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Neu an unserer Universität VON INES PERL

Stammzellforschung gegen Krebs

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Prof. Dr. Ulf Kahlert wechselte zum 1. Oktober 2021 vom Universitätsklinikum Düsseldorf auf die Professur für Molekulare und Experimentelle Chirurgie an der Medizinischen Fakultät. Mit seiner Stammzellforschung möchte der Biologe molekulare Faktoren identifizieren, die zu Tumorerkrankungen des Ma-

Foto: Melitta Schubert

gen-Darm-Traktes und in Bereichen der Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber führen. Dabei interessiert ihn insbesondere die Bedeutung des Nervensystems für die Biologie dieser Tumorarten. Stammzelltechnologien gehören für ihn zu den Schlüsseltechnologien im Bereich der personalisierten Medizin. Mit heterogenen zellulären Modellsystemen für Tumorerkrankungen in der patientennahen Forschung können mithilfe von genetisch umprogrammierten Zellen Krankheiten im Labor simuliert und damit molekulare Mechanismen entschlüsselt werden. Ziel ist es, damit bestehende Behandlungsstrategien zu verbessern und neue personalisierte Therapien zu entwickeln.

Prof. Dr. Kahlert studierte Biologie in Gießen, Freiburg und Brighton, Großbritannien. 2012 promovierte er zum Thema Glioblastomstammzellen und ging anschließend als Stipendiat der Deutschen Krebshilfe als Postdoktorand an das renommierte Johns-Hopkins-Krankenhaus in Baltimore (USA). Im November 2020 habilitierte er sich an der Universität Düsseldorf. Prof. Dr. Verena Keitel-Anselmino hat seit September 2021 den Lehrstuhl für Gastroenterologie, Hepatologie und lnfektiologie an der Medizinischen Fakultät inne. Als Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie liegt ihr Fokus auf der molekularen, translationalen und klinischen Untersuchung von Leber-

Leber und Galle im Fokus der Forschung

Foto: Sarah Kossmann

und Gallenwegserkrankungen. Insbesondere fokussiert sie sich auf cholestatische Lebererkrankungen, bei denen es durch eine gestörte Gallebildung und -ausscheidung zu einer Ansammlung von toxischen Inhaltsstoffen der Galle im Körper kommt. Aktuelle Forschungsprojekte befassen sich mit Gallensäuren und ihren Transportproteinen sowie mit Rezeptoren bei Leberschädigung und regenerativen Prozessen, inklusive der Tumorentwicklung.

Prof. Keitel-Anselmino studierte in Heidelberg, London und Durham (USA) Medizin. Vor dem Wechsel nach Magdeburg war sie leitende Oberärztin der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Daneben leitete sie das Leberkrebs- und Viszeralonkologische Zentrum und war Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Universitätstumorzentrums. Über Jahre war sie Leiterin des integrierten Graduiertenkollegs des Sonderforschungsbereichs 974 „Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration“ an der Universität Düsseldorf. Prof. Dr. Atanas Ignatov wurde zum 1. Juli 2020 als Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an die Medizinische Fakultät berufen. Der gebürtige Bulgare ist Experte für die Behandlung von Brust- und Unterleibskrebs. Er befasst sich in seiner klinischen Tätigkeit und seinen Forschungen mit Therapieverfahren wie

Gynäkologie und Geburtshilfe

Foto: Melitta Schubert

der minimal-invasiven Chirurgie und medikamentösen Tumortherapie. Prof. Ignatov plant in Magdeburg den Ausbau roboter-assistierter Chirurgie in der Behandlung von gut- und bösartigen gynäkologischen Erkrankungen. Im Bereich der Geburtshilfe spricht sich der Facharzt für Frauenheilkunde klar für eine familienorientierte Geburtshilfe aus. In der Lehre sei es ihm wichtig, dass die Studierenden frühzeitig klinische Erfahrungen sammeln und durch die Ärztinnen und Ärzte in die Behandlung von Patientinnen und Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung involviert würden.

Nach seinem Studium der Humanmedizin an den Universitäten Sofia (Bulgarien) und Hamburg arbeitete er von 2005 bis 2012 als Assistenz- und Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Magdeburg. Danach war Atanas Ignatov Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Regensburg, kehrte 2014 als geschäftsführender Oberarzt nach Magdeburg zurück und übernahm 2018 die Position des leitenden Oberarztes und Koordinators des gynäkologischen Krebszentrums an der Universitätsfrauenklinik Regensburg.

