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classic ci/cd winner sebastian kienzl die selch sebastiankienzl.com
Selchofen, also des Einrichtungsgegenstandes, dem der »Selch« ihren Namen gibt, entspricht. Der Anker muss aufgrund seiner fehlenden grafischen Prägnanz konsequent angewendet werden: So befinden sich die Rechtecke auf den Plakaten immer an derselben Stelle in denselben Ausmaßen und werden am Briefpapier auf die Rückseite gedruckt. Um eine deutlich lokale Prägung des Vereins mit einem Augenzwinkern zu vermitteln, sind die Plakatüberschriften im Tiroler Dialekt gehalten, was den erfreulichen Nebeneffekt hat, dass die Überschriften durch den Einsatz vieler Apostrophen, langen Konsonantenreihen und des Zeichens »å« beinahe die Anmutung einer Fremdsprache erhalten und so ebenfalls zum Blickfänger werden.
Funktion - hat er jedoch auch immer ein Eigenleben. Er wird seinen Platz bei Ihnen finden und erzählt eine Geschichte von Genuss, Maßlosigkeit und Schönheit. Stets ist er uns überlegen und weiß mehr als wir. Niemals wird er alles verraten über die besonderen Gegenstände, die er hütet. Was wir lesen sind die Spuren der Zeit, an Reisen zu fremden Orten und Spuren der Menschen, in deren Besitz sie waren, bevor sie in unsere Hände gelangten. Dieses Objekt ist wertvoll, weil es einzigartig ist, weil es durch mehr zu uns spricht als nur durch seine bloße Gestalt. Lassen Sie sich auf seine Geschichte ein und geben Sie immer acht auf den Schalk - er soll an seinem Platz bleiben und Ihnen nicht in den Nacken hüpfen.
Visuelle Identität für einen Kulturverein im Tiroler Dörfchen Zirl. Besonders viel Wert wurde dabei auf die Vermittlung der Heterogenität des Vereins, bei gleichzeitiger Wiedererkennbarkeit der Kommunikation des Vereins gelegt. Erreicht wird das durch ein vom Bildmaterial losgelöstes Plakatlayout und einen starken visuellen Anker, der wesentliche Bestandteile des Bildmaterials verdeckt. Der Betrachter oder die Betrachterin soll so angeregt werden, sich für den Verein zu interessieren, um »das ganze Bild zu sehen«. Um die Aufmerksamkeit im dörflichen Umfeld auf den Verein zu lenken, wurden außerdem zwei dreiteilige Plakatkampagnen konzipiert und umgesetzt. Die beiden Kampagnen beschäftigen sich dabei jeweils mit der Selch als Gebäude und der Geschichte der Selch, dem Verarbeiten von Fleisch. Die Aufgabe eines visuellen Ankers übernimmt in der Identität ein schlichtes schwarzes Rechteck, dessen Seitenverhältnis festgelegt ist und das genau dem der Tür zum
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classic ci/cd nominee bureau rabensteiner 7/27 bureaurabensteiner.com
7/27 hat den Schalk auf dieses Objekt gesetzt. Eingebrannt und unter Lack versiegelt erfüllt er für Sie seinen Zweck und seine – OOBA 2011 –
classic ci/cd nominee g. oliver werbegrafik + design Mc AG GmbH g.oliver@info
Basis ist die Apfel (Befehls)Taste als die wichtigste Taste für professionelle User - zum Aufrufen von Funktionen per Tastatur und als Bestandteil von Tastenkombinationen. 01
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classic werbekampagne winner gruppe gut gestaltung caritas gruppegut-it
classic print nominee gruppe gut gestaltung weihnachtspost gruppegut.it
UNI:VERSE soll auf professionelle Art die Kunstuniversität Linz als eine Gesamteinheit präsentieren, die für traditionell etablierte Werte (3 Säulen: Intermedialität, Raumstrategien und künstlerisch - wissenschaftliche Forschung) steht, aber auch den Zeitgeist aufgreift und auf experimentelle, innovative Weise wiedergibt. Zusätzlich wird die Kunstuniversität Linz in der Wirtschaft und in der Kreativwirtschaft als interessanter Kooperationspartner vorgestellt und in einem internationalen Kontext positioniert. Nach wie vor sollen sich Studierende und Bedienstete mit der Kunstuniversität identifizieren können, d.h. der experimentelle, künstlerische Charakter muss betont und der lebendige Kommunikationsraum weiter ausgebaut werden. Um die Universität als Einheit zu kommunizieren bildet die Publikation ein solides Gesamtpaket das «UNI-VERSE«. Dieses enthält drei separate Publikationen: 01. IN:VERSE – Allgemeiner Teil: Vorstellung des zeitlosen Profils der Uni 02. DI:VERSE – Universitäre Projektschau: Eine Sammlung von Werkschaukarten 03. CON:VERSE – »Lebendiger« Teil: Dieser enthält aktuelle Informationen, einen Rückblick auf das letzte Studienjahr, Preise und Auszeichnungen und stellt mehrere erfolgreiche Alumni vor.
Caritas - Kampagne zum Thema Obdachlosigkeit - wenn Menschen mitten im Leben durch unglückliche Umstände plötzlich auf der Straße landen. Die Motive wurden in einer der meistfrequentiertesten Straße in Bozen auf den Boden geklebt. 07
Unsere heurige Weihnachtspost bestand aus einer gefalteten Papiertischdecke. Auf einer Seite dekorativ blau. Auf der anderen Seite wurden alle Ideen des Briefings für die Gestaltung der Weihnachtskarte »auf den Tisch geworfen« bzw. auf die Tischdecke skizziert. Die Papiertischdecke wurde gefaltet und in einem Kuvert verschickt.
