HOT LICK
Guitar Hero
Von Andreas Schulz
Bluegrass-Linie
Joe Pass – Solo über ‚Django‘
Wir wagen uns an einen längeren Bluegrass-Lauf, der viele Klischees
Im Jahre 1960 spielte Joe Pass das Album ‚For Django‘ ein, das er dem Gitarristen Django
dieses Genres aufgreift.
Reinhardt widmete. Auf diesen Aufnahmen klingt er allerdings überhaupt nicht wie ein
Harmonisch sind wir in G-Dur und verfolgen mit unserer Linie die Harmonien G und C. Mit Artikulationen wie Hammerings, Slides und Pull-Offs sind wir nicht gerade sparsam – und wir brauchen sie, um den typischen Bluegrass-Sound zu erzeugen. Die Basis ist jeweils die Dur-Pentatonik-Skala in G und C, die aber durch viele chromatische Durchgänge aufgewertet wird. Übt die einzelnen Takte ganz langsam und benutzt Fingersätze, die für euch gut liegen – die dürfen ruhig anders sein, als ihr im Video seht. Dann allmählich das Tempo steigern. Für die Anschlaghand gilt konsequenter Wechselschlag, benutzt am besten ein dickes, nicht biegsames Plektrum und spielt mit ordentlich Energie. Viel Spaß mit diesem Bluegrass-Hot-Lick!
AP 3-15: Hot Lick
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Von Andreas Schulz
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Gypsy-Gitarrist. Er zeigt wahre Meisterschaft in vollkommen eigener Stilistik: Joe Pass plays Joe Pass. Ein Tribut lässt sich also auch zollen, ohne den Geehrten zu kopieren.
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Jamtrack Zu diesem Workshop stehen auf www.acoustic-player.de zwei Jamtracks zum Download bereit. Die Bonusmaterialien der Ausgabe 3-2015 sind als gepackte ZIP-Datei zusammengefasst, für den Download gilt der Benutzername AP3-15 und das Passwort scarborough.
AP 3-15 Guitar Hero Joe Pass Mir ist es eine große Freude, euch ein Original-Solo von Joe Pass präsentieren zu können. Für die Videoaufnahmen dazu habe ich ein paar Monate lang fleißig geübt, denn das Solo ist alles andere
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Zunächst gibt es einige typische Joe-Pass-Licks über den Akkord Fm. Ich erkläre im Video, dass für Joe die Akkorde Fm6 und Dm7b5 dieselbe Funktion hatten. Er war ein Meister der theoretischen Vereinfachung, nur so konnte er seinen Stil entwickeln. Entgegen meinen Äußerungen im Video ist allerdings das erste Arpeggio kein Dm7b5-Arpeggio, sondern in der Tat Fmadd9. Das ändert aber nichts daran, dass die beiden Sounds Fm6 und Dm7b5 austauschbar sind. Wenn ihr die Licks über beide Akkorde spielt, hört ihr sofort, was ich meine.
Ich durfte später meinen Helden persönlich kennenlernen und einige für mich extrem aufschlussreiche Gitarrenstunden bei ihm nehmen. Dabei traf ich auch seine Frau Ellen, mit der ich noch heute in Kontakt stehe – Joe weilt ja leider schon seit über 20 Jahren nicht mehr unter uns. Als ich Ellen von diesem Guitar-HeroWorkshop erzählte, zeigte sie sich begeistert. Sie hat es gleich Joes Mutter Anna Passalaqua (die wurde jüngst 103 Jahre alt) mitgeteilt. Beide richten aus, dass sie sich sehr freuen, dass Joe nicht vergessen ist und seine Musik immer noch an die jüngere Generation weitergegeben wird.
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als einfach zu spielen. Aber ihr könnt daran jede Menge lernen, sodass sich euer Einsatz in jedem Fall lohnt. Spielt das Solo langsam, auch in reduziertem Tempo klingen die Linien super und ihr könnt davon profitieren.
Ich freue mich besonders, dass diesmal Joe Pass der Guitar Hero ist, denn diese Funktion hat er für mich, seit ich ihn das erste Mal Anfang der 80er Jahre gehört habe. Damals kannte ich keinen einzigen Jazz-Akkord, habe aber nicht lockergelassen, bis ich mir seine Version des Standards ‚Li’l Darlin’‘ herausgehört hatte. Das Laufwerk meines Kassettendecks hat dabei arg gelitten, denn ich habe unzählige Male gestoppt und zurückgespult. Es hat sich gelohnt, denn durch das Transkribieren habe ich sehr viel gelernt und das Gehör geschult.
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von Peter Autschbach
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