankfurt. Der hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Boddenberg sagt zu, dass die geplanten siebenstündigen Lärmpausen am Frankfurter Flughafen „auf Dauer“ eingerichtet werden. Im Interview der „Frankfurter Rundschau“ sagte Boddenberg: „Das ist zwar in den nächsten Monaten eine große Anstrengung. Es lässt sich jedoch, weil die Begrenzung im Planfeststellungsbeschluss festgeschrieben wurde, für die Zukunft aufrechterhalten.“
WETTER
1:0 gegen 23 14 Marburg Seite 29
BOESE & BORN GmbH & Co. KG Stephan-Niderehe-Straße 24 35037 Marburg Telefon: 06421 9363-0 Telefax: 06421 9363-25 E-Mail: service@boese-und-born.de www.boese-und-born.de
Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf
'!1J05EB-ja a !: ;K;k; ; WM-Auftakt nach Maß
Seiten 17 bis 20
2015 Meilenstein: OP ist wieder eigenständig Dieser Tag wird immer ein herausragendes Datum in der Geschichte der Oberhessischen Presse sein. Nachdem der Verleger Dr. Wolfram Hitzeroth am 14. Januar 2015 die gesamte Belegschaft über den mutigen Schritt zurück in die komplette Eigenständigkeit informierte, wurde sein Entschluss am 17. Januar der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Handballer schlagen Polen im Gruppenspiel mit 29:26.
Teuerung fällt auf tiefsten Stand seit 2009
Transfers, Gerüchte und ganz viel Hallenzauber
Cooler Roboter
Dank niedriger Ölpreise sind die Verbraucherpreise in Deutschland auf Jahressicht nur um 0,9 Prozent gestiegen.
Trotz Winterpause passiert einiges in der heimischen Fußballwelt. Erfahren Sie auf Sportbuzzer online alles Wissenswerte.
OP präsentiert am Sonntag Disneys „Baymax“ im Cineplex.
Seite 29
Seite 19
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Samstag, 17. Januar 2015
Familiendrama: 58-Jähriger durch Schwert getötet
Guten Morgen! Das Haus verliert doch nichts. Auch dann nicht, wenn es fast zwölf Jahre verschwunden war. Und auch nicht, wenn das Haus ein Planet namens Mars ist. Dort hatte der britische Landeroboter „Beagle 2“ Ende 2003 landen sollen – und war plötzlich spurlos verschwunden. Experten glaubten, der 60 Millionen Euro teure Roboter sei zu schnell unterwegs gewesen und auf der Oberfläche des roten Planeten zerschellt. Jetzt hat die Nasa ihn entdeckt – und damit bewiesen, dass das Mars-Unternehmen doch kein kompletter Misserfolg war. Man soll die Hoffnung also nicht aufgeben, auch nach zwölf Jahren nicht.
Verdächtige streitet Tat vor Haftrichter ab Die Polizei nahm eine Tatverdächtige fest, die einen 58-jährigen Mann in Buchenau getötet haben soll. Sie wurde in die forensische Psychiatrie eingewiesen und bestreitet die Tat.
TAGESSCHAU
von Silke Pfeifer-Sternke
DIE WELT Befristungen in der Kritik Die Gewerkschaft GEW fordert faire Karrierewege für wissenschaftliche Mitarbeiter an Hochschulen. Seite 13
VERMISCHTES Rauchen eingeschränkt Der Bundesgerichtshof urteilt: Auch auf dem Balkon kann das Rauchen beschränkt werden. Seite 28
BÖRSE DAX 10 167,77 (+135,16) DOW JONES 17 511,57 (+190,86) EURO 1,1588 (-0,0120) Seite 20
SPÄTMELDUNG ++21.49++ Preis für Film über Hitler-Attentäter München. Der Film „Elser – Er hätte die Welt verändert“ über den Hitler-Attentäter Georg Elser ist am Freitagabend im Münchner Prinzregententheater mit dem Hauptpreis des Bayerischen
WETTER
Seite 17 149. Jahrgang, Nr. 14 - G 5419 - Einzelpreis Euro 2,00
Die OP ist jetzt wieder komplett eigenständig Marburg. Die Oberhessische Presse wagt den Schritt in die Unabhängigkeit: Seit 1. Januar ist der Marburger Verleger Dr. Wolfram Hitzeroth wieder Mehrheitsgesellschafter der HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG. Am Freitagmittag wurden die Mitarbeiter in einer Versammlung über diesen historischen
Schritt zurück in die Eigenständigkeit informiert. Für seinen unternehmerischen Mut erhielt Hitzeroth in einer sehr emotionalen Veranstaltung begeisterten Applaus seiner Belegschaft (Foto: Florian Gaertner). Hitzeroth erwarb jene 51-prozentige Beteiligung am Unternehmen zurück, die die Verlagsgesellschaft Madsack mit Sitz in
Hinterländer erlebt die Folgen der Ebola-Epidemie hautnah Freetown. Der Hinterländer Manfred Rink arbeitet seit elf Jahren als Entwicklungshelfer in Freetown in Sierra Leone, das neben Liberia und Guinea eine der Regionen Westafrikas ist, die vom tödlichen Ebola-Virus am stärksten betroffen sind. In der Hauptstadt Freetown starben mehr als 2 600 Menschen an der Fieberkrankheit, fast 8 000 bestätigte Infektionsfälle gibt es.
Rink erlebt täglich hautnah die Folgen der Epidemie. Während in Sierra Leone Ebola-Patienten dringend Hilfe benötigen, hat im Nachbarland Liberia ein Ende 2014 mit deutscher Hilfe eröffnetes Ebola-Behandlungszentrum noch keinen EbolaKranken versorgt. Denn in der Hauptstadt Monrovia gibt es mehr Notfall-Betten, als derzeit benötigt werden. Seite 8, 15
Hannover Ende 2002 übernommen hatte. Als einzige weitere Gesellschafterin ist nun Ehefrau Dr. Luise Hitzeroth (6 Prozent) am Unternehmen beteiligt. „Die publizistische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ist dauerhaft sichergestellt und für Kontinuität an der Spitze des Medienhauses ist ebenso gesorgt“, kündigte Hitzeroth an. Seite 2
Buchenau. Das Opfer, ein pflegebedürftiger Mann, ist verblutet. Der Tote wies multiple Stich- und Schnittverletzungen im Oberkörper auf, die letztlich zum Tod geführt haben. Das ergab am Freitagvormittag die Obduktion. Aufgefunden wurde der Tote am Donnerstag gegen 10 Uhr in seinem Bett in der Straße „Uhlenhorst“ im Dautphetaler Ortsteil Buchenau, nachdem die Polizei einen Tipp erhalten hatte. Die mögliche Tatwaffe, ein Schwert, fand die Polizei in un-
mittelbarer Nähe des Tatorts. Da das Verletzungsmuster nicht eindeutig ist, käme auch eine weitere Tatwaffe in Betracht, erklärte Ute Sehlbach-Schellenberg, Sprecherin der Marburger Staatsanwaltschaft. „Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln mit hohem Einsatz“, sagte sie. Die Tatverdächtige kommt nach Sehlbach-Schellenbergs Angaben aus dem nahen familiären Umfeld. Nach Informationen der OP soll es sich um die Tochter des Getöteten gehandelt haben. Die Frau soll ein Alkoholproblem und unter hohem psychischen Druck gestanden haben. Anfang der Woche soll das Jugendamt ihren zehn Jahre alten Sohn in Obhut genommen haben. Sehlbach-Schellenberg erklärte, dass die Frau vom Haftrichter aufgrund ihres psychischen Zustandes in einer forensischen Psychiatrie untergebracht worden ist. Weitere Angaben zur Tatverdächtigen machte sie aber nicht. Seite 8
Windkraft-Referendum möglich Stadtwerke vermelden Rekord-Stromproduktion in Wehrda Marburg. Der Bau von Windkraftanlagen auf den Lahnbergen könnte mit einer Bürgerbefragung entschieden werden. Diese würde gegebenenfalls zeitgleich zur Oberbürgermeisterwahl Mitte Juni stattfinden. Diesen Vorschlag hat Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) auf OP-Anfrage am Rande einer Bürgerversammlung am DonDon
nerstag in Moischt gemacht. Indes vermelden die Stadtwerke, die den Windpark auf dem Lichten Küppel bauen wollen, eine Rekord-Stromproduktion der drei umstrittenen Windräder in Wehrda. Am vergangenen Orkanwochenende haben die Anlagen 83 000 Kilowattstunden Strom mehr produziert als am Wochenende zuvor (plus
270 Prozent). Allein mit der zusätzlich gewonnenen Energie können nach Angaben von Stadtwerke-Chef Rainer Kühne 27 Haushalte für ein ganzes Jahr mit Energie versorgt werden. „Umgerechnet auf Marburg heißt das, dass der Strombedarf von knapp 3000 Haushalten für das gesamte Wochenende abgedeckt wurde“, sagt er. Seite 3 Anzeige
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
I45
Preußen stärkte Marburger Hochschule Nach der Annexion Kurhessens kamen deutlich bessere finanzielle Verhältnisse und viele Neubauten für die Universität
D
as Jahr 1866 war auch ein Schicksalsjahr für die Marburger Universität, und zwar im positiven Sinne. Denn durch die Annektion Kurhessens durch Preußen verbesserte sich die Situation der Hochschule deutlich. „Mit Preußen kamen bessere finanzielle Verhältnisse für die Universität. Ab den 1870er Jahren ging es spürbar aufwärts“, erläutert der emeritierte Marburger Historiker Professor Bernhard vom Brocke im Gespräch mit der OP. Als Verfasser einer 1980 veröffentlichten Studie über „Marburg im Kaiserreich zwischen 1866 und 1918 hat er sich ausführlich mit der Lage der Philipps-Universität in der preußischen Zeit beschäftigt. Der preußische Staat habe ab 1866 vor allem in seine neuen Universitäten – neben Marburg waren das noch Göttingen und Kiel – am meisten investiert. In Kurhessen war die Universität Marburg zuvor die einzige Landes-Universität gewesen. „Hessen war ein armes AgrarLand mit wenig Industrie. Eine Universität zu finanzieren, war sehr aufwendig“, erläutert Brocke. Im Annalenband der „Alma Mater Philippina“ äußerte der neue Rektor Professor Hermann Nasse die Hoffnung, dass die neue preußische Regierung die Marburger Universität „nicht so stiefmütterlich behandeln“ werde, wie es zuvor die angestammten Kurfürsten getan hätten, sondern zu neuem Glanz bringen werde. Das preußische Ziel sei es gewesen, durch die Ausbildung an der Hochschule in Marburg mehr Pfarrer, Juristen und Lehrer für den Staat zu gewinnen. „Marburg wurde von einer der kleinsten Universitäten zu ei-
ner blühenden mittleren preußischen Universität“, erläutert Bernhard vom Brocke. Zudem habe das protestantische Preußen auch besonders die weltweit erste noch existierende protestantische Universität in Marburg unterstützt. Auch an den Studentenzahlen ist der Aufschwung klar belegbar. Im Jahr 1866 hatte die Universität 257 Studenten (davon nur 22 „Nichthessen“) sowie 51 Professoren und Dozenten. Diese Zahl steigerte sich bis zum Jahr 1900 bereits auf 1153 Studenten sowie 95 Professoren und Dozenten. Im Jahr 1914 lag sie dann bei 2 464 Studenten sowie 132 Professoren und Studenten. Parallel dazu war auch die Einwohnerzahl von 7 718 Einwohnern im Jahr 1866 über 17 518 (1900) auf 22 200 (1914) gestiegen. Eine Besonderheit Marburgs war übrigens damals, im Gegensatz zu heute, der Charakter als Sommer-Universität. So gab es zwischen 1880 und 1914 jeweils deutlich mehr Studenten im Sommersemester als im Wintersemester. Einher mit dem Aufschwung der Studentenzahlen ging eine Ausweitung des Baugeschehens. Vor allem im Norden der Stadt bestimmte der Ausbau der Universität dieses Bild.
Behring prägte als Forscher und Unternehmer die Stadt Seit der Gründung der Universität im Jahr 1527 durch Landgraf Philipp von Hessen waren bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die wesentlichen Universitätsgebäude über Jahrhunderte die drei ehemaligen und von Philipp für die Universität konfiszierten Klöster: Das frühere
Das pharmazeutisch-chemische Institut der Universität am Marbacher Weg wurde 1873 bezogen und 1888 umgestaltet. Die Grafik stammt aus dem „Marburg“-Führer von Johann August Koch. Dominikaner-Kloster, an dessen Stelle sich heute die „Alte Universität“ befindet; das Franziskanerkloster an der Barfüßerstraße (heute Sportinstitut), und das Kloster der Kugelherren (Kugelhaus). Ab 1809 wurde durch die Säkularisierung durch Napoleon das Deutschordens-Areals rund um die Elisabethkirche dann die Keimzelle für das neue Universitäts- und Kliniksviertel. Insgesamt fünf UniversitätsNeubauten kamen in den ersten 15 Jahren der preußischen Zeit ab 1866 hinzu. Zehn weitere Neubauten sowie weitere Umund Ausbauten und rund 13 Instituts- und Kliniks-Neugrün-
Philipp begründete im Jahr 1527 Tradition der Universität Viele berühmte Gelehrte waren Angehörige der Hochschule
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or fast 500 Jahren wurde die Universität Marburg durch Landgraf Philipp den Großmütigen gegründet. Am 30. Mai 1527 fand die feierliche Immatrikulation von 105 Personen durch den Rektor Johannes Eisermann (genannt Ferrarius Montanus) statt: es waren 94 Studenten und 11 Professoren. Dieses war die Geburtsstunde der Universität Marburg. Am 1. Juli 1527 folgte die feierliche Inauguration der Universität durch Kanzler Johannes Feige. Im ersten Freiheitsbrief des Landgrafen für die Universität wurden die Ziele der Universitätsgründung formuliert und die ersten Stipendien für Schüler und Studenten begründet. Eine der ersten Publikationen der Universitäts-
geschichte verfasste der Medizinprofessor Euricius Cordus. Er schrieb im Jahr 1529 über die rätselhafte Krankheit „Englischer Schweiß“, wegen der das von Landgraf Philipp dem Großmütigen initiierte Religionsgespräch mit den Reformatoren Luther und Zwingli auf dem Marburger Schloss vorzeitig abgebrochen werden musste. Rund 200 Jahre nach der Hochschulgründung begann eine Blütezeit, die stark mit dem Aufklärungs-Philosophen Christian Wolff verknüpft war, der von 1723 bis 1740 an der Marburger Universität lehrte. Unter anderem kam Michail W. Lomonossow, der spätere Gründer der Moskauer Universität, wegen Wolff als Student nach Marburg. Wieder mehr als
Die Alte Universität (vorne) am Lahntor.
100 Jahre später in der preußischen Zeit ab 1866 gab es neben dem Aufschwung bei den Naturwissenschaftlern und Medizinern (siehe Artikel oben) auch eine Blütezeit der universitären Theologie. Einer der Studenten in dieser Aufbruchzeit war der Neutestamentler Rudolf Bultmann (1884 bis 1976), der als Professor 1921 bis 1951 eine ganze Ära prägte. Zu seinen Zeitgenossen in seiner Anfangszeit als Marburger Professor zählte der Philosoph Martin Heidegger, der sein weltberühmtes Buch „Sein und Zeit“ in Marburg schrieb. Erst um das Jahr 1900 hielten auch die Frauen als Studentinnen an der Hochschule Einzug. Schon seit vielen Jahren stellen sie an der Uni Marburg die Mehrheit der Studierenden. Hannah Arendt, Otto Hahn oder die Brüder Grimm: Viele Berühmtheiten waren einst Marburger Studenten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es vor allem der Politikwissenschaftler Wolfgang Abendroth, der ab Mitte der 60er-Jahre für volle Hörsäle sorgte und den Ruf der „roten Universität“ entscheidend mitprägte. Abendroth-Schüler, wie der von 1970 bis 1992 amtierende Marburger Oberbürgermeister Dr. Hanno Drechsler (SPD), besetzten viele Schaltzentralen der Politik in Hessen und ganz Deutschland. In wenigen Jahren, im Jahr 2027, steht an der Philipps-Universität ein ganz besonderer runder Geburtstag an: Dann feiert die Hochschule das 500-jährige Bestehen.
dungen erfolgten dann laut Brocke in der Ära Althoff zwischen 1882 und 1907. Unter anderem wurden die Augenklinik (1883 bis 1887 erbaut) und die Pathologie (1886 bis 1889) errichtet. Weitere Bauten waren beispielsweise das Gebäude der Physiologie (1886 bis 1889). Die meisten der Baupläne von damals befinden sich mittlerweile im Architekturmuseum an der Technischen Universität (TU) Berlin, erläutert der Marburger Bauforscher Dr. Ulrich Klein vom Institut für Freie Bauforschung. Es habe für die preußischen Universitätsbauten im Nordviertel keinen „Masterplan“ gegeben, erklärt Klein im
Gespräch mit der OP. Stattdessen seien die Orte für die neuen Kliniken und Uni-Institute immer dort gewesen, wo Grundstücke billig erworben werden konnten. Auch bei den eher funktionellen Gebäuden, wie beispielsweise bei der 1886 fertiggestellten Medizinischen Klinik, sei Wert auf eine „gute Architektursprache“ gelegt worden, meint der Bauforscher. Der unter fünf preußischen Kultusministern tätige Universitätsreferent und Jura-Professor Friedrich Althoff galt auch als „heimlicher Kultusminister“. An der Uni sorgte er für eine Blütezeit vor dem Ersten Weltkrieg, schätzt Bernhard vom Brocke
ein. So holte Althoff gegen den Willen der Medizinischen Fakultät Emil von Behring nach Marburg, der dann schon als Marburger Professor wegen seiner Verdienste in der Impf-Forschung den ersten überhaupt vergebenen Medizin-Nobelpreis nach Marburg holte. Behring blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1917 in Marburg und prägte nicht nur durch seine Forschung, sondern auch durch die von ihm gegründeten Behringwerke die Stadt nachhaltig. Insgesamt zieht Brocke das Fazit, dass sich die Universität in der preußischen Zeit zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelt habe.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Vom Universitätsdorf zur Universitätsstadt Marburger Stadtgeschichte, Teil I: Preußen annektiert Kurhessen · Fast hätte Carl Benz an der Lahn eine Autofabrik gebaut von Erhart Dettmering
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eine Träne weinten die Marburger ihrem Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. nach, als ihn die Preußen 1866 absetzten und ins Exil schickten. In dem großen Konflikt zwischen Österreich und Preußen hatte er sich unter Missachtung des Votums der Ständeversammlung für die falsche Seite entschieden. Daraufhin überschritten preußische Truppen am 16. Juni die Grenze zu Kurhessen und marschierten noch am gleichen Tag in Marburg ein, wo sie von Bürgern und Studenten nach kurzem Zögern mit Hochrufen begrüßt und mit Butterbroten bewirtet wurden.
Der Sauhirt mit dem Horn Die Annexion Kurhessens durch Preußen beendete eine längere Phase der Unterdrückung und Misswirtschaft, unter der Stadt und Universität in gleicher Weise gelitten hatten. Marburg war 1866 mit 7 718 Einwohnern eine Kleinstadt in rein ländlicher Umgebung und ohne jegliche Industrie. Allein ihre Funktion als Verwaltungsmittelpunkt der Provinz Oberhessen verlieh ihr Bedeutung – und natürlich auch die Universität, obwohl diese mit nur 257 Studenten und 34 Professoren unter den 20 deutschen Universitäten auf dem letzten Platz rangierte. Nicht ohne Grund nannte ein Professor die Stadt ein „Universitätsdorf“, denn noch trieb täglich ein Sauhirt, „auf seinem kleinen Horn blasend und mit seiner langen Peitsche knallend“, seine große Herde durchs Stadttor hinaus vor die Stadt und im Herbst blockierten ständig Ackerwagen die Straßen in der Oberstadt, wenn die Bauern die Kartoffeln in die Gewölbekeller unter den Bürgerhäusern lieferten. Immerhin war Marburg seit 1850 an das wachsende Eisenbahnnetz angeschlossen, wenn auch der Bahnhof noch weit draußen und jenseits der Lahn lag. Aber mit dem von Preußen forcierten Ausbau der Universität begann ein rasantes Wachstum. Nun sprengte die Stadt den seit 600 Jahren unveränderten, mittelalterlichen Mauerring – zuerst dort, wo 1865 bis 1868 in frühgotischem Stil das Sandsteingebäude des Gymnasiums errichtet wurde. Der Maueröffnung folgte bald die Anlage der Universitätsstraße als neue Ost-West-Achse, auf der, vom Hauptbahnhof kommend, ab 1893 ein Pferdeomnibus bis zum Wilhelmsplatz verkehrte, bis er 1903 von der schienengebundenen Pferdebahn abgelöst wurde. Der Fuhrunternehmer Heppe erhielt dafür von der Stadt einen jährlichen Zuschuss von 1000 Mark, da offensichtlich der Fahrpreis von 10 Pfennig (heute etwa 1 Euro) nicht zur Deckung der laufenden Kosten für Wagen, Pferde und Fahrer ausreichte. Ab 1911 fuhr auf den bis zum Südbahnhof verlängerten Schienen die neue „Elektrische“. Dank der Erhebung Marburgs zur Garnisonsstadt entstand bis hin zur Schwanallee das Südviertel, geprägt von den neuen Militärbauten wie Kaserne, Offizierskasino, Exerzierhaus und Bezirkskommando, aber auch von den neuen anspruchsvollen Häusern, in die das gehobene Bürgertum einzog. Hatten die Bürger der Oberstadt und Weidenhausens 1859 noch heftig dagegen protestiert, dass die Ketzerbächer den Bach in ihrer Mitte überdeckten, weil sie befürchteten, dann würde sich der Mittelpunkt der Stadt vom historischen Markt-
So sah die Barfüßerstraße 1913 aus. Hier fuhr die „Elektrische“ bis zum Wilhelmsplatz. platz hinunter auf die neu geschaffene Freifläche verlagern, so zeigte sich bald, dass sich die Entwicklung viel weiter im Lahntal nach Norden und Osten ausdehnte: Immer mehr Bauten beiderseits der zum Bahnhof führenden Straße entstanden. Wenn man dann die Lahn auf der noch neuen Sandsteinbrücke von 1867 überquert hatte, stand man vor den, wie es in einem Stadtführer von 1889 abfällig heißt, „wohl im unzulänglichsten Baustil aufgeführten Bahnhofsgebäuden“, die jedoch 1909 durch den vom Jugendstil geprägten Neubau ersetzt wurden. Nach Kriegszerstörung, Wiederaufbau und grundlegender Neugestaltung wurde dieses Gebäude 2015 zum „Schönsten Bahnhof des Jahres“ gekürt.
Das Biegenviertel entsteht Nach und nach machten im Bereich der Elisabethkirche die Wirtschaftsgebäude des 1809 säkularisierten Deutschen Ordens den neuen Universitätsbauten Platz, die für die Medizin und die Naturwissenschaften bestimmt waren. Im neuen Biegenviertel wurden Gebäude für die städtische Oberreal-
schule (1899) und die Volksschule (1904) errichtet. Es blieben aber einige Freiflächen übrig, sodass auch später noch Bauten wie das Universitätsmuseum (1927), das Auditorium Maximum (1964) und die Stadthalle Platz fanden. Die Besiedelung des Ortenbergs begann erst nach dem 1. Weltkrieg und wurde nach dem 2. Weltkrieg verstärkt fortgesetzt. Die rasante Bautätigkeit hatte zwangsläufig den Ausbau der städtischen Infrastruktur zur Folge. Besonders dringend waren Kanalisation sowie die Sicherung der Wasserversorgung. Es dauerte zwei, ja drei Jahrzehnte, in denen Kanalbau und Wasserversorgung, die jeweils der wachsenden Einwohnerzahl angepasst werden mussten, mit hohen Kosten den städtischen Haushalt belasteten. Da die Steuereinnahmen der Stadt nicht ausreichten, mussten immer wieder neue Darlehen aufgenommen werden. Dennoch galt vor 1914 die Devise, dass Marburg frei von störenden Industriebauten bleiben solle. Daher wurde der technikbegeisterte Stadtbaumeister Louis Broeg von Oberbürgermeister Schüler energisch zurückgepfiffen, als
er 1885 mit Carl Benz über den Bau einer Automobilfabrik auf den Afföllerwiesen verhandelte. Dennoch ließ sich der technische Fortschritt nicht aufhalten. Seit 1863 gab es zwar in einigen Straßen der Stadt Gasbeleuchtung, aber erst 1890 konnte die Stadt das Gaswerk übernehmen und die Belieferung öffentlicher Gebäude und Privathaushalte ausweiten. 1884 begann der neue Schlachthof in der Biegenstraße, mit Generatoren elektrischen Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen. Die neuen Kliniken folgten.
„Museums-Gesellschaft“ 1904 beschloss das Stadtparlament, im Gebäude der Herrenmühle ein Elektrizitätswerk einzurichten, das ab 1905 die ersten 130 Stromabnehmer belieferte. Ab 1883 war der innerstädtische Telefonverkehr möglich, aber erst 1896 wurde Marburg an das Fernsprechnetz angeschlossen, sodass nun zum Beispiel die Redaktionen der „Oberhessischen Zeitung“ und des „Kasseler Tageblattes“ miteinander telefonieren konnten. In der Zeit zwischen 1866 und 1914 verdreifachte sich die Ein-
Stadtbaumeister Louis Broeg war ein Autonarr: Wäre es nach ihm gegangen, hätte Carl Benz auf den Afföllerwiesen eine Fabrik gebaut. Hier kutschiert er seine Familie zum Frauenberg. Archivfoto
Archivfoto: Martin Zeiss
wohnerzahl auf 22 200, die Zahl der Studenten verzehnfachte sich auf 2 464. Dazu beigetragen hatte auch die Tatsache, dass die Kommunalpolitik von Kontinuität geprägt war. Seit der Gemeindereform von 1834 regierte in Marburg ein Oberbürgermeister und die drei Amtsinhaber zwischen 1856 und 1924 – August Rudolph, Ludwig Schüler und Paul Troje – waren erfahrene Verwaltungsjuristen. Ihnen zur Seite standen die ehrenamtlichen Mitglieder des Stadtrates, später des Magistrats (unter ihnen lange Jahre der Mediziner und Nobelpreisträger Emil von Behring, dem sein Amt zweifellos bei der Gründung und Fortentwicklung der Behring-Werke nützlich war) und der Bürgerausschuss, später die Stadtverordnetenversammlung. Die aktuelle Kommunalpolitik wurde in der „Museums-Gesellschaft“ erörtert und oft auch entschieden. Diesem Verein gehörten alle an, die in Bürgerschaft, Universität und Militär Rang und Namen hatten. 1888 errichtete die Gesellschaft an der Ecke Universitäts-/Kasernenstraße ein repräsentatives Gebäude mit Lesezimmern, Sälen für Konzerte, Theater, Bälle und einem Restaurant ein, dessen Wirt ein „vorzügliches Weinlager sorgfältig gepflegter Weine“ bereithielt. Nach der Jahrhundertwende verloren die „Stadtsäle“ an Bedeutung, dienten weiter aber als Versammlungsort. Nach 1933 beispielsweise fanden hier die Weihnachtsfeiern der NSDAP statt, nach 1945 nutzten die Amerikaner die Stadtsäle als Casino und 1952 inszenierte hier Erwin Piscator spektakuläres Theater. 1973 musste das heruntergekommene Gebäude einem Kaufhaus weichen. Marburg hatte stets eine Besonderheit: Hier gab es immer wieder politische Mehrheiten, die dem Trend des übrigen Deutschlands widersprachen. Hier gewann der fanatische Antisemit Dr. Otto Böckel erstmals 1887 den Reichstagswahlkreis und dann noch dreimal, jeweils mit Mehrheiten bis zu 70 Prozent, während die Antisemiten im Reich nie mehr als 3,7 Prozent erhielten. Hier setzte sich 1903 in der Stichwahl Helmut von Gerlach durch, der ein-
zige nationalsoziale Abgeordnete im Reichstag. Hier erhielt die NSDAP 1933 mit 57,6 Prozent mehr Stimmen als anderswo. Hier waren 1946 die Liberalen mit 41 Prozent einsame Spitze gegenüber 8 Prozent in Hessen. Und allein in Marburg wurde 1946 die neue hessische Verfassung abgelehnt. Weltweit bedeutete der Kriegsausbruch 1914 eine radikale Zäsur. Auch Marburg wurde in den folgenden vier Jahren nicht verschont: Die Anfangsbegeisterung verflog schnell. Hunger und Not beherrschten den Alltag. Am Ende waren 464 Gefallene zu beklagen und 166 Kriegerwitwen waren auf Hinterbliebenenfürsorge angewiesen. Am 5. Dezember 1918 wurden die überlebenden Marburger Jäger zwar vom Oberbürgermeister und dem Arbeiter- und Soldatenrat begrüßt und die Bevölkerung stand mit Blumen Spalier, aber die Not dauerte an. 1920 waren kriegserprobte Marburger Bürger und Studenten zur Verteidigung der neu entstandenen Republik bereit. Beim Einsatz in Thüringen jedoch ermordeten korporierte Mitglieder der Truppe 15 wehrlose, gefangene Arbeiter. Die Tat wurde zwar von den nichtkorporierten Studenten Gustav Heinemann (später Bundespräsident) und Ernst Lemmer (später Bundesminister) publik gemacht und erregte die republikanische Öffentlichkeit, aber die auf dem rechten Auge blinde Justiz sprach die „Marburger Mordbuben“ frei. Es gab sogar eine Unterschriftensammlung in der Stadt, in der Marburger Bürger gegen die Verunglimpfung „ihrer“ Studenten protestierten.
Ockershausen kommt dazu 1929 erlangte Marburg die Kreisfreiheit und dehnte 1931 durch die Eingemeindung von Ockershausen die Gemarkungsgrenze aus. Ende 1932 klagte der Magistrat, die Stadt sei „mit all ihren Fürsorgeleistungen an der Höchstgrenze ihrer Leistungsmöglichkeit angelangt.“ 4 331 Einwohner waren auf die Fürsorge angewiesen, fast jeder sechste also. Als Hinweis auf einen leichten Aufschwung ließe sich allenfalls die von 49 (1920) auf 563 (1930) gestiegene Zahl registrierter Kraftfahrzeuge interpretieren. Vor der letzten halbwegs demokratischen Reichstagswahl im März 1933 steigerten sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Verteidigern der Weimarer Republik und ihren nationalsozialistischen Gegnern auch in Marburg. Die NSDAP erzielte hier ein überdurchschnittliches Ergebnis und zeigte schnell, dass sie nun die Macht hatte. Sie zwang noch im März Oberbürgermeister Johannes Müller zum Rücktritt und im April den liberalen Verleger Hermann Bauer zur Einstellung des republikfreundlichen „Hessischen Tageblatts“, während die „Oberhessische Zeitung“ nun als Schwarzes Brett für die Bekanntmachungen der NSDAP fungierte. Wer damals aufmerksam Zeitung las, konnte nicht übersehen, wohin nach dem Verbot von SPD und KPD, nach der Zerschlagung der Gewerkschaften, nach der zwangsweisen Gleichschaltung aller Vereine und Organisationen und der Stigmatisierung der Juden der Weg führte. Sogar über das „durchaus erträgliche“ Leben in den neuen Konzentrationslagern und über die notwendige Luftschutzvorsorge für den Kriegsfall wurde 1933 im „Oberhess“ berichtet. Fortsetzung auf Seite 47
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Oberhessische Presse
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Von der Ära Georg Gaßmanns bis heute Marburger Stadtgeschichte Teil II: Sanierung der historischen Altstadt, der Richtsberg entsteht, Flüchtlinge damals und jetzt Fortstetzung von Seite 46
N
ur sechs Jahre später begann mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Ihn erlebte Marburg unmittelbar mit seiner ganzen Härte erst durch die Bombenangriffe 1944 und Anfang 1945, die hauptsächlich dem Bahnhof galten, aber auch die Lazarette im Kliniksviertel und angrenzende Bereiche trafen. 142 Tote waren zu beklagen und 281 Verletzte. 163 Häuser wurden zerstört und 708 beschädigt, die historische Altstadt aber blieb, wie durch ein Wunder, unversehrt.
Seuchengefahr Am 28. März 1945 erreichten die ersten amerikanischen Panzer die Stadt und die Besatzungszeit begann. Unbelastete Bürger gründeten den „Staatspolitischen Ausschuß“, um die Militärverwaltung zu beraten, resignierten aber bald, da die Amerikaner ihrer Meinung nach allzu unkritisch mit ehemaligen Parteigenossen und Nutznießern der NS-Diktatur umgingen. Durch Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen war die Einwohnerzahl von 27 800 (1939) auf 43 000 (1947) gestiegen. Im Winter 1946/47 warnten Mediziner vor einem Seuchenausbruch unter der durch Hunger und Kälte geschwächten Bevölkerung. Erst die Nahrungsmittellieferungen aus den USA verbesserten die Ernährungslage. Nahezu katastrophal war die Haushaltssituation: 1949 deckten die Steuereinnahmen nicht einmal die Ausgaben für die Sozialfürsorge, auf die 38 Prozent aller Familien angewiesen wa-
ren. Gleichzeitig gab es Lichtblicke: Erstmals gab es wieder Bohnenkaffee, und die Bäcker mussten dem Brot statt 28 nur noch 10 Prozent Mais-, Sojaoder Kartoffelmehl beimischen. 1946 war der Sozialdemokrat Georg Gaßmann, damals noch in französischer Kriegsgefangenschaft, zum Bürgermeister gewählt worden, und 1951 dann überraschend zum Oberbürgermeister. Der Jurist widmete sich vor allem der Überwindung der Wohnungsnot. Die chronische Finanznot der Stadt zwang Gaßmann zu einem rigorosen Sparkurs, der am Ende seiner Amtszeit sogar das Großprojekt Richtsberg und den Bau der neuen Stadthalle ermöglichte. Es schmälert seinen Ruf als erfolgreicher Überwinder der Nachkriegsnot nicht, dass seine Verkehrspolitik aus heutiger Sicht kritisch beurteilt wird. Bei der Oberbürgermeisterwahl 1970 setzte sich in einem spektakulären zweiten Wahlgang Dr. Hanno Drechsler (SPD) gegen Dr. Walter Wallmann (CDU) durch. Der Politologe und Historiker Drechsler setzte sich die Sanierung der historischen Altstadt zum Ziel, die Marburg vor der drohenden „Verslumung“ bewahren sollte. Was in den folgenden zwei Jahrzehnten unter lebhafter Bürgerbeteiligung realisiert wurde, galt bundesweit als vorbildlich. Parallel dazu verlief der systematische Ausbau der städtischen Infrastruktur. Zeitweise wurde fast jedes Jahr ein neuer Kindergarten gebaut. Beiderseits der heutigen Leopold-Lucas-Straße entstand das große Schulzentrum, und die Bebauung des Richtsberges wurde weitgehend abgeschlossen. Nachdem zuvor
dert, als Marburg wegen des unerwarteten Flüchtlingsansturms Zweigstelle des Erstaufnahmelagers Gießen wurde. Mit Unterstützung hochmotivierter, ehrenamtlicher Helfer und einer leistungsfähigen Verwaltung gelang es in kürzester Zeit, Aufnahme, Versorgung und Betreuung von 800 Asylbewerbern sicherzustellen.