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classic print nominee p&p-medien summer fesival p&p-medien.at
classic print nominee Letitia Lehner Julian Weidenthaler uni:verse letitialehner.com julianweidenthaler.com
Anzeige für das Magazine »DJ MAG ITALY«
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classic fotographie nominee markus bstieler tunnelkalender markusbstieler.at
graphic ci/cd winner michael ehrenbrandtner nothing but the truth http://www.facebook.com/ groups/245693775457426/
NOTHING, das Produkt das auch tatsächlich nichts mehr enthält: es ist nur mehr Gedanke – ich kaufe hier tatsächlich nichts mehr ein, nur mehr den Gedanken an etwas. Die Arbeit wird damit zur Persiflage unserer alltäglichen Marken- und Produktwelt. NOTHING wird in einer Art Verkaufsatmosphäre zelebriert – die große Dichte der Penetration durch das Produkt offenbart uns auf ironische Weise die Mechanismen der gegenwärtigen Markenwelt.
Ich wurde von der Brennereisenbahn AG beauftragt, in drei aufeinander folgenden Jahren die Arbeiten der Unterinntaltrasse dokumentarisch/künstlerisch festzuhalten. Diese Bilder wurden als Kalender veröffentlicht. 11
classic packaging nominee weiberwirtschaft tiroler edle weiberwirtschaft.at
Die Tiroler Edle ist edle Schokolade vom edlen Grauvieh für edle Genießer. Ein regionales Produkt, handgefertigt, mit viel Liebe zum Detail.
classic / graphic
nothing but the truth zeigt die alltägliche Bilderwelt als Abbild unserer Realität. Die Kreativwirtschaft bastelt ständig am Image ihrer Kunden und sich selbst. Dieses Markenimage und der dadurch resultierende Zusatznutzen einer Ware, sind in der Gegenwart wichtiger geworden als der eigentliche Nutzen des Produktes selbst. In meiner Arbeit wird versucht ein Markenimage für eine fiktives Produkt mit dem Namen »NOTHING« zu inszenieren. NOTHING – geschrieben mit der Schrift Neue Helvetica Bold, einer Schrift, die gerne von allen DesignerInnen dieser Welt verwendet wird, wenn Sie nach einem Ausdruck absoluter Internationalität suchen zusammen mit dem durchgestrichenen O, dem Symbol des Durchschnitts, und dem mathematischen Symbol der leeren Menge, einer Menge, die tatsächlich keinerlei Elemente enthält – wird zum typischen globalen Logo hochstilisiert. – OOBA 2011 –
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Ein Dreieck passt in keinen Rahmen, hat keine »rechte« Form oder Winkel. Es ist kein KonForm, es ist ein UnForm, eckt sozusagen ständig an und wird somit das perfekte Gestaltungselement für LASERKATZ, einer Wanderausstellung für Künstler, die ebenfalls in keine Schablone passen und auch gar nicht wollen. Schön, wenn sich aus etwas allgemein so unbeliebten schließlich doch eine Form gewinnen lässt: Unser Logo... 03
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graphic print winner gruppe gut gestaltung essstörungen gruppegut.it
graphic print nominee albin katzenbuckel
graphic packaging nominee dasbauernhaus man_of_the_day dasbauernhaus.at
21 Infoheft für Infes - Fachstelle für Essstörungen. Zielgruppe: weibliche Teenager 19 graphic print nominee thomas schrott wir lieben uns thomasschrott.at
Politisch oder kulturell distanzierte Staaten werden durch ihre visuelle Überlagerung zu einer Verbindung gezwungen. Ihre unfreiwillige Symbiose sowie eine provozierende Frage soll den Betrachter zur Diskussion anregen und eine Stellungnahme abverlangen.
graphic
graphic Werbekampagne nominee micha elias pichlkastner simon rachbauer dimitri reifschneider carina reindl existenz 2.0 der facebook mensch
Mit der Plakatserie wollte das Team der FH Salzburg die Persönlichkeitsdarstellung der Social Communities wie Facebook kritisch unter die Lupe nehmen. Ziel ist es durch ausdrucksvolle Fotos die Zielgruppe auf die hohe Transparenz der OnlineIdentität aufmerksam zu machen. – OOBA 2011 –
Gibt es ein männlicheres Papier, als Wellpappe und Schmirgelpapier? Natürlich nicht! 23 - 24 still concept art winner sarah kienpointner baywatsh teilw. ohne ton.
Ich habe ein Archiv aus gefundenem Material von rund 400 VHS - Bändern und einigen des Formates Video 2000 angelegt, das sich mit Beschriftungsgewohnheiten von Videokassetten verschiedenster Haushalte beschäftigt. Die von mir zusammengestellten Türme und Einzelkassetten wurden mit einem Scanner abgetastet, anschließend
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bearbeitet und freigestellt. Die 172 Bildseiten wurden als Hardcover veröffentlicht. Die gewählte Form der Herstellung der Bilder verweist auf eine digitale Aufarbeitung von analogen Archiven und Zeitdokumenten im Allgemeinen und die nüchtern frontale und serielle Darstellungsweise bedient sich eines dokumentarischen Stils als Geste. Neben formalen Äußerlichkeiten (wie z.B. aufgeklebte TVZeitungsausschnitte, besonders bemühte Handschriften bis hin zum Stoffbezug usw.) spielen auch die durch das geschriebene Wort transportierte Information und die resultierende Assoziation eine wesentliche Rolle: So findet man die Skizzierung einer ganzen Filmepoche (vornehmlich der 80er und 90er), lautmalerische Rechtschreibfehler, vergessen geglaubte Shows, akribisch aufgezeichnete Beiträge zum Thema »Ufos und Außerirdische«, passende bis vollkommen unpassende Filmkombinationen auf einer Kassette oder Zusatzvermerke wie »Ende fehlt–wieso?«, »Leer ab hier« oder »Band gerissen«.