Urbane Transport- und Logistikdienste

Prof. Dr. Marlin Ulmer übernahm im August 2021 die Professur Betriebswirtschaftslehre, insbes. Management Science, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Nach seinem Mathematik-Studium in Göttingen, das er mit dem Diplom abschloss, führte ihn seine Promotion in Wirtschaftsinformatik an

Foto: Jana Dünnhaupt

die TU Braunschweig. Seine Forschungsarbeit vertiefte er u.a. an der University of Iowa und dem Georgia Institute of Technology (USA). Vor dem Wechsel nach Magdeburg hatte Marlin Ulmer seit 2017 die Juniorprofessur für Prescriptive Analytics an der TU Braunschweig inne. Entscheidungsunterstützung für urbane Transport- und Mobilitätsdienste mittels datengetriebener Optimierung und Machine Learning hat Professor Ulmer in den Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit gerückt.

Marlin Ulmer ist ein weltweit renommierter Wissenschaftler in seinem Forschungsfeld und wurde vielfach ausgezeichnet. So ist er zum Beispiel der erste Stipendiat aus der Betriebswirtschaftslehre im renommierten Emmy-NoetherProgramm der DFG. Deshalb wird er an der OVGU nicht nur seinen Lehrstuhl aufbauen, sondern auch seine Emmy-Noether-Gruppe weiterführen. In der Lehre wird er sich in den internationalen Masterstudiengang Operations Research and Business Analytics (ORBA) einbringen und strebt Kooperationen insbesondere im Center of ORBA an. Prof. Dr.-Ing. Holger Maune übernahm zum 1. Juli 2021 die Leitung des Lehrstuhls Hochfrequenz- und Kommunikationstechnik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Menschen und Maschinen werden immer mobiler. Dies erfordert ultraschnelle und adaptive Kommunikationssysteme. Derzeit wird bereits

Kommunikation und Sensorik der nächsten Generation

Foto: Jana Dünnhaupt

die 6. Generation (6G) mobiler Kommunikationssysteme vorbereitet. Prof. Maune und sein Team erforschen innovative Konzepte und Komponenten für smarte Kommunikationssysteme, z.B. rekonfigurierbare Filter und adaptive Antennensysteme. Neben etablierten Technologien wie Halbleiter stehen mit funktionalen Materialien insb. neuartige Technologien wie Mikrowellen-Flüssigkristalle und Ferroelektrika im Fokus der Forschung. Deshalb erforscht das Team Systeme und Verfahren zur Materialcharakterisierung, -identifikation und -modellierung. Hierfür wird in der Regel auf klassische Verfahren, wie die Impedanzspektroskopie in Kombination mit problemangepassten Sensor-/ Aktorsystemen, zurückgegriffen. Anwendungsfelder sind hier u.a. hochfrequenzgestützte berührungslose Diagnose- und Behandlungssysteme in der Medizintechnik.

Holger Maune schloss 2006 sein Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik mit dem Diplom ab, promovierte 2011 und erhielt 2020 die Venia Legendi im Fach Hochfrequenztechnik (alles) an der TU Darmstadt. Prof. Dr. Christopher Schlägel hat an der OVGU Betriebswirtschaftslehre (BWL) studiert und hier promoviert. Im November 2021 übernahm er die TenureTrack-Professur BWL, insb. Behavioral International Management an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören

Fokus auf interkulturelle Kompetenz gerichtet

Foto: Ulrich Arendt

die Messung, Bildung und Wirkung von interkultureller Kompetenz auf der individuellen Ebene ebenso wie die Untersuchung des Einflusses von Digitalisierung auf internationale Unternehmenstätigkeit (bspw. die Nutzung von Blockchains und Smart Contracts im Exportgeschäft). Zudem richtet er seinen Fokus auf die kritische Analyse von quantitativ empirischen Forschungsmethoden.

Nach seiner Zeit als Juniorprofessor in Magdeburg war er als Assistant Professor in Maastricht und Groningen (Niederlande) tätig. Forschungsaufenthalte führten ihn zudem in die USA sowie nach Dänemark. Seine international gesammelten Erfahrungen möchte Prof. Schlägel nicht nur in seine Forschungstätigkeit einbringen. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden, die an der Fakultät einen sehr internationalen kulturellen Hintergrund haben. Mehrfach ist er für seine hervorragende Lehre ausgezeichnet worden und erhielt mit Koautoren zahlreiche Best Paper Awards sowie die Förderung eines Forschungsnetzwerkes durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

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