Energisches Sparen
Während der Amtszeit Dr. Hanno Drechslers (kleines Foto) wurde die Bebauung des neuen Stadtteils Richtsberg weitgehend abgeschlossen. Archivfoto schon mit 15 umliegenden Dörfern Eingliederungsverträge abgeschlossen worden waren, kamen 1974 durch Gesetz die drei Hausdörfer Cappel, Marbach und Wehrda hinzu. Die Gebietsreform vergrößerte das Stadtgebiet auf das Fünffache und die Einwohnerzahl stieg auf 72 000. Drechslers Nachfolger, Oberbürgermeister Dietrich Möller (CDU) musste sich zwar mit der rot-grünen Koalition arrangieren, schaffte es aber, dass nach dem Abzug der Garnison die Konversion der Bundeswehr-
liegenschaften an der Frankfurter Straße und im heutigen Stadtwaldgelände, wenn man von dem kurzen Streit um die Froschpopulation in der Panzerwaschanlage absieht, problemlos bewältigt wurde. Nach zwei Amtsperioden folgte ihm 2005 Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD), der wohl als erster Kämmerer in der Geschichte der Stadt – unter anderem dank reichlich fließender Gewerbesteuern besonders von den Behring-Nachfolgefirmen – weniger knausern muss-
te. Das kam vor allem den sozialen, kulturellen und Sportinstitutionen zugute. Auch der zügige Ausbau des Breitbandnetzes lag dem OB am Herzen. Ein Highlight war zweifellos der fast einem Neubau gleichkommende Umbau der Stadthalle zum multifunktionalen „Erwin-Piscator-Haus“. Auf ärztlichen Rat hin kündigte Vaupel für Ende 2015 sein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt an. Dennoch wurde zum Schluss hin noch einmal sein voller Einsatz gefor-
Seit dem 1. Dezember 2015 amtiert nun Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) im Rathaus. Sicherlich hatte er gehofft, auf der Basis eines abgesicherten Haushalts zügig seine politischen Pläne, wie zum Beispiel das 30-Millionen-Investitionsprogramm für Schulen, umsetzen zu können. Aber dann wurde er unerwartet von einer GewerbesteuerRückzahlungsforderung in Millionenhöhe überrascht, die zu energischem Sparen zwingt. Hinzu kommt, dass die rot-grüne Koalition, die zwei Jahrzehnte durchaus erfolgreich war, bei der Kommunalwahl im März ihre Mehrheit verlor – wohl weil die SPD allzu nachgiebig gegenüber grüner Prestigeprojekte wie etwa der Seilbahn gewesen war. Die SPD blieb zwar stärkste Partei, ist aber augenblicklich immer noch auf der Suche nach Koalitionspartnern, die bereit wären, den unausweichlichen Sparkurs mitzuverantworten. Dem neuen OB ist daher zu wünschen, dass er bei der Bewältigung der anstehenden Probleme auf lange Sicht ähnlich erfolgreich sein wird wie seine prominenten Vorgänger, die in ihrer Zeit vor noch viel größeren Herausforderungen standen.
Unterhaltsame Zeitreise „Kleine Marburger Stadtgeschichte“ von Erhart Dettmering
S
ie ist längst ein „Klassiker“: Die kleine Marburger Stadtgeschichte des ehemaligen städtischen Pressesprechers Erhart Dettmering liegt seit vergangenem Jahr bereits in zweiter Auflage vor. Der Autor, der auch für die Jubiläumsbeilage der OP zur Feder gegriffen hat, sorgte als „Rathausgockel“ früher mit seinen Kolumnen im städtischen Monatsmagazin „Studier mal Marburg“ immer für Aufmerksamkeit – wurde er dadurch doch bisweilen selbst
Akteur im politischen Geschehen. Bereits 2007 legte der ehemalige Leiter der städtischen Presseabteilung und Historiker seine kleine Marburger Stadtgeschichte vor, die auf weniger als 200 Seiten einen Überblick über die Geschichte der Universitätsstadt liefert. Die neue Auflage hat einen Umfang von 216 Seiten. Das liegt allerdings nicht daran, dass zusätzliche Kapitel hinzugekommen sind. Vielmehr wurde das Layout leicht verändert
Erhard Dettmering greift bei der Recherche auch auf das Archiv der Oberhessischen Presse zurück. Foto: Thorsten Richter
und es kamen mehr Bilder hinzu. Zudem wurde das Literaturverzeichnis erweitert. Der Preis von 12,90 Euro wurde aber nicht erhöht. Einige wenige neue Anmerkungen zum Marburger Stadtbild konnte sich Dettmering, stets ein aufmerksamer Begleiter der Stadtplanung, nicht verkneifen. Sicherheit in der Oberstadt? Die Frage war schon vor 500 Jahren aktuell: Damals ordnete der Marburger Magistrat an, dass es den Studenten verboten sei, in den Vorlesungen Waffen zu tragen, abends nach 9 Uhr noch das Haus zu verlassen und im Bett zu rauchen. Außerdem sollten 16 bewaffnete Bürger nachts in der Oberstadt Wache halten. Interessant ist auch, dass bei der Hochzeit Landgraf Wilhelms IV. 1566 unter anderem 77 Ochsen und 191 Kälber für die Bewirtung der Gäste geschlachtet wurden und 1873 Pferde in der Stadt und den umliegenden Dörfern untergebracht werden mussten. Nachzulesen ist das und noch viel mehr in der „Kleinen Marburger Stadtgeschichte“ von Erhart Dettmering. Der Autor nimmt die Leser und Leserinnen mit auf eine Zeitreise durch tausend Jahre Marburger Stadtgeschichte – von den ersten Anfängen der Besiedlung des Schlossberges bis zum Bau des Medienzentrums am alten Botanischen Garten. Und das alles historisch genau und auf unterhaltsame Weise formuliert. Zahlreiche Abbildungen und eine Stammtafel aller hessischen Herrscher bis 1918 ergänzen den Text. Erhart Dettmering: „Marburg. Kleine Stadtgeschichte“. 216 Seiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2015. 12,90 Euro.
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Oberhessische Presse I Samstag, 8. Oktober 2016
Aus Marburg in die Welt: Heimliche Helden und Top-Arbeitgeber der Region Wissenswertes über bedeutende Firmen lesen Sie auf
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Die Wirtschaft prägt das Leben in der Region Von der Feldarbeit bis hin zur High-Tech-Industrie: Die Arbeitswelt hat sich in 150 Jahren gravierend verändert
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ie Wirtschaft in der Region ist in stetem schnellem Wandel, häufig sogar in Aufruhr: Einst war es die Industrialisierung, heute ist es die Digitalisierung und Globalisierung, die die Arbeitswelt der Menschen in der Region verändert. Vor 150 Jahren prägte die Landwirtschaft die ökonomische Struktur: Ernteausfälle und nicht Computerabstürze schufen Nöte. Eine Konkurrenz in Fernost war kein Thema. Auch Berufe verändern sich: So ging es 1863 mit dem einst in Marburg blühenden Wollenwebergewerbe zu Ende. Handwerksberufe wie Sattler, Schmied oder Müller sterben aus, es entstehen neue. Und der regionale stationäre Handel muss sich ständig neu erfinden, um sich gegen die Online-Kon-
Ein alter noch am besten erhaltener Meisterbrief der Kreishandwerkerschaft Marburg aus dem Jahr 1909.
kurrenz zu behaupten. All dies sind Themen, die die OP in ihrer Wirtschaftsberichterstattung aufgreift. Unternehmen, die schließen oder expandieren, und Mitarbeiter, die um ihren Arbeitsplatz kämpfen oder dort Erfolge feiern: Über diese breite Palette an Themen berichtet die Redaktion. Im Gegensatz zu öffentlichen Behörden und Politikern ist ein Privatunternehmen nicht verpflichtet, Journalisten Auskunft zu geben. Das macht die Recherche für Wirtschaftsjournalisten manchmal schwieriger. Andererseits sind Interviews mit Geschäftsführern, Betriebsräten und Mitarbeitern sowie Informationen aus Unternehmen ein echter Mehrwert für die Leser. Journalisten erklären beispielsweise, welche Positionen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände vertreten – und vor allem zeigen sie, dass gewerbliche Veränderungen im Landkreis Auswirkungen auf das Lebensumfeld vieler Menschen haben. Weil die Wirtschaft eine solche Stellung in der Gesellschaft hat, hat die Oberhessische Presse täglich regionale und überregionale Wirtschaftsseiten – keine Selbstverständlichkeit in der deutschen Zeitungslandschaft. Zu den Ansprechpartnern der Wirtschaft zählt die Industrieund Handelskammer. Für den Altkreis Marburg ist dies die Kammer in Kassel, die seit drei Jahren den Namen IHK KasselMarburg trägt. Die Betriebe und Firmen im Hinterland gehören der Kammer in Dillenburg an.
Am 7. Juni 1911 fand eine Tagung der „Handelskammer Cassel“ in Marburg statt. Das Bild stellte die IHK zur Verfügung. Die IHK Kassel-Marburg ist eine der ältesten Industrie- und Handelskammern in Deutschland. 1763 wurden erstmals Repräsentanten der Wirtschaft aufgefordert, sich selbst um wesentliche Belange der ökonomischen Entwicklung zu kümmern.
Kammern vertreten regionale Wirtschaft „Die IHK steht als öffentlichrechtlich verfasste Körperschaft der gewerblichen Wirtschaft in einem besonders engen Verhältnis zu dem Wirtschaftsraum, für den sie zuständig ist“, schreibt die IHK Kassel-Marburg. „Sie ist kein partikularer Interessenverband, sondern repräsentiert alle Branchen und übernimmt ho-
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heitliche Aufgaben. Ihr historischer Ursprung rückt die IHK von Beginn an in die Nähe des Staates.“ Sie verdankt ihre Existenz den Impulsen der Landesentwicklung und Wirtschaftsförderung, die vom Landesfürsten ausgingen, schreibt die IHK. Bis tief in das Industriezeitalter war die wirtschaftliche Struktur der Region landwirtschaftlich geprägt. Die Handwerkskammer in Kassel ist die Dachorganisation der Innungen und beiden Kreishandwerkerschaften im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die Kreishandwerkerschaften Marburg (gegründet 1901) und Biedenkopf vertreten die Belange ihrer Mitgliedsbetriebe und Innungen und beraten diese. Sie sind Dienstleister, Sprachrohr,
Vermittler und Repräsentant der Handwerker. Eine Fusion der beiden Kreishandwerkerschaften wurde in den vergangenen Jahren immer mal wieder diskutiert, eine Umsetzung scheint derzeit nicht in Sicht. Der Anteil der Beschäftigten im Handwerk in der Region Marburg ist im Vergleich zum Anteil im Bundesland Hessen höher. Im Bezirk Marburg sind rund 1 700 Betriebe gemeldet. Eine ebenfalls bedeutende Rolle in der ökonomischen Entwicklung des Landkreises spielen die Hochschulen und Universitäten. Die Technische Universität Mittelhessen hat inzwischen einen Campus in Biedenkopf, das Duale Studium ermöglicht – insbesondere im Hinterland – vielen jungen Leu-
ten, den direkten Zugang zum späteren Arbeitgeber. „Wo Bildung und Straßen fehlen, da wandern die Menschen ab“, sagte Dr. Martin Viessmann, bis vor kurzem Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Kammer 2013. Die Kooperationen der Universitäten und Hochschulen in der Region sind ein bedeutender Faktor. Die Kommunen haben ein großes Interesse daran, dass das Humankapital – gut ausgebildete Uni-Absolventen – nach dem Studium in der Region bleibt. Sie müssen den jungen Fachkräften wiederum Lebensumfelder bieten, die ein Leben und Arbeiten im Landkreis attraktiv machen.
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Oberhessische Presse
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Aus der Region Marburg in die Welt Im Verbreitungsgebiet der OP sind viele Weltmarktführer und stille Helden ansässig – kleine und große Unternehmen
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arburg wäre ohne die Universität ein Dorf, heißt es. Das stimmt nicht ganz: In der Stadt sowie in den umliegenden Kommunen sind eine Reihe von namhaften Unternehmen ansässig, deren Produkte in der Region entwickelt werden und im In- und Ausland gefragt sind. Sie fertigen Dinge an, die kein anderer herstellt. Schokolade, Reißverschlüsse, Türgriffe, Impfstoffe oder Tapeten: Die Liste der Produkte, die im Landkreis angefertigt werden und ins Ausland exportiert werden, ist lang. Wir zeigen einen Ausschnitt. Da gibt es die ganz Großen wie die Süßwarenfabrik Ferrero und die Pharmafirmen am Standort Behringwerke, die die größten privatwirtschaftlichen Arbeitgeber in der Region sind. Ferrero feiert in diesem Jahr 60 Jahre Produktion in Stadtallendorf. Firmengründer Michele Ferrero wagte 1956 den Schritt nach Deutschland, wählte Stadtallendorf als Sitz für die Produktion. „Eine gute Entscheidung, die sich aufgrund der zentralen Lage bis heute bewährt hat“, erklärt das Unternehmen heute. Mit wachsenden Stückzahlen wurde über die Jahre auch das Werk kontinuierlich ausgebaut und modernisiert. Heute ist die Fabrik in Stadtallendorf mit 460 000 Quadratmetern eine der größten Produktionsstätten der Ferrero-Gruppe und eine der größten Süßwarenfabriken weltweit. Eine ganz andere Branche hat ebenfalls ihr Zentrum in der Region: Die Pharmabranche. Das 1904 gegründete Behringwerk erlebte im Verlauf der Jahrzehnte zahlreiche Veränderungen seiner Beteiligungsverhältnis-
Seit 52 Jahren gibt es Nutella – produziert in Stadtallendorf.
CSL-Mitarbeiter verpacken ein Produkt für ein Arzneimittel. se. Die Mitarbeiter von GlaxoSmithKline (GSK) arbeiteten beispielsweise einst bei Novartis Vaccines und Chiron Behring. Ihre Tätigkeit ist geblieben: Die Herstellung von Impfstoffen. Die Berufung auf die Tradition des Gründers und Medizin-Nobelpreisträgers Emil von Behring ist dabei in allen Nachfolgefirmen am Standort Marbach und Görzhäuser Hof immer noch präsent. Am Behringstandort sind neben GSK und CSL Behring, Siemens Healthcare und Pharmaserv. Der größte Arbeitgeber unter ihnen ist CSL Behring, das Unternehmen gehört zur australischen CSL-Gruppe, die in diesem Jahr ihr 100-jäh-
riges Bestehen feiert. Im Kreis gibt es neben den großen Unternehmen, die führend in ihrer Branche sind, auch sogenannte Hidden Champions (heimliche Gewinner) wie zum Beispiel die Inosoft AG. Das einstige Startup-Unternehmen ist längst in der IT-Welt international sehr erfolgreich. Und da wären noch die ganz Großen, die außerhalb des Landkreises, aber doch recht nah angesiedelt sind. So etwa Viessmann in Allendorf/Eder. Die ViessmannGruppe ist einer der international führenden Hersteller von Heiz-, Industrie- und Kühlsystemen. Weltweit arbeiten dort mehr als 11 500 Menschen.
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Firmensitz: Biedenkopf Branche: Zulieferer für Automobil- und Kunststoffindustrie Mitarbeiter: 950 Mitarbeiter an vier Standorten Alleinstellungsmerkmal: Fertigt Bauteile für die Fahrzeugund Beleuchtungsindustrie sowie Tanks für Kraftstoff- und Hydrauliksysteme, die bei Nutzfahrzeugen und Motorrädern eingesetzt werden und stellt Kotflügel und Belüftungssystem-Rohre für Nutzfahrzeuge her. Führender Entwickler von Spezialprofilen sowie Kunststoffbehältern für Autos.
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Fritz Winter Eisengießerei Firmensitz: Stadtallendorf Branche: Automobilzulieferer Mitarbeiter: 3700 an drei Standorten Alleinstellungsmerkmal: Fritz Winter ist Lieferant und Partner für die weltweite Automobil-, Nutzfahrzeug- und Hydraulikindustrie. Winter entwickelt und produziert Roh- und Fertigteilkomponenten sowie komplexe Systembauteile, zunehmend auch in Leichtbauweise.
Firmensitz: Marburg Branche: Impfstoffhersteller Mitarbeiter: rund 1100 Vollzeitarbeitsplätze Alleinstellungsmerkmal: GSK stellt in Marburg Impfstoffe, beziehungsweise Impfstoffbestandteile gegen FSME, Tollwut, Tetanus, Diphtherie, Pertussis und gegen bestimmte Meningokokken-Serogruppen her. Kein anderer Hersteller produziert laut Unternehmen mehr Impfstoffe in Deutschland als GSK.
Firmensitz: Stadtallendorf Branche: Hersteller von Tür- und Fensterbeschlägen Mitarbeiter: 488 Mitarbeiter in Stadtallendorf, 1587 in der HOPPE AG, Stadtallendorf (dem deutschen Teil der Gruppe) und 2 900 in der gesamten HOPPE-Gruppe. Alleinstellungsmerkmal: Entwickelt, produziert und vermarktet Türbeschläge und Fenstergriffe aus Aluminium, Edelstahl, Kunststoff und Messing.
Marburger Tapetenfabrik Firmensitz: Kirchhain Branche: Tapetenindustrie Mitarbeiter: 335 Alleinstellungsmerkmal: Einer der größten und führenden Hersteller von Tapeten und Wandbelägen in Deutschland und Europa. Das Familienunternehmen existiert seit 170 Jahren und hat einen Exportanteil von 60 Prozent. Pop-Star Nena hat für die Firma eine Kollektion entwickelt.
Firmensitz: Marburg Branche: Musikinstrumente Mitarbeiter: 200 Alleinstellungsmerkmal: Europaweiter Vertrieb von namhaften Musikinstrumenten und Zubehör. Das Unternehmen Musik Meyer ist auch unter Musikstars bekannt. Meier vertreibt mehr als 60 Instrumenten-Marken exklusiv an rund 2 000 Fachhändler und Vertriebe aus ganz Europa.
Firmensitz: Buchenau Branche: Gebäude- und Industrietechnik Mitarbeiter: 650, weltweit 1200 Alleinstellungsmerkmal: Das Familienunternehmen Roth Industries gehört zu den innovativsten Unternehmen in den Sparten Energie-, Sanitär- und Umweltsysteme sowie in Composite-, Kunststoff- und Hydrauliktechnologien, in Kernsegmenten als Weltmarktführer.
Firmensitz: Marburg Branche: Sicherheitstechnik Mitarbeiter: 109 Alleinstellungsmerkmal: Die Firma entwickelt und produziert Fenster und Türen, die Sprengstoffanschlägen standhalten und keine Schüsse durchlassen – zum Beispiel für Regierungsgebäude im In- und Ausland. Sälzer hat ein eigenes Ballistikzentrum – einen Schießstand im Bunker – um die Produkte zu testen.
Firmensitz: Fronhausen Branche: Optik-Maschinenbau Mitarbeiter: 341 im Landkreis und weltweit 424 Mitarbeiter Alleinstellungsmerkmal: Das Unternehmen Schneider entwickelt und produziert Maschinen, mit denen Oberflächen von Brillengläsern und Präzisionsoptiken – wie zum Beispiel Mikroskope – bearbeitet werden. Unter anderem Erfinder der sogenannten Freiformbearbeitung von Brillengläsern.
Firmensitz: Marburg Branche: Verpackungsindustrie Mitarbeiter: 700 an den Standorten Marburg und Fronhausen Alleinstellungsmerkmal: Die Firma Seidel stellt hochwertige Verpackungen aus Aluminium her. Das Kerngeschäft sind Produkte für die Kosmetikindustrie. So produziert Seidel unter anderem Parfümflaschen oder Lippenstifthülsen aus Aluminium für Luxusmarken.
Firmensitz: Breidenbach Branche: Maschinenbau Mitarbeiter: 550, 1100 weltweit Alleinstellungsmerkmal: Stellt Maschinen und Systeme für die Verarbeitung, Veredelung und das Schneiden von Wurst, Fleisch, Käse und weiteren Lebensmitteln her. Im Bereich der Hochleistungsschneidemaschinen, der sogenannten Slicer, ist das Familienunternehmen Weltmarktführer.
Firmensitz: Wenkbach Branche: Reißverschlusshersteller Mitarbeiter: 170, YKK-Gruppe weltweit 40 000 Alleinstellungsmerkmal: Wer auf Reißverschlüssen das Kleingedruckte liest, wird sehen: Dort steht meist YKK. Die japanische Gruppe ist weltweit der führende Entwickler und Hersteller von Reißverschlüssen. YKK produziert auch Haftverschlüsse, Textil- und Kunststoff-Produkte.
Alles Gute zum Geburtstag unserem Partner in Marburg! Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Oberhessischen Presse für die langjährige, erfolgreiche Partnerschaft und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Die Dienstleister der MADSACK Mediengruppe – GRZ, MaMaSo, MDG, MPM und das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) – grüßen alle Kolleginnen und Kollegen in Marburg. Die MADSACK Mediengruppe setzt auf das Zukunftspotenzial lokaler und regionaler Medien. Zum Portfolio zählen 15 Zeitungstitel, darunter die ü ö sowie reichweitenstarke Digital-Angebote.
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Oberhessische Presse
15 000 Firmen und Betriebe im Kreis
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Die meisten Menschen arbeiten im produzierenden Gewerbe oder in einer Verwaltung
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ie Wirtschaftszahlen zeigen ebenfalls die Vielfalt der Region: Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gab es laut Statistik, die die Wirtschaftsförderung veröffentlicht hat, 86 060 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (Stand 31. Mai 2014). Die meisten davon, 28 521, waren im produzierenden Gewerbe tätig. Auf Platz zwei folgt mit 26 413 die Beschäftigung in den Sparten öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Erziehung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen. In den Branchen Handel, Verkehr und Gastgewerbe arbeiteten 12 310 Menschen.
Rund 1 700 Betriebe sind im Handwerk tätig Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zählt in ihrer aktuellsten Statistik 13 157 Unternehmen aus Handel, Dienstleistungen und Industrie als Mitglieder im Landkreis MarburgBiedenkopf. Davon gehören rund 2 500 Firmen zum Handel, einschließlich Auto-Handel und Kfz-Werkstätten. Rund 6 500 Betriebe sind im Dienstleistungssektor tätig, davon 3 175 im Gesund-
Bei der Aktionswoche Handwerk zeigt ein Meister interessierten Jugendlichen das Kfz-Handwerk. heitswesen und soziale Dienste. Im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Marburg sind insgesamt rund 1 700 Betriebe in zulassungspflichtigen und zu-
lassungsfreien Handwerken sowie handwerksähnlichen Gewerben gemeldet, so die aktuellste Statistik der Handwerkskammer mit Stand Anfang 2013.
Mehr als 1 000 Ausbildungsverhältnisse bestehen bei diesen Handwerksbetrieben. Der Gesamtbestand der Beschäftigung im Wirtschaftsbereich Hand-
werk liegt bei etwa 9 500 Mitarbeitern. Weitere Kennzahlen in der heimischen Wirtschaft ist die Arbeitslosenstatistik, die die Agentur für Arbeit in Marburg jeden Monat für den Landkreis bekanntgibt. Im August stieg im Landkreis die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte auf 4,1 Prozent. „Das ist eine relativ drastisch andere Entwicklung, als wir noch in den ersten beiden Quartalen gedacht hätten“, sagte Agenturleiter Volker Breustedt. Obwohl sich die Arbeitslosenzahl erhöht habe, sei der Arbeitsmarkt jedoch in einer guten Verfassung und auch weiter aufnahmefähig, betonte Breustedt. „Denn bei den Arbeitslosen über 50 gibt es einen Rückgang.“ Ursächlich für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sei die Zahl der arbeitslosen Ausländer: 1 360 waren im August arbeitslos gemeldet – 403 oder 42,1 Prozent mehr als im August vergangenen Jahres. „Deswegen bekommen wir aber keine kalten Füße, denn der Arbeitsmarkt ist in der Lage, auch die Flüchtlinge aufzunehmen – aber das dauert“, erläuterte Breustedt.
agtäglich fahren 20 423 Menschen von einem Ort im Landkreis Marburg-Biedenkopf hinaus, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Die meisten pendeln ins Rhein-Main-Gebiet oder in andere Regionen Hessens, so eine Statistik der Agentur für Arbeit. Auf der anderen Seite fahren 19 248 Menschen täglich aus anderen Landkreisen in einen Ort im Kreis Marburg-Biedenkopf, um zu arbeiten. Die Zahl der Schüler und Studenten, die regelmäßig pendeln, um sich zu bilden, kommt hinzu. In einer Pendler-Serie stellte die OP vor vier Jahren Menschen vor, die tagtäglich eine weite Strecke auf sich nehmen, um zu arbeiten. Da ist zum Beispiel der Flugbegleiter, der von Marburg nach Frankfurt fährt, um dann seine Lieblingsstrecke zu fliegen: nach Südkorea: 8 660 Kilometer beträgt die Entfernung, die der Mann regelmäßig nach Seoul zurücklegen muss. Übrigens: Mit den Pendlern landen auch Printausgaben der OP täglich in anderen Regionen: Sie werden im Zug gelesen oder ins Büro mitgenommen. Auch dadurch erhält die Redaktion Feedback aus ganz Deutschland.
Lokaler Handel belebt die Kommunen Im Wettbewerb, aber für die Region
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ie Universitätsstadt Marburg befindet sich in einem wachsenden Wettbewerb mit anderen Oberzentren und Regionen. „Um dabei zu bestehen, muss sich unsere Stadt künftig noch stärker als attraktiver Standort für Handel und Dienstleistungen, Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur, Sport und Tourismus profilieren“, erklärt die Stadt Marburg. Dieses sei nur zu leisten, wenn die in der Stadt vorhandenen Kräfte zielführend gebündelt und zum Wohle Marburgs aktiviert werden. Dem hat die Universitätsstadt Marburg Rechnung getragen, indem sie in Weiterentwicklung der Einzelhandelsstudie Marburg den Stadtmarketingprozess Marburg eingeleitet hat. Das Marburger Stadtmarketing und der Einzelhandel wollen an einem Strang ziehen. Schließlich sind die Einzelhändler in der Innenstadt, insbesondere in der Oberstadt und in der Nordstadt, oftmals abhängig von kommunalpolitischen Entscheidungen: Geänderte Verkehrsführungen wie in der Robert-Koch-Straße oder die Pläne für ein neues Geschäftshaus in der Universitätsstraße/Gutenbergstraße, das im nächsten Jahr gebaut werden soll, wurden zum Beispiel heiß diskutiert. Fallen Parkplätze weg, fällt der Oberstadt-Aufzug aus oder wird eine neue Baustelle errichtet: Die Händler in der Innenstadt sind mittendrin im Geschehen und spüren die Veränderungen. Das gilt für alle Kommunen. Die Ge-
werbevereine sind das Sprachrohr der Einzelhändler und sorgen auch für gemeinsame Aktionen: Die vielen Märkte in der Region – vom Elisabethmarkt in Marburg über den Martinsmarkt in Kirchhain bis hin zum Brunnenmarkt in Gladenbach – oder lange Einkaufsabende sind ein lebendiges Zeichen dafür. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands gibt es im Landkreis ein dichtes Netz von kleinen Bank- und SparkassenFilialen. Auch wenn das OnlineBanking zunimmt, immer mehr Menschen Geschäfte ohne Bargeld tätigen: Die regionalen Kreditinstitute erneuern auf ihren Hauptversammlungen Jahr für Jahr ihr Credo, dass sie sich als regionale Unternehmen verstehen und in der Fläche präsent bleiben wollen. In Marburg präsent ist auch die Deutsche Vermögensberatung (DVAG), deren inzwischen verstorbener Gründer und Vorstandsvorsitzende Dr. Reinfried Pohl den Sitz der Holding nach Marburg geholt hatte. Die zur DVAG-Gruppe gehörende Vila Vita GmbH betreibt in Marburg neben dem Hotel Rosenpark und dem Kongressgebäude auch mehrere Gastronomiebetriebe. Die Gastronomie in Marburg prägen natürlich auch die Kneipen. Deren Dichte in der Oberstadt ist deutschlandweit bekannt. Ab Mitte Oktober, wenn das Wintersemester beginnt, werden die Studierenden den Großteil der Kundschaft stellen.
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DAS WÄRE MAL EINE (R) Neben vielen anderen haben wir diese sechs Menschen in unserer Serie „Das wäre mal eine(r)“ erstmals in der OP vorgestellt: Breno Veluza (von oben links im Uhrzeigersinn), Merita Krasnici, Clemens Gabriel, Monika Gutbrod, Jens Steffen und Sylvia Bolesta.
Serienweise gute Unterhaltung zum Jubiläum Zum Geburtstag feiert die OP ein Fest für die Leser
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HERZLICHEN
fotolia.com © severija, Zerbor, womue
nstelle eines großen Festakts hat sich OP-Verleger Dr. Wolfram Hitzeroth dazu entschlossen, zum 150. Geburtstag der Oberhessischen Presse ein Fest mit und für die Leser zu feiern. Damit wollen er und seine Frau, Dr. Luise Hitzeroth, „unseren Leserinnen und Lesern an 150 Tagen ein herzliches ‚Dankeschön‘ sagen“. Der Startschuss für viele Angebote und Aktionen sowie für die tägliche Jubiläums-Sonderseite fiel am 2. Mai. Seitdem und noch bis zum 27. Oktober
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veröffentlicht die OP in der Rubrik „Mit meinen Augen“ täglich ein Foto, auf dem Leser ihre Lieblingsorte im Landkreis zeigen. In der Porträtserie „Das wäre mal eine(r)“ geht es um die Menschen im Kreis, über die die OP bislang noch nicht berichtete, die aber dennoch eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Außerdem können die Leser täglich einen Mitarbeiter des HITZEROTH-Verlages „Persönlich“ kennenlernen. Und weil ein Jubiläum immer auch einen
historischen Bezug hat, nimmt „Heute Vor“-Autor Marcus Richter die Leser mit auf eine „Zeitreise“, für die er 150 Ereignisse der Zeitgeschichte dem Geschehen in der Region gegenüberstellt. Für die Verwertung der „OP von gestern“ nach dem Lesen gibt es in einer Bastelserie Tipps, ergänzt um Zeitraffer-Anleitungen auf der VideoPlattform Youtube. Alle Beiträge der 150 Erscheinungstage zum Nachlesen gibt es auf www.op-marburg. de/150
In der Fotoserie „Mit meinen Augen“ zeigen Leser den anderen Lesern ihre Lieblingsorte im Landkreis. Dieses Foto mit einem idyllischen Blick von Moischt aus auf die Amöneburg hat Tomasz Kaczmarek (kleines Foto rechts) eingereicht.
ZEITREISE Es ist kalt. Und es riecht nach Geschichte. Mehr als 1 200 überdimensionale Bücher mit gebundenen Zeitungen lagern im Keller der OP. Sie sind dick und so schwer, wie sie aussehen. Einige Ausgaben gibt es nur noch auf Mikrofilm. Der ist leichter zu heben, aber nicht leichter zu lesen. OP-Mitarbeiter Marcus Richter nimmt die Leser auf der Jubiläumsseite mit auf eine Zeitreise zu Ereignissen der vergangenen 150 Jahre. Manches durfte einfach nicht feh-
len, besonders wenn das historische Datum zwischen dem 2. Mai und dem 27. Oktober lag. Ansonsten recherchiert Richter in den Archiv-Bänden und im Internet. Für manches Ereignis war einfach kein Platz, weil in dem Jahr zu viel passiert ist. Denn jedes der 150 Jahre in der OP-Geschichte seit 1866 kommt nur ein Mal dran. Die Zeitreise läuft noch bis zum 27. Oktober. Danach erinnert die OP täglich auf der Seite 2 im „Heute vor“ an Begebenheiten aus der Region.
Alle Artikel aus unseren Jubiläumsserien finden Sie auf www.op-marburg.de/150
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Samstag, 8. Oktober 2016
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Unbegründete Angst vor der asiatischen Cholera
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150 Jahre in Cölbe, Lahntal, Wetter und Münchhausen
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nfrastruktureller Wandel sowie die Gebietsreform sind die großen Themen der zurückliegenden eineinhalb Jahrhunderte in den Nordkreisgemeinden. Und dann war da noch eine seltsame Seuche ...
Münchhausen
n
Das Jahr 1890 markiert für die Menschen in den Dörfern rund um das heutige Münchhausen einen wichtigen Einschnitt, denn durch die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Sarnau – Frankenberg lebte man nicht mehr „hinter dem Mond“, sondern hatte Anschluss an größere Städte. n Dass die Gebietsreform der frühen 1970er-Jahre für Münchhausen eine ganz besondere Bedeutung hatte, ist in dem Beitrag „Sieg zivilen Ungehorsams“ auf der folgenden Seite nachzulesen. n Ein drittes Ereignis, das das Leben der Menschen in Münchhausen bis zum heutigen Tag geprägt hat, datiert zurück auf den 6. Juli 2012. An diesem Tag fiel der Planfeststellungsbeschluss für die insgesamt 17,5 Kilometer lange Ortsumgehung der Bundesstraße 252. Bis zum Jahr 2022 soll der Durchgangsverkehr westlich an Münchhausen, Simtshausen und Wetter vorbeigeführt werden.
Cölbe
tienten erfreuten sich schnell wieder bester Gesundheit. Weitere Opfer gab es nicht und es ist überliefert, dass die offenbar falsche Diagnose dem Renomee von Professor Fränkel nachhaltig geschadet haben soll. n Im Jahr 1984 wurde auch Cölbe von schweren Hochwassern heimgesucht.
Lahntal
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Die Freigabe des Abschnitts der KurhessenbahnCölbe – Laasphe für den Güter- und Personenverkehr im Jahr 1883 brachte einen prägenden Umbruch für die an die Bahnlinie angrenzenden Ortschaften. Die verbesserte Infrastruktur führte zum Aufstieg industrieller und handwerklicher Betriebe sowie zur erhöhten Mobilität der Bürgerinnen und Bürger. n Mit dem Abschluss der Gebietsreform im Jahr 1974 in Hessen entstand die Gemeinde Lahntal in ihrer heutigen Form.