still concept art nominee nora schöpfer gaps - between seconds noraschoepfer.com
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graphic / still
Das Fotoprojekt »Otto Normal« setzt sich kritisch mit dem Umgang der Fotografie im Web 2.0 auseinander. Otto Normal veröffentlicht sein »normales« Leben auf der Plattform »Facebook«, indem er sich bei alltäglichen Handlungen wie Fernseh schauen, Bus warten, Essen, Tee trinken, Spazieren gehen, … fotografieren lässt. Zu jeder dieser Tätigkeiten entsteht eine Serie von 5 Bildern. Der bewusst eingesetzte »laienhafte« fotografische Stil soll das »normale« Leben des Otto Normals zusätzlich unterstreichen. Erst durch die Präsentation auf »Facebook« und die Summe der Fotografien, erhalten die auf den ersten Blick scheinbaren banalen Szenen ihre Spannung. Sie konfrontieren den Betrachter mit der Frage »Was ist normal?« Durch die Auswahl der Kleidung und das bewusst schauspielhafte Verhalten, betont Otto Normal seine rein virtuelle Identität und thematisiert damit die Selbstdarstellung der User im Web. Weiters kommuniziert Otto Normal nur über den Titel der Fotoserien und über die Fotografien selbst. Die Tätigkeiten werden von ihm weder kommentiert noch bewertet. – OOBA 2011 –
In den Serien gaps - between seconds spüre ich mittels unterschiedlicher Medien die kontemplative Jetztzeit und deren Qualität auf. Malerei, Installationen von Fadenobjekten und photographische Kompositionen reflektieren Zwischenräume in Zeit – und Raumwahrnehmung. In den zweidimensionalen Arbeiten wird Materie zu sichtbarer Auflösung gebracht, in der Absicht die immanente Bewegung ständiger Veränderung, Umstrukturierung und Erneuerung einzufangen. Eine Abfolge von Momenten verschmilzt dabei in einer Gleichzeitigkeit zu einer verlängerten Zeitwahrnehmung. Es geht dabei jedoch nicht um die Darstellung der Bewegung, der Auflösung oder Zusammensetzung an sich, sondern um die Permanenz, welche diesem Prozess zu Grunde liegt. In ihr findet sich das Paradoxon eines ständigen und gleichzeitigen Dazwischens, das man mit dem Begriff des »Jetzt« beschreiben könnte. Die Suche gilt dabei dem kleinsten und größten Raum. 05
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still sport nominee david screyer sie spielen nur. schreyerdavid.com
Eine Weltstadt. Ronnie Metzler und Andreas Ifland. Dazu etwas Nacht. Kein tödliches Geschoss. Eine leuchtende Wunderkugel, ein Golfball der weder verletzt noch zerstört. Beim innerstädtischen Golfspiel ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Leuchtender Ball, sofern die entsprechenden Leuchtstäbe nicht zu Hause am Schreibtisch liegen. Gespielt wird überall, quer durch die Stadt. Ein schlichtes Ziel wird definiert, nicht mehr als ein schöner Schlag soll es sein. Wohin ist nebensächlich, eine dem Sport entsprechende Szenerie ist natürlich reizvoll. Und in die ikonenhafte Seilbahnstation zu schlagen ist wesentlich schwerer als es scheint. Ping. 29 still people nominee patrick saringer contempory collodium wetplate portrait patricksaringer.com
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still People nominee Georg Kasebacher faces
Ambrotypien oder Kollodiumpositive gehören längst nicht mehr zum Handwerk eines Fotografen und werden höchstens im Sinn einer fotohistorischen Auseinandersetzung thematisiert. Der Fotograf hat sich in einer sehr kurzen Zeitspanne diese Technik angeeignet und übt sie mittlerweile mit an Meisterschaft grenzender Konzentration aus. Er hat dabei eine eigene Bildsprache entwickelt, die sich zwar an historischen Vorbildern orientiert, dennoch aber zeitgenössisch zu lesen ist. Der Begriff Ambrotypie geht auf den Namensgeber dieser fotografischen Technik zurück. Entwickelt von James Ambrose Cutting, bezeichnet die Ambrotypie ein unterbelichtetes Kollodiumnegativ auf einer Glasplatte, das aufwendig überarbeitet wird. Heute wird vor allem die Schwarzglasambrotypie angewendet, auf die auch Patrick Saringer zurückgreift. Nur mehr eine Handvoll von zeitgenössischen Fotografen können Nassplatten-KollodiumFotografien erstellen, und mixen die nötigen Chemikalen für jede einzelne Belichtung. So ist die Ambrotypie auch aus handwerklicher Sicht ein einzigartiges Produkt. – OOBA 2011 –
Streifzug durch Innsbruck. Vorbei an Kaffeehauszeichnern, Gleisarbeitern und Asylwerbern aus dem Maghreb. 31 - 32 words editorial design winner johann mölk ein alter mensch eulenheulen.com
Über das Alt-Sein existieren in unseren Köpfen die verschiedensten Vorstellungen. Doch wer ist der alte Mensch dem wir auf der Straße, beim Einkaufen etc. begegnen und wie erlebt er die Welt? In meiner Arbeit setze ich mich mit diesen Fragen auseinander. Ziel ist es Menschen meiner Generation Einblicke und Eindrücke in die Welt eines alten Menschen zu geben.
