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TRIAL

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TEETHGRINDER

TEETHGRINDER

Foto: Christoffer Hovhag

THE NEW GUY. Die Schweden TRIAL haben wohl den schwierigsten Wechsel im Line-up einer Band erlebt, den es geben kann: den des Sängers. Warum sich trotzdem alles gut anfühlt und was jetzt neu und anders ist, erklärt uns Gitarrist Alex.

Dies ist euer erstes Album in dieser Besetzung, wenn ich mich nicht irre, das erste mit Arthur als Sänger. Wie fühlt ihr euch mit dieser „neuen Ära“ von TRIAL? Wir sind sehr aufgeregt. Denn es ist beinahe wie ein Neuanfang für die Band. Mit der Veröffentlichung von „Feed The Fire“ hoffen wir, dass auch unser Publikum das bemerkt. Wir haben die Möglichkeit, auf einer neuen Formation etwas aufzubauen, und das ist es, was wir tun wollen.

Hattet ihr den Eindruck, dass der Übergang zu einem neuen Sänger etwas war, das für die Band schwierig war? Oder hat es sich eher wie ein frischer Wind angefühlt? Als wir uns entschlossen hatten, uns von Linus zu trennen, sahen wir uns sicherlich mit Schwierigkeiten konfrontiert, da wir nicht wussten, wie die Zukunft der Band aussehen würde. Ein Wechsel des Sängers ist nie einfach, aber als klar wurde, dass Arthur zu uns stoßen würde, war es ein reibungsloser Übergang. Wir haben sofort gespürt, dass er perfekt zu uns passt und neue Energie in die Band bringt. Das ist wie ein frischer Wind, ja!

Ich habe gelesen, dass ihr bereits mit dem Schreiben von Songs begonnen hattet, bevor Arthur als neues Mitglied feststand. Warum hattet ihr dennoch das Gefühl, ihr müsstet noch einmal von vorne anfangen, als die Band wieder komplett war? Was bis dahin an neuen Sachen entstanden war, tendierte mehr in Richtung einer Erweiterung unseres letzen Album „Motherless“. Wir waren noch dabei herauszufinden, wie das nächste Album klingen sollte, als wir Arthur dazu holten. Nach und nach haben wir erkundet, wie er seine Stimme einsetzt und was seine Stärken sind, im Verlauf dieses Prozesses haben wir erst wirklich erkannt, wo es mit dem Album hingehen sollte. Wir haben zuerst etwa drei oder vier Songs gemeinsam geprobt, die es am Ende nicht auf das Album geschafft haben, weil uns klar wurde, dass sie nicht richtig hineinpassten. Ich denke, der Wendepunkt war, als wir den Titeltrack „Feed the fire“ geschrieben hatten, denn dieser Song hat für uns alle Aspekte miteinander verbunden. Diesen neuen Schwung, den Arthur in die Band einbrachte, wollten wir nutzen für ein Uptempo-Album mit vielen guten Melodien und Twin-Gitarren.

Jemand Neues in der Besetzung zu haben, verändert immer die Dynamik einer Band. Ist es ein Unterschied, im Jahr 2022 bei TRIAL zu sein? Als wir nach einem neuen Sänger suchten, hatten wir unsere Bedenken, dass sich das Gefüge innerhalb der Band zu sehr verändern könnte. Wir sind Freunde seit der Kindheit und wir sind schon so lange zusammen unterwegs, dass sich die Idee, eine neue Person zu integrieren, nicht gut anfühlte. In der Zeit, seit Arthur in der Band ist, haben wir eine intensive Freundschaft aufgebaut, und es fühlt sich perfekt an, sowohl musikalisch als auch von der Persönlichkeit her. Es erscheint uns nicht so, als hätten wir ein Mitglied der Band ausgetauscht. Wenn überhaupt, dann ist es besser als vorher. Wir alle bei TRIAL sind also bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen und weiterhin das zu tun, was wir tun.

ALS WIR DIE GELEGENHEIT HATTEN, DEN MÄCHTIGEN TOMPA VON AT THE GATES ZU FRAGEN, MUSSTEN WIR SIE EINFACH NUTZEN.

Ich habe auch gelesen, dass ihr dieses Mal einen anderen Ansatz im Studio hattet. Und war dieser Perspektivwechsel eine direkte Folge der veränderten Besetzung? Wir haben die Herangehensweise jetzt geändert, weil die Aufnahmen zu „Motherless“ einfach zu umfangreich waren. Da haben wir etwa zwanzig Tage im Studio verbracht und dann noch einmal zehn Tage, um den Gesang und andere Instrumente aufzunehmen. Alles musste perfekt gespielt werden, und wenn wir einen Take vergeigt haben, haben wir einen Take nach dem anderen wiederholt und waren sehr pingelig. Im Ergebnis war diese Methode sehr kräftezehrend, da wir uns zu sehr mit den technischen Aspekten beschäftigten, statt mit dem Gefühl, das wir beim Spielen haben. „Motherless“ klingt deshalb sehr gut, aber es fehlt ein wenig das Chaos. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert, denn die Aufnahme dieses Albums erforderte in gewisser Weise diese Art von Arbeitsprozess. Als wir alle Songs für „Feed The Fire“ fertig hatten, wussten wir auch, wie die Platte klingen sollte. Lebendiger und mit mehr Gefühl. Das bedeutet, dass diese kleinen Fehler, die niemand außer uns selbst hört, den Ausdruck des Albums nur verstärken werden. Nicht zu steif, aber dafür voller Energie. Schließlich sind es keine wirklichen Fehler, die Stücke werden bloß nicht perfekt nach dem Raster gespielt.

Auf der Platte gibt es auch ein Feature mit Tompa von AT THE GATES – wie kam es dazu? Per Stålberg, einer unserer Produzenten bei „Feed The Fire“, kennt Tompa sehr gut. Während der Aufnahmen sagte Per zu uns, dass wir Tompa bitten sollten, auf dem Album dabei zu sein. Es ist schließlich nicht alltäglich, dass man Tompa in einem Heavy-Metal-Song hört. Zu dieser Zeit veranstalteten Tompa und Per ein KneipenQuiz im The Abyss, einer Bar in Göteborg, und Per lud uns ein, einfach mal an einem Abend vorbeizukommen n. Nach dem Quiz setzten sich die beiden zu uns an den Tisch und wir fragten Tompa, ob er Interesse hätte, als Gastsänger an unserem Album mitzuwirken. Wir machten einen Termin aus, an dem er zu uns ins Studio kommen würde, und als er da war, hat er die Parts sofort eingesungen. Man merkte ihm an, dass er in dieser Hinsicht sehr erfahren ist, ein echter Profi, und das Ergebnis hat uns natürlich umgehauen. Es passt perfekt. Tompa ist so ein toller Typ und es ist eine Ehre, eine Legende wie ihn auf dem Album zu haben. Wir haben immer wieder über Growl-Vocals in unseren Songs diskutiert, aber bis jetzt ist es nie dazu gekommen. Wir haben alle eine Vergangenheit im Black und Death Metal, also war es nie eine Frage, ob wir diese Elemente nicht auch in unsere Songs einbauen könnten. Als wir die Gelegenheit hatten, den mächtigen Tompa von AT THE GATES zu fragen, mussten wir sie einfach nutzen. Dennis Müller

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