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Das letzte große Lahn-Hochwasser überschwemmte 1984 auch weite Teile der Gemeinde Lahntal. Die Gewalt der Wassermassen verdeutlichte die Notwendigkeit eines verbesserten Hochwasserschutzes. Lahntal investierte in der Folge sehr große Summen in den Hochwasserschutz, zuletzt 2015 in den Deichbau in Sarnau.
Einer Chronik von Heinrich Seibel zufolge starben am 27. August 1894 ein gewisser H. Jäger und wenig später Jost Schmidt an Durchfall und Erbrechen. Beide hatten auf dem Gutshof des Landgrafen gearbeitet. Nach einer bakteriologischen Untersuchung stellte der Marburger Professor Fränkel fest, dass die beiden an der „asiatischen Cholera“ gestorben seien. Bei der Beerdigung Jost Schmidts brach sein jüngerer Bruder auf dem Friedhof zusammen und starb wenig später. Nun machte sich in Bürgeln und Umgebung, besonders aber in Marburg, Panikstimmung breit. Die Oberhessische Zeitung brachte sogar ein Extrablatt heraus. In Bürgeln wurde eine Quarantänebaracke aufgebaut, in der eine Reihe Bürgelner Bürger mit unklaren Symptomen zur Beobachtung eingewiesen wurden. Die Pa-
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Wetter
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September 1897 Bremsassistent; ABS + Berganfahrhilfe; schluss; beheizbare rad; Freisprecheinrichwurde in Wetter in der Straße EBV; Isofix; u.v.m.** u.v.m.** Außenspiegel; u.v.m.** tung; u.v.m.** „An der Stadtmauer“ die Synagoge geweiht. Am Abend des 10. November 1938 zerschlugen Unverbindl. Preisempfehlung Unverbindl. Preisempfehlung Unverbindl. Preisempfehlung Nationalsozialisten die FensBegrenzte 18.140 , €1 25.830 , €1 12.170 , €1 ter und Inneneinrichtung der Sie sparen Sie sparen Sie sparen Synagoge. Das Gebäude wurde „SUV-Klasse“ „Poloklasse“ „Golfklasse“ 5.150 , € 7.840 , € Stückzahl 2.180 , € 1939 und nachi30 Ende HyundaiLIEBE i10 LESERIN, Hyundai i20verkauft Hyundai Hyundai ix35 des 2. WeltkriegsFunke landwirtschaftFunke Tageszulassung Funke Tageszulassung Tageszulassung Funke Tageszulassung Unser Aktionspreis Unser Aktionspreis Unser Aktionspreis Unser Aktionspreis LIEBER LESER lich genutzt. 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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Niederländische Soldaten und Ergee-Strümpfe So entwickelten sich Amöneburg, Wohratal, Rauschenberg, Stadtallendorf, Kirchhain und Neustadt seit 1866
D
er sogenannte Ostkreis mit den heutigen Gemeinden Amöneburg, Kirchhain, Rauschenberg, Stadtallendorf, Neustadt und Wohratal hat eine Vergangenheit, die geprägt ist von industriellem Aufbruch, der Bundeswehr-Stationierung und infrastrukturellen Entwicklungen – von den ersten Eisenbahnnetzen bis hin zu jahrzehntelangem Ringen um die Anbindung an die Autobahn 49.
Wohratal
n
Am 1. Mai 1914 erfolgte die Eröffnung der Wohratalbahn. Der öffentliche Personennahverkehr wurde dadurch auch im ländlich strukturierten Wohratal eingeführt. Neben dem Güterverkehr bestand so für die Bevölkerung eine direkte Verbindung zu den Städten Kirchhain und Gemünden. Der Personenverkehr wurde allerdings am 27. Mai 1972 wieder eingestellt. Im Dezember 1980 fuhr der letzte Güterzug durch das Wohratal. n 1964 wurde die Mittelpunktschule Wohratal gebaut. Die Eröffnung fand 1965 statt. Im Jahr 1968 kam noch die Turnhalle hinzu. n Zum 1. Juli 1970 schlossen sich die vormals selbstständigen Gemeinden Wohra und Halsdorf freiwillig zur neuen Großgemeinde Wohratal zusammen. Im Februar des Folgejahres folgten die selbstständigen Gemeinden Langendorf und Hertingshausen.
Rauschenberg
n
Auch Rauschenberg war ab 1914 an die Wohratalbahn angeschlossen.
n Ab 1936 wurden große Waldflächen zum Bau eines Flugplatzes in Bracht-Siedlung abgeholzt. Der 1937 in Betrieb genommene Flugplatz wurde nach Kriegsende aufgegeben. n 1971 und 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform die Gemeinden Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Schwabendorf und Wolfskaute in die Stadt Rauschenberg eingemeindet. n Im Zeitraum von 2010 bis jetzt entstanden in Josbach, Schwabendorf und Rauschenberg genossenschaftliche Nahwärmenetze, die ehrenamtlich betrieben werden. Rauschenberg ist Bioenergiestadt.
digheim und Schweinsberg feierlich eingeweiht. Die Strecke wurde anschließend noch erweitert. Heute ist die Bahnstrecke nur noch für den Güterverkehr des Basaltwerkes in Homberg/Ohm in Betrieb. n Die Preußische Polizeiverordnung des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zur Unterschutzstellung von Teilen der Amöneburg wurde am 20. August 1927 erlassen. Das Naturschutzgebiet ist nach der Sababurg damit das zweitälteste in Hessen.
Neustadt
n
Stadtallendorf
n
Bedingt durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen wuchs nach dem Ende des 2. Weltkriegs der bis dahin weitgehend bäuerlich geprägte 1500-Seelen-Ort Allendorf auf rund 10 500 Einwohner im Jahr 1960 an. Am 1. Oktober jenes Jahres erhielt die Kommune Stadtrechte. Bis zum heutigen Tag hat sich die Einwohnerzahl auf 21 500 Menschen aus 71 Nationen verdoppelt. n Im Jahr 2010 war Stadtallendorf Gastgeber des größten Volksfestes im Bundesland – gefeiert wurde zum einen der 50. Hessentag, zum anderen der 50. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte. Mehr als eine Million Besucher kamen zu dem einwöchigen Fest. n Am 16. März 1959 wurde in Stadtallendorf das Panzerbataillon 63 als erster Verband der Panzerbrigade aufgestellt. Mit der Herrenwald- und der Hessenkaserne sowie der Neustäd-
Für viele Gemeinden in Marburg-Biedenkopf zählte die Anbindung ans Schienennetz zu den wichtigsten Ereignissen. Die Wohratalbahn wurde 1914 eröffnet. ter Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne entstand der größte Garnisonsstandort in Hessen. Am 12. Juni 2014 wurde eine Einheit der Königlich-Niederländischen Streitkräfte in den Stadtallendorfer Divisions-Standort eingegliedert. An dem Eingliederungs-Appell nahmen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert teil.
Kirchhain
n
Als Verwaltungsmittelpunkt war Kirchhain von 1821 bis 1932 Kreisstadt des damaligen Kreises Kirchhain; Verwaltungssitz war das heutige Amtsgericht. Im Zuge der Reformen der 30er-Jahre wurde der Kreissitz ins benachbarte Marburg
verlegt. Der Verwaltungssitz in Kirchhain wurde aufgelöst. Bis zum 2. Weltkrieg glich das Bild Kirchhains ganz dem einer landwirtschaftlich geprägten Kleinstadt. Dies änderte sich erst langsam nach 1947/48 durch die Ansiedlung von Industriegebieten. n Aufgrund freiwilliger Entscheidungen ihrer Gemeindevertretungen schlossen sich mit Wirkung vom 1. Februar 1971 Anzefahr, Betziesdorf, Burgholz, Himmelsberg, Kleinseelheim, Niederwald und Schönbach mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 die Stadtteile Langenstein, Sindersfeld und Stausebach der Stadt Kirchhain an. Die Eingliederung der Stadtteile Emsdorf und Großseelheim erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1974 per Gesetz.
n Seit 1984 wurde in Kirchhain die Altstadtsanierung betrieben. Sie betrifft ein Gebiet von rund 14 Hektar. Ziel waren unter anderem die Reaktivierung des Stadtkerns, die Erhaltung und behutsame Erneuerung der schützenswerten Bausubstanzen sowie die Schaffung oder Wiederherstellung der notwendigen Infrastruktur. Amöneburg
n
Am 7. Mai 1885 wurde Amöneburgs Stiftsschule ein Vollgymnasium, nachdem die königliche Schulbehörde die Genehmigung für die Einrichtung der unteren Klassen eines Gymnasiums erteilt hatte. n Am 31. März 1900 wurde die Ohmtalbahn von Kirchhain nach Amöneburg über Rü-
Das Jahr 1904 brachte den Neustädtern eine zentrale Wasserversorgung. Weitere 16 Jahre später folgte die elektrische Straßenbeleuchtung. Erst nach dem 2. Weltkrieg – in den Jahren 1948 bis 1953 – wurde ein gut sechs Kilometer langes Kanalisationsnetz in der Stadt verlegt, im Zuge der Tiefbauarbeiten wurden auch die Wasserleitungen erneuert. n Emil und Werner Rössler machten Neustadt im Jahr 1949 als neuen Standort der seit Anfang des 20. Jahrhunderts bestehenden Strumpfmarke Ergee bekannt. Im Mai 1995 wurde das Neustädter Werk wieder geschlossen, 2008 meldete Ergee Konkurs an. n Am 21. Juli 1960 marschierten Offiziere und Soldaten von Stab und Stabskompanie der damaligen Panzerbrigade 6 durch die Neustädter Marktstraße und bezogen anschließend die gerade fertiggestellte Ernst-MoritzArndt-Kaserne. Neustadt wurde zur Garnisonsstadt. Die Kaserne wurde im Jahr 2008 geschlossen.
Sieg des zivilen Ungehorsams Gebietsreform brachte eine neue politische Landkarte mit sich
U
nmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs zeichnete sich auch in Hessen während des Wiederaufbaus der öffentlichen Strukturen ab, dass die kommunale Verwaltung dringend reformbedürftig war. Es gab zu viele „Zwergengemeinden“ mit jeweils einer Handvoll Einwohnern, zu viele Landkreise, zu viel Bürokratie in zu vielen Rathäusern. Der Sozialist und überzeugte Antifaschist Hermann Brill, der die letzten Kriegsjahre als politischer Gefangener im Konzentrationslager Buchenwald überlebt hatte, leitete in der zweiten Hälfte der 40er-Jahre die hessische Staatskanzlei. Unter seinem Vorsitz bereitete eine Kabinettskommission die Reform der hessischen Verwaltung vor. Umgesetzt wurden die Pläne der Brill-Kommission allerdings erst mit der Gebietsreform in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Aus einem Bundesland mit bis dahin 2 642 Gemeinden, 39 Landkreisen und 9 kreisfreien Städten wurde das „neue“ Hessen mit dann nur noch 421 kreisangehörigen Gemeinden in 21 Landkreisen sowie 5 kreisfreien Städten. Ein derart drastischer Umbruch konnte naturgemäß nicht ohne Probleme, Pleiten und Pannen verlaufen – als landesweit vielleicht gravierendste Fehlplanung ist die Stadt „Lahn“ in Erinnerung: Der Zusammenschluss von Gießen und Wetzlar ließ sich gegen den Widerstand der Bevölkerung nicht durchsetzen, nach zweieinhalb Jahren wurde dieser Teil der Gebietsreform wieder zu Grabe getragen. Doch auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf regte sich in einer kleinen Gemeinde
wütender Protest: Oberasphe, heute Ortsteil von Münchhausen, sollte 1973 im Zuge der Gebietsreform dem Nachbarkreis Waldeck-Frankenberg zugeschlagen werden. Doch die gut 300 Bewohnerinnen und Bewohner Oberasphes gingen auf die Barrikaden, weil sie sich historisch eher Marburg-Biedenkopf zugehörig fühlten und außerdem befürchteten, durch die große Entfernung zur Kreisstadt Frankenberg in eine unvorteilhafte Randlage zu geraten. Vorgeschichte des Protests: Oberasphe hatte 250 Jahre lang mit dem Amt Battenberg zum hessen-darmstädtischen Hinterland gehört und somit zum Kreis Biedenkopf. Während der ersten Verwaltungsreform des 20. Jahrhunderts im Jahr 1932 war das Amt Battenberg in den Kreis Frankenberg eingegliedert worden – schon damals zum Unmut der Oberaspher. Als Anfang 1974 Beamte aus der Verwaltung von WaldeckFrankenberg anrückten, um Gemeindeakten aus dem Ober-
aspher Rathaus abzuholen, kam es zu Tumulten: Die Kirchenglocken wurden geläutet, eine Sirene ausgelöst und Knallfrösche wurden gezündet. Angesichts des geballten zivilen Ungehorsams mussten die Kreisbediensteten unverrichteter Dinge abziehen. Und der Protest hatte Erfolg: Im März des gleichen Jahres wurde aus Oberasphe, Niederasphe, Wollmar, Simtshausen und Münchhausen die heutige Gemeinde Münchhausen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Bis heute feiern die Oberaspher ihren Sieg alle sieben Jahre mit einem großem Fest. Die Gebietsreform der 70erJahre markierte den bisherigen Schlusspunkt von Gemeindefusionen in Marburg-Biedenkopf – auch wenn es in der jüngeren Vergangenheit weitere Versuche gab, größere Verwaltungseinheiten zu schaffen: Angelburg etwa wollte im vergangenen Jahr mit Steffenberg eine Gesamtgemeinde schaffen, doch die Steffenberger votierten dagegen.
Im Schritttempo – und unverrichteter Dinge – verlassen die Kreisbediensteten aus Frankenberg den Ort Oberasphe.
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Oberhessische Presse
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Bomben, Fluten und ein kaiserlicher Besuch Die zurückliegenden 150 Jahre in Weimar, Fronhausen und Ebsdorfergrund · Auf Zeitreise durch den Südkreis
A
uch die Südkreis-Kommunen Ebsdorfergrund, Fronhausen und Weimar haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Im südlichen Teil des Kreises Marburg-Biedenkopf gibt es seit der Gebietsreform in den 1970erJahren nur noch drei politische Gemeinden.
Weimar
n Für die Menschen in den Dör-
fern des heutigen Weimarer Gemeindegebietes war der 10. Oktober des Weltkriegsjahrs 1944 ein Tag mit einer tragischen Bilanz: Bei Luftangriffen kamen acht Menschen ums Leben. n Praktisch im gesamten Verlauf des Jahres 1984 gab es in ganz Deutschland eine Reihe von Unwetterperioden, die auch in der Gemeinde Weimar zu schwersten Überschwemmungen führten und ganze Ortschaften für Tage von der Außenwelt abschnitten. n Im Jahr 1971 wurde die Gesamtschule Niederwalgern gebaut. n „Zeiteninsel“ ist der Name des Archäologischen Freilichtmuseums Marburger Land (kleines Foto). Ende 2015 wurde der Förderbescheid für das Projekt am Zusammenfluss von Allna und Lahn übergeben. n Am 11. Mai 2011 wurden die letzten, knapp fünf Kilometer der Bundesstraße 3a fertiggestellt. Der Lückenschluss war der letzte Akt der Neugestaltung der Straßenverbindung zwischen Marburg und Gießen.
Ebsdorfergrund
n Der
Industrielle Ferdinand von Stumm erwarb im Jahr
1873 den Besitz der Adelsfamilie Rau von Holzhausen mit deren Burg. Auf dem Anwesen begann von Stumm mit dem Bau des Schlosses „Neu-Potsdam“ und der Anlage des Parks. Weil der neue Schlossherr als Botschafter in Madrid tätig war, besuchte 1883 der Kronprinz und spätere Kaiser Friedrich III. Rauischholzhausen. n Die Marburger Kreisbahn nahm am 19. September 1905 ihren Betrieb auf der Strecke von Dreihausen nach Marburg-Süd auf. Damit hatten die Menschen aus dem „Grund“ Anschluss an die bereits 1885 fertiggestellte, zwischen Frankfurt und Kassel verkehrende Main-WeserBahn. n Am 1. Juli 1974 schlug die Geburtsstunde der heutigen Großgemeinde Ebsdorfergrund. Die Gebietsreform vereinte die Dörfer Dreihausen, Heskem, Mölln, Roßberg, Wermertshausen, Wittelsberg, Beltershausen, Frauenberg, Ebsdorf, Hachborn, Ilschhausen, Leidenhofen und Rauischholzhausen.
Fronhausen
n Im Jahr 1885 wurde in Fronhausen das Betonwerk der Firma Finger gegründet – einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde. n Eine wichtige bauliche Veränderung für Fronhausen brachte im Jahr 1930 der Bau
des neuen Schulhauses mit sich. Heute ist das Gebäude Sitz der Gemeindeverwaltung. n Wohl jeder Bürger Fronhausens erinnert sich an die 850-Jahr-Feier im Jahr 2009. Dazu war bereits im Oktober 2005 eine Vereins-
gemeinschaft unter dem Vorsitz des ehemaligen Ortsvorstehers Wieland Schneider gegründet worden, die das festliche Ereignis plante und vorbereitete.
Der Lückenschluss der B 3a südlich von Marburg bot der Kradstaffel der Polizei vor fünf Jahren Gelegenheit zu einer akrobatischen Einlage auf der Überholspur.
HINTERGRUND
Entwicklung der Landwirtschaft in Marburg-Biedenkopf Wie in vielen anderen Regionen Deutschlands brachte die Industrialisierung im 19. Jahrhundert auch für die Landwirtschaft im Marburger Raum Umbrüche mit sich. Viele Bauern sattelten in dieser Zeit um, ernährten sich und ihre Familien in der Hauptsache mit Fabrikarbeit und betrieben die Landwirtschaft nur noch als Neben-
erwerb. Hessenweit gab es Zahlen des Statistischen Landesamts zufolge im Jahr 1882 noch gut 148 000 Haupterwerbsbetriebe, 13 Jahre später war die Zahl auf etwa 126 000 abgesunken. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Nebenerwerbsbauern von 123 700 auf mehr als 160 000. Eine deutliche Tendenz, doch immerhin hielten
sich zu dieser Zeit Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe noch in etwa die Waage. Mittlerweile wirtschaften von den rund 1 670 landwirtschaftlichen Betrieben in MarburgBiedenkopf nur noch 25 Prozent als Haupterwerbshöfe. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde eine Entwicklung deutlich, die sich bis
heute fortsetzt: Während etwa zwischen 1975 und 2010 die Zahl der bäuerlichen Kleinbetriebe (unter fünf Hektar) in Marburg-Biedenkopf von 2 834 auf 36 sank, stieg die Zahl der Großbetriebe mit mehr als 50 Hektar bewirtschafteter Fläche im gleichen Zeitraum von 28 auf 276. Übersetzt bedeutet das: Nur wer wächst, überlebt.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Wasser aus der Tiefe und gestohlene Schienen Geschichte und Geschichten aus Biedenkopf, Gladenbach, Dautphetal, Bad Endbach, Lohra, Steffenberg, Breidenbach und Angelburg
I
ns Hinterland – der Gesundheit wegen: Die Vergangenheit Bad Endbachs, aber auch die Gladenbachs, ist stark geprägt vom Kurbetrieb.
Bad Endbach
n
Die Anfänge des Kurortes Endbach reichen zurĂźck in das Jahr 1947, als Krankenschwester Elfriede GeiĂ&#x;ler ein erstes Kurheim errichtete. 1955 wurde Endbach Kneipp-Kurort und erhielt 1970 schlieĂ&#x;lich den Titel Kneipp-Heilbad. Seit dem 11. Oktober 1973 darf Endbach das Prädikat „Bad“ fĂźhren. Die Ortsteile Hartenod und Wommelshausen sind mit dem Prädikat „Erholungsort“ ausgezeichnet. Bad Endbach ist vor allem als Kneipp-Heilbad bekannt, und die Lahn-Dill-Bergland-Therme ist seit 2009 das SchmuckstĂźck des Ortes geworden. GroĂ&#x;alarm im Hinterland: Das Gladenbacher Schwimmbad „Nautilust“ brannte im Januar 2005 vĂśllig aus. Bild rechts: Der damalige Bundespräsident Johannes Rau besuchte 2003 die Gemeinde Steffenberg.
Biedenkopf
n
Das Jahr 1866 bedeutete fĂźr den Kreis Biedenkopf den politischen Ăœbergang vom GroĂ&#x;herzogtum Hessen-Darmstadt zum KĂśnigreich PreuĂ&#x;en. n 1883 wurde die Eisenbahnlinie CĂślbe-BiedenkopfLaasphe eingeweiht. n Seit dem 1. Juli 1974 gehĂśren, bedingt durch die Gebietsreform, der Stadt Biedenkopf die Ortsteile, Breidenstein, Dexbach, Eckelshausen, Engelbach, Katzenbach, Kombach, Wallau und Weifenbach an.
Gladenbach
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Dautphetal
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Gladenbach erhielt anlässlich der 700-Jahr-Feier im Jahr 1937 Stadtrechte. Am 10. Juli jenes Jahres wurde Gladenbach als Luftkurort mit dem Prädikat â&#x20AC;&#x17E;Sommerfrischeâ&#x20AC;&#x153; ausgezeichnet. Dies war der Beginn des Tourismus, der seinen HĂśhepunkt 1983 mit der Auszeichnung als Kneippheilbad erfuhr. n Das grĂśĂ&#x;te Volksfest Mittelhessens, das immer am Freitag vor dem ersten Sonntag im Juli gefeiert wird, trägt seinen Namen â&#x20AC;&#x17E;Kirschenmarktâ&#x20AC;&#x153; seit 1888. Mehr als 100 000 Besucher kommen jährlich zu diesem Ereignis nach Gladenbach. HĂśhepunkt ist seit 1950 die Wahl und KrĂśnung der KirschenkĂśnigin. n Am 2. Januar 2005 brannte das Gladenbacher Freizeitbad Nautilust bis auf die Grundmauern nieder. Der Wiederaufbau dauerte mehrere Jahre und verursachte Baukosten von rund 13 Millionen Euro. Die Einweihung erfolgte am 30. April 2009.
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n Am 16. März 1945 bombardierten alliierte Flieger den Ortsteil Dautphe. Das Bombardement galt offenbar einer Uniformschneiderei. 49 Tote waren zu beklagen, die Mehrzahl von ihnen junge Arbeiterinnen. Steffenberg
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2-Gang-Getreibe, LED-Arbeitslicht zum Ausleuchten des Arbeitsbereichs, Rechts-/ Linkslauf, Schnellspannbohrfutter, Spindelstopp fßr manuelles Schrauben, Moderne Lithium-Ionen-Technologie, Hochleistungsakku ohne MemoryEffekt, keine Selbstentladung, Soft-Grip-Einlagen fßr sicheren Halt, inkl. Ladegerät und Koffer.
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n 1866 â&#x20AC;&#x201C; auch Steffenberg wird â&#x20AC;&#x17E;preuĂ&#x;ischâ&#x20AC;&#x153;. Die politischen Veränderungen brachten im Jahr 1900 eine weitreichende Flurbereinigung mit sich. n 1911 brach auch fĂźr Steffenberg ein neues Zeitalter in Sachen Mobilität an: Die Gemeinde lag jetzt an der Bahnstrecke Dillenburg â&#x20AC;&#x201C; Wallau. n Anfang der 1970er-Jahre schlossen sich zunächst Oberund Niedereisenhausen sowie Ober- und NiederhĂśrlen im Zuge der Gebietsreform zusammen. Steinperf wollte unabhängig bleiben, die Quotshausener fĂźhlten sich eher Breidenbach zugehĂśrig. Per Gesetz wurden auch diese beiden Orte Steffenberger Ortsteile.
n
Im Jahr 2003 gabâ&#x20AC;&#x2DC;s hohen Besuch: Der damalige Bundespräsident Johannes Rau hatte sich im September zur 900-Jahrfeier der Ortsteile Nieder- und Obereisenhausen sowie Steinperf angekĂźndigt. Wegen schlechten Wetters konnte sein Hubschrauber nicht landen, doch im Dezember holte Rau den Besuch in dem Ort nach, an dem er in seiner Kindheit mehrfach die Ferien verbracht hatte.
Breidenbach
n
Breidenbach wurde am 28. April 1911 an die Eisenbahnlinie Dillenburg-Wallau angebunden. Die Anbindung legte den Grundstein fĂźr die Industrialisierung der Region. n 1913 wurde die â&#x20AC;&#x17E;HĂźtteâ&#x20AC;&#x153; in Breidenbach gegrĂźndet, aus dem sich das noch heute fĂźr Breidenbach bedeutende Werk der Buderus Guss GmbH entwickelte. n Die Ausweisung des Gewerbegebiets West im Jahr 1981 sicherte die Position von Breidenbach als Einpendlerkommune und darf aus wirtschaftlicher Sicht als Lebensader fĂźr die Gemeinde gesehen werden.
Angelburg
n Am 28. April 1911 wurde die Bahnstrecke von Oberscheld Ăźber Lixfeld, Frechenhausen, GĂśnnern und Breidenbach nach Wallau erĂśffnet. Am 1. Mai fuhr der erste planmäĂ&#x;ige Zug. Der letzte Personenzug passierte die Strecke, die in dem heimischen Sprachgebrauch auch als Strecke â&#x20AC;&#x17E;Hamburg-GĂśnnern-Genuaâ&#x20AC;&#x153; Einzug gehalten hatte, Ende Mai 1987. n Durch das â&#x20AC;&#x17E;Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburgâ&#x20AC;&#x153; vom März 1974 wurden die Gemeinden Angelburg (die beiden ehemaligen Gemeinden Frechenhausen und Lixfeld hatten sich bereits 1972 freiwillig zur Gemeinde â&#x20AC;&#x17E;Angelburgâ&#x20AC;&#x153; zusammengeschlossen) und GĂśnnern zu einer Gemeinde mit dem Namen â&#x20AC;&#x17E;Angelburgâ&#x20AC;&#x153; zusammengeschlossen. n Am 17. September 2006 wurde die Gemeinde von einer schweren Hochwasserkatastrophe heimgesucht. An diesem Tag wurden etwa an der Messstelle Frechenhausen 150 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen 6 Stunden gemessen. Lohra
n Im Jahr 1931 wurde auf einem Acker ein Steinkammergrab entdeckt. Die Ruhestätte stammt Experten zufolge aus der ausklingenden Jungsteinzeit, also aus den Jahren 2000 bis 1800 vorchristlicher Zeitrechnung. n Am 12. September 1944 griffen alliierte Flieger einen Personenzug an, der bei LohraDamm auf der Strecke stand. Dabei fanden 17 Menschen den Tod. Das Ende des 2. Weltkriegs zeichnete sich fßr die Menschen in und um Lohra am 28. März 1945 ab, als US-Truppen das SalzbÜdetal erreichten. n 2001 schlug die letzte Stunde fßr das noch verbliebene Streckenstßck der Aar-SalzbÜdebahn, der Schienenverbindung zwischen Marburg und Herborn. Fßnf Jahre später kam es beim Gleisrßckbau zu einem kuriosen Ereignis: Anfang 2006 wurden mehrere Kilometer Gleis illegal demontiert und zu Schrottverwertern nach Kassel und Koblenz gebracht. Die Hintermänner des Schienen-Coups hatten mit gefälschten Aufträgen der Bahn-AG die Unternehmen genarrt, die die Gleise abbauten, während die Bahn ahnungslos war.
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Oberhessische Presse
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Ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Wandels Der Sport in der hiesigen Region verändert im Laufe der Jahrzehnte seine inhaltliche Ausrichtung und gewinnt an Bedeutung
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inhundertfünfzig Jahre Sport im Landkreis Marburg-Biedenkopf bedeuten 15 ereignisvolle Jahrzehnte mit zwei Weltkriegen, die das Leben nicht nur im hiesigen Raum, sondern weltweit nachhaltig geprägt haben. Sich wandelnde und manifestierende Weltanschauungen in all ihren mannigfachen Ausprägungen nahmen Einfluss auf die Soziokulturen und ihre Wertekataloge. Der Sport als eine sich rasant entwickelnde Plattform menschlicher Begegnung blieb davon nicht unberührt. 1866 – vor 150 Jahren also – schien die territoriale Zersplitterung Deutschlands in feudalistische Kleinstaaten infolge der bürgerlichen Revolution bereits Geschichte. In der Deutschen Nationalversammlung beherrschte die bürgerliche Aristokratie die politische Szene. Der Preuße Otto von Bismarck setzte später seine Akzente und avancierte zum Reichskanzler. Der Sport in seiner heutigen Ausprägung war damals unbekannt. Unter „Körperertüchtigung“ firmierte das Turnwesen, was vornehmlich der Ausbildung von Widerstandsfähigkeit und Ausdauer diente – Eigenschaften also zur Erhaltung der Arbeitskraft und auch der Wehrfähigkeit. Friedrich Ludwig Jahn, der Initiator der deutschen Turnbewegung, hatte 1811 den ersten Turnplatz in der Berliner Hasenheide geschaffen
Die Schwimmer des VfL Marburg posieren im Jahr 1910 oberhalb des Lahnbades. – Foto links: Für das Jugendtreffen der Deut Deutschen Turnerschaft 1924 in Marburg warb dieses Plakat. – Foto rechts: Ein Gruppen Gruppenbild zum zehnjährigen Bestehen des TSV Kirchhain. Fotos: Archiv VfL Marburg/privat und 1816 den Wahlspruch „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ verkündet. Eine Berichterstattung zu Sportthemen in der Zeitung fand, wenn überhaupt – nur zu Großveranstaltungen statt. Der Sport, der dem Leistungsund Konkurrenzgedanken anhängt und sich am Rekordprinzip orientiert, etablierte sich auf dem europäischen Festland erst allmählich. Der sich von England her ausbreitende Sport war freilich auch Auswuchs der herrschenden Verhältnisse, blieb jedoch zunächst reiner Selbstzweck für einen elitären Kreis aus Adel und Bürgertum, ehe er zunehmend in Wechselbezie-
hung mit der fortschreitenden Industrialisierung stand. Denn auch in der Arbeitswelt galten dieselben Prinzipien wie im Sport. Der Wettbewerbsgedanke manifestierte sich, die mess- und vergleichbare Leistung stand im Mittelpunkt der Kämpfe, die nun auch von einer immer größer werdenden Zahl bislang unterrepräsentierter Sportler aus der Schicht der Arbeiter, die über immer mehr Freizeit verfügten, ausgetragen wurden. Erste Werkssportvereine entstanden. 1893 etablierte sich der sozialistisch geprägte Arbeiter-Turnerbund. Der hatte das
Jahn‘sche Motto in „Frisch, frei, stark, treu“ umgewandelt. Der Sport wurde überdies als Fach in den Unterrichtskanon der Schulen aufgenommen. Dass der Sport in seiner Ausrichtung auch stets Spielball der politischen Systeme war, wurde vor allem deutlich in den Zeiten der Weltkriege und im sogenannten „Kalten Krieg“, als er dazu missbraucht wurde, die jeweils vermeintliche Überlegenheit des einen gegenüber dem
anderen zu demonstrieren. Nach der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten kam es zur Verschmelzung der Sportverbände unter dem Dach des Deutschen Sportbundes mit seinen jeweiligen Landesverbänden. Die Entwicklungen im Sport spiegeln sich auch im Gebiet des heutigen Landkreises Marburg-Biedenkopf wider. Zu den ältesten und größten Vereinen der hiesigen Region zählt der Verein für Leibesübungen (VfL) Marburg, der 1860 als Turnverein aus der Taufe gehoben wurde und sich über die Jahrzehnte zu einem Mehrspartenverein mit fast 2 400 Mitgliedern in 15 Abteilungen entwickelt hat. an Unter anexis derem existiert eine Herzsport Herzsportgruppe seit nunmehr 40 Jahren. Zwei Jahre jünger als Mar der VfL Marburg ist der Turnverein Biedenkopf. Mehr als 1 200 Mitglieder betätigen sich in acht Abteilungen. Der Verein legt einen Schwerpunkt auf breitensportliche Angebote und die Förderung von Kindern und Jugendlichen. 1886 ist das Gründungsjahr des Turn- und Sportvereins Kirchhain, dessen Wurzeln sehr wahrscheinlich noch weiter zurückliegen. Zu der Zeit, als sich in Deutschland das Turnwesen strukturierte und die Turnverbände etabliert wurden, genüg-
Angebot entwickelt sich
te ein Aufruf, um die Geburtsstunde des TV schlagen zu lassen. Nach einem Jahr hatte der Verein bereits 50 Mitglieder. Heute ist er der zweitgrößte Verein im Landkreis mit mehr als 2 100 Mitgliedern. Die Angebote der PhilippsUniversität in Marburg orientierten sich vor 150 Jahren zunächst an Jahns Vorstellungen von patriotischer Erziehung, ehe das Turnen verboten wurde, weil es der Gesundheit schade. Erst 1883 erhielt die Universität Anweisung, Raum und geschultes Personal, um die Körpererziehung zu stellen. Stätten des sportlichen Treibens waren etwa der „Turnergarten“ in der Lutherstraße und die Turnhallen vor dem Barfüßer Tor und des Gymnasiums Philippinum. 1898 wurde den studentischen Turnern das Universitätsreithaus zur Verfügung gestellt, das später unter dem Namen Institut für Leibesübungen (IfL) firmierte. Inzwischen ist aus dem IfL das Institut für Sportwissenschaft und Motologie geworden, das in einem wissenschaftlichen Studiengang gymnasiale Sportlehrer ausbildet. Dabei hat sich der Schwerpunkt des Ausbildungsprofils verlagert: von den mehr leistungssportlichen hin zu bewegungspädagogischen Anforderungen. Der Sportkreis Marburg-Biedenkopf vertritt die Interessen der aktuell etwa 393 Sportvereine mit ihren rund 85 000 Mitgliedern gegenüber dem Landessportbund (LSB), begreift sich als Mittler des LSB in die Vereine hinein, berät in Satzungs- und Steuerangelegenheiten sowie in strukturellen Belangen und ist behilflich bei Investitionsfragen.