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Hans Z., 89 Jahre alt, stellte sich für meine Arbeit zur Verfügung. Mein Buch versucht auf poetische Art und Weise das Leben des alten Menschen wiederzugeben. Es gibt kein Inhaltsverzeichnis und keine Kapitel. Die Dramaturgie in meinem Buch verlangt nicht nach der gewohnten Leseweise. Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Ich möchte eine Stimmung erzeugen, die das Leben des alten Menschen spürbar macht. Die Vergangenheit, die mit zunehmendem Alter immer größer wird und die durch die Erinnerung, in der Gegenwart Präsenz findet und sich mit dieser vermischt. Das Format des Buches soll das Intime und Persönliche des Portraits spürbar machen. Es gibt keinen Titel, da das Leben des Hans Zelger nicht auf einen Titel reduziert werden sollte. Der lederne Umschlag visualisiert seine Leidenschaft zum Jagen, den Bezug zur Natur und seine Vorliebe fürs Rustikale.
Mit mehr als 70 Ligaturen simuliert Manolet eine schnell geschrieben Handschrift.
Man muss nur etwas genauer hinsehen... Der Mikrokosmos verbirgt ungeahnte Welten voller königlicher Landschaften. Tauchen Sie ab und genießen Sie die Reise ins Makro Universum.
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motion animation winner clemens purner jahreszeiten www.clemenspurner.com
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motion motion graphic nominee wildruf schlosserei wildruf.com
Freie Arbeit für einen fiktiven Kunden »Jahreszeiten«. Die Arbeit ist auch eine Hommage an außergewöhnliche Musiker.
Pernlochner Florian Schmiede Schlosserei
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motion motion graphic winner clemens wirth macro kingdom trilogy vimeo.com/clemento
motion soundvisualisierung nominee Sebastian Frisch innawa‘ve freshmania.de
In unserer alltäglichen Umgebung steckt so viel beeindruckende Schönheit, ungesehene Details und pure Poesie.
In einer multimedialen Live Performance steuert eine Person Klänge und Melodien allein durch die Kraft seiner Gedanken. –>
words typografie nominee michael reindl manolet mreindl.justasirisdid.com
Manolet setzt sich aus den spanischen Wörtern »la mano«, die Hand und »la letra«, der Buchstabe zusammen.
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Das Projekt greift gesellschaftliche Fragen im Bereich Neuro Science auf und versucht diese mittels eines generativen audiovisuellen Orchesterwerks zu erörtern. Seit der Mensch sich mit Musik und Klängen beschäftigt ist das Bestreben nach Kommunikation durch dieses Medium ein allgegenwärtiges Thema. Das Jammern von Musikern, die durch ihre Spielweise eine eigene Sprache entwickeln und eine abstrakte, immer wieder wechselnde Gruppendynamik hervorrufen, ist einer der Kernpunkte des Projekts. Die Teilnehmer können allein mittels Gedanken und den daraus resultierenden Emotionen kommunizieren.
einer FFT-Analyse (Fast Fourier Transform) wieder in Datenwerte zerlegt und über ein Spektogramm in »Fotografien« umgewandelt. Durch das Live-Spiel der Töne lassen sich veränderte Skylines einer Stadt auf die Projektionsfläche hinter dem Künstler zeichnen. Der Besucher des Konzerts erlebte eine Performance, in welcher durch die mehrmalige Umwandelung von Bild in Ton und zurück, quasi geisterhafte Abdrücke entstehen. Ein digitales Kopierverfahren, das wieder rauschende Artefakte zulässt.
Ping Pong ist eine live Projektion. Durch die Anzahl der Ballwechsel, der Spielgeschwindigkeit und dem Winkel des Ballverlaufes nehmen die Spieler während des Spiels direkt Einfluss auf die Entstehung des Bildes. Je länger und schneller gespielt wird umso bunter und komplexer wird die Grafik.
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motion soundvisualisierung winner julian weidenthalerler skylines julianweidenthaler.com
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10teilige, wöchentlich online gestellte Serie, die ausschließlich für YouTube produziert wurde.
Skylines sind Fotografien von Städten zum Hören. Fotografien von Gebäuden aus New York wurden in Audiosignale umgewandelt und im Rahmen eines Konzerts live aufgeführt. Diese während der Live-Performance entstandene Komposition wurde mittels
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Generatives Design. Beim Projekt »Ping Pong« können zwei Spieler mittels eines Tischtennisspiels eine Grafik generieren. Das Ziel des Spiels wurde so verändert, dass nicht mehr das Sammeln von Punkten im Vordergrund steht, sondern ein möglichst ansprechendes Bild gezeichnet wird. – OOBA 2011 –
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Was macht der findige Filmemacher, wenn kein weißes Blatt Papier für den Weißabgleich zur Hand ist? Richtig, er greift zur Weißwurscht. Die ist ja dank unserer globalen Welt mittlerweile überall zu erhalten; sogar im preußischen Berlin. Und Bitte, weils wurscht is! 48 motion video nominee oscar germes castro the blues and the bee sting http://www.youtube. com/watch?v=Wsz_ uNMqbuw&feature=player_ embedded
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Uganda ist ein junges Land. 50% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Ein großer Teil der Elterngeneration ist an AIDS gestorben. Daher kümmern sich meistens die Großeltern oder die älteren Kinder um die kleinen Geschwister. Haushalte, in denen sich die älteren Kinder um die jüngeren kümmern, nennt man Kinderhaushalte. An Hand von Interviews wird die Lebenswelt der Kinder und der AIDS-Kranken gezeigt.
