Acoustic Player 1-2017
Editorial
Abschiede Ein jäher Aufschrei ging durch die deutsche Musikszene, als die Nachricht von Werner Lämmerhirts Tod am 14. Oktober diesen Jahres bekannt wurde. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass dieser allseits beliebte und allgegenwärtige Gitarrist nun nicht mehr unter uns ist, war er doch einer der Leitfiguren der deutschen Fingerpicking-Szene. Seit den 60er Jahren entwickelte er sich schnell vom Insider-Geheimtipp – nicht nur durch seine Zusammenarbeit mit Hannes Wader – zum Star der Szene und füllte in den 70er Jahren große Hallen. Und das nur mit einer akustischen Gitarre und rauchiger Gesangsstimme. Aber auch mit seinem unverkennbaren Werner-LämmerhirtGroove, der tausendfach kopiert, aber nur selten erreicht wurde. Werner war nicht nur ein herausragender, geradliniger und kompromissloser Musiker, sondern auch ein echtes Original. Ein Musiker, der sich nur wenig um Notenkenntnis, Harmonielehre oder allgemeine Musiktheorie scherte. Wenn Werner zur Gitarre griff, spürte man sofort, dass alles aus dem Bauch heraus entstand. Und das war gut so, denn jede Beachtung der Theorie hätte die Ecken und Kanten, die wir so bewundert haben, geglättet. Damit wäre die Marke Werner Lämmerhirt vermutlich im Einheits-Sound der Gitarrenszene verschwunden. Werner Lämmerhirt, der sich in den letzten Jahren kompromisslos seiner Muttersprache zuwendete, obwohl er ursprünglich mit englischsprachigen Songs berühmt wurde, verstand es bis zuletzt immer wieder, seine Fans mitzureißen. Und bis zum Schluss blieb Werner sich und seiner Musik treu und versuchte nie, auf irgendeine kommerzielle Welle aufzuspringen. Dafür lieben wir Werner und werden ihn als das, was er war in Erinnerung behalten: ein Meilenstein der deutschen Gitarrenszene. Seine bewundernswerte Lebenseinstellung, die ihn bis zum letzten Atemzug begleitete, tat ein Übriges zur Unverwechselbarkeit dieses einzigartigen Musikers. Ruhe in Frieden, Werner. Peter Finger
Im Herbst 2016 gab es mehrere Todesfälle, die die Musik- und besonders die Akustikgitarrenszene entsetzten. So verstarb (ebenfalls am 14. Oktober) der deutsche Gitarrenbauer Uli Albert (bekannt als Teil von Albert & Müller), ebenso müssen wir uns vom Song-Poeten Leonard Cohen verabschieden, der am 7. November in Los Angeles starb.
Ich denke, der beste Abschied gelingt mit Musik. So können alle Gitarristen, die ihre A&M-Steelstring schätzen, in Gedenken an Uli einen ihrer Lieblings-Songs darauf spielen, wir können uns Musik von Werner Lämmerhirt anhören und nachspielen. Ebenso von Leonard Cohen. Werner war noch vor zwei Ausgaben als Gast-Autor Teil des PLAYER-Teams und auf unserem Cover.
The Acoustic Family DAS
FACHMAGAZIN
DAS DVD-WORKSHOP-
MAGAZIN
Musik hilft nicht nur bei traurigen Ereignissen, sondern kann uns durchs ganze Leben begleiten – und auch Soundtrack für die freudigen und euphorischen Momente sein. Beim eigenen Musizieren hilft wieder diese Ausgabe des ACOUSTIC PLAYER, randvoll mit 14 nützlichen und vor allem wohlklingenden Workshops. Diese Ausgabe bringt euch in gleich drei Beiträgen alle Aspekte des Songs ‚Don‘t Know Why’ nahe, dazu gibt es Material von Stings Saitenzupfer Dominic Miller zu entdecken, moderne Fingerstyle-Enthusiasten werden sich über eine sehr detailreiche Analyse eines Grooves von Antoine Dufour freuen. Viel Material also für ein erfülltes Leben als Gitarrist in den kommenden drei Monaten.
Auf www.acoustic-player.de könnt ihr euch über Workshops und Autoren informieren, die Jamtracks und Bonus-Materialien zu dieser Ausgabe downloaden und die Arbeit des ACOUSTIC-PLAYER-Teams verfolgen. Der Download-Code dieser Ausgabe: Benutzer AP1-17, Passwort G-STRING. Wir sind wie immer gespannt auf eure Meinung – schreibt uns per EMail an: redaktion@acoustic-player.de. Andreas Schulz
Das Team des ACOUSTIC PLAYER wünscht euch einen guten Jahresausklang 2016! Wir sehen uns zur Ausgabe 2-2017 Mitte März nächsten Jahres. Andreas Schulz (Chefredakteur) & Peter Finger (Herausgeber)
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Konzerte · Festivals · Workshops
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