Acoustic Player 2-2017
Editorial
Bunte Mischung Aktuell wird in der westlichen Welt ein Kampf ausgefochten: Zwischen den Befürwortern einer möglichst homogenen Gesellschaftsstruktur und der anderen Seite, die eine bunte Mischung von Ethnien und Kulturen mindestens ok, vielleicht sogar wünschenswert und bereichernd findet. Musiker hatten innerhalb der Gesellschaft schon immer eine besondere Rolle. Einerseits sind sie Außenseiter und führen ein Leben, das nicht gerade dem Standard der Mehrheit der Bevölkerung entspricht. Andererseits unterhalten sie ihre Mitmenschen, bereichern deren Leben und Alltag mit Musik und sind dadurch doch wieder mittendrin in der Gesellschaft. Musiker führten schon immer ein etwas weniger sesshaftes Leben als der Durchschnitt der Bevölkerung, sei es weil sie aus wirtschaftlichen Gründen zum Ortswechsel gezwungen waren oder weil ein gewisse Umtriebigkeit und die Sehnsucht nach der Ferne und dem Unterwegssein einfach viel mit Inspiration und Musik zu tun hat. Zurück zum Thema ‚bunte Mischung‘. Die Musik heute - und damit auch ihre Interpreten, die Sänger und Musiker aller Genres - sind ganz sicher eine bunte Mischung. Auch wenn es manchmal scheint, dass eine bestimmte Richtung eine Vormachtstellung einnimmt - Verschwörungstheoretiker wittern darin sogleich den Kulturimperialismus der zumindest in der populären Musik tonangebenden angelsächsischen Welt. Doch wir Gitarristen des 21. Jahrhunderts sind auf Pfaden unterwegs, die Generationen von Musikern uns vorbereitet haben, wir orientieren uns an Musik unterschiedlichster Kulturen, an Musikern aller Hautfarben, Religionen und Epochen.
Bunte Mischung: Nehmen wir unseren Gast-Workshop. Fingerstyle-Pionier Alex de Grassi wurde in Japan geboren, wuchs in Kalifornien auf und zeigt euch in seinem Beitrag ein Stück Musik des irischen Harfenisten Turlough O‘Carolan (1670 - 1738), übertragen in die DADGADStimmung. Das ist Alltag in der heutigen Musikwelt, eine Vernetzung und gegenseitige Inspiration über Grenzen, Generationen und Zeitabschnitte hinweg, eine Vernetzung, die uns alle musikalisch bereichert. Bunt ist auch der Rest dieser Ausgabe, mit zwei Workshops zu John Mayer und drei sehr unterschiedlichen Beiträgen zum Classic Song ‚Whiskey in the Jar‘. Musik im Stil des SoulMusikers Marvin Gaye findet ihr in Jens Filsers Kolumne zum A. Schulz Thema Songbegleitung, Tangoklänge aus Südamerika gibt es im LatinWorkshop. Fingerstyle nimmt immer einen großen Raum im ACOUSTIC PLAYER ein. Empfehlen möchte ich euch diesmal besonders Besuche bei Jens Kommnick (Basics), der euch den Einstieg in das wunderschöne Tuning CGCGCD zeigt, und bei Markus Segschneider (Modern), der das wohl ultimative Übungsstück für den Harfenklang - also die kreative Verwendung von Leersaiten - geschrieben hat.
Auf www.acoustic-player.de könnt ihr euch über Workshops und Autoren informieren, die Jamtracks und Bonus-Materialien zu dieser Ausgabe downloaden und die Arbeit des ACOUSTIC-PLAYER-Teams verfolgen. Der Download-Code dieser Ausgabe: Benutzer AP2-17, Passwort Springtime2017. Wir sind wie immer gespannt auf eure Meinung – schreibt uns per E-Mail an: redaktion@acoustic-player.de.
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k U LT U r z E n T r U M
Viel Erfolg mit den Workshops dieser Ausgabe wünscht das Team des ACOUSTIC PLAYER.
Andreas Schulz (Chefredakteur) A c o u s t i c P LAY E R 2 - 1 7
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