günstig zu schaffen und diese Kosten- & Imagevorteile an die Nutzer weiter zu geben. BOXXOFFICE ist dabei Containerbau mit höherem architektonischen Anspruch und einer modernen, urbanen Message. Dazu trägt auch die Platzierung des Gebäudes im Linzer Winterhafen mit Blick auf die Donaubecken sowie die Hafenanlagen bei. BOXXOFFICE bietet die Möglichkeit, sich und sein Unternehmen im ContainerNetzwerk einzubinden und so die spektakuläre Optik und Platzierung des Gebäudes als Imagegewinn oder für Präsentationszwecke zu nutzen, bzw. Waren oder Objekte in diesem Rahmen zu präsentieren. Gleichzeitig dient das Gebäude auch als ungewöhnliche Eventlocation und stellt Platz für vier themenbezogene Kunstprojekte pro Jahr, die auch im Inneren für ein außergewöhnliches Ambiente sorgen werden!
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motion video / doku winner michael zechmann land der kinder land-der-kinder.com
motion / urban style
urban style architektur nominee alexander topf clemens hochreiter harrytasch ahmadian neco fugu
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Die Idee von BOXXOFFICE ist es, ein modulares low-budget Work-Office für kreative Grenzgänger, Klein- und Mittelbetriebe, Künstler und Musiker, Einzelunternehmen, Bürogemeinschaften oder Firmennetzwerke kosten– OOBA 2011 –
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Am östlichen Ende des Waltherparks befindet sich ein Pavillon aus Beton und Stahl. Von der Zeit gezeichnet, wird er von den meisten Passanten nicht wahrgenommen, obwohl er eigentlich einen der Eingänge des Parks definieren könnte. Das Projekt »Fugu« setzt sich mit diesem Ort auseinander. Der Genius Loci soll reanimiert und das Potential des Bestands reaktiviert werden. Um am bestehenden Pavillon keinen Schaden anzurichten, wurden Holzbretter oben und unten befestigt, die als Unterkonstruktion für unser Hängesystem dienen.
urban sryle kunst im öffentlichen raum winner barbara musil astrid hager reality check
Die Funktionen des Gebäudes werden somit durchschaubar gemacht und nach außen gespiegelt, der gesellschaftlich vereinbarte Handlungsraum der Staatsbürger, der sowohl den Stadtraum als auch die Funktionen des BG betrifft sichtbar und transparent gemacht und die hermetische Trennung der beiden Sphären aufgehoben. Durch die Verräumlichung der einzelnen Funktionen des Gebäudes wird ihre Ungreifbarkeit und Unheimlichkeit aufgeweicht. Ein scheinbar absolutes Systems aber auch die »Realität« als solche werden als Konstruktion gezeigt und demaskiert.
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urban sryle raumgestaltung nominee riccione architekten the art of design. ak7 riccione.at
Ausstellungsgestaltung für das Label ak7 The Art of Design. ak7 - Contemporary Design by Contemporary Artists im Museums-quartier / freiraum quartier 21 INTERNATIONAL im November 2010 unter Verwendung von Entwurfsplänen der Maison Tristan Tzara von Adolf Loos.
urban style
Die ortsspezifische Intervention macht durch eine scheinbar simple Maßnahme das Innenleben und die Nutzungen des Bezirksgerichtsgebäudes Salzburg im umgebenden Stadtraum ablesbar. Dieser Eingriff wird aber nicht aufgepfropft, er entwickelt sich fast von selbst aus der Reflexion der markanten Strukturen vorort: aus dem Liniengewirr der Verspannungsseile, die das ganze Gebäude netzartig umgeben und verschiedene Teile des Bauwerks wie Bezugslinien zu bezeichnen scheinen. Das Projekt verfolgt die Assoziation zu diesen grafischen Elementen aus technischen Zeichnungen konsequent und treibt sie auf die Spitze, indem die realen »Linien« optisch an ihre grafischen Entsprechungen angepasst werden (punktiert, strichpunktiert, liniert). An den Enden der Spannseile wird der jeweils angezeigte Raum, der am Verankerungspunkt hinter der Fassade liegt, durch die Anbringung eines Schriftzuges benannt. – OOBA 2011 –
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urban style mode winner markus spatzier manufaktur herzblut manufaktur-herzblut.com
Schneidermeister Markus Spatzier erfüllt im barocken Stil gehaltenen Atelier maßgeschneiderte Wünsche. 10
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urban style kunst im öffentlichen raum nominee thomas schafferer cognac & biskotten cobi.at
zu Ausgabe neu miteinander verbindet bzw. von Ausgabe zu Ausgabe synchronisiert, ist weltweit einzigartig. Beispiele seines nicht alltäglichen Produktdesigns sind u.a. Ausgabe Nr. 25 Die lit. Straßenbahn (gem. mit Julia Riedl), die durch Innsbruck gefahren ist oder z.B. Nr. 27 Das lit. Klotürenplakat zum Thema „Inspiration“ (präsentiert im Umspannwerk Wilten).
