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A SECRET REVEALED

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TWELVE FOOT NINJA

TWELVE FOOT NINJA

ES GIBT NUR EINE ZUKUNFT. Mit „When The Day Yearns For Light“ bringen die Würzburger Post-Metaller Album Nummer drei an den Start. Wir sprechen mit den beiden Klampfern Loggas und Ralle über die neue Platte, peinliche Live-Momente und die jüngste Bundestagswahl.

Nach gefühlt einer Ewigkeit kommt die LiveIndustrie langsam wieder ins Rollen. Wie fühlt sich das für euch an? Ralle: Ich hatte die Situation erst letztens. Ein paar Kumpels waren bei mir zu Hause und sind dann noch weitergezogen, in einen Club. Ich bin nicht mitgegangen, weil ich nicht so in der Stimmung war. Aber ich habe die Storys später auf Instagram gesehen. Die Leute sind wirklich komplett eskaliert, es gab Pogo und das volle Programm. Du merkst, dass die Menschen komplett hungrig danach sind. Ich selbst tue mich aber noch etwas schwer mit dem Gedanken, wieder mit so vielen Leuten in einem engen Raum zu stehen, davon habe ich mich komplett entwöhnt. Von null auf hundert ist schwierig, zumindest für mich. Loggas: Klar planen wir auch schon Shows für nächstes Jahr. Und ich freue mich auch mega drauf. Aber gleichzeitig bin ich mir einfach nicht sicher, ob das alles so wie geplant stattfinden kann. Du willst ja, wenn wir ehrlich sind, auch nicht so ein Bierbank-Konzert spielen. Die Hoffnung haben wir jedenfalls, dass es bald wieder so sein kann wie vor der Pandemie.

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Stichwort live: Was war euer bislang peinlichster Bühnenmoment? Ralle: Wir haben in Erfurt gespielt. Die Show war richtig cool, die Leute hatten richtig Bock. Das hat uns echt angestachelt. Ich wollte dann wie der Loggas den Propeller-Headbanger bringen, hatte das aber selber noch nie gemacht. Ich habe dann auch komplett unterschätzt, was für einen Drehwurm man dabei bekommt. Und bin einfach nach hinten umgefallen, komplett in die Lichttechnik rein. Und ich habe es auch nicht mehr geschafft aufzustehen. Unser Bassist hat mich dann einfach aufgehoben. Am Ende haben es wohl gar nicht so viele Leute mitbekommen, wie ich erst dachte. Aber das war schon verdammt peinlich, haha.

ES BRAUCHT JETZT POLITIK OHNE LOBBY UND VETTERNWIRTSCHAFT UND DEN GANZEN QUATSCH.

Mit welchen Problemen musstet ihr euch als Band zuletzt auseinandersetzen? Ralle: Nun, es gab bei den Plattenpresswerken enorme Verzögerungen. Es gibt da gerade einen riesigen Ansturm. Wohl, weil alle Bands in den vergangenen ein, zwei Jahren Zeit hatten, Alben zu schreiben. Da wirst du als kleinere Band auch gern mal ein bisschen nach hinten geschoben. Und ein anderes großes Problem war, dass unser Proberaum aufgrund von Corona zwischenzeitlich geschlossen wurde. Loggas: Wir hatten tatsächlich diskutiert, ob wir den Release nicht noch weiter nach hinten rausschieben. Aber irgendwann bist du an einem Punkt, wo du denkst: Raus jetzt damit. Sonst hockst du auf deiner Musik und bist auch nicht happy damit.

Haben euch die Ergebnisse der jüngsten Bundestagswahl überrascht? Loggas: Klar, jeder lebt in seiner Bubble, kennt meistens Leute, die eine ähnliche politische Einstellung wie man selbst haben. Aber ich hatte wirklich das Gefühl: Hey, das Thema Klimakrise ist gerade echt wichtig, und viele Leute beschäftigen sich auch damit. Und dann war mein erster Eindruck, als ich die Ergebnisse gesehen habe: Oh Mann, es ist irgendwie alles wie immer. Reden hilft jetzt jedenfalls nicht mehr, das Thema muss jetzt dringend vorangetrieben werden. Es gibt jede Menge Ansätze und Ideen. Ich würde mir wünschen, dass auf jene gehört wird, die sich mit der Materie auskennen. Ralle: Es braucht jetzt Politik ohne Lobby und Vetternwirtschaft und den ganzen Quatsch. Einfach Politik für die Zukunft. Da gibt es keine Alternative. Anton Kostudis

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