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ZAHN

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HAWTHORNE HEIGHTS

HAWTHORNE HEIGHTS

Foto: Momo Vu

MIT FREUNDEN. ZAHN sind eine neue Band, auch wenn dahinter Menschen stecken, die schon lange Musik machen. Mit Gitarrist Felix Gebhard sprechen wir über die neue Berliner Band, instrumentale Musik sowie die illustre Runde an Gastmusikern auf dem Debütalbum von ZAHN.

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ZAHN sind ein neues Projekt, aber man kennt euch ja vielleicht schon von anderen Bands. Die Band RADARE hat HEADS., GEWALT und mich mit meinem damaligen Soloprogramm im Dezember 2019 zu einem gemeinsamen Konzert ins schöne UT Connewitz in Leipzig gebeten. Da HEADS. zu dem Zeitpunkt ein paar Monate Pause bevorstanden und Nic und Chris zwischendurch trotzdem Musik machen wollten, luden sie mich in ihren Berliner Proberaum ein. Das funktionierte schnell zwischen uns, und so entstanden in den nächsten Wochen und Monaten ZAHN.

Bei instrumentaler Musik bin ich immer kurz skeptisch, einfach weil Hörgewohnheiten doch oft anders sind. War das von Anfang an die Idee hinter ZAHN? Wo siehst du die Vor- und Nachteile von instrumentaler Musik? Es geht bei ZAHN um die Reduzierung aufs Wesentliche. Ich höre gerne und habe selbst im Laufe der Jahre viel Musik mit Gesang gemacht, bei Instrumentalmusik aber kann es befreiend sein, nicht die Elemente Stimme und Text dabeizuhaben und eine Geschichte ausschließlich musikalisch erzählen zu können. So bleibt viel mehr Platz für die Hörer:innen, die Musik für sich zu interpretieren, im Gegensatz zum klassischen Song, der durch seinen Text ja meist konkret definiert, wovon er handelt.

Verglichen mit euren anderen Bands und Projekten, was war die treibende Motivation hinter ZAHN? Ich wollte schon lange eine solche Band haben – laute Instrumentalmusik in einer kleinen Gruppe, auf die wesentlichen archaischen Rockmusik-Elemente Gitarre/Bass/Schlagzeug reduziert, kein Firlefanz, kein Gesang. Durch diesen glücklichen Zufall in Leipzig bin ich dann mit Chris und Nic zusammengekommen, die ähnliche Vorstellungen hatten, und dann kamen wir sehr bald zu Ergebnissen. Unsere Arbeitsweise ist phasenweise äußerst schnell und so hatten wir nach wenigen Monaten das Material für das Album zusammen und haben es einfach aufgenommen. Dieses Tempo ist für mich ein wichtiger Faktor. Wir haben mittlerweile unsere technischen Bedingungen etwas ausgearbeitet und probieren Wege aus, die Musik weiterhin zu dritt, aber mit mehr Instrumentarium umzusetzen, und eigentlich können wir bald anfangen, am nächsten Album zu arbeiten.

Ihr habt auch einige Features auf der Platte, magst du uns kurz erzählen, wen wir noch so hören können? Peter Voigtmann, der die Platte aufgenommen hat, hat extra Schlagzeug und Percussion gespielt. Fabian Bremer, der die Gestaltung des Covers umgesetzt hat, hat ein paar Gitarren und Synthesizer beigesteuert. Er ist Mitglied der Bands AUA und RADARE und durch letzteren Umstand irgendwie mitverantwortlich für die Entstehung von ZAHN. Alexander Hacke, in dessen Band EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN ich als Live-Musiker mitreise, hat an diversen Stellen Synthesizer gespielt. Wolfgang Möstl von MILE ME DEAF hat bei einem Stück Gitarren hinzugefügt und Sofia Salvo bei zwei Stücken Baritonsaxophon. Eine sehr illustre Gruppe von Menschen aus unseren diversen Freundeskreisen.

ES GEHT BEI ZAHN UM DIE REDUZIERUNG AUFS WESENTLICHE.

Vor allem das Saxophon hat mich überrascht, muss ich sagen. Sofia hat in der Entstehungsphase von ZAHN öfter mit uns zusammen gespielt. Sie hat eine ungeheuer beeindruckende Art, Saxophon zu spielen, und als wir das Album aufnahmen, war klar, dass sie in irgendeiner Form mitwirken musste.

Was macht für dich den Reiz von Features und Kollaborationen in der Musik aus? Und was hat es euch ganz konkret auf dem Album gebracht? Die Aufnahmen für das Grundgerüst des Albums verliefen sehr schnell, das haben wir in zwei Tagen gemacht. Danach, als wir die Stücke ein paar mal durchgehört und das Ganze etwas haben sacken lassen, taten sich diverse Stellen auf, an denen noch etwas hinzugefügt werden konnte, und weil wir Lust auf den Input anderer Musiker:innen hatten, haben wir die erwähnten Menschen angesprochen, ob sie etwas beisteuern wollten. Durch ein solches Hinzukommen von Personen, die sich nicht schon mehrere Wochen an einem bestimmten Stück abgearbeitet haben, ergaben sich hier und da neue, frische Ansätze, auf die wir drei selbst wohl nicht gekommen wären. Das hat das Album am Ende facettenreicher gemacht.

Wenn du dir jede:n Musiker:in aus jeder Epoche aussuchen könntest: Wen hättest du gerne mal als Feature auf einem Album dabei und warum? Stewart Copeland, weil er über Schlagzeug hinaus fast jedes Instrument der Welt spielen kann und er, obwohl er mittlerweile fast siebzig ist, immer noch diese Art freundlicher, etwas nerviger, jugendlicher Hyperaktivität ausstrahlt, die mich schon beeindruckt hat, als ich zwölf war. Dennis Müller

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