peugeot.de/2008
Das Spektrum des Sports orientiert sich an der Nachfrage
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as Sporttreiben in und außerhalb von Vereinen sowie die Sportangebote haben in 150 Jahren ebenfalls einen bemerkenswerten Wandel vollzogen. Das gilt auch für den Landkreis. Aus den Ein-Sparten-Vereinen vergangener Zeiten sind bis auf wenige Ausnahmen – etwa Schützen- und Kegelvereine – Vereine geworden, die mehrere Abteilungen aufweisen, um so den sich verändernden Ansprüchen mit entsprechenden Angeboten für Menschen jedweder Herkunft gerecht zu werden. Längst gibt es im Landkreis Möglichkeiten für junge, ältere oder behinderte Menschen, sich im Verein oder in anderen Institutionen – etwa der Volkshochschule – sowie in zahlreichen Fitness-Studios sportlich zu betätigen. Ein Beispiel mag dafür der an Jahren noch junge Turn- und Sportverein Eintracht Stadtallendorf sein, dessen Ursprung auf das Jahr 1920 zurückgeht – damals hieß er noch Fußballverein Eintracht Al-
lendorf. Nachdem sich 1949 ein weiterer Fußballverein gegründet hatte, der überdies eine Turn- und Tischtennisabteilung hatte, erfolgte 1955 die Fusion beider Vereine zum TSV Eintracht 1920. Infolge des wirtschaftlichen Auf-
schwungs wuchs Allendorf, das später Stadtrechte
erhielt und zu Stadtallendorf wurde, schnell an. Der TSV Eintracht mutierte zum Großverein mit annähernd
Die Jugend Stadtallendorfs der Jahre 1955/56. Der Zweite von rechts ist der pfeilschnelle Karl Weitzel. Foto: Archiv Weitzel
1 880 Mitgliedern in acht Abteilungen. In der Turnabteilung existiert seit mehr als 25 Jahren eine Herzsportgruppe. Der Schulsport ist fest im Fächerkanon verankert. Die Kirchhainer Alfred-Wegener-Schule ist seit 1969 Schulsportzentrum und seit 1991 Partnerschule des Leistungssports und spielt eine wichtige Rolle bei Talentsuche und -förderung“. Sogar das Abitur mit dem Schwerpunkt Sport ist dort möglich. Die Blindenstudienanstalt Marburg bietet eine breitgefächerte Sportpalette für ihre Schüler. Die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg haben eine Abteilung für Blindenfußball. Die zeitgemäße Ausgestaltung und die Vielzahl der heimischen Sportstätten – beispielhaft sei hier das Marburger Georg-Gaßmann-Stadion erwähnt – tragen darüber hinaus dazu bei, dass auch etliche Trendsportarten wie zum Beispiel das Skateboarden ausgeübt werden können. Das Zentrum für Hochschulsport – eine Einrichtung der Philipps-Universität – ermöglicht es Studierenden und Bediensteten, ein vielfältiges Sport- und Bewegungsprogramm wahrzunehmen. Eher entgegen der Zeitströmung entwickelte sich der Athletenclub 1888 Marburg, der sich bis auf eine vorübergehende Ausnahme vornehmlich dem Gewichtheben verschrieben hatte und seit 1980 recht erfolgreich den Kraftdreikampf ausübt.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Mehr als nur Hambüchen
Ein steiniger Weg zurück zum Topteam
KTV Obere Lahn mischt Bundesliga auf
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ls sich im Jahr 1992 die vier Vereine TV Biedenkopf, TV Weifenbach, TV Wallau und TuS Niederlaasphe zur KTV Obere Lahn zusammenschlossen, hatte sich niemand erträumt, dass der Verein gut 20 Jahre später das sportliche Aushängeschild des Landkreises sein würde. „Nicht in Ansätzen“, sagt Albert Wiemers, der mit seiner Frau Elke die treibende Kraft bei der Umsetzung des KTV-Projekts war. „Mit viel Herzblut“, wie Albert Wiemers sagt. Zu Beginn hätte vieles improvisiert werden müssen. „Wir haben Boden geturnt auf einer selbstgebauten Bahn, die auf Skiern lag“, blickt der KTV-Cheftrainer zurück. Wegen der Federwirkung. Jetzt sind die Trainingsbedingungen weit besser. „Für optimale Voraussetzungen fehlt uns aber der Platz für eine 12x12-Meter-Wettkampfbodenfläche, die permanent liegen kann“, sagt Perfektionist Albert Wiemers. In dieser Saison dürften die Hinterländer dennoch ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Medaillen geht. Das hängt in erster Linie mit der Rückkehr von Fabian Hambüchen zusammen. Doch auch wenn der ReckOlympiasieger von Rio selbstverständlich das Zugpferd ist – die KTV hat weit mehr zu bieten als den deutschen Superstar. So steht Andrey Likhovitskiy im langen Schatten Hambüchens. Der Weißrusse, der längst in Biedenkopf heimisch geworden ist, ist einer der besten Mehrkämpfer der Welt und eine tragende Säule bei der Kunstturnvereinigung. Als die Hinterländer in
Mercenaries setzen sich Playoffs zum Ziel
der Saison 2013 Deutscher Vizemeister und ein Jahr später DMDritter wurden, hatte Likhovitskiy daran großen Anteil. Der 30-Jährige engagiert sich stark in der Nachwuchsarbeit des Vereins, der „zur Förderung des Gerät- und Kunstturnens“ aus der Taufe gehoben wurde. Talente wie Felix Weber, Moritz Müller oder Nick Klessing sollen an den Bundesliga-Kader herangeführt werden. Schließlich muss die neue Generation in naher Zukunft die alte ablösen. Hambüchen wird voraussichtlich seine letzte Saison turnen. Die verbleibende Zeit der etablierten Kräfte wie Waldemar Schiller, Jasper Vennemann, der Brüder Felix und Philipp Wiemers und auch von Hambüchen-Kumpel Fabian Lotz im Leistungssport ist überschaubar. Mit Mitte 20 gehören Sebastian Quensell, Thore Gauch und Jakob Paulicks ebenfalls nicht mehr zur ganz jungen Garde. Insofern steht ein Umbruch bevor, will die KTV Obere Lahn weiterhin die Bundesliga aufmischen. Aber in der Nachwuchsförderung haben die Biedenkopfer ja Erfahrung. Felix und Philipp Wiemers oder Waldemar Schiller – sie alle haben als Teenager noch Regionalliga geturnt und sind mit der KTV aufgestiegen. „Wir waren eine junge Truppe, die von Jahr zu Jahr besser geworden ist“, sagt Felix Wiemers. In der zweiten Liga kam Fabian Lotz hinzu. In der Bundesliga Fabian Hambüchen. Jetzt ist das Erfolgsteam wieder vereint – und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern.
Eine fast fehlerfreie Übung zeigte Fabian Hambüchen bei den Olympischen Spielen am Reck, was ihm in Rio die lang ersehnte Goldmedaille brachte.
n der abgelaufenen Saison gab es für die Marburg Mercenaries in der German Football League viel zu oft was auf den Helm. Nur zwei Siege holte das junge Team von Cheftrainer Matthias Dalwig. Das reichte zum Klassenerhalt. Die Ansprüche der „Söldner“ waren lange Zeit andere. Es ging gegen die Schwäbisch Hall Unicorns um die Vorherrschaft in der Südgruppe des deutschen Football-Oberhauses. Jetzt würde man sich in Marburg schon über die Teilnahme an den Ausscheidungsspielen freuen. „Sportlich wollen wir in die Playoffs zurück“, sagt der Mercenaries-Vorsitzende Carsten Dalkowski. „Das ist nicht so weit weg, wie man nach dieser Saison glauben mag.“ Allerdings stehen die Marburger laut Dalkowski vor der Herausforderung, „die Lücke zu schließen zu den Vereinen, die immer professioneller werden“. Schwäbisch Hall, wo Football die Sportart Nummer eins ist in der Stadt, ist enteilt. Und mit Frankfurt Universe gibt es einen neuen, von einem internationalen Elektronikkonzern alimentierten Konkurrenten, der den Mercenaries auch auf dem Spielermarkt Topleute abspenstig macht. Wieder nach oben gehen soll es mit neuen Strukturen. „Wir wollen den Trainerstab vergrößern. Zu viel lastet auf einer Schulter“, sagt Dalkowski. Ein Profi-Trainer soll her, der sich hauptamtlich der Entwicklung der Mannschaft widmet. Und dazu Assistenten, die sich um die Mannschaftsteile kümmern. So wie es zu den Glanzzeiten der Mercenaries schon einmal war. Un-
ter Coach Brad Arbon wurden die „Söldner“ viermal Süddeutscher Meister (2004 bis 2006 und 2008, später noch einmal 2010) und scheiterten 2006 erst im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft (German Bowl) an Braunschweig. Ein rasanter Aufstieg von der untersten Liga in die nationale Spitzenklasse. Denn Dalkowski und Dalwig hatten den Verein erst 1991 nach einem Michigan-Schüleraustausch gegründet. Nach dem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2002 hatten die Mercenaries einen unschätzbaren Vorteil: Quarterback Joachim Ullrich war gleichzeitig Spielmacher des deutschen Nationalteams. Somit waren drei Offensivpositionen für Amerikaner offen. Seit Ullrich vor vier Jahren seine Karriere beendet hat, müssen die Marburger amerikanische Quarterbacks holen, um konkurrenzfähig zu sein. Das macht die Playoff-Rückkehr nicht einfacher.
Mercenaries-Runningback Silas Nacita wird gestoppt.
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er Hamburger SV mag die ältere Echse sein. Dennoch kann sich der BC Pharmaserv Marburg wie der Fußball-Bundesligist mit Fug und Recht als „Dinosaurier“ bezeichnen. Denn seit die Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) 2001 gegründet wurde, spielt der BC Marburg ununterbrochen im Oberhaus. Erstklassig sind die Marburgerinnen – damals noch als Abteilung des VfL und später unter anderen Namen – schon seit 1992. Erstklassig wollen die Blue Dolphins möglichst lange bleiben. Und mehr noch. „Wir hoffen, dass wir nicht nur in die Playoffs kommen, sondern möglichst im oberen Viertel landen“, sagt Jürgen Hertlein. Seit 1998 ist er der Vorsitzende des BC und möchte seinem Nachfolger einen gut aufgestellten Verein hinterlassen, wenn er in zwei Jahren aufhört. Einfach wird das nicht. „Die Liga ist erheblich enger zusammengerückt“, sagt Hertlein. Er hat in 18 Jahren FrauenBasketball eine ganze Reihe von Veränderungen festgestellt: „Das Spiel ist unheimlich athletisch und erheblich schneller geworden. Auch die Trainingsmethoden sind inzwischen sehr professionell“, sagt der Vorsitzende. Für ihn und seine Vorstandskollegen heißt das: Die Sponsorensuche nimmt einen wichtigen Teil der Arbeit ein. Der 250 000-Euro-Etat für die Bundesligamannschaft muss erwirtschaftet werden. Große Sprünge werden im schwierigen Marburger Umfeld, wo Geldgeber schwer zu finden sind, kaum möglich sein. Der Verein will anders punkten. „Wir haben zwei, drei Spielerinnen, die woanders mehr verdie-
nen könnten“, veranschaulicht Hertlein. „Aber das Klima gefällt ihnen hier gut.“ Ein Beispiel dafür ist Tonisha Baker. Die 26-Jährige besticht nicht nur als Wirbelwind auf dem Feld, sondern auch durch ihre positive, mitreißende Art. „Der Teamgeist spielt eine große Rolle bei uns“, sagt Hertlein. Was passiert, wenn es zwischenmenschlich innerhalb der Mannschaft nicht passt, erlebten die Blue Dolphins in der Saison 2012/13. „Das hätte böse enden können“, blickt Hertlein zurück. Der BC trennte sich Ende Januar 2013 entgegen der Gepflogenheiten von der langjährigen Trainerin Aleksandra Kojic – sehr zum Unmut der meisten Fans. „Die Art und Weise hat mir sehr leid getan“, räumt Hertlein einen Fehler ein. Der Schritt an sich sei aber richtig gewesen, denn er ist sich sicher: „Patrick
Unger verdanken wir es, dass wir in der Liga geblieben sind.“ Zoff hat eine gewisse Tradition: 1995 gab es Querelen zwischen Hauptverein VfL und der Basketballabteilung, in deren Folge sich im März 1997 der BC Marburg als neuer Verein gründete; 2004 verkrachten sich Verein und Uwe Scheidemann, der gleichzeitig Trainer und Manager war, über die Finanzen und fochten einen Rosenkrieg aus, an dessen Ende die Scheidung stand – im Jahr zuvor hatte Scheidemann den BC noch zur Deutschen Meisterschaft und zum Pokalsieg geführt. Vergangenheit. Mit Trainer Patrick Unger sind Harmonie und gute Stimmung zurückgekehrt. Nach DM-Bronze in der Vorsaison soll es auch in dieser Spielzeit unter Unger zumindest erneut in die Playoffs gehen. Der Dino ist wieder quietschfidel.
Tonisha Baker (rechts) spielt bei den Blue Dolphins auf und außerhalb des Platzes eine wichtige Rolle.
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Oberhessische Presse
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König Fußball – und noch viel mehr Breiten- und Amateursport heute: Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es vielfältige Möglichkeiten
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er „Spaß an der Bewegung“ sei es, der ihn antreibt, erzählt Helmut Strunk. Und nicht nur ihn: Allein in Marburg gehen Jahr für Jahr Hunderte die Prüfungen fürs Sportabzeichen an, im gesamten Landkreis knapp 3 000 bei verschiedenen Sportabzeichentreffs. „Manche geben alles, um das Maximale zu erreichen, andere nehmen es eher locker“, berichtet der 68-Jährige, der im Sommerhalbjahr an jedem Mittwochabend im Marburger Georg-Gaßmann-Stadion zu finden ist. Fünf Jahre alt sind sie Jüngsten, die sich in diesem Jahr bereits den Prüfern – Strunk ist einer von ihnen – gestellt haben, über 90 die ältesten. „Was wir hier anbieten, ist richtiger Breitensport“, sagt Strunk. „Hier kann wirklich jeder mitmachen, es gibt ja nicht nur leichtathletische Angebote.“ Schwimmen sei beispielsweise gefragt, Radfahren ebenso. „Und die Anforderungen sind für jeden machbar, zumindest für Bronze.“ Wer das Abzeichen in Silber oder gar Gold haben will, muss entsprechend mehr leisten. Dabei läuft alles ehrenamtlich, alles vereinsunabhängig. Versichert sind die Teilnehmer über den Landessportbund. Der überwiegende Teil des Sports findet jedoch in Vereinen statt. Was den Wettkampf- und Ergebnissport angeht, ist Fußball auch in Marburg-Biedenkopf am populärsten, wenngleich die Zahl der Teams im Senioren- und Jugendbereich in den vergangenen Jahren leicht rückläufig ist. Insgesamt zählen die Fußballabteilungen der Mehrspartenvereine sowie die reinen Fußballclubs im Land-
Fußball – manchmal auch mit dem Kopf gespielt, wie hier von Rauschenbergs Hakan Yigit (links) und Mert Memis von Intertürk Neustadt – ist die populärste, aber nur eine von vielen Sportarten. kreis mehr als 25 000 Mitglieder, die aber längst nicht alle selbst gegen den Ball treten. Von Herbst bis Frühling finden Hunderte Tischtennis-Begegnungen in den Hallen der Region statt. Im Sommer stehen viele der Spieler mit dem größeren Schläger auf dem Tennisplatz. Volleyball ist besonders in Biedenkopf, in Marburg und im Nordkreis beliebt, Basketball wird auch in kleineren Orten wie Heskem gespielt. Der Handball hat sich zuletzt auf wenige Vereine und Spielgemeinschaften konzentriert. Die heimischen Reiter sind über das Jahr bei verschiedenen Spring- und Dressurturnieren aktiv. Für die Leichtathleten stehen zahlreiche Veranstaltungen und Läufe im Kalender, für die Schwimmer einige Meetings. Andere Sportarten haben in den vergangenen Jahren ihre Nische gefunden und teils stark an
Popularität gewonnen – darunter manche, in denen der Breitensport in den Spitzensport übergeht. Etwa beim Rudern, wo Lucas Schäfer vom Verein Rudern und Sport Steinmühle im Leichtgewichtsvierer bei den Olympischen Spielen startete. Oder beim Rhönradturnen, wo der TSV Marburg-Ockershausen immer wieder Einzelsportler und Teams in der nationalen Spitze stellt – Laura Stullich ist sogar mehrfache Weltmeisterin. Und auch beim Boxen, wo der 1. BC Marburg bereits einige erfolgreiche Sportler hervorgebracht hat. Aktuell gehört der 20-jährige Ibrahima Diallo zu den vielversprechendsten Talenten in Deutschland. Die Skwosch-Frösche Marburg spielten einige Jahre erstklassig. Hinzu kommen weitere Sportarten wie Hockey, Golf, Gewichtheben und Fechten, die im Landkreis von jeweils nur einem
Verein angeboten werden. Weniger um Ergebnisse, mehr um Fitness und Gesundheit geht es in den vielen Turnvereinen und -abteilungen. Diese haben nach Angaben des Sportkreises zusammen mehr als 22 000 aktive und passive Mitglieder.
Tausende Studenten nutzen Angebote der Universität Breitensportlich ausgerichtet ist auch das Sportangebot der Marburger Philipps-Universität. Zwischen 5 000 und 6 000 Studierende melden sie pro Semester für die Kurse an, teilt Petra Schmitt vom Zentrum für Hochschulsport mit. Das Angebot ist bunt: Klassische Ballund Mannschaftssportarten gehören dazu, aber auch eher unbekannte wie das dem Hallenhockey ähnliche Floorball – und Indiaca, beschrieben als eine Art „Badminton mit den Händen
Die Sportwelt ist im Wandel
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Klassische Angebote verlieren, neue gewinnen an Attraktivität
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om Fußballclub über die Kunstturnvereinigung bis zu den Tauziehfreunden: Rund 400 Sportvereine gibt es im Landkreis, zusammen zählen sie etwa 85 000 Mitglieder. Rechnerisch gehört damit jeder Dritte Marburg-Biedenkopfer einem der Vereine an, die in insgesamt 55 Fachverbänden vertreten sind. Die größeren sind meist nicht auf eine Sportart begrenzt, sondern Mehrspartenvereine – der VfL Marburg und der TSV Kirchhain mit jeweils mehr als 2 000 Mitgliedern sind (nach der Marburger Sektion des Deutschen Alpenvereins mit mehr als 3 500 Mitgliedern) die größten, dahinter folgt der TSV Eintracht Stadtallendorf. Allerdings gibt es auch zahlreiche Vereine, in denen nur eine Sportart angeboten wird: etwa Rugby bei der RugbyUnion Marburg, Triathlon bei Tri-Flow Bad Endbach, Boxen beim 1. Box-Club Marburg oder Kraftdreikampf beim AC 1888
Marburg – und Schießen in 53 Schützenvereinen zwischen Gönnern und Mengsberg, zwischen Niederasphe und Fronhausen. Nicht nur, besonders aber in Schützenvereinen ist eines der größten Probleme zu beobachten: Es mangelt an Nachwuchs. „Junge Leute in den Sport zu kriegen ist heute viel schwieriger als vor 20 oder 30 Jahren, sowohl für den aktiven Sport wie auch für Funktionen“, weiß Jürgen Hertlein, der Vorsitzende des Sportkreises Marburg-Biedenkopf, der als eine Art Dienstleister für die Vereine fungiert. „Es gibt immer mehr Alternativen für sie“, nennt Hertlein einen Grund – meint damit nicht nur Videospiele und andere mediale Angebote, sondern auch Fitnessstudios. Sportkreis-Geschäftsführer Peter Jacobi sieht in der zunehmenden Zahl von Ganztagsschulen eine weitere Ursache: „Der Tag der Schülerinnen und Schüler ist dadurch
Bogenschießen ist so etwas wie eine Trendsportart in Schützenvereinen. Das Foto zeigt Markus Staufenberg vom SV Momberg.
schon voll und es bleibt ihnen immer weniger Zeit für Sport in Vereinen.“ Resignation ist dennoch nicht angesagt. Es gelte, mit den veränderten Rahmenbedingungen umzugehen, so die SportkreisVerantwortlichen: Zusätzliche und intensivere Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen seien eine Möglichkeit, Nachwuchs zu gewinnen; die Ausweitung und Anpassung von Angeboten eine andere. Hertlein spricht von einem „interessanten Wandel“ und kommt in diesem Zusammenhang zurück zu den Schützenvereinen:„Manche bieten nun auch Bogenschießen, das wird von den jungen Leuten richtig gut angenommen.“ Andernorts sind völlig neue Vereine oder Abteilungen entstanden, beispielsweise für Wakeboarden und Lacrosse, aber auch für Fitnesssport. Außer beispielsweise beim Blindenfußball und beim Goalball betreiben Menschen mit Behinderung zunehmend gemeinsam mit Nichtbehinderten Sport, etwa beim Tischtennis – oder im Kampfsport: Für die SF BG Marburg stehen mehrere sehbehinderte Judoka regelmäßig in Wettkämpfen auf der Matte. Hertlein weiß: „Inklusion wird auch in den nächsten Jahren Thema bleiben.“ In Kooperation mit Städten und Gemeinden im Kreis und in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund unterstützt der Sportkreis zudem die Integration von Flüchtlingen in den Sport. So stellen etwa ehrenamtliche „Sport-Coaches“ Kontakte zwischen den nach Deutschland gekommenen Frauen, Männern und Jugendlichen sowie den lokalen Vereinen her.
nach Volleyballregeln“. Gesundheits- sowie Kampf-, Kraft- und Fitnesssport und zunehmend auch Tanz bilden weitere Schwerpunkte. Hinzu kommt der Wassersport; im Sommersemester ist am Bootshaus am Wehrdaer Weg Hochbetrieb, wenn dort die Kanuten und Ruderer aktiv sind. Einzelne Kurse – etwa im Segeln – finden am beziehungsweise auf dem Edersee statt. Bei Asel, direkt am Ufer, betreibt die Universität seit 2010 ein Sport- und Studienheim. Unter den Aktiven, die das Sportabzeichen in Marburg ablegen, sind ebenfalls viele Studierende. „Eine Voranmeldung ist nicht nötig, jeder kann einfach kommen und mitmachen“, erläutert Prüfer Helmut Strunk, der die Anforderungen in diesem Jahr selbst bereits zum 29. Mal gemeistert hat. 1999 war er einer der Gründer des Sportabzeichentreffs. „Damals hatten wir 35 Prüfungen, seitdem werden es immer mehr. Vergangenes Jahr waren es 450.“ Die aktuelle Saison läuft noch bis Ende Oktober. Vier Beispiele des vielfältigen Sportangebots im Kreis (von oben): Tischtennis mit Theresa Neumann vom TTV Richtsberg; Reiten mit Tonia Seipp (RFV Wetschaftstal) auf Cruelle Deville; Rhönradturnerin Mariann Hecker vom TSV Ockershausen; Martin Honsberg, dessen Laufzeit von Sportabzeichenprüfer Helmut Strunk gestoppt wird.
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Oberhessische Presse
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Geschickte Dilettantinnen, barbarische Sänger 150 Jahre Kunst und Kultur in der Region: Ein Streifzug durch die bürgerliche Musikkultur der Stadt und des Kreises
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er „reizende Gesang der geschicktesten Dilettantinnen, an denen Marburg so reich ist“ verschönerte die Konzerte des Akademischen Konzertvereins, schrieb die Oberhessische Zeitung 1886. Es ist eines der frühesten Zeugnisse über die Aktivitäten des Vereins, der 100 Jahre zuvor als „Gesellschaft des LiebhaberConcerts zu Marburg“ gegründet worden war. Der Vorläufer des heutigen Konzertvereins war die erste „bedeutende kulturelle Vereinigung“ in Marburg, wie Hartmut Wecker im „Streifzug durch die Geschichte des Konzertvereins“ schreibt. Die Konzerte fanden anfangs im Wechsel bei den Mitgliedern statt. Der Gastgeber „hatte für einen schicklichen Ort, für Feuerung, Lichter und Bier zu sorgen (. . .) welche Tabak rauchen oder sonst etwas genießen wollten, (mussten) sich dergleichen mitbringen oder für Geld holen lassen“. Marburg war Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleines Städtchen, mit einem Schloss und der berühmten Elisabethkirche, das glücklicherweise eine Universität besaß. Der Großteil der Marburger war bitterarm, Oberhessen eine der rückständigsten Regionen in Deutschland. Kühe und Ziegen wurden durch die Stadt getrieben, in der knapp 8 000 Einwohner lebten, darunter rund 260 Studenten und 51 Professoren. Erst mit der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahr 1866 erwachte die im Mittelalter bedeutende Stadt aus einem langen Dörnröschenschlaf. Es wurde gebaut, das Bürgertum erstarkte. Wenn es damals in Marburg so etwas wie eine Kunst- und Kulturszene gegeben hat, dann war sie eng verknüpft mit der noch kleinen Universität. 1846 hatte die Philipps-Universität erstmals den Titel eines Universitäts-Musikdirektors verliehen. Ein Akademischer Gesangverein wurde gegründet, ebenso ein Akademischer Musikverein.
Die 1894 im Renaissance-Stil errichteten Stadtsäle an der Ecke Universitätsstraße / Gutenbergstraße waren bis zum Abriss 1972 die zentrale Veranstaltungsstätte in Marburg. Es gibt eine nette Anekdote aus der Spätzeit: Der Friseur Ferdinand Kilian jr. war einem Betrüger aufgesessen, der die Beatles nach Marburg bringen wollte. Der Marburger Filmemacher Michael Wulfes machte daraus 2006 einen Dokumentarfilm über das Lebensgefühl der damaligen Jugend. Die Pilzköpfe sollten angeblich in den Stadtsälen auftreten. Dem damaligen OB Georg Gaßmann war das recht: Sie könnten dort ruhig auftreten, die Stadtsäle würden ohnehin abgerissen. Foto: Bildarchiv Foto Marburg 1881 gingen sie im Akademischen Konzertverein auf, der 1908 in den Marburger Konzertverein umbenannt wurde. Mit Gustav Jenner, der am 1. März 1895 zum 9. Academischen Musikdirector der PhilippsUniversität berufen wurde, nahm der Konzertverein einen rasanten Aufschwung. Auch die Stadt wuchs: 1887 zählte die Universität erstmals mehr als 1000 Studenten, 1909 waren es 2000, die Stadt hatte rund 20 000 Einwohner. Die Konzerte fanden in den 1894 errichteten Stadtsälen
statt, die 556 Plätze reichten oft nicht aus. Es war die erste große Blütezeit des Konzertvereins. Der Konzertverein hatte den 1. Weltkrieg überstanden und die Wirtschaftskrise der 1920er-Jahre. Gegen die Nationalsozialisten aber hatte er keine Chance, die duldeten keinen bürgerlichen Verein neben ihrem „Kampfbund für deutsche Kultur“. Nach dem Zweiten Weltkrieg meldete sich der Konzertverein 1958 zurück. Er existiert bis heute, organisiert jährlich rund zehn Abonnementkon-
zerte. Aber die Zeiten, als große Konzerte in der Stadthalle regelmäßig ausverkauft waren, sind vorerst vorbei. Parallel zu den akademisch geprägten Musik-Vereinen in Marburg entstanden im 19. Jahrhundert überall im Kreis wie in ganz Deutschland Gesangvereine. Der älteste ist Eintracht Biedenkopf, gegründet 1837. Ein Jahr später folgten Orpheus Wetter und der MGV Kirchhain. Danach ging es Schlag auf Schlag. Die Gründungswelle im heutigen Kreis Marburg-Bieden-
Kunstszene emanzipiert sich von Uni Von Otto Ubbelohde und Carl Bantzer bis zum Marburger Kunstverein
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ünstler hatten es schwer in Marburg. Es gab keine Akademie, nur wenige zahlungskräftige Kunden. Denkt man in Marburg an berühmte Künstler fallen Kunstfreunden jedoch sofort zwei Namen ein: Der Märchenillustrator Otto Ubbelohde, 1867 in Marburg geboren und 1922 in Goßfelden gestorben, sowie der Maler Carl Bantzer – 1857 in Ziegenhain geboren und 1941 in Marburg gestorben. Zu nennen ist auch Paul Baum (1859 bis 1932), einer den wenigen deutschen Pointillisten. Baum kaufte sich 1921 in Marburg ein Haus. Es wurde sein ständiger Wohnsitz. Bekannt ist vielleicht noch Heinrich Giebel, 1865 in Kassel geboren und 1951 in Marburg gestorben. Giebel wurde 1912 Zeichenlehrer an der Philipps-Universität. Alle waren eng verbunden mit der Willingshäuser Malerkolonie. In dem kleinen Dorf in der Schwalm, nahe Neustadt gelegen, entstand 1824 die älteste Künstlervereinigung in Europa, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Bestand hatte. Einen Maler gibt es noch, einen fast vergessenen: den Marburger Weltreisenden Friedrich Klingelhöfer (1832 bis 1903), dessen Afrika- und Amerikabilder zur Sammlung des Kunstmuseums der Universität gehören. Ein zentraler Baustein in der Entwicklung der Marburger
Kunstszene war 1927 der Bau des Ernst-von-Hülsen-Hauses und der Aufbau eines Kunstmuseums mit einer eigenen Sammlung für Gegenwartskunst und wechselnden Ausstellungen. Zurzeit wird das Museum in der Biegenstraße saniert. 2018 soll es wiedereröffnet werden. Eng verbunden damit ist der Name Richard Hamann. Der Kunsthistoriker gründete auch das international bedeutende Bildarchiv Foto Marburg und prägte in Marburg eine Ära. In den 1960er-Jahren übergab er dem Unimuseum seine private Kunstsammlung. Vor kurzem folgte eine zweite große Schenkung: Die herausragende Sammlung der Marburge-
rin Hilde Eitel erweitert den Bestand um Nachkriegskunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg emanzipierte sich die Kunstszene von der Universität. Aus einem Künstlerkreis um den bekannten Maler Franz Frank entstand 1953 der Marburger Kunstverein, der heute rund 600 Mitglieder hat. Von 1958 bis 2000 präsentierte er seine Ausstellungen am Markt 16, im Jahr 2000 zog er um in das neue, große Ausstellungshaus am Gerhard-Jahn-Platz. Die Gründung des Kunstvereins war die zweite Initialzündung für die lokale Kunstszene. Inzwischen gibt es an der Philipps-Universität ein Institut für Bildende Kunst mit 130 Studie-
renden und einem Masterstudiengang mit Masterateliers für 30 Studierende – also ein Schritt hin in Richtung Kunstakademie, die Marburg nie hatte. Längst haben sich in Marburg und im Landkreis neue Kunstund Ateliergemeinschaften gebildet: Die Werkstatt Radenhausen etwa, das Atelier Cölber Mühle oder die Künstlervereinigung Marburg-Biedenkopf. Nach wie vor rar sind in Stadt und Landkreis Ausstellungsmöglichkeiten für die lokalen Künstler, obwohl es derzeit zwei professionell geführte Galerien gibt: die Lorraine Ogilvie Gallery von Dr. Michael Herrmann und die Galerie von Michael W. Schmalfuß.
Ein ungewöhnlicher Blick auf das Kunstmuseum der Universität im 1927 errichteten Ernst-vonHülsen-Haus. Der Bauzaun weist auf die Spendenaktion hin.
kopf endete mit dem MGV Marbach (1890), dem Gesangverein Kleinseelheim (1893) und dem MGV Niederweimar (1895). „Bald gab es in fast jedem Dorf einen Chor“, sagt Uwe Henkhaus. Henkhaus ist der Marburger Chorexperte. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hessischen Musikarchiv im 1925 gegründeten musikwissenschaftlichen Institut der Philipps-Universität, einem der ältesten in Deutschland. Zudem ist er Chorleiter und Dozent an der Chorleiterschule Marburg. „Im 19. Jahrhundert wurde vor allem in den Dörfern noch viel gesungen, eigentlich bei jeder Gelegenheit“, sagt Henkhaus. Instrumente gab es kaum, die waren zu teuer. Der bereits erwähnte Uni-Musikdirektor Gustav Jenner, der in Wien Schüler von Johannes Brahms war, blickte 1897 in einem Brief an einen Freund herab auf die Sangesfreude der Hessen: „Die Landleute singen viel und immer mehrstimmig, aber so scheußlich und geradezu barbarisch, dass die Hunde heulend davonlaufen würden, wenn sie nicht daran gewohnt wären.“ Die Gründung so vieler Gesang- und auch Turnvereine hing, so Henkhaus, mit der politischen Situation zusammen. In der sogenannten Franzosenzeit von 1792 bis 1815 war das in viele kleine Fürstentümer zersplitterte Deutschland von Napoleons Truppen besetzt. Der aufkeimende Nationalgedanke und der Rückzug auf deutsches Liedgut war eine Reaktion darauf. „Die Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde ersungen und erturnt“, sagt Henkhaus. Gegründet wurden die Gesangvereine von den Honoratioren der jeweiligen Kleinstädte und Dörfer. Die Mitglieder
– durchweg Männer – waren hochgeachtete Mitglieder der örtlichen Gesellschaft. Bis heute haben die Gesangvereine eine große soziale Funktion. Die Nazis hatten kaum Probleme mit den Gesangvereinen, sie ließen sich gut instrumentalisieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Gesangvereine noch einmal einen enormen Aufschwung. „Viele Menschen haben im vom Krieg zerstörten Deutschland neue, feste Strukturen gesucht“, sagt Henkhaus. Der Einbruch kam in den späten 60er- und 70er-Jahren. Die Menschen wurden mobiler, die Auswirkungen von Radio und Fernsehen dürfe man ebenso wenig unterschlagen wie die 68er-Bewegung, für die die Gesangvereine Ausdruck des Ewiggestrigen waren. Viele klassische Gesangvereine haben heute Nachwuchsprobleme. „Es wird nicht mehr in jedem Dorf einen Gesangverein geben, aber die Menschen werden weiter singen“, sagt Henkhaus. „Sie suchen sich ihre Chöre.“ Davon gibt es in Marburg viele ambitionierte wie Hessen Vokal, Joy of Life, Canticum Antiquum, den Unichor oder die großen Oratorienchöre wie die 1992 gegründete Kurhessische Kantorei Marburg, die vor etwa 30 Jahren gegründete Kantorei der Elisabethkirche, den 1966 gegründeten Bachchor oder den um 1970 gegründeten Konzertchor, die heute das Marburger Musikleben nachhaltig prägen. Zudem gibt es in Marburg und im Landkreis heute viele Angebote, selbst musikalisch aktiv zu werden. Posaunenchöre, Kapellen, Laien-Orchester wie das Studenten-SinfonieOrchester, die Junge Marburger Philharmonie, das Kammerorchester Marburg oder das Collegium musicum Stadtallendorf. Die Eckelshausener Musiktage bieten jedes Jahr ein renommiertes Kammermusik-Festival. Rund 80 Rock-, Pop- oder Jazzbands runden das Angebot ab.
Romantiker und Nobelpreisträger Zwischenstation für viele Autoren
I
n einer Universitätsstadt, in der Ideen geboren und diskutiert werden, in der gelehrt wird, spielt das geschriebene Wort natürlich eine zentrale Rolle. Neben berühmten Juristen, Medizinern, Forschern und Theologen haben in Marburg zumindest zeitweise auch berühmte Autorinnen und Autoren gelebt. Um 1800 herum war Marburg ein Zentrum der deutschen Frühromantik: Bettina und Clemens Brentano, Caroline Schlegel-Schelling, Friedrich Carl von Savigny, Jacob und Wilhelm Grimm, Ludwig Emil Grimm, Sophie Mereau und Karoline von Günderode lebten, schrieben und diskutierten in den Salons, die das Bürgertum als Ort des Austauschs entdeckt hatte. Die Literaturnobelpreisträger Boris Pasternak und Thomas Stearnes Eliot hielten sich kurz in Marburg auf: Der Russe Pasternak studierte von 1912 bis 1914 an der Philipps-Universität, der Amerikaner T. S. Eliot besuchte 1914 einen Universitätskurs. Berühmt wurde auch die deutsch-amerikanische Soziologin und Schriftstellerin Hannah Arendt, die von 1924 bis 1926 in Marburg studierte. Konrad Duden, der Gründer des gleichnamigen Wörterbuches, promovierte 1854 in Marburg.