urban style mode nominee christian frank müller +ADD and +REPAIR
Das Literaturmagazin mit dem Wow-Aha-Effekt! Seit 1998, also seit 14 Jahren, organisiert der gemeinnützige Kulturverein Cognac & Biskotten unter der Regie des Tiroler Konzeptkünstlers Thomas Schafferer hochwertige Literaturveranstaltungen (auch in Kooperation mit zahlreichen anderen Einrichtungen, Firmen und Institutionen), die nicht nur Literaturinteressierte ansprechen. Dabei wird nicht nur den KünstlerInnen des Landes ein Podium für Veröffentlichungen und Auftritte geboten, sondern auch international tätigen LiteratInnen und Kunstschaffenden. Im Jahr 1998 gründete Thomas Schafferer (Chefredakteur und Cheflayouter) auch das Literaturmagazin Cognac & Biskotten. Seine Idee bzw. Konzept der Herausgabe einer Literaturzeitschrift (übrigens der einzigen Literaturzeitschrift in Tirol) – die Format, Inhalt und Präsentationsort von Ausgabe
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urban style mode nominee ledea muard rusty alamuard.blogspot.com muard. blogspot.com
Ich färbe Muster in Stoffe und fertige Kleidungsstücke mit rostigen Gegenständen, Gittern, Stäben, Drähten, Werkzeug etc. »the rusty juice« ist eine wunderbare Farbe, die sich für ewig einbrennt in die Gewebe. Die Kleidungsstücke sind Strick und Stoffmischungen, in hellen Farben es wird auf alles gerostet, Röcke, Kleider, Jacken, Mäntel, Schals, Hüte, Oberteile...etc. – OOBA 2011 –
+REPAIR ist eine Dienstleistung, die beschädigte Bekleidung repariert. Jedes Kleidungsstück, egal ob teures Luxusobjekt oder einfaches Basic, durchlebt mit seinem Träger die Höhen und Tiefen des Lebens. Jedes Kleidungsstück erzählt eine Geschichte, die Geschichte seines Trägers. Doch was ist, wenn das Lieblingsstück eines Tages kaputt geht? Die Zeit geht nicht spurlos an vielgetragener Bekleidung vorüber: ein Loch in der Hose, eine aufgerissene Tasche, ausgerissene und verlorene Knöpfe,…. Gewöhnlich landet das Lieblingsstück zunächst im Kleiderschrank, wo es nicht mehr salonfähig sein Dasein fristet, aber zu liebgewonnen, um es in den Müll zu werfen. Jahre später passiert es doch, trotz der vielen Erinnerungen, die an ihm hängen. Vielleicht wird es auch repariert, aber dennoch nie mehr getragen – es ist irgendwie einfach nicht mehr das, was es einmal war. Man sieht und spürt es. +REPAIR knüpft genau hier an. Das Kleidungsstück hat seine Geschichte. Eine Geschichte, die jeder sehen kann, jeder sehen sollte. 11
Fatima Bornemissza erhielt nach einer Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Franz Graf bald Resonanz auf ihre Arbeit und empfing den Preis der Meisterklassen, sowie das Stipendium der Villa Concordia im Bereich der bildenden Künste. Seitdem arbeitet sie als Künstlerin und stellt in Österreich, Deutschland und Italien aus. basis-wien.at Thomas Feuerstein arbeitete nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Innsbruck als Konzept- und Medienkünstler, sowie in der Kunst- und Medienforschung. Zudem war er als Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst Wien und anderen renommierten Institutionen tätig. myzel.net Tina Frank lebt als visuelle Künstlerin in Wien und leitet die Studienrichtung Grafikdesign und Fotografie an der Kunstuniversität Linz. Wenn Sie nicht in Linz unterrichtet, erstellt sie mit generativen Mitteln Videoprojektionen, um experimentelle Musik oder Hotelräume in Szene zu setzen oder entwickelt Websites, Editorial oder Corporate Designs für Kunden. Ihre Bewegtbild-Experimente werden auf unzähligen Festivals im Wettbewerb gespielt. Der Taschen Verlag listete sie als eine der »top 100 graphic designers worldwide«. tinafrank.net
jury
Daniel Fügenschuh studierte Architektur an der TU Innsbruck. Nach mehreren Jahren in London kehrte er nach Tirol zurück und gründete ein Architekturbüro. Dort arbeitet er mit seinen Mitarbeiter an zahlreichen Projekten in und um Innsbruck. fuegenschuh.at Barbara von Hartungen schreibt Gebrauchstexte für allerlei anspruchsvolle Kundschaften im Inund Ausland. Übersetzerinnenstudium Englisch und Spanisch gleich nach der Schule, derzeit Germanistikstudium. Seit 2007 eigenes Textbüro; enge Zusammenarbeit mit Grafiker/innen und daraus erwachsende Freude an visueller Gestaltung. Ehemals und teils immer noch tätig in Vertrieb, Produktmanagement und Marketing. Kurt Höretzeder studierte Philosophie, Politikwissenschaften und Geschichte in Innsbruck. Grafische Arbeit seit frühen Jugendtagen. Mitte der Neunziger Mitbegründer und Leiter der Innsbrucker Agentur »Circus«. 2002 Gründung des eigenen Büros «hœretzeder grafische gestaltung« in Scheffau am Wilden Kaiser mit den Arbeitsschwerpunkten Corporate Design, Gestaltung von Büchern und Zeitschriften, Museumsund Ausstellungsgrafik,
