Hotlick Acoustic Player 1-2012

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HOT LICK

Von Andreas Schulz

Fingerstyle, Hybrid & Plek AP 1-12: Hot Lick

Von Andreas Schulz

Zugegeben: Unser diesmaliges Hot Lick ist im eigentlichen Sinn kein Lick. Dafür aber sehr lehrreich und nützlich. Es geht darum, die Anschlaghand flexibel zu machen und in den wichtigsten Anschlagtechniken Fingerstyle, Hybrid-Picking und Plektrumspiel weiterzukommen.

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Abb. Abb 1)1)

Dazu beschäftigen wir uns mit einer einfachen Akkordfolge, bei der ein E-Dur-Griff an verschiedene Stellen auf dem Griffbrett verschoben wird. Heraus kommt die Akkordfolge E – F#/E – A/E – B/E. Das stellt die Greifhand vor keinerlei Probleme, und wir können uns voll auf die verschiedenen Arten des Anschlags konzentrieren.

E

T A B

# ## V #

Abb Abb.2)2)

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1 2

0 2

0

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1

1

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2

F #/E

0 2

Foto: Schulz

Üben lohnt sich: Arpeggien mit Plektrumanschlag

In Abb. 1 kommt es darauf an, sich mit den Entfernungen der Saiten auseinanderzusetzen. Wir spielen zweistimmig, wobei immer eine Saite übersprungen wird. In den vorgestellten Spieltechniken (Fingerstyle und Hybrid) fühlt sich das sehr unterschiedlich an.

Wissenswert

## V ##

2 0

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1 2

0 2

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6 7

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0 6

Im zweiten Beispiel (Abb. 2) wird daraus ein lineares Picking-Pattern, das uns über alle sechs Saiten führt. Das kann man tatsächlich mit al-

Slash-Chords entziffert In der Akkordfolge dieses Workshops findet man zwei interessante Akkorde: F#/E und B/E (sprich: Fis über E bzw. H über E; B ist die internationale Schreibweise für unseren Ton <H>). Zum Finden passender Akkordgriffe für solche harmonischen Konstrukte ist die Schreibweise als Slash-Chord gut geeignet, da man recht intuitiv den Akkord in der oberen Struktur mit dem vorgegebenen Grundton kombinieren und auf dem Griffbrett lokalisieren kann. In manchen Spielsituationen ist es aber von Vorteil, diese Akkorde genauer zu analysieren. Schauen wir uns die Töne des F#/E an: e-c#-f#-a#-h-e. Analysiert man alle Töne in Bezug zum tatsächlich gespielten Grundton E, bekommt man dieses Ergebnis: e = 1/c# = 6/f# = 9/a# = #11/h = 5.

6

A co u stic P L A Y E R 1 - 1 2

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4

0 4

3 4

0 4

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3

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6

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B/E

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6 7

F #/E

1

3

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2

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œ

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3 4

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B/E

0

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A/E

T A B

2

4

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T A B

1

A/E

0

8 9

len Spieltechniken meistern – und sollte es auch versuchen, denn nur so bekommt man eine wirklich flexible Technik der Anschlaghand. Im Video

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könnt ihr genau sehen, wie die Bewegungsabläufe auszuführen sind. Viel Erfolg mit dieser kleinen Idee - Keep on picking!

Das würde zum Akkordungetüm E6/9/#11 (no third) führen. Böse Bezeichnung, aber der kundige improvisierende Gitarrist liest daraus leicht die Tonleiter ab, mit der man darüber solieren kann: E-lydisch (e – f# - g# - a# - h – c# - d#). Machen wir das Gleiche für B/E: Die Töne sind e-f#-h-d#-h-e. Analysiert mit Grundton E als Bezugspunkt: e = 1/f# = 9/h = 5/d# = maj7. Ergebnis ist also ein Emaj7/9-Akkord ohne die Terz g#. Für ein Solo gilt dann die E-Dur-Tonleiter. Fazit: Die Schreibweise als Slash-Chord definiert einen bestimmten Klang und dessen konkrete Umsetzung als Gitarrengriff; die genauere Analyse verrät die Funktion des Akkordes und das Tonmaterial, das ein Solist zum Solieren benötigt. Am besten hat man beim Spielen beides im Blick.


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