Marie-Luise Kaschnitz schrieb in Marburg zwischen 1937 und 1941 ihren Roman „Elissa“. Christine Brückner, eine der populärsten deutschen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, studierte in Marburg und leitete im Hungerjahr 1946/47 die Uni-Mensa. Berühmt ist ihre „Poenichen“Trilogie. Nur einen Roman schrieb die 1911 in Marburg gestorbene AuAgnes Die Brüder torin Grimm, Boris Günther: „Die P a s t e r n a k Heilige und ihr rührte und Elisabeth Narr“ aber Millionen Herrmann. zu Tränen. Nicht vergessen darf man die 1959 in Marburg geborene Krimiautorin Elisabeth Herrmann, die aktuell erfolgreichste heimische Schriftstellerin. Für fast alle gilt: Die Universität hat sie nach Marburg gelockt, die Stadt war eine Zwischenstation auf ihrem Weg.
Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
Die wollen doch nur spielen Der lange Weg vom Marburger Schauspiel zum Hessischen Landestheater
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as Hessische Landestheater Marburg ist das mit Abstand kleinste der sechs staatlich subventionierten Theater in Hessen. Was an finanziellen Mitteln im Vergleich zu den großen Staatstheatern fehlt, versucht das Team um Intendant Matthias Faltz mit Kreativität und Mut zum Risiko aufzufangen. Das Hessische Landestheater ist ein sogenanntes EinSparten-Haus, also ein reines Schauspiel. Es ist zugleich der finanziell am besten ausgestattete Kulturträger in Marburg. Hervorgegangen ist es aus dem Marburger Schauspiel, das unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Marburger Studenten Lothar Brixius und der Schauspielerin Ina Köhler gegründet wurde. Die Anfänge im vom Krieg verwüsteten Deutschland waren abenteuerlich. Es gab nichts. Keine Requisiten, keinen Spielplan, keinen Spielort. Im Winter mussten Publikum und Schauspieler Feuermaterial mitbringen, um heizen zu können, erzählen sich alte Marburger Theaterfreunde. Am 2. September 1945 fand dennoch die erste Premiere statt – im Philippshaus. Ein Glücksfall für das junge Marburger Schauspiel war die Rückkehr eines großen Sohnes der Stadt Marburg: Der Theatererneuerer Erwin Piscator, vor den Nazis in die USA geflohen, kehrte 1951 zurück nach Deutschland – aus Angst vor McCarthys Kommunistenhatz. Im Nachkriegs-Marburg inszenierte er vier Stücke: 1952 Lessings „Nathan der Weise“, kurz darauf Büchners „Dantons Tod“ und im April 1955 Arthur
Mit sehr wenig ganz viel erreichen Landkreis hat große freie Theaterszene
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Das Rock’n’Roll-Märchen „Cinderella“ ist gerade in das neue Erwin-Piscator-Haus umgezogen. Es ist eine der aktuell größten Produktionen des Landestheaters. Foto: Killa Schuetze Millers „Hexenjagd“. Jean-Paul Sartres „Die Eingeschlossenen“ im November 1960 war seine letzte Regiearbeit in Marburg. Es waren durchweg Publikumsrenner. 1969 wurde die Stadthalle, das Erwin-Piscator-Haus, eingeweiht – ein neuer Spielort. Das Schauspiel hatte sich etabliert in der Stadt. Und doch gab es immer wieder finanzielle Probleme, bis es dem damaligen Bürgermeister und Kulturdezernenten Dr. Gerhard Pätzold in langen und schwierigen Verhandlungen gelang, das Land Hessen ins Boot zu holen: 1989 wurde das Marburger Schauspiel in das „Nordhessische Landestheater Marburg“ umgewandelt, später in das Hessische Landestheater Marburg. Seither kommen 59 Prozent der
öffentlichen Zuschüsse in Höhe von aktuell rund drei Millionen Euro aus Wiesbaden, 41 Prozent zahlt die Stadt. Seit den 1990er-Jahren ist viel passiert am Theater. In der Ära von Ekkehard Dennewitz, der das Theater 19 Jahre lang leitete, wurde das Theater am Schwanhof als Standort ausgebaut, eine Kinder- und Jugendsparte aufgebaut und der Fürstensaal als Spielort entdeckt. Seit Juni steht nach einer dreijährigen Umbaupause auch das runderneuerte Erwin-PiscatorHaus wieder als Spielstätte zur Verfügung. Intendant Matthias Faltz trat 2010 die Nachfolge von Dennewitz an. Er hat in dieser Zeit viel bewegt, das Theater insbesondere für ein junges Publikum wieder attraktiv gemacht.
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Zudem präsentiert er seither den Theatersommer mit einem Open-Air-Spektakel im Herzen der Stadt auf dem historischen Marktplatz. 2018 – soviel steht fest – wird es einen neuen Intendanten geben, der gerade gesucht wird. Faltz wollte seinen Vertrag nicht verlängern.
INTENDANTEN 1947 bis 1949: Walter Maria Holetzko 1949 bis 1976: Heinrich Buchmann 1976 bis 1979: Peter Schlapp 1979 bis 1991: Franzjosef Dörner 1991 bis 2010: Ekkehard Dennewitz 2010 bis 2018: Matthias Faltz
eben dem Hessischen Landestheater gibt es in der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis eine unglaublich rege und vielfältige Theaterszene. Gesellschaftlich relevantes Theater bietet „german stage service“ im G-Werk auf den Afföllerwiesen. Das freie Theater ist aus der 1993 gegründeten Marburger Theaterwerkstatt hervorgegangen und zeigt wenige, aber stets aufwendig recherchierte und mit ungewöhnlichen Mitteln entwickelte Inszenierungen. Seit 1989 gibt es das Marburger Theater Gegenstand, ebenfalls eine freie Gruppe mit einem sehr breiten Themenspektrum – von Kindertheater bis zu eigenen Stückentwicklungen reicht das Angebot. Hinzu kommt ein umfangreiches Angebot zum Mitmachen. Gespielt wird meist in der Waggonhalle. Das 1996 eröffnete Kulturzentrum Waggonhalle hat sich unter den Regisseuren Matze und Willi Schmidt vom Veranstalter längst auch zu einem festen Produktionsstandort für Theater entwickelt. Inzwischen wagen sich die Theatermacher sogar an aufwendige Musicals wie „Jesus Christ Superstar“. Neben diesen drei etablierten freien Theatern gibt es in Marburg zahlreiche studentische Gruppen wie etwa das „betreff:theater“ oder die Gruppe der akademisch musikalischen Verbindung Fridericiana. Hinzu kommen freie und schulische Kinder- und Jugendtheatergruppen. Spielorte sind auch für sie oft die Waggonhalle. Noch recht jung sind die Schlossfestspiele Marburg. Seit
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2012 versucht der Verein „musica europa“ um die Regisseurinnen Kerstin Weiß und Enke Eisenberg, in Marburg Opern zu etablieren. Jedes Jahr steht ein anders Land im Fokus. In Wetter gibt es seit 1987 den Theater- und Festspielverein, der seither mehr als 40 große Produktionen auf die Bühne gebracht hat – sowohl Open Air als auch in der Stadthalle. Von 1987 bis 1996 zeichnete der 2012 verstorbene Theaterwissenschaftler Dr. Joachim Hintze für die Inszenierungen verantwortlich, seither arbeitet der Verein unter anderem mit dem Marburger Schauspieler Jürgen Helmut Keuchel und Matze Schmidt von der Waggonhalle zusammen.
Schlossfestspiele begeistern Die Amönauer Turmwerkstatt führt seit 2000 alle zwei oder drei Jahre mit hohem Aufwand Musicals auf. Die Stücke schreibt und inszeniert Brunhilde Heß aus Wetter, die Musik verantwortet Komponist und Sänger Eckhard Scherer aus Amönau. Hinter den Kulissen wirbelt das halbe Dorf mit. In Biedenkopf hat die Kulturreferentin der Stadt Birgit Simmler, zugleich Regisseurin, die Schlossfestspiele aus der Taufe gehoben – in diesem Sommer war das Musical „Der Postraub“ zu bestaunen. Die aufwendige Inszenierung nach historischer Geschichte war ausverkauft. In Amöneburg veranstaltet Depro Concert seit 2013 jährlich Schlossfestspiele mit Profi-Ensemble. Künstlerischer Leiter ist Peter Radestock, der ehemalige Oberspielleiter des Hessischen Landestheaters.
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Das KFZ-Team ist auf dem Sprung in eine neue Ära. Das neue, deutlich größere Zentrum im ErwinPiscator-Haus ist bezogen. Das große Foto unten zeigt den Flohmarkt auf dem idyllischen Waggonhallengelände, das kleine das G-Werk auf den Afföllerwiesen.
Ein Hoch auf die Soziokultur Drei Kulturzentren bieten ein vielfältiges Programm
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eit dem 24. August 2016 ist das alte KFZ endgültig Geschichte: Bei der allerletzten Party in der Schulstraße hieß es „Reste trinken – Abschied nehmen“. Das älteste soziokulturelle Zentrum der Stadt Marburg ist umgezogen in neue, viel größere Räume im Erwin-Piscator-Haus. 1977 läutete das Kultur- und Freizeitzentrum, wie das KFZ heißt, eine neue Ära in Marburg ein: Soziokultur. Mitmachkultur von unten für alle. Den Stadtoberen war das damals alles suspekt. Drohte die Revolution? Würde Marburg im Drogensumpf versinken. Was machen die langhaarigen Späthippies da überhaupt? Heute ist das Schnee von gestern, das KFZ mit 230 Veranstaltungen und rund 40 000 Besuchern pro Jahr ist ein professionell gemanagter „Teil des kulturellen Motors der Stadt“, der überregional ausstrahlt. Mit
Konzerten, Kabarett, Lesungen, Partys. Und das KFZ ist so etabliert und wichtig in einer Unistadt, die mit anderen um Studierende konkurriert, dass viele Millionen Euro investiert wurden, um es im neuen kulturellen Stadtzentrum, dem Erwin-Piscator-Haus, unterzubringen. Der neue große Veranstaltungssaal ist ein Quantensprung für das Team. Soziokultur ist inzwischen nicht mehr verpönt. Ganz im Gegenteil. Inzwischen gibt es in Marburg sogar drei soziokulturelle Zentren: 1987 wurde das Café Trauma gegründet. Aus der Teestube und dem psychosozia-
len Treffpunkt auf dem Gelände des ehemaligen Finanzamtes wurde bald ein selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum. Seit vielen Jahren ist das Trauma im GWerk auf den Afföllerwiesen untergebracht – mit einem Konzertsaal, einer Kneipe und einem kleinen Kino – ebenfalls finanziert von der Stadt Marburg. Neun Jahre später folgte der dritte Streich: Die Waggonhalle auf dem ehemaligen Bahnbetriebsgelände wurde dank einer Mäzenin ohne „Staatsknete“ ausgebaut, wird heute aber, wie die beiden anderen Zentren, von der Stadt finanziell unterstützt. Anders ginge es auch gar nicht. Die Waggonhalle ist heute ein populäres, unverzichtbares Kulturzentrum mit einem unglaublich breiten Angebot: Es gibt Theater, Tanz, Konzerte, Lesungen, Varieté-Shows und einmal monatlich den wohl schönsten Flohmarkt weit und breit. Gut 250 Veranstaltungen organisiert das Team für 40 000 Besucher jährlich. Eingebunden in das Konzept ist das Kneipen-Restaurant „Rotkehlchen“.
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m 13. Dezember 1896 staunten die Marburger über eine neue Sensation. Bewegte Bilder. Nur etwa ein Jahr hatte es gedauert, bis das neue Medium Film nach Premieren in Metropolen wie Berlin, Paris, London oder New York den Weg in die Provinz gefunden hatte. 1908 wurde das Marburger Kinematographen Theater in der Barfüßer Straße eröffnet, das drei Jahre später abbrannte – das Los vieler früher Kinos, denn Zelluloid war extrem leicht entflammbar. 1910 warb das Biophon-Theater in der Oberhessischen Zeitung damit, „daß nur streng dezente und total flimmerfreie Bilder von einem technisch ausgebildeten Operateur vorgeführt werden“. Die ersten „richtigen“ Kinos betrieb schließlich ab 1919 Josef Closmann, Vorfahre der Marburger Kinofamilie Closmann. Es gab die Kammerlichtspiele, „Zentral Lichtspiele“, das „Union Theater“, das „Scala“. 1928 setzte das Capitol in der Biegenstraße neue Maßstäbe: Es hatte fast 1000 Sitzplätze. Dort lief am
19. Juni 1930 auch der erste Tonfilm: „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich war eine Revolution. Der deutsche MusikerVerband protestierte, schließlich verloren die Mitglieder eine wichtige Einnahmequelle. Sie hatten Stummfilme live begleitet. „Der Tonfilm (allein geboten) verdirbt Gehör und Augen!“ und „Der Tonfilm (ohne Begleitprogramm mit lebenden Künstlern) wirkt nervenzerrüttend“, hieß es in Anzeigen und
Das Cineplex ist ein Publikumsmagnet.
auf Flugblättern. Es war vergeblich. 1953 eröffnet das Rex in der Schwanallee, in dem Cinema-Scope-Filme gespielt werden konnten. Es war „die neue Kulturstätte zur Pflege des guten Films“, so die Oberhessische Presse. Seit Gerhard und Marion Closmann am 23. November 2000 das Cineplex eröffneten ist das Rex Geschichte. Heute gibt es in Marburg 14 Kinosäle im Cineplex, im Capitol-Center und in den Filmkunsttheatern am Steinweg. Technisch sind die Säle hochmodern ausgestattet, etwa mit 3-D und – ganz neu – mit einer Atmos-Tonanlage. Rund 550 000 Besucher sehen pro Jahr rund 500 Filme. Damit ist Marburg, was den Pro-KopfKinobesuch betrifft, so etwas wie die heimliche Kinohauptstadt: 1,71 Kinobesuche pro Einwohner nennt die Statistik bundesweit für das Jahr 2015, nimmt man nur die Stadt als Basis, dann geht jeder Marburger mehr als 7,3 mal pro Jahr ins Kino, nimmt man den Landkreis, sind es immer noch 2,3 Kinobesuche pro Person und Jahr.
Oberhessische Presse I Samstag, 8. Oktober 2016
24 Stunden im Wimmelbild: So entsteht eine Ausgabe der OP Infografik zeigt, wie Räder ineinander greifen.
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er möchte, kann die OP immer und überall hin mitnehmen – auf dem Smartphone in der Hosentasche oder auf dem Tablet. In der OP-App steht täglich die aktuelle Ausgabe der OP als ePaper zum Download bereit. Aktuell arbeitet die Online-Redaktion an einer neuen Homepage. In frischem Design und optimiert für mobile Geräte erreichen die aktuellsten Nachrichten aus der Region die Leser zukünftig noch schneller – und wo auch immer sie gerade unterwegs sind. Lokale Informationen sind gerade in Zeiten austauschbarer Nachrichtenportale das Alleinstellungsmerkmal der Oberhessischen Presse, dem Flaggschiff des HITZEROTH-Verlags. Die Zeitung hat sich in den vergangenen 150 Jahren eine Nähe zum Leser, weite Verbreitung, inhaltliche Vielfalt und Glaubwürdigkeit erarbeitet, die kein anderes Medium im Landkreis bieten kann. Über alle relevanten Altersgruppen hinweg besteht ein hohes Interesse und das Bedürfnis nach lokaler Information – zunehmend wächst der Anspruch, diese rund um die Uhr so aktuell wie möglich zu erhalten. Die OP verfügt über die nötigen Netzwerke und Quellen,
Ein Thema, drei Kanäle: Die Berichterstattung über die Entschärfung einer Fliegerbombe – jeweils so aufbereitet, dass es dem Verbreitungsmedium und dem Leser gerecht wird. Die Grafik gibt eine Vorschau auf das neue Design der OP-Nachrichtenseite, die auch für mobile Geräte optimiert ist. die Erfahrung und das Hintergrundwissen, um binnen kürzester Zeit lokale und regionale Informationen zu sammeln, auszuwerten und sie nach journalistischen Kriterien zu verarbeiten und zu selektieren. Information und Kommunikation ist die Schnittstelle zu den Zielgruppen. Nachrichten sollen heute so schnell wie mög-
lich auf den Kanälen laufen, die Schnelligkeit verlangen – online first. Dazu arbeitet die OnlineRedaktion der OP im Schichtdienst. So bleibt die Homepage über den Tag hinweg auf dem laufenden Stand. Erste Meldungen von bedeutenden Ereignissen werden zunächst online verbreitet. Die erste Eilmeldung wird Stück
für Stück um weitere Informationen ergänzt und um Hintergründe erweitert. Die Homepage der OP hat keinen Redaktionsschluss und die Redakteure bestücken sie wenn nötig auch vom Ort des Geschehens mit Informationen, Fotos und Videos – immer mehr OP-Redakteure nutzen die Chancen des sogenannten Mobile Reporting,
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Vorstand und Geschäftsführung gratulieren, zugleich auch im Namen der Verlegerkollegen, dem Verlag der Heimatzeitung „Oberhessische Presse“ zum 150-jährigen Jubiläum. Der Marburger Verlag ist nicht nur langjähriges Mitglied des Verbandes, seine Verleger und Geschäftsführer engagierten sich bereits seit Verbandsgründung ehrenamtlich in den verschiedenen Verbandsgremien, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. In kollegialer Verbundenheit wünschen wir der Verlegerfamilie der „Oberhessischen Presse“ und ihren Mitarbeitern für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
An einem ganz normalen Tag in der Redaktion haben wir... 2
13
3
Kulis verlegt
Kleidungsstücke mit Kuli bemalt
4
310
Telefonate geführt
Außerdem sind wir... 87
Kulis leergeschrieben
mal zum Kopierer gelaufen
389
Fotos gemacht
Fliegen totgeschlagen
143
1
24
Zigaretten geraucht
2
215
62
Minuten Videomaterial gedreht
Mails geschrieben
mal die Fenster geöffnet und wieder geschlossen
Mails erhalten
Videos geschnitten
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mal zur Toilette gegangen
Papierkörbe gefüllt
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Äpfel gegessen
Tassen Tee getrunken
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Bananen gegessen
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1943
Facebook-Teaser veröffentlicht
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Flaschen Wasser getrunken
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Schokoriegel gegessen
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Für diese Grafik hat die OP-Redaktion einen Tag lang Statistik geführt – die Daten sind eine Stichprobe und nicht repräsentativ. Grafik: Nikola Ohlen
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
In jedem Haushalt zu Hause: Die Extrablätter der OP Gratis Anzeigenzeitungen für erreichbare Haushalte im Kreis
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ein Anzeiger extra, Mein Hinterland extra und Mein Marburg extra erscheinen mittwochs, Mein Samstag wird am Wochenende zugestellt. Gemeinsam haben sie eine Auflage von 168 000 Exemplaren. Damit erreichen die Anzeigenblätter der OP beinahe jeden Haushalt im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Zudem erscheinen die drei Extra-Titel auch in einigen Teilbereichen des Schwalm-Eder-Kreises, des Vogelsbergkreises, von Waldeck-Frankenberg sowie von Siegen-Wittgenstein. Die Menschen im Altkreis Biedenkopf hielten am 21. September 1995 die erste Hinterland extra in ihren Händen. Vier Jahre später folgten die beiden Titel für den Ostkreis sowie für Marburg und die Gemeinden nördlich und südlich davon. Inhaltliche Schwerpunkte der OP-Anzeigenblätter sind Nachrichten und Informationen aus der Region, Servicethemen, Notdienste, Ver-
braucherinformationen sowie ein großer Überblick über die Angebote der heimischen Geschäftswelt. Seit dem vergangenen Jahr gibt es zusätzlich Sportthemen und Vitalthemen in den Blättern. Seit Januar 2007 bringt die Oberhessische Presse neben der Tageszeitung und dem Wochenend-Magazin am Samstag auch einen Anzeigentitel heraus: Zu diesem Zeitpunkt als Win – die Wocheninfo – gegründet, führt das Wochenendblatt heute den Namen Mein Samstag. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat sich der Inhalt von einem boulevardesken Magazin mit nationalen und internationalen Themen hin zu einem lokalen Blatt entwickelt, das fast ausschließlich lokale oder regionale Themen bringt. Natürlich spielen auch hier die Verbraucherinformationen, eine Terminvorschau sowie wich-
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tige Informationen aus und über die heimische Geschäftswelt eine große Rolle. Die Geschäftskunden sorgen mit ihren Anzeigen dafür, dass die Anzeigenblätter aus dem Hause HITZEROTH landkreisweit kostenlos verteilt werden können. „Verbraucherthemen werden auch in Zukunft einen inhaltlichen Schwerpunkt neben den lokalen Veranstaltungshinweisen setzen. Wir bieten mit den Anzeigenblättern den Anzeigenkunden also ein optimales Umfeld“, erklärt Objektleiter Roger Schneider. In den OP-Anzeigenblättern sind sehr oft informative und optisch gut aufbereitete Beilagen zu finden: So etwa zu großen Veranstaltungen, Messen oder Märkten im Landkreis. In diversen Sonderveröffentlichungen finden Jugendliche und junge Erwachsene zudem Informationen über mögliche Ausbildungswege und freie Ausbildungsstellen. Und natürlich verfügen die drei Extra-Titel auch über einen eigenen Stellenmarkt. Lesen Sie die aktuellen Ausgaben ganz einfach digital auf www.meinextra.de.
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iner der eifrigsten OP-Facebook-Fans ist der pensionierte Lehrer Hansheinrich Hamel. „Ich bin ja in Kirchhain bei mehreren Generationen von Schülern als Lehrer bekannt, war über 40 Jahre hier tätig“, sagt Hamel. Er war sich anfänglich nicht sicher, wie es ankommen würde, wenn er jetzt auch bei Facebook „seinen Senf dazugeben würde“. Bislang sei die Resonanz außerhalb von Facebook durchweg positiv. „Ich muss einfach immer alles loswerden, was mir gegen den Strich geht“, erklärt Hamel und hofft, dass es an den richtigen Stellen ankommt. Manchmal provoziere er auch bewusst – manchmal wundert er sich aber auch, wenn Ironie einfach nicht verstanden wird. Die OP liest der aktive Facebook-Nutzer ganz klassisch in gedruckter Form. „Ich bin Frühaufsteher und freue mich jeden Morgen, dass die Zeitung auch schon so früh da ist.“ Morgen für
Morgen nimmt sich der 66-Jährige zwischen einer und anderthalb Stunden Zeit für seine OPLektüre. „Was ich kommentiere, will ich auch gründlich gelesen haben.“ Danach verschafft sich der pensionierte Matheund Biolehrer einen Überblick über die OP-Facebook-Seite (www.facebook.com/oberhessischepresse), schaut was passiert ist und gibt seine Meinung dazu ab. Ist ihm etwas besonders wichtig, wozu auf der Seite noch nichts gepostet wurde, veröffentlicht er auch mal einen Gastbeitrag. „Dabei versuche ich immer, mich kurz zu fassen und meine Meinung im Kern auf den Punkt zu bringen.“ Früher hat Hansheinrich Hamel des Öfteren Leserbriefe an die OP, aber auch große Nachrichtenmagazine, verfasst. Seitdem er das soziale Netzwerk nutzt, ist das seltener ge-
Für Hansheinrich Hamel ist die OP-Facebook-Seite die optimale Plattform, seine Meinung in Kurzform zu äußern.
informiert, andererseits bietet gerade auch Facebook die Möglichkeit, umgehend auf einen Eintrag zu antworten. „Da kann es schon vorkommen, dass die Nutzer im Affekt eben sehr aufgebracht reagieren und eben nicht auf ihre Wortwahl achten“, erläutert Dennis Siepmann. Dies zeige sich besonders, wenn man die NutzerKommentare mit den oft handschriftlich eingereichten Leserbriefen vergleiche: „Die Briefe sind meistens weit weniger emotional. Wenn sich jemand hinsetzt und sich genau Gedanken darüber macht, was er eigentlich zum Ausdruck bringen möchte, zeigt sich das auch in seiner Sprache“, ist sich Siepmann sicher. Doch welche Themen eignen sich besonders für das Medium Facebook? Einerseits natürlich aktuelle Nachrichten (Unfälle, Störungen oder auch Brände), andererseits aber auch Hintergrundberichte zu Themen, die auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf von Bedeutung sind. Gerne nutzt die Online-Redaktion auch die Kommentare der Facebook-Nutzer in der Printausgabe, um ein Meinungsbild der Netzgemeinde abzubilden. „Wir werden immer wieder von Menschen angeschrieben, die uns auf eine Geschichte aufmerksam machen oder selbst etwas Besonderes zu erzählen haben“, sagt Siepmann. Kritik der Netzgemeinde ist aber auch sehr bereichernd, findet Siepmann. „Unsere Arbeit wird ja eigentlich permanent von unseren Lesern kontrolliert. Fehler stechen ihnen sofort ins Auge. Und natürlich bekommen wir dann auch einen passenden Kommentar.“
worden. „Facebook ist einfach ideal, um meine Meinung zu mir wichtigen Themen in Kurzform abzugeben“, sagt Hamel. Doch wie verhält sich die OPRedaktion gegenüber Facebook-Nutzern, die ihre Worte eben nicht so genau überlegen, wie Hansheinrich Hamel es tut? Generell verfolgt das Online-Team die Kommentare unter den verlinkten Artikeln auf Facebook sehr genau. Oft ist ein Einschreiten gar nicht nötig, da lediglich Argumente ausgetauscht werden. Es gibt aber natürlich auch Themen, die die Menschen mehr beschäftigen als andere. „Unter einem Artikel, der sich beispielsweise mit dem Themen Asyl oder Flüchtlingen auseinandersetzt, haben wir oft sehr schnell sehr viele MeinungsäußerunMeinungsäußerun gen“, sagt OnlineRedakteur Dennis dieSiepmann. Bei die sen Diskussionen schaut das OnlinegeTeam dann ganz ge nau hin, ob sich die Verfasser auch an die „Hausregeln“ halten. „Werden disandere Nutzer dis kreditiert, beleidigt oder beschimpft, kommentieren wir das und löschen den Post gegebenenfalls“, erklärt Siepmann. Natürlich sei es wichtig, die Social-Media-Gemeinde zu Wort kommen zu lassen, um die verschiedenen Ansichten zu hören. „Nicht zu tolerieren ist hingegen, wenn jemand persönlich angegriffen, gegen Gruppen gehetzt oder zu Gewalt aufgerufen wird“, sagt Siepmann. Dank der schnellen Übertragungswege sind die Nutzer einerseits in wenigen Sekunden
Auf dem Youtube-Kanal berichtet die Oberhessische Presse über das, was die Menschen im Kreis bewegt, aufregt oder berührt.
Wer nicht lesen will, kann gucken OP bestückt Youtube-Kanal mit Videos
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inst war die Oberhessische Presse eine der ersten lokalen Tageszeitungen Deutschlands, die gezielt auf Bewegtbilder gesetzt haben. Bereits seit 2007 produziert die OP eigene Videos für die Homepage. Mittlerweile kümmern sich drei Redakteure um das VideoAngebot der OP: Nadine Weigel, Tobias Hirsch und Thorsten Richter halten die wichtigsten Ereignisse nicht nur im Foto fest, sondern auch im Bewegtbild. Unterstützt werden sie dabei von freien Mitarbeitern, die ebenfalls Polizei- und Feuerwehreinsätze oder Sportereignisse im Video dokumentieren. „Uns war von Anfang an wichtig, unsere Zuschauer auch zu unterhalten. Unsere Videos sind informativ, kurzweilig und spannend“, betont Weigel. Für die Art ihrer Videobericht-
erstattung wurde die Bewegtbildredaktion auch schon ausgezeichnet. Das Prädikat „wird Fernseh-Ansprüchen gerecht“ ist ein Leitmotto, das sich das Team auf die Fahnen geschrieben hat. Kein Wunder, dass auch immer wieder TV-Sender Filmmaterial der OP ankaufen und im Fernsehen verwenden. Seit 2015 betreibt die OP einen eigenen Youtube-Kanal, der auch mit der Homepage verknüpft ist. Damit will das OPTeam den Ansprüchen eines jüngeren Publikums gerecht werden. „Alles was die Menschen im Landkreis beschäftigt, bewegt, aufregt oder berührt, halten wir in unseren Videos fest“, so Weigel. „Reinschauen lohnt sich auf jeden Fall.“ Den Youtube-Channel der OP finden Sie unter www.youtube.de/opmarburgtv
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Nachrichten in 140 Zeichen auf den Punkt Twitter bleibt ein brandaktueller Kanal
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Lokale Hingucker im Quadrat Die schönsten Fotos veröffentlichen OP-Fotografen auch auf Instagram
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Mehr Fotos finden Sie auf instagram.com/opmarburg
or fast genau sechs Jahren erschien die erste Version der Foto-App Instagram. Nutzer können Fotos und Kurzfilme im Quadrat-Format aufnehmen, mit Filtern bearbeiten und im sozialen Netzwerk teilen. Heute hat Instagram über 500 Millionen Nutzer, knapp 10 Millionen davon in Deutschland. Bislang wurden weltweit knapp 40 Milliarden Fotos hochgeladen, minütlich kommen im Schnitt 40 000 hinzu, an einem Tag werden somit 60 Millionen Beiträge hochgeladen. Die Anzahl der Fotos im InstagramProfil der OP ist hingegen überschaubar, denn dort veröffentlichen die Foto-Redakteure nur ausgewählte Fotos mit Hingucker-Qualitäten. Folgen Sie uns auf Instagram, wie bereits über 1 200 Abonnenten und entdecken Sie den Landkreis von seinen schönsten Seiten.
um Handwerk des Journalismus gehört es auch, sich kurz fassen zu können. Seit 2009 versorgt die Oberhessische Presse als @opmarburg ihre Follower auf Twitter mit aktuellen Nachrichten in SMS-Länge. Einen komplexen Sachverhalt in wenigen Worten vermitteln, auch wenn die Lage im Ernstfall unübersichtlich ist – oft unter Zeitdruck, weil die Nachricht eilt: Das ist zugleich Herausforderung und Chance beim Twittern. Schnell noch den passenden #Hashtag dazu, ein Foto und im Idealfall der Link zum Online-Artikel auf der Homepage, dann kann der Tweet raus. Twitter ist ein schnelles Medium, auf dem Augenzeugen das Geschehen annähernd in Echtzeit berichten und kommentieren können. Bei Großereignissen wie der Fußball-WM, dem wöchentlichen Tatort, Wahlen, aber auch Terror-Anschlägen wie in Paris oder Brüssel spielt Twitter seine Stärken aus. Alles was es braucht, um eine Nachricht an einen breiten Empfängerkreis zu kommunizieren, ist ein Handy und etwas Empfang. Weil bei
Twitter viele Journalisten, Pressesprecher und weitere Multiplikatoren aktiv sind, können sich Tweets rasend schnell verbreiten. Selbstverständlich ist die OP auch mit einem TwitterAccount aktiv – und zwitschert seit dem Beitritt 2009 eifrig: Insgesamt kommen knapp 4 700 Tweets zusammen, heute bleiben 3 915 Follower der OP immer auf dem Laufenden. Einer von ihnen ist Dominic Dehmel aus Schröck. Der 27-jährige Referendar nutzt Twitter als Nachrichtenkanal und ermutigt die Online-Redakteure, fleißig weiter zu twittern. „Es muss nicht alle zehn Minuten sein, aber drei bis fünf Tweets zu den TopNachrichten wären super“, sagt Dehmel.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
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22 SPÄTDIENST
21 AKTUALISIERUNG 18.30 Uhr: Ein schwerer Unfall stellt die Planungen auf den Kopf: Fotografen fahren an den Ort des Geschehens, die OnlineRedaktion schreibt eine Eilmeldung, einzelne Seiten werden umgestaltet.
EIN TAG IM MEDIENHAUS
23 ENDSPURT
19.30 Uhr: Einige Redakteure aus den Ressorts Lokales, Wirtschaft, Sport, Kultur brechen noch auf zu Abendterminen, Hintergrundgesprächen oder Veranstaltungen.
20.30 Uhr: Der Redaktionsschluss naht. Während die meisten Mitarbeiter jetzt Feierabend haben, arbeitet das verbleibende Team mit höchster Konzentration und unter Zeitdruck. Fertige Seiten werden für den Druck vorbereitet und freigegeben.
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So entsteht eine Ausgabe der Oberhessischen Presse
NEWSDESK PRINT
Unsere schematische Darstellung skizziert einen Arbeitstag im Verlagsgebäude im FranzTuczek-Weg in Marburg – von früh morgens, über die Herstellung der Zeitung im Druckhaus in der Frauenbergstraße am Abend, bis zur Auslieferung der OP am nächsten Tag.
[START] 1 DER ARBEITSTAG BEGINNT
2 REDAKTIONSBEGINN 8 Uhr: Der Frühdienst der Redaktion trifft ein, aktualisiert die Nachrichten und die Ereignisse der Nacht für die Online-Ausgabe und moderiert Diskussionen in sozialen Netzwerken.
8 Uhr: Der Kundenservice, die Anzeigenabteilung und weitere Mitarbeiter des Verlags beginnen mit ihrer Arbeit, sprechen mit Kunden und beantworten Anfragen.
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3 ANZEIGENBERATUNG 9 Uhr: Mediaberater des Verlages stimmen mit Kunden Werbeangebote oder Anzeigengestaltung ab.
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2
20 „WANDRUNDE“ 17.30 Uhr: Der Blattmacher hat die Zeilenkonferenz vorbereitet („Wandrunde“): Kollegen aus allen Redaktionen feilen vor dem Erscheinen gemeinsam an Überschriften, verbessern das Layout oder legen neue Bildausschnitte fest.
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11 Uhr: Der Redaktionsbetrieb läuft voll an: Telefonate, Recherchen, Außentermine. Aufträge an freie Mitarbeiter werden vergeben.
10.45 Uhr: In der „Morgenkonferenz“ werden die wichtigsten lokalen und überregionalen Ereignisse des Tages vorgetragen, erste Aufträge erteilt und Themen abgesprochen. Per Telefon sind die Außenredaktionen zugeschaltet.
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18 PRODUKTION 16 Uhr: In der heißen Phase der Produktion wird parallel an allen Seiten gearbeitet, Artikel von Kollegen, freien Mitarbeitern und den Agenturen werden redigiert und passgenau gekürzt. Zugleich laufen Termine und Recherchen.