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Informationsdesign, Leitund Orientierungssysteme. 2003-2006 Lehrtätigkeit und Lehrgangsleitung an der WerbeDesignAkademie (WDA) in Innsbruck. Co-Kurator für Typografie und Grafik-Design am »aut - Architektur und Tirol« (vormals Architekturforum Tirol). Initiator und Vorsitzender von »wei ssraum - Forum für visuelle Gestaltung Innsbruck«. hoeretzeder-grafik.at Markus Morianz Ein gebürtiger Tiroler studierte freie Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Er konzentrierte sich schon bald auf die Fotografie und ist seit ca.1990 international als freischaffender Fotograf tätig. Sein Schaffensbereich spannt sich von Portrait, Mode und Reisefotografie und umfasst zahlreiche dokumentarische Arbeiten. markusmorianz.com Lilly Moser Geb. in Innsbruck, Hochschule für angewandte Kunst, Wien, Diplom 1990, eigenes Büro seit 1996. Schwerpunkte: Corporate Design, Printdesign, Webdesign, Leitsysteme, Ausstellungsgestaltung. Raumgestaltung. buero54.at
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Tina Frank » Wenn dann plötzlich ein neuer Wettbewerb antritt (noch dazu in Österreich), um den alterwürdigen Einrichtungen, in denen ja doch immer wieder dieselben und so… , zu zeigen, dass es auch anders geht. Das – ja, das ist wichtig und gut so. Out-of-the-box, ein Award der das Experiment würdigt, auf der Suche nach dem Neuen, dem transmedialen Spiel zwischen analog und digital, mit viel Liebe und Enthusiasmus gestartet – findet hoffentlich noch viele Jahre lang die neuen Kreativen. Impulse. Leute. Werke. « Kurt Höretzeder » Mit „Awards“ ist es so eine Sache. Meistens treffen sich dazu ja jene, die sich dazu immer treffen. Dann werden halt einmal im Jahr Freundlichkeiten ausgetauscht und Preise, alles sehr schön. Aber eigentlich sagt solches weniger aus über das, was tatsächlich geschieht, als man annehmen möchte. Viele machen nicht mit, wissen nichts davon oder halten sich für nicht gut genug, und nicht jeder will mit den Gesetzmäßigkeiten des Ausgezeichnetwerdens konform gehen, weil es ja auch da einfältige Moden gibt und nicht zwangsläufig alles, was gut ist, zugleich neu und Avantgarde sein muss.
jurymeinungen
Der Out of Box Award ist da ein wenig anders. Natürlich, auch er selektiert, zeichnet aus und nimmt damit letztlich Wertungen vor, in diesem Punkt bleibt ein „Award“ immer ein „Award“, selbst dieser. Was ihn aber anders macht, ist seine Offenheit gegenüber allen „Szenen“, in denen Gestaltungsarbeit passiert. Er schließt niemanden aus, er muss auf keine Befindlichkeiten einer Institution Rücksicht nehmen und auch nicht darauf, ob eine Arbeit den erwartbar preisverdächtigen Stereotypen des Neuen und Andersartigen wirklich folgt oder sich sogar darum nichts schert. Was zählt, ist die Arbeit selbst und was daran interessant ist, wird im Kreis jener, die darüber befinden, lebhaft diskutiert. Insofern stehen bei diesem Preis, und das ist ihm auch für die weitere Zukunft zu wünschen, nicht nur die Arbeiten selbst auf dem Prüfstand, sondern mindestens ebenso sehr der Preis selbst. Deshalb war der erste OOBA kein Test- oder Probelauf: Es sollte (muss) sich jedes Mal anders erfinden, um Routinen zu umgehen, Unzulänglichkeiten und kleinere Fehler miteingeschlossen! (Und was man auch noch anmerken sollte: Als ein in Gestaltungsfragen weitgehend rückständiges Land – Wo gibt es in Tirol eine gute Schule für Gestaltung? – sind solche Aktionen zugleich von hohem pädagogischem Wert.) «
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Markus Morianz » Es ist immer eine Herausforderung einen Event ins Leben zu rufen, etwas Neues zu schaffen, Erwartungen zu erfüllen oder diese zu übertreffen. Ein Lernprozess wie vieles andere - dem 1. OOBA geht es da nicht anders. Die Herausforderung als Juror war für mich die Vielartigkeit und die oft kategorienüberschneidenden Inhalte der Einreichungen. Bei der Jurierung der Arbeiten versuchte man mit internationalem Maßstab zu beurteilen – vielleicht war manchmal die Latte etwas höher angesetzt, aber mit Hinblick auf die Etablierung eines qualitativ hohen Standard des neuen Awards war dies durchaus gewollt, um die Motivation für zukünftige Einreichungen zu steigern. «
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Gestaltungskonzept