16
17 HOCHBETRIEB
11.30 Uhr: Der Chefredakteur trifft Besucher im großen Konferenzraum zu Gesprächen oder stimmt sich über Projekte mit den jeweiligen Teams ab.
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16 ALLE AN BORD
12 Uhr: Die Disposition legt in Absprache mit Verkauf und Redaktion den Umfang und die Seitenfolge für die aktuelle Ausgabe fest.
15.15 Uhr: Der Spätdienst ist eingetroffen, somit sind alle Kollegen an Bord. Erste Artikel sind bereits geschrieben und online. Die gesamte redaktionelle Arbeit wird per Computer erledigt, teils auch von unterwegs.
15 GRAFIK UND BILDREDAKTION 22
11 ANZEIGENSCHLUSS 12.30 Uhr: Nach Anzeigenschluss werden die Manuskripte letztmals aktualisiert, die Werbeformate gestaltet und Anzeigen gesetzt.
15 Uhr: Die Grafikerin gibt der OP ihr Gesicht, indem sie Illustrationen, Logos, Infografiken und mitunter ganze Seitenlayouts gestaltet.
13.30 Uhr: Der Anzeigenleiter bespricht mit seinen engsten Mitarbeitern kommende Objekte und Sonderthemen.
13 GESCHÄFTSFÜHRUNG 14 Uhr: Verleger und Geschäftsführerin stimmen sich zu allen zentralen Entscheidungen ab.
14.30 Uhr: Die Seite-1Konferenz: Mitglieder der Chefredaktion, Blattmacher und Redakteure entscheiden, was so neu, wichtig und interessant ist, dass es auf die nächste Titelseite gehört. Sie suchen Fotos aus und legen die Gewichtung fest.
27 VERSANDVORBEREITUNG 0.30 Uhr: Im Versand schnürt eine Maschine die druckfrischen Zeitungen zu Paketen von je 40 Stück. Die passenden Versandzettel werden von Hand aufgelegt.
15.30 Uhr: Hochbetrieb in allen Abteilungen. Die IT und Systemadministratoren helfen bei technischen Problemen. Sie stellen einen reibungslosen Produktionszyklus sicher und sind im Notfall rund um die Uhr erreichbar.
17 Uhr: Die Seitenrevision liest und prüft alle Texte. Die Korrekturleser sprechen inhaltliche Änderungen mit den Redakteuren ab und korrigieren die Rechtschreibung und grammatikalische Fehler direkt.
28 VERSAND 1.30 Uhr: Die Auflage ist fertig gedruckt. An den Druckereitoren warten die Fahrer auf ihre Fracht, die auf Transporter verladen und in zahlreichen Orten an Übergabestellen abgeladen wird.
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K Y M C
DRUCKEREI
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14 SEITE-1-KONFERENZ 12 ANZEIGENPLANUNG
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19 KORREKTUR
9 CHEFREDAKTEUR
10 DISPOSITION
0 Uhr: Gegen Mitternacht erklingt ein lautes Signalhorn in der Halle, im Druckhaus startet die Rotation mit dem Druck der OP. Pro Stunde werden rund 21 000 Exemplare gedruckt, gefaltet, gebündelt und in fertige Pakete verpackt. Im Leitstand wird kontrolliert, ob die Druckqualität stimmt und bei Bedarf nachgesteuert.
17 1
7 MORGENKONFERENZ
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23 Uhr: Mit Redaktionsschluss hebt der Sport-Spätdienst letzte Berichte und Ergebnisse von Fußballspielen oder anderen Ereignissen ins Blatt, sein Nachrichten-Kollege gibt die Titelseite und letzte Meldung frei.
26 DRUCKBEGINN
10.15 Uhr: Erste (elektronische und telefonische) Absprachen: die Kollegen in den Außenredaktionen stimmen sich mit Kollegen in Marburg über absehbare Beiträge und Bilder ab.
8 REDAKTIONSBETRIEB
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21.30 Uhr: Im Druckhaus laufen die Datenpakete ein und werden auf Platten fixiert. Pro Seite werden vier Druckplatten erstellt für die Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.
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6 AUSSENSTELLE
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8 10 Uhr: In Rathäusern, bei Unternehmen und Organisationen laufen die ersten Pressekonferenzen des Tages. Immer dabei: die OP.
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24 DRUCKDATEN
NEWSDESK DIGITAL
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4 BILDREDAKTION 9.30 Uhr: Die Foto- und Videoredaktion sichtet die Themen des Tages und plant dafür Termine und das Bildangebot.
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29 VERTEILUNG 3 Uhr: An den Ablagestellen übernehmen die knapp 500 Zustellerinnen und Zusteller der ZeitungsVertriebsgesellschaften Marburg und Ostkreis die Zeitungen und verteilen sie in jeden Haushalt, der die OP abonniert hat. Das ePaper steht zum Download bereit.
[ZIEL] 30 IHRE ZEITUNG IST DA! 6 Uhr: Fast überall im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die OP jetzt „druckfrisch“ im Briefkasten, im Handel oder am Kiosk. Die Arbeit an der nächsten Ausgabe beginnt von vorn. Grafik: illunaut.de
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
PRESSESPRECHER MACHEN SCHLAGZEILEN
Martin Ahlich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Polizeipräsidium Mittelhessen, Außenstelle Marburg.
Elisabethkirche und Marburger Schloss werden Weltkulturerbe
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enn sich Presse und andere Medien melden und um eine Stellungnahme oder ein Interview bitten, Zahlen und Fakten abfragen, sorgen Pressesprecher für eine professionelle Zusammenarbeit. Viele dieser auf Kommunikation spezialisierten Akteure, die insbesondere in größeren Unternehmen, für Behörden und Institutionen arbeiten, waren einst selbst als Journalisten tätig und kennen daher beide Seiten des Schreibtisches. In ihrer Rolle als Sprecher bleibt Ihnen jedoch die Chance vergönnt, noch Ein-
fluss auf die Schlagzeilen in der Zeitung zu nehmen. Zwar ist es auch ihr Auftrag, mit etwas Fingerspitzengefühl, Geschick und Erfahrung, die entstehenden Meldungen und Berichte im Sinne ihres Arbeitgebers in möglichst bestem Licht erscheinen zu lassen. Doch der Einfluss auf das Ergebnis der Recherche, auf den fertigen Artikel also, ist sehr begrenzt. Nur für diese Jubiläumsausgabe machen wir eine Ausnahme: Die OP hat lokale und regionale Kenner der Branche als aufmerksame Begleiter des
Zeitgeschehens gebeten, genau zwei Titelzeilen zu verfassen. Wir wollten von den Kommunikationsprofis wissen: Welche Schlagzeile möchten Sie gern einmal in der OP lesen? Welche Zeile möchten Sie nie (wieder) in der OP lesen?
Auf diesen beiden gegenüberliegenden Seiten dokumentieren wir die Antworten.
Kein Jugendlicher mehr ohne Ausbildung
Konjunkturflaute treibt Arbeitslosenzahl hoch
Kreis Marburg-Biedenkopf: Einwohner gehören zu den
zufriedensten Deutschlands! Michael Frantz Marketingleiter, Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Herzlichen Glückwunsch! Wir gratulieren der Oberhessischen Presse zum 150-jährigen Jubiläum.
Dr. Heike Beber Presse und Marketing, Agentur für Arbeit Marburg
Zinsen auf historischem Tiefstand
Stadt, Land, Schloss: Neues Museum bricht Besucherrekord Arme sterben in Deutschland früher als Reiche
Hessische/Niedersächsische Allgemeine www.HNA.de
Sabine Preisler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsstadt Marburg
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Oberhessische Presse
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Hessen, Deutschland und die Welt jubeln! Marburger Oberstadt wird Weltkulturerbe Das hättet ihr euch echt sparen können! Stadtfest nur noch „2 Tage Marburg“ Dominik Kuhn Pressesprecher, Hit Radio FFH / planet radio
Veruntreuung: Beamter unterschlägt Millionen
Andrea Ruppel Pressesprecherin, Philipps-Universität Marburg
Durchbruch bei Marburger Stadtautobahn: Tunnelröhren sind fertiggestellt Sensation perfekt: Eintracht Frankfurt wird Deutscher Fußballmeister!
Fast jedes fünfte Kind lebt in Deutschland in Armut Thomas Kutsch Konzernkommunikation, Deutsche Post DHL Group
Erfolg für GSK: Masern, Mumps, Meningokokken und Röteln besiegt
Unser Kind hätte mit Impfung gerettet werden können
gerrett.de & bindbeutel.de
Dr. Volker Husslein Pressesprecher und Leiter der Internen Kommunikation, GSK Vaccines, Marburg
FRÜHSTÜCK FÜR ENTSCHEIDER …
Marburg dauerhaft baustellenfrei Waltraud Theis Regionaldirektorin, Volksbank Mittelhessen
Stadtfest „3 Tage Marburg“ abgesagt
… wir gratulieren herzlich zum Jubiläum und wünschen alles Gute für die Zukunft! Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg
Wir machen uns stark für Ihren Erfolg.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
Schnell, übersichtlich, auf den Punkt gebracht
Eine Zeitung für Verstand und Sinnlichkeit
Claudia Schick, Moderatorin, Hessischer Rundfunk (Hessenschau, Mex): „Im täglichen Nachrichtengeschäft für die „Hessenschau“ schaue ich gerne und regelmäßig online bei der Oberhessischen Presse rein. So kriege ich schnell, übersichtlich und auf den Punkt gebracht mit, was in der Region um Marburg so alles los ist. Macht weiter so! “
Uwe Dulias, Entwicklungs-Chefredakteur der Mediengruppe Madsack, Geschäftsführer des Redaktions-Netzwerks Deutschland: „150 Jahre Herz-Blatt der Region – Grund genug für eine ganz tiefe Verbeugung. Vor der Verlegerfamilie, den Machern, aber natürlich auch den treuen Lesern. 150 Jahre frische Nachrichten und fundierte Analysen – 150 Jahre Leuchtturm, besonders in den stürmischen Zeiten der Geschichte unseres Landes. 150 Jahre jung. Eine Zeitung für Verstand und Sinnlichkeit. Zeitgemäß als ePaper, multimedial mit regionalen Videos, tonangebend und mahnend. Innovativ und stylisch. 150 Jahre einen Hafen haben für Jung und Alt. Halt eine sehr, sehr gute Zeitung. Feiert sie, liebe Oberhessen! “
OP setzt als Vorreiter auf die Stärke bewegter Bilder Matthias Sdun, Videojournalist und Filmemacher (unter anderem WDR, NDR, Arte, ZDFneo), Hamburg: „Die Oberhessische Presse zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie vielfältig sich Video im Lokaljournalismus einsetzen lässt. Wie alle Printmedien steht auch die OP vor der gewaltigen Herausforderung, neue Zielgruppen zu gewinnen. Dabei sprüht die OP auch mit 150 Jahren vor jugendlicher Energie. Die Marburger Journalisten erzählen ihre Geschichten nicht mehr nur im Blatt und auf der Website. Sie gehen mutig und selbstbewusst in die sozialen Netze und setzen dort auf die Stärke bewegter Bilder. Im „Mobile Reporting“ nimmt die OP eine Vorreiterrolle im Lokaljournalismus ein. Die Macher tragen damit auch dem Trend Rechnung, dass mehr und mehr Menschen mit mobilen Geräten auf soziale Netze zugreifen. Und sie haben verstanden, dass diese Menschen die Geschichten aus der Region auch in Videoform erleben und mit ihren Freunden teilen wollen. Die OP steht in den neuen Medien aber nicht nur für Kreativität und Experimentierfreude. Sondern auch für Glaubwürdigkeit und die Verpflichtung zu journalistischer Sorgfalt. Und das ist heutzutage wichtiger denn je.“
Klug und frühzeitig auf die Region fokussiert Stefan Hans Kläsener, Chefredakteur shz / Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: „Die Oberhessische Presse hat in gewisser Weise deutsche Regionalzeitungsgeschichte geschrieben. Sie war in den Zeiten, als sich Chefredakteure in Korea und Timbuktu auskannten oder auszukennen angaben, immer ganz auf die Region rund um Marburg fokussiert. Das war klug und zukunftsorientiert, wie wir in der chaotischen Medienlandschaft merken – und daher aus tiefem Herzen ein Glückauf der „Oberhässlichen“ (Lasst Euch ruhig verspotten und macht trotzdem Euer Ding).“
Die Beste der Provinz ohne provinziell zu sein Mit Sicherheit einen Blick voraus. r-
Paul Josef Raue, Journalist, Sachbuchautor, Kolumnist des Branchendienstes kress.de, zuvor Chefredakteur verschiedener Tageszeitungen (darunter Thüringer Allgemeine, Braunschweiger Zeitung, Magdeburger Volksstimme, Oberhessische Presse): „Es dürfte kaum eine aufregendere kleine Zeitung in Deutschland geben: Das Beste, was die deutsche Provinz zu bieten hat, ohne provinziell zu sein. Und: Statt dieses Zeitungs-Kleinod in einem Konzern untergehen zu lassen, wie es einigen widerfuhr, kaufte der Verleger seine Zeitung zurück – zum Wohle Marburgs und der Region, zum Wohle der Leser und der Redakteure und zum Wohle der Demokratie, die eine kräftige Stimme gerade dort braucht, wo die Heimat der Bürger ist. “
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Holger Schellkopf, Stellvertretender Chefredakteur Mittelbayerische Zeitung und Leiter Digitale redaktionelle Entwicklung, Regensburg: „Vorneweg: Ich bin vielleicht nicht ganz objektiv, was die Oberhessische Presse betrifft – schließlich haben wir eine Gemeinsamkeit, das Kürzel OP nämlich. Während das Zustandekommen meines Redaktionskürzels aber eher kryptischer Natur ist, gehört das OP für die Oberhessische Presse zu den Grundfesten der deutschen Medienlandschaft. 150 Jahre sind schon eine echte Hausnummer. Das wirklich Wichtige daran ist aber, dass die OP konsequent auf der Höhe der Zeit ist. Und so gehören heute beispielsweise Facebook und YouTube ebenso selbstverständlich zu einer Zeitung wie das gedruckte Produkt. Dort sein, wo die Leute sind, das ist gerade für regionale Zeitungen ein ganz entscheidender Faktor – traditionell in der analogen Welt und vor allem in der digitalen Welt von größter Bedeutung. Die OP ist hier, ganz objektiv betrachtet, auf einem sehr guten Weg.“
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Oberhessische Presse
Blick von aussen
Lokaljournalismus mit Leidenschaft, Akribie und Qualität
So sieht die Medienwelt die OP
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ie Zeitungslandschaft in Deutschland ist überaus vielfältig. Mit ihren Print- und Digitalangeboten erreichen die Verlage monatlich mehr als 85 Prozent der Bevölkerung. Und zwar in ihrer ganzen Breite: junge und ältere Leser, Frauen wie Männer. 371 Titel gibt es insgesamt, vor allem regionale und lokale Abonnementzeitungen, überregionale Zeitungen, Wochenblätter und Sonntagszeitungen. Aber nicht nur das Medienangebot, auch das Nutzungsverhalten zeugt von der Vielfalt: die Angebote der Zeitungen werden gedruckt, online und mobil genutzt. Dennoch: Der klassischen Tageszeitung schenken die Deutschen dabei unverändert
hohe Aufmerksamkeit und Vertrauen: Nach einer aktuellen Studie der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) lesen 41,2 Millionen Menschen täglich die gedruckte Ausgabe, Tageszeitungen erreichen somit täglich rund zwei Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung. Was sagt das nun aber über die einzelnen Titel aus? Über die lokalen und regionalen Zeitungen, die als wichtige Basismedien über das berichten, was vor Ort geschieht und welchen direkten Einfluss dies auf die Lebensumstände und Entwicklungen vor der Haustür hat. Wie schlägt sich in dieser Hinsicht die OP? Wir haben für diese Beilage ausgewiesene Kenner der Bran-
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che um einen Blick von außen gebeten und wollten von ihnen wissen, wie sie die Oberhessische Presse innerhalb der Medienlandschaft wahrnehmen. Unsere Fragen an die Experten: Was unterscheidet die OP von anderen Titeln? Was haben sie gemeinsam? Was meistert die OP ganz gut? Wo kann sich der „Oberhess“ noch entwickeln? Also kurzum: Was kann man der OP nachsagen? Auf dieser und der gegenüberliegenden Seite zeigen wir das Panorama der Meinungen quer durch die Republik und von ganz unterschiedlichen Medienmachern. Auf den folgenden Seiten haben wir zudem Leserinnen und Leser befragt, wie sie die OP sehen und was ihnen wichtig ist.
Berthold L. Flöper, Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn, Fachbereich Multimedia, Lokaljournalistenprogramm: „Die Oberhessische Presse wagt jeden Tag aufs Neue den Spagat: Denn Marburg ist ein kleiner urbaner Kern inmitten einer ausladenden ländlichen Region – es müssen also sehr unterschiedliche Lebensrealitäten abgebildet werden. Der OP gelingt das erfolgreich, denn sie integriert Studentenleben und Wissenschaft genauso wie Vereine und Traditionen. Zusammengehalten wird die inhaltliche Vielfalt von Lesestrecken und liebevoll gemachten Serien wie „Besser Esser“. Zahlreiche renommierte Auszeichnungen und Preise unterstreichen, mit welcher Leidenschaft, Akribie und Qualität Lokaljournalismus in der Redaktion der OP gelebt wird.“
Unabhängiger Geist verdient Respekt Multimedial aufgestellt, alle Kanäle bespielend Lars Reckermann, Chefredakteur der Nordwestzeitung, Oldenburg: „Wenn sich Zeitungen so entwickeln wie die Oberhessische Presse, ist mir um unsere Branche nicht bange. Multimedial aufgestellt, alle Kanäle bespielend und dabei immer den journalistischen Grundsatz im Blick: Beschreiben, was ist. Happy Birthday, auf die nächsten 150 Jahre.“
Kleine Zeitung, starke Leistung
Michael Ludewig, Managing Editor BlickGruppe / Rignier, Zürich (zuvor Mitglied der Chefredaktion Deutsche Presseagentur und Leiter des dpa-Landesdienstes Hessen): „Zeitungmachen setzt heute mehr denn je Freude an Veränderung voraus: Jeden Tag neu nachdenken über spannende Geschichten und den richtigen Weg der Story zum Leser. Die Mannschaft der OP beweist immer wieder diese journalistische Spielfreude. Die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des Publikums war nie so groß. Das bedeutet wirtschaftlichen Druck, vor dem viele Verlage in die Konzentration in größeren Einheiten flüchten. Die OP geht ihren eigenen Weg. Ihr unabhängiger Geist wird von Lesern honoriert und verdient den Respekt engagierter Kollegen. Für die Region um Marburg ist das auf Neudeutsch ein echtes Asset. “
Heike Groll, Leitende Redakteurin in der Chefredaktion, Magdeburger Volksstimme: „Bei der Oberhessischen Presse fallen mir spontan zwei Worte ein: „Lesernähe“ und „Überraschungseffekt“. Ein Projekt wie zum Beispiel die crossmediale Fotoserie „Ich und Ich“ bringt beides zusammen und ist journalistisch vorbildlich umgesetzt. Das überzeugt – auch die Jury des Deutschen Lokaljournalistenpreises. Die hatte übrigens schon sechs Mal vorher die Freude, die OP für herausragende Serien und Konzepte auszuzeichnen. Kleine Zeitung – starke Leistung.“
Originell, kritisch und wertebetont Joachim Braun, Chefredakteur Frankfurter Neue Presse: „Ein schwäbischer Chefredakteurskollege nannte sein Blatt einmal: Wir sind zwar eine der kleinsten Zeitungen Deutschlands, dafür aber eine der besten. Dieser Satz lässt sich auch auf die OP übertragen. Sie ist bodenständig und lesernah, experimentierfreudig und originell, kritisch und wertebetont. Genau so, wie Lokalzeitung sein soll.“
Weichen für die Zukunft sind sehr gut gestellt Dr. Jost Lübben, Chefredakteur Westfalenpost und Westfälische Rundschau: „Die OP ist für mich ein Beispiel für die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Sie erfüllt einen modernen Heimatbegriff mit Leben. Sie steht für selbstbewusste Gesellschafter und eine Chefredaktion, die die notwendige Veränderung in der journalistischen Arbeit als echte Chance sieht – nicht als Bedrohung. Unter diesen Voraussetzungen sind die Weichen auch nach 150 Jahren für die Zukunft sehr gut gestellt.“
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Seit 150 Jahren informiert uns die Oberhessische Presse tagesaktuell mit wertvollen lokalen und überregionalen Nachrichten und ist ein wichtiger Meinungsbildner für die Region. Auch wir sind als zuverlässiger Energieversorger 365 Tage im Jahr für die Menschen vor Ort im Einsatz. Wir wünschen der Oberhessischen Presse für die Zukunft alles Gute und freuen uns weiterhin auf viele spannende und informative Geschichten. Ihr EAM-Service: Tel. 0561 9330-9330 www.EAM.de
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Oberhessische Presse
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Die Bleiläuse gibt es heute immer noch nicht Zur Ausbildung zum Schriftsetzer gehörte der alte Brauch des Gautschens sowie der eine oder andere Scherz dazu
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ie gehören zu den letzten ihres Fachs und haben in ihrer Berufslaufbahn wohl den größten technischen Fortschritt im Verlagswesen miterlebt. Henry Block, Michael Brock, Manfred Schmidt, Rainer Beimborn und Helmut Luzius arbeiten heute in der Produktionssteuerung der digitalen Vorstufe. In ihrer Ausbildung zum Schriftsetzer (Fotosetzer) lernten sie die „Schwarze Kunst“ und mussten sich den einen oder anderen Streich von ihren Lehrmeistern gefallen lassen. Zum Beispiel mussten sie sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Bleilaus begeben. Für Ricarda Schick, Auszubildende zur Mediengestalterin bei der OP, stellten Block, Brock und Schmidt einen Streich aus ihren Lehrjahren nach. Mit dem sogenannten Fadenzähler soll die angehende Mediengestalterin im sogenannten Setzschiff zwischen Bleizeilen nach den Bleiläusen suchen. Die mysteriösen kleinen Tierchen kommen angeblich erst zum Vorschein, wenn man die Bleilettern gut wässert, erklärt Block und bittet Schick nochmal genauer hinzuschauen. Dann schiebt er mit einer schnellen Handbewegung die Zeilen zusammen und ein paar Wassertropfen landen der Auszubildenden im Gesicht. „Früher waren die Schiffe größer und die Zeilen schwerer. Da wurde man schon ordentlich nass“, erinnert sich Block.
Gautschfeier ist die „Taufe für Schwarzkünstler“
triebsfest an einem Samstag, dem einzigen freien Tag der Woche, statt. Mit von der Partie waren nicht nur Kollegen sondern oft auch die Familie. „Man wurde dabei vom Gehilfen zum Gesellen ernannt und erhielt einen Gautschbrief“, erklärt Schmidt. Den halten die Gegautschten bis heute in Ehren. Henry Blocks Gautschbrief hat einen Ehrenplatz im Büro, auch bei Manfred Schmidt hängt er bis heute in einem Rahmen an der Wand. Darin ist von einer „Taufe“ die Rede (siehe kleines Bild unten).
„Man fühlte sich nass, durchgefroren und durstig“ Die „Jünger Gutenbergs“ verbriefen dem „Jünger der hochberühmten Buchdruckerkunst“, dass er sich „von all Hudelei und falschem Brauch“ losgesagt hat. Fortan sollen alle Kunstgenossen den neuen Kollegen „als wahrhaften Schwarzkünstler“ anerkennen. Bei der Gautschfeier sorgten dann insgesamt vier sogenannte Packer dafür, dass der neue Geselle ordentlich „getauft“ wurde. Der Schwammhalter half zwischendurch immer wieder mit einem riesigen Schwamm nach. „Danach fühlte man sich nass, durchgefroren und durstig“, erinnert sich Michael Brock an seine Gautschfeier im Jahr 1984. Für Ricarda Schick, Auszubildende zur Mediengestalterin, stellt Henry Block einen Streich aus den Lehrjahren nach: Mit dem sogenannten Fadenzähler schickt er sie auf die Suche nach den Bleiläusen, die sich angeblich zwischen gut gewässerten Bleilettern am wohlsten fühlen.
Bei Michael Brock haben die Lehrmeister sogar noch eine Schippe draufgelegt – eine Schippe Staub. „Das landete dann alles im Gesicht, eine große Sauerei“, sagt Brock. Das war allerdings nicht der einzige Scherz, den sich die Kollegen erlaubten. Da wurde der Schriftsetzer-Nachwuchs auch mal mit zwei 20-Literkanistern blauem und gelbem „destillierten Kopierwasser“ auf den Weg zur Druckerei geschickt. „In der Zwischenzeit wurde unten angerufen und ausgemacht, dass die Kollegen das Mädel wieder zurückschicken, weil sie die falschen Farben gebracht habe“, erinnert sich Manfred Schmidt. Wenn man die Lehrzeit trotz der harten Arbeit und der Scherze der Ausbilder überstanden hatte, stand ein wichtiges Ritual nach altem Brauch an: Die Gautschfeier. Die Gautschfeier fand in geselliger Runde, oft in Verbindung mit einem Be-
Mit der
OP-Mitarbeiter Michael Brock (im Fass) wurde 1984 in Kirchhain gegautscht. Manfred Schmidt (von links), Bernhard Henn und Peter Nöhle sorgten als Packer dafür, dass Brock immer wieder im Fass landete. Rechts lugt noch der Schwamm des Schwammhalters ins Bild.
OP Kurs halten...
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
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„Samstagmorgen, die Familie schläft noch, genieße ich den Augenblick: Eine Tasse Kaffee und in Ruhe die OP lesen. Ein Highlight der Woche. Als alter Marburger ist sie Pflichtlektüre.“ Martin Jennemann, Schulleitung Freie Waldorfschule Marburg
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Tomicek will sticheln, aber nicht verletzen Der Karikaturist führt im Wechsel mit Nel die „Spitze Feder“ für die OP · Zwei Meister in der Kunst des gezeichneten Kommentars
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ine Ausgabe der OP ohne Karikatur? Undenkbar! Seit Jahrzehnten ist die „Spitze Feder“ ein Pfeiler der politischen Berichterstattung, Eine Karikatur „ist der Magenbitter für die schwer verdauliche Politik“, sagt Jürgen Tomicek. Der 58-Jährige gehört zweifellos zu den Meistern in der Kunst, politische und gesellschaftliche Ereignisse – und menschliche Eitelkeiten – mit wenigen Federstrichen auf den Punkt und aufs Papier zu bringen. Seit mehr als 30 Jahren zeichnet Tomicek Karikaturen, beliefert 70 Zeitungen und Zeit-
schriften im deutschsprachigen Raum. Seit 2008 kennen und schätzen ihn die Leserinnen und Leser der OP, die ihn zusammen und im großen Einklang mit den Zeitungsmachern damals zu einem Nachfolger des plötzlich und viel zu früh verstorbenen Andreas Rulle gekürt hatten. Ihn und praktisch gleichauf den Cartoonisten Nel, der seither im Wechsel das Zeitgeschehen in der OP karikiert (siehe unten). Tomicek zeichnet täglich mindestens zwei Karikaturen, manchmal sogar drei oder vier. Dabei gehe er wie ein Journalist
Selbstporträt mit spitzer Feder: Jürgen Tomicek.
vor, erzählt Tomicek. Wenn er zwischen 7 und 8 Uhr morgens in sein Atelier komme, verschaffe er sich als erstes einen Überblick über das Weltgeschehen und überlege, was die Leser interessiere und bewege. Statt einen Kommentar zur Nachricht zu schreiben, wie es Journalisten tun, zeichne er ihn. „Ich will dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt der Künstler, der sich als stillen Zuhörer am Stammtisch sieht. „Ich muss den Leser im Blick haben, etwa den unrasierten, im Schlafanzug dastehenden Mann, der die Zeitung aus dem Briefkasten holt.“ Den gelte es zu erheitern oder nachdenklich zu machen. Tomicek arbeitet gern „auf dem Drahtseil der Ironie“, will sticheln, aber nicht verletzen. Als Moralist sieht er sich nach eigenen Worten aber nicht – den Zeigefinger zu erheben oder gar für etwas zu agitieren, sei nicht die Aufgabe eines Karikaturisten. Er arbeitet mit teilweise bis zu 80 Jahre alten englischen und
französischen Zeichenfedern, außerdem mit Rohrfedern und Gänsekiel. Hat er eine Idee zu Papier gebracht, wird der Ent-
wurf eingescannt und am Computer koloriert. Von dort gehen die Karikaturen dann an seine Kunden.
Tomicek bekam 1997 den Deutschen Karikaturenpreis und 2007 den Deutschen Preis für die politische Karikatur.
Macht der gedanklichen Freiheit Hintergründig und scharfsinnig karikiert Nel das Zeitgeschehen Bissig, witzig, weise: Wenn Nel das Zeitgeschehen karikiert, erfreut sich die Fangemeinde an seinem hintergründigen und scharfsinnigen Humor. Manchmal skurril, manchmal ironisch, selten mal zynisch, niemals verletzend – so ordnen Journalisten seine Arbeiten ein. Ioan Cozacu – wie Nel richtig heißt –, stammt aus Siebenbürgen: Er wurde 1953 im rumänischen Cluj (Klausenburg) geboren, studierte von 1973 bis 1978 an der Hochschule für industrielle Formgestaltung auf Burg Giebichenstein und wurde von der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ entdeckt. Seit 1984 arbeitet er freiberuflich als Karikaturist und Buchillustrator, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2011 den Deutschen Karikaturen-
preis (Dresden) und bereits mehrfach den Karikaturenpreis vom Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger. Längst zählt er zu den bekanntesten Karikaturisten Deutschlands und beliefert lokale Zeitungen wie die OP, regionale Verlage wie die FunkeMediengruppe (WAZ) und nationale Titel wie die taz, Stern, Focus oder Cicero. Die Redaktion seiner heutigen Heimatzeitung in Erfurt, die Thüringische Landeszeitung, charakterisiert Nel in einem Porträt als „einen stillen, aufmerksamen, wachen, neugierigen, vielseitig interessierten, zurückhaltenden und höfli-
chen Zeitgenossen“. Als Menschenfreund, „der in den Schwächen anderer zunächst einmal seine eigene entdeckt. Der nie über den Dingen steht, die er zu durchschauen glaubt.“ Apropos stehen: In einem seiner Selbstporträts hat sich Nel in die Ecke gestellt. Da steht er, immer unter Zeitdruck und mit der Angst lebend, dass die von allen erwartete Erleuchtung nicht pünktlich kommt, dass die Tür sich nicht auftut. Aber diese Ecke, sagt er, sei doch nicht schlimm. Er habe Boden unter den Füßen, und das Bild sei nach oben offen. Diese Freiheit genüge ihm – gedankliche Freiheit.
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Wir gratulieren der Oberhessischen Presse zum 150-jährigen Firmenjubiläum und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit!
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Weiter mit Energie Die Gemeinde Cölbe gratuliert zum stolzen Jubiläum und freut sich auf die nächsten 150 Jahre mit unabhängiger Berichterstattung. Bürgermeister
Vorsitzender der Gemeindevertretung
Volker Carle
Christian Hölting
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
„Die OP ist treue Begleiterin meiner Frühstücke. Eigenständige Lokalzeitungen sind wichtig, weil sie unabhängig sind und lokale Gegebenheiten kennen, wie niemand sonst.“
„Danke für das Engagement für die Menschen unserer Region. Im besten Sinne war und ist die OP „Sturmgeschütz der Demokratie vor Ort“; mal mehr Sturm, mal mehr Geschütz.“
Sören Bartol (SPD), Bundestagsabgeordneter und Unterbezirksvorsitzender
Marian Zachow (CDU), Erster Beigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf
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„Herzlichen Dank für 150 Jahre journalistische Arbeit in unserer Heimat. Uns Politiker begleitet die OP gelegentlich auch kritisch – aber immer objektiv. So soll es bleiben!“ Stefan Heck (CDU), Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender Junge Union Hessen
Vieles ist nur auf den ersten Blick überregional 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr: Die Zusammenarbeit mit Agenturen und Korrespondenten
I
n der Welt geschieht Tag für Tag exakt so viel, wie in eine Zeitung passt. Nachrichtenredakteure bemühen dieses Bonmot gern und zumeist ohne den Anspruch darauf, ernstgenommen zu werden. Denn wer sich regelmäßig über mehrere Nachrichtenkanäle mit Neuigkeiten aus aller Welt versorgt, stellt fest, dass „da draußen“ natürlich viel mehr los ist, als etwa die Oberhessische Presse mit ihrem überregionalen Angebot abdeckt. Um das „Vorsortieren“ des Weltgeschehens kümmern sich Nachrichtenagenturen wie die Deutsche Presseagentur, die nach dem 2. Weltkrieg in der jungen Bundesrepublik aus einzelnen, von den Besatzungsmächten installierten Agenturen entstand. Doch die Geschichte der Presseagenturen reicht sehr viel weiter zurück in die Vergangenheit: Schon der Kaufmann Jacob Fugger soll im 16. Jahrhundert seiner international kursierenden Geschäftspost regelmäßig aktuelle Nachrichten beigefügt haben. Spätestens im 19. Jahrhundert dann erkannten Zeitungsverleger, dass sie auf die Dienste von Nachrichtenagenturen angewiesen waren, denn die Erfindung der Telegrafie machte eine immer schnellere Daten-
übermittlung möglich und der Hunger der Leser auf Aktualität wuchs rasant. Aus jener Zeit der Fernschreiber stammt der heute immer noch übliche Begriff „Ticker“. Die „News-Ticker“ der Deutschen Presseagentur spucken im Sekundentakt und nahezu in Echtzeit neue Meldungen aus der Welt der Politik, der Wirtschaft, des Sports und der Boulevardberichterstattung aus – 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche, 365 Tage im Jahr. Als die Oberhessische Presse Anfang 1991 ein Nachrichtenressort aufbaute, um vom Verlagsstandort Marburg aus mit einer Vollredaktion lokale wie überregionale Themen ins Blatt rücken zu können, war mit der Nachrichtenflut aus dem „Ticker“ noch viel Handarbeit verbunden: Im Fernschreiberraum ratterten gleich mehrere Drucker, aus den Bergen von Endlospapier schnitten Sekretärinnen Meldungen, die gesammelt und nach Ressorts sortiert auf den Tischen der Nachrichtenredakteure landeten. Zeitsprung ins Jahr 2016: Die Papierberge sind verschwunden, und allein die grauen Zellen rattern noch, wenn es darum geht, am Bildschirm das Agenturangebot zu bewerten und den Themenmix der Ausgabe des kommenden Tages zusammenzustellen. Weil
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Hellwach rund um die Uhr: Nachtschicht im Newsroom der Deutschen Presseagentur. Foto: dpa die Ansprüche der Nutzer an die Medienhäuser permanent wachsen, wachsen auch die Ansprüche der Medienhäuser an ihre Nachrichtenlieferanten. Von bloßen Anbietern journalistischer Inhalte haben sich Nachrichtenagenturen wie die DPA zu Medienpartnern entwickelt, die im ständigen Dialog mit den Redaktionen ihr Angebot nach den Bedürfnissen ihrer Print- und Onlinekunden aus-
zurichten versuchen. Die Planbarkeit von Nachrichteninhalten wurde durch tägliche, sich ständig aktualisierende Themenvorschauen optimiert, Redakteure kommunizieren auf kürzestem Weg mit ihren Agenturkollegen, Zeitungen aus der Region tauschen über die Agenturplattform Artikel und Fotos aus. Die DPA selbst unterhält neben ihrem nationalen und internationalen Basisdienst in al-
len Gegenden Deutschlands Landesbüros, die für die Lieferung regionaler Nachrichten sorgen. Fotos und Infografiken komplettieren das Angebot, dessen Auswahl die Leserinnen und Leser der OP täglich im Blatt finden. Was in dieser schnellgetakteten Kommunikationskultur keinem Nachrichtenredakteur abgenommen wird, ist nach wie vor das Gespür für die Themengewichtung: Was morgens um 10 Uhr nach Topmeldung riecht, kann um 15 Uhr schon wieder zur zehn Zeilen langen Meldung geschrumpft oder völlig verpufft sein. Was die Tagesschau um 20 Uhr ihren Zuschauern anbietet, ist eine ebenso flüchtige Momentaufnahme wie die Lage um 23 Uhr, wenn am Nachrichtendesk der Oberhessischen Presse die Lichter ausgehen. Im Wettbewerb der Nachrichtenlieferanten mischt seit 2013 unter dem Dach der MadsackMediengruppe das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit. Auf die RND-Inhalte greift neben rund 30 anderen Tageszeitungen in Deutschland auch die „Oberhessische Presse“ zurück. Dadurch stehen der OP Interviews, Analysen, Reportagen und Hintergrundberichte des Berliner Hauptstadt-Büros ebenso zur Verfügung wie etwa die exklusiven Berichte des Wa-
shington-Korrespondenten Stefan Koch. Viele der Themen aus dem täglichen Angebot der Agenturen sind nur auf den ersten Blick überregional. Die OP-Redaktion versucht, so intensiv wie möglich abzubilden, welche Auswirkungen zum Beispiel politische Entscheidungen, die in Berlin oder Wiesbaden gefällt werden, auf die Menschen in Marburg-Biedenkopf haben. Auch viele Verbraucherthemen etwa decken sich mit der Lebenswirklichkeit der Leserinnen und Leser vor Ort. Muss eine große Handelskette zum Beispiel ein Produkt zurückrufen, will jeder wissen: Wurde das bei uns auch verkauft? Aus dem DPA-Thema wird in Kombination mit einer Vorort-Recherche ein wichtiger lokaljournalistischer Beitrag. Oder aber: Wie stimmen die heimischen Abgeordneten im Bundestag ab? Was sagen lokale Experten zu überregional wichtigen Themen? Zeitungs- und Agenturjournalisten setzen gemeinsam den Anspruch um, im Auftrag ihrer Nutzer die Welt vor die eigene Haustür zu holen. Und wenn dann wirklich ab und zu der Eindruck entsteht, dass auf der Welt so viel passiert, wie auf die Zeitungsseiten passt, war die getroffene Themenauswahl vermutlich die richtige.
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Oberhessische Presse
„150 Jahre Objektivität und Seriosität – die Region wäre ärmer ohne Sie und Ihre Arbeit! Weiterhin viel Erfolg, Mut und Kraft und alles erdenklich Gute für die nächsten 150 Jahre!“ Lars Witteck, Vorstandsmitglied der Volksbank Mittelhessen, Ex-Regierungspräsident
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„Danke für die tägliche lokale und überregionale Berichterstattung. Nicht wegzudenken ist insbesondere die Online-Berichterstattung zu aktuellen Themen gleich am Tag des Geschehens.“ Handan Özgüven (SPD), Landtagsabgeordnete
„Soziales Engagement braucht öffentliche Berichterstattung. Die OP begleitet uns dabei seit vielen Jahren. Herzlichen Dank für diese Unterstützung!“ Uwe Pöppler, Fachbereichsleiter Familie, Jugend und Soziales, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Ein Abo ist bares Geld und mehr wert Mit dem ABOplus-Programm genießen Abonnenten zahlreiche Vorteile und exklusive Angebote · Gewinnspiele sind ebenfalls beliebt
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m liebsten sind Franziska Wagner, Leiterin der Abteilung Lesermarkt, Gewinnspiele und Aktionen mit direktem Kontakt zur OP-Leserschaft. Das gemeinsame Erleben, die Interaktion und sich einer Herausforderung stellen, das macht große Freude und schafft Bindung, ist Wagner überzeugt. „Da erlebt man lustige Begegnungen. So auf dem Kirschenmarkt in Gladenbach, wo zur Lösung der Schätzaufgabe ein junger Vater das Gewicht seines Kindes in der Trage mit dem Gewicht des Körbchens Kirschen verglich, um das passende Gewicht zu ermitteln“, schmunzelt Wagner. Besonders lohnenswert für die Teilnehmer sowie für die Verlagspartner sind die regelmäßigen Fußball-Gewinnspiele zu internationalen Turnieren. Mitspieler stellen beim „OP-Trainer“ ihre Teams auf und spielen um wertvolle Preise – bis hin zum Auto. Seit 2008 haben rund 20 000 Menschen aus MarburgBiedenkopf mitgespielt. „Es sind die Experten gefragt. Dabei ist es interessant zu sehen, wer auf die großen Stars setzt und wer auf die Underdogs. Zur EM 2016 gab es hier große Überraschungen“, verrät Wagner. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das aktuelle Geburtstags-
gewinnspiel zum 150-jährigen Bestehen, sagt Wagner. Noch nie zuvor hat die OP ein Spiel mit einer längeren Laufzeit angeboten. Insgesamt 43 Wochen lang – noch bis zum 27. Oktober – können Leser mit ein wenig Glück Einkaufsgutscheine und historische Titelseiten vom eigenen Geburtsdatum gewinnen.
nenten bei Partnerfirmen im gesamten Landkreis besondere Rabatte, Gratis-Zugaben, kostenlose Dienstleistungen und andere Mehrwerte. Regelmäßig veranstaltet die OP auch exklusive Veranstaltungen für ihre Abonnenten. Eine Aktion ist Franziska Wagner nachhaltig im Gedächtnis geblieben. „Bei den Küchenstars sind Leser in
In dieser Beilage gibt es selbstverständlich auch etwas zu gewinnen. Gesucht wird die Familie, die nachweislich am längsten ohne Unterbrechung die Oberhessische Presse oder bereits einen der Vorgängertitel im Abo bezieht. Mehr dazu lesen Sie unten auf dieser Seite. Das Programm ABOplus bietet treuen Abonnenten der OP eine ganze Reihe Vorteile. Mit der ABOplus-Karte erhalten Abon-
Teams gegeneinander in Kochwettbewerben über mehrere Runden angetreten“, erzählt Wagner. Dabei wurden sie von Profiköchen betreut. „Im Laufe des Wettbewerbs entstand ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Das hat mich beeindruckt.“ Jessica Anzalone ist Ansprechpartnerin für alle Fragen zu ABOplus. Sie koordiniert und sorgt für die passende Gestaltung des „ABOplus der Woche“.
Jeden Dienstag finden OP-Leser ein Top-Angebot in der Zeitung. „ABOplus Ticket“ beinhaltet ebenfalls wöchentlich aktuelle Theater-, Musical- oder Erlebniskarten mit Rabatten. „ABOplus Reisen“, „ABOplus Event“ und weitere Leserangebote bieten regelmäßig einen
Verraten Sie uns, wie lange Sie in Ihrer Familie bereits die Oberhessische Presse oder vielleicht sogar schon die Vorgängerzeitungen Marburger Presse und Oberhessische Zeitung im Abonnement haben.
Wir belohnen Ihre Treue zu Ihrer Heimatzeitung: je 1 Jahr kostenfrei die Oberhessische Presse lesen 1 Kurzurlaub in Winterberg (Sauerland) je 100-Euro-Marburg-Gutschein je 50-Euro-Reisegutschein von Busreisen Stahl (Haiger) je 50-Euro-Gutschein für den OP-Onlineshop
Und so nehmen Sie teil: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erlebnisse mit der Oberhessischen Presse. Senden Sie uns ein Foto mit Ihrer Heimatzeitung, eine alte Rechnung oder vielleicht sogar einen alten Abonnementvertrag zu. Wir freuen uns auf Ihre Geschichte! Sie können gerne vorbeikommen, persönlich Ihre Teilnahmeunterlagen abgeben oder per Post, Fax oder E-Mail an uns senden: Oberhessische Presse | Franz-Tuczek-Weg 1 | 35039 Marburg Fax: 06421 / 409 155 | E-Mail: meinezeitung@op-marburg.de Unser Kundenservice ist Mo. bis Do. von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr und Fr. von 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr für Sie da. Einsendeschluss ist Montag, 17. Oktober 2016 (Poststempel zählt). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter und Angehörige der HITZEROTH Druck & Medien GmbH & Co. KG können nicht teilnehmen.
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Mehrwert oder Vorteil exklusiv für Abonnenten der Oberhessischen Presse. Ein aktuelles Beispiel ist das OP-Seminar zur ePaper-App. In gemütlicher Runde vermittelt Franziska Wagner, wie man mit Tablet und Smartphone einfach und komfortabel die digi-
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Oberhessische Presse
„Ohne Ihre sicherlich nicht ganz einfache Arbeit, wäre mein Alltag ein ganzes Stück weniger spannend. Vielen Dank für 150 Jahre Journalismus in und für Marburg.“ Dirk Bamberger, Vorsitzender der CDU Marburg
„Wie gut, dass die Oberhessische Presse sich die Unabhängigkeit immer bewahrt und konsequent auf moderne Medien setzt.“ Angela Dorn (Bündnis 90 / Die Grünen), Mitglied des Hessischen Landtags
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„Eine Zeitung ist nur so gut wie die Redakteure – und die sind bei der OP wirklich gut. Bitte weiter so mit der ausgewogenen und informativen Berichterstattung.“ Friedrich Wilhelm Luchtenberg, Kasernenkommunikation, Herrenwald-Kaserne
Wenn soziale Netze ganz real geknüpft werden Von der hitzigen Debatte bis zum heiteren Fest: Mit vielen Veranstaltungen und Aktionen gestaltet die OP das öffentliche Leben mit
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ine demokratische Gesellschaft braucht eine kritische, fundierte und relevante Presse. Mit Qualität und Vielfalt leisten freie Medien ihren Beitrag zur Stabilität unseres Landes und sichern als Wächter der Demokratie die Grundwerte ab. Diese Rolle nimmt auch die Oberhessische Presse wahr. Oft mit einem für sie typischen, betont lokalen und regionalen Bezug. Mit umfassender Berichterstattung, Einordnung der Zusammenhänge und meinungsstarker Analyse. Soweit, so selbstverständlich. Über diesen Auftrag hinaus versteht die OP ihre Rolle durchaus umfassender als ausschließlich in Wort und Bild: Durch zahlreiche eigene Veranstaltungen und regelmäßige Aktionen stellt sie Öffentlichkeit her, bringt Menschen ins Gespräch, treibt Bildungsprojekte voran und pflegt über Generationen hinweg den Dialog. Und dies hat Tradition: Bereits vor drei Jahrzehnten startete die OP zum Beispiel das Zeitungsprojekt „Schüler lesen die OP“ – als erste deutsche Tageszeitung übrigens. Dies geschah in einer Zeit, als von der großen Bildungskrise und dem Medienwandel noch keine Rede war, und soziale Netzwerke noch ausschließlich in Form realer
persönlicher Kontakte geknüpft wurden. Heute halten im Zuge des Projekts viele Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal überhaupt eine gedruckte Zeitung in der Hand und verschaffen sich darüber Zugang zum Geschehen vor ihrer Haustür. Zu einer anderen Institution: Die Wahlforen und Podiumsdiskussionen der OP waren auch schon vor der Einführung der Direktwahlen harte Nagelproben für einige Kandidaten und der Verlauf mancher Debatten dort hat den ein oder anderen Amtsinhaber – oder sicher geglaubten Sieger – später scheitern lassen. Der öffentliche Schlagabtausch als Zünglein an der Waage. Da verläuft das Gartenfest doch ungleich harmonischer. Dort kommen einmal im Jahr Vertreter aller gesellschaftlichen Schichten zur Kommunikations- und Kontaktbörse auf dem Verlagsgelände in Marburg zusammen. Und wenn Groß und Klein beim Kindertag ihre Kräfte messen, steht erst recht der Spaß im Vordergrund. Ob hitzige Diskussionen oder heitere Feste: Mit diesen und mit vielen weiteren Aktionen bringt die OP jedes Jahr tausende Menschen in Bewegung und fungiert als Drehscheibe und Motor für die Region.
Debatten bei einem Wahlforum, Kommunikation beim Gartenfest, Unterhaltung beim Kindertag und Bildung beim traditionsreichen Zeitungsprojekt „Schüler lesen die OP“: Vier Beispiele zeigen die Vielfalt der Angebote, die die OP in der Region auf die Beine stellt.
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Oberhessische Presse
„Zum Frühstück die OP, das sollte schon sein – wie abends ein kühler Frankenwein.“ Dr. Bernhard Conrads, Ex-Geschäftsführer der Bundesvereinigung Lebenshilfe
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„Diese erste Lektüre bekomme ich jeden Morgen mit einer Tasse Espresso ans Bett gebracht! Ohne dieses Ritual kann ich gar nicht aufstehen.“ Marianne Wölk (SPD), Stadtverordnetenvorsteherin Marburg
„Frühstück ohne OP ist wie ein Candle-Light-Dinner ohne Kerze.“ Anne und Nils Kuppe, Elisabethkirche, Bezirkskantor des Kirchenkreises Marburg
Sieben „Oscars“ und serienweise weitere Preise Erfinder und langjähriger Jury-Vorsitzender des Lokaljournalistenpreises sieht OP in der „Eliteliga der Regionalzeitungen“
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er Deutsche Lokaljournalistenpreis gilt als „Oscar“ für Lokalzeitungen. Sieben Mal hat die Oberhessische Presse diese Auszeichnung, inklusive Sonderpreise, bisher erhalten. Zuletzt im Jahr 2014 für die in der crossmedialen Fotoserie und Dokumentation „Ich und Ich“. „Die OP spielt damit in der Eliteliga der deutschen Regionalzeitungen“, sagte seinerzeit Dieter Golombek, der den Preis vor 36 Jahren erfunden hat. Als Vorsitzender der Jury war ihm ein Appell immer ein wichtiges Ziel und Anliegen: „Halten Sie die Qualität des Lokalteils hoch, er ist das Herz der Zeitung.“ Der Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ist der wichtigste Zeitungspreis in Deutschland. Drei Hauptpreise und mehrere Sonderpreise werden jährlich vergeben. Redaktionen, die ausgezeichnet werden, können stolz sein. Sie haben sich gegenüber hunderten Bewerbern durchgesetzt. Als Golombek 1980 den Preis ins Leben rief, galten Lokaljournalisten als unterste Kaste. Neben den Kollegen im PolitikRessort, Wirtschaft oder Feuilleton waren sie das fünfte Rad am Wagen. Dagegen wollte Golombek ein Zeichen setzen: „Der Preis sollte zeigen, zu welchen
In Dresden nahmen die Bildredakteure Thorsten Richter (links) und Nadine Weigel sowie OP-Chefredakteur Christoph Linne den Lokaljournalistenpreis 2014 in Empfang. Höchstleistungen Lokaljournalisten in der Lage sind.“ Die Kriterien sind anspruchsvoll. In die Auswahl kommen nur Zeitungen, die bürgernahe
Konzepte umsetzen, schwierige Themen aufgreifen, sich zum Anwalt der Leser machen oder engagierten Service bieten. Das Renommee des Preises
ist vor allem Golombeks Verdienst. Er setzte sich von Anfang an für eine unabhängige Jury ein. Denn die Tatsache, dass die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung den Preis auslobt, ließ viele Journalisten die Nase rümpfen. So prägte der Juryvorsitzende den Leitsatz: „Der Preis zeichnet journalistische Qualität aus und keine Gesinnung.“ Das war nicht selbstverständlich. Golombek erinnert sich, dass es immer wieder Beschwerden von CDU-Provinzfunktionären gab, weil die Jury allzu kritische Redaktionen auszeichnete. Aber die Stiftung habe die Jury stets verteidigt. Die Geschichte des Preises ist ein Abbild der Themen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten die Menschen bewegt haben. Die Redaktionen schrieben über Umweltschutz, Stadtentwicklung und Ausländer, beschäftigten sich mit Arbeitslosigkeit und demographischem Wandel, Gesundheit und Bildung, Bürokratie und Wohnungsnot. Sie arbeiteten historische Themen auf, von den Gräueln der Nazizeit bis zur Diktatur in der DDR. Und sie mischten sich ein, gaben den Bürgern eine Stimme, schufen ein Diskussionsforum vor Ort.
Golombek kennt allerdings auch die andere Seite: „Es gab und gibt viel journalistisches Elend.“ So mancher eingereichte Artikel ließ die Jury staunen, wie so etwas überhaupt gedruckt werden konnte. Daran habe sich in den letzten 30 Jahren nichts geändert. Was sich aber geändert hat, sei das Bewusstsein in vielen Medienhäusern. „Es gibt immer mehr Chefredakteure, die konzeptionell denken, die Freiräume schaffen für wichtige und große Geschichten“, sagt Golombek. Genau das ist für ihn der Weg, der die Zeitungen unverzichtbar mache. Das tue nicht nur den Lesern gut, sondern der Gesellschaft insgesamt. So kommt Golombek zu noch einem für ihn typischen Schluss und Merksatz: „Guter Journalismus ist ein Lebenselexier für die
DAS SCHAFFE ICH!
AUSZEICHNUNGEN Neben dem Lokaljournalistenpreis erhielten die OP und ihre Journalisten zahlreiche weiteren Preise. Teils für verlagsübergreifende Projekte und redaktionelle Leistungen, teils für einzelne Arbeiten ihrer Volontäre, Redakteure, Fotografen. Ein Auszug der vergangenen zehn Jahre: n „Leser-Blatt-Bindungspreis“ vom Verband Deutscher Lokalzeitungen für das Projekt „Besser Esser“ (2014), „Das schaffe ich“ (2013) und „100 Leute, 100 Leben“ (2012). n „Journalist des Jahres“ der Mediengruppe Madsack in der Kategorie „Ausgezeichnete Idee“ für die crossmediale Serie „Ich und Ich“ (2014). n XMA Cross Media Award des Weltzeitungsverbandes WAN-IFRA für „CrossmediaDesign und -Branding“ für die Gießener Zeitung – Deutschlands erste Mitmachzeitung (2009) und für „Crossmediale Kampagnen“ für die Oberhessische Presse (2008). n Hessischer Jungjournalistenpreis (2010, 2006). n PresseFoto Hessen-Thüringen (2014, 2013, 2008).
Alles Gute
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Oberhessische Presse
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Dautphetal Biedenkopf
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Burg Mellnau Wetter Neustadt BurgMellnau MellnauWetter Wetter Junker Hansen Turm Burg Neustadt Junker Junker -Junker Hansen Junker -Neustadt Hansen Junker - -Hansen Turm - Hansen - Turm Hansen - Turm - Turm - Turm Junker Hansen Turm Burg Mellnau Wetter Burg Burg Burg Mellnau Mellnau Mellnau Wetter Wetter Wetter Junker Hansen Turm Neustadt Junker -- Hansen -- Turm Neustadt Neustadt Neustadt Neustadt Neustadt Neustadt Junker Hansen Turm Neustadt Junker Hansen Turm Junker Hansen Turm Neustadt Junker Hansen Junker Junker Junker Hansen Hansen Hansen - Turm - Turm - Turm Neustadt Neustadt Turm Neustadt Neustadt Neustadt Neustadt Neustadt Schloss Schloss Marburg Marburg Schloss Schloss Schloss Marburg Marburg Marburg Karolingische Karolingische Siedlung Siedlung Karolingische Karolingische Karolingische Siedlung Siedlung Siedlung Schloss Marburg St. St. Ka tharina Ka tharina Dreihausen Dreihausen Schloss Marburg St.St.Ka St.Ka tharina Ka tharina tharina Dreihausen Dreihausen Dreihausen Karolingische Siedlung Schloss Marburg Karolingische Siedlung Stadtallendorf Stadtallendorf Schloss Marburg Karolingische Siedlung Stadtallendorf Stadtallendorf Stadtallendorf Schloss Marburg St. Ka tharina Dreihausen Karolingische Siedlung Schloss Marburg St. Ka tharina Dreihausen Karolingische Siedlung Schloss Marburg St. Ka tharina Dreihausen Karolingische Siedlung Stadtallendorf Schloss Marburg St. Ka tharina Dreihausen Karolingische Siedlung Stadtallendorf Schloss Schloss Schloss Schloss Marburg Schloss Marburg Schloss Marburg Marburg Marburg Marburg St. Ka tharina Dreihausen Karolingische Siedlung Stadtallendorf St. Ka tharina Schloss Marburg Dreihausen Karolingische Karolingische Karolingische Karolingische Karolingische Karolingische Siedlung Siedlung Siedlung Siedlung Siedlung Siedlung Stadtallendorf St. Ka tharina Schloss Marburg Dreihausen Stadtallendorf Karolingische Siedlung St. Ka tharina Schloss Marburg Dreihausen SchlossMarburg Marburg Karolingische Siedlung St. St. 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Endbach Rauischholzhausen Rauischholzhausen Rauischholzhausen Rauischholzhausen Rauischholzhausen Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Viadukt Amöneburg Park Schloss Bad Endbach Viadukt Rauischholzhausen Park Schloss Wittelsberger Warte Amöneburg Viadukt Park Schloss Bad Endbach Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Amöneburg Amöneburg Amöneburg Amöneburg Amöneburg Amöneburg Viadukt Park Schloss Viadukt Viadukt Viadukt Park Park Park Schloss Schloss Schloss Bad Endbach Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Amöneburg Bad Endbach Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Amöneburg Bad Endbach Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Amöneburg Bad Endbach Rauischholzhausen Bad Bad Bad Endbach Endbach Endbach Rauischholzhausen Rauischholzhausen Rauischholzhausen Wittelsberger Warte Amöneburg Amöneburg Wittelsberger Wittelsberger Wittelsberger Wittelsberger Wittelsberger Wittelsberger Warte Warte Warte Warte Warte Warte Amöneburg Amöneburg Amöneburg Amöneburg Wittelsberger Warte Wittelsberger 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Kirchhain Stadtkirche Stadtkirche Stadtkirche Stadtkirche Stadtkirche Stadtkirche Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Linde Kirchhain Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Stadtkirche Rauschenberg Linde Kirchhain Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Stadtkirche Rauschenberg Linde Kirchhain Kirchweg Kirchhain Schlossruine Schlossruine Schlossruine Schlossruine Schlossruine Schlossruine Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Stadtkirche Rauschenberg Linde Kirchhain Stadtkirche Rauschenberg Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Stadtkirche Rauschenberg Linde Linde Linde Kirchhain Linde Kirchhain Linde Linde Kirchhain Kirchhain Kirchhain Kirchhain Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Stadtkirche Rauschenberg Stadtkirche Stadtkirche Stadtkirche Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Linde Kirchhain Kirchweg Kirchweg Kirchweg Kirchweg Kirchhain Kirchweg Kirchweg Kirchhain Kirchhain Kirchhain Kirchhain Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Linde Kirchhain SchlossruineRauschenberg Rauschenberg Kirchweg Kirchhain Schlossruine Linde Kirchhain Kirchweg Kirchhain Schlossruine Rauschenberg Linde Kirchhain Schlossruine Schlossruine Schlossruine Rauschenberg Rauschenberg Rauschenberg Kirchweg Kirchhain Linde Kirchhain Kirchweg Kirchhain Linde Kirchhain Linde Linde Linde Kirchhain Kirchhain Kirchhain Kirchweg Kirchhain Kirchweg Kirchhain Kirchweg Kirchweg Kirchweg Kirchhain Kirchhain Kirchhain
Unsere Heimat im Herzen
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
„Die OP – der Opa sagte immer ,Oberhess‘ – muss man täglich lesen, um zu wissen, was hier täglich politisch passiert. Hier lebe ich ja immerhin und will Bescheid wissen...“
„Die Pflichtzeitung in Marburg! Danke für 150 Jahre tagesaktuelle Infos.“
Rainer Dolle, Geschäftsführer, Arbeit und Bildung
Mario Pick, Geschäftsführer Welcome Hotels
„Mein Sohn fragt mich jeden Morgen: Papa wie wird das Wetter heute? Auch dabei hilft mir die OP.“ Reiner Posingies, Bezirksgeschäftsführer Barmer GEK
Etwa 660 Zusteller tragen täglich die OP und regelmäßig Extrablätter des HITZEROTH-Verlages aus
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as Jubiläum hat der HITZEROTH-Verlag auch mit den Menschen gefeiert, die bei Wind und Wetter dafür sorgen, dass die Tageszeitungen und Wochenblätter pünktlich bei den Lesern im Landkreis ankommen. Dazu waren alle Zusteller mit ihren Familien zu einem Fest im Garten des Verlags eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen und spä-
ter einem gemütlichen Abendessen feierten Verleger Dr. Wolfram Hitzeroth, seine Frau Dr. Luise Hitzeroth, Geschäftsführerin Ileri Meier, Roger Schneider (Geschäftsführer ZVG Ostkreis), Samuel Kranhold (Geschäftsführender Gesellschafter ZVG Marburg) mit vielen Zustellern ein fröhliches Fest. Zahlreiche Zusteller nutzten außerdem die Gelegenheit, um bei
einer Druckereiführung einmal einen interessanten Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dieser Tag ist den Menschen gewidmet, die mit ihrem Engagement ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens sind. Das Fest soll Zeichen des Dankes und der Wertschätzung für Ausdauer, Einsatzbereitschaft und außergewöhnliche Leistungen sein, waren sich das Ver-
legerehepaar Hitzeroth, Meier, Schneider und Kranhold einig. In ihren Reihen haben die Zeitungsvertriebs-Gesellschaften einige Zusteller, die bereits seit vielen Jahren die OP und andere Titel austragen. Diese wurden für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Und im Laufe der Jahre kommen statistisch gesehen beeindruckende Zahlen zusammen.
Die Mitarbeiter der ZVG Marburg haben anlässlich einer Mitarbeiterehrung in der Vergangenheit eine Auswertung des Gewichts der ausgetragenen Zeitungen angestellt. So trägt ein hauptberuflicher Tageszeitungs- und Wochenblattzusteller in 30 Jahren Berufsleben etwa 2,8 Millionen Tageszeitungen aus. Das entspricht mit rund 421 Tonnen
dem Gewicht eines Airbus A380. Wer 40 Jahre lang die OP zustellt, kommt auf rund 1,4 Millionen Zeitungen. Diese Menge entspricht mit rund 206 Tonnen etwa dem Gewicht der Freiheitsstatue bei New York in den USA. Eine Reportage über Zusteller Bernd Noll lesen Sie auf www.op-marburg.de/150
Seit 40 Jahren auf Marburgs Straßen unterwegs Norbert Larsen kennt als Nachtkoordinator jeden Zusteller, jede Straße und jede Hausnummer in Marburg
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Geschichten 40 Jahre igentlich aus wollte Norbert muss alles sehr schnell gehen: selbst austragen muss“, erklärt Vertreter finden, Trägerliste er- er. Sechs Tage die Woche, von 22 Larsen Musik studieren, Zusteller für die OP. spielte in den 1970ern in einer Band. Um sich die teuren Instrumente leisten zu können, fing er 1973 an, die Frankfurter Rundschau auszutragen. „Nach den Konzerten ging ich oft von 2 bis 6 Uhr morgens zum Zeitungaustragen“, erzählt Larsen. Die Musik sollte aber bis heute nur sein Hobby bleiben. Denn nach seiner Schulausbildung bekam er von der Frankfurter Rundschau ein Angebot, das er nicht ausschlagen konnte: Larsen sollte hauptberuflich für die hier ansässige Agentur in verschiedenen Bereichen tätig sein. 2003 machte er sich als Spediteur selbstständig und arbeitet seitdem als Nachtkoordinator für die ZVG Marburg – ohne ihn geht dort nachts nichts mehr. „Ich koordiniere die Träger-Touren für die OP. Wenn sich einer der 86 Träger auf einer der 164 Touren kurzfristig krankmeldet,
stellen und dafür sorgen, dass Liste und Zeitungen zum Vertretungsträger kommen. Die Vertretung muss das Gebiet schon mal getragen haben und alle Zustellbesonderheiten kennen. Stressig wird es, wenn die Zeitung verspätet gedruckt wird. Einmal habe ich mitgezählt, es waren 93 Telefonate, die ich mit Zustellern und Kollegen führte, bis alles geregelt war“, sagt Larsen. „Und das während meiner eigentlichen Aufgabe, nämlich Trägern die Zeitungen anzuliefern“, fügt er hinzu. In so einer Nacht muss er alle Spediteure so koordinieren, dass die meisten Träger ihr Gebiet noch selbst austragen können. Im Notfall springt er selbst ein. Denn nur er kennt jede Tour, jede Straße, jede Hausnummer in Marburg und Umgebung. „Es kann vorkommen, dass ich bis zu vier Gebiete in einer Nacht
Uhr abends bis 6 Uhr morgens – insgesamt hat der 60-Jährige 50 Arbeitsjahre auf dem Konto. In den Urlaub fährt er kaum. „Ich habe in den vergangenen 43 Jahren so viel Erfahrung und Wissen über die Zusteller und Touren gesammelt, kenne jeden Ablageort und jede Eigenheit, das kann ich nicht so schnell weitergeben“, sagt er. Wenn er doch in den Urlaub fährt, wird er von mehreren Kollegen ersetzt. Angst hat er auf Marburgs nächtlichen Straßen nicht. „Ich beobachte aber immer öfter, wie Straßenschilder oder Mülltonnen umgetreten werden. Solche sinnlosen Taten gab es früher nicht“, sagt er nachdenklich. Einen bescheidenen Traum hat er noch. „Bevor ich in Rente gehe, möchte ich einmal den Sonnenaufgang vom Schloss aus beobachten. Das habe ich in den vergangenen 43 Jahren nicht geschafft.“
Spediteur Norbert Larsen mit einem Stapel Zeitungen in der Druckerei der Oberhessischen Presse. Hier beginnen seine Touren an sechs Tagen in der Woche – um zwei Uhr nachts. Foto: Thorsten Richter
Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
„Die politischen Karikaturen sind 1A! Dazu guter Journalismus, gute Auswahl, unverzichtbare Informationen, was in Marburg und Region bewegt wird, und eine kontinuierliche Begleitung der Kulturarbeit.“ Mareile Zürcher, Eckelshausener Musiktage
„Ich lese OP, weil ich mich morgens auf den aktuellen Stand betreffend Marburg bringen will und weil ich ein Feedback für unsere und meine Arbeit bekomme.“ Dr. Marcus Wilhelm, Richter und Sprecher des Landgerichts Marburg
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„Ich hatte viele besondere Momente mit der OP! Insbesondere, weil Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung nur schwer ohne ein lokales, engagiertes Presseorgan denkbar sind.“ Jan-Bernd Röllmann, Geschäftsführer, Stadtmarketing Marburg
Manche Begegnungen bleiben unvergessen OP-Redakteure erzählen die Geschichten, die sie nicht nur als Notizen „in den Block“ geschrieben haben
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ragt man Journalisten danach, was sie an ihrem Beruf am meisten lieben, bekommt man häufig die Antwort, dass es das Vielseitige im Job ist. Und es stimmt, es gibt kaum eine Tätigkeit, die mehr Abwechslung verspricht – zumindest trifft das auf die Arbeit bei einer Tageszeitung zu. Tag für Tag füllen Redakteure Seite um Seite. Selbstverständlich wiederholen
sich bestimmte Abläufe immer wieder und die Berichterstattung darüber wird zur Routine. Aber es gibt sie, diese Geschichten, die den Menschen im Journalisten nahegehen, die beeindrucken – Ereignisse, die im Gedächtnis bleiben. So vielfältig wie die Themen in der Tageszeitung sind, sind auch die Erlebnisse, von denen OP-Redakteure auf dieser Seite erzählen.
trauriges Erlebnis Sehr prägend war ein schwerverletzEin an einem Unfallort. und hielt die ge Tra r de f au tes Opfer lag ns umklaman rm Hand eines Feuerweh deformiert, lig völ r wa ht sic mert. Das Ge später geit Ze rze der Mann ist auch ku Feuerwehrs wa r, kla r mi r wa storben. Da lten müssha au leute und andere Helfer wissen, zu ön sch ch au r wa sen. Aber es rührenan st ief zut Mann diese Götz Schaub dass dem . rde wu eil zut ch de Geste no
Als die „Mausefalle“ vor einigen Jahren zumachte: Ich meinte, eine „Institution“ in Marburg, wir sollten darüber berichten – zumal uns Leser darauf hinwiesen. Wie packen wir das Thema aus dem Rotlichtmilieu an?, fragten wir. Ich rief einfach in der „Mausefalle“ an, die Besitzerin war bereit für ein Interview – aber nur vor Ort und nicht vor 21 Uhr. Das hatte ich irgendwie nicht geplant, wollte aber nicht kneifen, fuhr also im Winter spät abends in die Mausefalle, setzte mich an den Tresen, um Fragen zu stellen. Auch dort wurde mir wieder bewusst: Unser Beruf ist so spannend und schön, weil wir den unterschiedlichsten Menschen in ihren Lebens- und Arbeitsumständen begegnen. Diese menschlichen Anna Ntemiris Begegnungen sind der Stoff für unendlich viele Geschichten. „Aus die Maus“ war die Bildunterzeile – daran erinnere ich mich noch gut.