Der Out of Box Award ist unweigerlich mit dem Raum verbunden – wenn schon nicht mit dem konkreten, dann ist der Award selbst zumindest ein ideeller Raum für Gestaltung verschiedenster Art. Ein Raum, in dem Entfaltung möglich sein soll, der aber noch immer ein Raum ist. Damit ein solcher Raum die Sachen, die in ihm Platz finden sollen aber in sich hält, braucht er etwas, das ihn vom Außen abgrenzt. Seltsam deshalb, dass in einem solchen ideellen Platz oft das, was sich an den Wänden, den Grenzen und Randbereichen und damit nur noch knapp innerhalb des Reglements befindet, das Interessanteste und Bemerkenswerteste in ihm ist. Vielleicht weil man, um ein solches Objekt von allen Seiten betrachten zu können, selbst den Raum, auf den man sich eingelassen hat, verlassen muss, in eine Zwischenwelt, in der Desorientierung und Faszination nahe beieinanderliegen. Wird jetzt die Position des Objekts mit der Position, von der aus es betrachtet wird, kombiniert ergibt sich eine unüberschaubare Matrix aus Blickwinkeln, die Platzierungen im Raum unscharf erscheinen lässt. Nicht nur, dass man in einem ideellen Raum nicht stehen bleiben kann – denn die eigenen Sichtweisen sind ständigem Wandel unterworfen – man weiß auch nur allzu selten, an welchem Ort man sich gerade befindet. Auch, wenn diese Beweglichkeit es schwierig macht, eine Idee – also einen Fußabdruck, der hier von jemandem hinterlassen wurde – einzuordnen, erlaubt ein solcher Wahrnehmungswandel erst eine Evolution der Gedanken. Nur diese Weiterentwicklung trägt uns wie Treibgut an neue Ufer voller Undenkbarem. Diese Entwicklung reißt uns meist mit sich, bevor wir es erst beginnen zu bemerken und ist damit für Einzelne nur schwer nachzuvollziehen. Deshalb verleihen wir Auszeichnungen wie den Out of Box Award. Ein solcher Preis schafft es, sich von den Personen, die ihn ausrichten, zu lösen und selbst zu einem Abdruck, einem diskreten Zeitpunkt im Raum zu werden, der einen eigenen Blickwinkel besitzt und auf ihn verweist. Das Ereignis der Preisverleihung wird so zu einem Erinnerungsstück an die Geisteshaltung der Personen in seinem Umfeld, seien es die, die ihn veranstalten, oder die, die ihn vergeben. Wird der Preis ein nächstes Mal verliehen, ist er nicht mehr derselbe, aber der Preis dieses Jahres wird immer der bleiben, der er war, als er vergeben wurde. Für uns als jene, die wir mit zu verantworten haben, wie sich der Award präsentiert, ergibt sich also die Aufgabe, genau diesem Umstand gerecht zu werden – und damit einen Moment der Raumzeit dieses ideellen Mikrokosmos einzufangen. Einem solchen Preis dann eine zeitgemäße und hübsche Hülle überzuziehen wäre eine zu einfache Lösung des Problems, und wo schon so viel Gestaltung aufeinandertrifft, wollten wir selbst nichts mehr hinzufügen. Das, was das Auftreten des Out of Box Award ausmacht, erledigt der Blick selbst, genauer: der Blickwinkel, den die Betrachter, also wir drei, wählen. Im Wesentlichen besteht also die Präsentation des Awards aus den einfachsten, gewöhnlichsten Sachen, die wir erdenken konnten – aus der Schrift, die Sie in diesem Moment lesen, aus geometrischen
logotype
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Formen. Besonders daran, und da stehen wir an der Schnittstelle zwischen dem Award und Ihnen, ist, wie diese Dinge betrachtet werden. Es sind unsere Versionen dieser Elemente, die Sie zu Gesicht bekommen; die Art und Weise, auf die wir den Preis sehen. Wir sträuben uns dagegen, Ihnen zu zeigen, was Sie sehen sollten, wenn Sie sich nicht in unsere Rolle versetzen, ihren Standpunkt beiseitelegen und sich an unserer statt positionieren. Aus diesem Grund findet sich in diesem Buch auch so vieles, weil es eine Momentaufnahme sein soll, die aber von möglichst vielen Blickwinkeln zugänglich gemacht werden muss. Auch dieser Text ist wichtig um den Award einzukapseln, zu konservieren und abzuschließen, denn Gestaltung ist immer zu komplex, um davon ausgehen zu können, dass sie allerseits gleich verstanden wird. Schließlich ist auch ein Award mit Anspruch auf die möglichst faire Beurteilung gewisser Kriterien immer an ein Erleben von Subjekten gebunden. Sebastian Kienzl
floriangapp.com sebastiankoeck.at sebastiankienzl.com
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Danke
flo.smith photography für die Namensgebung. Tom Bause für das erste Foto in der Bäckerei. Ganz besonders Florian Gapp, Sebastian Kienzl und Sebastian Köck für das Logodesign und die Awardboxgestaltung. Judith Klemenc für den kreativität-schafft Text. Peter Gründhammer, Christian Veit und Engelbert Gruber für die Webprogrammierung. Christina Mölk, Klaus Schennach und Christof Grud von der dieBäckerei für Ihre Gastfreundschaft. Martin Lauterer für sein technische Beratung. Tom Zabel für seine Performance. Daniela Maria Span für Ihre Präsenz an der Tür. Christof Feuerstein für den Sound und den technischen Support. Robert Prosser mit Spiritus für den Liveact. Alex Köll für die Moderation. Charlie Zimmermann für das Bier. Dem lieben Onkel Gernot Lauffer von sterzschrift.at. Mike Rabensteiner und Isabella Meischberger vom Bureau Rabensteiner für die Awaboxfotos und das Fotokonzept. Ramon Bauer, Tina Frank, Markus Handl und Elvira Stein für die Produktion der Analog-Karte. Kurt Höretzeder, Norbert Lanznaster und Johannes Reisigl.
©foto: Michael Ehrenbrandtner
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