Den 11. September 2001 verbrachte ich in Berlin: Wir hatten gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband eine Leserspende für Erdbebenopfer beim DRK-Generalsekretariat übergeben. Die Kollegen vom DRK fuhren mittags nach Hause, ich blieb in der Hauptstadt, weil ich mich später am Nachmittag mit unserer heimischen Bundestagsabgeordneten Brigitte Lange und mit Staatssekretär Alexander Müller für ein Porträt verabredet hatte. Die Nachricht über den Anschlag auf das World Till Conrad Trade Center erreichte mich in einem Café, in dem ich mich mit einem Kollegen der Kölnischen Rundschau treffen wollte. Der rief auf dem Handy an: „Du, ich kann nicht kommen, da ist was passiert.“ Ich hastete in die Redaktion des Kollegen und bekam dort das Grauen mit, das sich ereignet hatte. Journalisten neigen in Situationen wie diesen dazu, am Weltgeschehen teilnehmen zu wollen – und sei es durch einen eigenen Beitrag. Ich machte mich also in der Redaktion der Kölner breit, telefonierte und sammelte Reaktionen. Als mein Termin mit Frau Lange näherrückte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg ins gegenüberliegende Abgeordnetenhaus. Symbolträchtig hatte sich der Himmel bezogen, dunkle Wolken hingen über dem Regierungsviertel, das damals noch Baustelle war. Natürlich verlief ich mich. Eine berittene Polizistin kam auf mich zu, klärte mich auf, dass ich hier nicht lang dürfe. Ich sagte empört, dass ich Journalist sei und zu meiner Bundestagsabgeordneten wolle. Heute kaum zu glauben: Die Dame ließ mich durch und zeigte mir noch den Weg – ohne einen Ausweis sehen zu wollen, einfach so. Das Treffen mit Brigitte Lange wie auch später das mit Alexander Müller verlief natürlich ganz anders als geplant: Bei beiden Interviewterminen haben wir nicht viel anderes getan als ferngesehen. Und doch: Es waren mit die spannendsten Gespräche mit Politikern in meiner beruflichen Laufbahn.
An einem schönen Herbsttag traf ich Laura zum ersten Mal. Im Hospiz. Sie wusste, dass sie bald sterben würde. Ihr Weg war vorbestimmt und dennoch war sie in dieser Zeit voll Energie. Ihre Träume immer vor Augen, schrieb Sie an ihren Kindergeschichten, malte, ohne einen Pinselstrich zu sehen, ihre farbenfrohen Bilder. Das Schicksal war hart zu ihr – der Tumor in ihrem Kopf am Ende übermächtig. Und dennoch habe ich selten einen stärkeren Menschen getroffen. Einen Menschen, der mir so viel über das Leben – das so kostbar, aber auch so zerbrechlich ist – gezeigt hat. Klar, ist es auch mal interessant, kleine und große Dennis Berühmtheiten zu treffen, aber was wirklich hängen bleibt sind dann Siepmann doch die Begegnungen, die mir etwas über mich selbst und die Welt verraten: „Gib nicht auf. Lebe. Und tue was für deine Träume“. Als ich Laura kennenlernte blieb ihr kaum Zeit und dennoch wollte sie alles erreichen. Ja, ihr Kampf war ein aussichtsloser. Aber war es nicht wert, ihn zu kämpfen? Ich denke schon. Denn was bleibt schon von uns übrig, wenn wir nicht wenigstens versuchen, unsere Träume zu verwirklichen? Laura ist Anfang des Jahres gestorben. In ihren Büchern und Bildern hat sie der Welt etwas zurückgegeben. Ihre Geschichte ist für mich definitiv mehr als ein „Termin“ in meinem Kalender.
Der Hessentag 2010 in Stadtallendorf ist für mich unvergessen: Zehn Tage voller Arbeit mit jeder Menge Überstunden, die dennoch als geile Zeit in Erinnerung bleiben. Ein Schritt aus der Redaktionstür und wir befanden uns mitten auf dem Festgelände inmitten jeder Menge hervorragend gelaunFlorian ter Menschen. Dazu eine VielLerchbacher zahl toller Aktionen, herausragender Konzerte und spezieller Gäste. Es war so toll, dass sich die vielen Stunden Arbeit gar nicht als solche anfühlten, sondern wir freuten uns auf jeden einzelnen Tag.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
„Als ich als Student in der Oberstadt interviewt wurde, kam ich zum ersten Mal mit Foto in eine Zeitung. Ich freue mich seitdem immer wieder auch auf die kleinen Geschichten und unbekannten Gesichter in der OP.“ Prof. Frank Lüdke, Leiter der Arbeits-gemeinschaft christlicher Kirchen Marburg
„Es ist gut, dass es die OP gibt und sie uns über das informiert, was in Marburg und Umgebung geschieht. Seit 50 Jahren halte ich ihr die Treue.“ Schwester Edith Ludwig, Ehrenbürgerin der Stadt Marburg
„Die OP gehört zu Marburg wie die Stadtwerke auch. In meiner Funktion habe ich das große Glück, dort mit motivierten und mehr als angenehmen Menschen zusammenzuarbeiten.“ Pascal Barthel, Pressesprecher, Stadtwerke Marburg
Vorbilder, Umstellungen und Sensationen In vielen Jahren Berufsleben bei der OP gibt es so manche Geschichten, die länger im Gedächtnis blieben als jede Notiz
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ei dem einen sind es Begegnungen mit besonderen Persönlichkeiten, die sie sonst vielleicht nicht kennengelernt hätten. Bei anderen OPlern sind es eher die gemeinsamen Aktivitäten mit den Kollegen, etwa regelmäßige Teilnahme an Fußballturnieren. Oder die Scherze und Streiche, die einem der Meister mit den Altgesellen gespielt hat, bezie-
hungsweise jene, die man dann später selbst mit den „Stiften“ getrieben hat. In den vielen Jahren, die manche Mitarbeiter schon ihrer OP treu bleiben, hat sich in ihrem Arbeitsalltag viel verändert. Bei mancher Geschichte muss man da mittlerweile schon etwas weiter ausholen, wenn jüngere Kollegen sie auch verstehen sollen.
Eine Legende und Vorbild alter Schule kennengelernt
Beatrix Strasser
Vom Film zur digitalen Belichtung
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m April 2012 durfte ich eine Legende kennenlernen und einen faszinierenden Abend mit Fritz Rau verbringen. Ermöglicht hat uns den unvergesslichen Abend mit Anekdoten einer echten Größe deutscher Musikgeschichte damals Michael Deuker mit seinem Team von Depro Concerts in der Stadtallendorfer Stadthalle. Fritz Rau stellte mit musikalischer Begleitung seine Biografie vor. Was für ein Leben: Mit Höhen und unter anderem wirtschaftlichen Tiefschlägen – aber eine echte Kämpfernatur und in diesem Sinne ein wahres Vorbild alter Schule! Total sym-
Franziska Wagner pathisch fand ich, dass man sich als Konzertveranstalter zu seinen Zeiten noch Gedanken darüber machte, welchen Preis sich die Menschen für ein Konzert ihres Idols leisten können. Heute sind es die Top-Stars, die sich nur noch eine kleine Gruppe Fans leisten kann, weil Tickets ab 100 Euro aufwärts kosten.
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eatrix Strasser ist eine technische Umstellung in der Druckplattenbelichtung gut in Erinnerung
geblieben. Nicht nur, weil die neue CTcP-Technologie ihren Arbeitsalltag und den der Kollegen beträchtlich verändert hat, sondern weil sie bei Planung, Einkauf und Aufstellung mitwirken konnte. Das Kürzel CTcP steht für „Computer to conventional Plate“ also „vom Coumputer auf die herkömmliche Platte“. Vor Einführung der neuen Technik wurden die Druckplatten lange über Negativfilme belichtet. „Das war noch eine ganz andere Arbeit, man wurde im Schichtdienst auch körperlich ganz anders gefordert“, erinnert sich Strasser, „mir hat das immer richtig Spaß gemacht“. Die Planung zur Anschaffung des neuen Belichters dauerte etwa ein Jahr. Die Strecke besteht aus Plattenbelichter, Entwickler und Abkanter verschiedener Hersteller. Zur Vorbereitung zählten auch Besichtigungen und eine Ein-
Axel Backhaus und Beatrix Strasser mit einer der ersten Titelseiten, die sie mit der neuen Anlage belichtet haben. Archivfoto führung in die Abläufe in Druckereien in Göttingen und Peine. „Vom technischen her fand ich das hochspannend“, sagt Strasser. Im April und Mai 2005 wurde die Anlage dann aufgebaut und die ersten Platten für eine Aus-
gabe am 2. Juni belichtet. „Die neue Anlage arbeitete sauberer und schneller. Außerdem verbrauchte sie weniger Wasser und Entwicklerflüssigkeit. Insgesamt war sie günstiger und eine Verbesserung für die Gesundheit der Mitarbeiter.“
Die OP gewann 1985 das „Turnier der Sensationen“
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o lautete die Überschrift, nachdem das Fußballteam der Oberhessischen Presse das 18. Fußball-Hallenturnier um den Industriepokal ungeschlagen gewonnen hatte. „Da geht ja am Montag die Zeitung gar nicht zu“, witzelten einige Gegenspieler. Selbstverständlich wurde der Erfolg gebührend gefeiert, ebenso selbstverständlich erschien am Montag wieder eine Zeitung. Rainer Beimborn erinnert sich noch gut an das Turnier und hält das Mannschaftsfoto bis heute in Ehren. „Wir waren alle aktive Fußballer aus Teams im ganzen Landkreis, hatten sonst immer gegeneinander gespielt. Ich glaube wir haben aber nur ein einziges Mal gemeinsam trainiert“, sagt Beimborn. Konditionell und spielerisch waren also alle topfit und das Zusammenspiel spielte sich im Laufe des Turniers ein. „Hans-Konrad Happel und ich haben hinten die Abwehr dichtgemacht und die Kreativkräfte Kurt Arke, Gerhard Bieker, Ulli Ried und Frank Halba haben nach vorne gespielt.“ Beimborn, Ried und Halba arbeiten bis heute bei der Oberhessischen Presse: Beimborn in der Produktionssteuerung und Halba im Anzeigenverkauf. „Viele der anderen Mitarbeiter und Mitspieler habe ich bis vor kurzem noch regelmäßig bei Altherren-Spielen auf den Fußballplätzen im Landkreis getroffen“, erzählt Beimborn. Arke schreibt noch regelmäßig über den Fußball in der Region und kommt mindestens einmal wöchentlich in den Verlag, um die Fußballtipps der Mitarbeiter zu sammeln. Rainer Beimborn
Frank Halba
Partikeltherapie in Marburg MIT – Mit Ionenstrahlen gegen Tumoren
Ulrich Ried Das Fußballteam der Oberhessischen Presse gewann das 18. Hallenfußballturnier um den Industriepokal. Das Bild zeigt die Mannschaft mit (stehend von links): Betreuer Manfred Kaiser, Kurt Arke, Rainer Beimborn, Ulrich Ried, Ludwig Becker von der ausrichtenden Interessengemeinschaft, (vorne): Gerhard Bieker, Hans-Konrad Happel, Helmut Vöhl und Frank Halba.
Schriftsetzer spielten ihren Lehrlingen gerne Streiche
Seit Oktober 2015 werden im Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) Patienten behandelt. Dabei wenden die Spezialisten eine besondere Technik an, um Krebstumoren zu bekämpfen, die man auf „normalem“ Wege nicht erreichen kann. Ausgewählte Tumoren werden dabei mit Kohlenstoff- und Wasserstoffionen beschossen. Diese Ionen können gesundes Gewebe durchdringen, ohne dort Schaden anzurichten – erst tief im Tumor entfalten sie ihre zerstörerische Wirkung. Das Partikeltherapiezentrum ist ein gemeinsames Projekt der RHÖN-KLINIKUM AG und des Universitätsklinikums Heidelberg.
Kontakt: Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic Telefon: (06421) 58-66434 E-Mail: partikeltherapie@uk-gm.de www.ptz-marburg.de
Universitätsklinikum und
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m Büro der Produktionssteuerung kann man die eine oder andere Anekdote aus vergangenen Tagen hören, die einen Einblick gibt, wie anders noch vor nicht allzu langer Zeit Zeitung gemacht wurde. Während der Ausbildung zum Schriftsetzer mussten die Lehrlinge allerdings auch den einen oder anderen Streich vom Lehrmeister oder Gesellen über sich ergehen lassen. „Einmal bekam ich den Auftrag, ich solle doch bitte den sogenannten ‚Spatienhammer‘ aus der Druckerei holen. Den gab es aber nicht, und die Drucker haben sich natürlich belacht, und meine Altgesellen auch“, erzählt Block. Spatien waren ganz dünne Messingplättchen, die im Satz zum Ausgleichen zwischen die einzelnen Buchstaben Henry Block eingesetzt wurden, um ein gleichmäßiges Schriftbild zu erzeugen. Es ging aber nicht immer nur lustig und harmlos zu. „Von einem Altgesellen bekam ich deswegen mal einen Tritt in den Hintern, weil ich meine Ahle hingestellt hatte anstatt zu legen, schließlich könnte man ja in eine stehende Ahle versehentlich reinfassen und sich verletzen. Damit hatte er allerdings nicht Unrecht“, sagt Block. (Mehr zu einem der Streiche, der Suche nach der berüchtigten Bleilaus, lesen Sie auf Seite 79.)
Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
â&#x20AC;&#x17E;Was dem KĂślner der Express, ist dem Hessâ&#x20AC;&#x2DC; sein â&#x20AC;&#x17E;Oberhessâ&#x20AC;&#x153;. OP â&#x20AC;&#x201C; es geht nicht ohne :-) â&#x20AC;&#x153;
â&#x20AC;&#x17E;Ich lese jeden Tag die OP, damit ich weiĂ&#x;, was in Marburg los ist. Danke fĂźr 150 Jahre!â&#x20AC;&#x153; Christoph Friedrich, Direktor des Institutes fĂźr Geschichte der Pharmazie
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â&#x20AC;&#x17E;Warum lese ich die OP? Weil ich immer Ăźber mein Marburg und die Region informiert sein mĂśchte :-) â&#x20AC;&#x153;
Horst Viehl, Vorstand, Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf
Daniela Maurer, Stadtmarketing Marburg
Profis halten wichtig und nichtig auseinander Ă&#x153;ber vier Tugenden, die jeden Wandel Ăźberdauern: hartnäckige Recherche, treffende Analyse, klare Sprache und deutliche Worte
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ebendig, Ăźberraschend, meinungsstark: So abwechslungsreich kann lokaler Journalismus sein. Die Voraussetzungen fĂźr die Profis, ihr Publikum zu erreichen, zu begeistern, erscheinen perfekt: Medienmacher haben mehr MĂśglichkeiten denn je, sich auszudrĂźcken, Inhalte zu formen und Themen zu gestalten. Texte, Ticker und Audios, Slideshows, Videos und Livestreams, Fotos, Daten und Karten â&#x20AC;&#x201C; Journalisten haben in kĂźrzester Zeit jede Menge handwerkliche Freiheiten hinzugewonnen. Beste Voraussetzungen fĂźr die Zukunft, mĂśchte man meinen. Ein geradezu verlockendes Umfeld fĂźr GrĂźnder. Nur: Wer geht tatsächlich ins Risiko und investiert in ein lokales NachrichtenStartup? WomĂśglich sogar ganz abseits der gedruckten Zeitung? Fehlanzeige! Allenfalls wagen bestehende Verlage mal da eine Frischzellenkur, mal dort eine vorsichtige Kurskorrektur und noch seltener testen sie vĂśllig neue Produkte im Markt. Die ZwickmĂźhle: Wer im lokalen Nachrichtengeschäft aktiv ist, muss einen hohen redaktionellen und personellen Aufwand betreiben und erreicht dabei doch nur ein begrenztes Publikum. Und selbst wer seine Ăźberschaubare Zielgruppe und
Wie sich Journalisten im scharfen Wettbewerb um die Aufmerksamkeit von Lesern und Nutzern behaupten kĂśnnen, beschreibt OP-Chefredakteur Christoph Linne in seinem Ausblick. ihre BedĂźrfnisse bestens kennt und fĂźr sie maĂ&#x;geschneiderte Inhalte liefert, kann wirtschaftlich scheitern, weil die Kosten die ErlĂśse deutlich Ăźbersteigen.
Weitere nopef r art denk rg-Bie GLaendsckrehis äMaftrbusp en r ratulie
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Zu gering ist die Bereitschaft geworden, selbst fĂźr unmittelbar relevante oder exklusive Inhalte zu zahlen. So wird das Internet den Journalismus nicht zerstĂś-
ren, womĂśglich aber dessen Finanzierung. Zugleich haben auch die Nutzer so viele MĂśglichkeiten wie nie, sich zu informieren, zu kommunizieren und sich in Debatten GehĂśr zu verschaffen. Das kann leicht den Eindruck erwecken, sich praktisch selbst und jederzeit Zugang zu allen nĂśtigen Informationen verschaffen zu kĂśnnen. Ein Irrtum! Weil der steigende Mobilkonsum uns als Nutzer Ăźberall erreichbar macht und wir von Ăźberall auf Angebote zugreifen kĂśnnen, steigt das Risiko, manipuliert oder falsch informiert zu werden. Wer das wiederum als Anbieter fĂźr eigene unternehmerische oder politische Zwecke gebrauchen oder missbrauchen kann, tut dies. Die groĂ&#x;en Technologie-Unternehmen mit ihren lukrativen Suchfunktionen und einträglichen Algorithmen lassen grĂźĂ&#x;en. Genau in dieser Grauzone liegt unverändert die groĂ&#x;e Chance fĂźr Journalisten: Sie haben es buchstäblich in der Hand, ein aus Sicht der Nutzer wertvolleres und nĂźtzlicheres Angebot zu liefern. Sie mĂźssen mit ihrer Arbeit jedoch erkennbare Unterschiede aufzeigen zu einseitig gefärbten Blogs und auf Stimmungsmache getrimmten Filterblasen. Dort, wo sich
Gleichgesinnte hochschaukeln und sich gegenseitig in ihrer Meinung bestärken, wird es schnell laut und vielstimmig, doch selten differenziert. Qualitätsjournalismus, der diesen Namen verdient, ist am ehesten in der Lage, richtig und falsch, wichtig und nichtig auseinanderzuhalten. Profis sind ausgerĂźstet mit erprobten journalistischen Tugenden. Sie sind erfahren im Umgang mit freundlichen Zeitgenossen, die ihnen etwas weismachen, einflĂźstern oder schĂśnreden wollen â&#x20AC;&#x201C; und immun dagegen. Zugleich kĂśnnen sie unfreundlichen Zeitgenossen, Trollen und Hetzern wirkungsvoll etwas entgegensetzen: Genauigkeit, Transparenz und Unvoreingenommenheit. Gut ausgebildete Redakteure wissen um die Macht von hartnäckiger Recherche, treffender Analyse und klarer Sprache. Sie haben den Mut, sich zwischen die StĂźhle zu setzen, gegen Eliten aufzulehnen und ihre Stimme zu erheben. Kurz gesagt: Wer sonst sollte das Dickicht aus Desinformation lichten â&#x20AC;&#x201C; auch und gerade im Internet? Von Journalisten braucht es weiterhin die Bereitschaft, die eigene Position neu zu definieren, digitale Herausforderungen als Chancen anzunehmen und
die neue Rolle selbstbewusst und im Zusammenspiel mit engagierten Nutzern zu verfeinern. Verlage mĂźssen durch technologische Fortschritte, kluge Kooperationen und einer ausbalancierten Mischung aus Bezahlmodellen und WerbeerlĂśsen ihre wirtschaftlichen Grundlagen neu ordnen. Und nicht zuletzt braucht es die Leser und Nutzer, die den Wert guter Nachrichten und wertiger Angebote auch honorieren.
Das Smartphone gleicht einem Schweizer Taschenmesser fĂźr Medienmacher â&#x20AC;&#x201C; als vielseitiges Handwerkszeug und zugleich als unverzichtbares direktes Bindeglied zum Publikum.
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Oberhessische Presse
Samstag, 8. Oktober 2016
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von Jubiläumspartner zu Jubiläumspartner Wir sagen Danke für die langjährige, gute Zusammenarbeit!
Kontakt: DRK Kreisverband Biedenkopf e.V., Hainstr. 77, Biedenkopf, Tel: 06461 77-0, www.drk-biedenkopf.de
urg gratulie b l e g rt! n A Liebe „Oberhessische Presse“! Zu Ihrem 150-jährigen Bestehen gratuliert Ihnen die Gemeinde Angelburg sehr herzlich. Sie, die Verantwortlichen und Mitarbeiter/innen der „OP“ sind neben den Gründern traditionell Garanten dafür, dass wir Menschen im Westteil des Landkreises, im „Hinterland“, einen Einblick vor allem darüber erhalten können, was kulturell, gesellschaftlich, politisch, sportlich usw. in den anderen Bereichen des Landkreises geschieht und sich entwickelt. Herzliche Grüße! Thomas Beck, Bürgermeister
» MIT LEISTUNGSSTÄRKE «
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Samstag, 8. Oktober 2016
Oberhessische Presse
„Lokal ganz weit vorn! OP am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen – und sorgt auf jeden Fall für einen guten Start in den Tag!“ Frank Nickel, Geschäftsführer a & p Consulting, Marburg
„2008 habe ich als Schülerpraktikant Artikel verfasst, heute lese ich als Stadtverordneter manchmal Artikel über mich. Wir bleiben uns treu, ich bin gespannt auf die nächsten Jahre.“ Hans-Martin Reissner, Vorsitzender Junge Union Marburg
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„Die Tasse Kaffee am Morgen und die OP – ohne sie ist man einfach nicht dabei :-) “ Dr. Randolf Boetzkes, Rechtsanwalt und Notar, Marburg
Die klassischen Medien bleiben unverzichtbar Medienforscher beschreibt Lokalzeitungen als Faktor, Motor und Spiegel der öffentlichen Meinung auf lokaler Ebene
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ie Mitarbeiter der Oberhessischen Presse sehen eine der Stärken ihres Hauses darin, dass sie seit 150 Jahren „Traditionell aktuell. Und gern unter Leuten“ sind. Eine interessante Mischung aus Mitarbeitern arbeitet Tag für Tag an der nächsten Ausgabe der OP und der ständigen Aktualisierung der digitalen Ausgabe. Die älteren Kollegen haben noch den Bleisatz gelernt, die jüngeren können sich kaum noch vorstellen, wie Journalismus einmal ohne Internet und Smartphone funktioniert haben soll. Offen, interessiert und mutig geht der Verlag die Herausforderungen der sich wandelnden Medienwelt an. Im OP-Interview beschreibt Gregor Daschmann, Professor für Publizistik an der Uni Mainz, die aktuelle Lage der Medien in Deutschland. Er zeigt die Stärken der klassischen und lokalen Medien auf und erklärt was diese unverzichtbar macht – auch in Zukunft.
Oberhessische Presse: Herr Daschmann, Zeitung auf Papier, im Netz oder auf dem iPad? Wie informieren Sie sich am liebsten? Professor Gregor Daschmann: Für mich ist die Zeitung zum Frühstück ein Muss. Und dann natürlich die klassische Papiervariante – schon allein, weil ich Nuss-Nougat-Creme auf dem Tablet eigentlich wenig appetitlich finde. Das Web nutze ich tagsüber zur gezielten Suche oder bei sehr akuten Themen, bei denen sich die Nachrichtenlage stündlich ändern kann. OP: Wie ist es um die Lage der (lokalen) Medien in Deutschland bestellt? Daschmann: Die Lage der Medien allgemein ist in einer Konsolidierungsphase: Jahrzehntelang war das tägliche Zeitbudget, das Menschen mit Medien zu verbringen bereit sind, gewachsen und gewachsen. Seit wenigen Jahren hat dies aufgehört. Mehr als im Durchschnitt zehn Stunden täglich (!) scheinen Leser, Hörer und Zuschauer nicht für Medien aufbringen zu wollen. Das bedeutet für die Medienanbieter: Der Publikumskuchen wächst nicht mehr beliebig. Dadurch werden Verdrängungsprozesse umso wahrscheinlicher. Dieser Kampf um Köpfe und um Aufmerksamkeiten holt auch die lokalen Medien ein und setzt sie unter Druck. OP: Inwiefern hat sich die Lage in den vergangenen Jahrzehnten verschärft oder beschleunigt? Daschmann: Die Verschärfung beruht vor allem darauf, dass zwei Prozesse parallel abliefen: Zum einen stieß – wie schon gesagt – das Nutzungsvolumen, also quasi die Nachfrage, an ei-
ne Obergrenze. Gleichzeitig hat sich durch die Digitalisierung das mediale Angebot explosionsartig ausgeweitet. Es ist also – bildlich gesprochen – quasi immer mehr Druck im Kessel. OP: Die Geschwindigkeit der Online-Medien und sozialer Netzwerke setzen auch die Tageszeitung unter Zeitdruck. Wie können insbesondere kleine Zeitungen damit umgehen? Daschmann: Für Medienanbieter gilt dasselbe wie für jedes andere Unternehmen: Versuchen Sie nicht krampfhaft, auf Feldern zu punkten, auf denen die Konkurrenz Ihnen haushoch überlegen ist. Spielen Sie stattdessen ihre Stärken aus. Für kleine Zeitungen heißt das: Verabschieden Sie sich von der Idee, bei jeder Nachricht der Erste sein zu wollen oder zu müssen. Darin liegt nicht Ihre Kernkompetenz. Versuchen Sie stattdessen, Hintergründe zu liefern, deren inhaltliche Tiefe über das Angebot der schnellen Sprinter hinausgeht. OP: Wir sehen unsere Stärke unter anderem darin, dass wir seit 150 Jahren „Traditionell aktuell. Und gern unter Leuten“ sind. Worin sehen Sie die Stärken eines lokalen Medienhauses? Daschmann: Natürlich in der lokalen Kompetenz und Vernetzung. Gerade, was lokale politische Themen angeht, sind die Lokalzeitungen vermutlich die bestinformierte Instanz in Deutschland. Sie haben zudem ein einzigartiges Archiv – und manchen altgedienten Mitarbeiter, der geradezu ein wandelndes Lokallexikon ist. Diese Stärken gilt es auszuspielen. OP: Welche Aufgabe erfüllt die Lokalpresse für die Demokratie vor Ort? Daschmann: Sie ist im Kleinen genau das, was das Bundesverfassungsgericht – bezogen auf ganz Deutschland – den überregionalen Medien zuschreibt. Sie ist Faktor, Motor und Spiegel der öffentlichen Meinung. Sie ist gleichzeitig Kritik und Kontrolle der lokalen Exekutive. Ohne Lokalzeitungen ließen sich repräsentative regionale Meinungsbildungsprozesse kaum noch entdecken und abbilden. Eben deshalb sind sie unverzichtbar. OP: Welchen Stellenwert haben Lokalzeitungen heute bei jungen Leuten? Daschmann: Zugegebenermaßen keinen besonders hohen – aber zunächst einmal muss man konstatieren: Die Lokalzeitung war noch nie das zentrale Medium für junge Leute. Was vor allem damit zusammenhängt, dass das, was die Lokalzeitung bedeutsam macht, also lokalpolitische Themen und Lebensbedingungen in mei-
ZUR PERSON Gregor Daschmann ist Professor für Kommunikationswissenschaft am Institut für Publizistik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Medienstruktur und Medienwirkung. Außerdem ist er Mitglied im wissenschaftlichen Bei-
rat des Marktforschunginstituts forum in Mainz. In dieser Funktion begleitet er auch das Projekt „Zeitung und Ausbildung in Hessen“, an dem sich die OP beteiligt. Daschmann kennt auch die journalistische Praxis: Von 1987 bis 1994 arbeitete er unter anderem beim SWF Hörfunk.
Professor Gregor Daschmann ist Kommunikationswissenschaftler am renommierten Institut für Publizistik der Johannes-GutenbergUniversität in Mainz. Für das Marktforschungsinstitut forum begleitet er auch das Projekt „Zeitung und Ausbildung in Hessen“ des Verbands Hessischer Zeitungsverleger, an dem auch die OP seit Jahren teilnimmt. Privatfoto nem direkten Umfeld, für viele Jugendliche nicht das ist, was ihnen in erster Linie unter den Nägeln brennt. Das Interesse dafür kommt erst circa zehn Jahre später, wenn man in die Phase kommt, eine eigene Familie zu gründen und so weiter. Jugendliche waren also nie die primäre Zielgruppe. Dennoch haben früher viele von ihnen im Elternhaus die LokalZeitung als Medium kennengelernt, zum Beispiel, wenn die Eltern beim Frühstücken Zeitung lasen. Dieser Anteil geht mehr und mehr zurück – nicht zuletzt deshalb, weil solche Rituale in Familien mehr und mehr verloren gehen. OP: Was sollten Verlage unternehmen, um für junge Menschen attraktiver zu sein? Daschmann: Wenn es hierfür ein Patentrezept gäbe, wäre es schon längst im Einsatz. Ich kann zumindest sagen, was eine Zeitung nicht machen sollte: Sich anbiedern durch flapsige jugendliche Sprache oder pseudojugendliches Layout. Besser ist es, einen seriösen und – aus jugendlicher Sicht – vielleicht auch etwas altbacken anmutenden Anstrich beizubehalten, aber dafür thematisch zu punkten: Seriöse und ausführliche Berichterstattung zu lokalen Themen, die für Jugendliche wirklich von Belang sind, scheint das vielversprechendste Konzept zu sein. Dann nämlich fühlen sich die jungen Leute wirklich ernst genommen. OP: Lässt sich wissenschaftlich nachweisen, was Zeitungslesen zum Beispiel für Auszubildende bringt? Zahlt sich das aus? Daschmann: In jedem Fall zahlt sich das aus. Wir können immer wieder nachweisen: Azubis, die regelmäßig Zeitung lesen, fühlen sich besser über das politische Geschehen informiert. Eben weil sie Hintergründe erfahren, die sie anderswo sonst nicht bekämen. Und weil
sie sich besser informiert fühlen, werden sie selbstbewusster im Auftreten und in Gesprächen. Und das kommt auch den Arbeitgebern zugute.
raus eine Verschwörungstheorie gebastelt, die hanebüchen ist. Dennoch hat sich im Fahrwasser dieser Diskussion gezeigt, dass die Skepsis gegenüber den etablierten Medien OP: Wo sehen Sie die Zeitungs- größer geworden ist. Doch solllandschaft – und insbesondere te man fragen: Ist das wirklich eine Krise? Kritische Medien lokale Titel – in zehn Jahren? Daschmann: Es wird auch sollen den kritischen, mündinoch in zehn Jahren Unterneh- gen Bürger schaffen. Und wenn men geben, die professionell dieser mündige Bürger dann die Medien selbst und qualitahinterfragt – tiv hochwer„Hier sehe ich eine der dann tut er tig Nachrichgrößten Gefahren für doch eigentten aufbereiunsere Gesellschaft: lich genau das, ten, einordnen Wenn jeder nur noch die was wir uns und kommenNachrichten wahrnimmt, von ihm wüntieren, und die die speziell für ihn schen, oder? mit dieser ungefiltert sind.“ Ich jedenfalls verzichtbaren Gregor Daschmann wäre recht Dienstleistung Professor für Publizistik an froh, wenn Geld verdieder Universität Mainz die Leser der nen. Die Ver„Bild“ mehr lage wird es alfragen und weso weiter geben. Der „Ausspielkanal“ für niger glauben würden. diese Dienstleistung wird sich allerdings weiterhin verändern: OP: Was können die Journalisten Die Zeitung auf Papier wird wei- tun, um wieder rauszukommen? terbestehen, aber ein teures Ni- Daschmann: Qualitativ hochschenprodukt werden – ähnlich wertige Arbeit abliefern. Das wie die Vinyl-Schallplatte bei heißt: Nicht auf jede Welle aufden Tonträgern. Das Gros der springen. Nicht jede neue Sau Nachrichten wird im Web er- durchs Dorf treiben. Lieber scheinen und auf entsprechen- zweimal mehr nachrecherchieden Endgeräten beim Verbrau- ren statt einmal zu früh zu vercher ankommen. öffentlichen. Aber das ist leicht Innerhalb dieses Spiels ste- gesagt und doch so schwer gehen die lokalen Titel – obwohl tan. sie meist kleiner sind – gar nicht einmal so schlecht da: Denn OP: Glauben Sie, dass User irsie haben ein Alleinstellungs- gendwann akzeptieren, dass merkmal, das die überregiona- auch im Internet nicht alles koslen Medien nicht haben: Lokale tenlos sein kann? Eben so, wie und regionale inhaltliche Kom- Leser für ihr Abonnement zu petenz. Und die wird nach wie zahlen bereit sind. vor nachgefragt werden. Daschmann: Ich halte das nicht für unwahrscheinlich. Im OP: Warum stecken die Medien Gegenteil, wir sind davon gar in Deutschland derzeit in einer nicht weit entfernt. In der jüngeren Generation akzeptieren Vertrauenskrise? Daschmann: Zunächst einmal: viele Nutzer schon selbstverDie Hetze und Lügenpresse- ständlich Bezahlangebote, beiVorwürfe aus dem rechtspopu- spielsweise beim Downloaden listischen Lager haben mit fun- von Musik und Filmen. Ich dendierter Medienkritik nichts zu ke, diese Sichtweise, dass hochtun. Hier wird lediglich aus ei- wertiger Inhalt Geld kostet, wird genem politischen Interesse he- sich durchsetzen. Dass es die-
se Einsicht eine Zeit lang nicht gab, ist ja zuallererst den Anbietern selbst anzulasten: In Aufbruchsstimmung wurde in den 90ern alles im Netz angeboten, ohne wirklich ein dahinter stehendes Geschäftsmodell zu haben. Damit hat man eine Nutzergeneration erzogen, die Gratisangebote für selbstverständlich hält. Diese Nutzer müssen jetzt langsam umlernen. OP: Harte Paywall mit Tagespässen und Digitalabos, Paylater oder freiwillige Zahlungen. Was glauben Sie, wird sich eines dieser Konzepte durchsetzen? Daschmann: Die erste Hürde ist das Akzeptieren des Bezahlens an sich. Was Sie jetzt ansprechen, ist die zweite Hürde: Der Modus der Bezahlung. Und hier kommt es weniger auf das Preis-Leistungs-Verhältnis an, als vielmehr auf die zentralen Kundenbedürfnisse. Und das zentrale Kundenbedürfnis ist: Einfach, einfach, einfach. Tagespässe, freiwillige Zahlungen, die ich erst veranlassen muss, und so weiter: All das bedeutet für den Nutzer Aufwand, den er nicht haben will. Das Abo hingegen ist eine Flatrate für Content. Und die wird sich meiner Ansicht nach durchsetzen. OP: Wie wirkt sich die Nachrichtenauswahl durch FacebookAlgorithmen auf die Wahrnehmung der Nutzer aus? Daschmann: Hier sehe ich eine der größten Gefahren für unsere Gesellschaft: Wenn jeder nur noch die Nachrichten wahrnimmt, die speziell für ihn gefiltert sind. Wozu führt das? Dass wir uns nicht mehr einig sind darüber, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist und was die wichtigsten Handlungsfelder sind. Diese Einigkeit ist aber eine der Grundvoraussetzungen für das Funktionieren der Demokratie. Deshalb sind die klassischen Massenmedien nach wie vor unverzichtbar – sie leisten hier Integrationsarbeit.
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